[E-rundbrief] Info 2004 - Kritik an Atomausbau in Tschechien
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Do Jul 16 13:00:12 CEST 2020
E-Rundbrief Info 2004 - Manfred Doppler, Anti Atom Komitee (A):
Atomausbau in Tschechien – Ministerien kritisieren Regierung.
Bad Ischl, 16.7.2020
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Manfred Doppler, Anti Atom Komitee (A):
Presseaussendung 16-7-2020
Atomausbau in Tschechien – Ministerien kritisieren Regierung
Das tschechische Außenministerium und das Sozialministerium
beanstanden völlig unrealistische Kostenschätzungen und Zeitpläne.
Österreich muss diese Uneinigkeiten für Ausstiegsszenarien in
Tschechien nützen.
Wie die tschechische Tageszeitung Denik N berichtet, gibt es innerhalb
der tschechischen Regierung große Unstimmigkeiten hinsichtlich der
Finanzierung der Ausbaupläne für das AKW Dukovany. So wird sich der
Staat zu 70% an den Kosten beteiligen müssen und nur 30% kann vom
tschechischen Energiekonzern CEZ finanziert werden.
Das Sozialministerium und das Außenministerium kritisieren vor allem,
dass die Kostenkalkulationen für den Ausbau „unrealistisch niedrig“
sind, da sie in keiner Weise den Erfahrungen anderer Länder entsprechen.
Bei keinem Atomprojekt weltweit konnten die veranschlagten Kosten auch
nur annähernd eingehalten werden, so das Außenministerium.
Weiters wird beanstandet, dass die Finanzierungspläne daher so
gestaltet sind, dass Kostenüberschreitungen dem Steuerzahler und
Stromkunden aufgehalst werden. Das erklärt auch, dass für den Ausbau
eine eigene Gesellschaft gegründet werden soll, damit CEZ von einem
finanziellen GAU nicht betroffen wäre.
„Das erinnert sehr an die Unstimmigkeiten in der tschechischen
Regierung, ob nach der politischen Wende in Tschechien das AKW Temelin
überhaupt fertiggebaut werden soll, weil auch hier ein finanzielles
Desaster schon abzusehen war“, so Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee.
„Für die österreichische Bundesregierung ergibt sich dadurch die
einmalige Chance einen Nach- und Umdenkprozess in der tschechischen
Regierung in Richtung Atomausstieg zu unterstützen und zu stärken. Es
wird offensichtlich auch in Tschechien immer klarer, dass Atomenergie
völlig unwirtschaftlich ist und nur durch massive Staatshilfen auf
Kosten der Steuerzahler am Leben erhalten werden kann“, so Manfred
Doppler abschließend.
--
Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
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