[E-rundbrief] Info 1861 - Atommüllendlager in Tschechien - Verzögerung

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Fr Mai 3 15:53:41 CEST 2019


E-Rundbrief Info 1861 - Manfred Doppler, Anti Atom Komitee (A): 
Neuerliche Verzögerung bei Atommüllendlager in Tschechien – mit nun 
auch slowakischem Atommüll?

Bad Ischl, 3.5.2019

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Neuerliche Verzögerung bei Atommüllendlager in Tschechien – mit nun 
auch slowakischem Atommüll?

Presseaussendung 2.5.2019

Bei der Auswahl der potenziellen Standorte für ein Atommüllendlager 
gibt es weiter keine Einigung. Schon bis Ende 2018 hätte die Auswahl 
von neun auf vier reduziert werden sollen. Jetzt soll aber eine 
Entscheidung erst in der ersten Hälfte 2020 fallen und möglicherweise 
auch slowakischer Atommüll in Tschechien vor unserer Haustür gelagert 
werden. Das Anti Atom Komitee fordert von der Bundesregierung 
sofortige Aufklärung über die Pläne der Tschechen und Slowaken.

Nach den Plänen der Staatsverwaltung der Lagerstätten für radioaktive 
Abfälle (SURAO) sollten schon bis Dezember 2018 die möglichen 
Standorte von neun auf vier reduziert werden, die Entscheidung wurde 
dann aber zuerst bis Ende Jänner und dann bis Ende April aufgeschoben 
und jetzt wieder um ein weiteres Jahr, wie die Leiterin von SURAO, 
Lucie Steinerova mitteilte.

„Diese weiter Verzögerung ist ein neuerlicher Beweis für das Chaos, 
das rund um die Endlagersuche in Tschechien herrscht“, so Manfred 
Doppler vom Anti Atom Komitee in einer ersten Reaktion.

Nun wurde bekannt, dass nach Verhandlungen zwischen dem slowakischen 
Premierminister Peter Pellegrini und seinem tschechischen 
Amtskollegen, Andrej Babis, in Tschechien auch slowakischer Atommüll 
gelagert werden soll.

„Diese Vorhaben sind völlig inakzeptabel, denn es würde die Gefährdung 
Österreichs vervielfachen!

Außerdem wäre dadurch ein wesentlich größeres Endlager notwendig als 
bisher geplant. Dadurch wären auch die bisherigen Standorte noch 
wesentlich weniger geeignet, als ohnehin schon“, betont Manfred Doppler.

„Die Bundesregierung mit Bundeskanzler Sebastian Kurz ist dringendst 
aufgefordert, diesen Plänen auf höchster Ebene eine klare Absage zu 
erteilen. Eine grenzüberschreitende Atommülllagerung stellt außerdem 
eine völlig veränderte Situation bei grenzüberschreitenden 
Umweltverfahren dar. Diese müssen völlig neu aufgerollt werden“, 
fordert Manfred Doppler abschließend.


Rückfragehinweis: DI Manfred Doppler +43 (0) 664 45 05 015


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     Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
     Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
     Center for Encounter and active Non-Violence
     Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Austria,
     fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
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