[E-rundbrief] Info 1510 - Rundbrief Nr. 156, 1/2016

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Do Mär 24 10:10:19 CET 2016


E-Rundbrief - Info 1510 - Rundbrief Nr. 156, 1/2016

Bad Ischl, 24.3.2016

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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156. Rundbrief (1/2016) 40. Jhg.

März 2016

http://www.begegnungszentrum.at/rundbriefe/Rundbrief156.pdf

Liebe Freundinnen, liebe Freunde!

Vergeht bei euch die Zeit auch so schnell? Kaum
hat der Winter begonnen ist der Frühling schon da.
Unsere Enkelin Mona scheint bei uns die Zeit noch
schneller verlaufen zu lassen. Wir freuen uns über jeden
Entwicklungsschritt von ihr und staunen wie schnell sie
vieles nachahmt und lernt. Ihr herzhaftes Lachen hilft
uns zwischendurch abzuschalten und etwas zu erholen
von den vielen negativen Nachrichten über Krieg,
Flüchtlinge, Terrordrohungen usw....

Gegen die vielen Missstände in der Flüchtlings­
politik, demonstrierten unter dem Motto „Flüchtlinge
willkommen! Nein zur Festung Europa!“ am 19.3.2016
Tausende in vielen europäischen Städten, darunter auch
in Wien (siehe Seite 3). In diesen Rundbrief bringen wir
nur einige Berichte über die Flüchtlingspolitik. Mehr
erfährt ihr in unseren Radiosendungen "Begegnungs­
wege" und in den E-­Rundbrief-­Infos. (Siehe Seite 16.)

Obwohl schon 5 Jahre vergangen sind seit der
Nuklearkatastrophe in Fukushima und 30 Jahre seit dem
Supergau im Atomkraftwerk Tschernobyl leiden noch
viele Menschen unter den nicht wiedergutzumachenden
Folgen. (Siehe Seite 4 -­ 5.)

Mehr und mehr Leute sind oder werden trauma­tisiert. Da ist es 
unverständlich dass durch eine neue
Richtlinie des Gesundheitsministeriums es immer
schwerer gemacht wird zu helfen. Siehe dazu auch den
Bericht von August Thalhammer ab Seite 5. Voraus­sichtlich am 3. April 
wird August Thalhammer uns
auch noch ein Interview geben um sein neuestes Buch,
eine Streitschrift gegen die Reduktion des Menschen
auf naturwissenschaftlich erfassbare Materie (siehe
Seite 8, Buchtipp 1802) vor zu stellen. Darüber berich­ten wir dann in 
unseren Radiosendungen. Wir haben
unsere Gesprächsrunden etwas reduziert aber wenn
Interesse besteht vermitteln wir euch gerne
Gesprächstermine u.a. auch mit Alfred Hausotter über
sein neuestes Buch "Erntedankfest" welches wir schon
einmal vorgestellt haben. Wer Interesse daran hat,
kann sich bei uns melden.

Unser Einsatz ist auch gefragt wenn es heisst in
der EU das Pflanzengift Glyphosat zu verbannen,
siehe ab Seite 13.

Wir möchten euch noch ermutigen so wie Maria
Mies und Berta Wagner den Mut nicht zu verlieren.
Beide Frauen kämpfen unermüdlich für Frieden und
eine bessere Welt. In unserer Radiosendung "Begeg­nungswege 18. 
Februar 2016" http://cba.fro.at/308427
haben wir Maria Mies zu ihrem 85. Geburtstag gratu­liert. Berta Wagner 
gratulieren wir auch auf Seite 16
zu ihrem 95. Geburtstag mit den Text und Zeichnung
einer von ihr herausgegebenen Postkarte. In unseren
Radiosendungen und Rundbriefen und E­-Rundbriefen
könnt ihr von beiden Frauen Interviews nachhören und
Auszüge aus ihren Büchern und Publikationen
nachlesen.Insbesondere verweisen wir auf das Buch von
Maria Mies „Patriarchat und Kapital“ welches auch
(bei Zed Books) 2014 ins Englische übersetzt erschien.
In unserem Rundbrief Nr. 153 könnt ihr das gekürzte
Vorwort von der (im bge-­verlag) 2015 aktualisierten
Neuauflage des Buches lesen.

Beim Gratulieren dürfen wir Matthias nicht
vergessen der am 9. April 2016 seinen 74. Geburtstag
feiert. Für ihn wünsche ich, dass er noch lange viele
Mithelfer hat, die ihn in seinem Engagement
unterstützen.

Mit herzlichen Dank an alle, die ihren Kosten­
und Mitgliedsbeitrag für 2016 schon überwiesen haben
oder demnächst überweisen werden, wünsche ich euch
noch einen schönen Frühling, Frieden, Kraft und
Freude.

Maria Reichl

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Liebe Freunde,
zwei Wochen vor meinem 74. Geburtstag ist
mein Rück­ und Ausblick ziemlich gemischt. Da ist die
­ideelle ­ Unterstützung unserer Sendungen im Freien
Radio Salzkammergut ­ seit mehr als zehn Jahren. Eine
Livesendung wurde gemeinsam mit neun weiteren mit
einem der heurigen 18.Radiopreise der
Erwachsenenbildung ausgezeichnet - mehr dazu auf
Seite 3. (Die anderen fünf Preise gingen an ORF-­
Produktionen.) Der Trost für alle unbezahlten
Radiomacher ist, dass ihr Engagement unbezahlbar ist.
Ähnliches gilt auch für unseren gedruckten
„Rundbrief“, der im November 2016 vierzig Jahre „alt“
wird und für die digitale Ausgabe seit Februar 2001.

Mit gemischten Gefühlen begleitete ich für die
ORF­-TV­Sendung „Am Schauplatz“ am 3. Oktober 2015
in Wien fünf Stunden lang die
Solidaritätsdemonstration der 70.000 ­- für Flüchtlinge
und ihr Bleiberecht. Meine Anmerkungen wurden ­- mit
anderen -­ von der Redakteurin Doris Plank in ihrer
Reportage „Ein bisschen Frieden...“ eingebaut ­ im
ORF 2 am 24.3.2016 um 21:05h (Wiederholung: 29.3.
11:00h, 7 Tage „zum Nachsehen") gesendet ­ also nach
unserem Rundbrief­-Redaktionsschluss.

Der 78-­jährige Leonardo Boff widerspiegelt in
seinem Text „Die Gesellschaft der Müdigkeit und der
sozialen Verdrossenheit“ globalisierte Gefahren und
Einflüsse, unter denen nicht nur er in Brasilien sondern
auch wir in Österreich -­ und europaweit ­- leiden (siehe
Seite 12). Hat die politische, ökonomische und mediale
Gehirnwäsche uns damit sprachlos gemacht, uns
„mündige Bürger“ mehrfach ent­mündigt? Soll damit
unsere Kritik an der Bereicherung weniger zu Lasten
der ökonomisch an die Ränder gedrängten Mehrheiten
verstummen? Ähnliches schildert auch unsere
Mitarbeiterin und Flüchtlingsbetreuerin Sabine
Weninger­-Bodlak auf Seite 11. Umso mehr leiden die
durch erlittene Gewalt traumatisierten Flüchtlinge, die
auf umfassende Hilfe und Aufnahme hofften, aber
durch staatlich­-bürokratische Abschreckung und Aus­grenzung 
zurück­vertrieben werden sollen. In ihren Horrorvisionen werden
militärisch-­polizeiliche „Grenzschützer“ zu „gezäunte Festungsbauer“, 
mit Gehirnwindungen aus NATO­-Stacheldraht und einer
Netzhaut aus Maschendraht -­ kommandiert u.a. durch
die „Zentraleuropäische Verteidigungskooperation“,
zurzeit geleitet vom Verteidigungsminister Österreichs.
Dazu dient auch das geplante „Staatsschutzgesetz“
(siehe auch die Seiten 3, 9 ­ 11 und 14).

Dennoch wachsen überall lebenswerte, kreative
Zellen und Solidaritätsnetze von Engagierten, die
gegen Behinderungen und Repressionen gewaltfreien
Widerstand und Alternativen entgegensetzen. Mehr
dazu in unseren E­-Rundbriefen.

Neueste Meldung (21.3.2016): Die Spenden­freudigkeit für 
Flüchtlingsprojekte soll nun durch das
Innen­- und Finanzministerium abgeschöpft werden.
Staatliche Pflichtleistungen an soziale Organisationen
sollen um die Spendenbeträge gekürzt werden. In
einem Offenen Brief an die Innenministerin ­- Titel
„Spende bleibt Spende“ ­- protestieren diese dagegen
und bitten um Unterstützung: https://actions.
aufstehn.at/spende­bleibt­spende.

Wir werden trotz alledem auch den anderen
existentiellen Herausforderungen mit unseren knappen
Ressourcen, Energien und Visionen begegnen ­- mit
eurer Unterstützung und Zusammenarbeit.

Euer Matthias Reichl

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Ergänzungen nach dem Redaktionsschluß (21.3.2016):

Zur unmenschlichen Situation von Flüchtlingen in Griechenland nach dem 
EU-Türkei-Abkommen;

zu den zutiefst abzulehnenden Attentaten in Brüssel, ihren 
Hintergründen und Konsequenzen (z.B. Aufrüstung des Polizei- und 
Militärapparates...);

zu gesteuerten Diffamierungskampagnen gegen die Solidarität mit 
verfolgten Palästinensern in Israel und weltweit;

sowie weiteren aktuellen Themen und Problemen

werde ich in den nächsten Tagen als E-Rundbrief-Infos nachliefern.

Matthias Reichl

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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Salzkammergut,
Geschäftsstelle Pfandl
IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX

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