[E-rundbrief] Info 377 - Gen-Nahrungs-Gefahr und Voelkerrecht

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Di Mär 28 16:28:46 CEST 2006


E-Rundbrief - Info 377:  F. William Engdahl: Kann es in einer Welt 
mit "Gen-Food" Frieden geben? (Auszug). Gefahren durch Gen-Nahrung 
sind völkerrechtswidrig.

Bad Ischl, 28.3.2006

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Kann es in einer Welt mit "Gen-Food" Frieden geben?

Von F. William Engdahl (*)

31.10.05

Der Titel, den ich gewählt habe, mag einigen vielleicht merkwürdig 
erscheinen. Doch ich kann versichern, dass er alles andere als 
merkwürdig ist. Angesichts dessen, was heute mit der 
Massenverbreitung gentechnisch veränderter Organismen - kurz GVO 
genannt - in der gesamten menschlichen Nahrungskette auf dem Spiel 
steht, ist ein Kriegszustand vorprogrammiert, wenn wir nicht rasch 
handeln und die Lage verändern. Was damit gemeint ist, möchte ich 
anhand einiger Aspekte aus meinem neuen Buch «Seeds of Destruction: 
The Geopolitics of Geneocide» («Die Saat der Zerstörung: Die 
Geopolitik des Genozids»), kurz erläutern.

Legt man den Massstab der Nürnberger Prozesse an, so kann und muss 
die Verbreitung von genverändertem Getreide und GVO -Nahrung auf der 
ganzen Welt als ein «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» eingestuft 
werden. Solange wir die wahre Natur dieser Problematik nicht zur 
Kenntnis nehmen, wird keinerlei Friede möglich sein, am 
allerwenigsten ein gerechter Friede für alle Völker.

Im Kern stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage des Genozids. 
Ich zitiere die «Konvention über die Verhütung und Bestrafung des 
Völkermordes» der Vereinten Nationen von 1948. Deren Artikel II 
definiert den Begriff des Völkermordes: «In dieser Konvention 
bedeutet Völkermord eine der folgenden Handlungen, die in der Absicht 
begangen wird, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse 
Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören:

a) Tötung von Mitgliedern der Gruppe;

b) Verursachung von schwerem körperlichem oder seelischem Schaden an 
Mitgliedern der Gruppe;

c) vorsätzliche Auferlegung von Lebensbedingungen für die Gruppe, die 
geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen;

d) Verhängung von Massnahmen, die auf die Geburtenverhinderung 
innerhalb der Gruppe gerichtet sind.»

Artikel III lautet: «Die folgenden Handlungen sind zu bestrafen:

a)      Völkermord,

b) Verschwörung zur Begehung von Völkermord, [...]

c) Teilnahme am Völkermord.»

Und Artikel IV: «Personen, die Völkermord oder eine der sonstigen in 
Artikel III aufgeführten Handlungen begehen, sind zu bestrafen, 
gleichviel ob sie regierende Personen, öffentliche Beamte oder 
private Einzelpersonen sind.»

Ich möchte anhand von drei Fällen, die mit dem Einsatz von 
genmanipulierten Organismen zu tun haben, illustrieren, warum wir die 
Umsetzung des internationalen Gesetzes gegen den Genozid einfordern 
müssen. Wir müssen Prozesse gegen Regierungen, Wissenschaftler und 
private Unternehmer in Gang setzen, die sich daran beteiligen, 
unserer Bevölkerung eine GVO-Landwirtschaft anzudrehen. Das erste 
Beispiel betrifft das GVO -Getreide im Irak. Danach zeige ich auf, 
wie Argentinien mit GVO-Getreide überrollt wurde, und schliesslich 
befasse ich mich mit einer kleinen Biotechnologie-Firma in San Diego...

Vollständiger Text: 
www.engdahl.oilgeopolitics.net/Auf_Deutsch/Gentechnik/gentechnik.html
und "Zeit-Fragen" Nr.43 v. 31.10.2005

*)  William F. Engdahl, Publizist und Autor, stellte am diesjährigen 
XIII. Kongress «Mut zur Ethik» in Feldkirch sein neuestes Buch «Die 
Saat der Zerstörung. Die Geopolitik des Geneozids» vor. (In Kroatien 
ist es bereits auf Platz 1 der Bestsellerliste; es erscheint 
demnächst in deutscher und englischer Sprache.) Mit seinem 
alarmierenden Bericht über den Zusammenhang von Gen-Food und Frieden 
leistete er einen wichtigen Beitrag zum diesjährigen Thema des 
Kongresses «Was braucht es für mehr Frieden auf der Welt?». Seine 
Schlussfolgerung: Ohne Einforderung der Umsetzung des internationalen 
Gesetzes gegen den Genozid wird es keinen Frieden geben.


Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
     Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
     Center for Encounter and active Non-Violence
     Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
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