[E-rundbrief] Info 221 - RB 116 - F. Langer: Gegen Besatzung Palaestinas.

Matthias Reichl mareichl at ping.at
Fr Mär 25 18:43:29 CET 2005


E-Rundbrief - Info 221 - Rundbrief Nr. 116 - Andreas Grünwald : Besatzung 
angeprangert. Erich-Mühsam-Preis für israelische Rechtsanwältin Felicia 
Langer - für die Rechte des palästinensischen Volkes. WAFA: Palestinians 
Forced Entering Radiance Rooms in Rafah Cross Point.

Bad Ischl, 25.3.2005

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Besatzung angeprangert

Die israelische Rechtsanwältin Felicia Langer erhielt in Lübeck den 
diesjährigen Erich-Mühsam-Preis für ihr Engagement für die Rechte des 
palästinensischen Volkes.

Andreas Grünwald

Am Sonntag haben 120 Menschen an der Verleihung des Erich-Mühsam-Preises 
für die israelische Rechtsanwältin Felicia Langer im Scharbausaal der 
Stadtbibliothek Lübeck teilgenommen. Alle zwei Jahre verleiht die 
Erich-Mühsam-Gesellschaft den Preis an Personen und Einrichtungen, die nach 
»lebenswerten und befreienden Alternativen« suchen. 2003 war die "junge 
Welt" Preisträgerin.

Wenn sie an das Martyrium von Erich Mühsam denke, an die Wäsche voller 
Blut, die Zensl Mühsam, seine Frau, nach einem KZ-Besuch beschrieb, so die 
Preisträgerin in ihrer Dankesrede in Lübeck, sehe sie die Wunden und 
Folterungen vor sich, die Demütigungen und Schändungen, die auch 
palästinensische Widerstandskämpfer erfahren haben. »In deren Namen klage 
ich Israels Politik an«, so Langer, die von einer langen Geschichte 
völkerrechtswidriger Besatzung, Enteignung, Kolonialisierung sowie der 
gezielten Tötung von Menschen, darunter auch Frauen und Kinder, sprach. 
Vehement wandte sich Langer deshalb gegen eine politische Atmosphäre in 
Deutschland, die jede Kritik und die Verurteilung des völkerrechtswidrigen 
Vorgehens Israels mit dem Vorwurf des »Antisemitismus« diffamiere. Solche 
Erpressung diene dazu, die mundtot zu machen, die sich der Unterdrückung 
der Palästinenser widersetzen. Niemand solle sich durch die aktuelle 
»Friedensphraseologie« von Ariel Scharon täuschen lassen. Dessen Rückzug 
aus dem Gazastreifen geschehe, um israelische Herrschaft über die Westbank 
zu untermauern.

Solidarische Unterstützung der Palästinenser wie der Friedensbewegung in 
Israel, sei deshalb das Gebot der Stunde. Sicherheit für das israelische 
Volk könne es aber erst dann geben, wenn auch die Freiheit der 
Palästinenser erreicht sei. In der Preisverleihung sah Langer eine 
Ermutigung für diesen Kampf.

In seiner Laudatio hatte Prof. Dr. Werner Ruf (Kassel) zuvor den 
»unermüdlichen Kampf« von Felicia Langer für Menschenrechte, Frieden und 
Gerechtigkeit betont. Diesbezüglich sei sie, wie Mühsam selbst, eine 
Kompromißlose, eine Radikale. Schmähungen und Erniedrigungen habe sie für 
ihre Arbeit als erste israelische Anwältin erlebt, die sich nach 1967 für 
die Rechte der Palästinenser einsetzte. Deshalb symbolisiere Langer das 
andere Israel, das »nicht waffenstarrend, Menschrechte verletzend, 
demütigend und unterdrückend« ist, sondern voll Achtung und Respekt vor 
anderen. Mit »dümmlich-dumpfen« Konstruktionen  für Nation, Fahne, Blut und 
Religion  handeln hingegen jene, die  selbst Gewalttäter  ihre Gegner als 
»Terroristen« bezeichnen. Obszön nannte Ruf Debattenbeiträge sogenannter 
»Antideutscher«, die unter Mißbrauch des Begriffs vom Antisemitismus 
Kritiker der »Mordtaten der Scharon-Regierung« in einen Topf mit alten und 
neuen Nazis werfen würden. Die Vorsitzende der Erich-Mühsam-Gesellschaft, 
Sabine Kruse, kritisierte Bundespräsident Horst Köhler. Wer die 
Verantwortung Deutschlands gegenüber Israel »als Teil deutscher Identität« 
bezeichne, dürfe Israels Politik nicht kritiklos gutheißen und denjenigen, 
die sich gegen völkerrechtswidriges Verhalten wehren, Antisemitismus vorwerfen.

  "junge welt", 15.03.2005, www.jungewelt.de/2005/03-15/016.php

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Palestinians Forced To Enter Radiance Rooms at Rafah Cross Point  please 
forward

There is no indication of what dose of radiation is used or whether it may 
be harmful. Apparently these are standard security devices used by the IDF

DATE: 22/03/2005    TIME :14:44

Palestinians Forced Entering Radiance Rooms in Rafah Cross Point

http://english.wafa.ps/body.asp?field=Enews&id=2271

[WAFA is the official Palestine Liberation News Agency]

GAZA, March 22, 2005, (WAFA)

Palestinian medical sources in al-Shifa hospital revealed on Tuesday that 
Israeli Occupation Forces (IOF)in Rafah cross point are forcing citizens to 
enter special radiance rooms, ultimately prepared to damage passengers.
.
The Manager of Public Relation Section in al-Shifa, Dr. Joma'a al-Saqa, 
said that Israeli soldiers forced women, children, aged and patients to 
enter this room, adding that these inhuman measures will cause very harmful 
diseases for citizens in the near future.
.
He mentioned that the room is manufactured of glass coated by lead and 
holding inside it a one-meter high radiance device, saying that only 
Palestinians are daily entering this room.
.
He revealed that this room may cause diseases such as Thrombocytopenic, 
Sterility, Congenital anomalies, Cancer, Leukemia and Mental retardation.
.
H.
M.(14:30 P) (12:30 GMT)

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Kommentar von Matthias Reichl:

Der Einsatz hochdosierter Röntgenstrahlen zur "Behandlung" oppositioneller 
Personen ist nicht neu. So wurde inzwischen nachgewiesen, was Unterstützer 
von Oppositionellen in der DDR schon lange vermutet hatten. In 
Stasi-Gefängnissen wurden politische Häftlinge - wie Jürgen Fuchs, Rudolf 
Bahro und andere - damit "behandelt". Sie erkrankten und starben Jahre 
später an - vorerst mysteriösen - Krankheiten. Bahro starb z.B. an Leukämie.

Die verschiedenen Methoden der Sterislisierung wurde seit der Verfolgung 
von Roma in NS-Konzentrationslagern, aber auch von Indios in Nord- und 
Südamerika technisch und logistisch weiterentwickelt.

25.3.2005

(Buchtipps siehe auch Info 218, sowie weitere Infos 220, 212, 190, 191 u. 203)

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Matthias Reichl

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