[E-rundbrief] Info 1824 - Mahnwache von Frauen in Schwarz (Wien) 9.2.2019
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Di Feb 5 21:58:53 CET 2019
E-Rundbrief Info 1824 - Mahnwache von Frauen in Schwarz (Wien)
9.2.2019 14:00
Bad Ischl, 5.2.2019
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Mahnwache von Frauen in Schwarz (Wien)
Samstag, 9. Feber 2019, von 14.00 – 16.00 Uhr
Graben / Ecke Kohlmarkt
1010 Wien
SOLIDARITÄT MIT DEN PALÄSTINENSISCHEN POLITISCHEN GEFANGENEN
SOLIDARITÄT MIT DEN PALÄSTINENSISCHEN KINDERN IN ISRAELISCHER
MILITÄRHAFT
Wir protestieren in Solidarität mit den palästinensischen politischen
Gefangenen in israelischer Haft gegen deren inhumane Behandlung und
gegen das Schweigen der europäischen Medien und Regierungen.
Die Inhaftierung von tausenden Palästinensern ist nicht die einzige
Waffe, die Israel gegen den Widerstand des palästinensischen Volkes
einsetzt, aber sicherlich eine der grausamsten. Immer wieder riskieren
politische Gefangene Leben und Gesundheit, treten in Hungerstreik, um
auf das Unrecht aufmerksam zu machen.
Laut dem Palestine Prisoner’s Centre for Studies datiert mit 29.
Dezember 2018, waren im Jahr 2018 5.700 PalästinenserInnen in
israelischen Gefängnissen inhaftiert, darunter 980 Kinder und 175 Frauen.
Der Direktor des Zentrums Riyadh Al-Ashqar berichtet in Quds Net News,
die israelische Besatzungsmacht führe die Übergriffe gegen
palästinensische Gefangene fort, ein klarer Verstoß gegen
Internationales Recht. Als Beweise dieser Verstöße führt er die
täglichen Verhaftungen, schwere Folter, inklusive Schlagen der
Häftlinge mit Schlagstöcken, Gewehrkolben, wie auch Razzien in
Gefängniszellen, Konfiszieren von Eigentum, Isolierung unter rauen
Bedingungen, und Schimpftiraden gegen Häftlinge an.
Al-Ashqar betont, dass im vergangenen Jahr wieder etliche Kinder unter
10 Jahren inhaftiert wurden. Unter den 175 inhaftierten Frauen
befanden sich Ältere, Verwundete, Journalistinnen, Akademikerinnen,
Universitätsprofessorinnen, sowie 14 minderjährige Mädchen. 1.300 der
männlichen Häftlinge waren Exhäftlinge, und 150 Behinderte, wie
beispielsweise der blinde 53 jährige Ali Hannoun. Das israelische
Militärgericht verordnete gegen 920 Frauen, Kindern und Politikern
Administrationshaft. Ein Häftling ist 92 Jahre alt.
Die Abschaffung der Adminstrativhaft gehört zu den wichtigsten
Forderungen. Nach internationalem Recht ist diese Praxis nur unter
Notstandsrecht zulässig, in Israel aber herrscht sie seit der
Staatsgründung und wird routinemäßig und nicht nur in Ausnahmefällen
angewandt. Die Administrativhaft ermöglicht es dem israelischen Staat,
Verdächtige ohne Anklage, nur aufgrund geheimer Ermittlungsergebnisse,
für beliebig verlängerbare Zeiträume von Monaten, sogar Jahren,
festzuhalten.
Wir protestieren gegen Misshandlungen, nächtliche Durchsuchungen der
Zellen, und gegen die Verweigerung von Familienbesuchen und ärztlicher
Behandlung.
Wir rufen alle Menschen, die sich für die universalen Menschenrechte
einsetzen auf, Solidarität mit den politischen Gefangenen zu zeigen
und ihre Stimme gegen die israelische Regierung und die
Besatzungsbehörden zu erheben, deren Politik massiv gegen die Genfer
Konvention und damit gegen das humanitäre Völkerrecht verstößt.
Im Dezember 2018 veröffentlichte Addameer, dass in der Knesset, dem
Israelischen Parlament, die Einführung der Todesstrafe für
palästinensische Gefangene gefordert wird.
Dieses neue Gesetz verletzt Internationales Recht für palästinensische
Bürger der Besetzten Gebiete. Es würde das israelische Gesetz
aushebeln, das die Todesstrafe einst nur für Nazi-Verbrechen vorsah.
Quelle: Addameer, Prisoner Support and Human Rights Association, Dez. 2018
https://www.youtube.com/watch?v=5MXEee7M6ms
STOPP DEN VERHAFTUNGEN PALÄSTINENSISCHER KINDER DURCH ISRAELISCHES MILITÄR
• STOPP den nächtlichen Razzien und Verhaftungen
• STOPP der Trennung und Isolierung von den Eltern
• STOPP der körperlichen und seelischen Gewalt
• STOPP der Isolation und den erzwungenen Geständnissen
• STOPP den ungesetzlichen Transferierungen
Israel ist das einzige Land der Welt, das Kinder automatisch
strafrechtlich vor Militärgerichten verfolgt, denen jegliche
Schutzmaßnahmen für ein faires Gerichtsverfahren fehlen.
Die UN-Organisation UNICEF veröffentlichte im Feber 2013 einen
Bericht, - “Children in Israeli Military Detention - Observations and
Recommendations“ – der die dramatische Situation der palästinensischen
Kinder in israelischen Gefängnissen aufzeigt. Aufgrund der
Militärorder Nr. 1651 ist es der israelischen Besatzungsarmee möglich,
Kinder ab dem 12. Lebensjahr für mindestens sechs Monate zu verhaften.
Statistisch gesehen werden 700 Kinder jährlich verhaftet. Laut diesem
UNICEF-Bericht verlaufen die Verhöre der Minderjährigen ohne Beisein
eines Anwalts oder eines Erziehungsberechtigten und sind begleitet von
Gewaltandrohungen, oft auch psychischer und physischer Folter. Kinder,
die aus der Haft entlassen werden und zurück zu ihren Familien kommen,
sind in vielen Fällen schwer traumatisiert. Bettnässen, Angstzustände,
Lernschwierigkeiten, Kommunikationsstörungen sind nur einige Symptome.
Selten gibt es psychologische, psychotherapeutische Behandlung.
Artikel 66 und 67 der „United Nations Rules for the Protection of
Juveniles“ muss auch von Israel befolgt werden!
Wir fordern die europäischen Medien auf, über diese Situation, die
Behandlung und Haft von Kindern und Jugendlichen, sowie die Lage der
politischen palästinensischen Gefangenen durch Israel, aufklärend zu
berichten.
Hier noch ein Hinweis auf den eben erschienenen Bericht über Folter
an palästinensischen Gefangenen in israelischen Gefängnissen:
Tales of torture from Israel's prisons
As Israel prepares to worsen conditions for Palestinian prisoners, we
asked six former inmates about their experiences. by Ramzy Baroud &
Abdallah Aljamal
https://www.aljazeera.com/indepth/opinion/tales-torture-israel-prisons-190121113101325.html?utm_source=Al+Jazeera+English+Newsletter+%7C+Weekly&utm_campaign=86e6715cd8-EMAIL_CAMPAIGN_2017_08_13_COPY_01&utm_medium=email&utm_term=0_e427298a68-86e6715cd8-211185149
Mehr Info unter:
Addameer: www.addameer.org; Military Court Watch:
www.militarycourtwatch.org
Defense for Children International – Palästina (DCIP) ist eine lokale
unabhängige palästinensische
Menschenrechtsorganisation, die sich verpflichtet, für
palästinensische Kinder eine gerechte und
lebensfähige Zukunft zu sichern.
DCIP und American Friends Service Committee haben die Kampagne No Way
to Treat a Child ins Leben gerufen. http://nwttac.dci-palestine.org
Samidoun: https://samidoun.net/
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Was können Sie zur Beendigung der israelischen Besatzung
palästinensischen Landes beitragen?
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· Nehmen Sie an unseren monatlichen Mahnwachen teil!
· Schreiben Sie uns: fraueninschwarzwien at gmail.com
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facebook.com/bds.austria
· Protestieren Sie gegen den Vertrieb von Produkten aus Siedlungen im
Westjordanland, z.B. SodaStream, Medjoul Dates, Ahava Cosmetics
Empfehlenswerte Webseiten
www.gisha.org - Legal Centre for Freedom of Movement
www.pacbi.org - Palestinian Campaign for the Academic & Cultural
Boycott of Israel
www.imemc.org - International Middle East Media Centre
http://palsolidarity.org/ - International Solidarity Movement
www.ochaopt.org - Office for the Co-ordination of Humanitarian Affairs
in the Occupied Palestinian Territories
www.jewishvoiceforpeace.org - Jewish Voice for Peace
www.palestinemission.at - Die Vertretung des Staates Palästina in
Österreich
www.btselem.org - The Israeli Information Center for Human Rights in
the Occupied Territories
www.kibush.co.il - Israeli Website mit Nachrichten und Kommentaren
über die Besatzung
www.mondoweiss.net - Independent website about developments in
Israel/Palestine & related US foreign policy
https://electronicintifada.net/ - Independent online news publication
focusing on Palestine
www.dci-pal.org - Defence for Children International-Palestine Section
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https://www.facebook.com/fraueninschwarzwien/
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
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