[E-rundbrief] Info 2063 - Wir Gemeinsam gegen Armut für Sozialstaat

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
So Jan 31 11:16:37 CET 2021


E-Rundbrief Info 2063 - Wir Gemeinsam.at, Netzwerk der Armutskonferenz 
Österreich (A): Ein starkes soziales Netz schützt und stützt uns alle...

Bad Ischl, 31.1.2021

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

================================================

Wir Gemeinsam.at
https://wir-gemeinsam.at/worum-es-geht/

Netzwerk der Armutskonferenz
www.armutskonferenz.at

(Homepage, Stand 31.1.2021)

Worum es geht

Wir gemeinsam.

Ein starkes soziales Netz schützt und stützt uns alle.

Machen wir uns stark für unseren Sozialstaat!

Die Lebensqualität von uns allen wird durch den Sozialstaat möglich 
gemacht. Pensionsversicherung, Kranken- und Arbeitslosenversicherung, 
geförderte Mietwohnungen und öffentliche Schulen sichern den 
Lebensstandard und verhindern gerade in unsicheren Zeiten ein 
Abrutschen nach unten. Viele Menschen haben kein Vermögen um 
Einschnitte wie Krankheit oder Arbeitslosigkeit einfach aufzufangen. 
Und wären sie gezwungen Vermögen für Alter, Bildung, Krankheit oder 
Arbeitslosigkeit anzusparen, wäre ihr Lebensstandard und ihre 
Möglichkeiten zu konsumieren vernichtet. Die Menschen sind dort 
weniger gefährdet, wo es ein starkes Netz sozialer Sicherheit gibt.

Das Beispiel der Finanzkrise 2008 oder auch aktuell die Corona-Krise 
zeigen, dass ein Sozialstaat essentiell ist, um den Lebensstandard 
halten zu können. Der Sozialsaat hilft nicht nur den Ärmsten, sondern 
er ist auch ganz wichtig für die Mittelschicht. Es geht darum die 
Stärken der sozialen Sicherungssysteme zu forcieren und Schwächen 
auszubügeln: Dort, wo soziale Probleme steigen, müssen wir 
gegensteuern, dort, wo soziale Probleme präventiv verhindert werden, 
müssen wir weiter investieren.

Hintergrundtext mit einer Zusammenstellung von Zahlen und Fakten:
Der Sozialstaat schützt und stützt die Mittelschicht
http://www.armutskonferenz.at/textdatenbank.html

Die Initiative „Wir gemeinsam“ wurde 2018 von der Armutskonferenz ins 
Leben gerufen, um auf die Bedeutung des Sozialstaats aufmerksam zu 
machen und ihn zu stärken.

Die Armutskonferenz ist ein Netzwerk von sozialen Organisationen, die 
sich dafür einsetzen, Armut zu verhindern und zu vermeiden. Die in der 
Armutskonferenz zusammengeschlossenen sozialen Initiativen beraten, 
unterstützen und begleiten über 500.000 Menschen im Jahr.
Weitere Infos: www.armutskonferenz.at

Die Corona-Krise macht deutlich: Wir brauchen einen starken Sozialstaat!
Die Corona-Krise trifft Menschen mit geringen Einkommen ganz 
besonders. Viele Personen, die bereits vor der Krise auf staatliche 
Sozialleistungen angewiesen waren, hat die Corona-Krise hart 
getroffen, weil zusätzliche Einkommen, etwa aus geringfügiger 
Beschäftigung, weggefallen sind. Einsamkeit, Depressionen und Ängste 
nehmen zu, besonders in Haushalten, wo noch existenzielle Sorgen 
dazukommen. Die alte Normalität wird in der neuen umso mehr sichtbar. 
Wer vor der Krise prekär gearbeitet hatte, konnte in den Wochen danach 
seinen bzw. ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft kaum noch bestreiten.

„Ich mache mir nicht nur wegen mir Sorgen, sondern auch wegen meinen 
Kindern. Die sind nicht so super, super auf Zack schulisch, die sind 
gescheit und lieb und gut sozialisiert, aber ich habe einfach 
wesentlich mehr Zukunftsängste seit Corona. (…) Ich sehe einfach 
nicht, wo und wie die einen Platz finden würden. In einer totalen 
Ellbogengesellschaft irgendwie so als Habenichts sich durchschlagen zu 
müssen, dass wünsche ich mir für meine Kinder nicht.“

Das Netzwerk der Armutskonferenz fordert daher unter anderem:

     • Eine gute Mindestsicherung, die in Notsituationen trägt – 
anstatt der schlechten Sozialhilfe

     • In sozialen Wohnbau investieren. Wohnen ist für viele nicht 
mehr leistbar und ein hohes Armutsrisiko geworden

     • Anhebung des Familienzuschlags beim Arbeitslosengeld

     • Insolvenzen und Privatkonkurs abfangen

     • Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen

     • Soziale Menschenrechte in der Verfassung verankern. 
Grundrechtsschutz stärken: Rechte statt Almosen

Die Armutskonferenz hat in einer Erhebung Menschen mit geringem 
Einkommen gefragt wie sich die Corona-Krise auf ihre Lebenssituation 
auswirkt: 
http://www.armutskonferenz.at/news/news-2020/erhebung-armutsbetroffene-und-die-corona-krise.html

-- 

     Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
     Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
     Center for Encounter and active Non-Violence
     Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Austria,
     fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
     Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at


Mehr Informationen über die Mailingliste E-rundbrief