[E-rundbrief] Info 1933 - internationalen Waldkonferenz - Proteste
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Di Feb 4 11:56:05 CET 2020
E-Rundbrief Info 1933 - ROBIN WOOD (D): ROBIN WOOD-Protest zur
internationalen Waldkonferenz in Brüssel, EU muss Ur- und Naturwälder
besser schützen!
Bad Ischl, 4.2.2020
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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+ + + ROBIN WOOD-Pressemitteilung v. 4.2.2020 + + +
* ROBIN WOOD-Protest zur internationalen Waldkonferenz in Brüssel
* EU muss Ur- und Naturwälder besser schützen!
[Diese PM online:
https://www.robinwood.de/pressemitteilungen/robin-wood-protest-zur-internationalen-waldkonferenz-br%C3%BCssel]
Brüssel, 04.02.2020| SAVE EUROPEAN PRIMARY FORESTS! – ein 50 Meter
langes Banner mit diesem Slogan haben Aktivist*innen der deutschen
Umweltorganisation ROBIN WOOD am Morgen vor dem Hauptsitz der
EU-Kommission entrollt. In Sichtweite beginnt heute die von der
Kommission einberufene internationale Waldkonferenz. ROBIN WOOD
fordert eine Wende der EU-Politik zum Erhalt von Ur- und Naturwäldern.
Die Umweltorganisation kritisiert, dass die neue im „Green Deal“ in
Aussicht gestellte Waldstrategie der EU-Kommission wirtschaftliche
Ziele in den Mittelpunkt stellt, anstatt europäische Ur- und
Naturwälder konsequent zu schützen.
Die Waldstrategie enthält zwar gute Ansätze, etwa die Aufforstung
zerstörter und degradierter Wälder Europas; doch sämtliche Maßnahmen
stehen unter der Prämisse der wirtschaftlichen Nutzung von Holz – und
der Holzhunger ist groß. Das meiste Holz landet nicht in langlebigen
Produkten, sondern wird zu Papier und zu Pressholzmöbeln verarbeitet
und zunehmend als Pellets und Brennholz verfeuert.
„Die neue Waldstrategie führt in eine Sackgasse, wenn nicht
gleichzeitig ein bedingungsloser Schutz noch bestehender intakter Ur-
und Naturwälder sichergestellt wird. Allein für den Zuwachs von
Biomasse zu sorgen, ist keine Klimaschutz-Maßnahme. Vor allem nicht,
wenn das Holz dem kurzlebigen Konsum dient“, sagt Jana Ballenthien,
Waldreferentin von ROBIN WOOD.
Wie sich die Ausbeutung des Waldes als bloße Holzfabrik auswirkt,
zeigt sich besonders deutlich in Rumänien. Das Land hat in den
vergangenen 15 Jahren rund 100.000 Hektar seiner Ur- und Naturwälder
sowie die darin lebenden Arten unwiederbringlich verloren. Davon
betroffen sind selbst die nach EU-Recht geschützten Natura 2000-Gebiete.
Umweltschützer*innen werden in Rumänien für ihr Engagement unter
Druck gesetzt; es gab sogar mehrere Mordfälle.
„Vor unseren Augen zerstören europäische Regierungen artenreiche,
unersetzliche Wälder, die dem Stress der Klimaveränderung besser
standhalten können als Wirtschaftswälder. Diese Zerstörung muss jetzt
gestoppt werden!“, sagt Ballenthien. „Den Forstwirten Geld zu geben,
damit sie Wirtschaftswälder aufforsten, greift dagegen viel zu kurz.“
ROBIN WOOD fordert bestehende Ur- und Naturwälder zügig zu
katalogisieren und sie effektiv zu schützen. Illegaler Holzeinschlag
muss auch in Europa unterbunden werden. Insbesondere Schädigungen von
Natura 2000-Gebieten, die unter dem Schutz europäischen Rechts stehen,
müssen konsequent von den nationalen Behörden verfolgt und vom
Europäischen Gerichtshof geahndet werden. Zudem fordert ROBIN WOOD
einen sparsamen Umgang mit dem Rohstoff Holz sowie verbindliche
Vorschriften für vollständige und transparente Lieferketten-Nachweise
innerhalb der EU. Diese Ziele müssen Eingang in die neue Waldstrategie
und in die Biodiversitätsstrategie finden.
Kontakt:
• Jana Ballenthien, Waldreferentin, ++49 (0)151 71333995 (am 4.
und 5. 2. vor Ort auf der Konferenz telefonisch erreichbar),
wald at robinwood.de
• Ute Bertrand, Pressesprecherin, Mobil ++49 (0)171 835 95 15,
presse at robinwood.de
Interessante Links:
Waldkonferenz „International Conference on Forests for
Biodiversity and Climate“:
https://ec.europa.eu/info/events/international-conference-forests-biodiversity-and-climate_de
Rumänien-Kampagne von ROBIN WOOD:
https://www.robinwood.de/rumänische-ur-und-naturwälder-schützen
Kampagne „Save Paradise Forests“: https://www.saveparadiseforests.eu
engl. Version dieser PM:
https://www.robinwood.de/sites/default/files/PM200204_Br%C3%BCssel_layout_engl.pdf
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Kontext:
Die EU-Kommission hat im Dezember 2019 einen „Green Deal“ vorgestellt,
der laut Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nichts weniger
leisten soll, als „unsere Wirtschaft wieder mit unserem Planeten in
Einklang zu bringen“. ROBIN WOOD und andere NGOs machen sich wenig
Hoffnung, dass der „Green Deal“ eine sozial-ökologische Wende
einläutet, die in der Lage ist, Umwelt- und Naturschutzbelange über
Wirtschaftsinteressen zu stellen. Dieses Bild ergibt sich auch für die
im „Green Deal“ in Aussicht gestellte neue Waldstrategie.
Forstwirt*innen sollen Anreize gegeben werden, es soll aufgeforstet
und wiederhergestellt werden. Der Erhalt von Wäldern spielt eine
untergeordnete Rolle.
--
Ute Bertrand
Pressesprecherin
ROBIN WOOD e.V., Bremer Str. 3, 21073 Hamburg
Tel. +49 (0)40 380 892 22 * 0171 835 95 15
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--
Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
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Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
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