[E-rundbrief] Info 1531 - Rundbrief Nr. 157 (2/2016)

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Mi Jun 29 10:42:50 CEST 2016


E-Rundbrief - Info 1531 - Rundbrief Nr. 157 (2/2016) 40. Jhg.

Bad Ischl, 29.6.2016

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

157. Rundbrief (2/2016) 40. Jhg.

Juni 2016

http://www.begegnungszentrum.at/rundbriefe/Rundbrief157.pdf

Aus dem Inhalt

Seite

1 Adr. ­ Konto Nr. ­ Mitgliedsbeiträge ­ Einleitung Maria Reichl

2 Einleitung Matthias Reichl, Wollt ihr unseren Rundbrief oder 
E-Rundbrief Infos weiter erhalten?

3 Ein Blick zurück zum Start unseres Begegnungszen­trums, mit Auszug 
aus dem 2. Rundbrief (2/1977),­ 30 Jahre Jungk­-Bibliothek, ­

3 - 4 Robert Jungk: Die Analphabe­tendemokratie. Ein Ausweg. (1986)

4 Robert Jungk zu Leopold Kohr (1991),­ Antiatominitiative 
"Donauregion Atomkraftfrei": Antiatom-­Resolution an die 
EU-Kommission, Ratspräsident und Parlamentspräsident

5 Kampagne Stopp Ramstein: kein Drohnenkrieg (Proteste gegen den 
US-Militärstützpunkt Ramstein/ Deutschland)

7 - 9 Buchtipps, Impressum

9 - 10 Aufbruch! So wie bisher kann es nicht weitergehen. 
Aktionskonferenz 3. - 4.6.2016 in Wien

10 Landraub: Brasilien: Zwangsräumung und massive Repression der 
Guarani, Kaiowa, ­ EU­-Resolution kritisiert Neue Allianz für 
Ernährungssicherheit

11 Europa zentraler Akteur beim globalen Land Grabbing,
­
11 - 12 AKVorrat: Bundestrojaner ... demontiert (in Wien)

12 attac­Netzwerk Europa: Brexit muss Weckruf für Europa sein. 
Grundlegender Wandel zu demokratischem und sozialen Europa nötig

13 - 14 Robert Jungk: Gemütsfaschismus und Technofaschismus (1991)

14 Matthias Reichl: Nachbemerkungen auch zur
Bundespräsidentenwahl 2016.

14 - 15 Termine

16 Radiosendung "Begegnungswege", E-Rundbrief

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Liebe Freundinnen, liebe Freunde!

Ende Juni 1966, vor 50 Jahren, traf ich Matthias
bei meiner Fahrrad-Maturareise zum ersten Mal in
Belgien. 1968 haben wir gemeinsam in Salzburg mit
Pfarrer Wesenauer eine internationale Friedensfeier
organisiert. Der Anlass war der 150. Geburtstag des
weltbekannten Liedes "Stille Nacht ­- Heilige Nacht".
Das war der Anfang unseres gemeinsamen Engage­ments.
Ein Jahr später heirateten wir.

Am 14.12.1976, vor 40 Jahren, verschickten wir
unseren ersten gemeinsamen Rundbrief als Einladung
in unserem Haus als Begegnungszentrum, zu einem
Seminar "Aktive Gewaltlosigkeit in Familien Basis­gruppen und 
Gemeinschaften" mit Jean Goss. Von den
hundert Leuten die unseren ersten Rundbrief erhielten
sind leider schon viele verstorben. Wer von euch hat
den ersten Rundbrief noch erhalten und vielleicht
aufgehoben? Bei uns sind die ersten Rundbriefe leider
schon längst vergriffen. Wer möchte uns helfen sie für
unsere Homepage einzuscannen?

In diesem Herbst oder auch später würden wir
gerne ein Fest organisieren, um unsere alten und neuen
Mitstreiter und Mitstreiterinnen wieder zu treffen. Wer
kann uns dabei helfen? Wer von euch möchte mitma­chen? Da wir 
inzwischen auch schon älter geworden
sind, möchten wir die Organisation des Festes gerne
Jüngeren übertragen. So machen wir vorerst nur mal
ein kleines Gartenfest voraussichtlich Mitte Juli 2016
je nach Wetter hier bei uns im Garten. Teilt uns mit, ob
ihr kommen könnt und den genauen Termin erfahren
wollt. In alter Tradition kann jeder nach seinen Mög­lichkeiten dazu 
beitragen, sei es musikalisch, theatra­lisch, kulinarisch oder auch 
finanziell. Wir würden uns
freuen, wenn auch ihr kommen könnt.

Uns fehlt leider die Zeit für lange Rückblicke.
Wenn ich kurz in unserem 2. Rundbrief vom Februar
1977 lese, merke ich dass diese noch immer aktuell ist.
Ich zitiere hieraus auf Seite 3.

Da auch noch 40 Jahre danach 2016 die Frie­densarbeit weitergeht, 
berichten wir u.a. in diesem
Rundbrief über: -­ Aktionen in Ramstein gegen den
Drohnenkrieg ­ die Initiative „Aufbruch“ -­ Aktionen
gegen die Pläne des Justizministeriums, Spionagesoft­
ware einzusetzen -­ eine Resolution der Antiatom­-Initiative 
"Donauregion Atomkraftfrei" und über Euro­pas Beteiligung beim Land 
Grabbing. Dazu kommen
auch wieder Buchtipps, Termine von Veranstaltungen,
Hinweise auf unsere Radiosendungen „Begegnungs­wege“ sowie auf die 
E­Rundbrief­Infos, welche Mat­thias in den letzten Monaten versendet 
hat. Genaueres siehe Seite 16.

In der Hoffnung, euch bald wieder zu sehen oder
erstmals kennen zu lernen, wünsche ich euch einen
schönen Sommer, Frieden, Kraft und Freude

Maria Reichl

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Liebe Freunde,

wieder einmal habe ich bis zum letzten Moment
mit meiner Einleitung gewartet ­- und muss nun wegen
der politischen Entwicklungen die geplanten Schwer­gewichte 
umverteilen. Auf Seite 14 habe ich in Stich­worten einiges zu den 
Folgen der österreichischen
Bundespräsidentenwahl zusammengefasst. Auf Seite
12 und 13 findet ihr Informationen zum „Brexit“, dem
britischen Referendum zum EU­-Austritt (und am Ende meiner Einleitung 
eine aktuelle Ergänzung.)

Robert Jungks Analysen (aus 1986 und 1991)
einer politischen Unkultur und den Alternativen dazu
liefere ich auf den Seiten 3 ­- 4 und 13 ­- 14. Leopold
Kohrs visionäre Kritik an überentwickelten und
­mächtigen Gebilden finden ihr auf Seite 4 und stehen auf unserer 
Homepage unter: http://www.begegnungszentrum.at/texte/kohr/ .
Unsere Freundin -­ die leider am 22.12.2015
verstorbene -­ Freda Meissner­-Blau bestärkte uns aus
ihren bitteren Erfahrungen mit Parteipolitik in unserem
gemeinsamen Engagement in Basisbewegungen für
Frieden, Menschenrechte, Umwelt, gegen Atom und
vieles mehr. (Buchtipp S. 7).

Es gäbe vieles, das ich über den gemeinsamen
Lebensweg mit Maria zurückblickend beschreiben
könnte. Über die sehr persönlichen Hoffnungen und
Erfahrungen als junges Ehepaar und ­- seit 1971 -­ als
Eltern. Seit Anfang begleitete und prägte mein viel­fältiges ­- zum 
Teil politisches ­- Engagement unser
Zusammenleben. Die Begegnung vor 50 Jahren in
Belgien setzte sich bald in Österreich fort. Wenn
Begegnungen immer öfter und intensiver werden, kann
daraus auch ein „Begegnungs­-Zentrum“ entstehen, in
dem sich vieles entwickeln, allerdings manches auch
belastend werden kann.

Eine mögliche Entwicklung war die zu einer
„Dezentrale“ mit vernetzten Zellen der Hoffnung und
praktisch erprobten Alternativen. Ursprünglich nannten
wir ja unser Haus „Begegnungszentrum für aktive
Gewaltlosigkeit und alternativen Lebensstil“ -­ ein
(auch in der Verkürzung) zu langer Name der trotzdem
nicht alle Bereiche unseres Engagements umfasst. Die -
­ noch immer aktuellen ­- Ergebnisse unseres ersten
Seminars ­ aus dem „Rundbrief“ Nr. 2/1977 ­ drucken
wir auf der Seite 3 erneut ab. Damit bitten wir jene, die
in diesen vierzig Jahren Unterschiedliches beigetragen
haben, mit uns ihre Erfahrungen und auch Visionen zu
teilen.

So manche Versuche, alternative Lebensent­würfe und ihre praktische 
Realisierung können sich
wegen mangelnder und schwindender ökonomischer
Unterstützung nicht entsprechend entfalten (das spüren
auch wir) -­ oder sie scheitern daran. Es gab und gibt
noch Versuche, wieder einmal die Wurzeln des Übels
anzupacken. Zwei Beispiele unter vielen: Das „Kapi­talismustribunal“ 
das Anfang Mai 2016 in Wien in
einer Art Gerichtsverhandlung die (Mit-­)Verantwort­lichen anklagte 
und das Verfahren im November 2016 auch in Wien abschließen will. 
http://capitalismtribunal.org , Buchtipp: Seite 7.

Die Initiative „Aufbruch ­ so wie bisher kann es
nicht weitergehen“ startete mit ihrer Aktionskonferenz
am 3. und 4. Juni 2016 in Wien mit ca. 1000 Teil­nehmern und will sich 
in regionalen Arbeitsgruppen
dezentralisieren. https://aufbruch.or.at Seite 9 -­ 10

Auch wenn am 5. Juni 2016 „nur“ 568.905
Schweizer (ca. 22% der Stimmbürger) für ein Be­dingungsloses 
Grundeinkommen stimmten war das
internationale Echo dennoch groß. Allerdings, für jene,
die jetzt unter prekären Arbeitsverhältnissen, Mindest­sicherung und 
ähnliches leiden, ist dies ein schwacher
Trost. Denn die vorhandenen finanziellen und
technischen Ressourcen werden inzwischen z.B. in
zivil­-militärischer Aufrüstung und Ausweitung ihrer
Rechte, in unökonomische und unökologische
Wahnsinnsprojekte, Landraub (Siehe Seite 10 ­- 11)
und vieles mehr vernichtet. Doch auch der weltweite
gewaltfreie Widerstand dagegen wächst (z.B. Gegen
Drohnen in Ramstein siehe Seite 5 ­- 6).

Die meisten Themen behandeln wir in unseren
Radiosendungen und E­-Rundbrief-Infos ausführlicher.
Siehe Seite 16.

Auch wenn meine 74 Jahre von Zeit zu Zeit
meinem Engagement Grenzen setzen, lasse ich dank
der aufmunternden Ermutigung durch viele Freunde
und Unterstützer nicht locker!

Euer Matthias Reichl

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Aktuelles zur EU-Politik (Stand: 29.6.2016) - Nach Redaktionsschluß!

Matthias Reichl

Die EU-Kommission ignoriert den massenhaften Protest ihrer Bürger!

1. CETA - das Handelsabkommen mit Kanada muss - entgegen den Forderung 
von Regierungen (u.a. Österreich) - nicht von den nationalen 
Parlamenten beschlossen werden, sondern wird von der EU-Kommission 
abgesegnet. Wird mit TTIP ähnlich verfahren?

2. Über das Verbot des gesundheitsschädlichen Pflanzengiftes Glykosol 
soll erst in 18 Monaten entscheiden werden.

Nur zwei von vielen Gründen, unseren gewaltfreien Widerstand fortzusetzen.

Einige Fragen von Matthias Reichl (24.6.2016):

Nach der „Brexit-Entscheidung“ ergeben sich für 
globalisierungskritische Kampagnen einige entscheidende Entwicklungen:

1. Werden nun bei den Verhandlungen zu TTIP & Co. die US-Verhandler 
die Schwächung der EU-Position ausnützen?

2. Werden die nationalen Parlamente mehr Einfluss auf den 
Verhandlungsprozess und die -entscheidung bekommen - z.B. den Abschluß 
von CETA demnächst? Werden nationale Referenden erleichtert?

3. Wie können unabhängige und linke EU-Kritiker den nationalistischen 
Rechten - die den „Brexit“ für sich instrumentalisieren - 
entgegentreten und eigenständige Strategien und Modelle entwickeln?

4. Werden scheinbar "nebensächliche" Entscheidungen zu zentralen 
Problemen der Menschen - in und außerhalb der EU - durch das 
EU-Krisenmanagement beiseite geschoben?

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Wollt ihr unseren Rundbrief oder E-­Rundbrief Infos weiter erhalten?

Dann bitten wir euch dringend uns eure neuen Adressen
(auch wenn ihr nicht übersiedelt seid!) oder E­-mail-­
Adressen bekannt zu geben oder im Mailprogramm zu
korrigieren. In den letzten Jahren bekommen wir immer
mehr Rundbriefe retour weil die Straßenbezeichnungen oder
Postleitzahlen verändert wurden.

Bei den E-­mails sind die Gründe, warum sie nicht
zugestellt werden, sehr oft folgende:
Mailadresse unbekannt. Mailbox voll. Inhalt wird als Spam
eingestuft -­ in diesem Fall wäre es wichtig bei eurem
Provider unsere Begegnungszentrums E-­mail­-Adressen
als sicher zu melden.

Maria und Matthias Reichl

Begegnungszentrum für
aktive Gewaltlosigkeit
Wolfgangerstr. 26
4820 Bad Ischl
Österreich ­ Austria ­ Autriche
Tel. +43­6132­24590
E­mail: info at begegnungszentrum.at
www.begegnungszentrum.at
DVR: 0717169
Konto Nr. 0600­970305
(Blz. 20314)
IBAN: AT92 2031 4006 0097 0305 BIC: SKBIAT21XXX

ZVR­Zahl: 716580903

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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Salzkammergut,
Geschäftsstelle Pfandl
IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX

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