[E-rundbrief] Info 2137 - Klimastreik , Weltklimakonferenz

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Mi Nov 24 11:52:56 CET 2021


E-Rundbrief Info 2137 - Fridays for Future, Klimastreik 26.11.2021, 
Weltklimakonferenz 2021 Rückblick, Ausblick,

Bad Ischl,24.11.2021

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Nach der Weltklimakonferenz ist vor dem Klimastreik

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Die 26. Weltklimakonferenz ist vorüber, geboten hat sie vielleicht 
einige Lichtblicke, aber vor allem viele Gründe warum wir für 
Klimagerechtigkeit weiter auf die Straße gehen müssen. Am Ende der 
Konferenz erabschiedeten die Teilnehmerstaaten den “Glasgow Climate Pact”.

Darin wurde verankert, dass das 1,5°C-Ziel der Erderwärmung über dem 
vorindustriellen Niveau nicht überschritten werden soll. Das stellt 
gegenüber dem Pariser Klimaabkommen von 2015 eine Verschärfung dar, 
denn in dieses lässt grundsätzlich auch eine Erderwärmung von 2°C zu.

Auch wurde festgehalten, dass die weltweiten Treibhausgasemissionen 
bis 2030 um 45% sinken sollen. Die Staaten werden zudem zur Streichung 
der Subventionierung fossiler Energieträger aufgefordert. Dabei 
fordert der Glasgow Climate Pact die Staatengemeinschaft dazu auf, 
bereits im kommenden Jahr ihre Emissionsreduktions-Ziele (NDC = 
Nationally Determind Contribution) vorzulegen. Gegenüber dem Pariser 
Klimaabkommen ist das insofern eine Verbesserung, als das dort dieser 
Prozess nur einmal alle 5 Jahre vorgesehen ist.

Ganz neu ist auch, dass zum ersten Mal in der Geschichte der 
Weltklimakonferenzen nun auch das Herunterfahren der Kohlenutzung im 
Climate Pact genannt ist. Gerade das ist besonders wichtig, weil 
Kohleverstromung die schmutzigste Art der Energieerzeugung ist. Sollte 
diese nicht schnell deutlich eingeschränkt werden, so ist es 
unmöglich, den Klimawandel auf 1,5°C zu beschränken. Um dies zu 
ermöglichen, müssen bis 2030 rund 40% der weltweit 8.500 
Kohlekraftwerke geschlossen werden (unter der Prämisse, dass keine 
neuen an das Stromnetz angeschlossen werden). Was jetzt wie ein Erfolg 
klingen mag, das ist eigentlich keiner. Denn dieser Punkt hätte schon 
1995 auf der allerersten COP in Berlin beschlossen werden sollen. 
Durch Lobbying seitens diverser Staaten und Unternehmern ist dies 
allerdings immer wieder verzögert worden, bis jetzt eben. Kritisch ist 
allerdings, dass sowohl Gas als Öl keinerlei Erwähnung fanden. Auch 
wurde die jetzige Fassung zur Kohlenutzung stark verwässert. So kam es 
etwa auf Initiative Indiens und Chinas dazu, dass nunmehr davon die 
Rede ist, dass es zu einem »phase-down« der Kohlenutzung kommen soll, 
anstatt wie eigentlich vorgesehen zu einem »phase-out«

Der Glasgow Climate Pact hält gut die Stimmung der Weltklimakonferenz 
fest. Sie war das Ergebnis der Erkenntnis, dass jetzt, nachdem rund 30 
Jahre verlorener Klimapolitik verstrichen sind, die Lage für die 
Staatengemeinschaft wirklich ernst wird. Das heißt aber leider nicht, 
dass eben dieser grundsätzlichen Erkenntnis auch die entsprechenden 
Handlungen folgten. So wurde die von Entwicklungsländern geforderte 
Einrichtung eines speziellen Fonds zum Ausgleich von durch den 
Klimawandel verursachten Schäden abgelehnt. “Loss and Damage” ist 
besonders wichtig, da bereits heute Naturkatastrophen und 
Extremwettereignisse als Folge der Klimakrise in diversen Regionen der 
Erde häufiger und heftiger auftreten. In Folge dessen kommt es in eben 
jenen Regionen verstärkt zur Gefährdung von Menschenleben. Dabei ist 
zu beachten, das Länder, die besonders unter den Folgen der Klimakrise 
leiden, in Anbetracht ihrer historischen Emissionen nur einen sehr 
kleinen Beitrag am Zustandekommen der Klimakrise hatten. Das dem so 
ist, das wurde im Glasgow Climate Pact anerkannt. Zur Übernahme 
finanzieller Verantwortung durch die Verursacher-Staaten kam es 
allerdings nicht.

Klimastreik für eine soziale Verkehrspolitik in Wien

Drei Monate nach dem Start des Lobau-Camps erinnern wir die Wiener 
Stadtregierung daran, dass es gerade in Wien eine schnelle 
Verkehrswende braucht, um gegen die Klimakrise vorzugehen.

Der Klimastreik wird am 26.11. von 12 bis 14 Uhr u.a. in Wien am 
Karlsplatz stattfinden.

  Alle Infos dazu findest du unter: Klimastreik für eine soziale 
Verkehrspolitik - Fridays For Future Austria 
fridaysforfuture.at/events/demo-fur-eine-echte-soziale-verkehrspolitik

Podcasts:
fridaysforfuture.at/podcast/folge-26-so-geht-s-auch-ein-blick-uber-die-landergrenzen 
Folge 26: So geht's auch: Ein Blick über die Ländergrenzen - Fridays 
For Future Austria
Alle bisherigen Folgen unseres Podcasts findest du hier: 
fridaysforfuture.at/podcast Future On Air - Fridays For Future Austria

Karlsplatz, Wien
Für eine klimagerechte Verkehrswende!
Während andere Städte die Klimakrise als Gefahr erkennen und mutige 
Schritte zu einer klimaverträglichen Verkehrspolitik setzen, will die 
Wiener Stadtregierung immer noch neue Autobahnen bauen. Statt in 
Fahrradinfrastruktur und Öffis zu investieren, wird weiterhin auf 
Auto-Individualverkehr gesetzt und damit die Zerstörung unserer 
Zukunft in Beton gegossen. Das ist klima-un-verträglich und damit 
un-sozial.

Drei Monate nach Beginn der Lobau-Besetzungen erinnern wir die Wiener 
Stadtregierung daran, dass es eine schnelle Verkehrswende braucht, um 
die Klimakatastrophe noch aufzuhalten. Geht mit uns auf die Straße, 
wenn auch ihr keinen Bock mehr habt, euch immer zu fragen "Warum hört 
der Fahrradweg einfach hier auf?".

Weitere Infos

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Lobau-Ticker auf Telegram
Lobauer Erklärung: Mehr als 150 Wissenschaftler*innen und 130 
Organisationen unterstützen unseren Protest!

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     Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
     Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
     Center for Encounter and active Non-Violence
     Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Austria,
     fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
     Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at


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