[E-rundbrief] Info 1602 - Working Poor – arm trotz Arbeit

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Do Mär 9 19:11:32 CET 2017


E-Rundbrief - Info 1602 - ORF Ö1 (A): Working Poor – arm trotz Arbeit. 
Wenn Arbeit nicht vor Armut schützt. Weitere Informationen

Bad Ischl, 9.3.2017

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Working Poor – arm trotz Arbeit, Wenn Arbeit nicht vor Armut schützt
(Ö1 Radiokolleg: Working Poor. Wenn Arbeit nicht vor Armut schützt.

06.-09.03.2017,

http://oe1.orf.at/programm/460881

Nachzuhören unter „7 Tage Ö1“ (bis 13.3.17?):
http://oe1.orf.at/player/20170309/464426

Trotz Einkommen, kein Auskommen - das trifft laut Statistik Austria 
auf fast 300.000 Menschen in Österreich zu. Trotz Arbeit verdienen sie 
weniger als 1.163 Euro monatlich. Sie arbeiten als Leiharbeiter/innen, 
neue Selbstständige oder Werkvertragsnehmer/innen oder sind in 
Branchen tätig, die laut Kollektivvertrag schlecht bezahlt werden - 
wie etwa in der Landwirtschaft oder im Dienstleistungssektor. Der 
österreichische Arbeitsmarkt wurde in den vergangenen zwei Jahrzehnten 
liberalisiert und dereguliert. Die Wirtschaft brauche flexible 
Arbeitskräfte, so lautet das Argument. Infolge hat die Zahl atypischer 
Beschäftigungsverhältnisse zugenommen. Immer mehr Menschen sind in 
befristeten Arbeitsverhältnissen oder arbeiten auf Werkvertragsbasis. 
Oft sind sie nicht durchversichert und daher auch von Altersarmut 
bedroht. Hinzu kommt, dass mehr als eine Million Arbeitnehmer/innen 
mittlerweile Teilzeit arbeiten. Im vergangenen Jahr arbeiteten 52 
Prozent der Frauen in einem atypischen Beschäftigungsverhältnis, aber 
nur 16 Prozent der Männer.

Soziale Unsicherheit kehrt von den Rändern der Gesellschaft ins 
Zentrum zurück. Sie betrifft mittlerweile auch erwerbstätige Menschen 
und immer mehr Menschen aus der Mittelschicht. Ein abgeschlossenes 
Universitätsstudium ist kein Garant mehr für einen guten Lohn. 
Befristete Arbeitsverhältnisse, Praktika oder quasi-selbstständige 
Projektarbeit bestimmen oftmals nicht mehr nur den Beginn der 
beruflichen Karriere, sondern prägen das Erwerbsleben über einen 
längeren Zeitraum hinweg.

Doch auch Vollzeitbeschäftigte verdienen manchmal zu wenig, um davon 
gut leben zu können. In 22 EU-Ländern gibt es einen Mindestlohn. In 
Österreich sind die Kollektivverträge so etwas wie ein de-facto 
Mindestlohn. Die Gewerkschaft fordert in ihrem aktuellen 
Grundsatzprogramm, dass Vollzeitbeschäftigte mindestens 1.500 Euro 
brutto verdienen sollen. Doch davon sind noch viele Beschäftigte weit 
entfernt. Zeitungszusteller verdienen laut Kollektivvertrag nicht 
einmal 900 Euro pro Monat. Gerade im Niedriglohnsektor wird auf 
Arbeitnehmer/innen aus anderen EU-Mitgliedsstaaten zurückgegriffen. 
Menschen aus Rumänien, Bulgarien, Ungarn oder der Slowakei arbeiten in 
Österreich auf dem Bau, in der Landwirtschaft oder der Pflege. Oft 
wissen sie zu wenig über ihre Rechte und sind von Ausbeutung betroffen.

Wird der Arbeitsmarkt immer mehr zu einem Ort der sozialen 
Ungleichheit? Welche Folgen hätte die Einführung eines Mindestlohns in 
Österreich? Was kann man gegen Sozialdumping unternehmen? Und wie 
gehen Menschen in atypischen Beschäftigungsverhältnissen mit der 
finanziellen Ungewissheit um?
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Gestaltung: Juliane Nagiller ·

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http://bildung.gpa-djp.at/2017/03/07/working-poor-arm-trotz-arbeit/

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40-Stunden-Arbeitswoche als „gesunde Basis“
Studie am Zentrum für Public Health der MedUni Wien: 
12-Stunden-Arbeitstage als Gesundheitsrisiko
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20170306_OTS0037/40-stunden-arbeitswoche-als-gesunde-basis

AUGE/UG, Paiha: „Keine Arbeitszeitflexibilisierung auf dem Rücken der 
Frauen!“
http://www.auge.or.at/news-wien/1607-auge-ug,-paiha-%E2%80%9Ekeine-arbeitszeitflexibilisierung-auf-dem-r%C3%BCcken-der-frauen-%E2%80%9C

Flexible Arbeitszeit: Zu Lasten der Gesundheit und Familien
http://auge.or.at/news-sbg/1606-pa-zur-debatte-der-arbeitszeitflexibilisierung

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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
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fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Salzkammergut,
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