[E-rundbrief] Info 89 - RB Nr.112 - Einleitung - Inhaltsverzeichnis
Matthias Reichl
mareichl at ping.at
Do Mär 4 12:36:24 CET 2004
E-Rundbrief - Info 89 - RB. Nr 112 - Maria und Matthias Reichl: Einleitung
- Inhaltsverzeichnis
(1/2004, Februar 2004)
Liebe Freunde,
Während Matthias fast ohne Unterbrechung Termine und Infos zu
Globalisierung, WTO, World Social Forum und andere wichtige Informationen
aus aller Welt als E-Rundbrief Infos verschickt - eine Übersicht der Themen
findet ihr auf Seite 15 - muss ich eher noch leiser treten. Er hat sich
schon sehr gut von seiner Augenroperation erholt. Matthias muss auch noch
während meinem dreiwöchigen Heilaufenthalt im Hanuschhof in Bad Goisern,
vom 1. bis 20. März, meine Arbeiten übernehmen. Ich hoffe dass ich danach
wieder voll einsatzfähig sein werde.
Dr. Markus Distelberger ladet uns ein, Ende Mai, als Mitveranstalter des
Open Space Symposiums "Geld der Zukunft" mitzumachen. Diese Einladung geben
wir auch an euch weiter (siehe Seite 4)
Am 18. Februar war der 1. Todesjahrestag von Hanna Mandel und unserem
langjährigen Referenten Winfried Bergermann. Gerda Sitter stellt uns
Restexemplare seines letzten Buches (Winfried Bergermann: Focusing.
Anleitung zur ganzheitlichen Selbsthypnose. Carl-Auer-Systeme V. 12,90)
zur Verfügung. Ihr könnt das Buch über uns bestellen.
Bei unsere Jahresabrechnung 2003 mussten wir leider feststellen dass nicht
nur unsere gesundheitlichen Probleme aber auch die Sparmassnahmen bei der
Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, für die Matthias früher
Rezensionen schreiben konnte, negativ auf unsere Einnahmen auswirkten.
Daher war es diesmal besonders schmerzhaft, dass 2003 einige Freunde ihren
Mitglieds- und Abobeitrag schuldig blieben. Die Jahreszahl bei eurer
Adresse entspricht dem Einzahlungsjahr der letzten Einzahlung. Da wir keine
zusätzlichen Schulden machen wollten, haben wir die offenen Beträge privat
vorfinanziert, in der Hoffnung bald eure Beiträge zu erhalten.
Ich möchte mich hier sehr herzlich bei allen bedanken die uns durch
konkrete Hilfe, durch finanzielle Beiträge und Spenden aber auch durch
Ermutigung und gute Wünsche unterstützt haben. Vermissen werden wir einen
unserer besten Helfer Toni Posch, der uns immer wieder bei schweren und
staubigen Arbeiten im Haus und Garten geholfen hat. Obwohl er viele Unfälle
überlebt hat, starb er 61-jährig nach einem Sturz am 25. Jänner .
Bitte merkt euch schon jetzt den 24. Juli 2004 als Sommerfest-Termin vor.
Damit es uns nicht so geht wie voriges Jahr wo wir, bedingt durch meine
Knieoperation, es nicht geschafft haben, euch rechtzeitig
einzuladen. Doris Strauss ladet - zu ihrem 40. Geburtstag - den
senegalesischen Musiker Keba Cissokho ein, bei unserem Sommerfest seine
Kora (afrikanische Harfe) zu spielen. Wir würden uns freuen wenn viele von
euch mitfeiern.
Friede, Kraft und Freude
Maria Reichl
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Liebe Freunde,
ich musste die Redaktion dieses Rundbriefes unterbrechen, um in der
Fragestunde des Bad Ischler Gemeinderates wieder einmal die Demokratie und
die Information und Mitbestimmung der Bürger einzumahnen. Konkreter Anlass
sind unter anderem drei absurde Hotelprojekte im Stadtzentrum und in
unserer Nähe, die angeblich von einem deutschen Investor (mit viel
SIEMENS-Kapital) finanziert und gebaut werden sollen. Weiters die sich
rapide verschlechternde Verkehrssitutation. Wegen des wachsenden
Budgetdefizits lehnen die Gemeindepolitiker alle größeren Investitionen ab.
Die komplexen Hintergründe der problematischen Projekte habe ich in zwei
satirischen Texten - eines davon ein Märchen - mit "Publikums-Erfolg" in
den beiden Lokalzeitungen publiziert. Fortsetzung folgt sicher.
Die Maria hat schon berichtet, dass ich nun wieder auch die Schönheiten und
Schrecklichkeiten von links her klar und ohne ("rosarote") Brille sehen
kann. In Zukunft reicht (hoffentlich!) nur eine Lesebrille.
Ihrem Bericht über den Tod von Toni Posch muss ich hinzufügen, dass wir
Schulkollegen waren und dass ich ihn schon damals als einen an den Rand
gedrängten bedauerte. Das verschlimmerte seine mentalen Probleme und die
Konflikte mit einigen seiner Verwandten, die er durch tatkräftige Mithilfe,
manchmal durch eine nervende Flucht in unser Haus, aber fallweise auch
durch Alkohol zu verdrängen versuchte. Seine Hoffnung, aus diesem Gefängnis
auszubrechen und auszuwandern konnte er nur durch seinen Tod verwirklichen
- auch eine soziale Tragödie.
Meine "Flucht" nach Paris hatte nicht nur politische Gründe. Zwar habe ich
mich vor dem "Sozialforums-Treffen" zufällig (als einziger Österreicher) in
die Vorkonferenz der "Europäischen Grünen" eingeschlichen. "Ein anderes
Europa für eine andere Welt" sollte als Motto der Vorkonferenz ihre
Verbundenheit mit den Sozialbewegungen illustrieren. Einer der Gäste, der
französische Bauernaktivist José Bové, der immer von Basisaktivisten
umringt wurde, verkörperte die "neuen Kräfte". (Auf meine Einladung zu
einer Tournee durch Österreich meinte er nur "Warum nicht?!") Daneben stand
einsam Daniel Cohn-Bendit, dessen rhetorischer Lobpreis der EU-Politik und
ihres Verfassungsentwurfes vorher von Bové souverän entzaubert wurde. Den
Zusammenschluss der vielfältigen grünen Parteien Europas zu einer
(einfältigen?) hätte Leopold Kohr sicher mit seinem Leitspruch "Klein sein
oder nicht sein" kommentiert. (Kohrs 10. Todestag war am 26.Februar 2004 -
ohne besondere Gedenkveranstaltungen "seiner" Akademie.)
Zwischen diesem Politspektakel flüchtete ich mich zu ERRÓ, einem "alten
Meister" der Pop-Art-Malerei, der mir in seinem Atelier einige seiner
Meisterwerke im Original zeigte. Mit einer Original-Lithographie und einige
wertvollen Katalogen bepackt - vor allem aber mit Erinnerungen an unseren
freundschaftlichen Dialog (den ich seither per Brief und Telefon fortsetze)
machte ich mich wieder auf den Weg. Hoffentlich kann er auch sein neuestes
Werk - ein 3 mal 6 Meter großes (Horror)Gemälde zum Irakkrieg - bald
fertigstellen. Auch im Grazer Museum will er - in einigen Monaten - seine
sehr kritischen politischen Bilder präsentieren.
Einige journalistische Aktivitäten in Paris - darunter einen telefonischen
Direktbericht für die monatliche Sendung "BegegnungsWege" im (freien) Radio
Salzkammergut - machten mir Spaß. Leider musste ich mit Jahresanfang die
"BegegnungsWege" beenden weil mir als Einzelner die Zeit zur
inhaltlichenVorbereitung, aber auch zur technischen Redaktion fehlt. Sie
werden nun Sendungen von "Radio ATTAC" und anderen Sendern übernehmen.
Der Platz ist zu knapp um auch noch über den 7. Kongress der Österr.
Gesellschaft für Philosophie - Thema "Gerechtigkeit" - zu berichten, den
unser Freund Clemens Sedmak mitorganisiert hatte. Als Univ. Prof. an der
Universität Salzburg hat er ein theologisch-sozialpolitisches Projekt
"Armutsforschung und Gerechtigkeitstheorien" initiiert an dem auch wir uns
beteiligen (siehe Seite 8). In diesem Projekt - und in unserer Erinnerung -
wirken auch Dorothee Sölle (+ 26.4.2003) und Robert Jungk (+ 14.7.1994 -
Gedenkveranstaltungen siehe Termine Seite 5 und 6) weiter.
Auch ich hoffe, dass die Maria wieder bald unbehindert mitarbeiten kann und
danke euch für eure Solidarität.
Matthias Reichl
Inhalt e-Rundbrief 112 (1/2004, Februar 2004):
Maria Reichl: Einleitung - Matthias Reichl: Einleitung - Inhalt e-Rundbrief
112 - Info 89
Matthias Reichl: Krieg über den Computer - ARGE DATEN News: "Erfolgreiche"
SPAMS - Info 90
Matthias Reichl: 2. European Social Forum - 2. Austrian Social Forum -
Irakkrieg fordert Weltsozialforum heraus - Info 91
Matthias Reichl: EU-Verfassungsentwurf - Info 92
Rolf Hochhuth: McKinsey kommt - Symposium "Das Geld der Zukunft" - Info 93
Termine Österreich, Deutschland, International - Info 94
Buchtipps - Info 95
Ishraga Mustafa Hamid: Eine Erde für uns alle - Friedensreich
Hundertwasser: Existenzgrundlagen verloren... - Impressum, Blattlinie - Info 96
Claudia von Werlhof: Frauen und Ökonomie - Info 87
Heidi Rest-Hinterseer: Wasser Schwerpunkttag, WSF 04 - Info 83
Leo Gabriel: TO DO OR NOT TO DO
WSF 2004 - Info 82
Matthias Reichl: Wer hat Angst vor Mordechai Vanunu? Weltweit für eine
atomfreie Zukunft - Info 97
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Matthias Reichl
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