[E-rundbrief] Info 2153 - Israel demoliert palästinensische Häuser Mahnwache

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Di Feb 8 10:26:25 CET 2022


E-Rundbrief Info 2153 - Mahnwache Wien 12.2.2022 Graben/Ecke Kohlmarkt - 
Israel demoliert palästinensische Häuser.

Bad Ischl, 8.2.2022

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Mahnwache von Frauen in Schwarz (Wien)
Samstag, 12. Februar 2022, von 14:00 bis 15:30 Uhr

Graben/Ecke Kohlmarkt

1010 Wien


STOPP DEN HAUSDEMOLIERUNGEN, DEN VERTREIBUNGEN DER PALÄSTINENSER*INNEN 
DURCH ISRAEL

STOPP DER ETHNISCHEN SÄUBERUNG

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Die Reste des am 19.1.2022 durch Israel zerstörten Hauses der Familie 
Salhiya


Seit 55 Jahren hält Israel palästinensisches Gebiet besetzt, errichtet 
darin mehr und mehr illegale Siedlungen, Outposts und hunderte 
Checkpoints, drangsaliert und vertreibt die palästinensische 
Bevölkerung, zerstört Häuser und Dörfer und somit Lebensgrundlagen, 
raubt den Palästinenser*innen Land und Wasser, tötet und verletzt 
ungestraft Menschen, baut Mauern, die Bauern von ihren Feldern 
abschneiden, Dörfer spalten, etc…

Neben ständig zunehmenden schweren Menschenrechtsverletzungen verweigert 
Israel dem palästinensischen Volk unveräußerliche Menschenrechte und das 
international anerkannte Recht auf politische Selbstbestimmung.

In den letzten Wochen wurden von Israel erneut Beduinenweiler dem 
Erdboden gleichgemacht, und das in einem der strengsten Winter der 
Region seit Jahren.

Nach dem 19. Jänner gingen erschütternde Videos und Bilder durch die 
sozialen Medien – von Hausdemolierungen in Sheik Jarrah, ausgeführt von 
nie da gewesener Brutalität durch israelisches Militär. Nach Demolierung 
von Wirtschaftsgebäuden und einer Gärtnerei und dem angedrohten Abriss 
des Hauses, drohten Mahmoud Salhiya und Familienmitglieder in ihrer 
Verzweiflung mit Gasflaschen auf dem Dach, sich und das Haus in Brand zu 
setzen. Die Soldaten zogen ab, um in der Nacht gegen 3.00 die gesamte 
Familie mit Waffen aus dem Haus zu treiben, die Männer und anwesende 
Aktivisten zu verhaften, und das Haus vollkommen zu zerstören.

"Am Mittwoch, dem 19. Jänner, gegen 2.30 Uhr morgens, griffen über 700 
israelische Soldaten unser Haus an und umstellten es vollständig. Es gab 
keine Möglichkeit zu entkommen, sie stürmten das Haus vom Dach aus und 
richteten ihre Waffen auf uns und auf meinen Kopf... das ist ethnische 
Säuberung. Heute ich, morgen meine Nachbarn." (Mahmoud Salhiya, Sheik 
Jarrah)

In den letzten fünf Jahren haben die israelischen Streitkräfte 11.000 
Häuser in Al Naqab (Negev) abgerissen und 150.000 Palästinenser*Innen in 
36 Dörfern ihre Grundrechte verweigert. Im vergangenen Jahr hat Israel 
907 Häuser im Westjordanland und in Ostjerusalem abgerissen.

In Jerusalem sind sechs der zwölf Stadtteile von Silwan (Ostjerusalem) 
von der israelischen ethnischen Säuberung bedroht. In Sheik Jarrah droht 
550 Palästinenser*innen die Zwangsvertreibung.

Mehr als 90.000 Palästinenser*innen aus Beduinenstämmen im Naqab (Wüste 
Negev) wurden 1948 vertrieben. Heute setzt Israel sein koloniales 
Projekt der ethnischen Säuberung fort, indem es die verbliebenen 
Beduinen im Naqab in enge und unterversorgte Gebiete zwingt und 
gleichzeitig illegale Siedlungen ausbaut, um sie zu ersetzen.

David Ben-Gurion, der erste Ministerpräsident Israels, sagte 1955 in 
einer Rede: "Der Negev ist der Ort, an dem das Volk Israel auf die Probe 
gestellt wird, denn nur mit vereinten Kräften werden wir die große 
Aufgabe erfüllen, die Wüste zu besiedeln und zum Blühen zu bringen."

Als Begründung für die kürzlich getätigten Abrisse und Vertreibungen im 
Naqab (Negev), wurden Aufforstungen durch den JNF genannt.

Der Jüdische Nationalfonds (JNF) ist eine zionistische Organisation, die 
auf Theodor Herzl, dem Gründer der zionistischen Bewegung, zurückgeht. 
Seit seinem Bestehen hat der JNF rund 240 Millionen Bäume auf ca. 
227.000 Hektar Land gepflanzt, (viele davon auf den Ruinenresten von 
1948 durch Israel zerstörten palästinensischen Dörfern). Diese Technik 
ist als Greenwashing bekannt, wobei scheinbar umweltfreundliche 
Techniken als Mittel zur Durchführung menschenrechtswidriger krimineller 
Handlungen eingesetzt werden, in diesem Fall Israels ethnische Säuberung 
des palästinensischen Volks.

Was Israel der Familie Salhiya in Sheik Jarrah und den Beduinenfamilien 
in der Negev gerade antut, ist kein Einzelfall. Es ist vielmehr die 
Weiterführung der Gewalt gegen Palästinenser*innen seit Israels 
Staatsgründung 1948. Jahrzehnte später ist das Ziel immer noch dasselbe: 
palästinensische Familien zu vertreiben und durch israelische Siedler zu 
ersetzen, was als ethnische Säuberung bezeichnet werden muss.

Die Nakba hat nie aufgehört!

Weitere Links:

https://www.eccpalestine.org/

https://www.stopthewall.org/

https://www.icahd.de

https://www.amnesty.org/en/latest/news/2022/02/israels-apartheid-against-palestinians-a-cruel-system-of-domination-and-a-crime-against-humanity/

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     Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
     Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
     Center for Encounter and active Non-Violence
     Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Austria,
     fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
     Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at


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