[E-rundbrief] Info 1972 - Puzzlestein für Atomausstieg
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
So Apr 26 10:58:47 CEST 2020
E-Rundbrief Info 1972 - Johanna Nekowitsch, Wiener Plattform
Atomkraftfrei (A): Ein Puzzlestein für den Atomausstieg.
Bad Ischl, 26.4.2020
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Presseaussendung der Wiener Plattform Atomkraftfrei am 26.4.2020
Ein Puzzlestein für den Atomausstieg
Die Atomkatastrophe in Tschernobyl jährt sich heuer zum 34. Mal. Dass
die Folgen des Super-GAUs noch lange nicht beseitigt sind, zeigt sich
heuer ganz besonders deutlich: Rund um das havarierte Atomkraftwerk
toben seit Anfang April Waldbrände. Durch Feuer, Rauch und Wind werden
radioaktive Partikel wieder verbreitet. Das Zentrale Geophysische
Observatorium in Kiew hat Messungen veröffentlicht, nach denen sich
die Cäsium-137-Konzentration mehr als verhundertfacht hat. Ob sich
daraus auch eine Gefahr für die Nachbarländer oder gar für ganz Europa
ergeben wird, kann man noch nicht sagen. – Ein weiterer warnender
Puzzlestein in dem Bild, das drastisch die Notwendigkeit aufzeigt, aus
der Atomkraft endlich auszusteigen.
Nun behaupten manche, in Zeiten der drohenden Klimakatastrophe könne
man nicht auf Atomkraft verzichten. Das ist allerdings ein fataler
Irrtum. Atomkraft kann das Klima nicht retten. Je heißer die Sommer
werden, desto öfter müssen AKWs abgeschaltet werden, weil das
Kühlwasser zu warm wird. „Außerdem ist Atomkraft nicht CO2-neutral,
viel zu teuer, nicht nachhaltig und vor allem zu gefährlich!“, betonen
die Aktivistinnen der Wiener Plattform Atomkraftfrei.
Experten warnen vor einem neuerlichen schweren Unfall in einem
Atomkraftwerk. Das derzeit wohl gefährlichste AKW-Projekt in Europa
ist Mochovce 3 in der Slowakei, etwa 150 km von Wien entfernt. Dieser
Reaktor ist nach mehr als 30 Jahren Bauzeit bereits veraltet, noch
bevor er ans Netz geht. Dadurch ist ein besonders hohes Unfallrisiko
gegeben. „Die Coronakrise führt uns deutlich vor Augen, wie es ist,
mit einer unsichtbaren Gefahr zu leben. Bei einem Super-GAU in einem
AKW nahe der österreichischen Grenze wäre die Situation noch viel
vergifteter!“, geben die Aktivistinnen der Wiener Plattform
Atomkraftfrei zu bedenken. „Dann wären wir für lange Zeit von der
verstrahlten Umwelt ausgesperrt und könnten gar nicht hinausgehen und
nicht einmal die Fenster öffnen!“
Im Reaktor Mochovce 3 zeigen sich haarsträubende Mängel, wie
Whistleblower aufgezeigt haben, und dennoch planen die Betreiber, ihn
demnächst in Betrieb zu nehmen. „Das darf nicht passieren! Die
österreichische Regierung muss die Inbetriebnahme von Mochovce 3
unbedingt verhindern!“, fordern die Aktivistinnen der Wiener Plattform
Atomkraftfrei abschließend.
Mögen die Waldbrände in Tschernobyl eine Mahnung sein, die endlich
gehört wird!
Johanna Nekowitsch
für die Wiener Plattform Atomkraftfrei
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Johanna Nekowitsch
Wiener Plattform Atomkraftfrei
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
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