[E-rundbrief] Info 1979 - Fridays for Future Camp, Klima-Corona-Deal

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Mi Mai 20 10:42:38 CEST 2020


E-Rundbrief Info 1979 - Fridays for Future (A): Camp for Future, 
Einwöchiger Protest vor dem Bundeskanzleramt, Ballhauspl., Wien, 
Klima-Corona-Deal.

Bad Ischl, 20.5.2020

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Bis ca. 22.5.2020 WIEN (Ballhauspl.): Einwöchiger Protest vor dem 
Bundeskanzleramt. 
https://fridaysforfuture.at/events/2020-05-16-camp-for-future

Klima-Corona-Deal

https://fridaysforfuture.at/uploads/Klima-Corona-Deal_06.05.2020-1.pdf

Mehrere Gruppen und Organisationen aus der Österreichischen 
Klimavernetzung (klimaprotest.at), darunter Fridays for Future, System 
Change, not Climate Change!, GLOBAL 2000, der WWF Österreich, Attac 
und viele andere mehr, haben gemeinsam Ansatzpunkte für einen 
Klima-Corona-Deal für Österreich entwickelt. Die 4 Forderungen 
beziehen sich auf das geplante Konjunkturpaket der österreichischen 
Bundesregierung, die jetzt vor der historischen Gelegenheit steht, die 
staatlichen Rettungsgelder intelligent und klimagerecht zu investieren.

Mit Stand 11.5.2020 haben 140 Organisationen, Initiativen und Gruppen 
sowie 536 WissenschaftlerInnen unterzeichnet, gemeinsam setzen wir uns 
für einen klimagerechten Gesellschaftsvertrag in Österreich ein: Damit 
unser Sozialsystem und unser Ökosystem gesichert werden!

Einwöchiger Protest vor dem Bundeskanzleramt →
Klima-Corona-Deal

Für einen klimagerechten Gesellschaftsvertrag in Österreich
Die österreichische Regierung steht vor der historischen Gelegenheit 
die staatlichen Rettungsgelder intelligent und klimagerecht zu 
investieren. Die Covid-19-Pandemie hat der Welt gezeigt, wie schnell 
und entschlossen wir als Gesellschaft handeln können, um eine 
Katastrophe abzuwenden. Daraus müssen jetzt die richtigen Lehren 
gezogen werden, um die weltweite Klima- und Naturzerstörung einzudämmen.
Wir müssen uns auf allen Ebenen klimagerecht und naturverträglich 
ausrichten, um langfristig krisensicher zu sein. Die Regierung soll 
sich mit aller Kraft für einen ambitionierten, solidarischen, 
wirksamen und finanzstarken Green Deal der EU einsetzen. Nur wenn alle 
Konjunkturprogramme gut ineinander greifen, können wir die 
Corona-Krise bewältigen und zugleich die Weichen stellen, um die 
drohende Klimakatastrophe abzuwenden.

In diesem Moment hängt alles davon ab, wohin die Gelder fließen. Um 
aus der derzeitigen Krise das Bestmögliche zu machen, müssen die 
Gelder in den naturverträglichen Ausbau sauberer, erneuerbarer 
Energien, in effiziente Energieverwendung bei Gebäuden und Industrie, 
in öffentliche Verkehrsmittel und in nachhaltige Landwirtschaft 
investiert werden. Berufsfelder, die sich durch einen geringen 
CO2-Ausstoß auszeichnen, wie Pflege, Bildung, Gesundheit und 
Kinderbetreuung sollten deutlich ausgebaut werden, die Entwicklung hin 
zu einer regionalen und kohlenstoffarmen Wirtschaft soll gefördert 
werden. Jetzt ist die Zeit, um die sozial-ökologische Transformation 
der Wirtschaft voranzutreiben.
Deshalb fordern wir einen Klima-Corona-Deal für Österreich: Damit 
unser Sozialsystem und unser Ökosystem stabil bleibt!

1. Die Zukunft der Menschen sichern: Die österreichische Regierung 
soll alle Menschen existenziell absichern deren Arbeitsplätze durch 
die Corona-Krise bedroht oder verloren gegangen sind. Sie soll Mittel 
für Begleitmaßnahmen zur Umqualifizierung, Re-Qualifizierung, 
Weiterbildungsmaßnahmen sowie Beschäftigungsinitiativen für 
Arbeitnehmer*innen bereitstellen. Durch die kluge Verteilung der 
Rettungsgelder kann die Regierung jetzt tausende neue und langfristig 
sichere klimafreundliche Arbeitsplätze schaffen. Dadurch werden alle 
Menschen dabei unterstützt, Schritte zu einem guten Leben für alle zu 
setzen und den existenzbedrohenden Klimakollaps abzuwenden.

2. Umbau statt Wiederaufbau - Staatshilfen an Erreichung des 1,5 Grad 
Ziels knüpfen: Gelder aus den jetzigen Hilfs- und Konjunkturpaketen 
des österreichischen Staates sollen den Strukturwandel zur Erreichung 
des 1,5 Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens vorantreiben. Auch 
weitere mögliche Konjunkturpakete nach der Krise müssen diesen 
Vorgaben folgen. Wir fordern Bedingungen für die staatliche 
Unterstützung, die so ausgestaltet sind, dass sie sich am Pariser 
Abkommen, den Biodiversitätszielen und den Sustainable Development 
Goals orientieren. Subventionen für fossile Energieträger sollen 
gestrichen und stattdessen klimagerecht investiert werden. Unternehmen 
sollen verpflichtet werden, gemeinsam mit den Belegschaften 
Dekarbonisierungs-Roadmaps zu erstellen. Kein Geld für Öl, Kohle, Gas 
und Unternehmen, die die sozial-ökologische Transformation blockieren.

3. Die Krise demokratisch bewältigen: Die Zivilgesellschaft und alle 
Sozialpartner müssen an den Verhandlungen um die Verteilung der 
staatlichen Finanzhilfen beteiligt werden. Vergabekriterien müssen 
transparent gestaltet werden und dem 1,5 Grad Ziel entsprechen. Die 
Bevölkerung muss durch Bürger*innenversammlungen und ähnliche 
partizipative Formate permanent in die Entscheidungsprozesse 
einbezogen werden. Eine lebenswerte und klimagerechte Zukunft braucht 
eine umfassende Demokratisierung, nur so kann die Krise auch im 
weiteren Verlauf gerecht bewältigt werden.

4. Globale Klimagerechtigkeit: Menschen im globalen Süden sind schon 
heute viel stärker von der Klimakrise betroffen. Die Regierung muss 
sich auf internationaler Ebene dafür einsetzen, dass die Schulden der 
ärmsten Staaten gestrichen werden, dass statt Krediten 
Transferzahlungen geleistet werden und Österreich einen fairen Beitrag 
zur internationalen Klimafinanzierung leistet. Auch in der Gestaltung 
der Handels- und Investitionspolitik muss sich die Regierung für die 
Einhaltung von Menschen- und Arbeitnehmer*innenrechten sowie für 
Umweltstandards stark machen.

https://fridaysforfuture.at/uploads/Klima-Corona-Deal_06.05.2020-1.pdf

140 unterstützende Organisationen, Initiativen und Gruppen

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Benedikt Weingartner

Europa : DIALOG - Plattform zur Förderung des europapolitischen Diskurses

Videos von Gesprächen.

www.EuropaDIALOG.eu

www.okto.tv/europadialog

www.okto.tv/europa4me


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     Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
     Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
     Center for Encounter and active Non-Violence
     Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Austria,
     fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
     Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at


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