[E-rundbrief] Info 433 - Gewalt/ Zerstoerung in Nahost
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Di Aug 1 12:55:41 CEST 2006
E-Rundbrief - Info 433 - Matthias Reichl: Gewalt und irreversible
Zerstörungen unserer Lebensgrundlagen - Zu den Konflikten im Nahen
Osten. Ergänzung zu "Die Verwüstung der Welt - nicht nur atomar! Zum
Hiroshimatag 2006" (Info 431).
Bad Ischl, 1.8.2006
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Gewalt und irreversible Zerstörungen unserer Lebensgrundlagen
Zu den Konflikten im Nahen Osten
Matthias Reichl
31.7.2006
(Ergänzung zu meinem Text in Info 431 "Verwuestung der Welt - Hiroshima 2006")
Vorausschicken will ich, dass ich den Guerillakampf und ähnliche
bewaffnete Strategien aus meiner grundsätzlichen Einstellung für
gewaltfreie Methoden des Widerstandes nicht unterstützen kann. Dabei
bin ich mir des Dilemmas bewusst, in dem Menschen stecken, die über
viele Jahre auf diesen gewaltfreien Widerstand gesetzt haben, der
ihnen jedoch nicht die erwarteten minimalen (Über)Lebenschancen
gebracht hat und die nun in ihrer verzweifelten Lage Gewalt anwenden.
Weiters haben historische Beispiele gezeigt, dass diese - oft
spontane und schlecht organisierte - Gegengewalt von den
Unterdrückern geschickt für die Legitimierung ihrer Gewalt genützt
wird. Diese schleusen fallweise Agenten als Provokateure ein, um
Gewalt und Gegengewalt strategisch zu lenken. Damit könnten auch
gewisse Kreise in Israel versuchen, in der aktuellen Situation in
Gaza und Libanon ihren lange geplanten Angriffskrieg zu legitimieren.
Aus verständlichen Gründen werden jene "Kollateralschäden"
verschwiegen bzw. bagatellisiert, die sich - geographisch und
zeitlich - weit über die Konfliktzonen hinaus die Lebensgrundlage von
Mensch und Natur irreversibel schädigen (siehe Irak u.a.).
Die Kriegsführung des Staates Israel (im Bündnis mit jener der USA)
mit ihren neuesten - z.T. atomaren (DU-) - Waffen ist im brutalsten
Sinn "antisemitisch" (gegen arabische und jüdische Semiten
gerichtet), aber auch weit darüber hinausreichend ein "Weltkrieg".
Mehr dazu in meinem Text "Die Verwüstung der Welt - nicht nur atomar!
Zum Hiroshimatag 2006" (siehe Info 431 "Verwuestung der Welt -
Hiroshima 2006")
Leider werden in Österreich diese Fakten selbst in den Diskussionen
von Friedensinitiativen - mit einigen Ausnahmen - ausgeblendet. Ist
es der Schock, den die Details ausgelöst haben oder nur Ignoranz?
Ich bin froh, dass ich verläßliche Informationen von
palästinensischen, libanesischen und israelischen Basisinitiativen
und ihren europäischen Unterstützern erhalte, die zwar die
Komplexheit und das Chaos der verzweifelten Situation vermitteln,
aber eben auch die Aktionsebenen für konkrete Solidarität. Wir sehen
u.a. die Weitergabe dieser Informationen über unseren
E-mail-Verteiler als einen Beitrag dazu.
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
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