[E-rundbrief] Info 2116 - Kurskorrektur in der Corona-Politik
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Mi Jul 28 16:56:51 CEST 2021
E-Rundbrief Info 2116: 16 Autor*innen (aus D und A) für Kurskorrektur
in der Corona-Politik – „Covid-19 ins Verhältnis setzen“,
Coronaaussöhnung.
Bad Ischl,28.7.2021
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
================================================
PRESSEINFORMATION
16 Autor*innen für Kurskorrektur in der Corona-Politik – „Covid-19 ins
Verhältnis setzen“
Berlin/ Wien, 7. Juli 2021. –
16 Expert*innen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen
aus Deutschland und Österreich haben sich heute mit einem über
60-seitigen Text an die Öffent-
lichkeit gewandt. Ihr Ziel: Die aufgeladene öffentliche Debatte zu
Covid-19 zu versachlichen, ins
Verhältnis zu setzen und so in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext
zu bringen. Sie fordern
einen wertschätzenden Gedankenaustausch, die Überprüfung der bisher
getroffenen Maßnahmen
und empfehlen „Alternativen zu Lockdown und Laufenlassen“.
Die Autor*innen stellen zunächst zentrale Erkenntnisse zum weltweiten
Infektionsgeschehen seit Beginn
der Pandemie dar und kommen zu dem Ergebnis, dass die Diskussionen von
einem Ungleichgewicht der
Meinungen geprägt war. Anstelle eines breit aufgestellten
interdisziplinären und pluralistischen Diskurses
war zu beobachten, dass nur wenige Expert*innen ausgewählter
Disziplinen zu Wort gekommen sind.
Bereits früh wurde deutlich, dass vor allem Kritiker*innen der
Regierungsmaßnahmen befürchten mussten,
für ihre Haltung ausgegrenzt zu werden. Verstärkt wurde diese Dynamik
durch das bewusste Schüren von
Angst. Das dadurch geschaffene Klima der Unsicherheit und
Verängstigung habe die offene und respekt-
volle demokratische Debattenkultur gefährdet.
Für Demokratien unübliche, autoritäre Zwangsmaßnahmen und
Grundrechtsbeschränkungen kamen zur
Anwendung, ein effektiver Rechtsschutz sei kaum zu erlangen gewesen:
die rechtsstaatliche Kontrolle
geriet bedenklich ins Wanken.
Konkret geht der Text auf elf „Unverhältnismäßigkeiten“ ein und
benennt 16 „Ungereimtheiten“ in der
Kommunikation zur Pandemie. Diese verstören die Menschen, lösen
weitere Ängste aus und gefährden
die körperliche und psychische Gesundheit. Die Autor*innen listen 27
Kollateralschäden der Zwangsmaß-
nahmen an Leib und Leben auf und raten dazu, diesen genauso viel
Aufmerksamkeit zu schenken wie den
Schäden an Gesundheit und Leben, die SARS-CoV-2 verursacht. Menschen,
die bereits vor der Krise
benachteiligt und marginalisiert waren, seien von deren negativen
Auswirkungen sowie von den Maßnah-
men überproportional betroffen, was die soziale Ungleichheit noch
verstärke. Schließlich sollten alle
großen Gesundheitsgefahren in den Blick genommen werden und auf den
Dashboards der Gesundheits-
minister*innen übersichtlich aufscheinen.
Am Schluss werden zehn Empfehlungen ausgesprochen, um eine
Kurskorrektur in der Corona-Politik
einzuleiten. So müsse statt auf Angst vielmehr auf Vertrauen,
Eigenverantwortung und die Stärkung der
Gesundheitskompetenz der Bürger*innen gesetzt werden. Anstelle
einheitlicher Zwangsmaßnahmen für
alle, sollten Subsidiarität, bürgerschaftliche Selbstorganisation,
individuelle Bewältigungsstrategien und
das soziale Miteinander, also eine Diversifizierung der Lösungsansätze
unterstützt werden. Tests, Masken
und Impfungen müssten kostenlos zur Verfügung gestellt, aber nicht
erzwungen werden. Schließlich sollte
die Gesundheitspolitik stärker die Pandemie-Ursachen in den Blick
nehmen, anstatt sich vorrangig auf
Symptome und ihre „Bekämpfung“ zu fokussieren. Denn bei nicht
nachhaltiger Wirtschaftsweise drohten
unweigerlich weitere Pandemien.
Die Autor*innen haben ihre unterschiedlichen Pandemieerfahrungen
eingebracht und somit versucht, ein
möglichst vollständiges Bild von der Krise zu zeichnen. Abschließend
heißt es in dem Papier: „Wir hoffen,
dass uns eine möglichst ganzheitliche Analyse der Corona-Krise
gelungen ist, die andere bei ihrem Nach-
denken, Verstehen und bei ihren Lernprozessen unterstützt. Mit unseren
abschließenden Empfehlungen
wollen wir eine Richtungskorrektur in der Corona-Politik mit
herbeiführen. Im Idealfall kommen dadurch die
Ziele umfassende Gesundheit aller, Grundrechte und Demokratie,
sozialer Zusammenhalt und nachhaltiges
Wirtschaften besser in Einklang.“
Download des Papiers »
www.coronaaussoehnung.org #coronaaussoehnung
Kontakt info at coronaaussoehnung.org
Ihre Gesprächspartner*innen: Dr. Ellis Huber, Berlin; Prof.in Dr.in
Ulrike Guérot, Bonn; RAin Jessica Hamed, Mainz; Prof. Dr. Dr.
Christian Schubert, Innsbruck.
--
Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Mehr Informationen über die Mailingliste E-rundbrief