[E-rundbrief] Info 53 - RB Nr.111 - Maria und Matthias Reichl: Einleitung

Matthias Reichl mareichl at ping.at
Sa Nov 1 14:39:52 CET 2003


E-Rundbrief - Info 53 - Maria und Matthias Reichl: Einleitung

Bad Ischl, 1.11.2003

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at

=========================================

Wenn ihr den E-Rundbrief weiter erhalten wollt und das Abo 2003 bzw. 2004 
noch nicht überwiesen habt, bitten wir euch dringend um Mitteilung bzw. um 
Einzahlung - unbedingt mit Angabe eurer e-mail-Adresse:

Jahresabo € 10,-

Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl

IBAN:  AT922031400600970305       BIC:  SKBIAT21XXX

----------------------------------------------------------------------------------------

Liebe Freunde,

Während Matthias sich schon auf das Europäische Sozialforum in Paris 
vorbereitet, muss ich mich an den Gedanken gewöhnen dass ich nicht 
mitfahren kann. Ich  will mich weiterhin schonen und am 9. Dezember 
wegen  einer zweiten Knieoperation wieder ins Unfallkrankenhaus Salzburg 
gehen. Ich hoffe sehr dass ich diesmal keinen Rückfall erleide, sodass ich 
dann wenigstens wieder auf den Beinen sein kann bis Matthias am 16. Jänner 
am linken Auge den Grauen Star operieren lassen muss.

Es war uns leider auch nicht möglich bei der Festveranstaltung des 
internationalen Versöhnungsbundes"Ein halbes Jahrhundert für den Frieden" 
im September in Dornbirn teilzunehmen. Viele internationale Freunde die, so 
wie wir, auch von Jean und Hildegard Goss Mayr in ihren Engagement 
inspiriert wurden, trafen sich dort. Wir bringen einige Auszüge aus ihren 
Ansprachen ab Seite 14.

Nach wie vor ist die Problematik um das GATS weiterhin aktuell. Gerade im 
Gesundsheitsbereich, mit dem ich derzeit etwas mehr konfrontiert bin, sind 
die Auswirkungen der Privatisierungen verheerend (siehe Info 47).

Zum Schluss habe ich noch eine große Bitte an alle Mitglieder. Da es mir 
und Matthias derzeit nicht möglich ist alle Arbeiten im Büro und Haus (z.B. 
Reinigung) selber zu machen und unsere Finanzen es derzeit nicht erlauben 
die Arbeiten zu bezahlen, bitten wir alle, die einige Stunden mithelfen 
können, nach telefonischer Anmeldung zu kommen oder zusätzlich einen Betrag 
zu spenden damit wir Hilfe organisieren können.

Ich würde mich auch freuen, wenn einige in Salzburg lebende Freunde mich ab 
dem 9. 12. 2003 im Unfallkrankenhaus Salzburg besuchen könnten.

Ich danke für jede Unterstützung und wünsche euch allen einen schönen 
Herbst und Winter und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Friede, Kraft und Freude

Maria Reichl

---------------------------------------------------------------------------------------------

Liebe Freunde!
Auch ich will Platz sparen um dringende Meldungen unterzubringen. 
Eigentlich sollte ich seit gestern in Wien am Treffen des 
Österreich_Forum.Frieden & Gewaltfreiheit #2 "(Welt)Frieden & 
(Welt)Wirtschaft" und an der Aktion des "Friedensvolksbegehrens" vor dem 
Parlament mitmachen. Doch der Zeitdruck, die zusätzliche Hausarbeit und 
eine Erkältung halten mich zu Hause fest. So bemühe ich mich, beim 
Redigieren der Texte zwischendurch per e-mail zusätzliche, aktuelle 
Informationen auszusenden.

Ähnlich erging es mir während der WTO-Konferenz in Cancun, bei deren 
spektakulären und erfolgreichen Protestaktionen ich gerne mitgemacht hätte. 
So konnte ich wenigstens die hereinströmenden Informationen teilweise per 
e-Rundbrief-Infos weiter vermitteln (siehe Info 56). Ich erinnere mich an 
ein Schlüsselerlebnis bei dem alternativen Forum zur UNO-Konferenz für 
Menschenrechte, 1993 in Wien. Erstmals erlebte ich direkt das Geschick der 
Aktiven aus Ländern, die meist als "unterentwickelt" abqualifiziert wurden. 
Die sich im Computerraum mit des Basis in ihrer Heimat vernetzten, neueste 
Informationen holten und basisdemokratisch gemeinsam ihre Entscheidungen 
trafen.

Die Spannungen zwischen den jetzt in ihrer Existenz gefährdeten Aktivisten 
und jenen, die informierend, pädagogisierend und reformierend auf 
schrittweise Verbesserungen zielen, werden unübersehbar (z.B. Info 48). Das 
wird auch im Ringen führender gewaltfreier Aktivisten aus Nordirland, 
Argentinien und Österreich mit der strukturellen Gewalt der politisch und 
sozial Mächtigen deutlich (siehe Info 60 - 63). Der Text auf Seite 17 führt 
mich zurück zur internationalen Konferenz "Friedensfeier 1968" in Salzburg, 
initiiert durch Pfarrer Wesenauer. Maria und ich lernten damals als 
Sekretäre nicht nur viele internationale Akteure in den Bereichen Frieden 
und Entwicklung - darunter Hildegard Goss-Mayr und Jean Goss - kennen 
sondern auch die Mühe mit verfestigten Institutionen umzugehen.

Ähnliches erwarte ich im 2. Europäischen Sozialforum in Paris, über das ich 
- auch für unser "Freies Radio Salzkammergut" berichten werde (siehe 
Termine Info 51). Ich freue mich aber auch auf ein Wiedersehen mit alten 
und neuen Freunden in Paris und werde daher einige "Besuchstage" bei ihnen 
anhängen.

Knapp vorher werden wir in Linz mit einer Tagung zu den Gefahren der 
Atomtechnologie den 25. Jahrestag des Sieges über das AKW Zwentendorf 
feiern (zur neuen Kampagne Info 46). Damals gelang es erstmals aktive Leute 
mit sehr unterschiedlichen politischen Ansichten zur Zusammenarbeit zu 
bewegen. Völlig vergessen ist leider, dass sich im Sommer 1978 in unserem 
Begegnungszentrum Aktivisten trafen, um das erste Alternativen-Treffen 
(eine Woche nach dem Zwentendorf-Sieg, in Graz) vorzubereiten. Dabei ging 
es vorrangig um die Vernetzung und gegenseitige Unterstützung bei der 
Pionierarbeit in Stadt und Land. Nicht aber um Parteigründungen, 
Machthierarchien und koalierenden Polittaktikern - ohne Rücksicht auf 
Verluste an Glaubwürdigkeit.

Können solche "Zellen der Hoffnung" als homöopathische Therapie den rasant 
wachsenden Krebs "überentwickelter" Gesellschaften (und Nationen) 
zurückdrängen oder gar heilen? Wie jedes Jahr freuen wir uns über die 
wachsende Gemeinschaft von ausgezeichneten Alternativen. Walden Bello, 
einer von ihnen, bekräftigte in seiner Antwort auf unsere Glückwünsche die 
weitere Zusammenarbeit mit uns und wird gerne im nächsten Jahr nach 
Salzburg kommen (siehe Info 56).

Besonders erfolgreich war der österreichweite STOPP-GATS-Aktionstag am 
7.10.2003 mit fast 300 Aktionen zu "Bedrohten Zonen".

Mein Blick ins neue Jahr ist am linken Auge (noch) getrübt. Ich hoffe, dass 
er nach dem 16.1. so klar wie am rechten ist - und ohne den mich 
irritierenden schwarzen Partikel. Drückt mir bitte die Daumen, dass alles 
gut geht!

Ich wünsche auch euch einen klaren Weitblick ins neue Jahr und alles Gute

euer Matthias Reichl
=================================================

Matthias Reichl
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
Wolfgangerstr.26
A-4820 Bad Ischl
Tel. +43-6132-24590
e-mail: mareichl at ping.at
http://www.begegnungszentrum.at




Mehr Informationen über die Mailingliste E-rundbrief