[E-rundbrief] Info 1940 - Mahnwache 15.2.2020, Wien für Hebron

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Mi Feb 12 18:03:31 CET 2020


E-Rundbrief Info 1940 - Mahnwache der Frauen in Schwarz (Wien) am 
15.2.2020, 14:30 - 16:00 - für den Schutz der Palästinenser in der 
Altstadt von Hebron (West Bank, Palästina).

Bad Ischl,13.2.2020

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Frauen in Schwarz (Wien)

https://www.facebook.com/fraueninschwarzwien

Mahnwache von Frauen in Schwarz (Wien)

Samstag, 15. Februar 2020, von 14:30 bis 16:00 Uhr Wien, Graben / Ecke 
Kohlmarkt

STOPP DEN ENTEIGNUNGEN VON PALÄSTINENSISCHEN HÄUSERN  UND GESCHÄFTEN 
IN DER ALTSTADT VON HEBRON / AL KHALIL

     OPEN SHUHADA STREET

Israels Apartheid am Beispiel von Hebron / Al Khalil:

     Über 23 Checkpoints, mehr als 100 Absperrungen und Barrieren, 
gewalttätige fanatische Siedler machen das Leben der Palästinenser in 
Hebrons Altstadt zur Hölle.

     Mehr als 850 israelische Siedler haben die Stadt von ca. 200.000 
Einwohnern in eine Geisterstadt verwandelt. Ein Teil der Stadt (inkl. 
Altstadt, mit Shuhada Straße), genannt Zone H2, steht unter voller 
israelischer Militärkontrolle

     42% der palästinensischen Häuser wurden enteignet

     77% der Geschäfte wurden zwangsweise geschlossen

     Die israelische Armee verbietet seit 1994 Palästinensern die 
wichtigste Nord-Süd-Straße die historische Shuhada Straße zu benutzen 
(früher zugleich wichtigste Einkaufsstraße)

      Israels Behörden versagen systematisch dabei, gewalttätige 
Angriffe der Siedler auf Palästinenser zu verhindern. Kein Schutz der 
Palästinenser durch israelische Soldaten und Polizei – sie sehen den 
Siedlerangriffen schweigend zu. Sie schützen nicht einmal die 
palästinensischen Kinder auf ihrem Schulweg vor den Attacken der 
Siedler. Der einzige Schutz sind die Menschen von internationalen 
Friedensgruppen, wie Christian Peacemaker Teams, die die Kinder 
täglich begleiten.

Einst wurde die Altstadt von Al Khalil / Hebron mit der Schönheit des 
Basars von Damaskus verglichen. Längst sind die alten Häuser und 
Geschäfte dem Verfall preisgegeben. Ganz wenige Besitzer wohnen noch 
in ihren Häusern, und sind ununterbrochenen Repressalien ausgesetzt 
(Unter anderem schütten die Siedler Unrat und Abwasser in die engen 
Gassen oder Höfe). Ein Beispiel ist die palästinensische Rajab 
Familie: Vor einigen Jahren nahmen Siedler den zweiten und dritten 
Stock des Hauses der Familie in Besitz, trotzdem ein gerichtlicher 
Räumungsbefehl vorliegt. Sie attackieren ständig die palästinensischen 
Besitzer und werden sogar von Soldaten und Polizei beschützt!

Anfang dieses Jahres wurde bekannt, dass auf dem Gemüsemarkt, der Teil 
des alten historischen Basars ist, neue Häuser für israelische Siedler 
errichtet werden sollen. Enteignungen am laufenden Band. Die Einwohner 
Hebrons protestieren friedlich dagegen.

Erst Mitte November 2015 wurde die Altstadt Gegenstand dramatischer 
Restriktionen. Israelische Soldaten konfiszierten etliche Häuser im 
Tel Rumeida Stadtteil und hinderten die Einwohner daran, die Gegend zu 
verlassen oder zu betreten. Sie erklärten das Gebiet zur Militärzone, 
ähnlich wie auch in Teilen Ost Jerusalems. Die 50 Familien, die in Tel 
Rumeida leben, mussten sich bei den israelischen Behörden 
registrieren. Die neuen Vorschriften sind ein schwerwiegender 
Einschnitt ihrer Bewegungsfreiheit. Sie müssen seither strenge 
Sicherheitskontrollen über sich ergehen lassen, bei jedem Verlassen 
oder Eintreten in ihre Häuser.

Die israelische Menschenrechtsgruppe B’Tselem erklärte damals „diese 
Entwicklung als unmoralisch, drakonisch und realitätsfern“, und „sie 
erzeugt eine kollektive Bestrafung der Einwohner Hebrons, welche 
unschuldig verdächtigt, und gezwungen werden, ernsthafte 
Beeinträchtigungen ihres Alltagslebens zu erleiden.“

Ein Militärsprecher erklärte damals, die Maßnahmen seien eine Reaktion 
auf die zunehmende Gewalt, und zielen auf die Trennung der jüdischen 
und palästinensischen Bevölkerung der Stadt ab. die Pläne wurden als 
unbestimmte „Vorsichtsmaßnahmen“ bezeichnet, um „potenzielle Attacken 
in Zukunft in Grenzen zu halten und die Sicherheit und das 
Wohlbefinden der Israelis aufrecht zu erhalten“.

Al Khalils / Hebrons Altstadt – eine Geisterstadt

Statistiken können kaum die harte Realität des täglichen Lebens der 
Einwohner wiedergeben. Seit Jahren sind die Geschäfte und meisten 
Häuser der Shuhada Straße, des alten Basars und der unmittelbaren 
Umgebung per israelischer Zwangsverordnung geschlossen, viele längst 
dem Verfall preisgegeben.

Tausenden Familien ist das Einkommen entzogen. Seit Jahren fühlen sich 
die Menschen unsicherer als je zuvor. Sie wissen nicht wann, wo oder 
was die Siedler oder Soldaten ihnen antun. Vor allem junge 
Palästinenser können jederzeit und an jedem Ort in Hebron angegriffen 
werden. Al Khalil / Hebron ist ein Einzelfall verglichen mit anderen 
Städten der Westbank. 30.000 palästinensischen Einwohnern (Zone H2, 
Altstadt) wird dadurch das Leben vehement erschwert.

Hebrons palästinensische Einwohner haben nun eine neue gewaltfreie 
Kampagne gestartet, das so genannte „Große Fajr“ (Dämmerungsgebet). 
Hunderte Menschen versammeln sich auf der Straße zum Gebet, um gegen 
Israels Besatzungsmaßnahmen zu protestieren, die sie am Besuch der 
Ibrahimi /Abraham Moschee hindern wollen.

Die Ibrahimi (Abraham) Moschee ist ein für Juden wie Moslems heiliger 
Ort. Der Überlieferung nach ist hier die Grabstätte der Stammväter 
Abraham, Isaak und Jakob. 1994 verübte der jüdische Siedler Baruch 
Goldstein einen Terroranschlag, bei dem er 29 betende Palästinenser 
erschoss, bevor er von Überlebenden erschlagen wurde. Sein Grab wird 
von jüdischen Siedlern verehrt, wie das eines Heiligen. Der damalige 
Präsident Yitzhak Rabin hätte die Siedlung Kiryat Arba, aus der 
Goldstein kam, schließen können, verhängte aber stattdessen eine 
monatelange Ausgangssperre über die palästinensischen Bewohner Hebrons.

GEGEN DIESE ANHALTENDE UNERTRÄGLICHE SITUATION RICHTET SICH

DIE INTERNATIONALE SOLIDARITÄTSKAMPAGNE!


IN SOLIDARITÄT MIT DEN PALÄSTINENSISCHEN BEWOHNERN HEBRONS!


Besuchen Sie folgende Internetseiten für weitere Informationen:

www.btselem.org/hebron

www.youthagainstsettlements.org

www.facebook.com/media.yas/

www.cpt.org (Christian peacemaker teams);

www.ochaopt.org

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Plattform Palästina Solidarität Österreich
http://www.palaestinasolidaritaet.at/de/node/10

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     Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
     Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
     Center for Encounter and active Non-Violence
     Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Austria,
     fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
     Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at


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