[E-rundbrief] Info 1915 - Greenpeace/A Oesterr. Klimaplan mangelhaft
Matthias Reichl
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Do Nov 28 12:25:37 CET 2019
E-Rundbrief Info 1915 - Greenpeace(A): Greenpeace: Überarbeiteter
Klimaplan absolut mangelhaft, Österreich fährt mit leeren Händen zur
Klimakonferenz.
Bad Ischl, 28.11.2019
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Umwelt / Greenpeace / Klima / NEKP
27.11.2019, 06:00 | OTS0004 | Greenpeace
Greenpeace: Überarbeiteter Klimaplan absolut mangelhaft, Österreich
fährt mit leeren Händen zur Klimakonferenz
Detailanalyse der Umweltschutzorganisation zeigt: Neuer Klimaplan ist
unzureichend - es fehlen konkrete Ziele, finanzielle Mittel und
greifbare Maßnahmen
Wien (OTS) - Zu Beginn des Monats hat das Bundesministerium für
Nachhaltigkeit und Tourismus den überarbeiteten Energie- und Klimaplan
veröffentlicht. Die Überarbeitung erfolgte nachdem die EU-Kommission
weite Teile des österreichischen Plans bemängelt hatte. Wer auf eine
ambitionierte Überarbeitung durch die Übergangsregierung gehofft hat,
wurde enttäuscht. Nicht nur sind konkrete Handlungsaufforderungen der
Kommission ignoriert worden, sondern weitere Teile des Plans
aufgeweicht und abgeschwächt worden. Der Plan liegt nun der
Öffentlichkeit für eine Begutachtung bis 2. Dezember vor. Greenpeace
hat den Plan im Detail analysiert und stellt unzureichende und
schwammige Zielsetzungen, fehlende Folgenabschätzung und mangelnde
Finanzierung fest. Sollte der Plan bis Jahresende nicht grundlegend
verbessert werden, wird Greenpeace rechtliche Schritte gegen das
klimafeindliche Vorgehen der Regierung prüfen.
“Der neuerlich völlig mangelhafte Klimaplan zeigt deutlich: die
Regierung nimmt die Klimakrise nicht ernst. Konkrete Zusagen,
ambitionierte Maßnahmen und Finanzierungswege sucht man im Plan
vergebens. Die Regierung setzt trotz klarer Kritik der EU auf
Relativierungen und schwammige Ansätze” so Adam Pawloff, Klima- und
Energieexperte bei Greenpeace. Die im Klimaplan angeführten Maßnahmen
reichen bei Weitem nicht aus um die Mindestziele von -36%
klimaschädlicher Emissionen bis 2030 zu erreichen, geschweige denn die
vom Weltklimarat eingeforderte Halbierung der weltweiten Emissionen.
“Gerade vor dem Start der Klimakonferenz in Madrid, bei der die
mangelnde Ambition der nationalen Beiträge ein zentrales politisches
Thema sein wird, ist dieser Klimaplan ein Armutszeugnis für
Österreichs Klimapolitik. Die Bundesregierung fährt mit leeren Händen
nach Madrid, statt eine Vorreiterrolle einzunehmen,” kritisiert
Pawloff den mangelnden politischen Willen zur Erreichung des Klimaziels.
Zusätzlich weist der Klimaplan keine konkreten Ziele für zentrale
Branchen wie etwa Landwirtschaft oder Abfallwirtschaft aus. Dies wurde
bereits von der EU kritisiert und auch in der Überarbeitung nicht
nachgebessert. Nachwievor wird auch die Problematik der
Energieeffizienz im Plan nicht ausreichend thematisiert: Es gibt kein
absolutes Einsparungsziel, obwohl eine Energiewende nur schaffbar ist,
wenn der Energieverbrauch in Zukunft deutlich sinkt. Auch in Hinblick
auf Heizen und Kühlen gibt es Luft nach oben. Weitgehend werden
Maßnahmen relativiert: Der Kesseltausch wird “angestrebt”, auf fossile
Energien soll “weitgehend” verzichtet und Gasnetze nur “nach
Möglichkeit” ausgebaut werden. Eine Liste der klimaschädlichen
Subventionen und Förderungen fehlt im Klimaplan, obwohl diese von der
abgewählten Regierung bereits für Juni 2019 versprochen wurde.
Greenpeace kritisiert weiter, dass eine CO2-Bepreisung fehlt, sowie
eine konkrete Budgetierung der einzelner Maßnahmen.
“Besonders erschütternd ist die Planlosigkeit der Regierung im Bereich
Verkehr. Die Emissionen steigen hier unaufhaltsam, konkret um über 70%
seit 1990,” so Adam Pawloff. Obwohl von der Kommission gefordert,
bleibt der Entwurf bei Maßnahmen schwammig und spricht lediglich von
einer “Schwerpunktverschiebung” zu emissionsfreien PKWs. Die Hintertür
zur Emissionssenkung über Agrotreibstoffe lehnt Greenpeace strikt ab,
da sie kaum zu realen Einsparungen beiträgt und in Konkurrenz zur
Lebensmittelproduktion steht. Gerade im Gebäudebereich ist Klimaschutz
leicht & schnell umzusetzen - durch Sanierungen. Im Klimaplan ist
jedoch lediglich von einer Verdoppelung der Sanierungsrate die Rede.
Derzeit liegt diese bei rund einem Prozent. Schlussendlich fehlt eine
Analyse, wie viel klimaschädliche Emissionen durch den Klimaplan
eingespart werden, sowie an Ideen, wie die Wende in eine
emissionsfreie Zukunft sozialverträglich gestaltet werden kann.
Die gesamte Stellungnahme von Greenpeace finden Sie unter:
http://bit.ly/GP_NEKP
Rückfragehinweis:
Klara Maria Schenk
Pressesprecherin
Greenpeace CEE in Österreich
Tel.: + 43 (0)664 85 74 598
E-Mail: klara.schenk at greenpeace.org
Adam Pawloff
Klimaexperte
Greenpeace CEE in Österreich
Tel.: +43 (0)650 3722524
E-Mail: adam.pawloff at greenpeace.org
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
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