[E-rundbrief] Info 2248 - Stoppt das Töten im Nahen Osten!
Maria Reichl
maria at begegnungszentrum.at
Mo Okt 23 08:42:48 CEST 2023
E-Rundbrief Info 2248 -
Bad Ischl 23.10.2023
www.begegnungszentrum.at
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Liebe Freundinnen und liebe Freunde!
Wir senden euch hier die Mail vom 19. Oktober 2023 von Gerhard Kofler
vom ABANG und die Presseaussendung vom ATTAC.
Maria und Matthias Reichl
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Liebe Leute,
auf der Website www.abfang.org findet ihr beim Einstieg einige Meldungen
zum aktuellen Krieg im Nahem Osten.
Und hier unten die aktuelle Presseinformation von Attac dazu.
Friedensgrüße
Gerhard
http://abfang.org/wp-60db5-content/uploads/2019/07/Abfang_Blau_pos_4c_hor_RZ-EDIT2.png
: : Gerhard Kofler
: : 1060 Wien, Millerg. 17/32
: : Tel. +43 664 253 17 17
: : gk at abfang.org
: : www.abfang.org
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19.10.2023
Stoppt das Töten im Nahen Osten!
Wer das Leid des anderen leugnet, wird am Frieden scheitern
Erklärung Attac Österreich, 19. Oktober 2023
Wir sind erschüttert über die unfassbare Eskalation der Gewalt sowie die
Tötung und das Leid tausender Menschen im Nahen Osten. Unser Mitgefühl
gilt allen Opfern auf israelischer und palästinensischer Seite.
Die von der Hamas am 7. Oktober verübten Massaker an israelischen
Zivilist*innen und die folgenden Geiselnahmen sind ein unfassbares
Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Sie sind durch nichts zu
relativieren, durch nichts zu rechtfertigen und aufs Schärfste zu
verurteilen. Die darauf folgenden und anhaltenden Bombardierungen der
Bevölkerung von Gaza mit tausenden Todesopfern, die Blockade
lebenswichtiger Güter wie Lebensmittel, Wasser, Strom und Medikamenten,
der Einsatz von weißem Phosphor gegen Zivilist*innen und die Vertreibung
Hunderttausender aus dem Norden Gazas ist durch nichts zu relativieren,
durch nichts zu rechtfertigen und aufs Schärfste zu verurteilen.
Den Verbrechen auf beiden Seiten kann nur mit dem Beharren auf
völkerrechtlichen Grundsätzen und universellem Humanismus begegnet
werden. Niemals dürfen Menschen kollektiv für die Verbrechen anderer
bestraft werden. Jedes Menschenleben zählt gleich viel. Kein Verbrechen
rechtfertigt das andere.
Doch wir erleben derzeit das Gegenteil: Die Spirale der Gewalt und die
Dehumaniserung von Palästinenser*innen oder Israelis, Jüdinnen und Juden
oder Muslim*innen schreitet voran. Der israelische Historiker und
Genozid-Forscher Raz Segal beschreibt das aktuelle Vorgehen der
israelischen Regierung im Gaza-Streifen als „Lehrbuchfall für Völkermord“.
Sofortiger Waffenstillstand und Verhandlungen
Diese Gewaltspirale muss durch internationalen Druck sofort gestoppt und
ein Flächenbrand im Nahen Osten verhindert werden. Wir schließen uns der
Forderung der UNO und zahlreichen internationalen Menschenrechts-,
Friedens- und Hilfsorganisationen an, das Töten sofort durch einen
Waffenstillstand zu beenden und humanitäre Hilfe zu ermöglichen. Wir
fordern sowohl die Freilassung von israelischen Geiseln der Hamas als
auch von Palästinenser*innen, die von Israel willkürlich festgehalten
werden.
Es wird keinen dauerhaften Frieden ohne eine gerechte politische Lösung
geben. „Jedes Kind, das heute in Gaza aus den Trümmern gezogen wird,
wird in Zukunft nach noch radikaleren Mitteln rufen“, schreibt der
Journalist Karim El Gawhary.
Österreich hat eine besondere Verantwortung
Österreich hat aufgrund seiner Schuld am Holocaust und der Verfolgung
und Vertreibung der jüdischen Bevölkerung während des
Nationalsozialismus eine besondere Verantwortung – denn die Gründung
Israels ist auch eine Folge unserer Geschichte. Die Verpflichtung des
„Nie wieder“ muss universell gelten: für den Schutz von Jüdinnen und
Juden genauso wie für den Schutz von Palästinenser*innen. Wir
verurteilen Antisemitismus unter dem Deckmantel der Israel-Kritik
genauso wie die Unterstützung der Kriegsverbrechen Israels. Die
österreichische Regierung muss daher sowohl die Massaker der Hamas an
israelischen Zivilist*innen als auch die Kriegsverbrechen der
israelischen Regierung verurteilen.
Wer das Leid des anderen leugnet, wird am Frieden scheitern
Selbstverständlich darf der historische und politische Kontext des
jahrzehntelangen Konflikts nicht ausgeklammert werden. „Kontext ist
nicht gleich Rechtfertigung oder Verharmlosung, sondern die Grundlage
jeder ernstzunehmenden moralisch-politischen Bewertung“, schreibt der
deutsche Journalist Hanno Hauenstein. Verstehen ist nicht gleich
Verständnis.
Doch der Diskurs über den historischen und politischen Kontext ist
umkämpft. Und beide Seiten pochen auf ihre Sicht. Es ist ein Faktum,
dass die Palästinenser*innen jahrzehntelanger Vertreibung, Gewalt und
Unterdrückung ausgesetzt sind. Dazu zählt auch die Politik, die
völkerrechtlich illegale Siedlungen im Westjordanland militärisch
absichert und die Palästinenser*innen dort unterdrückt und rechtlich
diskriminiert. Die UNO sowie Friedens- und Menschenrechtsorganisationen
weisen zudem seit vielen Jahren auf die Illegalität der Blockade Gazas
hin. Genauso ist ein Faktum, dass jüdische Israelis ihre eigene Existenz
und die ihres Staates seit Jahrzehnten durch zahllose extremistische
Angriffe, Selbstmordattentate, Raketenbeschuss und Vernichtungsdrohungen
arabischer Staaten gefährdet sehen. Diese Aufzählung ließe sich lange
fortführen.
Abseits davon gilt für beide Seiten EINE Wahrheit: Dass der mörderische
Konflikt im Nahen Osten grauenhaft und unerträglich ist.
Wer das unermessliche Leid und die Realität des anderen leugnet, wird am
Frieden scheitern. Jegliche Radikalisierung muss deutlich verurteilt
werden. Kräfte, die zu Versöhnung und Empathie aufrufen, gibt es sie auf
beiden Seiten. Diese Kräfte müssen durch Vermittlung und Druck der
internationalen Gemeinschaft gestärkt werden. Diesen Kräften für den
Frieden gilt unsere ganze Solidarität!
Rückfragen:
David Walch
Pressesprecher Attac Österreich
https://www.attac.at/news/details/stoppt-das-toeten-im-nahen-osten
--
Mit freundlichen Grüßen von
Maria Reichl (Obfrau)
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Österreich Tel: 06132-24590
Impressum in: https://www.begegnungszentrum.at
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