From info at begegnungszentrum.at Tue Jan 1 17:05:26 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 01 Jan 2008 17:05:26 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 636 - Termine im Begegnungszentrum 1/2008 Message-ID: <477A64C6.10104@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 636 - Maria Reichl: Veranstaltungen im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Bad Ischl, Januar 2008: Erfahrungsaustausch und Übungen zum EFT (mit Maria Reichl); Lesungen und Diskussionen zu "Die Selbstheilungkräfte der Psyche" und "Der GottTeufel. Innenansicht einer Psychose" (mit Alfred Hausotter). Bad Ischl, 1.1.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Veranstaltungen im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Bad Ischl, Januar 2008 Liebe Freunde! Mit diesem e-mail möchte ich allen Teilnehmern an unsere Gesprächsrunden und Veranstaltungen im Jahr 2007 mal herzlich für ihr Engagement danken... Gleichzeitig möchte ich euch einladen, auch 2008 wieder mit uns im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Erfahrungen auszutauschen und euch mit uns für eine friedvolle und gewaltfreie Welt zu engagieren. Gelegenheit für Gesprächsabende gibt es wieder am A) Mi. 2. Jänner 2008 ab 19h Bericht von Maria Reichl über den Aufbaukurs über EFT (Emotional Freedom Techniques) mit Erfahrungsaustausch und die Möglichkeit zum Üben (weitere Termine auf Anfrage an EFTueben at begegnungszentrum.at ) B) Di. 8. Jänner 2008 ab 19h Lesung und Gespräch u.a. mit Alfred Hausotter zum Thema: "Die Selbstheilungkräfte der Psyche" C) Mo. 14. Jänner 2008 ab 19h Buchvorstellung "Der GottTeufel. Innenansicht einer Psychose" Lesung und Gespräch mit Alfred Hausotter A) Als erstes möchte ich euch einladen, am 2. Jänner 2008 ab 19h mit mir über eure Erfahrungen mit EFT zu reden. Nachdem ich die Grundlagen des EFT schon einigermaßen gut beherrsche, sehe ich jetzt meine Aufgabe darin, noch genauer herauszufiltern wo und wann wir EFT bei gewaltfreien Konfliklösungen einsetzen können. Einige Erfahrungen haben wir selber schon gemacht und gerade das Überwinden von Unsicherheiten und Ängsten hilft uns sehr bei unserem Engagement. Aber ein Austauschen mit Gleichgesinnten gibt uns noch mehr Sicherheit. Im Aufbaukurs mit Horst Benesch habe ich noch vieles gelernt was ich euch auch gerne weitergeben möchte. Da nicht alle gleichzeitig kommen können, lade ich am 2. Jänner 2008 ab 19 h als erstes Mal diejenigen ein, die selbst schon Erfahrungen mit EFT gesammelt haben und/oder einen Kurs- bzw. Gruppenabend mitgemacht haben und vielleicht noch die eine oder andere Frage offen haben. Ich plane auch für die Zukunft dann weitere Übungsabende anzubieten wo wir gemeinsam weiterüben können und Erfahrungen austauschen. Auch neue Interessenten kann ich die Grundlagen vermitteln. Diejenigen die daran interessiert sind die Termine zu erfahren, bitte ich mich eine e-mail an die eigens für diesen Zweck eingerichtete e-mail-adresse EFTueben at begegnungszentrum.at zu senden oder mich anzurufen (Tel 06232-24590.) B) Di. 8.Jänner 2008 19:00 h Lesung und Gespräch u.a. mit Alfred Hausotter zum Thema: "Die Selbstheilungkräfte der Psyche" Zur Einleitung liest Alfred Hausotter (Autor des Buches "Der GottTeufel") einen Aufsatz unter dem Titel "Wieder gesund geworden" der in der Zeitschrift 'Natürlich leben' veröffentlicht wurde und später überarbeitet auch im Buch von Peter Lehmann "Psychopharmaka absetzen" im Kapitel "Was hilft mir, wenn ich verrückt werde?" ( Seite 54) erschienen ist. Ausgehend von einem Text von Alfred Hausotter über die Selbstheilungskräfte der Psyche werden bei diesem Gesprächsabend alle Teilnehmer eingeladen über ihre eigene Methoden der Selbstheilung zu berichten. Ob mit gesunder Ernährung, Kräutern, Bewegung, Atemtechniken, Meditation, Beten, Klopfakupressur, Kinesiologie usw.... jeder hat einige Methoden die er bevorzugt um bestimmte Schmerzen oder emotionale Belastungen zu minimieren. Wir lernen aus unseren eigenen Erfahrungen und den Erfahrungen der anderen. Wir möchten an diesem Abend die Möglichkeit bieten sich gegenseitig zu stärken und vielleicht auch neue Methoden kennen zu lernen um die Selbstheilungskräfte der Psyche zu stärken. C) Am Montag den 14.Jänner 2008 um 19:00 h liest Alfred Hausotter im Begegnungszentrum aus seinem Buch "Der GottTeufel. Innenansicht einer Psychose", das er - in dritter Auflage - in der edition pro mente veröffentlichte und steht für ein Gespräch bzw. Diskussion zur Verfügung. Als Ankündigung für die erste Auflage seines Buches schrieb Alfred Hausotter in unseren 121. Rundbrief: "Im ersten Teil des Buchs beschreibe ich in möglichst authentischer und konkreter Form -- ohne theoretische Erklärungsversuche -- meine psychotischen Erlebnisse. (1. Teil: Psychoseerleben) Im zweiten Teil stelle ich die im Wahn verschriftlichten Ideen weitgehend unbearbeitet dokumentarisch zur Verfügung. (2. Teil: Psychosetexte) Nach jeder Einweisung bekam ich Neuroleptika (Melleril, Orap, Leponex etc.) verschrieben, die jedoch nur vorübergehend die akuten Symptome unterdrückten und äußerst unangenehme Nebenwirkungen hatten. Nach einem misslungenen Selbstmordversuch unter Leponexeinwirkung und erneuter Zwangseinweisung aufgrund eines vermutlich durch Medikamente bedingten Bewusstseinsausfalls setzte ich die Psychopharmaka selbständig ab. Dies ging einige Jahre gut, bis sich der nun bereits vierte Krankheitsschub einstellte, den ich diesmal erstmals gänzlich ohne psychiatrische Intervention und Medikamente durchlebte. Sehr hilfreich war mir dabei das spontane kreative Ausagieren meiner manischen Getriebenheit durch Zeichnen und vor allem Niederschreiben meiner wahnhaften Eingebungen. Nach ca. einem halben Jahr verkehrte sich die Manie von selbst in ihr Gegenteil und wurde eine massive Depression, aus der ich im Grunde nur durch einen glücklichen Zufall heraus kam. Da ich seitdem relativ gesund bin, sind schizophrene Schübe u. ä. für mich einfach nur naturgemäße Selbstheilungsversuche des menschlichen Organismus, die zumindest meiner Erfahrung nach durch Neuroleptika nur behindert werden." Der obenstehende Text ist nur eine Kurzfassung des sehr spannenden und aufschlussreichen Buches von Alfred Hausotter: Der GottTeufel. Innenansicht einer Psychose. 2006 Edition pro mente. € 18,- Der Autor Alfred Hausotter -- ist seit 1997 bei pro mente in der Betreuung psychisch Kranker als Klinischer Psychologe und Gesundheitspsychologe tätig. Maria Reichl Bei allen oben angeführten Veranstaltungen im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit gilt: Eintritt: Freiwillige Spenden Wegen begrenzter Teilnehmerzahl bitten wir dringend um Anmeldung im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit (Pfandl, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl). Tel. 06132-24590 email: info at begegnungszentrum.at Wenn sich mehrere Interessenten melden als Platz ist , bemühen wir uns um einen zweiten Termin. Ich freue mich euch auch 2008 hier begrüßen zu können. Die weitere Termine von Gesprächsrunden geben wir auf Anfrage gerne bekannt. Maria Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 4820 BAD ISCHL Tel. +43-6132-24590 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Jan 1 17:16:01 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 01 Jan 2008 17:16:01 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 637 - 3. Alternativengipfel in Lima/Peru 5/2008 Message-ID: <477A6741.8090404@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 637 - Maria Reichl: Veranstaltungen im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Bad Ischl, Januar 2008: Erfahrungsaustausch und Übungen zum EFT (mit Maria Reichl); Lesungen und Diskussionen zu "Die Selbstheilungkräfte der Psyche" und "Der GottTeufel. Innenansicht einer Psychose" (mit Alfred Hausotter). Bad Ischl, 1.1.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Aufruf zum 3. Alternativengipfel Enlazando Alternativas in Lima, Peru, Mai 2008 Zum dritten Mal seit 2004 werden wir in Lima/Peru im Mai 2008 den Alternativengipfel "Enlazando Alternativas 3" (Alternativen verknüpfen) durchführen, der von verschiedenen sozialen Bewegungen und Nichtregierungsorganisationen aus Europa, Lateinamerika und der Karibik getragen wird. Dieses Treffen begreift sich als ein Gipfeltreffen der Völker beider Kontinente. Es wird parallel zum fünften Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs Lateinamerikas und der Karibik (LAC) und der Europäischen Union (EU) stattfinden, welches das wichtigste Forum für die Vertiefung der politischen Beziehungen zwischen den Regierungen beider Kontinente darstellt. Die aktuellen politischen Rahmenbedingungen, vor deren Hintergrund diese beiden Aktivitäten stattfinden, sind zweifellos von herausragender Bedeutung für die Zukunft der Menschen in unseren beiden Regionen. In Lateinamerika und der Karibik haben es die sozialen Bewegungen - u.a. indigene Gemeinschaften, Gewerkschaften, MigrantInnen-, Jugend- und Frauenorganisationen, afrolateinamerikanische Gemeinden, UmweltaktivistInnen und viele andere - geschafft, in verschiedenen Ländern die (schlimmsten) Auswirkungen der in den neunziger Jahren angewandten Wirtschafts- und Sozialpolitiken zu bremsen. Diese als Umsetzung des 'Washington Consensus' bekannten so genannten "Reformen" hatten Krisen, Armut, sowie die Privatisierung und Transnationalisierung unserer Gesellschaften zur Folge. In den letzten Jahren haben sich die breitgefächerten sozialen Bewegungen des lateinamerikanischen Kontinents auf verschiedenste Art und Weise gefestigt und gestärkt. Gleichzeitig haben sie eine Vielzahl verschiedener alternativer Erfahrungen gemacht und Projekte vorangebracht. Beispiele dafür sind die Kämpfe der ländlichen Bewegungen um Ernährungssouveränität, die der indigenen Bevölkerung um Land und natürliche Ressourcen, die der ArbeiterInnen für gerechte Löhne und soziale Rechte, die der Frauen, die Kämpfe gegen Straflosigkeit oder die der lateinamerikanischen MigrantInnen in den USA um die Anerkennung ihrer Rechte. Neben weiteren Errungenschaften, hat dies in verschiedenen Ländern dazu geführt, dass politische VertreterInnen, die in verschiedenen Ausmaßen mit dem Streben nach einem sozialen Wandel identifiziert werden, an die Regierung gekommen sind. Demgegenüber ist der Kampf gegen die Kriminalisierung von sozialen Protesten seitens einiger Regierungen der Region verstärkt als weiteres Konfliktfeld hinzugekommen. In der EU ist die gegenwärtige Situation durch einen Frontalangriff gegen die Gesamtheit an Rechten und Errungenschaften im wirtschaftlichen, politischen, sozialen und Umweltbereich geprägt, die die Bevölkerung des "alten Kontinents" in jahrelangen Kämpfen durchgesetzt hat. Speerspitze dieser Offensive ist eine vom Großkapital (den transnationalen Unternehmen, dem Finanzkapital und den europäischen Regierungen) verfolgte Strategie, die in einem ersten Schritt im Verfassungsvertrag der EU - der ja 2005 als Ergebnis der Volksabstimmungen in Frankreich und Holland verworfen wurde - ihren Niederschlag gefunden hatte. Heute wird versucht, diese Strategie durch einen neuen EU-Reformvertrag (`Vertrag über die Arbeitsweise der Union') und die in der so genannten `Lissabon-Agenda' festgeschriebenen Orientierungen voranzutreiben. Auch in dem EU-Strategiepapier "Ein wettbewerbsfähiges Europa in einer globalen Welt" werden die Zielsetzungen und Ausrichtungen einer neuen EU-Handelsstrategie deutlich benannt: zur Stärkung der globalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Konzerne wird in Verbindung mit einer Binnenmarktoffensive auf eine agressive Außenhandelspolitik gesetzt - auf Kosten der Bevölkerung und der Umwelt in Europa und im Globalen Süden. Dieser Offensive setzen die sozialen Bewegungen und Organisationen verschiedenste Widerstandsformen entgegen. Beispiele dafür sind der Widerstand gegen die Bolkestein-Richtlinie, die eine besondere Gefahr für öffentliche Dienstleistungen und Arbeitsrechte darstellt, die Kämpfe gegen den Krieg, gegen den wachsenden Militarismus, gegen die Festung Europa, die ImmigrantInnen die Türe verschliesst oder gegen den Klimawandel. Besonders genannt werden müssen an dieser Stelle auch die Demonstrationen gegen die zunehmende Prekarisierung der Arbeitswelt und die Politik der sozialen Ausgrenzung in ganz Europa. Wir alle in Europa, Lateinamerika und der Karibik sind von den Auswirkungen des so genannten globalen Kapitalismus betroffen. Dieser findet insbesondere in den vielen Abkommen zur Liberalisierung des Handels und von Investitionen seinen Ausdruck -- Instrumente, die der Festigung und Vertiefung der Privilegien des Kapitals gegenüber den Rechten der Bevölkerung dienen. Das Europa des Kapitals und seine Regierungen verfolgen hiermit eine Politik der 'reconquista' (Wiedereroberung) Lateinamerikas, genau zwei Jahrhunderte nach dem Beginn der lateinamerikanischen Unabhängigkeitskriege. Unter dem beschönigenden Titel "Assoziationsabkommen über Wirtschaft und Zusammenarbeit" verhandelt die EU gegenwärtig neue Freihandels- und Investitionsschutzabkommen mit der Andengemeinschaft, mit Zentralamerika und mit der Karibik. Gleichzeitig möchte sie die diesbezüglichen Verhandlungen mit dem Mercosur wieder aufnehmen. Wie mit den bereits abgeschlossenen Abkommen mit Mexiko und Chile praktiziert, will die EU auf diese Weise die Vormachtsstellung ihrer transnationalen Unternehmen in der Region ausweiten. Angesichts dessen setzen wir, wie schon in Guadalajara, Mexiko (2004), und Wien, Österreich (2006), auf neue solidarische Bündnisse zwischen den Menschen in Lateinamerika und der Karibik und in Europa. Wir wollen einen gemeinsamen Raum des politischen Austausches und der Mobilisierung beider Regionen aufbauen und vertiefen, der die gegenwärtigen Kämpfe und alternativen Ansätze verbindet, gleichzeitig die soziale Unzufriedenheit sichtbar macht und damit öffentlichen Druck von Unten schafft. Wir verbinden die Kraft unseres Widerstandes mit der anderer Bewegungen, die versuchen, die neoliberale Politik, die in beiden Kontinenten angewandt wird, abzuschaffen. Wir schlagen vor, eine Agenda aus gemeinsamen Projekten und Alternativen zu formulieren, die die besten Vorschläge der sozialen Bewegungen aufnimmt. Wir setzen auf eine hohe Beteiligung der Bevölkerung bei der Verbreitung und Diskussion der Themenbereiche, die der offizielle Gipfel ansprechen wird, um diesem eine kritische Stimme entgegenzusetzen. Im Mai 2008 wird es in Lima nicht nur viel Raum für eine kritische Analyse der Beziehungen zwischen Lateinamerika und der EU, einschließlich der Assoziationsabkommen, des Verhaltens multinationaler Konzerne, des Militarismus und der Kriminalisierung von sozialen Bewegungen in beiden Kontinenten geben. Darüber hinaus wird gleichzeitig ein Tribunal durchgeführt werden, um das Machtsystem der europäischen transnationalen Konzerne in Lateinamerika und der Karibik, sowie in Europa selbst, zu analysieren, anzuklagen und zu verurteilen. Die untenstehenden OrganisatorInnen des Alternativengipfels 'Enlazando Alternativas 3' laden alle Mitglieder sozialer Netze und Bewegungen ein, nach Lima zu kommen, um dort aktiv und solidarisch an den Diskussionen über eine neue Form einer transatlantischen Allianz, die auf den Menschenrechten, dem Selbstbestimmungsrecht der Völker, der partizipativen Demokratie, der sozialen Gerechtigkeit und dem Frieden basiert, teilzunehmen. Infos: Christian Russau FDCL-Projektkoordination tel.: ++49 - (0)30 - 693 40 29 fax.: ++49 - (0)30 - 692 65 90 info[at]fdcl-berlin.de oder info[at]fdcl.org www.fdcl-berlin.de oder www.fdcl.org FDCL - Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V. Gneisenaustr.2a * Im Mehringhof * D-10961 Berlin -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Jan 5 11:51:55 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 05 Jan 2008 11:51:55 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 638 - Women and Children in Gaza and Israel Message-ID: <477F614B.9030803@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 638 - Nurit Peled-Elhanan (Women in Black): In the State of Israel the Jewish mother is disappearing. (Children dying in Gaza; protests of Women in Black in Israel and worldwide). Bad Ischl, 5.1.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ In the State of Israel the Jewish mother is disappearing Nurit Peled-Elhanan -- Women in Black 28/12/2007 http://www.kibush.co.il/show_file.asp?num=24294 I thank Women in Black for inviting me to speak here today. At this hour, I would like to dedicate my words to the children of the Gaza Strip, who are withering slowly from hunger and disease, and to their mothers, who continue to bring children into the world, to feed and to educate them wonderfully. The rate of literacy in the Gaza Strip today stands at 92% - among the highest in the world, and all that in the most terrible concentration camp on earth, the residents of which are being strangled as the civilized world looks on in silence. I wish we could celebrate today the conclusion of the activities of the Women in Black. But the truth is that their activities are becoming harder every day. In a state in which the gods of death and money rule, in a state where the economy is flourishing while the children are hungry, where the mythological heroes are fearless murderers, where the leaders openly and publicly admit that human life is not worth a fig in their eyes, in a state that sends its sons to be killed without even bothering to invent a reason for it, in a state that imprisons millions of human beings in ghettoes and enclosures and kills them slowly, the persistent quiet voice of the Women in Black is the strongest conscientious voice of refusal. The Women in Black are example and paragon of refusal to worship the god of death, refusal to obey the racist laws of the State of Israel. The action of The Women in Black is in itself the rejection of racist education and the routine systematic poisoning of minds that sustains the schools, the media and the speeches of the nation's elected representatives. In the State of Israel the Jewish mother is facing extinction. The Jewish mother of today is closed off in neighbourhoods like Mea Shearim*, there the mothers protect their children from the army, and outside those neighbourhoods the voice of the Jewish mother is not heard except in organizations like Women in Black, which the society in general condemns and vilifies. The State of Israel condemns and vilifies the voice of the Jewish mother, which is the voice of compassion, tolerance and dialogue. The State of Israel does all it can to ensure that that voice will be muted and silenced forever. Outside the peace organizations that are considered in the general discourse to be marginal sleepwalkers and extreme leftists, the voice of the Jewish mother ceased long ago to be a maternal voice. The Israeli mother as she exists today embodies a motherhood that is distorted, lost, confused and sick. The Jewish mothers like Yochabad the mother of Moses; like Rachel who wept for her children and refused to be comforted; like Mother Courage; the mother who cannot find solace and healing in the death of the children of another mother, have been replaced by mothers who are nothing but golems that have turned on their creators and are more terrible and cruel than they, who dedicate their wombs to the apartheid state and to the occupation army, who educate their children in uncompromising racism and are prepared to sacrifice the fruits of their bellies on the altar of their leaders' megalomania, greed and bloodthirstiness. Those mothers are also to be found among the teachers and the educators of our day. And only the women who stand here week after week, in the rain and the sun, they are the one and only reminder that the voice of the other motherhood, the natural one, has not completely disappeared from the face of this wasteland that had once been the Holy Land. Few are the parents in Israel who admit to themselves that the murderers of children, destroyers of houses, uprooters of olives and poisoners of wells are none other than their own beautiful sons and daughters, their children who have been educated in this place over the years in the school of hatred and racism. The children who have learned for 18 years to fear and despise the stranger, to always fear the neighbours, the gentiles, children who were brought up in the fear of Islam -- a fear that prepares them to be brutal soldiers and disciples of mass murderers. And not only do those boys and girls kill and torment; they do so with the full support of Mom, with the full appreciation of Dad, encouraged by this entire nation, which does not so much as raise an eyebrow at the deaths of children, of old and of disabled people. A nation that rallies around pilots who do not feel a thing except a bump on the wing** when they drop bombs on entire families and crush them to death. In this hell in which we live, in the daily inferno under which stirs and grows the underground kingdom of dead children, the role of the Women in Black, the mothers and the grandmothers who stand at this square*** and in similar squares all over the world, is to be the guardian of sane natural motherhood and to ensure that its voice is not silenced and does not disappear from the face of the Earth. To remind a world that has lost its human image that we were all made in His Image; consistently and tirelessly to say that still, despite the apartheid Wall, despite the cruel siege of Gaza, despite the wars without cause, and in the face of the fury of the rulers of this country, all of whom down to the last one are criminals against humanity, the voice of women and mothers -- the voice of compassion, justice and hope -- will not be silenced. More power to you. * An ultra-orthodox Jewish neighbourhood in Jerusalem most of whose residents do not recognize the State of Israel and most of whom do not serve in the Israeli armed forces -- trans. ** The reference is to Israeli air force pilot and former IDF Chief-of-Staff Dan Halutz, who, when asked by a journalist -- shortly after the Israeli air force dropped a one-ton bomb on an apartment building in the Gaza Strip killing several civilians -- what he felt as a pilot when he dropped a bomb, replied "I feel a slight bump on the wing when the bomb is released" -- trans. *** Paris Square in Jerusalem -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Jan 14 21:52:28 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 14 Jan 2008 21:52:28 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 639 - Termine 1-3/2008 Message-ID: <478BCB8C.20009@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 639 - Veranstaltungstermine Jänner - März 2008. Bad Ischl, 14.1.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Veranstaltungstermine Jänner - März 2008 ÖSTERREICH JÄNNER 2008 16.1. 19:00 GRAZ (Krainerhaus); 17.1. 19:30 LEONDING (Kürnberghalle, Limesstr. 8-10); 18. 15:00 KLAGENFURT (Messezentrum 5, Messeplatz 1): Vortrag "Die Folgen der Gentechnik" mit Percy Schmeiser (Bauer in Kanada, Alternativer Nobelpreisträger). 17.1. ab 18:15 WIEN (Uni Campus, Hof 2, HS A, Spitalg.2-4): Workshop "Lateinamerika in der Weltwirtschaft: Alternative Staatsprojekte und wirtschaftspolitische Strategien im internationalen Kontext". 17.1. SALZBURG: 10:00 (Kurgarten/Schloss Mirabell - Staatsbrücke - Hanuschpl. - Schwarzstr.) GEHZEUG-Demonstration "Wem gehört der öffentliche Raum?" - Gruppe "fairkehr", Salzburger Umwelt- und Verkehrsinitiativen. 11:00 (Cafe Bazar): Pressegespräch. (Infos: www.fairkehr.net) 17.1. 19:30 BAD ISCHL (Evang. Gemeindesaal, Bahnhofstr.): Treffen einer Initiativgruppe zum Thema "Umwelt und Gesellschaft". (Infos bei: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Tel. 061232-24590, info @ begegnugnszentrum.at, www.begegnungszentrum.at) 17.1. 19:30 ST. PÖLTEN (Bildungshaus St. Hippolyt, Eybnerstr. 5): Eröffnung der Ausstellung "Wege des Widerstandes - Ein Friedensdorf in Kolumbien". (Ausstellung bis 27.2.) 18.1., 19:00 LINZ (Volkshaus Kandlheim, Edelbacherstr. 1): Vortrag und Diskussion "Gestürmte Festung Europa - Einwanderung zwischen Stacheldraht und Ghetto" mit Corinna Milborn. 18.1. 19:00 WIEN (Lhotsky's Literaturbuffet, Taborstr. 28/ Rotensterng.): Lecture and discussion "Carter, Dugard, Mearsheimer & Walt: New Approaches to the Palestinian-Israeli Conflict in the Anglo-American World?" mit Anthony Löwstedt. (Jewish Voice for a Just Peace/ Austria, Women in Black/ Vienna) 20.1. 16:00 WIEN (Evang. Pfarrgemeinde HB, Schwegler Str. 39): Referat u. Diskussion zu "Klimawandel - auch eine Herausforderung für die Friedensbewegung". (Christinnen und Christen für die Friedensbewegung) 21.1. 16:30 LINZ (Grünes Haus, Landgutstr.17): Seminar "Integrationspolitik auf Gemeindeebene - im Kontext des Integrationsleitbildes des Landes OÖ". 22.1. 16:00 - 19:00 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Diskussion und Workshop: "Grundeinkommen: Kunst, Aktion & Co". 22.1. 17:00 WIEN (Österr.Gesellschafts- u. Wirtschaftsmuseum, Vogelsangg. 36): Vortrag: Europäische Währungspolitik - auch für Wachstum und Beschäftigung?" 22.1. 19:00 WIEN (Rathaus, Festsaal): Wiener Vorlesung "Geschichte: Möglichkeit für Veränderung und Gestaltung der Welt" mit Eric J. Hobsbawm, Gerhard Botz, Hubert Christian Ehalt u.a. 22.1. 19:00 LINZ (Werkstatt Frieden & Solidarität, Waltherstr. 15): Buchpräsentation "EU-Osterweiterung. Historische Basis - ökonomische Triebkräfte - soziale Folgen" mit dem Autor Hannes Hofbauer (Promedia-Verlag). 22.1. 19:30 RIED i.I. (Bildungshaus St. Franziskus, Riedholzstr. 15a): Vortrag "Gemeinsam für Gerechtigkeit, Friede und Bewahrung der Schöpfung. Von Basel (1989) über Graz (1997) nach Sibiu (2007). (Anmeldung: Tel. 07752-82742, franziskus @ dioezese-linz.at) 24.1. 9:00 - 17:00 SALZBURG: Tagung "brutal - normal?" - Wege aus der Gewaltspirale. Mit der Plattform "Betreuung gewaltbereiter Jugendlicher in Salzburg".(Anmeldung: Helene Riedel, helene.riedel at salzburg.gv.at) 24.1. WIEN (Karl-Mark-Heim, Billrothstr. 34): Diskussion "Politisch Lied - ein garstig Lied" mit Dr. Anton Pelinka und Maga. Gertraud Knoll (ARGE Christentum und Sozialismus/ACUS) 24.1. 19:00 WIEN (Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Vortrag " Das Paradox des Nationalen" mit Saskia Sassen (New York). (Anmeldung: Tel.: 3188260/20; einladung.kreiskyforum @ kreisky.org) 25.1. 15:00 - 18:00 WIEN (Parlament, Lokal VI, Budgetsaal): Veranstaltung "Blickwechsel - Entwicklung braucht Kultur - Kultur braucht Entwicklung". (Anmeldung für persönliche Einladung u.a. bei: kepplinger @ nordsued-dialog.org) 26.1. WIEN: 10:00 - 16:00 (Mariahilferstr.): Informationsstände zum Weltweiten Aktionstages des Weltsozialforums - Thema "Gemeinsam für eine andere Welt!". 17:00 - 24:00: (Arbeiterkammer, Theresianumg. 14) Informationsveranstaltung. Berichte aus Mexiko u.a. Ländern. 27.1. 11:00 - 18:00 LINZ (Altes Rathaus, Gemeinderatssaal, Hauptpl. 1): Bundesweite Konferenz "Wer fürchtet sich vorm Souverän? Konferenz zur Duchsetzung einer Volksabstimmung über den EU-Reformvertrag" (Werkstatt Frieden & Solidarität, Waltherstr. 15, 4020 Linz, Tel. 0732/771094, office @ werkstatt.or.at, www.werkstatt.or.at) 29.1. 20.00 LINZ (Ursulinenhof): Lichtbildvortrag von Gregor Sieböck "Der Weltenwanderer". (Infos: www.globalchange.at) Ende Jänner (?) 19:00 BAD ISCHL (Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26): Gespräch mit Alfred Hausotter über die 3. Auflage seines Buches "Der GottTeufel". Schwerpunkt "Mann - Frau". (Anmeldung erforderlich: Tel. 06132-24590, info @ begegnungszentrum.at) FEBRUAR 2008 7.2. 9:00 - 17:00 LINZ (Pädagogische FH, Salesianumweg 5b): Seminar "Grundeinkommen - Grundsicherung". (Anmeldung: Mag. Gerhard Prieler, Tel. 0732-776433-1187, g.prieler @ ph-linz.at) 12.2. 16:00 - 21:30 PUCHBERG b. Wels (Bildungshaus Schloß Puchberg): Studientag "Die vergessenen Jahre 1933 - 1938". Österreich und die unvollständige Vergangenheitsbewältigung. (Sozialreferat der Diözese Linz, Tel. 0732-7610-3251, sozialreferat @ dioezese-linz.at) 12.2. 19:00 WIEN (Donaucitykirche, Donaucitystr. 2 bei Austria Center): Diskussion "Immer mehr privat, unsozial und undemokratisch - Kritik des Neolibealismus". (Friedensinistiative Donaustadt) 13.2. 19:00 LINZ (Wissensturm, Saal E09): Vortrag "Lateinamerika im Zeichen von Hugo Chávez", mit Christoph Twickel. (VHS Linz, Südwind OÖ) 13.2. 19:00 WIEN (Rathaus, Wappensaal): Vortrag "Bevölkerungspolitik in Indien im spannungsfeld wirtschaftlicher, sozialer, kultureller Interessen. Eine Analyse aus indischer und transnationaler Perspektive" mit Shalini Randeria. 14.2. 9:00 - 17:00 LINZ (AK-Bildungshaus Jägermayrhof, Römerstr. 98): Seminar "WORK in CHINA" mit Waltraut Urban, Film: "A decent Factory " (AK OÖ, Weltumspannend arbeiten) 22. -- 24.2. SALZBURG (Brunauer-Zentrum, Elisabethstr.): Internationales Frauenseminar zum Thema Ernährungssouveränität "Macht Essen!". (Anmeldung sofort: DI Christine List, ÖBV-Via Campesina Austria, Österr. Bergbauern und Bergbäuerinnen Vereinigung, Mariahilfer Str. 89/22, 1060 Wien, Tel: 01-8929400, baeuerliche.zukunft @ chello.at) 23. - 24.2. PUCHBERG b. Wels (Bildungshaus Schloß Puchberg): Gesellschaftpolitische Tagung 2008 "Europäische Werte - gibt es die?" mit Anton Pelinka. (Sozialreferat der Diözese Linz, Tel. 0732-7610-3251, sozialreferat @ dioezese-linz.at) 25.2. - 2.3. ÖSTERREICHWEIT: Aktionswoche ArMUT! Öffentliche Aktionen, Veranstaltungen und kulturelle Aktivitäten. (Infos: www.armutskonferenz.at) 29.2. WIEN: Aktionstag des "Heiligen Precarios", vulgo "San Precario", gegen die Not von prekär Beschäftigten. (Infos: Dr. Claus Faber, Gewerkschaft vida, Referat Wirtschaft, Margaretenstr. 166, 1050 Wien, Tel.: 01 54641 221, claus.faber @ vida.at, www.vida.at/) MÄRZ 2008 MÄRZ - NOVEMBER: Lehrgang "Integrative Konfliktbearbeitung, Methoden der sozialen, interkulturellen und internationalen Konflikttransformation". (IICP, Guglg. 8/4/18, 1110 Wien, Tel. 01-74002992, iicp @ iicp.at, www.iicp.at) 1.3. 10:00 - 15:00 WIEN (ÖH, Taubstummeng. 7-9 / 4.St.): Bundesweite Vorbereitungssitzung für das Österr. Sozialforum/ ASF. (Infos: Hermann Dworczak, Tel. 0676 / 972 31 10, dworczak @ hotmail.com) 3. - 5.3. SALZBURG (Bildungszentrum St. Virgil, Ernst-Grein-Str. 16): 3.3.: Konferenz für von Armut Betroffene. 4.3.: Frauen-Vor!-Konferenz. 4. - 5.3.: 7. Österreichische Armutskonferenz "Stigmatisierung und Armut, Beschämung und Armut". (Die Armutskonferenz, Eugen Bierling-Wagner, Gumpendorferstr. 83, 1060 Wien, Tel. 01-4026944-11, office @ armutskonferenz.at, www.armutskonferenz.at) DEUTSCHLAND JÄNNER 2008 19. - 20.1. AACHEN: 5. Strategiekonferenz der Kooperation für den Frieden "Afghanistan - kein Ausweg aus der militärischen Sackgasse?" - Propaganda und Wirklichkeit des Krieges - Handlungsoptionen der Friedensbewegung (Kooperation für den Frieden, Römerstr. 88, D-53111 Bonn, Tel.: 0228/692905, koop.frieden @ gmx.de, www.koop-frieden.de) 19.1. 11:00 - 18:30 MÜNCHEN (Eine-Welt-Haus München, Schwanthalerstr. 80): Tagung " Frieden kriegen. Zur Wirkung militärischer und ziviler Friedenseinsätze". (Anmeldung: www.petra-kelly-stiftung.de/sites/pdf-doku/Frieden_kriegen_Flyer.pdf) 25. - 26.1. MÜNCHEN (DGB-Haus, Schwanthalerstr.): (geplant) Antikriegskongress (14 Tage vor der "Sicherheitskonferenz"). (Münchner Bündnis gegen Krieg und Rassismus, www.gegen-krieg-und-rassismus.de) 28. - 30.1. BREMEN: 28. Friedenskonsultation christlicher Friedensdienste und kirchlicher Friedensausschüsse " Es gibt keinen Weg zum Frieden auf dem Weg der Sicherheit". (Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden/ AGDF, Blücherstr. 14, D-53115 Bonn, www.friedensdienst.de) FEBRUAR 2008 1. - 3.2. BERLIN (CVJM-Jugendgästehaus, Einemstr. 10): Seminar des Pazifik-Netzwerk "Chief, Bigman und Regierungs-Chef. Demokratie in Ozeanien im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne". (Anmeldung: Ingrid Schilsky, Erich-Kästner-Ring 17, D-22175 Hamburg, Tel. 040-6408393, ueckert-schilsky @ t-online.de) 8. - 10.02. MÜNCHEN (Altes Rathaus, Marienpl.): Internationale Münchner Friedenskonferenz "Frieden und Gerechtigkeit gestalten - Nein zum Krieg". (Trägerkreis "Münchner Friedenskonferenz 2007" c/o DFG-VK-Büro, Schwanthalerstr. 133, 80339 München, www.friedenskonferenz.info) 9.2. 9:15 - 16.00 KAISERSLAUTERN (Gemeindehaus der Pauluskirche): Studientag: "Nukleare Zeitenwende?" mit Regina Hagen. (Infos: umwelt @ friedenumwelt-pfalz.de) 10.2. 11:00 MÜNCHEN (Kino Atelier 1, Sonnenstr. 12): Film-Matinee "Todesstaub" von Frieder Wagner - über die Gefahr der DU-Uranmunition. Als Mahnung zur NATO-Sicherheitskonferenz. (Nuclear-Free Future Award u.a., www.nuclear-free.com/deutsch/frames4.htm) 23. - 24.2. BAD BOLL (Evang. Akademie): Tagung "Frauen als Akteurinnen für den Frieden im Nahen Osten und in Nordafrika". (INfo: www.ev-akademie-boll.de/index.php?id=188) 29.2. - 2.03. BAD BOLL (Evang. Akademie): Tagung "Evangelium und Satyagraha. Mit Jesus und Gandhi den Fundamentalismus überwinden" mit Dr. Wolfgang Sternstein. (Infos: www.ev-akademie-boll.de) MÄRZ 2008 11.3. BONN: Tagung "Frauen und ihr Beitrag zum Frieden" zum Internationalen Frauentag. (Friedrich-Ebert-Stiftung/ FES, Godesberger Allee 149, D-53175 Bonn, www.fes.de) INTERNATIONAL JÄNNER 2008 22.1. - 3.2. WARDHA (INDIEN): International Gathering for Non-Violence on the 60th anniversary of Mahatma Gandhi's assasination. (Association Gandhi 2008 International, Secrétariat: Louis Campana, 37, rue de la Concorde, 11000 Carcassonne, Tél: 0033-0468711833, e-mail: louis-camp @ wanadoo.fr) 26.1. WORLDWIDE: Global Action Day "Another Europe in another world". (Infos: www.wsf2008.net) 26.1. ZÜRICH (Volkshaus, Stauffacherstr. 60): Das Andere Davos, ab 13:00: Workshops, 20:00: Podiumsdiskussion mit Jean Ziegler, Susan George, Christian Felber, Rita Schiavi. (Kontakt: attac schweiz, Rue des Savoises 15, CH-1205 Genf, Tel. 0041 22 800 10 40, schweiz @ attac.org, www.otherdavos.net) 26. - 29.1. CURITIBA (BR): Mercosur Social Forum. (Infos: www.forumsocialdomercosul.org/) 28.1. - 1.2. EUROPAWEIT: EU Sustainable Energy Week, EUSEW, Brussels. (Infs: www.eusew.eu) FEBRUAR 2008 4. - 22.2. DARTINGTON (GB): Course "Designing for Sustainability: Systems, ethics and beauty " with Ezio Manzini, Terry Irwin, Michael Braungart, Alastair Fuad-Luke, Karen Blincoe. (Schumacher College, www.schumachercollege.org.uk) MÄRZ 2008 3. - 20.3. DARTINGTON (GB): Course "Development: What Next?" with Gustavo Esteva, Vandana Shiva, Daleep Mukarji & Clare Short. (Schumacher College, www.schumachercollege.org.uk) 7. - 12.3. NEW DELHI (INDIEN): IPPNW-Weltkongress. (Infos: International Physicians for the Prevention of Nuclear War/ IPPNW, www.idpd.org, www.ippnw.org) 22.3. BRÜSSEL (B): Internationale Aktion "Nato Game over" am NATO-Hauptquartier. (Forum voor Vredesactie, Patriottenstraat 27, B- 2600 Berchem, www.bomspotting.be) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Jan 20 18:30:29 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 20 Jan 2008 18:30:29 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 640 - Belagerung des Gazastreifens Message-ID: <47938535.8030609@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 640 - Frauen in Schwarz (Wien): Appell zum Internationalen Tag gegen die Belagerung des Gazastreifens. Barghouthi Calls for Immediate Action to Prevent a Humanitarian Disaster in Gaza. Israel is Pushing Gazans Over the Edge, the World Must React. Bad Ischl, 20.1.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ INTERNATIONALER TAG GEGEN DIE BELAGERUNG DES GAZASTREIFENS Mahnwache der Frauen in Schwarz (Wien) Ort: Pestsäule am Graben, Wien 1 Zeit: 14 bis 16 Uhr Tag: Samstag, 26. Januar 2008 Kleidung: Schwarze oder dunkle Kleidung Themenschwerpunkt: SCHLEICHENDER GENOZID IM GAZASTREIFEN (Seit 9. Juni 2007 sind 1.500.000 PalästinenserInnen im Gazastreifen eingeschlossen da Israel den Checkpoint Rafah -- das Tor zur Aussenwelt, die von den PalästinenserInnen benützt wurde -- zugesperrt hat.) Stoppt die Abriegelung des Gaza Streifens: Israel hält 1.500.000 Palästinenserinnen und Palästinenser fest (ca. die Hälfte davon Kinder und Jugendliche) und die Welt schaut zu! Todkranken Menschen wird von Israel das Verlassen des Gazastreifens beim Checkpoint Erez untersagt! 62 Menschen sind schon gestorben. 13 mehr warten auf die Erlaubnis auszureisen. Es mangelt an medizinische Versorgung, Medikamente, Strom, sauberes Wasser. Stoppt die Drosselung der israelischen Energielieferungen in den Gazastreifen! Boykott, Investitionsstopp und Sanktionen bis Israel dem internationalen Recht gehorcht und die universellen Prinzipien der Menschenrechte erfüllt. Die israelischen Behörden weigern sich, kritisch kranken Palästinensern die Ausreise aus dem Gazastreifen zu dringend notwendigen medizinischen Behandlungen, die in Gaza nicht möglich sind, zu erlauben. Seit Israel im Juni 2007 durch die Schließung der Übergänge zwischen dem Gazastreifen und Ägypten die Blockade von Gaza intensiviert hat, benötigen die 1,5 Millionen Bewohner dieses Landes eine spezielle Genehmigung der israelischen Militärbehörden für einen Grenzübergang, die allerdings in den meisten Fällen abgelehnt wird. Diese Ablehnung für den Grenzübertritt des Gazastreifens macht Schwerkranken eine Behandlung außerhalb unmöglich und bringt sie so in Lebensgefahr. Dutzende Menschen, deren Grenzübertritte für solche Zwecke abgelehnt wurden, sind in den letzten Monaten verstorben. Die israelischen Behörden begründen ihre Weigerung mit Sicherheitsvorschriften. Diese Restriktionen, die allerdings schon einige Jahre bestehen, haben in den letzten Monaten einen Höhepunkt erreicht, speziell seit die Hamas im Juni 2007 die Macht in Gaza gewonnen hat. Es gibt keine Legitimation, Kranken eine dringend benötigte medizinische Behandlung "aus Sicherheitsgründen" zu verweigern, da auch alle schwerkranken Patienten am Grenzübergang einer strengen Sicherheitskontrolle unterzogen werden. Solche Maßnahmen sind vermutlich die Vergeltung für Raketenangriffe bewaffneter palästinensischer Gruppen auf den Süden Israels. Einige Patienten, denen die Ausreise "aus Sicherheitsgründen" zunächst verweigert wurde, bekamen schließlich eine Erlaubnis, nachdem israelische Menschenrechts-NGOs damit drohten, diese Fälle vor den Obersten Gerichtshof zu bringen. Das ist aber nur eine ganz kleine Minderheit. Cirka 1,5 Millionen Palästinenser sind seit 9. Juni 2007 im Gazagebiet eingesperrt, nachdem Israel den Hauptübergang zur Außenwelt, den von Rafah nach Ägypten, geschlossen hat. Nur einer Handvoll Palästinensern war es seither gestattet, Gaza zu verlassen und ebenso Israel (via Checkpoint Erez, der fast ausschließlich von ausländischen Journalisten und humanitären Helfern benützt wird, aber Palästinensern fast ausnahmslos nicht erlaubt ist). In Gaza besteht Mangel an spezialisiertem Personal und medizinischen Geräten zur Behandlung von Krankheiten, wie vor allem Herz- und Gefäßkrankheiten, Krebs, etc. Krankenhäuser und medizinische Versorgungen haben wegen der israelischen Blockade nicht mehr genügend Vorrat an Medikamenten, Spritzen, etc. Laut Weltgesundheitsorganisation sind größere Mengen von Spezialmedikamenten gar nicht mehr lagernd und andere nur mehr zu einem ganz geringen Teil. Nach internationalem Recht sind Israel als Besatzungsmacht Kollektivstrafen oder Repressalien gegenüber der palästinensischen Bevölkerung verboten. Israel hat den Bewohnern des Gazastreifens den Zugang zu notwendiger medizinischer Versorgung zu ermöglichen. FREIHEIT FÜR GAZA!!! FREIHEIT FÜR PALÄSTINA!! www.fraueninschwarz.at ------------------------------------------------------------------ Barghouthi Calls for Immediate Action to Prevent a Humanitarian Disaster in Gaza Israel is Pushing Gazans Over the Edge, the World Must React Ramallah, 20/01/2008. Tonight at 8pm the Gaza Power Generating Company (GPGC) will turn off entirely its power plant for lack of fuel. This will have wide-scale and dramatic consequences for the 1.5 million inhabitants of Gaza who depend on electricity for daily life and heating in the particularly harsh winter, but also for water supply and wastewater treatment. Dr. Mustafa Barghouthi MP, Secretary General of the Palestinian National Initiative, declared that "Israel's actions are criminal, illegal and immoral and in blatant violation of all principles of international law." The Gaza power plant, which can produce up to 65 megawatts of electricity, has been crippled by fuel cuts since last October and never really functioned at full capacity. On January 4 the GPGC emergency fuel reserves were depleted and the plant became entirely dependent on the insufficient daily imports allowed by Israel. The new Israeli decision to entirely cut the fuel supply will lead to the complete stop of electricity production in Gaza. Already one of the two turbines was stopped at noon today. Gazans have been living with prolonged electricity cuts since October, but the prospect of a full blackout brings terrible consequences. Water cannot be pumped above ground level without electricity, raw sewage will be sent directly into the sea, damaging the coastline in Gaza, Egypt and Southern Israel, and emergency generators in hospitals will be put under immense strain. Since Israel prevents any spare parts from entering the Strip, emergency generator failures become more likely and will bear lethal consequences for numerous patients. Dr. Barghouthi expressed his distress at the situation of the people of Gaza, and his outrage at the Israeli behaviour: "the Israeli government cuts off electricity in Gaza while the Israeli military attacks relentlessly, killing 38 in less than a week, and at the same time the Israeli spokespersons are downplaying the situation, pretending that there is no humanitarian crisis in Gaza. The crisis in Gaza has now peaked, Israel has pushed the people there over the edge." Dr. Barghouthi called for an immediate intervention by all states party to the 4th Geneva Convention to fulfil their obligations under international law and stop the Israeli crimes against the Palestinian people. Dr. Barghouthi also invited all concern citizens worldwide to stand in solidarity with Palestinians and to push their governments to take immediate action to lift the siege on Gaza. -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Jan 23 10:12:56 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 23 Jan 2008 10:12:56 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 641 - Keine Atomenergie als Klimaschutz Message-ID: <47970518.6010105@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 641 - atomstopp_oberoesterreich: Keine Chance für Atomenergie im Windschatten des Klimaschutzpakets! Österreich muss Förderung der Atomenergie über EURATOM einstellen und in Förderung für Ökostromanlagen umlenken! Bad Ischl, 23.1.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Presseaussendung von atomstopp_oberoesterreich am 23. Jänner 2008 Keine Chance für Atomenergie im Windschatten des Klimaschutzpakets! Österreich muss Förderung der Atomenergie über EURATOM einstellen und in Förderung für Ökostromanlagen umlenken! "Wenn die EU-Kommission heute in Brüssel wie vorgesehen ihr Klimaschutzpaket präsentiert, ist zu befürchten, dass dadurch die Atomenergie im Windschatten des Klimaschutzpaketes neuen Auftrieb bekommen soll!", so Roland Egger und Gabriele Schweiger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich. "Ein beherztes und mutiges Engagement der Politik in Österreich wird deshalb dringend nötig sein: Lippenbekenntnisse zum Klimaschutz - und gleichzeitig miserable finanzielle Dotierung von Ökostromanlagen - und Lippenbekenntnisse gegen den Ausbau von grenznahen Atomanlagen - bei gleichzeitiger Förderung der europäischer Atomindustrie über österreichische Steuergelder und der Mitgliedschaft im EURATOM-Vertrag sind jedenfalls keine taugliche Antwort auf die europäischen Entwicklungen!", so Egger und Schweiger weiter. EU-Kommission macht keinen Hehl: Sie ist für Atomenergie! "Das Argument der Klimarettung durch die Atomenergie wird von Politikern quer durch Europa strapaziert und auch die EU-Kommission macht keinen Hehl mehr: Sie ist für die Atomenergie und lässt keine Gelegenheit aus, um für die Atomenergie zu werben: sei es EU-Energiekommissar Piebalgs, der bei einer Gedenkveranstaltung für die frühere EU- Energiekommissarin Loyola de Palacio Anfang Oktober 2007, "Mut fordert, das Thema der Atomenergie zu diskutieren", oder die EU-Wettbewerbskommissarin Kroes, die beim gleichen Anlass meinte, sie sei "vollständig für Atomenergie". Ebenso wird der Präsident der EU-Kommission Barroso nicht müde, zum x-ten Male zu wiederholen "die EU könne die nukleare Option nicht ignorieren", wenn sie ihre Klimaziele erfüllen wolle Europäer sind gegen Atomenergie! Ganz anders sehen das aber die Bürger: Auch wenn 90% der Europäer über die Auswirkungen des Klimawandels (laut Umfrage der EU-Kommission vom Feber 2007) besorgt sind, ist für eine große Mehrheit der Befragten ein Ausbau der Atomenergie keine zielführende Maßnahme gegen den Klimawandel. 61% sind der Ansicht, der Anteil der Atomkraft in der EU solle aufgrund der Gefahr von Unfällen und des ungelösten Abfallproblems zurückgehen. Selbst in Frankreich - das zu fast 80% seine Elektrizität aus Atomkraftwerken bezieht - will eine Mehrheit von 59% eine Reduktion des Anteils an Atomenergie. Das Ergebnis unterstreicht eine Umfrage der EU-Kommission aus dem Jahr 2006. Nur 20% der Europäer sind vorbehaltlos für die Nutzung der Atomenergie, 37% sind dagegen. In sieben Staaten der EU ist eine absolute Mehrheit der Bevölkerung gegen die Nutzung der Atomenergie. Österreichische Fördermittel für Atomenergie inakzeptabel und die geringe Förderung von Ökostromanlagen blamabel! "Österreich ist Mitglied bei EURATOM - und das kostet den österreichischen Steuerzahler jährlich 40 Millionen EURO, die in die Förderung der europäischen Atomindustrie fließen! Dass Ökostromanlagen in Österreich aber laut Gesetzesentwurf zur Ökostromgesetznovelle lediglich mit 21 Millionen EURO gefördert werden sollen, zeigt eine völlig verfehlte Energiepolitik der derzeitigen Bundesregierung und ist ein Armutszeugnis für ein Anti-Atom-Vorreiterland wie Österreich!", so Egger und Schweiger weiter. Die Österreicher wollen nicht, dass österreichische Steuergelder in die Förderung der Atomindustrie gehen! Laut einer Meinungsumfrage des market-Instituts vom Feber 2007, stehen 71% der Befragten den jährlichen Zahlungen Österreichs an die europäische Atomindustrie in Höhe von mehr als 40 Millionen EURO negativ gegenüber! "Umweltminister Pröll und Wirtschaftsminister Bartenstein sind dringend aufgerufen, der Doppelzüngigkeit in der österreichischen Klimaschutzpolitik eine klare Absage zu erteilen: Sie sind dem Willen der ÖsterreicherInnen verpflichtet und haben deshalb dafür zu sorgen, die Mitfinanzierung der Atomtechnologie aus heimischen Steuergelder umgehend zu stoppen! Nur durch Umlenkung dieser Mittel in Richtung Ökostrom kann eine zukunftsfähige Energiewende im Sinne Österreichs umgesetzt werden!", so Egger und Schweiger abschließend. Weitere Informationen: www.atomkraftfrei-leben.at -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Jan 29 08:46:13 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 29 Jan 2008 08:46:13 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 642 - Datenschutztag Message-ID: <479ED9C5.1080804@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 642 - ARGE DATEN (A): Europäischer Datenschutztag 28.1.2008 Bad Ischl, 29.1.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Europäischer Datenschutztag 28.1.2008 Am 28. Jänner wird wieder europaweit "Datenschutz" gefeiert - die EU hat in Sachen Datenschutz umfassend versagt - Datenschutz wird seit Jahren systematisch demontiert - EU, Nationalstaaten und USA zerstören ambitioniertes Projekt - Österreich sollte Handeln, statt sich selbst zu beweihräuchern - Datenschutzrat von parteipolitischer Umklammerung befreien, Datenschutzgesetz reformieren EU hat in Sachen Datenschutz umfassend versagt Obwohl schon 2003 die Bevölkerung den Datenschutz äußerst negativ einschätzte und dies eine unabhängige Studie bestätigte, wurden keinerlei Initiativen zur Verbesserung gesetzt. Im Gegenteil. Mit Passagierdatenweitergabe, Vorratsdatenspeicherung, SWIFT-Datenverkehr, Ausweitung der Polizeibefugnisse, .... werden die Datenschutzrechte auf EU-Ebene demontiert. Ein Kniefall gegenüber den USA und den Platters der EU-Nationen. Ein ehemals vorbildliches und ambitioniertes Projekt wird von der EU selbst systematisch demontiert. Der neue Reformvertrag sieht weitere Beschränkungen des Datenschutzes vor, einzelne EU-Staaten, wie Großbritannien, Irland, Dänemark oder Polen koppeln sich durch Sonderbestimmungen sogar von dieser Datenschutz-Light-Version ab. Österreich konnte bei Grundrechtseinschränkungen nicht nachstehen Mit den ausufernden Lauschbefugnissen des Sicherheitspolizeigesetzes, erstmals sogar ohne Gerichtsbeschluss, eroberte Österreich jedoch die Vorreiterrolle in Sachen Beschädigung der Grundrechte zurück. Privacy International, eine international agierende Datenschutzvereinigung, stufte Österreich, sogar noch vor der unsäglichen SPG-Novelle, für 2007 gegenüber 2006 um zwei Gruppen in der siebenteiligen Werteskala zurück. Österreich liegt damit nur mehr wenig vor den bekannten "Menschenrechtsnationen" Philippinen, Russland, China, Malaysia und Taiwan. Schwere Mängel im österreichischen DSG Geradezu übervoll ist die Mängelkiste beim österreichischen Datenschutzgesetz. Abgesehen von den bekannten Problemen einer fehlenden unabhängigen Datenschutzbehörde (hier läuft noch immer ein EU-Vertragsverletzungsverfahren) und einer Datenschutzkommission, die nach eigener Einschätzung unter "organisatorischen Wirren" leidet (DSK-Bericht 2005), enthält das Datenschutzgesetz eine Fülle von Fehlern und Versäumnissen, viele Bereiche sind nicht mehr zeitgemäß geregelt: - fehlende Verständigungspflicht der Betroffenen, wenn Daten verloren gehen oder in falsche Hände geraten - kein ausreichender Rechtsschutz bei veröffentlichten Daten §1 DSG (widerspricht Art. 1 EU-RL) - unzureichendes Schadenersatzrecht (Schadenersatz nach §33 DSG trifft nur auf "Datenverarbeiter" zu, nicht anderweitig fremde Daten veröffentlicht werden) - keine Rechtsdurchsetzungsmöglichkeit bei Datenschutzverletzungen von Behörden (Datenschutz-Endscheidungen sind nicht exekutierbar) - EU-widrige Privilegien der Datenverarbeiter bei sogenannten "indirekt personenbezogene" Daten (widersprechen Art. 2 EU-RL) - unzureichendes Auskunftrecht §1,26 DSG (EU-widrig nur auf elektronische Daten eingeschränkt, widerspricht Art. 12 EU-RL) - Informationspflicht nicht EU-konform umgesetzt (§24 DSG widerspricht Art. 12 EU-RL) - fehlende Datenschutzregelungen für die Bereiche Internet, Video-Überwachung und biometrische Daten - kein Datenschutz bei Datenmissbrauch durch Abgeordnete - keine wirksamen innerbetrieblichen Datenschutz-Kontrollen durch unabhängige Datenschutzbeauftragte Insgesamt arbeiten die Aufsichtsgremien viel zu langsam und bieten den Betroffenen keinen wirksamen Schutz. Sie ermöglichen es hartnäckigen Datenschutzverletzern, etwa aus dem Wirtschaftsauskunftsbereich jahrelang ihr Unwesen zu treiben. Die Reform des Datenschutzes ist überfällig, nur funktionierende Grundrechte können eine überzeugende Alternative gegen extremistische und totalitäre Angriffe darstellen. Datenschutzrat von parteipolitischer Umklammerung befreien! Vor 27 Jahren installiert ist der Datenschutzrat als parteipolitisch orientiertes Abnickgremium für die gröbsten Datenmissbrauchsprojekte der Ministerien verkommen. Dies wurde zuletzt eindrucksvoll am Beispiel des Sicherheitspolizeigesetzes deutlich. Hans G. Zeger, selbst Mitglied des Datenschutzrates: "Zunehmend konzentrieren sich die Beratungen des Datenschutzrates darauf, wie die schlimmsten Grundrechtsverletzungen schöngeredet werden können. Viele brisante Materien werden überhaupt nicht mehr oder verspätet behandelt, zuletzt etwa das Gewerbesicherungsgesetz oder die Gewerberechtsnovelle. Nur durch Separatvoten ist es überhaupt möglich Kritik an den Missbrauchsprojekten der Regierung zu üben." Das Gremium ist nicht mehr zeitgemäß und sollte statt den parteipolitisch agierenden Funktionären mit Vertretern von Menschenrechtsorganisation und unabhängigen Verfassungsexperten besetzt werden. Wenn das nicht möglich ist, wäre es besser den Datenschutzrat ersatzlos zu streichen. Ambitioniertes EU-Projekt Datenschutz gescheitert In den frühen 90er-Jahren gab es EU-weit eine umfassende Grundrechtsdiskussion. Nur bei starken Grundrechten, so der damalige Tenor in Brüssel, haben die Bürger genügend Vertrauen in die EU und die Nationalstaaten können nicht eu-weite Wirtschaftstätigkeit und die Grundfreiheiten unter Hinweis auf Grundrechtsdefizite in anderen EU-Ländern beschneiden. Damals gab es noch eine Reihe von EU-Ländern, die keinerlei Datenschutzregelungen aufwiesen, unter anderem Griechenland. 1995 wurde daher eine EU-weit gültige Datenschutzrichtlinie beschlossen, im übrigen unter dem wütenden Protest der USA. Sogar mit einem Handelsboykott wurde bei Verabschiedung einer Datenschutzrichtlinie von Seiten der USA gedroht. Das ambitionierte Datenschutzprojekt der EU zeigte Wirkung, Griechenland hatte als eines der ersten Länder die neue Richtlinie umgesetzt und ist mittlerweile zu einem Datenschutzmusterland aufgestiegen. Auch eine Reihe von außereuropäischen Staaten, wie Kanada und Argentinien hatten das europäische Datenschutzkonzept übernommen. Bis 2002 sah es so aus, als ob mit der Datenschutzrichtlinie der EU auch ein grundrechtlicher Exportschlager gelungen wäre. Seit etwa fünf Jahren haben aber US-Hardliner in der EU immer stärker das Sagen. Systematisch werden mit dem Terrorismus-"Argument" Datenschutz- und Menschenrechtsverletzungen voran getrieben. Terroristen wurden damit keine gefangen, das Netz der systematischen Verdächtigung aller Bürger jedoch immer enger geknüpft. Ziel der ausufernden und undurchsichtigen Datenaufzeichnungen ist es offenbar, die EU-Bürger zu einer Art vorauseilendem Wohlverhalten zu bringen, "nicht Auffallen" wird zur ersten Bürgerpflicht. Der fügsame Bürger, ein Idealzustand für konzeptlose Politiker. Österreich ist nach der halbherzigen und verspäteten Umsetzung der EU-Richtlinie im Jahr 2000 mittlerweile Datenschutznachzügler in der EU, überholt sogar von EU-Neulingen, wie Rumänien, Estland oder Ungarn. Was die Datenschutzkontrolle betrifft, rangiert Österreich mit einem beamteten Datenschützer je 400.000 Einwohner im letzten Drittel der 27 EU-Länder. Bei den Ländern vergleichbarer Größe an neuntletzter Stelle von 11 Staaten. mehr Online --> http://www2.argedaten.at/php/cms_monitor.php?q=PUB-TEXT-ARGEDATEN&s=22607zuu mehr --> http://www2.argedaten.at/php/cms_monitor.php?q=PUB-TEXT-ARGEDATEN&s=28764tot http://www2.argedaten.at/php/cms_monitor.php?q=PUB-TEXT-ARGEDATEN&s=30159eha http://www.privacyinternational.org/article.shtml?cmd[347]=x-347-559597 http://www2.argedaten.at/recht/eu.htm ftp://ftp.freenet.at/beh/vergleich-datenschutzbehoerden.pdf artikel - redaktionell/public (2008/01/28-9999/99/99) powered by e-CMS ---------------------------------------------------------------------- ARGE DATEN - Österreichische Gesellschaft für Datenschutz A-1160 Wien, Redtenbacherg. 20 fon (+43)(0)676 9107032 fax (+43)(0)1 4803209 info at argedaten.at http://www.argedaten.at ---------------------------------------------------------------------- -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Jan 29 18:47:56 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 29 Jan 2008 18:47:56 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 643 - Peace with Nature - Hopi UN-message Message-ID: <479F66CC.5070701@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 643 - The Hopi Message To The United Nations General Assembly, submitted by Thomas Banyacya, Kykyotsmovi, Arizona, December 10, 1992 (Auszug) Bad Ischl, 29.1.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ The Hopi Message To The United Nations General Assembly Submitted By Thomas Banyacya, Kykyotsmovi, Arizona December 10, 1992 (Auszug) ...This Hopi ceremonial rattle represents Mother Earth. The line running around it is a time line and indicates that we are in the final days of the prophecy. What have you as individuals, as nations and as the world body been doing to take care of this Earth? In the Earth today, humans poison their own food, water and air with pollution. Many of us including children are left to starve. Many wars are still being fought. Greed and concern for material things is a common disease. In this Western hemisphere, our homeland, many original native people are landless, homeless, starving and have no medical help. The Hopi knew humans would develop many powerful technologies that would be abused. In this century we have seen the First World War and the Second World War in which the predicted gourd of ashes which you call the atomic bomb fell from the sky with great destruction. Many thousands of people were destroyed in Hiroshima and Nagasaki. For many years there has been great fear and danger of World War Three. The Hopi believe the Persian Gulf War was the beginning of World War Three but it was stopped and the worst weapons of destruction were not used. This is now a time to weigh the choices for our future. We do have a choice. If you, the nations of this Earth create another great war, the Hopi believe we humans will burn ourselves to death with ashes. That's why the spiritual Elders stress strongly that the United Nations fully open the door for native spiritual leaders to speak as soon as possible. Nature itself does not speak with a voice that we can easily understand. Neither can the animals and birds we are threatening with extinction talk to us. Who in this world can speak for nature and the spiritual energy that creates and flows through all life? In every continent are humanbeings who are like you but who have not separated themselves from the land and from nature. It is through their voice that Nature can speak to us. You have heard those voices and many messages from the four corners of the world today. I have studied comparative religion and I think in your own nations and cultures you have knowledge of the consequences of living out of balance with nature and spirit. The native peoples of the world have seen and spoken to you about the destruction of their lives and homelands, the ruination of nature and the desecration of their sacred sites. It is time the United Nations used its rules to investigate these occurrences and stop them now... Aus: www.alphacdc.com/banyacya/un92.html -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Jan 30 09:29:00 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 30 Jan 2008 09:29:00 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 644 - Robert Jungk Mensch und Natur Message-ID: <47A0354C.4030604@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 644 - Robert Jungk: Schutz dem Menschen - Schutz der Natur (1961); Zitate. Bad Ischl, 30.1.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Schutz dem Menschen - Schutz der Natur Robert Jungk (1961) ...Ich bin darüber erschüttert, in welchem rapiden Tempo diese Zerstörung Europas durch den Wiederaufbau vor sich geht. Ganze Landstriche und Städte werden verwüstet... Ist es denn notwendig, daß unsere Flüsse vergiftet, daß unsere Luft verpestet wird? Ist es denn notwendig, daß unsere Wälder abgeholzt, unsere Wiesen zu Ödland verwandelt werden müssen? All das wäre nicht notwendig. Es ist heute möglich, den Fortschritt und den Schutz der Natur miteinander zu versöhnen, wenn man nur ein wenig guten Willen hat, wenn man nur, und das ist das, was unserer Zeit am meisten fehlt, ein wenig Liebe hat. Diese Liebe fehlt den meisten Unternehmern, sie denken nur an Gewinn, sie wollen nur möglichst schnell etwas hinstellen und sie denken nicht daran, daß sie damit ihren Kindern und Kindeskindern etwas wegnehmen, das nicht zu ersetzen ist. Denn ein Wald, der einmal abgeholzt ist, ist abgeholzt, die Wiese, die einmal zerstört ist, ein Stück Sumpfland, das um jeden Preis trocken gelegt wird, all das ist nicht wieder herzustellen. Wir haben einen Prozeß vor uns, einen Prozeß der Naturzerstörung, und dieser Prozeß muß uns zur Abwehr aufrufen. Seit Jahren nehme ich am Kampf gegen die atomare Rüstung teil. Die Atombombe ist ... in Wirklichkeit der ausgeprägteste Ausdruck unserer Lieblosigkeit, unserer neotechnischen Brutalität. Die Atombombe ist das deutlichste Beispiel für einen blinden Fortschritt. Und wir, wir Menschen, denen daran liegt, Fortschritt und Menschlichkeit miteinander zu verbinden, wir müssen für einen sehenden Fortschritt kämpfen. Das heißt, alle Attentate auf das Lebendige abwehren, alle diejenigen, deren Motive nur Gewinn, nur die Macht ist, in ihre Schranken weisen. Aus der Rede auf der Tagung des Hauptausschusses der Naturfreunde-Internationale in Stuttgart 1961, erstmals veröffentlicht in: Ökopax und Anarchie. Die Geschichte der ökologischen Bewegungen in Deutschland. Hg. v. U. Linse, dtv TB Nr. 10550, München 1986, S. 59 In dieser Auswahl in: Robert Jungk: Schutz dem Menschen - Schutz der Natur (1961), in: Robert Jungk/ Matthias Reichl: ...damit wir nicht untergehen. 1992, Verlag edition sandkorn (S. 55 f) Weitere Zitate: Wer heute zu Fuß oder im Zug durch Deutschland reist, dem wird es klar, dass ein moderner Krieg, wenn auch nicht Ende des Lebens, so doch das Ende der Kultur und der Zivilisation der Besiegten bedeutet. ... Es gibt einen Grad des Leidens und der Verelendung, in dem jeder schöpferische, sittliche und spirituelle Aufschwung gelähmt bleibt. Dieser Grad aber ist in weiten Gebieten Deutschlands erreicht. Die Manifestationen eines ,neuen Geistes' sind denn auch bemerkenswert schwächlich, kraftlos und ohne jede Originalität. In: Deutschland von außen, München 1990, S. 257 f. (Artikel: "Deutsches Menetekel", 28.12.1945) Die "Eroberung der Zukunft", wie die Industrieplanung sie betreibt, reicht fast überall in die Sphäre der Politik hinein. So kann es kaum wundernehmen, dass die Industrie in wachsendem Maße versucht, auch in den politischen Bereich aktiv einzugreifen. Andererseits fragt die Politik ständig bei der Wirtschaft zurück, mit welchem Kräftepotential, sie zur Durchführung ihrer Ziele rechnen kann. Die nächste logische Etappe des Griffs nach dem Kommenden ist daher die Ausdehnung der "wissenschaftlichen Prophezeiung" in die politische Sphäre. In: Die Zukunft hat schon begonnen, Stuttgart 1952, S. 275 Zivilisationspessimismus ist nicht mehr nur die modische Pose eines kleinen Kreises von Künstlern und Intellektuellen, sondern der weit verbreitete Ausdruck tiefer Besorgnis und erwachender Kritik geworden. In: Die Zukunft hat schon begonnen. 1952. S. 17 u. 18 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Jan 30 22:02:26 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 30 Jan 2008 22:02:26 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 645 - Gandhis Anti-Kolonialismus Message-ID: <47A0E5E2.4060307@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 645 - Buchpräsentation und Diskussion mit Lou Marin am 6.2.2008 in Salzburg: Ashis Nandy: "Der Intimfeind. Verlust und Wiederaneignung der Persönlichkeit im Kolonialismus. Mit einer Einleitung zur Rezeption von M.K. Gandhis libertärem Anti-Kolonialismus". Verlag Graswurzelrevolution, 2008; Lou Marin: Indigener, subalterner oder postmoderner Gandhi? Bad Ischl, 30.1.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Heuer jährt sich der Tod von M.K. Gandhi zum 60xten mal, der Verlag Graswurzelrevolution ist die Herausgeberin jener Neuerscheinung, an deren Erarbeitung insbesonders der Schriftsteller Lou Marin beteiligt ist: Wir präsentieren: am 6. Februar 2008 um 19.30 Uhr in der ARGE Kultur Nonntal (Josef-Preis-Allee 16, 5020 Salzburg) die Buchbesprechung zu: Ashis Nandy: "Der Intimfeind. Verlust und Wiederaneignung der Persönlichkeit im Kolonialismus. Mit einer Einleitung zur Rezeption von M.K. Gandhis libertärem Anti-Kolonialismus". Verlag Graswurzelrevolution, 2008 Lou Marin wird uns im Rahmen seiner Lesereise die bislang kaum reflektierten Perspektiven des politischen Denkens und Wirkens Gandhis in Hinblick auf die libertäre Perspektive näher bringen. VeranstalterIn: arge wehrdienstverweigerung, gewaltfreiheit und flüchtlingsbetreuung, frauen.stimmen.gegen.krieg; mitveranstaltung; friedensbüro salzburg, begegnungszentrum für aktive gewaltlosigkeit; ---------------------------------------------------------- Indigener, subalterner oder postmoderner Gandhi? Neueste Strömungen der Gandhi-Rezeption 60 Jahre nach seiner Ermordung von Lou Marin Am 30. Januar 1948, vor 60 Jahren also, wurde Mohandas Karamchand Gandhi (geb. 1869) durch einen fundamentalistischen Hindu-Nationalisten ermordet. Was bleibt von Gandhis Erbe? Im anglo-amerikanischen Sprachraum hat sich über Jahrzehnte hinweg eine faszinierende und an Reflexionen reichhaltige Gandhi-Rezeption entwickelt, über die im deutschen Sprachraum noch wenig bekannt ist. Damit befasst sich beispielhaft die im Februar 2008 im Verlag Graswurzelrevolution neu erscheinende Übersetzung der Gandhi-Interpretation des indischen Sozialpsychologen Ashis Nandy: "Der Intimfeind (The Intimate Enemy). Verlust und Wiederaneignung der Persönlichkeit im Kolonialismus." Auf der Homepage www.lebenshaus-alb.de/magazin/004818.html findet ihr einen Ausschnitt aus der Einleitung zu diesem Buch, die über Strömungen posthumer Gandhi-Rezeption berichtet, das Werk Ashis Nandys in den Kontext einer libertären Gandhi-Rezeption stellt und es vor dem Hintergrund weiterer aktueller Strömungen der Gandhi-Interpretation diskutiert. (Red.) ---------------------------- »Gegen die herrschende Gewalt« Vor 60 Jahren wurde Mahatma Gandhi ermordet. Wie virulent sind Fundamentalismus und Kolonialismus? Ein Gespräch mit Lou Marin Interview: Thomas Wagner junge welt, 30.01.2008 www.jungewelt.de/2008/01-30/037.php -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Feb 12 17:45:16 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 12 Feb 2008 17:45:16 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 646 - Termine 2 - 3/ 2008 Message-ID: <47B1CD1C.20504@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 646: Veranstaltungstermine Februar - März 2008. (Siehe auch Info 639 vom 14.1.2008) Bad Ischl, 12.2.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Veranstaltungstermine Februar - März 2008 (Siehe auch Info 639 vom 14.1.2008) ÖSTERREICH FEBRUAR 2008 bis 15.2. jeweils 10:00 - 12:00 WIEN (Graben 21): Aktionswoche gegen die Finanzierung der Blöcke 3 & 4 des slowakischen AKWs Mochovce durch die ERSTE Bank Tochter "Slovenska Sporitelna AS". (Wiener Plattform "Atomkraftfreie Zukunft", atomkraftfreiezukunft @ gmx.at, www.atomkraftfreiezukunft.gmx.at) 15.2. 15:00 - 19:00 WIEN (Amerlinghaus, Stiftgasse 8): Treffen Grundeinkommen, Thema "Nachhaltiger Lebensstil und Bedingungsloses Grundeinkommen". 15.2. 19.30 HARTKIRCHEN (Musikschule Hartkirchen, Aschacherstr. 3): Vortrag "Auswirkungen des Mobilfunks auf Mensch, Tier und Pflanze" mit Dr. Volker Schorpp (D). (Initiative "Gesunde Gemeinde Hartkirchen") 19.2. 19:00 BAD ISCHL (Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26): Alfred Hausotter liest zum 10. Mal aus seinem Buch "Der GottTeufel. Innenansicht einer Psychose" - Themen: "Männer und Frauen" und gesellschaftspolitische Dimensionen - mit Diskussion. (Anmeldung: Tel. 06132-24590, info @ begegnungsezntrum.at, www.begegnungszentrum.at) 20.2. 19:00 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Bundesweites Koordinationstreffen der Plattform "VolXabstimmung". (www. volxabstimmung.at) 20.2. 19:30 GRAZ (Forum Stadtpark, Stadtpark 1): Podiumsveranstaltung "Wer fürchtet sich vorm Souverän? Der EU-Reformvertrag ohne EuropäerInnen". 21.2. 19:00 VILLACH (Eine-Welt-Zentrum / ÖIE, Nikolaig. 27/1): Diskussion "Grundeinkommen -- Soziale Sicherheit ohne (Erwerbs-)Arbeit". 22. - 23.2. INNSBRUCK (Hotel Grauer Bär, Universitätsstr. 5 -7): Tagung " Klimawandel -- zwischen Apokalypse und Ignoranz". (Grüne Bildungswrkstatt Tirol, www.gruebi-tirol.at) 22.2. 19:30 BAD ISCHL (Saal der Sparkasse, Auböckpl. 2): Franz Bauer zeigt seinen Film und diskutiert zu "Regenwald - Globalisierung - Klima. Wohin führt die internationale Politik?" 25.2. 19:00 WIEN (Depot, Breite Gasse 3): kinokis mikrokino: "You Can?t Be Neutral On A Moving Train". Howard Zinns Leben und Aktivismus. 26. - 27.2. (31.3. - 1.4., 8. - 9.5.): Online- und Präsenzworkshops "Politische Kommunikation im Web 2.0". (Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang/ BIfEB, 5350 Strobl, Tel. 06137-6621-0, daniela.schlick @ bifeb.at, www.bifeb.at) 26.2. 19:00 WIEN (AK Bildungszentrum, Theresianumg.16-18): Peter Huemer im Gespräch mit Daniel Cohn-Bendit (Europäische GRÜNE): "Europa muss sich entscheiden! Ein Gespräch über Europa, die Europawahl und die Europameisterschaft". 26.2. 19:00 WIEN (Bruno Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Vortrag und Buchpräsentation von Richard Sennett " HandWerk". (Anmeldung: Tel.: 318 82 60/20, einladung.kreiskyforum @ kreisky.org) 27.2. 19:30 WIEN (Justizpalast, Festsaal, Schmerlingplatz 11): Vier Verfassungexperten legen ihre Standpunkte zum geplanten EU-Reformvertrag auf den Tisch: Adrian Eugen Hollaender, Hans Re. Klecatsky, Theo Öhlinger und Willibald Pahr, anschl. Publikumsdiskussion. 28.2. 19:00 WIEN (7stern, Zieglerg. 26a): Buchpräsentation und Diskussion mit Heide Hammer "Revolutionierung des Alltags. Auf der Spur kollektiver Widerstandspraktiken". 28.2. 19:00 WIEN (Bruno Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Vortrag " The challenges and prospects of the peace movement in Africa" with Akwasi Aidoo (Executive Director of TrustAfrica). (Anmeldung: Tel.: 318 82 60/20, einladung.kreiskyforum @ kreisky.org) MÄRZ 2008 4.3. 13:30 - 17:00 LINZ (LFI Hotel, Auf der Gugl 3): Tagung "Mobilfunk: neue Technologien - alte Ängste". (Anmeldung: OÖ Akademie für Umwelt u. Natur, Kärntnerstr. 10-12, 4021 Linz, uak.post @ ooe.gv.at) 4.3. 17:00 WIEN (Gesellschafts-u.Wirtschaftsmuseum, Vogelsangg. 36): Vortrag "Finanzmärkte und Realwirtschaft" mit Stefan Schulmeister. 4.3. 19.30 SALZBURG (Haus Corso, Imbergstr. 2): Projektpräsentation "WhyWar.at", Onlineplattform - Workshops - Projektarbeit. (Friedensbüro Salzburg, Platzl 3, 5020 Salzburg, Tel & Fax: 0662873931, www.friedensbuero.at) 12.3. 20.00 WIEN (Burgtheater): Festveranstaltung "NIE WIEDER. Wie sicher ist das europäische Friedensprojekt?" mit Jorge Semprún, Dimitré Dinev, Birgit Minichmayr, Elisabeth Orth, Klaus Maria Brandauer, Johannes Krisch, Otto Tausig. DEUTSCHLAND 2008 FEBRUAR 2008 29.2. - 2.3. ERFURT: Bundeskongress des Bund für Soziale Verteidigung (BSV) "Ohne Waffen stark - Bewegung für Gewaltfreiheit". (Info: www.soziale-verteidigung.de) 29.2. - 2.3. HOFGEISMAR (Evang. Akademie): Tagung "Ein Land, zwei Völker. 60 Jahre Israel - 60 Jahre Palästinafrage", der Evangelischen Akademie Hofgeismar. (Infos: www.akademie-hofgeismar.de) MÄRZ 2008 8. - 9.3. BERLIN: Irak-Konferenz zum 5. Jahrestag der Invasion. 28. - 30.3. PULLACH (b. München): Seminar "Entwicklungspolitik als Herrschaftskritik". (Info: www.buko.info) INTERNATIONAL 2008 FEBRUAR 2008 11.2. - 11.7. ALCATRAZ/ SAN FRANCISCO (Kalifornien) - WASHINGTON D.C.: Longest Walk to bring attention to the environmental disharmony of Mother Earth, sacred site issues, and to commemorate the 30th anniversary of the original longest walk. (Infos: http://longestwalk.org/) 15.2. WELTWEIT: Aktionstag vor den Botschaften und Konsulaten Mexikos für die Respektierung der indigenen Autonomie und gegen die Repression in Chiapas. (Infos: www.capise.org.mx/) 22. - 24.2. BOZEN (Festsaal der Gemeinde Bozen, Gumerg. 7, I): Tagung "Verweigerung und Gewissen". (Über Wehrdienstverweigerer, Deserteure, Militärkritiker, Zivildiener, Gewaltfreiheit u.a.). Zentrum für den Frieden der Gemeinde Bozen, Altmann Palais, Gries Platz 18, 3100 Bozen, Tel. 0471-402382, centropacebz @ gmail.com) 22. - 24.2. BRUSSEL (International Associations Center, Washington Street, 40, B): International Citizen's Tribunal on the Crimes committed by the Israeli Army in Lebanon. (Infos: contact.tribunal @ yahoo.fr, www.urfig.org) MÄRZ 2008 5. - 6.3. GENEVA (CH): International Women's Day Disarmament Seminar. (Infos: www.wilpf.int.ch) 22.3. BRÜSSEL (B): Internationale Aktion "Nato Game over" am NATO-Hauptquartier. 23. - 24.3. 9:30 - 12:30 Conference: "The military landscape in Europe". (Forum voor Vredesactie, Patriottenstraat 27, B- 2600 Berchem, www.bomspotting.be, http://wri-irg.org/news/2008/seminar-mgnr-en.htm) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Feb 19 15:06:34 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 19 Feb 2008 15:06:34 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 647 - Termine des Begegnungszentrums 2-3/2008 Message-ID: <47BAE26A.9040702@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 647 - Veranstaltungen des Begegnungszentrums für aktive Gewaltlosigkeit, Bad Ischl, Februar und März 2008. Regenwald - Globalisierung - Klima; EFT und gewaltfreies Handeln. Bad Ischl, 19.2.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Veranstaltungen des Begegnungszentrums für aktive Gewaltlosigkeit, Bad Ischl Februar und März 2008 Regenwald - Globalisierung - Klima Wohin führt die internationale Politik? In unserer nächsten Veranstaltung greifen wir den Themenkomplex "Regenwald - Globalisierung - Klima" auf. Zum Einstieg zeigt uns Franz Bauer den von ihm gedrehten gleichnamigen Film. Darin werden überblicksmäßig die Ursachen, Zusammenhänge und Folgen der Globalisierung aufgezeigt. Anschließend erläutert er kurz die politischen Hintergründe und berichtet ebenso von seinen persönlichen Erfahrungen die er an den jeweiligen Drehorten machte. Die Bsucher sind eingeladen, durch Fragen und Diskussionsbeiträge den Abend aktiv mitzugestalten. Zum Vortragenden: Franz Bauer stammt aus Strobl und ist 75 Jahre alt. Er ist unter anderem Filmemacher und Journalist sowie ein Umweltaktivist der ersten Stunde in Österreich. Durch sein Mitwirken bei unzähligen nationalen und internationalen Aktionen trug er maßgeblich dazu bei, dass immer wieder politische Entscheidungen zugunsten des Umweltschutzes geändert und verbessert werden mussten. Freitag 22. Februar 2008 19:30 Uhr Sparkasse Bad Ischl (Auböckpl. 2) Regenwald - Globalisierung - Klima Wohin führt die internationale Politik? Gefiederte Globetrotter! - Was machen steirische Hühner in Dhakar? Programm: Kurzfilm "Regenwald, Globalisierung und Klima" zum Einstieg Erläuterung politischer und wirtschaftlicher Zusammenhänge und deren Auswirkungen auf Mensch und Natur. Vortragender: Franz Bauer (75) (Passionierter Umwelt- und Greenpeaceaktivist, Filmemacher, Journalist, Mitwirkender bei nationalen und internationalen Aktionen zugunsten des Umweltschutzes) Diskussionsrunde - Deine Meinung ist gefragt! --------------------------------------------------------------- Einladung zum Workshop am 29. März 2008 ab 15h bis ca. 20h im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Bad Ischl (Pfandl, Wolfgangerstr. 26) EFT und gewaltfreies Handeln (EFT = Emotional Freedom Technics - Techniken zur emotionalen Befreiung) Ziel dieses Workshops ist, es die Grundlagen des EFT anhand konkreter Beispiele zu erlernen und einzuüben um diese u.a. auch bei gewaltfreien Aktionen einsetzen zu können. Dieses Workshop ist vorallem für Leute gedacht die gewaltfrei handeln wollen aber oft durch die eigenen Emotionen (wie Wut, Verzweiflung, Ohnmacht, Trauer, Angst...) darin behindert werden. Referentin ist Maria Reichl Vorsitzende des Vereins Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit und EFT-Anwenderin und -Trainerin Anmeldung und weitere Informationen bei Maria Reichl, Tel. 06132-24590 Email EFTueben at begegnungszentrum.at, Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl. www.begegnungszentrum.at Teilnahmegebühr: Nach Selbsteinschätzung Mindestbeitrag: für Mitglieder des Vereins € 40,- für Nichtmitglieder € 60,- Da die Teilnehmerzahl auf 8 begrenzt wird, ist eine verbindliche Anmeldung mit einer Anzahlung von € 30,- auf das Konto des Begegnungszentrums bei der Sparkasse Bad Ischl erwünscht. Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX Sollten sich mehrere Leute anmelden als Plätze zur Verfügung stehen, versuchen wir einen zweiten Termin zu organisieren. Als fix angemeldet gilt nur wer eine Anzahlung geleistet hat. Maria Reichl -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Feb 21 12:12:52 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 21 Feb 2008 12:12:52 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 648 - No to Corporate Europe Message-ID: <47BD5CB4.4080105@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 648 - Seattle to Brussels Network: No to Corporate Europe - yes to Global Justice! Statement in occasion of the World Social Forum Global Day of Action, 26 January 2008 Bad Ischl, 21.2.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ No to Corporate Europe - yes to Global Justice! Statement of the Seattle to Brussels Network World Social Forum Global Day of Action, 26 January 2008 Member organisations of the Seattle to Brussels Network (S2B) are calling for concerted efforts to roll back the strategy of the European Union called Global Europe: Competing in the World, the EU's exploitative bilateral trade agreements, and corporate power. The groups also reject what they call "the false solution of unfair multilateralism and the EU's proposals at the WTO." S2B, which brings together civil society activists engaged in a wide range of peoples' movements and organisations in Europe, issued the statement below in order, they say, to "express our opposition and resistance to the neoliberal trade and investment policies that the EU governments and European Commission are implementing in our countries and worldwide. Simultaneously, we are also building the alternatives." Spectrezine applauds this vital initiative, the full text of which is set out below, along with links to information about how you can get involved. Global Europe: Serving European corporations In 2006, the European Commission (EC) unveiled its new Communication entitled Global Europe: Competing in the World which outlines how the EU will pursue bilateral trade agreements with major emerging economies in order to secure new and profitable markets for EU companies. While pushing for even more business-friendly 'domestic reforms', the EU sets out an aggressive so-called 'external competitiveness' strategy. As the EU Trade Commissioner puts it: "What do we mean by external aspects of competitiveness? We mean ensuring that competitive European companies, supported by the right internal policies, must be enabled to gain access to, and to operate securely in, world markets. That is our agenda." The core elements of this strategy are: " Access to resources (from agricultural commodities to energy) "New and better market access for European products "Rules securing European investments and intellectual property rights In addition to the ongoing multilateral WTO negotiations, the EU seeks these objectives by negotiating bilateral free trade agreements with the so-called emerging economies such as India, South Korea, the ASEAN states, and also Central America and the Andean Region. Russia, the MERCOSUR countries and the Gulf Cooperation Council are also on the priority list of the EU. The goal of these bilateral or bi-regional free trade agreements is to open and deregulate developing country markets for European companies, to increase their access to natural resources, particularly to energy reserves, and to secure their profits by enforcing intellectual property rights and other trade defence mechanisms. This strategy not only undermines regulation in target countries. It also clearly links EU internal deregulation to this agenda. It says, for example, that future directives on social, labour or environmental issues for instance, should not be threatening the global competitiveness of European corporations. In this way, Global Europe poses a serious threat to social justice, gender equality and sustainable development not only outside the EU, but also within. The erosion of workers' rights, the worsening of the quality of jobs within the EU, the destruction of a sustainable model of farming is also intrinsically linked to the external EU trade agenda. With trade liberalisation across all sectors - agriculture, industry and services - the beneficiaries are a handful of corporations but millions lose their jobs. Stop EPA campaign needed more than ever Recently we met in Lisbon from 7-9 December 2007 to express our opposition to the "Africa-EU Strategic Partnership" and the so-called "Economic Partnership Agreements" (EPAs). These unfair trade deals based on an ultra-liberal perspective, threaten the livelihoods of millions of farmers and workers of both the African, Caribbean and Pacific (ACP) and European countries. We noted the historical and contemporary role of European governments and corporations in Africa, and stressed that Europe constitutes a direct source of threats and pressures on the peoples and the environment of Africa. During the last few years ACP countries have been confronted with the reinforcement of policies through the EU's proposed EPAs such as trade liberalisation, the promotion of export-oriented economies, the liberalisation of capital markets, the promotion of foreign investment, and the privatisation of public services. These agreements are also motivated by the aspiration of the EU to secure or re-gain geo-political and economic influence in its former colonies. In the last few months the EU and the EC have abused the expiration date of the Cotonou Treaty to apply pressure and push 20 ACP countries into signing very unfavourable "interim agreements". ACP Ministers, meeting in Brussels on 13th December 2007, have stated that the "European Union's mercantilist interests have taken precedence over the ACP's developmental and regional integration interests". The interim agreement on the liberalisation of goods trade have been rushed through in the last weeks on the basis of draft texts proposed by the EC that ACP negotiators have not been able to examine or amend properly. The result is devastating agreements, that contain onerous commitments on the side of the ACP countries and, among other things, do not offer adequate protection for Food Sovereignty and emergent industry. It is clear that the EC has deliberately crippled the interim agreements to maintain leverage to force the ACP countries to accept negotiations on the infamous liberalization of services and the 'Singapore issues' next year. The Stop EPA Campaign must continue to undo these interim agreements and ward off further damaging EU demands. The EU's new external trade strategy is destroying our jobs, rights and environment EU policies based on so-called "competitiveness" and increasingly open and deregulated markets, have failed to deliver on sustainable development and social justice. Instead, tougher and tougher competition and trade liberalisation have lead to more insecurity, precariousness, deteriorating salaries and working conditions, deepening inequalities between countries, regions and between women and men. This strategy also puts under threat environmental and health regulations. For poor countries, market opening means the collapse of farming and industry in the face of unfair competition from European corporations - threatening the livelihoods of millions. Rural communities, often still a majority of the population in the targeted countries, will be particularly harmed as cheap, processed and subsidized agricultural goods flood developing countries' markets. Farmers, and particularly small-scale women farmers, who simply cannot compete with powerful European agribusinesses, will be driven off their land. Trade chiefs from the EU and the United States warned recently that tackling climate change should not become an excuse for throwing up new barriers to foreign trade. Trade Ministers, whose decisions are perpetuating unsustainable modes of production, consumption and trade, are directly responsible for climate change. Global warming shows the failure of a development model based on unfettered economic growth, the irrational exploitation of fossil fuels, over-production, over-consumption and trade liberalisation. While the society has never been as conscious about the social and environmental crisis of the planet as today, the political class is still promoting "development-as-usual". Instead, we need a real paradigm shift. We demand Climate Justice Now, with solutions including: "Reduced consumption in the EU "Huge financial transfers from EU to the South based on historical responsibility and ecological debt in order to support adaptation and mitigation costs "Financing provided by redirecting military budgets, innovative taxes and debt cancellation "Leaving fossil fuels in the ground "Investing in appropriate energy-efficiency and safe, clean and community-led renewable energy "Rights-based resource conservation that enforces indigenous land rights and promotes peoples' sovereignty over energy, forests, land and water "Sustainable family farming and peoples' food sovereignty The Lisbon Treaty: the wrong solution to an undemocratic and unsocial Europe We condemn the so-called EU Reform Treaty (Lisbon Treaty) which reinforces the power of the EC in matters of trade and development and further reduces the capacity of citizens to influence democratically its policies. The new treaty is deepening the neoliberal policies and the democratic deficit of the EU, perpetuating the power of transnational corporations and serving the interests of European capital, increasing the militarisation of Europe, strengthening "fortress Europe" and bringing no substantive protection to European citizens against the downward spiral in social and environmental standards. The main substance of the antisocial character of the "Constitution" which was rejected in France and Holland, remains. The new Treaty will surely deepen the crisis of legitimacy. The Europe that is being built is a Europe of capital, that tries to defend the interests of its main economic and financial actors worldwide (entailing both alliances and tensions with the United States), guaranteeing also the same interests at home, over and above those of its peoples and the environment. And to do so, Europe needs a growing internal authoritarian structure, which will operate as a "fortress" for the migrants, based and coordinated on its reinforced nation states, and a "unified" and structured military might to project its economic and monetary-financial power worldwide. We reject the externalization of borders policy of the European Union, the policy of detention, expulsion and deportation and the readmission agreements, the Frontex Program, which represents a huge investment in the militarization of borders control creating the basis for direct interventions in African countries and represents a real declaration of war against migrants. Another vision for Europe: peace, sustainability, solidarity Our purpose is to construct a world based on the concepts of peace, participatory democracy, social justice, human rights, sustainability, food sovereignty and peoples' rights to self-determination. We aim at creating spaces to link current struggles, emerging grassroots resistance movements and alternative visions, and articulating social movements, NGOs, women organisations, trade unions, human rights organisations, farmers, ecological and indigenous movements, migrant and refugee organisations towards joint action and reflection. We are calling for joint strategies to halt current negotiations seeking to implement "Free" Trade Agreements (FTAs) between Europe and the rest of the world; and consolidating the struggles against European transnational corporations, and deepening the process of constructing alternatives, to reclaim the right to food, education, health and other basic services. We commit ourselves to strengthen interregional solidarity and cooperation among our social movements and organisations from all over the world against corporate power and all unfair bilateral trade and investment agreements. We commit ourselves to joint resistance against neoliberal policies and to build people-centred alternatives. In particular we continue to campaign together to: "Stop the Economic Partnership Agreements (EPAs) "Stop the Global Europe Strategy "Stop all bilateral trade agreements "Suspend WTO negotiations and reconsider the multilateral trading system as a whole "Support the Moratorium on Agrofuels and the fight against global warming and the energy crisis "Achieve freedom of movement for all people "In order to dismantle the power of transnational corporations (TNCs), we aim to: "Strengthen resistance against the operations of TNCs violating human rights and playing a key role in the construction of the neoliberal global system "Expose the legal-political system and dominant institutions that serve and protect the interests of TNCs, including the FTAs and Bilateral Investment Treaties (BITS) that allowtransnational corporations to operate with impunity "Demand compliance to existing rules, the elimination of unfair laws, and progress on international regulations that respect the rights of people and the environment, with which TNCs and governments are required to comply "Provide tools to enhance the strategies of communities, social movements and organisations confronting TNCs and promoting alternatives that strive to dismantle their presence and judge their crimes. We will support policies in favour of solidarity, peace, the realisation of all human rights and the harmony between people and the planet. In the next months, we will use moments in the political calendar to link with the global justice movement: "The UNCTAD XII meeting in Accra, Ghana (April 2008) "The Action Week on Global Europe and the EU-FTAs in Brussels and different European countries (April 2008) "The Peoples summit "Enlazando Alternativas 3" and the Permanent Peoples Tribunal Session on the occasion of the EU-LAC summit and the proposed "free trade zone" (Lima, Peru, 15-18 May 2008) "The Migration WSF in Madrid (11-13 September 2008) "The 5th European Social Forum in Malmö (17-21 September 2008) "The campaigns calling for referendums on (or campaigns against) the Lisbon Treaty Members of the Seattle to Brussels Network, on whose website links to the above events and each of these individual groups can be found, are:- 11.11.11,Actionaid International, Action Solidarité Tiers Monde, Africa-Europe Faith and Justice Network, AITEC, Anti-Globalisation Network UK, Attac Austria, Attac Belgium, Attac Denmark, Attac France, Attac Germany, Attac Hungary, Attac Norway, Attac Sweden, Attac Switzerland, Begegnungszentrum Gewaltlosigkeit Salzburg - Forum against WTO, Berne Declaration, Both Ends, Bundjugend / Young Friends of the Earth Germany, Bündnis für Eine Welt / ÖIE, Campagna per la Riforma Della Banca Mondiale, CCCOMC Paris, Central America Committee, Christian Aid, CNCD-11.11.11., Coordination Paysanne Européenne- European Farmers Coordination / La Vía Campesina Europe, Corporate Europe Observatory, Ecologistas en Acción, [Fair], Fédération Syndicale Unitaire (Education, Recherche et Culture), Finnish WTO Campaign, Food and Water Watch Europe, For Velferdsstaten / Campaign for the Welfare State, Forum SYD, Friends of the Earth Croatia / Green Action, Friends of the Earth Denmark / Noah, Friends of the Earth, England, Wales and Northern Ireland, Friends of the Earth Europe, Friends of the Earth Finland, Friends of the Earth Germany / BUND, Friends of the Earth Hungary / MTVSZ, Friends of the Earth Latvia, Friends of the Earth Netherlands / Milieudefensie, Friends of the Earth Norway Youth / Natur Og Ungdom, Friends of the Earth Slovakia / CEPA, Friends of the Earth Ukraine / Zelenyi Svti, Gatswatch Project, Global Roots, Greenpeace Germany, Greenpeace International, Institut pour la Relocalisation de l'Economie, Institute for Agriculture and Trade Policy, Initiative Colibri, International Forum, Les Amis de la Terre, Nature Trust Malta, New Economics Foundation, Norsk Bonde-Og Smabrukarlag, Oxfam Solidarity, People & Planet, ¡Prou OMC!, Rete Lilliput, SOMO - Center For Research on Multinational Corporations, Terra Nuova, The Corner House, The Development Fund, Third World Network, Transnational Institute, URFIG, Védegylet / Protect the Future, Vredeseilanden, War On Want, WEED - Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung e.V., WIDE - Women In Development Europe, Women's International League for Peace and Freedom, Working Group against the MAI and Globalisation, World Development Movement www.s2bnetwork.org/download/S2B_statement_WSF_GlobalDayofAction_2008 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Feb 24 19:12:32 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 24 Feb 2008 19:12:32 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 649 - Termine 2 - 5/2008 Message-ID: <47C1B390.2000407@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 649 - Veranstaltungstermine Februar - Mai 2008. Bad Ischl, 24.2.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Veranstaltungstermine Februar - Mai 2008 (Februar- und März-Termine siehe auch Info 646 u. 647) ÖSTERREICH bis Dezember 2008 ÖSTERREICHWEIT (und EUROPAWEIT): Veranstaltungen und Projekte zu "Europäisches Jahr des interkulturellen Dialogs 2008". (Infos: www.interkultureller-dialog-2008.at, www.dialogue2008.eu) jeden Donnerstag 10:00 - 11:00 WIEN (vor dem Parlament, anschl. Schottenpassage): Mahnwache und Informationen zu den problematischen Auswirkungen des EU-"Reform"-Vertrages". (Plattform Volxabstimmung über den EU"Reform"-Vertrag, Werkstatt Frieden & Solidarität, www.volxabstimmung.at, www.werkstatt.or.at) FEBRUAR 2008 25.2. 18.30 WIEN (Presseclub Concordia, Bankg. 8): Buchpräsentation und Diskussion "Umkämpfte Weltmacht -- Die aktuelle Situation der USA" mit Heinz Gärtner, Raimund Löw, Edit Schlaffer. (Anmeldung: Renner-Institut, T 01-8046501, post at renner-institut.at) 25.2. 19:30 SALZBURG (Clubraum der KHG, Wr. Philharmonikerg. 2): Vortrag mit Diskussion "Das Recht auf Nahrung. Souverän wirtschaften in Nicaragua, Ecuador und Österreich" mit Josefina Lema Augilar (CONFEUNASSC Ecuador), Juana Villareyna Acuna (FEM Nicaragua), Elisabeth Moser (AAI Salzburg). (AAI Salzburg, www.aai-salzburg.at) 26.2. 9.30 - 11.30 Arriach (Pilsachhof , Ktn.): Gespräch zu "Macht - Essen" mit Alizeta Nyampa (afrikanische Bäuerin aus Burkina Faso). (Infos: Bündnis für Eine Welt, Nikolaig. 27/1, 9500 Villach, Tel. 0 4242 / 24617; buendnis.oeie at aon.at, www.kaernoel.at/oeie) 28.2. 19:00 MAUTHAUSEN (Donausaal): Gedenkveranstaltung der perspektive mauthausen "Ein junger Europäer in Mauthausen" über den KZ-Überlebenden Paul Le Cear. Die Hauptschule Mauthausen präsentiert Plakate und Werbespots zum Thema "Zivilcourage - Mut zum Widerstand gegen Ausgrenzung und Rassismus, Mut zur Toleranz". (Infos: Tel. 0664 41 31 904, hofstaetter.walter at aon.at) 29.2. 19:00 VILLACH (Gasthof Kasino, Kaiser-Josef-Pl.): Vortrag und Diskussion zum EU-Reformvertrag " Auf dem Weg zu einem humanen Europa?" mit Gerald Oberansmayr. (Infos: Bündnis für Eine Welt, www.kaernoel.at/oeie) MÄRZ 2008 MÄRZ - DEZEMBER ÖSTERREICHWEIT: "Radiodaloge - Stimmen der Vielfalt". Interkultrelle Redaktionsteams in 6 Freien Radios gestalten mehrsprachige Radioprogramme, die in ganz Österreich ausgestahlt werden. Im SOMMER IN 8 STÄDTEN: Feste der Vielfalt. (Kontakte: Eva Schmidhuber, Tel. 0662-842961, e.schmidhuber at radiofabrik.at, www.radiodialoge.at) 3.3. 9:00 - 16:00 WIEN: Symposium "Der Zukunft eine Chance - Perspektiven von Nachhaltigkeit". (Kardinal König Haus, Kardinal-König-Pl. 3, 1130 Wien, 01-8047593) 3.3. 10:00 - 17:30 WIEN (Wien Museum, Karlspl.): Tagung "Von autoritären Gesellschaften zur Demokratie - Demokratie und Diktatur im Widerstreit seit 1918". (Anmeldung: Demokratiezentrum Wien, Hegelg. 6/5, 1010 Wien, Tel.: 01-512 37 37, office at demokratiezentrum.org) 3.3. 18:00 WIEN (oiip-Bibliothek, Operng. 20B, 9. St.): Podiumsgespräch "Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik im Reformvertrag und Auswirkungen auf Österreich" mit Johann Frank, Heinz Gärtner, Franz Leidenmühler, Karl Prummer. (Anmeldung: T: 01/581 11 06, email: haertl at oiip.at, www.oiip.at) 3.3. 19.00 WIEN (Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Vortrag "Science between Policy and Politics: Where are the Honest Brokers?" mit Helga Nowotny and Roger Pielke (USA). (Anmeldung: Tel.: 3188260/20; einladung.kreiskyforum at kreisky.org) 4.3. 19:00 BAD ISCHL (Gemeindesaal, Evnag. Kirche, Bahnhofstr. ): Vortrag u. Diskussion "Der EU-Reformvertrag - geht mi (was) a!?" mit Boris Lechthaler. ("Der Propeller, Plattform für Umwelt und Wirtschaft, Info bei: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Tel 06132-24590, www.begegnungszentrum.at) 5.3. 17:00 WIEN (Rathaus, Festsaal): Vortrag "Vorurteile aus psychologischer Sicht" mit Verena Kast. (Infos: www.vorlesungen.wien.at) 5.3. 19.00 WIEN (Kardinal König Haus, Kardinal-König-Pl. 3): Vernissage der Ausstellung "1000 Frauen für den Frieden" und Podiumsgespräch mit Ute Bock, Dr. Hildegard Goss-Mayr und Marion Thuswald. (Infos: Tel. 01-8047593) 6.3. 19:30 BAD ISCHL (Saal der Sparkasse, Auböckpl.): Lichtbildervortrag und Diskussion "Naturnahe Gartengestaltung" mit Martin Schwarz und Manfred Luger (Österr. Naturschutzbund OÖ/ ÖNB). (ÖNB- Regionalgruppe Salzkammergut) 6. - 9. 3. 2008 WIEN (Schikaneder Kino), 27. -- 30.3. Gleisdorf (Dieselkino, Stmk.), 3. -- 6.4. Kirchdorf (Kino, O.Ö.): Filmtage zum Recht auf Nahrung "Hunger.Macht.Profite.II". (Infos: www.HungerMachtProfite.at, www.normale.at/32958.html) 7.3. 14:00 - 18:00 WIEN (Diplomatische Akademie, Favoritenstr. 15a): Politikberatungsseminar Europapolitik "Für eine nachhaltige gemeinsame Energiepolitik in Europa: Gelingt die Energieversorgung sicher, umweltverträglich und wettbewerbsfähig?" (Anmeldung: Renner-Institut, walla at renner-institut.at) 7.3. 18:00 WIEN (Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2007 für Alaa Al-Aswani, Christine Ockrent und Edition Geschichte der Heimat. (Anmeldung: Tel.: 3188260/20; einladung.kreiskyforum at kreisky.org) 8.3. 14:00 - 16:00 WIEN (Pestsäule/ Graben): - Mahnwache der Frauen in Schwarz (Wien) " Gegen die Belagerung des Gazastreifens". (Frauen in Schwarz/Wien, Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost/ Österreich, www.nahostfriede.at) 10.3. 19:00 WIEN (Gesellschaft der Ärzte, Billrothhaus, Frankg. 8): Buchpräsentation und Podiumsdiskussion "Neue Werte für die Wirtschaft - Eine Alternative zu Kommunismus und Kapitalismus" mit Buchautor Christian Felber, Hermann Knoflacher, Corinna Milborn, Helmut Schüller, Wilfried Stadler, Karl Toifl, Universität Wien 11.3. 18:30 WIEN (Uni Wien, Hauptgebäude, Leseraum der Abteilung Skandinavistik): Gespräch zum Thema: "Ost-West-Dialog: Neuordnungen im Ostsee-Raum". 13.3. 19:00 WIEN (Café Siebenstern, Siebensterng. 31): Infoabend zum Thema "ZeugInnenbegleitung in Guatemala". (Infos: http://mexiko-plattform.org/) 14.3. 9:00 - 14:00 WIEN (Kardinal König Haus, Kardinal König Pl. 3): Tagung von AMS Österreich und Caritas Österreich "Alternde Belegschaften - Vom Golden Handshake zum Silver Worker". (Anmeldung: abif, Einwangg. 12/ top 5, 1140 Wien, Tel: 01-522 48 73 -81, www.abif.at) 26.3. ...? (Bregenzer Wald, Vbg.): Vortrag "Leben 'in Schönheit' und Kultur aus der Sicht der Navajo" mit Louise Benally (Navajo, USA). (Infos bei: Angelika Riedl, Tel.: 05513-8448, angelika.riedl at vol.at) 29.3. 15:00 - 20:00 BAD ISCHL (Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Bad Ischl, Pfandl, Wolfgangerstr. 26): Seminar "EFT und gewaltfreies Handeln" mit Maria Reichl. (Anmeldung erforderlich: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590, EFTueben at begegnungszentrum.at, www.begegnungszentrum.at) APRIL 2008 5.4. WIEN: EU-"Reform"Vertrag ohne Volksabstimmung in Österreich: Nicht in unserem Namen!, Westbahnhof ab 14:00: Demonstration über die Mariahilferstr., ab 15:00: Menschenkette vor dem Parlament. (Plattform für eine Volksabstimmung über den EU-"Reform"Vertrag", www.volxabstimmung.at) 9.4. 10:30 - 12:00 WIEN (VHS Meidling, Längenfeldstr. ): Arbeitsgespräch und Erfahrungsaustausch mit Julian Boal (Paris) über Basisbildung in Brasilien und Europa. 18:30 (Saal des Bundesministeriums für Justiz, Stubenring 1): Vortrag von Augusto Boal (Rio, Brasilien)über das Theater der Unterdrückten und Forumtheater. (Infos u.a. bei: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Tel. 06132-24590, info at begegnungszentrum.at, www.begegnungszentrum.at) 10. - 12.4. TELFS (b. Innsbruck): 3. Friedensforum Mösern/Telfs/Stams und 3. Kongress Kommunikativer Theologie als Dialogprozess mit Twin-Conference in New York "heilig - tabu. Faszinierende und erschreckende Facetten multikultureller sowie multireligiöser Begegnung". (Infos: Angelika Beer, Inst. f. Praktische Theologie, Karl-Rahner-Pl. 1, 6020 Innsbruck, Tel: 0512-507-8661, Kommunikative-Theologie at uibk.ac.at, www.uibk.ac.at/rgkw/komtheo) 15.4. 19:30 - 21:00 SALZBURG (Martinsstüberl, Triebenbachstr. 26): Diskussion "Hört auf, andere zu missionieren!" (Zwangsmissionierung und Kolonialisierung). (Frauentreff St. Martin/ Salzburg) 16.4. 19:00 LINZ (Wissensturm, E09): Vortrag "Entwicklungshilfe durch Einwanderung" v. August Gächter. (VHS Linz und Südwind OÖ) 16. -- 18.4. WIEN: Internationale Tagung "Zwischen Exklusionsverwaltung und Teilhabesicherung. Kritische Soziale Arbeit im Anschluss an die 'Wiener Erklärung'". (Infos: sonja.anzinger at fh-campuswien.ac.at, www.kriso.at) 17.4. 9:00 -- 17:00 WIEN (Gartenhotel Altmannsdorf, Oswaldg. 69): Konferenz "Gesundheitsförderung und -prävention. Gleiche Chancen für alle?". (Anmeldung: Renner-Institut, T 01-8046501, post at renner-institut.at) 17.4. 16:00 - 19.30 LINZ (Neues Rathaus, Hauptstr. 1 - 5): Tagung "Elektromagnetische Felder - eine aktuelle unabhängige wissenschaftliche Betrachtung". (Linzer Forum Umweltmedizin, MedAk, Dinghoferstraße 4, 4010 Linz, Tel.: 0732/778371-315, haller at medak.at) 19. - 20.4. (und 26.4.) WIEN (Centroonce, Schneiderg. 15): Seminar für Friedensbeobachtung in Chiapas und Menschenrechtssituation in Mexiko. (Info: Mexiko-Plattform Österreich, http://mexiko-plattform.org/) 23.4. - 9.5. ÖSTERREICCHWEIT: Aktionstage "Politische Bildung 2008". (Infos: www.aktionstage.politische-bildung.at) 26.4. - 21.6. SALZBURG (KommEnt Seminarraum, Elisabethstr. 2/ 5. St.): Lehrgang für christlich-muslimische Zusammenarbeit "Brücken bauen". Theorie und Praxis der interkulturellen Begegnung und des interreligiösen Dialoges. (Plattform für Menschenrechte, Kirchenstr. 34, 5020 Salzburg, Tel. 0662-451290-14, office at menschenrechte-salzburg.at) MAI 2008 14.5. 19:00 SALZBURG (Gemeindesaal der Auferstehungskirche, Dr. Altmannstr. 10): Vortrag u. Diskussion "Tabuthemen in der Entwicklungszusammenarbeit" mit Gottfried Mernyi. (Eine-Welt-Kreis d. Evang. Gemeinden Salzburg) 15.5. LINZ: Ritualworkshop "Aus der Gnade fallen - Wie wir Fehlschläge in Begabungen verwandeln" mit Sobonfu Somé (afrikanische Kultur und Spiritulität der Dagara in Burkina Faso/ Westafrika). (Anmeldung und Info: Johann Tausch, Tel. : 0650-6580999, tausch at eduhi.at, www.begegnungs-reisen.de/) 16.5. WIEN: Ritualworkshop "Aus der Gnade fallen - Wie wir Fehlschläge in Begabungen verwandeln" mit Sobonfu Somé. (Anmeldung: Trinergy +43(0)1-98510-60, team at trinergy.at, www.begegnungs-reisen.de/) 22. - 25.5. SALZBURG (Univ., Jurid. Fakultät, Toskanatrakt): Frauenfrühlingsuniversität 2008 (FFU). Themen: "Frau und Arbeit; Interkulturelle Kompetenz und Frau, Struktur und Macht". (Infos: www.frauenuni.net/) DEUTSCHLAND FEBRUAR 2008 29.2. - 2.3. ROTENBURG a.d.Fulda: Tagung "25 Jahre Netzwerk Friedenssteuer". (Info: www.netzwerk-friedenssteuer.de) MÄRZ 2008 7. - 9.3. WARBURG-GERMETE (Ökumenische Herberge): Jahrestagung der Ökumenischen Initiative Eine Welt/ ÖIEW "Ökonomie neu denken und gestalten - Leitlinien solidarischen Wirtschaftens". (ÖIEW, Laurentiushof Wethen, Mittelstr. 4, D-34474 Diemelstadt, www.oeiew.de) 7. - 9.3. BERLIN (Fritz-Reuter-Saal der Humboldt-Universität): Internationale Irakkonferenz zum 5. Jahrestag des Krieges "Alternativen zu Krieg und Besatzung". (Infos: www.irakkonferenz2008.de) 10.3. 18:30 MÜNCHEN (Volkshochschule Giesing, Severinstr. 2): Vortrag "Israel und Palästina -- Wem gehört das Heilige Land?" mit Dr. Peter Barth (Studiengesellschaft für Friedensforschung, Fritz-Baer-Str. 21, 81476 München, Tel./ Fax 089-72447143, www.studiengesellschaft-friedensforschung.de). 11.3. 9:00 - 18:00 KOCHEL a. See (Bay.): Seminar "Die Türkei auf dem Weg die Europäische Union?" mit Dr. Peter Barth (Georg-Vollmar-Akademie Kochel, www.vollmar-akademie.de) 15.3. 11:00 - 18:00 MAINZ: Treffen der Initiative Ökosozialismus. (Initiative Ökosozialismus, Bruno Kern, Mombacher Str. 75A, D-55122 Mainz, fackelkraus at gmx.de, www.oekosozialismus.net) 17.3. 20.00 MÜNCHEN (Club Voltaire): 5 Jahre Irakkrieg: "Ich bin ein Deserteur", Lesung aus dem Buch des US-Deserteurs Joshua Key. (Infos zu weiteren Lesungen: www.Connection-eV.de) 22.3. MÜNCHEN (und in anderen Städten): Ostermarsch München 2008 "Völkerrecht statt Faustrecht! Keine Militäreinsätze nach Außen und imInnern! Gegen Sozialabbau und Demokratieabbau!". (Infos: www.muenchner-friedensbuendnis.de/, www.friedenskooperative.de/om2008.htm) 25. - 28.3. WÜRZBURG (Akademie Frankenwarte): Seminar "Europas Reichtum ist die kulturelle Vielfalt! Geschichte, Lebensstile und Identitäten anderer Länder auf der Spur. Wie kommen wir zu einer Kultur der Freundschaft?" (Werkstatt für Gewaltfreie Aktion/ WfGA, Am Karlstor 1, D-69117 Heidelberg , Tel. 06221-161978, www.wfga.de) 28. - 30.3. JUGENDHOF BESSUNGER FORST (nahe Darmstadt): Werkstatt-Jahrestreffen 2008 "Wie lassen sich Menschen für Veränderung gewinnen? Sozialpsychologische Voraussetzungen für gesellschaftspolisches Engagement im und gegen Neoliberalismus" mit Ulrich Duchrow. (WfGA-Büro Heidelberg, www.wfga.de) 28.3. 20:00 MÜNCHEN (Frohschammerstr. 14): Vortrag "Indianischer Widerstand gegen Umsiedelung wegen Rohstoffabbau - Geschichte und heutiger Stand in Big Mountain" mit Louise Benally (Navajo, USA). (Info: AGIM Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte, Tel: 089-35651836, www.aktionsgruppe.de) APRIL 2008 4. - 6.4. KAISERSLAUTERN: Arbeitstagung des Netzwerks gegen Militäreinrichtungen und ihre Auswirkungen (NEMA). (Infos: www.nema-online.de) 4.4. NÜRNBERG: 10 Jahre Friedensmuseum Nürnberg. (Info: www.friedensmuseum.odn.de/) 11. - 13.4. WARBURG-GERMETE (Zukunftswerkstatt Ökumene): Seminar "Nachhaltig leben und Gewaltfreie Kommunikation". (ÖIEW, Laurentiushof Wethen, Mittelstr. 4, D-34474 Diemelstadt, www.oeiew.de) 17. - 20.4. NEUENDETTELSAU (Mission EineWelt, Hauptstr. 2): Fachtagung "Frieden im Pazifik? Westpazifische Inselstaaten zwischen Aufstand und Friedenslösungen". (Info: www.pazifik-infostelle.org/show/948710.html) MAI 2008 9.5. 18:00 BERLIN (Kreuzberg, Hasenheide 9, Aikido Dojo (2.HH links): Vortrag: "Aus der Gnade fallen - Wie wir Fehlschläge in Begabungen verwandeln" mit Sobonfu Somé (afrikanische Kultur und Spiritulität der Dagara in Burkina Faso/ Westafrika). 10. - 11.5.: Ritualworkshop. (Anmeldung: Institut Lebenswandel Sylvia Gennermann, Tel.: 030-6858584, info at lebenswandel.de, www.lebenswandel.de, www.begegnungs-reisen.de/) 12. - 16.5. BONN: COP9-"Gegengipfel" "Planet Diversity - Local, Diverse and GMO-Free". (Infos: www.planet-diversity.org, www.biopiraterie.de) 16. - 30. 5. BONN: UN-Naturschutzkonferenz - 9. Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über Biologische Vielfalt (COP9, www.cbd.int). 23. - 25.5. BERG a. Starnberger See (Haus Buchenried): Seminar " Internationaler Terrorismus" mit Dr. Peter Barth. (Haus Buchenried, Assenbucher Str. 45, 82335 Berg, Tel. 08151/9620-0, www.mvhs.de) 26. - 30.5. KOCHEL a. See (Bay.): Seminar "Wasser als globale Herausforderung" mit Dr. Peter Barth (Georg-Vollmar-Akademie Kochel, www.vollmar-akademie.de) INTERNATIONAL MÄRZ 2008 bis Dezember 2008 EUROPAWEIT: Veranstaltungen und Projekte zu "Europäisches Jahr des interkulturellen Dialogs 2008". (INFOS: www.dialogue2008.eu) APRIL 2008 2. - 4.4. BUKAREST (RO): Gewaltfreie Aktionen gegen den NATO-Gipfel in Bukarest (Anti-NATO-Woche). (Infos: http://contra-doxa.com/index.php?option=com_content&task=view&id=25&Itemid=44) 8. - 11.4. DELHI (INDIEN): 1st Global Agro-Industries Forum (GAIF). (Info: www.gaif08.org) 11. - 13.4. OMAHA (Nebraska, USA): Annual Space Organizing Conference. (Gegen die Militarisierung des Weltraums). (Infos: www.space4peace.org) 28.4. - 9.5. GENEVA (CH): UN-NPT PrepCom - UN-Preparatory-Conference on the Non-Proliferation Treaty (on the Nuclear Weapons Convention). Alternative conferences, 3.5.: Youth- simulation game (Planspiel) on negotiations. (Infos: www.reachingcriticalwill.org/legal/npt/2008index.html, www.un.org/NPT2010/SecondSession/) MAI 2008 10.5. 10:30 - 16:00 LONDON (GB): PPU conference "Nonviolence in Action. Dealing with Conflict before they erupt in Violence". (Peace Pledge Union/ PPU, 1 Peace Passage, London N7 O8T, www.ppu.org.uk) 14. - 17.5. LIMA (PERU): Versammlung der Völker "Enlazando Alternativas 3 - Alternativen verknüpfen". (Infos: http://peoplesdialogue.org/, www.enlazandoalternativas.org/) 30.5. - 1.6. PARIS (Cité des Sciences et de l`Industrie, F): 3me Salon International des Initiatives de Paix. (Coordination Internationale pour la Décennie/ CID, 148, rue du Faubourg Saint Denis, F-75010 Paris, Tel.: +33/1/40360660, www.decennie.org/documents/Salon3/en/presentation.html) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Feb 29 21:49:10 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 29 Feb 2008 21:49:10 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 650 - Rb 128 - Informationen in eigener Sache Message-ID: <47C86FC6.8040102@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 650 - Dringende Informationen in eigener Sache! Aufruf um finanzielle Unterstützung für den Rundbrief und die Arbeit des Begegnungszentrums für aktive Gewaltlosigkeit. Bad Ischl, 29.2.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Dringende Informationen in eigener Sache! Liebe E-Rundbrief Info-Leser und -Leserinnen! Bedingt durch technische und finanzielle Probleme verzögerte sich dieses Mal die Herausgabe unseres 128. Rundbriefes. Wir senden euch daher die "Informationen in eigener Sache" von Seite 16 schon im Voraus. Die erste 3 Absätze gelten nur für die BezieherInnen des gedruckten Rundbriefes, die anderen sind aber für alle relevant. Wichtige Informationen in eigener Sache! für Seite 16 des 128. Rundbriefes (1/2008) Diesen Rundbrief senden wir als Probeexemplar auch an Teilnehmer unserer Gesprächsabende und anderer Veranstaltungen sowie an Freunde von denen wir glauben, dass sie die in dieser Nummer behandelten Themen zu Sozialpolitik, Frieden, Atomgefahren, usw....interessieren könnten. Sollten wir uns irren und Sie kein Interesse oder keine Zeit zum Lesen haben, geben Sie bitte diesen Rundbrief an Freunde weiter oder senden Sie ihn retour. Wer vor seinem Namen noch kein "Abo 2008" oder "Abo Austausch" findet, hat für heuer noch nicht eingezahlt bzw. einen Austausch vereinbart. Wer keinen Rundbrief erhalten will, soll es uns umgehend mitteilen. Aktuelle Informationen finden sie auch im Archiv unserer Homepage: www.begegnungszentrum.at. Seit September 2007 beteiligen wir uns an der Aktion "Hunger auf Kunst und Kultur", initiiert 2003 vom Schauspielhaus Wien und der Armutskonferenz. Hierfür suchen wir laufend Sponsoren. Wir danken für jede Spende! Da uns in den letzten Wochen plötzlich zuzätzliche Kosten von über EUR 1100,- entstanden sind, für den völligen oder teilweisen Ersatz bzw. die Reparatur unserer Bürogeräte, bitten wir euch, unsere Arbeit dieses Mal auch finanziell zu honorieren. Sowohl Monitor, Fotokopierapparat als auch zum Schluss noch die Druckmaschine gingen kaputt. Obwohl wir mehr denn je auf eure Beiträge angewiesen sind, legen wir aus Kostengründen dieses Mal keinen Zahlschein bei. Aus posttariflichen Bestimmungen müssen alle Rundbriefe gleich sein, entweder mit oder ohne Zahlschein. Dieses Mal versuchen wir es ohne und bitten um direkte Überweisungen auf unser Konto bei der Sparkasse Bad Ischl AG, Nr. 0600-970305, (Blz. 20314), IBAN: AT922031400600970305, BIC: SKBIAT21XXX. 13 Leute haben schon einen Dauerauftrag eingerichtet mit dem sie uns monatlich, bzw vierteljährlich ihren Mitgliedsbeitrag oder Spenden überweisen. Wir hoffen, dass auch andere diesem Beispiel folgen. Da die Betriebskosten, Internet und Telefonspesen monatlich und die Versandspesen für den Rundbrief vierteljährlich anfallen, erleichtert jeder Dauerauftrag unsere Arbeit. Wir danken euch für jeden Beitrag! Ein besonderer Dank gilt unserem Sohn Matthias Michael Reichl von der Fa. Horus Informationstechnologie GmbH und Walter Holz von der Fa. Carta (Büro und Kopiertechnik GmbH, www.carta.at ) die in jahrelangen uneigennütziger Einsatz uns immer wieder mit Rat und Tat beistehen und helfen unsere Bürogeräte wie Computer mit Zubehör sowie unsere Kopier- und Druckmaschinen zu reparieren oder günstigst zu erneuern. Ohne diese Hilfe könnten wir weder diesen Rundbrief noch unsere E-Rundbrief-Infos herausgeben. Maria und Matthias Reichl Da viele von euch noch keinen Beitrag für 2008 geleistet haben und gerade die Aufrechterhaltung unserer Büroausstattung, Internet und Homepage unser Budget enorm strapazieren, möchten wir euch auch bitten 2008 unsere Arbeit finanziell zu honorieren. Danke -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Mar 8 11:06:55 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 08 Mar 2008 11:06:55 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 651 - Rb 128 - Einleitungen Message-ID: <47D2653F.7080900@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 651 - Rb. 128 - Inhaltsverzeichnis, Einleitungen von Maria Reichl und Matthias Reichl Bad Ischl, 8.3.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ 128. Rundbrief (1/2008), 32. Jhg. März 2008 Aus dem Inhalt: Info-Nr. Seite im Rundbrief Titel 651 1-2 Einleitungen Maria Reichl und Matthias Reichl 652 3 Workshop "EFT und Gewaltfreies Handeln" 653 3 Workshop "Interkulturelles Handeln" mit Julian Boal, Vortrag "Theatre of the Oppressed - Begegnung von Theater und Justiz" mit Augusto Boal in Wien 654 4 Onlineplattform Homepage "WhyWar.at" - meine Texte zu "Krieg und Umwelt" 655 4 Radiodialoge - "Stimmen der Vielfalt" im Freien Radio Salzkammergut (FRS) - Begegnungswege 656 5-6 Franz Bauer: Regenwald -- Globalisierung -- Klima; Unterschriftenaktion "Gegen die Abholzung des Regenwaldes in Kongo" 657 7-9 Buchtipps 658 10 Werner Müller: Gentech-Zulassungsverfahren: Heimspiel der Industrie 649 10-12 Veranstaltungstermine März - Juni 2008 659 12 Friedensnobelpreis für Pete Seeger!? 660 13-14 Matthias Reichl: Balkankrieg und Zerstörung der Lebensgrundlagen, Wiederaufbau in (ex-)Jugoslawien auf vergifteter Grundlage? 661 15 Für eine Volksabstimmung über den EU-"Reform"-Vertrag - Aktionstag der Plattform Volxsabstimmung, Wien 5.4.08; Was kommt mit dem EU-"Reform"-Vertrag auf uns zu? 662 15 Matthias Reichl: Was die Österreicher über die Auswirkungen des Klimawandels denken, K.u.k.-Klima- und Kaiserkatastrophen 663 1, 6, 16 Allgemeine Infos, Abo- und Mitgliedsbeiträge, Impressum, Offenlegung, Blattlinie, Vereinsziel 650 16 Wichtige Informationen in eigener Sache! ------------------------------- Liebe Freunde! Obwohl 14 Seiten dieses Rundbriefes schon im Februar hergestellt wurden, hat der März schon angefangen und mit ihm ist der Sturm "Emma" über uns gezogen. Nicht nur bei uns im Garten, sondern auch in großen Teilen Österreichs und Europas gibt es Sturmschäden. Gerade erst vor zwei Wochen hat Franz Bauer uns in seinem Vortrag zum Thema "Regenwald -- Globalisierung -- Klima" die Zusammenhänge der Zunahme der Windgeschwindigkeiten mit der Abholzung der Regenwälder und was wir hier selber dazu beitragen, erläutert (siehe Info 656). Die Gesprächsrunden mit Alfred Hausotter haben wir am 19. Februar mit der 10. Lesung vorläufig abgeschlossen. Manfred Madlberger hat noch ein abschließendes Interview mit ihm gemacht, welches wir für unsere Radiosendung "Begegnungswege" und andere Sendungen aufbereiten möchten. Alfred Hausotter nimmt den Erlebnisteil seines Buches "Der GottTeufel" auf. Damit wir abschätzen können, wieviele CD's wir bestellen sollen, bitten wir euch, uns zu melden, wenn ihr an dem Hörbuch und/oder Interview Interesse habt. Seit dem Versenden unseres letzten Rundbriefes, haben wir nicht nur einen Vortrag, Gesprächsrunden und EFT- Übungsstunden organisiert, sondern wir beteiligen uns auch beim O.Ö. Naturschutzbund und der Umweltinitiative "Propeller" (siehe Termine Info 649). Ich habe im Dezember 2007 meine Ausbildung in EFT mit dem Level 3 Kurs bei Horst Benesch abgeschlossen. Am 29. März 2008 biete ich jetzt erstmalig ein Workshop "EFT und gewaltfreies Handeln" an. Und am 9. April 2008 möchten wir in Wien die Veranstaltungen mit Augusto und Julian Boal mit Matthias seiner 66. Geburtstagsfeier verbinden. Wir hoffen dort einigen von euch zu begegnen (siehes Info 652, 653). Während Matthias in mühsamer Kleinarbeit für die Online-Plattform "WhyWar.at" die Texte über die ökologischen Folgen des Krieges zusammengestellt hat, beteilige ich mich, als gebürtige Belgierin, an den anregenden Radiodialogen -- "Stimmen der Vielfalt" im Freien Radio Salkammergut (siehe Infos 654, 655). Wie ihr in Info 650 lesen könnt, habe ich meinen Monitor und fast gleichzeitig meine Druckmaschine erneuern müssen. Um die Kosten schneller amortisieren zu können, bitte ich euch eure Kosten- und Mitgliedsbeiträge für 2008 ehemöglichst einzuzahlen (siehe Info 663). Ich möchte hier vor allem die Mitglieder des Vereins noch darauf hinweisen dass wir ihre Flugblätter jetzt nicht nur in Schwarz-Weiß, sondern in Zukunft auch in Grün oder Rot drucken können. Wenn ihr Bedarf daran habt, ruft mich bitte an. Zum Schluss danke ich allen die unsere Arbeit unterstützen, dieses Mal insbesondere denjenigen die uns mit einem Dauerauftrag die wichtigsten laufenden Kosten tragen helfen. Ich wünsche euch einen schönen, nicht allzu stürmischen Frühling sowie Friede, Kraft und Freude Maria Reichl ----------------------------------------------- Liebe Freunde, eine stürmische Emma hat mich mehrmals bei meinem - wie üblich letzten - Text durch Stromausfälle unterbrochen. Es war leider nicht eine charmante und zupackende Unterstützerin unserer Arbeit, wie sie jederzeit willkommen ist. Sie kam auch nicht, um sich - gut einen Monat zu früh - zu überzeugen ob ich bei meinem sex-und-sexigsten (66.) Geburtstag dem Anlass entsprechend wohlauf bin. Die orkanartige Emma hat auch in unserer Umgebung gewütet und große Schäden angerichtet. In unserem Garten hat sie allerdings nur einen alten Pflaumenbaum geköpft, den ich demnächst mühsam fällen wollte. Die nebenstehenden Bäume - die sie einbremsten - hatten ihn knapp am Haus vorbei auf unsere Zufahrt dirigiert, wo er keinen Schaden anrichten konnte. Wir hoffen, dass wir auch die restlichen Sturmstunden schadlos überstehen. Wie schon die Maria erwähnte, kamen Franz Bauers Warnungen vor den Folgen des Klimawandels und der kommerziellen Vernichtung der Wälder zur rechten Zeit (siehe Info 656). Leider waren es nur relativ wenige, die zuhörten und mitdiskutierten. Dies bestätigte sowohl meine langjährige Erfahrung, wie auch eine Meinungsumfrage (Info 662). Daher war es umso wichtiger dass Franz Bauer auch einige konkrete Hinweise gab, was wir durch unsere persönliche Lebensweise bewirken können. Aufrüttelnde Berichte über die Schäden bei Menschen und ihren Lebensgrundlagen schaffen zwar ein Bewusstsein, allerdings auch Fluchtreaktionen in individualisierte "Inseln der Seligen". Diese Spannungen und existenziellen Konflikte wurden uns auch in der Serie von Lesungen und Workshops bewusst, bei der wir uns vorrangig mit psychisch bedingten Problemen beschäftigten. Bis jetzt fanden wir nicht die nötige Zeit und Distanz um die Berichte über Erfahrungen mit tragischen Folgen aufzuarbeiten. Dazu kommt noch, dass wir keinerlei Dienste und individuelle Beratungen anbieten dürfen (und auch wollen), die Psychologen und Medizinern vorbehalten ist. Die notwendigen Schritte zur gemeinschaftlichen, solidarischen und auch weltweiten Orientierung werden auch die beiden Workshops (siehe Infos 652, 653) und weitere Termine (Info 649) anbieten. Gemeinsam mit Kollegen muss unser Referent Alfred Hausotter - der, nach seiner Väterkarenz, jetzt wieder als Psychologe bei "pro mente" tätig ist - mit einer drastischen Gehaltskürzung rechnen. Die Gewerkschafter planen einen Streik gegen diese Maßnahme der staatlichen Sozialbürokratie. Diese versucht seit längerem bei den Bediensteten durch Rationalisierung und "Effektivierung" Kosten zu sparen - mit fatalen Folgen für Patienten und ihren Therapeuten. Viele können sich eine teure private Betreuung - und auch Pflege - nicht leisten. In den nächsten Tagen nehme ich in Salzburg wieder an der Österreichischen Armutskonferenz teil, die sich mit "Stigmatisierung und Armut, Beschämung und Armut" befasst und die nicht nur die öffentlich sichtbaren, sondern auch die vielen versteckt lebenden Armen betrifft. Konfrontiert mit der zunehmenden Kluft zwischen Arm und Reich und den skandalösen Bereicherungen von Finanz- und Politikmanagern kommt bei den Opfern dieser Machtpolitik immer mehr ohnmächtiger Zorn, aber auch depressive Resignation auf. Dem müssen wir durch aktives Handeln entgegentreten sonst wird die "Macht der Gewaltlosen" ge- oder zerstört. Ein Beispiel unter vielen ist die Entwicklung in den (südlichen) Ländern des ehemaligen Jugoslawien - vor allem der Kosovo. Ich hatte schon 1999 vor den Folgen der kriegerischen Intervention von NATO-Staaten - v.a. der USA - gewarnt (siehe Info 660). Neuere Medienberichte, aber auch Geheimdienstinformationen, zeigen die verheerenden und noch auf unabsehbare Zeit nachwirkenden "zivilen" Kriegsschäden auf. In diesen Tagen werden von einem Großteil der EU-Staaten - auch von der österreichischen Regierung - im Kosovo Politiker als Staatsführer anerkannt, die nicht nur in der Vergangenheit mit kriminellen Strukturen verbunden sind. Diese neoliberalen Radikalen haben die für eine gewaltfreie Politik engagierten Personen und Gruppen längst an den Rand gedrängt - wie in anderen Länder in West und Ost auch! Das zeigt sich auch in den Kampagnen der EU, die mit ihrer institutionalisierten Gewalt ihre dogmatische "Glaubensgrundlage", den EU-"Reform"Vertrag durchdrücken will. Es gibt dennoch Widerstand von unten - so am 5. April in Wien um das Parlament (siehe Info 661 und z.B. die Info-Zeitung von www.werkstatt.or.at). Dass die Entsendung von EU-Truppen (inkl. Österreichs) in den Tschad wesentlich mehr der dortigen korrupten Regierung als der leidenden Bevölkerung dient, war vorauszusehen. Wie schwierig es ist, die komplexen Hintergründe und Verknüpfungen kriegerischer Politik auf die Umwelt auf Homepages darzustellen, musste ich bei meiner Mitarbeit an www.whywar.at feststellen (Info 654). Ich hoffe, dass die Anwender weiterführende Links, andere Hinweise und auch unsere Homepage als Ergänzung nützen. Zum Schluss noch zwei Hoffnungslichter aus Nordamerika. Eine Initiative schlägt den Sänger und Aktivisten Pete Seeger für den Friedensnobelpreis vor. Seine Lieder ermutigen auch unser Engagement seit -zig Jahren (Info 659). Eine Gruppe der indigenen Lakotah hat im Dezember 2007 ihr Land im Norden der USA als unabhängig erklärt und will mit regionalen autarken Strukturen, Alternativenergie, militär- und gewaltfrei ihren Staat schaffen. Auch wenn noch viele ihrer Mitbürger aus Angst vor Repressionen durch die US-Behörden zögern, ist dieser lang geplante Ausstieg aus einem sinkenden Schiff in ein schwankendes Rettungsboot ein Hoffnungszeichen (www.republicoflakotah.com, siehe Info 635). Die Energie (auch im Computer) hat durchgehalten und meine wird es hoffentlich auch zumindest bis zum nächsten Rundbrief schaffen. Auch ich danke euch für eure solidarische Unterstützung. Euer Matthias Reichl -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Mar 8 11:53:51 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 08 Mar 2008 11:53:51 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 652 - Rb 128 - EFT und gewaltfreies Handeln Message-ID: <47D2703F.9060100@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 652 - Rb. 128 - Workshop "EFT und gewaltfreies Handeln", am 29.3.2008 im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Bad Ischl. Bad Ischl, 8.3.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Workshop 29. März 2008 ab 15h bis ca 20h im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Pfandl, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl EFT und gewaltfreies Handeln (EFT = Emotional Freedom Techniques, Techniken zur emotionalen Befreiung) Ziel dieses Workshops ist es, die Grundlagen des EFT anhand konkreter Beispiele zu erlernen und einzuüben um diese u.a. auch bei gewaltfreien Aktionen einsetzen zu können. Dieses Workshop ist vorallem für Leute gedacht die gewaltfrei handeln wollen aber oft durch die eigenen Emotionen (wie Wut, Verzweiflung, Ohnmacht, Trauer, Angst ....) darin behindert werden. Referentin ist Maria Reichl Vorsitzende des Vereins Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit und EFT-Anwenderin und -Trainerin Anmeldung und weitere Informationen bei Maria Reichl, Email EFTueben at begegnungszentrum.at, Tel. 06132-24590 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl. www.begegnungszentrum.at Teilnahmegebühr nach Selbsteinschätzung: Mindestbeitrag: für Mitglieder des Vereins € 40,- für Nichtmitglieder € 60,- Anzahlung: Da die Teilnehmerzahl auf 8 begrenzt wird, ist eine verbindliche Anmeldung mit einer Anzahlung von € 30,- auf das Konto des Begegnungszentrums bei der Sparkasse Bad Ischl AG erwünscht. Als fix angemeldet gilt nur wer eine Anzahlung geleistet hat: Sparkasse Bad Ischl Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX Sollten sich mehrere Leute anmelden als Plätze zur Verfügung stehen, versuchen wir einen zweiten Termin zu organisieren. Wenn mir zusätzlich die Fahrtspesen vergütet werden, komme ich auch gerne zu euch. Ruft bitte rechtzeitig an. Weitere Informationen und Buchtipps zu EFT findet ihr auch in den Infos 556, 561, 583, 584, 612, 615, 618, 651, 657. Maria Reichl -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Mar 8 14:44:44 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 08 Mar 2008 14:44:44 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 653 - Rb 128 - Interkulturelles Handeln Message-ID: <47D2984C.5080403@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 653 - Rb. 128 - Workshop "Interkulturelles Handeln - nicht nur lernen und dialogisieren!" mit Julian Boal (Theater der Unterdrückten, Paris) und Vortrag "Theatre of the Oppressed - Begegnung von Theater und Justiz" von Augusto Boal (Theater der Unterdrückten, Rio de Janeiro/ Brasilien) 9.4.2008, Wien. Bad Ischl, 8.3.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Zwischen Brasilien und Europa Dialog, sozialer Zusammenhalt und Teilen der Macht im Alltag, in Gesellschaft und Politik Workshop (in englischer Sprache!) Interkulturelles Handeln - nicht nur lernen und dialogisieren! Mittwoch, 9.4. 10:30 - 12:00 WIEN (Volkshochschule Meidling, Längenfeldg. 13 - 15): Arbeitstreffen und Erfahrungsaustausch mit Julian Boal (Theater der Unterdrückten, Paris) Julian Boal ist Soziologe, Historiker und freier Theaterschaffender. Er hat seit über 10 Jahren unzählige Seminare mit seinem Vater, Augusto Boal, in Brasilien, Frankreich, Indien, Italien u.a.m. geleitet. Er wohnt in Paris und vernetzt Gruppen in ganz Europa. Boals Theater fordert und fördert nicht nur die Beteiligung aller Menschen im Theaterprozess sondern auch ein Zusammenleben in Dialog und sozialem Zusammenhalt und vor allem ein Teilen der Macht auf den Bühnen des Alltags, in Gesellschaft und Politik. Julian griff in einem Gespräch mit mir meine Anregung auf, dass wir in unserem Handeln nicht allein die "Pflicht", sondern vor allem auch der Lust und der Erotik im Leben mehr Raum und Einfluss einräumen sollen. Angesichts unserer Defizite wäre ein "Lernen vom Süden" nötiger denn je. Sein Vater Augusto dazu: ''I think that we should all of us work with pleasure, the product is better than if you work with the obligation'' Eintritt: Freiwillige Spenden Anmeldung bis 31.3.2008 bei: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590, e-mail: info at begegnungszentrum.at, www.begegnungszentrum.at ------------------------------------------------- "Theatre of the Oppressed - Begegnung von Theater und Justiz" Mi. 9.4.2008, 18:30 WIEN Bundesministerium für Justiz, Palais Trautson, Großer Festsaal, Museumstr. 7 Vortrag von Augusto Boal (Theater der Unterdrückten, Rio de Janeiro/ Brasilien).(In englischer Sprache) Moderation: Doris Obereder Eintritt frei, Anmeldung erforderlich: E-Mail: abt.III3 at bmj.gv.at (bis 31. März 2008) Eine Veranstaltung des Bundesministeriums für Justiz (http://www.bmj.gv.at/), der Volkshochschule Wien Meidling (http://meidling.vhs.at/), des Bundesinstituts für Erwachsenenbildung (http://www.bifeb.at/) in Kooperation mit den Wiener Vorlesungen -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Mar 8 15:00:34 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 08 Mar 2008 15:00:34 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 654 - Rb 128 - WhyWar.at Message-ID: <47D29C02.1060103@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 654 - Rb. 128 - Onlineplattform "WhyWar.at", Matthias Reichl: Beiträge zum Thema "Krieg und Umwelt" Bad Ischl, 8.3.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Onlineplattform "WhyWar.at" WhyWar.at vermittelt Wissen über Inhalte, Ursachen und Hintergründe von Krieg, fordert zur Stellungnahme und Einmischung auf, sucht nach Lösungen und Handlungsperspektiven. WhyWar.at gibt Antworten auf diese Fragen: - * Was hat Krieg mit mir zu tun? - * Was ist Krieg? - * Welche Ursachen haben Kriege? - * Wer sind die Akteure in Kriegen? - * Was sind die Folgen von Kriegen? - * Wie macht man Frieden? - * Was können wir tun? Das Friedensbüro bietet Workshops und Projektarbeit mit Schulklassen und Jugendgruppen zum Thema Krieg und zur Arbeit mit der Homepage WhyWar.at an. Ausgehend von aktuellen Kriegsschauplätzen konzentriert sich der Workshop "Why War? -- Das Phänomen Krieg" auf Möglichkeiten internationaler Einmischung, auf Beispiele gewaltfreien Widerstands und auf die Suche nach politischen und persönlichen Handlungsspielräumen. WhyWar.at ist ein Projekt des Friedensbüros Salzburg. Konzipiert und realisiert wurde es von einer Projektgruppe, bestehend aus MitarbeiterInnen und PraktikantInnen des Friedensbüros, in Zusammenarbeit mit verschiedenen KooperationspartnerInnen. Friedensbüro Salzburg, Platzl 3, A-5020 Salzburg, Tel. & Fax: 0662-873931, office at friedensbuero.at, www.friedensbuero.at Meine Beiträge zum Thema "Krieg und Umwelt" Relativ spät hat mich der Teamkoordinator gebeten, Beiträge zu umweltrelevanten Themen zu verfassen. Der (zu) knappe Platz von einer Seite pro Thema machte mir bei der Fokussierung auf Einzelbeispiele und den nötigen Kürzungen der umfangreichen Informationen erhebliche Probleme. (Bei anderen Autoren und Autorinnen wurden längere Texte toleriert.) Auch bei den Materialhinweisen und Links musste ich mich einschränken. Trotz alledem hoffe ich, dass meine Texte als Einstiegshilfen bei dem weiteren Informationssammeln - und bei dem Umsetzen in konkrete Aktivitäten hilfreich sind. Folgend die Titel und URLs meiner Texte: Umwelt/ Ökologische Folgen (Überblicksseite): www.whywar.at/umwelt Zerstörung von Ressourcen und Lebensräumen (Einleitung): www.whywar.at/zerstoerung_ressourcen Umweltgifte gegen Pflanzen und Tiere (Zum Beispiel: Agent Orange in Vietnam): www.whywar.at/pflanzen Umweltbelastungen für Tiere (Zum Beispiel: Militärisches Sonar als Gefahrenquelle für Wale und Delfine): www.whywar.at/sonar Umweltgifte (Zum Beispiel: Ölpest im östlichen Mittelmeer durch den Libanonkrieg): www.whywar.at/libanon_krieg Streu- bzw. Kassettenbomben (Zum Beispiel: Bomben auf Jugoslawien und die Adria): www.whywar.at/minen Strahlende Partikel im Ökosystem und in der Atmosphäre (Einleitung): www.whywar.at/atomare_verstrahlung Zivile Nutzung der Atomenergie (Am Beispiel: Tschernobyl): www.whywar.at/nutzung_atomenergie Uranwaffen -- Depleted Uranium (DU - Zum Beispiel: Balkanregionen): http://www.whywar.at/depleted_uranium Atomtests (Zum Beispiel: Pazifik): www.whywar.at/atomtests Wirtschaft/ Gesundheitssystem (Am Beispiel: Gazastreifen (Palästina -- Israel): www.whywar.at/gesundheitswesen Matthias Reichl -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Mar 8 15:09:43 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 08 Mar 2008 15:09:43 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 655 - Rb 128 - Radiodialoge FRS Message-ID: <47D29E27.4040707@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 655 - Rb. 128 - Sylvia Aigner (red. Maria Reichl): Radiodialoge - "Stimmen der Vielfalt" im Freien Radio Salzkammergut (FRS) Bad Ischl, 8.3.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Radiodialoge - "Stimmen der Vielfalt" im Freien Radio Salzkammergut (FRS) Ein EU-Projekt des Verbands der Freien Radios in Österreich (VFRÖ) in Kooperation mit dem BMUKK zum "Europäischen Jahr des Interkulturellen Dialogs 2008". Freie Radios bilden unter anderem für Menschen mit migrantischem Hintergrund eine wichtige mediale Plattform um Anliegen und Interessen an die Öffentlichkeit zu bringen und gesellschaftliche Teilhabe zu leben. Anlässlich des "Europäischen Jahres des Interkulturellen Dialoges 2008" soll die bereits bestehende Vielfalt durch konkrete und kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen kulturellen und sprachlichen Gruppen an gemeinsamen Radiomagazinen, Festen im öffentlichen Raum (im Kino Ebensee voraussichtlich im August) und einer interaktiven Onlineplattform intensiviert werden. Das Freie Radio Salzkammergut (FRS) ist eine von sechs freien Radiostationen in Österreich, die unter diesem Motto ihren partizipativen Ansatz und offenen Zugang auch 2008 weiter verfolgt. Eine interkulturelle, mehrsprachige Redaktion wird im Lauf des Jahres 2008 unter anderem acht einstündige Radiomagazine produzieren. Diese Radiomagazine werden österreichweit ausgestrahlt. Sprachenvielfalt wird groß geschrieben, Deutsch soll jedoch als Verbindungssprache fungieren. Ein sehr buntes Team in mancherlei Hinsicht geht beim Freien Radio Salzkammergut ans Werk: die 14 angehenden RedakteurInnen sind zwischen 17 und 60 Jahre, stammen aus 13 verschiedenen Ländern und sprechen genauso viele verschiedene Sprachen. (Maria Reichl ist die älteste im Team!) Je nach Vorliebe und Interesse wird Moderation oder Radioschnitt erlernt und somit eine Basis für kreatives, konstruktives, informatives Arbeiten geschaffen. Aktive Medienarbeit kann so gelebt werden. Am 23. Februar (2008) fand der erste Schulungsworkshop, den FRS-MitarbeiterInnen gestaltet und durchgeführt haben, statt... Das interkulturelle Redaktionsteam wird demnächst, nach weiteren Schulungseinheiten, mit dem Gestalten der Radiomagazine beginnen -- auf hörenswerte Beiträge dürfen sich alle FRS HöherInnen ab Mai 2008 freuen!.... Sylvia Aigner (red. Maria Reichl) Radiodialoge und Begegnungswege ab Mai 2008 werden 8 einstündige Radiomagazine "Radiodialoge - Stimmen der Vielfalt" im FRS gesendet (www.radiodialoge.at). Die Frequenzen kennt ihr schon von unseren "Begegnungswegen" jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat von 19:00 -- 20:00 Das freie Radio Salzkammergut auf: 100,2 MHz in Bad Ischl und Bad Goisern 106,0 MHz in Ebensee 107,3 MHz in Gmunden, Wels und Vöcklabruch 107,5 MHz im Gosautal 104,2 MHz im Ausseerland 105,9 MHz in Obertraun, Hallstatt, Dachsteinregion oder weltweit via Livestream: www.freiesradio.at -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Mar 8 15:29:05 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 08 Mar 2008 15:29:05 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 656 - Rb 128 - Klima Regenwald Message-ID: <47D2A2B1.8020201@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 656 - Rb. 128 - Franz Bauer (Wien): Regenwald – Globalisierung – Klima; Diözesankommission für Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit/ DKWE u. Welthaus (Salzburg): Unterschriftenaktion gegen die Abholzung des Regenwaldes im Kongo. Bad Ischl, 8.3.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Regenwald – Globalisierung – Klima Die Folgen der Abholzung der Regenwälder sind auch schon bei uns spürbar. Die Stürme im letzten Jahr bestätigen die wissenschaftlichen Erkenntnisse dass nur 1 Grad Erhöhung der Wassertemperatur der Weltmeere eine Erhöhung der Windgeschwindigkeit von 100 km pro Stunde bewirkt. Dieses und andere Zusammenhänge des Klimawandels mit der Abholzung des Regenwaldes erfuhren die Teilnehmer beim Vortrag vom Franz Bauer zum Thema „Regenwald – Globalisierung – Klima." den das Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit in der Sparkasse Bad Ischl am 22.2.2008 organisiert hatte. Globalisierung und Klima: Regenwald Eine der wichtigsten Funktionen des Regenwaldes ist die teilweise Bindung der Wassermengen, die in den Ozeanen verdunsten. Durch die Rodung großer Flächen des Waldes werden große Mengen des Wassers nicht mehr gebunden und gehen auf Gebiete nieder, die dafür nicht geeignet sind. Die logische Folge davon sind Hochwasser und Muren. Zum Unterschied von unseren Wäldern kann der Regenwald nicht mehr aufgeforstet werden. Die starken Regengüsse schwemmen den Humusboden weg und zurück bleibt Wüste. Klima Durch Luft- und Wasserverschmutzung erwärmen sich die beiden stärker und die logische Folge ist, dass wesentlich mehr Wasser verdunstet. Die Windgeschwindigkeit erhöht sich durch die vermehrte Wasserverdunstung und wird durch Abholzen des Waldes und besonders in Küstengebieten zur Gewinnung von Ackerland für den Anbau von Zuckerrohr, Gen- Manipulierten Mais, Getreide und Soja zur Erzeugung von Agrokraftstoff und Mastfutter für unsere Rinder, Schweine und Hühner noch verstärkt. Globalisierung Endlich ist es den Konzernen der Industriestaaten gelungen, die Globalisierung fast weltweit durchzusetzen. Der Vorteil liegt klar auf der Hand. Es kann alles zollfrei in fast alle Länder der Welt exportiert werden. Damit sich die riesigen Transportkosten rund um den Globus nicht negativ zu Buche schlagen, bezahlt die EU Unsummen an Exportförderung den Konzernen. Lebensmittel in Afrika werden dadurch unter den Herstellungskosten der dortigen Bauern auf den Markt geliefert und damit wird ihre Lebensgrundlage zerstört. Für Blumenplantagen werden die einheimischen Bauern in Südamerika und Afrika zum Teil mit Gewalt von ihren Feldern vertrieben. Die darin gezüchteten Blumen werden mit riesigen Transportflugzeugen täglich in die ganze Welt verteilt. Nach 10 Jahren bleibt ein vergiftetes Land zurück. Für den Monatslohn eines Plantagenarbeiters arbeitet eine Putzfrau bei uns 3 Stunden. Textil- und Lederwaren werden rund um die Erde geschickt. Sie werden zu Hungerlöhnen von Kindern und Erwachsenen fertig gestellt, bis sie in unseren Läden zum Verkauf angeboten werden. Dass unsere Arbeiter dadurch ihren Job verlieren, interessiert niemand. Wichtig ist: billig muss es sein. Was können wir dagegen tun? Einkauf Hier lauert die erste Falle der Konzerne. Bio. Wenn Bio darauf steht, muss es gut sein. Stimmt das auch wirklich? Schauen wir auch darauf, von wo es kommt? Getreide, Obst und Gemüse, welches bei uns wächst, z.B. aus China, Kanada oder anderen Überseestaaten. Müssen wir z.B. Tomaten und Weintrauben im Winter konsumieren Müssen wir wirklich Milch- und Fleischprodukte aus tausend und mehr Kilometer entfernten Ländern kaufen, obwohl die gleichen Waren auch bei uns hergestellt werden? Denken wir dabei an die Treibstoffmengen, die für den Transport notwendig sind? Ist es notwendig, bei jedem Einkauf ein Plastiksackerl zu nehmen? Agrokraftstoff oder Biosprit Agrokraftstoff ist derzeit das Schlagwort nicht nur der Konzerne, sondern teilweise auch von PolitikerInnen und vor allem jener Unternehmen, die daran Verdienen, um damit angeblich das Klimaproblem reduzieren zu können. Kann er das wirklich. Das alles entscheidende bei Agrokraftstoff ist die Art der Herstellung. Im kleinen Rahmen ist eine möglichst umweltfreundliche Herstellung möglich. Die EU möchte aber 10% Anteil an Agrokraftstoff am gesamten Kraftstoff bis 2020 erreichen. Diese Mengen sind nur mit intensiver Düngung realisierbar. Nach Meinung der Experten wird durch die notwendige Düngung Lachgas frei, welches den Treibhauseffekt noch erheblich verstärkt. In Asien und Amerika werden teilweise Regenwälder abgeholzt, um Pflanzen für den Agrokraftstoff anzubauen und damit wird der angebliche Klimaretter zum Klimakiller. Ein weiterer negativer Punkt dazu sind die stark steigenden Lebenskosten, denn für den Anbau der Getreidearten für Agrokraftstoff wird Ackerland, in Österreich währen das 72%, benötigt, welches in der Landwirtschaft für Nahrungsmittel fehlt. Abgesehen davon ist auf unserem Planeten nicht soviel Ackerland vorhanden, um die vorgesehenen 10% Agrokraftstoff produzieren zu können. Die alternative Frage wäre dann: Tank oder Magen? Mathematisch gesehen gibt es für diesen Problempunkt eine einfache Lösung. Dagegen wehren sich sowohl die Autofahrerclubs als auch die Autoindustrie. Bei der Industrie ist es noch zu verstehen. Bei niederer Geschwindigkeit halten Auto und Reifen länger und daher weniger verkaufte Autos. Bei den Autofahrerclubs ist das nicht ganz verständlich. Sie sollten eigentlich die Interessen der Autofahrer vertreten oder vielleicht doch nur die der Schnellfahrer und Raser? Vielleicht aber zählen heute Menschenleben nicht mehr, sondern nur noch Geld und dadurch Macht. Bei einem Tempolimit auf Autobahnen 100 Kmh und Bundesstrassen 80 Kmh wird der Spritverbrauch zwischen 10 und 20 % reduziert, die schweren Unfälle um cirka 25% und die tödlichen Unfälle bis cirka 30%. Nur in Österreich und Deutschland gibt es Tempo 100 auf Bundesstrassen. In den USA, das Beispielland für die EU gibt es Tempo 96 auf den Autobahnen und dort sind die Entfernungen größer als bei uns in Österreich. Ein wesentliches Plus für ein Tempolimit, das uns nicht auffällt, sind viel geringere Feinstaubemissionen und eine viel längere Haltbarkeit der Strassen. Energie Welche Möglichkeiten haben wir, Energie zu sparen? Ist in Räumen, die wir nicht benützen, das Licht abgedreht? Verwenden wir Energiesparlampen? Sind unsere Elektrogeräte im Standbymodus oder ausgeschaltet? Wie sieht es mit den Zimmertemperaturen aus? Wie dicht sind unsere Fenster und Türen? Welche Brennstoffe verwenden wir? Verwenden wir auch für kurze Strecken das Auto? Müssen wir wirklich an Wochenenden in andere Länder zum Einkauf fliegen, nur weil es so günstig ist, oder nur weil es der Nachbar macht und wir nicht zurückstehen wollen? Brauchen wir alles was wir kaufen, oder kaufen wir nur, weil es uns gerade gefällt? Wie viele Lebensmittel werfen wir weg? Wie oft kaufen wir ein neues Auto? Die Herstellung eines Autos verbraucht die Energie für 100 tausend Fahrkilometer. Haben wir daran gedacht das es auch öffentliche Verkehrsmittel gibt? Es werden euch noch Punkte zum Energiesparen einfallen. Das Wichtigste ist, darüber einmal nachzudenken und dann dementsprechend zu handeln. Franz Bauer Dieser Text ist nur eine Zusammenfassung des spannenden Vortrags von Franz Bauer. Der Vortragende Franz Bauer (75) ist passionierter Umwelt- und Greenpeaceaktivist, Filmemacher, Journalist, Mitwirkender bei nationalen und internationalen Aktionen zugunsten des Umweltschutzes. Der von ihm gezeigte Film „Der Zusammenhang zwischen Regenwald, Klima und Globalisierung“ ist bei ihm, Franz Bauer (Krotenthallergasse 10, 1080 Wien) zum Preis vom EUR 10,- + Versandspesen als DVD erhältlich. Bei Bedarf ist er auch bereit diesen oder auch andere seiner Filme bei anderen Veranstaltungen zu zeigen. Maria Reichl ------------------------------------ Unterschriftenaktion Gegen die Abholzung des Regenwaldes im Kongo Seit Mitte November 2007 wurde uns bekannt, dass in der Demokratischen Republik Kongo, Provinz Equateur, in den Regionen von Bokungu und Ikela insgesamt 5.000 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt werden sollen. Es handelt sich um einen Teil des Gebietes der Diözese Bokungu/Ikela, die Partnerdiözese von Salzburg ist. Die kongolesische Holzfirma Ledya hat in der Region Ikela 2.500 km2 Regenwald mit betrügerischen Methoden und gegen die geltenden Gesetze erworben. Die Firma Interbus Kongo hat mit denselben Methoden 2.500 km2 Regenwald in der Region Bokungu erworben. Der Firmenchef von Ledya ist Händler und Politiker. Er will vor allem den Afromosiabaum herausholen, der sehr wertvoll ist und für Parkettböden und Möbel bei uns verwendet wird, für den aber große Flächen abgeholzt werden müssen. Mit Beginn des Jahres 2008 wollte die Firma Ledya mit der Abholzung des Regenwaldes rund um Ikela beginnen, aber die dort lebende Bevölkerung war sehr aufgebracht und hat es vorläufig nicht zugelassen. Sie wurde nicht gefragt und hat absolut keinen Nutzen davon, sondern ihr gesamter Lebensraum wird dadurch zerstört. Trotzdem wird die Firma versuchen, das Gebiet abzuholzen, aber auch der Kampf der Bevölkerung wird weiter gehen. Unsere Freunde in der Partnerdiözese, einheimische Priester, ein Missionar aus Bayern, diözesane Angestellte und Bischof Fridolin Ambongo Besungu haben uns um Solidarität und Unterstützung ihres Anliegens gebeten. Sie setzen sich ein für die Erhaltung des Regenwaldes, seine Bewohner (Pygmäen) und viele seltene Tiere und Pflanzen. Wir bitten Sie daher, dieses wichtige Anliegen mit ihrer Unterschrift zu unterstützen. Die Initiativgruppe hat ein Memorandum mit Hintergrundinformationen und Forderungen erstellt, das Sie von der folgenden Homepage herunterladen können. http://www.kirchen.net/regenwald-bokunguikela/default.asp Präsident Kabila, die Ministerien des Landes, internationale Organisationen wie UNESCO, FAO, USAID, die Weltbank sowie die EU, europäische Regierungen und Menschenrechtsorganisationen wurden über die Sachlage informiert. Weitere Informationen bei: Diözesankommission für Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit/ DKWE u. Welthaus, Kapitelpl. 6, 5020 Salzburg, Tel. 0662-8047-7610, salzburg at welthaus.at, www.kirchen.net/dkwe -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Mar 9 09:49:48 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 09 Mar 2008 09:49:48 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 657 - Rb 128 - Buchtipps Message-ID: <47D3A4AC.709@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 657 - Rb. 128 - Buchtipps. Bad Ischl, 9.3.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ BUCHTIPPS Neue Bücher und Materialien in unserer Bibliothek 1. VERGANGENHEIT - GEGENWART - ZUKUNFT - PHILOSOPHIE (101) Erhard Scheibe: Die Philosophie der Physiker. 2007 C.H. Beck bsr 1760 EUR 16,95 (102) Walter Braun: Auf der Suche nach dem perfekten Tag. Das Tao der Zufriedenheit. (Teils problematische Interpretation der Tao-Philosophie und -Praxis aus westlicher Sicht.) 2007 rororo Sachbuch 62351 EUR 8,95 (103) Kwame Anthony Appiah: Der Kosmopolit. Philosophie des Weltbürgertums. (Aus der Sicht eines afro-europäischen Wissenschafters). 2007 C.H. Beck Verlag EUR 19,90 2. POLITIK -- SOZIALISMUS - MEDIEN -- KULTUR - KUNST (201) Erich Fröschl/ Helmut Kramer/ Eva Kreisky (Hg.): Politikberatung zwischen Affirmation und Kritik. 2007 Wilhelm Braumüller Verlag EUR 24,90 (202) Felix Ekardt: Wird die Demokratie ungerecht? Politik in Zeiten der Globalisierung. 2007 C.H. Beck bsr 1771 EUR 12,95 (203) Andreas Merkens/ Victor Rego Diaz (Hg.): Mit Gramsci arbeiten. Texte zur politisch-praktischen Aneignung Antonio Gramscis. 2007 Argument Verlag EUR 16,50 (204) Effi Böhlke/ Rainer Rilling (Hg.): Bourdieu und die Linke. Politik- Ökonomie - Kultur. 2007 Karl Dietz Verlag Berlin (205) Michael Brie (Hrsg.): Schöne neue Demokratie. Elemente totaler Herrschaft. rls Texte 39. 2007 Karl Dietz Verlag Berlin EUR 14,90 (206) Michael Brie/ Cornelia Hildebrandt/ Meinhard Meuche-Mäker (Hg.): DIE LINKE. Wohin verändert sich die Republik? (Deutschland). rls Texte 40. 2007 Karl Dietz Verlag Berlin EUR 19,90 (207): Pessimismus des Verstandes - Optimismus des Willens. Das Argument Nr. 270, Heft 2/2007 Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften. (Zu Antonio Gramsci). InkriT 2007 Argument Verlag EUR 11,- (208) Maria Lind/ Raimund Minichbauer (eds.): European Cultural Policies 2015. A Report with Scenarios on the Future of Public Funding for Contemporary Art in Europe. 2005 eipcp European Institut for Progressive Cultural Policies (Gumpendorferstr. 63b, A-1060 Wien, www.epcp.net) Kostenlos (209) Renate Berger: Paula Modersohn-Becker. Paris - Leben wie im Rausch. (Biographie der deutschen Malerin) 2007 Gustav Lübbe Verlag EUR 22,- (210) Jörg Merk: Reden Sie Tacheles Herr Janosch. Ein Interview mit dem Zeichner, Maler und Buchillustrator Janosch über problematische Vermarktung. 2007 Neue Welt Verlag EUR 12,90 3. POLITISCH ARBEITEN UND ORGANISIEREN - ALTERNATIVE PROJEKTE (301) Robert Reithofer/ Marusa Krese/ Leo Kühberger: Gegenwelten. Rassismus, Kapitalismus & soziale Ausgrenzung. 2007 Leykam Verlag EUR 9,- (302) Stefan Veigl (Red.): Demonstrationen und Aktionen im öffentlichen Raum. Rechte und Pflichten für Demonstrierende - ein Leitfaden für die Praxis. 2006 planetVERLAG EUR 7,90 (303) Marco Vanek: Von der Bewegung zur Partei. Die Entwicklungsgeschichte der Grünen in Oberösterreich. 2007 planetVERLAG EUR 15,- 4. GEWALT - GEWALTFREIER WIDERSTAND (401) Manuel Eisner, Denis Ribeaud, Rahel Jünger, Ursula Meidert: Frühprävention von Gewalt und Aggression. Ergebnisse des Zürcher Präventions- und Interventionsprojektes an Schulen. 2007 Rüegger CHF 44.00 (402) Maria Mies (Hg.): Wie kommt der Krieg in die Köpfe? Infobrief gegen Konzernherrschaft und neoliberale Politik, Nr. 25 12/2007. (Maria Mies, Blumenstr. 9, D-50670 Köln) EUR 3,- + Versand (403) Ashis Nandy: Der Intimfeind. Verlust und Wiederaneignung der Persönlichkeit im Kolonialismus. Mit Einleitung zur Rezeption von M.K.Gandhis libertären Anti-Kolonialismus. Einleitung u. Übersetzung: Lou Marin. 2008 Verlag Graswurzelrevolution EUR 19,80 5. FRIEDE - KRIEG - MILITÄR - WEHRDIENSTVERWEIGERUNG - RÜSTUNG (501) WIDERSPRUCH (Hg.): Weltdordnung, Kriege und Sicherheit. Nukleare Abschreckung; Mittlereer und Naher Osten; Militärmacht EU; Bundeswehr in Afghanistan u. Völkerrecht; Schweiz: Gesamtverteidigung, Rüstungsindustrie, Sicherheits- u. Friedenspolitik; Geschlechterordnung u. Militärgewalt; Terrorismusbekämpfung. 2007 WIDERSPRUCH (Postf., CH-8031 Zürich) CHF 25,- (502) Achim Wohlgethan/ Dirk Schulze: Endstation Kabul. Als deutscher Soldat in Afghanistan - ein Insiderbericht (aus deutsch-niederländischen Antiterror-Kampfeinheiten). 2007 Econ Verlag EUR 18,90 6. BALKAN-KRIEGE (601) Helmut Kramer/ Vedran Dzihic: Die Kosovo-Bilanz. Scheitert die internationale Gemeinschaft? 2005 LIT Verlag EUR 18,80 7. FASCHISMUS - NATIONALSOZIALISMUS - ZWEITER WELTKRIEG (701) Achim Engelberg: Wer verloren hat, kämpfe. In den Abgründen des 20. Jahrhunderts. (Deutsche Opfer des NS- und Stalin-Regimes). 2007 Karl Dietz Verlag Berlin EUR 14,90 (702) Henrik Eberle (Hg.): Briefe an Hitler. Ein Volk schreibt an seinen Führer. Unbekannte Dokumente aus Moskauer Archiven - zum ersten Mal veröffentlicht. 2007 Gustav Lübbe Verlag EUR 19,95 8. POPULISMUS - NATIONALISMUS - RECHTSEXTREMISMUS - RASSISMUS (801) Gertrud Hardtmann: 16, männlich, rechtsradikal. Rechtsextremismus - seine gesellschaftlichen und psychologischen Wurzeln. 2007 Patmos Verlag EUR 18,- 9. MENSCHENRECHTE - MINDERHEITEN - FLÜCHTLINGE - MIGRATION (901) Adam Hochschild: Sprengt die Ketten. Der entscheidende Kampf um die Abschaffung der Sklaverei. 2007 Verlag Klett-Cotta EUR 27,30 (902) Franz Martin Wimmer (Hg.): Interkulturalität und Identität. IWK-Mitteilungen Nr. 3-4/2007. 2007 Institut für Wissenschaft und Kunst, Bergg. 17/1, 1090 Wien EUR 12,50 (903) Philipp Kämpf: Die "Jugo-Schweiz". Klischees, Provokationen, Visionen. 2008 Rüegger Verlag EUR 15,50 (904) Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung/ FIfF (Hg.): Datensammelwut. FIfF-Jahrestagung 2007. FIfF Kommunikation Nr. 4/2007. 2007 FIfF EUR 5,- + Versand 10. MANAGEMENT - WIRTSCHAFT - ARBEIT - LANDWIRTSCHAFT (1001) Alexander B. Voegele: Das Elend der Ökonomie. Von einer Wissenschaft, die keine ist. 2007 Rotpunkt Verlag CHF 27,- (1002) Günter Krause (Hg.): Keynes als Alternative(r)? Argumente für eine gerechtere Wirtschaft. 2007 Karl Dietz Verlag Berlin EUR 19,90 (1003) Florian Butollo: FAIRgabe in Berlin? Für eine faire, ökologische und soziale öffentliche Auftragsvergabe. 2007 WEED (WEED, Eldenaer Str. 60, D-10247 Berlin, weed at weed-online.org) EUR 4,- + Versand (1004) Hanns Wienold: Leben und Sterben auf dem Lande. Kleinbauern in Indien und Brasilien. 2007 Verlag Westfälisches Dampfboot EUR 24,90 11. SOZIALES - RANDGRUPPEN (1101) Helmut Kuhn: Arm, reich - und dazwischen nichts? Streifzüge durch eine veränderte Gesellschaft. 2007 Gustav Lübbe Verlag EUR 19,95 (1102) Daniel Raventós: Basic Income. The Material Conditions of Freedom. 2007 Pluto Press £ 24.95 (1103) Christian Rickens: Die neuen Spießer. Von der fatalen Sehnsucht nach einer überholten Gesellschaft. 2007 Ullstein TB Nr. 36965 EUR 7,95 12. STADT - WOHNEN - VERKEHR - FREMDENVERKEHR (1201) Phil Wood/ Charles Landry: The Intercultural City. Planning for Diversity Advantage. 2007 Earthscan Publ. £ 24.95 (1202) Erich Dallhammer: Den Räumen mehr Ordnung. Ein Leitfaden zur Raumordnungspolitik in Oberösterreich. 2007 planetVERLAG EUR 7,90 (1203) Andrew Kilpatrick: Neue Straßen. Nutzen und Schaden für die regionale Wirtschaft? 2007 planetVERLAG EUR 8,- 13. UMWELT - NATURSCHUTZ -- GENTECHNIK - NANOTECHNOLOGIE (1301) Günter Altner/ Heike Leitschuh/ Gerd Michelsen/ Udo E. Simonis/ Ernst U. von Weizsäcker (Hg.): Jahrbuch Ökologie 2008. 2007 C.H. Beck bsr 1781 EUR 14,95 (1302) Anita Fabig/ Kathrin Otte (Hrsg.): Umwelt, Macht und Medizin. Zur Würdigung des Lebenswerks von Karl-Rainer Fabig. (U.a. zu Chemie- und Atomgefahren, Agent Orange in Vietnam) 2007 Verlag Winfried Jenior EUR 18,- (1303) Kirstin Dow/ Thomas E. Downing: The Atlas of Climate Change. Mapping the World's Greatest Challenge. 2007 Earthscan £ 12.99 (1304) Wolfram Elling/ Ulrich Heber/ Andrea Polle/ Friedrich Beese: Schädigung von Waldökosystemen. Auswirkungen anthropogener Umweltveränderungen und Schutzmaßnahmen (Schwerpunkt Deutschland). 2007 Spekturm Akademischer Verlag - Elsevier EUR 59,50 (1305) Ökodatenbank Österreich (Hg.): die grünen seiten 2008. Klima-Wandel im Handel - Klimabewusst Einkaufen. Facts, Tipps und 5000 Adressen. 2008 Ökodatenbank Österreich (Alseggerstr. 39, A-1180 Wien, www.oekoweb.at) EUR 9,90 14. GESUNDHEIT - ERNÄHRUNG (1401) Die Grünen 50+ OÖ (Hrsg.): Leben & sterben. Eine Dokumentation der Veranstaltung der Grünen 50+ OÖ. 2006 planetVERLAG EUR 8,- (1402) Maria Roselli: Die Asbestlüge. Geschichte und Gegenwart einer Industriekatastrophe. 2007 Rotpunkt Verlag CHF 36,- (1403) : Stopp Burn-Out. Wissen, Meinungen, Hilfe und Tipps (Broschüre). 2007 AUGE-OÖ (AUGE-OÖ, Landgutstr. 17, 4040 Linz) (1404) Rolf Moser: Das Handyhandbuch. Kritische Bestandsaufnahme der Mobilfunktechnologie. 3. Auflage. 2007 planetVERLAG EUR 7,90 (1405) Sabine und Ekkehard Scheller: Candidalismus?! Candida-Pilze & Parasiten in unserem Blut, die schleichende Gefahr! Heilung durch ein harmonisches Blutmilieu. 2007 Günter Albert Ulmer Verlag EUR 16,- (1406) Alexandra Gruber/ Helmut Bohacek: Lebensmittel heute. Schwer zu verdauen? Arbeiterkammer NÖ. (Hg.) 2007 Arbeiterkammer NÖ., Windmühlg. 28, 1060 Wien Kostenlos 15. NATURWISSENSCHAFT - TECHNOLOGIE - COMPUTER (1501) Hansjörg Hemminger: Mit der Bibel gegen die Evolution. Kreationismus und "intelligentes Design" - kritisch betrachtet. 2007 Evang. Zentralstelle für Weltanschuungsfragen EZW-Texte 195 Kostenlos (1502) Stephan Schleim: Gedankenlesen. Pionierarbeit der Hirnforschung. Telepolis 2008 Heise Verlag/ dpunkt.verlag EUR 18,- 16. ENERGIE - ATOMTECHNOLOGIE (1601) Steivan Defilla: Energiepolitik. Wissenschaftliche und wirtschaftliche Grundlagen. Kompaktwissen Bd. 5. 2007 Rüegger Verlag EUR 14,10 (1602) E. Lengfelder/ Ch. Frenzel/ S.P. Kundas (Hg.): Kongressband zum internationalen Kongress "20 Jahre Leben mit Tschernobyl - Erfahrungen und Lehren für die Zukunft". 14. - 17.9.2006 in Feldkirch, Vbg. 2007 Prof. Dr. Edmund Lengfelder, Strahlenbiologisches Institut der Ludwig-Maximilians-Universität (Schillerstr. 42, D-80336 München) 17. PÄDAGOGIK - BILDUNG (1701) Ingolf Erler (Hg.): Keine Chance für Lisa Simpson? Soziale Ungleichheit im Bildungssystem. 2007 Mandelbaum Verlag EUR 17,80 (1702) Margrit Stamm: Unterfordert, unerkannt, genial. Randgruppen unserer Gesellschaft. 2007 Rüegger Verlag EUR 15,50 18. PSYCHOLOGIE - LEBENSGESTALTUNG (1801) Peter Lehmann/ Peter Stastny (Hg.): Statt Psychiatrie 2. Erfahrungsberichte von verschiedene Autoren. (U.a. mit einem Beitrag von Alfred Hausotter). 2007 Peter Lehmann Antipsychiatrieverlag EUR 24,90 (1802) Albert Krölls: Kritik der Psychologie. Das moderne Opium des Volkes. Erweiterte Neuauflage. 2007 VSA Verlag EUR 12,90 (1803) Mental Health Europe (Hg.): Who is Who in Mental Health. NGOs Active in the Mental Health Field at the European Level. 2007 Mental Health Europe (Blvd. Clovis 7, B-1000 Brussels, www.mhe-sme.org) Kostenlos (1804) Sobonfu E. Somé: Mut zum Misserfolg. Wie wir durch Krisen und Verluste zu uns selbst finden. 2007 Orlanda Frauenverlag EUR 12,50 (1805) Dr. Isa Gruber: Angstfrei in Minuten. Wirkungsvolle Hilfe gegen Alltagsängste. 2007 Südwest Verlag EUR 16,95 19. FRAUEN - MÄNNER (1901) Trautl Brandstaller: Die neue Macht der Frauen. Sieg der Emanzipation oder Krise der männlichen Eliten? 2007 Styria Verlag EUR 24,90 20. KINDER - JUGEND - FAMILIE (2001) Sobonfu E. Somé: In unserer Mitte. Kinder in der Gemeinschaft. 2005 Orlanda Frauenverlag EUR 13,50 (2002) Annelinde Eggert-Schmid Noerr/ Urte Finder-Trescher/ Ursula Pforr (Hg.): Frühe Beziehungserfahrungen. Die Bedeutung primärer Bezugspersonen für die kindliche Entwicklung. 2007 Psychosozial Verlag EUR 32,- (2003) Sigrid Rosenberger/ Martin Wassermair (Hg.): Generation Sexkoffer. Jugend in den 80er Jahren zwischen politischem Klimawandel, Freizeitindustrie und Popkultur. 2007 Löcker Verlag EUR 19,80 (2004) Anna Maria Riedl/ Latharina Haab: Jugendliche aus dem Balkan. Migration und Integration als Herausforderung für die Jugendhilfe. 2007 Rüegger Verlag EUR 30,70 (2005) Sobonfu E. Somé: Die Gabe des Glücks. Rituale für ein anderes Miteinander. 2007 Orlanda Frauenverlag EUR 14,90 21. RELIGIONEN (2101) Johannes Kandel/ Reinhard Hempelmann (Hg.): Problemfelder im christlich-muslimischen Dialog. Die EKD-Handreichung "Klarheit und gute Nachbarschaft" in der Diskussion. 2007 Evangel. Zentralstelle für Weltanschauungsfragen EZW-Texte 194 Kostenlos (2102) Martin Affolderbach/ Ralf Geisler: Die Yeziden. (Eine monotheistische Religion der Kurden). 2007 Evangel. Zentralstelle für Weltanschauungsfragen EZW-Texte 192 Kostenlos 22. CHRISTENTUM - SPIRITUALITÄT (2201) Martin Koschorke: Jesus war nie in Bethlehem. 2007 WBG Wissenschaftliche Buchgesellschaft EUR 19,90 (2202) Michael Baigent/ Richard Leigh: Als die Kirche Gott verriet. Die Schreckensherrschaft der Inquisition von ihren Ursprüngen bis in die Gegenwart. 2007 Bastei Lübbe Tb Nr. 64183 EUR 8,95 (2203) Peter Kammerer/ Ekkehart Krippendorf/ Wolf-Dieter Narr: Franz von Assisi - Zeitgenosse für eine andere Politik. 2007 Patmos Verlag EUR 16,80 (2204) Missionszentrale der Franziskaner (Hg.): Neues Pfingsten oder alte Gleise? Bischofsversammlung Aparecida 2007 (Brasilien). Berichte, Dokumente, Kommentare Nr. 102. 2007 Missionszentrale der Franziskaner (2205) Sebastian Murken/ Sussan Namini: Himmlische Dienstleister. Religionspsychologische Überlegungen zur Renaissance der Engel. (Vereinnahmung durch esoterische Heils- und Heilungslehren und -praktiken). 2007 Evang. Zentralstelle für Weltanschuungsfragen EZW-Texte 196 Kostenlos 23. ENTWICKLUNGSPOLITIK - GLOBALISIERUNG - DRITTE WELT (2301) Gerald Faschingeder/ Veronika Wittmann (Hg.): Eigentum anders. Beiträge junger ForscherInnen (zu Gemeinschaftsstrukturen und -modellen in Lateinamerika, Afrika und Asien - 3. Österr. Entwicklungstagung). LISEZ, Bd. 10 . 2007 Trauner Verlag EUR 14,80 (2302) PROKLA 149: Globalisierung und Spaltungen in den Städten. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Nr. 4/2007. 2007 Verlag Westfälisches Dampfboot EUR 12,- (2303) Eric Toussaint: The World Bank. A Critical Primer. 2008 Pluto Press £ 16.99 (2304) bilaterals.org/ BIOTHAI/ GRAIN (eds.): Fighting FTAs: The growing resistance to bilateral free trade and investment agreements. 2008 Download at: www.fightingftas.org. free 24. EUROPA - EU (2401) Elmar Altvater/ Birgit Mahnkopf: Konkurrenz für das Empire. Die Zukunft der Europäischen Union in der globalisierten Welt. 2007 Verlag Westfälisches Dampfboot EUR 24,90 (2402) Österreichsiches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (Hg.): Koordination: Gerald Mader und Thomas Roithner: Europäische Friedenspolitik. Inhalte, Differenzen, Methoden und Chancen (in der EU). Reihe: Europäische Friedenspolitik Bd. 1. 2008 LIT Verlag. EUR 9,80 (2403) Werkstatt Frieden & Solidarität (Hg.): EU-Reformvertrag - Europa der Konzerne und Generäle. Analysen und Strategien aus Sicht von Friedensbewegung und Neoliberalismuskritik mit kommentierten Originaltexten aus den EU-Verträgen. 2008 Werkstatt Frieden & Solidarität (Waltherstr. 15, A-4020 Linz) EUR 3,- + Versand (2404) Achim Engelberg: Wo aber endet Europa? Grenzgänger zwischen London und Ankara. In den Abgründen des 20. Jahrhunderts. 2008 Karl Dietz Verlag Berlin EUR 14,90 26. MITTEL-OSTEUROPA - BALKAN - GUS (2601) Kristina Werndl (Hg.): Rumänien nach der Revolution. Eine kulturelle Gegenwartsbestimmung. Studien zur politischen Wirklichkeit, Bd. 20 Hg. v. Anton Pelinka. 2007 Wilhelm Braumüller Universitäts-Verlagsbuchhandlg. EUR 24,90 (2602) Johann Gaisbacher/ Johann Schögler/ Ulf Brunnbauer (Red.): 19 Jahre Ost-West-Gegeninformationen: Eine Rückschau. Ost-West-Gegenstimmen Nr. 2/3/2007 (Letzte Ausgabe der kritischen Zeitschrift zu Ost-West-Europa). 2007 Ost-West-Gegeninformationen Abt. für Südosteuropäische Geschichte (Mozartg. 3, A-8010 Graz) EUR 7,- (2603) Martin Leidenfrost: Die Welt hinter Wien. Fünfzig Expeditionen. 2008 Picus Verlag EUR 16,90 27. NAHER OSTEN - ASIEN - AUSTRALIEN - OZEANIEN (2701) Kooperation für den Frieden (Hg.): Der Israel-Palästina-Konflikt. Dossier III. 2007 Kooperation für den Frieden (Römerstr. 88, D-53111 Bonn, www.koop-frieden.de) EUR 1,20 + Versand (2702) Claudia Wenner (Hg.): Die Geister Indiens. Ein Kaleidoskop. 2006 Fischer TB 17224 EUR 9,95 29. NORD- UND LATEINAMERIKA (2901) Stephen Burman: The State of the American Empire. How the USA Shapes the World. 2007 Earthscan £ 12.99 (2902) Gabriel Kolko: Machtpolitik ohne Perspektive. Die USA gegen den Rest der Welt. 2007 Rotpunktverlag EUR 24,- (2903) Madeleine Albright: Amerika, du kannst es besser. Was ein guter Präsident tun und was er lassen sollte. 2007 Droemer Knaur Verlag EUR 19,95 (2904) Romeo Rey: Geschichte Lateinamerikas vom 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart. 2007 C.H. Beck bsr 1675 EUR 14,90 (2905) Karin Gabbert/ Wolfgag Gabbert/ Ulrich Goedeking/ Annette Heidhues/ Anne Huffschmid/ Michael Krämer/ Christiane Schulte/ Ruth Stanley (Hg.): Rohstoffboom mit Risiken. Jahrbuch Lateinamerika Analysen und Berichte 31. 2007 Verlag Westfälisches Dampfboot EUR 24,90 31. LITERATUR - HUMOR (3101) Tschingis Aitmatow: Ein Tag länger als ein Leben. Roman (aus Kasachstan, das Kosmodrom im atomaren Konflikt Russland-USA). 2003 Unionsverlag UT 57 EUR 12,90 (3102) José Saramago: Eine Zeit ohne Tod. Roman (über eine Gesellschaft ohne Tod). 2007 Rowohlt Verlag EUR 19,90 (3103) Felix Mitterer: Der Panther. Theaterstück (für Fritz Muliar). 2008 Haymon Verlag EUR 9,90 (3104) Arto Paasilinna: Adams Pech, die Welt zu retten. Roman (Satire über einen Super-Stromspeicher, die Ölkrise und die Mafia). 2007 Gustav Lübbe Verlag EUR 18,- 32. CD - DVD (3201) Rosa Luxemburg: Lea Rosh liest Rosa Luxemburg. Briefe aus dem Gefängnis. Rosa Luxemburg Stiftung 2007 Karl Dietz Verlag Berlin EUR 9,90 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Mar 9 09:51:44 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 09 Mar 2008 09:51:44 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 658 - Rb 128 - Gentech-Zulassungsverfahren Message-ID: <47D3A520.1060101@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 658 - Rb. 128 - DI Werner Müller (Global 2000, Wien): Gentech-Zulassungsverfahren: Heimspiel der Industrie. (Zusammenfassung und Dokumentation des Vortrages.) Bad Ischl, 9.3.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Gentech-Zulassungsverfahren: Heimspiel der Industrie Kurze Zusammenfassung des Vortrags von DI Werner Müller (Global 2000, Wien), 21. 11. 2007 in Wuppertal Müller legte eingangs anhand der Beispiele von DDT, Methylbromid und dem recht modernen Pestizid Vinclozolin, drei heute verbotenen Substanzen, dar, dass Wissenschaftler zwangsläufig Fehler in der Risikobewertung machen. Da gentechnisch veränderte Pflanzen bzw. ihre synthetischen Gene aus der Umwelt nicht mehr zurückholbar sind, und somit jede Fehleinschätzung unwiderruflich und unumkehrbar die Umwelt und folgende Generationen belastet, ist die Zulassung von gentechnisch veränderten Organismen mit dem Vorsorgeprinzip und dem Menschenverstand unvereinbar. Im folgenden benannte er Missstände: KEINE Abschätzung von Langzeitrisiken (730 Tage - Test) KEINE Abschätzung von Effekten auf zukünftige Generationen KEINE Abschätzung von kumulativen toxischen Wirkungen Es werden die gesetzlichen Anforderungen an eine Fall zu Fall Analyse nicht umgesetzt. Die Unsicherheiten müssten in der Risikoabschätzung ausdrücklich analysiert werden. Alle signifikanten Effekte werden zugunsten der Biotechfirmen verharmlost. In vielen Fällen übernimmt EFSA die Schlussfolgerungen der Herstellerfirmen eins zu eins. Es gibt keine mehrjährigen Studien an Regenwürmern, Asseln, Schmetterlingen etc. Es gibt keine Tritrophischen Studien (Effekte über die Nahrungskette). Wissenschaftliche Einwendungen von Mitgliedsstaaten wie z.B. Österreich oder Italien werden von der EFSA unbegründet abgelehnt. ("Keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse") EFSA macht Werbung für die Industrie. Die Konsumentinnen und Konsumenten haben de facto keine Mitsprache-Möglichkeit. In der Diskussion klärte er auf Anfrage die Anwesenden u. a. auch darüber auf, dass die Befürworter der GVO auch von der längst widerlegten Annahme ausgehen, dass 98 % des Genoms "Müll" wären. Eine Annahme, die massiv gegen den Menschenverstand spricht. Außerdem wurde darüber gesprochen, mit welch radikalen Mitteln gentechnik-kritische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgegrenzt werden. Von dem Vortrag wurden ein Podcast und ein Film mitgeschnitten, die Präsentationsdatei ist auf www.eco-risk.at , der Internetseite von Müller, zu finden und steht auf www.attac.de/wtal-agrar/vortrag-werner-mueller-2007.html in mehreren Dateiformaten zur Verfügung (siehe unten). (Gekürzt v. M.R.) Homepage von DI Werner Müller: www.eco-risk.at Volltext: www.attac.de/wtal-agrar/pe-werner-mueller-2007-abschluss.html DVD- und CD-Dokumentation Werner Müller: Gentech-Zulassungsverfahren: Heimspiel der Industrie. Über massive Rechtsverletzungen der Europ. Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Vortrag v. 21.11.2007 in Wuppertal. DVD bzw. CDs. Agrar-Gruppe attac dokumentiert auf folgenden Datenträgern: Multimedia-DVD (für Computer) EUR 7,- / Video-DVD (Fassungen 2 und 3) EUR 7,- / Video-DVD (Fassungen 1 und 4) + Printversion der Präsentation EUR 8,50 Multimedia-DVD EUR 5,- / Audio-CD + Printversion der Präsentation EUR 6,50 Selbstkostenpreise inkl. Inlands-Porto (Auslandsporto + EUR 2,-). Bestellung mit Adressangabe an: ww-doku-wm08 at web.de Daten des Sparbuchs: B. König (Zusatz: Agrar-Gruppe attac) Konto-Nr.: 3010690182, BLZ: 33050000 Bank: Wuppertaler Stadtsparkasse IBAN: DE55 3305 0000 0003 4332 81, SWIFT-BIC.: WUPSDE33 Weitere Infos: www.attac.de/wtal-agrar/vortrag-werner-mueller-2007.html Dr. Wolfgang Wiebecke -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Mar 9 12:48:18 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 09 Mar 2008 12:48:18 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 659 - Rb 128 - Pete Seeger Nobelpreis!? Message-ID: <47D3CE82.40906@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 659 - Rb. 128 - Friedensnobelpreis für Pete Seeger!? Bad Ischl, 9.3.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Friedensnobelpreis für Pete Seeger!? Pete Seeger, 1919 in New York geboren, ist noch immer ein aktiver Folksänger in der Tradition von Woody Guthrie, der in seinen Songs die gesellschaftlichen Zustände kritisch durchleuchtet und anprangert. 1955 verweigerte er vor dem McCarthy-Ausschuss (Komitee für "unamerikanische Aktivitäten") die Aussage (1). Als Folge davon wurde er in den folgenden 17 Jahren von den kommerziellen US-Medien boykottiert. 1998 erhielt er für sein politisches Engagement den "War Resisters League Peace Award". Seit letztem Jahr sammelt eine Initiative Online-Unterschriften für die Nominierung Pete Seegers als Kandidaten für den Friedensnobelpreis. Die Initiatorin Eleanor Walden begründet dies wie folgt: "Pete Seeger ist immer ein Botschafter für Frieden und soziale Gerechtigkeit gewesen und dies schon sein ganzes Leben lang. Mit seinen musikalischen Fähigkeiten trug er dazu bei, Generationen von Menschen verschiedenster Herkunft und Alters für den Kampf um eine bessere und zivilisiertere Welt zu gewinnen. Überall begegnen wir seinem Werk - in der Geschichte der Arbeitersolidarität, beim Aufbau einer Massenbewegung gegen den Vietnam-Krieg und gegen Atomwaffen, auf dem Gebiet der internationalen Verständigung, bei der Unterstützung der Bürgerrechtsbewegung und bei der Initiative, den Hudson River wieder sauber zu bekommen (2), wie bei der Bewegung gegen Umweltverschmutzung insgesamt. " Wir unterstützen diese Initiative und hoffen, dass ihr euch anschließt und auch unterschreibt - auf der Homepage: http://www.nobelprize4pete.org/ Bei der Vorbereitung auf die Schule und das Leben wurden auch unsere beiden Kinder vor gut 30 Jahren vom Lied "What Did You Learn in School Today " - gesungen von Pete Seeger - inspiriert. Komponiert hat es sein Kollege Tom Paxton, auch einer, der bis heute seinen Landsleute den Spiegel vorhält. Es passt aktuell nicht nur für die USA sondern auch für Österreich, die EU und andere Länder. Hier nur einige Zitate daraus: "What did you learn in school today, dear little boy of mine? I learned that Washington never told a lie", "...that everybody's free", "...that justice never ends", "... that war is not so bad", "...that soldiers seldom die", "...that our government must be strong, it's always right and never wrong, our leaders are the finest men, so we elect them again and again..." Den gesamten Songtext findet ihr unter: www.mydfz.com/Paxton/lyrics/wdylis.htm Anmerkungen: (1) www.peteseeger.net/HUAC.htm, www.peteseeger.net/court1961.htm (2) www.peteseeger.net/sloopshudson.htm, www.ecotopia.org/ehof/seeger/index.html Links: Pete Seeger: www.peteseeger.net Tom Paxton: www.tompaxton.com Matthias Reichl ------------------------------------------------ Pete Seeger (u.a. über die US-Präsidentenwahl und -politik): "I feel optimistic" in einem Interview von Andy Greene in der Zeitschrift "Rolling Stone" (USA, 27.2.2008), www.rollingstone.com/news/story/18911374/pete_seeger_i_feel_optimistic: -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Mar 10 15:05:36 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 10 Mar 2008 15:05:36 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 660 - Rb 128 - Kosovo-Balkankriegsschaeden Message-ID: <47D54030.1060907@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 660 - Rb. 128 - Matthias Reichl: Balkankrieg und Zerstörung der Lebensgrundlagen; Wiederaufbau in ex-Jugoslawien auf vergifteter Grundlage? (Kritisches zur Unabhängigkeit des Kosovo, Kriegsschäden durch Depleted Uranium/ DU u.a.) Bad Ischl, 10.3.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Balkankrieg und Zerstörung der Lebensgrundlagen Matthias Reichl Es ist eine altbekannte Tatsache, dass Kriege und andere gewaltsame Konflikte sowohl die politischen und sozialen Strukturen als auch die ökologischen Lebensgrundlagen auf lange Zeit hinaus zerstören. Bei dem Zerfall des jugoslawischen Staates - vorallem bei den militärischen Auseinandersetzungen um den Kosovo - verdrängten militärische und politische Hardliner jene Gruppen, die sich für friedliche Alternativen einsetzen. Diese (selbst)zerstörerischen Mechanismen wurden durch die militärischen Interventionen der NATO und den politischen aus der EU und USA nicht gelöst, sondern teilweise noch verstärkt. Das wirkt sich auch bei der problematischen Anerkennung des Kosovo als selbständiger Staat aus - und auf das Ziel vieler Albaner, ihre Regionen in sechs Ländern zu einem "Großalbanien" zu vereinigen. Ich beschränke mich in hier auf die "Politik der verbrannten Erde" im Kosovo an den Beispielen "Organisierte Kriminalität" und "Folgen der NATO-Bombenangriffe". (Materialhinweise und Links zur gesamten Problematik findet ihr am Ende des Textes.) Militärische Befreiungsbewegungen aus armen Regionen waren schon immer auf illegale Geldquellen angewiesen. Waffen-, Drogen- und Menschenhandel hat auch auf den alten Schmugglerwegen von Süd- nach Mitteleuropa Tradition im politischen Überlebenskampf. Kann ein politischer "Friedensschluss" daran was ändern? Der deutsche Journalist Michael Schwelien berichtete ("Unter Kriegsgewinnlern" in DIE ZEIT v. 15.04.1999) aus Albanien über die dominierende Mafia und unter anderem über Zwangsrekrutierungen und Zwangsprostitution: "Dort oben (an der Nordgrenze zum Kosovo, M.R.) pressen die UÇK-Soldaten, 'oder vielleicht sind es nur Mafiatypen, die sich als Soldaten ausgeben', jeden albanischen Mann, dessen sie habhaft werden können, in den Dienst - es sei denn, er zahlt ihnen ein ordentliches Ablösegeld... Für die Mafia sind die Flüchtlingsmädchen, hübsche Kosovo-Albanerinnen, nichts weiter als neue Ware für ihre Bordelle in Hamburg und Wien..." Etwas ungläubig berichtete ich zwei Monate später in Brüssel einem befreundeten Sozialarbeiter davon. Der zitierte einen Zuhälter: "Wenn wieder einmal 'Frischfleischimport' aus Albanien eintrifft, macht er unsere Tarife kaputt...". Einige respektable Informationsquellen berichten über die aktuelle Situation. So dokumentiert Jürgen Roth in der "Weltwoche" unter anderem: In einer 67 Seiten starken Analyse des BND über die organisierte Kriminalität (OK) im Kosovo, die vom 22. Februar 2005 datiert, steht wörtlich zu lesen: «Über die Key-Player (wie z. B. - die Politiker Premierminister Hashim Thaçi, Vizechef der Demokrat. Partei des Kosovo/PDK/ Javit Haliti, ex-Regierungschef Ramush Haradinaj /AAK/) bestehen engste Verflechtungen zwischen Politik, Wirtschaft und international operierenden OK-Strukturen im Kosovo. Die dahinter stehenden kriminellen Netzwerke fördern dort die politische Instabilität. Sie haben kein Interesse am Aufbau einer funktionierenden staatlichen Ordnung, durch die ihre florierenden Geschäfte beeinträchtigt werden können.» Deshalb, schreibt der deutsche Bundesnachrichtendienst, strebten «massgebliche Akteure der OK auf dem Balkan entweder in hohe Regierungs- oder Parteiämter und/oder pflegen gute Beziehungen zu diesen Kreisen». Die organisierte Kriminalität verschaffe sich so «ein geeignetes politisches Umfeld»... Erwähnt wird insbesondere auch die "grassierende Zwangsprostitution" im Kosovo die nicht nur ein lukratives Geschäftsfeld albanischer Banden bildet, sondern auch aufgrund der hohen "Nachfrage" seitens der anwesenden internationalen (zivilen und militärischen) Hilfskräfte (...) ignoriert wurde. Nach einer Analyse von Amnesty hat sich Kosovo zu einem "Zentrum des internationalen Frauenhandels" entwickelt und bildet einen relevanten Umschlagplatz für junge und minderjährige Prostituierte in Europa. Vorgefunden wurden hier bereits mehrere geheime Internierungslager, "in welchen die zumeist aus Moldawien, der Ukraine, Bulgarien, Rumänien oder Albanien stammenden Frauen und Mädchen systematisch gefügig gemacht sowie auf ihren 'Einsatz' in EU-Staaten vorbereitet wurden." (Siehe auch: Linda Polman: Serbien und Montenegro/Kosovo. Mit Haut und Haaren. In: amnesty journal, März 2005, www.whywar.at/verbot_von_sklaverei_und_menschenhandel). Weitere Informationen: Michael Schwelien "Unter Kriegsgewinnlern" in DIE ZEIT v. 15.04.1999, www.zeit.de/1999/16/199916.albanien_.xml?page=1 www.Weltwoche.ch/artikel/?Asset/ID=12373&CategoryID=73 www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Serbien/kosovo37.html Studie: http://balkanforum.org/IEP-BND/iep0001.PDF Jürgen Elsässer: Kriegslügen. Der NATO-Angriff auf Jugoslawien. 2008, Kai Homilius Verlag - - - - - - - - - - - - - - - - Wiederaufbau in ex-Jugoslawien auf vergifteter Grundlage? Matthias Reichl Meine Warnungen im folgenden Text vom 13.8.1999 sind - leider - noch immer aktuell. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat unter Druck der UN-Atombehörde IAEA ihren Untersuchungsbericht über die radioaktive Verseuchung der Kriegsregion durch Uranmunition stark abgeschwächt. Offenbar um die Region für die wirtschaftliche Vermarktung und als "sicheres" Rückkehrgebiet für Flüchtlinge als "gesund" zu erklären. Als verantwortungsbewusste Basisinitiative müssen wir daher die Verursacher weiter fragen und anklagen: Welchen Beitrag können und sollen NGOs und andere Basisinitiativen beim Wiederaufbau einer zivilen Gesellschaft im Kosovo und dem restlichen Jugoslawien leisten? Können Versöhnungsarbeit und Mediation nachhaltig das Überleben der verbliebenen Bewohner und der Rückkehrenden sichern? Oder müssten nicht angesichts der großflächigen radioaktiven und chemischen Kontaminierung (ex-)Jugoslawiens (und angrenzender Regionen) auf Jahrzehnte hinaus alle Bewohner evakuiert werden? Das fordern nicht nur wir, sondern immer mehr unabhängige Experten. Ein gefahrloses Bewohnen des Landes, Landwirtschaft (inkl. Export), selbst ein Transit ist mit unabschätzbaren Gesundheitsrisiken verbunden, weil nachweislich winzige Spuren, aufgenommen über die Luft, das Wasser bzw. Nahrungsmittel tödlich wirken können. Haben wir verdrängt, wovor Experten wie Robert Jungk, Günter Anders und andere schon vor 30 Jahren warnten - dass selbst konventionelle Kriege in industrialisierten Ländern wegen der Auswirkungen (un)absichtlicher Bombardements von chemischen Fabriken, Lagerhäuser, Raffinerien und anderer Gefahrenquellen, aber auch von Atomkraftwerken selbstmörderisch sind. Wenn z.B. der WWF schätzt, dass an der Donau über 80 von der NATO bombardierte serbische Objekte mit - meist unbekannten - Giftstoffen die Luft, den Boden, das Grundwasser und auch die Donau (bis zum Schwarzen Meer) auf Jahrzehnte hinaus vergiften. (Bis zu 20 Millionen Bewohner sind auf Trinkwasser aus der Donau angewiesen!) Dazu kommen noch Dioxine, Furane und ähnliches, die von Winden hunderte Kilometer weit verfrachtet werden (von Griechenland bis Österreich). Nicht nur diese Art von Kriegführung ist nach internationalem Recht verboten, sondern auch der Einsatz von Kassetten-/Splitterbomben. Man schätzt, dass mindestens an die 30.000 davon als Blindgänger herumliegen. Andere wurden vor der Rückkehr der Flugzeuge auf ihre NATO-Stützpunkte in die Wälder des Kosovo und Montenegros, aber auch in die Adria (bis nach Venedig) abgeworfen. Schwerwiegender sind die hunderte Tonnen von Cruise-Missile-Sprengköpfen und panzerbrechenden Geschossen - die absurderweise z.T. auf Gummiattrappen von Panzern abgeschossen wurden - deren Kern unter der dünnen Leichtmetallhülle aus abgereichertem Uran besteht. (Dieses Abfallprodukt der Atombrennstab-Produktion - Halbwertszeit 4,5 Mio. Jahre - wird dadurch großflächig und ungeschützt "endgelagert". Ihre Alpha-Strahlung ist nur mit Spezialgeräten und -labors - v.a. in Kanada - messbar, nicht mit den üblichen, militärischen Geigerzählern!) Der "durchschlagende" Effekt entsteht beim Aufprall in der Hitze von 1500°, die winzige glasartige Uranpartikel freisetzt. Diese geraten über die Atmung, offene Wunden, Wasser und Nahrung in den Körper und provozieren - oft erst nach vielen Jahren - Krebs, Schäden an Organen, Nerven und an den Genen. Auch sie werden durch Luft- und Wasserströme über hunderte Kilometer verteilt - über die Atmosphäre schließlich weltweit! Das von NATO-Militärs und Politikern lange geleugnete - jetzt aber von Rosalie Bertell und anderen bei Irakern und NATO-Veteranen dokumentierte - "Golfkriegssyndrom", ist nun bei hunderttausenden Betroffenen nachweisbar, wie Bertell beim Treffen der Alternativnobelpreisträger in Salzburg schlüssig analysierte. George Vithoulkas, Homöopath aus Griechenland, hat meine Warnungen mit Kollegen aus den Balkanländern diskutiert und sie untermauert. Mit allen propagandistischen Mitteln der NATO und den von ihr (ideologisch) beeinflußten Massenmedien (inklusive den österr. ORF-Radio und Fernsehen sowie die meisten Zeitungen) wird versucht, die Illusion eines sauberen Luftkrieges - ohne irreversible Schäden - weitgehend aufrechtzuerhalten und das Augenmerk nur auf die - zurecht abzulehnenden - Menschenrechtsverletzungen serbischer Gewalttäter zu lenken. Globalisierende, herrschende Wirtschaftskräfte wollen das Land als investitions- und wiederaufbauwürdig präsentieren. Politiker und humanitäre Organisationen rechnen mit der Rückkehr der Flüchtlinge und verschweigen die Gefahren auch für KFOR und Polizei sowie die zivilen Hilfs- und Aufbauteams. Die serbischen Politiker wollen ihreseits Lethargie bzw. Flucht ihrer Leute verhindern. Wir haben Rosalie Bertells Warnung eine Woche nach Kriegsbeginn von einem US-indianischen E-mail-Netzwerk (NativeNews) erhalten (siehe auch "Rundbrief" Nr. 93, S. 3-6). Dazu kamen noch Informationen von Gorbatschows Umweltorganisation "Green Cross", von Basisinitiativen aus dem Balkan sowie Ende Mai auch aus einer UNO- (und im Juni einer EU-) Untersuchung. Dagegen schwiegen die führenden österreichischen Umweltorganisationen Greenpeace und GLOBAL 2000 (im Unterschied zu den Anti-Atom-Initiativen und dem WWF) wegen innerer Uneinigkeit zu lange zur akuten Umweltgefährdung... Aber auch in Publikationen von Friedensinitiativen wurden - wenn überhaupt - auf die Ausmaße der Bedrohung nur kurz hingewiesen. Ihr Schwerpunkt liegt - ähnlich der Menschenrechtsorganisationen - im Versöhnungsprozess zwischen den Menschen. Presserklärungen und Appelle der österr. Grünen Partei bekamen nur wenig Publizität und wurden von den Balkan-Konferenzen hochrangiger Politiker ignoriert. Ebenso erging es den Kommunisten. Ein gemeinsame Kampagne von Betroffenen - wie sie sich in einigen Ländern entwickelte - kam in Österreich bis jetzt (1999) nicht zustande. Die geopolitische NATO-Strategie - u.a. die Ausweitung des Einflussgebietes westlicher Mächte über Bulgarien, Rumänien, Moldavien, Ukraine, Kaukasus, den Ölfeldern von Kasachstan und weiter bis zur chinesischen Grenze - analysiert mit anderen auch Michael Chossudowski (www.globalresearch.ca). Führende amerikanische Juristen brachten beim Internationalen Gerichtshof zu ex-Jugoslawien eine Klage gegen insgesamt über 60 Staats-/Ministerpräsidenten, Außen- und Verteidigungsminister der NATO-Staaten (inklusive Ungarn, Tschechien und Polen) sowie gegen die Spitze des NATO-Führungsstabes ein. Begründung: die geschilderten Kriegsfolgen - ein Genozid - und die Verletzungen des Völkerrechts sowie von UN-Beschlüssen. Damit wurden nicht nur militärfreundliche Hardliner sondern u.a. auch der "Grüne" Joschka Fischer sowie die früheren tschechischen Menschenrechtsaktivisten Vaclav Havel und Jan Kavan angeklagt. Mit dem ex-NATO-Chef Javier Solana wird demnächst ein der Kriegsverbrechen verdächtigter Politiker der erste de-facto-"Außenminister" der EU. Angesichts der Machtverhältnisse werden diese Machthaber jedoch voraussichtlich einen Prozess vor dem Gerichtshof verhindern können und damit ihr humanitäres Image bewahren. Keiner dieser Prozesse kann aber die geschilderten Gefährdungen - auf viele Jahrzehnte - beseitigen, sondern sie höchstens etwas vermindern. Ein zu heißer Boden für den Aufbau einer zivilen, gewaltarmen Gesellschaft? Aus: www.begegnungszentrum.at/texte/reichl/reichl1-du.htm bzw. "Rundbrief Nr.94" (3/99) (Einige Details korrigiert und ergänzt am 27.2.2008, Matthias Reichl) Materialien und Links: Matthias Reichl: DU. www.whywar.at/depleted_uranium Siegwart-Horst Günther, 2007, www.sdnl.nl/gunther-home.htm Deadly Dust/ Todesstaub. Dokumentation eines Kriegsverbrechens. Ein Frieder F. Wagner Dokumentarfilm, (93 min., DVD). Ochoa-Wagner Filmproduktion, Köln, e-mail: ochowa-film at t-online.de Prof. Ernest Sternglass: Radioaktive Strahlung und Gesundheit, 2006, (Audio-Mitschnitt im Archiv Begegnungszentrum) Doug Rokke: Unsere Kriege -- ein toxischer Alptraum, 2008, www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2008/nr5-vom-2912008/ Dr. Chris Busby/ ICBUW: www.bandepleteduranium.org DFG-VK - Uranmunition: www.uranmunition.de www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/DU-Geschosse/Welcome.html -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Mar 10 19:27:18 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 10 Mar 2008 19:27:18 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 661 - Rb 128 - Protesttag zu EU-Vertrag Message-ID: <47D57D86.1000002@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 661 - Rb. 128 - Aktionstag der Plattform Volxabstimmung in Wien, 5.4.08, "Für eine Volksabstimmung über den EU-'Reform'-Vertrag"; Anmerkung von Matthias Reichl; "Probeabstimmung" der "Werkstatt für Frieden & Solidarität" in Linz. Bad Ischl, 10.3.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Für eine Volksabstimmung über den EU-"Reform"-Vertrag am Samstag, 5. April 08 Aktionstag der Plattform Volxabstimmung in Wien 13.00 Westbahnhof, Auftaktkundgebung Gemeinsamer Zug durch die Mariahilferstraße zum Parlament 15.00 Menschenkette um das Parlament 15.30 Abschlußkundgebung vor dem Parlament 16.30 Fest Mit dem EU-Reformvertrag wird der gescheiterte EU-Verfassungsvertrag "in einen neuen Umschlag gesteckt", um "Volksabstimmungen zu umgehen" (Giscard d?Estaing). Es wird damit einmal mehr EU-Politik gemacht, wie es Jean-Claude Juncker beschreibt: "Wir beschließen etwas und warten einige Zeit ab. Wenn es kein großes Geschrei und keine Aufstände gibt, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt." Was kommt mit dem EU-"Reform"-Vertrag auf uns zu? - Die EU-Mitgliedstaaten verpflichten sich zur permanenten Aufrüstung (Art. 27.3 EUV). EU-Battle-Groups für weltweite Militärinterventionen ohne UN-Mandat werden abgesichert. Auch eine EU-Armee ist möglich (Art. 48.6 EUV). - Das neoliberale Diktat einer "offenen Marktwirtschaft mit freiem Wettbewerb" (Art. 95 und 108 EGV) wird als zentraler Pfeiler der EUGrundordnung einzementiert. Die Europäische Zentralbank steht außerhalb jeder demokratischen Einflussnahme. Preisstabilität hat Vorrang vor Beschäftigungspolitik. - Der Reformvertrag erleichtert die Privatisierung öffentlicher Dienste und den Abbau sozialer Errungenschaften. Die EU-Kommission kündigte bereits an, auf Grundlage des neuen Vertrages die Liberalisierung öffentlicher Dienste voranzutreiben. - Auf einen freien Kapital- und Warenverkehr konnten sich die 27 Regierungschefs einigen, nicht aber auf allgemein gültige soziale Grundrechte. Nicht einmal ein unverbindliches Sozialprotokoll war konsensfähig. - Das Ziel einer Demokratisierung der EU-Strukturen wird offiziell aufgegeben (Präambel). Das EU-Parlament hat daher auch künftig kein Recht, Gesetzesvorlagen zu erstellen, die einzelnen Mitglieder der EUKommission zu wählen oder abzuwählen, und bleibt vom Mitbestimmungsrecht in zentralen Politikfeldern wie Außen- und Verteidigungspolitik ausgeschlossen. - Die Verpflichtung zur finanziellen Förderung der Atomenergie und Atomindustrie durch den Euratom-Vertrag wird einzementiert. Der EU-Reformvertrag wirkt sich somit auf viele Lebensbereiche aus. Es gibt daher keinen Grund, die Betroffenen nicht selber in einer Volksabstimmung über den EU-Reformvertrag entscheiden zu lassen. Unterschreibt für eine Volksabstimmung, holt euch weitere Informationen und Plakate bei: www.volxabstimmung.at Plattform Volxabstimmung über den EU-"Reform"-Vertrag, Margaretenstr. 166/3/25, 1050 Wien | Waltherstr. 15, A-4020 Linz, MachMit @ volxabstimmung.at ---------------------------------------- Anmerkung von Matthias Reichl: Auch das "Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit" unterstützt gemeinsam mit gut 50 weiteren Organisationen und Initiativen aktiv die Plattform. Der vorliegende Flugblatttext ist ein Minimalkonsens nach langen mühsamen Diskussionstreffen, die dem Aktionstreffen in Linz am 27.1.08 folgten (an denen ich mich nicht beteiligen konnte). Meine in Linz eingebrachten Themen wie * die Ausweitung der staatlichen und privaten Überwachungssysteme, *die Delegierung militärischer Aufgaben an private Sicherheitsdienste und deren Söldner, * aber auch Gentechnik und andere umweltrelevante Bedrohungen wurden nicht aufgenommen. Sie und weitere werden jedoch - schon seit Jahren - von Basisinitiativen und -organisationen offensiv und demonstrativ den verantwortlichen EU- und nationalstaatlichen Institutionen bewusst gemacht - die "soziale Verteidigung von unten" gegen die vorherrschende "von oben". -------------------------------------------- "Probeabstimmung" in Linz Die Linzer "Werkstatt für Frieden & Solidarität" konnten am Samstag, 8.3.08 auf dem Marktgelände insgesamt 670 Besucher dazu bewegen, in einer "Probeabstimmung" mit ihrer Stimme ihre Einstellung zum EU-"Reform"Vertrag anonym auszudrücken. Das Ergebnis: 90:10 gegen EU-"Reform"Vertrag. Übrigens verzichtete "Europe Direct", die EU-Informationsstelle der Landesregierung, bei dieser Gelegenheit mit ihrem Informationsstand sich der Konfrontation zu stellen. Geplant ist, dass win weiteren Gemeinden in Oberösterreich (und vielleicht auch in anderen Bundesländern) ähnliche Abstimmungen zu organisieren. Dazu verbreitet die Linzer "Werkstatt für Frieden & Solidarität" eine Aktionszeitung - siehe www.werkstatt.at und ein Plakat. M.R. ------------------------------------------------------- Warum gibt es in Österreich keine Volksabstimmung für den EU-"Reform"- Vertrag? "Wir sind für jede Naturkatastrophe gerüstet" Karikatur (nur im gedruckten Rundbrief) aus: www.volxabstimmung.at -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Mar 10 21:14:37 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 10 Mar 2008 21:14:37 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 662 - Rb 128 - Klima- und Kaiserkatastrophen Message-ID: <47D596AD.8060502@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 662 - Rb. 128 - Matthias Reichl: Was die Österreicher über die Auswirkungen des Klimawandels denken, K.u.k.-Klima- und Kaiserkatastrophen Bad Ischl, 10.3.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Klimawandel Was die Österreicher über die Auswirkungen des Klimawandels denken Fast zwei Drittel der Bevölkerung haben demnach Angst vor dem Abschmelzen der Gletscher, 58 % befürchten in Zukunft extreme Gewitter und Stürme und 56 % glauben, dass Überschwemmungen und das Aussterben von Tieren und Pflanzen auf uns zukommen. Ca. die Hälfte der Befragten sieht im Klimawandel ein Gesundheitsrisiko für die menschliche Gesundheit ein. Das sind einige der Ergebnis einer Umfrage des Institut Integral - im Auftrag der Österreichischen Bundesforste (2.1.2008, www.oebf.at) im letzten Quartal 2007 unter 1.000 ÖsterreicherInnen. Die Kärntner sind besonders skeptisch. Die geringste Angst vor dem Klimawandel haben die TirolerInnen mit 19 % und die Leute im Salzkammergut mit nur 8 %. Allerdings sind 60 % der befragten Salzkammergütler über die Gefahren sehr wohl informiert. Frauen und Jugendliche sind besorgter als Männer und ältere Leute. (Mehr Details in der vollständigen Presseaussendung unten). Mein Kommentar dazu: In dieser Presseaussendung betonen die Österreichischen Bundesforste ihr Verantwortungsbewußtsein für den Klimaschutz. Allerdings müssen ihre Mitarbeiter seit der Umwandlung in eine AG vermehrt arbeitskostensparende und damit gewinnbringende Bewirtschaftungsmethoden in den ehemaligen Staatswäldern anwenden. Das wird u.a. auch an der Ausbreitung kahler Flächen (v.a. nach Sturmschäden) und dem Anlegen breiter Güterstraßen für die schweren Maschinen sichtbar - Schäden, die nicht wieder gutzumachen sind. Profite gehen somit vor einem uneigennützigen Naturschutz. K.u.k. - Klima- und Kaiserkatastrophen "80 Prozent der Kärntner aber nur 8 Prozent der Salzkammergütler haben Bedenken wegen des Klimawandels" - ein unglaublicher Kärntnerwitz? (siehe "tips" v. 13.2.08) Ich sehe keinen Grund, diese Meinungsumfrage anzuzweifeln. Allerdings sind in meinem großen Bekanntenkreis nicht nur die Bedenken sondern auch persönliches Engagement gegen die Ursachen weit verbreitet - und das schon seit Jahrzehnten! Sind die vielen Vorträge, Diskussionen, Leserbriefe usw. - organisiert u.a. auch vom Begegnungzentrum für aktive Gewaltlosigkeit - an einer Mehrheit abgeprallt, die sich an ihrer illusionären "Insel der Seligen" klammern? Bis vor 90 Jahren flüchtete sich das kaiserliche Herrscherhaus mit seinem Anhang und Gästen vor dem selbstverschuldeten Zusammenbruch in diese alpine Welt des Scheins - und heute erwartet die Touristen als die "neuen Kaiser" ähnliches (auch bei der Landesausstellung 2008?!). Jene, die ihnen die Halluzination "heile (Sommerfrische-) Welt" verkaufen sind dieser Ersatzdroge längst schon - hoffentlich nicht unheilbar! - verfallen. So notwendig persönliche Eigenleistungen im Umweltschutz sind, ersetzen sie nicht die längst überfälligen politischen und wirtschaftlichen Weichenstellungen für die wir alle uns engagieren müssen. Siehe auch Infos 611, 624, 631, 641, 656, 664 Matthias Reichl ----------------------------------------------- Wichtige Korrektur zu Info 658 - Rb 128 - Gentech-Zulassungsverfahren: Betreffend die Bestellungen von DVD- und CD-Dokumentationen des Vortrags von Wolfgang Müller: Gentech-Zulassungsverfahren: Heimspiel der Industrie. Leider erreichte uns erst heute von Wolfgang Wiebecke eine Korrektur der IBAN-Nummer - jetzt richtig: Überweisung an B. König IBAN: DE043305000003010690182, SWIFT-BIC.: WUPSDE33 (Sparbuch) Zahlungszweck: Agrar-Gruppe attac Bank: Wuppertaler Stadtsparkasse Inlandsüberweisungsdaten stimmen weiterhin. Weitere Infos auf: www.attac.de/wtal-agrar/21112007/kontodaten.html -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Mar 10 21:29:38 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 10 Mar 2008 21:29:38 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 663 - Rb 128 - Infos zum Rundbrief Message-ID: <47D59A32.5040507@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 663 - Rb. 128 - Allgemeine Infos, Abo- und Mitgliedsbeiträge, Impressum, Offenlegung, Blattlinie, Vereinsziel. Siehe auch Info 650 - Dringende Informationen in eigener Sache! Bad Ischl, 10.3.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr. 26 4820 Bad Ischl Österreich - Austria - Autriche Tel. +43-6132-24590 E-mail: info @ begegnungszentrum.at www.begegnungszentrum.at DVR: 0717169 ZVR-Zahl: 716580903 Sparkasse Bad Ischl AG Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX Jährlicher Mitgliedsbeitrag inkl. Rundbrief: (Neu seit 1.4.07) für ordentliche Mitglieder: € 42,- Erwerbstätige, Lebensgemeinschaften und Familien € 17,- Erwerbslose für außerordentliche Mitglieder: mindestens € 84,- für unterstützende Mitglieder: in freiwilliger Höhe Beitrittsgebühr: Einmaliger Beitrag in gleicher Höhe wie der jährlicher Mitgliedsbeitrag. (Siehe oben - gilt als 1. Mitgliedsbeitrag) Empfohlener Kostenbeitrag für Rundbrief: Jahresabo inkl. e-Rundbrief € 16,- / Einzelexemplare € 4,20 Siehe auch Info 650 - Dringende Informationen in eigener Sache! IMPRESSUM: Inhaber, Herausgeber und Redaktion: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl. Eigenvervielfältigung (Layout und Druck: Maria Reichl). Verlagsort: Bad Ischl. Offenlegung nach § 25 Mediengesetz Mitglieder des Vorstandes: Maria und Matthias Reichl, und Gerhard Winkler Blattlinie: Mitteilungen des Vereins "Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit". Der Inhalt orientiert sich am Vereinszweck: Zweck (§ 2 der Statuten) Der Verein strebt nach Gemeinnützigkeit und ist nicht auf materiellen (wohl aber auf geistigen) Gewinn ausgerichtet. 1) Zweck und Ziel des Vereins ist es mitzuhelfen, eine einfache gewaltfreie Lebensweise zu entwickeln. 2) Ausgehend davon, dass jedes einzelne Mitglied sich mit der Änderung seiner eigenen Lebensweise befasst, wird in Solidarität mit anderen angestrebt, dass sich diese Veränderung auf alle Bereiche der Gesellschaft auswirkt. Dabei wird angestrebt, dass diese Alternativen in konkreten Modellen praktisch realisiert werden (z.B. Erziehung, Bildung, Zusammenleben, Religion, Beruf, aber auch in Bereichen von Wirtschaft, Technik, Umweltschutz, Verteidigung und anderen gesellschaftspolitischen Bereichen). 3) Eine weitere Aufgabe ist die Verteidigung und Weiterentwicklung der Menschenrechte und ähnlicher Gesetze. Einzelne bzw. Gruppen, die von der Verletzung ihrer Rechte betroffen sind, sollen in ihren Bemühungen um Gerechtigkeit unterstützt werden. -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Mar 11 15:18:57 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 11 Mar 2008 15:18:57 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 664 - Indigene und Klimakonferenz Bali Message-ID: <47D694D1.80309@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 664 - Terima Kasih: Indigenous Peoples On Climate Change, Bali. Statement of the International Forum of Indigenous Peoples On Climate Change at The High Level Segment of the 13th Conference of the Parties and the 3rd Meeting of the Parties to the Kyoto Protocol of the UN Framework Convention On Climate Change, Bali, Indonesia; Orin Langelle, Global Justice Ecology Project (GJEP): Indigenous Peoples shut out of Climate Change Negotiations. Bad Ischl, 11.3.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Final Statement - Indigenous Peoples On Climate Change Bali Written by Terima Kasih Statement of the International Forum of Indigenous Peoples On Climate Change at The High Level Segment of the 13th Conference of the Parties and the 3rd Meeting of the Parties to the Kyoto Protocol of the UN Framework Convention On Climate Change, Bali, Indonesia December 14, 2007 Thank you, Mr. President Chair and delegates On behalf of the International Forum of Indigenous Peoples on Climate Change (IFIPCC), I would like to draw your attention to the fact that more than 80% of the world's biodiversity and most of the forests are found within our territories. Indigenous peoples also represent some 350 million individuals in the world and make up 90% of the world's cultural diversity. Yet, we are suffering the worst impacts of climate change without having contributed to its creation as clearly evident in many parts of the Indigenous Peoples lands and which threatens our very survival. We, Indigenous Peoples, have addressed our concerns to the UNFCCC Conference of the Parties since SBSTA 13 in Lyon, France, 2000. However, despite years of experience and efforts to participate in this process, and despite also the resounding support and approval this year of the United Nations Declaration on the Rights of Indigenous Peoples, we are profoundly disappointed that, even as the United Nations' Second International Decade of Indigenous Peoples begins, states are still ignoring our demands and contributions and we have even been shut out of this Bali process. This is unacceptable. Mr. President, the IFIPCC takes this opportunity to again reaffirm the following: a. We demand the creation of an Expert Group on Climate Change and Indigenous Peoples with the full participation and representation of Indigenous Peoples, taking into account the example of the United Nations Permanent Forum on Indigenous Issues (UNPFII) that includes indigenous experts; b. We demand the creation of a voluntary fund for the full and meaningful participation of Indigenous Peoples, such as that which exists in the Convention on Biological Diversity (CBD); c. We demand that the Conference of the Parties recognize and take action to curb the adverse impacts of climate change on indigenous peoples; and to refrain from adaptation and mitigation schemes and projects promoted as solutions to climate change that devastate Indigenous Peoples' lands and territories and cause more human rights violations, like market based mechanisms, carbon trading, agrofuels and especially avoided deforestation (REDD). All adaptation and mitigation plans affecting Indigenous communities must follow the principles of free prior and informed consent of Indigenous communities, especially those mostly impacted. d. We demand full and effective participation of Indigenous Peoples in all levels of planning, decision making and implementation of the Nairobi Five Year Programs of Work, including the SBI and SBSTA programs and that a human rights-based approach be used in this work and to engage the UN Human Rights Council to monitor the impacts of climate change mitigation and adaptation on Indigenous Peoples. e. We demand that any financial mechanism agreed to here by the COP/MOP must be easily accessible to, and allow direct access by Indigenous Peoples noting that the Adaptation Fund is fully funded through CDM projects which cause disastrous impacts on Indigenous Peoples lands, territories, and resources, as well as violating their rights in ways that have ended up costing many Indigenous Peoples lives, and force them from their lands. f. We request the UNFCCC to submit its reports to the 7th Session of the UN Permanent Forum on Indigenous Issues (UNPFII) in April 2008 as the main theme of this session is on climate change and Indigenous Peoples. Mr. President, the IFIPCC sincerely believes that Indigenous Peoples have a role to play in this convention and the Protocol. It is time that we all co-operate in our efforts to address climate change in a manner that recognizes social justice, environmental integrity, indigenous and other human rights. TERIMA KASIH! http://vanuatunews.com/frontpage/content/view/586/298/ ------------------------- Indigenous Peoples shut out of Climate Change Negotiations Orin Langelle, Global Justice Ecology Project (GJEP) www.globaljusticeecology.org Nusa Dua, Bali, Indonesia- Indigenous peoples representing regions from around the world protested outside the climate negotiations today wearing symbolic gags that read UNFCCC, the acronym of the United Nations Framework Convention on Climate Change, symbolizing their systematic exclusion from the UN meeting. Yesterday a delegation of indigenous peoples was forcibly barred from entering the meeting between UNFCCC Executive Secretary Yvo de Boer and civil society representatives, despite the fact that the indigenous delegation was invited to attend. This act is representative of the systematic exclusion of indigenous peoples in the UNFCCC process. "There is no seat or name plate for indigenous peoples in the plenary, nor for the United Nations Permanent Forum on Indigenous Issues, the highest level body in the United Nations that addresses indigenous peoples rights," stated Hubertus Samangun, the Focal Point of the Indigenous Peoples delegation to the UNFCCC and the Focal Point for English Speaking Indigenous Peoples of the Global Forest Coalition. "Indigenous peoples are not only marginalized from the discussion, but there is virtually no mention of indigenous peoples in the more that 5 million words of UNFCCC documents," argued Alfred Ilenre of the Edo People of Nigeria. This is occurring despite the fact that indigenous peoples are suffering the most from climate change and climate change mitigation projects that directly impact their lands. Indigenous peoples are here in Bali to denounce the false solutions to climate change proposed by the United Nations such as carbon trading, agrofuels and so-called "avoided deforestation" that devastate their lands and cause human rights violations. "This process has become nothing but developed countries avoiding their responsibilities to cut emissions and pushing the responsibility onto developing countries," stated Fiu Mata'ese Elisara-Laula, of the O Le Siosiomaga Society of Samoa. "Projects like REDD (Reducing Emissions from Deforestation in Developing countries) sound very nice but they are trashing our indigenous lands. People are being relocated and even killed; my own people will soon be under water. That's why I call the money from the projects blood money," he added. Marcial Arias of the Kuna People of Panama reminded the international community that indigenous peoples' right to participate was recognized in the Earth Summit in 1992 and reaffirmed this year. "On September 13th of this year, the United Nations General Assembly adopted the UN Declaration on the Rights of Indigenous Peoples [1] which enshrines the fundamental human rights of indigenous peoples to their lands, territories and environment. It is precisely these rights recognized by the UN itself that the UNFCCC is violating," he explained. http://vanuatunews.com/frontpage/content/view/577/301/ Siehe auch Infos 611, 624, 631, 641, 656, 662 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Mar 12 11:34:45 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 12 Mar 2008 11:34:45 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 665 - Gefahr Atomreaktor Dimona - Israel Message-ID: <47D7B1C5.7070207@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 665 - Association France - Palestine Solidarité (Paris): "Der Atomreaktor von Dimona (in Israel) - eine Gefahr für den Nahen Osten". Association France -- Palestine Solidarité (Paris) (www.france-palestine.org) 12.01.2008. "Die israelische Regierung beschloss kürzlich die BBC (British Broadcasting Company) zu boykottieren, da letztere einen Dokumentarfilm über die israelischen Atomwaffen sendete. Das israelische Außenamt bezeichnete den Film als "antisemitisch", die übliche Anschuldigung Israels gegenüber seinen Kritikern. Laut des Palästinensischem Büros für Umweltqualität ist die Fusion des Reaktors ähnlich wie die Tschernobyls, unkontrollierbar. Bei einer Explosion des Reaktors wäre ein Gebiet im Umkreis von 500 km betroffen. Gemäß einer von jordanischen Behörden durchgeführten Studie, ist sich Israel dieser Gefahr bewusst. Radioaktive Substanzen, die vom Reaktor ausgehen, führten bereits zur Vermehrung von Krebsfällen in der nahegelegenen südjordanischen Stadt Tafila. Beobachtungen von Satellitenaufnahmen weisen auf Sprünge an den Wänden des Reaktors hin, was dessen Lebensdauer auf die Hälfte beschränkt...Der Reaktor wurde 1963 wurde mit Hilfe von Frankreich und Großbritannien gebaut, als Gegenleistung für die Schützenhilfe, die Israel mit seinem Angriff auf Ägypten während der Suezkanalkrise 1956 geleistet hatte. Material und angereichertes Uranium wurde mit Hilfe der USA angeschafft. Die USA habe Israel aus Besorgnis über den Zustand des Reaktors Inspektionen durch amerikanische Spezialisten angeboten, wurde aber von Israel abgelehnt...Da der Reaktor veraltet ist, besteht die Gefahr des Ausströmens von Radioaktivität aus undichten Stellen...Laut einer Reportage im israelischen Fernsehen (Kanal 2) sind bereits Dutzende von Reaktorarbeitern an Krebs gestorben, doch wird die wirkliche Zahl der Unfälle von der Verwaltung verschwiegen". Anmerkung: Der Atomtechniker Mordechai Vanunu, der früher in Dimona arbeitete, wurde wegen Geheimnisverrates an britische Medien zu Gefähnishaft von von 1986 bis 2004 verurteilt. Nach der Freilassung wird er weiter mit Hausarrest, Verbot von Reisen in das und Kontakten mit dem Ausland und Journalisten, Gerichtsverfahren und anderen Maßnahmen behindert. Seine nächste Gerichtsverhandlung soll angeblich am 23.3.08 stattfinden. Infos dazu: www.serve.com/vanunu/ Bad Ischl, 12.3.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ "Der Atomreaktor von Dimona (in Israel) -- eine Gefahr für den Nahen Osten", Association France -- Palestine Solidarité (Paris) (www.france-palestine.org), 12.01.2008. "Die israelische Regierung beschloss kürzlich die BBC (British Broadcasting Company) zu boykottieren, da letztere einen Dokumentarfilm über die israelischen Atomwaffen sendete. Das israelische Außenamt bezeichnete den Film als "antisemitisch", die übliche Anschuldigung Israels gegenüber seinen Kritikern. Laut des Palästinensischem Büros für Umweltqualität ist die Fusion des Reaktors ähnlich wie die Tschernobyls, unkontrollierbar. Bei einer Explosion des Reaktors wäre ein Gebiet im Umkreis von 500 km betroffen. Gemäß einer von jordanischen Behörden durchgeführten Studie, ist sich Israel dieser Gefahr bewusst. Radioaktive Substanzen, die vom Reaktor ausgehen, führten bereits zur Vermehrung von Krebsfällen in der nahegelegenen südjordanischen Stadt Tafila. Beobachtungen von Satellitenaufnahmen weisen auf Sprünge an den Wänden des Reaktors hin, was dessen Lebensdauer auf die Hälfte beschränkt...Der Reaktor wurde 1963 wurde mit Hilfe von Frankreich und Großbritannien gebaut, als Gegenleistung für die Schützenhilfe, die Israel mit seinem Angriff auf Ägypten während der Suezkanalkrise 1956 geleistet hatte. Material und angereichertes Uranium wurde mit Hilfe der USA angeschafft. Die USA habe Israel aus Besorgnis über den Zustand des Reaktors Inspektionen durch amerikanische Spezialisten angeboten, wurde aber von Israel abgelehnt...Da der Reaktor veraltet ist, besteht die Gefahr des Ausströmens von Radioaktivität aus undichten Stellen...Laut einer Reportage im israelischen Fernsehen (Kanal 2) sind bereits Dutzende von Reaktorarbeitern an Krebs gestorben, doch wird die wirkliche Zahl der Unfälle von der Verwaltung verschwiegen". Anmerkung: Der Atomtechniker Mordechai Vanunu, der früher in Dimona arbeitete, wurde wegen Geheimnisverrates an britische Medien zu Gefähnishaft von von 1986 bis 2004 verurteilt. Nach der Freilassung wird er weiter mit Hausarrest, Verbot von Reisen in das und Kontakten mit dem Ausland und Journalisten, Gerichtsverfahren und anderen Maßnahmen behindert. Seine nächste Gerichtsverhandlung soll angeblich am 23.3.08 stattfinden. Infos dazu: www.serve.com/vanunu/ -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Mar 12 12:00:20 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 12 Mar 2008 12:00:20 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 666 - V. Shiva: Klimakatastrophe, Biosprit Message-ID: <47D7B7C4.50203@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 666 - Vandana Shiva: Klimakatastrophe und Biosprit - Eine Medizin schlimmer als die Krankheit (IPS). Bad Ischl, 12.3.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ ips-Kommentardienst / deutschsprachige Redaktion --- COPYRIGHT-Bestimmungen siehe unten --- Klimakatastrophe und Biosprit: Eine Medizin schlimmer als die Krankheit Von Vandana Shiva (*) NEW DELHI, (IPS) - Im Jahr 2008 kann niemand mehr leugnen, dass ein vom Menschen verursachter Klimawechsel stattfindet. Trotzdem sind die bisherigen Vereinbarungen zur Milderung dessen Auswirkungen und zur Unterstützung der am meisten betroffenen Regionen noch ungenügend. Das Desaster wird nicht offen eingestanden. Um Klimaschwankungen einzudämmen braucht man substanzielle Veränderungen der vorherrschenden Produktions- und Konsummuster. Die Globalisierung hat die Produktion wie auch den Konsum weit und breit angeheizt und somit die Emissionen von Kohlenstoffdioxid erhöht. Die Normen der Welthandelsorganisation (WTO) zur Handelsliberalisierung zwingen die Nationen auf einen Entwicklungspfad der zu erhöhten Emissionen führt. Das gleiche gilt für die Weltbank, deren ungebremste Kreditvergabe für den Bau von Autobahnen, thermischen Kraftwerken, agroindustriellen Anlagen und den Kauf von Produkten der großen Konzerne, geradezu alle Länder darauf drängt, mehr Treibhausgase in die Atmosphäre abzulassen. Die Verantwortung tragen auch Großkonzerne wie z. B. Cargill und Walmart. Der Agrarkonzern Cargill ist ein Schlüsselakteur bei der Ausbreitung der Sojapflanzungen in Brasilien und der Palmölplantagen in den Regenwäldern von Indonesien und trägt somit volle Verantwortung für die erhöhten Emissionen und die Brandrodungen der Wälder. Das Modell des Supermarktkonzerns Walmart, das auf der Basis einer zentralisierten Einzelhandelsversorgung über große Entfernungen funktioniert, ist ein unfehlbares Rezept für die Belastung der Atmosphäre mit Kohlenstoffdioxid. Der erste Schritt zur Verminderung der Klimakatastrophe muss daher die realen Faktoren analysieren und die realen Akteure benennen, die zu dieser Krise geführt haben. Was meine ich unter realen Faktoren? Das sind Produktionsweisen, die im Gegensatz zur ökologischen Landwirtschaft und zur lokalen Produktion von Nahrungsmitteln stehen. Die realen Akteure, mit denen wir uns beschäftigen müssen, sind ganz offensichtlich das ins Gigantische gewachsene globale Agrogeschäft, die WTO und die Weltbank. Zu den realen Faktoren, die uns Sorge machen, gehört die systematische Zerschlagung der traditionellen landwirtschaftlichen Produktionsweisen, mit ihren niedrigen Emissionen, durch die rasante Ausbreitung von planwirtschaftlich konzipierten Urbanisierungen durch riesige Baukonzerne. Zerschlagen werden auch die nachhaltigen Transportsysteme auf der Basis erneuerbarer Energie und öffentlicher Verkehrsmitteln durch die Ausbreitung des Individualverkehrs mit Pkws. Die realen Akteure hinter diesen Übergängen zu unhaltbaren Mobilitätsstandards sind die Erdölindustrie und die Automobilkonzerne. Im 'Kyoto-Protokoll' sind Maßnahmen zur direkten Eindämmung von Aktivitäten, die schädliche Emissionen verstärken, völlig ausgeklammert worden. Man hat sich auch der politischen Herausforderung nicht gestellt, Normen gegen die Umweltvergifter zu schaffen und sie dafür bezahlen zu lassen - so wie es auf dem Umweltgipfel 1992 vereinbart worden war. Statt dessen wurde in Kyoto ein Mechanismus des Handels mit Emissionsrechten ins Leben gerufen, der die Vergifter begünstigt. Den Umweltverschmutzern wurden Rechte an der Atmosphäre eingeräumt und die Möglichkeit gegeben, ihre Rechte auf Umweltverschmutzung zu kommerzialisieren. Gegenwärtig werden auf dem Emissionsrechte-Markt 30 Milliarden Dollar umgesetzt - dabei wird geschätzt, dass es noch leicht eine Billion Dollar werden könnten. Eine andere falsche Lösung für den Klimawandel ist die Förderung von Biotreibstoffen, die auf der Basis von Mais, Soja, Palmöl und Jatropha produziert werden. Biobrennstoffe aus Biomasse sind noch immer die wichtigsten Brennstoffe der Armen in dieser Welt. Diese Energie dient z. B. zum Kochen und stammt von nicht essbarer Biomasse wie getrockneter Kuhdung, Gemüse- und Holzreste aus den Gemeindewäldern, u. Ä. Industrielle Biotreibstoffe jedoch sind keine Brennstoffe der Armen, weit eher sind es solche, die ihre Nahrungsmittel in Hitze, Elektrizität und Transport verwandeln. Flüssige Biobrennstoffe, insbesondere Ethanol und Biodiesel, sind zu rasant wachsenden Industriezweigen geworden, getrieben von der Suche nach Alternativen zu fossilen Brennstoffen, aus Angst vor dem Versiegen der Erdölquellen bzw. wegen den CO2 Emissionen. Der US-Präsident George W. Bush hat Ende Dezember vergangenen Jahres eine gewaltige Anhebung der Produktion von Biobrennstoffen bis zum Jahr 2020 versprochen. Ein solches Wachstum würde die Nachfrage und die Preise für Getreide so stark nach oben treiben, dass es die Armen aus den Nahrungsmittelmärkten rausdrängen würde. Industrielle Biobrennstoffe werden fälschlicherweise gefördert - als erneuerbare Energiequelle und als Mittel zur Verminderung der Emissionen von Treibhausgasen - obwohl die Verarbeitung ganzer Ernten von Soja, Mais und Palmöl in flüssige Treibstoffe das Klimachaos und die CO2 Belastung ganz gravierend verschärfen könnte. Die Rodung von Wäldern, um neue Soja- und Palmölplantagen anzubauen, führt eindeutig zu einer Erhöhung der CO2 Emissionen. Die für die Landwirtschaft zuständige UN-Organisation FAO schätzt dass 25 bis 30 Prozent der Treibhausgase, die jährlich in die Atmosphäre abgegeben werden, durch die wachsende Vernichtung der Wälder entstehen. Die Produktion von Biotreibstoffen könnte bis zum Jahr 2022, so wird befürchtet, 98 Prozent der indonesischen Regenwälder auf dem Gewissen haben. Auch am Fall der USA geht die Rechnung nicht auf. Laut Regierungsvorhaben sollten 20 Prozent der Maisernte für die Ethanolproduktion verwendet werden. Das damit produzierte Ethanol könnte aber nur 1 Prozent des Erdölkonsums ersetzen. Würde die ganze Maisernte für die Ethanolproduktion eingesetzt werden, dann könnten auch nur 5 Prozent des gegenwärtigen Erdölverbrauchs ersetzt werden. Also kann kaum behauptet werden, dass hier eine Alternative vorliegt, um ein befürchtetes Versiegen des Erdöls zu begegnen - ganz sicher auch kein Mittel im Kampf gegen den Klimawandel. Diese falschen Lösungen werden nur zu einer Verschärfung der Klimakrise führen und die Ungerechtigkeit, den Hunger und die Armut in der Welt verschlimmern. (ENDE/trad fnf/COPYRIGHT IPS) (*) Vandana Shiva, Biologin, Umweltaktivistin und Schriftstellerin. (Siehe auch Infos 611, 624, 656) ---------------------------------------------------------- ips - inter press service - die globale Nachrichtenagentur FÜR RÜCKFRAGEN: ips columnists service - deutschsprachige Redaktion: Federico Nier-Fischer fnf_comunicaciones Beheimgasse 20/7; A-1170 Wien/AUSTRIA TEL: ++43 1 4071521 Mob: ++43 676 3105594 ips.columnists.german @ airpost.net -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Mar 22 20:29:21 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 22 Mar 2008 20:29:21 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 667 - Susan George: Globalisation and war Message-ID: <47E55E11.5080806@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 667 - Susan George (F): Globalisation and war. Speech at the International congress of IPPNW, New Delhi, 10 March 2008. Bad Ischl, 22.3.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Globalisation and war Susan George International congress of IPPNW, New Delhi, 10 March 2008 Corporate-led, finance-driven globalisation has successfully transferred wealth from labour to capital. This has resulted in inequality and exclusion on a massive scale which, combined with the pressure on water and other environmental resources, is likely to fuel new conflicts. First let me thank IPPNW for this invitation to speak at your 18th World Congress. It's a great honour and I'm very grateful since I have admired your work for many years. I would especially like to thank Doctors Arun Mitra and Christoph Kraemer who went to a great deal of trouble on my behalf. The subject you've asked me to discuss, "Globalisation and War", is vast and we may as well begin by defining terms so that we are all reading from the same page. "Globalisation" is a much abused word, rather like "development", and doesn't mean much unless accompanied by a couple of adjectives and an explanation. My adjectives would be "neo-liberal", "corporate-led", "finance-driven", or whatever else evokes for you the present phase of world capitalism---the kind of capitalism others have called, turbo- or super- or hyper-capitalism. Globalisation is "corporate-driven"; it's the system which allows transnational business and finance to invest what they want where they want; to produce what they want; and to buy and sell what they want, everywhere, with the fewest restrictions possible coming from labour laws, social conventions or environmental regulations. That definition is not mine, it is that of a prominent European business man. Globalisation is also "finance-driven": we need only look at the vast mess in the financial markets today to see how free to operate they have been. Government officials who are supposed to be regulating these markets no longer have a clue what is going on. Let us recall too the slogan that Klaus Schwab gave to this year's festivities in Davos: "The power of collaborative innovation". Well, the finance people have certainly been innovating like mad and now, after having collected enormous bonuses, they want the taxpayers to bail them out, as usual. The United States Congress is working with their representatives on legislation to do that right now. The corporations and the banks demand deregulation until they get themselves into trouble, but in that case, of course, State intervention is justified. Since this talk is about globalisation and war, here is an initial opportunity to make the link to war. In a book just launched, The Three Trillion Dollar War, Nobel Prize-winning economist Joseph Stiglitz and his co-author Linda Bilmes, explains how American spending on the war in Iraq actually encouraged Alan Greenspan and the Federal Reserve to flood the American economy with cheap credit, leading to the housing bubble, the consumption boom, and the biggest budget deficit in history. We have an opportunity to learn how the Iraq war indirectly led to hundreds of thousands of US families losing their homes. On its own terms and for those in the forefront driving the process, corporate-led, finance-driven globalisation has been extremely successful. They have accomplished exactly what they set out to do. The whole point of capitalism is to make as large a profit as possible and to increase so-called "shareholder value", so the result, when successful is systematically to transfer wealth from labour to capital. We now live in what John Maynard Keynes called a "rentier economy"; the kind in which you make money while you sleep because you own capital. Measured by its own yardsticks, the system is booming. Profits of transnational corporations have been running at record levels and shareholders have been demanding, and receiving, returns of 10, 15, even 20 percent a year, as, for example, British banks have supplied, at least until this year. Tax havens and offshore companies shelter the wealth of the companies and of rich individuals, as the ongoing scandal in Germany and other European countries is making clearer every day. The number of millionaires and billionaires, including now four in India, has escalated steadily so that now there are about nine and a half million people, or about one for every 700 people on earth, that the brokerage house Merrill Lynch calls High Net Worth Individuals who together possess, in liquid funds, some 37 trillion dollars---that is 37 followed by 12 zeros. This is about three times the GDP of either the United States or of Europe and more than a dozen times the GDP of India. So globalisation has been extremely good to those at the top of our various societies. We have statistical proof also that the share of added value accruing to capital is swelling as the share of labour declines---in Europe, capital's share has risen to about 40 percent, compared to 25 percent thirty years ago. The benefits of globalisation for ordinary people have been far more problematic, particularly in the mature capitalist countries that I know best. Business quite correctly sees two great obstacles to higher profits which are labour costs and taxes, and it has consequently concentrated on reducing both. Mass layoffs have become common. Workers are placed in competition with each other throughout the world. Within Europe itself, wage differences are already on a scale of one to ten; worldwide, they are at least one to thirty. This means a race to the bottom for working people while wages, benefits and working conditions are pushed downwards. Such competition now affects not just industrial production but any kind of work that can be done on a computer. I would warn even Indians, some of whom have so far profited from these trends, that there is always someone prepared to work for less than you---as the Malaysians and even the Indonesians have discovered. The numbers also show huge and growing inequalities between people, both inside individual countries and between countries. The more neo-liberal, anti-regulation, pro-free trade a country is, the greater the inequalities are. No one disputes these growing disparities: those who defend neo-liberal globalisation argue that it pushes the floor upwards for everyone---a highly disputable proposition in a world where a billion people live with the purchasing power of a dollar a day and half the world with that of less than two dollars. Furthermore, we know that transnational businesses, finance corporations and wealthy individuals contribute less and less proportionally in taxes to national budgets. This means that ordinary people, consumers and local businesses pay more than their fair share. It means that governments are hard-pressed to provide services to their populations because their revenues are under steady pressure. Internationally speaking, treaties are also designed to be extremely business-friendly. For example in the case of the agreements under the auspices of the World Trade Organisation, the thousands of pages of rules are careful to protect the interests of finance and business but are totally silent on labour, the environment or human rights. The new Lisbon Treaty for Europe, in process of ratification by parliaments, has 410 articles in which the word "market" is used 63 times and "competition" 25 times, but "social progress" gets three mentions, "full employment" one and "unemployment" none. Marxists put exploitation of labour at the centre of their discourse. This may have been the case in the nineteenth century, but I would suggest that they are now missing the point. Today it is almost a privilege to be exploited. The real problem is that globalisation takes the best and leaves the rest. Of course it exploits, but more than that, it excludes. We must face such facts however much we may deplore them. There are huge regions in which the drivers of globalisation take little or no interest. Present day globalisation is not interested either in the hundreds of millions of people who do not produce within the market system and consume so little that they scarcely register. We should above all stop asking the "market" to solve our social problems. Markets can and do perform extremely valuable services in some areas, but social services are not among them. A quite famous person wrote the following: " 'All for ourselves and nothing for other people' seems, in every age to the world, to have been the vile maxim of the masters of mankind". This observation comes not from Machiavelli or Karl Marx but from Adam Smith. I think we can take this great theoretician of capitalism at his word when he explains to us how the capitalist masters of mankind---today the sort of people who meet in Davos, can be expected to behave. They may be individually kind and generous, but as a class, they will conform to Smith's law. The real globalisation debate is therefore not about whether the phenomenon is "good" or "bad"---because globalisation is a fact, not an option. The real debate in my view should concern what is in the market and what is not; what is a marketable commodity and what is not. Should water be subject to the laws of the market? Health? Education? Public services? Basic foodstuffs? Energy? Before even attempting to attack such questions, please let me stress that the system I have been describing, despite the huge rewards it has provided for some, is in crisis. It got a huge push with the end of the Cold War, which opened up virtually every place on earth to the forces of international capital, but it is now in serious trouble. International financial institutions like the World Bank and the International Monetary Fund that used to smooth the way for mass privatisations and universal market-orientation are much less important than they were even a decade ago. The Fund is sacking staff. The World Trade Organisation has been deadlocked for nearly three years. I've already mentioned the woes of the financial system and the incipient recession, which will spread from its epicentre in the United States to the rest of the world. Oil, mineral and basic food prices have hit all-time highs so that inflation is also a risk. What is the relationship of all these features of the present world economic system to war and violence? Again, please allow me first to define terms: my definition of serious conflict will be the one used by various peace research institutions: a thousand or more deaths due to armed conflict. So we are not just talking about State actors but also about civil wars, terrorist attacks and so on. I want also to argue, perhaps unconventionally, that other, new, determinants of violence are growing more and more common, like environmental stress, and already contribute to increased disruption and death. IPPNW was founded a quarter century ago in the context of the Cold War and the super-powers' nuclear arms race. So it may seem to many of you a kind of heresy to say that those times, although surely terrifying in their own way, also provided a strange kind of stability. No place on earth could be considered unimportant by the super-powers because any place could become a base, a staging area, a strategic pawn for the other side. Today the situation is radically changed. There are a great many places that are not worth bothering about; they are full of losers, of the excluded, the hundreds of millions seens as rubbish people, both disposable and dispensable. There are quite a few loser States as well. We, on the other side of the fence, instead call them failed or rogue States. Let me start with the individual losers and their relation to conflict. Such people and groups are much more conscious of their situation than they used to be. Many studies have shown that the sense of injustice relates less to the absolute level of one's purchasing power and status in life than it does to the comparison with others. Inequalities are increasingly visible everywhere. Lots of ordinary people in Europe are witnessing the tax haven scandal; lots of people in the United States are being thrown out of the houses they can no longer afford to pay for---and they can see that there are big winners and big losers. Even in poorer societies, nearly everyone has at least some access to television; half the human race now lives in cities, many of them made up largely of slums. Resentment is growing. People do not ask themselves what they may have done wrong; they ask, rather "Who has done this to us?". Because they cannot usually touch the kinds of people they may see on television, they may take out their grievances on their neighbours of a different ethnic group, as we have recently witnessed in Kenya. You don't need nukes---machetes and matches will do as well to murder thousands, if not hundreds of thousands. All such conflicts can be traced to their economic roots. Free trade, the bedrock of neoliberal globalisation, also takes its toll. One of its consequences, clandestine immigration also results in untold numbers of deaths. The NAFTA, the free trade agreement between the US, Canada and Mexico has caused the ruin of hundreds of thousands of poor, small Mexican farmers, unable to compete with cheap corn now flooding the country from the US. Plenty are trying to get into the United States; just as Africans and North Africans take enormous risks to reach Europe or Bangladeshis to get into India; creating further instability and broader terrains for conflicts. It is often US and European policies that close off all other economic avenues to people, except for immigration. Yet the response is always to use the army, the police and various security measures, not negotiation and policy change. As if all this were not enough, the planet, the environment is also in crisis. We already know that climate change is creating massive flows of refugees. As their numbers continue to swell, what will our governments do? Shoot them? Bomb them? Tell them to commit suicide? I'm not trying to be sarcastic, simply realistic, because I see little planning for the crises that we know loom ahead and mass attempts to emigrate are certainly among them. The links between conflict and the water crisis are as clear as water itself. Water stress and scarcity is increasing, due to the deadly combination of population growth, increase in human-induced global warming, corporate control and use of water, pollution and so on. In this context, the struggle for control over environmental resources is deadly serious. In 1991, the then Secretary General of the United Nations, Boutros Boutros Ghali, warned that the next wars would be not about oil but about water. In 2008, the present SG, Ban Ki-moon, told first the people in Davos, then the UN General Assembly that water wars already existed. He laid particular stress on the crises in Kenya, Chad and especially Darfur, which some have begun to call the "first climate change war". The Nobel Peace Prize Committee took a quantum leap in recognising the connections between ecological damage and warfare and the risk of environmental war by giving the 2007 prize to Al Gore and the Inter-Governmental Panel on Climate Change. Marc Levy, a scholar at Columbia, is working to establish the water and conflict link scientifically. He works with the International Crisis Group and is combining databases on civil wars and water availability, showing that "when rainfall is significantly below normal, the risk of a low-level conflict escalating to a full-scale civil war approximately doubles the following year". Among other cases, he cites the areas of Nepal where there was heavy fighting during the Maoist insurgency after severe droughts; whereas there was no fighting in other parts of Nepal that had not suffered drought. Levy's case studies also point out that drought causes food shortages and promotes anger against the government. In such cases, "semi-retired" armed groups often re-emerge and start fighting again. The International Crisis Group has placed 70 conflict hotspots on its "watch list" and Levy is in process of compiling rainfall data for all of them to see if this evidence can help predict increased conflict. His approach will undoubtedly help to flag places where wars are most likely and, although the work is far from finished, the data strongly support the finding that for civil wars, "severe, prolonged droughts are the strongest indicator of high-intensity conflict". "I was surprised", adds Levy, "at how strong the correlation is". Military strategists are also acutely interested in the probability of water wars. A Professor of Political Military Strategy at the US Army War College has published a long scholarly article entitled "The Strategic Importance of Water" in which he points out that of the world's 200 largest river systems, 150 are shared between two nations and the remaining 50 are shared by three to ten nations1. As we all know, the Middle East is especially fragile and three rivers, the Nile, the Tigris-Euphrates and the Jordan are central to present and potential conflict. the former president of Turkey, Mr Demirel said "We do not ask Syria and Iraq to share their oil. Why should they ask us to share our water? We can do anything we like". The Jordan is at the heart of the Israel-Jordan-Syria-Lebanon-Palestine dilemma. Thanks to the territory it captured in the 1967 war, Israel is in control of water to which it simultaneously restricts Palestinian access. As one military observer has noted, "Israeli strategists always name control over water sources as one critical factor making necessary, in their view, retention of at least a part of the occupied Arab territories." As for the Nile, nine States share its waters and Egypt is the last one downstream. Egypt has made quite clear that it is willing to go to war against any of the eight upstream states in order to preserve its access to the Nile, on which it depends for 97 percent of its water. As this audience will know better than anyone, the Indus is an element of the India-Pakistan conflict and the Ganges plays the same role in India-Bangladesh relations. The combination of water scarcity and nuclear weapons does nothing to ease the minds of military strategists in these regions or elsewhere. And may I add here that one of the best arguments against nuclear reactors, quite apart from their inherent dangers and the insoluble problem of radioactive wastes is the huge amount of water they require in order to remain functional. Nuclear reactors are the biggest industrial user of water and in a water-stressed country like India, it is quite possible that the authorities will be faced with the deadly choice of taking thousands of cubic meters of water from local communities or shutting down the reactors. After the cooling process, the water is re-injected into the environment but at a much higher temperature, so it can do great damage to local ecosystems. Even if we recognise, as we should do, that complex events like conflicts can never be ascribed to a single cause, there seems no doubt that water will remain an exacerbating factor, particularly since it is intimately connected to other vital national needs, like food. Various factors ascribable to globalisation have caused grain prices to escalate dangerously, leaving poor countries especially open to shortages and introducing another common denominator of conflict. One could elaborate on these crises, but it is important to note that worldwide, these various systemic crises---of the economy, of massive inequality, of the environment, of migration, of resource-shortage, of so-called "failed States" and so on---all these increase the dangers of military response. In the poor world, the poor will mostly fight against the poor as the system of exclusion and environmental disasters create more and more struggles for mere survival. Poor people already live in the most threatened areas; the elites are growing quite good at creating their local enclaves and fortresses, but these may not protect them forever. To prevent their collapse, they will increasingly employ the military to control populations perceived as troublesome, superfluous and irrelevant. One cannot find great cause for optimism at the global level either. As the United States loses influence in other areas and its economy weakens, it will rely increasingly on its unquestioned military dominance, becoming thereby even more dangerous than it is today. The present extension of the network of US foreign military bases is one key to this strategy. Multilateralism will become even more frayed as even some NATO partners, for example, refuse to go along with so-called "coalitions of the willing". Already, these coalitions are being replaced by "coalitions of the coerced" or simply with mercenaries, as in Iraq. The next US elections are crucial: remember that John McCain is the grandson and the son of military commanders, and a Navy man himself. Faced with crisis, his first reflex is not likely to be confined to diplomacy and negotiations. It is time, perhaps past time, for me to conclude and to ask if and how we can emerge from the present crisis. We face the oldest moral question in the world, whether for religions or for secular political bodies as well as for social movements and civil society organisations. What do the rich owe to the poor, the fortunate to the less fortunate, the educated to the uneducated; the healthy to the ill? Do these obligations, if there are any, apply only to the people in our own societies, to our own countries, or to everyone, everywhere? The kind of globalisation we choose---and I assure you that it is a choice, not a fate to which we must submit---will determine whether there is peace or war. In my mind, there can be no peace without justice. The other big question concerns the laws and regulations we should demand, in our own interests, so as to keep the market under control and to protect the planet from further destruction. How can we make sure such laws are put in place, particularly in the international arena where there is no democratic machinery? If we do not have enforceable laws and binding rules, the vile maxim of "All for ourselves and nothing for other people" will continue to prevail, nationally and internationally. We especially need rules which oblige societies to share because, if we are to believe Adam Smith, this is not going to happen spontaneously. This means that we need taxes, including international taxes, in order to promote individual welfare, social cohesion and---the subject that has brought all of us here to the IPPNW Congress---peace. Let me say once more now in closing how grateful I am to IPPNW for asking me to speak here---not just for the personal honour, but because I see this invitation as a sign of recognition on the part of your organisation that the peace movement and the movement that has come to be known as the "alter-globalisation" or the "global justice" movement have got to come together and join forces. I see your gesture in inviting someone who has participated in the global justice movement since it began, as visionary. So far, on both sides, we have failed to make the crucial links between peace and global justice movements, either theoretically or practically. The 15th of February 2003 was a magnificent, history-making day, when all over the world millions came out to protest the invasion of Iraq, but we did not then know how to remain allies and struggle together in the longer term. The magnificent momentum of that day was somehow lost. As we approach the fifth anniversary of this terrible war, whose disastrous consequences will continue to reverberate throughout the world for years to come, let us recognise concretely that our movements will either succeed together, or fail separately. Failure is unthinkable, the stakes are too high. We must choose success, we must choose each other. Thank you. Note 1 Some particularly important river systems have a great many nations with an interest: the Nile [9]; the Congo [9]; the Zambese [8]; the Amazon [7]; the Mekong [6];.the Tigris-Euprates [3] Presented at the international congress of the International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW), New Delhi www.tni.org/detail_page.phtml?act_id=18042 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Mar 27 09:14:52 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 27 Mar 2008 09:14:52 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 668 - Workshop, Radio-Sendungen Message-ID: <47EB577C.8030308@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 668 - Workshop "EFT und gewaltfreies Handeln" (29.3.08 im Begegnungszentrum); unsere Sendungen im Freien Radio Salzkammergut: Interview mit Alfred Hausotter zum Buch "Der GottTeufel - Innenansichten einer Psychose"; Weltweite Lesung eines Essay des chinesischen Schriftstellers Lu Xun "Ich erinnere mich, um zu vergessen" - zum "Jahrestag der politischen Lüge". Bad Ischl, 27.3.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Liebe Freunde, da wir noch ein paar freie Plätze für unseren Workshop "EFT und gewaltfreies Handeln" (am Samstag 29.3.2008 ab 15 h bis ca 20h ) haben, möchte ich Kurzentschlossene noch einladen sich anzumelden. Genauere Informationen findet ihr im Rundbrief Nr. 128 bzw. im E-Runbrief Info Nr. 652. ----------------------------------------- Hausotter-Lesung aus "Der GottTeufel - Innenansichten einer Psychose" im Freien Radio Bei der 10. Lesung von Alfred Hausotter aus seinem Buch "Der GottTeufel - Innenansichten einer Psychose" hat Manfred Madlberger ein längeres Interview mit ihm gemacht. Daraus habe ich heute meine nächste Radiosendung, eine Sondersendung der "Begegnungswege" für das Freie Radio Salzkammergut zusammengestellt. Diese Sendung wird am 10. April 2008 um 21 Uhr im Freien Radio Salzkammergut gesendet. Im ersten Teil spricht Alfred Hausotter über die Entstehung und Inhalte seines Buches "GottTeufel - Innenansicht einer Psychose" und seine Erfahrungen mit dem Buch und mit den Lesungen. Im zweiten Teil erklärt er auch noch einige Begriffe wie den Unterschied zwischen Manie und Psychose und wie man Betroffene oder Angehörige am besten helfen kann. Außerhalb der Reichweite des Senders vom FRS wird die Sendung auch über Livestream www.freiesradio.at hörbar sein. Wir hoffen, dass sie auch später noch im CBA (cultural broadcasting archive, http://cba.fro.at/) stehen wird. ------------------------------------------- Radio-Lesung - Essay des chinesischen Schriftstellers Lu Xun Unsere vorige Begegnungswege-Sondersendung die ich zusammen mit Klaus Tscherne und Matthias Reichl gestaltet habe, steht zum Download oder Stream im CBA-Archiv auf: http://cba.fro.at/show.php?eintrag_id=9175 Das war eine weltweite Lesung zum "Jahrestag der politischen Lüge" am 20.3.2008 mit dem Essay des chinesischen Schriftstellers Lu Xun (1881-1936) mit dem Titel "Ich erinnere mich, um zu vergessen", initiiert von der Peter-Weiss-Stiftung (Deutschland). Da ich im Rahmen der Radiodialoge "Stimmen der Vielfalt" an Workshops über Moderation und Radiogestaltung teilnehmen konnte, habe ich zum Üben die obenstehenden Radiosendungen gestaltet. Über konstruktive Kritik zur Verbesserung der Sendungen würde ich mich freuen. In der Hoffnung auf eure Unterstützung grüße ich euch herzlich Maria Reichl P.S. Lasst mich wissen, ob ihr die Radiosendung runterladen könnt. Das Hausotter-Interview können wir gegen Kostenersatz evtl. auch auf eine CD brennen. ----------------------------------- Sendung "Begegnungswege" im Freien Radio Salzkammergut Kritische Informationen (international - österreichweit - regional) und engagierte (Welt-)Musik. Jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat von 19 Uhr bis 20 Uhr auch im Lifesteam. Gestaltet von Matthias Reichl -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Apr 2 16:22:04 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 02 Apr 2008 16:22:04 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 669 - Proteste gegen EU-Vertrag, Wien, 5.4.08 Message-ID: <47F3968C.9080507@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 669 - Kundgebung, Protestzu und Menschenkette der Plattform "VolXabstimmung über den EU-Reformvertrag" um das Parlament in Wien, 5.4.2008; Materialien; Anita Zielina (derStandard): Bericht von der Pressekonferenz der Plattform, Wien, 1.4.08; Statements von Robert Menasse, Marlene Streeruwitz, Peter Henisch und Erich Haider. (Siehe auch Info 661) Bad Ischl, 2.4.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Für eine Volksabstimmung über den EU-Reformvertrag! Menschenkette um das Parlament am 5. April Mittlerweile unterstützen über 50 Organisationen aus den Bereichen Frieden, Anti-Atom, Globalisierungskritik, Umwelt, Gewerkschaft, Soziales, Datenschutz, Demokratie, usw. die Plattform "VolXabstimmung über den EU-Reformvertrag" (www.volxabstimmung.at). Diese Plattform ruft nun zu einer Menschenkette am 5. April 2008 rund um das Parlament auf: EU-"Reformvertrag" ohne Volksabstimmung in Österreich: Nicht in unserem Namen! Menschenkette um das Parlament Samstag, 5. April 2008, 15.00 Uhr Auftaktkundgebung 13.00 Uhr, Westbahnhof Gemeinsamer Zug zum Parlament (Inhaltliches zum Aufruf - siehe Info 661!) --------------------------------- Einige Materialien der Werkstatt Frieden & Solidarität: Plakat "Das verschweigt uns die Regierung" (www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gid=40&Itemid=49) Info-Zeitung "Für eine Volksabstimmung über den EU-Reformvertrag!" (www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gid=40&Itemid=49) 10 Punkte, die uns die Regierung über den EU-Reformvertrag verschweigt (www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_content&task=view&id=83&Itemid=41) Unterstützung des Offenen Briefs "Für eine Volksabstimmung!" auf www.werkstatt.or.at Jene, die diesen Offenen Brief bereits unterstützt haben, werden von verschiedenen PolitikerInnen Rückmeldungen erhalten haben. Diese strotzen teilweise vor Lügen und Halbwahrheiten. Eine Stellungnahme der Werkstatt Frieden & Solidarität zu diesen Rückmeldungen finden Sie auf www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_content&task=view&id=58&Itemid=41 ----------------------------------------- Pressekonferenz der Plattform "Volxabstimmung" am 1.4.2008 in Wien "Vom ersten Satz der EU-Verfassung -- ,Das Recht geht vom Volk aus' -- ist nur mehr übergeblieben: Volk, aus!'" Schauspieler Hubsi Kramar bringt auf den Punkt, was viele Kritiker des EU-Vertrags von Lissabon stört. Keine schleichende Entdemokratisierung gebe es, so Kramar, sondern "eine rasant galoppierende". Aus der EU sei ein "faschistoides Projekt" geworden. "Jenseits von rechten Rülpsern" Kramar unterstützt, wie auch Kurt Palm, Marlene Streeruwitz, Robert Menasse und Peter Henisch und andere Prominente, die "Plattform Volxabstimmung", der inzwischen 54 Organisationen angehören. Sie alle kommen aus verschiedenen Spektren des demokratischen Lebens -- "jenseits von rechten Rülpsern", wie Elke Renner von der Werkstatt Frieden & Solidarität betont. Sie alle eint der Wunsch nach einer Volksabstimmung über den EU-Vertrag. Ein Wunsch, den die Kronenzeitung und die FPÖ ebenfalls teilen. Ob man sich mit der Vereinnahmung des Themas durch diese Kräfte nicht schwertue? "Die FPÖ ist ja aus völlig unterschiedlichen Gründen für eine Volksabstimmung", betont Regisseur Kurt Palm. Ihm und der Plattform Volksabstimmung gehe es darum, ein "Europa der Konzerne, der Generäle und Bürokraten" zu verhindern -- der FPÖ gehe es nur darum, Nationalismen zu schüren. Der Souverän soll entscheiden Christian Felber von Attac Österreich weist die Unterstellung zurück, dass man als Befürworter einer Volksabstimmung ein Nationalist sei: "Wir haben einen guten Grund für unsere Forderungen -- in einer Demokratie ist der Souverän die letzte Instanz, die zu entscheiden hat". Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal des EU-Vertrages gegenüber der ursprünglich geplanten EU-Verfassung sei die "Ausschaltung der Demokratie" gewesen, gegen die man sich wehren wolle. Das habe aber nichts mit einer Ablehnung der EU an sich zu tun. "Europa steht an einem Scheideweg", so Palm. Er habe zwar nur Teile des EU-Vertrages gelesen, aber alles was er gelesen habe, hätte die Alarmglocken läuten lassen: "Alles, wofür die EU ursprünglich eingetreten ist, bleibt auf der Strecke". Palm berichtete, er habe allen 183 Nationalratsabgeordneten ein E-Mail mit der Frage geschickt habe, warum es keine Volksabstimmung geben solle. "Die erste Antwort war eine Abwesenheitsnotiz von Caspar Einem, dass er aus dem Parlament ausgeschieden sei und jetzt bei Magna arbeite", erzählt Palm. Dann sei lange nichts passiert, nach sechs Wochen habe SPÖ-Klubobmann Josef Cap und der Grüne Klub ihm geantwortet, dass "eh alles super mit dem EU-Vertrag" sei. Von den restlichen Parteien habe er immer noch nichts gehört. "Das sagt ja wohl alles, wie mit diesem Thema seitens der Politik umgegangen wird", so Palm. "Ende der Durchsage" "Damit ist Österreich gestorben, die Neutralität ist gebeugt, Ende der Durchsage", fasst Kramar seine Ansicht zum EU-Vertrag zusammen. Ob das heiße, er sei gegen jede Form der EU-Verfassung? "Nein, immer diese schwarz-weiß Malerei", ärgert sich Kramar. "Ich bin total für eine EU-Verfassung -- aber mit einem sozialen Antlitz". Am kommenden Samstag organisiert die Plattform Volxabstimmung eine Demonstration und eine Menschenkette ums Parlament -- als Gegenbewegung zu "völkischen" Kräften, die unter maßgeblicher Nutzung der Kronenzeitungs-Leserbriefseite ebenfalls Demonstrationen planen (derStandard.at berichtete über die bereits stattgefundenen Demonstrationen). Die Plattform befürchtet "Störaktionen" seitens der FPÖ. Man bitte die Medien, differenziert zu berichten, was die Aktionen des rechten Spektrums angehe: "Wir haben mit diesen Leuten nichts zu tun", bekräftigt Renner. (Anita Zielina, derStandard.at, 1.4.2008) ------------------------------------------------- Statements von Robert Menasse, Marlene Streeruwitz, Peter Henisch und Erich Haider Robert Menasse Aufwecken und Abstimmen! Ein gemeinsames demokratisches Europa statt eines Europa konkurrierender oder gar verfeindeter Nationalstaaten ist unser Traum. Das heißt aber nicht, dass wir den Weg als Schlafwandler gehen wollen, die Angst davor haben müssen, aufzuwachen. Diejenigen, die den EU-Reformvertrag ausgehandelt und formuliert haben, bezeichnen ihn als wichtigen Schritt zu mehr Demokratie in Europa -- warum fürchten sie dann Demokratie just in diesem Fall, bei diesem Grundsatzpapier für ein nachnationales demokratisches Europa? Ist unser Traum ihr Albtraum? Dann müssen sie aufwachen! Ein demokratisches, nachnationales Europa darf nicht hinter die demokratischen Standards zurückfallen, die in den entwickelten Nationalstaaten nach 1945 erreicht wurden, sondern muss sie weiterentwickeln und vertiefen. Die politischen Eliten, die den EU-Reformvertrag als Grundlage für mehr Demokratie bezeichnen, diejenigen, die sagen, dass es doch genau darum gehe, um mehr Demokratie, sagen damit selbst: Mischt Euch ein! Denn das ist Demokratie! Hinterfragt Beschlüsse, die ohne Euer Zutun und gegen Eure Interessen zustande kommen! Denn das ist Demokratie! Artikuliert Eure Interessen, statt unter faulen Kompromissen zu verfaulen! Denn das ist Demokratie! Und nicht zuletzt sagen sie, die in Sonntagsreden eine Demokratie feiern, die von Montag bis Freitag angeblich zu kompliziert für uns ist, auch dies: Wählt uns ab! Denn das ist Demokratie! Erweisen wir ihnen und uns diesen Gefallen! -------------------------------------------------------------- Marlene Streeruwitz Wenn die Debatte über das Rauchen in Lokalen wichtiger genommen wird als eine Diskussion und Entscheidung über eine EU Verfassung, die tiefer in die Leben eingreift als die Frage, ob zum Achterl auch ein Zigaretterl geraucht werden darf, dann beschreibt das ein Mißverhältnis zur Demokratie. Es ist überhaupt unverständlich von einer Regierung, sich gegen eine Abstimmung über das Reformvertragswerk auszusprechen, wenn eine europäische Demokratie wirklich gewollt ist. Wie anders sollten sich die EU Bürgerinnen und Bürger eine solche Demokratie aneignen , als sich in einer Entscheidung mit dieser Form auseinanderzusetzen. Es hat auch etwas Übereiliges, wenn in Kleinhandstreichen von Regierungen die Geschichte Europas getilgt und eine "neue Zeit" fabriziert werden soll. Es wäre aus dieser Geschichte doch zumindest zu lernen, daß solche Verordnungen nicht zu Frieden und Akzeptanz der "Anderen" führen. Ganz im Gegenteil. Ein solches Verfahren des Aufzwingens der politischen Form führt geradewegs in Ressentiments und Chauvinismen. Also in die Sackgassen, aus denen der europäische Gedanke führen sollte. Das Reformwerk sieht so eine Rolle von Rüstung und Bewaffnung vor, über die die Bürgerinnen und Bürger unter allen Umständen entscheiden können müssen. Ohne diese Möglichkeit wird "Obrigkeit" konstruiert, von der wir schon annehmen konnten, sie losgeworden zu sein. ------------------------------------------------------------- Peter Henisch Keine Frage: Ich teile das Unbehagen, das Viele angesichts der Entwicklung der EU empfinden. Mir missfällt die Dominanz vor allem profitorientierter wirtschaftlicher Kräfte und mich ärgern die Demokratiedefizite in ihrer bisherigen Praxis. Natürlich habe ich den Eindruck, dass die Verfassung, die man uns nun mit kleinen Korrekturen vorlegt, alles andere als das ist, was ich mir im Hinblick auf ein anderes Europa wünsche. Und ich finde es fatal, dass die europäischen Regierungen und im konkreten Fall unsere Regierung es nicht geschafft haben, den Demos, das Volk, von dem ja angeblich alle Rechte ausgehen, auf überzeugende Weise in die bisherigen Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Dadurch nimmt das Gefühl zu, dass all das einfach über unsere Köpfe hinweg geschieht. Und dass es ohnehin sinnlos ist, sich noch darüber aufzuregen. Wir sollten uns aufregen, ja, wir sollten uns das nicht gefallen lassen. Wir sollten uns rühren, wir sollten unser Unbehagen artikulieren, wir sollten Demokratie nicht zum bloßen Ritual verkommen lassen. Darüber hinaus scheint mir das sozial- und umweltpolitische Bewusstsein in dieser EU nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ zu mangeln. Die EU sollte kein kritiklos mitfiedelndes Instrument der Globalisierung sein, sondern einen anderen Ton anschlagen. Was die Verteidigungspolitik betrifft, so bin ich der Meinung, dass sich dieses Europa nicht auf Gedeih und Verderb an die NATO ketten und sich in deren verdeckte Angriffsplanspiele einbeziehen lassen darf. Die EU war in ihren Anfängen nicht zuletzt ein Friedensprojekt und sollte es nicht nur bleiben sondern auf noch bewußtere Weise werden. ----------------------------------------------------------- Erich Haider (SPÖ Oberösterreich) "Viele Menschen in Österreich wollen über die Annahme des Vertrages von Lissabon abstimmen. Das zeigen auch die vielen Resolutionen aus den Gemeinden dieses Landes. Ein Ablehnung dieses Anliegens kann in einer entwickelten Demokratie wie Österreich NIE mit der Kompliziertheit der Verträge begründet werden. Das ist undemokratisch und untragbar. Denn die Menschen in Österreich sind sehr wohl in der Lage sich auf Basis umfassender Information eine Meinung zu bilden und über diesen Vertrag demokratisch abzustimmen. Es steht niemandem zu, dies in Zweifel zu ziehen!" Dem Land Oberösterreich sind nun mittlerweile von folgenden Gemeinden Resolutionen zugegangen, in denen eine Volksabstimmung gefordert wird. Andorf (SP), Freistadt (VP), Gallspach (SP), Grünbach (VP), Laakirchen (SP), Leonding (SP), Neumarkt im Mühlkreis (SP), Ort im Innkreis (VP), St. Georgen an der Gusen (SP), St. Marienkirchen an der Polsenz (VP) und Waldzell (SP). In vielen weiteren Gemeinden werden die Anträge noch behandelt. (In der Klammer die Parteizugehörigkeit des Bürgermeisters: SP = Sozialdemokraten, VP = Volkspartei) Erich Haider wird innerhalb der SPÖ weiter für die Volksabstimmung werben und biete in diesem Zusammenhang auch seine Kooperation an. (Weitere Infos siehe: www.volxabstimmung.at) (Siehe auch Info 661) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Apr 2 23:10:20 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 02 Apr 2008 23:10:20 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 670 - Termine 4-5/2008 Message-ID: <47F3F63C.4060607@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 670 - Veranstaltungstermine April - Mai 2008. (Siehe auch Info 649) Bad Ischl, 2.4.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Veranstaltungstermine April - Mai 2008 (Siehe auch Info 649) ÖSTERREICH APRIL 2008 4.4. 13:00 -- 18:00 LINZ (Wissensturm der Volkshochschule): Konferenz "Bleiberecht JETZT" (gegen Abschiebungen von MigrantInnen). (Anmeldung u.a. bei: Land der Menschen, landdermenschen.ooe @ aon.at) 4.4. 19:00 WIEN (Depot, Breite Gasse 3): Diskussion mit Maria Kursina (Moskau): "Wilder Osten? Kapitalismus im Aufbruch - Gesellschaft im Umbruch - Soziale Kämpfe in Russland". 5.4. WIEN: EU-"Reform"Vertrag ohne Volksabstimmung in Österreich: Nicht in unserem Namen!, Westbahnhof ab 13:00: Demonstration über die Mariahilferstr., ab 15:00: Menschenkette vor dem Parlament (Plattform für eine VolXabstimmung über den EU-"Reform"Vertrag", www.volxabstimmung.at) 5.4. 14:00 - 16:00 WIEN (Pestsäule/ Graben): Mahnwache für Frieden in Israel und Palästina "Gaza". (Frauen in Schwarz/Wien, Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost/ Österreich, www.nahostfriede.at) 7.4. 18:30 WIEN (IWK, Bergg. 17): Elisabeth Ben David-Hindler und die Gruppe Kollektivtheater: Stein der Erinnerung am Alsergrund, sowie Glücksthals Rückkehr - Forumtheaterstück zur "Arisierung". 7.4. 18:30 WIEN (MUMOK Lounge, Museumspl. 1): Podiumsdiskussion " EU-Superstaat durch die Hintertür?" (Infos: Europ. Föderalistische Bewegung, office @ efb.at) 7.4. 19:00 GRAZ (Grüne Akademie, Paulustorg. 3): EU-Vertrag-Diskussion mit Peter Steyrer. 8.4. 19:00 WIEN (Hauptbücherei, Urban Loritz Pl. 2A): Buchpräsentation u. Diskussion mit Birge Krondorfer u.a.: "Frauen und Poltik, Nachrichten aus Demokratien". 8.4. 19:00 WIEN (Republikan. Club, Rockhg. 1): Diskussion "Wertschöpfungsabgabe - Neue /alte Wege zur Finanzierung des Sozial- und Gesundheitssystems". 8.4. 19:00 WIEN (Bruno Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Vortrag von Khaled Fouad Allam (I): "Symbolische Grenzen. Diaspora in Europa -- Integration wohin?" (Anmeldung: 3188260/20, einladung.kreiskyforum @ kreisky.org) 8.4. 19:00 SALZBURG (WIFI, Julius-Raab-Pl. 2): Gedächtnisveranstaltung Dr. Josef Kemptner - Vortrag u. Lesung "Mut machen - Ein Mentoringprojekt für Kinder u. Jugendliche für soziale Nachhaltigkeit". (Klimabündnis u.a.) 9.4. 9:00 - 13:00 WIEN (AK Bildungszentrum, Theresianumg. 16-18): Tagung "Privatisierung der Verkehrsinfrastruktur - Erfahrungen mit Public Private Partnership (PPP) in Österreich und Europa". (Anmeldung an: uv @ akwien.at, Tel 01-50165-2698) 9.4. 15:00 WIEN (VIC/ UNO, Press Briefing Room, C-Building, 3rd floor): Information and Discussion Meeting on "From Common Market to Common Defense" The Common Foreign, Security and Defense Policy of the EU after Lissabon. Lecture by Dr. Franz Leidenmühler. (Anmeldung bis 6.4. bei: reno @ wvnet.at) 9.4. 19:00 SALZBURG (ORF Landesstudio, Nonntaler Hauptstr. 49d): Podiumsdiskussion "Starke Pläne für Salzburg? Kultur, Politik, Diskussion". 9.4. 19:00 WIEN (Renner-Institut, Hoffingerg. 33): Buchpräsentation des Braumüller Verlags "Prager Frühling. Gespräche über eine europäische Erfahrung" mit Dieter Segert. (Anmeldung: e.farago @ braumueller.at, www.braumueller.at) 9.4. 19:30 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Buchpräsentation und Diskussion "Die 68er - Schlüsseltexte der globalen Revolte". 9.4. 22:00 WIEN (3raum Anatomietheater, Beatrixg. 11): Fest zum Begegnen mit Augusto und Julian Boal (Theater der Unterdrückten). (Infos u.a. bei: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, www.begegnungszentrum.at) 10.4. 19:00 PUCHBERG b. Wels (Bildungshaus Schloss Puchberg): Vortrag und Diskussion "Erinnerungskultur - Wie heute mit der NS-Vergangenheit Österreichs umgehen?" 10.4. 19:00 SALZBURG (DAS KINO, Giselakai 11): Film & Diskussion "Burma all inclusive" 12.4. 14:00 -18:00 WIEN (Diplomat. Akademie, Favoritenstr.15 a): Symposium "Demokratisches Europa - durch Beteiligung der Bürger zu einer besseren Gesellschaft". 12.4. 20:00 SALZBURG (ARGE Kultur, Josef-Preis-Allee): Fest der interkulturellen Begegnung "cross culture" vom Orient über Nordafrika cross Andalusien nach Argentinien - zum gemeinsamen Empfinden in der Lebenslust, entwickeln der Empathie... (Kontakt: Atelier Oriental, Salim Benhamada, 0664/433 8447, cirta @ sol.at, www.atelier-oriental.at) 14.4. 18:30 WIEN (Erste Bank, Peterspl. 7): Vortrag "Die Slowakei als nächstes Mitglied der Europäischen Währungsunion - Wachstumsschub oder Bremse?" (Anmeldung: Institut für den Donauraum und Mitteleuropa/ IDM, T 01-319 72 58-0, idm @ idm.at) 14.4. 20:00 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8, EG, R. 4): Arbeitsgespräch der Gewerkschafter gegen Atomenergie "30 Jahre Nein zum AKW Zwentendorf - EU-Vertrag - EURATOM". (Rückmeldung: ggae @ gmx.at) 15.4. 18:00 SALZBURG (PROJEKTkompetenz.eu, Franz-Josef-Str. 19/7): 3. EU-Dienstag Thema: "EU-Regionalpolitik, EU-Regionalfinanzierungsprogramme". (www.eudienstag.eu, www.projektkompetenz.eu) 17. - 18.4. WIEN (Albert Schweitzer Haus, Schwarzspanierstr.): :Vortrag mit Sara Roy und Tagung "Perspektiven jenseits von Krieg und Krise? Geberpolitiken und Geschlechterordnungen im israelisch-palästinensischen Konflikt". Zum fehlgeschlagenen Frieden Israel-Palästina, zur Rolle internationaler Geber in der West Bank und im Gaza Streifen. (Anmeldung bei VIDC: seewald @ vidc.org, www.vidc.org) 19.4. ab 15:00 BRAUNAU (Bahnhof, OÖ.): Antifaschistische Kundgebung "Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg. Gegen Leugnen, Schweigen und Vergessen" 21.4. 18:00 WIEN (Österr. Nationalbibliotehk, Josefspl. 1): Buchpräsentation "12 Bücher zur Zukunft der Erde". (Infos: www.mut-zur-nachhaltigkeit.de) 23.4. 19:00 WIEN (Presseclub Concordia, Bankg. 8): ExpertInnengespräch "Vermögensbesteuerung - Österreichs Vermögensbesteuerung im internationalen Vergleich und Schlussfolgerungen für eine Steuerreform". (Anmeldung b. Renner-Institut, Anmeldung, T. 01-804 65 01-0, post @ renner-institut.at, www.renner-institut.at) 24.4. 19:30 EISENSTADT (Haus der Begegnung, Kavarienbergpl. 11): Vortrag "Global und doch gerecht. Wirtschaftsmodelle, die auch Hoffnung machen " mit Dr. Wolfgang Kessler zum (Infos: Tel. 03353-6671, paxchristibgld @ utanet.at) 25. - 27.4. WIEN: Tagung "EineR für alle -- alle für eineN. Wozu Solidarität?". 25.4. Kolpinghaus Alsergrund, Liechtensteinstr. 100: Vortrag "Partizipartive Ökonomie" von Michael Albert (USA). 26. - 27.4. VHS Favoriten, Arthaberplatz 18: Tagung. (Anmeldung: Grüne Bildungswerkstatt Wien, info @ gbw-wien.at) 28.4. GMUNDEN (Stadtzentrum, OÖ): Gehzeugdemonstration für Alternativen zum Auto. (Infos: www.fairkehr.net) 28.4. 19:00 SALZBURG (Literaturhaus, Struberg.): Film, Lesung & Gespräch (engl./dt.) "Sie nahmen mir die Mutter und gaben mir ein Gewehr" mit China Keitetsi/ Uganda MAI 2008 4. - 6.5. SALZBURG (Campus Salzburg - Urstein): Konferenz "Zukunft: Lebensqualität". (Infos: www.fhs-forschung.at) 5.5. WIEN (Heldenpl.): Denk.Mal, Schülerinnen und Schüler gestalten in Erinnerung an die mehr als 100.000 Menschen aus Österreich, die von den Nazis ermordet wurden - 65.000 Juden, zehntausende weitere Opfer wie politische Gegner, Behinderte, Roma und Sinti, Homosexuelle oder Gläubige ein Denk.Mal. 9. - 12.5. ST. PÖLTEN (Hippolyt Haus): 5.Open Space Symposium des 7 Generationen Netzwerkes, Pfingsten 2008 "Kostbarkeit Leben und der Weg der Gemeinschaft aus dem Suchtsystem des Kapitalismus". Zum Thema Sucht, Anorexie und Co-abhängigkeit. (ARGE 7 Generationen, Dr. Markus Distelberger, Am Hainerberg-Dörflein 10, 3130 Herzogenburg, Tel. Mobil: 02782-83278, info @ 7generationen.at, www.7generationen.at) 19.5. 19:00 WIEN (Städtische Bücherei, Urban Loritz-Pl.): Buchpräsentation "Solidarische Ökonomie", VSA Verlag. 21. - 24.5. GOLDEGG (Schloss Goldegg, Sbg.): 27. Goldegger Dialoge "Werte, Wandel und das Glück". (Kultur- und Seminarzentrum Schloss Goldegg, Hofmark 1, 5622 Goldegg, Tel. 06415-8234-0, www.schlossgoldegg.at) 28. - 30.5. LINZ (Bildungszentrum St. Magdalena): Fachtagung der BAWO - Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe. (Anmeldung: fachtagung @ bawo.at, www.bawo.at) DEUTSCHLAND APRIL 2008 3. - 6.4. KEVELAER und BERLIN: Kongress zum 60. Geburtstag der deutschen Sektion von pax christi. (Infos: www.paxchristi.de/60jahre/news/termine/termin.20071120/index.html) 7.4. DÜSSELDORF (ZAKK): Auftakt zur Veranstaltungsreihe: 5 Jahre Irakkrieg: Ich bin ein Deserteur - Lesungen aus dem Buch des US-Deserteurs Joshua Key. (Infos zu weiteren Terminen: www.connection-ev.de/Veranstaltungen.html) MAI 2008 1. - 4.5. MÜNCHHAUSEN b. Marburg: Arche-Jahrestreffen 2008 "Solidarische/ gewaltfreie Ökonomie". (Anmeldung erforderlich bei: Uli Wortmann, Von-Keitz-Str. 6, D-35043 Marburg, Tel. 06421-307328) 30.5. - 1.6. BAD BOLL (Evang. Akadamie): Tagung "Olympia der Unterdrückung. China und die Menschenrechte". (Anmeldung: www.ev-akademie-boll.de/Programm.programm.0.html) INTERNATIONAL APRIL 2008 3. - 4.4. LJUBLJANA (Law School of the University): 3. Alternative ECOFIN - Conference on EU economic and financial policy. (Infos: www.alternativer-ecofin.org/) 5.4. ab 14:00 LUBLJANA (Hauptbahnhof - Kongresspl., Slowenien): EGB (Europäischer Gewerkschaftsbund)-Demo für Lohngerechtigkeit und höhere Löhne (Infos. www.etuc.org/) -- Zusammengestellt von: Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Apr 15 18:59:12 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 15 Apr 2008 18:59:12 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 671 - Day of Peasant Struggle Message-ID: <4804DEE0.30000@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 671 - La Via Campesina: Internationaler Tag der Kleinbauern und Landlosen/ April 17th of The International Day of Peasant Struggle, 17.4.2008. Agribusiness Transnational Corporations (TNCs) Create World Food Crisis. Peasants Seize Back Their Rights. Bad Ischl, 15.4.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Internationaler Tag der Kleinbauern und Landlosen Agribusiness Transnational Corporations (TNCs) Create World Food Crisis. Peasants Seize Back Their Rights. Call of La Via Campesina for April 17th of The International Day of Peasant Struggle. The world food crisis is starting to appear in its real picture this year. During the last decades hunger was "hiding" in rural or slump areas. Now the number is increasing and many more people cannot stand it anymore. Food riots appear and queues of hungry people are back in many part of the world. Africa and Asia are worst affected by hunger, misery and poverty in the rural areas and the increasing effects of climate change. Economic development and growth only benefits minority of the population and create environmental damage and does not resolve the extremely precarious situation of the large majority. In India an economic boom benefits only a minor part of the population. At the same time peasant based agriculture is being destroyed and thousands of peasant end their life through suicide because of despair and poverty. Young peasants from Indonesia, Philippine, Thailand, Bangladesh have to leave their family and village for other countries because there is no possibility to gain a living. In Latin America region similar developments take place. Farm land do not anymore belong to rural people. They have to work as cheap labor on the land they owned before. Some flee to the city trying to improve their lives but unfortunately every night they have to go to bed with an empty belly. Big transnational agribusiness corporations (TNCs) want to increase control over world food and agricultural economy. Liberalization of trade and investment in agriculture has made this happen. International arrangements have been made for this through the World Trade Organization (WTO), Free Trade Agreements (FTAs) and Economic Partnership Agreements (EPAs). It is assisted through the programs of the World Bank and the IMF that promote agribusiness as the priority in food and agricultural policies in many countries. Government subsidies that go to agribusiness TNCs in the north are aimed to industrialize farming, eliminating farms in the North and in the South through low price dumping. Through green revolution, agribusiness TNCs exclude local wisdom and knowledge on agriculture and impose new technologies and agricultural inputs that farmers have to buy and depend on. Today the greediness of agribusiness TNCs is even more dangerous because they want much more land to convert into agro fuel mono-cultures, harvesting food for cars. Clearly, agribusiness TNCs want to stop family farmers and peasants to feed people in the world because their objective is to control the world food market and to convert peasant based production into industrialized production. After expropriating many small farmers and peasants they exploit consumers increasing world food prices. The operation of agribusiness TNCs are really against human beings and the sustainability of the earth, we should not allow them to continue their operations. We should stop them and seize back the rights of people for farming, the right to produce good food for all people. For the commemoration this year of the 17th of April, the International Day of Peasant Struggle, La Via Campesina calls upon their members and other social movements to do activities and actions against TNCs: 1. To send before the 17th of April reports and information on the impacts of agribusiness TNCs that create hunger, poverty for family farmers and peasants. We will collect your information and publish the list on www.viacampesina.org during the April 17th. You could send any information like incidents of hunger, violation of human rights, negative impacts on the culture and values of people, indebtedness, health problems, expropriation of farm land, natural disasters and other incidents impacted by the operations of agribusiness TNCs in your village, local and country. 2. To organize on or around the 17th of April activities (seminars, public discussions, actions, mobilizations, press conferences, etc.) to expose the impacts of agribusiness TNCs and to delegitimize their role in the food sector. These activities could also show what has been proposed by the peasant organizations and other social movements as the alternatives to the neo-liberal model. www.viacampesina.org -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Apr 15 19:00:53 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 15 Apr 2008 19:00:53 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 672 - Jean Ziegler: UN-Hungerbericht Message-ID: <4804DF45.50200@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 672 - FIAN (D): Jean Ziegler beklagt Schizophrenie bei der Hungerbekämpfung. Der UN Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf Nahrung, Jean Ziegler, beklagt in seinem Abschlussbericht an den UN Menschenrechtsrat eine "Schizophrenie im System der Vereinten Nationen und in der Politik der Staaten". Bad Ischl, 15.4.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Pressemitteilung: Jean Ziegler beklagt Schizophrenie bei der Hungerbekämpfung FIAN fordert (deutsche) Bundesregierung zum "Kohärenzcheck" ihrer Handelspolitik auf Köln, 6. März 2008 Der UN Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf Nahrung, Jean Ziegler, beklagt in seinem Abschlussbericht an den UN Menschenrechtsrat eine "Schizophrenie im System der Vereinten Nationen und in der Politik der Staaten". Einerseits verpflichten die Menschenrechtspakte der UNO die Regierungen zur Umsetzung des Menschenrechts auf Nahrung. Andererseits treiben die Weltbank, der Internationale Währungsfond (IWF) und die Welthandelsorganisation (WTO) die Privatisierung von öffentlichen Diensten, die Liberalisierung des Agrarhandels und die Kommerzialisierung der Ressource Land voran. Diese Politik habe sich auf das Recht auf Nahrung aber katastrophal ausgewirkt. FIAN teilt diese Einschätzung und ruft die Bundesregierung dazu auf, die Kohärenz zwischen ihrer Handelspolitik und ihren menschenrechtlichen Verpflichtungen zu überprüfen. Der am kommenden Dienstag vom UN Menschenrechtsrat zu debattierende Bericht schließt die achtjährige Amtszeit von Ziegler ab. "Ziegler hat mit seiner Arbeit wesentlich dazu beigetragen, dass Hunger nicht länger als Schicksal, sondern als Menschenrechtsverletzung wahrgenommen wird. Als Mahner und Provokateur hat er zu Recht auf die große Mitverantwortung von Konzernen und Regierungen des Nordens am alltäglichen Skandal des Hungers hingewiesen. Wir hoffen, dass die Staaten nun die an Weltbank und IWF gerichtete Anklage ernst nehmen", so Ute Hausmann, Grundsatzreferentin bei FIAN-Deutschland. Schon 2001 hat der UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte die deutsche Regierung aufgefordert, sicherzustellen, dass internationale Organisationen nicht zu Menschenrechtsverletzungen beitragen. Eine große Gefährdung des Rechts auf Nahrung sieht Ziegler auch in den Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPA's), die im Dezember 2007 zwischen der Europäischen Union und den Staaten Afrikas, der Karibik und des Pazifik (AKP) vereinbart wurden. "Die Abkommen schränken die Möglichkeiten der Staaten extrem ein, die Rechte von Kleinbauern vor subventionierten Billigimporten aus Europa zu schützen", so Armin Paasch, Handelsreferent bei FIAN-Deutschland. "Die EU darf die EPA's nur dann ratifizieren, wenn sie Menschenrechtsverletzungen als Folge ausschließen kann." FIAN fordert die Bundesregierung auf, sich in der EU für eine menschenrechtliche Überprüfung und Revision dieser Abkommen einzusetzen. Am kommenden Montag (10.3.08) wird das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) seinen Menschenrechtsaktionsplan bis 2010 vorstellen. Das BMZ hat in der Bundesregierung sowohl für die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen als auch für die Weltbank die Federführung. FIAN hofft, dass Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul im Aktionsplan und bei der Umsetzung auch in diesen Politikbereichen Akzente setzt und damit der Aufforderung der UN von 2001 nachkommt. Kontakt: Ute Hausmann, FIAN-Deutschland; u.hausmann @ fian.de; 0221-7020072 Armin Paasch, FIAN-Deutschland; a.paasch @ fian.de; 0176-22630755 * Download des Berichts von Ziegler an den UN Menschenrechtsrat: http://www.fian.de/fian/downloads/pdf/ran/2008ziegler.pdf -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Apr 22 08:44:55 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 22 Apr 2008 08:44:55 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 673 - Termine 4-5/2008 (Ergaenzungen) Message-ID: <480D8967.8070201@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 673 - Veranstaltungstermine April - Mai 2008 (Ergänzungen) Bad Ischl, 22.4.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Veranstaltungstermine April - Mai 2008 (Ergänzungen) (April- und Mai-Termine siehe auch Aussendung vom 2.4.2008) ÖSTERREICH APRIL 2008 23.4. 9:30 - 11:00 WIEN (Ballhauspl.): Protest anläßlich 22 Jahre nach Tschernobyl: Regierungswecken!! Trotz massiver Gefährdung durch das grenznahe AKW Mochovce/Slowakei verharrt die Regierung im Tiefschlaf - eine Umweltverträglichkeitsprüfung ist einzufordern! 23.4. 17:00 WIEN (vor dem Innenministerium, Herreng. 7): "Jubiläumsdemonstration" mit Pauken und Trompeten "Zwei Jahre Ehe ohne Grenzen". (Initiative: Ehe ohne Grenzen, Tel. 0699 81868336, magenheimer @ ehe-ohne-grenzen.at, www.ehe-ohne-grenzen.at) 23.4. 19:00 BAD ISCHL (Evang. Gemeindesaal, Bahnhofstr.): Film u. Diskussion "Die unbequeme Wahrheit" (von Al Gore). (Initiative "Der Propeller") 24. - 27.4. WIEN (Albert-Schweitzer-Haus, Schwarzspanierstr.13 ): "Palästina - Kultur im Exil": ab 10:00: Ausstellung, ab 18:00 Vorträge, Diskussion, am 27.4.: Musik: Marwan Abado. (Verein für antirassistische und friedenspolitische Initiative - Dar al Janub, Thabit - Palestinian Organization for the Right of Return, Palästinensische Immigranten Vereinigung in Österreich, Infos: Tel. 0676/78 96 413, palestineculture @ dar-al-janub.net, www.dar-al-janub.net/palestineculture) 24.4. 8:00 WIEN (Vor dem Parlament): Mahnwache vor der Bundesratssitzung "Für eine Volksabstimmung über den EU-Reformvertrag!" (Infos: www.werkstatt.or.at, www.volxabstimmung.at) 24.4. 10:30 - 12:30 SALZBURG (Alter Markt 3 vor der Sparkasse): Kundgebung zum 22. Tschernobyl-Bedenktag 2008 - gegen den Ausbau des AKW Mochovce finanziert durch die Erste Bank Sparkassen Gruppe. (PLAGE, www.plage.cc) 24.4. 19:00 WIEN (Fleischerei, Kircheng. 44): Podiumsdiskussion "68: Vor- und Nachspiele - die versäumte Chance des Austro/Eurokommunismus und Sozialismus". 24. 4. 19:30 SALZBURG (AAI, Clubraum, Wr. Philharmonikerg. 2): Interkulturelle Präsentation Nigeria & Österreich "Crossover: Splitter im Auge". Szenische Lesung mit Dietmar Gnedt & Babatola Aloba. 25.4. 10:00 - 12:00 LINZ (Landstr. 55): Kundgebung zum 22. Tschernobyl-Bedenktag 2008 - gegen den Ausbau des AKW Mochovce finanziert durch die Erste Bank Sparkassen Gruppe. 26.4. 10:00 WIEN (Filmcasino, Margaretenstr. 78): Filmmatinee "Arlit, ein zweites Paris" über innerafrikanische Migration, Massenarbeitslosigkeit und die radioaktive Vergiftung der Bevölkerung im Niger. (Gesellschaft für bedrohte Völker/ GfbV, Untere Viaduktg. 53/7A, 1030 Wien, Tel: 01/5034990, peter.ritzinger @ gfbv.at, www.gfbv.at) 26.4. 16:00 SANDL (Gasthaus Fleischbauer, OÖ.): Buchpräsentation "Die Menschen von Temelín". (Verein "Sonne & Freiheit", 4251 Sandl 90, www.sonneundfreiheit.eu) 28.4. ab 14:30 GMUNDEN (Stadtzentrum, OÖ): Gehzeugdemonstration für Alternativen zum Auto zur Eröffnung der Landesausstellung. (Infos: www.fairkehr.net) 28.4. 14:00 - 17:00 ST. PÖLTEN (Landhaus, Landhausplatz 1, Haus 1a, 2. St.): Gespräch mit Almoustapha Alhacen über innerafrikanische Migration, Massenarbeitslosigkeit und die radioaktive Vergiftung der Bevölkerung im Niger. (Anmeldung: silva.herrmann @ global2000.at) 28.4. 18:00 - 20:00 WIEN (Kath. Sozialakademie Österr., Schottenring 35/DG): Präsentation des ksoe-Dossiers "Solidarische Ökonomie". (Anmeldung unter Tel: 01-3105159, marlene.rainer @ ksoe.at, www.ksoe.at) 28.4. 18:00 WIEN (ORF, Radio KulturCafe, Argentinierstr. 30a): Diskussion "Und wovon leben Sie? Zwischen Flexibilitaet und Prekariat". 28.4. 19:00 SALZBURG (Imbergstr. 2): Projektpräsentation "Frauenempowerment in Indien" (Ishwari (Pune) mit Sr. Roslia Medeira . (INTERSOL, Imbergstr. 2, www.intersol.at) 29.4. 18:30 GRAZ (Uni Graz, Zi. 15.21, RESOWI-Gebäude A2, Universitätsstr. 15): juridikum 2008 "Aktuell und kontrovers: Anti-Diskriminierung - Diskriminierung im Alltag und ihre Bekämpfung". (Infos: www.etc-graz.at) 29.4. 19:00 LINZ (Ursulinenhof, Kleiner Saal, Landstr. 31): Vortrag und Diskussion mit Almoustapha Alhacen u.a. über die radioaktive Vergiftung der Bevölkerung im Niger. 29.4. 19:30 SALZBURG (AAI, Wr. Philharmonikerg. 2): Vortrag mit Diskussion "Kenia - Uraschen der Unruhen und Auswege" mit Joyce Zemanek (Kenia). 30.4. 9:50 FREISTADT (Handelsakademie, Festsaal, Brauhausstr. 10): Vortrag und Diskussion mit Almoustapha Alhacen u.a. über die radioaktive Vergiftung der Bevölkerung im Niger. 30.4. (28.5., 25.6.) 18:30 -- 21:00 SALZBURG (Kolpinghaus, Adolf-Kolping-Str. 10): 3 Salzburger Dialogabende "Österreicher werden? Österreicher sein?" (GBKL-CBCR, Moosstr. 43a, 5020 Salzburg, office @ conflict-resolution.at, www.conflict-resolution.at, Anmeldung 5 Tage vor dem Dialog, Tel. 0699-105 33688) 30.4. 19:00 INNSBRUCK (Buchhandlung Wiederin, Sparkassenpl. 4): Buchpräsentation und Vortrag mit Michael Albert "PARECON - Leben nach dem Kapitalismus". (Grüne Bildungswerkstatt Tirol) MAI 2008 3.5. ab 18:00 BAD ISCHL (Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26): Internationales Begegnungsfest. (Anmeldungen erbeten, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590) 5.5. 19:00 SALZBURG (DAS KINO): Film "Der Handykrieg", anschl. Diskussion mit Dr. Gerd Oberfeld u. und Klaus Scheidsteger (Filmautor) 6.5. 14:00 - 18:00 WIEN (Seminarraum KommEnt, Elisabethstr. 2/5): Workshop als Vorbereitung zur Entwicklungstagung "Lebensstile vermessen -- vermessene Lebensstile?" (Infos: www.pfz.at/index.php?Art_ID=626) 7.5. 19:00 WIEN (Renner-Institut, Oswaldg. 69): Vortrag "USA - Vom freien zum fairen Handel? Gewerkschaftliche Perspektiven für eine neue Handelspolitik in Amerika und Europa" mit Thea Mei Lee, AFL-CIO (USA). (Anmeldung: Renner-Institut, T 01-8046501, post @ renner-institut.at) 8.5. 18.30 -- 21.30 WIEN (AAI, Türkenstraße 3): Kurzvorträge (u.a. v. Fayssal Hourani), Film "The Presence of Absence in the Ruins of Kafr Bir'im" und Diskussion veranstaltet von der "Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost (Österreich) "60 Jahre Israel -- 60 Jahre Nakba - 60 Jahre Vertreibung der Palästinenser durch Israel". 8.5. 20:00 WIEN (Depot, Breite Gasse 3): Vortrag "Entgrenzung und Privatisierung - Veränderungen von Staatsgewalt im Zeitalter der Globalisierung". 9.5. 15:00 - 19:00 WIEN (Galerie Werkstatt NUU, Wilhelm Exnerg. 15): Workshop "EFT und gewaltfreies Handeln" ( anschl. gemeinsames Essen mit open end) Referentin Maria Reichl (Infos u. Anmeldung bei Maria Reichl, Tel. 06132-24590, EFTueben @ begegnungszentrum.at, www.begegnungszentrum.at u. Denise Narick, Tel. 0699-19429921, wellcome @ nuu.at, www.nuu.at) 15.5. 20.00 SALZBURG (ARGEkultur Salzburg, Josef-Preis-Allee 16): Lesung aus dem Buch des US-Deserteurs Joshua Key "Ich bin ein Deserteur". (ARGE Wehrdienstverweigerung). 16.5. 10:00 - 18:00 SALZBURG (AAI, Wr. Philharmonikerg. 2): Workshop "Europa vom Auswanderungs- zum Einwanderungskontinent. Interkulturelle Kompetenz als Grundlage für Integration!" mit Daniela Molzbichler & Elisabeth Moser. (Anmeldung bis 13.5. bei: daniela.molzbichler @ aai-salzburg.at, elisabeth.moser @ aai-salzburg.at) 16.5. 14.00 - 18.00 WIEN (Diplomatische Akademie Wien, Favoritenstr. 15a): Politikberatungsseminar Europapolitik "Der Vertrag von Lissabon: Tragfähige Voraussetzung für eine bessere Politik?" (Anmeldung: Renner-Institut, F. 01-8040874, walla @ renner-institut.at) 24.5. 10:00 - 18:00 SALZBURG (Imbergstr. 2): 4. Salzburger Solartagung. Vorträge - Diskussion - Präsentation. (INTERSOL, PLAGE, SBW, www.intersol.at) 26.5. 19:30 SALZBURG (Imbergstr. 2): Vortrag mit Diskussion "Dilemma zwischen Orient und Okzident - Auswege finden im Interkulturellen Dialog?" mit Karin Kneissl (Friedensbüro Salzburg, Platzl 3, 5020 Salzburg) 27.5. 17:30 - 19:00 SALZBURG (Robert-Jungk-Pl. 1/ Imbergstr. 2): Präsentation der Homepage "WhyWar.at". (Friedensbüro Salzburg, Platzl 3, 5020 Salzburg) INTERNATIONAL APRIL 2008 26.4. - 18.7. LONDON - GENEVA: Walk for a nuclear-free world "The nuclear industry threatens us all". (Footprints for Peace/ Australia, www.footprintsforpeace.net, www.sortirdunucleaire.org) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Apr 23 21:10:06 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 23 Apr 2008 21:10:06 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 674 - Begegnungen, Radiodialoge 5/08 Message-ID: <480F898E.5040203@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 674 - Veranstaltungen des Begegnungszentrums für aktive Gewaltlosigkeit im Mai 2008; Radiosendungen "Begegnungswege" im Freien Radio Salzkammergut, "Radiodialoge - Stimmen der Vielfalt" (mit Beteiligung von Maria Reichl). Bad Ischl, 23.4.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Einladung Samstag 3. Mai 2008 ab 18h internationales Begegnungsfest im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, (Anmeldungen erbeten! Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl Tel. 06132-24590) Als besondere Gäste haben wir dieses Mal Wolfgang Novacek (alias Knochi) mit seiner Frau Duang und seine zwei Söhne Vivid und Felix aus Thailand dabei. Da wir vor fünf Jahren Vivids ersten Geburtstag und Duangs 30er auch hier gefeiert haben, möchten sie gerne die Mitfeiernden wiedersehen. Gleichzeitig feiern wir dann auch alle anderen, die in April oder Mai Geburtstag haben und kommen können, mit. Ich kenne leider nicht alle eure Geburtstage, aber es reicht schon, wenn ich die erwähne, die in meinem Kalender vermerkt sind: Matthias am 9.4., Anneliese am 11.4, Harald am 17.4, Angelika und Maria am 19.4, Martina am 24.4., Brigitte am 27.4 ,Duang am 30.4. und Vivid am 24.5. Teilt uns mit, wenn Ihr auch noch dazu gehört. Bei schönem Wetter möchten wir im Garten grillen, bei Schlechtwetter rücken wir im Haus zusammen, und bei wechselhaftem Wetter werden wir wieder unseren Gartenpavillon aufstellen, der sich bei den letzten Begegnungsfesten schon bewährt hat. Damit das Fest gelingt, bitten wir Euch, nebst schönem Wetter und guter Laune auch kulturelle, musikalische oder kulinarische Köstlichkeiten mitzubringen. Teilt uns bitte umgehend mit, ob Ihr kommen könnt. ----------------------------------- Wer Interesse hat am Workshop "EFT und gewaltfreies Handeln" (mit anschl. gemeinsamen Essen) am 9. Mai 2008 von 15h bis ca 19h in der Galerie Werkstatt NUU (Wilhelm Exnergasse 15, 1090 Wien) teilzunehmen, kann mich anrufen oder mir schreiben (Tel. 06132-24590, E-Mail: EFTueben at begegnungszentrum) oder sich direkt bei Denise Narick, Tel. 0699-19429921, E-Mail: wellcome at nuu.at anmelden. Siehe: www.nuu.at) -------------------------------------------- Radiosendungen im Freien Radio Salzkammergut Die Weltweite Lesung zum "Jahrestag der politischen Lüge" mit dem Essay des chinesischen Schriftstellers Lu Xun (1881-1936) mit dem Titel "Ich erinnere mich, um zu vergessen", initiiert von der Peter-Weiss-Stiftung (Deutschland), welche wir im Freien Radio Salzkammergut am 20. März ausgestrahlt haben, findet ihr unter folgendem Link: http://cba.fro.at/show.php?eintrag_id=9175 Die Sondersendung Begegnungswege vom 10.4.2008 anläßlich der 10. Lesung von Alfred Hausotter findet ihr unter folgendem Link: http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=9441 Weitere Termine und Infos findet ihr in den E-Rundbrief-Infos www.begegnungszentrum.at/archiv/ Zum Schluss möchte ich Euch noch daran erinnern, dass ich mich bei den Radiodialogen beteilige. MÄRZ - DEZEMBER ÖSTERREICHWEIT: "Radiodialoge - Stimmen der Vielfalt". Interkulturelle Redaktionsteams in 6 Freien Radios gestalten mehrsprachige Radioprogramme, die in ganz Österreich ausgestrahlt werden. Die Sendungen werden, wie auch unsere Sondersendungen der "Begegnungswege", im CBA archiv (http://cba.fro.at) gespeichert, wo sie dann jeder anhören und downloaden kann. Ich beteilige mich am ersten Beitrag von "Freies Radio Salzkammergut", der am 13. Mai von 16:00 bis 17:00 und als Wiederholung am Sonntag, 18.5. von 19:00 - 20:00 (auch als Livestream) ausgestrahlt werden soll. (Siehe auch www.freiesradio.at und www.myspace.com/freiesradio). Ich bitte euch auch uns mit einem finanziellen Beitrag unsere Arbeit zu unterstützen (Spendenkonto-Nr. siehe unten). In der Hoffnung bald Euren Beitrag und/ oder ein Lebenszeichen zu erhalten, sende ich herzliche Grüße Maria Reichl -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Apr 30 09:28:42 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 30 Apr 2008 09:28:42 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 675 - Via Campesina on the food crisis Message-ID: <48181FAA.1070400@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 675 - Via Campesina: Open letter on the food crisis - to the director of FAO, the president of the G8 and the leader of the Grup of 77. Bad Ischl, 30.4.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ OPEN LETTER to Mr Jacques Diouf Secretary General of the Food and Agriculture Organization (FAO), Mr. Yasuo Fukuda, Prime Minister of Japan, President of the G8, Mr. John W. Ashe, Permanent UN representative, Antigua and Barbuda's Permanent and Chairman of the Group of 77 From: Henry Saragih, International Coordinator for La Via Campesina Jakarta, April 28, 2008 Concrete measures are needed to strengthen peasant and farmer-based food production; the food price crisis exposes the instability of liberalized agricultural markets. Dear Mr. Diouf, Mr. Fukuda, and Mr. Ashe, Our movement, La Via Campesina, consists of millions of small farmers and landless workers in more than 60 countries around the world. Although we are the ones producing food for our families and communities, many of us are hungry or living in poverty. Over the last months, the situation has worsened due to the sudden rise in food prices. We are also severely hit by the crisis because many of us do not have enough land to feed our families, and because most producers do not benefit from those high prices. Large traders, speculators, supermarkets and industrial farms are cashing in on and benefitting from this crisis. This current food crisis is the result of many years of deregulation of agricultural markets, the privatization of state regulatory bodies and the dumping of agricultural products on the markets of developing countries. According to the FAO, liberalized markets have attracted huge cash flows that seek to speculate on agricultural products on the "futures" markets and other financial instruments. The corporate expansion of agrofuels and the initially enthusiastic support for agrofuels in countries such as the US, EU and Brazil have added to the expectation that land for food will become more and more scarce. On top of this in many southern countries hundreds of thousands of hectares are converted from agricultural uses in an uncontrolled way for so-called economic development zones, urbanization and infrastructure. The ongoing land grabbing by Transnational Companies (TNCs) and other speculators will expel millions more peasants who will end up in the mega cities where they will be added to the ranks of the hungry and poor in the slums. Besides this, we may expect especially in Africa and South Asia more severe droughts and floods caused by global climate change. These are severe threats for the rural as well as for the urban areas. These are highly worrying developments that need active and urgent action! We need a fundamental change in the approach to food production and agricultural markets! Time to rebuild national food economies! Rebuilding national food economies will require immediate and long-term political commitments from governments. An absolute priority has to be given to domestic food production in order to decrease dependency on the international market. Peasants and small farmers should be encouraged through better prices for their farm products and stable markets to produce food for themselves and their communities. Landless families from rural and urban areas have to get access to land, seeds and water to produce their own food. This means increased investment in peasant and farmer-based food production for domestic markets. Governments have to provide financial support for the poorest consumers to allow them to eat. Speculation and extremely high prices forced upon consumers by traders and retailers have to be controlled. Peasants and small farmers need better access to their domestic markets so that they can sell food at fair prices for themselves and for consumers. Countries need to set up intervention mechanisms aimed at stabilizing market prices. In order to achieve this, import controls with taxes and quotas are needed to avoid low-priced imports which undermine domestic production. National buffer stocks managed by the state have to be built up to stabilize domestic markets: in times of surplus, cereals can be taken from the market to build up the reserve stocks and in case of shortages, cereals can be released. Regulating international markets and supporting countries to strengthen their food production At the international level, stabilization measures also have to be undertaken. International buffer stocks have to be built up and an intervention mechanism put in place to stabilize prices on international markets at a reasonable level. Exporting countries have to accept international rules to control the quantities they can bring to the market, in order to stop dumping. The right to implement import controls, set up programs to support the poorest consumers, implement agrarian reform and invest in domestic, farmer peasant-based food production has to be fully respected and supported at the international level. We ask the FAO, based on its mandate, to take the initiative and create the political environment for a fundamental change in food policies. In the International Conference on Agrarian Reform and Rural Development (ICARRD) a broad majority of governments recognized and agreed on the importance of rural development and agrarian reform to combat poverty and hunger in the rural areas. The International Assessment of Agricultural Knowledge, Science and Technology for Development (IAASTD), an assessment of the agricultural sector that involved Civil Society organizations, the private sector, and governments as well as the FAO and the World Bank came to the conclusion that corporate-led agriculture and the increasing dependence of peasants and small farmers is at the heart of the problem. They also concluded that peasant, and farmer-based sustainable agriculture has to be supported and strengthened. The International Fund on Agricultural Development (IFAD) also recognizes the key role of peasants and small farmers in the production of food. We request that G8 governments allow these initiatives to be taken. They should stop the promotion of agrofuels as these are no solution for the climate crisis and add to the destruction of forests. Especially in the southern countries, agrofuels occupy millions of hectares that should remain available for food production. We also demand that the G8 analyze critically their own agricultural policies, take initiatives to stop the ongoing volatility of the international markets and shift their financial support away from industrial agriculture towards sustainable family farmer-based food production. We also demand that the G8 stop and cancel any free trade agreements that will only contribute to the destruction of food production in developing countries and block any possibility of autonomous industrial development. The influence of transnational corporations and financial speculative interests has to be controlled as much as possible and kept away from the the international food market. Food is too important to be left to business alone. A possible WTO agreement in the Doha Round will mean another blow for peasant-based food production. We demand that the governments of the G77 assess again the WTO negotiations on agriculture in the Doha round and reject any agreement that has negative implications for domestic food production and does not allow the taking of all necessary measures to strengthen food production and increase national self sufficiency. Peasants and small farmers are the main food producers La Via Campesina is convinced that peasants and small farmers can feed the world. They have to be the key part of the solution. With sufficient political will and the implementation of adequate policies, more peasants and small farmers, men and women, will easily produce sufficient food to feed the growing population. The current situation shows that changes are needed! The time for Food Sovereignty has come! Yours sincerely, Henry Saragih International Coordinator for La Via Campesina -- International Operational Secretariat ----------------------------------------------------------------------- La Via Campesina - International Secretariat: Jln. Mampang Prapatan XIV No. 5 Jakarta Selatan, Jakarta 12790 Indonesia Phone : +62-21-7991890, Fax : +62-21-7993426 E-mail: viacampesina at viacampesina.org, Website: http://www.viacampesina.org +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Subscribe to Via Campesina News Updates! (Go to www.viacampesina.org and subscribe on line) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon May 5 20:51:37 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 05 May 2008 20:51:37 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 676 - Susan George - EU-treaty referendum Message-ID: <481F5739.2070408@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 676 - Zum Referendum über den EU-"Reform"-Vertrag in Irland am 12.6.2008; Susan George: Rejecting the Reform Treaty is the first step in building an alternative, progressive EU (interveiw by Eoin O'Broin); Wrong man, wrong Europe (on EU and Tony Blair); We the Peoples of Europe (Pluto Books) Bad Ischl, 5.5.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Zum Referendum über den EU-"Reform"-Vertrag in Irland am 12.6.2008 Zwei Texte und ein Buch von Susan George: Rejecting the Reform Treaty is the first step in building an alternative, progressive EU Eoin O'Broin interviews Susan George Village, 8 January 2008 The French trade justice expert Susan George was hosted in Dublin last November by The Campaign Against The EU Constitution, a coalition of left wing groups and individuals established to oppose the original EU Constitution. Ms Goerge spoke to Village about her experience in the French campaign to oppose the Constitution in 2005, and her views on both the defeated Constitution and the new Reform Treaty which will be put before the Irish electorate in 2008. By Eoin O'Broin Speaking about shock defeat of the EU Constitution by the French electorate in 2005, trade justice expert Susan George, who led the 'No' campaign, attributed the victory to "the spirit of the French revolution, the spirit of the republic". She said the defeat of the Constitution "was in the long line of French movements on the left towards human emancipation. Once people found out what was actually in the treaty, which was the hard part to get across, then it was quite natural for them to vote no. It was a popular decision and it was a class vote...working class and lower middle class people voted no. The only social category that voted a majority for the yes was the mid to upper managers and professionals." When asked why France voted 'no' Susan George explained; "Well they found objectionable the fact that the economy practically took up all of the space in the Treaty. Maybe it was there before in different laws, but it was all spread out and this was the first time that people became aware of what was already there and they didn't like what they saw. It was a blueprint for neo-liberal economics. It favored privitisation. It gave no protection to public services. It didn't even call them public services but services of general economic interest and subjected them to competition. The word 'market' appears 78 times in the text. The phrase 'free and undistorted competition' was there many times also, the free movements of goods, people, capital and services across the borders was repeatedly emphasised, and this was expanded into trade issues with a very heavy free trade bias. A lot of people don't agree with that." "It was social systems in competition" Susan George continued, "It was not just this French man against this Pole or Czech, it was whole social systems placed in competition with each other. Though this may seem a bit extreme and a bit of a departure from the text itself, I think what was actually happening was an example of that old phrase, 'all for ourselves and nothing for other people seems in every age of the world to be the vile maxim of the masters of mankind'. Of course that is not Karl Marx that is Adams Smyth. Adam Smyth knew one or two things about the upper classes and capitalism and it seemed to many people, perhaps not in those terms, but that this was the spirit if not the content of the EU Constitution." Fifty-five per cent of the French electorate voted against the EU Constitution. The turnout was unprecedented for an EU poll, at 70 per cent compared with the 42 per cent turnout in France for the 2004 European parliamentary elections. Susan George's experience of the campaign was that it was different; "We had a terrific debate, it was just amazing. People spontaneously formed collectives all over the countries, where different interest groups came together, people active in health campaigns, Catholic organisations, environmentalists, women's groups, small farmers, some trade unionists, dissidents from the Socialist and Green parties, people who had never done anything before but recognised that they better stand up and be counted in this, that this was going to be a last chance kind of affair...I hadn't seen anything like it since may 1968. I think that all of a sudden people discovered what European was about and they got scared." The defeat of the constitution sent EU leaders back to the drawing board. After an 18 month period of reflection they announced the Reform Treaty which was agreed by the European Union's political leaders 19 October 2007. The 200 page document will be put to the Irish people in a referendum in early 2008. Replacing the defeated EU Constitution, the Reform Treaty contains a detailed series of changes to institutional, procedural and policy matters within the EU. Despite the claims of some, Susan George firmly believes that the Reform treaty is no different to the Constitution, "Giscard d'Estaing [chair of the Convention that drafted the Constitution] spilled the beans when he published a piece in the French daily newspaper Le Monde right after they had tabled this new so called Reform Treaty. He said this is exactly the same as what we had done but they have made, and I quote 'cosmetic changes so that it will be easier to swallow'." Susan George has spent her life researching, writing and campaigning on issues of fair trade, developing world debt and global inequalities. She is concerned about the implications of the Reform Treaty for the developing world; "the relationship between developed Europe and the south is going to profoundly change. They have slipped in an article stating that one of Europe's objectives is that all countries engage to a maximum in world trade. Europe would also have for the first time a juridical personality. The EU would be an actor on its own without having to consult with its member countries, so it would be able to push through the kind of trade agreement that Peter Mandelson is trying to negotiate right now with the African, Carribean and Pacific countries, 78 of the poorest countries in the world. He is pushing for a total opening up of these countries markets, with no barriers to foreign direct investment and no barriers to government procurement so European countries would be able to bid on any government contract. Since October 2006 Mandelson has been trying to force developing countries to remove what he calls 'beyond borders barriers' such as environmental regulations, consumer protection regulations, health regulations. It's the line he has been pushing at the World Trade Organisation. If the Reform Treaty is passed he will use the new powers it provides to do exactly as he pleases. That means that member state citizens, the people from Trocaire for example, can complain all they like to the Irish government, but the Irish government will not have the power to reverse any future trade agreement." Susan George describes herself as a European and argues that rejecting the Reform Treaty is the first step in building an alternative, progressive EU. " I want to open up some space," she says, "we have to keep saying no until they get the point and we can sit down and have a real discussion about the future of Europe... I would like to see a separation of powers, a lot more power to the parliament, a central bank that is not independent, much greater financial means, much more encouragement for research and higher education, and obviously for healthcare. Is this a utopian project? It is if we pass this Treaty, which is why the Irish have a huge responsibility on their shoulders." © Village http://www.tni.org/detail_page.phtml?act_id=17768 --------------------------------------- Wrong man, wrong Europe Susan George Red Pepper, 3 April 2008 Referendums killed off the EU Constitution, a 'blackmail' that Europe's elites will now avoid by forcing through the Lisbon Treaty without debate, writes Susan George. And Tony Blair is just the man some of them want to lead the way in this new Europe Europeans are becoming accustomed to both insult and injury. For many excellent and well-examined reasons, in mid-2005 French and Dutch voters rejected the European Constitution. In France, it had been 13 years since anyone had asked its citizens what they thought about Europe, and they replied 55 per cent strong that it was going in an entirely wrong, neoliberal, inequitable direction. Yes, there were some far-right 'No' votes, but most came from pro-Europeans who refused to see Europe reduced to the status of a marketplace. This expression of popular sovereignty was intolerable to the elites. They have now remedied the situation by forcing through the Lisbon Treaty, a carbon copy of the constitution, with only 'cosmetic changes' to 'make it easier to swallow', as former French president Valéry Giscard d'Estaing phrased it. He should know, having drafted the original document. No official flag and no Beethoven hymn, but the rest is there. Don't believe me -- listen to Giscard, Angela Merkel, Karel De Gucht, Giuliano Amato, José-Luis Zapatero, Bertie Aherne and Jose-Manuel Barroso, European leaders who all heaved huge, public sighs of relief to that effect. As for the thoroughly undemocratic process that brought forth the Lisbon Treaty, Gunther Verheugen, vice-president of the European Commission, put it best after the French-Dutch votes: 'We must not give in to blackmail'. They didn't. One thinks of Bertolt Brecht, who in 1951 said of the East German regime: After the uprising of the 17th June The Secretary of the Writer's Union Had leaflets distributed in the Stalinallee Stating that the people Had forfeited the confidence of the government And could win it back only By redoubled efforts. Would it not be easier In that case for the government To dissolve the people And elect another? So the text of the treaty will be pushed through parliaments with no time for discussion and debate. Nicolas Sarkozy himself told right-wing Euro MPs that if there were referendums on the Lisbon Treaty, they would be lost; if the French voted, they would again vote 'No'. Under no circumstances should citizens be allowed referendums (and Ireland made a huge mistake in making them compulsory). Don't make the mistake of letting people actually read a clear text. The Lisbon Treaty is what you get, like it or not, although we can't actually give you a copy of it -- just five or six separate documents, protocols and declarations that you can spend the next few years collating and cross-referencing to your heart's content. Oh yes -- and we've got just the man to lead the new Europe that this treaty intends to force upon you: Tony Blair. He's perfect for the job. We can count on him to promote 'a more assertive Union role in security and defence matters [which] will contribute to the vitality of a renewed Atlantic Alliance'. And he will make sure that Europe 'respects the obligations under the North Atlantic Treaty Organisation, which remains the foundation of the collective defence of its members', according to Protocol 4 of the treaty (which, like the other protocols and declarations has the same legal force as the treaty and supersedes national law). We don't know what Nato's future policies will be and are signing on blindfolded. But we do know that the US will continue to lead it and that the US president will be its de facto commander in chief. Who better than Blair to polish the commander's medals and shine his [or her] shoes? The EU is terrific on market-oriented policies as well, and that can only be to Blair's satisfaction. In the 410 treaty articles, the 'market' rates 63 references and 'competition' is cited 25 times. 'Social progress' gets three mentions, 'full employment' one and 'unemployment' none, but you can't have everything. What you can have is a downgrading of social policy and of public services. Any upwards harmonisation of EU social [or fiscal] policy will require unanimity of the 27 members, so the pressure will be to reduce taxes and social services. As for public services, they are specifically made subject to competition. The treaty doesn't affect 'the competence of member states to provide, commission and organise non-economic services of general interest' and that may sound reassuring. The problem is that 'non-economic services' are nowhere defined and in some interpretations they could be reduced to the police and the courts. The European Court of Justice has not shown undue affection for public services and the Commission can also make members stop subsidising them, so Blair should feel quite at home. Among the many provisions of the constitution, the treaty has also retained the Charter of Fundamental Rights, a meek and mild compendium granting fewer rights than most national constitutions. However meagre, this was still too much for Blair, who demanded -- and received -- an exemption for the UK, enshrined in the lengthy and detailed Protocol 7. All one can deduce from this is that in our brave new Europe, the rules concerning market freedom and competition are compulsory, whereas anything smacking of even limited human and social rights is optional. Why should Blair's attitude as president of Europe reflect any other view? If Europe still seems remote to you and not worth getting excited about, you should know that 80 per cent or more of the laws that will apply to you and your country will come not from the seat of your national government but from Brussels. Let us hope that the petition against Blair's presidency blazes its way through the 27 member states or that Tony himself may decide to be content with the putative 500,000 quid he will receive annually as a part-time advisor to the JP Morgan Chase investment bank. If he jumps out of the British frying pan into the Brussels fire, 450 million European citizens risk being severely burned. Susan George is a Fellow and Chair of the Board of the Transnational Institute. Her latest book is La Pensée enchaînée: Comment les droites laïque et religieuse se sont emparées de l'Amérique [Fayard, 2007], to be published in English as: Hijacking America: How the Religious and Secular Right Changed What Americans Think [Forthcoming, Polity Press 2008]. www.tni.org/george http://www.tni.org/detail_page.phtml?act_id=18121 ------------------------------------------------------------- Das Buch zu den beiden Intervews mit Susan George: We the Peoples of Europe SUSAN GEORGE Translated by ROBERT BARRÉ Pluto Books, 2008 Is the EU Constitution dead in the water? Although it may have disappeared from the headlines, right-wing European leaders have not given up on pushing through a binding EU text providing total freedom for goods, services and capital but few advantages for Europeans. A more neo-liberal anti-democratic document than the one rejected by the French and the Dutch may be hard to imagine, but the new reformed treaty tries hard. What do they have in store for us? What should European people be fighting for? Leading writer and alter-globalization activist Susan George explains what is at stake for all peoples of Europe. What must we reject and how will such a document affect our lives? Who will it really empower - corporations or ordinary Europeans? What kind of future do we want to build together as Europeans? Written with clarity and authority, We the Peoples of Europe will help you make up your own mind. SUSAN GEORGE has written widely on development issues for three decades. She is an associate director of the Transnational Institute and the author of several classic books including How the Other Half Dies, The Debt Boomerang (Pluto Press), The Lugano Report (Pluto Press), Ill Fares the Land, and, with Fabrizio Sabelli, Faith and Credit: The World Bank's Secular Empire. £ 11.99 / $22.95 ISBN 978-0-7453-2633-7 Publiziert im März 2008 (Text aus dem Katalog von Pluto Books 2008) Ergänzungen: Kapitelüberschriften: Foreword by Robert Ballagh Introduction Timeline 1. The War on Society 2. They Voted Yes, or Surviving on a Diet of Humble Pie (Titel der Abschnitte:) Complexity and disinformation The "Yes" camp on the right The "Yes" camp on the "left" A few leading Socialist lights The Socialist Euro-MPs The European Trade Union Confederation The French Socialist Party brass Another prominent -. and snubbed - Socialist 3. The Common Good: Towards an Alternative Europe 4. Europe as a Geopolitical Power 5. The Environmental Challenge 6. Social Insecurity ------------------------- Supported by: Transnational Institute/ TNI: www.tni.org Der weitere Unterstützer - ein linkes irisches Magazin - scheint im Buch zwar unter: Left Republican, Rep. of Ireland, www.leftrepublican.com auf. Doch existiert diese Homepage nicht und auf mein e-mail an diesen Mitherausgeber bekam ich keine Antwort. (Auch nicht von Susan George und dem Pluto Books Verlag.) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon May 19 13:20:57 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 19 May 2008 13:20:57 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 677 - Avnery U.: 1948 - Israel-Palaestina Message-ID: <48316299.4020909@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 677 - Uri Avnery (Israel): 1948 - Was lehrte Sie der Krieg? (Zu 60 Jahre Staat Israel - 60 Jahre Vertreibung der Palästinenser). Bad Ischl, 19.5.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ - Was lehrte Sie der Krieg? Die Brutalitäten, derer ich Zeugen wurde, machten mich zu einem überzeugten Friedensaktivisten. Der Krieg lehrte mich, dass es ein palästinensisches Volk gibt und dass wir niemals Frieden erlangen werden, wenn es nicht einen palästinensischen Staat neben unserm Staat geben wird. 1948 Uri Avnery ICH HOFFE, dass wir eines Tages "eine Wahrheits- und Versöhnungskommission" nach südafrikanischem Vorbild haben werden. Sie sollte aus israelischen, palästinensischen und internationalen Historikern zusammengesetzt sein, deren Aufgabe es wäre, herauszufinden, was sich 1948 in diesem Lande tatsächlich zugetragen hat. In den 60 Jahren, die seitdem vergangen sind, sind die Ereignisse dieses Krieges unter vielen Schichten israelischer, jüdischer und arabischer Propaganda begraben worden. Eine quasi-archäologische Ausgrabung ist notwendig, um die untersten Schichten wieder zutage zu fördern. Selbst die noch lebenden Augenzeugen, haben Probleme, zwischen dem, was sie tatsächlich sahen und den Mythen zu unterscheiden, die die Ereignisse von damals so verdreht und verfälscht haben, dass sie kaum noch zu erkennen sind. Ich bin einer der Augenzeugen. Im Zusammenhang mit dem 60. Jahrestag haben mich Dutzende von Radio- und Fernsehinterviewern in den letzten paar Tagen darum gebeten, das zu beschreiben, was wirklich geschehen ist. Hier sind einige dieser Fragen und meine Antworten dazu. ( Sollte ich Dinge wiederholen, die ich schon früher beschrieben habe, dann bitte ich hiermit um Entschuldigung). - In was unterscheidet sich dieser Krieg von anderen? Zunächst einmal war es nicht ein Krieg, sondern zwei Kriege, die ohne Bruch auf einander folgten. Zunächst war es ein Krieg, der zwischen Juden und Arabern im Lande ausgefochten wurde. Er begann am Morgen nach der UN-Vollversammlung am 29. November 1947, die die Resolution zur Teilung Palästinas in einen jüdischen und arabischen Staat verkündigte. Dieser Krieg dauerte bis zur Ausrufung des Staates Israel am 14. Mai 1948. An jenem Tag begann der zweite Krieg -- der zwischen dem Staat Israel und den benachbarten Ländern, die ihre Armeen in die Schlacht warfen. Es war kein Krieg zwischen zwei Ländern um ein Stück Land zwischen ihnen, wie die Kriege zwischen Deutschland und Frankreich um das Elsass. Es war auch kein Bruderkrieg wie der amerikanische Bürgerkrieg, wo beide Seiten zur selben Nation gehörten. Ich möchte ihn als einen "ethnischen Krieg" bezeichnen. Solch ein Krieg wird zwischen zwei Völkern ausgefochten, die auf demselben Land leben und die beide das ganze Land für sich beanspruchen. In solch einem Krieg geht es nicht nur darum, einen militärischen Sieg zu erringen, sondern auch darum, so viel Land wie möglich - dies aber ohne die Bevölkerung der anderen Seite - in Besitz zu nehmen. Genau das geschah, als Jugoslawien auseinanderbrach und als dabei-- keineswegs zufällig -- der hässliche Ausdruck "ethnische Säuberung" entstand. - Wäre der Krieg vermeidbar gewesen? In jener Zeit hoffte ich bis zum letzten Augenblick, dass er vermieden werden könne (darüber später). Im Rückblick ist mir klar geworden, dass es zu diesem Zeitpunkt zu spät war. Die jüdische Seite war entschlossen, einen eigenen Staat zu gründen. Dies war eines der fundamentalen Ziele der zionistischen Bewegung, die vor 50 Jahren entstanden war. Diese Bestrebung wurde nach dem Holocaust, der ja erst zwei ein halb Jahre vorher geendet hatte, um das hundertfache verstärkt. Die arabische Seite war entschlossen, die Errichtung eines jüdischen Staates im Lande, das sie (zurecht) als ein arabisches Land betrachteten, zu verhindern. Deshalb begannen die Araber den Krieg. (damals nannte man die Araber im Lande noch nicht "Palästinenser", da ja beide Seiten Einwohner Palästinas -- also alle Palästinenser - waren) - Was habt Ihr, die Juden, gedacht, als Ihr in den Krieg gingt? Als ich mich zu Beginn des Krieges meldete, waren wir vollkommen davon überzeugt, dass wir vor der Gefahr der Vernichtung standen und dass wir uns, unsere Familien und die ganze hebräische Gemeinde verteidigen mussten. Der Satz "Es gibt keine Alternative" war kein Slogan, sondern eine tief empfundene Überzeugung. (Wenn ich "wir" sage, meine ich das Gefühl der jüdischen Gemeinschaft allgemein und insbesondere das der Soldaten ). Ich denke nicht, dass die arabische Seite von genau derselben Überzeugung erfüllt war. Das war ihr Verderben. Dies erklärt, warum die jüdische Gemeinschaft vom ersten Augenblick an total mobilisiert war. Wir hatten eine geeinte Führung (selbst die Irgun und die Sterngruppe akzeptierten ihre Autorität) und eine geeinte militärische Kraft, die sehr schnell die Eigenschaften einer regulären Armee annahm. Auf der arabischen Seite geschah nichts Derartiges. Sie hatten keine vereinigte Führung, keine vereinigte arabisch-palästinensische Armee. Das bedeutet, sie konnte ihre Kräfte nicht an den entscheidenden Stellen konzentrieren. Wir erfuhren dies aber erst nach dem Krieg. - Dachtet Ihr, Ihr wäret die stärkere Seite? Überhaupt nicht. Damals waren die Juden nur ein Drittel der Bevölkerung des Landes. Hunderte von arabischen Dörfern im ganzen Land beherrschten die Hauptverbindungsstraßen, die für unser Überleben wichtig waren. Bei unseren Bemühungen, diese Verbindungen -- besonders die Straße nach Jerusalem - offen zu halten, hatten wir große Verluste. Ehrlich gesagt, empfanden wir es so: "wir wenige gegen so viele." Langsam veränderte sich das Machtverhältnis. Unsere Armee organisierte sich besser und sammelte Erfahrungen, während die arabische Seite noch von der "faz'ah" abhing, der einmaligen Mobilisierung von lokalen Dorfbewohnern, die nur mit ihren eigenen alten Waffen ausgerüstet waren. Ab April 1948 erhielten wir große Mengen leichter Waffen aus der Tschechoslowakei, die uns auf Stalins Befehl gesandt wurden. Mitte Mai, als wir mit einer Intervention arabischer Armeen rechneten, waren wir aber schon in Besitz eines zusammenhängenden Gebietes. - Mit anderen Worten, Ihr habt die Araber vertrieben? Dies war noch keine "ethnische Säuberung", sondern ein Neben-Produkt des Krieges. Unsere Seite war auf einen massiven Angriff arabischer Armeen vorbereitet und konnte keine feindliche Bevölkerung in unserm Rücken lassen. Diese militärische Notwendigkeit war natürlich mit der mehr oder weniger bewussten Tendenz verbunden, ein homogenes jüdisches Territorium zu schaffen. Im Laufe der Jahre haben Gegner Israels einen Verschwörungsmythos über den "Plan Dalet" geschaffen, als ob dieser die Ursache für die ethnische Säuberung gewesen wäre. In Wirklichkeit war er ein militärischer Plan, um ein zusammenhängendes Gebiet unter unserer Kontrolle zu schaffen, um die entscheidende Konfrontation mit den arabischen Armeen vorzubereiten. - Wollen Sie damit sagen, dass es in diesem Stadium noch keine grundsätzliche Entscheidung gab, alle Araber zu vertreiben? Man muss sich an die politische Situation erinnern: nach der UN-Resolution sollte der "jüdische Staat" mehr als die Hälfte Palästinas umfassen ( so wie es 1947 unter britischem Mandat bestand). Auf diesem Gebiet war mehr als 40% der Bevölkerung arabisch. Die arabischen Sprecher vertraten den Standpunkt, es sei unmöglich, einen jüdischen Staat dort entstehen zu lassen, wo fast die Hälfte der Bevölkerung arabisch sei und verlangten die Rücknahme der Teilungsresolution. Die jüdische Seite, die an der Teilungsresolution festhielt, wollte beweisen, dass es möglich sei. So gab es einige Bemühungen (z.B. in Haifa), die Araber davon zu überzeugen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Aber die Realität des Krieges selbst verursachte den Massenexodus. Es muss festgestellt werden: In keinem Stadium "flohen die Araber aus dem Land". Im allgemeinen geschah es so: im Laufe des Kampfes kam ein Dorf unter schweren Beschuss. Seine Einwohner -- Männer, Frauen und Kinder -- flohen natürlich ins nächste Dorf. Wenn wir auf das nächste Dorf schossen, flohen sie ins übernächste usw. bis der Waffenstillstand in Kraft trat und es plötzlich eine Grenze -- die Grüne Linie -- zwischen ihnen und ihren Häusern gab. Das Deir Yassin-Massaker veranlasste andere zur schnellen Flucht. Selbst die Einwohner von Jaffa verließen das Land nicht -- schließlich war der Gazastreifen, in den sie flohen, ein Teil Palästinas. - Wenn dem so ist, wann begann die "ethnische Säuberung", von der Sie schon sprachen? In der zweiten Hälfte des Krieges, nachdem das Vordringen der arabischen Armeen gestoppt worden war, wurde eine bewusste Politik der Vertreibung der Araber ein Kriegsziel für sich. Um der Wahrheit willen muss man daran erinnern, dass dies nicht einseitig war. Nicht viele Araber blieben in den Gebieten, die von uns erobert wurden. Aber kein Jude blieb in den Gebieten, die von den Arabern erobert wurden, wie die Kibbuzim im Gush Ezion und das jüdische Viertel in der Altstadt Jerusalems. Die jüdischen Bewohner wurden getötet oder vertrieben. Der Unterschied war ein qualitativer, weil die jüdische Seite große Strecken Land eroberten. Der arabischen Seite gelang es, nur kleine Landgebiete zu erobern. Die wirkliche Entscheidung kam nach dem Krieg: den 750 000 arabischen Flüchtlingen nicht zu erlauben, zurückzukehren. - Was geschah, als die arabischen Armeen eingesetzt wurden? Anfangs sah unsere Situation verzweifelt aus. Die arabischen Armeen waren reguläre Truppen, gut trainiert (meistens von den Briten), und sie waren mit schweren Waffen ausgerüstet: mit Kampfflugzeugen, Panzern und Artillerie, während wir nur leichte Waffen hatten, Gewehre, Maschinengewehre, leichte Mörsergranaten und einige unwirksame Antipanzerwaffen. Erst ab Juni erreichten uns schwere Waffen. Ich selbst beteiligte mich am Ausladen der ersten Kampfflugzeuge, die aus der Tschechoslowakei kamen. Sie waren für die deutsche Wehrmacht produziert worden. Über unsere Köpfe flogen "deutsche" Flugzeuge auf unserer Seite (Messerschmidts) gegen britische Flugzeuge, die von Ägyptern geflogen wurden ( Spitfires). - Warum unterstützte Stalin die jüdische Seite? Am Vorabend der UN-Resolution hielt der sowjetische Vertreter, Andrej Gromyko, eine leidenschaftliche zionistische Rede. Das direkte Ziel Stalins war, die Briten aus Palästina zu treiben, wo sie möglicherweise amerikanische Raketen hätten stationieren können. Eine zuweilen vergessene Tatsache sollte hier erwähnt werden: die Sowjetunion war der erste Staat, der Israel nach der Ausrufung des Staates de jure anerkannt hatte, die USA erkannte damals Israel nur de facto an. Stalin kehrte Israel erst dann den Rücken , als dieses sich einige Jahre später offen dem amerikanischen Block anschloss. Zu jener Zeit wurde Stalins antisemitische Paranoia offenkundig. Die Verantwortlichen für Moskaus Politik waren damals der Meinung, dass es für sie besser wäre, auf den wachsenden arabischen Nationalismus zu setzen . - Was empfanden sie selbst während des Krieges? Am Vorabend des Krieges glaubte ich noch an eine "semitische" Partnerschaft aller Bewohner des Landes. Einen Monat vor Ausbruch des Krieges, veröffentlichte ich eine Broschüre "Krieg oder Frieden in der semitischen Region", in der ich diese Idee darlegte. Im Rückblick ist mir klar, dass dies viel zu spät war. Als der Krieg ausbrach, schloss ich mich sofort einer Kampfbrigade (Givati) an. In den letzten Tagen, bevor ich einberufen wurde, gelang es mir - mit einigen Freunden -- noch eine zweite Broschüre herauszugeben "Von der Verteidigung zum Krieg", in der ich vorschlug, den Krieg so zu führen, dass er zu dem erwünschten Friedensabkommen führt (Ich war sehr vom britischen Militärkommentator Basil Liddell Hart beeinflusst, der solch einen Kurs während des 2. Weltkrieges verfolgte). Meine Freunde jener Zeit versuchten, mich davon zu überzeugen, mich nicht bei der Armee zu melden. So könnte ich für die Aufgabe frei bleiben, die viel wichtiger wäre, und meine Meinung während des Krieges äußern. Ich hatte das Gefühl, dass sie nicht Recht hatten -- dass der Platz eines jeden anständigen jungen und gesunden Mannes in solch einer Zeit bei den Kampftruppen ist. Wie hätte ich zu Hause bleiben können, wenn Tausende meiner Altersgruppe Tag und Nacht ihr Leben riskierten? Und außerdem, wer würde schon auf meine Stimme hören, wenn ich in solch einem entscheidenden Augenblick unserer nationalen Existenz nicht meine Pflicht erfüllen würde? Zu Beginn des Krieges war ich ein gemeiner Infanteriesoldat und kämpfte um die Straße nach Jerusalem. In der zweiten Hälfte diente ich in der motorisierten Kommandoeinheit "Samsons Füchse" an der ägyptischen Front. Das erlaubte mir, den Krieg von vielen verschiedenen Punkten zu erleben. Während des Krieges schrieb ich meine Erfahrungen auf. Meine Berichte erschienen in den Zeitungen und wurden später in einem Buch mit dem Titel zusammengefasst: "In den Feldern der Philister, 1948" . Der militärische Zensor erlaubte mir nicht, Negatives zu äußern. Deshalb schrieb ich direkt nach dem Krieg ein zweites Buch "Die Kehrseite der Medaille" , als literarisches Werk getarnt, damit ich mich der Militärzensur entziehen konnte. Dort berichtete ich unter anderem, dass wir Befehle erhalten hatten, jeden Araber zu töten, der versuchte, zu seinem Haus zurückzukehren. - Was lehrte Sie der Krieg? Die Brutalitäten, derer ich Zeugen wurde, machten mich zu einem überzeugten Friedensaktivisten. Der Krieg lehrte mich, dass es ein palästinensisches Volk gibt und dass wir niemals Frieden erlangen werden, wenn es nicht einen palästinensischen Staat neben unserm Staat geben wird. Dass dies noch nicht geschehen ist, ist einer der Gründe, dass der Krieg von 1948 bis zum heutigen Tag weitergeht. (Aus dem Englischen Ellen Rohlfs/ Christoph Glanz, vom Verfasser autorisiert) www.uri-avnery.de/magazin/artikel.php?artikel=431&type=&menuid=4&topmenu=4 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue May 20 16:22:11 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 20 May 2008 16:22:11 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 678 - Peoples Summit Alternatives Lima 5/08 Message-ID: <4832DE93.5060901@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 678 - Peoples' Summit Linking Alternatives III Declaration, Enlazando Alternativas III, Lima, Peru, 10. - 16.5.2008. Bad Ischl, 20.5.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Peoples' Summit Linking Alternatives III Declaration Enlazando Alternativas III Lima, Peru, 10. - 16.5.2008 Social, political and popular movements, workers, migrants, indigenous and campesino communities, women's, youth and trade union movements from Latin America, the Caribbean and Europe, gathered in Lima for the Peoples' Summit, Linking Alternatives III, declare the following: Cooperation and integration of our peoples is created by constructing a system in which economic, political, social, cultural and environmental rights of the majority are given priority and form the very substance of governmental policies. As a result we reject the project of Association Agreements proposed by the European Union and backed by diverse Latin American and Caribbean governments which only aim to deepen and perpetuate the current system of domination which has caused so much harm to our peoples. The European Union strategy "Global Europe: Competing in the world" pushes for the deepening of policies of competition and economic growth, the implementation of multinational companies' agenda and the entrenchment of neoliberal policies, all of which are incompatible with the discourse of climate change, poverty reduction and social cohesion. Despite trying to hide its true nature by including themes such as international aid and political dialogue, the core of the proposal is to open up capital, goods and services markets, to protect foreign investment and to reduce the state's capacity to promote economic and social development. This has implications for both regions: For Latin America and the Caribbean, this strategy reproduces the framework of Free Trade Agreements which the majority of countries in the region have signed with the United States and goes further than the WTO policies that we reject. European multinationals are responsible in large part for the indiscriminate exploitation of natural resources of these countries, displacing entire countries, devastating biodiversity, exhausting water sources, and impoverishing the workforce. Latin America has been a victim for many years of looting by multinational companies. Now as democratic advances stimulate some countries to seek their own development and integration paths in order to benefit peoples, other governments who continue with free trade recipes are involved in fragmenting the region and causing national and international confrontations. In Europe, the Lisbon Treaty, one of the biggest threats to democracy, justice, peace and ecological balance, is currently being ratified by elites without consulting the population. We reject this Treaty as we have done before. This treaty reinforces a neoliberal Europe, increases militarisation, exclusion, inequality and commoditisation, as well as hardens repressive, security policies. This is reflected in growing precarious employment, a general attack on social rights, in particular on former labour conquests. At the same time, it is accelerating the construction of a "Fortress Europe," which implies the closing of frontiers, violation of asylum rights, and the criminalisation of migrants and social movements, creating virtual and real walls which are no different from those constructed on the frontiers of North America. The Association Agreements which the European Union has signed with Mexico and Chile have deepened inequalities and demonstrate what will happen to those who sign similar agreements in Central America, the Community of Andean Nations and MERCOSUR whose negotiations they want to resuscitate. For the Caribbean nations, these agreements, recently signed, will increase the vulnerability and dependence of these economies, whilst also breaking down the dynamic of sub-regional integration. At a time in Lima when governments talk of social cohesion, climate change, and poverty reduction, it is important to remember that the principal cause of inequality, social polarisation, environmental degradation as well as discrimination, is the placing of the market above people's rights and the granting of guarantees by complicit governments to corporations that eliminate the state's capacity to define national development projects. Multinationals have double standards, benefiting themselves from the asymmetries that Association Agreements tend to reinforce. The discourse of International Aid and Political Dialogue is merely the sweetener to hide the real interests of these corporations. In the face of the food crisis which is affecting many countries, we denounce the hypocrisy and policies of multilateral institutions (WTO, IMF, WB, IBD, EIB) who try to hide the real causes: the redirection of countries' production towards exports, the loss of the State's role in food regulation, the conversion of foods into a source of financial speculation, all of which are results of "free trade" policies. It is therefore unacceptable to propose more liberalisation and deregulation as a solution to the crisis. The massive production of agrofuels is also worsening the difficult living conditions for millions of people. We reject again this false solution to the energy and climate crisis. Confronting this situation, the organisations which make up Linking Alternatives, reiterate that it is possible to create a different integration based on the free determination of peoples, respect for the environment, respect for human rights, and for the democratic processes led by some governments who are moving away from neoliberalism and looking for equal relations between peoples of the world. This will involve the strengthening of cooperation in all areas between peoples, the re-strengthening of solidarity, the end of all forms of discrimination, and the end of policies that violate a country's sovereignty. As we have shown in the 2nd Permanent People's Tribunal, we are asking for justice and reparations for the offences, harm and damage done by European companies, and the redefinition of relations with these companies in which they take responsibility for their social and environmental liabilities. We salute the actions of nationalisation of strategic companies and natural resources for national development, resources which belong to the people not multinationals, such as for example the nationalisation of the Bolivian telecommunications company, ETI/ENTEL. We call on governments who promote progressive policies to join in with the process of transformation that we are pushing. We reject the defiant interventions of the US and the European Union against the sovereignty of the peoples. The European Union must take responsibility for the historic debt with the peoples of Latin America and the Caribbean, in particular with indigenous peoples. We call attention to the dramatic situation in Haiti, result of decades of plunder, worsened by the current military occupation. Similarly we denounce the acquiescent European Union policies towards the Colombian government. The only solution for the Latin American, Caribbean, and European peoples is to unite together in defence of wellbeing and strengthen resistance and mobilisation against neoliberal policies. We can inspire ourselves with the involvement of women, indigenous and campesino and other social forces, who via their massive presence in the Social Summit, have given an example of the combativeness and the elaboration of alternatives in search of progress based on harmony with nature, human rights and the elimination of all forms of discrimination. We call on governments to respond effectively to the demands of peoples to construct another type of relationship between regions, based on overcoming a market model. We call on the population not to continue being tricked by authoritarian governments which try to criminalise just civil protest. We call on all peoples of Latin America, Caribbean and Europe to join the ever-growing number of organisations who are looking for a better world for everyone, and to be take on the challenges which today face humanity. We ask all social and popular movements from both continents to start preparing for the next People's Social Summit, Linking Alternatives IV, which will take place in Spain in 2010. www.enlazandoalternativas.org -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu May 22 21:24:22 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 22 May 2008 21:24:22 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 679 - Susan George: Europe and the Lisbon Treaty Message-ID: <4835C866.8020209@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 679 - Susan George (F): Europe deserves much better than the Lisbon Treaty. Bad Ischl, 22.5.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Europe deserves much better than the Lisbon Treaty May 22, 2008 12:55 | by Susan George European history provides a showcase of human beings at their worst. Constant conflict, the two bloodiest wars ever waged, famine, brutal industrialisation, oppression of workers and women, religious strife, colonialism, fascism, communism - all these stain our past. But Europe also represents the best humankind has accomplished, giving the world the Renaissance, the Enlightenment, a constant struggle for emancipation, democracy and the separation of powers, the welfare state - not to mention universally recognised cultural contributions from Greek drama to Finnegans Wake , from the symphony orchestra to Irish folksong. Born in the United States and a citizen of France, I am a fervent European. At this point in history, I believe only Europe can provide all its citizens with democratic government, dignified living standards, greater social equality, public services, universal healthcare and education. This small continent, with just 15 per cent of the world's people, can lead the way towards ecological sanity and a liveable planet and prove nations can overcome even the most tenacious hatreds and live together in peace. Europe can be a counter-model to the myriad brutalities, affinity for war and stupendous inequalities on display elsewhere. For these and other reasons, I voted no to the deeply flawed, undemocratic European constitution in May 2005. Had the French government not confiscated the people's right to another referendum, I would have voted no again to the Lisbon ("Reform") Treaty - a clone of the rejected constitution, except for "cosmetic changes" making it "easier to swallow", as Valéry Giscard d'Estaing, principal author of the constitution, said. No flag, no Beethoven hymn, but the rest is there as Angela Merkel, José Manuel Barroso, Bertie Ahern and other relieved European notables all agreed. The treaty contains no substantive changes. It's just much harder to understand, worse even than the immensely complex constitution. Now we must deal with two European treaties (Rome, 1957, and Maastricht, 1992, with their subsequent revisions) to which Lisbon adds 145 pages of amendments plus 132 more pages of 12 protocols and 51 declarations, all legally binding, all superseding every law of the 27 member states. There is no single text - you must cut, paste and collate the hundreds of pages for yourself. The very least one should require of a treaty that will dictate at least 80 per cent of all future legislation throughout Europe is that it be comprehensible. But complexity can be an effective weapon against democracy. Let us recall what commission vice-president Gunter Verheugen said after the French and Dutch No votes: "We must not give in to blackmail." So much for universal suffrage and popular sovereignty. There are a few beneficial changes to the defunct constitution. The new treaty gives the European Parliament, the only elected body, marginally more power to co-decide on legislation, although it still cannot initiate legislation. However, the unelected European Commission remains all-powerful, particularly in crucial areas such as trade. A new article specifies the European goal of "integration of all countries into the world economy through the suppression of barriers to international trade". Already trade commissioner Peter Mandelson is pushing for European corporate penetration in even the poorest countries, defining "barriers" as any government measure regulating foreign investment, public procurement, environmental or consumer protection. The European Central Bank gets an even more iron-clad statute of independence from political supervision; its mandate remains control of inflation with no mention of full employment. The "market" (63 mentions in the text) remains the supreme good and "competition" (25 mentions) the overarching rule. Public services are specifically subjected to competition: government subsidies or other forms of support will become more precarious. European-wide social policies will require unanimous approval - this is a euphemism for a race to the bottom. The Charter of Fundamental Rights is inferior to most existing European constitutions. Common security and defence policy places Europe firmly under the tutelage of Nato "which remains the foundation of the collective defence of its members". We are signing on blindfolded for whatever Nato's future policies may be - we only know for sure the US will remain in command. The treaty also obliges members to "progressively increase their military capacities". This Lisbon Treaty is a model of failed neo-liberal economic nostrums and misplaced confidence in the market and competition as universal panaceas. Europeans deserve better, beginning with an elected convention for drafting a constitution, time for full debate and a popular ratification process. Europe has now surpassed the US as the wealthiest political entity. We can afford to retain and perfect the European social model, provide a decent livelihood for all and undertake a swift conversion to an ecological economy; we can afford to embody the ideal of the common good. Not to demand all this and more is a betrayal of whatever is best in our history. This may be Europe's last chance. Susan George is a Fellow and Chair of the Board of the Transnational Institute, on the website of which this first appeared. Her latest books are La Pensée enchaînée: Comment les droites laïque et religieuse se sont emparées de l'Amérique [Fayard, 2007], to be published in English as: Hijacking America: How the Religious and Secular Right Changed What Americans Think [Forthcoming, Polity Press 2008], and We the peoples of Europe [Pluto Press, 2008]. See also http://www.spectrezine.org/europe/wurtz11.htm Aus "Spectrezine", http://www.spectrezine.org/europe/george7.htm -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat May 24 11:44:21 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 24 May 2008 11:44:21 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 680 - DU-weapons - EU-Parliament Message-ID: <4837E375.5050402@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 680 - EU-Parliament calls for a global ban on depleted uranium weapons. Bad Ischl, 24.5.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ EU-Parliament calls for a global ban on depleted uranium weapons Security and defence - 22-05-2008 - 13:21 In a resolution adopted on depleted uranium (DU) weapons, the House calls for a moratorium on their use, increased pressure for an international treaty to ban them, and more research on these weapons. The resolution "strongly reiterates its call on all EU Member States and NATO countries to impose a moratorium on the use of depleted uranium weapons and to redouble efforts towards a global ban." The resolution was adopted with 491 votes in favour, 18 against and 12 abstentions. Depleted uranium is used in ammunition, to increase the strength of casings for penetrating armour. Upon impact, however, the depleted uranium can be dispersed in the form of DU dust, which can cover large areas of conflict zones, and have averse health effects both for soldiers and civilians, even long after the conflict is over. The Parliament addressed an oral question to both the Commission and the Council on the subject. Annemie **Neyts** (ALDE, BE), one of the question's authors, asked "what specific measures can be taken to halt exposure to such DU for both soldiers and civilians?" Another author, Ana **Gomes** (PES, PT) noted that "the most basic cautionary principle should get us to stop manufacturing such weapons." The Council presidency replied that since no consensus exists on this topic in the Council, there's not much it can do at this juncture. Commissioner Louis **Michel** noted that military issues of this nature lie outside the competence of the European Commission, but expressed his willingness to conduct a study to re-examine the effects of DU exposure on human health. He also noted that the Commission does fund efforts such as projects to remove unexploded ordinance out of post-conflict zones, citing the example of Lebanon, where 5 million euros of EU funds have been spent for this purpose. The joint resolution adopted by Parliament "urges the Member States to adhere to paragraph 1 of the UN resolution adopted on 5 December 2007 and to submit a report with their views on the effects of the use of armaments and ammunition containing depleted uranium." It also calls on the Member States and the Council to take the lead in working towards an international treaty--through the UN or through a 'coalition of the willing'--to establish a ban on the development, production, stockpiling, transfer, testing and use of uranium weapons as well as the destruction or recycling of existing stocks, should there be conclusive scientific evidence of harm caused by such weapons." The resolution "strongly reiterates its call on all EU Member States and NATO countries to impose a moratorium on the use of depleted uranium weapons and to redouble efforts towards a global ban." It also urges Member States "not to use depleted uranium weapons in ESDP operations and not to deploy military and civilian personnel in regions where no guarantee can be given to the effect that depleted uranium has not been, or will not be, used." Also on: http://www.europarl.europa.eu/news/expert/briefing_page/29026-140-05-21-20080516BRI29011-19-05-2008-2008/default_en.htm REF.: 20080521IPR29595 -- Executive Advisor ----------------- Mayors for Peace 2020 Vision Campaign vzw/asbl International Secretariat City Hall, Grote Markt 34, 8900 Ypres, BELGIUM Phone: +32-57-38 89 57 Mobile: +32-495-28 02 59 Fax: +32-57-23 92 76 Skype: poltanner E-mail: pol at 2020visioncampaign.org Website: www.2020visioncampaign.org -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun May 25 14:29:02 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 25 May 2008 14:29:02 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 681 - Termine 5-7/2008 Message-ID: <48395B8E.3080703@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 681 - Veranstaltungstermine Mai - Juli 2008. Bad Ischl, 25.5.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Veranstaltungstermine Mai - Juli 2008 (Mai-Termine siehe auch Info 670 vom 22.4.2008) ÖSTERREICH MAI 2008 26.5. 19:00 WIEN (Wirtschaftsuniversität, HS 2.22 (B), Aug.2-6): Vortrag u. Buchpräsentation "Dollarization, Euroization and financial instability - Central and Eastern European countries between stagnation and financial crisis?" (Infos: www.beigewum.at) 26.5. 19:30 SALZBURG (Imbergstr. 2): Vortrag mit Diskussion "Dilemma zwischen Orient und Okzident - Auswege finden im Interkulturellen Dialog?" mit Karin Kneissl (Friedensbüro Salzburg, Platzl 3, 5020 Salzburg) 27.5. 17:30 - 19:00 SALZBURG (Friedensbüro, Platzl 3): Präsentation der Homepage "WhyWar.at". (Info: www.WhyWar.at) 27.5. 19:00 WIEN (AmerlingHaus, Stiftg. 8): Film von John Halaka "The Presence of Absence in the Ruins of Kafr Bir'im" (Pälästina): (Frauen in Schwarz) 27.5. 19:00 WIEN (Museumsquartier - Architekturzentrum, Museumspl. 1): Podiums- und Publikumsgespräch "Wege zu mehr Steuergerechtigkeit. Anforderungen an eine Steuerreform in Österreich". (Anmeldung: Renner-Institut, T 01-804 65 01-0, post [at] renner-institut.at) 28.5. 16:15 WIEN (VIC/ UNO, Press Briefing Room, C-Building, 3rd floor): Information and Discussion meeting "Childsoldiers in Northern Uganda and worldwide - an ever rewarding topic?" (Registration till 26.5.: reno [at] wvnet.at) 28.5. 18:00 WIEN (Amerika Haus, Friedrich-Schmidt-Pl. 2): Panel-discussion "Counter-Terrorism: Trends - Challenges - Strategies". Speakers from US-embassy, (conservative) Heritage Foundation and OSCE. (Registration: programs [at] usembassy.at, Infos: OIIP, www.oiip.at/magazin/00/artikel/6483/doc/d/InvitationMay28.pdf) 28.5. WIEN (Kirche, Donau-City-Str. 2): 18:30: Messe (auf Spanisch), 19h30: Vortrag (mit Übersetzung): Menschenwürde im Überlebenskampf. Zur Situation der Menschenrechte in Mexiko. Mit Bischof Raúl Vera López, Saltillo, Cuauhuila, (México, früher in Chiapas) 29. - 30.5. LINZ (Wissensturm, Kärntnerstr. 26, EG.): Tagung "Mittendrin und trotzdem draussen. Frauen: Migration und Arbeitsmarkt". (Anmeldung: Tel: 070 / 66 73 63 - 18, tagung [at] migration) 29.5. 19:00 WIEN (Universität, Hauptgebäude, HS 28, 1.OG.): Podiumsdiskussion "Menschenrechte in der Krise der Globalisierung" mit Bischof Raul Vera (Mexiko), Manfred Nowak, Tseten Zöchbauer (Tibet), Vaha Banjaev (Tschetschenien), Moderation: Leo Gabriel. 29.5. 19.00 GRAZ (Welthaus, Grabenstr. 39): Weltcafé "Guatemala: Menschenrechte ohne Chance?" (Infos: www.welthaus.at) 29.5. 20:00 WIEN (Weltcafé Schwarzspanierstr. 15): Film "Todesstaub" (über Gefahren der Uranmunition). (Infos: www.weltcafe.at) 30.5. - 1.6. BAD WIMSBACH-NEYDHARTING (OÖ.): 1. (Ober)österreichisches Zukunftsfest. 30.5.: Lokale Schwerpunkte, 31.5. - 1.6. 10:00 - 18:00: Ausstellungen und Präsentationen von Zukunftsprojekten und Zukunftsinitiativen. (Regionalmanagement OÖ., Geschäftsstelle Vöcklabruck-Gmunden, Robert-Kunz-Str. 9, 4840 Vöcklabruck, T. 07672/30310-12, www.rmooe.at) 30.5. 10:00 WIEN (Rotenturmstr. 16/ Fleischmarkt): Solidaritätskundgebung für EU-kritische Irländer - nahe der irischen Botschaft. (Info: www.volxabstimmung.at) 30.5. 19.30 WIEN (Palästina-Forum, Klausg. 40a): Vortrag von Waltraud Schauer "Mit dem Fahrrad nach Palästina". Von Beirut nach Syrien, Jordanien und Palästina. 250 Frauen aus 28 Ländern, u.a. aus Palästina, Irak, Iran, Libanon, Syrien, Jordanien usw. (Infos: www.followthewomen.com) 31.5. 11:00 ST.PETER IN DER AU (Gasthof Schoissengeyr, Marktpl. 4, NÖ.): ASF-Vorbereitungstreffen. (Infos: Hermann Dworczak, 0676/9723110) 31.5. 14:00 - 22:00 WIEN (Uni Campus Altes AKH, 1. Hof, Alserstr.): Südwind Straßenfest '08 mit Infoständen von (entwicklungs)politischen Initiaitiven. (Infos: Tel. 0699-11750670) 31.5. ab 14:30 WIEN (Stephanspl.): Demonstration & Parade mit Fest für eine Energiewende: Leben mit Neuer Energie! Abschlusskonzert: Klimaschutz = Energiewende! Zwentendorf 1978 (Infos: www.energiewende.com) JUNI 2008 2.6. 14:00 - 18:00 WIEN (Vor der Hauptbuecherei, Urban Loritz Platz/Neubaugürtel): Internationaler Tag für die Rechte von SexarbeiterInnen - Musik, Info und Kundgebung. 2.6. 19:00 WIEN (Universität, Kleiner Festsaal, Dr. Karl-Lueger-Ring 1): Vortrag "South Africa's Commitment to Disarmament and Nuclear Non-Proliferation" mit Allan Wright und Botschafter Abdul S. Minty, Südafrika. (Anmeldung: Tel. 01/505 44 84, cosima.blasy [at] sadocc.at) 2.6. 19:30 WIEN (FLEISCHEREI, Kircheng. 44): Vortrag und Diskussion mit Jutta Ditfurth "Rudi und Ulrike". Geschichte einer Freundschaft zwischen Rudi Dutschke und Ulrike Meinhof. 2.6. 20:30 WIEN (Club Floridita, Johannesg. 3): Fiesta Chilena in Gedenken an den 100. Geburtstag von Salvador Allende Gossens, "Allende 1908--2008: Hundert Jahre -- Tausend Träume" mit dem chilenischen Andino-Rock Ensemble "Sol Y Lluvia". 3.6. 19:00 SALZBURG (SN-Saal, Karolingerstr. 40): Vortrag, Buchpräsentation und Diskussion mit Christian Felber u.a."Neue Werte für die Wirtschaft - Eine Alternative zu Kommunismus und Kapitalismus". 4.6. 9:30 - 11:00 WIEN (vor dem Parlament): Regierungswecken - Anlaß: die Gefahren des AKW Mochovce in der Slowakei. (Wiener Plattform "Atomkraftfreie Zukunft", atomkraftfreiezukunft [at] gmx.at, www.atomkraftfreiezukunft.gmx.at) 4.6. 9.00 -- 13.20 WIEN (Festsaal der Bank Austria, Am Hof 2): Conference "Wider Europe -- Black Sea Region: Threats, Challenges and Interests". (Registration: OIIP, Tel. 01-5811106, info [at] oiip.at, www.oiip.at) 4. - 5.6. GRAZ (Kunsthaus, Pace 04): Symposium "Zwischen den Kontinenten - die Türkei im 21. Jahrhundert". (Info: URANIA, Tel. 0316-825688, www.urania.at) 4.6. 19:30 GRAZ (ISOP, Dreihackeng. 2): Vortrag, Buchpräsentation und Diskussion mit Mary Kreutzer "Ware Frau - Auf den Spuren moderner Sklaverei von Afika nach Europa". 5.6. 18.00 LINZ (Stadtbibliothek Wissensturm, Kärntnerstr. 26, 1. OG.): Vortrag von Dr. Reiner Steinweg "Als Friedensforscher in Israel (und Palästina). Anlass. Eindrücke, Einsichten. Ein politischer Reisebericht". Anlass: Eröffnung der Friedensbibliothek im Wissensturm. (Kooperation mit der Friedensinitiative der Stadt Linz) 5.6. 19:00 SALZBURG (ORF-Publikumsstudio, Nonntaler Hauptstr. 49d): SALZBURGER:ZUKUNFTS:DIALOGE "Was die Gesellschaft zusammenhält. Sozialkapital und Machtkompetenz als Treibstoff für Demokratie und politische Kultur" mit Prof. Ernst Gehmacher und Dr. Bauer-Jelinek (Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, www.jungk-bibliothek.at) 6.6. 9.00 - 17.00 GRAZ (ETC Graz, Schubertstr. 29/I): Seminar "Das Recht auf Nahrung - zum Menschenrechtsansatz in der Entwicklungspolitik". (Anmeldung bis 30.5., www.etc-graz.at) 6.6. ab 11:00 SALZBURG (AAI, Wr. Philharmonikerg. 2): Workshops, Friedensgebet der Weltreligionen, Fest "20 Jahre Afro-Asiatisches Institut Salzburg". (Infos: www.aai-salzburg.at) 6.6. 19:00 - 21:00 LINZ (KHG, Mengerstr. 23): Studienteil der Pax-Christi-OÖ-Vollversammlung "Friedensarbeit im Islam" mit Moussa Al-Hassan. (Anmeldung bis 2.6.: Pax Christi OÖ, Tel. 0732-7610-3251, pax-christi [at] dioezese-linz.at) 10.6. 20:00 GRAZ (ISOP, Dreihackeng. 2): Vortrag, Buchpräsentation und Diskussion mit Christian Felber "Neue Werte für die Wirtschaft - Eine Alternative zu Kommunismus und Kapitalismus". 11.6. 14.00 - 19.00 WIEN (Otto-Mauer-Zentrum, Währinger Str. 2-4): Seminar "Von Monterrey nach Doha. Neue Dynamiken und Paradoxien der Entwicklungsfinanzierung". 11.6. 19.00 BAD ISCHL (Gemeindesaal der Evang. Kirche, Bahnhofstr.): Begegnung mit den jugendlichen Musikern "Unidos de Calheta & Batuca" aus Kapverde. (Maria Reichl, Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, Tel. 06132-24590, www.begegnungszentrum.at) 20. - 22.6.2008 WEISSENBACH am Attersee (Europacamp, OÖ): Festival des politischen Liedes. (Infos: Werkstatt Frieden & Solidarität, www.kv-willy.at, www.werkstatt.or.at) JULI 2008 4. - 6.7. MARKT ALLHAU (Bgld.): SOL-Symposium "Wohlstand und Arbeit teilen". (Infos: Gottfrieda Kaiser, Tel. 03356.7772-22, www.nachhaltigkeit.at/symposium) 5.7. 14:00 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Bundesweiter "Linker Ratschlag". (Infos bei Hermann Dworczak, Tel. 0676/9723110) 6. - 11.7. STADTSCHLAINING (Burg Schlaining): 25. Internationale Sommerakademie in Schlaining "Globale Armutsbekämpfung - ein Trojanisches Pferd? Auswege aus der Armutsspirale oder westliche Kriegsstrategien?" (Anmeldung: Heidi Pock, ÖSFK, Tel. 03355-2498-502, aspr [at] aspr.ac.at, www.aspr.ac.at/sak.htm) 12. - 13.7. EBENSEE (Widerstandsmuseum, Kircheng., OÖ.): Antifa-Seminar: "1938 - 2008. Europa der Konzerne und Generäle" (Anmeldung bei: office [at] werkstatt.or.at) 20. - 30.7. GRAZ (ETC-Graz, Schuberststr. 29): Summer academy on Human Security "The influence of transnational terrorist and criminal organisations on the peace". (Infos: T. 0316 322 888-1) 31.7. - 1.8. Lilienfeld (Lebensraum Niederhof, NÖ.): Seminar "Alternatives Zusammenleben in einer globalisierten Welt" mit Mauricio und Rebecca Wild. (Anmeldung bei Markus Wenth, 0660/550 10 10 , wild2008 [at] gmx.at www.niederhof.org) DEUTSCHLAND MAI 2008 28.- 30.5. BONN: Spontane Aktionen zu den Tagen der Entscheidungen bei der COP9 - 9. UN-Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über Biologische Vielfalt. (Infos: http://biotech.indymedia.org/, www.planet-diversity.org, UN-homepage: www.cbd.int) 30.5.- 1.6. BAD BOLL (Evang. Akadamie): Tagung "Olympia der Unterdrückung. China und die Menschenrechte". (Anmeldung: www.ev-akademie-boll.de/Programm.programm.0.html) 30. - 31.5. BONN: 2. Internat. Konferenz "Klimawandel als Herausforderung für die Armutsbekämpfung". (Germanwatch, www.germanwatch.org) JUNI 2008 6. - 8.6. FULDATAL b. Kassel: Jahrestagung zu "20 Jahre Verein Mehr Demokratie", Thema: "Wozu braucht man Demokratie?". (Info: www.mehr-demokratie.de) 6. - 7.6. BONN: Versammlung "Erlassjahr". (Info: www.erlassjahr.de) 6.6. 19:30 MÜNCHEN (Eine-Welt-Haus, Schwanthalerstr. 80): Diskussion "Israel und Palästina - wie liebt man sie beide zugleich?" (Infos: www.ehg-tum.de) 7. - 8.6. HANNOVER: Internationaler Afghanistan Kongress "Dem Frieden eine Chance. Truppen raus aus Afghanistan". (Anmeldung: Afghanistankongress, c/o IALANA, Glinkastr. 5-7, 10117 Berlin, Tel. 030-20654857, kontakt [at] afghanistan-kongress.de) 9.6. 19.30 MÜNCHEN (Eine-Welt-Haus, Schwanthalerstr. 80 Rgb.): Diskussion " Biodiesel-Boom -- Fluch oder Segen?" (Infos: www.petra-kelly-stiftung.de/sites/termin-auswahl.pl?354) 13. - 16.6. BAD BOLL (Ev. Akademie): Tagung "Pilger, Geldgeber, Bündnispartner - Kirchen im Israel-/Palästina-Konflikt" (Info: www.paxchristi.de) 13. - 15.6. MÜNCHEN (20.-22.6. FRANKFURT, 27.-29.6. HAMBURG, 11.-13.7. Solothurn/CH): Workshops "Gemeinschaftsbildung nach Scott Peck" (Infos: Tel 040/22691720, gemeinschaftsbildung [at] t-online.de, www.gemeinschaftsbildung.com) 27. - 29.6. BAD BOLL (Evang. Akademie): Tagung "Das Maß des Friedens ist der Frieden selbst". Konstruktiver Pazifismus im 21. Jahrhundert. (Anmeldung bis 3.6.: Ohne Rüstung leben, Arndtstr. 31, D-70197 Stuttgart, Tel. 0711-608396, orl-info [at] gaia.de, www.ev-akademie-boll.de) JULI 2008 4. - 7.7. BAD HONNEF b. Bonn: Sommerakademie querdenken 2008 "Gesellschaft gestalten. Ideen, Initiativen und Projekte für eine neue soziale Wirklichkeit". (Stiftung MITARBEIT, Bornheimerstr. 37, D-53111 Bonn, Tel. 0228-60424-0, info [at] mitarbeit.de, www.mitarbeit.de) 11. - 13.7. ROTHENBURG: Tagung "Die 68er-Bewegung und die Folgen". (Anmeldung: www.petra-kelly-stiftung.de) INTERNATIONAL JUNI 2008 4. - 10.6.WELTWEIT: Internationale ökumenische Aktionswoche für Frieden in Palästina und Israel 2008. (Infos: Juan Michel, Tel. +41 22 791 6153, media [at] wcc-coe.org, www.oikoumene.org/?id=5649&L=2) 12.6. - 16.8. PARIS - MOSKAU: Friedensradfahrt 2008 (Bike for Peace and New Energies). Weiterfahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Peking. (Infos: www.bikeforpeace-and-new-energies.net) JULI 2008 1.7. 9:00 - 18.00 BRUSSEL (European Parliament): International Conference "Nuclear arsenals in Europe and its security context" - 40th anniversary NPT. (Infos: Mayors for Peace 2020 Vision Campaign, pol [at] 2020visioncampaign.org, www.2020visioncampaign.org) 7. - 9.7. TOYAKO (J): G8-Gipfeltreffen 2008 in Japan, Toyako, Hokkaido (Nord Japan). (Japanische Regierung, http://nettv.gov-online.go.jp/prg/prg1197.html). Alternative Meetings and Activities. (Infos: nag00562 [at] nifty.ne.jp) 18. - 20.7. LA BORIE-NOBLE/ ROQUEREDONDE (F): 1. Sommeruniversität "Die Beziehung - von der Philosophie zum Engagement" (und "Einaches Leben und Konsumverzicht" sowie "Ziviler Ungehorsam"). (Info: Gérard Sentou, 13 chemin du Jeu de Mail, F-34450 Vias, gerard.sentou [at] tiscali.fr, Communauté de l'Arche, La Borie-Noble, F- 34650 Roqueredonde, Tél .: 04 67 44 09 89, e-mail: cremersylvia [at] hotmail.com, http://arche-nonviolence.eu) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue May 27 10:24:25 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 27 May 2008 10:24:25 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 682 - Czech hungerstrike, US-Radar Message-ID: <483BC539.3020100@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 682 - Czech activists against US-Radar on hunger strike, Solidarity hunger-strikers and other solidarity actions worldwide. Bad Ischl, 27.5.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ CZECH ACTIVISTS AGAINST U.S. RADAR ON HUNGER STRIKE On May 13th, Jan Tamas and Jan Bednar began a hunger strike in Prague. They are asking for respect for the expressed will of 70% of the people of the Czech Republic against installing a U.S. military radar base on Czech territory, and that a democratic referendum be held on the issue. "We have tried almost everything, but our government has failed to listen to us," says Tamas. Word came from the Czech Republic over the weekend that striker Jan Bednar is suffering from liver failure. His health conditions are worsening day by day, and the medical team, as well as his friends and family, have urged him to interrupt the hunger strike. He has decided, however, to continue. "I have seen no sign that the Czech government is willing to open the dialogue on this issue and the European Parliament is silent," he stated. PEOPLE AROUND THE WORLD ON UNLIMITED HUNGER STRIKE AGAINST THE RADAR Jan Tamas and Jan Bednar in Prague since May 13, Dino Mancarella in Trieste since May 14, Federica Fratini, Isabel Torres, Eduardo Calizza in Rome since May 19, Josa Alvarez in Spain since May 22. They have been joined on May 24 by Bruce Gagnon from Maine, the Korean Sung-Hee Choi in New York, Gareth Smith in Australia and Joaquin Valenzuela in Italy. "MISSILE DEFENSE" IS A DANGEROUS ESCALATION Although the proposed U.S. radar in the Czech Republic and the companion interceptor missiles planned for Poland are presented as a defense system against possible attacks from Iranian missiles, the "Missile Defense" system is, in fact, a first strike weapon and a tool for global dominance. The National Intelligence Estimate released in December 2007 stated that Iran had discontinued its nuclear weapons program in the fall of 2003. And U.S. nuclear militarism helps make nuclear weapons the accepted currency of international relations, providing both an incentive and a rationale for Iran to develop its own nuclear weapons in the future, and a spur to the Russian government to engage in a new arms race with the United States. In response to the proposed bases, the Russians have threatened to aim their own weapons at Poland and the Czech Republic, endangering countless innocent civilians. For over two years, citizens in the Czech Republic have repeatedly expressed their opposition to the proposed U.S. base -- through mass demonstrations, opinion polls, and petitions. Time is now running out, as Secretary of State Condoleezza Rice is expected to travel to the Czech Republic in June to sign the agreement between the two countries; if the agreement is signed, it will have to be ratified by the Czech parliament, which is at the moment divided right down the middle. The cancellation of Rice's May 4 trip to Prague was one indication that the agreement is facing serious hurdles; another was the May 14 vote by a U.S. House of Representatives committee to withhold more than 50 percent of the funds sought by the Bush administration to start building missile-defense sites in Poland and the Czech Republic. The fate of the "Missile Defense" project hangs in the balance, both here and in the Czech republic. Here's what you can do to support the hunger strikers: 1) Add your name to the more than 98,000 people who've already signed the online petition - and then encourage others to sign on as well: http://www.nonviolence.cz You can also read messages of support that have come in from around the world at http://www.nenasili.cz/en/723_messages-of-support Messages of support from the U.S. are available on request from cpd at igc.org , including messages from Christopher Hedges, Noam Chomsky, Adam Hochschild, Meredith Tax, Ariel Dorfman, Alice Slater, Nancy Holmstrom, Gail Daneker and Matt Hunter. 2) Send a message of solidarity to the hunger strikers (if you email it to us at cpd at igc.org we will forward your message immediately to Prague) 3) Throughout Europe groups have been demonstrating their support for the hunger strikers - as well as their opposition to the U.S. Missile Defense initiative. Find out more about these activities: http://nenasili.cz/en/1081_campaign-in-europe 4) Make sure your member of Congress and all the presidential candidates know about your opposition to the radar base in the Czech Republic, and to the whole Missile Defense initiative. You can find the contact information for your representatives at the League of Women Voters website: http://takeaction.lwv.org/lwv/dbq/officials/ 5) Forward this message to others in your networks! -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu May 29 11:50:08 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 29 May 2008 11:50:08 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 683 - Israels problematische Freunde Message-ID: <483E7C50.7010005@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 683 - Uri Avnery (Israel): Mit Freunden wie diese... Frieden in Israel und Palästina, 17.05.2008 Bad Ischl, 29.5.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Frieden in Israel und Palästina, 17.05.2008 Mit Freunden wie diese ... In der Politik gibt es keine harmlose Spende. In der einen oder anderen Weise wird der Spender seine Belohnung viele Male ernten. Das gilt für die USA, für Italien und auch für Israel. Wenn der Spender der Polizei gegenüber erklärt, er habe in Israel keine Geschäftsinteressen, bedeutet es nur, dass man tiefer graben muss. Uri Avnery IN LETZTER Zeit wurden wir von Freunden überflutet. Die Großen der Erde aus Vergangenheit und Gegenwart kamen hierher, um uns zu schmeicheln, vor uns zu katzbuckeln und vor uns zu kriechen. "Gott, rette mich vor meinen Freunden, mit meinen Feinden werde ich selbst fertig!" sagt ein altes Gebet. Diese Freunde sind mir widerwärtig. NEHMEN WIR als Beispiel die deutsche Kanzlerin, Angela Merkel, die eine Pilgerreise nach Jerusalem machte. Ihre Schmeichelei war bar jeglicher Kritik und erreichte bei der Rede vor der Knesset neue Höhepunkte von Unterwürfigkeit. Ich war dazu eingeladen worden. Ich verzichtete auf dieses Privileg. Ich werde auch auf das Vergnügen verzichten, wenn ich zur Sitzung mit dem hyperaktiven Nicholas Sarkozi eingeladen werde, der die Schmeicheleien seiner deutschen Rivalin zu übertreffen versuchen wird. Zuvor hatte uns John McCains Mentor, de evangelikale Pastor John Hagee besucht, von demjenigen, der die katholische Kirche als Monster beschrieb. Während aus all seinen Poren frömmelnde Schmeichelei strömte, verbot er uns, im Namen (seines) Gottes nur einen Fußbreit des Heiligen Landes aufzugeben, und befahl uns, bis zum letzten Tropfen (unseres) Blutes zu kämpfen. Keiner kam jedoch an George Bush heran. Während er sich dem Ende der verheerendsten Präsidentschaft naht, die es je in der Geschichte der Vereinigten Staaten gab, zwang er unserer Regierung ein brennendes Streichholz in die Hand, und ermutigte sie, das Pulverfass zu unsern Füßen zu entzünden. ABER DIE Liste der gegenwärtigen Staatsführer, die am Wettbewerb der Schmeicheleien teil nahmen, verblasst im Vergleich zur langen Parade jener vergangenen Größen, die unsere Tore belagern. Ein weltweiter Schwarm von Ex-Größen fliegt wie ein Bienenschwarm von Ort zu Ort, einer für alle, alle für einen. In dieser Woche haben sie sich in Jerusalem niedergelassen -- auf Einladung des Ex-Großen Nummer eins: Shimon Peres, eines Politikers also, der in den 84 Jahren seines Lebens nie eine Wahl gewonnen hat und dem am Ende seines Lebens -- aus purem Mitleid - schließlich der fast bedeutungslose Titel des Präsidenten Israels verliehen wurde. Der gemeinsame Nenner dieser Gruppe ist, dass ihr Prestige zu Hause nahe Null ist, während ihre Stellung im Ausland in den Himmel gejubelt wird. Ihre gegenseitige Verehrung ist die Kompensation für den mangelnden Respekt im eigenen Lande. Einer der ranghohen Mitglieder dieses Klubs ist Tony Blair, der in seinem Lande aus dem Amt getrieben wurde, aber sich nicht damit begnügen konnte, einfach seine Pension zu genießen, um z.B. Rosen zu züchten. Als Trostpreis gewährte man ihm das Vergnügen, an unserm Konflikt herumzuspielen. Alle paar Wochen ruft er eine Pressekonferenz zusammen, um die gute Nachricht seines phänomenalen Erfolges - bei der Verbesserung der Lebensumstände der Palästinenser - zu präsentieren, während die tatsächliche Situation in den besetzten Gebieten immer schlimmer wird. Unser Sicherheitsestablishment behandelt ihn wie einen Quälgeist, dem ab und zu ein Krümel zugeworfen werden muss, um ihn glücklich zu machen. Bei der Konferenz, die diese Woche stattfand, gab es auch ein paar gute Leute, doch der Auftritt wurde ihnen von den Ex-Größen gestohlen, vom Kriegsverbrecher i.R. Henry Kissinger bis zum entmachteten Friedensheld Michail Gorbachow (den ich noch immer als Helden betrachte, denn er hat während des Zusammenbruchs der Sowjetunion ein Blutvergießen zu verhindern gewusst). Schade, dass man ihn in dieser Gesellschaft sieht! Alle Teilnehmer der Orgie häuften Berge kriecherischer Verherrlichung auf Israel. Nicht einer von ihnen hatte ein Wort der Kritik geäußert. Kein Wort über die Besetzung, über die Siedlungen, über die Blockade des Gazastreifens, das tägliche Töten. Israel ist nur ein wunderbarer, friedensliebender Staat, den die bösen, bösen Terroristen ins Meer werfen wollen. Keiner der Gäste stand auf, um uns davor zu warnen, mit dieser Politik weiter zu machen. Keiner stand auf, um die Wahrheit zu sagen, dass die Fortsetzung dieser Politik den Staat in eine Katastrophe führt. Wer solche Freunde hat wie diese, der braucht keine Feinde. Wenn jemand sieht, wie sein Freund Russisch Roulette spielt und ihm dann noch eine Kugel anbietet -- ist er dann noch ein wirklicher Freund? Wenn jemand sieht, wie sein Freund am Rande eines Abgrundes steht und ihm sagt "geh nur weiter!" -- ist er dann ein Freund? UNTER DER Zunft von Schmeichlern waren es die jüdischen Milliardäre aus Amerika , die die größte Aufmerksamkeit auf sich zogen ( und schließlich auch die Show bezahlten). Einige von ihnen wurden gleich bei der Ankunft am Flughafen zum Polizeipräsidium zitiert, um in der Affäre auszusagen, die Israel gerade erschüttert -- die Korruptionsermittlung gegen Ehud Olmert. Vom Anfang seiner politischen Laufbahn an vor 45 Jahren hat Olmert ein Geruch von Korruption begleitet. Aber diesmal ist der Geruch erdrückend. Die Polizei ließ wissen, dass der amerikanisch-jüdische Milliardär Moshe Morris Talansky ihm seit Jahren Umschläge mit Bargeld zukommen ließ. Wo haben wir das schon einmal gesehen? Natürlich in amerikanischen Filmen und Fernsehsendungen. Da öffnet jemand einen mit Banknoten voll gestopften Koffer. Dieser Spender gehört unweigerlich zur Mafia, und der Empfänger ist gewöhnlich ein korrupter Politiker. Könnte es sein, dass Olmert nie solche Filme gesehen hat -- er , der seine Karriere mit demagogischen Reden begonnen hat, indem er das "organisierte Verbrechen" geißelte ? Aber es ist nicht Olmert, der mich in dieser Affäre so sehr interessiert, sondern Talansky. Er gehört zu einer Spezies von "Israel-liebenden" Milliardären, die meisten von ihnen kommen aus den USA, aber auch aus Kanada, der Schweiz, aus Österreich, Australien und anderen Orten. Sie sind alle israelische Patrioten. Sie sind alle Philanthropen. Sie spenden Millionen an israelische Politiker. Und fast alle unterstützen auch die extreme Rechte. Was treibt sie dazu an? Was veranlasst diese Milliardäre, das zu tun, was sie tun? Wenn man hier genauer nachforscht, entdeckt man, dass ein großer Teil von ihnen ihr Geld in dunklen Ecken macht. Einige sind Glücksspielbarone, Kasinobesitzer mit all den unvermeidlichen Verbindungen zu Gewalt, Verbrechen und Ausbeutung. Wenigstens einer von ihnen bezog seinen Reichtum aus Bordellen. Ein anderer war in einen Skandal mit Altenheimen verwickelt . Wieder ein anderer ist Nachkomme einer Familie, die durch Schwarzbrennerei während der Jahre des Alkoholverbots ihr Geld machte. Einige sind Waffenhändler der widerwärtigsten Art, die ihre Waren an politische Banden verkaufen, die Tod und Zerstörung in Afrika säen. Aber Geld stinkt ja bekanntlich nicht. Die meisten der Multi-Millionäre dieser Art haben das Gefühl, zu Hause nicht die ihnen gebührende Ehre zu erhalten. Ihre Kollegen unter den Milliardären in der High Society behandeln sie verächtlich. Doch eine Person, die diese Position erreicht hat, ist mit Geld allein nicht zufrieden. Sie sehnt sich nach Ehre. Solche Ehre kann in Israel auf die billigste Tour gekauft werden. Israel verkauft Ehren aller Art -- es wird nicht nachgefragt. Für eine entsprechende Gabe wird sogar ein Spielhöllenbesitzer vom Ministerpräsidenten empfangen, mit dem Präsidenten speisen, seinen Namen auf einem Universitätsgebäude verewigen lassen. (Ich schrieb einmal ein lustiges Stück über den Dritten Tempel, möge Gott ihn bald bauen, Amen. Darin kamen vor: das Rosensteinallerheiligste, der Rosenzweigaltar, der Rosenbergcherubim etc.) Nach dem Sechstagekrieg, während der großen Tage unserer Generäle, verbreitete sich unter den besten jüdischen Milliardären eine neue Mode, nämlich einen israelischen General zu halten, um ihn seinen Freunden als Lieblingstier vorzustellen. Einige Generäle fanden nichts Schlimmes dabei. Man schuldete es ihnen schließlich. Ein Milliardär nahm sich Ezer Weitzmans an, des Helden der Luftwaffe (der dann von seinem Präsidentenamt zurücktreten musste, als dies öffentlich wurde). Zwei Milliardäre adoptierten Ariel Sharon und setzten ihn in die größte Farm des Landes. Shimon Peres war zwar kein General (und nicht einmal ein Soldat), aber mindestens drei Milliardäre nahmen ihn unter ihre goldenen Flügel. Keiner der Milliardäre verlor je Geld, als sie sich israelischer Generäle annahmen, einen israelischen Politiker unterstützten oder eine großzügige Spende für eine israelische Sache machten. Ego ist Ego, Patriotismus ist Patriotismus, aber Geschäft ist Geschäft. Hier setzt die Korruption ein. Eine Person, die Millionen an einen Politiker in Israel (oder - in der USA, Italien oder irgend einem andern Ort der Welt) gibt, weiß sehr wohl, dass er es mit Zinsen zurückerhält. Wenn der Politiker Minister wird oder gar Ministerpräsident oder Präsident, dann hat der Unterstützer das große Los gewonnen. In der Politik gibt es keine harmlose Spende. In der einen oder anderen Weise wird der Spender seine Belohnung viele Male ernten. Das gilt für die USA, für Italien und auch für Israel. Wenn der Spender der Polizei gegenüber erklärt, er habe in Israel keine Geschäftsinteressen, bedeutet es nur, dass man tiefer graben muss. Die Olmert-Affäre bestätigt aufs Neue, was wir schon seit langem wissen: der Treibstoff, der Israels Politik antreibt, ist nicht nur Geld, sondern ausländisches Geld. Um Vorwahlen und Wahlkampagnen zu gewinnen, benötigt ein Kandidat Millionen, und diese kommen fast immer von ausländischen Spendern. Ausländische Milliardäre haben Olmerts Vorwahlen für die Partei finanziert, und sie finanzierten seine Hauptwahl, bei der ihm versichert wurde, er werde Ministerpräsident . Nachdem er gewählt worden war, begann er mit dem 2. Libanonkrieg mit all seinen Toten und all der Zerstörung. Es kann gesagt werden: die amerikanisch jüdischen Milliardäre töteten die Soldaten und Zivilisten, die israelischen und libanesischen , die im Krieg ihr Leben verloren haben. Bei der Jerusalem-Konferenz lobte Shimon Peres die israelische Chuzpe. Was wir benötigen ist mehr Chuzpe, sagte er. Das klang gewinnend und dreist, war aber Blödsinn. Ich spreche hier von einer anderen Chuzpe. Nicht von einer metaphorischen, sondern einer realen. Einfacher Chuzpe. Von der Chuzpe der Milliardäre in New York und Genf und all den anderen Orten, die sich in unsere Wahlen einmischen und das Schicksal der Nation bestimmen. Von der Chuzpe, für einen Krieg zu spenden, in dem nicht ihre, sondern unsere Söhne getötet werden. Von der Chuzpe, Milliarden für die Errichtung von Siedlungen in den besetzten Gebieten und besonders in Jerusalem zu spenden, für Siedlungen, die genau zu dem Zweck dorthin gesetzt werden, um den Frieden zu verhindern und uns in einen permanenten Kriegszustand zu setzen, einen Krieg der unsere Zukunft -- nicht die ihrige - bedroht. Lassen Sie es mich ganz klar sagen: ich habe nichts gegen wohl-meinende Spender, die eine moralische Notwendigkeit spüren, mitzuhelfen, dass ein Krankenhaus oder eine Universität in Israel erweitert wird. Ich schätze Leute, die ein paar hundert Dollar für eine politische Sache geben, die ihnen am Herzen liegt. Ich bin aber gegen ausländische Milliarden, deren Spender hoffen, die Ausrichtung unseres Staates zu bestimmen. Vielleicht bekommen in anderen Ländern Politiker auch Geld aus ausländischen Quellen. Aber dort ist es gewöhnlich eine Randerscheinung. Bei uns hingegen handelt es sich um einen Haupteinflussfaktor. Das ist eine der schlimmen Auswirkungen der Definition Israels als eines "Jüdischen Staates". Allein auf Grund dieser Phrase sehen die Spender nicht nach dem aus, was sie wirklich sind -- nämlich unverschämte Ausländer, die sich in unser Leben einmischen und unsern Staat korrumpieren - sondern nach "warmherzigen Juden" , die einen Staat unterstützen, der auch ihnen gehört. Gideon Levy hat kürzlich einen Artikel geschrieben, in dem er sie bittet: "Lasst uns in Ruhe!" Da ich weniger feinfühlig bin als er, werde ich es in einem gröberen Ton sagen: Geht heim und nehmt euer Geld mit. Wir sind nicht zu verkaufen. Hört auf damit, euch in unser Leben (und Sterben) einzumischen! ( Aus dem Englischen: Ellen Rohlfs und Christoph Glanz, vom Verfasser autorisiert) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu May 29 12:07:02 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 29 May 2008 12:07:02 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 684 - Gaza muss leben - Diskussion in Wien Message-ID: <483E8046.1020505@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 684 - Podiumsdiskussion "Gaza muss leben", Wien, Hotel Regina, 17.5.2008, Kommentar von Matthias Reichl, Bericht von "Aug und Ohr in "akin" v. 27.5.2008. Bad Ischl, 29.5.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Podiumsdiskussion "Gaza muss leben", Wien, Hotel Regina, 17.5.2008 Kommentar von Matthias Reichl Kürzlich wurde vom bisher sehr offenen evangelischen Albert-Schweitzer-Haus in Wien auf Druck der Israelitischen Kultusgemeinde, namentlich des Hardliners Generalsekretär Raimund Fastenbauer, und verbündeter Organisationen die bereits genehmigte Gaza-Solidaritätsveranstaltung im wahrsten Sinn des Wortes "vor die Tür gesetzt". (Ähnliches passierte dann auch bei der Arbeiterkammer Wien!) Begründung wie immer von der jüdischen Rechten: "Kritik an Israel = Antisemitismus". Schließlich nahm das Hotel Regina am 17.6.08 abends die Podiumsdiskussionsrunde und ihre 130 Teilnehmenden in einem - kaiserlich dekorierten - Saal auf. Die meisten - darunter auch ich - kamen sich dadurch in ihrem gewaltfreien Engagement näher. Siehe auch: www.gazamussleben.at/de/neues und: ********************************************************** akin-Pressedienst. Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 27. Mai 2008; 14:41 ********************************************************** Israel/Palaestina/Oesterreich: > > Mit und ohne Jagdschein 130 Leute versammelten sich am 17.Mai, eng gedraengt, im Hotel Regina, nachdem sie aus dem Albert-Schweitzer-Haus und dann aus der Arbeiterkammer verjagt worden waren. Es war die Veranstaltung der Initiative "Gaza muss leben", der Antisemitismus vorgeworfen worden war und die daher in christlichen und sozialdemokratischen Institutionen keinen Platz fand. (siehe http://akin.mediaweb.at/ 2008/14/14gaza.htm) * Am Podium sassen Gamal el Khoudary (unabhaengiger Abgeordneter und ehemaliger Informationsminister aus Gaza/ Palästina), Anas Schakfeh (Praesident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Oesterreich), Karin Resetarits, (EU-Abgeordnete/ Liberale), Viola Raheb(evangelische Religionspaedagogin aus Bethlehem/ Wien), Peter Melvyn (Juedische Stimme fuer einen gerechten Frieden in Nahost), Paula Abrams-Hourani (Frauen in Schwarz), Franz Sieder (Betriebsseelsorger in Amstetten) und Fritz Edlinger (Gesellschaft fuer Oesterreichisch-Arabische Beziehungen). Moderiert wurde die Diskussion vom Journalisten Leo Gabriel. "Es ist leichter, von Gaza nach Wien als nach Jerusalem zu kommen, die unzaehligen Strassensperren machen dies unmoeglich!" sagte eingangs El Khoudari in seinem Eingangsstatement und gab zunaechst einige sprechende Daten bekannt: "80% der Menschen in Gaza leben unter der Armutsgrenze, 65 % sind arbeitslos, 140.000 Arbeiter koennen derzeit nicht arbeiten, da Israel die Zufuhr von Rohstoffen nach Gaza verhindert. Somit sind 1.300 Fabriken stillgelegt und koennen nicht produzieren. 45% der 1,5 Millionen Menschen umfassenden Gesamtbevoelkerung sind Kinder, und 60% dieser Kinder leiden unter Blutarmut und weiteren schweren Krankheiten. Diese Zahlen stammen von internationalen Organisationen. Sie leiden auch darunter, dass sie nicht behandelt werden koennen. Die Reduktion der Oelzufuhr fuehrte dazu, dass die Leute keinen Strom, keinen Sprit, kein Oel mehr haben. 49% der oeffentlichen Verkehrsmittel sind bereits stillgelegt." Christliches Viola Raheb verkoerpert jenes ernsthafte und engagierte Basischristentum, das hierzulande beinahe unbekannt ist. Nicht ohne Grund ist sie Protestantin, und Theologin. War in Palaestina als Schulleiterin taetig. Sie studierte in Heidelberg und veroeffentlichte zwei Buecher und zahlreiche Aufsaetze in deutscher Sprache. Sie ist unter anderem Mitglied des Netzwerks fuer Friedenserziehung im Weltkirchenrat. Leo Gabriel sprach zuerst die Christen an: "Meine erste Frage an Viola Raheb: Gibt es ueberhaupt diese Differenzierung zwischen Islam und Islamismus, ist Gaza etwas Besonderes und von der Westbank und anderen Teilen der islamischen Welt Verschiedenes? Und um der Frage auf die Spur zu kommen, warum setzt man diese Bevoelkerung so aus, warum richten sich so viele Vorurteile gegen sie?" Raheb machte in ihrer Antwort auf die ideologische Umdeutung von Widerstand in Terrorismus und auf die systematische Desinformation aufmerksam, die es ermoeglicht, die Angst vor dem Unbekannten zu schueren: "Nach dem 11. September hat sich die internationale Politik geaendert bezueglich des international anerkannten Rechts auf Widerstand. Ohne das koennen wir nicht verstehen, was in Palaestina vor sich geht. In diesem Krieg hat man einen neuen Feind gefunden. Einige nennen ihn Islam, andere Islamismus. Es gibt viele Namen. Man hat einen Feind gebraucht, der fuer die Mehrheit fremd ist, da hat sich der Islam angeboten. denn damit ist die Mehrheit nicht vertraut. Denn das, was man nicht kennt, davor hat man Angst." Dann Kaplan Franz Sieder: "Ich moechte als katholischer Priester sagen, dass ich den Holocaust zutiefst verurteile und dass es das groesste Verbrechen der Menschheitsgeschichte war und dass man nichts mit dem Holocaust vergleichen kann. Gleichzeitig koennen die unmenschliche Politik und die Verbrechen, die heute von Israel am palaestinensischen Volk begangen werden, nicht mit dem Holocaust gerechtfertigt werden. Der spezifische christliche Glaubensanspruch, das Gebot der Naechstenliebe, gebietet es, diesen Menschen zu helfen. Grenzen zuzumachen und diese Menschen dem Hungertod preiszugeben, das ist fuer mich Mord und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. ... Sicher hat auch Israel das Beduerfnis, in Frieden zu leben." Die Politik Israels sei es jedoch, "mit einer militaerischen Uebermacht und dem Besitz von Atombomben den anderen in die Knie zu zwingen und zu einem Sklaventum und unmenschlichem Leben zu degradieren." Der Unterschied zwischen den Kontrahenten sei immens: Auf der einen Seite "die, die mit dem Militaer toeten, gewissermassen einen Jagdschein zum Toeten besitzen, und die anderen, seien es Selbstmordattentaeter, die sind dann die sogenannten Wilden und werden zu Terroristen abgestempelt. ... Wenn Praesident Bush heute in den Nahen Osten kommt, ist er nicht der geeignete Vermittler, weil er parteiisch fuer Israel ist und sicher nicht fuer die Armen und Schwachen einsteht." Und hier fuehrt er einen grossen Bogen zu einer Grundthese des christlichen Engagements zurueck: "Es geht uns einzig und allein darum, ein Anwalt der Schwachen zu sein und Frieden zu stiften. Die Friedensstifter werden in der Bergpredigt selig gepriesen, die Feindesliebe sagt uns, dass wir nicht nur die Leiden des eigenen Volkes in betracht ziehen muessen, sondern auch die des anderen. Die Israelis muessen sich bewusst werden der Leiden des palaestinensischen Volkes, und die Palaestinenser der des juedischen. ... Eine Aug-um-Aug und Zahn-fuer-Zahn-Politik kann nicht zum Frieden fuehren. Hinein spielt auch die Angst der Israelis vor der Atombombe. Ich bin nicht dafuer, dass Iran Atombomben baut, ich bin aber auch dagegen, dass Israel oder die USA Atombomben haben. ... Frieden kann nur durch den permanenten Abbau der Ruestung geschaffen werden. Auch nicht durch eine weltweite neoliberale Wirtschaft, die Inseln von unermesslichem Reichtum schafft, wenn Millionen dem Hungertod preisgegeben werden. ... Eine andere Welt ist moeglich, und fuer diese andere Welt werden wir auch weiter kaempfen und unser Leben einsetzen." Islamisches Anas Shakfeh, Praesident der Islamischen Glaubensgemeinschaft wies auf den legitimen Charakter des Sieges der Hamas hin: "Die Wahlen fanden nicht nur in Gaza statt, sondern auch auf der Westbank. Diese Partei hat sowohl im Gazastreifen als auch in der Westbank gewonnen. ... Unbestreitbar: Die Religion ist dort meinungsbildend, aber nicht allein. Es gab auch andere innenpolitische, wirtschaftliche Motive. ... Die Welt hat gesagt: Das ist unverstaendlich, suspekt, und jede Zusammenarbeit mit dieser Partei wurde abgelehnt. Bis dahin kann man das nachvollziehen und verstehen. Darueber kann man reden; aber das Gespraech zu verweigern, das ist problematisch." Und nun folgt eine bittere Anklage: "Nach der Gespraechsverweigerung gab es die verschaerften Boykottmassnahmen Israels. Wir haben jetzt die kollektive Bestrafung eines ganzen Volkes! Das ist voelkerrechtswidrig. Man darf nicht alle bestrafen, wenn man einige treffen will." In der Folge versucht Shakfeh, einen Kausalzusammenhang zu schaffen zwischen der Schoah und dem Unrecht in Palaestina. Die Schoah war "ein massloses Unrecht, die Schoah hat stattgefunden, und wer sie leugnet, leugnet die Wahrheit." Allerdings bezeichnet er die Unterdrueckung der Palaestinenser als "die unmittelbare Folge davon" und "fuer beide Unrechte, fuer beide Katastrophen tragen vor allem die Deutschen schuld." Juedisches Lakonisch berichtet Paula Abrams-Hourani ueber ihr Projekt, die "Frauen in Schwarz". Zentrale Aufgabe der Organisation sei, "eine Luecke zu fuellen, die die Medien regelmaessig vernachlaessigen." Eingaben und Petitionen gehoeren zum taeglichen Brot der Initiative: "Ich weiss nicht, wie viele Briefe wir an das Aussenministerium gerichtet haben." Als Vertreterin Oesterreichs war sie im Februar mit einer kleinen internationalen Gruppe auch im Westjordanland. Dort wurden die "echten israelischen Friedensgruppen" kontaktiert: Die Physicians for Human Rights und das Alternative Informationszentrum in Jerusalem. Und in Rueckbeziehung auf die grosse Tradition des juedischen Humanismus sagt Abrams-Hourani: "Als Jude hat man die Pflicht, nicht zu schweigen zu diesen Verbrechen. Wir muessen die Politiker daran erinnern, dass sie eine Verantwortung haben fuer die Freiheit des palaestinensischen Volkes." Peter Melvyn von den Juedischen Stimmen fuer einen gerechten Frieden: "Sie werden sich wundern, warum eine juedische Gruppe nicht feiert wie die juedischen Gemeinden in aller Welt. Die Antwort ist: Wir feiern nicht, weil es nichts zu feiern gibt, genauso wie unsere Schwesterorganisationen in 10 europaeischen Laendern nicht feiern. Denn der Staat Israel beruht seit seiner Gruendung auf Terror, auf Massakern, auf ethnischer Saeuberung. ... 750.000 Menschen wurden damals vertrieben, ihr Hab und Gut wurde beschlagnahmt, Israel hat sich auch daran bereichert, und solange Israel das nicht anerkennt, kann es, glaube ich, keinen Frieden geben." Parteipolitisches Nun stellte Leo Gabriel eine interessante, aber "schwere" Frage an Karin Resetarits: "Welche Moeglichkeit der Aenderung der EU-Politik sehen Sie und was kann man dazu beitragen, dass sich diese Politik aendert?" Mit ihrer Antwort skizzierte Resetarits die hierarchische Verfasstheit der EU-Institutionen und lieferte ein wertvolles Lehrstueck fuer EU-Skeptische. Die Mehrheit im EU-Parlament wolle Aenderungen, aber sie komme gegen den Rat nicht auf, der sich aus den Aussenministern, Premierministern und Kanzlern zusammensetze. "Das letzte Wort liegt in den Haenden der Regierungschefs." Die politische Stagnation besonders in Oesterreich wirke sich natuerlich auf die europaeische Ebene aus. "Wenn wir wenigstens eine klare engagierte Antwort bekaemen, aber (es ist) ein feiges Sich-Herauswinden. Solche Leute sitzen in der Regierung, und sie sitzen im Rat. Dieser Rat, der sich alle 3 Monate trifft, beschliesst, ob ein Embargo aufgehoben wird oder nicht." Und dagegen setzt sie die exemplarische politische Basisarbeit von Luisa Morgantini, "eine tolle Frau", Stellvertretende Vorsitzende des EU-Parlaments, von der italienischen Rifondazione herkommend. Staendig werden von ihr Reisen nach Gaza organisiert, die Abstimmungsmehrheiten im EU-Parlament waeren ohne sie nicht moeglich gewesen. Und nun stellte Leo Gabriel an Fritz Edlinger eine Frage, die diesem wohl nicht das erste Mal gestellt wird: Was denn in Oesterreich von der Kreisky-Tradition noch uebrig bleibe? Damals sei die palaestinensische Seite das erste Mal als gleichwertiger Partner anerkannt worden. Edlinger, nicht faul, schiesst sich als Antwort sofort auf einen Beitrag der oesterreichischen Aussenministerin zu Israel ein, der im Standard erschienen war. Es sei "schlicht und einfach ein Skandal, was sich die Frau Dr. Plassnik an Lobhudeleien ueber das 'Pionierland, das die Wueste zum Bluehen gebracht hat'" da geleistet habe. Oesterreich habe ja immer, so heisse es da, sehr gute freundschaftliche Beziehungen zu Israel gehabt, "mit einer kurzer Unterbrechung, wo es nicht so gut war" fasst Edlinger zusammen. "Was sie gemeint hat, ist wohl klar, die 13 Jahre, wo Kreisky Bundeskanzler war, wo Oesterreich an der Spitze des europaeischen Dialogs mit den Palaestinensern war." Welch ein Unterschied, wenn man sich dagegen heute die Regierungen anschaue: "Welche Regierung, das ist eigentlich schon zweitrangig, das ist keine parteipolitische Frage mehr. Feige Rote und feige Schwarze gibt es, und in der Nahostpolitik ganz besonders." "Viele in Oesterreich haben mit der Vergangenheit so abgeschlossen, dass sie sie einfach verdraengt haben, wir haben einfach die Nazi-Greuel verdraengt. Wir haben hochrangige Nazis sowohl bei den Roten wie bei den Schwarzen (von den anderen brauch ich nicht zu reden). Heute wird diese Sache in Wirklichkeit umgedeutet, und jenen, die fuer Menschenrechte eintreten im Falle des palaestinensischen Volkes, wird eine Keule auf den Kopf geschlagen, und es wird gesagt: Wenn jemand fuer die Palaestinenser eintritt, ist er ein alter und junger Nazi, oder ein neuer Antisemit. Das tritt uns jeden Tag entgegen. Es ist ihr Recht, ihren eigenen Staat zu bekommen, ihre Selbststaendigkeit zu bekommen, so wie auch andere Voelker das Recht hatten. Sie sind eines derjenigen Voelker, denen dieses Recht verweigert wird, und zwar seit 60 Jahren in immer staerkerem Ausmass. Die Amerikaner koennen mit dem Rest der Welt machen was sie wollen, nicht nur mit den Arabern, diese Wahrheit ist unangenehm. Bist du gegen Amerika, dann bist du ein Antisemit. Das ist etwas Neues. Als wir fuer Vietnam auf die Strasse gingen, was das nicht die Frage. Auf einmal ist es eine noble Sache, fuer die Amerikaner zu sein und die Amerikaner aufzufordern, Nuklearwaffen einzusetzen. Die Welt ist mit einem Angriffskrieg erster Guete konfrontiert und die Welt schweigt. Es geht nicht um humanitaere Hilfe, diese Frage loest sich von selbst, wenn die fundamentalsten Menschenrechtsfragen implementiert sind. ... Wenn man die Wahrheit ausspricht, muss man sagen, dass Palaestina seit 60 Jahren besetzt ist." *Aug und Ohr (bearb.)* *************************************************** Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein. Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine anderweitige Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als Abonnement verschickt. 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Bad Ischl, 29.5.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Die Solidarität mit Gaza ließ sich nicht unterkriegen 27.05.2008 Mit einer in Österreich bisher nicht da gewesenen Breite beteiligten sich am Samstag, den 17. Mai in Wien an die 200 Menschen an der Abendveranstaltung der Initiative "Gaza muss leben!" -- und das, obwohl sich ihre Abhaltung für die VeranstalterInnen vorübergehend zu einem wahrhaftigen Spießrutenlauf entwickelt hatte. Nicht nur das Albert-Schweitzer-Haus -- bisher bekannt als Stätte der Toleranz und des Dialogs --, sondern auch die Arbeiterkammer Wien hatten aufgrund des Drucks von Seiten der Israelischen Kultusgemeinde und der Leitung des Dokumentationszentrums des Österreichischen Widerstands(DÖW) ihre Räumlichkeiten nach bereits gegebener Zusage ohne Angabe von Gründen zurückgezogen. Damit die Veranstaltung dennoch abgehalten werden konnte wurde letztendlich der Ort geheim gehalten werden. "Kein gutes Zeichen für die Demokratie in Österreich, wenn wir auf Methoden der Klandestinität zurückgreifen mussten, wie ich sie ich unter den Militärdiktaturen Lateinamerikas kennen gelernt hatte", kommentierte der Koordinator der Kampagne Leo Gabriel bei der gut besuchten Protestkundgebung vor dem Albert-Schweitzer-Haus, bei der erstmals verkündet wurde, dass die Veranstaltung im nahe gelegenen Hotel Regina stattfinden würde. Denn "Gaza muss eine Stimme haben, egal, ob es der Israelischen Kultusgemeinde gefällt oder nicht und wir werden uns gegen jeden wenden, der die Anhänger dieser Kampagne als Antisemiten oder gar Holocaustleugner diffamiert", sagte Gabriel. Und Gaza hatte eine Stimme. Der Hauptredner des Abends, Gamal el Khoudary, unabhängiger Parlamentarier aus Gaza, machte auf die extreme Notlage der Bevölkerung Gazas aufmerksam. "Gaza befindet sich am Rand der humanitären Katastrophe." Die Anschuldigung, dass die Palästinenser selbst die Schuld dafür hätten, weil sie die falsche Partei gewählt hatten, wies Khoudary als Legitimation einer Kollektivstrafe zurück. "In einer Demokratie sind Wahlen zu akzeptieren, selbst wenn einem das Ergebnis nicht passt." Er rief die österreichische Bundesregierung dazu auf, die Unterstützung des Embargos einzustellen. Gleichzeitig appellierte er an die Anwesenden, sich so zahlreich wie möglich an Solidaritätsreisen nach Gaza zu beteiligen. Selbst wenn die Einreise scheitern sollte, würde das den politischen Druck auf Israel erhöhen. Politische Unterstützung für die geschlagene Bevölkerung in Gaza zu erwirken war auch das grundsätzliche Anliegen Khoudarys bei seinen Gesprächen mit Andreas Schieder, Internationaler Sekretär der SPÖ, Ulrike Lunacek von den Grünen und dem im Außenministerium für den Nahen Osten zuständigen Botschafter Scheide. Bei allen diesen Gesprächen stand das bereits bei seinem Besuch in Italien vorgetragene Anliegen im Vordergrund, dass jenseits von Diskrepanzen zwischen den Palästinenserorganisationen und jenseits der bisher ergebnislos verlaufenen Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien die Europäische Union auf das Schicksal der 1,5 Millionen Menschen Rücksicht nehmen sollte, die sich auf Grund des Embargos in einer extremen Notlage befinden. Diese Meinung teilten auch die prominenten VertreterInnen von Politik, Kultur und Religion, die bei der Veranstaltung "Gaza muss leben!" auf dem Podium saßen. So waren alle großen Religionsgemeinschaften vertreten: Anas Schakfeh, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Paula Abrams-Hourani und Peter Melvyn von der Jüdische Stimme für einen Gerechten Frieden in Nahost (EJJP-Österreich), der katholische Betriebsseelsorger von Amstetten und Mitglied von Pax Christi Franz Sieder sowie die evangelische Theologin Viola Raheb unterstrichen, dass es sich bei Gaza keineswegs um einen religiösen, sondern einen politischen Konflikt handelt. Schakfeh bezeichnete nicht nur das Embargo als Völkerrechtsbruch, sondern wies auch darauf hin, dass den Palästinenser/innen mit der Vertreibung aus ihrer Heimat seit sechzig Jahren ein Unrecht angetan werde, das durch das zuvor von Deutschland begangenen Unrecht am jüdischen Volk nicht gerechtfertigt werden könne. Peter Melvyn betonte, dass das 60-Jahr-Jubiläum Israels kein Anlass zum Feiern, sondern angesichts der fortgesetzten Massaker und ethnischen Säuberungen, der Nakba, vielmehr Anlass zur Trauer sei. Abrams-Hourani forderte ihrerseits Österreich und die EU zur Anerkennung der demokratisch gewählten palästinensischen Regierung auf. "Friedensstiftung", so Sieder, ist nur möglich, wenn man den anderen nicht zum Sklaven degradiert". Er schloss dabei an Raheb an, die analysierte, dass die israelische Propaganda versuche, den Islam als etwas Fremdes und damit als Feind darzustellen. "Der Weg zum Frieden geht über die Verständigung, beruht aber gleichzeitig auf die Herstellung von Gerechtigkeit", sagte Sieder und fügte in Anspielung auf Israel hinzu: "Die prinzipielle Opposition gegen Atomwaffen bedeutet, sich auch gegen jene zu richten, die derzeit diese Waffen in ihrem Arsenal haben". Die österreichische Abgeordnete zum Europäischen Parlament, Karin Resetarits, die dem Block der Liberalen angehört, berichtete von ihrer Reise nach Gaza: "Ich habe noch nie etwas Schrecklicheres gesehen". Und Fritz Edlinger, Generalsekretär der Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen, attackierte Außenministerin Plassniks Lobhudelei für Israel, die das an den Palästinenser/innen verübte Unrecht ganz in der Diktion ihrer "besten Freundinnen" Condoleeza Rice and Tzipi Livni völlig außer Acht ließe. Aber nicht nur die Konservativen, sondern auch die Sozialdemokraten klagte er der visionslosen Feigheit an. Erst die Rückkehr zu einer Nah-Ost-Politik im Kreisky-Stil, die die Anerkennung der Mehrheit der Palästinenser/innen zum Ausgangspunkt hätte, könnte die Türen zur Lösung des Konflikts aufstoßen. Die Welle an Zustimmung und Solidarität, die die Initiative "Gaza muss leben" in Reaktion auf die Schmutzkübelkampagne empfangen hat, gibt Hoffnung und Mut. Das Personenkomitee bedankt sich dafür und ruft alle Unterstützer/innen dazu auf, sich an den weiteren Aktivitäten zu beteiligen. Als nächster Schritt wird an die Übergabe des an die Tausend Unterschriften zählenden Dokuments und die Vorbereitung einer Delegation nach Gaza gedacht. Für die Kampagne "Gaza muss leben!" Leo Gabriel Paula Abrams-Hourani Fritz Edlinger Peter Melvyn Wilhelm Langthaler www.gazamussleben.at -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu May 29 17:08:31 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 29 May 2008 17:08:31 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 686 - Termine 6/2008 Begegnungszentrum Message-ID: <483EC6EF.3050805@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 686 - Veranstaltungen und Radiosendungen des Begegnungszentrums für aktive Gewaltlosigkeit im Juni 2008. Bad Ischl, 29.5.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Liebe Freunde vom Begegnungszentrum! 1. Das Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit lädt zu einem Begegnungsabend mit der Gruppe UNIDOS DE CALHETA & BATUCA (Kapverde) am Mittwoch den 11. Juni im evangelischen Gemeindesaal Bad Ischl ab 19:00h herzlich ein. Gesucht werden auch noch Leute die Portugiesich sprechen sowie Leute die gerne musizieren. Weiters wird um kulinarische Spenden gebeten. Anmeldungen und weitere Informationen bei mir Maria Reichl Tel. 06132-24590 2. Im Juni findet auch wieder ein Workshop EFT und gewaltfreies Handeln statt und werden Übungstreffen angeboten. Da die Teilnehmerzahl hier begrenzt ist, werden die Termine nur kurzfristig an Interessenten bekanntgegeben. Sende mir ein mail an EFTueben at begegnungszentrum.at mit einige Wunschtermine (ab 15. Juni)oder ruft mich an (Tel. 06132-24590) wenn ihr auch eingeladen werden wollt oder mehr Informationen braucht. 3. Für alle, die in Wien und Umgebung wohnen: Am Montag 2. Juni 2008 ab 20 h gibt es in der Galerie Werkstatt NUU (Wilhelm Exner Gasse 15, 1090 Wien ) wieder ein Workshop "EFT und gewaltfreies Handeln" unter der Leitung von Maria Reichl. Anmeldungen bei Maria Reichl 4. In www.radiodialoge.at findet ihr unter die Beiträge vom FRS Freies Radio Salzkammergut den ersten Beitrag an dem ich auch mitgearbeitet habe. http://www.radiodialoge.at/rda/index.php?option=com_content&task=view&id=42&Itemid=33 mein Beitrag ist am Anfang der zweite Hälfte und dauert ca . 9 min. Ich habe einige niederländische Lieder von einer CD von meinem Bruder Gaston Lemmens verwendet. 5. Inzwischen habe ich schon eine CD von meiner Sendung Begegnungswege "1968 - 2008 40 Jahre Engagement für den Frieden" gemacht und sie auch ins CBA (Culturel Broadcasting Archiv) gestellt damit es mehrere Leute hören oder runterladen können. Link: http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=9709 Beschreibung: Maria Reichl, Vorsitzende des Vereins "Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit" (www.begegnungszentrum.at) spricht in diese Sondersendung der "Begegnungswege" über ihr Engagement für den Frieden (1968 - 2008) . Mit Hilfe einiger politischer Lieder von Konstantin Wecker und Kurt Winterstein untermauert sie ihre Grundhaltung zu Gewaltlosigkeit und Frieden. Verdeutlicht wird diese mit Texten von Jean Goss und Berthold Brecht sowie aus den Fährmann Bildkalender 1992 (Herder Verlag) zum Thema Frieden. Am Anfang der Sendung gibt es noch einen Kurzbericht über das Begegnungsfest vom 3. Mai 2008 mit einem Interview mit Wolfgang Novacek, einen Österreicher der jetzt in Thailand lebt, belebt mit Musik von den Biermöslblasn. Am Ende wird, zwischen Musik von der Gruppe Simentera noch eine junge Musikergruppe "UNIDOS DE CALHETA & BATUCA" aus den Capverden welche von 8. bis 11. Juni 2008 nach Bad Ischl kommen vorgestellt. Zusammenstellung und Moderation: Maria Reichl. Wer auf unser Konto 0600-970305 Blz. 20314 bei der Sparkasse Bad Ischl AG einen Kostenbeitrag von mindestens 10 Euro mit den Vermerk Begegnungswege "1968-2008" einzahlt sende ich auch gerne die Audio CD zu. Das gleiche gilt auch für die andere 2 Begegnungswege. Vermerkt da Begegnungswege "Hausotter Interview" oder "Lesung - LU Xun" Zur Erinnerung: Die weltweite Lesung zum "Jahrestag der politischen Lüge" mit dem Essay des chinesischen Schriftstellers Lu Xun (1881-1936) mit dem Titel "Ich erinnere mich, um zu vergessen", initiiert von der Peter-Weiss-Stiftung (Deutschland) welche wir im Freien Radio Salzkammergut am 20. März ausgestrahlt haben findet ihr unter folgendem link: http://cba.fro.at/show.php?eintrag_id=9175 Die Sondersendung Begegnungswege vom 10.4.2008 anläßlich der 10. Lesung von Alfred Hausotter findet ihr unter folgendem Link: http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=9441 Die von Matthias gestalteten "Begegnungswege" könnt ihr jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat zwischen 19 und 20h im Freien Radio Salzkammergut - siehe www.freiesradio.at - hören - auch auf Livestream. Weitere Termine und Infos findet ihr in den E-Rundbrief Infos www.begegnungszentrum.at/archiv/ In der Hoffnung euch bald wieder zu sehen sende ich liebe Grüße und danke schon im voraus für eure Kostenbeiträge zu unserer Arbeit. Herzlichen Dank Maria Reichl Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX -- Mit freundlichen Gruessen von Maria Reichl (Obfrau) Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Österreich Tel: 06132-24590 Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Falls Sie kein Interesse an weiteren E-mail-Aussendungen haben, senden Sie uns ein E-mail an: EFTueben at begegnungszentrum.at mit dem Vermerk: "stoppt Aussendung!". Wir loeschen Ihre Adresse aus unserem Verteiler. -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Jun 10 15:36:09 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 10 Jun 2008 15:36:09 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 687 - Deutsches Militaer in Afghanistan Message-ID: <484E8349.4040203@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 687 - Clemens Ronnefeldt(D): Was wird für uns am Hindukusch verteidigt? Deutsche Sicherheits- und Friedenspolitik auf dem Weg der Militarisierung? Vortrag am 23.5.2008 in Osnabrück. Bad Ischl, 10.6.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Was wird für uns am Hindukusch verteidigt? Deutsche Sicherheits- und Friedenspolitik auf dem Weg der Militarisierung? Einführung zur Veranstaltung am Freitag, 23.5.2008, 11.00 Uhr, im Europa-Saal Osnabrück von Clemens Ronnefeldt, Internationaler Versöhnungsbund - Deutscher Zweig. 1. Zur Militarisierung der deutschen Sicherheits- und Friedenspolitik Im Mai 2008 befanden sich nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr ca. 8000 SoldatInnen weltweit im Einsatz: Im Kosovo, in Bosnien-Herzegowina, in Georgien, in Afghanistan, in Usbekistan, im Libanon, am Horn von Afrika/Dschibuti, in Äthiopien Eritrea, im Sudan und in Sudan-Darfur. Zwischen 1992 und 2007 waren ca. 200.000 SoldatInnen im Auslandseinsatz. Bis Ende des Jahres 2007 wurden 69 SoldatInnen der Bundeswehr bei Auslandseinsätzen getötet, davon 44 durch Fremdeinwirkung, mehr als 9000 wurden verwundet. Ein Schwerpunkt der deutschen Auslandsmissionen befindet sich im Mittleren Osten, wo Zweidrittel der Welterdölreserven lagern. Am 26.11.1992 erließ der Bundesminister der Verteidigung die "Verteidigungspolitischen Richtlinien", in denen es heißt: "... Dabei lässt sich die deutsche Politik von vitalen Sicherheitsinteressen leiten: ... Aufrechterhaltung des freien Welthandels und des ungehinderten Zugangs zu Märkten und Rohstoffen in aller Welt im Rahmen einer gerechten Weltwirtschaftsordung". Das "Weißbuch 2006" des Bundesministeriums der Verteidigung greift diesen Gedanken erneut auf: "Deutschland, dessen wirtschaftlicher Wohlstand vom Zugang zu Rohstoffen, Waren und Ideen abhängt, hat ein elementares Interesse an einem friedlichen Wettbewerb der Gedanken, an einem offenen Welthandelssystem und freien Transportwegen". (Quelle: Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.): Weißbuch 2006 zur Sicherheitspolitik Deutschlands und zur Zukunft der Bundeswehr, Berlin 2006, S. 19). Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, formulierte den Paradigmen-wechsel von der Verteidigung zum weltweiten Einsatz folgendermaßen: "Einsatz in der Verteidigung, aufgezwungen durch einen im Grunde bekannten Gegner, in vertrauter Umgebung, in großen geschlossenen Verbänden war lange unser konzeptioneller Dreh- und Angelpunkt. Nun ist es die souveräne aktive politische Entscheidung zum Einsatz militärischer Macht im Konzept weltweiter Sicherheitsvorsorge." (Quelle: Schneiderhan, Wolfgang: Einflüsse des neugewichteten Aufgabenspektrums auf die Führungskultur der Bundeswehr", Abschlussrede auf der 41. Kommandeurtagung der Bundeswehr, Berlin, 11. März 2008). "Wir benötigen eine zeitgemäße, vernetzte Sicherheitspolitik, deren Ziel es ist, Gefährdungen unserer Sicherheit bereits am Entstehungsort zu begegnen". (Quelle: Schneiderhan, Wolfgang: Soldat im Zeitalter der Globalisierung, in: Europäische Sicherheit, 2/2007, S. 20.) "Vor allem aber wird die Asymmetrie dadurch bestimmt, dass sich eine Seite an Recht, Gesetz und allgemeine Moralvorstellungen bindet und damit die Ausübung von Gewalt legalisiert und reglementiert, dies auf der anderen Seite aber unterbleibt." (Quelle: Schneiderhan, Wolfgang: Soldat im Zeitalter der Globalisierung, in: Europäische Sicherheit, 2/2007, S. 16). Der Generalinspekteur betont: "Unsere Soldaten verstehen die politischen und kulturellen Zusammenhänge vor Ort und begegnen den Menschen mit Respekt und Verständnis." (Quelle: Schneiderhan, Wolfgang: Soldat im Zeitalter der Globalisierung, in: Europäische Sicherheit, 2/2007, S. 20). Diese Aussage steht in Widerspruch zu Presseberichten z.B. mit Fotos deutscher Soldaten in Afghanistan, die diese beim Hantieren mit Schädeln von toten Afghanen zeigen. Der ehemalige Fallschirmjäger Achim Wohlgethan schreibt in seinem Buch: "Ich wurde nun Augenzeuge, wie ISAF-Soldaten sehr unkonventionell testeten, ob das Gelände an dieser Stelle vermint war - und zwar mit Äpfeln! Dazu winkten die Soldaten die vielen Kinder heran, die auf dem Schießplatz leere Messinghülsen sammelten, weil diese bares Geld wert waren. Dann griffen die Soldaten hinter sich in eine Kiste mit Äpfeln, hielten sie den Kindern vor die Nase und schmissen sie ins Gelände. Dann warteten sie ab, was passierte. Wenn die Kinder losliefen und es keinen Knall gab, wurde dieses Feld als geklärt und unvermint betrachtet". (Quelle: Achim Wohlgethan, Endstation Kabul, Berlin, 2008, S. 78). 2. Was wird für uns am Hindukusch verteidigt? - Zahlen und Fakten zum Afghanistankrieg Die Kosten des Afghanistan-Krieges für die NATO-Staaten betrugen in den Jahren 2002 bis 2006: ca. 82 Mrd. US-Dollar für Militär ca. 7 Mrd. US-Dollar für Entwicklungshilfe ca. 433 Mio. US-Dollar für Gesundheit und Ernährung. (Quelle: IMI-Analyse 2007/029 vom 17.8.2007, www.imi-online.de). Das Bruttoinlandsprodukt pro Afghane/in pro Jahr liegt bei ca. 355 US-Dollar. Deutschland gab 2008 in Afghanistan für Militär-Ausgaben ca. 530 Mio. Euro, für Zivil- Ausgaben ca. 100 Mio. Euro aus. In der Armuts-Statistik rutschte Afghanistan in den letzten Jahren noch einen Platz nach unten: Im Jahr 2004 von Platz 173 (von 178 Ländern) im Jahr 2007 auf Platz 174 (von 178 Ländern). (Quelle: UN-Armutsindex Afghanistan). Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 25.6.2007: "Karsai kritisiert Nato-Truppen scharf. Afghanistans Präsident: Militäreinsätze sind wahllos und ungenau / Verteidigungsminister Jung entging Attentat". Dem Militäreinsatz in Afghanistan fielen in folgenden Zeiträumen zahlreiche Tote zum Opfer: Oktober-Dezember 2001: ca. 20 000 Menschen Januar-Dezember 2006: ca. 4 000 Menschen Januar-Oktober 2007: ca. 5 000 Menschen. (Quellen: Prof. Marc Herold, USA, AP, Spiegel Online 3.10.2007). Im Jahre 2007 wurden unter den ausländischen SoldatInnen ca. 200 Tote gezählt. Von 2005 zu 2006 ereignete sich eine große Zunahme der Gewalt in Afghanistan. Im Jahre 2005 gab es 27 Selbstmordattentate, 783 Straßenbomben und 1588 Direktangriffe, 2006 bereits 139 Selbstmordattentate, 1677 Straßenbomben und 1588 Direktangriffe. (Quelle: Bündnis 90/Die GRÜNEN (Hg.): "Mit diesem Krieg ist kein Frieden mehr zu machen. Erklärung und Positionspapier zu Afghanistan, Sommer 2007, S. 1). Die Opium-Produktion in Afghanistan lag im Jahre 2001 bei ca. 200 t, im Jahre 2006 bei ca. 6.200 t, im Jahre 2007 bei ca. 8.200 t. Dies entspricht ca. 93% der Weltproduktion an Schlafmohn und an Opium. (Quelle: UN-Anti-Drogenbehörde, in: www.focus.de/politik, 1.11.2007). Bei Meinungsumfragen im Februar 2008 zu Afghanistan lehnten 86% der Deutschen Kampfeinsätze grundsätzlich ab, 13% waren dafür. 55% der Deutschen wollen den schnellstmöglichen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan, 42% sind für den Verbleib. (Quelle: ARD-Deutschland-Trends für die Tagesthemen von Infratest dimap, 4./5. 2. 2008). Deutschland setzt sich im Rahmen der Europäischen Union in Afghanistan für die Ausbildung von afghanischen Polizisten ein und spendete Polizeifahrzeuge. "Der geheimnisumwobene Einsatz der Bundeswehr-Elitetruppe `Kommando Spezialkräfte? (KSK) in Afghanistan war rein politisch motiviert, schlecht vorbereitet und militärisch weitgehend überflüssig", so lautet das Fazit des Verteidigungsausschusses des Bundestages. (Quelle: Süddeutsche Zeitung, 23.4.2008). Was wird für uns am Hindukusch verteidigt? Unser westlicher Lebensstil? Das Überleben der NATO? Die Option auf einen deutschen Sitz im UN-Sicherheitsrat? Die Eindämmung Chinas, Indiens und Russlands? Eine Plattform für die US-Regierung zum Iran-Angriff? Der ehemalige Entwicklungsbeauftragte des Bundesmnisteriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) in Afghanistan, Herbert Sahlmann, hat einen 20-Punkte-Friedens-Plan ausgearbeitet. (Quelle: Pax Christi Rundbrief 1/2008, S. 8). Der ehemalige ARD-Sonderkorrespondent Christoph R. Hörstel hat in seinem Buch "Sprengsatz Afghanistan. Die Bundeswehr in tödlicher Mission, München 2007, einen detaillierten 5-Jahres-Friedensplan vorgelegt. Prof. Andreas Buro, friedenspolitischer Sprecher des Komitee für Grundrechte und Demokratie, hat einen zivilen Strategieplan entworfen (Quelle: Friedensforum 1/2008, Hg.: Netzwerk Friedenskooperative, Bonn, S. 20). Alle drei Friedenspläne könnten bei entsprechendem politischen Willen sofort begonnen werden. Die Friedensbewegung in Deutschland fordert in einer Petition an den Bundestag: "Dem Frieden eine Chance. Truppen raus aus Afghanistan" und fordert in einem Aufruf die SoldatInnen der Panzerbrigade 21 in Augustdorf auf: "Verweigern Sie den Kriegseinsatz in Afghanistan". (Quelle: Friedensforum 2/2008, Hg.: Netzwerk Friedenskooperative, Bonn, S. 3f). Jürgen Rose, Oberstleutnant, verweigert derzeit den Afghanistan-Einsatzes, weil er diesen nicht im Einklang mit dem Grundgesetz und dem Völkerrecht sieht. Christiane Ernst-Zettl, im Rang eines Hauptfeldwebel, weigerte sich als Sanitäterin, eine Waffe in Afghanistan zu tragen, weil dies nicht mit der Genfer Konvention vereinbar sei. Sie bekam dafür 800 Euro Geldbuße auferlegt, die Humanistische Union zeichnet sie mit dem "Aufrechter Gang"-Preis 2008 aus. Florian Pfaff, Major, verweigerte die logistische Unterstützung des Irak-Krieges, wurde dafür degradiert, klagte dagegen erfolgreich und erhielt die Carl-von-Ossietzky-Medaille. Florian Pfaff hat das lesenswerte Buch "Totschlag im Amt. Wie der Friede verraten wurde" erschienen in Nördlingen 2008, verfasst. "Wir verteidigen unsere Art zu leben - und das ist unser gutes Recht", sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder zur Rechtfertigung des Afghanistan-Krieges am 16.10.2001. (Quelle: Frankfurter Rundschau, 17.10.2001). Solange 20 Prozent der Menschheit 80 Prozent der Rohstoffe verbrauchen und diese Art zu leben - auch in Deutschland - die Lebenschancen eines großen Teiles der Menschheit in anderen Kontinenten einschränkt und verhindert, ist dem Bundeskanzler zu widersprechen - besonders auch von den Kirchen. Schlusswort: Der "Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen" hat eine Reihe von zukünftigen Konfliktherden benannt, die die Sicherheit von Menschen weltweit gefährden: Dazu zählen die Verschlechterung der Trinkwasserqualität, die Zunahme von Sturm- und Flutkatastrophen, der klimabedingte Rückgang der Nahrungsmittelproduktion und die umweltbedingte Migration von Millionen von Flüchtlingen. Diese Herausforderungen sind so gewaltig, dass sie eines großen menschlichen und finanziellen weltweiten zivilen Einsatzes bedürfen - mit dem Ziel des gemeinsamen Überlebens der Menschheit. Mein Dank gilt Jürgen Rose sowie Bernt Glatzer von der Arbeitsgemeinschaft Afghanistan für Zuarbeiten zu dieser Einführung, ebenso Florian Pfaff und zahlreichen Soldaten für wertvolle Gespräche. Kontakt und V.i.S.d.P.: Clemens Ronnefeldt, Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes A.-v.-Humboldt-Weg 8, 85354 Freising, www.versoehnungsbund.de -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Jun 17 17:02:28 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 17 Jun 2008 17:02:28 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 688 - EU-Vertrag Kommentare Message-ID: <4857D204.8080003@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 688 - Matthias Reichl: Fort-schritt Marke EU, Wer schützt uns als Gemeinschaft? 2 Kommentare; Bundesausschuss Friedensratschlag (D): Das Nein der Iren ernst nehmen - Den Weg in die Militärunion umkehren - Irland hat für ein Stück Demokratie in der EU gesorgt, Pressemitteilung. Bad Ischl, 17.6.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Fort-schritt Marke EU Zur irischen "Nein"-Mehrheit zum EU-"Reform"Vertrag Zwei Kommentare Matthias Reichl Barroso und Gesinnungsfreunde liefern mit ihren Durchhalteparolen für eine fortgesetzte Ratifizierung des EU-"Reform"Vertrages eine aktuelle Version des Slogans: "Heute stehen wir am Abgrund - morgen sind wir einen Schritt weiter...!" Wer schützt uns als Gemeinschaft? Der Wiener Verfassungsrechtsprofessor Hannes Tretter verschwiegt uns einiges in seinem "Standard"-Kommentar ("Tragödie für die Grundrechtsentwicklung in der EU", vom 13.6.08), in dem er die EU-Grundrechtscharta anpreist. Denn auch der Europarat mit seinem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (in Straßburg), in dem - mit Ausnahme Weißrusslands - alle (47) Länder Europas vertreten sind, trifft seit Jahrzehnten ähnliche Prozessentscheidungen. Dass diese zu oft als Feigenblätter dienen müssen um "das Recht des Einzelnen zu sichern" ist leider bekannt. Daher müssen sich Bewegungen der Betroffenen selbständig und außerhalb juristischer/ Staatliche Institutionen für die Verteidigung ihrer Rechte engagieren. In der aktuellen EU-Diskussion geht es um die gravierenden Gefährdungen unserer kollektiven Rechte. Z.B. um ökologische (Atomtechnologie, Gentechnik, Nanotechnik, Ernährung...), soziale (fehlende ökonomische Mindestsicherung, Ausgrenzung auch für Flüchtlinge u. Migranten...), politische (Überwachungsstaat, Militarisierung, Aushöhlung der direkten Demokratie...) und viele andere existenziell wichtige Bereiche. Wenn Unrecht zu Recht wird, wird - gewaltfreier - Widerstand zur Pflicht (für alle vom EUnrecht Betroffenen). ------------------------------------------------ Pressemitteilung des Bundesausschusses Friedensratschlag Das Nein der Iren ernst nehmen Den Weg in die Militärunion umkehren Irland hat für ein Stück Demokratie in der EU gesorgt Kassel, 13. Juni 2008 - Zu der absehbaren Ablehnung des EU-Reformvertrags bei dem Referendum in Irland stellt der Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag fest: Sollten sich die Trendmeldungen aus Irland bestätigen, dann hat sich heute die Mehrheit der Bevölkerung in einem landesweiten Referendum gegen den EU-Reformvertrag ausgesprochen. Wären wir professionelle Politiker, würden wir sagen: "Dies ist ein guter Tag für Irland und ein guter Tag für Europa". Jenseits solcher Sprechblasen sollte aber substanziell auf die positiven Konsequenzen des irischen "No" hingewiesen werden. Dazu gehört zum ersten, dass der Mogelvertrag von Lissabon, der ja nichts anderes ist als eine verkappte Neuauflage des schon einmal an Frankreich und Holland gescheiterten Verfassungsvertrags, dass dieser Reformvertrag wieder ad acta gelegt werden muss. Er ist nicht mehrheitsfähig in Europa. Die politische Klasse in Brüssel und den EU-Mitgliedstaaten wusste das und hatte deshalb darauf gedrungen, dass der Vertrag nirgends dem Volk zur Abstimmung vorgelegt wird. Einzig Irland musste - gegen den Willen der eigenen Regierung - das Referendum durchführen, weil das die dortige Verfassung vorschreibt. Irland hat also für ein Stück Demokratie in der EU gesorgt. Zum zweiten sind damit im Grundsatz all jene Elemente des Reformvertrags vom Tisch, die über den ursprünglichen Gehalt der Europäischen Union hinausgehen sollten. Wir zählen dazu neben der Festlegung der EU auf den allein seligmachenden Marktradikalismus vor allem die Transformation der EU in eine Militärunion. Der Lissaboner Vertrag enthielt u.a. folgende Gefahren: - die EU-Mitgliedstaaten sollten sich verpflichten, ihre militärischen Fähigkeiten "schrittweise zu verbessern" (Art. 28c); - es sollte eine "Europäischen Verteidigungsagentur" gegründet werden, die "Maßnahmen zur Stärkung der industriellen und technologischen Basis des Verteidigungssektors" ergreifen soll (Art. 28a, Ziff. 3)(die "Verteidigungsagentur" arbeitet bereits seit 2004 - also ohne vertragliche Grundlage); - es sollten "besonderer Verfahren (angewandt werden), um den schnellen Zugriff auf die Haushaltsmittel der Union zu gewährleisten", damit Militäreinsätze ("Missionen") durchgeführt werden können; hierfür sollte ein sog. "Anschubfonds" gebildet werden; - "Schnelle Eingreiftruppen" und sog. Battle groups (Schlachtgruppen) für Kampfeinsätze in aller Welt sollten gebildet werden (auch sie ggibt es bereits!); - der Tatbestand des "Terrorismus" sollte mit militärischen Mitteln (d.h. mit Krieg) beantwortet werden; - die Machtlosigkeit des Europäischen Parlaments in Sachen Außen- und Sicherheitspolitik sollte bestehen bleiben: Das EP wird in Angelegenheiten der Außen- und Sicherheitspolitik lediglich informiert und angehört; Entscheidungen trifft ausschließlich der Rat (also die "Exekutive" der EU); - der ganze Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik bliebe rechtsstaatlicher Kontrolle entzogen; nach Art. 240 ist der Gerichtshof der Europäischen Union hierfür "nicht zuständig". Was immer die zahlreichen Motive der irischen Bevölkerung für ihr Votum gewesen sein mögen: Dem Land und seinen Menschen ist zu danken, dass die Demokratie und die Friedensorientierung in der Europäischen Union eine neue Chance erhalten. Das "No" der Iren war kein Nein zu Europa, sondern es war ein Nein zu dieser besonderen Form einer bevormundenden, autoritären, neoliberalen und sich militarisierenden Europäischen Union. Der EU ist zu wünschen, dass sie aus der Abstimmung die richtigen Konsequenzen zieht: Der Weg in die Militärunion muss umgekehrt werden. Die EU muss sich ganz auf ihre zivilen und sozialen Traditionen und Tugenden besinnen. Dann braucht sie keine Furcht mehr vor Volksabstimmungen haben. Für den Bundesausschuss Friedensratschlag: Peter Strutynski (Sprecher) () Empfehlung: Besuchen Sie die friedenspolitische Website der AG Friedensforschung der Uni Kassel mit umfassenden Berichten und Analysen zu allen Konfliktgebieten der Welt und dem Dossier zum EU-Reformvertrag (Verfassungsvertrag): http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Europa/verf/Welcome.html -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Jun 21 21:37:43 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 21 Jun 2008 21:37:43 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 689 - Termine 6 - 10/2008 Message-ID: <485D5887.10507@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 689 - Veranstaltungshinweise Juni - Oktober 2008. (Siehe auch e-Rundbrief Info 681) Bad Ischl, 21.6.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Veranstaltungshinweise Juni - Oktober 2008 (Siehe auch e-Rundbrief Info 681) ÖSTERREICH JUNI 2008 24.6. 19:00 FREISTADT (Salzhof): Buchpräsentation und Lesung des tschechischen Autors Antonin Pelisek "Die Menschen von Temelin" (Mütter gegen Atomgefahr, Freistadt) 25.6. 13.00 -- 14.00 INNSBRUCK (Congress Centre, Rennweg 3, Room "Strassburg"): Side event "The Right to Food as a FAO Priority -- European Positions and Perspectives". (Info: www.fian.at) 26.6. 13:00 - 18:00 SALZBURG (Robert-Jungk-Bibliothek, Robert-Jungk-Pl. 1): Kursbeginn, Ausbildung zu "Footprint-ExpertInnen" - "Leben auf (zu) großem Fuß - Unser ökologischer Fußabdruck". (Anmeldung: Robert-Jungk-Bibliothek, Tel. 0662-873 206, jungk-bibliothek [at] salzburg.at, www.jungk-bibliothek.at, www.footprint.at, www.mein-fussabdruck.at) 26.6. 15.00--18.00 WIEN (AK Bildungszentrum, Theresianumg. 16--18): Podiumsdiskussion "Finanzkapitalismus am Ende? Die aktuelle Finanzkrise und ihre Auswirkungen auf die Realwirtschaft". (Anmeldung bis 23.6.: vera.ableidinger [at] akwien.at) 27.6. 9:00 - 14:00 LINZ (BFI, Grillparzerstr. 50): Tagung "Verteilungsgerechtigkeit im Schatten der Globalisierung" (ISW, Linz, www.isw-linz.at) 30.6. 19:00 LINZ (Ursulinenhof, Landstr.): Podiumsdiskussion "Lebensmittel-Teuerung - Ursachen und Perspektiven". JULI 2008 7.7. 9:00 - 12:00 BAD ISCHL (Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26): Seminar "EFT und gewaltfreies Handeln" mit Maria Reichl. (Anmeldung erforderlich: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590, EFTueben [at] begegnungszentrum.at, www.begegnungszentrum.at) 10.7. - 5.9. WIEN (Galerie der Freischaffenden, 1080 Wien, Langeg. 14): Ausstellung von Tapfuma Gutsa (aus Zimbabwe ) "By Ginde: Of Zen - A few Pots and other Things - Zeichnungen und Skulpturen", 10.7. 19:00: Vernissage. 16. - 20.7. STEYR (OÖ): Attac Sommerakademie: "Den Neoliberalismus aushebeln! -- Bilanz und Perspektiven nach 10 Jahren Globalisierungskritik." (Infos: www.attac.at/soak08) 12. - 13.7. EBENSEE (Widerstandsmuseum, Kircheng., OÖ.): Antifa-Seminar: "1938 - 2008. Europa der Konzerne und Generäle" (Anmeldung bei: office [at] werkstatt.or.at) 31.7. - 1.8. LILIENFELD (Lebensraum Niederhof, NÖ.): Seminar "Alternatives Zusammenleben in einer globalisierten Welt" mit Mauricio und Rebecca Wild. (Anmeldung bei Markus Wenth, 0660/550 10 10 , wild2008 [at] gmx.at, www.niederhof.org) AUGUST 2008 16. - 23.8. LEOPOLDSCHLAG (OÖ.): Green Belt Camp Maltsch/Malse - für Naturschützer von 16 - 30 Jahren aus Deutschland, Tschechien u. Österreich. (Naturschutzbund OÖ., Promenade 37, 4020 Linz, Tel.: 0732/77 92 79, ooenb [at] gmx.net, www.naturschutzbund-ooe.at) 18.8. 20:00 GMUNDEN (Stadttheater, Theterg. 7, OÖ): Podiumsdiskussion der Wiener Vorlesungen "Die egomane Gesellschaft. Analysen als Anleitung zum Widerstand". (Festwochen Gmunden, Tel. 07612-70630, www.festwochen-gmunden.at) 22. - 23.8. BAD ISCHL (Begegnungszentrum, Wolfgangerstr. 26): Einführungs- und Selbsthilfekurs "Jin Shin Jyutsu ® - Selbsthilfe durch sanfte Berührung" mit Helga Pöll (Wien). (Anmeldung bis 31.7. bei: Maria Reichl, Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590, EFTueben [at] begegnungszentrum.at, www.begegnungszentrum.at) 25. - 29.8. WIEN (TU, Karlsplatz 13): Internat. Tagung "Eurosoil 2008 - Soil - Society - Environment". (Infos: mu [at] medacad.org, www.ecsss.net/) 28. - 31.8. STROBL (Bundesinstitut f. Erwachsenenbildung): GRÜNE Sommerakademie 2008 "Klimawandel. Der Klimawandel als wirtschafts- und gesellschaftspolitische Herausforderung". (Infos: www.ooe.gbw.at) 30.8. 20:00 EBENSEE (Kino, OÖ): Internationales Fest des Teams der "Radiodialoge" im Freien Radio Salzkammergut. (Infos: www.freiesradio.at, www.radiodialoge.at) SEPTEMBER 2008 3. - 5.9. GLEISDORF (Forum Kloster): 9. Internat. Symposium für thermische Solarenergienutzung. (AEE Intec, Tel. 03112-5886-0) 4. - 9.9. LINZ: Ars Electronica 08: "A New Cultural Economy - Wenn Eigentum an seine Grenzen stößt". (Infos: www.aec.at/culturaleconomy) 13.9. 9:00 - 13:00 WIEN (Wirtschaftsuniv., Kolpinghaus, Althanstr. 51): Workshop "Ehrenamtliche gewinnen - motivieren - halten. Die Rolle von Vereinen im ländlichen Raum". (NPO-Institut, Althanstr. 51, 1090 Wien, Tel. 01-31336-5878, npo-institut [at] wu-wien.ac.at, www.npo.or.at) 15. - 21.9. ÖSTERREICHWEIT: Veranstaltungen zur "Woche des Grundeinkommens". (Infos: KSÖ, www.grundeinkommen.at/) 16.9. 19:00 BAD ISCHL (Begegnungszentrum, Wolfgangstr. 26): Diskussion " Monarchen und Moneten produzieren und provozieren Armeen von Armen - Überleben in Frieden und Freiheit mit einem bedingungslosen Grundeinkommen!" Mit Alfred Hausotter, Matthias und Maria Reichl. (Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangstr. 26, 4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590, info [at] begegnungszentrum.at, www.begegnungszentrum.at) 22. - 24.9. STROBL: Seminar "Vom Zauber der Kommunikation in verschiedenen Sprachen". (Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang/ BIfEB, 5350 Strobl, Tel. 06137-6621-0, office [at] bifeb.at, www.bifeb.at) OKTOBER 2008 2. - 5.10. WAGRAIN (Sbg.): Zeitsymposium "was erlauben sie sich?". (Verein zur Verzögerung der Zeit, Alpen-Adria-Universität, Sterneckstr. 15, 9020 Klagenfurt, Tel. 0463-2700-8730, zeitverein [at] uni-klu.ac.at, www.zeitverein.com) 10.10. WIEN (Albert-Schweitzer-Haus, Schwarzspanierstr. 13): Open-Space-Konferenz zum Tag des Bleiberechts. (SOS Mitmensch, www.sosmitmensch.at/) 16. - 19.10. GRAZ: Internat. Kongress "Philosophie der Interkulturalität". (ACPC/ Austrian Centre of Philosophy for Children, Schmiedg.12, 8010 Graz, www.kinderphilosophie) 24. - 26.10. ST. PETER in der Au (bei Amstetten, NÖ): 4. Austrian Social Forum. (Infos: www.asf2008.at/) DEUTSCHLAND JULI 2008 18. - 20.7. STUTTGART (Haus Birkach): Tagung "Überwindung von Gewalt gegen Menschen und Erde" (Infos: Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildung/ ZEB, www.kairoseuropa.de) 24.7. - 3.8. GEDELITZ (Wendland): Anti-Atom-Sommercamp. (Infos: www.wendlandcamp.de) 24. - 27.7. OBERHOF: 2. Sommerakademie des Friedensratschlages "Kriege, Klima, Katastrophen". (Deutscher Friedensrat, Bärbel Schindler-Saefkow, Platz der Vereinten Nationen 7, D-10249 Berlin, Tel.: 030/4265290, www.sommerakademie-frieden.de/programm.htm) AUGUST 2008 1. - 6.8. SAARBRÜCKEN: 1. Europäische Attac Sommeruniversität. (Infos: www.european-summer-university.eu) 2. - 9.8. ULM - BRDY (CZ): DFG-VK Friedensradl-Tour 2008 Bayern-Tschechien zur geplanten US-Radarstation in Brdy, Böhmerwald, nahe Pilsen. (Landesverband Bayern der DFG-VK, bayern [at] dfg-vk.de, www.dfg-vk.de/bayern) 3. - 9.8. BREKLUM b. Husum (Christian-Jensen-Kolleg): Ökumenische Sommeruniversität "Gerechtes Wirtschaften als Beitrag zum Frieden. Solidarische Ökonomie als Gegenentwurf". (Plädoyer für eine ökumenische Zukunft, Pfr. i.R. Werner Gebert, Banweg 14, D-72131 Ofterdingen, Tel. 07473-959898, euw.gebert [at] t-online.de) 15. - 24.8. HAMBURG: Climate Camp08. (Infos: www.klimacamp08.net) 16.8. - 3.9. BÜCHEL: International workcamp on nuclear disarmament. 30.8. ab 10:00: Großkundgebung. (Infos: Kampagne "unsere zukunft - atomwaffenfrei", www.atomwaffenfrei.de) 29. - 31.8. WÜRZBURG: Seminar für Initiativen, Projekte und Vereine in der Krise "... am Ende?". (Stiftung MITARBEIT, Bornheimerstr. 37, D-53111 Bonn, Tel. 0228-60424-0, info [at] mitarbeit.de, www.mitarbeit.de) SEPTEMBER 2008 1.9. 19:00 AACHEN (Aula Carolina, Pontstr.): Verleihung des "Aachener Friedenspreises" 2008 an Pfarrer Mitri Raheb, MachsomWatch und Andreas Buro. (Infos: www.aachener-friedenspreis.de) 12. - 14.9. BERLIN (Urania): 3. Öffentlicher IPPNW-Kongress "Kultur des Friedens für eine solidarische Zukunft". (IPPNW, Körtestr. 10, D-10967 Berlin, Tel. 030-698074-0, uhe [at] ippnw.de, www.ippnw.de) 15.9 BERLIN (URANIA): Podiumsdiskussion zum Grundeinkommen. (Infos: www.grundeinkommen.at/) 15. - 19.9. KOCHEL a. See (Bay.): Seminar "Die Türkei auf dem Weg die Europäische Union?" mit Dr. Peter Barth (Georg-Vollmar-Akademie Kochel, www.vollmar-akademie.de) 27. - 28.9. BERLIN: Jubiläumsfeier 40 Jahre Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden/ AGDF. (AGDF, Blücherstr. 14, D-53115 Bonn, www.friedensdienst.de) 27. - 28.9. LEIPZIG: NEMA Herbstkonferenz. (Netzwerk gegen Militärstandorte und deren Auswirkungen/ NeMA, www.nema-online.de) OKTOBER 2008 1. - 2.10. LOCCUM: Tagung "Der Mensch als Vorbild, Partner und Patient von Robotern. Bionik an der Schnittstelle Mensch-Maschine". (Evang. Akademie Loccum, Postf. 2158, D-31545 Rehburg-Loccum, Tel. 05766-81-0, www.loccum.de) 10. - 11.10. HAMBURG: Tagung 30 Jahre Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF) der Universität Hamburg. (Infos: www.sozialwiss.uni-hamburg.de/Ipw/Akuf/home.html) 11.10. BONN: Studientag des Institut für Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung/ IFGK. (Infos: www.ifgk.de) 17. - 19.10. LOCCUM: Tagung "Konflikte entmilitarisieren! Erfahrungsaustausch zwischen Nordirland, Palästina und Israel". (Evang. Akademie Loccum, www.loccum.de) 18.10. 20:00 STUTTGART (Theaterhaus, Siemesnstr.): Abschlussveranstaltung Veranstaltungsreihe "25. Jahre Menschenkette zwischen Stuttgart und Neu-Ulm" (22.10. 1983) und 30. "Geburtstag" des Mottos "Frieden schaffen ohne Waffen" (12.6.1978). (Kontakt: DFG/VK LV BaWü, Roland Blach, Haußmannstr. 6, D-70188 Stuttgart, Tel.: 0711/2155112, www.dfg-vk.de/lv-bawue) INTERNATIONAL JULI 2008 12.7. ab 14:00 PARIS (Place de la Republique): European Meeting and Manifestation "For a Nuclear-Free World". (Infos: www.sortirdunucleaire.fr) 15. - 19.7. LEUVEN (B): Global Conference der International Peace Research Association, University of Leuven. (International Peace Research Association/ IPRA, www.ipra2008.org) AUGUST 2008 16. - 23.8. PRALI (TO, I): Internationales politisches Seminar "Bürger, Völkerwanderung und Identität". (Agape Centro Ecumenico, Borgata Agape, 1, I-10060 Prali/ TO, Tel. +390121-807514, www.agapecentroecumenico.org) SEPTEMBER 2008 18. - 21.9. MALMÖ (S): Europäisches Sozialforum. (Infos: www.esf2008.org) OKTOBER 2008 19. - 22.10. METRO MANILA (Dusit Hotel, Makati City, Philippines): 3rd Global Congress of Women in Politics and Governance "Gender and Climate Change". (Center for Asia Pacific Women in Politics/ CAPWIP, YSTAPHIL Bldg., 4227-4229 Tomas Claudio Street, Baclaran, Parañaque City, Metro Manila, Philippines, Tel. +632-8516934, globalcongress2008 [at] gmail.com, www.capwip.org) -- Zusammengestellt von: Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Jun 25 12:39:54 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 25 Jun 2008 12:39:54 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 690 - Repression gegen Aktivisten Message-ID: <4862207A.50409@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 690 - Repressionen gegen politisch engagierte Aktivisten und Aktivistinnen, Dokumentationen aus Österreich und Deutschland; Werkstatt Frieden & Solidarität (Linz, OÖ): Sofortige Freilassung der widerrechtlich inhaftierten Tierrechts-AktivistInnen!; Axel Mayer (BUND, D): Spitzel, Spione und Co. - nicht nur bei Attac (Auszüge). Bad Ischl, 25.6.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Repressionen gegen politisch engagierte Aktivisten und Aktivistinnen Dokumentationen aus Österreich und Deutschland -------------------------- Sofortige Freilassung der widerrechtlich inhaftierten Tierrechts-AktivistInnen! Werkstatt Frieden & Solidarität (Linz, OÖ) (Anfang Juni 2008) Zehn Tierrechts-AktivistInnen werden seit 21. Mai widerrechtlich in Haft gehalten. Das ist ein weiterer Schritt in Richtung Kriminalisierung von politischem Engagement. Auf EU-Vorgabe hin ist im Jahr 2002 im Strafgesetzbuch ein "Anti-Terror-Paragraf" eingeführt worden, der so vage ist, dass heutzutage Protestaktionen wie im Jahr 1984 die Besetzung der Hainburger Au als "terroristischer Straftatbestand" verfolgt werden könnte. Die Werkstatt fordert die sofortige Freilassung der Tierrechts-AktivistInnen und unterstützt die Solidaritäts-Aktionen. Zehn TierrechtsaktivistInnen wurden am 21. Mai frühmorgens teilweise mit gezogener Waffe von WEGA-Beamten aus ihren Betten gerissen, ihre Wohnungen durch Hausdurchsuchungen verwüstet und anschließend über sie Untersuchungshaft verhängt. Vorgeworfen wird den AktivistInnen eine nicht näher belegte Mitgliedschaft in einer Kriminellen Organisation nach Paragraph 278a. 10 Tierrechts-Aktivisten sind seither eingesperrt ohne konkreten Tatvorwurf, unter Verwehrung der Akteneinsicht für die Gefangenen und ihre VerteidigerInnen. Das ist eine rechtsstaatliche Ungeheuerlichkeit und die Werkstatt Frieden & Solidarität fordert die sofortige Freilassung der politischen AktivistInnen. Die zunehmende Kriminialisierung politisch engagierter Menschen ist freilich kein Zufall. Im Jahr 2007 wurden Gentechnik-Gegner, die in Portugal Genmais-Pflanzen umgeknickt und ausgerissen hatte, von Europol als "terroristisch" eingestuft. Hintergrund sind die seit 2001 vom EU-Rat vorgenommenen "Aktionspläne gegen Terrorismus". Dabei haben sich die EU-Innenminister darauf verständigt, dass unter "Terrorismus" alle Delikte "eines Individuums oder einer Gruppe" fallen, die "gegen einen oder mehrere Staaten, ihre Institutionen oder die Bevölkerung gerichtet sind", sofern sie "beabsichtigen, eine Bevölkerung ernsthaft zu bedrohen oder Behörden oder eine internationale Organisation dazu zu zwingen, etwas Bestimmtes zu tun oder zu unterlassen, oder die fundamentalen politischen, verfassungsgemäßen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen eines Landes oder einer internationalen Organisation zu destabilisieren..." Weiters gilt als "terroristisch" die "schwere Beschädigung an staatlichen oder öffentlichen Einrichtungen, einem Transportsystem, einer Infrastruktur... einem öffentlichen Platz oder einem Privateigentum zu verursachen, wodurch Menschenleben gefährdet oder ein beträchtlicher wirtschaftlichen Schaden hervorgerufen werden kann." (zit. nach Tagesschau, 9.2.2004). Regierung und Parlament haben in Österreich diese EU-Vorgaben durch die Novellierung des Strafgesetzbuches im Jahr 2002 umgesetzt und nahezu wortident in den veränderten § 278 ff. StGB gegossen. Die Formulierungen sind so vage, dass damit gesellschaftspolitisches Engagement leicht kriminalisiert und mit hohen Strafen belegt werden kann. Nach dem § 278 StGB könnte heute eine Aktion wie die Besetzung der Hainburger Au im Jahr 1984 als "terroristische Straftat" verfolgt werden. Mit dem EU-Reformvertrag, über den der österreichischen Bevölkerung eine Volksabstimmung verweigert wurde, soll der sog. militärische "Antiterrorkampf" nach außen und innen sogar in Verfassungsrang erhoben werden. Die Möglichkeit, die Überwachung der BürgerInnen zu verschärfen, wird durch diesen EU-Vertrag weiter erleichtert. Dem wachsenden Unmut der Bevölkerung gegenüber der Politik des Establishments wird von oben mit wachsendem Demokratieentzug, Repression und Überwachung begegnet. Heute werden Tierrechts-AktivistInnen kriminalisiert, morgen trifft es FriedensaktivistInnen, UmweltschützerInnen und GewerkschafterInnen. Der Anschlag auf die Tierrechts-AktivistInnen (be-)trifft alle, die sich politisch engagieren. Es ist ein Anschlag auf Demokratie und Rechtsstaat. Das dürfen wir nicht hinnehmen! Wir fordern daher: - Sofortige Freilassung der widerrechtlich inhaftierten Tierrechts-AktivistInnen! - Demokratieverträgliche Neufassung des § 278 StGB! http://www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=16&Itemid=43 --------------------------------- Spitzel, Spione und Co. - nicht nur bei Attac Dienstag, 17. Juni 2008 Umweltverbände, Soziale Bewegungen und NGOs immer öfter unterwandert Von Axel Mayer* baum-auge Soziale und Umweltbewegungen sind immer häufiger das Ziel von Spitzel-Angriffen. (Auszüge) - gesamter Artikel: http://linkszeitung.de/content/view/169028/47/ Freiburg (LiZ). Die jetzt bekannt gewordene Ausspähung von Attac durch den Nestlé- Konzern ist kein Einzelfall. Harte US-amerikanische Methoden halten Einzug bei den großen Umweltkonflikten, insbesondere wenn sie wirtschaftliche Interessen betreffen. Soziale und Umwelt-Bewegungen müssen sich auf Spionage, Greenwash, Akzeptanzforschung und industriegesteuerte Scheininitiativen einstellen. Auch der gezielt geplante "fliegende Wechsel" einzelner Umweltaktivisten von den Umweltverbänden zur Industrie gehört längst zum Geschäft. Nestlé soll Attac ausgespäht haben, lauteten die Schlagzeilen am 14. Juni 2008... Die kritischen Atom-Internetseiten von www.bund-freiburg.de sind jüngst bei Wikipedia auf der Spamseite gelandet. Das führte dazu, dass diese wichtigen AKW-Seiten auch bei Google ab Mitte Juni 2008 nicht mehr gefunden werden... Im Robin Wood Magazin 1.03 wird über das "Wirken" der Public Relations- Agentur Edelman berichtet, die unter anderem Firmen in massiven Umweltkonflikten berät... Am 13.11.2002 bestätigte sich der Verdacht, den norddeutsche AtomkraftgegnerInnen hegten: An einer Castor- Blockadeaktion bei Lüneburg, hatte ein Spitzel teilgenommen... Das Unterwandern von Umweltgruppen, die sich mit der Wirtschaftslobby anlegen, ist in den USA noch ausgeprägter als in Deutschland... Am 25.4.2004 berichtete das Politikmagazin Monitor über das falsche Spiel der Stromlobby in Sachen Windkraft... Auch bei der Überwachung des Journalisten Erich Schmidt-Eenboom wurde das Altpapier vom BND ausgewertet... Um es deutlich zu sagen: Nicht jeder, der von einem Umweltverband oder einer Bürgerinitiative zur Industrie wechselt, darf unter Generalverdacht stehen. Dennoch, die vielen Beispiele, die vermutlich nur die Spitze des Eisberges sind, zeigen, was auf Umweltverbände und Soziale Bewegung zukommt, wenn Umweltschutz und unsere Aktivitäten den Gewinninteressen der Konzerne zuwider laufen. Absehbar ist, dass Methoden dieser Art, die in den USA schon gang und gäbe sind, in Zukunft verstärkt auch bei uns eingesetzt werden. Wir müssen uns damit auseinandersetzen. Dies gilt insbesondere für die ökologisch-ökonomischen Konflikte, bei denen es auch um viel Geld geht. In Sachen neue AKW und Europäischer Druckwasserreaktor EPR geht es in der Schweiz um ein Geschäft im Umfang von 12 Milliarden Euro und in Frankreich um ein Geschäft im Wert von weit über 200 Milliarden Euro. Jeder neue Reaktor wird rund 3 bis 4 Milliarden Euro kosten. In allen großen Konflikten muss mit Spitzeln und Spionen gerechnet werden, dürfen die Aktiven über diesem Wissen aber auch nicht in eine selbstlähmende Paranoia verfallen. * Axel Mayer ist Geschäftsführer des BUND Südlicher Oberrhein in Freiburg **Mehr Infos beim BUND Südlicher Oberrhein: http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/wikipedia-google-atomkraftwerk-manipulation.html -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Jul 1 16:50:24 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 01 Jul 2008 16:50:24 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 691 - Rb 129 - Inhalt, Einleitungen Message-ID: <486A4430.4090700@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 691 - Rb. 129 - Inhaltsverzeichnis, Einleitungen von Maria Reichl und Matthias Reichl, Bitte um einen solidarischen Beitrag Bad Ischl, 1.7.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ 129. Rundbrief (2/2008), 32. Jhg. Juni 2008 Aus dem Inhalt: Info-Nr. Seite im Rundbrief Titel 691 1-2, 16 Einleitungen Maria und Matthias Reichl, Bitte um einen solidarischen Beitrag 688 2 Matthias Reichl: Fort-schritt Marke EU. Kommentare zu: Irische Abstimmung zum EU-Vertrag; EU-Grundrechtscharta 692 3 Einladung zur künstlerischen Neugestaltung der Grenze unseres Naturgartens. Begegnungen im Sommer. Das Freie Radio Salzkammergut. Wie kämpfen wir für unsere Rechte? 693 4 Veranstaltungen im Begegnungszentrum: Workshop EFT und gewaltfreies Handeln, Selbsthilfekurs Jin Shin Jyutsu ®, Diskussionsabend "Bedingungsloses Grundeinkommen" 694 5 Matthias Reichl: Für ein bedingungsloses Grundeinkommen. 695 6 Wangari Maathai: Erinnerungen einer Unbeugsamen. Zitate aus "Afrika, mein Leben". 696 7 Buchtipps, Impressum 689 12 Veranstaltungstermine 6 - 10/2008 697 13 Vandana Shiva: Klimakatastrophe und Biosprit. Eine Medizin schlimmer als die Krankheit. 698 14 Matthias und Maria Reichl: Militärische Zusammenarbeit mit Israel? Brief an den österreichischen Bundesminister für Landesverteidigung Darabos. 665 15 Association France - Palestine Solidarité (Paris/ F): Israels Atom-Waffen-Reaktor Dimona (Israel), M.R.: Repressionen gegen Mordechai Vanunu (Israel) 685 15 Kampagne "Gaza muss leben!" (A): Die Solidarität mit Gaza (Palästina) ließ sich nicht unterkriegen. Podiumsdiskussion in Wien, 17.5.2008 --------------------------------- Liebe Freunde! In diesen Rundbrief bleibt mir kaum Platz über unsere Aktivitäten der letzten Monate zu berichten. Ich verweise daher wieder auf unsere E-Rundbrief Infos, auf unsere Radiosendungen "Begegnungswege" (Info 692) und auf unsere, inzwischen mit einigen Fotos angereicherte, Homepage www.begegnungszentrum.at. Matthias hat in Wien zu seinem 66.Geburtstag eine Digitalkamera geschenkt bekommem womit wir jetzt endlich auch unsere Aktivitäten auf unserer Homepage dokumentieren können. Die ersten Fotos sind in einem Bericht vom Begegnungsabend mit der jungen Musikergruppe aus den Kapverden, den wir anläßlich ihrer Österreich-Tournee organisierten. Unter dem Motto "Musik verbindet" trafen sich am 11. Juni. 2008 im evang. Gemeindesaal Bad Ischl Freunde aus der Trommelgruppe "Jankadi" (zu denen ich gehöre), dem Chor "Colours of Musik" und andere Interessierte mit der Gruppe "Unidos de Calheta & Batuca" zum gemeinsamen Musizieren, Tanzen und Essen. Der unerwartete Besuch von Wolfgang Novacek und seiner Familie aus Thailand war dann noch Anlass kurzfristig ein Geburtstags- und Begegnungsfest für Matthias und alle anderen im April und Mai geborenen Freunde am 3. Mai 2008 zu organisieren. In meiner Sondersendung Begegnungswege vom 15. Mai 2008 brachte ich einen Kurzbericht über das Begegnungsfest mit einem Auszug aus dem Interview mit Wolfgang, welches ich ursprünglich für die Radiodialoge im FRS machte. Inspiriert zu dieser Radiosendung "1968 - 2008: 40 Jahre Engagement für den Frieden" hatten mich die Lieder von Kurt Winterstein, bei dessen Geburtstagsfeier ich als Gleichaltrige eingeladen war. 1948 Gandhis Todesjahr, 1968 Friedensfeier in Salzburg, Anfang meines Friedensengagements und jetzt 2008. Wird dieser Sommer auch geprägt sein von gewaltfreien Aktionen und Workshops wie man sich kreativ gegen Unrecht zur Wehr setzen kann? Wir laden Künstler, Gärtner, Köche, Handwerker und andere kreative Leute ein, uns dabei zu unterstützen. Da wir bei Redaktionsschluss noch nicht alle Termine fixiert haben, bitten wir euch, uns bekannt zu geben wenn ihr zu unseren Sommerworkshops, -festen oder Aktionen eingeladen werden wollt. (Siehe auch Infos 692 u. 693). Da wir sehr unter der fortdauernden Naturzerstörung leiden, hat mich das Buch von Wangaari Maathai (Info 695) besonders angesprochen, genauso wie der Text von Vandana Shiva über den Zusammenhang von Biosprit und Klimakatastrophe (Info 697). Aber auch andere Bücher von den vielen Buchtipps (Info 696) sind lesenswert. Damit ich, angesichts von soviel Unvernunft, nicht verzweifle, verwende ich fast täglich die im Workshop gelernten Techniken zur emotionalen Befreiung. Ich lerne auch in jedem Workshop, zuletzt in der Galerie Werkstatt NUU in Wien, noch dazu. Damit auch ihr nicht verzweifelt und wieder Stress abbauen lernt, lade ich euch zu unseren Workshops (Info 693) herzlich ein. In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen, danke ich für eure Unterstützung und wünsche Friede, Kraft und Freude. Maria Reichl --------------------------------- Liebe Freunde! ein heißer Sommer steht bevor - nicht nur (welt)politisch, sondern auch in unserem unmittelbaren Lebensraum. Der wird auch uns wenig Zeit zum Ausruhen und Verreisen lassen. Dabei hätte ich eine Einladung von Hilda Lini aus Vanuaroroa, einer Insel im südlichen Pazifik, bei ihren sehr anspruchsvollen Kursen "Training on Indigenous Governance and Custom Economy" mitzumachen (siehe Info 622). Das wird leider nur per Computer und im Kopf möglich sein - und beim parallelen Erproben von grundlegenden Erkenntnissen. Wir haben uns, entsprechend unseren Vereinszielen seit Anfang an auch für die gewaltfreien Friedensinitiativen in Nahost allgemein und die durch staatliche und andere Institutionen unterdrückten und verfolgten Personen und Gruppen im Besonderen engagiert - und darüber berichtet. Ich habe in Wien die beschämende Verhinderungskampagne gegen die Podiumsdiskussion der Plattform "Gaza muss leben!" miterlebt und -erlitten (Info 685). Dass der österreichische Verteidigungsminister Darabos bei seinem Israelbesuch die künftige Zusammenarbeit mit dem israelischen Militär anpreist, hat mich zum folgenden Kommentar in "Standard-Online" (am 19.5.08) und zu einem "Offenen Brief" inspiriert (Info 698). Mein Online-Kommentar: "Hat der Verteidigungsminister Darabos in seiner Zivildienerzeit etwas von einer gewaltfreien Alternative zum Militär gelernt? Ist er inzwischen zu einem Militaristen konvertiert? Sein Reden und Handeln vor israelischen Politikern und Militärs, die für die tagtäglichen Menschenrechtsverletzungen an Palästinensern (aber auch an israelischen Militargegnern) verantwortlich sind, drückt dies aus. Wie wird er dies vor den palästinensischen Kindern in Bethlehem rechtfertigen? Und wird er später österreichischen Soldaten ermöglichen, bei den Israelis "Aufstandsbekämpfung" zu trainieren (in Fortsetzung von Versuchen in heimischen Kasernen)?" Zwar scheint durch die vor wenigen Tagen vereinbarte Waffenruhe zwischen Palästinensern und Israelis das Aushungern von Gaza etwas gemildert zu sein. Dafür ist die Drohung des israelischen Militärs mit einem (atomaren) Angriff auf den Iran - eingeübt über Kreta - ein Sprengsatz, der die gesamt Region in Flammen setzen würde (wie auch höchste UNO-Funktionäre betonten). Will sich George Bush - ausgeführt durch seine israelischen Hilfssheriffs - ein weiteres "Denkmal" setzen. Besorgniserregend ist auch, dass selbst Obama und Clinton wenigstens rhetorisch in die gleiche Richtung zielen (Uri Avnerys Kommentare dazu findet ihr auf www.uri-avnery.de). Wir müssen gemeinsam die Fähigkeit entwickeln, unsere Ohnmacht gegenüber diesen - unaufhaltbar erscheinenden - Mechanismen der Macht zu überwinden. In einem Workshop in Wien mit Julian Boal, Aktivist und Europakoordinator des "Theaters der Unterdrückten", enstanden in den zwei Stunden solche Impulse, die sich weiterentwickeln können, wenn wir die nötige Konsequenz und Ausdauer aufbringen - und weiter (auch mit dem österrichsichen und internationalen Netzwerk der "Forumtheater") zusammenarbeiten. Kreative Protestformen und clevere, europaweit gespannte Vernetzungen (z. B. mit Solidaritätsbriefen) haben die Iren ideell unterstützt, ihr (53,4%) "Nein" zu diesem unakzeptablen EU-Reformvertrag zu dokumentieren - und hoffentlich auch weiter zu verteidigen. Meinen Kurzkommentar findet ihr im Info 688. Als Reaktion auf den politischen Druck "von unten" wird mit allen Mitteln versucht, politisch kritische Aktive zu kriminalisieren bzw. sie sozial zu diskriminieren (siehe Info 690 u. 692). Ich kann zwar nicht beim Europäischen Sozialforum in Malmö mitmachen, doch wenigstens beim österreichischen (siehe Termine Info 689). Als meinen Beitrag dazu will ich die gessammelten Erfahrungen und Strategien beim Durchsetzen von (Konsumenten-)Rechten für finanziell benachteiligte Menschen einbringen - und deren Recht auf ein existenzsicherndes Grundeinkommen (siehe Info 694). Eine Meldung dazu: In Österreich ist seit 2006 der Anteil der Milliönäre um 6% auf 77.700 gestiegen, weltweit sind es ca. 10 Millionen. Zum Abschluss noch meine Satire auf das Motto der Landesausstellung in Bad Ischl - Thema "Menschen - Mythen - Monarchen": "In manchen Orten regieren noch Ortskaiser mit ihrem Hofstaat und ihren Lobbies. Es ist ein Mythos, dass dies eine Demokratie wäre. Jene Menschen, die daran glauben, müssen irgendwann dran glauben (= für diesen Glauben bitter bezahlen)". Es gibt Alternativen dazu und wir arbeiten daran, dass sie sich durchsetzen (auch in größeren Einheiten). Euer Matthias Reichl -------------------------------- Bitte um einen solidarischen Beitrag Auch die Bezieher des E-Rundbriefes bitten wir, das Abo (EUR 16,-/ Jahr) auf das untenstehende Konto zu überweisen! Seit September 2007 beteiligen wir uns an der Aktion "Hunger auf Kunst und Kultur", initiiert 2003 vom Schauspielhaus Wien und der Armutskonferenz. Hierfür suchen wir laufend Sponsoren. Wir brauchen auch immer wieder Geld für den Kampf um Gerechtigkeit. Die Erneuerung einiger Bürogeräte im Winter hat ein tiefes Loch in unserer Kasse geschlagen. Wir danken für jede Spende (Konto siehe unten)! Jährlicher Mitgliedsbeitrag inkl. Rundbrief: (Neu seit 1.4.07) für ordentliche Mitglieder: € 42,- Erwerbstätige, Lebensgemeinschaften und Familien € 17,- Erwerbslose für außerordentliche Mitglieder: mindestens € 84,- für unterstützende Mitglieder: in freiwilliger Höhe Beitrittsgebühr: Einmaliger Beitrag in gleicher Höhe wie der jährlicher Mitgliedsbeitrag. (Siehe oben - gilt als 1. Mitgliedsbeitrag) Empfohlener Kostenbeitrag für Rundbrief : Jahresabo e-Rundbrief € 16,- Maria und Matthias Reichl -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Jul 1 17:34:57 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 01 Jul 2008 17:34:57 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 692 - Rb 129 - Aktivitaeten Begegnungszentrum Message-ID: <486A4EA1.7080802@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 692 - Rb. 129 - Einladung zur künstlerischen Neugestaltung der Grenze unseres Naturgartens; Begegnungen im Sommer; Begegnungswege im Freien Radio Salzkammergut; Wie kämpfen wir für unsere Rechte? Bad Ischl, 1.7.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Einladung zur künstlerischen Neugestaltung der Grenze unseres Naturgartens Nachdem heuer an einem Stück unserer Gartengrenze zu unserer Nachbarin fast alle Pflanzen, die als natürliche Hecke unseren Garten umzäunten, durch unbekannte Personen systematisch zerstört und vergiftet wurden, und wir keinen Rechtstreit wünschen, sehen wir uns gezwungen einen robusten, aber trotzdem schönen, künstlerisch gestalteten Schutzzaun an Stelle der abgestorbenen Sträucher zu errichten. Im Vorfeld haben wir schon mit einigen Künstlern geredet. Unser Karikaturist Manfred Madlberger sieht es so: (Karikatur von Manfred Madlberger nur im gedruckten Rundbrief) Ab Anfang Juli werden wir mit den Arbeiten beginnen und den Zaun in Etappen realisieren. Wir hoffen, dass wir bei unserem Sommerfest schon einen ersten Teil "einweihen" können und bis zu meinem 60. Geburtstag am 13. 8. 2008 den Rest fertig stellen können. Zum Feiern laden wir auch den Wiener Liedermacher Kurt Winterstein ein, hier seine alten und neuen Widerstands-Lieder zu singen. Kostproben konntet und könnt ihr in unseren Radiosendungen "Begegnungswege" und beim Austronom im Freien Radio Salzkammergut hören. Gute Ideen, Materialien, tatkräftige Hilfe aber auch Spenden sind sehr willkommen. Anmeldungen bei Maria Reichl ---------------------------------------- Begegnungen im Sommer Im Sommer besuchen uns manchmal engagierte Leute, Schriftsteller, Musiker oder andere Künstler. Wir organisieren mit ihnen gerne Begegnungstreffen, Spaziergänge usw.... Wer daran interessiert ist, daran teilzunehmen kann sich bei uns melden. Wir versenden kurzfristig Emails an alle die an Veranstaltungen, Treffen, Begegnungen, Gespräche hier im Begegnungszentrum interessiert sind. Wer diese noch nicht erhält und daran Interesse hat, schickt bitte seine Emailadresse an: info at begegnungszentrum.at. Maria und Matthias Reichl ----------------------------------------- Das Freie Radio Salzkammergut http://freiesradio.at/sendung/begegnungswege ist der neue Link zu unserer Webspace "Begegnungswege" von da kommt ihr auch zu unseren Sendungen die wir schon im CBA gespeichert haben. Um Matthias eine kleine Verschnaufpause zu gönnen werde ich versuchen auch für den Sommer noch einige Sondersendungen zu gestalten. Ihr könnt die Begegnungswege weiterhin jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat ab 19 h hören. Maria Reichl -------------------------------------------- Wie kämpfen wir für unsere Rechte? In den letzten Jahren klagten uns immer mehr Betroffene ihr Leid, dass es für Menschen mit niedrigem Einkommen zunehmend schwieriger wird ihre (Konsumenten)Rechte durchzusetzen. Da wir nun auch selbst betroffen sind, suchen wir einen guten Rechtsanwalt, der - in einer Art Musterprozess - unseren gut begründeten Gewährleistungsanspruch durchzusetzen hilft. Wir planen, diesen Prozess für die Öffentlichkeit zu dokumentieren - bei Erfolg als Beispiel, wie es trotzdem möglich ist zu seinem Recht zu kommen und bei Misserfolg als Warnung davor, wie aus Recht Unrecht wird. Dazu kommen Erfahrungen von ähnlich Betroffenen, die schon bisher berichteten, wie riskant es ist, die Rechte gegen jene durchzusetzen, die juristisch und finanziell gut gerüstet bei Gericht ihre Prozesse durchziehen (und auch einen Vergleich durch Mediation verweigern). Die Unterlegenen verlieren dabei allzu oft ihre Ansprüche und müssen dazu noch die gesamten Kosten tragen - oder sie vermeiden von vornherein diese ungerechte, riskante Auseinandersetzung. Verschärft wird diese Situation noch durch die rasant steigenden Lebenshaltungskosten, die Leute verstärkt in die Armutsspirale treiben. Daher müssen wir - nach dem bekannten Motto "Wenn Recht zu Unrecht wird - wird (gewaltfreier) Widerstand zu Pflicht", geeignete gewaltfreie Strategien entwickeln und auch anwenden. Wir wollen in absehbarer Zeit mit Betroffenen und Experten (Konsumentenschützer, Rechts- und Sozialberater...) weitere Schritte beraten und bitten euch um eure Erfahrungsberichte und Mitarbeit. (Siehe auch Info 694) Matthias Reichl -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Jul 1 17:49:14 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 01 Jul 2008 17:49:14 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 693 - Rb 129 - Termine im Begegnungszentrum Message-ID: <486A51FA.1000509@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 693 - Rb. 129 - Veranstaltungen im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit: Workshop "EFT und gewaltfreies Handeln", Einführungs- und Selbsthilfekurs "Jin Shin Jyutsu ®", Diskussionsabend "Bedingungsloses Grundeinkommen". Bad Ischl, 1.7.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Veranstaltungen im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Pfandl, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl 7. Juli 2008 ab 9:00 bis ca 12:00 und nachmittags oder abends Übungsstunden. Workshop EFT und gewaltfreies Handeln EFT = Emotional Freedom Techniques, Techniken zur emotionalen Befreiung) Ziel dieses Workshops ist es, die Grundlagen des EFT anhand konkreter Beispiele zu erlernen und einzuüben um diese u.a. auch bei gewaltfreien Aktionen einsetzen zu können. Dieses Workshop ist vorallem für Leute gedacht die gewaltfrei handeln wollen aber oft durch die eigenen Emotionen (wie Wut, Verzweiflung, Ohnmacht, Trauer, Angst ....) darin behindert werden. Referentin ist Maria Reichl Vorsitzende des Vereins Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit und EFT-Anwenderin und -Trainerin Teilnahmegebühr nach Selbsteinschätzung: Mindestbeitrag: für Mitglieder des Vereins € 7 pro Stunde, für Nichtmitglieder € 10,- Sollten sich mehrere Leute anmelden als Plätze zur Verfügung stehen, versuchen wir einen zweiten Termin zu organisieren. Wenn mir zusätzlich die Fahrtspesen vergütet werden, komme ich auch gerne zu euch. Ruft bitte rechtzeitig an. Weitere Informationen und Buchtipps zu EFT findet ihr auch in den Rundbriefen Nr. 125 - 129 (Info 652 u.a.). Maria Reichl -------------------------------------- Fr. 22.. - Sa. 23. August 2008 Einführungs- und Selbsthilfekurs Jin Shin Jyutsu ® Selbsthilfe durch sanfte Berührung Helga Pöll, Jin Shin Jyutsu Praktikerin bietet in Wien schon länger Einführungs- und Selbsthilfekurse an und wäre bereit auch im Sommer einmal nach Bad Ischl zu kommen. Wenn sich mindestens 5 Leute bis Ende Juli bei uns im Begegnungszentrum verbindlich anmelden, können wir für einen Kostenbeitrag von EUR 200,- (für Mitglieder des Vereins Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit EUR 170,-) hier in Bad Ischl einen Kurs anbieten: Die Teilnehmerzahl wird auf 10 begrenzt. Arbeitszeiten Freitag 22.8. 2008 17.30 bis ca. 21.30 Uhr und Samstag 23.8. 2008 9.30 bis ca 17.00 Uhr mit Pausen. Jin Shin Jyutsu (JSJ) ist eine mehrere tausend Jahre alte Kunst zur Harmonisierung der Lebensenergie im Körper. JSJ arbeitet mit 26 »Sicherheitsenergieschlössern« (SES) innerhalb der Energiebahnen, die Leben in unseren Körper bringen. JSJ ist eine sanfte Methode, die ausgeübt wird, indem die Finger auf angegebene Körperzonen über die Kleidung in bestimmten Kombinationen gelegt werden, um so Stauungen und Schmerzen zu lösen und den freien Fluss der Energie wieder herzustellen. JSJ bringt Ausgeglichenheit in unser Energiesystem und stärkt dadurch die Selbstheilungskräfte, bewirkt tiefe Entspannung und Stressabbau. Wir besitzen dafür die einfachsten Mittel: die Hände und den Atem. Sowohl für diejenigen von uns, die unter Stress oder Gesundheitsstörungen leiden, als auch für die, die ganz einfach aktiv zur Aufrechterhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden beitragen möchten, ist die Kunst des JSJ eine einfache und kraftvolle Methode, die jeder und jedem zur Verfügung steht. »Jin« heißt wissender mitfühlender Mensch »Shin« ist der Schöpfer »Jyutsu« bedeutet die Kunst »Die Kunst des Schöpfers durch den mitfühlenden Menschen« (Aus dem Jin Shin Jyutsu Folder von Helga Pöll) Kursinhalt und weitere Informationen über JSJ erhaltet ihr auch direkt bei Helga Pöll, Jin Shin Jyutsu Praktikerin, Sechshauser Str.56/2/1;1150 Wien, Tel:0676 51 55 499, e-mail:helga.poell at emk.at Anmeldung für alle Veranstaltungen im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit bei Maria Reichl, Wolfgangerstr.26, 4820 BAD ISCHL, Tel. 06132-24590 Email EFTueben at begegnungszentrum.at -------------------------------------- Di. 16 September 2008 ab 19:00 Diskussionsabend "Bedingungsloses Grundeinkommen" Wir diskutieren mit Alfred Hausotter und Matthias Reichl auch über ihre in unseren Rundbriefen veröffentlichten Texte zu diesem Thema. (Siehe Info 689 u. 694). Mit einer länderübergreifenden "Woche des Grundeinkommens" vom 15. bis 21.9.2008 soll eine breite Öffentlichkeit für das Thema Grundeinkommen und die Zukunft unseres Sozialsystems entstehen. Diese Woche soll eine bunte Vielfalt bilden: spontane Aktionen, Zukunftsworkshops, kreative Events, politische Diskussionen und wissenschaftliche Vorträge -- und eine Reihe weiterer Veranstaltungsformen. Ziel ist es, möglichst viele interessierte BürgerInnen zur Diskussion einzuladen. Dabei soll es um einen offenen Dialog darüber gehen, wie soziale Sicherheit unter den Bedingungen des globalen, flexiblen Kapitalismus und des derzeitigen "workfare-Staates" im 21. Jahrhundert entwickelt , durchgesetzt und verteidigt werden kann. (Näheres unter: www.grundeinkommen.at/) Anmeldungen im Begegnungszentrum Tel. 06132-24590 Email info at begegnungszentrum.at -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Jul 1 17:57:57 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 01 Jul 2008 17:57:57 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 694 - Rb 129 - Grundeinkommen Message-ID: <486A5405.7060500@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 694 - Rb. 129 - Matthias Reichl: Für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Bad Ischl, 1.7.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Für ein bedingungsloses Grundeinkommen Erfahrungsbericht von Matthias Reichl aus 26 Jahre Engagement für ein Grundeinkommen Befreiung der Frauen von ökonomischer Abhängigkeit Ich wurde erstmals 1982 im Leitungsgremium der "Alternativen Liste Österreich" von Feministinnen mit der Forderung nach einem "Grundeinkommen" (bzw. "Basislohn") - unabhängig von einem Dienstverhältnis - konfrontiert. Dabei ging es ihnen primär um die Befreiung nicht-erwerbstätiger (Haus-)Frauen aus ihrer finanziellen Abhängigkeit vom Ehemann. Und weiters um die Grundversorgung von Alleinerzieherinnen und geschiedenen Frauen. Diese Grundproblematik besteht im Wesentlichen unverändert. Grundabsicherung gegen ökonomische Krisen - Schutz vor (a)sozialer Repression Oppositionelles politisches und soziales Engagement - innerhalb und ausserhalb politischer Organisationen - führte immer öfter zu ökonomische Krisen und (a)sozialer Repression. Drohungen mit Verschlechterungen auf dem Arbeitsplatz bis hin zur Kündigung war ein längst praktiziertes Disziplinierungsmittel gegenüber (über)aktiven Dienstnehmern. Ebenso von Seiten mancher Arbeitsamtsbeamten gegenüber Arbeitslosen (Zuweisung an unakzeptable Arbeitsplätze, Entzug des Arbeitslosengeldes bei "Arbeitsverweigerung", Verweigerung von Fortbildungsmassnahmen usw. - dazu habe auch ich jahrelange Erfahrungen seit 1982 bis zu meiner Frühpensionierung 1999!). Grundabsicherung von gemeinnützigen Initiativen und Organisationen Eine wachsende Anzahl von gemeinnützigen Initiativen und Organisationen kann zwar mit Mühe noch die laufenden Unkosten abdecken, nicht aber die Personalkosten. Die Druckmittel einer Kürzung bzw. Streichung staatlicher Subventionen, Projektförderungen und ähnlicher Unterstützungen (Presseförderung, Zeitungstarif...), ausufernder bürokratischer Aufwand (v.a. bei EU-Projekten) bewirken zunehmend eine Selbstzensur und (Über-) Vorsichtigkeit in politischen Aktivitäten. Ein wachsender Teil wurde und wird schließlich gezwungen, seine Aktivitäten zu verlagern bzw. einzustellen. Negativkarriere von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Hauptamtlich Vollzeit-Angestellte müssen Einkommens-Reduktionen akzeptieren, die Umwandlung des Dienstverhältnisses in Teilzeit, dann in zeitlich beschränkte bzw. fallweise Arbeitsverhältnisse, in verschiedene Varianten "freier" Arbeitsverträge, in Scheinselbständigkeit und schliesslich in unbezahlte ehrenamtliche Tätigkeiten. Allen gemeinsam ist eine wachsende Selbstausbeutung (bis zur Selbstzerstörung), die sich nicht nur für die betreffenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sondern auch für deren - von ihnen ökonomisch abhängigen - Angehörigen auswirkt. Gerade die starke emotionale Verbindung mit den Zielen der Organisation entwickelt einen Zwang zur Solidarität und zum "Weiterwerkeln". Viele der dafür eigentlich zuständigen Beamten in staatlichen Institutionen sehen kalt lächelnd zu und kalkulieren tragischen Zusammenbrüche einzelner Aktiver und ganzer Organisationen als willkommene Ausschaltung lästiger Oppositioneller ein. Begleitet wird diese perfide Strategie mit barmherzigem Lächeln, Schulterklopfen, Ehrungen, Lob für die uneigennützige "Bürgergesellschaft" mit ihren Ehrenamtlichen (z.B. durch Sozialminister, Landes- und Kommunalpolitiker) usw. "Aktion 8000" sollte das Grundeinkommen ersetzen? Bei einer Alternativen-Diskussion, Mitte der 80er Jahre in Linz, präsentierte Sozialminister Dallinger die in seinem Ministerium von engagierten linken Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen entwickelte "Aktion 8000" - die (bis zu 100% subventionierte) einjährige Beschäftigung Arbeitsloser in gemeinnützigen Projekten und Organisationen. Das sei eine geeignete Alternative zum - kaum durchsetzbaren - Grundeinkommen. Allerdings war dies von Bewilligungen durch Sozial-Behörden abhängig und daher kein allgemeiner Anspruch. Meine - von Dallinger nicht beantwortete - Frage, wie politisch abgesichert dieses Modell sei, war vorausschauend sehr berechtigt. Nach dem Übergang zu einer großen Koalition (1987) wurde bald unter Druck der ÖVP auch das Sozialbudget eingeschränkt. (Auch jetzt könnten solche faule Kompromisse wieder passieren!) Dazu kam noch eine Kampagne - damals lanciert vom ÖVP-Abgeordneten Andreas Khol - gegen den "Missbrauch" durch "obskure Vereine" (u.a. in einer "KURIER"-Meldung). Dabei wurde so ziemlich alles was "links-verdächtig" war zusammengewürfelt (Frauen-, Kultur-, Friedensorganisationen, auch unser Verein "Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit" war darunter). Auch wenn die Vorwürfe haltlos waren, wurde diese Repressionsmethode auf österreichische Art bis heute fortgesetzt. Nicht genehme und widerständige Organisationen hatten keine Chance auf Förderungen. Konsequenz daraus - viele engagierte Leute zogen sich aus Angst um die Existenz ihrer Organisationen aus kritischen und riskanten Initiativen zurück. Erfolg: die schon beschriebenen Negativkarrieren! Sozialbewegung seit den 80er-Jahren In Österreich und bei internationalen Tagungen gab und gibt es bis heute die Verständigungsschwierigkeiten zwischen sozialkaritativ und arbeitnehmerorientierten Gruppierungen mit ihren Reformkonzepten einerseits und den an einer grundlegenden Änderung engagierten. Das sture Festhalten - v.a. vieler Gewerkschafter und ihrer Parteigenossen - an der Verknüpfung mit einem traditionellen Arbeitsverhältnis und ihrem mangelnden Verständnis für das Überhandnehmen von prekärer Formen war einer der Gründe für das Auseinanderbrechen mehrerer Anläufe zu einer österreichischen Sozialbewegung. Die AMS-Büros als allein zuständige Verwalter? Bei meinen jahrzehntelangen Konfrontationen vom Ischler Arbeitsamts- bis zu den Ministerialbeamten bestätigte sich folgende Einschätzung. Die einsichtigen Beamten wollen sich auf optimale Stellenvermittlung und Weiterbildung ihrer Klienten, aber auch auf die Förderung von - auch gemeinnützigen - Beschäftigungsprojekten konzentrieren und den finanziellen Bereich an eine andere Stelle abtreten. Jene, die aus ihrer persönlichen Aversion gegen "Sozialschmarotzer" - zu denen sie u.a. auch "arbeits- bzw. vermittlungsunwillige" Personen mit Betreuungspflichten bzw. mit reduzierter Mobilität und ähnlichem zählen - mit allen vorhandenen Repressionsmitteln (z.B. zeitweilige Streichung des Arbeitslosengeldes) vorgehen, werden diese "Allmacht" gegenüber den aus ihrer Sicht "Sozialschmarotzern" entsprechend nützen. Ich habe dazu meine eigenen Erfahrungen und erschütternde Berichte von Leuten, die sich nicht - politisch und publizistisch - wehren können. Fazit daraus: selbst zusätzliche sozialpädagogische Kurse für die AMS-Beamten ändern kaum etwas an dieser unsozialen Konstruktion. (Das könnte künftig bei dem Antrag auf die vom Sozialminister favorisierte "Mindestsicherung" bzw. einer Ausgleichszulage zur Pension ähnlich geschehen.) Internationale Entwicklungen Dazu kommt noch, dass unter Berufung auf den EU-Stabilitätspakt nun auch Länder und Gemeinden die einschlägigen Budgets stark reduzieren, v.a. wenn manche der Gemeinden knapp vor der Zahlungsunfähigkeit stehen. Die zunehmende Privatisierung (und damit privater Finanzierung) der Grundversorgung (z.B. in Bildung, Gesundheit und viele gemeinnützige Bereiche) erzwingt das Akzeptieren neoliberaler Marktmechanismen. In ihnen wird die Profitmaximierung statt solidarischer Zusammenarbeit im Überlebensk(r)ampf als unaufhaltsam propagiert. Daher ist ein bedingungsloses Grundeinkommen nicht allein eine sozial-karitative Massnahme sondern auch eine Grundlage für ein möglichst selbstbestimmtes gemeinnütziges (auch politisches) Handeln. Diese Erkenntnisse aus 26 Jahren Engagement für ein Grundeinkommen habe ich schon lange vor den jetzt akut gewordenen untragbaren Belastungen für einen Großteil der Bevölkerung, - aus eigener Erfahrung und aus den weiterer Betroffener -- zusammengefasst und heute aktualisiert. Matthias Reichl (22.6.2008) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Jul 1 18:13:25 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 01 Jul 2008 18:13:25 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 695 - Rb 129 - Wangari Maathai unbeugsam Message-ID: <486A57A5.9050707@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 695 - Rb. 129 - Wangari Maathai (Kenia): Erinnerungen einer Unbeugsamen. Bad Ischl, 1.7.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Wangari Maathai Erinnerungen einer Unbeugsamen Wangari Maathai berichtet in ihrem Buch "Afrika, mein Leben. Erinnerungen einer Unbeugsamen" (Buchtipp 2801) über ihr außergewöhnliches Leben. 1940 in einem Kikuyu-Dorf am Fuße des Mount Kenya geboren, ergreift sie die Chance in den USA und München Biologie und Veterinärmedizin zu studieren. Zurück in Kenia wird sie die erste Professorin des Landes und die erste grüne Politikerin Afrikas. Sie gründete das Umweltschutzprogramm "Green Belt Movement", das über die Jahrzehnte zu einer Afrika umspannenden Bewegung wird. Doch ihr Engagement bringt ihr nicht nur Zustimmung ein. Der damalige Präsident arap Moi lässt sie mehrmals verhaften, schickt seine Polizisten, wenn sie und ihre Mitarbeiterinnen sich schützend vor den Regenwald stellen. Die Frauenverbände beschimpfen sie, weil sie ihre Auflehnung gegen die Männer ungehörig finden, und ihr Ehemann verlässt sie und ihre drei Kinder, weil sie "zu gebildet, zu stark, zu erfolgreich, zu eigensinnig und zu schwer zu kontrollieren" sei. Sie wurde u.a. 1984 mit dem Alternativen Nobelpreis und 2004 als erste afrikanische Frau mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Sie wurde Ende 2002 bei den ersten freien Wahlen ins Parlament gewählt und war von Jänner 2003 bis November 2005 stellvertretende Umweltministerin Kenias. Als Mitorganisatoren der 20-Jahr-Feier der Alternativen Novelpreisträger 1999 in Salzburg waren Maria und ich beeindruckt von ihrem Engagement und wir freuten uns über diese Gelegenheit zu einem freundschaftlichen Erfahrungsaustausch. Matthias Reichl Weitere Informationen: http://www.wangarimaathai.or.ke/ ----------------------------------------------- Zitate aus Wangari Maathai "Afrika, mein Leben." ... In letzter Zeit ist in Nyeri, wie in den meisten anderen Städten Kenias, die Zahl der Abwanderer aus ländlichen Regionen regelrecht explodiert. Durch die Geldwirtschaft und die rein für den Verkauf produzierten Feldfrüchte (die nicht die erhofften Gewinne brachten) ist das Leben in den Dörfern relativ gesehen ärmer geworden als in meiner Kindheit, und deswegen ziehen die Menschen in die Stadt, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. In Nyeri versuchen die Einheimischen auf jede nur denkbare Weise, sich einen Lebensunterhalt zu verdienen -- sie schlagen Metall, bieten Obst und Gemüse feil, bauen Pflanzen an, kaufen und verkaufen Waren aus erster und zweiter Hand. Wenn ich mir Nyeri heute betrachte, muss ich an meine Kindheit denken, als die Menschen ihre Waren in schöne, bunte Körbe verschiedener Größen und Formen packten, um sie zum Markt und wieder nach Hause zu bringen. Diese Körbe, die aus Sisal und anderen Naturfasern bestanden, waren Teil der dörflichen Handwerkskultur. Heute werden sie kaum noch verwendet und vorwiegend für Touristen hergestellt. Die Einheimischen bevorzugen dünne Plastiktüten, die in den Parks und auf den Straßen herumliegen, in die Bäume und Büsche geweht werden, Haustiere töten (die sie aus Versehen fressen) und den Moskitos als Brutplatz dienen. Die Stadt ist derart zugemüllt, dass man sich fast nirgendwo zum Ausruhen hinsetzen kann, ohne von Plastiktüten umgeben zu sein. ... ... Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Die Umweltzerstörung stellte nicht nur eine Bedrohung für die Viehzucht dar, nein, ich, meine Kinder, meine Studenten, meine Mitmenschen, mein ganzes Land, wir alle würden den Preis dafür bezahlen. Der Zusammenhang zwischen den Symptomen der Umweltzerstörung und ihren Ursachen -- Rückgang des Baumbestandes und der Vegetation, nichtnachhaltige Landwirtschaft sowie Bodenerosion -- lag auf der Hand. Etwas musste getan werden. Wir durften uns nicht auf die Erscheinungsformen des Problems beschränken, wir mussten das Übel an der Wurzel packen. Nun ist es eine Sache, eine Problematik zu erkennen, aber eine ganz andere, sie zu lösen. Doch Lösungen zu finden hat mich immer schon gereizt. Ich glaube, das geht auf meine Erziehung zurück und auf meine Jahre in Amerika: mir zu überlegen, was ich tun kann, und nicht darüber zu grübeln, was ich nicht tun kann. Ich brauchte mich gar nicht lange zu fragen: "Also, was kann ich tun?" Der Gedanke kam mir einfach: "Warum pflanzt du nicht Bäume?" Die Bäume würden Brennholz liefern, damit die Frauen nahrhaftes Essen kochen konnten, aber auch Baumaterial für Zäune und Futter für Rinder und Ziegen. Die Bäume würden Menschen und Tiere Schatten spenden, das Grundwasser schützen und den Erdboden zusammenhalten, und wenn es fruchttragende Bäume waren, würden sie auch Nahrungsmittel liefern. Sie würden auch zur Heilung des Landes beitragen, indem sie Vögel und kleine Tiere zurückholten; die Lebendigkeit der Erde würde wiederhergestellt. Das war der Beginn der Green Belt Movement. Alles Weitere war vielleicht reines Glück. Wäre ich auf etwas anderes als Bäume verfallen, wären meine Bemühungen vielleicht gescheitert, ich wäre Professorin an der Universität geblieben und würde jetzt den Ruhestand genießen. Aber das wäre nicht halb so spannend gewesen wie das, was ich tat. Wenn ich an die Jahre unmittelbar vor der Gründung der Green Belt Movement zurückdenke und an die Jahre in denen sie entstand und wuchs, ist es kein Zufall, dass es genau die Zeit war, in der die Frauenbewegung weltweit zu agieren begann. Ebensowenig ist es Zufall, dass die Green Belt Movement ihre Blütezeit im Jahrzehnt der Frau erlebte, das die Vereinten Nationen 1976 in Mexico City ausriefen ..... (Siehe Seiten 50, 51, 159 und 160) Wangari Maathai: Afrika, mein Leben. Erinnerungen einer Unbeugsamen. 2008 DuMont Verlag. EUR 19,90 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Jul 2 11:59:39 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 02 Jul 2008 11:59:39 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 696 - Rb 129 - Buchtipps Message-ID: <486B518B.8070202@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 696 - Rb. 129 - Buchtipps. Bad Ischl, 2.7.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ BUCHTIPPS Neue Bücher und Materialien in unserer Bibliothek 1. VERGANGENHEIT - GEGENWART - ZUKUNFT - PHILOSOPHIE (101) Gerhard Botz/ Hubert Christian Ehalt/ Eric J. Hobsbawm/ Jürgen Kocka/ Ernst Wangermann: Geschichte: Möglichkeit für Erkenntnis und Gestaltung der Welt. Wiener Vorlesungen. 2008 Picus Verlag. EUR 7,90 (102) Rolf Zimmermann: Moral als Macht. Eine Philosophie der historischen Erfahrung. 2008 Rowohlt Verlag re 55693. EUR 12,95 (103) Sabine Doering-Manteuffel: Das Okkulte. Eine Erfolgsgeschichte im Schatten der Aufklärung von Gutenberg bis zum World Wide Web. 2008 Siedler Verlag EUR 24,95 (104) Heike Pfersdorff u.a. (Red.): Harenberg Aktuell 2008. Das Jahrbuch. 24. Jahrgang. Die Welt auf 848 Seiten. Daten - Fakten - Hintergründe. 2008 Meyers Lexikonverlag EUR 15,40 (105) Max-Himmelheber-Stiftung (Hg.): Scheidewege 37. Jahresschrift für skeptisches Denken, Jahrgang 2007/2008. 2007 S. Hirzel Verlag. EUR 29,90 (106) Das Argument 273: Liebes Verhältnisse. Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, 49. Jhg., Heft 5/6/2007. 2008 Argument Verlag EUR 11,- 2. POLITIK -- SOZIALISMUS - MEDIEN -- KULTUR - KUNST (201) Jean-Luc Nancy: Die herausgeforderte Gemeinschaft. (Zu Soziales, Globalisierung, Religionen...) 2008 diaphanes verlag EUR 8,- (202) Beat Ringger (Hrsg.): Zukunft der Demokratie. Das postkapitalistische Projekt. 2008 Rotpunktverlag EUR 22,- (203) Tobias ten Brink: Staatenkonflikte. Zur Analyse von Geopolitik und Imperialismus - ein Überblick. 2008 Lucius & Lucius Verlag, UTB 2992. EUR 19,90 (204) Heinz Verfürth: Die Arroganz der Eliten. 2008 Gütersloher Verlagshaus EUR 19,95 (205) Sascha Adamek/ Kim Otto: Der gekaufte Staat. Wie Konzernvertreter in deutschen Ministerien sich ihre Gesetze selbst schreiben. 2008 Verlag Kiepenheuer & Witsch EUR 18,95 (206) Boris Spernol: Notstand der Demokraie. Der Protest gegen die Notstandsgesetze und die Frage der NS-Vergangenheit. 2008 Klartext Verlag EUR 22,- (207) Andreas Schwab/ Beate Schappach/ Manuel Gogos (Hrsg.): Die 68er. Kurzer Sommer - lange Wirkung. Schriften des Historischen Museums Frankfurt am Main. Band 27. Jan Gerchow (Hg.). 2008 Klartext Verlag. EUR 29,90 (208) Gert Koenen/ Andres Veiel: 1968. Bildspur eines Jahres. (Bild-Text-Band). 2008 Fackelträger Verlag. EUR 29,95 (209) Albrecht von Lucke: 68 oder neues Biedermeier. Der Kampf um die Deutungsmacht. 2008 Verlag Klaus Wagenbach EUR 10,20 (210) : Prag 1968. APuZ - Aus Politik und Zeitgeschichte Nr. 20/2008. (U.a. mit Beitrag von Martin Machovec: Tschechische Untergrundkultur) Bundeszentrale für politische Bildung 2008 Beilage zu "Das Parlament" (Adenauerallee 86, D-53113 Bonn, www.bpb.de/apuz) (211) Anton Pelinka/ Hubert Sickinger/ Karin Stögner: Kreisky - Haider. Bruchlinien österreichischer Identitäten. (Auseinandersetzungen mit Nationalismus und Antisemitismus). 2008 Verlag Wilhelm Braumüller EUR 24,90 (212) Brigitta und Thomas Busch (Hg.): Mitten durch meine Zunge. Erfahrungen mit Sprache von Augustinus bis Zaimoglu. (Literarische Texte zum Erleben von Sprache und Mehrsprachigkeit. Zum EU-Jahr des interkulturellen Dialogs und zum UNO-Jahr der Sprachen 2008). 2008 Drava Verlag EUR 22,- (213) Eric J. Hobsbawm/ Hubert Christian Ehalt: Kunst und Kultur am Ausgang des 20. Und am Beginn des 21. Jahrhunderts. Wiener Vorlesungen. 2008 Picus Verlag. EUR 7,90 (214) Kulturpolitische Gesellschaft (Hrsg.): kultur.macht.europa - europa.macht.kultur. Begründungen und Perspektiven europäischer Kultupolitik. Dokumentation des 4. Kulturpolit. Bundeskongresses, 6/2007, Berlin. 2008 Klartext Verlagsges. Edition Umbruch, Texte zur Kulturpolitik Bd. 23. EUR 16,- (215) Erró (Bilder)/ Lóránd Hegyi (Texte): permanent daylight, and the grandchildren of mao. (Ausstellungskatalog des Pop-Art-Malers aus Paris). 2008 Galerie Ernst Hilger (Dorotheerg. 5, 1010 Wien), www.hilger.at. EUR 15,- (216) George Barr: Besser fotografieren. Die hohe Schule der kreativen Fotografie. 2008 dpunkt Verlag EUR 36,- (217) Eib Eibelshäuser: Fotografische Landschaften. Lehrbuch für Bildgestaltung. 2., aktualisierte Auflage. 2008 Heise Zeitschriftenverlag EUR 32,- 3. POLITISCH ARBEITEN UND ORGANISIEREN - ALTERNATIVE PROJEKTE (301) Jakob von Uexküll: "Das sind wir unseren Kindern schuldig". 2007 Europäische Verlagsanstalt EUR 16,90 (302) Helmut Thielen: Befreiung im 21. Jahrhundert. (Soziale Bewegungen in Lateinamerika und weltweit, Weltsozialforum...) 2007 Horlemann Verlag. EUR 19,90 (303) Peter Brückner: Ungehorsam als Tugend. Zivilcourage, Vorurteil, Mitläufer. 2008 Verlag Klaus Wagenbach EUR 10,20 (304) Thich Nhat Hanh: The Art of Power. Die Kunst mit Macht richtig umzugehen. 2008 Verlag Herder. EUR 19,95 (305) Gene Sharp: Von der Diktatur zur Demokratie. Ein Leitfaden für die Befreiung. (Ausgabe 1993, Neuauflage, Basistext zur politischen Taktik der "Orange-Liberation" in Osteuropa u.a.) bsr 1837. 2008 C.H. Beck Verlag. EUR 9,95 (306) John Berger: Mit Hoffnung zwischen den Zähnen. Berichte von Überleben und Widerstand. 2008 Verlag Klaus Wagenbach EUR 16,40 (307) Komitee für Grundrechte und Demokratie: Gewaltbereite Politik und der G8-Gipfel. Demonstrationsbeobachtungen vom 2. - 8. Juni 2007 rund um Heiligendamm (Deutschland). 2007 Komitee für Grundrechte und Demokratie (Aquinostr. 7-11, D-50670 Köln) EUR 10,- (308) Berta Wagner: Sterben die Denker aus?(Sammlung friedensbewegter und gesellschaftskritischer Texte.) 2008 Selbstverlag Berta Wagner (Althofenstr. 3, A-5020 Salzburg) (309) Ulrike Herrmann/ Martina Wittneben: Zwölf Porträts (von aktiven älteren Deutschen). 2008 edition Körber-Stiftung EUR 14,- (310) Herbert Fux: Wiederkehr und Abschied. Mein Leben als Schauspieler, Bürgerrechtler und Grünrebell. (Autobiographie des Salzburger Künsters und Politikers). 2008 Otto Müller Verlag EUR 20,- 4. GEWALT - GEWALTFREIER WIDERSTAND (401) Pierre Clastres: Archäologie der Gewalt. 2008 diaphanes verlag EUR 16,90 (402) Paul Redekop: Changing Paradigms. Punishment and Restorative Discipline. 2008 Herald Press. $ 18.99 (403) Birgit Panke-Kochinke: Gewalt gegen Pflegekräfte. Problematische Situationen erkennen und lösen. 2008 Mabuse-Verlag EUR 14,90 5. FRIEDE - KRIEG - MILITÄR - WEHRDIENSTVERWEIGERUNG - RÜSTUNG (501) Horst-Eberhard Richter: Die seelische Krankheit Friedlosigkeit ist heilbar. 2008 Psychosozial Verlag EUR 19,90 (502) Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung/ Thomas Roithner (Hg.): Von kalten Energiestrategien zu heißen Rohstoffkriegen? Schachspiel der Weltmächte zwischen Präventivkrieg und zukunftsfähiger Rohstoffpolitik im Zeitalter des globalen Treibhauses. Dialog Bd. 54. 2008 LIT Verlag. EUR 9.80 (503) Adam Jones (Hg.): Völkermord, Kriegsverbrechen und der Westen. 2005 Parthas Verlag. EUR 38,- (504) Komitee für Grundrechte und Demokratie (Hg.): Ferien vom Krieg im Sommer 2007. (Dokumentation von Begegnungen Jugendlicher aus Bosnien, Kroatien und Serbien, sowie aus Israel und Palästina.) 2008 Komitee für Grundrechte und Demokratie (Aquinostr. 7-11, D-50670 Köln, www.ferien-vom-krieg.de) EUR 5,- + Versand (505) Olivier Roy: Der falsche Krieg. Islamisten, Terroristen und die Irrtümer des Westens. 2008 Siedler Verlag. EUR 19,95 (506) Dang Thuy Tram: Letzte Nacht träumte ich vom Frieden. Ein Tagebuch aus dem Vietnamkrieg (von einer Ärztin des Vietkong). 2008 Krüger Verlag/ S. Fischer Verlag EUR 17,90 (507) Jürgen Tödenhöfer: Warum tötest du Zaid?(Zeugnisse des Widerstandes im Irak gegen die US-Truppen und dem Terror der Al-Qaida.) 2008 C. Bertelsmann Verlag EUR 19,95 (508) United Nations Office for Disarmament Affairs: Small Arms and Light Weapons. Selected United Nations Documents. 2008 United Nations Office for Disarmament Affairs Download version (104 pages): http://disarmament.un.org/ddapublications/SALW/ Print copies (forthcoming July 2008): https://unp.un.org/ Sales No. E.08.IX.7, Kostenlos 7. FASCHISMUS - NATIONALSOZIALISMUS - ZWEITER WELTKRIEG (701) Erika Krenn/ Leo Furtlehner (Hg.): Auf den Spuren der Partisanen im Salzkammergut. Kommunistischer Widerstand gegen das Naziregime von 1938 bis 1945 im Bezirk Gmunden. Hg. v. KPÖ-Oberösterreich 2008 (Melicharstr. 8, A-4020 Linz) Freiw. Spende 9. MENSCHENRECHTE - MINDERHEITEN - FLÜCHTLINGE - MIGRATION (901) Wolfgang Machreich: Gestrandet oder gelandet? Wie Integration gelingen kann. Menschenbilder und Strategien (von MigrantInnen in Österreich). 2008 Molden Verlag EUR 19,95 (902) Radostin Kaloianov: Affirmative Action für MigrantInnen? Am Beispiel Österreich. Studienreihe Bd. 21. 2008 Verlag Wilhelm Braumüller EUR 26,90 (903) Birgit Rommelspacher/ Ingrid Kollak (Hrsg.): Interkulturelle Perspektiven für das Sozial- und Gesundheitswesen. 2008 Mabuse-Verlag EUR 30,- (904) Heribert Prantl: Der Terrorist als Gesetzgeber. Wie man mit Angst Politik macht. 2008 Droemer Verlag EUR 14,95 (905) Netzwerk Friedenskooperative (Hg.): Militarisierung der Inneren Sicherheit. (Zivil-militärische Zusammenarbeit in Deutschland und weltweit.) Friedensforum Nr. 1/2008 2008 Netzwerk Friedenskooperative (Römerstr. 88, D-53111 Bonn, www.friedenskooperative.de) EUR 3,- + Versand 10. MANAGEMENT - WIRTSCHAFT - ARBEIT - LANDWIRTSCHAFT (1001) Dieter Balkhausen: Raubtierkapitalismus. Wie Superspekulanten, Finanzjongleure und Firmenjäger eine Weltfinanzkrise provozieren. 2007 Fackelträger Verlag. EUR 19,95 (1002) Benjamin R. Barber: Consumed! Wie der Markt Kinder verführt, Erwachsene infantilisiert und die Demokratie untergräbt. 2008 C.H. Beck Verlag EUR 24,90 (1003) Rainer Sommer: Die Subprime-Krise. Wie einige faule US-Kredite das internationale Finanzsystem erschüttern. Telepolis. 2008 Heise Zeitschriftenverlag EUR 18,- (1004) Hans Kissling: Reichtum ohne Leistung, Die Feudalisierung der Schweiz. 2008 Rüegger Verlag EUR 16,60 (1005) Alex Demirovic: Demokratie in der Wirtschaft. Positionen - Probleme - Perspektiven. 2007 Verlag Westfälisches Dampfboot. EUR 27,90 (1006) Christian Felber: Neue Werte für die Wirtschaft. Eine Alternative zu Kommunismus und Kapitalismus. 2008 Deuticke Verlag EUR 19,90 (1007) Worldwatch Institute (Ed.): State of the World 2008. Ideas and Opportunities for Sustainable Economies. A Worldwatch Institute Report on Progress Toward a Sustainable Society. 25th edition. 2008 Earthscan PFUND 14,99 (1008) Margit Appel/ Markus Blümel (Red.): Steuern für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Erwartungen an eine Steuerreform. Dossier 5/2008. 2008 Katholische Sozialakademie/ KSÖ (Schottenring 35/DG, 1010 Wien, www.ksoe.at) EUR 4,50 (1009) Markus Blümel (Red.): Solidarische Ökonomie. Dossier 3/2008. 2008 KSÖ EUR 4,50 (1010) Sven Giegold/ Dagmar Embshoff (Hrsg.): Solidarische Ökonomie im globalisierten Kapitalismus. In Kooperation mit der "Bewegungsstiftung" und der "taz". 2008 VSA Verlag EUR 14,80 (1011) Tobias Plettenbacher: Neues Geld Neue Welt. Die drohende Wirtschaftskrise - Ursachen und Auswege. Planet Verlag 2008 EUR 15,- 11. SOZIALES - RANDGRUPPEN (1101) Europäisches Netzwerk gegen Armut (EAPN) (Hg.): Stimmen der Armut Arbeit und Arbeitslosigkeit in der EU. 2006 EAPN, Brüssel (Österreichische Armutskonferenz, Gumpendorferstr. 83/1, A-1060 Wien; EAPN, www.eapn.org) Kostenlos (1102) European Anti-Poverty Network/ EAPN (eds.): Eight Year: Hard Work! Assessing the impact on Poverty. An 'EAPN progress report on the implementation of the Strategic Reports on Social Protection and Social Inclusion (2006 - 2008), October 2007. 2008 EAPN Brussel (Österreichische Armutskonferenz, Gumpendorferstr. 83/1, A-1060 Wien; EAPN, www.eapn.org) Kostenlos (1103) Caritas der Erzdiözese Wien (Hg.): Unfrei_willig ausgegrenzt. (Armes, reiches Österreich. Broschüre) 2006 Caritas der Erzdiözese Wien (Albrechtskreithg. 19-21, 1160 Wien) Kostenlos (1104) Bundesvorstand der KPÖ (Hg.): Es ist genug für alle da! Existenzsichernde Arbeit und Grundeinkommen für Alle. Ein beschäftigungs- und sozialpolitisches Konzept der KPÖ. (Broschüre) 2008 Bundesvorstand der KPÖ (Drechslerg. 42, A-1140 Wien, www.kpoe.at) Kostenlos (1105) Sozialplattform Oberösterreich (Hg.): OÖ. Sozialratgeber 2008. Soziale Richtsätze, Beratungs- und Betreuungangebote, wichtige Kontaktadressen. 2008 Sozialplattform Oberösterreich (Weingartshofstr. 38, A-4020 Linz) Kostenlos ?????????????????????????????????? IMPRESSUM: Inhaber, Herausgeber und Redaktion: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl. Eigenvervielfältigung (Layout und Druck: Maria Reichl). Verlagsort: Bad Ischl. 12. STADT - WOHNEN - VERKEHR - FREMDENVERKEHR (1201) Ingo Gabriel/ Heinz Ladener (Hrsg.): Vom Altbau zum Niedrigenergie- und Passivhaus. Planung und Baupraxis, neue Energiestandards, Sanierungsbeispiele. 6. Auflage. 2008 Ökobuch Verlag EUR 29,90 13. UMWELT - NATURSCHUTZ -- GENTECHNIK - NANOTECHNOLOGIE (1301) Pamela S. Chasek/ David L. Downie/ Janet Welsh Brown (Hg.): Handbuch Globale Umweltpolitik. 2006 Parthas Verlag. EUR 24,80 (1302) Herbert Girardet (Hg.): Zukunft ist möglich. Wege aus dem Klima-Chaos. Vorwort von Jakob von Uexküll. 2008 EUR 22,- (1303) Berthold Lange (Hrsg.): Kant, das Prinzip 'Vorsorge' und die Wiederentdeckung der 'Allmende'. Zum Verhältnis von Wissenschaft, Umwelt und Rechtsstaat vor dem Hintergrund der Agro-Gentechnik Debatte. Spektrum Politikwissenschaft. 2007 Ergon Verlag. EUR 29,- (1304) Chris Methmann/ Alexander Haack/ Jesko Eisgruber: Wem gehört der Himmel? Das Klima in der Globalisierungsfalle. 2008 VSA Verlag EUR 6,50 (1305) Michael C. MacCrackern/ Frances Moore/ John C. Topping jr. (Eds.): Sudden and Disruptive Climate Change. Exploring the Real Risks and How We Can Avoid Them. Climate Institute in Washington, D.C. 2008 Earthscan PFUND 24,95 (1306) Franz Alt: Sonnige Aussichten. Wie Klimaschutz zum Gewinn für alle wird. 2008 Gütersloher Verlagshaus EUR 19,95 (1307) Beate Littig/ Erich Grießler: Soziale Nachhaltigkeit. Informationen zur Umweltpolitik Nr. 160. 2004 Kammer für Arbeiter und Angestellte in Wien (Prinz-Eugen-Str. 20-22, A-1040 Wien). Kostenlos (1308) Kurt Bisang/ Tiana Angelina Moser/ Willi Zimmermann/ Daniel Landolt: Erfolgsfaktoren in der Naturschutzpolitik. Beispiele aus vierzig Jahren Natur- und Lanschaftsschutzpolitik in der Schweiz. Institut für Umweltentscheidungen (IED) 2008 Rüegger Verlag EUR 28,20 (1309) Norbert Sauberer/ Dietmar Moser/ Georg Grabherr (Red.): Biodiversität in Österreich. Räumliche Muster und Indikatoren der Arten- und Lebensraumvielfalt. Hg. v. Ruth u. Herbert Uhl-Forschungsstelle für Natur- und Umweltschutz, Bristol-Stiftung, Zürich. 2008 Haupt Verlag EUR 23,- (1310) Christoph Walder (Regie): Und macht euch die Erde untertan. Das geplante Kraftwerl Ilisu am Tigris (Südosttürkei). Eines der umstrittensten Bauvorhaben der Welt. DVD-Dokumentarfilm. 2008 Global 2000 (Neustiftg. 36, 1070 Wien). www.stopilisu.com EUR 8,- + Versand (1311) Ulrich Eichelmann/ ECA-Watch (Red.): Stopp Ilisu. Europas schmutzige Hände. Umstrittenes Staudammprojekt am Tigris. (Broschüre). 2008 Global 2000/ ECA-Watch EUR 3,- + Versand (1312) Volkhart Wildermuth: Biotechnologie. Zwischen wissenschaftlichem Fortschritt und ethischen Grenzen (u.a. der Gentechnik). 2006 Parthas Verlag. EUR 24,80 (1313) Christoph Then: Dolly ist tot. Biotechnologie am Wendepunkt. 2008 Rotpunktverlag EUR 22,- (1314) Toby Shelley: Nanotechnologie. Neue Möglichkeiten - Neue Gefahren (u.a. durch Militär und Krieg, bei Lebensmittel, Landwirtschaft, Arbeitsplatz, Umwelt). 2007 Parthas Verlag. EUR 19,80 (1315) ETC Group: Downsizing Development. An Introduction to Nano-scale Technologies and the Implications for the Global South. NGLS Development Dossier. 2008 NGLS United Nations Non-Governmental Liaison Serv (Palais des Nations, CH-1211 Geneva, www.un-ngls.org) Kostenlos 14. GESUNDHEIT - ERNÄHRUNG (1401) Bert Ehgartner: Lob der Krankheit. Warum es gesund ist, ab und zu krank zu sein. 2008 Gustav Lübbe Verlag. EUR 16,95 (1402) Norman Doidge: Neustart im Kopf. Wie sich unser Gehirn selbst repariert. 2008 Campus Verlag EUR 22,- (1403) Horst Benesch: Klop je gezond met EFT. Blokkades opheffen en pijnvrij worden met EFT-klopacupressuur. (Niederländische Ausgabe des deutschen Originals). 2008 Unitgeverij Akasha EUR 17,90 (1404) Jörg Auf dem Hövel: Pillen für den besseren Menschen. Wie Psychopharmaka, Drogen und Biotechnologie den Menschen formen. Telepolis. 2008 Heise Verlag EUR 18,- (1405) Ines Geipel: No Limit. Wie viel Doping verträgt die Gesellschaft. 2008 Klett-Cotta Verlag. EUR 18,40 (1406) Hans-Christian Dany: Speed. Eine Gesellschaft auf Droge. 2008 Edition Nautilus EUR 14,90 (1407) Anne Lützenkirchen: Depression im Alter. Soziale Arbeit und ambulante Versorgungsstruktur. 2008 Mabuse-Verlag EUR 19,90 (1408) Gudrun Piechotta (Hrsg.): Das Vergessen erleben. Lebensgeschichten von Menschen mit einer demenziellen Erkrankung. 2008 Mabuse-Verlag EUR 19,80 (1409) Elisabeth Stechl/ Elisabeth Steinhagen-Thiessen/ Catarina Küvener: Demenz - mit dem Vergessen leben. Ein Ratgeber für Betroffene. 2008 Mabuse-Verlag EUR 15,90 (1410) Alexander Endreß/ Michael Bauer (Hrsg.): Selbstbestimmung am Ende des Lebens. Schriftenreihe der Humanistischen Akademie Bayern, Bd. 1. 2007 Alibri Verlag EUR 16,- (1411) Renate Greinert: Unversehrt sterben! Konfliktfall Organspende. Der Kampf einer Mutter. 2008 Kösel Verlag. EUR 17,95 15. NATURWISSENSCHAFT - TECHNOLOGIE - COMPUTER (1501) Andreas Weber: Alles fühlt. Mensch, Natur und die Revolution der Lebenswissenschaften. 2008 Berliner Taschenbuch Verlag. EUR 9,90 (1502) Douglas Hofstadter: Ich bin eine seltsame Schleife. 2008 Klett-Cotta Verlag. EUR 30,40 (1503) Dirk Baecker: Studien zur nächsten Gesellschaft. 2008 Suhrkamp taschenbuch wissenschaft stw 1856 EUR 10,- (1503) GPA-DJP Arbeit und Technik/ IG work at IT: Fahren Sie nach Indien! Ihre Daten sind schon dort! Informationen und Handlungshilfen zur grenzüberschreitenden Datentransfer. 2007 GPA-djp. (Alfred-Dallinger-Pl. 1, A-1034 Wien) Kostenlos (1504) Alexandra Weltz (Regie): Digitale Handarbeit - Chinas Weltmarktfabrik für Computer. Dokumentarfilm im Rahmen des Projekts PC global von WEED. (Schattenseiten einer globalen Computerproduktion, Wanderarbeiter, Computerschrott in Entwicklungsländer...) Deutsch/ Engl./ Franz., 28 Min. 2008 WEED (Eldenaer Str. 60, D-10247 Berlin, www.weed-online.org) EUR 10,- 16. ENERGIE - ATOMTECHNOLOGIE (1601) Dr. Wilfried Leisch/ Mag. Thomas Ritt: Energiesparen. Umwelt und Konto schonen. 2006 Kammer für Arbeiter und Angestellte in Wien (Prinz-Eugen-Str. 20-22, A-1040 Wien). Kostenlos (1602) Frank Späte/ Heinz Ladener: Solaranlagen. Handbuch der thermischen Solarenergienutzung. 9. Auflage. 2007 Ökobuch Verlag EUR 29,90 (1603) Martin Werdich/ Kuno Kübler: Stirling-Maschinen. Grundlagen, Technik, Anwendung. 11. Auflage. 2007 Ökobuch Verlag EUR 15,90 (1604) Hans J.K. Flöel: Richtig Brennholz machen. Vom Baum zur Feuerstelle. 2007 Ökobuch Verlag EUR 9,95 (1605) Hans-Peter Ebert: Heizen mit Holz - in allen Ofenarten. 12. Auflage. 2007 Ökobuch Verlag EUR 10,95 17. PÄDAGOGIK - BILDUNG (1701) Paulo Freire: Unterdrückung und Befreiung. Hg. v. Peter Schreiner, Norbert Mette, Dirk Oesselmann, Dieter Kinkelbur, Armin Bernhard 2007 Waxmann Verlag EUR 9,90 (1702) Paulo Freire: Bildung und Hoffnung. Hg. v. Peter Schreiner, Norbert Mette, Dirk Oesselmann, Dieter Kinkelbur, Armin Bernhard 2007 Waxmann Verlag EUR 9,90 (1703) Paulo Freire: Pädagogik der Autonomie. Notwendiges Wissen für die Bildungspraxis. Hg. v. Peter Schreiner, Norbert Mette, Dirk Oesselmann, Dieter Kinkelbur, Armin Bernhard 2008 Waxmann Verlag EUR 9,90 (1704) InterACT (Hg.): Kein Kies zum Kurven Kratzen. forum.findet.stadt.07 - neuer armut entgegenwirken. (Forum Theater nach Augusto Boal) Bericht 2007. 2007 (InterACT, Neubaug. 94, 8020 Graz) EUR 5,- + Versand (1705) Pierre Bourdieu: Was heißt sprechen? Zur Ökonomie des sprachlichen Tausches. 2. erweiterte Ausgabe. 2005 Braumüller Verlag. EUR 24,90 18. PSYCHOLOGIE - LEBENSGESTALTUNG (1801) Alice Miller: Dein gerettetes Leben. Wege zur Befreiung. 2007 Suhrkamp Verlag. EUR 19,90 (1802) Marianne Gronemeyer: Genug ist genug. Über die Kunst des Aufhörens. 2008 Primus Verlag. EUR 19,90 (1803) Horst-Eberhard Richter: Umgang mit Angst. Neuausgabe der Ausgabe von 1992. 2008 Psychosozial Verlag EUR 22,90 (1804) Friedemann Schulz von Thun/ Dagmar Kumbier (Hg.): Impulse für Beratung und Therapie. Kommunikationspsychologische Miniaturen 1. 2008 Rowohlt Verlag rororo 62347. EUR 9,95 (1805) Elisabeth Reuter: Gehirn-Wäsche. Macht und Willkür in der "systemischen Psychotherapie" nach Bert Hellinger. 2005 Peter Lehmann Antipsychiatrieverlag EUR 14,90 (1806) Tina Stöckle: Die Irren-Offensive. Erfahrungen einer Selbsthilfe-Organisation von Psychiatrieüberlebenden. Nachdruck der Originalausgabe von 1983. 2005 Peter Lehmann Antipsychiatrieverlag EUR 23,90 (1807) Herbert Bruhn/ Reinhard Kopiez/ Andreas C. Lehmann (Hg.): Musikpsychologie. Das neue Handbuch. 2008 Rowohlt re 55661 EUR 19,95 19. FRAUEN - MÄNNER (1901) Frigga Haug: Die Vier-in-einem-Perspektive. Politik von Frauen für eine neue Linke. 2008 Argument Verlag EUR 19,50 (1902) Mary Kreutzer/ Corinna Milborn: Ware Frau. Auf den Spuren moderner Sklaverei von Afrika nach Europa. 2008 Ecowin Verlag EUR 19,95 20. KINDER - JUGEND - FAMILIE (2001) Michael Winterhoff: Warum unsere Kinder Tyrannen werden. Oder: Die Abschaffung der Kindheit. 2008 Gütersloher Verlagshaus EUR 17,95 21. RELIGIONEN (2101) Carla Amina Baghajati (Red.): Islam in Europe. Europäische Islam-Konferenzen der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Graz 2003, Wien 2006. Towards an independent self-image - Unterwegs zu einem eigenständigen Selbstverständnis. (Dokumentation). 2006 Islamische Glaubensgemeinschaft Österreich (Hg.) (Bernardg. 5, A-1070 Wien) Kostenlos 22. CHRISTENTUM - SPIRITUALITÄT (2201) Irmgard Bruns: Von der jüdischen Sekte zur Staatsreligion. Machtkämpfe im frühen Christentum (und mit den Juden und Heiden). 2008 Patmos Verlag EUR 19,90 (2202) Alfred Kirchmayr/ Dietmar Scharmitzer: Opus Dei. Das Irrenhaus Gottes. (Dokumentation eines Aussteigers und kirchenkritische Kommentare eines Psychologen und des Verlegers). 2008 Edition va bene EUR 19,80 23. ENTWICKLUNGSPOLITIK - GLOBALISIERUNG - DRITTE WELT (2301) Ulrike Emrich u.a. (Red.): Meyers Atlas Globalisierung. Die globale Welt in thematischen Karten. 2008 Meyers Lexikonverlag EUR 25,70 (2302) Harald Schumann/ Christiana Grefe: Der globale Countdown. Gerechtigkeit oder Selbstzerstörung - Die Zukunft der Globalisierung. 2008 Verlag Kiepenheuer & Witsch EUR 19,95 (2303) Paul Collier: Die unterste Milliarde Warum die ärmsten Länder scheitern und was man dagegen tun kann. 2008 C. H. Beck Verlag EUR 19,90 (2304) Daniela Setton/ Jürgen Knirsch/ Daniel Mittler/ Alexis Passadakis: WTO - IWF - Weltbank. Die "Unheilige Dreifaltigkeit" in der Krise. 2008 VSA Verlag EUR 6,50 (2305) Nonno Breuss: Ilisu hat System. Reformbedarf der österreichischen Exportförderung und konkrete Lösungsvorschläge. (An den Beispielen des Staudammprojekts Ilisu in der Südosttürkei, Irak, China u.a.). (Broschüre). 2007 Global 2000/ ECA-Watch (Neustiftg. 36, 1070 Wien). www.eca-watch.org (2306) Wasserkolloquium (Hrsg.): Wasser. Die Kommerzialisierung des öffentlichen Gutes. Rosa-Luxemburg-Stiftung, Texte 41. 2008 Karl Dietz Verlag. EUR 14,90 (2307) Wolfgang Lauber (Hrsg.): Privatisierung des Wassersektors in Europa. Reformbedarf oder Kapitalinteressen? Informationen zur Umweltpolitik Nr. 166. 2006 Kammer für Arbeiter und Angestellte in Wien (Prinz-Eugen-Str. 20-22, A-1040 Wien). Kostenlos 24. EUROPA - EU (2401) Susan George: We the Peoples of Europe. 2008 Pluto Press POUND 11.99 (2402) Regina Viotto/ Andreas Fisahn (Hrsg.): Europa am Scheideweg. Kritik des EU-"Reformvertrags". 2008 VSA Verlag EUR 14,80 (2403) Bergedorfer Gesprächskreis (Hg.): Kann die EU europäische Sicherheit gewährleisten? 138. Bergedorfer Gespräche, Sept. 2007, Warschau. 2008 Edition Körber-Stiftung EUR 11,- 25. DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH (2501) Harald Hauswald/ Lutz Rathenow: Ost-Berlin. Leben vor dem Mauerfall. Life before the Wall fell. (Deutsch/ Englisch). 4. Auflage 2008. 2008 Jaron Verlag EUR 12,- 26. MITTEL-OSTEUROPA - BALKAN - GUS (2601) Dieter Segert: Prager Frühling. Gespräche über eine europäische Erfahrung. Mit einem Vorwort von Barbara Coudenhove-Calergi. (Prag 1968 und die militärische Intervention am 21.8.1968). 2008 Verlag Wilhelm Braumüller EUR 24,90 27. NAHER OSTEN - ASIEN - AUSTRALIEN - OZEANIEN (2701) Rolf Verleger: Israels Irrweg. Eine jüdische Sicht. Neue Kleine Bibliothek 131. 2008 PapyRossa Verlag. EUR 12,90 (2702) Felix Koltermann: Kontext Nahost. Hintergrund - Menschen Geschichten - Orte (in palästinensischen Gebieten). Broschüre. Netzwerk Friedenskooperative (Hg.). 2008 Netzwerk Friedenskooperative Römerstraße 88, D-53111 Bonn, www.friedenskooperative.de) EUR 1,- + Versand (2703) Christa Chorherr: Wessen Heiliges Land? Christen im Israel-Palästina-Konflikt. 2008 Braumüller Verlag. EUR 26,90 (2704) John Bunzl/ Alexandra Senfft (Hg.): Zwischen Antisemitismus und Islamophobie. Vorurteile und Projektionen in Europa und Nahost. 2008 VSA-Verlag EUR 19,80 (2705) Christoph Bangert: Irak. Schweigendes Land. Vowort von Jon Lee Anderson. (Bild-Text-Band) 2008 Fackelträger Verlag. EUR 29,95 (2706) Christoph Bertram: Partner, nicht Gegner. Für eine andere Iran-Politik. 2008 Edition Körber-Stiftung EUR 10,- (2707) Ulrich Ladurner: Bitte informieren Sie Allah! Terrornetzwerk Pakistan. 2008 Herbig Verlag EUR 20,50 (2708) Georg Blume: China ist kein Reich des Bösen. Trotz Tibet muss Berlin auf Peking setzen. Ein Standpunkt. 2008 Edition Körber-Stiftung EUR 10,- 28. AFRIKA (2801) Wangari Maathai: Afrika, mein Leben. Erinnerungen einer Unbeugsamen (Umweltschützerin, Trägerin des Alternativen Nobelpreises und Politikerin in Kenia). 2008 DuMont Verlag. EUR 19,90 (2802) Wole Soyinka: Brich auf in früher Dämmerung. Erinnerungen (Memoiren des Literaturnobelpreisträgers aus Nigeria - für Menschenrechte, Demokratie und Freiheit). 2008 Ammann Verlag. EUR 34,90 (2803) André Heller (Hrsg.): Afrika! Afrika! Das magische Zirkuserlebnis vom Kontinent des Staunens. (Mit Basistexten und Fotos aus und über Afrika und die Zirkuskünstler.) 2007 Verlag Christian Brandstätter EUR 10,- 29. NORD- UND LATEINAMERIKA (2901) Tom Hayden: Writings for a Democratic Society. The Tom Hayden Reader. 2008 City Light Books. $ 21.95 (2902) Michael Parenti: Contrary Notions. The Michael Parenti Reader. 2008 City Light Books. $ 18.95 (2903) Marcia Pally: Warnung vor dem Freunde. Tradition und Zukunft US-amerikanischer Außenpolitik (und Evangelikalismus). 2008 Parthas Verlag EUR 19,80 (2904) Noam Chomsky/ Robert Pollin/ Heidi Garrett-Peltier/ David Rose/ Robert Fisk: Die Neokons und der "Neue Nahe Osten". Theorie und Praxis einer imperialistischen Umgestaltung. GÖAB-Meterialien, Heft 67, April 2008. (Broschüre). 2008 Gesellschaft f. österr.-arabische Beziehungen (Stutterheimstr. 16-18/2/5, 1150 Wien) EUR 10,- + Versand (2905) Frank Niess: Fidel Castro(Monographie) 2008 Rowohlt Verlag rm 50679. EUR 8,95 (2906) Subcommandante Marcos: Geschichten vom Alten Antonio. (Die Gründung der zapatistischen EZLN in Erzählungen der chiapanekischen Mayas/ Mexiko. Erweiterte Neuauflage ) 2007 Verlag Assoziation A EUR 14,- (2907) Kerstin Sack/ Steffen Stierle u.a.: Vom Süden lernen. Lateinamerikas Alternativen zum Neoliberalismus. AttacBasisTexte 29. 2008 VSA Verlag EUR 6,50 30. INDIGENE VÖLKER (3001) : Wie die Warrau auf die Erde kamen. Märchen der Ureinwohner Südamerikas. Erzählt von Hannelore Gilsenbach, Illustrationen v. Marta Hofmann 2007 Horlemann Verlag. EUR 9,90 (3002) Betty Mindlin (Hg.): Der gegrillte Mann. Erotische Mythen vom Amazonas. 2008 Unionsverlag UT 413 EUR 9,90 (3003) Martin Zvieger: Maori Mythen und Märchen. (Märchen der indigenen Einwohner von Aotearoa/ Neuseeland - nacherzähl). (Broschüre). 2008 Galerie PAC Wien (www.pacificArtAndCrafts.com) EUR 8,- + Versand 31. LITERATUR - HUMOR (3101) Abdourahman A. Waberi: In den Vereinigten Staaten von Afrika. Roman (Satire des dschibutischen Autors über afrikanische und europäische Flüchtlinge vor ihrer gespaltenen Welt.) 2008 Edition Nautilus EUR 16,- (3102) Henning Mankell: Tea-Bag. Roman (über afrikanische Flüchtlinge in Europa). 2006 dtv Nr. 25690 EUR 12,- (3103) Dirk C. Fleck: Das Tahiti Projekt. Roman (über eine überlebensfähige Gesellschaft auf einer pazifischen Insel). 2008 Pendo Verlag. EUR 19,90 (3104) Marco Schwartz: Das Karibische Testament. Roman (über die Entstehung eines Stadtteils im Norden Kolumbiens). 2008 Rotpunktverlag EUR 24,- (3105) Jorge Edwards: Faustino. Roman (Politthriller aus Chile). 2008 Verlag Klaus Wagenbach EUR 19,50 (3106) John Updike: In einer Bar in Charlotte Amalie. Frühe Erzählungen 3. 2008 Rowohlt Verlag rororo 23774. EUR 8,95 (3107) Samuel Shem: Mount Misery. Roman (Kritik an der Psychiatrie in den USA.) 2000 Knaur Taschenbuch Verlag, Nr. 61460 EUR 9,95 (3108) Jorn Riel: Gesang des Lebens. Die Grönland Saga. (Inuit aus Kanada besiedeln Grönland). 2008 Unionsverlag EUR 23,60 (3109) Rudolf Habringer: Island-Passion. Roman (über österreichische Emigranten in Island). 2008 Picus Verlag EUR 22,90 (3110) Sahar Khalifa: Heißer Frühling. Roman (über die Verteidigung von Arafats Regierungssitz in Ramallah/ Palästina). 2008 Unionsverlag EUR 20,50 (3111) Yasmina Khadra: Die Sirenen von Bagdad. Roman (über die Ausweglosigkeit des dschihadistischen Terrors im Irak und Libanon). 2008 Nagel & Kimche Verlag. EUR 19,90 (3112) Yasar Kemal: Der Sturm der Gazellen. Die Inselromane Bd. II. (Türken besiedeln Inseln in der Ägäis.) 2008 Unionsverlag UT 412 EUR 12,90 (3113) Marco Thomas Bosshard/ Juan-Manuel García Serrano (Hg.): Madrid Eine literarische Einladung (als Reiseführer in die spanische Hauptstadt). 2008 Verlag Klaus Wagenbach EUR 15,90 (3114) Anton Cechov: Krankenzimmer Nr. 6. Erzählung eines Unbekannten. Kleine Romane II. Hg. v. Peter Urban 1976 Diogenes detebe 20268 EUR 9,90 (3115) Karl Koehler: Gumpelmann. Eine psychiatrische Groteske. 2004 Peter Lehmann Antipsychiatrieverlag EUR 11,90 (3116) Peter Schneider: Rebellion und Wahn. Mein '68. Eine autobiographische Erzählung. (Mit Dokumenten und Charaktisierungen von handelnden Personen aus Deutschland). 2008 Verlag Kiepenheuer & Witsch EUR 19,95 (3117) Bernhard Schlink: Das Wochenende. Roman (über einen freigelassenen RAF-Häftling und seine ehemaligen Weggefährten). 2008 Diogenes Verlag EUR 18,90 (3118) Lutz Rathenow: Im Land des Kohls. (Von Tom Meilhammer illustrierte Erzählung über politische Kämpfe und Krämpfe - nicht nur - in der deutschen Schein-Demokratie.) 2008 edition buntehunde EUR 13,90 (3119) Andreas Weber: So nicht! Sentimental Stories (von Rebellen des Alltags). 2008 Picus Verlag EUR 19,90 (3120) Alfred Komarek: Doppelblick. Roman (Tristes Ende der Daniel-Käfer-Reihe im kaisergelben Bad Ischl). 2008 Haymon Verlag EUR 17,90 (3121) Michael Schmidt-Salomon/ Helge Nyncke: Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine Ferkel. Ein Buch für alle, die sich nichts vormachen lassen. (Religionskritisches Bilderbuch) 2007 Alibri Verlag EUR 12,- (3122) Franzobel/ Sibylle Vogel: Moni und der Monsteraffe. (Absurd verfremdete Bildergeschichte über Monsteraffen und - angebliche - Kannibalen.) 2008 Picus Verlag EUR 12,90 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Jul 2 12:12:52 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 02 Jul 2008 12:12:52 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 697 - Rb 129 - V. Shiva: Biosprit Message-ID: <486B54A4.9090302@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 697 - Rb. 129 - Vandana Shiva: Klimakatastrophe und Biosprit. Eine Medizin schlimmer als die Krankheit. Bad Ischl, 2.7.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Klimakatastrophe und Biosprit Eine Medizin schlimmer als die Krankheit Von Vandana Shiva (*) NEW DELHI, (IPS) - Im Jahr 2008 kann niemand mehr leugnen, dass ein vom Menschen verursachter Klimawechsel stattfindet. Trotzdem sind die bisherigen Vereinbarungen zur Milderung dessen Auswirkungen und zur Unterstützung der am meisten betroffenen Regionen noch ungenügend. Das Desaster wird nicht offen eingestanden. Um Klimaschwankungen einzudämmen braucht man substanzielle Veränderungen der vorherrschenden Produktions- und Konsummuster. Die Globalisierung hat die Produktion wie auch den Konsum weit und breit angeheizt und somit die Emissionen von Kohlenstoffdioxid erhöht. Die Normen der Welthandelsorganisation (WTO) zur Handelsliberalisierung zwingen die Nationen auf einen Entwicklungspfad der zu erhöhten Emissionen führt. Das gleiche gilt für die Weltbank, deren ungebremste Kreditvergabe für den Bau von Autobahnen, thermischen Kraftwerken, agroindustriellen Anlagen und den Kauf von Produkten der großen Konzerne, geradezu alle Länder darauf drängt, mehr Treibhausgase in die Atmosphäre abzulassen. Die Verantwortung tragen auch Großkonzerne wie z. B. Cargill und Walmart. Der Agrarkonzern Cargill ist ein Schlüsselakteur bei der Ausbreitung der Sojapflanzungen in Brasilien und der Palmölplantagen in den Regenwäldern von Indonesien und trägt somit volle Verantwortung für die erhöhten Emissionen und die Brandrodungen der Wälder. Das Modell des Supermarktkonzerns Walmart, das auf der Basis einer zentralisierten Einzelhandelsversorgung über große Entfernungen funktioniert, ist ein unfehlbares Rezept für die Belastung der Atmosphäre mit Kohlenstoffdioxid. Der erste Schritt zur Verminderung der Klimakatastrophe muss daher die realen Faktoren analysieren und die realen Akteure benennen, die zu dieser Krise geführt haben. Was meine ich unter realen Faktoren? Das sind Produktionsweisen, die im Gegensatz zur ökologischen Landwirtschaft und zur lokalen Produktion von Nahrungsmitteln stehen. Die realen Akteure, mit denen wir uns beschäftigen müssen, sind ganz offensichtlich das ins Gigantische gewachsene globale Agrogeschäft, die WTO und die Weltbank. Zu den realen Faktoren, die uns Sorge machen, gehört die systematische Zerschlagung der traditionellen landwirtschaftlichen Produktionsweisen, mit ihren niedrigen Emissionen, durch die rasante Ausbreitung von planwirtschaftlich konzipierten Urbanisierungen durch riesige Baukonzerne. Zerschlagen werden auch die nachhaltigen Transportsysteme auf der Basis erneuerbarer Energie und öffentlicher Verkehrsmitteln durch die Ausbreitung des Individualverkehrs mit Pkws. Die realen Akteure hinter diesen Übergängen zu unhaltbaren Mobilitätsstandards sind die Erdölindustrie und dieAutomobilkonzerne. Im 'Kyoto-Protokoll' sind Maßnahmen zur direkten Eindämmung von Aktivitäten, die schädliche Emissionen verstärken, völlig ausgeklammert worden. Man hat sich auch der politischen Herausforderung nicht gestellt, Normen gegen die Umweltvergifter zu schaffen und sie dafür bezahlen zu lassen - so wie es auf dem Umweltgipfel 1992 vereinbart worden war. Statt dessen wurde in Kyoto ein Mechanismus des Handels mit Emissionsrechten ins Leben gerufen, der die Vergifter begünstigt. Den Umweltverschmutzern wurden Rechte an der Atmosphäre eingeräumt und die Möglichkeit gegeben, ihre Rechte auf Umweltverschmutzung zu kommerzialisieren. Gegenwärtig werden auf dem Emissionsrechte-Markt 30 Milliarden Dollar umgesetzt - dabei wird geschätzt, dass es noch leicht eine Billion Dollar werden könnten. Eine andere falsche Lösung für den Klimawandel ist die Förderung von Biotreibstoffen, die auf der Basis von Mais, Soja, Palmöl und Jatropha produziert werden. Biobrennstoffe aus Biomasse sind noch immer die wichtigsten Brennstoffe der Armen in dieser Welt. Diese Energie dient z. B. zum Kochen und stammt von nicht essbarer Biomasse wie getrockneter Kuhdung, Gemüse- und Holzresten aus den Gemeindewäldern u. ä. Industrielle Biotreibstoffe jedoch sind keine Brennstoffe der Armen, weit eher sind es solche, die ihre Nahrungsmittel in Hitze, Elektrizität und Transport verwandeln. Flüssige Biobrennstoffe, insbesondere Ethanol und Biodiesel, sind zu rasant wachsenden Industriezweigen geworden, getrieben von der Suche nach Alternativen zu fossilen Brennstoffen, aus Angst vor dem Versiegen der Erdölquellen bzw. wegen den CO2 Emissionen. Der US-Präsident George W. Bush hat Ende Dezember vergangenen Jahres eine gewaltige Anhebung der Produktion von Biobrennstoffen bis zum Jahr 2020 versprochen. Ein solches Wachstum würde die Nachfrage und die Preise für Getreide so stark nach oben treiben, dass es die Armen aus den Nahrungsmittelmärkten rausdrängen würde. Industrielle Biobrennstoffe werden fälschlicherweise gefördert - als erneuerbare Energiequelle und als Mittel zur Verminderung der Emissionen von Treibhausgasen - obwohl die Verarbeitung ganzer Ernten von Soja, Mais und Palmöl in flüssige Treibstoffe das Klimachaos und die CO2 Belastung ganz gravierend verschärfen könnte. Die Rodung von Wäldern, um neue Soja- und Palmölplantagen anzubauen, führt eindeutig zu einer Erhöhung der CO2 Emissionen. Die für die Landwirtschaft zuständige UN-Organisation FAO schätzt dass 25 bis 30 % der Treibhausgase, die jährlich in die Atmosphäre abgegeben werden, durch die wachsende Vernichtung der Wälder entstehen. Die Produktion von Biotreibstoffen könnte bis zum Jahr 2022, so wird befürchtet, 98 % der indonesischen Regenwälder auf dem Gewissen haben. Auch am Fall der USA geht die Rechnung nicht auf. Laut Regierungsvorhaben sollten 20 % der Maisernte für die Ethanolproduktion verwendet werden. Das damit produzierte Ethanol könnte aber nur 1 % des Erdölkonsums ersetzen. Würde die ganze Maisernte für die Ethanolproduktion eingesetzt werden, dann könnten auch nur 5 % des gegenwärtigen Erdölverbrauchs ersetzt werden. Also kann kaum behauptet werden, dass hier eine Alternative vorliegt, um ein befürchtetes Versiegen des Erdöls zu begegnen - ganz sicher auch kein Mittel im Kampf gegen den Klimawandel. Diese falschen Lösungen werden nur zu einer Verschärfung der Klimakrise führen und die Ungerechtigkeit, den Hunger und die Armut in der Welt erschlimmern. (ENDE/trad fnf/COPYRIGHT IPS) ips - inter press service - die globale Nachrichtenagentur (*) Vandana Shiva, Biologin, Umweltaktivistin, Schriftstellerin und Alternative Nobelpreisträgerin. (Siehe auch E-Rundbrief-Infos 611, 624, 656 im www.begegnungszentrum.at/archiv/) Appelle und Informationen: In Österreich: "Brot auf die Teller und nicht in die Tanks" www.nachhaltig.at/agrosprit/ In Deutschland: www.regenwald.org/protestaktion. php?id=248 International: www.biofuelwatch.org.uk/ OECD-Studie: www.foeeurope.org/publications/2007/OECD_Biofuels_Cure_Worse_Than_Disease_Sept07. pdf -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Jul 2 12:18:54 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 02 Jul 2008 12:18:54 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 698 - Rb 129 - Militaer Israel - Oesterreich Message-ID: <486B560E.9060308@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 698 - Rb. 129 - Matthias Reichl, Maria Reichl u.a.: Militärische Zusammenarbeit mit Israel? Offener Brief an Mag. Norbert Darabos, Bundesminister für Landesverteidigung, Wien Bad Ischl, 2.7.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Militärische Zusammenarbeit mit Israel? Offener Brief an Herrn Mag. Norbert Darabos Bundesminister für Landesverteidigung Wien Betr.: Ihre Aussagen zur militärischen Zusammenarbeit mit Israel während Ihres Israel-Besuches. Sehr geehrter Herr Bundesminister! Um etwaigen Fehlinterpretationen der Presseberichte über Ihren Besuch in Israel, vor allem bei ihrem Amtskollegen und hohen Militärs vorzubeugen ersuchen wir Sie, uns Ihre autorisierten Aussagen zur Verfügung zu stellen. Durch die Presseaussendungen Ihres Ministeriums geht unzweifelhaft hervor, dass die - bisher jetzt schon in Ansätzen bestehende? - Zusammenarbeit zwischen bestimmten österreichischen Einheiten und militärischen Projekten und Partnern in der IDF (Israeli Defense Forces) intensiviert werden sollen. Wir nehmen an, dass Ihnen die - gelinde gesagt - problematischen militärischen Konzeptionen der IDF, deren immer wieder eingesetzte Militärtechnologie (u.a. Streubomben, DU-Munition, weitere, teils unbekannte Waffensysteme, Einschüchterungsaktionen durch Tiefflüge und Raketeneinsätze gegen Zivilisten...) und andere Unterdrückungsmechanismen - die auch öfters von UN-Resolutionen verurteilt wurden - bekannt sind. Ein noch gravierenderer Aspekt sind die Andeutungen bzw. offenen Ankündigungen hoher israelischer Persönlichkeiten die - nicht unter UN-Kontrolle stehenden - Atomwaffen demnächst gegen den Iran einzusetzen. Das jüngst bekanntgewordene Manöver der israelischen Luftstreitkräfte über Kreta, das einen Langstreckeneinsatz übte, wurde als eine weitere Etappe zu einer unabschätzbaren Verschärfung des Nahostkonfliktes - u.a. auch von höchsten UN-Behörden - entschieden verurteilt. Werden die österreichischen Militärs bei ihrem Israelaufenthalt in den oben erwähnten Militärtechnologien und -strategien trainiert bzw. werden israelische Militärs dies auf österreichischem Territorium durchführen? Wie können Sie diese Zusammenarbeit mit einer der größten und aggressiven Militärmächte mit der Neutralität Österreichs und den Menschenrechten vereinbaren? Auf diese und eine Reihe weiterer Fragen erwarten wir - Engagierte in Friedens-, Menschenrechts- und anderen Bewegungen - von Ihnen bzw. Ihrem Mitarbeiterstab Antworten und entsprechende Entscheidungen - auf der Grundlage der österreichischen wie auch internationalen Gesetze bzw. sonstiger Grundsatzentscheidungen. Mit besten Grüßen, Matthias Reichl, Maria Reichl und weitere Unterstützer, 23 Juni 2008 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Jul 15 14:05:58 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 15 Jul 2008 14:05:58 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 699 - L. Boff: Mayas und Zivilisationskrise Message-ID: <487C92A6.6080500@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 699 - Leonardo Boff (Brasilien): Welche Antworten haben die alten Mayas auf die Krise unserer Zivilisation? (IPS) Bad Ischl, 15.7.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Welche Antworten haben die alten Mayas auf die Krise unserer Zivilisation? Von Leonardo Boff (*) RIO DE JANEIRO, (IPS) -- Die Zeichen vermehren sich und sprechen eine klare Sprache: Die Erde kann die verstärkte Ausbeutung ihrer Ressourcen, die Entwürdigung ihrer Kinder, die Ausgrenzung von Millionen von Menschen und deren Verurteilung zum Hunger, einfach nicht länger ertragen. Der britische Historiker Eric Hobsbawm bemerkte in seinem viel zitierten Buch "Das Zeitalter der Extreme" sehr treffend: "Die Zukunft kann nicht die Fortsetzung der Vergangenheit sein, denn unsere Welt läuft sonst das Risiko, zu explodieren oder zu implodieren. Es muss sich ganz einfach etwas ändern, da die Alternative nur die Dunkelheit ist." Wie kann diese Dunkelheit vermieden werden, die zum Untergang unserer Zivilisation führen kann - und vielleicht sogar das Armageddon der Spezies Mensch bedeutet? Wir sollten uns unbedingt mit anderen Zivilisationen beschäftigen -- sie können uns einiges in Sachen ökologischer Weisheit lehren. Es gibt viele solcher Kulturen, aber ich habe die der Mayas ausgesucht, weil ich erst kürzlich zu Besuch in Zentralamerika war, wo die Nachfahren dieser außergewöhnlichen Zivilisation leben. Ich habe mich lange und ausführlich mit Weisen, Priestern und Schamanen unterhalten. Aus dem reichen Fundus möchte ich nur drei zentrale Punkte herausheben, die in unserem Lebensstil auffallend fehlen: Die harmonische Kosmovision mit allen Lebewesen, die faszinierende Anthropologie, in der das Herz im Mittelpunkt steht und der Sinn menschlicher Arbeit. Die alt hergebrachten Weisheiten der Mayas haben sich durch mündliche Übertragungen von Eltern auf die Kinder erhalten können. Da sie stets neben der modernen Kultur mitgeführt wurden, sind die alten Traditionen und Lehren treu als kulturelles Erbe gehütet und gepflegt worden -- bestätigt auch in Schriften wie "Popol-Vuh" und den Büchern von Chilam Balam. Dabei muss ich feststellen, dass die grundlegende Intuition ihrer Kosmovision der modernen Kosmologie und der Quantenphysik recht nahe kommt. Das Universum ist aufgebaut und wird zusammengehalten von kosmischen Energien ausgehend vom Erschaffer und Erhalter des Ganzen. Was in der Natur existiert, ist aus der Liebe zwischen dem Herzen des Himmels und dem Herzen der Erde entstanden. Die Mutter Erde ist ein Lebewesen, das pulsiert, spürt, erahnt, arbeitet -- sie schafft und ernährt alle ihre Kinder. Der grundlegende Dualismus zwischen Erzeugung und Zerfall (wir würden dazu "Chaos und Kosmos" sagen) schafft die Dynamik des gesamten Universums als Prozess. Das Wohlbefinden wird erreicht, wenn der Mensch sich mit diesem Prozess in Einklang befindet und von einem tiefen Respekt gegenüber jedem Lebewesen durchdrungen ist. So fühlt sich der Mensch als gleich gesinntes Teil der Mutter Erde und kann ihre Schönheit und ihren Schutz genießen. Der Tod widerspricht dem nicht, sondern ist nur eine noch tiefere Einbindung im Universum. Aus der Sicht der Mayas sind die Menschen "die Aufgeklärten, die Suchenden der Existenz". Berichtenswert ist da ein Auszug aus einem Text von Popol Vuh über die Erscheinung des Menschen: "Es wird Licht werden, eine Dämmerung im Himmel und auf Erden - denn es kann keine Glorie und keine Größe in unserer Schöpfung geben, bis der Mensch erscheint". Um seine Vollendung zu erreichen, muss der Mensch drei Werdegänge durchlaufen -- es handelt sich dabei um einen wahrhaftigen Individuierungsprozess, wie ihn der Schweizer Psychoanalytiker C. G. Jung beschrieben hat. Die "Person aus Lehm" kann zwar reden, hat aber keine Konsistenz, denn das Wasser löst sie auf. Sie entwickelt sich und kann eine "Person aus Holz" werden. Dann hat sie Verstand aber keine Seele, weil sie rigide und unsensibel ist. Letztendlich erreicht der Mensch die Phase der "Person aus Mais", dann "weiß er, was nah und was weit weg" ist, sein Hauptmerkmal ist jedoch, dass er jetzt ein Herz besitzt. Deshalb kann er auch "ganz genau das Universum, die Quelle des Lebens, fühlen und wahrnehmen": Sein Herz schlägt im Rhythmus des Herzens des Himmels und des Herzens der Erde. Das Wesentliche des Menschseins ist im Herz -- das Gleiche behaupten schon lange Denker wir M. Maffesoli, D. Goleman, A. Cortina und ich selbst. Es findet sich in der herzlichen Intelligenz und im sensiblen Verstand. Es geht aber nicht darum, dem analytischen und rechnenden Verstand abzuschwören, sondern diesen zu ergänzen, zu vergrößern, damit unser Vermögen zu verstehen, breiter und reicher wird. Durch die Gewichtung auf diese anderen Formen der Rationalität schaffen wir Raum, damit Werte wie Fürsorge, Liebe, Mitgefühl und Respekt entstehen, ohne die wir das bedrohte System des Lebens nicht retten können. Der dritte Aspekt der Weisheit der Mayas betrifft die Arbeit und ist besonders aufklärend für unsere Kultur. Für uns ist Arbeit hauptsächlich die Produktion von Gütern und Reichtum. Die besten Stunden des Tages widmen wir der Arbeit, die meistens sogar enttäuschend und wenig kreativ ist. Für die Mayas ist menschliche Arbeit, eine Hilfestellung für die Mutter Erde, die uns alles gibt, was wir zum Leben brauchen. Wenn uns etwas fehlt, dann helfen wir ihr, genug für uns alle zu produzieren. Wenn dieses Ziel erreicht ist, dann können sich die Menschen anderen Dingen widmen, wie dem Zusammenleben in der Gemeinschaft, der Pflege der Wohnungen, der Straßen und der Tempel, und z.B. der Kunst. Die Arbeit ist für die Mayas eine Tätigkeit, die den Menschen nicht versklavt, sondern sie erlaubt ihm, seine Fertigkeiten auszudrücken und sein Leben zu gestalten. Diese Lebensweisheit hat seine ganz besondere Gültigkeit in der kritischen Situation unserer Geschichte. Alles was uns hilft, das Gleichgewicht der Erde und ihre Fruchtbarkeit zu unterstützen, sollte anerkannt und übernommen werden - als eine Form der Regeneration und Rettung. (ENDE/trad fnf/mjr/COPYRIGHT IPS) (*) Leonardo Boff, Brasilianischer Schriftsteller, Befreiungstheologe und Ko-Autor und Sprecher der "Charta der Erde" --------------- ips - inter press service - die globale Nachrichtenagentur aus dem Süden ips columnists service ist ein selbstständiger Dienst der internationalen Nachrichtenagentur IPS, der getrennt von den regulären Nachrichtendiensten vertrieben und verrechnet wird... Bedingungen für Veröffentlichungsrechte: FÜR RÜCKFRAGEN: ips columnists service - deutschsprachige Redaktion: Federico Nier-Fischer fnf_comunicaciones Beheimgasse 20/7; A-1170 Wien/AUSTRIA TEL: ++43 1 4071521 Mob: ++43 676 3105594 ips.columnists.german at airpost.net -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Jul 22 12:24:47 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 22 Jul 2008 12:24:47 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 700 - WTO-mini-ministerial-meeting 07/08 Message-ID: <4885B56F.9040900@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 700 - La Via Campesina: Wrong doctor, wrong remedies. Release regarding the WTO bilateral and mini Ministerial Meeting 22. - 25.7.2008, Geneva; IATP blog: Last Call for WTO's Doha Round? Bad Ischl, 22.7.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ La Via Campesina release regarding the WTO bilateral and mini Ministerial Meeting Geneva, 22nd July 2008 Wrong doctor, wrong remedies WTO pushes for more trade liberalisation to solve food crisis: more fuel on the fire! About 40 hand-selected trade ministers invited to Geneva do not have any mandate to decide on the future of millions of people. La Via Campesina demands an end to the WTO negotiations! The policies of the WTO have de-regulated food and agricultural markets. They have pushed for privatisation of services and natural resources generating a speculative bubble out of control of national governments, increasing hunger to up to a billion people. The current world food crisis is a direct consequence of the liberalization of food and agriculture markets and policies. This is not a crisis of production, this is a crisis of policies. There has never been more food on the planet but the inequalities of distribution of food are worsened by price rises favouring Transnational Corporations (TNCs). Trade liberalisation is the core of the problem. Using the same recipes as remedies will only deepen the food and climate crises. Mr. Sago Indra, a Via Campesina leader from Indonesia said: "Pretending to solve the food crisis with the WTO is like calling the wrong doctor and taking the wrong remedies". Meanwhile, transnational corporations have taken over and increased their control over the food market, production and retailing sectors. This crisis is looked upon as an opportunity for further TNC business. Consumers, small scale farmers and farm workers are the losers of today's policies. Higher prices for consumers and low prices for small scale farmers generate hunger both in rural and urban areas. A cosmetic agreement will not hide the failure of a so called "development" round that is in fact a "food crisis round". It will not fool small scale farmers, food producers and agricultural workers of the world. In support to the numerous struggles against the WTO around the world, we demand the abolition of all trade negotiations within the WTO. Food is not a commodity! We defend the right to farm, the right to feed, the right to eat! WTO out of agriculture! Via Campesina spokespersons available for interviews in Geneva (July 20 - 25) Sago Indra: Indonesian Farmer producing rice in West Sumatra. He is one of the leaders of the Indonesian Peasant Union (serikat petani Indonesia/ SPI), Via Campesina member. Jaime Tadeo: Rice farmer, leader of the Philippine farmers' organisation PARAGOS, Via Campesina member. Jose Luis Hernandez : Jose Luis Hernandez is the Vice President of the National Union of Workers (UNT) and Secretary of the Union Affairs of the Central Independent of Farm Workers and Peasants, Via Campesina member. Media Contact in Geneva: Tejo Pramono : + 41 788760163 More on www.viacampesina.org -- International Operational Secretariat ----------------------------------------------------------------------- La Via Campesina - International Secretariat: Jln. Mampang Prapatan XIV No. 5 Jakarta Selatan, Jakarta 12790 Indonesia Phone : +62-21-7991890, Fax : +62-21-7993426 E-mail: viacampesina at viacampesina.org, Website: http://www.viacampesina.org ------------------------------ Last Call for WTO's Doha Round? Trade ministers are in Geneva this week for a final push to complete the World Trade Organization's Doha Round of negotiations. After seven years of talks, the compromises required to reach agreement have effectively killed the Doha Agenda itself -- originally intended to help spur development in poor countries. But WTO members are not giving up. Will WTO Director General Pascal Lamy succeed in convincing countries that a bad deal is better than no deal? IATP's Anne Laure Constantin is blogging daily from Geneva on the latest twists and turns in the WTO negotiations at IATP's Think Forward blog. IATP's Think Forward blog - http://iatp.typepad.com/thinkforward/trade/index.html Read the latest Geneva Update to find out what is at stake - http://www.tradeobservatory.org/genevaupdate.cfm Ben Lilliston Communications Director Institute for Agriculture and Trade Policy 612-870-3416 ben at iatp.org www.iatp.org -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Jul 29 13:12:58 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 29 Jul 2008 13:12:58 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 701 - Atom - Hiroshimatag 2008 Message-ID: <488EFB3A.9010905@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 701 - Matthias Reichl: 50 Jahre Ostermärsche "Nein zu Atomwaffen" - 30 Jahre "Nein zum AKW Zwentendorf" ... und heute? Zum Hiroshimatag 2008; Mordechai Vanunu (Israel): Message for CND in London and for Hiroshima day 2008. (Zur Atomrüstung in Israel) Bad Ischl, 29.7.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ 50 Jahre Ostermärsche "Nein zu Atomwaffen" - 30 Jahre "Nein zum AKW Zwentendorf" ... und heute? Zum Hiroshimatag 2008 Die tödlichen Zwillinge Atomenergie und Atomwaffen, die todbringende Kette vom Uranabbau bis zur Atommülllagerung waren lange vor der erfolgreichen Volksabstimmung gegen das AKW Zwentendorf - am 5. November 1978 - ein bewegendes Thema unter informierten und engagierten Menschen - weltweit. Dass gerade jetzt einerseits die Propaganda für Atomanlagen intensiviert wird und sich andererseits die - oft unterdrückten - Meldungen über Strahlenschäden bei Mensch und Natur häufen, ist ein Beweis für die sich zuspitzenden Konflikte und Gefahrenpotentiale. Dabei zeigt sich immer deutlicher die enge Verflechtung von militärischer und "ziviler" Nutzung und auch die Repression der dafür Verantwortlichen gegen Kritiker - mit allen verfügbaren Mitteln, die Robert Jungks Warnungen vor dem "Atomstaat" inzwischen weit übertreffen. Noch so gut gemeinte Appelle und andere gewaltfreie Kampagnen - auch gegen Umweltzerstörungen, Armut, soziale und ökonomische Unterdrückung (um nur einige weltweite Gefahren zu nennen) - hatten bisher nicht die nötige nachhaltige Wirkung. Haben wir noch weitere Ressourcen um unsere Kampagnen auszuweiten und zu intensivieren ohne der Atomlobby den Gefallen zu tun und sich bis ins Untragbare selbst auszubeuten? Matthias Reichl, Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Bad Ischl 29.7.2008 ----------------------------------- Dazu passend ein Text von Mordechai Vanunu zum Hiroshimatag 2008: Message for CND in London and for Hiroshima day 2008. Mordechai Vanunu Hi My message to CND is the same, nothing has changed since the first year of this case in 1986. So the message is, We are now in 2008, in the 21st century, and the world has been totally changed since my revelation on Israel's NWs proliferation in secret. Also it was a report about the super power states behind all these NWs proliferation during the cold war - without the super powers England, France, US, Canada, Norway and others in Europe, Israel and other states could not be able to produce, test and spread Atomic weapons to many states. Also my revelations exposed a secret plan to produce Atomic weapons by many many states in secret, in EU, in Asia, South America, and Africa. All this means while the big movement of CND in all EU, with England CND leading it, was running, in fact the reality in the world was the opposite: atomic weapons were a secret plan in all the world to spread and to bring a NWs World War 3. So the highlight of that important act of revealing Israel Atomic weapons in secret in 1986, was to expose the conspiracy against all the world's people, to build, spread, and use atomic weapons. Now the cold war has ended, the spy games conspiracies collapsed. The world moved to start abolition, destroying NWs, and to really act against atomic weapons proliferation. The result is many states gave up their Atomic weapons, arsenals. Many states closed their secret programmes to build atomic weapons, like South Africa, Belarus, Ukraine, North Korea, Iraq, Iran. Only Israel is still left with all its atomic weapons. We are still waiting for this state to report to the world what they are doing in secret and what is the Israel policy, with atomic weapons or without Atomic weapons. What Israel wants for itself the ME states also want. My message: The people of the 21st century have more accurate information. The Internet, the computers, the Digital age, the satellites, crossing all barriers, uniting all the people, and making them see that the real enemies are the weapons, NWs. We are more able to force all the super powers, and UN, to accomplish the wish of people of all the world, that is to Ban, abolish all Atomic weapons. On this earth. Atomic weapons have no future use, and no future enemies to fight, they are still endangering the human race on this Globe. We are calling on the UN to Ban atomic weapons as They Ban Mines and Cluster Bombs, and to force any state who have them to destroy their atomic weapons. That is the target of CND for the 21st century. Nothing changed. See you very soon in CND house in London. -vmjc http://www.serve.com/vanunu/20080710message2008.html -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Jul 30 15:33:11 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 30 Jul 2008 15:33:11 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 702 - WTO-Verhandlungen gescheitert. T. 1 Message-ID: <48906D97.5000505@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 702 - Lori Wallach (Public Citizen's Global Trade Watch Division/ USA): Doha Round - Another WTO Collapse in 'Make or Break' Talks Shows New Direction Is Required; Victory for Small Farmers, Workers, Civil Society and Developing Nations as WTO Expansion Bid Is Again Defeated in Geneva; Attac Österreich: WTO-Stillstand: Attac sieht Chance für neuen Weg. Bad Ischl, 30.7.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Ein - hoffentlich dauernder - Erfolg des jahrelangen gewaltfreien Widerstandes von uns globalisierungskritischen Netzwerken! Aber auch - wie schon bei vorangegangenen Zwischenerfolgen - müssen wir wachsam bleiben. WTO-Chef Pascal Lamy und andere Verhalndler kündigten an, dass ab September in irgendeiner Form weiterverhandelt werden soll - wahrscheinlich um schwächere Länder unter Druck zu setzen. Dazu kommen noch parallele EPA-Verhandlungen (Economic Partnership Agreements) mit einzelnen Ländern. Als erster Infoteil Texte von Lori Wallach, Public Citizen's Global Trade Watch Division (USA) und Attac Österreich, 29.7.2008 Weitere Infos nach den heutigen Pressekonferenzen der NGOs. Matthias Reichl, 30.7.2008 -------------------------------------- RIP Doha Round - Another WTO Collapse in 'Make or Break' Talks Shows New Direction Is Required; Victory for Small Farmers, Workers, Civil Society and Developing Nations as WTO Expansion Bid Is Again Defeated in Geneva Statement of Lori Wallach, Director of Public Citizen's Global Trade Watch Division Thank God no deal was reached, because the proposal under consideration would have exacerbated the serious economic, food security and social problems now rocking numerous countries. The moldering corpse of the Doha WTO-expansion Round should have been buried years ago. Hopefully after this latest rejection of the Doha agenda, countries will move on to a new agenda focused on fixing the existing WTO rules. Countries' unwillingness to concede on particular themes is the proximate cause for the collapse, but government positions were based on strong public opposition in many poor and rich nations alike to expanding WTO scope and authority after more than a decade of experience of the WTO's damaging outcomes. By calling a ministerial summit to try to force agreement on a WTO expansion agenda opposed by many countries, WTO Secretary General Pascal Lamy set up the conditions for yet another direct blow to the beleaguered global commerce agency's shaky legitimacy. The WTO's 14-year lifespan has sparked a dramatic wave of popular protest across the world, and this week's talks were no different, with small farmers, fishers and workers protesting in various national capitals and teams of civil society activists traveling to Geneva to remind their countries' WTO delegates of the political consequences at home of damaging compromises. Now that WTO expansion has been again rejected at this "make or break" meeting, elected officials and those on the campaign trail in nations around the world - including U.S. presidential candidates - will be asked what they intend to do to replace the failed WTO model and its version of corporate globalization with something that benefits the majority of people worldwide. While the "blame-country-x game" is likely to reach a frenzy this week, seven years of virtual deadlock since the Doha Round WTO expansion talks started signals that most WTO countries and their populations are seeking a different direction than what was offered with the Doha agenda. The WTO Secretariat and the small bloc of mainly rich country governments who stubbornly insist on continuing with the Doha WTO expansion agenda after it has been repeatedly rejected are the ones to blame for the repeated summit collapses and deadlocks. With the damaging socio-economic consequences of WTO implementation and an exclusive negotiating process at the summit having once again translated into a rejection of WTO expansion, the organization's already-shaky legitimacy is nearing rock bottom. Acknowledging the broad opposition among WTO member countries to aspects of the Doha Round agenda, WTO officials had called last week's invitation-only mini-ministerial with the intention of allowing 35 of the WTO's 153-member nations to participate in a selective process known as the "Green Room". But even this exclusive process was abandoned by the third day of talks in favor of closed-door meetings among representatives from seven large countries. This so-called "G-7" group completely excluded African and Caribbean countries, included only Japan and China from all of Asia and only Brazil from all of Latin America. And this was the so-called Doha "Development" Round! The remaining trade ministers - mainly from poor countries - were left "in the dark sitting in the dark", as the Indonesian trade minister complained. Kenya's Deputy Prime Minister and Commerce Minister Uhuru Kenyatta spoke for the African countries in expressing similar anger. The seven large nations announced a tentative deal this weekend, warning that it represented a non-negotiable balance of interests. They declared to the press that a ministerial declaration resolving various issues was at hand. However, when this take-it-or-leave-it deal was brought back to the exclusive 35-country grouping, inquires began about the details. Over the past two days it became clear that the proposed modalities agreement was unacceptable to blocs of countries and the 8-day summit ended where it began: with countries in deep disagreement about the future direction of global trade rules and negotiations. Public Citizen is a national nonprofit advocacy organization based in Washington, D.C. For more information, please visit www.citizen.org Lori Wallach Director, Public Citizen's Global Trade Watch +1 (202)546-4996 / fax +1 (202)547-7369 http://www.tradewatch.org Visit our blog http://www.eyesontrade.org --------------------- WTO-Stillstand: Attac sieht Chance für neuen Weg Utl.: Freihandelsansatz sollte fallen gelassen werden, stattdessen nachhaltige Entwicklung Attac Österreich begrüßt das neuerliche Scheitern der WTO-Verhandlungen. "Die Industrieländer und Exportgewinner im Agrar-, Dienstleistungs- und Industriebereich kommen mit ihren Partikularinteressen nicht mehr durch, und das ist gut so", kommentiert Alexandra Strickner von Attac Österreich das Scheitern der WTO-Verhandlungen. "Das Durchdrücken der Liberalisierungsinteressen wäre nicht nur eine Niederlage einer sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen globalen Politik gewesen, sondern insbesondere auch der Demokratie, weil zwei Drittel der WTO-Mitglieder von den Verhandlungen ausgeschlossen waren und das anwesende Drittel nur von den Regierungen vertreten war", so Strickner. VertreterInnen von Bauernorganisationen und Gewerkschaften, insbesondere aus dem Süden haben während der gesamten Verhandlungswoche in Genf und in ihren Ländern ihren Regierungen klar gemacht, dass eine Abschluss der WTO-Verhandlungsrunde mit den vorliegenden Vorschlägen zu massiven Jobverlusten und einer weiteren Zerstörung lokaler Landwirtschaft, die für die Hungerbekämpfung essentiell ist, zur Folge hätten. Für Millionen von Kleinbauern und -bäuerinnen, ArbeitnehmerInnen und lokalen Unternehmen ist das Scheitern der Verhandlungen eine gute Nachricht", so Alexandra Strickner, Obfrau von Attac Österreich. Attac sieht nach dem nun bereits sieben Jahre währenden Scheitern der Doha-Runde eine Chance, einen ganz neuen Ansatz für globale Handelsregeln zu wählen. "Es wäre für die große Mehrheit der Menschen in Nord und Süd, für zukünftige Generationen und für die Umwelt besser, wenn in der UNO Handelsregeln und Entwicklungsziele, Menschenrechte, Umweltschutz, Arbeitsrechte sowie Verteilungsziele aufeinander abgestimmt würden. Dazu müsste die Freihandelslogik auf den Kopf gestellt werden. Handel dürfte nur noch ein Mittel sein, um nachhaltige Entwicklung und die Umsetzung der Menschenrechte zu verwirklichen", so Strickner abschließend. Alexandra Strickner, www.attac.at -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Jul 31 16:37:19 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 31 Jul 2008 16:37:19 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 703 - Demokratisches Europa - Manifest Message-ID: <4891CE1F.6090701@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 703 - Manifest für ein demokratisches Europa (A). (EU-kritisches Manifest österreichischer Wissenschafter, Juli 2008). Bad Ischl, 31.7.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Manifest für ein demokratisches Europa Angesichts der Krise der Europäischen Union nach dem Nein Irlands zum Vertrag von Lissabon fordern wir alle Beteiligten zu einer sachlichen und respektvollen öffentlichen Diskussion auf. Ein Ausweg aus der gegenwärtigen Krise kann nur durch Stärkung der demokratischen Kultur gefunden werden. Die Unterdrückung der kritischen Öffentlichkeit vertieft nur die Krise. Dieses Manifest versteht sich als Beitrag zu einer demokratischen Diskussion und bietet konkrete Lösungen an. Respekt vor der demokratischen Kultur Irlands! -- Die Volksabstimmung in Irland ist Ausdruck demokratischer Kultur. Das schätzen wir. -- Wir respektieren die Willensentscheidung der irischen Bevölkerung über den Vertrag von Lissabon. Sie ist der Souverän und verdient Respekt für ihre legitime Willensäusserung wie jeder Souverän. -- Wir weisen jeden Versuch zurück, diese demokratische Entscheidung des einzig befragten Souveräns zu diffamieren, zu ignorieren oder mit Abstimmungswiederholungen zu annullieren. -- Wir kritisieren insbesondere die Herabwürdigung der irischen Bevölkerung dafür, dass sie ihr Recht auf Selbstbestimmung ausgeübt hat, das den anderen 26 Bevölkerungen verwehrt wurde. -- Die jüngsten Umfragen (Eurobarometer) bezeugen, dass die Irinnen und Iren zu den europafreundlichsten Bevölkerungen zählen. Mehrheitlich abgelehnt wurde nicht die Mitgliedschaft in der EU, sondern deren Fehlentwicklungen, die im Vertrag von Lissabon zum Ausdruck kommen. Sofortiger Ratifikationsstopp! -- Wir rufen in Erinnerung, dass schon der Plan A der Regierungen, der EU eine «Verfassung» zu verleihen, 2005 klar am französischen und holländischen Souverän gescheitert ist. -- Plan B der Regierungen war, den im wesentlichen inhaltsgleichen Vertrag als «EUReformvertrag» gegen den Willen von Mehrheiten ohne Volksabstimmungen durchzusetzen. Diese Strategie ist nun am einzigen Souverän, der abstimmen durfte, ebenfalls gescheitert. (In Österreich verstösst nach Auffassung der Unterzeichnenden die Ratifikation des Vertrages von Lissabon ohne Volksabstimmung gegen Art. 44 Abs. 3 des Bundes-Verfassungsgesetzes, das im Falle einer Gesamtänderung der Verfassung eine Volksabstimmung zwingend vorschreibt. Grundsätzlich ist in einer Demokratie in fundamentalen Entscheidungen der Souverän die letzte Instanz.) -- Plan C prominenter EU-Politiker scheint nun zu sein, unbeirrt weiterzumachen. Das wäre nicht nur eine weitere Missachtung der Demokratie, sondern auch ein klarer Rechtsbruch. Der Vertrag von Lissabon besagt selbst, dass er nur in Kraft treten kann, sofern Ratifikationsurkunden von allen Mitgliedstaaten hinterlegt worden sind. Das ist nach dem Nein der Iren nicht mehr möglich. Daher sind jegliche Versuche, den Vertrag von Lissabon trotz des irischen Votums in Kraft zu setzen, schon im Ansatz abzulehnen. Mehr Demokratie in der Europäischen Union! -- Die Reaktionen der Regierungen sind der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung, die vielen Menschen in der Union wachsendes Unbehagen bereitet: Die Regierenden vertreten in abnehmendem Masse die Interessen der Bevölkerung und immer mehr die Interessen einflussreicher Gruppen. -- Die nicht demokratisch legitimierten EU-Institutionen dehnen die Kompetenzen der EU immer weiter aus und entziehen gleichzeitig den Bürgerinnen und Bürgern das Recht auf demokratische Mitgestaltung. -- Insbesondere der radikale Vorrang der sogenannten «Vier Grundfreiheiten» vor sozialen, ökologischen und demokratischen Rechten, die Förderung von Gentechnik und Atomenergie sowie die im Vertrag von Lissabon festgeschriebene Aufrüstungsverpflichtung entsprechen in vielen Mitgliedsländern nicht dem Mehrheitswillen. -- Ein Vertrag für 27 Länder mit ihren unterschiedlichen Geschichten, Traditionen, Kulturen, geographischen Gegebenheiten und Rechtssystemen ist ohne strenge Einhaltung des Subsidiaritätsprinzips zum Scheitern verurteilt. Lösungsvorschläge! -- Die Ablehnung des Vertrags seitens der irischen Bevölkerung eröffnet die Chance eines demokratischen Ansatzes mit breiter Beteiligung und intensiver öffentlicher Diskussion über die Zukunft der EU. -- Ein Nachfolgevertrag für den Vertrag von Nizza darf nur für Bevölkerungen gelten, die ihm nach einer ausführlichen öffentlichen, chancengleichen Erörterung aller Für und Wider direktdemokratisch zustimmen. -- Ein gesamteuropäisches Referendum mit Mehrheitsentscheid ist keine Lösung, weil erstens keine Bevölkerung Europas bei einer derartig fundamentalen Entscheidung wie der Einschränkung der Souveränität überstimmt werden darf und weil es zweitens keinen gesamteuropäischen Staat und keine gesamteuropäische Öffentlichkeit gibt. -- Die Anzahl der zustimmenden Souveräne würde steigen und könnte alle 27 der europäischen Union umfassen, wenn der Nachfolgevertrag im Rahmen eines direktdemokratischen Prozesses von einer durch demokratische Wahlen legitimierten gesamteuropäischen Versammlung ausgearbeitet würde. -- Ein wünschenswertes Ergebnis dieser Versammlung wäre, dass soziale, ökologische und demokratische Rechte Vorrang vor Wirtschaftsfreiheiten erhielten, wobei einzelne Länder als Vorreiter höhere soziale und ökologische Standards durchsetzen könnten. -- Der Staat und die Parteien werden aufgefordert, eine wirklich freie Meinungs- und Willensbildung zuzulassen und zu fördern, auch hinsichtlich möglicher (wohlbegründeter, nicht bloss populistischer) EU-skeptischer Standpunkte. -- Ausserdem sollte die Übertragung von Souveränitätsrechten an die EU jederzeit durch Referenden in den Mitgliedstaaten revidiert werden können. -- Ein ökologisches, soziales, zukunftsfähiges und menschenfreundliches Europa kann nur auf dem Weg verbesserter Demokratie erreicht werden und nicht über den Abbau von Demokratie. Wien, im Juli 2008 Hans Peter Aubauer, Physiker, Uni Wien Peter Bachmaier, Osteuropaexperte, Wien Erwin Bader, Philosoph, Uni Wien Heinz Barta, Jurist, Uni Innsbruck Christian Felber, Attac, WU Wien Alfred Haiger, Agrarwissenschaftler, Boku Wien Max Haller, Soziologe, Uni Graz Adrian Hollaender, Jurist, Uni Wien, Uni Klausenburg, IU Vienna Gerhard Jagschitz, Historiker, Uni Wien Hans Köchler, Philosoph, Uni Innsbruck Hermann Knoflacher, Verkehrsplaner, TU Wien Hans Kohlmaier, Zentralbetriebsratsvorsitzender Wolfgang Kromp, Risikoforscher, Uni Wien Helga Kromp-Kolb, Meteorologin, Boku Wien Peter Moeschl, Arzt, MedUni Wien Anton Moser, Biotechnologe, TU Graz Heinrich Noller, Physikochemiker, TU Wien Andreas Novy, Regionalökonom, WU Wien Petra Seibert, Meteorologin, Boku Wien Raimund Sobotka, Sportpädagoge, Uni Wien Bernhard Ungericht, Betriebswirt, Uni Graz Claudia von Werlhof, Politologin, Uni Innsbruck Peter Weish, Humanökologe, Uni Wien Ernst Florian Winter, Politologe, Dipl. Akad. Wien/Priština Heinrich Wohlmeyer, Agrar- und Umweltökonom, Boku Wien -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Aug 6 10:50:40 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 06 Aug 2008 10:50:40 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 704 - Peace-Boat to Gaza Message-ID: <489965E0.7030002@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 704 - Jeff Halper (Israeli Committee Against House Demolitions/ICAHD): An Israeli Jew in Gaza: A Statement. (International Peace-Boat-Voyage from Cyprus to Gaza port, start: Aug. 5th, 2008). Bad Ischl, 6.8.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ AN ISRAELI JEW IN GAZA: A STATEMENT BY JEFF HALPER Jeff Halper Tuesday, August 05, 2008 In another few days, I will sail on one of the Free Gaza movement boats from Cyprus to Gaza. The mission is to break the Israeli siege, an absolutely illegal siege which has plunged a million and a half Palestinians into wretched conditions: imprisoned in their own homes, exposed to extreme military violence, deprived of the basic necessities of life, stripped of their most fundamental human rights and dignity. The siege violates the most fundamental principle of international law: the inadmissibility of harming civilian populations. Our voyage also exposes Israel's attempt to absolve itself of responsibility for what is happening in Gaza. Israel's claim that there is no Occupation, or that the Occupation ended with "disengagement," is patently false. Occupation is defined in international law as having effective control over a territory. If Israel intercepts our boats, it is clear that it is the Occupying Power exercising effective control over Gaza. Nor has the siege anything to do with "security." Like other elements of the Occupation in the West Bank and East Jerusalem, where Israel has also besieged cities, towns, villages and whole regions, the siege on Gaza is fundamentally political. It is intended to isolate the democratically-elected government of Palestine and break its power to resist Israeli attempts to impose an apartheid regime over the entire country. This is why I, an Israeli Jew, felt compelled to join this voyage to break the siege. As a person who seeks a just peace with the Palestinians, who understands (despite what our politicians tell us) that they are not our enemies but rather people seeking precisely what we sought and fought for -- national self-determination I cannot stand idly aside. I can no more passively witness my government's destruction of another people than I can watch the Occupation destroy the moral fabric of my own country. To do so would violate my commitment to human rights, the very essence of prophetic Jewish religion, culture and morals, without which Israel is no longer Jewish but an empty, if powerful, Sparta. Israel has, of course, legitimate security concerns, and Palestinian attacks against civilian populations in Sderot and other Israeli communities bordering on Gaza cannot be condoned. Under the Fourth Geneva Convention, Israel, as an Occupying Power, has the right to monitor the movement of arms to Gaza as a matter of "immediate military necessity." As activists committed to resisting the siege non-violently, I have no objection to the Israeli navy boarding our boats and searching for weapons. But only that. Because Israel has no right to besiege a civilian population, it has no legal right to prevent us, private persons sailing solely in international and Palestinian waters, from reaching Gaza -- particularly since Israel has declared that it no longer occupies it. Once the Israeli navy is convinced we pose no security threat, then, we thoroughly expect it to permit us to continue our peaceful and lawful journey into Gaza port. Ordinary people have often played key roles in history, particularly in situations like this where governments shirk their responsibilities. My voyage to Gaza is a statement of solidarity with the Palestinian people in their time of suffering, but it also conveys a message to my fellow citizens. First, despite what our political leaders say, there is a political solution to the conflict, there are partners for peace. The very fact that I, an Israeli Jew, will be welcomed by Palestinian Gazans makes that very point. My presence in Gaza also affirms that any resolution of the conflict must include all the peoples of the country, Palestinian and Israeli alike. I am therefore using whatever credibility my actions lend me to call on my government to renew genuine peace negotiations based on the Prisoners Document accepted by all Palestinian factions, including Hamas. The release of all political prisoners held by Israel, including Hamas government ministers and parliamentary members, in return for the repatriation of the Israeli soldier Gilad Shalit, would dramatically transform the political landscape by providing the trust and good-will essential to any peace process. Second, the Palestinians are not our enemies. In fact, I urge my fellow Israeli Jews to disassociate from the dead-end politics of our failed political leaders by declaring, in concert with Israeli and Palestinian peace-makers: We refuse to be enemies. Only that assertion of popular will can signal our government that we are fed up with being manipulated by those profiting from the Occupation. And third, as the infinitely stronger party in the conflict and the only Occupying Power, we Israelis must accept responsibility for our failed and oppressive policies. Only we can end the conflict. In the Israeli conception, Zionism was intended to return to the Jews control over their own destiny. Do not let us be held hostage to politicians who endanger the future of our society. Join with us end the siege of Gaza, and with it the Occupation in its entirety. Let us, the Israeli and Palestinian peoples, declare to our leaders: we demand a just and lasting peace in this tortured Holy Land. (Jeff Halper, the head of the Israeli Committee Against House Demolitions/ICAHD, was a nominee for the 2006 Nobel Peace Prize. He can be reached at jef [at] icahd.org.) Israeli Committee Against House Demolitions/ICAHD: www.icahd.org/eng/articles.asp?menu=6&submenu=2&article=502 Free Gaza Movement: www.freegaza.org Peace-Boat-Diary: https://lists.riseup.net/www/subscribe/gazafriends. -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Aug 6 13:04:02 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 06 Aug 2008 13:04:02 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 705 - Chomsky: Hiroshima Day in Vienna Message-ID: <48998522.5070206@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 705 - Noam Chomsky (USA): Hiroshima Day in Vienna 2008. Message. Bad Ischl, 6.8.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Hiroshima Day in Vienna Noam Chomsky 2008 Not far from the site of this gathering, plans are underway to establish ballistic missile defense systems, with the understanding that they increase the threat of terminal nuclear war. It is recognized on all sides that BMD is an offensive weapon, an "enabler of US action," US strategic analysts explain: "It is a tool for global dominance," for "preserving Americas ability to wield power abroad," undermining deterrence. That is why Washingtons program to establish BMD sites in the Czech Republic and Poland at once led Russia to enhance its offensive military capacity and to threaten to withdraw from treaties on conventional forces and disarmament. Leading US strategic analysts recognize that these systems cannot possibly be accepted by Russian planners, just as the US would never tolerate Russian BMD sites in Canada or Mexico. In recent weeks India has been applauded for agreeing to a nuclear pact with the US that would effectively authorize its development of nuclear weapons outside the bounds of the Non-Proliferation Treaty, with US assistance in nuclear programs along with other rewards -- in particular, to US firms eager to enter the Indian market for nuclear and weapons development, and ample payoffs to Indian parliamentarians who signed on. Michael Krepon, a leading US specialist on nuclear threats, observed that Washingtons decision to "place profits ahead of nonproliferation" could mean the end of the NPT if others follow its lead, sharply increasing the threat of nuclear war. At the same time, another state that has defied the NPT with Western support, Israel, conducted large-scale military maneuvers to prepare for bombing Iran, while the prominent Israeli historian Benny Morris wrote in the New York Times that Iran should welcome Israeli bombing, because the alternative will be an Israeli nuclear attack. The call is echoed in radical nationalist (so-called "neoconservative") circles in the United States, who urge that the US undertake this necessary task. In June, the US Congress came close to passing a resolution, strongly supported by the Israeli lobby, virtually calling for a blockade of Iran -- an act of war that could have set off a conflagration that is dreaded in the region and around the world. Pressures from the popular anti-war movements succeeded in blocking this effort, but others are likely to follow. It is close to miraculous that the human species has not succeeded in destroying itself since the inauguration of the atomic age. The most respected strategic analysts warn of "Apocalypse soon" and "ultimate doom" if state policies continue on their present course. Events proceeding regularly before our eyes underscore the validity of their concerns. This grim commemoration of the Hiroshima and Nagasaki crimes should serve as a call to action. Nuclear weapons must be eliminated from the face of the earth, before it is too late. http://www.hiroshima.at/ http://www.chomsky.info/ -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Aug 19 13:15:26 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 19 Aug 2008 13:15:26 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 706 - Peace Committee Georgia Declaration Message-ID: <48AAAB4E.6040103@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 706 - Declaration of the Peace Committee of Georgia against nationalist policy, militarization and war. Temur Pipia (Georgien): Georgien und die NATO. Zur politischen Situation in Georgien. Bad Ischl, 19.8.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Declaration of the Peace Committee of Georgia Once more Georgia was launched into a situation of chaos and bloodshed. A new fratricidal war exploded with renewed strength on Georgian soil. To our great disappointment, the alerts of the Peace Committee of Georgia and of progressive personalities of Georgia on the pernicious character of the militarization of the country and on the danger of a pro-fascist and nationalist policy had no effect. The authorities of Georgia once again organized a bloody war, feeling the support of some western countries and of regional and international organizations. It will take decades to cleanse the shame poured by the current holders of the power over the Georgian people. The Georgian army--armed and trained by U.S. instructors and using also U.S. armaments--subjected the city of Tskhinvali to a barbaric destruction. The bombings killed Ossetian civilians, our brothers and sisters, children, women and elderly people. Over 2,000 inhabitants of Tskhinvali and of its surroundings died. Hundreds of civilians of Georgian nationality also died, both in the conflict zone as well as on the entire territory of Georgia. The Peace Committee of Georgia expresses its deep condolences to the relatives and friends of those who have perished. The entire responsibility for this fratricidal war, for thousands of children, women and elderly dead people, for the inhabitants of South Ossetia and of Georgia falls exclusively on the current President, on the Parliament and on the Government of Georgia. The irresponsibility and the adventurism of the Saakachvili regime have no limits. The President of Georgia and his team, undoubtedly, are criminals and must be held responsible. The Peace Committee of Georgia, together with all the progressive parties and social movements of Georgia, will struggle to assure that the organizers of this monstrous genocide have a severe and legitimate punishment. The Peace Committee of Georgia declares and asks broad public opinion not to identify the current Georgian leadership with the people of Georgia, with the Georgian nation, and appeals to all to support the Georgian people in the struggle against the criminal regime of Saakashvili. We appeal to all the political forces of Georgia, the social movements and the people of Georgia to unit in order to free the country of the anti popular regime, russianfobic and pro-fascist of Saakashvili! Temur Pipia, Executive Secretary of the Peace Committee of Georgia Tbilisi, Aug. 11, 2008 Tel: ++ 995 93 761363 Fax/Tel: ++ 995 32 731516 E-mail: pc_of_georgia [at] yahoo.com temurpipia [at] gmail.com The Georgian Peace Committee's declaration in English was first published in The Christian Radical, a Catholic Worker information and resource service run by the CW community of Vancouver, Canada, and Creative-i, the sister site of Investigating New Imperialism, on 12 August 2008. -------------------------- Georgien und die NATO Zur politischen Situation in Georgien Von Temur Pipia * Georgien durchlebt derzeit die wohl schwierigste Periode in seiner Geschichte. Die Beziehungen zu Russland sind denkbar schlecht und Hoffnung auf eine schnelle Besserung der Beziehungen besteht nicht. Die Menschen in Georgien werden weiter gegeneinander aufgehetzt und Tiflis ist bereit die Frage seiner territorialen Integrität auch mit Waffengewalt zu lösen. Dies wird jedoch kaum eine Lösung bringen, sondern nur zur weiteren Eskalation und am Ende zum Zerfall des Landes führen. Für Jahrzehnte wird eine Versöhnung mit den Menschen in Abchasien und Ossetien unmöglich sein. Diese Eskalationspolitik wird zu einer weiteren Destabilisierung nicht nur Georgiens, sondern der gesamten Kaukasusregion führen. Mit einiger Gewissheit kann gesagt werden, dass die Konflikte und Krisenherde, die auf dem Territorium der ehemaligen UdSSR in Gang gebracht wurden, auch für Russland ein wesentlicher Destabilisierungsfaktor sind. Innerhalb Georgiens gibt es zwei ethnische Konflikte, der zwischen Abchasiern und Georgiern und der zwischen Georgiern und Osseten, diese Krisenherde bestehen nach wie vor. Heute dienen sie der NATO zu Interventionen in unserer Region. Erstmals kam es auf dem Kaukasus und insbesondere in Georgien während der Amtszeit von Präsident Schevardnadze zu Einmischungen durch die NATO. Die Präsenz der Russischen Streitkräfte wurde damals als Grund für die Konflikte angesehen. Russland erklärte sich bereit, seine Militäreinrichtungen in Georgien zu schließen und das Militär abzuziehen. Dieser Prozess ist praktisch abgeschlossen. Zu weiteren Einmischungen durch die USA und die NATO in Georgien kam es während der sogenannten "Rosa-Revolution" 2003. Einmal an der Macht, brachten die nun herrschenden Kräfte jedoch mehr begeisterte Gegner freundschaftlicher Beziehungen zu Russland auf die Straße als begeisterte Befürworter von NATO- und US-Interessen. Die nun ins Amt gekommene Regierung verfolgte denn auch unnachgiebig jedes Anzeichen von Widerstand gegen eine Annäherung an die NATO. Sie unterdrückte jede Aktivität für eine friedliche Lösung des Konflikts bezüglich der territorialen Integrität Georgiens ebenso wie die Kritik an einer weiteren Verschlechterung der georgisch-russischen Beziehungen. Anfang September 2006 kam es zu Repressionen in bisher nicht gekanntem Ausmaß. In 49 Landkreisen wurden sogenannte Spezialoperationen durchgeführt und zahlreiche Menschen wurden verhaftet, insbesondere Mitglieder der Partei "Gerechtigkeit", der Vereinigten Kommunistischen Partei und anderer oppositioneller Parteien. Die Verhafteten wurden unter Anwendung von Gewalt und psychischem Druck verhört. Mit diesen Verhören sollten Erkenntnisse über angebliche Vorbereitungen zu einem bewaffneten Staatsstreich gewonnen werden. Die Verhafteten hatten sich gegen die Politik der Regierung ausgesprochen, und ihr größter Fehler war, dass sie soziale Verbesserungen gefordert hatten und die Konfrontation mit Russland sowie eine militärische Lösung in Südossitien und Abchasien ablehnten. Mit diesen repressiven Maßnahmen wollten die Behörden der rasant zunehmenden Unzufriedenheit in der Bevölkerung begegnen. Den Protesten sollte durch Einschüchterungen die Unterstützung entzogen, und die linke Opposition sollte isoliert werden. Die neue Regierung in Georgien unternimmt mit zunehmendem Eifer Anstrengungen, den Einfluss Russlands im südlichen Kaukasus zurückzudrängen und stattdessen den Einfluss der USA und der NATO in unserer Region zu stärken. Dies aber ist eine äußerst gefährliche Politik, berücksichtig man die oben beschriebene Situation, die Krise um den Iran und den Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien. Dazu kommen außerdem die traditionell sehr schwierigen Beziehungen zwischen Armenien und der Türkei, von dem das letztere Land NATO-Mitglied ist und das andere ein strategischer Partner Russlands. Die Militärbasen in Georgien wurden, nachdem das russische Militär abgezogen war, für den Bezug durch NATO Truppen vorbereitet. Georgien und seine militärische Infrastruktur sind heute ein wesentlicher Stützpunkt der USA für einen militärischen Angriff auf den Iran. Betrachtet man diese gefährlichen Entwicklung in unserer Region wird klar, dass diese Krise sich zu weit mehr als nur zu einem lokalen Konflikt entwickeln kann. Der südliche Kaukasus ist für die USA aus vielen Gründen eine Region von besonderem Interesse. Der wichtigste Grund ist die besondere geopolitische Lage Georgiens, die unmittelbare Nachbarschaft zu den südlichen Regionen Russlands, zum Nordkaukasus und zu den bedeutenden Energieressourcen am Kaspischen Meer. Jeder weiß, von wo und wie die Tschetschenien-Kampagne unterstützt wurde, die Russland in große Bedrängnis gebracht hat. Das Territorium Georgiens wurde nicht nur aktiv genutzt, um Tschetschenien zu destabilisieren, sondern darüber hinaus die gesamte Region des Nordkaukasus. Die Konflikte zwischen Tiflis und Moskau, einschließlich der in Abchasien und Südossetien, haben in dieser äußerst wichtigen Region ihre Ursache in den zahlreichen Konflikten zwischen Russland und den USA sowie zwischen Russland und der NATO. Die Menschen in Georgien und Russland sind Geiseln in dieser Auseinandersetzung. Der Zugang zu den Energieressourcen am Kaspischen Meer ist für die Politik, die die USA und der Westen insgesamt in unserer Region entwickelt, von besonderem Interesse. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR wurden die reichen Erdölvorkommen am Kaspischen Meer, die bis dahin öffentliches Eigentum waren und der Entwicklung aller 15 Sowjetrepubliken zugute kamen, zum Objekt der Begierde für einige westliche Erdölkonzerne. Vom Bau der Baku-Tifli-Erzerum (BTE) Pipeline profitieren die wichtigsten westlichen Konzerne, und niemanden wundert sich über die große politische Unterstützung, die die US Regierung Aserbaidschan, Georgien und der Türkei für die Realisierung des Projekts gibt. Neben ökonomischen Gesichtspunkten beim Bau der südkaukasischen Öl- und Gaspipelines haben auch politische Gesichtspunkte eine große Bedeutung. Die georgische Regierung erklärte dies in besonders schrillen Tönen. Bei Eröffnung der BTE sagte der georgische Präsident "Georgien ... ist nicht länger Bestandteil des Post-Sowjetischen Raums. Wir orientieren uns nach Westen. Wir sind wichtige Partner für den Westen, einschließlich der Türkei." Die Pipeline ist zu einem Trumpf in der Hand der georgischen Regierung geworden, wenn es um eine ablehnende Haltung gegenüber Russland geht. Diese Haltung birgt jedoch große politische Gefahren.. Georgien nimmt eine wichtige Schlüsselposition ein, aus der es möglich ist, Einfluss auf die geopolitischen Prozesse der äußerst wichtigen Kaukasusregion, einschließlich des Nord- und Südkaukasus, zu nehmen. Die pro-amerikanische Politik der derzeitigen georgischen Regierung ist ein ernsthaftes Hindernis für eine politische und ökonomische Annäherung der drei strategischen Partner Russland, Armenien und Iran in der Region. Georgien spielt hier eine höchst negative und blockierende Rolle für einen Integrationsprozess. Berücksichtigt man die oben genannten Faktoren, wird klar warum Georgien "im Auftrag und Interesse der NATO angetreten ist eine aktive Rolle bei der Sicherstellung von Stabilität und Sicherung in der Region" wie der NATO-General Sekretär erklärte, zu übernehmen. In Georgien besteht ein systematisch hergestelltes "kontrolliertes Chaos", das nach westlichem Drehbuch geschaffen wurde. Die Konflikte in Abchasien und Südossetien bieten Gelegenheit zu weiteren Einmischungen durch die USA und die NATO in der Region, und es wurde wirklich alles getan, um die CIS [1] zu diskreditieren. Ziel der georgischen Regierung war es, die russischen Friedenstifter durch NATO-Truppen zu ersetzen. Russland, das als einzige Supermacht in der Region überhaupt in der Lage ist, mit der NATO und den USA zu konkurrieren, und gegen das in Wirklichkeit alle diese Prozesse des kontrollierten Chaos ins Leben gerufen wurden, ist unglücklicherweise gezwungen, sich von allen Aktivitäten zurückzuziehen. Der US-Kongress fasste 2007 den folgenden Beschluss zum Beitritt der Ukraine und Georgiens in die NATO: "Der Kongress der USA ruft die Verbündeten der NATO auf, gemeinsam mit den USA an der Verwirklichung der Rolle, die die NATO bei der Steigerung der weltweiten Sicherheit spielt, mitzuarbeiten. Dazu gehört eine weitere Expansion und die Aufnahme neuer Mitglieder in das Bündnis der würdigen Staaten, insbesondere weitere Schritte zur Aufnahme Georgiens in die NATO. Zu diesem Zweck wird 2008 eine Sondereinheit zur militärische Unterstützung nach Georgien entsandt." Es gibt keinerlei Zweifel, dass auch die übrigen Mitglieder der NATO die Absichten der USA unterstützen, Georgien so schnell wie möglich in das Bündnis aufzunehmen. So führte der NATO- Generalsekretär am 10 Februar 2007 Jahr auf der Münchner Sicherheitskonferenz aus "2009 möchte ich mehr Länder in der NATO sehen. Ich möchte, dass Serbien seinen Weg in die NATO beständig fortsetzt. Ich möchte auch, dass wir zusammen die Absicht Georgiens und der Ukraine anerkennen und einschätzen, Mitglied der Allianz zu werden. Beflügelt durch dieses Statement schenkte der georgische Präsident der scharfen Ablehnung, die Russland einer Expansion der NATO entgegenbringt, insbesondere wenn es um Mitgliedsstaaten der CIS geht, keine Aufmerksamkeit, und machte folgende provozierende Äußerungen. "Dies ist ein zusätzliches Zeichen dafür, dass die Integration Georgiens in die NATO nicht rückgängig zu machen ist." "Dies ist ein nochmaliger Beweis für die Tatsache, dass nichts den Beitritt Georgiens zur NATO verhindern kann" und "Für uns bedeutet das, wir werden Mitglied einer der stärksten militärisch-politischen Allianzen in der Menschheitsgeschichte. Davon hat Georgien viele Jahre geträumt..."Am gefährlichsten daran ist, dass nicht nur Statements abgegeben werden, sondern auch praktische Schritte unternommen werden, die der NATO einen Zugang nach Georgien ermöglichen. Dazu gehört die erhebliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben. Dies geschieht vor dem Hintergrund schwierigster sozialer und wirtlicher Bedingungen in unserem Land. Georgien entwickelt sein Verteidigungspotential mit Hochdruck. Dem georgischen Parlament liegen Anträge vor, die Militärausgaben um 200 Mio. Dollar zu erhöhen. Im Jahr 2007 haben sie erstmals 1 Mrd. Lari, das sind annähernd 600 Mio. $, überstiegen. Damit machen sie mehr als ein Drittel des jährlichen Haushalts aus. Ein Teil dieser Ausgaben wird für die Schaffung neuer Ausbildungszentren für Spezialeinheiten des Verteidigungsministeriums, die am Stadtrand von Tiflis stationiert sind, verwendet. Geplant ist außerdem die Erhöhung der Streitkräfte auf 32.000 Mann. Das bedeutet, zusätzlich zu den bestehenden 4 Brigaden wird eine weitere Brigade mit 2500 Mann, die mit westlicher Militärtechnik ausgerüstet ist, geschaffen. Der Grad der Militarisierung in einem so kleinen und armen Landes wie Georgien lässt sogar westliche Experten aufhorchen. Von besonderem Interesse ist dabei die geplante Erhöhung der Verteidigungsausgaben um 4 bis 4,5 %. Eine solche Erhöhung liegt sogar über den Steigerungen, die die NATO von Georgien für die Aufnahme in das Militärbündnis fordert. Überaus erschwerend auf den Beitritt Georgiens zur NATO wirken sich die Konflikte in Abchasien und Südossetien aus. Abchasien und Südossetien haben sich vom postsowjetischen Georgien getrennt und laufen jetzt Gefahr, sich mit Russland zu vereinigen. Sie unterstützen die Annäherung Tiflis an die NATO nicht. Diese Entwicklung ist äußerst besorgniserregend. Tiflis rüstet auf, um den Anschluss dieser Region an Georgien unter Umständen auch militärisch durchzusetzen und macht sich für die Ausweitung des US-amerikanischen Einflusses dort stark. Ohne einen Beitritt zur NATO wird der Einsatz der Streitkräfte innerhalb Georgiens jedoch sehr kompliziert. Der georgische Präsident macht keinen Hehl aus seiner Haltung und spricht öffentlich von der Möglichkeit neuer Militäraktionen gegen die "separatistischen" Regime in Abchasien und Südossetien. Für die Umsetzung der aggressiven westlichen Politik auf dem Kaukasus wird in Georgien eine schlagkräftige politische und wirtschaftliche Festung geschaffen. Der wichtigste politische Bausteine dieser Festung ist die pro-amerikanische Regierung in Georgien, den ökonomischen Teil haben die größten westlichen Erdölkonzerne übernommen, die sich allesamt auf dem Kaukasus und in der Region am Kaspischen Meer angesiedelt haben. Für die USA und ihre Verbündeten, die beständig nach der Ausweitung ihres Einflusses in der gesamten Kaukasusregion streben, wird Georgien damit zu einer wichtigen Festung für die Neuordnung des Mittleren Ostens. Für die Menschen auf dem Kaukasus, in Russland, in der Türkei und im Iran liegt die Lösung in der Überwindung ihrer Gegensätze, denn nur die gemeinsamen Bemühungen aller fortschrittlichen Kräfte in diesen Ländern können die Pläne der "Globalisierer" zu Fall bringen, die die Interessen der Menschen in dieser Region den Interessen der USA, der NATO und den westlichen Konzernen unterordnen. Anmerkung [1] Commonwealth of Independent States (CIS), (deutsch: GUS-Gemeinschaft Unabhängiger Staaten) ist eine Allianz aus 11 ehemaligen Sowjetrepubliken. Dem CIS gehören Armenien, Aserbaidschan, Weißrussland, Georgien, Kazastan, Kirgisien, Moldawien, Russland, Tajikistan, Usbekistan und die Ukraine an. Turkmenistan ist assoziiert. (Georgien ist am 14.8.2008 ausgetreten. M.R.) * Der Autor ist Sekretär des Georgischen Friedenskomitees (Übersetzung aus dem Englischen Hannelore Tölke) Deutsche und Englische Version: http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Georgien/friedensbewegung.html -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Aug 20 11:43:07 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 20 Aug 2008 11:43:07 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 707 - Gaza - Peace-Boat - Israeli government Message-ID: <48ABE72B.5060400@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 707 - Free Gaza Movement (Cyprus): Israeli Government Recognizes "Humanitarian" Mission to Break the Siege of Gaza. Letters to and answers from the the Israeli Ministry of Foreign Affairs. Bad Ischl, 20.8.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Israeli Government Recognizes "Humanitarian" Mission to Break the Siege of Gaza NICOSIA, CYPRUS (18 Aug. 2008) - In a letter today to the Free Gaza Movement, the Israeli Ministry of Foreign Affairs acknowledged that the group of international human rights activists attempting to break the siege of Gaza were "humanitarian," and stated that the Israeli government "assume[s] that your intentions are good." Greta Berlin, one of the organizers of the Free Gaza Movement stated that, "Since the Foreign Minister's office responded to our invitation to join us, and said that we have good intentions, we now fully expect to reach Gaza." According to recent reports in the Israeli media however, the Israeli military is preparing to use force to stop the nonviolent campaigners from reaching Gaza. It's not clear if the letter from the Ministry of Foreign Affairs signals a change of policy, or is simply an attempt to open up an official dialogue between the state of Israel and the Free Gaza Movement regarding the current blockade. The Free Gaza Movement is preparing to sail two ships into Gaza carrying 40 human rights workers from 17 different countries. They will also deliver hearing aids for children who have lost some or all of their hearing due to Israeli sound bombs and sonic booms. The ships have been named the SS Free Gaza, and the SS Liberty - in recognition of the USS Liberty, a U.S. Navy ship, carrying 340 that was attacked by Israeli fighter planes and torpedo boats on 8 June 1967, assassinating 34 American sailors and wounding 170. The Free Gaza Movement hopes to draw attention to the devastating consequences of the Israeli blockade by actively demonstrating the power of non-violent direct action to change inhumane governmental policies. For more information, please contact: Greta Berlin, Cyprus +357 99 081 767 Iristulip (at) gmail.com Angela Godfry-Goldstein, Israel +972 547 366 393 Angela (at) icahd.org --------------------------------------- 18 August 2008 Noam Katz Director, Public Relations Department Ministry of Foreign Affairs, Israel Dear Mr. Katz, The Free Gaza Movement thanks Foreign Minister Livni for your response regarding our efforts to break the siege of Gaza. We appreciate Israel's formal recognition of our human rights mission, as well as its acknowledgement that our "intentions are good." However, several factual errors in your letter need to be addressed. You wrote, "Your claim that the residents of the Gaza Strip are suffering from hunger is groundless..." According to the United Nations' Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA), "only 43.5% of basic commercial food import needs were met during the period between 3 and 30 December 2007." Furthermore, in May 2008, several international aid organizations, including CARE International UK, CAFOD, Christian Aid, Oxfam, and Medecins du Monde UK, stated that, "the stranglehold on Gaza's borders has made ... the work of the UN and other humanitarian agencies ... virtually impossible. Only a trickle of medicine, food, fuel and other goods is being allowed in. [The Israeli Blockade of Gaza] has made people highly dependent on food aid, and brought the health system and basic services such as water and sanitation near to collapse." Although, we appreciate your offer to deliver humanitarian supplies for us, Israel's deplorable track record of delivering supplies is, in fact, the very reason for our mission. Your offer also slights our human-rights mission, which is to break your siege of Gaza. We intend to raise international awareness about the open-air prison called Gaza, where Israel collectively punishes 1.5 million Palestinians. We want to pressure the international community to review its sanctions policy and end its support for Israel's continued occupation. Finally, we want to uphold Palestine's right to welcome internationals as visitors, human rights observers, humanitarian aid workers, and journalists. We would like to, once again, invite Foreign Minister Tsipi Livni to join us on our historic voyage to end the siege of Gaza, and to see first hand the devastating effects of Israeli policies on the men, women, and children of the Gaza Strip. Sincerely, Greta Berlin, Ramzi Kysia, Tom Nelson Free Gaza Movement, Cyprus +357 99 081 767 FriendsOfGaza @ gmail.com ----------------------------- 18 August 2008 The Steering Committee for the Free Gaza Movement, Cyprus Dear Committee Members: Your letter to Vice Prime Minister and Minister of Foreign Affairs Tzipi Livni as published on your website has been brought to our attention. We assume that your intentions are good but, in fact, the result of your action is that you are supporting the regime of a terrorist organization in Gaza, an organization dedicated to non-recognition of the State of Israel and its right to exist; an organization that sends women and children to commit suicide in order to hurt others; an organization that has committed dozens of terrorist acts against Israeli civilians, including massive attacks of rockets and mortar bombs on Israeli communities in the heart of Israel's sovereign territory. It is this organization that does not allow the Israelis and Palestinians to live in peace. In 2005, Israel withdrew all of its forces and all of its citizens from the Gaza Strip so that the Palestinians could manage their own lives; in return, innocent Israeli citizens were the targets of repeated attacks launched from within Palestinian civilian population centers, turning the Palestinian population into hostages of the terrorist organizations and the Hamas regime. The attacks from the Gaza Strip against Israeli communities continue to this day. In June 2007, Hamas led a violent coup in Gaza and seized the government illegally, a fact which led to an international boycott and isolation of its government. The international community also set clear conditions that Hamas must fulfill in order to be regarded as a partner for diplomatic contacts and normal economic relations. Hamas is the central player in the Gaza Strip and the address to which you should direct your complaints concerning the situation there. In this protest voyage to Gaza , you seek to remove legitimate pressure on the Hamas government and to violate the conditions of the international community; therefore we cannot cooperate with your efforts. Your claim that the residents of the Gaza Strip are suffering from hunger is groundless considering the amount of food that passes every day from Israel to the Gaza Strip. There isn't another conflict in the world in which one side supplies all the needs of the other side -- food, medicines, water, fuel and electricity. Thousands of Palestinians have crossed into Israel from the Gaza Strip to receive medical treatment at Israeli hospitals. We would like to point out that the area to which you are planning to sail is the subject of an advisory notice that has been published by the Israeli Navy, which warns all foreign vessels to remain clear of the designated maritime zone off the coast of Gaza in light of the current security situation. We have received information that you are planning to bring humanitarian aid to the Gaza Strip. We would like to bring to your attention that the transfer of humanitarian aid to Israel is effected, at present, through agreed-upon channels, and the Israeli authorities will ensure that the shipment reaches its destination via the land crossing points. We will be happy to assist you in this endeavor. If your intentions are good, please choose this way; if you do not intend to deliver the humanitarian aid via Israel , this proves that your goal is political and constitutes the legitimization of a terrorist organization. Sincerely, Noam Katz Director, Public Relations Department Ministry of Foreign Affairs --------------------------------------- 5 August 2008 Tzipi Livni Foreign Affairs Minister, Israel Dear Foreign Minister Livni: On behalf of the Free Gaza Movement, we would like to formally invite you to join us on our upcoming voyage from Cyprus to the Gaza Strip. We feel that your presence on this important mission would help alleviate concerns that have been expressed in the Israeli media about our objectives. More importantly, we believe that it would be extremely helpful for you to see firsthand the horrific effects of Israeli policies on the people of the Gaza Strip, as well as to witness firsthand the effectiveness of non-violent action in bringing about positive change. While we disagree with many of the statements and policies you have made as the Israeli Foreign Minister, we wholeheartedly agree with a portion of something you wrote two years ago when you said: "For too long, the Middle East has been governed by zero-sum logic. One side's loss was seen as the other's gain. This thinking has brought much suffering to our region" (Tzipi Livni, "The Peace Alternative," Asharq Alawsat, 18 June 2007). This is absolutely correct. We seek an end to this suffering. We find ourselves, and you must be feeling this intensely yourself, in truly difficult times. The one thing that is clear is that violence has not worked for anyone in this conflict. As a group of avowed non-violent, peace activists, we hope that you will accept this opportunity, move past the zero-sum logic of your government's blockade, and join us on this historic voyage to break the Siege of Gaza. Your government's siege on the people of Gaza has been deemed illegal by numerous human rights organizations, has lead to the death of over 200 patients in the last year as a result of being denied adequate medical care, and has caused a man-made humanitarian catastrophe in the Gaza Strip. Clearly this is not the behavior of a civilized government, nor can these policies ever lead to peace for Israel. Our voyage may seem to be a quixotic endeavor and therefore easily dismissed, but as a group of individuals who fervently believe that such moves can be vitally transforming, and that individuals do indeed each have the power to change our world for the better, we hope that you will take our offer seriously. We set sail for Gaza in the next few days. Please join us. Sincerely Yours, The Steering Committee for the Free Gaza Movement, Cyprus Tel. +357 99 081 767 FriendsofGaza @ gmail.com http://www.FreeGaza.org -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Aug 24 22:18:39 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 24 Aug 2008 22:18:39 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 708 - Peace-Boats arrive Gaza Message-ID: <48B1C21F.3080205@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 708 - Free Gaza: Free Gaza boats arrive in Gaza; Kampagne "Gaza muss leben": Blockade des Gazastreifen durchbrochen. Bad Ischl, 24.8.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ FREE GAZA BOATS ARRIVE IN GAZA (www.freegaza.org) For More Information, please contact: (Gaza) Huwaida Arraf, tel. +972 599 130 426 (Gaza) Jeff Halper, tel. +972 542 002 642 (Cyprus) Osama Qashoo, tel. +357 99 793 595 / osamaqashoo [at] gmail.com (Jerusalem) Angela Godfrey-Goldstein, tel. +972 547 366 393 / angela [at] ichad.org GAZA (23 August 2008) - Two small boats, the SS Free Gaza and the SS Liberty, successfully landed in Gaza early this evening, breaking the Israeli blockade of the Gaza Strip. The boats were crewed by a determined group of international human rights workers from the Free Gaza Movement. They had spent two years organizing the effort, raising money by giving small presentations at churches, mosques, synagogues, and in the homes of family, friends, and supporters. They left Cyprus on Thursday morning, sailing over 350 kilometers through choppy seas. They made the journey despite threats that the Israeli government would use force to stop them. They continued sailing although they lost almost all communications and navigation systems due to outside jamming by some unknown party. They arrived in Gaza to the cheers and joyful tears of hundreds of Palestinians who came out to the beaches to welcome them. Two small boats, 42 determined human rights workers, one simple message: "The world has not forgotten the people of this land. Today, we are all from Gaza." Tonight, the cheering will be heard as far away as Tel Aviv and Washington D.C. ### QUOTES FOR PUBLICATION "We recognize that we're two, humble boats, but what we've accomplished is to show that average people from around the world can mobilize to create change. We do not have to stay silent in the face of injustice. Reaching Gaza today, there is such a sense of hope, and hope is what mobilizes people everywhere." --Huwaida Arraf. Huwaida is Palestinian-American, and also a citizen of Israel. She's a human rights activist and co-founder of the International Solidarity Movement. In 2007 she received her Juris Doctor from American University in Washington D.C. Currently she teaches Human Rights and Humanitarian Law at Al Quds University in Jerusalem. Huwaida sailed to Gaza aboard the SS Liberty. "We're the first ones in 41 years to enter Gaza freely - but we won't be the last. We welcome the world to join us and see what we're seeing." --Paul Larudee, Ph.D. Paul is a cofounder of the Free Gaza Movement and a San Francisco Bay Area activist on the issue of justice in Palestine. He sailed to Gaza aboard the SS Liberty. "What we've done shows that people can do what governments should have done. If people stand up against injustice, we can truly be the conscience of the world." --Jeff Halper, Ph.D. Jeff is an Israeli professor of anthropology and coordinator of the Israeli Committee Against House Demolitions (ICAHD), a non-violent Israeli peace and human rights organization that resists the Israeli occupation on the ground. In 2006, the American Friends Service Committee nominated Jeff to receive the 2006 Nobel Peace Prize with Palestinian intellectual and activist Ghassan Andoni. Jeff sailed to Gaza aboard the SS Free Gaza. ----------------------------------- BLOCKADE DES GAZASTREIFENS DURCHBROCHEN Kampagne "Gaza muss leben" Newsletter, 24. August 2008 Liebe Freundinnen und Freunde, nach der Sommerpause meldet sich die Kampagne "Gaza muss leben" mit zwei erfreulichen Neuigkeiten zurück. Wie wir gestern erfahren haben, ist es den beiden Schiffen der "Free Gaza-Bewegung" gelungen, die israelische Blockade des Gazastreifens zu durchbrechen und im Hafen von Gaza-City anzulegen. Die beiden Schiffe bringen Medikamente und Lebensmittel nach Gaza. Doch ebenso wichtig wie ihre Ladung ist die Botschaft dieser Schiffe: Die Blockade des Gazastreifens kann und muss durchbrochen werden! Die zweite freudige Botschaft ist in eigener Sache: Die Kampagne "Gaza muss leben" hat inzwischen mehr als tausend Unterschriften gesammelt. Tausend Menschen haben den Appell an die österreichische Bundesregierung und die EU unterzeichnet, sich für ein Ende der Blockade des Gazastreifens einzusetzen. Wir danken herzlich für Ihre Unterstützung! Gleichzeitig bitten wir Sie, weiterhin mitzumachen, die Kampagne zu unterstützen und weitere Unterschriften zu sammeln. Die Blockade des Gazastreifens wurde durchbrochen, aber sie ist nicht aufgehoben und die Menschen in Gaza brauchen weiterhin unsere Unterstützung! Wie Sie wissen, ist es auch möglich, online zu unterschreiben: http://www.gazamussleben.at/de/node/add/unterschrift Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Ihr Komitee "Gaza muss leben" -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Aug 25 16:16:27 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 25 Aug 2008 16:16:27 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 709 - Machovec-Appell gegen Okkupation 1968 Message-ID: <48B2BEBB.2050909@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 709 - Milan Machovec (Prag/ CZ): Appell zum gewaltfreien Widerstand gegen die Okkupation der Tschechoslowakei durch sowjetische Streitkräfte - und ihre Verbündeten - am 21. August 1968. Bad Ischl, 25.8.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Milan Machovec An meine Freunde, zugleich auch an alle anderen Universitäts-Kollegen, Wissenschaftler und Studenten der ganzen Welt! Der schrecklichste Tag unserer Geschichte hat mich außerhalb des tschechoslowakischen Gebietes getroffen. Im Unterschied zu den meisten anderen Kollegen der Karlsuniversität Prag, im Unterschied zu meinen Mitarbeitern in der Tschechoslowakischen Gesellschaft für die Menschenrechte und zu anderen Philosophen und Schriftstellern, die zur Zeit von den Okkupanten kontrolliert oder sogar verhaftet werden, habe ich jetzt eine gewisse Möglichkeit und deswegen auch Pflicht, meine Freunde und alle Kollegen an den Hochschulen und in wissenschaftlichen Instituten, alle Philosophen und Humanisten zu bitten um jede mögliche Hilfe nicht nur für unser Volk, sondern für die noch mögliche Rettung der so schrecklich verletzten Ideale der Entspannung, der Menschenwürde und des Friedens. Meine Freunde, Sie kennen mich aus vielen Konferenzen und Vorträgen in allen Teilen Europas als einen unter mehreren tschechoslowakischen Philosophen, die wir uns nicht ganz erfolglos bemüht haben, dem Sozialismus -- wie Alexander Dubcek immer betonte -- ein "recht menschliches Gesicht" auch auf dem Boden der marxistischen Theorie zu geben. Ich persönlich arbeitete vor allem auf dem Gebiete des hoffnungsvoll keimenden Dialogs zwischen den marxistischen Atheisten und den Gottgläubigen -- und will auch weiter da arbeiten. Ich kenne vor allem ausführlich die Situation und Entwicklung in meiner Heimat und kann Ihnen, besonders den linksorientierten und marxistischen Kollegen, verehrte Freunde, mein Ehrenwort geben, daß es in der Tschechoslowakei vor der sowjetischen Aggression überhaupt keine "Konterrevolution" oder "Antisozialismus" gab, sondern daß die absolute Mehrheit der Bevölkerung begeistert war für den Sozialismus, für Humanisierung und Demokratisierung auf den sozialistischen, ökonomischen und politischen Grundlagen, für Alexander Dubcek als den führenden Erneuerer der humanistischen Prinzipien der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei. Ich versichere Ihnen als Kenner der Situation, daß nicht nur gewisse "Kreise" der Studenten oder der Schriftsteller, sondern sowohl früher als auch jetzt die absolute Mehrheit der Bevölkerung hinter Dubcek steht; daß diese nicht für "Rückkehr zum Kapitalismus", sondern für den humanistischen Sozialismus begeistert war und ist. Das tschechoslowakische Volk arbeitete ruhig oder erholte sich in den Urlauben. Was zum Beispiel die offizielle DDR-Propaganda in den letzten Wochen vor der sowjetischen Aggression -- schändlich und dumm zugleich -- "schleichende Konterrevolution" nannte, das waren umgekehrt verschiedene Symptome dafür, wie sich die Autorität der humanistisch erneuerten Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei von Woche zu Woche in den Augen aller Öffentlichkeit verfestigte; das waren Symptome dafür, daß wir den Sozialismus jetzt nicht nur als Angelegenheit der Macht, nicht nur als Angelegenheit des sozialen Wohls der Arbeiter, sondern auch der moralischen und geistigen Werte aufzufassen begannen und in Frieden und verantwortlicher Freundschaft zu anderen sozialistischen Staaten, vor allem zur Sowjetunion, zu verwirklichen suchten: so Werte wie Gewissensfreiheit, Pressefreiheit, strenges Beachten der humanistischen Gesetze, innere Wahrhaftigkeit, nur menschenwürdige gewaltlose Mittel zur Lösung der Meinungsverschiedenheiten. So wuchs von Woche zu Woche das echte Glück der freien sozialistischen Menschen, die nicht mehr die Lügen oder Halbwahrheiten, nicht mehr nichtssagende, propagandistische Phrasen für "Wahrheit" öffentlich ausgeben mußten. So haben wir die zweite Phase der Aufgaben, wie sie schon Karl Marx für die sozialistische Bewegung bestimmte, zu verwirklichen begonnen, im Einklang mit der uralten demokratischen spezifischen Tradition unseres Landes -- wir wollten aber niemandem unsere Wege aufzwingen und vorschreiben. Ich wende mich deswegen an alle Kollegen mit folgenden Bitten: 1. Aufs tiefste im Herzen leidend mit meinem jetzt blutenden Volk bitte ich Sie als tschechoslowakischer Patriot, doch in erster Linie die abscheuliche Gewalttat der Okkupation mit der Lage des Kommunismus nicht zu identifizieren. Ich bitte alles das, was jetzt geschieht, zum Beispiel die beispiellose piratenhafte Verschleppung der besten tschechoslowakischen Menschen, nicht als Schuld aller teilnehmenden belogenen sowjetischen und anderen Staatsbürger zu betrachten. Es ist die häßliche Schuld nur jener kleinen Gruppe der jetzigen Machthaber, welche die Leninschen Ideen des Internationalismus und der Anerkennung des Völkerrechts entstellt hat und so den Marxismus kompromittiert -- zum Nutzen von Reaktionären der ganzen Welt, zur Freude von Faschisten und Kolonialisten. Es ist zwar ganz sicher, falls jene Gruppe diesen Fehlschlag nicht schnell korrigiert, daß sie gesetzmäßig bald ähnlich auf der Anklagebank der Geschichte ihr Ende nimmt wie Jagoda, Berija usw. -- aber wieviele Millionen Unschuldiger werden inzwischen leiden müssen? Ich bitte also alle Kollegen und Freunde, mittels aller möglichen Wege (z. B. mittels der Kontakte mit den sowjetischen Wissenschaftlern und Schriftstellern) die Wahrheit über die Tschechoslowakei (wie auch die kommunistische Bewegung der ganzen Welt von Peking bis Rom diesen tragischen Fehlschlag der Sowjets verurteilt) nach Moskau zu bringen: die "Meister der Kultur" -- wie Maxim Gorkij sie ansprach -- müssen informiert werden, dürfen nicht schweigen, müssen um jeden Preis den Weg zu den Abgeordneten des Höchsten Sowjet finden. -- Der Höchste Sowjet der UdSSR kann noch wenigstens etwas von der Ehre des Landes Lenins retten, kann den tragischen Fehlschlag der abenteuerischen Gruppe korrigieren! Dies ist meiner Meinung nach der allerwichtigste Weg, wie alle ehrlichen Menschen der Welt noch auf eine friedliche Weise unserem blutenden Volk und vor allem dem Fortschritt, ja der Rettung der Menschheit vor der Katastrophe des dritten Weltkrieges Hilfe leisten können. Gelingt es nicht, wird die Sowjetunion für lange Jahrzehnte als unberechenbarterroristischer Staat zum Schreckgespenst nicht nur für die ehrlichen Nichtkommunisten, sondern auch für die so gelähmten Kommunisten dastehen, umgekehrt für die schlimmsten imperialistischen Kreise als willkommene Begründung der Machtblockpolitik, des Ausbeutens der kleineren Völker, der bis zur Absurdität steigenden Waffenproduktion. Die sowjetische Okkupation der Tschechoslowakei ist zugleich ein heimtückischer Schlag in den Rücken der südamerikanischen und anderer sozialen Befreiungsbewegung. 2. Was jetzt die mögliche Hilfe aus dem sogenannten Westen und aus der sogenannten Dritten Welt betrifft, will unser kleines Volk vielleicht sogar in Ketten seine Würde bewahren: nicht jeden bitten wir um Hilfe. Das Volk von Hus und Masaryk, welches jetzt als seine epochegemäße Aufgabe angenommen hat, das Ideal des Sozialismus (als einer sozialen Gerechtigkeit für alle ehrlich Arbeitenden) mit der Idee des Humanismus (als Summe von allen geistigen und moralischen Werten) unter Dubceks Leitung zu verbinden, bittet nicht diejenigen um Hilfe, welche sich selbst ähnlich wie die jetzigen sowjetischen Machthaber anderswo in der Welt gegen die kleinen Nationen schuldig machen: nicht solche Kreise, welche den Sozialismus und revolutionäre Bewegungen prinzipiell hassen; sondern wir wenden uns vor allem an alle Kommunisten und Sozialisten in allen fünf Kontinenten, weiter an die fortschrittlichen Demokraten und Humanisten. Wir bitten: dulden Sie eben jetzt nicht die nun so billige Stärkung der blinden antikommunistischen Welle! Unterscheiden Sie eben jetzt viel tiefer, prüfen Sie eben jetzt zum Beispiel in Amerika Ihre Asienpolitik nach! Und wenn wir Tschechen und Slowaken vielleicht jetzt in Tausenden für das Ideal des humanistischen Sozialismus und der Befreiung aller Menschen würden sterben müssen, nehmen Sie eben deswegen diese Ideale als Ihre Aufgabe an! Denn letzten Endes gibt es für die Menschheit kein anderes allgemein akzeptables Programm als das Programm des humanistischen Sozialismus mit dem Respekt gegenüber den nationalen Unterschieden: alles andere ist nur organisierter Egoismus oder organisierte Barbarei. 3. Was direkt die Lage in der Tschechoslowakei betrifft, bleiben wir unerschüttert: wir stehen fest hinter unseren legal gewählten Organen, besonders hinter dem "Liebling des Volkes" Alexander Dubcek. Es ist freilich möglich, daß die Aggressoren in künftigen Tagen eine kleine Handvoll Kollaborateure finden werden -- gewisse amoralische Elemente könnte doch jeder Aggressor immer und überall finden. Aber ich bin fest überzeugt, daß es bei uns in diesem Fall nur sehr wenige solcher Individuen geben wird, welchen dann unsere Kommunisten und das ganze Volk keinen Glauben schenken werden und welche aus Angst vor der gerechten Strafe den Mut nicht finden werden, aus den sowjetischen Panzern auszusteigen. Wenn es nicht zugleich Grundlage von Märtyrerwegen wäre, würde es fast humorvoll wirken, wie jetzt die sowjetische Agentur TASS betont, daß in der Sache der angeblichen "Konterrevolution" in der Tschechoslowakei sich Volkschina mit dem amerikanischen und westdeutschen Imperialismus vereinigt hat. So tief ist die jetzige revisionistische und chauvinistisch-machthaberische Moskauleitung gesunken, daß sie solche phantastischen Märchen der Öffentlichkeit für "Wahrheit" vorschreiben will. Glauben Sie deshalb den Okkupanten kein einziges Wort! Glauben Sie nicht, wenn die Okkupanten in den künftigen Tagen vielleicht mit Erfolg sogar gewisse bisher als ehrlich bekannte tschechoslowakische Politiker zwingen werden zu gewissen Selbstanklagen und Zugeständnissen: gewisse Methoden der sowjetischen "Justiz" sind jetzt allgemein gut bekannt (durch die Sowjets selbst seit dem XX. Parteitag vor die Öffentlichkeit gebracht) -- leider haben wir uns getäuscht, als wir geglaubt hatten, daß so etwas seit dem XX. Parteitag 1956 nur der Vergangenheit angehört. Der Unterschied steckt nur darin, daß damals in den Monsterprozessen die einzelnen Menschen, jetzt jedoch ein ganzes Land gezwungen werden soll zu der Selbstanklage von einer angeblichen, phantastischen "Konterrevolution" und zu der Dankbarkeit gegenüber den "klassenbrüderlichen Befreiern" -- das heißt, zu den zugleich mordenden Aggressoren. So schrecklich hat schöne Ideale wahrscheinlich noch niemand kompromittiert. Darf die kommunistische Bewegung so etwas dulden? Allerdings -- falls sie den Sinn des Marxismus und sich selbst ganz verraten möchte. Würde in den künftigen Jahren überhaupt noch jemand die sowjetische Diplomatie und sowjetische Versprechen und Unterschriften ernst nehmen, wenn jetzt im Weltsicherheitsrat und durch das Fernsehen vor den Augen von Hundertmillionen Menschen der ganzen Welt der sowjetische Delegierte nicht nur unverschämt lügt (besonders, daß die tschechoslowakische Regierung angeblich die sowjetischen Truppen zur Okkupation eingeladen hat, obwohl er keine Beweise bringt, keinen Namen hat, obwohl sogar der anwesende tschechoslowakische Außenminister es klar widerlegt); ja dieser bedauernswerte sowjetische Delegierte bemüht sich fast nicht mehr, dieser Lüge einen Schein der Wahrheit zu geben; es ist Hundertmillionen hellklar, daß er selbst weiß, daß er lügt und daß es alle wissen. Oder wenn er die Proteste gegen die Aggression als "Einmischung in die inneren Angelegenheiten" der Tschechoslowakei bezeichnet. Es gibt für die Sowjets nur eine einzige Lösung: das tapfere Zugeständnis des Irrtums, das Korrigieren des Fehlschlags, den möglichst schnellen Rückzug der Okkupationstruppen. Der Versuch jeder anderen Lösung müßte die Sowjets früher oder später an den Rand der Katastrophe bringen. Ich möchte zum Schluß ein Stichwort eines Politikers applizieren, der zwar meinen politischen Ansichten fernsteht, aber den ich als den Helden der französischen Befreiungsbewegung zugleich verehre: der humanistische Sozialismus hat eine Schlacht verloren, aber nicht den endgültigen Sieg. Zum ABC des Leninismus gehört doch auch: der Sozialismus kann nur Angelegenheit der freien Menschen, der freien Nationen sein. Vertauscht man ihn mit dem exportierten Panzersozialismus für versklavte Vasallenländer, ist alles entstellt und kompromittiert. Ich bin auch in der tragischen Stunde unserer Geschichte stolz auf unsere Studenten und jungen Arbeiter in Prag, die den Panzern gegenüber die nackte Brust oft mutig stellen, welche die belogenen Soldaten zwar nicht selbst angreifen, aber mit den Aggressoren nie zusammenarbeiten werden. Gewaltloser Widerstand, non-cooperation und fester Glaube an die Wahrheit -- das sind jetzt die Waffen dieser tschechoslowakischen Arbeiter und der sozialistischen und kommunistischen Intelligenz, gegen welche die Aggressoren jetzt in Prag ratlos und in Verwirrung stehen. Da, in diesen mutigen tschechoslowakischen Herzen, wird der Kommunismus geboren, gegen welchen jeder beliebige Imperialismus und revisionistische Taktik und Machtmittel kapitulieren werden. Russen nach Hause -- das ruft jetzt die ganze tschechoslowakische fortschrittliche Bewegung! Zu Hause lernt kommunistisch zu leben, das heißt, alle Werte und Tiefen des menschlichen Lebens und Zusammenlebens jedem menschlichen Wesen zu öffnen. Am 23./24. August 1968 Milan Machovec Professor an der Karlsuniversität Prag Präsident der Tschechoslowakischen Gesellschaft für die Menschenrechte In Druck gegeben durch einen Freund. ---------------------------------------------------- C(íslo/Roc(ník/Rok: 3/II/2005 - Summer 2005 An meine Freunde (dokument doby) Autor: Milan Machovec www.folosofie.cz http://userweb.pedf.cuni.cz/paideia/index.php?sid=3&lng=cs&lsn=10&jiid=6&jcid=36 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Aug 27 16:55:10 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 27 Aug 2008 16:55:10 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 710 - Peace-Boats leave Gaza and come back Message-ID: <48B56ACE.4020903@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 710 - Free Gaza: Peace-Boats SS "Free Gaza" and SS "Liberty" will leave Gaza on Aug. 28, 2008. Ofri Ilani (Israel): Israeli Police detain Israeli (reace-activist Jeff Halper) for entering Gaza in blockade-busting boat. Bad Ischl, 27.8.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ SS FREE GAZA & SS LIBERTY TO LEAVE GAZA PORT ON THURSDAY Press release www.freegaza.org GAZA CITY, 26 August 2008 The SS Free Gaza and SS Liberty will leave Gaza for Cyprus on Thursday morning at 9:00 am. Several Palestinian students who have been denied exit visas by Israel will travel to Cyprus on the boats. One Palestinian professor will finally be able to go back to teaching in Europe and one young, Palestinian woman will finally be reunited with her husband. Several of the Free Gaza international human rights workers will remain in Gaza to do human rights monitoring. By freely traveling to Gaza, on Saturday, August 23rd, in two, small, wooden boats, the Free Gaza Movement forced the Israeli government to issue a fundamental policy change regarding their military and economic blockade of Gaza. Until now, Israel has wanted absolute control of Gaza with no responsibility. Israel has managed to maintain this situation, in spite of international law, because its policies have never been challenged. When the SS Free Gaza and SS Liberty approached the waters of Gaza, the Israeli government had to decide whether it wanted to publicly acknowledge that Israel remains an occupying power in Gaza, in which case Israel would be responsible under international law for its actions, including war crimes. In the face of intense, public scrutiny, Israel instead chose to acknowledge the inherant right of Palestinians to freely engage with the world. The Israeli Ministry of Foreign affairs publicly announced that humanitarian and human rights missions to Gaza will no longer be stopped or threatened by Israel. With the end of the Israeli siege of Gaza, Palestinians are free to exercise their rights without fear of being stopped or killed by the Israeli military. Since the organizers of the Free Gaza Movement will not be entering Israeli terrritorial waters, and since they will request an inspection from the Gaza Port Authority, they expect no interference on the part of the Israeli authorities when they leave Gaza. By Israel's own admission, it has no authority to inspect the boats or the passengers when they leave Gaza. With the collapse of the Israeli blockade, the Free Gaza Movement will quickly return to Gaza with another delegation, and invites the United Nations, Arab League and international community to organize similar human rights and humanitarian efforts. The Free Gaza Movement will continue to work to ensure the free passage between Gaza and the outside world will remain safe and open. ------------------------------------ Police detain Israeli for entering Gaza in blockade-busting boat By Ofri Ilani, Haaretz Correspondent and Reuters Wednesday, August 27, 2008 Police on Tuesday detained an Israeli activist who had sailed to the Hamas-ruled Gaza Strip to challenge Israel's blockade of the coastal region. They accused Jeff Halper, who also holds United States citizenship, of violating a ban on Israelis entering Gaza. Halper was among 44 "Free Gaza" activists from 17 nations who sailed in two boats from Cyprus to the Gaza Strip on Saturday in defiance of the blockade. He spent three days in the Gaza Strip before entering Israel through the Erez border crossing, where police detained him. According to Halper, Israeli forces at the crossing initially told him that if he came with the boat, he should return the same way. However, he said, they allowed him to cross into Israel shortly afterward. "He is being questioned at the police station in Sderot for entering the Gaza Strip in defiance of a military decree banning Israeli citizens from doing so," Israeli police spokesman Micky Rosenfeld said. Halper told Haaretz on Tuesday that he expected to be interrogated upon his return to Israel. He expressed satisfaction with his success in entering and leaving Gaza, and said he did not fear harassment by Israeli security forces. Israel allowed the activists to sail to the Gaza Strip, the first foreigners to reach the territory by sea since travel restrictions were tightened after Hamas's takeover more than a year ago, saying it wanted to avoid a public confrontation. The activists brought with them a symbolic shipment of hearing aids. They plan to sail back to Cyprus on Thursday and have vowed to take several Palestinians with them, including students prevented by Israel from leaving Gaza to study abroad. As part of an Egyptian-brokered ceasefire that took effect in June, Israel has eased its blockade of the territory, allowing in more humanitarian goods and medical equipment. http://www.icahd.org/eng/news.asp?menu=5&submenu=1&item=628 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Sep 9 08:56:13 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 09 Sep 2008 08:56:13 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 711 - Grundeinkommen - Veranstaltungen 9/08 Message-ID: <48C61E0D.1030502@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 711 - Woche des Grundeinkommens v. 15. - 21.9.2008 - Veranstaltungen in Österreich, Deutschland und Schweiz. Im Begegnungszentrum Bad Ischl, 16.9.08: "Monarchen und Moneten produzieren und provozieren Armeen von Armen - Überleben und Freiheit durch ein bedingungsloses Grundeinkommen!" Bad Ischl, 9.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Woche des Grundeinkommens v. 15. - 21.9.2008 - Veranstaltungen in Österreich, Deutschland und Schweiz. In Bad Ischl, Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit: Einladung zur Diskussion zum Grundeinkommen am Dienstag, 16.9.08, 19:00 im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26 in Bad Ischl mit Dr. Alfred Hausotter, Matthias und Maria Reichl - Thema "Monarchen und Moneten produzieren und provozieren Armeen von Armen - Überleben und Freiheit durch ein bedingungsloses Grundeinkommen!". Genauere Informationen dazu findet ihr in unserem letzten Rundbrief Nr. 129 bzw. in den E-Rundbrief Infos 693 und 694 im archiv unserer Homepage www.begegnungszentrum.at Alfred Hausotter liest dazu den ersten Teil seines Textes "Einkommens- und Vermögensverhältnisse" in der Radiosendung "Begegnungswege" vom 4.9.08, gespeichert auf der Homepage http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=10552. Matthias Reichl spricht zur "Woche des Grundeinkommens" vom 15. bis 21. Sept. 2008 und zur Diskussion am 16. Sept. 2008 in seiner Sendung "Begegnungswege" vom 21. August 2008 siehe: http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=10459 Und schon vorher hat Maria Reichl sie in der Sendung vom 7. August 2008 erwähnt - siehe "Begegnungswege - Zwischen Kaiser und MigrantInnen" http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=10361 Telefonische Anmeldung bei: 06132-24590 ----------------- In Österreich 15. - 21. 9. 2008: Internationale Woche des Grundeinkommens Das bedingungslose Grundeinkommen als garantierter Rechtsanspruch für jede und jeden ist die konkrete Antwort auf die berechtigte Forderung der Menschen nach humanen und gerechten Verhältnissen. Mit der Woche des Grundeinkommens wollen die Grundeinkommens-Netzwerke in der Schweiz, Deutschland und in Österreich (gemeinsam mit grundeinkommenATTAC) die sozialpolitische Debatte in Richtung bedingungsloses und existenzsicherndes Grundeinkommen verstärken. 20. 9. 2008: Vorkonferenz Grundeinkommen "Auf dem Weg zum Grundeinkommen. Bedingungslos und Existenz sichernd" Diese "Vorkonferenz" wird partizipativ und dialogisch angelegt sein. Sie dient der Information, Diskussion sowie der Vernetzung und bildet den Höhepunkt der "Woche des Grundeinkommens" in Österreich. Zeit: 10.30 bis 18 Uhr Oesterreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum Vogelsanggasse 36, 1050 Wien Workshops finden u. a. zu folgenden Themen statt: Grundeinkommen (GE) und Zeitsouveränität, GE als Projekt der Europäischen Union? GE und Nachhaltigkeit, GE und Solidarische Ökonomie, GE und Kritik der Arbeit, Religiöse und theologische Begründungen für das Grundeinkommen - Debatten in den Kirchen, GE und Wissensarbeit. Die Vorkonferenz Grundeinkommen versteht sich auch im Hinblick auf den dritten deutschsprachigen Grundeinkommens-Kongress von 24.-26.10.2008 in Berlin (www.grundeinkommen2008.org ) als Angebot der Information und Vernetzung. Terminkalender Freitag, 12.9.2008: Vortrag: Option für die Armen. Sicherung des bedingungslosen Grundeinkommens für alle mit: Dr. Kuno Füssel (Andernach) Zeit: 20 Uhr Ort: Pfarre St. Franziskus, Braunau Nähere Informationen unter: www.mensch-arbeit.at/braunau/ Montag, 15.9.2008: Impulsreferate, Diskussion: Grundeinkommen - Das Sozialmodell der Zukunft Zeit:10:00-11:30 Ort: Cafe Prückl, Wien TeilnehmerInnen: LIF-Spitzenkandidatin Heide Schmidt, LIF-Budgetsprecher Peter Unger, Abg.zNR Alexander Zach, LIF-Sozialexperte Volker Kier Veranstalterin: Liberales Forum Podiumsdiskussion: Was muss eine Grundsicherung leisten? Die bedarfsorientierte Mindestsicherung im Spiegel des bedingungslosen Grundeinkommens mit: Martin Schenk, Markus Schlagnitweit, Ulli Sambor, Bernhard Just Zeit: 19 Uhr Ort: Otto-Mauer-Zentrum, 1090 Wien, Währingerstr 2-4 Veranstalter: Katholisches Bildungswerk Wien Nähere Informationen unter www.grundeinkommen.at Dienstag, 16.9.2008: Weltcafé: Armutsbekämpfung durch ein Grundeinkommen in der Entwicklungszusammenarbeit mit: Markus Schallhas, Michael Bubik, Ralf Leonhard Zeit: 15 Uhr Ort: Albert-Schweitzer Haus, 1090 Wien, Schwarzspanierstraße 13 VeranstalterInnen: Diakonie-Auslandshilfe, FIAN, Verein Südwind Nähere Informationen: www.grundeinkommen.at Diskussion: Monarchen und Moneten produzieren und provozieren Armeen von Armen Leben in Frieden und Freiheit mit einem bedingungslosen Grundeinkommen mit: Alfred Hausotter, Matthias Reichl, Maria Reichl Zeit: 19 Uhr Ort: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit 4820 Bad Ischl, Wolfgangerstr. 26 Veranstalter: Begegnungszentrum Radio-Tipp: Donnerstag, 18.9.08, 19-20 Uhr Diskussion: Im Grunde sicher? mit: Renate Csörgits, Markus Schlagnitweit, Petra Prangl u.a. Zeit: 19.30 Uhr Ort: Haus der Begegnung, 7000 Eisenstadt, Kalvarienbergplatz 11 Veranstalterin: Katholische ArbeitnehmerInnen-Bewegung und Kath. Bildungswerk Diözese Eisenstadt in Kooperation mit der Eisenstädter Kirchenzeitung Diskussion: Vom Arbeitsethos (der Arbeiterbewegung) zur Hängematte? Die Linken und das Grundeinkommen mit: MdB Katja Kipping, Die Linke; Melina Klaus, KPÖ Zeit: 20 Uhr Ort: Kulturcafé 7STERN, 1070 Wien, Siebensterng. 49 Mittwoch, 17.9.2008 Kundgebung für soziale Sicherheit Veranstalter: Kreativfabrik - Initiative Grundeinkommen Österreich Ort: ab 10 Uhr - Fußgängerzone Favoritenstraße/Columbusplatz, 1100 Wien Nähere Informationen: www.grundeinkommen.at Grüne Positionen pro Grundeinkommen 14.30 - 17.00 Uhr, Wien Organisation: Dieter Schrage Nähere Informationen folgen auf www.grundeinkommen.at Gesprächsrunde zum gesellschaftlichen Stellenwert individueller Lebenskosten mit Andreas Kislinger Zeit: 16 Uhr 30 Ort: Cafe Dreiklang / Freiraum, Wasagasse 28, 1090 Wien. Anmeldung erforderlich unter andreas.kislinger at gmail.com (normale Konsumation, z.B. ein Getränk) Nähere Informationen auf www.grundeinkommen.at Gesprächskreis: Grundeinkommen und Solidarische Ökonomie - eine Annäherung mit: Anna Vobruba, Entwicklungsraum sozialer Verantwortung und Nicole Lieger, Politik der Anziehung Zeit: 18-20 Uhr Ort: Beratungsstelle le-kri Kaunitzgasse 33/08, 1060 Wien Anmeldungen möglichst bis 13.9.2008 unter margareta.anna.vobruba at univie.ac.at oder 0699 81 71 56 08 Nähere Informatione auf www.grundeinkommen.at Sozialstammtisch: Grundeinkommen-Grundsicherung Modelle sinnvoller Armutsbekämpfung mit: Severin Renoldner Zeit: 19 Uhr Ort: Betriebsseminar, 4020 Linz, Kapuzinerstraße 49 Veranstalter: Sozialreferat der Diözese Linz Nähere Informationen: www.grundeinkommen.at Donnerstag, 18.9.2008 Vortrag und Diskussion: Grundeinkommen, Grundsicherung - alles das gleiche? mit: Gabriele Michalitsch (WU Wien) Zeit: 19 Uhr Ort: Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien Veranstalter: Kulturrat Österreich Nähere Informationen: www.grundeinkommen.at Freitag, 19.9.2008 Straßenaktion: Eine Energiegrundsicherung ist notwendig und finanzierbar Zeit: 14 bis 18 Uhr Ort: Linz, Fußgängerzone Veranstalterin: KPÖ Linz Diskussion: Erfüllung der Grundbedürfnisse und Zufriedenheit - Grundeinkommen und was braucht es noch? mit: Harald J. Orthaber (Projektmitgestalter "Zukunftsforum: Systemwandel - für eine sichere Welt" in der Initiative Zivilgesellschaft und ESD), u.a. Zeit: 20 Uhr Ort: Café Schottenring - Salon, 1010 Wien, Schottenring 19 Veranstalter: Zukunftsforum: Systemwandel - für eine sichere Welt, ESD Nähere Informationen: www.grundeinkommen.at Samstag, 20.9.2008 Vorkonferenz zum geplanten Grundeinkommens-Kongress in Berlin: Auf dem Weg zum Grundeinkommen. Bedingungslos und Existenz sichernd Workshops, Inputs, Vernetzung Zeit: 10.30 bis 18 Uhr Oesterreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum, Vogelsanggasse 36, 1050 Wien VeranstalterInnen: Netzwerk Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt - B.I.E.N Austria und attac Gruppe Grundeinkommen Österreich Programm und Anmeldung: www.grundeinkommen.at Weitere Veranstaltungen werden laufend auf www.grundeinkommen.at ergänzt. In Deutschland und Schweiz: Alle Termine (auch Deutschland und Schweiz) auf www.woche-des-grundeinkommens.org 3. deutschsprachiger Grundeinkommens-Kongress in Berlin 24. - 26.10.2008 www.grundeinkommen2008.org Netzwerk Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt - B.I.E.N. Austria Schottenring 35/DG, A-1010 Wien grundeinkommen at ksoe.at www.grundeinkommen.at -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Sep 9 09:24:22 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 09 Sep 2008 09:24:22 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 712 - Gaza-Friedensaktivist verhaftet in Israel Message-ID: <48C624A6.2020902@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 712 - Jeff Halper (Israel): Ende einer Odyssee. (Rückkehr vom Peace-boat aus Gaza nach Israel und Inhaftierung. Weitere Unterstützung für Gaza.) Bad Ischl, 9.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Ende einer Odyssee Jeff Halper, 1.9.08 Nachdem ich nun vor einigen Tage aus dem Gefängnis, in das ich nach meiner Reise nach Gaza musste, entlassen wurde, möchte ich Euch zusammenfassend einige Notizen schicken. Erstens, der Versuch der Bewegung Free Gaza, die israelische Belagerung zu durchbrechen, wurde durch unerwartet guten Erfolg gekrönt. Dass wir Gaza erreicht haben und wieder verlassen, hat einen richtig freien Kanal zwischen Gaza und der Außenwelt geschaffen. Das ist passiert, weil es die israelische Regierung dazu zwang, eine klare politische Erklärung abzugeben: Sie besetze Gaza nicht und werde deshalb die Bewegungsfreiheit von Palästinensern in und aus Gaza (zumindest über den Seeweg) nicht beschränken. (Israels Sicherheitsbelange können leicht befriedigt werden, indem ein technisches Kontrollsystem ähnlich dem auf anderen Häfen installiert wird.) Jeder Versuch von Seiten Israels, diese Stellungnahme zu revidieren -- indem es in Zukunft Schiffe daran hindert, Gaza mit Gütern und Passagieren, einschließlich Palästinensern, zu erreichen oder zu verlassen -- wird unweigerlich als Versuch, Kontrolle auszuüben, und damit als Besatzung, gewertet werden, was Israel die Möglichkeit eröffnet, für Kriegsverbrechen vor internationalem Recht zur Verantwortung gezogen zu werden, -- etwas, das Israel um jeden Preis zu verhindern sucht. Keine Vernebelung mehr, die es Israel bisher erlaubt hat, die Kontrolle über die besetzten Gebiete zu behalten und nicht dafür zur Verantwortung gezogen zu werden: Von jetzt an ist Israel entweder Besatzungsmacht und verantwortlich für seine Aktionen und seine Politik, oder die Palästinenser haben jedes Recht, ihr Menschenrecht auf freies Reisen in ihr Land und aus ihrem Land wahrzunehmen. Israel kann nicht länger beides haben. Unsere zwei kleinen Boote haben Israels Regierung und Militär nicht nur gezwungen, zu diesem Zeitpunkt nachzugeben, sie haben auch den Status israelischer Kontrolle über Gaza geändert. Als wir Gaza nach anderthalb Tagen Seefahrt erreichten, hießen uns 40 000 Gazaner freudig willkommen. Es war überwältigend und sehr bewegend. Manche suchten gezielt Kontakt zu mir, offenbar, um nach Jahren des Eingeschlossenseins endlich mit einem Israeli Hebräisch zu sprechen. Die Botschaft, die ich während meines dreitägigen Aufenthalts von Leuten aller Fraktionen hörte, war immer die selbe: Wie kommen wir aus diesem Schlamassel? ("Wir" im Sinne von: alle die in diesem Land leben, nicht nur Israelis oder Palästinenser.) Wo gehen WIR hin? Die Diskussion war nicht einmal politisch: Was ist die Lösung; Ein-Staat, Zwei-Staaten, etc., etc. Sie war einfach vernünftig und gerade heraus, basierend auf der Annahme, wir werden alle weiter im selben Land leben, und dieser dumme Konflikt, mit seinen Mauern, Belagerungen und seiner Gewalt, ist schlecht für alle. Sehen die Israelis das nicht? fragten mich die Leute. (Die Antwort heißt leider "nein". Um der Wahrheit die Ehre zu geben, wir israelischen Juden sind das Problem. Die Palästinenser haben unsere Existenz in diesem Land als Volk schon seit vielen Jahren akzeptiert und sind bereit, IRGENDEINE Lösung zu akzeptieren -- zwei Staaten, ein Staat, kein Staat, was auch immer. Wir sind es, die das "Land Israel" exklusiv beanspruchen, die es nicht fertig bringen, an ein Land zu denken, die die nationale Präsenz von Palästinensern nicht akzeptieren können (in unserem Land sprechen wir von "Arabern"), wir haben durch unsere Siedlungen sogar die Zwei-Staaten-Lösung unmöglich gemacht, bei der wir 80 % des Landes hätten. Es ist also traurig, wirklich traurig, dass unsere "Feinde" Frieden und Koexistenz wollen (und mir das auf HEBRÄISCH sagen), wir aber nicht. Jaaa, wir Israelis wollen "Frieden", aber mittlerweile haben wir fast keine Angriffe mehr, ein Gefühl der Sicherheit, ein palästinensisches Volk, das "verschwunden" ist, die Wirtschaft und der Tourismus wachsen und blühen, der internationale Status verbessert sich unaufhaltbar, -- alles wunderbar. Wenn "Friede" heißt, Siedlungen, Land und Kontrolle aufzugeben, warum sollten wir das tun? Was ist verkehrt an der jetzigen Situation? Wenn es funktioniert, warum daran herumbasteln?) In Gaza gelang es mir auch, alte Freunde zu sehen, besonders Eyad al Sarraj vom Gaza Community Mental Health Program und Raji Sourani, den Direktor des Palestinian Center for Human Rights, den ich in seinem Büro besuchte. Ich habe auch die palästinensische Ehrenbürgerschaft mit einem Pass erhalten, für mich als israelischen Juden bedeutet das sehr viel. Als ich mich in Gaza aufhielt, warnten mich in Israel alle -- inklusive Presse, die mich interviewte -- vorsichtig zu sein, mein Leben nicht zu gefährden. Hast du keine Angst? fragten sie. Also, die einzige Gelegenheit, bei der ich auf meiner gesamten Reise wirklich und spürbar Angst hatte, war, als ich nach Israel zurückkam. Ich kehrte aus dem Gazastreifen durch den Grenzübergang Erez zurück, da ich betonen wollte, dass die Belagerung nicht nur an der Küste stattfindet. Auf der israelischen Seite wurde ich sofort verhaftet, mit der Begründung, ich habe einen Militärbefehl verletzt, der es Israelis verbietet, sich in Gaza aufzuhalten, und im Shikma-Gefängnis in Ashkelon inhaftiert. Jemand in der Zelle erkannte mich von den Nachrichten her. Die ganze Nacht über wurde ich von rechten Israelis bedroht -- ich war sicher, ich würde die Nacht nicht überstehen. Ironischerweise befanden sich auch drei Palästinenser in der Zelle, die versuchten, mich zu beschützen. Die Gefahr ging also von Israelis, nicht von Palästinensern aus, in Israel wie in Gaza. (Ein Palästinenser aus Hebron war inhaftiert wegen illegalen Aufenthalts in Israel; Ich war inhaftiert wegen illegalen Aufenthalts in Palästina.) Zur Zeit bin ich auf Kaution draußen. Die Staatsanwaltschaft wird wohl in den nächsten Wochen Anklage erheben; es könnte sein, dass ich für zwei Monate oder so ins Gefängnis muss. Jetzt bin ich in jeder Hinsicht ein Palästinenser: Am Montag bekam ich die palästinensische Staatsbürgerschaft, am Dienstag saß ich schon in Israel im Gefängnis. Obwohl die Aktion erfolgreich war, -- die Belagerung wird erst dann wirklich durchbrochen sein, wenn wir die Bewegung in und aus Gaza aufrechterhalten. Laut Plan sollen die Boote in 2-4 Wochen zurückkehren und ich arbeite gerade daran, ein Boot voller Israelis zu bekommen. Meine einzige Frustration in dieser zweifellos erfolgreichen Aktion war die Tatsache, dass die Israelis es einfach nicht kapieren -- und nicht kapieren wollen. Die Folgerungen daraus, dass wir die Stärkeren sind, und aus der Tatsache, dass die Palästinenser diejenigen sind, die sich wirklich um Frieden bemühen, bedrohen zu sehr ihre Vorherrschaft und so-empfundene Unschuld. Was ich in ungefähr einem Dutzend Interviews angetroffen habe, und was ich über mich und unsere Reise von Journalisten, die nicht einmal versucht haben, mit mir oder den anderen zu sprechen, gelesen habe, -- war ein kollektives Bild von Gaza, den Palästinensern und unserem unlösbaren Konflikt, das nur als phantastisch bezeichnet werden kann. Anstatt sich nach meinen Erfahrungen, Motiven und Einstellungen zu erkundigen, suchten die Interviewer, besonders die vom 'mainstream radio', mir ihre Parolen und uniformen Vorurteile aufzudrängen, als könne es, gäben sie mir die Gelegenheit, mich zu erklären, den Todesstoß für ihre ängstlich gehüteten Vorstellungen bedeuten. Ben Dror Yemini von der populären Zeitung "Ma'ariv" nannte uns einen Satans-Kult. Jemand anderes behauptete, einer der Haupt-Unterstützer der Free Gaza - Bewegung sei ein amerikanischer Palästinenser, der vom FBI verhört worden war, als spiele das irgendeine Rolle. (Er wollte wohl andeuten, wir würden unterstützt, sogar manipuliert oder schlimmer, von "Terroristen".) Andere drückten sich deutlicher aus: Hätten wir nicht der Hamas zu einem PR-Sieg verholfen? Warum stellte ich mich mit palästinensischen Fischern-Waffenschmugglern an eine Seite gegen mein eigenes Land, das nur versuchte, seine Bürger zu schützen? Manche brüllten mich einfach an, wie ein Interviewer vom Sender 99. Und wenn gar nichts mehr half, konnten meine Gesprächspartner immer noch auf guten alten Zynismus zurück fallen: Friede ist nicht möglich. Juden und Araber sind unterschiedliche Spezies. Du kannst "ihnen" nicht trauen. Oder die armselige Behauptung: Sie wollen uns nur zerstören. Dann gibt es noch die patronisierende Variante: Na ja, vielleicht ist es ganz gut, wenn es noch ein paar Idealisten wie dich gibt.... Nirgendwo in all den Interviews habe ich wirkliche Neugier darauf gefunden, was ich denn in Gaza tue oder wie das Leben in Gaza ist. Keiner ist an einer neuen Perspektive interessiert, besonders dann nicht, wenn sie gut gehegte Vorurteile in Frage stellt. Keiner geht über die alten, ausgeleierten Parolen hinaus. Aber häufige Erwähnung von Terrorismus, Qassam-Raketen und Palästinensern, die unsere tapferen Friedensbemühungen zurückweisen. Keine Erwähnung von Besatzung, Häuserzerstörungen, Belagerung, Landenteignung oder Siedlungserweiterung, ganz zu schweigen von Tötungen, Inhaftierungen und Verarmung ihrer zivilen Bevölkerung. Als hätten wir nichts mit diesem Konflikt zu tun; als lebten wir nur unser normales, unschuldiges Leben, und böse Menschen hätten beschlossen, Qassam-Raketen zu werfen. Vor allem: Kein Verantwortungsgefühl, keine Bereitschaft, für die geschehende Gewalt und den Konflikt Verantwortung zu übernehmen. Stattdessen gedankenloses, automatisches sich berufen auf ein Bild von Gaza und "Arabern" (wir benützen das Wort "Palästinenser" eher nicht), das dem, was ich gesehen und erfahren habe, genau entgegen gesetzt ist. Ein sklavisches Wiederkäuen sinnloser (und falscher) Schlagworte, die nur dazu da sind, jede Möglichkeit, die Situation wirklich zu begreifen, auszuräumen. Kurz: ein phantastisches Gaza aus einer sorgfältig konstruierten Seifenblase heraus gesehen, um jeder unbequemen Wahrheit auszuweichen. Die größte Einsicht, die ich auf dieser Reise gewonnen habe: Ich habe verstanden, warum Israelis "es nicht kapieren". Eine Medienlandschaft mit Leuten, die es besser wissen müssten, aber wenig Kritikfähigkeit besitzen, die sich auch wohler fühlen innerhalb einer von sich selbst bedienenden Politikern gebauten Kiste, als bei einer weit kreativeren Aufgabe: Zu verstehen versuchen, was zum Teufel hier los ist. Trotzdem habe ich meine Botschaft an meine Mit-Israelis klar formuliert; der hauptsächliche Inhalt meiner Interviews und Gespräche ist folgender: Entgegen den Aussagen unserer politischen Führung gibt es eine politische Lösung für den Konflikt, und es gibt Partner für den Frieden. Wir von der Friedensbewegung dürfen den Mächtigen nicht erlauben, den Konflikt zu mystifizieren, ihn als "Kampf der Kulturen" darzustellen. Der israelisch-palästinensische Konflikt ist politisch und ist somit politisch zu lösen. Die Palästinenser sind nicht unsere Feinde. Ich rufe meine jüdischen Mit-Israelis auf, sich von der Sackgassen-Politik unserer bankrotten politischen Führung zu verabschieden, und gemeinsam mit israelischen und palästinensischen Friedens-Machern zu erklären: Wir weigern uns, Feinde zu sein. Als unendlich stärkere Partei im Konflikt, und als einziger Besatzungsmacht, müssen wir Israelis für unsere fehlgeschlagene Unterdrückungspolitik Verantwortung übernehmen. Lasst mich zum Abschluss den Organisatoren der Initiative danken -- Paul Larudee und Greta Berlin aus den USA, Hilary Smith und Bella aus Großbritannien, Vaggelis Pissias, einem griechischen Teammitglied, der politisch wie praktisch notwendiges Material beitrug, und Jamal Al Khoudri, ein unabhängiges Mitglied des PLC aus Gaza und Leiter des Popular Committee Against the Siege und anderer -- plus der wundervollen Gruppe der Teilnehmer auf den Booten und dem großartigen Kommunikationsteam an Land. Besonderer Dank gilt unserer Angela Godfrey-Goldstein vom ICAHD, die beim Verbreiten der Botschaft von Zypern und Jerusalem aus eine entscheidende Rolle spielte. Nicht zu vergessen unsere Gastgeber in Gaza (deren Namen man auf der Free Gaza - Website nachlesen kann) und die zehntausende von Menschen im Gazastreifen, die uns willkommen hießen und ihr Leben mit uns teilten. Mögen unsere Völker endlich im gemeinsamen Land den Frieden und die Gerechtigkeit finden, die sie verdienen. Jeff Halper ist der Direktor des israelischen Komitees gegen Hauszerstörungen -- Israeli Committee Againt House Demolitions ICAHD, erreichbar unter www.icahd.org (dt. Übersetzung v. Weichenhan-Mer) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Sep 9 09:41:05 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 09 Sep 2008 09:41:05 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 713 - Gaza-Grenz-See-Blockade Message-ID: <48C62891.4000108@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 713 - Free Gaza: Like Palestinians, human-rights- workers denied exit through Erez checkpoint to Israel and through Rafah crossing to Egypt. Israeli naval vessels firing on unarmed fishing boats and human-rights-workers. Bad Ischl, 9.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ LIKE PALESTINIANS, HUMAN RIGHTS WORKERS DENIED EXIT THROUGH EREZ CHECKPOINT TO ISRAEL AND THROUGH RAFAH CROSSING TO EGYPT Free Gaza 02-09-2008 GAZA (2 Sept. 2008) - Four foreign nationals from the UK, USA, Ireland and Australia, who helped peacefully challenge the siege of Gaza by traveling through international waters with the Free Gaza Movement, have so far been refused exit to Israel via Erez Crossing, or to Egypt via Rafah Crossing. For over two years Israel has severely restricted access to Gaza, blocking aid shipments and trade. As a consequence, Gaza's economy has collapsed, forcing most industries to close and dramatically increasing malnutrition rates among children. Eighty percent of families in Gaza are now completely dependent on United Nations food aid. Travel outside of Gaza has been likewise blocked by Israel. Over 200 people have died as result of not being able to leave Gaza for medical treatment. Hundreds of Palestinian students, accepted to universities abroad, have also been denied exit visas by Israel. Among the internationals currently stranded in Gaza are Irish activist and former Hawaiian legislator Kenneth O'Keefe, British journalist Lauren Booth, the sister-in-law of former British Prime Minister Tony Blair, and Dr. William Dienst, a family and emergency room physician from the USA. This refusal of entry by Israel and Egypt effectively confines the internationals to the 40 by 10 kilometre enclave of Gaza, along with 1.5 million Palestinians, likewise sealed off from loved ones who live abroad and denied freedom of movement for purposes of education, medical care, leisure, or work. The four internationals attempted to peacefully exit Gaza through Israeli controlled Erez crossing on August 29th; Israel denied the exit, stating that the activists had entered Gaza illegally by sea, even though that voyage had been formally allowed by the Israeli Foreign Ministry and Internal Affairs Ministry, according to newspaper reports. An official statement by Israel's Defence Ministry (August 25th) declared the Free Gaza Movement did not violate any laws, and that their action posed "no security threat" (Ha'aretz). Diplomatic channels are trying to negotiate the exit of the human rights workers, who wish, like Palestinians, to exercise their human rights under Article 13 of the Universal Declaration of Human Rights: (1) Everyone has the right to freedom of movement and residence within the borders of each state and (2) Everyone has the right to leave any country, including his own, and to return to his country. www.freegaza.org/index.php?module=latest_news&id=22d3b1392f54f9149b2408973a91d5f7 ----------------------------- ISRAELI NAVAL VESSELS FIRING ON UNARMED FISHING BOATS AND HUMAN RIGHTS WORKERS Free Gaza 01-09-2008 (OFF THE COAST OF GAZA) 1 September 2008 - Israeli Naval vessels are currently firing on unamrmed Palestinian fishing boats and international human rights workers off the coast of the Gaza Strip. The fishing boats are several miles off the coast of Gaza City, in Palestinian territorial waters. As of 11am (4am EST) no one had been injured, but live ammunition is still being fired in the direction of the civilian boats. The unarmed boats went to sea at dawn this morning, in an attempt to fish in their own water. Six international human rights workers from five different countries accompanied the fishermen in the hopes that their presence would deter the Israeli military from firing on the fishermen. In the past the Israeli military has shot and killed unarmed Palestinian fishermen for trying to fish in their own waters. Accompanying the fishermen are: Vittorio Arrigoni, Italy Georgios Karatzas, Greece Adam Qvist, Denmark Andrew Muncie, Scotland Donna Wallach, USA Darlene Wallach, USA www.freegaza.org/index.php?module=latest_news&id=97568b5ab4670e9167f36975651092b9&offset= -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Sep 13 21:51:15 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 13 Sep 2008 21:51:15 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 714 - Termine 9-12/2008 Message-ID: <48CC19B3.2010003@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 714 - Veranstaltungstermine September - Dezember 2008 Bad Ischl, 13.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Veranstaltungen September - Dezember 2008 ÖSTERREICH SEPTEMBER 2008 15.9. 19:00 WIEN (Albert Schweitzer Haus, Schwarzspanierstr. 13): Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: "Crash statt Cash. Warum wir die globalen Finanzmärkte bändigen müssen". (Attac Österreich, www.attac.at/6711.html) 15.9. WIEN (VISTA 3, Schlachthausgasse 28): Tagung "Wege aus der Prekarisierung der Sozialwissenschaft -- Rahmenbedingungen und verborgene Potentiale". (Infos: www.abif.at) 15. - 21.9. ÖSTERREICHWEIT: Veranstaltungen zur "Woche des Grundeinkommens". (Infos: KSÖ, www.grundeinkommen.at/) 16. - 22.9. ÖSTERREICHWEIT: Aktionswoche: Europäische Mobilitätswoche & Autofreier Tag. (Info Klimabündnis Österreich, Tel. 581 5881-13, www.autofreiertag.at) 16.9. 19:00 WIEN (Österr.Gesellschafts-u.Wirtschaftsmuseum, Vogelsangg. 36): Vortrag "Transparency International - die Koalition gegen Korruption". 16.9. 19:00 BAD ISCHL (Begegnungszentrum, Wolfgangstr. 26): Diskussion " Monarchen und Moneten produzieren und provozieren Armeen von Armen - Überleben in Frieden und Freiheit mit einem bedingungslosen Grundeinkommen!" Mit Alfred Hausotter, Matthias und Maria Reichl. (Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangstr. 26, 4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590, info [at] begegnungszentrum.at, www.begegnungszentrum.at) 17.9. 19:00 SALZBURG (ARGEkultur, Josef-Preis-Allee 16): Erstes offenes Arbeitstreffen des "Solidaritätskomitee Mexiko Salzburg". (Infos: soli-mex-sbg [at] gmx.at) 17.9. 19:00 LINZ (Waltherstr. 15): Plattform OÖ - Solidarität mit den wegen § 278a angeklagten Tierrechts-AktivistInnen. (Infos: Werkstatt für Frieden & Soliidarität, www.werkstatt.or.at) 17.9. 20:00 WIEN (AAI, Türkenstraße 3): Vortrag von Dr. Eyad Sarraj (Palästina) "Die Blockade des Gazastreifens und die Auswirkungen auf die seelische Verfassung der Bevölkerung" (in Englisch). 18.9. 18:30 WIEN (Albert-Schweitzer-Haus, Schwarzspanierstr. 13): Vortrag: "Prospects for a Democratic Majority in the US nn 2008 and beyond". (Anmeldung: Renner-Institut, T 01-804 65 01, post [at] renner-institut.at) 18.9. 19:00 SALZBURG (Kapitelsaal, Kapitelpl.): Buchpräsentation mit Klaus Werner-Lobo "Uns gehört die Welt! Macht und Machenschaften der Multis". (Grüne Bildungswerkstatt Salzburg, Tel: 0662/87 73 26, gbw.salzburg [at] gruene.at) 18.9. 19:00 SALZBURG (Heffterhof, Maria-Cebotari-Str. 5): Informationsabend zum Nachhaltigkeits-Intensivlehrgang ab Okt. 2008. (Salzburger Netzwerk Bildung für Nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen - sabine, www.suedwindsalzburg.at) 19.9. 17:00 - 18:15 SALZBURG (Literaturhaus, Struberg. 23): Lesung von Antonin Pelisek (CZ) "Sie mussten dem AKW weichen - Menschen um Temelin" Vertreibung und Widerstand in Mitteleuropa. Anschließend PLAGE-Generalversammlung. (PLAGE, www.plage.cc) 22. - 24.9. STROBL: Seminar "Vom Zauber der Kommunikation in verschiedenen Sprachen". (Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang/ BIfEB, 5350 Strobl, Tel. 06137-6621-0, office [at] bifeb.at, www.bifeb.at) 22.9. 19:00 SALZBURG (ORF-Studio): Salzburger:Zukunfts:Dialoge "Was die Gesellschaft zusammen hält. Sozialkapital und Machtkompetenz als Treibstoff für Demokratie und politische Kultur". 23.9. 17.00 - 19.00 WIEN (Palais Epstein, Dr. Karl-Renner-Ring 1): Podiumsdiskussion der Grünen "Entwicklungszusammenarbeit - ein Stiefkind der österreichischen Politik. Wie kann die entwicklungspolitische Bildungs-, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit gegensteuern?" (Anmeldung bei: Tel. 01-40110-6804, britta.dolenc [at] gruene.at) 23.9. 19:00 WIEN (Depot, Breiteg. 3): ZARA:Talk: "EU-Grundrechte-Agentur ohne Rechte?" 25.9. 18:00 WIEN (Albert-Schweitzer-Haus, Schwarzspanierstr. 13): Podiumsdiskussion "Ziviler Friedensdienst - Österreichische und europäische Perspektiven". (ZFD/Österreichisches Konsortium für Zivile Friedensdienste) 25.9. 19:00 SALZBURG (Evang. Gemeindesaal, Schwarzstr. 25): Diskussion des Eine-Welt-Kreises "Kirche-Sein im Zentrum des Imperiums". 30.9. 18.45 WIEN (AK-Bildungszentrum, Theresianumg. 16-18): Buchpräsentation mit Klaus Werner-Lobo "Uns gehört die Welt! Macht und Machenschaften der Multis". (Anmeldung bis 25.9. bei: romana.schulmeister [at] akwien.at, www.unsdiewelt.com) OKTOBER 2008 2. - 4.10. WIEN (Albert Schweitzer Haus, Schwarzspanierstr. 13): Internat. Konferenz: "Beiträge von MigrantInnen und Flüchtlingen zur Demokratieentwicklung in Europa - Möglichkeiten zivilgesellschaftlicher Partizipation" (Anmeldg.: Asylkoordination Österr., Tel. 01/532 12 91, langthaler [at] asyl.at) 2. - 5.10. WAGRAIN (Sbg.): Zeitsymposium "was erlauben sie sich?". (Verein zur Verzögerung der Zeit, Alpen-Adria-Universität, Sterneckstr. 15, 9020 Klagenfurt, Tel. 0463-2700-8730, zeitverein [at] uni-klu.ac.at, www.zeitverein.com) 3.10. 14:00 - 18:00 WIEN (Diplomatische Akademie, Favoritenstr. 15a): Politikberatungsseminar Europapolitik "In Turbulenzen: Zur Krise der Finanzmarktpolitik, ihren Ursachen, Auswirkungen und Lektionen". (Anmeldung: Renner-Institut, walla [at] renner-institut.at) 6.10. 11:00 -17:00 WIEN (Stephansplatz 6, Stg. 1, 6. St., Saal 601): Studientag der AG Frauen & Armut "Steuern gegen Frauenarmut". 8. - 10.10. KLAGENFURT (Alpen-Adria-Universität): Internat. Konferenz "Mehrsprachigkeit". (Info u. Anmeldung: Zentrum für Friedensforschung u. -pädagogik, www.uni-klu.ac.at/deutschdidaktik/konferenz) 9.10. 18.30 - 20.30 WIEN (Österr. Kontrollbank, Strauchg. 1-3): Podiumsdiskussion "Der Streit um die Entwicklungshilfe". (vidc, Möllwaldpl. 5/3, 1040 Wien, Tel. 01 713 35 94, office [at] vidc.org; www.vidc.org) 10.10. ÖSTERREICHWEIT: Veranstaltungen und Aktionen zum Tag des Bleiberechts. (Infos: www.tagdesbleiberechts.at) 16. - 19.10. GRAZ: Internat. Kongress "Philosophie der Interkulturalität". (ACPC/ Austrian Centre of Philosophy for Children, Schmiedg.12, 8010 Graz, www.kinderphilosophie) 22.10. 9:30 - 16:30 LINZ (Neues Rathaus, Hauptstr.): Enquete Armutsnetzwerk OÖ "Arbeitslos - krank - alt - Drei Wege in die Armut". (Anmeldg.: Tel. 0732-781370, arbeitslosenstiftung [at] dioezese-linz.at) 24. - 26.10. ST. PETER in der Au (bei Amstetten, NÖ): 4. Austrian Social Forum. (Infos: www.asf2008.at/) 27.10. 20:00 LINZ (KHG, Mengerstr. 23): Vortrag "60 Jahre Israel - 60 Jahre Naqba - 60 Jahre Vertreibung der PalästinenserInnen". (Anmeldg.: Pax Christi OÖ, Tel. 0732-7610-3251, pax.christi [at] dioezese-linz.at) 30.10. 19:00 WIEN (Depot, Breiteg. 3): Buchpräsentation und Diskusion mit Oliver Ressler "Alternative Ökonomien, alternative Gesellschaften". ab 31.10. in ÖSTERREICH: Kinostart des Dokumentarfilms von Erwin Wagenhofer "Let's Make Money". (Infos: www.letsmakemoney.at) 31.10. 19:00 WIEN (Depot, Breiteg. 3): Diskusion "Psychiatrie und Migration". NOVEMBER 2008 5.11. 17:00 WIEN (Stock am Eisen Pl./ Stephanspl): Kundgebung "Nein zu Zwentendorf, 30 Jahre klug vorausgedacht!" (Gewerkschafter gegen Atomenergie", ggae [at] gmx.at) 6.11. 14:00 - 18:00 SALZBURG (Bildungshaus St. Virgil): Tagung "Leben auf (zu) großem Fuß - Unser ökologischer Fußabdruck". 19:00 Podiumsdiskussion. (Infos: www.salzburg.gv.at/fussabdruck) 14. - 16.11. INNSBRUCK (Universität): 4. Österreichische Entwicklungstagung "Wachstum, Umwelt, Entwicklung". (Infos, Anmeldung: www.entwicklungstagung.at) 17.11. WIEN (Österr.Gesellschafts-u.Wirtschaftsmuseum, Vogelsangg. 36): Diskussion mit Karin Scheele u. Christian Felber "Nachhaltig oder neoliberal - Die Umweltpolitik der EU". 27. - 29.11. STROBL: Tagung "Sozialkapital in der Erwachsenenbildung" (GWA). (Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang/ BIfEB, 5350 Strobl, Tel. 06137-6621-0, office [at] bifeb.at, www.bifeb.at) DEZEMBER 2008 4. - 6.12. SALZBURG (Jugendgästehaus, Josef-Preis-Allee): Civilmedia 08: "Cultures -- Participation -- Dialogue". (Anmeldg.: Radiofabrik Salzburg, Eva Schmidhuber: Tel: 0662-842961, e.schmidhuber [at] radiofabrik.at, Tel: 0662-842961, www.civilmedia.eu.) 5. - 6.12. WIEN (GBW Wien, Neubaug. 8): Seminar (in Engl.) "Gramsci, Freire and Critical Education". (Anmeldg: GBW Wien, Neubaug. 8, 1070 Wien, info [at] gbw-wien.at) DEUTSCHLAND SEPTEMBER 2008 20.9. 15.00 BERLIN (Hausvogteipl. - Alexanderpl.): 1. Grundeinkommens-Demo in Berlin. (Infos: www.grundeinkommen.de/) 27. - 28.9. BERLIN: Jubiläumsfeier 40 Jahre Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden/ AGDF. (AGDF, Blücherstr. 14, D-53115 Bonn, www.friedensdienst.de) 25. - 28.9. WEIMAR: Tagung "Rolf Hochhuth - Theater als politische Anstalt". (Anna Amalia und Goethe Akadmie zu Weimar, Cranachstr. 29, D-99423 Weimar, Tel.: 03643 - 7737612) 27. - 28.9. LEIPZIG: NEMA Herbstkonferenz. (Netzwerk gegen Militärstandorte und deren Auswirkungen/ NeMA, www.nema-online.de) OKTOBER 2008 1. - 2.10. LOCCUM: Tagung "Der Mensch als Vorbild, Partner und Patient von Robotern. Bionik an der Schnittstelle Mensch-Maschine". (Evang. Akademie Loccum, Postf. 2158, D-31545 Rehburg-Loccum, Tel. 05766-81-0, www.loccum.de) 4. - 5.10. STUTTGART: Internat. Preparatory Conference for the Anti-NATO activities related to the 60th anniversary of NATO in May 2009. (Infos: Arielle Denis, arielle.denis [at] mvtpaix.org, friekoop [at] bonn.comlink.org) 10. - 11.10. HAMBURG: Tagung 30 Jahre Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF) der Universität Hamburg. (Infos: www.sozialwiss.uni-hamburg.de/Ipw/Akuf/home.html) 10. - 12.10. DÜSSELDORF: Attac - Herbstratschlag "wie auf die Krisen des globalisierten Kapitalismus reagieren?" (Infos: www.attac.de/ratschlag) 11.10. BONN: Studientag des Institut für Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung/ IFGK. (Infos: www.ifgk.de) 17. - 19.10. LOCCUM: Tagung "Konflikte entmilitarisieren! Erfahrungsaustausch zwischen Nordirland, Palästina und Israel". (Evang. Akademie Loccum, www.loccum.de) 18.10. 20:00 STUTTGART (Theaterhaus, Siemensstr.): Abschlussveranstaltung Veranstaltungsreihe "25. Jahre Menschenkette zwischen Stuttgart und Neu-Ulm" (22.10. 1983) und 30. "Geburtstag" des Mottos "Frieden schaffen ohne Waffen" (12.6.1978). (Kontakt: DFG/VK LV BaWü, Roland Blach, Haußmannstr. 6, D-70188 Stuttgart, Tel.: 0711/2155112, www.dfg-vk.de/lv-bawue) 24. - 26.10 BERLIN: 3. deutschsprachiger Grundeinkommens-Kongress "Auf dem Weg zum Grundeinkommen. Bedingungslos und existenzsichernd". (Info: www.grundeinkommen2008.org/) 31.10. - 2.11. SCHMITTEN (Ev. Akademie Arnoldshain): DIAK-Jahrestagung "Fanatischer Schurkenstaat oder rationaler Machtstratege? - Irans Rolle im Nahostkonflikt". (DIAK, Zeißstr. 51/1, D-22765 Hamburg, www.diak.org) 31.10. - 2.11. GRAINAU (Alpspitzstr. 6, Bay.): Seminar "Kernenergie!/?" Alte und neue Argumente pro und kontra. (Byerisches Seminar fürPolitik, Oberanger 38/1, D-80331 München, www.baysem.de) ab 31.10. in DEUTSCHLAND: Kinostart des Dokumentarfilms von Erwin Wagenhofer "Let's Make Money". (Infos: www.letsmakemoney.at) NOVEMBER 2008 7. - 8.11. AACHEN (RWTH Couven-Halle, Karmanstr. 17-19): 25. FIFF-Jahrestagung "Krieg und Frieden - digital". (Kontakt: Forum InformatikerInnen für Frieden / FIfF, Goetheplatz 4, D-28203 Bremen, www.fiff.de) 7. - 8.11. HAMBURG (Universität): Klimakonferenz "Atolle der Südsee - Halligen der Nordsee: Internationaler Dialog zum Klimawandel". 8.11. TÜBINGEN: IMI-Kongress 2008 "Kriegsbündnis NATO". (Informationsstelle Militarisierung (IMI), Hechingerstr. 203, D-72072 Tübingen, www.imi-online.de) 17. - 19.11. LOCCUM: Tagung "Nachhaltigkeit: Burnout eines revolutionären Anspruchs? Umwelt-Wirtschaft-Soziales: Zuspitzung eines Dauerkonfliktes". (Evang. Akademie Loccum, www.loccum.de) 18. - 19.11. MÜNCHEN (Ökologischen Bildungszentrum): Tagung "Aufwachsen zwischen Unsicherheit und Hoffnung" - Friedenspädagogische Analysen zur Gewalt und aktuelle Handlungsansätze. (Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik/ AGFP, Waltherstr. 22, D-80337 München, Tel.: 089/6518222, www.agfp.de) 21. - 23.11. KARLSRUHE-Thomashof: Tagung "Schutz!? Pflicht!?!" (gegen Völkermord und Menschenrechtsverletzungen). (DMFK, Hauptstr. 1, D-69245 Bammental, www.dmfk.de) DEZEMBER 2008 1. - 5.12. KOCHEL a. See (Bay.): Seminar "Israel und Palästina" mit Dr. Peter Barth (Georg-Vollmar-Akademie Kochel, www.vollmar-akademie.de) 6. - 7.12. KASSEL (Uni, Wilhelmshöher Allee 73): 15. Friedenspolit. Ratschlag "Die Welt nach Bush: Friedlicher? Gerechter? Ökologischer?". (Bundesausschuß Friedensratschlag, www.friedensratschlag.de) 8. - 10.12. LOCCUM: Tagung "Erfüllungsgehilfe staatlicher Macht... oder: Garant unabhängiger Öffentlichkeit? Journalismus im Spannungsfeld von Informationsfreiheit und innerer Sicherheit". (Evang. Akademie Loccum, www.loccum.de) 12. - 14.12. LOCCUM: Tagung "Mit Terroristen reden? Vom Umgang mit politischer Gewalt im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts". (Evang. Akademie Loccum, www.loccum.de) INTERNATIONAL SEPTEMBER 2008 18. - 21.9. MALMÖ (S): Europäisches Sozialforum. (Infos: www.esf2008.org) 20. - 22.9. ANNECY (F): EU-Counter-summit of European farmers "Food is a right - change the course -change the CAP" (Infos: dverot [at] confederationpaysanne.fr) 22. - 26.9. DARTINGTON (GB): Course "Earth Jurisprudence: Making the law work for nature " with Cormac Cullinan, Mellese Damtie, Ng'ang'a Thiong'o, Ian Mason, Liz Rivers. (Schumacher College, www.schumachercollege.org.uk) OKTOBER 2008 17. - 18.10. PARIS (F): Counter-summit on migration parallel to the EU-AU Summit. (Infos: Amélie CANONNE, Seattle to Brussels Network, Tel. 00 33 9 54 46 15 40) 19. - 22.10. METRO MANILA (Dusit Hotel, Makati City, Philippines): 3rd Global Congress of Women in Politics and Governance "Gender and Climate Change". (Center for Asia Pacific Women in Politics/ CAPWIP, YSTAPHIL Bldg., 4227-4229 Tomas Claudio Street, Baclaran, Parañaque City, Metro Manila, Philippines, Tel. +632-8516934, globalcongress2008 [at] gmail.com, www.capwip.org) NOVEMBER 2008 3. - 7.11. HAMBURG - INTERNATIONAL: Online-Konferenz Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg zum Klimawandel "Klima 2008 / Climate 2008". (Infos: www.klima2008.net) DEZEMBER 2008 1. - 2.12. BRUSSEL (EU-Parliament): Conference: "A World in Crisis, A Global Europe: Rethinking EU's External Economic Policies". Following days: Speakers-tour to EU-capitals. (Infos: Friends of the Earth Int., Tel. + 31-20-622 1369, www.foei.org) 1. - 12.12. POZNAN (PL): UN-Klimakonferenz/ Weltklimakonferenz, COP-14 (mit ergänzenden Aktivitäten der Zivilgesellschaft). (United Nations Framework Convention on Climate Change/ UNFCCC, Martin-Luther-King-Str. 8, D-53175 Bonn, Tel.: 0228/815-1000, www.unfccc.int) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Sep 14 16:55:35 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 14 Sep 2008 16:55:35 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 715 - Gush Shalom: Free Gaza Message-ID: <48CD25E7.3020006@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 715 - Gush Shalom (Israel): Free Gaza boats to sail again. Urging international community to follow up with major humanitarian intervention (against Israeli's strangulation of Gaza). Bad Ischl, 14.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Free Gaza boats to sail again Gush Shalom, 11/09/08 Urging international community to follow up with major humanitarian intervention The Free Gaza Movement calls upon the international community to join the Movement's efforts to help end the human suffering created by Israeli's strangulation of Gaza. On August 23, 2008, 44 ordinary people from 17 countries sailed from Cyprus to Gaza on two small wooden boats, the SS Free Gaza and the SS Liberty. The Free Gaza Movement did what our governments would not do -- take action to defend the health, lives, and dignity of 1.5 million Palestinians under siege in the Gaza Strip. We proved that Israel cannot sustain its illegal blockade in the face of widely reported humanitarian efforts by non-violent activists acting in accordance with international law. Today we call for a much broader effort; specifically, we are calling on other members of the international community -- governments, non-governmental organizations, and others dedicated to protecting human rights -- to join us by providing their own ships, humanitarian goods, and human capital to throw open wide the sea link to Gaza. Despite its high profile pullout of illegal settlements and military presence from Gaza in August and September 2005, Israel maintains "effective control" over the Gaza Strip and therefore remains an occupying force with certain obligations (1). Among Israel's most fundamental obligations as an occupying power is to provide for the health, safety, and welfare of the Palestinian civilian population. An occupying force has a duty to ensure the food and medical supplies of the population, as well as maintain hospitals and other medical services, "to the fullest extent of the means available to it" (Fourth Geneva Convention, arts. 55, 56). This includes protecting civilian hospitals, medical personnel, and the wounded and sick. In addition, a fundamental principle of International Humanitarian Law, as well as of the domestic laws of civilized nations, is that collective punishment against a civilian population is forbidden (Fourth Geneva Convention, art. 33). Israel has grossly abused its authority as an occupying power, not only neglecting to provide for the welfare of the Palestinian civilian population, but instituting policies designed to collectively punish the Palestinians of Gaza, policies which have created a humanitarian crisis. From fuel and electricity cuts that hinder the proper functioning of hospitals to the deliberate obstruction of humanitarian aid delivery through Israeli-controlled borders, Israel's policies towards the Gaza Strip have turned Gaza into a man-made humanitarian disaster. When a massive earthquake rocked China and cyclones ravaged Myanmar, the world responded. Governments and civilians alike rallied to help, as they did when other recent natural calamities occurred. Yet world governments have watched a man-made humanitarian catastrophe unfold before our eyes in Gaza and have remained silent. Karen Koning Abu Zayd, head of the United Nations Relief and Works Agency (UNRWA), has asserted that "Gaza is on the threshold of becoming the first territory to be intentionally reduced to a state of abject destitution, with the knowledge, acquiescence and -- some would say -- encouragement of the international community." It's time to end this silent complicity. On September 22, 2008, the Free Gaza Movement will once again set sail for Gaza. However, the humanitarian needs in Gaza are overwhelming, and the continuous operation of our two small boats cannot even begin to meet those needs. Gazans need medical supplies and basic life support systems, and hundreds if not thousands need to leave Gaza for medical care that Israel continues to block. We have proven that the sea link to Gaza can be viable and should be available to the Palestinian people. We urge governments, non-governmental organizations, and any others who are in a position to alleviate the shameful suffering caused by Israel to provide ships, materiel, health care professionals, lawyers, and all other forms of humanitarian aid immediately, and to join us in asserting that the Palestinian people have a right to access the outside world. The world cannot stay silent as the Palestinian people are deliberately starved and humiliated; Palestinians have a right to life with dignity. For More Information, Please Contact: --Brussels: Paul Larudee, Ph.D,+35 799 079 736 / friendsofgaza at gmail.com --Jerusalem: Huwaida Arraf, Attorney at Law, +972 599 130 426 / huwaidaa at riseup.net --USA: Thomas H. Nelson, Attorney at Law, +1 503 709 6397 / nelson at thnelson.com References 1. Article 42 of the Hague Regulations of 1907 stipulates, a "territory is considered occupied when it is actually placed under the authority of the hostile army," and that the occupation extends "to the territory where such authority has been established and can be exercised." [Laws and Customs of War on Land (Hague IV); October 18, 1907, MILITARY AUTHORITY OVER THE TERRITORY OF THE HOSTILE STATE, Article 42.] Similarly, in the Hostage Case the Nuremburg Tribunal held that, "the test for application of the legal regime of occupation is not whether the occupying power fails to exercise effective control over the territory, but whether it has the ability to exercise such power." [U.S.A v. Wilhelm List, Nuremberg Tribunal, 1948.] Palestinians living in the Gaza Strip, like those in the West Bank, continue to be subject to Israeli control. For example, Israel controls Gaza's air space, territorial waters, and all land border crossings. Palestinians in Gaza require Israel's consent to travel to and from Gaza through the land crossings, to take their goods to Palestinian and foreign markets, to acquire food and medicine, and to access water and electricity. Without Israel's permission, the Palestinian Authority (PA) cannot perform such basic functions of government as providing social, health, security, and utility services, developing the Palestinian economy, and allocating resources. http://zope.gush-shalom.org/home/en/channels/archive/1221219840/ -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Sep 14 17:36:02 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 14 Sep 2008 17:36:02 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 716 - Vandana Shiva: Ziviler Ungehorsam Message-ID: <48CD2F62.9040302@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 716 - Vandana Shiva: Wider die Angst - Satygraha. Warum es zivilen Ungehorsam braucht, um unsere Allgemeingüter zu verteidigen. Bad Ischl, 14.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Wider die Angst - Satygraha Warum es zivilen Ungehorsam braucht, um unsere Allgemeingüter zu verteidigen. Vandana Shiva Ich möchte zuerst einmal Medico International solidarische Glückwünsche zum 40. Geburtstag aussprechen. Eine Organisation, die über 25 Jahre alt ist kann durchaus als stabil bezeichnet werden. Medico wurde '68 gegründet und existiert noch immer. Die Themen, die '68 von den jungen Menschen auf die Tagesordnung gesetzt wurden, sind heute für viele Menschen überall auf der Welt zur Frage von Leben oder Tod geworden. Die Habgier unternehmerischen Kapitalismus drängt die Menschheit an den Rand und dieser Kapitalismus agiert immer verzweifelter. Mit verzweifelt meine ich, er versucht sich den letzten Topfen Wasser, den letzen Quadratzentimeter Land der Kleinbauern in Indien, den letzten Krümel Saatgut, den wir produziert haben anzueignen. Und sogar das letzte bisschen Luft will er besitzen. Wenn man bedenkt, dass das Beste was Kyoto hervorgebracht hat, um gegen die Klimakatastrophe vorzugehen - zuerst mit den Europäern als Speerspitze und jetzt wollen auch die Amerikaner, damals blockiert von der Regierung Bush, sich dieses System zu eigen machen - die größte Errungenschaft aus diesem Prozess der Handel mit den Emissionen ist. Ein System, das den Ausstoß von Kohlendioxyd am Leben erhält. Und natürlich, in einer Welt , in der das Eurozeichen, hier genau im Fenster gegenüber von uns, immer mehr die Organisierung unserer Vorstellungskraft bestimmt, in der wir den Euro zu einem Zeichen für Fortschritt machen, desto mehr glauben wir natürlich die Welt zu retten, denn der Euro ist die Welt -- er beherrscht sogar der armen kollabierenden Dollar. Ich denke, dass eine der größten Herausforderungen für Solidarität in diesen Zeiten der Umgang mit den Erfindungen und Konstrukten ist, die der Kapitalismus schafft um uns, unsere Welt und damit unser Denken zu beherrschen. Ich komme aus Indien, unser Land wurde viele Jahre von der EAST INDIA COMPANY, eine der ersten Kapitalgesellschaften überhaupt, beherrscht. 1857 hatten wir unsere erst Unabhängigkeitsbewegung. Die britische Geschichtsschreibung nennt es Sepoy Mutany, für unsere Geschichtsschreibung ist es die erste Bewegung für Unabhängigkeit, sie war das Ende der Herrschaft durch das Company Rule der EAST INDIA COMPANY. Aber die Menschen in Indien sind sich darüber bewusst, dass die Herrschaft durch Konzerne und damit Company Rule, zurück ist. Damals hatten wir eine East India Company, jetzt haben wir Saatguthersteller, Pharmamultis und chemische und biogenetische Bigplayer, die unser Land regieren. Meine Arbeit wurde inspiriert aus den Kämpfen gegen die großen Pharmakonzerne, aus denen jetzt gen-tech Konzerne geworden sind. Zur Jahrhundertwende zeichnete sich ab, dass Gesundheitswesen und Lebensmittelversorgung von fünf Konzernen bestimmt sein würden, das war für mich Diktatur und keine Wirtschaftsdemokratie. Ein Wandlungsprozess hat stattgefunden, weg von einer Politik aus dem Volk, für das Volk, durch das Volk, hin zu einer Politik aus den Konzernen, für die Konzerne, durch die Konzerne. Die Solidarität in der heutigen Welt bedeutet mit dieser Herrschaft der Konzerne umzugehen. Wenn wir darüber nicht sprechen, werden wir niemals in der Lage sein, den nächsten Schritt auf dem Weg zur Verteidigung unserer Freiheiten und unserer Befreiung zu bestimmen. Weil sie so viele Limousinen, Mercedes und BMW in diesem Land verkauft haben, müssen sie die letzten Reste Stahl und Aluminium abbauen. Dieses letzte Stadium unternehmerischer Habgier richtet sich direkt gegen die Rechte der Armen auf Überleben. Teile dieses Angriffs finden indirekt statt, aber ein großer Teil ist direkt, sie nehmen sich einfach die gemeinsamen Güter, die Commons, die Basis sind für Leben und Existenz der Menschen und machen daraus Unternehmenseigentum. Nehmen wir die Sektoren Medizin und Saatgut: Die Auswirkungen durch die Regulierungen der WTO und die Vereinbarungen über geistiges Eigentum lasse die Konzerne nicht eher ruhen bis sie jedes System auf diesem Planeten monopolisiert haben. Ich arbeite für die Freiheit, für das Recht der Bauern Zugriff auf Saatgut zu haben, dafür, dass wir pharmazeutische Produkte selbst produzieren könne, die dann 10000 Rupien kosten anstatt den internationalen Unternehmen 100000 Rupien für dasselbe Produkt zu bezahlen. Wir befinden uns Mitten in einer Lebensmittelkrise. Die Financial Times Today und das Wall Street Journal sprechen von einem neuen Plan der Weltbank. Aber der neue Plan der Weltbank ist der alte Plan der Weltbank, der diese Ernährungskrise in erster Linie verursacht hat. Jetzt wollen sie unsere Streuern dazu verwenden weiteres genetisch verändertes Saatgut, weitere Düngemittel zu subventionieren, die immer schneller im Süden eingesetzt werden sollen. Und natürlich werden auch Suez, Vivendi und RWE subventioniert, die dabei sind jeden Tropfen Wasser zu privatisieren. Pläne für alle Sektoren wurden ausgearbeitet, sie wissen was sie wollen. Jeder Bauer muss jedes Jahr für sein Saatgut Lizenzgebühren bezahlen, das ist ein Billionen Dollar Mark. Sie haben ihre Gewinne schon definiert, deshalb werden sie jede Form der Einschüchterung und des Terrors nutzen um die Bauern zu zwingen ihre Freiheit aufzugeben. Ich erinnere mich vor ein paar Jahren, es muss 1996 gewesen sein, in Leipzig stand ich mit einem deutschen Bauern, Josef Albrecht, in einer Kirche. Ein deutscher Bauer, der selbst Saatgut hergestellt und es mit seinen Nachbarn geteilt hatte, er wurde verklagt. Die Konzerne wollen, dass alle Bauern jedes Jahr Saatgut bei ihnen kaufen. In den USA wurde gegen 500.000 Bauern deshalb geklagt, in Indien haben 200.000 Bauern deshalb Selbstmord begangen. Auch die Privatisierung von Wasser bringt Milliardenprofite, denn jeden Tag muss der Durst aller Menschen gelöscht werden, die es zum Marktpreis kaufen müssen. Und wir wissen was die Marktpreise bedeuten. Coca Cola stiehlt jeden Tag zwischen 1.5 und 2 Millionen Liter Wasser, jede einzelne Coca Cola Niederlassung nimmt sich so ihr Wasser. Und es brauchte den Mut einer Frau aus Kerala, die sagte warum müssen wir jeden Tag noch mehr Meilen laufen um an unser Trinkwasser zu kommen, während Coca Cola es einfach nimmt und verschmutzt zurücklässt. Sie hat zusammen mit weiteren zehn Frauen vor sechs Jahren gesagt, wir werden euch nicht arbeiten lassen. Sie begannen eine Aktion zivilen Ungehorsams vor den Werkstoren. Wir haben mit dieser Community eng zusammengearbeitet, das Werk wurden geschlossen. Monsanto versucht alles denkbare um die Eigenproduktion von Saatgut durch indische Bauern zu illegalisieren. Wir taten was Gandi 1930 getan hatte, als die Briten Salz monopolisieren wollten. Urplötzlich kamen sie mit einem Gesetz, dass den Indern verbieten wollte ihr Salz selbst zu produzieren. Wer Salz produzierte wurde wie ein Krimineller behandelt. Während ihr hier schwitzt könnt ihr spüren, wie wichtig Salz bei großer Hitze ist. Der Körper scheidet es aus und es muss wieder aufgenommen werden. Gandhi ging damals zum Strand, hob das Salz auf und sagte: "Die Natur gibt es umsonst, wir brauchen es für unser Überleben, wir werden damit fortfahren, unser Salz herzustellen. Wir werden eure Gesetze missachten." Er nannte es Satyagraha, eine Widerstandsform, die er zuvor in Südafrika praktiziert hatte, um gegen die Apartheit zu kämpfen. Gemeinsam mit indischen Kollegen weigerte er sich die Regeln der Apartheid zu befolgen. Sie sagten damals: "Wir sind eins, wir sind braun, schwarz und weiß, aber wir sind eins, wir sind eine Gemeinde von Bürgern." Und jetzt, hundert Jahre später stehen wir hier und überlegen wie wir gegen die Diktatur der Konzerne vorgehen können, die uns alle unsere Freiheiten rauben will. Eine der Illusionen, die sie uns immer verkaufen wollen ist, dass wirtschaftliche Freiheiten aufzugeben am Ende mehr wirtschaftliche Freiheiten bringen wird. Und das geschieht indem sie uns vorschreiben unsere Freiheit als Arbeiter, als Angestellte, als Bauern, als Krankenschwestern, als Ärzte durch das Recht der Supermärkte, das Recht zu kaufen, die Freiheit zu kaufen ersetzen. Wir werden zu Konsumenten reduziert, der Konsumismus wird unsere Erfahrung der Freiheit, wir partizipieren im Kapitalismus der Katastrophen. Worum ging es '68, über was haben die Menschen gesprochen? Über ein einfacheres Leben, über Solidarität und Menschlichkeit, die über dem Konsumismus stehen, der uns verkauft wird. Heute ist der Konsum, das Krebsgeschwür im Endstadium für unseren Planeten. Der Konsumismus hat einen unstillbaren Appetit auf unsere Ressourcen und unsere Commons. In unserer Zeit heißt Solidarität die Verteidigung unserer Commons auf lokaler und globaler Ebene. Wir müssen die kleinen Seen eines winzigen Dorfes genauso verteidigen wie die Atmosphäre unseres Planeten, die privatisiert wird durch den Emissionshandel. So hat Stern, der den zentralen Bericht über den Klimawandel für die britische Regierung geschrieben hat, klar ausgeführt: "Emissionshandel bedeutet Eigentumsrechte an der Atmosphäre." Aber wer bekommt diese Eigentumsrechte? Die Verschmutzer. Die gegenwärtigen Gesetze besagen, dass der Verschmutzer zahlen soll. Der Handel mit Emissionen wandelt dies dahingehend um, dass der Verschmutzer bezahlt wird. Wenn wir unsere Commons verteidigen wollen, können wir nicht schweigend daneben stehen wenn Staaten, die von Konzernen regiert werden unseren Reichtum untereinander aufteilen und damit unsere Zukunft gefährden. Aber diese Solidarität, die notwendig ist, um unsere Commons zu verteidigen, die Basis unseres Lebens sind, geht über den bisherigen Begriff Solidarität hinaus. Früher genügten uns einfache Gewerkschaften, aber in Zeiten in denen das Kapital global agiert und keine Grenzen mehr kennt, müssen auch wir Grenzen überwinden. Niemand kann alleine gleichzeitig überall sein, deshalb müssen wir durch unsere Solidarität überall gegenwärtig sein. Die neue Solidarität muss eine Allianz der Solidarität der Vielfalt sein. Unsere Bewegung vereint Bauern und Konsumenten, Bauern sind nicht länger nur Produzenten, Konsumenten nicht länger nur Esser. Konsumenten und Produzenten zusammen müssen einen Plan entwickeln, der allen Nahrung und Gesundheit bietet. Und es funktioniert, wir müssen nicht warten bis die Staaten ihre Politik ändern und dann eine andere Ernährungspolitik fahren. Wie Sie wissen verlegen Firmen wie Mercedes, Benz oder BMW Teile ihrer Produktion nach Indien, sie alle brauchen Land. Das Land auf dem diese Fabriken gebaut werden stehlen sie den armen Bauern. Kürzlich hatte ich ein Gespräch mit einem Vertreter der Gewerkschaften von FIAT. Sie solidarisieren sich mit den Bauern, die von Tata und FIAT in Singur ausgeblutet werden. Wer hätte sich vor 10 Jahren vorstellen können, dass Gewerkschaften eines Autoherstellers mit einfachen Bauern um die gleichen Ziele kämpfen. Wenn wir realisieren, dass Vielfalt kein Hindernis für die Solidarität darstellt, werden sich ganz neue Wege eröffnen auf dieser Welt zu leben. Wir nennen es "Erdendemokratie". Wir müssen das Definitionsrecht, was Menschsein auf diesem Planeten im Jahr 2008 bedeutet zurückfordern. Dabei müssen wir alle mit einbeziehen, denen Nahrung verweigert wird, oder die Opfer ungerechter Kriege sind, die auf diesem Planeten geführt werden. Und während wir alle gemeinsam solidarisch nach einer Lösung suchen, müssen wir unerschrocken gegen den Diebstahl unseres gemeinsamen Reichtums, unserer Commons vorgehen. Der letzte Widerstand ist der Widerstand gegen die Angst. Wir müssen klar machen, dass wir nur die Gesetze anerkennen, die auf Gerechtigkeit und Ökologie basieren und nicht die der Konzerne. Diese Gesetze werden tagtäglich geschaffen, um unser Leben zu kontrollieren und uns davon abzuhalten aktiv zu werden. Sie reduzieren uns auf die Angst, die gerade dieses Land so gut kennt. Ein Land, das die ganze Welt auf diese Art beherrscht hat, durch Hitler. Heute sind die Hitlers die Konzerne und ihre Freunde in den Regierungen. Unsere eigenen Büros in Indien wurden in den letzten Wochen geschlossen. Das ist Faschismus, das ist das endgültige Ende der Freiheit, die wir so sehr brauchen. Das sind keine Gemeinplätze, ich weiß was für eine schreckliche Geschichte dieses Land erlebt hat. Wir können uns nicht leisten, dass dieses Prinzip die Welt beherrscht, als letzter Weg um eine Menschheit, die sich nach Freiheit, Gemeinsamkeit und Solidarität sehnt, zum Schweigen zu bringen. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Liebe und unser Mitgefühl uns eine Stufe weiter bringen wird. Und, dass wir noch einen 40. Geburtstag feiern werden. Vielen Dank Rede Vandana Shivas bei der Auftaktveranstaltung der medico-Konferenz "Solidarität - heute!" 2008 - "Optionen der Veränderung: Solidarisches Handeln im Katastrophenkapitalismus" am 30.5.2008 im schauspielfrankfurt am 30.5.2008 http://medico.de/themen/vernetztes-handeln/40jahre/dokumente/solidaritaet-heute/1130/ -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Sep 15 14:28:40 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 15 Sep 2008 14:28:40 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 717 - V. Shiva: Textkorrektur zu Info 716 Message-ID: <48CE54F8.2080803@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 717 - Vandana Shiva: Wider die Angst Satyagraha -- oder: Warum es zivilen Ungehorsam braucht, um unsere Allgemeingüter zu verteidigen. (Korrektur zum Text in Info 716.) Bad Ischl, 15.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Im Text von Vandana Shiva, den ich von der Homepage von "medico international" heruntergeladen und in unserem Info 716 gepostet hatte, waren einige Fehler enthalten. Inzwischen steht der korrigierte Text auf www.medico.de/material/rundschreiben/2008/02/vandana-shiva/. Ich füge ihn hier an. Matthias Reichl ----------------------------- Wider die Angst Satyagraha -- oder: Warum es zivilen Ungehorsam braucht, um unsere Allgemeingüter zu verteidigen. Von Vandana Shiva. Eine der größten Herausforderungen für Solidarität heute ist der Umgang mit den Erfindungen und Konstrukten, die der Kapitalismus geschaffen hat, um uns, unsere Welt und unser Denken zu beherrschen. Ich komme aus Indien. Unser Land wurde jahrzehntelang von der East India Company beherrscht, einer der ersten Kapitalgesellschaften überhaupt. 1857 gab es unsere erste Unabhängigkeitsbewegung. Der Aufstand scheiterte, aber er brachte das Ende der Herrschaft der East India Company. Die Herrschaft der internationalen Konzerne hat für die Menschen in Indien bereits Züge der totalen Kontrolle über Handel und Wirtschaft angenommen, so wie sie einst die East Indian Company ausübte. Damals hatten wir die East Indian Company, jetzt haben wir Saatguthersteller, Pharmamultis, chemische und biogenetische Bigplayer, die unser Land regieren. Immer deutlicher wird, dass das Gesundheitswesen und die Lebensmittelversorgung weltweit von fünf Konzernen bestimmt werden. Aus meiner Sicht ist das Diktatur und keine Wirtschaftsdemokratie. Ein Wandlungsprozess hat stattgefunden. Die Demokratie ist nicht mehr vom und für das Volk, sondern von und für die Konzerne. Wenn wir uns heute hier mit einer Neubestimmung von Solidarität beschäftigen, dann müssen wir mit dieser Herrschaft der Konzerne umgehen. Wenn wir darüber nicht reden, werden wir nicht die nächsten Schritte auf dem Weg zur Verteidigung unserer Freiheiten und zu unserer Befreiung bestimmen können. Jetzt werden auch an uns die Limousinen, die Mercedesse und BMWs verkauft und dafür muss noch der letzte Rest Stahl und Aluminium verbraucht werden. Wir befinden uns im letzten Stadium unternehmerischer Habgier. Es richtet sich direkt gegen die sozialen Existenzrechte der Armen. Dieser Angriff erfolgt manchmal indirekt, aber auch unverblümt und offen, denn sie nehmen sich einfach die Allgemeingüter, die Commons. Sie privatisieren die Lebens- und Existenzgrundlagen der Menschen und machen sie zum Eigentum der Unternehmen. Nehmen wir die Beispiele Medizin und Saatgut. Die Patente reichen durch die Regulierungen der Welthandelsorganisation (WTO) und die Vereinbarungen über geistiges Eigentum (TRIPS) so weit, dass die Konzerne, die Patenthalter, nicht ruhen werden, bis sie jedes lebende System auf diesem Planeten monopolisiert haben. Meine Tätigkeit ist darauf ausgerichtet, dass Lebensgrundlagen nicht privatisiert werden, dass Bauern das Recht auf Reproduktion von Saatgut haben, dass wir pharmazeutische Produkte selbst herstellen können. Denn unsere eigenen Medikamente kosten hundertmal weniger als die der großen internationalen Unternehmen. Wir befinden uns mitten in einer Lebensmittelkrise. Die Financial Times und das Wall Street Journal berichten von einem neuen Plan der Weltbank. Aber der neue Plan der Weltbank ist der alte Plan, der diese Ernährungskrise verursacht hat. Nun sollen unsere Steuergelder dafür eingesetzt werden, um genetisch verändertes Saatgut und Düngemittel noch höher zu subventionieren und um sie noch schneller im Süden einzusetzen. Subventioniert werden auch Suez, Vivendi und RWE, die ganz scharf darauf sind, jeden Tropfen Wasser zu privatisieren. Für alle Lebensbereiche sind die Pläne genau ausgearbeitet. Diese Konzerne wissen, was sie wollen. Wenn es ihnen gelingt durchzusetzen, dass jeder Bauer jährlich Lizenzgebühren für Saatgut bezahlt, dann haben sie einen globalen Markt, der drei Billionen Dollar hergibt. Diese Gewinne sind definiert und eingeplant. Und deshalb werden sie jede Form des Terrors, des Angstschürens und der Einschüchterung nutzen, um die Bauern zu zwingen, ihre Freiheiten aufzugeben. Vor ein paar Jahren hatte ich in Leipzig in einer Kirche eine Diskussion, an der auch der deutsche Bauer Josef Albrecht teilnahm. Er wurde verklagt, weil er es wagte, Saatgut selbst herzustellen und es mit seinen Nachbarn zu teilen. Die Konzerne wollen, dass weltweit alle Bauern jedes Jahr Saatgut nur bei ihnen kaufen. In den USA wurde gegen 500.000 Bauern geklagt. In Indien haben 200.000 Bauern deshalb Selbstmord begangen. Die Privatisierung von Wasser bringt Milliardenprofite. Ein ungeheures Geschäft mit einem existentiellen Bedürfnis der Menschen, das nun zu Marktpreisen befriedigt werden soll. Was Marktpreise bedeuten, wissen wir. Coca Cola stiehlt jeden Tag zwischen 1,5 und 2 Millionen Liter Wasser, jede einzelne Coca-Cola-Niederlassung nimmt sich ihr Wasser. Es brauchte den Mut einer Frau aus Kerala, die sich dagegen wehrte, dass sie jeden Tag noch mehr Meilen laufen musste, um an Trinkwasser zu kommen, während Coca Cola es einfach nahm und verschmutzt zurückließ. Sie hat zusammen mit weiteren zehn Frauen vor sechs Jahren eine Aktion zivilen Ungehorsams vor den Werkstoren von Coca Cola begonnen. Daraus entstand eine zivilgesellschaftliche Bewegung, der es am Ende gelang, die Schließung des Werkes zu erreichen. In diesem Kampf taten wir das, was Gandhi 1930 getan hat, als die Briten das Salz monopolisieren wollten. Sie hatten ein Gesetz erlassen, in dem sie uns die Salzgewinnung verbaten. Gandhi ging damals an den Strand, hob das Salz auf und sagte: "Die Natur gibt es umsonst, wir brauchen es für unser Überleben, wir werden damit fortfahren, unser Salz herzustellen. Wir werden eure Gesetze missachten." Diese Gesetzesübertretung nannte er Satyagraha -- ein ethisches Prinzip, mit dem er zuvor schon in Südafrika seine Regelverweigerung, seinen Gesetzesbruch, seinen Widerstand gegen die Apartheid begründete. (Satyagraha bedeutet so viel wie: das unbeirrte Festhalten an dem, was sein soll, weil es wahr ist. Ein Aufruf zu zivilem Ungehorsam auch gegen herrschende Gesetze. Und jetzt, hundert Jahre später, stehen wir hier und überlegen, wie wir gegen die Diktatur der Konzerne vorgehen können, die uns alle unsere Freiheiten rauben will. Eine der Illusionen, die sie uns verkaufen, ist, dass es mehr ökonomische Freiheit bringen würde, wenn wir wirtschaftliche Unabhängigkeit aufgeben. Sie ersetzen unsere Freiheiten als Arbeiter, als Angestellte, als Bauern, als Krankenschwestern, als Ärzte durch das Recht der Supermärkte, das Recht und die Freiheit zu kaufen. Wir werden zu Konsumenten reduziert. Der Konsumismus soll unsere Erfahrung der Freiheit sein und damit partizipieren wir am Katastrophenkapitalismus. Der Konsumismus ist für unseren Planeten ein Krebsgeschwür im Endstadium. Er hat einen unstillbaren Appetit auf unsere Ressourcen und unsere Allgemeingüter, unsere Commons. Solidarität heißt deshalb heute, unsere Allgemeingüter auf lokaler und globaler Ebene zu verteidigen. Wir müssen die kleinen Seen eines winzigen Dorfes genauso verteidigen wie die Atmosphäre unseres Planeten, die durch den Emissionshandel privatisiert wird. So hat Nicholas Stern im Klima-Bericht der britischen Regierung klar formuliert: "Emissionshandel bedeutet Eigentumsrechte an der Atmosphäre." Aber wer bekommt diese Eigentumsrechte? Die Verschmutzer. Eigentlich besagen die bislang geltenden Umweltschutz-Gesetze, dass der Verschmutzer zahlen muss. Der Handel mit Emissionen stellt dieses Gesetz auf den Kopf. Nun wird der Verschmutzer bezahlt. Wenn wir unsere Commons verteidigen wollen, können wir nicht schweigend abseits stehen, wenn Staaten, die von Konzernen regiert werden, unseren Reichtum untereinander aufteilen und damit unsere Zukunft gefährden. Diese Solidarität, die notwendig ist, um unsere lebensnotwendigen Allgemeingüter zu verteidigen, geht über den bisherigen Begriff von Solidarität hinaus. Früher genügten uns einfache Gewerkschaften, aber in Zeiten, in denen das Kapital global agiert und keine Grenzen mehr kennt, müssen auch wir Grenzen überwinden. Niemand kann alleine gleichzeitig überall sein, deshalb müssen wir durch unsere Solidarität überall gegenwärtig sein. Die neue Solidarität muss eine Allianz der Solidarität in der Vielfalt sein. Unsere Bewegung vereint Bauern und Konsumenten: Bauern sind nicht länger nur Produzenten, Konsumenten nicht länger nur Esser. Konsumenten und Produzenten zusammen müssen einen Plan entwickeln, der allen Nahrung und Gesundheit bietet. Und es funktioniert, wir müssen nicht warten, bis die Staaten ihre Politik ändern, und dann eine andere Ernährungspolitik betreiben. Wie Sie wissen, verlegen Firmen wie Mercedes Benz oder BMW Teile ihrer Produktion nach Indien, sie alle brauchen Land. Das Land, auf dem diese Fabriken gebaut werden, stehlen sie den armen Bauern. Kürzlich hatte ich ein Gespräch mit einem Vertreter der Gewerkschaften von FIAT. Sie solidarisieren sich mit den Bauern, die von Tata und FIAT in Singur ausgeblutet werden. Wer hätte sich vor 10 Jahren vorstellen können, dass Gewerkschaften eines Autoherstellers mit einfachen Bauern um die gleichen Ziele kämpfen? Wenn wir realisieren, dass Vielfalt kein Hindernis für die Solidarität darstellt, werden sich ganz neue Wege eröffnen, auf dieser Welt zu leben. Wir nennen es "Erdendemokratie". Wir müssen das Definitionsrecht, was Menschsein auf diesem Planeten im Jahr 2008 bedeutet, zurückfordern. Dabei müssen wir alle mit einbeziehen, denen Nahrung verweigert wird, oder die Opfer ungerechter Kriege sind, die auf diesem Planeten geführt werden. Und während wir alle gemeinsam solidarisch nach einer Lösung suchen, müssen wir unerschrocken gegen den Diebstahl unseres gemeinsamen Reichtums, unserer Commons, vorgehen. Der letzte Widerstand ist der Widerstand gegen die Angst. Wir müssen klarmachen, dass wir nur die Gesetze anerkennen, die auf Gerechtigkeit und Ökologie basieren und nicht die der Konzerne. Solche Gesetze werden tagtäglich geschaffen, um unser Leben zu kontrollieren und uns davon abzuhalten, aktiv zu werden. Sie reduzieren uns auf die Angst. Das ist Faschismus, das ist das endgültige Ende der Freiheit, die wir so sehr brauchen. Wir können uns nicht leisten, dass das Prinzip der Angst die Welt beherrscht, als letzter Weg, um eine Menschheit, die sich nach Freiheit, Gemeinsamkeit und Solidarität sehnt, zum Schweigen zu bringen. Vandana Shiva ist Doktor der Physik und setzt sich seit den 70er Jahren für ökologischen Umgang mit den natürlichen Ressourcen in Indien ein. Die indische Bürgerrechtlerin ist Vordenkerin des Ökofeminismus, eine der bekanntesten Widersacherinnen gegen die Patentierung von Saatgut und Medikamenten und hat den alternativen Friedensnobelpreis erhalten. -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Sep 15 19:09:44 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 15 Sep 2008 19:09:44 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 718 - Rb 130 - Inhalt, Einleitungen Message-ID: <48CE96D8.5020501@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 718 - Rb. 130 - Inhaltsverzeichnis, Einleitungen von Maria Reichl und Matthias Reichl, Bitte um einen solidarischen Beitrag Bad Ischl, 15.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ 130. Rundbrief (3/2008), 32. Jhg. September 2008 Aus dem Inhalt: Info-Nr. Seite im Rundbrief Titel 718 1-2 Einleitungen Maria und Matthias Reichl, Bitte um einen solidarischen Beitrag. 719 3 Veranstaltungen im Begegnungszentrum, Woche des Grundeinkommens 720 3-5 Grundrechte gegen den juristisch-politischen Druck verteidigen; "Staatsaktion" gegen politische AktivistInnen; Recht durchsetzen; Wer kann sich die Verteidigung seiner Grundreche finanziell noch leisten? 721 4 Maria und Matthias Reichl: Bleiberecht statt Abschiebung 722 5-6 Astrid Lindgren: "Niemals Gewalt!" Rede von 1978. 723 7-8 Buchtipps; Impressum; Radiosendungen "Begegnungswege" im Freien Radio Salzkammergut und auf CBA 724 9-10 Alfred Kirchmayr: Befreiung vom "Opus Dei" und anderen Herrschaften 725 11 Let's make MONEY - Dokumentarfilm von Erwin Wagenhofer; Cash statt Crtash - Warum wir die globalen Finanzmärkte bändigen müssen - Ein ATTAC-Buch 726 12-13 Matthias Reichl: Prager Erinnerungen an 1968 und 1989, Gespräch mit Milan Machovec und sein Appell 1968 727 13 Greenpeace/ Die Armutskonferenz (Österreich): Teuerung ist kein Schicksal - Gemeinsam gegen Armut und Klimawandel 728 13-14 WEED/ ECE-Watch: Hiobsbotschaften zum Ilisu-Studamm (Südtürkei) 729 14 Maria Reichl: Post befördert und behindert 714 15 Veranstaltungstermine 730 16 Peace-Boats brechen Gaza-Blockade; ergänzende Infos zu CERN --------------------------- Liebe Freunde! Dieser Sommer war wieder reich an Ereignissen, Erfahrungen und Erkenntnissen. Ich habe in kürzester Zeit Erfahrungen gesammelt von denen ich, genau wie Astrid Lindgren in ihrer Rede "Niemals Gewalt" (Info 722) beschreibt, nicht glauben wollte, dass diese möglich sind. Gerade bei meinen Enttäuschungen über soviel Ungerechtigkeiten haben mir meine Erfahrungen mit EFT (emotionale Befreiungstechniken) sehr geholfen nicht zu verzweiflen. In meinen Workshops und EFT Übungsstunden, welche ich ab Oktober wieder anbiete, werde ich hierüber gerne mehr erzählen. Ich freue mich, wenn ihr mich einladet. Am 28. Oktober 2008 komme ich nach Wien und in der ersten und zweiten Novemberwoche bin ich in Belgien unterwegs. Sollten sich da Treffen organisieren lassen, minimieren sich die Fahrtkosten. (Siehe dazu auch unsere vorigen Rundbriefe unter Workshop "EFT und Gewaltfreies Handeln" oder ruft mich wegen der Details an. Tel.: +43-6132-24590) Bei unseren Bemühungen um Gerechtigkeit mit Hilfe der Justiz machten wir ähnliche Erfahrungen wie sie auch Wangari Maathai in ihren Buch "Afrika mein Leben" welches ich im vorigen Rundbrief (Info 695) vorgestellt habe beschreibt. Uns half schließlich der Film "Auferstehung" nach Leo Tolstoi's Roman zur Entscheidung, uns nicht auf eine Gerichtsverhandlung einzulassen (siehe dazu auch Info 720). Da ich mir eine Weltumseglung für meinem 60.Geburtstag nicht leisten konnte, schenkten mir meine Kinder eine romantische Konzert-Schiffsreise mit meinem Mann auf dem Dampfboot Gisela auf dem Traunsee. Bei dieser Gelegenheit danke ich ihnen, und allen anderen Freunden die mir zum Geburtstag gratuliert haben, sehr herzlich. Das Begegnungsfest am 26. Juli, mit Kurt Winterstein und Manfred Madlberger als Musikanten, war wunderschön. Einige Live-Impressionen könnt ihr auch in unserer Radiosendung "Begegnungswege" vom 7. August 2008 hören. Einige andere in diesem Rundbrief nur angeschnittenen Themen behandeln wir in unseren Radiosendungen "Begegnungswege" und unserem E-Rundbrief-Infos etwas ausführlicher, darunter auch das Schicksal der Peaceboote in Gaza, der inhaftierten Tierrechtschützer und des von Abschiebung bedrohten Radiodialoge-Kollegen Okezie Agba-Okeke (Siehe Infos 720, 721 und 730) Wir haben inzwischen schon 10 Beiträge, Sendungen und Interviews in das CBA (Cultural Broadcasting Archiv) gestellt. Da kann jeder sie jederzeit nachhören oder runterladen. Unser Sohn Matthias Michael von der Firma Horus in Salzburg hat mich im Sommer in vielen Stunden wieder weiter gratis am Computer eingeschult. Damit ich die Radiosendungen komplett zu Hause fertigstellen kann, bräuchte ich einen neueren schnelleren Computer mit mehr Arbeitsspeicher. Bei meinem alten Computer dauert z.B die Umwandlung einer einstündigen Sendung in einer mp3-Datei fast 3 Stunden. Die Post will unsere Rundbriefe nicht mehr als Info-Mail versenden, wenn wir unsere bis jetzt verwendeten Zahlscheine beilegen (siehe Info 729). Da uns derzeit das Geld fehlt neue zu drucken, bitte ich euch trotzdem um eure solidarischen Spenden. Jeder Dauerauftrag sei er noch so klein, als monatliche oder vierteljährliche Spende würde uns helfen die laufenden Bürokosten zu decken. Jede zusätzliche unregelmäßige Spende dient der Erneuerung unserer Geräte. Eure Kostenbeiträge zu den Rundbriefen, E-Rundbrief-Infos oder Radiosendungen decken gerade die Herstellungs- und Versandkosten. Honorare für Arbeit können wir keine zahlen. So danke ich allen die unsere Arbeit mit Spenden unterstützen sehr herzlich. (Wer bei seiner Adresse "2008" findet, hat heuer schon eingezahlt.) Einige fragten uns wie es mit der Fertigstellung unseres künstlerisch gestalteten Zaunes steht. Obwohl uns von der Firma Eisl-Baumarkt schon einige Zaunelemente gesponsert wurden und wir schon einiges an Sichtschutz-Material gekauft haben und Li mit dem Malen eines Elementes angefangen hat, brauchen wir noch weiter Material und vor allem Ideen und Helfer für die Fertigstellung. Ich danke für jede Unterstützung und wünsche euch allen einen schönen Herbst, Friede, Kraft und Freude Maria Reichl --------------------------------------------------------- Liebe Freunde! während ich mich mit den Folgen von Löchern in den Finanz-, Sozial- und Rechtssystemen weltweit und bei uns auseinandersetze, berichten die etablierten Medien triumphierend über das größte naturwissenschaftlich-technische Experiment aller Zeiten. Die Teilchenraserei und -crasherei im LHC - mit Milliardenkosten - soll Erkenntnisse über die Existenz eines x-Bausteins der Grundelemente bringen - oder auch nicht. Robert Jungk hat schon 1966 (und erneut 1986) in seinem Buch "Die große Maschine. Auf dem Weg in eine andere Welt" das Europäische Atomforschungszentrum CERN bei Genf auch kritisch durchleuchtet. Heutige Wissenschafter bringen die Kritik auf den aktuellen Stand und warnen nicht nur vor möglich entstehenden "schwarze Löchern", die sich ausbreitend immer mehr Materie einsaugen und vernichten, sondern v.a. auch vor der engen Verflechtung mit der Militärforschung der Großmächte (siehe Infos zu CERN, Info 730). Naturwissenschafter - wie unser alter Freund Univ. Prof. Herbert Pietschmann - lassen sich in ihrem Glauben an die "Atome für den Frieden" in gigantischen Experimenten nicht abbringen. Für sie sind solche Warnungen absurde "Weltuntergangshysterie". Proteste werden in den Medien verschwiegen oder lächerlich gemacht. Nicht nur ich musste mich in den vergangenen Monaten mit den Kämpfen mit anwachsenden ("schwarzen"?) Löchern in den Finanz-, Sozial- und Rechtssystemen auseinandersetzen. Diese entziehen uns kostbare Energien und wandeln sie in (zer)störende gegen uns um. Ein solcher Konflikt hat auch mich und Maria über Monate finanziell und psychisch stark belastet. Im Unterschied zu anderen, deren prekäre Situation existenzgefährdend wurde, haben wir dank befreundeter Berater das Ärgste verhindert. Die Erkenntnisse daraus würden einen ganzen "Rundbrief" füllen. Zusammenfassende und übergreifende Überlegungen findet ihr in den Infos 719, 720, 727, 694 und 711, die ich auch in der kommenden "Woche des Grundeinkommens" bei den Diskussionen einbringe. Vor 30 Jahren, am 5.11.1978, siegten in einer Volksabstimmung wir österreichische Atomgegner knapp und verhinderten damit die Inbetriebnahme des Atomkraftwerks Zwentendorf - ein Sieg der direkten Demokratie über die Atomindustrie und ihre Lobbies. Inzwischen haben diese aus ihrer Niederlage gelernt und starteten eine neue weltweite "Pro-Atomenergie-Kampagne". Z.B. soll die Kapazität des AKW Temelin soll verdoppelt werden. Eine Reaktion auf die EU-Atompolitik: "Österreich raus aus EURATOM!" Eines der weltweiten Herrschaftssysteme - der sowjetische Staatskommunismus - zerbröckelt und verwandelt sich seit 1989. Der tschechische Philosoph Milan Machovec hatte uns seit 1968 seine kritischen Einsichten und Visionen über die Folgen nahegebracht (siehe Info 726 und 709). Alfred Kirchmayrs scharfe Kritik am weltumspannenden reaktionär-katholischen Opus Dei schildert die Unterdrückungsstrategien am Beispiel Lateinamerikas (siehe Info 724). Die zwei "Peace-Boats" mit Hilfsgütern, die die israelische Blockade von Gaza durchbrachen, sind ein positives Gegenbeispiel einer gewaltfreien internationalen Aktion von "Free Gaza" (siehe Infos 730, 704, 706 - 708, 710, 712 u. 713). Es freut mich besonders, dass unser Freund Erwin Wagenhofer in seinem neuesten Film über die Finanzmärkte "Let's make Money" einiges von meinen Überlegungen zur Globalisierung und konkrete Tipps dazu verwenden konnte. In den Filmausschnitten, die Erwin mir zeigte, macht er auch die geld- und menschenvernichtenden Mechanismen sicht- und begreifbar (siehe Info 725). Filmstart in Österreich und Deutschland ist am Weltspartag 31.10.2008. Unser Logo wird auch auf den Filmfoldern zu sehen sein. Ich bin der Maria dankbar, dass sie nun auch Sendungen im Freien Radio Salzkammergut (mit)gestaltet. Nach fünf Jahren Alleinproduzent der "Begegnungswege" bin ich schon etwas erschöpft. Die Lizenz dieses Radios wurde von der Rundfunkbehörde nach monatelangem juristischen Ringens zwar um 10 Jahre verlängert, doch der kommerzielle Konkurrent "Kronehitradio" will dies beim Verfassungsgerichtshof anfechten. Das von der ÖVP-FPÖ-Regierung 2004 geänderte Gesetz bevorzugt dieses Österreich beherrschende Medium und verhindert weitere freie Regionalradios (Infos bei: www.freie-radios.at). Ein weiterer Kampf "David gegen Goliath"! Wie ihr seht, wird uns auch der "heiße" Herbst weiter voll beschäftigen. Ich rechne mit eurer Unterstützung und danke euch dafür Euer Matthias Reichl ----------------------------- -------------------------------- Bitte um einen solidarischen Beitrag Auch die Bezieher des E-Rundbriefes bitten wir, das Abo (EUR 16,-/ Jahr) auf das untenstehende Konto zu überweisen! Seit September 2007 beteiligen wir uns an der Aktion "Hunger auf Kunst und Kultur", initiiert 2003 vom Schauspielhaus Wien und der Armutskonferenz. Hierfür suchen wir laufend Sponsoren. Wir brauchen auch immer wieder Geld für den Kampf um Gerechtigkeit. Die Erneuerung einiger Bürogeräte im Winter hat ein tiefes Loch in unserer Kasse geschlagen. Wir danken für jede Spende (Konto siehe unten)! Jährlicher Mitgliedsbeitrag inkl. Rundbrief: (Neu seit 1.4.07) für ordentliche Mitglieder: € 42,- Erwerbstätige, Lebensgemeinschaften und Familien € 17,- Erwerbslose für außerordentliche Mitglieder: mindestens € 84,- für unterstützende Mitglieder: in freiwilliger Höhe Beitrittsgebühr: Einmaliger Beitrag in gleicher Höhe wie der jährlicher Mitgliedsbeitrag. (Siehe oben - gilt als 1. Mitgliedsbeitrag) Empfohlener Kostenbeitrag für Rundbrief : Jahresabo e-Rundbrief € 16,- Maria und Matthias Reichl -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Sep 15 19:24:49 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 15 Sep 2008 19:24:49 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 719 - Rb 130 - Termine im BZ, Grundeinkommen Message-ID: <48CE9A61.8050708@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 719 - Rb. 130 - Veranstaltungen im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Bad Ischl; Woche des Grundeinkommens. Bad Ischl, 15.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Veranstaltungen im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Pfandl, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl; Woche des Grundeinkommens; Vorerst noch einen Termin in 2009 zum Vormerken Unsere alle zwei Jahre stattfindende Generalversammlung des Vereins "Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit" Sa. 28. März 2009 ab 10 Uhr Nachmittags ab 15 Uhr bis So. 29.März ca 13 Uhr findet den im vorigen Rundbrief Nr. 129 auf Seite 4 angekündigten "Einführungs- und Selbsthilfekurs Jin Shin Jyutsu ® Selbsthilfe durch sanfte Berührung" mit Helga Pöll, statt. (Wer hieran teilnehmen will soll sich rechtzeitig anmelden und einer Anzahlung von 50,- Euro leisten.) Bitte meldet euch, wenn ihr euch im nächsten Jahr aktiv an unsere Vereinsarbeit beteiligen wollt. (Tel. 06132-24590, Email info [at] begegnungszentrum.at) Maria Reichl ----------------------------- Woche des Grundeinkommens Im Rahmen der Internationale Woche des Grundeinkommens fällt unserer ersten Gesprächsrunde nach dem Sommer. Am 16. 9. 2008 ab 19 Uhr gibt es die Diskussion: "Monarchen und Moneten produzieren und provozieren Armeen von Armen. Leben in Frieden und Freiheit mit einem bedingungslosen Grundeinkommen" mit: Alfred Hausotter, Matthias Reichl und Maria Reichl. Am Donnerstag 18.9.08, 19-20 Uhr werden wir in unserer Radiosendung "Begegnungswege" im FRS (www.freiesradio.at) zu diesem Thema noch mehr bringen. Mehr zum Grundeinkommen findet ihr im vorigen Rundbrief. In der Woche vom 15. -- 21. September 2008 wird zeitgleich in der Schweiz, Deutschland und Österreich die "Woche des Grundeinkommens" stattfinden. In Österreich wird diese Initiative vom Netzwerk Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt und der attac-Inhaltsgruppe "Grundeinkommen" getragen. In Österreich wird es eine Reihe von Veranstaltungen geben, die auf der Homepage www.grundeinkommen.at aufgelistet sind (siehe E-Rundbrief Info 711). Eine parlamentarische Enquete, Straßenaktionen, Diskussionsrunden, Referate, Weltcafé; mit VeranstalterInnen aus der entwicklungspolitischen Szene, dem Kulturbereich, den Kirchen, Parteien, Einzelinitiativen, u.a. Eine 100 Minuten lange DVD zu "Grundeinkommen" hat das Schweizer Filmteam Daniel Häni und Enno Schmidt zusammengestellt. "Der Film folgt der Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens, einer Idee, die neue Energien in alle gesellschaftlichen Bereiche bringt." Unter den Interviewten sind neben Experten aus Brasilien, Ägypten, dem Gründer des Alternativen Nobelpreises Jakob von Uexküll auch Aktivisten aus Österreich wie Margit Appel (KSÖ), Michaela Schmoczer und Erich Kitzmüller (beide Uni Klagenfurt). Die DVD ist gegen Spenden erhältlich bei: Initiative Grundeinkommen, unternehmen mitte, Gerberg. 30, CH-4001 Basel, www.initative-grundeinkommen.ch. Am 20. September findet in Wien eine Vor-Konferenz im Hinblick auf den 3. deutschsprachigen Grundeinkommens-Kongress in Berlin Ende Oktober 2008 statt. Matthias wird daran teilnehmen. Anknüpfend daran führen wir unsere schon im Sommer angefangenen Gesprächsrunden zum Thema "Wer kann sich die Verteidigung seiner Grundrechte finanziell noch leisten? und "Wer kann seine Grundrechte gegen den juristisch-politischen Druck verteidigen?" fort (siehe Info 720). Diese sind nur einige der vielen Fragen welche wir u.a. auch in unseren Gesprächsrunden diskutieren. Gesprächsrunden und EFT- Übungsstunden - Termine auf Anfrage Wenn ihr daran teilnehmen wollt, ruft uns an damit wir euch die Termine mitteilen können. (Tel. 06132-24590) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Sep 15 20:42:21 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 15 Sep 2008 20:42:21 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 720 - Rb 130 - Grundrechte verteidigen Message-ID: <48CEAC8D.8080905@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 720 - Rb. 130 - Maria und Matthias Reichl: Grundrechte gegen den juristisch-politischen Druck verteidigen, "Staatsaktion" gegen politische AktivistInnen, Recht durchsetzen; Matthias Reichl: Wer kann sich die Verteidigung seiner Grundrechte finanziell noch leisten? Bad Ischl, 15.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Grundrechte gegen den juristisch-politischen Druck verteidigen Maria und Matthias Reichl Bei unseren Sommergesprächen wurden uns wieder einmal die Gefahren bei allzu kritischen Recherchen von Einzelnen, Initiativgruppen aber auch großen Organisationen vor Augen geführt. Missstände und deren Verursacher aufzudecken und öffentlich darüber zu informieren ist riskant. Die Aufdecker geraten damit unter den Druck der "öffentlichen Meinung", die sich privat zwar über die Missstände beklagt, aber es nicht wagt, öffentlich gegen die Verursacher aufzutreten. Ich erwähne nur einige wenige Disziplinierungsmittel: So bekam eine Menschenrechtsaktivistin, weil sie mit Kollegen Missstände bei der Unterbringung von Flüchtlingen publik machte, eine Gerichtsklage von den Betreibern der Pension. U.a. wegen entgangener Einnahmen, aber auch wegen Rufschädigung, Kreditschädigung und übler Nachrede, mit hohem Streitwert und damit Kostenrisiko. Auch Klagen auf Unterlassung von behaupteten Fakten sind weitere Druckmittel um Kritiker zum Schweigen zu bringen. "Staatsaktion" gegen politische AktivistInnen Der österreichische Staat hielt von 21. Mai 2008 bis 2. Sept. 2008 zehn TierrechtsaktivistInnen in Untersuchungshaft. Der abstruse Vorwurf: Sie seien Mitglieder einer kriminellen Organisation (§278a Strafgesetzbuch). Mit diesem Vorgehen sollen unangenehme politische AktivistInnen kriminalisiert werden. Dieser Vorwurf kann uns alle treffen, ob Nichtregierungsorganisation, politische Initiative oder einfach AktivistIn. Die AktivistInnen sahen sich mit einer doppelt absurden Situation konfrontiert: In den ihnen bekannten Akten werden ihnen keine Vorwürfe gemacht, die sie entkräften könnten, weil keine konkreten Vorwürfe gegen sie enthalten sind. Etwaige konkrete Vorwürfe, sollten solche in den restlichen Akten enthalten sein, können sie nicht entkräften, weil sie ihnen nicht bekannt sind. Die Justiz stellt damit demokratische Mittel als Indizien für kriminelles Handeln dar. Im Zusammenhang mit der Konstruktion einer kriminellen Organisation, führt dies zu einem völlig unverhältnismäßigen, nicht gerechtfertigten, Freiheitsentzug. Wenn vorgeworfen wird, dass es ein Ziel einer Organisation ist Einfluss auf Politik und Wirtschaft auszuüben, wenn die politische Vernetzung mit anderen Personen und Initiativen vorgeworfen wird, wenn der Besitz von Demonstrationsmaterialien vorgeworfen wird dann gilt: Kriminalisiert werden der politische Aktivismus und das Engagement für eine radikaldemokratische Gesellschaft. Getroffen hat es - vorerst - wenige - Gemeint sind wir alle! (Auszug aus dem Aufruf zur Großdemonstration) Weitere Infos u.a. bei www.vgt.at, O.Ö Plattform gegen den § 278ff: www.werkstatt.or.at Recht durchsetzen Dass es schwer ist sein Recht beim Gericht durchzusetzen mussten auch wir erfahren. Nicht beantwortete Anfragen, eine fehlerhafte Protokollführung sowie unzureichende Auskünfte sind nur einige Punkte die unseren Glauben an den Rechtsstaat schwinden ließen. Mehr über unsere Erfahrungen werden wir euch gerne erzählen. Die alarmierenden Schilderungen auch von ähnlich Betroffenen, würden einen "Sonderrundbrief" füllen. (Siehe auch unten.) Beim nächsten Termin stellen wir u.a. auch das Faltblatt "Zahnbehandlung - was PatientInnen wissen sollten" vor. Die Konsumentenschutzabteilung des Sozialministeriums hat es vor kurzem zusammengestellt. Der Schwerpunkt der Informationen liegt auf der Beratungspflicht des Zahnarztes und auch die Gewährleistung bei fehlerhaften Leistungen. Darin angeführt sind auch die Beratungseinrichtungen und außergerichtliche Schlichtungsstellen in den einzelnen Bundesländern. Darin wird aber auch vor den Schwierigkeiten und hohen Kosten von Gerichtsverfahren gewarnt, vor allem wenn vom Gericht Gutachten von Sachverständigen gefordert werden. Bestellung unter: Tel. 0800-202074 oder http://broschuerenservice.bmsk.gv.at. Matthias und Maria Reichl Karikatur: Klaus Pitter aus "Politische Tätigkeit und Recht" 1982 (Nur im gedruckten Rundbrief) ------------------- Wer kann sich die Verteidigung seiner Grundrechte finanziell noch leisten? Schon in der Vergangenheit und vermehrt in der letzten Zeit haben uns Betroffene über ihre negativen Erfahrungen beim Durchsetzen ihrer Rechte berichtet - z.B. im Mietrecht, bei fehlerhaften Produkten und Dienstleistungen und ähnlichem mehr. Zwar soll das "Gewährleistungsrecht" garantieren, dass die Betroffenen ihre Ansprüche auch durchsetzen können. Die damit verbundenen Kosten bei einem außergerichtlichen Vergleich oder einer Mediation sind im Vergleich zu Gerichtskosten noch eher tragbar. Dieser Vergleich kommt nur dann zustanden, wenn ihm beide zustimmen. Besteht z.B. der Lieferant auf eine Klage beim Gericht, war die Mühe umsonst. Einer der - wie die meisten Unternehmer, Ärzte usw. - durch eine Rechtsschutzversicherung und einen Anwalt abgesichert ist und sich sogar eine Berufung in die zweite Instanz leisten kann, ist gegenüber der nicht abgesicherten Partei im Vorteil. Wenn er ihn voll nützt und den Prozess gewinnt, kann er damit seinen unterlegenen Gegner in gravierende Finanzprobleme, ja sogar in die Armutsspirale treiben. Das besonders auch jene, die durch die eskalierende Verteuerung des Lebens in Not geraten. Für sie ist dieses Recht ein "totes Recht". Und in ihm zeigt sich die tiefe Kluft zwischen Recht und Gerechtigkeit. Beratungsstellen wie die Konsumentenschutzabteilungen der Arbeiterkammer bieten zwar Hilfe an, sind aber in ihren Möglichkeiten eingeschränkt. Wie sollen Berufstätige, mit Familienpflichten eingedeckte und erst recht Migranten mit ihren zusätzlichen Sprachproblemen die zeit- und energieaufwendigen Laufereien und die damit verbundenen Kosten aufbringen? Matthias Reichl Eine Antwort auf diese Frage gibt auch Frau Volksanwältin Mag.a Theresia Stoisits an Maria Reichl am 28.8.2008. Siehe: http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=10515l -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Sep 15 20:43:40 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 15 Sep 2008 20:43:40 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 721 - Rb 130 - Bleiberecht - Abschiebung Message-ID: <48CEACDC.6010804@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 721 - Rb. 130 - Maria und Matthias Reichl: Bleiberecht statt Abschiebung Bad Ischl, 15.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Bleiberecht statt Abschiebung Die drohende Abschiebung von Akezie Agba-Okeke nach Nigeria, ein Mitarbeiter der interkulturellen Redaktion von "Radiodialoge - Stimmen der Vielfalt" (wozu auch ich gehöre) und von "African Time" bei Radio Helsinki (Freies Radio Steiermark) waren Anlass eine Petition gegen seine Abschiebung im Mittelpunkt meiner Sommer-Sondersendung der Begegnungswege vom 7. August zu stellen. (siehe http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=10361) Beim Radiofest am 30.8.2008 habe ich dann noch einige meiner KollegInnen der Radiodialoge und andere Besucher des Festes zu diesem Thema Bleiberecht interviewt (siehe: http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=10513). Schon zwei Tage vorher fragte ich Volksanwältin Maga. Terezija Stoisits bei ihrem Sprechtag in Bad Ischl welchen Sinn es hat, sich um einen interkulturellen Dialog zu bemühen, wenn jene Personen, mit denen der Dialog zu führen wäre, von heute auf morgen des Landes verwiesen werden. Dass sie diese Frage für unbeantwortbar hält da es keinen Sinn macht Menschen die jahrelang hier sind von heute auf morgen abrupt des Landes zu verweisen, könnt ihr auch in der September Sendung von Radio Helsinki hören. Dort erzählt Okezie wie er nach Österreich gekommen ist, was er bis jetzt hier gemacht hat, dass er mit einer Österreicherin verheiratet ist und wie er den Abschiebebescheid erhalten hat. In einem Telefoninterview mit Angela Magenheimer von der Initiative "Ehe ohne Grenzen" wird das neue Asylgesetz und vorallem die Verschlechterungen an konkreten Beispielen erläutert. Ihr könnt die Sendung "Interkultureller Dialog und Bleiberecht" nachhören oder runterladen bei: http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=10569 Nach dem Hören dieser Sendung werdet ihr verstehen dass es dringend notwendig ist, das Niederlassungsgesetz zu ändern damit die Menschenrechte gewährt werden. Maria Reichl Der 10. Okt. 2008 wurde zum Tag des Bleiberechts erklärt, der von verschiedenen Organisationen unterstützt wird. Konkret in Planung ist ein österreichweites 'Sesselmeer'. Damit soll gezeigt werden, dass es nicht an Platz für hier verwurzelte MigrantInnen und Flüchltinge mangelt, sondern an fairen Regelungen, die den Anspruchsberechtigten einen Zugang zu ihrem Recht ermöglicht . Weitere Informationen siehe (www.tagdesbleiberechts.at) In den Massenmedien werden Flüchtlingsfamilien als Paradebeispiele vorgestellt, die sich in die "Ortsgemeinschaft" voll integriert und an ihre Lebensweise angepasst haben. Der Vater berufstätig ohne Unterbrechungen durch Arbeitslosigkeit und Krankenstand, seine Frau eine "treusorgende" Mutter, die Kinder in der Schule brav lernend usw. Es gibt aber auch andere MigrantInnen, die allein bzw. in offener Partnerschaft leben, prekär bzw. nur zeitweise arbeiten können, die kritisch politisch aktiv sind usw. Bekommen diese daraus Minuspunkte im Bleiberechtsverfahren? Im November 2007 hat in Wien eine Initiative für KünstlerInnen, WissenschafterInnen und JournalistInnen sowie für TournéekünstlerInnen eine Unterschriftenaktion aus Nicht-EU-Ländern gestartet. Es geht um die früher einigermaßen fair gewährten Niederlassungsbewilligungen und Visa, die durch das verschärfte Fremdenrecht erschwert bzw. unmöglich gemacht werden. Schrumpft damit die mühsam aufgebaute Weltoffenheit auf eine "nur-wir-Österreicher"-Mentalität? Eine der politisch Engagierten ist die seit vielen Jahren in Wien lebende brasilianische Sängerin Celia Mara (siehe CD-Tipp "Santa Rebeldia" in Info 723). Mehr dazu findet ihr auf: www.abgesagt.at und auch bei den Organisationen wie die IG Kultur (www.igkultur.at) und der Kulturrat Österreich (www.kulturrat.at). Der Kulturrat lehnte am 21.5.2008 den Ministerialentwurf einer "Mindestsicherung" als Etikettenschwindel ab und fordert ein bedingungsloses existenzsicherndes Grundeinkommen. Matthias Reichl -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Sep 15 21:03:38 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 15 Sep 2008 21:03:38 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 722 - Rb 130 - Astrid Lindgren: Niemals Gewalt! Message-ID: <48CEB18A.7080108@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 722 - Rb. 130 - Astrid Lindgren: "Niemals Gewalt!" Rede bei der Entgegennahme des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels am 22. Oktober 1978 in der Frankfurter Paulskirche. Bad Ischl, 15.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ "Niemals Gewalt!" Astrid Lindgren Die Rede, die Astrid Lindgren bei der Entgegennahme des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels am 22. Oktober 1978 in der Frankfurter Paulskirche hielt: Über den Frieden sprechen heißt über etwas sprechen, das es nicht gibt. Wahren Frieden gibt es nicht auf unserer Erde und hat es auch nie gegeben, es sei denn als Ziel, das wir offenbar nicht zu erreichen vermögen. Solange der Mensch auf dieser Erde lebt, hat er sich der Gewalt und dem Krieg verschrieben, und der uns vergönnte, zerbrechliche Friede ist ständig bedroht. Gerade heute lebt die ganze Welt in der Furcht vor einem neuen Krieg, der uns alle vernichten wird. Angesichts dieser Bedrohung setzen sich mehr Menschen denn je zuvor für Frieden und Abrüstung ein - das ist wahr, das könnte eine Hoffnung sein. Doch Hoffnung hegen fällt so schwer. Die Politiker versammeln sich in großer Zahl zu immer neuen Gipfelgesprächen, und sie alle sprechen so eindringlich für Abrüstung, aber nur für die Abrüstung, die die anderen vornehmen sollen. Dein Land soll abrüsten, nicht meines! Keiner will den Anfang machen. Keiner wagt es anzufangen, weil jeder sich fürchtet und so geringes Vertrauen in den Friedenswillen des anderen setzt. Und während die eine Abrüstungskonferenz die andere ablöst, findet die irrsinnigste Aufrüstung in der Geschichte der Menschheit statt. Kein Wunder, dass wir alle Angst haben, gleichgültig, ob wir einer Großmacht angehören oder in einem kleinen neutralen Land leben. Wir alle wissen, dass ein neuer Weltkrieg keinen von uns verschonen wird, und ob ich unter einem neutralen oder einem nicht-neutralen Trümmerhaufen begraben liege, das dürfte kaum einen Unterschied machen. Müssen wir uns nach diesen Jahrtausenden ständiger Kriege nicht fragen, ob der Mensch nicht vielleicht schon in seiner Anlage fehlerhaft ist? Und sind wir unserer Aggressionen wegen zum Untergang verurteilt? Wir alle wollen ja den Frieden. Gibt es denn da keine Möglichkeit, uns zu ändern, ehe es zu spät ist? Könnten wir nicht vielleicht lernen, auf Gewalt zu verzichten? Könnten wir nicht versuchen, eine ganz neue Art Mensch zu werden? Wie aber sollte das geschehen, und wo sollte man anfangen? Ich glaube, wir müssen von Grund auf beginnen. Bei den Kindern. Sie, meine Freunde, haben Ihren Friedenspreis einer Kinderbuchautorin verliehen, und da werden Sie kaum weite politische Ausblicke oder Vorschläge zur Lösung internationaler Probleme erwarten. Ich möchte zu Ihnen über die Kinder sprechen. Über meine Sorge um sie und meine Hoffnungen für sie. Die jetzt Kinder sind, werden ja einst die Geschäfte unserer Welt übernehmen, sofern dann noch etwas von ihr übrig ist. Sie sind es, die über Krieg und Frieden bestimmen werden und darüber, in was für einer Gesellschaft sie leben wollen. In einer, wo die Gewalt nur ständig weiter wächst, oder in einer, wo die Menschen in Frieden und Eintracht miteinander leben wollen. Gibt es auch nur die geringste Hoffnung darauf, dass die heutigen Kinder dereinst eine friedlichere Welt aufbauen werden, als wir es vermocht haben? Und warum ist uns dies trotz allen guten Willens so schlecht gelungen? Ich erinnere mich noch sehr gut daran, welch ein Schock es für mich gewesen ist, als mir eines Tages - ich war damals noch sehr jung - klar wurde, dass die Männer, die die Geschicke der Völker und der Welt lenkten, keine höheren Wesen mit übernatürlichen Gaben und göttlicher Weisheit waren. Dass sie Menschen waren mit den gleichen menschlichen Schwächen wie ich. Aber sie hatten die Macht und konnten jeden Augenblick schicksalsschwere Entscheidungen fällen, je nach den Antrieben und Kräften, von denen sie beherrscht wurden. So konnte es, traf es sich besonders unglücklich, zum Krieg kommen, nur weil ein einziger Mensch von Machtgier und Rachsucht besessen war, von Eitelkeit oder Gewinnsucht oder aber - und das scheint das Häufigste zu sein - von dem blinden Glauben an die Gewalt als das wirksamste Hilfsmittel in allen Situationen. Entsprechend konnte ein einziger guter und besonnener Mensch hier und da Katastrophen verhindern, eben weil er gut und besonnen war und auf Gewalt verzichtete. Daraus konnte ich nur das eine folgern: Es sind immer auch einzelne Menschen, die die Geschicke der Welt bestimmen. Warum aber waren denn nicht alle gut und besonnen? Warum gab es so viele, die nur Gewalt wollten und nach Macht strebten? Waren einige von Natur aus böse? Das konnte ich damals nicht glauben, und ich glaube es heute auch nicht. Die Intelligenz, die Gaben des Verstandes mögen zum großen Teil angeboren sein, aber in keinem neugeborenen Kind schlummert ein Samenkorn, aus dem zwangsläufig Gutes oder Böses sprießt. Ob ein Kind zu einem warmherzigen, offenen und vertrauensvollen Menschen mit Sinn für das Gemeinwohl heranwächst oder aber zu einem gefühlskalten, destruktiven, egoistischen Menschen, das entscheiden die, denen das Kind in dieser Welt anvertraut ist, je nachdem, ob sie ihm zeigen, was Liebe ist, oder aber dies nicht tun. "Überall lernt man nur von dem, den man liebt", hat Goethe einmal gesagt, und dann muss es wohl wahr sein. Ein Kind, das von seinen Eltern liebevoll behandelt wird und das seine Eltern liebt, gewinnt dadurch ein liebevolles Verhältnis zu seiner Umwelt und bewahrt diese Grundeinstellung sein Leben lang. Und das ist auch dann gut, wenn das Kind später nicht zu denen gehört, die das Schicksal der Welt lenken. Sollte das Kind aber wider Erwarten eines Tages doch zu diesen Mächtigen gehören, dann ist es für uns alle ein Glück, wenn seine Grundhaltung durch Liebe geprägt worden ist und nicht durch Gewalt. Auch künftige Staatsmänner und Politiker werden zu Charakteren geformt, noch bevor sie das fünfte Lebensjahr erreicht haben - das ist erschreckend, aber es ist wahr. Blicken wir nun einmal zurück auf die Methoden der Kindererziehung früherer Zeiten. Ging es dabei nicht allzu häufig darum, den Willen des Kindes mit Gewalt, sei sie physischer oder psychischer Art, zu brechen? Wie viele Kinder haben ihren ersten Unterricht in Gewalt "von denen, die man liebt", nämlich von den eigenen Eltern erhalten und dieses Wissen dann der nächsten Generation weitergegeben! Und so ging es fort. "Wer die Rute schont, verdirbt den Knaben", heißt es schon im Alten Testament, und daran haben durch die Jahrhunderte viele Väter und Mütter geglaubt. Sie haben fleißig die Rute geschwungen und das Liebe genannt. Wie aber war denn nun die Kindheit aller dieser wirklich "verdorbenen Knaben", von denen es zurzeit so viele auf der Welt gibt, dieser Diktatoren, Tyrannen und Unterdrücker, dieser Menschenschinder? Dem sollte man einmal nachgehen. Ich bin überzeugt davon, dass wir bei den meisten von ihnen auf einen tyrannischen Erzieher stoßen würden, der mit einer Rute hinter ihnen stand, ob sie nun aus Holz war oder im Demütigen, Kränken, Bloßstellen, Angstmachen bestand. In den vielen von Hass geprägten Kindheitsschilderungen der Literatur wimmelt es von solchen häuslichen Tyrannen, die ihre Kinder durch Furcht und Schrecken zu Gehorsam und Unterwerfung gezwungen und dadurch für das Leben mehr oder weniger verdorben haben. Zum Glück hat es nicht nur diese Sorte von Erziehern gegeben, denn natürlich haben Eltern ihre Kinder auch schon von jeher mit Liebe und ohne Gewalt erzogen. Aber wohl erst in unserem Jahrhundert haben Eltern damit begonnen, ihre Kinder als ihresgleichen zu betrachten und ihnen das Recht einzuräumen, ihre Persönlichkeit in einer Familiendemokratie ohne Unterdrückung und ohne Gewalt frei zu entwickeln. Muss man da nicht verzweifeln, wenn jetzt plötzlich Stimmen laut werden, die die Rückkehr zu dem alten autoritären System fordern? Denn genau das geschieht zurzeit mancherorts in der Welt. Man ruft jetzt wieder nach "härterer Zucht", nach "strafferen Zügeln" und glaubt dadurch, alle jugendlichen Unarten unterbinden zu können, die angeblich auf zu viel Freiheit und zu wenig Strenge in der Erziehung beruhen. Das aber hieße den Teufel mit dem Beelzebub austreiben und führt auf die Dauer nur zu noch mehr Gewalt und zu einer tieferen und gefährlicheren Kluft zwischen den Generationen. Möglicherweise könnte diese erwünschte "härtere Zucht" eine äußerliche Wirkung erzielen, die die Befürworter dann als Besserung deuten würden. Freilich nur so lange, bis auch sie allmählich zu der Erkenntnis gezwungen werden, dass Gewalt immer wieder nur Gewalt erzeugt - so wie es von jeher gewesen ist. Nun mögen sich viele Eltern beunruhigt durch diese neuen Signale fragen, ob sie bisher etwas falsch gemacht haben. Ob eine freie Erziehung, in der die Erwachsenen es nicht für selbstverständlich halten, dass sie das Recht haben zu befehlen und die Kinder die Pflicht haben, sich zu fügen, womöglich nicht doch falsch oder gefährlich sei. Freie und unautoritäre Erziehung bedeutet nicht, dass man die Kinder sich selber überlässt, dass sie tun und lassen dürfen, was sie wollen. Es bedeutet nicht, dass sie ohne Normen aufwachsen sollen, was sie selber übrigens gar nicht wünschen. Verhaltensnormen brauchen wir alle, Kinder und Erwachsene, und durch das Beispiel ihrer Eltern lernen die Kinder mehr als durch irgendwelche anderen Methoden. Ganz gewiss sollen Kinder Achtung vor ihren Eltern haben, aber ganz gewiss sollen auch Eltern Achtung vor ihren Kindern haben, und niemals dürfen sie ihre natürliche Überlegenheit missbrauchen. Liebevolle Achtung voreinander, das möchte man allen Eltern und allen Kindern wünschen. Jenen aber, die jetzt so vernehmlich nach härterer Zucht und strafferen Zügeln rufen, möchte ich das erzählen, was mir einmal eine alte Dame berichtet hat. Sie war eine junge Mutter zu der Zeit, als man noch an diesen Bibelspruch glaubte, dieses "Wer die Rute schont, verdirbt den Knaben". Im Grunde ihres Herzens glaubte sie wohl gar nicht daran, aber eines Tages hatte ihr kleiner Sohn etwas getan, wofür er ihrer Meinung nach eine Tracht Prügel verdient hatte, die erste in seinem Leben. Sie trug ihm auf, in den Garten zu gehen und selber nach einem Stock zu suchen, den er ihr dann bringen sollte. Der kleine Junge ging und blieb lange fort. Schließlich kam er weinend zurück und sagte: "Ich habe keinen Stock finden können, aber hier hast du einen Stein, den kannst du ja nach mir werfen." Da aber fing auch die Mutter an zu weinen, denn plötzlich sah sie alles mit den Augen des Kindes. Das Kind muss gedacht haben, "meine Mutter will mir wirklich wehtun, und das kann sie ja auch mit einem Stein". Sie nahm ihren kleinen Sohn in die Arme, und beide weinten eine Weile gemeinsam. Dann legte sie den Stein auf ein Bord in der Küche, und dort blieb er liegen als ständige Mahnung an das Versprechen, das sie sich in dieser Stunde selber gegeben hatte: "NIEMALS GEWALT!" Ja, aber wenn wir unsere Kinder ohne Gewalt und ohne irgendwelche straffen Zügel erziehen, entsteht dadurch schon ein neues Menschengeschlecht, das in ewigem Frieden lebt? Etwas so Einfältiges kann sich wohl nur ein Kinderbuchautor erhoffen! Ich weiß, dass es eine Utopie ist. Und ganz gewiss gibt es in unserer armen, kranken Welt noch sehr viel anderes, dass gleichfalls geändert werden muss, soll es Frieden geben. Aber in dieser unserer Gegenwart gibt es - selbst ohne Krieg - so unfassbar viel Grausamkeit, Gewalt und Unterdrückung auf Erden, und das bleibt den Kindern keineswegs verborgen. Sie sehen und hören und lesen es täglich, und schließlich glauben sie gar, Gewalt sei ein natürlicher Zustand. Müssen wir ihnen dann nicht wenigstens daheim durch unser Beispiel zeigen, dass es eine andere Art zu leben gibt? Vielleicht wäre es gut, wenn wir alle einen kleinen Stein auf das Küchenbord legten als Mahnung für uns und für die Kinder: NIEMALS GEWALT! Es könnte trotz allem mit der Zeit ein winziger Beitrag sein zum Frieden in der Welt. Quelle: "Astrid Lindgren" ... Ansprache anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, ISBN 3-7657-0820-8 (1978) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Sep 15 21:16:06 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 15 Sep 2008 21:16:06 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 723 - Rb 130 - Buchtipps, Radiosendungen Message-ID: <48CEB476.6040000@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 723 - Rb. 130 - Buchtipps; Radiosendungen "Begegnungswege" im Freien Radio Salzkammergut und auf CBA; Impressum Bad Ischl, 15.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ BUCHTIPPS Neue Bücher und Materialien in unserer Bibliothek 1. VERGANGENHEIT - GEGENWART - ZUKUNFT - PHILOSOPHIE (101) Jan Roß: Was bleibt von uns? Das Ende der westlichen Weltherrschaft. 2008 Rowohlt.Berlin Verlag EUR 17,90 2. POLITIK -- SOZIALISMUS - MEDIEN -- KULTUR - KUNST (201) Komitee für Grundrechte und Demokratie (Hrsg.): Jahrbuch 2008. Die globale Transformation menschenrechtlicher Demokratie. 2008 Verlag Westfälisches Dampfboot EUR 19,90 (202) Stefan Bollinger: 1968 - die unverstandene Weichenstellung. Rosa-Luxemburg-Stiftung Texte 44. 2008 Karl Dietz Verlag Berlin EUR 14,90 (203) Daniela Graf/ Franz Breiner (Hg.): Projekt Österreich. In welcher Verfassung ist die Republik? 2005 Czernin Verlag EUR 17,- (204) Daniela Graf/ Ekkehard Muther (Hg.): Streiten um Demokratie. Beiträge zur Verfassungsdiskussion 2002 Czernin Verlag EUR 15,- (205) Daniela Graf/ Fritz Zaun (Hg.): Zur Rolle des Staates. Im Spannungsfeld zwischen Nationalstaat und Globalisierung. 2003 Czernin Verlag EUR 15,- 3. POLITISCH ARBEITEN UND ORGANISIEREN - ALTERNATIVE PROJEKTE (301) Henry David Thoreau: Denken mit Henry David Thoreau. Von Natur und Zivilisation, Einsamkeit und Freundschaft, Wissenschaft und Politik. Übersetzt und Vorwort von Philipp Wolff-Windegg. 2008 Diogenes Verlag, detebe-Klassiker 23739 EUR 7,90 (302) Franz Alt: Deutschland ist erneuerbar. Ein Gespärch von Bernhard Müller und Horst Wörner. (Autobiographisches zum Engagement für Umwelt, erneuerbare Energien, Soziales, Menschenrechte...) 2008 7061 TB EUR 8,95 (303) Mehr Demokratie (Hg.): 20 Jahre Mehr Demokratie e.V. Festschrift aus Anlass des zwanzigjährigen Bestehens von Mehr Demokratie e.V. 2008 Mehr Demokratie (Jägerwirthstr. 3, D-81373 München, www.mehr-demokratie.de). Kostenlos 4. GEWALT - GEWALTFREIER WIDERSTAND (401) Rainer Rilling (Hrsg.): Eine Frage der Gewalt. Antworten von links. Rosa-Luxemburg-Stiftung, Texte 49. 2008 Karl Dietz Verlag Berlin EUR 9,90 5. FRIEDE - KRIEG - MILITÄR - WEHRDIENSTVERWEIGERUNG - RÜSTUNG (501) Österr. Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (Hg.): Die Neue Weltordnung in der Krise. Von der uni- zur multipolaren Weltordnung? Friedensbericht 2007. Dialog Bd. 55. 2008 LIT Verlag EUR 9,80 (502) Renate Grasse/ Bettina Gruber/ Günther Gugel (Hg.): Friedenspädagogik. Grundlagen, Praxisanzätze, Perspektiven. 2008 Rowohlt re 55698 EUR 16,95 (503) Harald Welzer: Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird. 2008 S. Fischer Verlag EUR 19,90 (504) : Rüstungsdynamik und Renuklearisierung. Dossier: Kriegsführung mit Urangeschossen. Nanotechnik u. Militär u.a. , Atomtechnik. Wissenschaft & Frieden 1/2008 2008 Wissenschaft & Frieden Beringstr. 14, D-53115 Bonn. EUR 7,50 (505) Joseph Stiglitz/ Linda Bilmes: Die wahren Kosten des Krieges. Wirtschaftliche und politische Folgen des Irak-Konflikts. 2008 Pantheon Verlag EUR 14,95 (506) Daniele Ganser: NATO Geheimarmeen in Europa. Inszenierter Terror und verdeckte Kriegsführung. 2008 orell füssli Verlag. EUR 29,80 (507) Walter Feichtinger/ Markus Gauster (Hrsg.): Zivil-Militärische Zusammenarbeit am Beispiel Afghanistan. Civil-Military Interaction - Challenges and Chances. Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie (Wien), Nr. 3/2008. 2008 Landesverteidigungsakademie (Stiftg. 2a, A-1070 Wien) Kostenlos 8. POPULISMUS - NATIONALISMUS - RECHTSEXTREMISMUS - RASSISMUS (801) Alexander Mikusch/ Dr. Roman Schweidlenka: Rechte Symbole, Codes, Slogans und Kleidung Beilage: Verfassungsfeindliche, antidemokratische & rechtsextreme Strömungen. Hilfestellungen für den Jugendbereich (mit Adressen). LOGO ESO.INFO Sonderdruck. 2008 LOGO Jugendmanagement (Karmeliterpl. 1, A-8010 Graz) Kostenlos 9. MENSCHENRECHTE - MINDERHEITEN - FLÜCHTLINGE - MIGRATION (901) Dr. Sabine Trevisani-Farneti: Südtirol wird bunter. Hintergründe und Informationen zu Einwanderung und Integration. Hg. v. Caritas, KVW, Landesbeobachtungsstelle zur Einwanderung, OEW 2008 OEW , Caritas u.a. Vintlerweg 22, I-39042 Brixen Kostenlos 10. MANAGEMENT - WIRTSCHAFT - ARBEIT - LANDWIRTSCHAFT (1001) Stephan Kaufmann: Investoren als Invasoren. Staatsfonds und die neue Konkurrenz um die Macht auf dem Weltmarkt. Rosa-Luxemburg-Stiftung, Texte 51. 2008 Karl Dietz Verlag Berlin EUR 6,90 11. SOZIALES - RANDGRUPPEN (1101) Eric Hobsbawm: Die Banditen. Räuber als Sozialrebellen. 2007 Carl Hanser Verlag. EUR 19,90 12. STADT - WOHNEN - VERKEHR - FREMDENVERKEHR (1201) David Metz: The Limits of Travel. How Far Will You Go? (Focus on Britain and worldwide). 2008 Earthscan Publ. Pfund 39,95 (1202) Andrew Kilpatrick: Mehr Rad in den Gemeinden. Ein Leitfaden für eine radfahrfreundliche Verkehrspolitik in den Kommunen. Edition zuDritt. 2005 Grüne Bildungswerkstatt Oberösterreich. (Römerstr. 48, 4800 Attnang Puchheim) EUR 7,90 13. UMWELT - NATURSCHUTZ -- GENTECHNIK - NANOTECHNOLOGIE (1301) Germanwatch (Hg.)/ Christoph Bals/ Horst Hamm/ Ilona Jerger/ Klaus Milke: Die Welt am Scheideweg: Wie retten wir das Klima? 2008 Rowohlt Verlag EUR 16,90 (1302) WIDERSPRUCH (Hg.): Energie und Klima. Agrotreibstoffe - Ernährungssouveränität; EU-Klima-Kapitalismus; Solarzeitalter, Erneuerbare Energien; Mobilitätswahn; 2000-Watt Ges., Grüne u. ökolog. Politik; Sozial-ökolog. Perspektiven; Vergesst Kyoto! Die Katastrophe ist da; Afrika, Frauen... 2008 WIDERSPRUCH, (Postfach, CH-8031 Zürich) EUR 16,- (1303) Michael Frein/ Hartmut Meyer: Die Biopiraten. Milliardengeschäfte der Pharmaindustrie mit dem Bauplan der Natur. 2008 Econ Verlag EUR 16,90 14. GESUNDHEIT - ERNÄHRUNG (1401) Oliver Sacks: Der einarmige Pianist. Über Musik und das Gehirn. 2008 Rowohlt Verlag EUR 19,90 15. NATURWISSENSCHAFT - TECHNOLOGIE - COMPUTER (1501) FIfF Kommunikation: Erinnerungen an Joseph Weizenbaum. Digitaler Ziviler Ungehorsam. 2008 Forum InformatikerInnen für Frieden u. ges. Verant FIfF, Goethepl. 4, D-28203 Bremen, www.ffif.de EUR 5,- + Versand 17. PÄDAGOGIK - BILDUNG (1701) Ernst Fritz-Schubert: Schulfach Glück. Wie ein neues Fach die Schule verändert. 2008 Herder Verlag EUR 16,95 (1702) Richard Gris: Die Weiterbildungslüge. Warum Seminare und Trainings Kapital vernichten und Karrieren knicken. 2008 Campus Verlag. EUR 24,90 18. PSYCHOLOGIE - LEBENSGESTALTUNG (1801) Anne-Ev Ustorf: Wir Kinder der Kriegskinder. Die Generation im Schatten des Zweiten Weltkrieges. (Beispiele aus Deutschland.) 2008 Herder Verlag, EUR 19,95 21. RELIGIONEN (2101) Reinhard Hempelmann/ Matthias Pöhlmann: Esoterik als Trend. Phänomene - Analysen - Einschätzungen. EZW-Texte 198 2008 EZW Evang. Zentralstelle f. Weltanschauungsfragen Kostenlos (2102) Michael Utsch (Hg.):: Wie gefährlich ist Scientology? EZW-Texte 197. 2008 EZW Evang. Zentralstelle f. Weltanschauungsfragen Kostenlos 22. CHRISTENTUM - SPIRITUALITÄT (2201) Alfred Kirchmayr/ Dietmar Scharmitzer: Opus Dei. Das Irrenhaus Gottes. (Dokumentation eines Aussteigers und kirchenkritische Kommentare eines Psychologen und des Verlegers). 2008 Edition va bene EUR 19,80 23. ENTWICKLUNGSPOLITIK - GLOBALISIERUNG - DRITTE WELT (2301) Beate Blaschek/ Christian Schoder/ Petra Ziegler/ Sybille Pirklbauer/ Attac Österreich (Hg.): Crash statt Cash. Warum wir die globalen Finanzmärkte bändigen müssen. 2008 Verlag des ÖGB. EUR 19,90 25. DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH (2501) Florian Huber: Meine DDR. Leben im anderen Deutschland. Zur Fernsehserie des ARD. 2008 Rowohlt.Berlin Verlag EUR 19,90 29. NORD- UND LATEINAMERIKA (2901) Lotta Suter: Kein Frieden mehr. Die USA im Kriegszustand. 2008 Rotpunktverlag CHF 36,- (2902) Blätter für deutsche und internationale Politik (Hg.): Quo vadis, Amerika? Die Welt nach Bush. Edition Blätter 2008. 2008 Blätter Verlagsges. EUR 12,- (2903) Salomón Lerner Febres/ Josef Sayer (Hg.): Wider das Vergessen Yuyanapaq. Bericht der Wahrheits- und Versöhnungskommission Peru. 2008 Matthias Grünewald Verlag EUR 16,90 (2904) Missionszentrale der Franziskaner (Hg.): Störenfried. Bischof Cappios prophetischer Einspruch. (Für das Überleben des Rio Sao Francisco und der Menschen im Nordosten Brasiliens.) Berichte - Dokumente - Kommentare Nr. 103 2008 Missionszentrale der Franziskaner Postfach 200953, D-53139 Bonn, www.mzf.org) 31. LITERATUR - HUMOR (3101) Jean-Francois Vilar: Die Verschwundenen. Kriminalroman (über linke Revolutionäre und surrealistische Künstler in Paris und Prag von 1938 - 89). Serio Noir. 2008 Verlag Assoziation A. EUR 24,- (3102) Donna Leon: Lasset die Kinder zu mir kommen. Commissario Brunettis sechzehnter Fall. (Über geraubte Babies in Venedig.) 2008 Diogenes Verlag EUR 22,60 (3103) Ulrike Kuckero: Paulas Powerbuch. Jugendroman über die verhinderte Abschiebung von Kongolesen aus Deutschland). 2008 Rowohlt Verlag rotfuchs 21458 EUR 6,95 32. CD - DVD (3201) Keba Cissokho/ Edith Lettner: Peace Kaira. Kora-Harfe aus dem Senegal und Saxophon aus Österreich im afro-österreichischen Duett.) CD. 2008 Keba Cissokho (3202) Celia Mara: Santa Rebeldia. (GlobaCD-SR08, EUR 15,95). Engagierte, auch politische Lieder der brasilianischen Sängerin, die seit Jahren in Wien lebt und gemeinsam mit anderen betroffenen KünstlerInnen um ihr Bleiberecht kämpft. (www.celia-mara.net) (3203) Peter Krieg: Septemberweizen. Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein... (Dokumentar-DVD). Edition Filmladen Nr. 6. 2008 Majestic Filmverleih/ Filmladen Filmnetwork, www.filmnetwork.at EUR 19,90 (3204) Florian Opitz: Der grosse Ausverkauf. Verkaufen Sie jetzt - zahlen sie später. Unsere Welt wird privatisiert. (Dokumentar-DVD). Edition Filmladen Nr. 17, 2008 Majestic Filmverleih Filmnetwork, www.filmnetwork.at EUR 19,90 ------------------------------------------- Radiosendungen "Begegnungswege" im Freien Radio Salzkammergut und auf CBA "Begegnungswege" jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat von 19:00 -- 20:00 im FRS: Livestream: www.freiesradio.at Folgende Sendungen und ergänzende Dokumentationen sind derzeit auf der CBA-Homepage http://cba.fro.at - unter "Begegnungswege" - gespeichert (Stand 1.9.2008): 1942 -- 2008: Matthias Reichl und Konstantin Wecker. "Ein Gespräch unter Freunden". 3.7.2008. Gestaltet von: Maria Reichl 1968 - 2008 40 Jahre Engagement für den Frieden. 15.5.2008. Maria Reichl Begegnungswege - Zwischen Kaiser und MigrantInnen - u.a. mit: Petition gegen die Abschiebung von Akezie Agba-Okeke nach Nigeria. 7.8.2008. Maria Reichl Begegnungswege 17 Juli 2008. 17.7.2008. Matthias Reichl Begegnungswege 21. August 2008. U.a. Grundrechte juristisch und politisch verteidigen. 21.8.2008. Matthias Reichl Dialog mit Volksanwältin Mag.a Terezija Stoisits. U.a. zur Verteidung der Grundrechte und zum Bleiberecht für Migranten. 28.8.2008. Maria Reichl Interviews zum Bleiberecht beim Radiofest am 30.8.2008. Petition für Akezie Agba-Okeke - eine Aktion beim Radiofest des Freien Radio Salzkammergut in Ebensee. Maria Reichl Lesung eines Textes des chinesischen Schriftstellers Lu Xun. Weltweite Lesung zum "Jahrestag der politischen Lüge". 21.3.2008. Maria Reichl, Matthias Reichl u. Klaus Tscherne. Sondersendung - Lesung/ Interview mit Alfred Hausotter. Gespräch mit dem Autor vom "Der GottTeufel - Innenansicht einer Psychose". 10.4.2008. Manfred Madlberger/ Maria Reichl Für alle, die keinen Zugang zum CBA haben und an den Sendungen interessiert sind, können wir diese gegen einen Kostenbeitrag von Euro 10,- pro CD kopieren. Teilt uns mit, welche Beiträge ihr braucht. (Pro CD haben als mp3-Datei mehrere Sendungen Platz, als .wav-Datei nur eine). Maria Reichl --------------------------------- IMPRESSUM: Inhaber, Herausgeber und Redaktion: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl. Eigenvervielfältigung (Layout und Druck: Maria Reichl). Verlagsort: Bad Ischl. -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Sep 15 21:26:27 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 15 Sep 2008 21:26:27 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 724 - Rb 130 - Befreiung vom Opus Dei Message-ID: <48CEB6E3.4090509@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 724 - Rb. 130 - Matthias Reichl: Befreiung vom "Opus Dei" und anderen Herrschaften; Alfred Kirchmayr: Befreiungstheologien kontra Beherrschungstheologie -- ein "heiliger Krieg"? (Auszug aus seinem Buch: "Opus Dei. Das Irrenhaus Gottes?") Bad Ischl, 15.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Befreiung vom "Opus Dei" und anderen Herrschaften Könnte das "Opus Dei" als Markenzeichen einen "O-Bus" nehmen? Ein Bus, der unter der Oberleitung - durch Ordensobere und Papst - linientreu durch die Straßen kurvt und Menschen zum Einsteigen einlädt. Falls der Fahrer es wagt, aus der Linienführung auszuscheren, wird ihm "von oben" die Energie entzogen und er bleibt "hängen". Ähnliches passiert immer wieder autoritätsabhängigen Menschen, denen spät aber doch "ein Licht aufgeht" und die Herrschaftskonstruktionen infrage stellen. Das hat der Ko-Autor Dietmar Scharmitzer als österreichisches Opus-Dei-Opfer - mit gravierenden Folgen - gewagt, unterstützt durch den Psychologen und Theologen Alfred Kirchmayr, einem Kirchenkenner und -kritiker. Ihr gemeinsames dokumentarisches Buch "Opus Dei. Das Irrenhaus Gottes?" (EDITION VA BENE, 2008) wurde von den meisten Massenmedien boykottiert, hat aber inzwischen die zweite Auflage erreicht. Wir haben aus Kirchmayrs Text Auszüge aus dem Teil über die Theologie der Befreiung in Lateinamerika ausgewählt (Seite 34 - 41). Auch aus Solidarität mit basisbewegten Priestern und Laien in Lateinamerika und Europa, die sich für eine Befreiung von herrschenden Mächten engagieren. Matthias Reichl Befreiungstheologien kontra Beherrschungstheologie -- ein "heiliger Krieg"? Alfred Kirchmayr (Auszug aus dem Buch: "Opus Dei. Das Irrenhaus Gottes?") Die Lateinamerikanische Bischofsversammlung in Medellin (Columbien) hat 1968 eine radikale Reform im "Geiste des Konzils" beschlossen und sich dem "Volk Gottes unterwegs" zugewandt. Die Kirche war jahrhundertelang Dienerin der Herrschenden und Unterdrückerin des Volkes". Jetzt begann sie konsequent, sich "den Armen und Bedrückten aller Art" zuzuwenden. Bischöfe verließen ihre Paläste und wohnten in einfachen Häusern, sie nahmen wahr, was sie bisher übersehen mußten, und gingen in die Elendsviertel... Statt der bisher üblichen "Theologie der Beherrschung und Unterdrückung" begannen sie mit der Entfaltung von "Theologien der Befreiung". Bloße "Seel-Sorge" wurde ausgeweitet zu ganzheitlicher "Heils-Sorge" und Pastoral. Dadurch wurden sowohl die wirkliche Lage wirklicher Menschen als auch die jesuanische Botschaft der Bibel wahrgenommen und ernst genommen. Der brasilianische Erzbischof Dom Helder Camara wies den Vorwurf, er kümmere sich zu viel um die irdische Wirklichkeit und zu wenig um das jenseitige Heil der Menschen, ironisch und humorvoll zurück: "Ich bin kein Bischof von Seelen ohne Fleisch und Blut ... Vielmehr halte ich mich für einen Bischof von Menschen, die ihre konkreten Probleme haben. Ich habe auch noch nie eine Seele ohne Fleisch und Blut gesehen. Es geht mir immer um Menschen. Das heißt also, daß ich nicht gleichgültig bleiben kann angesichts der Probleme, die Menschen bewegen." (Ringel, Kirchmayr 223) In seinem faszinierenden Buch "Die Bekehrungen eines Bischofs" sagte Helder Camara ganz offen, daß er als junger Geistlicher selbstverständlich wie der gesamte Klerus dem faschistischen System ergeben war. Durch die Begegnung mit den Menschen und ihrem von den Herrschaften verursachten Elend bekehrte er sich. Sein Bekenntnis macht nachdenklich: "Wir waren da, um Geduld, Gehorsam und Akzeptierung des Leids in Vereinigung mit dem leidenden Christus zu predigen. Fraglos große Tugenden. Aber wir arbeiteten unter diesen Umständen den Beherrschern in die Hände ... Es ist schrecklich zu sehen, wie inmitten so vieler Leiden die Sorge um die Erhaltung von Autorität und ... Ordnung uns daran hinderte, Ungerechtigkeit zu entdecken und bloßzustellen." (Ringel, Kirchmayr 225) Katholische Militärdiktatoren und ihre Günstlinge, und natürlich auch so manche Opusdeisten, hatten damit keine Freude. Und der Vatikan auch nicht. Der Kampf zwischen der alten römischen, eurozentristischen Herrschaftstheologie und der jungen, biblisch fundierten und dem Geist des Konzils verpflichteten Befreiungstheologien wurde und wird ideologisch und real ausgetragen. In Europa vor allem ideologisch, natürlich begleitet von den Hausmitteln der Ketzerbekämpfung. Vor allem in Süd- und Mittelamerika wurde und wird dieser Kampf blutig und mörderisch ausgetragen. Mit Hilfe der CIA und auch des Opus Dei traten katholische Todesschwadronen in Aktion, um einen heiligen Krieg zu führen. Der alte Geist der totalitären Monarchie, der sich im 19. Jahrhundert mit bornierter neoscholastischer Theologie und päpstlicher Unfehlbarkeit ausgerüstet hatte -- jenseits jeder intellektuellen Redlichkeit und christlichen Spiritualität -- kämpft mit dem jungen Geist des Konzils, der Sinn für Demokratie, Menschenrechte, Gerechtigkeit, Menschenwürde und christliche Mündigkeit und Weltverantwortung fördert und fordert. Und dieser urchristliche Geist hat mit "Mächten und Gewalten" zu kämpfen und kann sich nur mühsam und langsam mit einer Spiritualität der kleinen, aber energischen und mutigen Veränderungsschritte durchsetzen. Inquisition und Lehrverbot statt Dialog und Pastoral. Oder: Katholische Kirchenleitung auf Selbstzerstörungskurs Der widerliche, ideologische und militärische Kampf gegen die Befreiungstheologien wurde verschärft. Darf ich daran erinnern, daß mehrere der geistigen Väter des Konzils, etwa Karl Rahner und Teilhard de Chardin, in den fünfziger Jahren Lehrverbot erhalten hatten. Und nach dem Konzil wurde diese Waffe der Heiligen Inquisition, die nur einen freundlicheren Namen bekommen hatte, wieder eifrig eingesetzt, besonders gründlich durch Kardinal Josef Ratzinger. Hans Küng, Eugen Drewermann, Edward Schillebeeckx und vor allem südamerikanische Theologen wie Gustavo Gutièrrez und Leonardo Boff, die des Marxismus bezichtigt wurden, bekamen Lehrverbot. Maßgebende Prälaten in Rom sagten in völliger Verkennung der Lage: Die Befreiungstheologen hätten "Jesus durch Marx ersetzt". Offenbar haben diese Kirchenfürsten und ihre Hoftheologen keine Ahnung davon, welche Zustände im 19. Jh. zur Entstehung des Marxismus und Sozialismus geführt hatten. Diese "Übernatürlichen" wollen nichts wissen von der Naturgeschichte, der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und ihre Verknüpfungen mit der Kirchengeschichte. Sie wollen auch nichts wissen von der befreienden Botschaft des Neuen Testaments. ... Der Vatikan hat seinen "Schäflein" fast immer verboten, sich in ihre eigenen Angelegenheiten einzumischen (!) und gegen klerikalen Schwachsinn und himmelschreiendes Elend und Unrecht zu protestieren. Zum völlig unqualifizierten Vorwurf des Marxismus sagte Helder Camara sinngemäß und nicht ohne Ironie:"Wenn man Hungrigen Brot gibt, wird man fast schon als Heiliger verehrt. Wenn man ihnen aber sagt, warum sie nichts zu Essen haben und was sie dagegen tun können, wird man als Kommunist beschimpft." Von "christlicher Mündigkeit" durfte in der katholischen Kirche offiziell erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil gesprochen werden. Und bis heute darf sie im Bereich der wichtigsten Lebensthemen in den Augen der römischen Monarchen und ihrer Filialleiter und auch mancher Hoftheologen nicht direkt angestrebt und realisiert werden. 1984 hatte Kardinal König in einer Ansprache an die Jugend sehr klar ausgesprochen, wie er die Lage der Kirche sah: "Die Kirche ist krank, sie kämpft ums Überleben." (Ringel, Kirchmayr 8) .... Die "Hierarchie des Todes" versucht mit fast allen Mitteln, die "Hierarchie des Lebens", die das Konzil zur Auferstehung angestachelt hatte, wieder zu vernichten. Die Angst vor Anarchie und Machtverlust gebar bei den Monarchen und heiligen Herrschaften Ungeheuer, die energisch bekämpft werden müssen. Manche Befreiungstheologen wurden wie Ketzer bekämpft, manche wurden ermordet. Oskar Romero wurde erschossen, und sein Vertrauter, Jon Sobrino, wurde unlängst vom Bannstrahl Benedikt XVI. getroffen. Der Vatikan spielt bei diesem mörderischen und selbstmörderischen Spiel eine grauenhafte Rolle -- und weiß (hoffentlich!) nicht, was er tut. Werfen wir einen Blick nach Peru: Mehrere Bischöfe hatten sich nach dem Konzil für eine Kirche der Armen eingesetzt. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, ernannte der Vatikan den Opusdeisten Cipriani zum Erzbischof von Ayacucho. 2001 wurde er als Erzbischof von Lima zum ersten Kardinal des Opus Dei erhoben. Er hat sich im Kampf gegen die Befreiungspastoral große Verdienste erworben. Erzbischof Romero -- ein Heiliger des Volkes Gottes 1989 wurden in El Salvador neun Jesuiten und zwei Haushälterinnen im Wohnbereich der Zentralamerikanischen Universität bestialisch ermordet. Jon Sobrino stand auch auf der Todesliste, war aber zum Glück gerade abwesend. Vor kurzem wurde er vom Bannstrahl des Papstes Ratzinger getroffen. Sobrino war Berater von Erzbischof Oscar Arnulfo Romero, der sich 1977 anläßlich eines katholischen Mordfalls "bekehrt hat", wie er selber sagte. Nur drei Jahre später wurde Romero von katholischen Todesschwadronen während eines Gottesdienstes ermordet -- etwa gar mit Erlaubnis des Vatikans, der ihn kurz vorher ermahnt hat, seine Predigten nicht über die Realität, sondern über fromme Worte zu halten? Als Romero 1977 Erzbischof von San Salvador wurde, galt er zwar als sensibler Seelsorger, aber er ließ sich von Militärs beraten und pflegte enge Kontakte zu den Priestern des Opus Dei. Er war auch Escrivá persönlich begegnet und von ihm tief beeindruckt gewesen. Und als Erzbischof sollte er die Bande zum Militärregime festigen. Doch es kam ganz anders: Der Pfarrer und Jesuit Rutilio Grande wurde ermordet, weil er sich mit den Armen solidarisiert hatte und offen sagte, daß es in El Salvador praktisch "illegal sei, ein Christ zu sein". Sofort eilte Romero in diese Pfarre seiner Diözese, hielt mit den tief betroffenen Leuten die Totenwache. Mit dem Pfarrer wurden auch ein Bauer und ein Jugendlicher beim Gottesdienst ermordet. Dadurch wurden ihm die Augen geöffnet, und er trat offen gegen das schauerliche Unrecht auf. Es wurde ihm klar, daß die Kirche ganz besonders für die ausgebeuteten und unterdrückten Armen wirken müsse. Er sprach dann von der "Stunde der Auferstehung" für die Kirche seiner Erzdiözese. In der Sonntagsmesse sprach er offen und sehr konkret über die himmelschreienden sozialen Mißstände, die brutale Behandlung und oft auch Ermordung von Bauern und die Schreckensherrschaft der Obristen. Im Vatikan und von Opusdeisten wurde er denunziert und am 24. 3. 1980 am Altar erschossen. Zur Beerdigung kamen Kardinäle und Bischöfe aus der ganzen Welt. Sie verkündeten unter anderem: "Bischof Romero ist zum Symbol einer ganzen Kirche und des Lateinamerikanischen Kontinents geworden." (Hertel 2007, 77) Das Volk Gottes hat Romero heiliggesprochen und der Vatikan ernannte fünfzehn Jahre später den ehemaligen Opus-Dei-Leiter und Militärbischof Fernando Lacalle zu Romeros dritten Nachfolger -- um dessen Werk zu zerstören. Der Großinquisitor Ratzinger leitete gegen Romeros Vertrauten Sobrino die Untersuchung gegen seine Befreiungstheologie ein, und Papst Ratzinger approbierte unlängst die Verurteilung und erteilte ihm Lehrverbot: "Der heilige Stuhl stellt fest, daß die Thesen der theologischen Studien über Jesus Christus, die Pater Sobrino publiziert hat, mit der Lehre der Kirche nicht übereinstimmen." (Ebd. 81) Der Konzilstheologe Hans Küng hat vor vielen Jahren sinngemäß festgestellt: Willst du erfahren, was Sozialismus nicht ist, dann sieh? dir den Kreml an. Und willst du erfahren, was katholisches Christentum nicht ist, dann schau dir den Vatikan an. Es ist offenbar auch heute noch im Vatikan so, daß man als Christ oft "illegal" ist. Josemaria Escrivá -- ein fünf Meter großer Heiliger? ...Man könnte sich als frommer Katholik fragen, ob Escrivá ein "großer Heiliger" war. Die Antwort gab Benedikt XVI. Kurz nach seinem päpstlichen Köln-Auftritt 2005 ließ der Papst an der Außenseite des Petersdoms zu Rom eine fünf Meter hohe Marmorskulptur des neuen Heiligen aufstellen. Der klerikale Gründer einer angeblich laikalen Organisation zählt nun, im Messgewand positioniert, zu den 150 Heiligen, deren Standbilder den Petersdom schmücken. ...Am Sockel ... sind die päpstlichen Wappen von seinen beiden großen Förderern eingemeißelt: das vom polnischen Papst Johannes Paul II. und das vom deutschen Benedikt XVI. Der Papst hat die Statue persönlich gesegnet, und der Opus-Chef Rodriguez dankte ihm mit warmen Worten. (Hertel 2007, 42) Papst Benedikt XVI. hat sich schon während seiner Zeit als Großinquisitor als treuer, aber vermutlich nicht ganz überzeugter Diener des Opus Dei erwiesen und den neuen Heiligen ein würdiges Denkmal gesetzt. Wie schön wäre es dagegen gewesen, wenn dieser neue deutsche Papst seinem letzten deutschstämmigen Vorgänger am Stuhl Petri nachgefolgt wäre und eine längst fällige und ehrliche Entschuldigung für die Fehler und Verbrechen der römischen Kirchenzentrale und ihrer Filialleiter in der ganzen Welt ausgesprochen hätte! ... Aus: Alfred Kirchmayr: "Opus Dei. Das Irrenhaus Gottes?" va bene Verlag, 2008 Zitierte Buchhinweise: Klostermann, Ferdinand: Der Papst aus dem Osten. 1980 Hertel, Peter: Schleichende Übernahme. Das Opus Dei unter Papst Benedikt XVI. Publik-Forum, Oberursel 2007 Ringel, Erwin/ Alfred Kirchmayr: Religionsverlust durch religiöse Erziehung. Tiefenpschologische Ursachen und Folgen, Wien 1985 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Sep 16 09:12:12 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 16 Sep 2008 09:12:12 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 725 - Rb 130 - Finanzmaerkte, Dokufilm, Buch Message-ID: <48CF5C4C.1090305@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 725 - Rb. 130 - Let's make MONEY. Dokumentarfilm von Erwin Wagenhofer; Attac-Österreich-Team: Crash statt Cash - Warum wir die globalen Finanzmärkte bändigen müssen (Buch). Bad Ischl, 16.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Let's make MONEY. Dokumentarfilm von Erwin Wagenhofer. Kinostart in Österreich und Deutschland am 31. Okt. 2008. "The best time to buy is when there is blood on the streets" (Mark Mobius, Präsident of Templeton Emerging Markets, Singapur) Nach "We Feed the World", der spektakulären Dokumentation über unsere Nahrungsmittel hat der Filmemacher Erwin Wagenhofer einen neuen, aufrüttelnden Dokumentarfilm für das Kino gedreht: In "Let's make MONEY" folgt er der Spur unseres Geldes im weltweiten Finanzsystem. Wagenhofer blickt hinter die Kulissen der bunten Prospektwelt von Banken und Versicherern. Was hat unsere Altersvorsorge mit der Immobilienblase in Spanien zu tun? ... Die meisten von uns interessiert es auch nicht, weil wir gerne dem Lockruf der Banken folgen: "Lassen Sie ihr Geld arbeiten!" Doch Geld kann nicht arbeiten: arbeiten können nur Menschen, Tiere oder Maschinen. "Let's make MONEY" folgt dem Weg unseres Geldes, dorthin wo spanische Bauarbeiter, afrikanische Bauern oder indische Arbeiter unser Geld vermehren und selbst arm bleiben. Der Film zeigt uns die gefeierten Fondsmanager, die das Geld ihrer Kunden jeden Tag aufs Neue anlegen. Zu sehen sind Unternehmer, die zum Wohle ihrer Aktionäre ein fremdes Land abgrasen solange die Löhne und Steuern niedrig und die Umwelt egal ist. Wir erleben die allgegenwärtige Gier und die damit verbundene Zerstörung, die mit unserem Geld stattfindet. Der Film zeigt uns mehrere Ebenen des Finanzsystems. Wir erfahren auch, warum es auf dem Globus zu einer unglaublichen Geldvermehrung gekommen ist. Wir lernen deren Konsequenzen für unser Leben kennen. Täglich fließen Milliardensummen mit Lichtgeschwindigkeit um den Globus, die möglichst hoch verzinst werden sollen. "Let's make MONEY" zeigt uns einige Zwischenstationen, so wie Jersey. Warum ist die Kanalinsel das reichste Land Europas? Steueroasen nutzen Konzerne und Reiche um Steuern zu sparen. Bislang hat die Politik dies nicht verhindert. Dabei setzen die Regierungen die Spielregeln für das weltweite Geldsystem fest. Seit den 70er Jahren erleichterten sie den Geldfluss und schufen so die Grundlage für den Boom der weltweiten Finanzindustrie mit ihren Zentren in London, New York oder Frankfurt. Es ging dabei immer um Interessen von wenigen Mächtigen. So konnten der Internationale Währungsfonds und die Weltbank vielen Entwicklungsländern eine Privatisierung von Altersvorsorge, Stromerzeugern oder Baumwollfabriken aufzwingen, nachdem deren Regierungen durch eine hohe Verschuldung erpressbar geworden waren. Dies eröffnet neue Anlagemöglichkeiten für unser Geld. Doch dieser "Ausverkauf" von sozialen Errungenschaften wie Gesundheitssystem, Pensionswesen, Energieversorgung und öffentlicher Verkehr passiert nicht nur in der fernen "dritten" Welt. Wir alle sind direkt davon betroffen. Und genau davon handelt der Film. Wir erleben keine Finanzkrise, sondern eine Gesellschaftskrise -- die wir mit unserem Geld beeinflussen können. "Am Ende bezahlen es immer der so genannte kleine Mann und die sogenannte kleine Frau!" Hermann Scheer (Träger des Alternativen Nobelpreises und Bundestagsabgeordneter, Berlin) Weitere Informationen auch auf: www.myspace.com/letsmakemoney_derfilm Produktion: Allegro Film, Wien, www.allegrofilm.at. Verleih in Österreich: Filmladen, Mariahilferstraße 58/7, 1060 Wien, Tel. +43-1-5234362-22, m.englert at filmladen.at. Verleih in Deutschland: Delphi Film, Berlin, Tel. +49-30-885 974-22, Constantin.Simon at Delphi-Film.de. Kontakt für NGO's und Engagierte: Conny Heßler, Gorillas - die Agentur, Wiener Straße 56, A-2700 Wiener Neustadt, Tel. +43-2622-255 44-0, hessler at gorillas.at Informationen zum Film (auch über die weiteren Mitarbeitenden) auf der Homepage: www.letsmakemoney.at: Anmerkungen von Matthias Reichl: Erwin Wagenhofer berichtete mir in einem unserer Gespräche, dass am Rande des Filmfestivals in Cannes der Promotions-Clip mit großem Interesse aufgenommen wurde und Verleihfirmen aus mehreren Kontinenten den Film ankauften. Der Produzent hätte den Film gerne beim Filmfestival in Venedig präsentiert - Österreich ist heuer nicht vertreten. Erwin Wagenhofer wollte jedoch den Film in seinen wesentlichen Teilen eigenhändig schneiden und gestalten. Deshalb kann er erst zum Weltspartag am 31.10.2008 präsentiert werden. Ob das auch Banken und Sparkassen in ihren Räumlichkeiten riskieren werden? Jedenfalls wird ihn Erwin auch in Bad Ischl präsentieren. ----------------------------------------- Crash statt Cash - Warum wir die globalen Finanzmärkte bändigen müssen Ein neues Buch vom Attac-Österreich-Team Im Zuge der US-Hypothekenkrise verloren hunderttausende Menschen ihre Arbeit und Unterkunft. Viele wurden in die Armut getrieben. Mächtige Investment-Fonds und internationale Anleger hingegen haben ihre Gewinne schon lange in Sicherheit gebracht. Eine endlose Serie von Finanzkrisen findet immer neue Opfer und hat massive Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Was läuft schief auf den internationalen Finanzmärkten? Dieses Buch diskutiert die Fehlentwicklungen und die ökonomischen sowie sozialen Auswirkungen aus dreißig Jahren Finanzmarktliberalisierung. Nicht Wohlstand für alle, sondern Instabilität und ein Anwachsen der Kluft zwischen Arm und Reich ist die Bilanz. Das Buch beleuchtet die Rolle mächtiger Hedge- und Private Equity-Fonds und die Bedeutung des Shareholder Values. Es analysiert die Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme in Industrieländern und die Folgen für Entwicklungsländer. Neben fundierter Kritik zeigt das Buch auch Lösungen und Handlungsmöglichkeiten für die nationale und internationale Politik auf. Demokratische Politik muss die Regeln bestimmen und wieder für stabile Finanzmärkte sorgen. Diese müssen die Realwirtschaft unterstützen anstatt sie zu dominieren und zu destabilisieren. Finanzmärkte müssen im Dienst einer sozialen und nachhaltigen Entwicklung stehen und gerechte Verteilung ermöglichen. Attac ist eine internationale Bewegung, die sich für eine demokratische und sozial gerechte Gestaltung der globalen Wirtschaft einsetzt. (Red. Matthias Reichl) Beate Blaschek/ Christian Schoder/ Petra Ziegler/ Sybille Pirklbauer/ Attac Österreich (Hg.): Crash statt Cash. Warum wir die globalen Finanzmärkte bändigen müssen. 2008 Verlag des ÖGB. EUR 19,90 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Sep 16 09:32:18 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 16 Sep 2008 09:32:18 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 726 - Rb 130 - Prag 1968 und heute Message-ID: <48CF6102.10906@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 726 - Rb. 130 - Matthias Reichl: Prager Erinnerungen an 1968 und 1989; Milan Machovec - Zitate aus einem Gespräch mit Matthias Reichl (1983) Bad Ischl, 16.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Prager Erinnerungen an 1968 und 1989 Ende Juli 2008. Vernissage in der Galerie Esplanade in Bad Ischl mit dem italienischen Künstler Andrea Fogli. Im sonnigen Garten entfliehe ich im Gespräch mit ihm in alternativ-philosophische Höhen und Tiefen. Unter seinen Schülerinnen (bei der Salzburger Sommerakademie) treffe ich auf die 22-jährige Prager Fotokünstlerin Daniela Muskova, die ihre Fähigkeiten erstmals an kleinformatigen Zeichungen erfolgreich erprobt. Was weiß sie über die Bürgerrechtler des "Prager Frühlings" von 1968 und der "Sanften Revolution" von 1989? Erstaunlich viel und ernsthaft reflektiert - anders als jene unwissenden und uninteressierten Jugendlichen, die uns die Massenmedien zum 40. Jahrestag präsentieren. Warum sollten ich und Maria nicht ihre Einladung zu einem Besuch folgen, um nach acht Jahren wieder in Prag alte Kontakte mit Engagierten aufzufrischen? Im Juli 2001 hatte ich in meinem Text " Wollt ihr den totalen Markt?" einiges aus den vielen Begegnungen notiert: "...Unser Modell eines 'Dritten Weges' zur Überwindung der staatlichen Planwirtschaft hat keine Chance, wenn nicht auch ihr im Westen gleichzeitig ebenso radikal Politik und Wirtschaft durch eine Abkehr vom 'real existierenden' Kapitalismus verändert!" An diese Aussagen eines tschechischen Regimekritikers in den späten 80er Jahren erinnerte ich mich als ich ihn Mitte 1990 in Prag erneut traf. Beide waren wir betroffen von der massiven Medienkampagne "TINA" aus dem Westen: "There is no Alternative!" - "Der "Dritte Weg" ist ein unverantwortbares Experiment! Nur eine kapitalistische Marktwirtschaft - ohne 'öko-soziale' Beschränkungen - garantiert uns, dass unser Lebensstandard bald jenem des Westens entspricht". Als ihr kompromissloser Propagandist entpuppte sich der Finanzminister (spätere Ministerpräsident und nunmehr Staatspräsident) Vaclav Klaus, der seine Ökonomen-Ausbildung - vor 1989! - bei den Thatcheristen in England und Kanada absolvierte und sich einen neoliberalen Vordenker, den Österreicher Friedrich von Hayek, zum Vorbild nahm. Dieser hatte schon 1945 die neoliberale Sprachregelung geprägt "Wahr ist [...], dass eine soziale Marktwirtschaft keine Marktwirtschaft, ein sozialer Rechtsstaat kein Rechtsstaat, ein soziales Gewissen kein Gewissen, soziale Gerechtigkeit keine Gerechtigkeit - [...] soziale Demokratie keine Demokratie ist." Einer von Klaus' Finanzberatern plädierte im Sommer 1990 (in einer ORF-Diskussion), jede Art von Geldern zu akzeptieren, auch wenn diese kurzfristigen Anlagen aus zweifelhaften Quellen stammen. Spekulanten und Mafiosi (nun Italiener statt der Russen) nützten Gesetzeslücken bei der Privatisierung und kauften z.B. ganze Häuserzeilen auf. Die neoliberalen Sanierer konnten dort noch verdeckt agieren... Einer meiner Prager Freunde kommentierte dies mit Bitterkeit: "Während wir uns sorgfältig und bedächtig vor allem auf lokal/ regionaler Ebene für Menschenrechte und Versöhnung, für Basisdemokratie, soziale Netze, Reform der Verwaltung, freie Medien und Bildungsinitiativen, Minderheiten- und Umweltschutz, dezentrale Wirtschaftsprojekte usw. engagierten, wurden wir vom Vormarsch der Eroberer überrollt. Sie missbrauchten Konsumgier und Nachholbedarf - aber auch das entstandene ideologische Vakuum - der Durchschnittsbürger. Diese Chance nützten geschickt Rechtsextremisten mit ähnlichen politischen und religiösen Sekten, aber auch esoterische Heilspropheten für ihre 'Bekehrungsfeldzüge' aus. Nicht nur wir sondern auch viele unserer seriösen Partner in Politik und Wirtschaft wurden zunehmend von ihnen und von 'Experten' und Lobbyisten an die Wand gedrängt." Am 2.9.2008 aktualisierte Auszüge aus: Matthias Reichl: "Wollt ihr den totalen Markt? Stoppt ein weltweiter, gewaltfreier Widerstand die (vor-)herrschende Globalisierung?!" vom 24.7.2001, auf unserer Homepage www.begegnungszentrum.at/texte/reichl/reichl-globalisierung.htm --------------------------------------------- Milan Machovec Den Planeten Erde retten wir nicht durch moralisierende Predigten. Es eilt, doch ein Philosoph kann sich keine Eile erlauben. Die Grundeinstellung der Menschen zu ändern ist eine Arbeit auf Jahrzehnte. In unserem Kampf geht es nicht nur darum, Anhänger zu organisieren, sondern Menschen aus ihrer Gleichgültigkeit wachzurütteln. Darum analysiere ich die Uranfänge von Gleichgültigkeit und Selbstvernichtung der Menschen. Ob im kapitalistischen oder im kommunistischen System - die Krise verstärkt den Fatalismus. Wir müssen schweigen über die Ungerechtigkeiten in der Schule so lange unsere Tochter noch in die Schule geht. Retten wir die Kinder vor der Schule! Nur wenige - vor allem Kinder von Prominenten - haben einen Freiraum erobert. Die Industriegesellschaft macht apolitisch. Wir verlieren in ihr den Glauben daran, dass unsere Kinder unter ihr leiden werden. Früher mögen "Vereinigte Staaten der Welt" ein Wunschtraum gewesen sein, jetzt hätte ich Angst vor einer totalitären Herrschaft. Selbst wenn die öffentlichen Medien die Bevölkerung offen informieren und zur Mitverantwortung aufrufen würden, wäre der Erfolg gering. Ein alter Bauer drückte es einmal überdeutlich aus: Die da oben haben unsere private Moral zerstört, unsere Arbeitsmoral, unseren Glauben, unsere Wirtschaft. Wenn sie nun auch noch unsere Umwelt zerstören, so ist das wieder ein Beweis, dass diese mit ihren Methoden immer mehr Probleme schaffen. Dann sollen sie diese aber auch selbst lösen! Zitate von mir (Matthias) redigiert aus einem Gespräch, das ich vor 25 Jahren - am 29./30.6.1983 - in Prag mit dem Philosophen Milan Machovec hatte. Maria und ich haben ihn im Dezember 1968 bei der von uns mitorganisierten Internationalen Friedenstagung in Salzburg kennengelernt. Er starb vor fünf Jahren. Den Appell von Milan Machovec zum gewaltfreien Widerstand gegen die Okkupation der Tschechoslowakei durch sowjetische Streitkräfte - und ihre Verbündeten - am 21. August 1968 könnt ihr im Info 709 auf unserer Homepage www.begegnungszentrum.at/archiv nachlesen. In seinem Appell an humanistische Kräfte im "Westen" rief er u.a. dazu auf: "...Unterscheiden Sie eben jetzt viel tiefer, prüfen Sie eben jetzt zum Beispiel in Amerika Ihre Asienpolitik nach! Und wenn wir Tschechen und Slowaken vielleicht jetzt in Tausenden für das Ideal des humanistischen Sozialismus und der Befreiung aller Menschen würden sterben müssen, nehmen Sie eben deswegen diese Ideale als Ihre Aufgabe an! Denn letzten Endes gibt es für die Menschheit kein anderes allgemein akzeptables Programm als das Programm des humanistischen Sozialismus mit dem Respekt gegenüber den nationalen Unterschieden: alles andere ist nur organisierter Egoismus oder organisierte Barbarei... Zum ABC des Leninismus gehört doch auch: der Sozialismus kann nur Angelegenheit der freien Menschen, der freien Nationen sein. Vertauscht man ihn mit dem exportierten Panzersozialismus für versklavte Vasallenländer, ist alles entstellt und kompromittiert... Gewaltloser Widerstand, non-cooperation und fester Glaube an die Wahrheit --- das sind jetzt die Waffen dieser tschechoslowakischen Arbeiter und der sozialistischen und kommunistischen Intelligenz, gegen welche die Aggressoren jetzt in Prag ratlos und in Verwirrung stehen..." Sein Sohn Martin Machovec beschreibt seine Erfahrungen in einem Essay über die "Tschechische Untergrundkultur". Er wurde 2008 von der deutschen Bundeszentrale für politische Bildung in "Politik und Zeitgeschichte (APuZ 20/2008)" wieder veröffentlicht: www.bpb.de/publikationen/FU6NVT,0,Tschechische_Untergrundkultur.html Matthias Reichl -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Sep 16 09:59:35 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 16 Sep 2008 09:59:35 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 727 - Rb 130 - Armut - Klimawandel Message-ID: <48CF6767.9000305@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 727 - Rb. 130 - Greenpeace und Die Armutskonferenz: Teuerung ist kein Schicksal - Gemeinsam gegen Armut und Klimawandel. Bad Ischl, 16.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Teuerung ist kein Schicksal Gemeinsam gegen Armut und Klimawandel Angesichts der alarmierenden sozialen und ökologischen Auswirkungen der energiepreisbedingten Teuerung, haben sich Vertreter führender Sozial- und Umweltorganisationen in einem offenen Brief an Österreichs wahlwerbende Parteien gewandt. Von diesen wird im Schreiben eine Garantie darüber gefordert, dass der Ausstieg aus fossilen Energieträgern als zentrales Regierungsprojekt verankert wird. "Teuerung ist kein Schicksal. Für Sozial- und Umweltorganisationen ist der konsequente Kurs auf die Energieunabhängigkeit Österreichs eine klare Koalitionsbedingung", fordern Alexander Egit, Geschäftsführer von Greenpeace, und Martin Schenk, Sozialexperte der Armutskonferenz. "Jetzt schon können es sich 313.000 Menschen in Österreich - also vier Prozent der Wohnbevölkerung - nicht leisten, die Wohnung angemessen warm zu halten.", weist Martin Schenk auf die angespannte Situation hin.(1) "Wenn nichts passiert, wird diese Zahl nächstes Jahr auf eine halbe Million anwachsen." Die Heiz- und Wohnkosten machen bei Haushalten mit weniger als 900 Euro Einkommen bereits 36 Prozent des monatlich verfügbaren Gesamtbudgets aus. Je weiter das Einkommen sinkt, desto höher ist dieser Anteil. "Einkommensschwache sitzen in der Energiearmutsfalle, da das untere Einkommensfünftel kein Kapital hat, um notwendige Investitionen zu tätigen. Um Menschen an der Armutsgrenze zu entlasten, muss die nächste Regierung die Betroffenen beim Umstieg auf nachhaltige und auf Dauer günstigere Energieformen sowie bei Maßnahmen für einen geringen Energieverbrauch und leistbaren öffentlichen Verkehr unterstützen. Es geht darum, eine "Win-Win Situation" herbeizuführen: Die Armen treffen Teuerungen am härtesten, deshalb ist Kostenreduktion bei Energie eine wichtige sozialpolitische Maßnahme bei gleichzeitigem Schutz der Umwelt", so Schenk von der Armutskonferenz. Kurzfristig heißt das, den Heizkostenzuschuss in eine echte Grundsicherung zu integrieren, österreichweit zu vereinheitlichen und mit Investitionen in Energiesparmaßnahmen zu verbinden. Dazu braucht es eine niederschwellige Energieberatung, die alle - nicht nur die Mittelschichten - erreicht. Es geht dabei um den Austausch von Ölheizungen, der Installierung von thermischen Solaranlagen, den Anschluss an Fernwärmenetze und Hilfe bei Wärmedämmungsmaßnahmen. Mittelfristig muss die Wohnbauförderung stärker ökologisiert und Subjektförderung zugelassen werden. "Contracting" soll für sozial Benachteiligte und Einkommensschwache nutzbar gemacht werden. In einem großangelegten Programm müssen Wärmedämmung und Sanierungsmaßnahmen in allen Sozial- und Gemeindebauten Österreichs erfolgen, kombiniert mit energieunabhängigen Sozialbauten beziehungsweise Siedlungen. Und nicht zuletzt: Der Öffentliche Verkehr ist viel zu teuer für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen.Öffis müssen für alle leistbar werden. "Österreich muss bis 2040 den völligen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen erreichen.", fordert Alexander Egit von Greenpeace einen nachhaltigen Kurs gegen Armut und Klimawandel. Der UNO-Weltklimarat fordert von Industriestaaten eine Reduktion der CO2-Emissionen um 80 bis 90 Prozent bis zum Jahr 2050. "Ein Land mit derartig guten Voraussetzungen wie Österreich -Stichwort Wasserkraft- sollte sich aber deutlich mehr vornehmen, um als Vorreiter den Gesamtprozess positiv zu beeinflussen und industriepolitische Impulse zu setzen. Als Zwischenziel muss entsprechend der Vorgaben des Weltklimarates der CO2 Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent, gemessen am Niveau von 1990, verringert werden. Noch in der nächsten Legislaturperiode müssen die Kyoto-Verpflichtungen bis 2012 durchüberwiegend inländische Maßnahmen erreicht werden. Das heißt, der CO2- Ausstoß Österreichs muss sich, gemessen am aktuellen Stand, um rund 30 Prozent verringern", so Egit. Greenpeace und Die Armutskonferenz - Presseaussendung 18.8.08 Quellen: (1) Statistik Austria, 2008, EU-SILC 2006., (2) Konsumerhebung der Statistik Austria. ------------- Der Zukunftsforscher Dennis L. Meadows (Autor von "Die Grenzen des Wachstums") sprach bei der Sommerakademie zum Thema "Klimawandel und Gerechtigkeit" (Texte dazu auf www.sak.gbw.at). Den Mitschnitt von "Dennis Meadows in Gespräch mit Matthias Reichl" am Rande der Tagung findet ihr auf der CBA-Homepage http://cba.fro.at - unter "Begegnungswege". -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Sep 16 13:10:45 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 16 Sep 2008 13:10:45 +0200 Subject: [E-rundbrief] =?iso-8859-15?q?Info_728_-_Rb_130_-_Ilisu-Staudamm_?= =?iso-8859-15?q?=28S=FCdt=FCrkei=29?= Message-ID: <48CF9435.90308@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 728 - Rb. 130 - WEED (D)/ ECA-Watch (A): Hiobsbotschaften zum Ilisu-Staudamm (Südtürkei)- Täuschungsmanöver der türkischen Behörden enthüllt. Bad Ischl, 16.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Hiobsbotschaften zum Ilisu-Staudamm (Südtürkei) Täuschungsmanöver der türkischen Behörden enthüllt. Zweiter Expertenbericht stellt vernichtendes Zeugnis für Europas größtes Bauprojekt aus Berlin, 02.09.08 Weitere Hiobsbotschaften für die Befürworter des geplanten Staudamms im Südosten der Türkei: Die Umsieldungsexperten weisen in ihrem zweiten Bericht nicht nur nach, dass das Ilisu-Projekt weit entfernt von internationalen Standards ist, sondern auch, dass die türkischen Behörden die europäischen Regierungen zu täuschen versuchten. Insgesamt führe das Projekt zu Verarmung, Not und sozialer Isolation von etwa 65.000 Menschen, so der Bericht. Die Experten fordern eine Bauverschiebung um mindestens 3 Jahre. Im Frühjahr 2007 hatten die Exportkreditagenturen (ECAs) aus Deutschland, Österreich und der Schweiz der Türkei ihre Unterstützung für den Ilisu-Staudamm vertraglich zugesagt, aber an die Erfüllung von 153 Auflagen gekoppelt. Ein Expertengremium wurde beauftragt, um die Einhaltung der Auflagen zu überprüfen. Im Februar 2008 stellten diese Experten in einem ersten Bericht fest, dass nur wenige Auflagen erfüllt waren, worauf die ECAs mit Vertragskündigung drohten und die Türkei einen neuen Zeitplan erstellte. Jetzt weist das Team von Weltbankexperte Prof. Michael Cernea nach, dass es seither keine nennenswerten Verbesserungen gab. Im Gegenteil: Das Projekt sei weit von internationalen Standards und den Auflagen der europäischen Staaten entfernt. Es drohe Verarmung, Verelendung und die Isolation der Menschen. Mit den dringend notwendigen Umsiedlungs- und Einkommensplänen für die Betroffenen ist noch immer nicht begonnen worden. Die müssen aber nach Weltbankstandards vorliegen, bevor der Bau beginnt. Deren Erstellung dauert bei derartigen Dimensionen mindestens 3 bis 6 Jahre. Die Vorbereitungen sind laut Bericht so schlecht, dass selbst der "Drei Schluchten Damm" in China, bisher Sinnbild für Größenwahn und Rücksichtslosigkeit, sorgfältiger geplant war. Mit dem Bau des Ilisu-Kraftwerks, so die Experten, dürfe deshalb keinesfalls begonnen werden. Sogar Täuschungsversuche der Dammbaubehörde DSI deckten die Experten auf. Wichtige Auflagen etwa wurden im neuen Zeitplan mehrfach nicht mehr aufgeführt. Andere Maßnahmen wurden als erfüllt gemeldet, in Wahrheit jedoch nicht realisiert. Die Experten vermuten grundlegende systemische Probleme des türkischen Regierungssystems. Alle Warnungen ignorierend, begann die DSI im Januar mit dem Bau von Zufahrtsstrassen, militärischen Sicherungen und Unterkünften für die Arbeiter. Zwei Dörfer wurden bereits ohne ausreichende Entschädigung enteignet. "Dass die türkischen Behörden nicht nur alle Ratschläge zum Schutz von Menschen, Umwelt und Kultur ignorieren, sondern ihre europäischen Partner jetzt auch noch vorsätzlich täuschten, sollte die Bundesregierung endlich zum Handeln veranlassen", kommentiert Heike Drillisch von der Umwelt- und Entwicklungsorganisation WEED die neuen Expertenberichte. "Ein weiterer Verbleib in dem Projekt führt nur zu längerem Reputationsverlust für die Bundesregierung, die finanzierende DekaBank und die beteiligte Baufirma Züblin." Die Organisation fordert die Bundesregierung auf, sofort die Ausstiegsklausel der Kreditgarantie zu aktivieren. Weitere Informationen: Für Deutschland: Heike Drillisch (WEED), 0177 -- 345 26 11, heike.drillisch [at] weed-online.org Für Österreich: Ulrich Eichelmann, +43/676 6621512, ulrich.eichelmann [at] eca-watch.at Thomas Wenidoppler -- ECA-Watch +43/650 8225200, thomas.wenidoppler [at] eca-watch.at www.stopilisu.com Zum Dokumentarfilm "Und macht euch die Erde untertan!": http://m-h-s.org/ilisu/front_content.php?idart=288 Expertenberichte online: Umsiedlung: www.ilisu-wasserkraftwerk.com/page.php?modul=HTMLPages&pid=77 Umwelt: www.ilisu-wasserkraftwerk.com/page.php?modul=HTMLPages&pid=64 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Sep 16 14:56:09 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 16 Sep 2008 14:56:09 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 729 - Rb 130 - Post behindert Message-ID: <48CFACE9.7080004@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 729 - Rb. 130 - Maria Reichl: Post befördert und behindert. Bad Ischl, 16.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Post befördert und behindert Den Versand von Zeitschriften hat die - früher staatliche und jetzt privatisierte - Post schon in den vergangenen Jahren schrittweise durch administrative Hindernisse eingeschränkt und erschwert. (Wir haben darüber berichtet!) Als Betroffene mussten auch wir auf den günstigeren Zeitschriftentarif verzichten (gilt nur ab 1.000 Abonnenten, deren Einzahlungsbelege vorgelegt werden mussten). Aber auch der sich laufend verteuernde Info-Mail-Tarif (Voraussetzung: vorerst 300 inzwischen schon mindestens 400 Exemplare, komplizierteres Sortieren nach Orten und Straßen...) kann kleine Organistionen dazu zwingen, ihre Zeitschrift einzustellen. Damit würgt die Post schrittweise einen wichtigen - aber von ihr unwillkommenen - Bereich der Information ab und erzwingt einen Umstieg in die Internetdienste (E-mails, Homepages...) mit all ihren Problemen. Denn so werden Leute die keinen Internet Zugang haben ausgeschlossen. Wie bürokratisch-repressiv die privatisierte Post sein kann, erlebte ich in unserem Postamt Pfandl. Der (neue) Postbedienstete erklärte mir, dass auf den beigelegten Zahlscheinen weder ein Einzahlungsbetrag noch der Vermerk "Mitgliedsbeitrag" vermerkt sein darf, sonst gilt er als "Rechnung" und damit als Brief. Ein anderer Verein musste deswegen bei einer Aussendung schon mal ca. 500 Euro an zusätzlichem Porto zahlen. Da ich diese Aussage vorerst nicht glauben konnte schickten wir am 24. Juli 2008 an die Post AG, (Geschäftsfeld Info.Mail, Postg. 8, 1010 Wien) folgenden offenen Brief an die Verantwortlichen der Formulierungen der AGB: Info.Mail. mit dem Betreff: Sind Zahlscheine als Info.Mail verboten? Sehr geehrte Damen und Herren, da ein neuer Postbeamter in Pfandl, Herr N.N., den beiliegenden Zahlschein als Rechnung bezeichnet und daher nicht gewillt ist unsere Aussendungen als Info.Mail zu versenden, wenn wir diesen Zahlschein beilegen, bitte ich Sie um eine schriftliche Begründung. In ihrer AGB: Info.Mail 1.2.5. (siehe auch Beilage) finde ich dafür keine Grundlage. Nach Ansicht unserer MitarbeiterInnen ist ein Zahlschein der keine vorgedruckte Zahlen enthält niemals eine Zahlungsaufforderung sondern nur ein Angebot von dem jeder Gebrauch oder nicht Gebrauch machen kann. Alle Postbeamten mit denen wir vorher in unserer Filiale Pfandl zu tun hatten, haben dieses auch so ausgelegt und daher haben wir immer nur blanko das heisst unausgefüllte Zahlscheine bei unseren Aussendungen beigelegt. Die Abo- und Mitgliedsbeitragsabrechnungen bzw. Mahnungen haben wir immer extra als Briefe verschickt. Ich bitte Sie dringend mir schriftlich mittzuteilen ob Sie die Meinung von N.N. teilen. Sollten Zahlscheine generell bei Info.Mail verboten sein, bitte ich Sie dieses deutlich in ihrer AGB zu vermerken. Ich behalte mir vor, diesen Brief und ihre Antwort zur Information an unsere Mitglieder und weitere Interessenten weiterzuleiten bzw. in unserer Homepage www.begegnungszentrum.at zu veröffentlichen. Mit freundlichen Grüßen Maria Reichl (Obfrau) Nach einem Monat von telefonischer und E-mail-Korrespondenz erhielten wir schließlich am 25.8.2008 folgende Antwort: Sehr geehrte Frau Reichl, ...Bei den Aussendungen an die "Nicht-Mitglieder" können Sie einen Erlagschein mitschicken, jedoch darf nicht drauf stehen Mitgliedsbeitrag. Spende kann auf dem Erlagschein stehen bleiben. Bei einer Info.Mail Sendung darf keine Rechnung / Zahlungsaufforderung / Zahlungsverpflichtung sein und bei einem Mitgliedsbeitrag können wir nicht unterscheiden, ob dieser freiwillig ist oder nicht. So lange auf dem Erlagschein Mitgliedsbeitrag steht, müssen wir es im Zweifel als Zahlungsaufforderung betrachten. Ist die Spende wirklich nur freiwillig, dann soll das auch so am Zahlschein stehen (ohne "Mitgliedsbeitrag"). Viele Grüße Susanne Kalkbrenner Dies als Warnung an alle, die ebenso Zeitschriften u. ähnliches versenden (wie lange noch?)! Schreibt uns über eure Erfahrungen und auch an die Verantwortlichen der Post AG wenn ihr diese behindernden Maßnahmen für ungerechtfertigt hält. Maria Reichl -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Sep 16 18:10:33 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 16 Sep 2008 18:10:33 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 730 - Rb 130 - Gaza-Blockade gebrochen, CERN Message-ID: <48CFDA79.3020604@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 730 - Rb. 130 - Matthias Reichl: Peace-Boats brechen Gaza-Blockade; Ergänzende Infos zu CERN-Experimenten Bad Ischl, 16.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Peace-Boats brechen Gaza-Blockade Die verschärfte Blockade des Gazastreifens durch israelische Behörden seit dem Juni 2007 bedroht zunehmend das Überleben von 1,5 Millionen Palästinensern. Achtzig Prozent von ihnen ist auf ausländische Hilfe angewiesen, deren Einfuhr auf dem Landweg von den Israelis nur stark eingeschränkt zugelassen ist und die per Flugzeug und Schiff total blockiert ist. (Wir haben laufend darüber berichtet- im E-Rundbrief ergänzend mit Texten in Englisch - zuletzt in den Infos 704, 707, 708, 710, 712, 713, 715). Menschenrechtsbeobachtern und Mitarbeitern in Hilfsprojekten, aber auch Studenten aus Europa und Amerika werden von Israel zunehmend Einreisevisa verweigert, vorallem, wenn sie sich an gewaltfreien Solidaritäts- und Protestaktivitäten beteiligen. Andererseits werden Palästinenser an der Ausreise gehindert, darunter auch Schwerkranke und Schwangere von denen eine größere Anzahl deswegen an den Grenzübergängen starben. Aber auch die zeitweise Blockade der Energieversorgung Gazas trifft die Überlebenssysteme wie Krankenhäuser, Wasser- und Abwassersysteme, Produktion und Verteilung von Lebensmitteln usw. Das "Free Gaza Movement" und andere Unterstützerorganisationen wie das "International Solidarity Movement" und mit ihnen engagierte Journalisten riskierten eine spektakuläre Solidaritätsaktion für die Ein- und Ausreise und den ungehinderten Transport von Hilfsgütern - und generell gegen die israelische Blockadepolitik. Darunter Medikamente und Hörgeräte für Kinder, deren Gehör durch israelische Bomben und Überschallflüge geschädigt wurde. Am 22. August 2008 fuhren die zwei "Peace-Boats", "Free Gaza" und "Liberty" von Zypern nach Gaza. Unter den 46 internationalen Friedensaktivisten an Bord waren der israelische Universitätsprofessor Jeff Halper aus Jerusalem, die 81-jährige katholische Nonne Ann Montgomery aus den USA sowie die Schwägerin des Nahost-Sondergesandten Tony Blair, die britische Journalistin Lauren Booth und ihre Kollegen Amy Goodman und Huwaida Arraf. Sie wurden am 23.8. nachmittags bereits vor der Küste des Palästinensergebiets von einem Dutzend palästinensischer Schiffe empfangen. Am Hafen von Gaza warteten an die 40.000 Palästinenser auf sie. Ursprünglich hatte israelische Militär gedroht, die Schiffe mit Gewalt zu stoppen bis schließlich das Außenministerium "grünes Licht" - und die krisengeschüttelte Regierung Olmert - zur Landung gab. Einige Tage später fuhren die Boote mit einem Teil der Friedensaktivisten und Journalisten und mit einer palästinensischen Familie sowie einem Wissenschafter, denen Israel die Ausreise verweigert hatte, nach Zypern retour. (Für Ende September ist eine ähnliche "Friedensbootfahrt" geplant.) Einige im Land gebliebene Friedensaktivisten arbeiten in gewaltfreien Solidaritäts- und Hilfsprojekten mit und begleiten z.B. unbewaffnete palästinensische Fischerboote aufs Meer, wo die israelische Marine die 6-Meilen-Sperrzone kontrolliert. Am 10.9. wurde eines von ihnen innrhalb der Sperrzone durch ein Militärboot gerammt, überrannt und schwer beschädigt. Glücklicherweise war niemand von der Besatzung an Deck, sonst hätte es Tote gegeben (Free-Gaza press-release, 10.9.08: "Israeli military gunboat rams unarmed Palestinian fishing vessel", Link siehe unter "Letzte Informationen"). Als weitere "Strafaktion" wird einigen Aktivisten und Journalisten - darunter der Britin Lauren Booth - die Ausreise auf dem Landweg verweigert. Der Israeli Jeff Halper, der die Initiative gegen die Demolierung von palästinensichen Häusern leitet, wurde festgenommen. Ihn erwartet ein Strafverfahren (siehe Info 712). Die israelisch-palästinensischen Friedensinitiativen haben jahrelange Erfahrungen mit den Menschenrechtsverletzungen, aber auch mit der weitgehend untauglichen und unfähigen staatlich-diplomatischen "Friedenspolitik" aus der USA und der EU. Umso wichtiger war das - hoffentlich nicht einmalige - gewaltfreie Blockadebrechen. Weitere Informationen: www.freegaza.org, www.gazamussleben.at, www.nahostfriede.at, www.fraueninschwarz.at, www.uri-avnery.de. Nach dem Bericht vom Rechtsanwalt und Journalisten Huwaida Arraf auf www.zmag.de/artikel/zwei-boote-fahren-in-gaza-ein macht der zynisch-aggressive Gegenkommentar einer deutschen Unterstützerin der israelischen Militäraktionen den fundamentalistisch-jüdischen Fanatismus deutlich (vor allem auf der verlinkten Homepage). Letzte Informationen aus www.freegaza.org/ (Stand 16.9.08): Israeli military gunboat rams unarmed Palestinian fishing vessel, 10.9.08: www.freegaza.org/index.php?module=latest_news&id=6e1fc2b943b19ec0c7060d7201c4befe&offset= Israel bans travel of human rights defenders Report, Al Mezan, 11.9.08, http://electronicintifada.net/v2/article9823.shtml Matthias Reichl ------------------------- Ergänzende Infos zu CERN-Experimenten (Zur Einleitung von Matthias Reichl in Info 718) Kritisches könnt ihr u.a. lesen bei: LHC Kritik - Unabhängige Infoseite zu den Experimenten am Teilchenbeschleuniger LHC des CERN in Genf: http://lhc-concern.info/ Citizens against the large Hadron Collider: www.lhcdefense.org Robert Jungk: Die große Maschine. Auf dem Weg in eine andere Welt. Bern (u.a.): Scherz, 1966, Erweiterte Auflage 1986, Heyne TB, München und sein Vorwort zu "La Quadrature du CERN", Genf, 1984 (http://cui.unige.ch/isi/ssc/phys/Jungk-preface.html). "CERN -- die Teilchenphysik in der Falle der Nato" und andere Artikel in "Zeit-Fragen" Nr. 31/2008 (www.zeit-fragen.ch). Florian Rötzer: Wer hat Angst vorm Schwarzen Loch?, 1.4.08, telepolis, www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27624/1.html M.R. -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Sep 29 13:18:25 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 29 Sep 2008 13:18:25 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 731 - Free Gaza Boat-trip delayed Message-ID: <48E0B981.2000101@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 731 - Free Gaza Movement: Delaying our Trip to Gaza. Bad Ischl, 29.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Delaying our Trip to Gaza Free Gaza Movement 26.9.2008 We, the members of the Free Gaza Movement, regret to announce a delay in our plans to return to Gaza this week. Last month, 44 ordinary people challenged Israel's stranglehold on the Gaza Strip, knowing that ordinary people can help create extraordinary change. People said that it could not be done; we did it. This week 22 of us came to Cyprus to fulfill our promise to return to Gaza. Because our two original boats were not suitable for this trip, we decided to lease or buy a sturdier boat. Unfortunately, every time we thought we reached an agreement with a boat owner, our agreement has fallen through, in part, we believe, due to outside pressure. Though it is a very difficult decision to make, we have decided to temporarily delay our voyage. When we left Gaza at the end of August, we made promises to the people there: we will continue to tell the world that Israel still unjustly occupies Gaza; we will continue to support our friends in Gaza as they work to overcome the brutal policies of the occupation; and we will return to Gaza. These are promises we will keep We will continue to draw attention to the suffering that Israel has imposed on ordinary people just like us, in Gaza. We will continue to support our friends in Gaza and the rest of the occupied Palestinian territory as they work to end Israel's occupation of their land and lives. And, very soon, in the coming weeks, we will return to Gaza. In the meantime we call on countries to live up to their obligations under the Fourth Geneva Convention and to take action to challenge Israel's collective punishment of 1.5 million residents of the Gaza Strip. www.freegaza.org/index.php?module=latest_news&id=b9ee69903f0d4a766fdd3ced473f2b29&offset= -- Greta Berlin Media Team Free Gaza Movement 357 99 08 17 67 www.freegaza.org www.anis-online.de/office/events/FreeGazaSong.htm www.flickr.com/photos/29205195 at N02/ -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Sep 29 13:22:41 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 29 Sep 2008 13:22:41 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 732 - Israel - Wehrdienstverweigerinnen Message-ID: <48E0BA81.4050103@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 732 - War Resisters' International (GB): ISRAEL: three women conscientious objectors in prison. Bad Ischl, 29.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ ISRAEL: three women conscientious objectors in prison co-alert conscientious objectors need our support ISR14951-14952-14953-290908 War Resisters' International, London, 29 September 2008 Three women conscientious objectors are presently serving prison time in Israel for refusal to enlist. Omer Goldman (ISR14951), Tamar Katz (ISR14952), and Mia Tamarin (ISR14953), all three signatories of the 2008 High School seniors' refusal letter, reported at the military induction base on 22 September 2008, and refused to enlist. Omer Goldman, 19, from the Tel Aviv suburb of Ramat HaSharon, was sentenced to 21 days in prison on 22 September. In her declaration of refusal she stated: "I refuse to enlist in the Israeli military. I shall not be part of an army that needlessly implements a violent policy and violates the most basic human rights on a daily basis. Like most of my peers, I too have not dared to question the ethics of the Israeli military. But when I visited the Occupied Territories I realized I see a completely different reality, a violent, oppressive, extreme reality that must be ended. I believe in service to the society I am part of, and that is precisely why I refuse to take part in the war crimes committed by my country. Violence will not bring any kind of solution, and I shall not commit violence, come what may." CO Omer GoldmanOmer is due to be released from prison on 10 October, although due to the Jewish High Holidays an earlier date of release is also possible. Tamar Katz and Mia Tamarin were both given a conditional sentence of 7 days in prison on 22 September, and were kept at the induction base. On the next morning, they were sentenced to five days of confiment to base. On 28 September, both were then sentenced to 14 days in prison for refusing to enlist. Mia Tamarin, 19, from Tel Aviv had appealed to the so-called Conscience Committee before, but her application had been rejected, as the Comittee members were left "insufficiently convinced". In her declaration of refusal, Mia Tamarin stated: "I have no doubt that I should be serving my country, I have been doing so in many ways from a very young age, and intend of course to continue doing so, not out of compulsion but fully and truly of my own will. I cannot become part of an organization the purpose of which is to fend off violence by violence, because it stands unequivocally contrary to everything I believe in and to my whole life. There always is another, non-violent option, and it is this option that I choose." Tamar Katz, 19, from the Tel Aviv suburb of Ramat HaSharon, declared in her declaration of refusal: "I refuse to enlist in the Israeli military on conscientious grounds. I am not willing to become part of an occupying army, that has been an invader of foreign lands for decades, which perpetuates a racist regime of robbery in these lands, tyrannizes civilians and makes life difficult for millions under a false pretext of security. I oppose the anti-Palestinian policy of attrition and the oppression, not because I prefer the Palestinian society to the Israeli one, but out of an understanding that this policy has led us down a dead-end road politically and to immorality, forced especially on soldiers stationed in the Occupied Territories. I am not willing to become on of those holding the gun pointed indiscriminately at Palestinian civilians, and I do not believe that such actions could bring any change except ever more antagonism and violence in our region." Tamar Katz and Mia Tamarin are due to be released on 10 October, the same day as Omer Goldman. Due to the Jewish High Holidays, and earlier date of release is also possible. War Resisters' International calls for letters of support to Omer Goldman, Mia Tamarin, and Tamar Katz: Omer Goldman's prison address (note the different surname, as listed in official documents) is: Omer Granot Military ID 5398532 Military Prison No. 400 Military Postal Code 02447, IDF Israel Fax: +972-3-9579389 Mia Tamarin Military ID 5399776 Military Prison No. 400 Military Postal Code 02447, IDF Israel Fax: +972-3-9579389 Tamar Katz Military ID 5396326 Military Prison No. 400 Military Postal Code 02447, IDF Israel Fax: +972-3-9579389 War Resisters' International calls for letters of protest to the Israeli authorities, and Israeli embassies abroad. An email letter can to Israels Minister of Defence Ehud Barak can be sent at http://www.wri-irg.org/co/alerts/20080929a.html. War Resisters' International calls for the immediate release of conscientious objectors Omer Goldman, Mia Tamarin, Tamar Katz, and all other imprisoned conscientious objectors. Andreas Speck War Resisters' International Archives of co-alert can be found at http://wri-irg.org/news/alerts -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Sep 30 17:53:53 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 30 Sep 2008 17:53:53 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 733 - US-Gelder an Finanzspekulanten Message-ID: <48E24B91.9050907@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 733 - US-Kongress stoppt 700 Milliarden Dollar Geschenk an die Finanzspekulanten unter dem Druck von Millionen Protestanrufen und -e-mails. 2 E-mails vom Filmemacher Michael Moore (USA) - von 29.9.08 und 30.9.08: Bad Ischl, 30.9.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ US-Kongress stoppt 700 Milliarden Dollar Geschenk an die Finanzspekulanten E-mail von Michael Moore 30.9.08 Friends, Everyone said the bill would pass. The masters of the universe were already making celebratory dinner reservations at Manhattan's finest restaurants. Personal shoppers in Dallas and Atlanta were dispatched to do the early Christmas gifting. Mad Men of Chicago and Miami were popping corks and toasting each other long before the morning latte run. But what they didn't know was that hundreds of thousands of Americans woke up yesterday morning and decided it was time for revolt. The politicians never saw it coming. Millions of phone calls and emails hit Congress so hard it was as if Marshall Dillon, Elliot Ness and Dog the Bounty Hunter had descended on D.C. to stop the looting and arrest the thieves. The Corporate Crime of the Century was halted by a vote of 228 to 205. It was rare and historic; no one could remember a time when a bill supported by the president and the leadership of both parties went down in defeat. That just never happens. A lot of people are wondering why the right wing of the Republican Party joined with the left wing of the Democratic Party in voting down the thievery. Forty percent of Democrats and two-thirds of Republicans voted against the bill. Here's what happened: The presidential race may still be close in the polls, but the Congressional races are pointing toward a landslide for the Democrats. Few dispute the prediction that the Republicans are in for a whoopin' on November 4th. Up to 30 Republican House seats could be lost in what would be a stunning repudiation of their agenda. The Republican reps are so scared of losing their seats, when this "financial crisis" reared its head two weeks ago, they realized they had just been handed their one and only chance to separate themselves from Bush before the election, while doing something that would make them look like they were on the side of "the people." Watching C-Span yesterday morning was one of the best comedy shows I'd seen in ages. There they were, one Republican after another who had backed the war and sunk the country into record debt, who had voted to kill every regulation that would have kept Wall Street in check -- there they were, now crying foul and standing up for the little guy! One after another, they stood at the microphone on the House floor and threw Bush under the bus, under the train (even though they had voted to kill off our nation's trains, too), heck, they would've thrown him under the rising waters of the Lower Ninth Ward if they could've conjured up another hurricane. You know how your dog acts when sprayed by a skunk? He howls and runs around trying to shake it off, rubbing and rolling himself on every piece of your carpet, trying to get rid of the stench. That's what it looked like on the Republican side of the aisle yesterday, and it was a sight to behold. The 95 brave Dems who broke with Barney Frank and Chris Dodd were the real heroes, just like those few who stood up and voted against the war in October of 2002. Watch the remarks from yesterday of Reps. Marcy Kaptur, Sheila Jackson Lee, and Dennis Kucinich. They spoke the truth. The Dems who voted for the giveaway did so mostly because they were scared by the threats of Wall Street, that if the rich didn't get their handout, the market would go nuts and then it's bye-bye stock-based pension and retirement funds. And guess what? That's exactly what Wall Street did! The largest, single-day drop in the Dow in the history of the New York Stock exchange. The news anchors last night screamed it out: Americans just lost 1.2 trillion dollars in the stock market!! It's a financial Pearl Harbor! The sky is falling! Bird flu! Killer Bees! Of course, sane people know that nobody "lost" anything yesterday, that stocks go up and down and this too shall pass because the rich will now buy low, hold, then sell off, then buy low again. But for now, Wall Street and its propaganda arm (the networks and media it owns) will continue to try and scare the bejesus out of you. It will be harder to get a loan. Some people will lose their jobs. A weak nation of wimps won't last long under this torture. Or will we? Is this our line in the sand? Here's my guess: The Democratic leadership in the House secretly hoped all along that this lousy bill would go down. With Bush's proposals shredded, the Dems knew they could then write their own bill that favors the average American, not the upper 10% who were hoping for another kegger of gold. So the ball is in the Democrats' hands. The gun from Wall Street remains at their head. Before they make their next move, let me tell you what the media kept silent about while this bill was being debated: 1. The bailout bill had NO enforcement provisions for the so-called oversight group that was going to monitor Wall Street's spending of the $700 billion; 2. It had NO penalties, fines or imprisonment for any executive who might steal any of the people's money; 3. It did NOTHING to force banks and lenders to rewrite people's mortgages to avoid foreclosures -- this bill would not have stopped ONE foreclosure!; 4. It had NO teeth anywhere in the entire piece of legislation, using words like "suggested" when referring to the government being paid back for the bailout; 5. Over 200 economists wrote to Congress and said this bill might actually WORSEN the "financial crisis" and cause even MORE of a meltdown. Put a fork in this slab of pork. It's over. Now it is time for our side to state very clearly the laws WE want passed. I will send you my proposals later today. We've bought ourselves less than 72 hours. Yours, Michael Moore MMFlint at aol.com MichaelMoore.com -------------------------------- 29.9.2008 Michael Moore Friends, Let me cut to the chase. The biggest robbery in the history of this country is taking place as you read this. Though no guns are being used, 300 million hostages are being taken. Make no mistake about it: After stealing a half trillion dollars to line the pockets of their war-profiteering backers for the past five years, after lining the pockets of their fellow oilmen to the tune of over a hundred billion dollars in just the last two years, Bush and his cronies -- who must soon vacate the White House -- are looting the U.S. Treasury of every dollar they can grab. They are swiping as much of the silverware as they can on their way out the door. No matter what they say, no matter how many scare words they use, they are up to their old tricks of creating fear and confusion in order to make and keep themselves and the upper one percent filthy rich. Just read the first four paragraphs of the lead story in last Monday's New York Times and you can see what the real deal is: "Even as policy makers worked on details of a $700 billion bailout of the financial industry, Wall Street began looking for ways to profit from it. "Financial firms were lobbying to have all manner of troubled investments covered, not just those related to mortgages. "At the same time, investment firms were jockeying to oversee all the assets that Treasury plans to take off the books of financial institutions, a role that could earn them hundreds of millions of dollars a year in fees. "Nobody wants to be left out of Treasury's proposal to buy up bad assets of financial institutions." Unbelievable. Wall Street and its backers created this mess and now they are going to clean up like bandits. Even Rudy Giuliani is lobbying for his firm to be hired (and paid) to "consult" in the bailout. The problem is, nobody truly knows what this "collapse" is all about. Even Treasury Secretary Paulson admitted he doesn't know the exact amount that is needed (he just picked the $700 billion number out of his head!). The head of the congressional budget office said he can't figure it out nor can he explain it to anyone. And yet, they are screeching about how the end is near! Panic! Recession! The Great Depression! Y2K! Bird flu! Killer bees! We must pass the bailout bill today!! The sky is falling! The sky is falling! Falling for whom? NOTHING in this "bailout" package will lower the price of the gas you have to put in your car to get to work. NOTHING in this bill will protect you from losing your home. NOTHING in this bill will give you health insurance. Health insurance? Mike, why are you bringing this up? What's this got to do with the Wall Street collapse? It has everything to do with it. This so-called "collapse" was triggered by the massive defaulting and foreclosures going on with people's home mortgages. Do you know why so many Americans are losing their homes? To hear the Republicans describe it, it's because too many working class idiots were given mortgages that they really couldn't afford. Here's the truth: The number one cause of people declaring bankruptcy is because of medical bills. Let me state this simply: If we had had universal health coverage, this mortgage "crisis" may never have happened. This bailout's mission is to protect the obscene amount of wealth that has been accumulated in the last eight years. It's to protect the top shareholders who own and control corporate America. It's to make sure their yachts and mansions and "way of life" go uninterrupted while the rest of America suffers and struggles to pay the bills. Let the rich suffer for once. Let them pay for the bailout. We are spending 400 million dollars a day on the war in Iraq. Let them end the war immediately and save us all another half-trillion dollars! I have to stop writing this and you have to stop reading it. They are staging a financial coup this morning in our country. They are hoping Congress will act fast before they stop to think, before we have a chance to stop them ourselves. So stop reading this and do something -- NOW! Here's what you can do immediately: 1. Call or e-mail Senator Obama. Tell him he does not need to be sitting there trying to help prop up Bush and Cheney and the mess they've made. Tell him we know he has the smarts to slow this thing down and figure out what's the best route to take. Tell him the rich have to pay for whatever help is offered. Use the leverage we have now to insist on a moratorium on home foreclosures, to insist on a move to universal health coverage, and tell him that we the people need to be in charge of the economic decisions that affect our lives, not the barons of Wall Street. 2. Take to the streets. Participate in one of the hundreds of quickly-called demonstrations that are taking place all over the country (especially those near Wall Street and DC). 3. Call your Representative in Congress and your Senators. (click here to find their phone numbers). Tell them what you told Senator Obama. When you screw up in life, there is hell to pay. Each and every one of you reading this knows that basic lesson and has paid the consequences of your actions at some point. In this great democracy, we cannot let there be one set of rules for the vast majority of hard-working citizens, and another set of rules for the elite, who, when they screw up, are handed one more gift on a silver platter. No more! Not again! Yours, Michael Moore MMFlint at aol.com MichaelMoore.com P.S. Having read further the details of this bailout bill, you need to know you are being lied to. They talk about how they will prevent golden parachutes. It says NOTHING about what these executives and fat cats will make in SALARY. According to Rep. Brad Sherman of California, these top managers will continue to receive million-dollar-a-month paychecks under this new bill. There is no direct ownership given to the American people for the money being handed over. Foreign banks and investors will be allowed to receive billion-dollar handouts. A large chunk of this $700 billion is going to be given directly to Chinese and Middle Eastern banks. There is NO guarantee of ever seeing that money again. P.P.S. From talking to people I know in DC, they say the reason so many Dems are behind this is because Wall Street this weekend put a gun to their heads and said either turn over the $700 billion or the first thing we'll start blowing up are the pension funds and 401(k)s of your middle class constituents. The Dems are scared they may make good on their threat. But this is not the time to back down or act like the typical Democrat we have witnessed for the last eight years. The Dems handed a stolen election over to Bush. The Dems gave Bush the votes he needed to invade a sovereign country. Once they took over Congress in 2007, they refused to pull the plug on the war. And now they have been cowered into being accomplices in the crime of the century. You have to call them now and say "NO!" If we let them do this, just imagine how hard it will be to get anything good done when President Obama is in the White House. THESE DEMOCRATS ARE ONLY AS STRONG AS THE BACKBONE WE GIVE THEM. CALL CONGRESS NOW. -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Oct 1 21:35:05 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 01 Oct 2008 21:35:05 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 734 - Alternative Nobelpreise 2008 Message-ID: <48E3D0E9.5000901@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 734 - Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis) 2008 an: Krishnammal und Sankaralingam Jagannathan/ LAFTI (Indien), Amy Goodman/ Democracy Now!(USA), Asha Hagi (Somalia), Monika Hauser/ medica mondiale (Deutschland. Bad Ischl, 1.10.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Die "Alternativen Nobelpreise" 2008 ehren Vorkämpfer für unabhängigen Journalismus, Frieden und soziale Gerechtigkeit Die mit insgesamt zwei Millionen schwedischen Kronen dotierten Right Livelihood Awards gehen in diesem Jahr an folgende Preisträger: Krishnammal und Sankaralingam Jagannathan, und ihre Organisation LAFTI (Land for the Tillers' Freedom) (Indien) erhalten einen Preis "für ihre lebenslange Arbeit für die Verwirklichung der gandhischen Vision von sozialer Gerechtigkeit und nachhaltiger menschlicher Entwicklung, wofür sie als ,Indiens Seele' bezeichnet wurden." Amy Goodman (USA), Gründerin und Moderatorin der täglichen Nachrichtensendung Democracy Now!, wird geehrt "für die Entwicklung eines innovativen Modells wahrhaft unabhängigen politischen Journalismus', der zu Millionen Menschen jene alternativen Stimmen bringt, die von den Mainstream-Medien so häufig ausgegrenzt werden." Asha Hagi (Somalia), erhält den Preis, "weil sie, trotz großen Risikos für sich selbst, die Mitwirkung von Frauen im Friedensprozess ihres vom Krieg zerrissenen Landes organisiert und anführt." Monika Hauser (Deutschland), Gynäkologin und Gründerin von medica mondiale, wird ausgezeichnet "für ihren unermüdlichen Einsatz für Frauen, die in Krisenregionen schrecklichste sexualisierte Gewalt erfahren haben, und für ihren Kampf, ihnen gesellschaftliche Anerkennung und Entschädigung zu verschaffen." Hintergrund Die Right Livelihood Award Stiftung ist eine gemeinnützige schwedische Stiftung, die bisher 128 Preisträger aus 56 Ländern ausgezeichnet hat. Die Preisverleihung findet im schwedischen Reichstag mit Unterstützung von Parlamentariern aus allen politischen Parteien statt. Die oft als "Alternative Nobelpreise" bezeichneten Right Livelihood Awards wurden 1980 von Jakob von Uexküll gegründet, um "jene zu ehren und zu unterstützen, die praktische und beispielhafte Antworten auf die dringendsten Herausforderungen unserer Zeit verwirklichen". Seitdem wird der Preis von privaten Spendern am Leben erhalten. Das Preisgeld beträgt insgesamt zwei Millionen schwedische Kronen, umgerechnet etwa 210.000 Euro. Kontakt Birgit Jaeckel, Press Consultant Right Livelihood Award Foundation Mobil: +49-170-24 49 348 Büro: +46-8-702 03 39 Fax: +46-8-702 03 38 E-mail: press @ rightlivelihood.org www.rightlivelihood.org -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Oct 1 21:52:55 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 01 Oct 2008 21:52:55 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 735 - Michael Moore - US-Finanzen Message-ID: <48E3D517.8060205@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 735 - Michael Moore (USA): US-Kongress (Repräsentantenhaus) stoppt (vorläufig) 700 Milliarden-Dollar-Geschenk an Finanzspekulanten und deren Banken; truemajority.org: Protests in the USA against the tax money giveaway to Wall Street - Event-calendar, Oct. 1st 2008. Bad Ischl, 1.10.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ US-Kongress stoppt 700 Milliarden Dollar Geschenk an die Finanzspekulanten 2 E-mails von Michael Moore 30.9.08 Friends, Everyone said the bill would pass. The masters of the universe were already making celebratory dinner reservations at Manhattan's finest restaurants. Personal shoppers in Dallas and Atlanta were dispatched to do the early Christmas gifting. Mad Men of Chicago and Miami were popping corks and toasting each other long before the morning latte run. But what they didn't know was that hundreds of thousands of Americans woke up yesterday morning and decided it was time for revolt. The politicians never saw it coming. Millions of phone calls and emails hit Congress so hard it was as if Marshall Dillon, Elliot Ness and Dog the Bounty Hunter had descended on D.C. to stop the looting and arrest the thieves. The Corporate Crime of the Century was halted by a vote of 228 to 205. It was rare and historic; no one could remember a time when a bill supported by the president and the leadership of both parties went down in defeat. That just never happens. A lot of people are wondering why the right wing of the Republican Party joined with the left wing of the Democratic Party in voting down the thievery. Forty percent of Democrats and two-thirds of Republicans voted against the bill. Here's what happened: The presidential race may still be close in the polls, but the Congressional races are pointing toward a landslide for the Democrats. Few dispute the prediction that the Republicans are in for a whoopin' on November 4th. Up to 30 Republican House seats could be lost in what would be a stunning repudiation of their agenda. The Republican reps are so scared of losing their seats, when this "financial crisis" reared its head two weeks ago, they realized they had just been handed their one and only chance to separate themselves from Bush before the election, while doing something that would make them look like they were on the side of "the people." Watching C-Span yesterday morning was one of the best comedy shows I'd seen in ages. There they were, one Republican after another who had backed the war and sunk the country into record debt, who had voted to kill every regulation that would have kept Wall Street in check -- there they were, now crying foul and standing up for the little guy! One after another, they stood at the microphone on the House floor and threw Bush under the bus, under the train (even though they had voted to kill off our nation's trains, too), heck, they would've thrown him under the rising waters of the Lower Ninth Ward if they could've conjured up another hurricane. You know how your dog acts when sprayed by a skunk? He howls and runs around trying to shake it off, rubbing and rolling himself on every piece of your carpet, trying to get rid of the stench. That's what it looked like on the Republican side of the aisle yesterday, and it was a sight to behold. The 95 brave Dems who broke with Barney Frank and Chris Dodd were the real heroes, just like those few who stood up and voted against the war in October of 2002. Watch the remarks from yesterday of Reps. Marcy Kaptur, Sheila Jackson Lee, and Dennis Kucinich. They spoke the truth. The Dems who voted for the giveaway did so mostly because they were scared by the threats of Wall Street, that if the rich didn't get their handout, the market would go nuts and then it's bye-bye stock-based pension and retirement funds. And guess what? That's exactly what Wall Street did! The largest, single-day drop in the Dow in the history of the New York Stock exchange. The news anchors last night screamed it out: Americans just lost 1.2 trillion dollars in the stock market!! It's a financial Pearl Harbor! The sky is falling! Bird flu! Killer Bees! Of course, sane people know that nobody "lost" anything yesterday, that stocks go up and down and this too shall pass because the rich will now buy low, hold, then sell off, then buy low again. But for now, Wall Street and its propaganda arm (the networks and media it owns) will continue to try and scare the bejesus out of you. It will be harder to get a loan. Some people will lose their jobs. A weak nation of wimps won't last long under this torture. Or will we? Is this our line in the sand? Here's my guess: The Democratic leadership in the House secretly hoped all along that this lousy bill would go down. With Bush's proposals shredded, the Dems knew they could then write their own bill that favors the average American, not the upper 10% who were hoping for another kegger of gold. So the ball is in the Democrats' hands. The gun from Wall Street remains at their head. Before they make their next move, let me tell you what the media kept silent about while this bill was being debated: 1. The bailout bill had NO enforcement provisions for the so-called oversight group that was going to monitor Wall Street's spending of the $700 billion; 2. It had NO penalties, fines or imprisonment for any executive who might steal any of the people's money; 3. It did NOTHING to force banks and lenders to rewrite people's mortgages to avoid foreclosures -- this bill would not have stopped ONE foreclosure!; 4. It had NO teeth anywhere in the entire piece of legislation, using words like "suggested" when referring to the government being paid back for the bailout; 5. Over 200 economists wrote to Congress and said this bill might actually WORSEN the "financial crisis" and cause even MORE of a meltdown. Put a fork in this slab of pork. It's over. Now it is time for our side to state very clearly the laws WE want passed. I will send you my proposals later today. We've bought ourselves less than 72 hours. Yours, Michael Moore MMFlint at aol.com MichaelMoore.com -------------------------------- 29.9.2008 Michael Moore Friends, Let me cut to the chase. The biggest robbery in the history of this country is taking place as you read this. Though no guns are being used, 300 million hostages are being taken. Make no mistake about it: After stealing a half trillion dollars to line the pockets of their war-profiteering backers for the past five years, after lining the pockets of their fellow oilmen to the tune of over a hundred billion dollars in just the last two years, Bush and his cronies -- who must soon vacate the White House -- are looting the U.S. Treasury of every dollar they can grab. They are swiping as much of the silverware as they can on their way out the door. No matter what they say, no matter how many scare words they use, they are up to their old tricks of creating fear and confusion in order to make and keep themselves and the upper one percent filthy rich. Just read the first four paragraphs of the lead story in last Monday's New York Times and you can see what the real deal is: "Even as policy makers worked on details of a $700 billion bailout of the financial industry, Wall Street began looking for ways to profit from it. "Financial firms were lobbying to have all manner of troubled investments covered, not just those related to mortgages. "At the same time, investment firms were jockeying to oversee all the assets that Treasury plans to take off the books of financial institutions, a role that could earn them hundreds of millions of dollars a year in fees. "Nobody wants to be left out of Treasury's proposal to buy up bad assets of financial institutions." Unbelievable. Wall Street and its backers created this mess and now they are going to clean up like bandits. Even Rudy Giuliani is lobbying for his firm to be hired (and paid) to "consult" in the bailout. The problem is, nobody truly knows what this "collapse" is all about. Even Treasury Secretary Paulson admitted he doesn't know the exact amount that is needed (he just picked the $700 billion number out of his head!). The head of the congressional budget office said he can't figure it out nor can he explain it to anyone. And yet, they are screeching about how the end is near! Panic! Recession! The Great Depression! Y2K! Bird flu! Killer bees! We must pass the bailout bill today!! The sky is falling! The sky is falling! Falling for whom? NOTHING in this "bailout" package will lower the price of the gas you have to put in your car to get to work. NOTHING in this bill will protect you from losing your home. NOTHING in this bill will give you health insurance. Health insurance? Mike, why are you bringing this up? What's this got to do with the Wall Street collapse? It has everything to do with it. This so-called "collapse" was triggered by the massive defaulting and foreclosures going on with people's home mortgages. Do you know why so many Americans are losing their homes? To hear the Republicans describe it, it's because too many working class idiots were given mortgages that they really couldn't afford. Here's the truth: The number one cause of people declaring bankruptcy is because of medical bills. Let me state this simply: If we had had universal health coverage, this mortgage "crisis" may never have happened. This bailout's mission is to protect the obscene amount of wealth that has been accumulated in the last eight years. It's to protect the top shareholders who own and control corporate America. It's to make sure their yachts and mansions and "way of life" go uninterrupted while the rest of America suffers and struggles to pay the bills. Let the rich suffer for once. Let them pay for the bailout. We are spending 400 million dollars a day on the war in Iraq. Let them end the war immediately and save us all another half-trillion dollars! I have to stop writing this and you have to stop reading it. They are staging a financial coup this morning in our country. They are hoping Congress will act fast before they stop to think, before we have a chance to stop them ourselves. So stop reading this and do something -- NOW! Here's what you can do immediately: 1. Call or e-mail Senator Obama. Tell him he does not need to be sitting there trying to help prop up Bush and Cheney and the mess they've made. Tell him we know he has the smarts to slow this thing down and figure out what's the best route to take. Tell him the rich have to pay for whatever help is offered. Use the leverage we have now to insist on a moratorium on home foreclosures, to insist on a move to universal health coverage, and tell him that we the people need to be in charge of the economic decisions that affect our lives, not the barons of Wall Street. 2. Take to the streets. Participate in one of the hundreds of quickly-called demonstrations that are taking place all over the country (especially those near Wall Street and DC). 3. Call your Representative in Congress and your Senators. (click here to find their phone numbers). Tell them what you told Senator Obama. When you screw up in life, there is hell to pay. Each and every one of you reading this knows that basic lesson and has paid the consequences of your actions at some point. In this great democracy, we cannot let there be one set of rules for the vast majority of hard-working citizens, and another set of rules for the elite, who, when they screw up, are handed one more gift on a silver platter. No more! Not again! Yours, Michael Moore MMFlint at aol.com MichaelMoore.com P.S. Having read further the details of this bailout bill, you need to know you are being lied to. They talk about how they will prevent golden parachutes. It says NOTHING about what these executives and fat cats will make in SALARY. According to Rep. Brad Sherman of California, these top managers will continue to receive million-dollar-a-month paychecks under this new bill. There is no direct ownership given to the American people for the money being handed over. Foreign banks and investors will be allowed to receive billion-dollar handouts. A large chunk of this $700 billion is going to be given directly to Chinese and Middle Eastern banks. There is NO guarantee of ever seeing that money again. P.P.S. From talking to people I know in DC, they say the reason so many Dems are behind this is because Wall Street this weekend put a gun to their heads and said either turn over the $700 billion or the first thing we'll start blowing up are the pension funds and 401(k)s of your middle class constituents. The Dems are scared they may make good on their threat. But this is not the time to back down or act like the typical Democrat we have witnessed for the last eight years. The Dems handed a stolen election over to Bush. The Dems gave Bush the votes he needed to invade a sovereign country. Once they took over Congress in 2007, they refused to pull the plug on the war. And now they have been cowered into being accomplices in the crime of the century. You have to call them now and say "NO!" If we let them do this, just imagine how hard it will be to get anything good done when President Obama is in the White House. THESE DEMOCRATS ARE ONLY AS STRONG AS THE BACKBONE WE GIVE THEM. CALL CONGRESS NOW. -------------------------------- Aus dem Event-Kalender von truemajority.org: October 01, 2008 Stand with your neighbors and say NO Bush Bailout! NO Money for Wall Street & War - Bail Out the Workers and the Poor! Anti-war activists need to address the latest phase of the war - the war against working people here! Foreclose the War - Not People's Homes! Bail Out People - Not Banks! Money for Human Needs - Not War and Corporate Greed! IN Melbourne Florida: Demonstration Wednesday Oct. 1st 6-7:30pm 1700 West New Haven (just west of the Melbourne Square Mall) Melbourne Fl. 32935 -and in cities across the U.S. see http://stopwaroniran.org/ for a list of local actions Washington wants: * $1 Trillion to bail out mortgage bankers * $3 Trillion on the War in Iraq * $ Billions for War against Iran We Demand Money for: * Housing * Health Care * Jobs with a Living Wage * Rebuilding the Gulf Coast * Education. The same institutions that profit from endless war are now demanding that the entire U.S. Treasury to be placed at their disposal to bailout corrupt banks and mortgage institutions, a declaration of endless war against people at home. http://truemajority.wiredforchange.com/event/distributedEventCalendar.jsp -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Oct 5 12:00:42 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 05 Oct 2008 12:00:42 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 736 - Amy Goodman journalist - RLA 2008 Message-ID: <48E8904A.9010803@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 736 - Amy Goodman (USA), grassroots journalist of Democracy Now! honoured by "Alternative Nobel Price 2008" - for "...independent grassroots political journalism that brings to millions of people the alternative voices that are often excluded by the mainstream media..." (Siehe auch Info 734) Bad Ischl, 5.10.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Amy Goodman First Journalist to Win "Alternative Nobel" October 01, 2008 New York City, NY -- Award-winning journalist and host of Democracy Now! Amy Goodman is the first journalist to receive the Right Livelihood Award, widely recognized as the world's premier award for personal courage and social transformation. The annual prize, also known as the Alternative Nobel, will be awarded in the Swedish Parliament on December 8, 2008. The Right Livelihood Award was established in 1980 to honor and support those "offering practical and exemplary answers to the most urgent challenges facing us today". Goodman has been selected for "developing an innovative model of truly independent grassroots political journalism that brings to millions of people the alternative voices that are often excluded by the mainstream media." Pioneering the largest public media collaboration in the country, Democracy Now! is a daily grassroots, global TV/radio/internet news hour airing on more than 750 public radio and television stations and at democracynow.org. Goodman said, "I am deeply honored that grassroots, independent journalism and the hard work of my colleagues at Democracy Now! are being recognized in these critical times. I strongly believe that media can be a force for peace. It is the responsibility of journalists to give voice to those who have been forgotten, forsaken and beaten down by the powerful. It is the best reason I know to carry our pens, cameras and microphones out into the world. The media should be a sanctuary for dissent. It is our job to go to where the silence is." Goodman and two Democracy Now! producers were arrested last month at the Republican National Convention while reporting on street demonstrations. Charges were dropped after widespread public outcry. The video of Goodman's arrest was among the most watched YouTube video's during the convention week. It has now been viewed over 860,000 times. Amy Goodman writes a weekly syndicated column with King Features which runs in major newspapers throughout North and South America. She is co-author with her brother, journalist David Goodman, of three New York Times bestsellers: Standing Up To the Madness: Ordinary Heroes in Extraordinary Times; Static: Government Liars, Media Cheerleaders, and the People Who Fight Back; and The Exception to the Rulers: Exposing Oily Politicians, War Profiteers, and the Media That Love Them. Goodman's reporting on East Timor and Nigeria won the George Polk Award, the Robert F. Kennedy Prize for International Reporting, and the Alfred I. DuPont-Columbia Award. Her other awards include the first ever Communication for Peace Award presented by the World Association of Christian Communication, the Puffin/Nation Institute Award for Creative Citizenship, The Paley Center for Media "She Made It" Award, and the Gracie Award for American Women in Radio and Television Public Broadcasting. Goodman has also received awards from the Associated Press, United Press International, and the Corporation for Public Broadcasting... For more information about the 2008 Right Livelihood Award, please visit www.rightlivelihood.org. CONTACT: Jessica Cox, Democracy Now! T: 212 431-9090 x806 E: media at democracynow.org Birgit Jaeckel, Right Livelihood Foundation T: +46 8 70 20 339 E: press at rightlivelihood.org www.democracynow.org/blog/2008/10/1/amy_goodman_first_journalist_to_win_alternative_nobel -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Oct 8 22:57:59 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 08 Oct 2008 22:57:59 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 737 - S. George: Global Economy Transforming Message-ID: <48ED1ED7.40300@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 737 - Susan George (F): Transforming the Global Economy: Solutions for a Sustainable World. The Schumacher lecture 2008. Bad Ischl, 8.10.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Transforming the Global Economy: Solutions for a Sustainable World The Schumacher lecture Susan George 6 October 2008 The current financial crisis provides the ideal opportunity to implement tax reforms that would finance the conversion to eco-friendly industry: an environmental Keynesianism that would pull the world out of economic ruin and social chaos while getting the runaway global financial system under control, argues Susan George. The Schumacher lectures are traditionally held in Bristol but have now branched out so that Schumacher North, based in Leeds, also organises the series. They occupy a day, with three people delivering lectures and a final panel. My companions for this day were Anne Pettifor, well known for her leadership of the Jubilee 2000 Debt campaign and Andrew Simms of the New Economics Foundation. My contribution was written in mid-September 2008; the continuation of the financial crisis makes it, I think, all the more pertinent. Please first let me congratulate the organisers of Schumacher North for their initiative in bringing this lecture series and other activities of the Schumacher Society to Leeds. It's an honour to be here and especially to share the platform with two brilliant people whom I greatly admire. I also want to thank the organisers for the privilege of honouring the memory of Dr Schumacher, a man far ahead of his time who bequeathed to us a lasting legacy. It's a challenge to be worthy of that heritage in a lecture bearing his name. But I intend to try. My talk today will concern the stage I've arrived at in a kind of reflexion in progress---I don't mean a book, although it may well become that as well---but an effort to make sense of the fast moving events in our battered world and an attempt to think about them in a more unified way. Philosophically speaking, the thing-in-itself, the isolated object whether it's an electron, a human cell, an organism, a single word ---even a human being--makes sense only in the context of its relationships, its place in its physical, linguistic or social environment . Margaret Thatcher once famously said, "There is no such thing as society". She thus perfectly embodied the foundations of the neo-liberal ideological programme which should, ideally, prevent us from even thinking about ourselves and others in our natural and social context. We must be taught to believe that we are not citizens or members of a social body but discrete, individual consumers. We are entirely responsible for our own destinies and if we fall by the wayside for whatever reason---illness, job loss, accident, failure, whatever---it's our own fault. We should have foreseen the case and planned for it. We have no responsibility for other people either. Solidarity is a banished word. Nor are we accountable for the state of the planet---homo sapiens is the only important species and humans are isolated if not immune from natural, physical laws. That's the essence of the neo-liberal spirit: "You're on your own" as Barack Obama has been saying to Americans to encapsulate the philosophy of his opponents. If you are well-schooled in neo-liberalism, you will never join a social movement, never engage in a struggle against an unjust action of the government, never contribute to an effort to protect the natural world because not only will you make a fool of yourself, not only will your effort fail, but even if successful it will lead eventually to oppression, even totalitarianism, as Thatcher's mentor Professor Friedrich von Hayek argued. And, as he also taught, economic freedom is superior to every other kind of freedom, whether political, religious or intellectual. I believe to the contrary that our only hope lies in understanding everything we confront today as a link in an ever-more-complex chain, as an element in a system. The danger with this approach of course is to become lost and frustrated in the syndrome of "Everything is connected to everything". That's true, everything is connected to everything, but we still have an enormous task ahead in trying to identify the priority connections, to understand how they work together and what we can do to change them, because they definitely do need changing. I will argue that the present connections are dysfunctional, they have become perverse: they form a system that worsens the human condition and irrevocably damages the planet. But there is hope, because what has been constructed by humans can also be dismantled by them. All this may sound rather vague so let's get down to specifics. To make matters more concrete, I'd like to talk now about the most obvious crises we face collectively today, why they are all linked and why the solutions to them must be linked as well. The first of these crises is social---the crisis of mass poverty and growing inequality within individual countries and between the rich and poor countries. The second is the financial crisis that Wall Street, the City and the public authorities refused to see coming because they were living in bubble-land. It began with the subprime affair in the United States but has spread inexorably like a lava flow in the US and elsewhere, threatening to plunge the global economy into a prolonged period of stagnation as severe as the Great Depression. Every day while I was writing this lecture at home, a new financial institution went down the drain or on the block and the end is not yet in sight. The third crisis, most ominous of all, is that of climate change and species destruction. It is accelerating faster than most scientists, much less governments, thought possible, causing many to ask if we have not already entered the era of the runaway greenhouse effect. Each of these crises---social, financial, environmental--is negatively linked to the others, they intensify each other with negative feedback; they lead to worst-case scenarios. Let us take just a few examples of these perverse interactions. The poverty-inequality crisis is a good place to start. This crisis is well documented; no one seriously denies the numbers. The World Bank recently recognised that it had grossly underestimated---by about 400 million---the numbers of the very poor, and even then its figures stop at the year 2005 and don't include recent upheavals in food and energy costs that have swelled the ranks of the impoverished. Even more important, however, is the fact that for the first time in human history, there is no excuse for mass poverty and deprivation. Taking this assertion seriously already helps to point us towards a solution. Most scholars and institutions concerned with such issues focus on poverty per se but I think it's more useful and enlightening to focus on wealth. It may not be obvious to everyone that the world is actually awash in money. Most of it is still in North America and Europe but the numbers of the seriously rich on other continents are catching up fast. Those who have the money know very well how to keep it and, with their hired help, the battalions of lawyers, accountants and lobbyists, they are busy salting away their profits in tax havens, finding loopholes and protected investments, lobbying fiercely in parliaments and ministries against regulations on banks and financial markets. As you can see, I began by talking about poverty but I am already touching on the links with the financial crisis. How many of you knew that ten million people, according to the latest Merrill-Lynch World Wealth Report, together boast investable, liquid funds of more than $40 trillion? That's 40.000 billion or 40 followed by 12 zeroes. This wealth is above and beyond the value of their houses, cars, yachts, wine or art collections and so on and it is equivalent to about three times the GDP of either the United States or Europe. You might like another simple calculation. Assume that you have one billion dollars, which is the cut-off point for the latest Forbes magazine list of 1125 truly rich individuals in the world. If despite your billion you are such a dim-witted investor that you get only a five percent return on your fortune, you will still have to spend $137.000 every day of the year in sheer consumption or you will automatically become richer. My point is that cash is abundant and there's no shortage of available wealth. We also know a great deal about inequality. The UN World Institute for Development Economic Research, WIDER, estimates total world household assets at about $125 trillion. This is about three times world GDP and unsurprisingly, the top two percent of the world captures more than half of that wealth. The top 10 percent, which certainly includes many of us here, hold 85 percent, while the bottom half of humanity is obliged to stumble along with barely 1 percent. All you need to be classed in the top half of humanity is a meagre $2200 in total assets---that includes your house, your land or items like your car or your refrigerator--hardly a princely sum. If all household assets were divided equally---impossible and probably not even desirable to achieve---everyone on earth could have a share of $26.000. So again, money as such isn't the problem. In all the countries where 90 percent of the world's population lives, inequalities have increased especially since the 1980s. At this point in the argument, the neo-liberals usually jump in to remind us that rising tides lifting all boats. They admit that inequalities have grown, but still argue that the poor are better off than they were. It seems almost rude to remind them in turn that falling tides have the opposite effect, they swamp and strand the more fragile boats and that is where the tide of the financial crisis is now taking us. The real point, however, is not the absolute numbers but the fact that inequality makes the economy and also the natural environment worse for everyone, rich or poor. Two experienced academics, Tony Addison and Giovanni Andrea Cornia, put it this way: "Inequality has risen in many countries over the last two decades [and] little progress can be made in poverty reduction when inequality is high and rising....Contrary to earlier theories of development, high inequality tends to reduce economic growth and therefore poverty reduction through growth." Although it's true that economic growth has reduced poverty, particularly in China, one must also ask "At what cost?" China has now overtaken the United States in greenhouse gas emissions and frighteningly has hardly even begun its transition to the automobile society. China also requires at least 10 times as much energy as the more mature industrial societies to produce a unit of GDP. Growth certainly isn't the answer ecologically, but even economically it fails the test because the benefits accrue almost entirely to the top of society. That is Cornia and Addison's main point. We have also learned in the past few months that it is entirely possible to push tens of millions of poor people off the ledge where they had just gained a foothold and send them back into the depths of poverty. Food riots, most of them urban, in at least thirty different countries have revealed another scary new phenomenon: the worldwide food crisis. Until now, food shortages and famines tended to be local, but so many societies have accepted neo-liberal trade mantras and become dependent on world markets for their basic daily staples that today a sudden spurt in prices is felt from Haiti to Egypt to Bangladesh. The neo-liberal institutions like the World Bank, the WTO and the European Commission continue to pretend that poverty reduction will result from more growth and more trade. They fail to mention that both growth and trade will reinforce the environmental crisis. The food and energy crises have in turn strong links to the financial crisis, since speculation has been an important factor in both. Food and energy are also intimately linked to the climate crisis as one can see instantly when one thinks of carbon-loaded fossil fuels or of agro-fuels taking vast amounts of land away from food production. At this point in the discussion, especially when one is speaking to concerned, engaged, decent people like those likely to be found at a Schumacher lecture, someone will raise two highly pertinent questions. The first is this: " Isn't there a point where people with huge fortunes say 'enough is enough' and start sharing?" Some do---Bill Gates and Warren Buffet are oft- cited examples. But as a class, I'm sorry to say that the answer is no. We know a lot about poverty lines but there is no such thing as a wealth line and the word " enough " is not part of the vocabulary of this class. You needn't believe me. Listen to the expert who said "All for ourselves and nothing for other people seems in every age of the world to have been the vile maxim of the masters of mankind." That was not Karl Marx but Adam Smith, in his classic 1776 treatise on capitalism, the Wealth of Nations. Little has changed since then. The second question is "But why don't the neo-liberal institutions, like the World Bank, the International Monetary Fund, the World Trade Organisation, the European Commission and the US government recognise that their policies have failed? Why do they keep on pushing them wherever and whenever they can?" The answer is not just that institutions are always loath to admit their mistakes, especially when these have killed and ruined so many millions. It is also that these policies have not failed. To the contrary, they have produced exactly the results they were intended to produce. They have made a tiny fraction of international society rich beyond imagining, they have kept many dependent countries dependent in a new, less visible sort of colonial relationship and they have made so-called free trade, privatisation and unfettered capitalism the rule in countries that previously wanted little or nothing to do with them. Furthermore, they have imposed their policies with relatively little organised protest because their ideology has been expertly produced, packaged and delivered. Ideology can alas have a far stronger influence than facts. This is why we must fight on the practical front, of course, but also -- I happen to believe primarily -- fight the battle of ideas. In any event, the massive funds belonging to rich people who already have most of the material goods they need or want are generally devoted to more or less speculative investments. Hedge funds, for example, are estimated to be sitting on about three trillion dollars, even today when so many investments have suffered melt-down. The financial institutions have been frantically innovating, particularly over the last decade. The entire incentive structure of the banking and finance industry has become perverse: the large institutions know perfectly well that they are "too big to fail", consequently they also know that no matter how risky their actions, they will be bailed out by the public purse and has become all too plain. Beforehand, top management takes the money and runs. Between the years 2000 and 2006, average annual profits of the financial sector in Great Britain averaged 20 percent---that is, two or three times the profit rate of other sectors of the economy. Huge bonuses, especially in the US and the UK, went to a handful of people, intensifying inequalities, whereas millions further down the ladder have lost their jobs and often their homes. Such profits were themselves clearly not sustainable because at some point, financial gain must be based not just on speculation but on the real economy. Now that the bailouts are coming thick and fast, we have before us a singular example of socialism for the rich, the well-connected and Wall Street, in which the profits are grabbed by the usual suspects and the losses, tremendous losses, are billed to taxpayers. The United States has in effect nationalised these institutions and their debts--without getting anything from the financial industry in exchange. As the sub-prime crisis has continued to ooze like a giant oil spill over the whole economy, speculators have searched for alternative profitable areas and created the food-price bubble trouble in which we now find ourselves. What happens then? The resource-poor, the world's hungry, grab whatever they can, they chop down trees, kill animals and overexploit what little land they may have. Poverty is bad news for nature. But so is wealth. Even though there are far fewer of them, the rich cause much greater environmental damage with their dinosaurian ecological footprints. People who use the population argument to explain the multiple crises and who see in population control the solution are missing a crucial point---it's not so much the number of people, although numbers are important, as their relative weight. Furthermore, as we have repeatedly witnessed, the frequency and the fury of storms provoked by global warming hit the poor and the poorer regions of the globe hardest. There is worse to come. We have not even begun to comprehend the perils of climate change, including vastly increased numbers of environmental refugees who will crowd the planet due to droughts, flooding and crop failures. The Pentagon is already working on how to stem this tide by countering by whatever means necessary the refugees frantic efforts to reach more favourable lands. Government planning for this perfectly predictable phenomenon is limited to increased surveillance and security responses, not attempts to make outmigration less necessary. And yet the UN Intergovernmental Panel on Climate Change [IPCC] which is probably the most respected scientific body in the world, has already warned us that in Africa, the yields of rain-fed agriculture are likely to be reduced by 50 percent, deserts will gain ground, species destruction has already reached such proportions that we are in the midst of the sixth geological extinction of the planet's four and a half billion-year history. The fifth extinction was the one that put paid to the dinosaurs. I could go on drawing out relationships between the poverty, financial and ecological crises but I'm sure you need no more. The question is what we can do about all this and by "we" , I mean people everywhere who understand that the triple crisis is real and urgent. Knowing that I will doubtless offend a great many people here, let me say straight away that there is an exit strategy, a genuine solution exists, but it is not in my view the one that many well-meaning environmentalists have long advocated. I'm sorry, but the time has passed for telling people to change their behaviour and their lightbulbs; that if enough people do this, then together "we" can save the planet. I'm sorry, but "we" can't. Obviously I'm not suggesting that people shouldn't change their behaviour and their lightbulbs---but even if the entire population of Europe does so---a most unlikely scenario---it's not going to be enough. I agree as well with proposals for localisation and scaling down, but we have also got to scale up. We need large-scale solutions, sophisticated, industrial solutions and huge involvement of governments in order to cut greenhouse gas emissions drastically enough to save our future. In other words, we must have the courage to challenge not just our political leadership but the entire neo-liberal, unregulated, privatised, capitalist economic system in place in order to provoke and promote a quantitative and qualitative leap in the scale of environmental action. Dare I say it here? Sometimes big can be beautiful and right now is one of those times. Since I believe that individual and local solutions are necessary but tragically insufficient to address the seriousness and the urgency of the ecological crisis, I will use the rest of my time to discuss the twin problems of how to deal with governments and with the capitalist corporate production and financial system. The dilemma I wrestle with is this: Can we save the planet while international capitalism remains the dominant system, with its focus on profit, share-holder value, predatory resource capture and with no-holds-barred finance capital making more and more decisions? Can we rescue our natural home when confronted with a powerful caste that does not know the meaning of "enough" and is allergic to the kind of fundamental change a New Ecological Economic Order requires? Can we move forward when governments basically work for the interests of that class? On bad days I reply No: We can't save the planet. It's impossible to reverse the climate crisis under capitalism. But that is a despairing answer and if true, it means there is virtually no hope. No hope, because I do not see how even the most convinced, most determined people could replace, much less overthrow capitalism fast enough to carry out the necessary systemic change before a runaway climate effect takes hold---always assuming it hasn't done so already. First of all, there are not that many convinced and determined people prepared to act against the dominant economic system and there is nothing that resembles in the smallest degree an avant-garde revolutionary party that might lead them even if they existed. There is no one-size-fits-all replacement solution for capitalism. Considering the historical record and role of such parties and such solutions, I consider this an unmistakably good thing. . But there are other obstacles to once-for-all revolutionary change. Nobody knows, figuratively speaking, who the Tsar is that we would have to overthrow today and nobody has a clue where to find the Winter Palace we would have to storm. We know the Winter Palace isn't on Wall Street which was up and running again a few days after 11 September and is now taking full advantage of the bailouts. The US is only one of many world capitalist centres. Even if we were to win in one place, the nomadic money-moguls would simply mount their camels and head for another. The worlds of 1917 and of 2007 are utterly different, so we must try to move beyond this revolutionary impasse, this dead-end and find a new synthesis. The question we face is not so much what to do --- I think that is reasonably clear and I'm about to spell it out--but whether we will have the intelligence and the strength to seize the great opportunity with which we are now presented. Perhaps the words "great opportunity" strike you as wildly optimistic considering the long and dire preamble you've just listened to. However, I am now going to argue that not only are individual solutions insufficient but that the remedies offered by Kyoto, Bali, Bonn or whatever timid future agreements may be negotiated are tragically inadequate, Once more--I cannot stress this enough--the scale is crucial. And the great opportunity is to be found in the financial crisis itself. Properly targeted and used, it could open the door to the quantitative and qualitative leap we must make. Some progressive people will reject the solution I propose, but I would then ask them what alternative they offer. The ecological crisis is of a different nature from the financial and poverty crises in the sense that once climate change is underway, as it is now, it is irreversible and we haven't time for theoretically perfect solutions. With politics you can sometimes turn back and start over, but not where nature is concerned. So you can accuse me if you like of suggesting a way to give capitalism a new lease on life and I will plead guilty. Let's take first the slightly easier question "How can we deal with governments?" at least in the more or less democratic countries. China is another matter. People are generally way ahead of their governments in recognising the emergency. The political issue is not simply to "throw the rascals out" because they would be replaced by other rascals just as bad, just as beholden to the corporations, their lobbies and the financial markets. The trick is to convince politicians that ecological transformation and environmental practices can pay off politically. This means that citizens, activists and experts, whether they like it or not, have got to work with local, regional and national politicians and governments; help them to find like-minded partners and formulate ambitious projects they can undertake on the broadest possible scale. Citizens, activists and experts must furthermore help these politicians and governments to become shining ecological examples with the electorate by publicising their efforts and their successes. Could the Schumacher Society become a kind of nexus for an ongoing forum of best-standards/best practice, bringing together political decision makers at every level with citizens groups and experts to discuss and carry out the best public-sector initiatives? Politicians must be convinced that these policies will not just work but also be highly popular with their constituencies. Now let's take the more difficult question of confronting the economic system as a whole. In his book Collapse, Jared Diamond examines several historical cases of social extinction due to over-exploitation of the environment. He identifies several common characteristics. One of these is the isolation of the elites, giving them the capacity to keep on consuming way above ecologically sustainable limits long after the crisis has already struck the poorer, more vulnerable members of society. That is where we are now globally, not just in isolated places like Easter Island or Greenland. So how can we realistically combat the ecological footprints of our dinosaur elites, recognising that we don't have the option of shouting "Off with their heads" in some imagined, world-wide revolution. Nor can we force them to change both themselves and the system that serves them so well, whereas we know that we must change that system because it is raping the planet and its inherent logic is to keep on doing so. I can see only one way out: the coming together of people, business and government in a new incarnation of the Keynesian war economy strategy. I was born in the United States in 1934 and I remember well when the US switched massively to a war economy, converting all the rubber plants in my native city [Akron, Ohio] to production not for private cars and trucks but for the military. There was huge citizen involvement and support. Thousands of factories, research labs, housing projects, military bases, day care centres, and schools were built or expanded during the war. Public transport was improved and worked overtime to move millions of men and women to Army bases or new defence jobs. Yes, there were still worker-management conflicts and yes, big corporations rather than small business got most of the government contracts but on the whole the workers were well paid, African-Americans and women began making a few modest gains and the whole war effort finally pulled the United States out of the Depression---it was Keynesianism on a huge scale. There was also an elite group of businessmen called "Dollar-a-Year Men" on loan from their companies to the government, who were charged with making sure that military production and quality targets were met. They had enormous prestige---my godfather was one and I was doubtless insufferable bragging to my little school friends about him. Why am I going back over this ancient history? Because I think we have a similar opportunity today. The US and the world economy are heading downhill fast and the fallout for ordinary people in terms of jobs, housing, consumption and future welfare is going to be grave. If this diagnosis is right, then some new economic tools will have to be used to combat recession and stagnation, simply because the old ones have already been pushed to their limits and have little or nothing left to give. The way Central Banks and Treasuries usually try to solve financial recession or depression is through standard remedies like interest rate cuts, currency devaluations or incurring new debt---but the United States has reached the end of its leash on that score. Interest rates are already extremely low---although not in Europe, where the European Central Bank and its hidebound president are ideologically committed to the same sorts of monetary policies that prolonged the Great Depression in the 1930s. The dollar is already weak, which makes US exports cheaper, but it can't be devalued much further without risk. Deficit spending is already beyond belief. With the bailout of Fannie Mae and Freddie Mac, the Federal Reserve in effect took on their bad debt and added hugely to the liabilities of the United States Treasury. It risks doing so again. Households too are over-indebted and are losing more equity every day as the value of their dwellings deteriorates. Since the traditional tools are worn out, the only new tool I can think of to pull the world out economic ruin and social chaos is a new Keynesianism, not military this time, but environmental; a push for massive investment in energy conversion, eco-friendly industry, new materials, efficient public transport; the green construction industry and so on. Stringent standards for new buildings must become the norm; older ones can be "retro-fitted" on easy financial terms; families and commercial property-owners can receive financial incentives for installing green roofs and solar panels and sell excess energy to the grid. Research and development can be oriented towards alternative energies and strong, ultra-light materials for airplanes and vehicles. Technically speaking, we already know how to do such things, although some clean solutions are still more costly than dirty ones. Mass-produced, they would become less so. All these new, eco-friendly industries, products and processes would have huge export value and could quickly become the world standard. I am trying to describe a scenario that can be sold to the elites because I don't think they will embrace genuine environmental values and conversion if there's nothing in it for them. But this approach is not merely a cynical attempt to get the elites to move in their own interests. There are also plenty of advantages in such an economy for working people. A huge ecological conversion is a job for a high-tech, high-skills, high-productivity, high-employment society. It would be supported, I believe, by the entire population because it would mean not just a better, cleaner, healthier, more climate-friendly environment, but also full employment, better wages, and new skills, as well as a humanitarian purpose and an ethical justification---just like World War II. How could one finance such a huge effort? It would have to involve targeted government spending in the traditional Keynesian sense and governments are bound to complain that they haven't the means to carry out such a policy. The financial crisis provides the ideal opportunity both to finance the conversion and to get the runaway global financial system under control. At present, taxes almost always stop at national borders. The secret is to take taxes up to the European level and to the international one through currency and other financial transaction taxes. People who oppose such schemes pretend they are not feasible because one would need to obtain the consent of every national jurisdiction in the world, but that is not correct. In fact, currency and other transaction taxes would require nothing more than political determination, the cooperation of the Central Bank and a few lines of software. For the currency transaction tax first proposed by James Tobin in the 1970s and now considerably refined, the tax base is the currency itself, not the place it's traded. Thus the European Central Bank could easily collect the taxes on any transactions involving euros, the Bank of England the same for the pound, the Fed for the dollar and so on. Since currency trades now amount to $3.2 trillion dollars every day, a tax of one basis point, that is, a levy of one per thousand could raise a tidy sum for ecological conversion and poverty reduction. Britain already imposes a tax on stock market transactions but other European countries do not and should imitate Britain. Carbon taxes are another much mooted and equally feasible idea. So is a unitary profits tax on transnational corporations, which would require knowing the total sales of the company, the total taxes paid, the sales realised in each jurisdiction and the tax paid in each jurisdiction. If, for example, a TNC reported that in country X, a particularly low-tax jurisdiction, it made 5 percent of its sales yet paid 50 percent of its taxes, the authorities would find it a bit fishy. I'm presenting an extremely crude summary here but believe me, there are experts---bankers, corporate lawyers, fiscal experts and accountants--who know exactly how to do such things. Perhaps to encourage more local consumption, one could also think about taxing the miles travelled by the food we eat and the clothes we wear. We would not forget the poor countries of the South which are the major terrain of the poverty crisis. Debt cancellation for poor countries that the G-8 has been promising for a decade must finally happen but against the requirement that these countries also contribute to the planetary environmental effort through re-forestation, soil conservation, species protection and the like. They would also be required to involve their own people in democratic decision-making and the funds would be carefully monitored by independent auditors. Tax havens that allow affluent individuals and corporations to avoid paying their fair share of the conversion should be shut down: it would be cheaper to pay the inhabitants of the Cayman Islands, Liechtenstein and the rest a living wage for twenty years. Plenty of cash would remain for eco-investments, job-creation and poverty relief. In exchange for their bailouts, the banks and investment houses have to accept regulation---not just regulations to insure transparency and eliminate the incentives for stupid behaviour but also more stringent ones forcing them to participate in the ecological offensive. They should be obliged to devote X percent of their loan portfolios to eco-projects at below market interest rates---which they could make up by charging much higher rates on loans to dirty or otherwise anti-ecological projects. Low or no-cost financing for home conversion projects should be another compulsory priority for banks. This could give a huge spurt to the construction industry. Nobody is asking for the moon here. Banks would still make loans, finance investments and earn a fair return for their services. Taxes on currency transactions at one basis point are not going to ruin anyone. Unitary profits taxes on large corporations would simply return us to the era when the companies paid their taxes because they couldn't avoid them. The point is that a Keynesian taxation and redistribution system would be invested, nationally and internationally, both ecologically and socially, in education, health care, clean, green energy, efficient water distribution, communications technology, public transport, and various other things the world needs and that we already know how to do. These measures would, in turn go a very long way to creating opportunities for far more people to participate in the new green economy through jobs, life-long education, more social protection and reduced inequality. Getting the present financial crisis-producing, free-flowing, unregulated financial system under public and citizen control is the prerequisite for solving both the environmental and the poverty crises. In other words, it's a Public Relations dream. Whichever political parties understand this can win on such a programme without anyone having to bring down the entire capitalist system as a prior condition for saving the planet. A Keynesian ecological programme would furthermore bring many constituencies together in a common cause. As matters now stand, politically speaking, no single interest group can solve the problem that concerns it most. By this I mean that, by themselves, ecologists can't save the environment; farmers alone can't save family farms; trade unions alone can't save well-paid jobs in industry and so on. Broad alliances are the only way to go, the only strategy that pays. The Global Justice Movement, as international social activists call it, has begun to have some success in working democratically and making alliances with partners who come from different constituencies but are basically on the same wavelength. Now we must go beyond this stage and attempt something more difficult: to forge alliances also with people we don't necessarily agree with on quite major questions---for example, with business. This can only be accomplished by recognising that disagreements, even conflicts, can be fruitful and positive so long as the areas where it is possible to agree are sought out, identified and built upon. We must find where the circles of our concerns overlap. At least one of those overlaps ought to be saving our common home. I don't see any other way of generating citizen enthusiasm, involvement and the qualitative and quantitative leap in scale that is now required. I haven't time to elaborate on all the technical details concerning the content and the financing of necessary environmental investments. What I can do is guarantee you that the conversion to a green economy is technically feasible. The schemes for new taxes have been thought through; the industrial prototypes already exist; the machinery is ready to hum into action the moment people can make their politicians accept the challenge. Getting the financial system under control and taxing international capital at quite ridiculously low rates in order to redistribute it institutionally and internationally would be enormously popular. We could seriously attack climate change and eliminate the worst of world poverty within a decade. We are talking politics, not technical aspects here and trying to figure out a way to tame the raging beast, the crisis-producing, free-flowing, unregulated financial system and putting it under public and citizen control. Capitalism is not sane in the sense that most people understand sanity. We humans normally think about our future, that of our children and the future of our countries and the world. The market, on the contrary, operates in the eternal present which, by definition, cannot even entertain the notion of the future and therefore excludes safeguards against future, looming destruction unless these safeguards are imposed upon it by law. We need law, for sure, and political forces with the backbone to propose and to vote the law into existence, but we also need to think about human motivation. Remember the prestigious Dollar-a-Year Men of the 1940s and imagine what might happen if we could transpose them into the world of 21st century capitalism. A significant number of contemporary captains of capitalism, all of them with bloated, unimaginable salaries, might be brought to believe that money is all very well, but is there nothing more? Why not found an extremely exclusive Order of the Earth Defenders, or the Environmental Knights or the Carbon Conquerors who alone, in recognition of their special contributions to the national and international environmental conversion effort. They would have the right to display a highly visible emblem on a banner in front of their homes; a fanion on their cars, a green and gold rosette in their buttonholes like the French Legion d'Honneur or a Congressional Medal of Ecological Honour. They would belong to the small assembly of the anointed; those who provide the means and have the honour of saving the earth. Becoming a member ought to appeal to their competitive spirit. In conclusion, let me say that myth has always been the driving force of every great human achievement, from Greek democracy to the Renaissance to the Enlightenment and the American and French Revolutions. So must it be in the coming age of Ecological Stewardship. To save the planet, we must change, quickly and profoundly, the way the majority thinks and feels and acts, and we must start with the social forces we have right here and right now, and no others. It's no use wishing they were different ones or stronger, or wiser. We must play the hand history deals us. For such a change, we will need six "Ms", starting with Money, Management and Media. But even more important than these three "Ms", we must try to create a new sense of Mission and Motivation and Myth at the noblest level. "Myth" in this sense has nothing to do with story-telling or lies. It is the grand narrative that empowers us to believe that we can accomplish what we must accomplish. It speaks to the deepest motivations of human consciousness and inspires the desire for honour and for a life's work which transcends death. The elites already have Money, Management, Media. On our side, we have Mission, Motivation and Myth. If we can bring together all these, the future will take care of itself. And wouldn't that be nicer than having another war? Thank you. Susan George is Chair of the Board of the Transnational Institute. Her latest books are Hijacking America: How the religious and secular right changed what Americans think , and We the peoples of Europe. Speech delivered at The Schumacher lecture, 4 October 2008 http://www.tni.org/detail_page.phtml?act_id=18736 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Oct 9 21:51:40 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 09 Oct 2008 21:51:40 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 738 - EU-Gentechnikpolitik Message-ID: <48EE60CC.3000009@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 738 - Greenpeace und BIO AUSTRIA fordern Kurswechsel bei EU-Gentechnikpolitik; EU unter französischem Vorsitz vor Weichenstellung in der Gentechnikfrage Bad Ischl, 9.10.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Greenpeace und BIO AUSTRIA fordern Kurswechsel bei EU-Gentechnikpolitik EU unter französischem Vorsitz vor Weichenstellung in der Gentechnikfrage 9. Oktober 2008 Presseaussendung Greenpeace/Bio Austria/Umwelt/Gentechnik/Landwirtschaft/Lebensmittel/EU Wien/Breitenbrunn/Brüssel --Begleitet von einer spektakulären Aktion forderten heute BIO AUSTRIA und die Umweltorganisation Greenpeace einen Kurswechsel in der Gentechnikpolitik der Europäischen Union. Auf einem Feld bei Breitenbrunn im Burgenland wurde auf einer 40 x 80 Meter großen Fläche mit Buchweizen der Slogan "NO GMO" (Keine gentechnisch veränderten Organismen) angepflanzt. "Wir wollen gemeinsam ein Zeichen setzen, das man bis nach Brüssel und in ganz Europa sieht: Gegen den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft und für den Schutz von konventionellem gentechnikfreien sowie dem biologischen Landbau vor unerwünschten Gentech-Kontaminationen", so Steffen Nichtenberger, Gentechnikexperte bei Greenpeace. Die Aktion zielt auf den derzeit auf EU-Ebene laufenden Politprozess zur Gentechnik ab. "In den nächsten Wochen werden in Brüssel in zentralen Fragen wie dem Schutz des Saatguts vor Gentech-Verunreinigungen die Weichen gestellt. Wir wollen die französische Ratspräsidentschaft in ihrer Initiative unterstützen", erklärt BIO AUSTRIA - Vorstandsmitglied und Biobauer Roman Liebhart "Sauberes Saatgut ist eine unabdingbare Grundvoraussetzung für gentechnikfreie Landwirtschaft. Für die Biobauern in Österreich und in Europa ist das Recht auf gentechnikfreies Saatgut eine Überlebensfrage." Nachdem Frankreich Anfang des Jahres den Gentech-Mais MON810 verboten hat, soll dieser gentechnik-kritische Rückenwind weiter genutzt werden. Auf Initiative der französischen Präsidentschaft werden von EU-Kommission und EU-Mitgliedsstaaten zentrale Fragen zum Umgang mit der Agro-Gentechnik behandelt. Derzeit zeichnet sich die Frontlinie zwischen der traditionell gentechnikfreundlichen EU-Kommission und den gentechnikkritischen Mitgliedstaaten (darunter auch Österreich) unter der Führung Frankreichs ab. Erste Ergebnisse werden für den EU-Umweltrat am 20. Oktober erwartet. Der gesamte Prozess mündet in politisch verbindliche Empfehlungen der EU-Umweltminister an die EU-Kommission, die beim Ratstreffen am 4. Dezember verabschiedet werden sollen. Konkret soll in Bezug auf das derzeitige EU-Zulassungsverfahren für GVOs (gentechnisch veränderte Organismen) unter anderem die Risikoabschätzung in Bezug auf mögliche Umweltschäden sowie die wissenschaftliche Expertise verbessert und sozio-ökonomische Faktoren einbezogen werden. "Die derzeitige EU-Zulassungspraxis für gentechnisch veränderte Pflanzen zeichnet sich vor allem durch das Fehlen von Langzeitstudien über mögliche negative Auswirkungen von Gentech-Pflanzen auf Umwelt und Gesundheit aus. Negative wirtschaftliche Auswirkungen durch den Anbau von Gentech-Pflanzen finden bei der Zulassung zurzeit ebenso wenig Berücksichtigung wie die mehrheitliche öffentliche Ablehnung von Genfood. Dass muss sich rasch ändern", fordert Nichtenberger. Weiters steht die Berücksichtigung von ökologisch sensiblen beziehungsweise geschützten Gebieten und das damit verbundene Recht auf die Einrichtung gentechnikfreier Zonen auf dem Arbeitsplan der EU-Umweltminister. Auch die Einrichtung von GVO-Kontaminations-Grenzwerten für Saatgut wird diskutiert. "Der Anbau von Gentech-Pflanzen führt unweigerlich zu Verunreinigungen. Es muss daher ein auf EU-Ebene verankertes Recht zur Ausweisung gentechnikfreier Zonen zum Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft geben. Ansonsten droht ein Kontaminations-Fiasko, wie es etwa in Kanada bereits traurige Realität ist", warnt Liebhart. "Die Mehrheit der heimischen Konsumenten und Landwirte lehnt Gentechnik in der Landwirtschaft strikt ab. Noch-Umweltminister Josef Pröll muss in dieser entscheidenden Zukunftsfrage für die heimische Landwirtschaft kämpfen wie ein Löwe. Unsere Aktion soll Rückenwind für den europaweiten Kampf für eine gentechnikfreie Landwirtschaft bringen", so Liebhart und Nichtenberger abschließend. Rückfragen: Steffen Nichtenberger, Greenpeace-Gentechnikexperte, Tel: 0664-6126703 Thomas Fertl, BIO AUSTRIA Leiter Agrarpolitik, Tel: 0676-842214219 Hintergrundmaterial zum Download: http://www.greenpeace.at/news_gen_081009 Fotos und Videos von der heutigen Aktion sind auf Anfrage unter 01-5454580-58 erhältlich -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Oct 10 18:18:21 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 10 Oct 2008 18:18:21 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 739 - Friedensaktivist Ernst Schwarcz gestorben Message-ID: <48EF804D.2040104@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 739 - Matthias und Maria Reichl: Der Wiener Friedensaktivist Ernst Schwarcz hat heute Nacht (10.10.08) seinen Frieden im Jenseits gefunden; Nachrufe des Wiener Friedensbüros und des Internationalen Versöhnungsbundes, Österr. Zweig; Ernst Schwarcz: Rede beim Hiroshimatag 2007 in Wien. Bad Ischl, 10.10.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde, Der Wiener Friedensaktivist Ernst Schwarcz hat heute Nacht (10.10.08) seinen Frieden im Jenseits gefunden. Im Diesseits waren wir mit ihm seit fast vierzig Jahren freundschaftlich verbunden. In den letzten Dekade war es vor allem das Solidaritätsengagement für palästinensische und israelische Friedensaktivisten, vor allem auch mit Mordechai Vanunu, dem mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichneten Atom(bomben)gegner. Vor genau drei Monaten, am 10.7.2008 traf ich (Matthias)ihm in einem Wiener Cafe zum letzten Mal. Er gab mir eine Kopie seines unvollendeten letzten Buchmanuskriptes "Wie wird unsere Zukunft ausschauen? Eine Realutopie für das 21. Jahrhundert". Das letzte, vollständige Kapitel (aus dem Juli 2007) titelt "Das Schlaraffenlandsyndrom - und die kommende neue Welt" mit dem Untertitel "Von der Wichtigkeit, in kurzer Zeit möglichst reich zu werden". Darin stellt er den hoffenden Erich Fromm dem pessimistischen slowenischen Philosophen (und ehemaligen Staatspräsidenten) Janez Drnovsek gegenüber. Wir waren uns einig, dass diese Entwicklungen und Prozesse unweigerlich in einer Katastrophe münden müssen - aus "Fusion" wird "Konfusion". So war unser Abschied - bei aller Freude über unser Zusammensein - ein bedrückend endgültiger. Unser Freund Ernst nützte in seinen letzten Jahren auch das Internet um den rasanten Entwicklungen seine Antworten und Warnungen entgegezusetzen und auch um mit ähnlich Engagierten gemeinsam Solidaritätsinitiativen zu unterstützen. Darin waren auch wir mit ihm eng verbunden. Wir schließen die Nachrufe des Wiener Friedensbüros und des Internationalen Versöhnungsbundes an - und die (letzte) Rede von Ernst Schwarcz beim Hiroshimatag 2007 - seine Warnung vor dem Wahnsinn von Kriegen jeder Art. Wir danken dem Ernst für seine Unterstützung unserer Arbeit und werden in seinem Sinne weiter aktiv sein - so lange unsere Kräfte reichen. Matthias und Maria Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Bad Ischl ---------------------------------------------- die Nachricht vom Internationalen Versöhnungsbund über den Tod des unermüdlichen Friedensaktivisten Prof. Ernst Schwarcz macht uns traurig. Er war eine große Persönlichkeit der Friedensbewegung und ein aufrechter Kämpfer für Frieden, Abrüstung und Gewaltfreiheit. Mit seinem Engagement war, ist und bleibt er uns ein Vorbild, seine Anliegen - wie er sie zum Beispiel in den Reden am Hiroshimatag auf dem Wiener Stephansplatz formulierte - sind uns Vermächtnis und Auftrag. Mit traurigen Friedensgrüßen! Andreas Pecha und Alois Reisenbichler Wiener Friedensbüro Liebe Freundinnen und Freunde! Leider müssen wir euch die traurige Mitteilung machen, dass Ernst Schwarcz heute Nacht im 86. Lebensjahr verstorben ist. Unser Beileid gilt seiner Familie - seiner Frau, seinen Töchtern und Enkelkindern. Mit Ernst ist eine ganz große Stütze des Versöhnungsbundes und der Friedensbewegung von uns gegangen. Trotz - oder besser wegen - seiner schlimmen Erfahrungen in der Jugend hat sich Ernst als Quäker und Verleger sein Leben lang für Frieden, Gewaltfreiheit und Abrüstung eingesetzt. Ernst war jahrzehntelang Mitglied im österreichischen Versöhnungsbund. Trotz fortgeschrittenen Alters übernahm Ernst von 1996 bis 2001 den Vorsitz des VB und begeleitete die Arbeit des Büroteams engagiert und mit viel Liebe. Seit 2002 war Ernst Ehrenvorsitzender des österreichischen VB und engagierte sich weiterhin intensiv für das so wichtige Anliegen der Abrüstung. Mit seinem Buch "Zeitenwende - Entweder es gelingt der Menschheit, alle Kriege abzuschaffen oder es wird den Kriegen gelingen, die Menschheit abzuschaffen" hinterlässt Ernst eine eindringliche Mahnung, der Aufrüstung, dem Krieg, jedoch insbesondere der Bedrohung durch Atomwaffen, Widerstand entgegen zu setzen und Wege des friedlichen Zusammenlebens der Menschheit zu suchen. Ernst war Pazifist aus ganzem Herzen - das Leid der Menschen durch Krieg und Armut ging ihm sehr nahe - so nahe, dass es seine Gesundheit oft belastete. Wir glauben fest daran, dass er nun den Frieden gefunden hat, den er sich für die Welt so sehr wünschte. Herbert Peherstorfer für den Vorstand des Versöhnungsbundes Irmgard Ehrenberger und Pete Hämmerle für das Büroteam Im Sinne von Ernst senden wir euch im Anhang seine Rede beim Hiroshima-Tag am 6. August 2007. Erinnerung an Hiroshima - 62 Jahre später Rede am 6. August 2007 am Wiener Stephansplatz Prof. Ernst Schwarcz Internationaler Versöhnungsbund - Österreichischer Zweig Gestatten Sie mir bitte, dass ich meine heutige Rede mit einer Anekdote über Albert Einstein beginne. Einstein wurde gefragt, ob er sagen könne, mit welchen Waffen ein möglicher dritter Weltkrieg geführt werden würde. Er antwortete, das könne er leider nicht sagen. Was er aber mit größter Bestimmtheit sagen könne ist, wie ein vierter Weltkrieg geführt werden wird, nämlich mit Knüppeln und Keulen. Diese kleine Anekdote des am 18. April 1955 verstorbenen weltberühmten Nobelpreisträgers zeigt in ihrer Kürze, in welcher kritischen und in der bisherigen Weltgeschichte noch nie da gewesenen Situation sich die heutige Menschheit befindet. Gelingt es den derzeit regierenden Politikern nicht, den seit dem Kalten Krieg schon immer möglich gewesenen dritten Weltkrieg zu vermeiden, so ist das unvermeidliche Schicksal der ganzen Menschheit der Weltuntergang. Alle wissen, dass das Führen von Kriegen schon vor ihrem Beginn eine möglichst hohe militärische Bereitschaft der jeweils kriegführenden Staaten durch systema-tische Aufrüstung voraussetzt. So wäre der Erste Weltkrieg vielleicht gar nicht ausgebrochen, wenn nicht schon zwanzig Jahre vor 1914 ein Wettrüsten in Bezug auf die Flottenstärken Deutschlands und Englands begonnen hätte. Damals ist der Flottenadmiral Tirpitz an den deutschen Kaiser Wilhelm herangetreten, um ihn zur intensiven Aufrüstung der deutschen Flotte zu überreden. In den zwanzig Jahren bis zum Kriegsausbruch 1914 ist der Bestand der deutschen Kriegsflotte von 190.000 Tonnen auf 1,305.000 Tonnen angewachsen, während die Tonnage des Kriegsgegners England in der gleichen Zeitspanne von 679.000 Tonnen auf 2,714.000 Tonnen angewachsen war. Also war die englische Flottenstärke 1914 "nur" viermal so groß wie zwanzig Jahre vorher, die deutsche Flottenstärke war aber fast siebenmal so groß. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gelten völlig andere Maßstäbe für die Vor-bereitung neuer Kriege. Jetzt wird mit "absoluten Vernichtungskapazitäten" durch den jederzeit möglichen Einsatz der allermodernsten Waffen - besonders von Atomwaffen - in einem Nullsummenspiel auf dem Schachbrett der Gegenwarts-geschichte Poker gespielt. - Das Wort Nullsummenspiel bedeutet, dass es in einem kommenden großen Krieg keine Sieger in herkömmlichem Sinn mehr geben wird; alle werden am Ende Verlierer sein! Schauen wir uns die aktuellsten - erst am 12. Juni dieses Jahres veröffentlichten - Zahlen des schwedischen Friedensforschungsinstitutes SIPRI über die weltweiten Rüstungsausgaben (entnommen dem SIPRI-Jahrbuch 2007) an: Betrugen die Militärausgaben aller Staaten der Welt im Jahr 2003 "erst" 879 Milliarden US-Dollar, so haben sie sich bis zum Jahr 2006 - in nur drei Jahren(!) ? um mehr als ein Drittel, nämlich um 36,6 Prozent auf 1,2 Billionen Dollar erhöht. SIPRI stellt fest, dass die Militärausgaben der USA im Jahr 2006 528,7 Milliarden Dollar betragen haben, was 46 Prozent der weltweiten Militärausgaben entspricht. - Im globalen Durchschnitt wurden pro Kopf der Weltbevölkerung im Jahr 2006 184 Dollar für militärische Zwecke ausgegeben; die entsprechende Kopfquote nur für die amerikanische Bevölkerung beträgt 1.756 Dollar - ein Betrag, der das Jahres-einkommen hunderter Millionen Menschen in der Dritten Welt beträchtlich übersteigt. Wenn nicht manche Großmächte eine unverantwortliche Politik - gepaart mit der Unfähigkeit zur objektiven Beurteilung historischer und aktueller Gegebenheiten - betreiben würden, könnte vielleicht der Einfluss der jeweiligen Generalstäbe zurückgedrängt werden. Diese behaupten nämlich, dass die Realisierung gewisser militärischer Pläne für die weitere Existenz ihres Landes von überragender Bedeutung ist. (Wobei es selbstverständlich auch um lukrative Wirtschaftsaufträge und geopolitische Interessen - besonders um Erdöl - geht.) Das aktuellste Beispiel für ein solches wahrhaftig "verantwortungsloses" militäri-sches Projekt ist das geplante US-amerikanische Raketenabwehrsystem in Ost-europa, das sowohl in den USA wie in der EU heftig umstritten ist. Es führt schon seit vielen Monaten zur politischen Verstimmung zwischen Russland und den USA. Mit der fadenscheinigen Begründung, es handle sich doch bloß um ein Abwehr-system gegen nordkoreanische und iranische Raketen (die es von Seiten des Iran frühestens in fünf Jahren geben könnte, von Seiten Nordkoreas aber wahrschein-lich überhaupt nie geben wird) sollen in Polen zehn Abfangraketen aufgestellt und im benachbarten Tschechien Radaranlagen errichtet werden. Gegen diese Pläne hat der russische Präsident Wladimir Putin schon im April 2007 Einspruch erhoben und damit gedroht, seinerseits die beiden 1990 und 1999 beschlossenen internationalen Verträge über die Begrenzung der konventionellen Streitkräfte in Europa (KSE) aufzukündigen. Diese Verträge waren ein wichtiges Resultat zur Beendigung des Kalten Krieges zwischen Ost und West. ? Und Putin hat schließlich am 14. Juli 2007 seine Drohung wahrgemacht und die Verträge ausgesetzt! Der Widerstand Russlands ist deshalb durchaus verständlich, weil die in Tschechien geplanten Radaranlagen der amerikanischen Armee die Möglichkeit einer genauen Beobachtung aller Bewegungen des Militärs in fast ganz Russland ergeben würde. Und obendrein könnten bei einem möglichen Kriegsfall die in Polen stationierten amerikanischen Atomraketen auf kürzeste Distanz und ohne Vorwarnung gegen Ziele in Russland abgeschossen werden. Diese Beschlüsse von Präsident George W. Bush und seiner Administration wurden bei vollem Wissen über die faktische Parität der Zahl von jeweils sofort einsatzbereiten Atomwaffen beider Seiten, und zwar in Russland 5.682, in den USA 5.521, gefasst. Die hier von mir geäußerte Kritik an diesem gegenwärtigen Trend der amerikanischen Außenpolitik schließt nicht eine berechtigte Kritik auch an den heutigen Trends der Politik Russlands aus. Die russische Militärpolitik in Tschetschenien und gegenüber den ehemaligen Staaten der Sowjetunion im Kaukasus ist kein Ruhmesblatt für die russische Geschichte. Ebenso ist auch die Demonstration der neuen wirtschaftlichen Macht Russlands als Folge seines Erdöl- und Erdgas-reichtums fast gleichzusetzen mit den US-Machtdemonstrationen für die weltweiten amerikanischen Erdölinteressen. Die hier von mir aufgezählten Fakten zeigen die Gefahren eines jederzeit möglichen dritten Weltkrieges auf! - Ich stelle die Frage: Werden sich die Völker der Welt wieder wie 1914 und 1939 auf die Schlachtbank - diesmal eines absoluten Vernichtungskrieges ? führen lassen? Ich rufe alle Menschen guten Willens auf: Lasst uns gegen die verantwortungslose Politik einiger "großer Staatsmänner" gewaltfreien Widerstand leisten! Wien, 6. August 2007 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Oct 13 12:54:37 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 13 Oct 2008 12:54:37 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 740 - Ilisu-Staudammprojekt gescheitert? Message-ID: <48F328ED.3020501@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 740 - ECA-Watch/ WEED (D): Ausstieg aus dem türkischen Staudammprojekt Ilisu offiziell eingeleitet. Europäer (Deutschland, Österreich, Schweiz) schicken "Blauen Brief" an Türkei - einmaliger diplomatischer Vorgang. (Siehe auch Info 728) Bad Ischl, 13.10.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Ausstieg aus Ilisu offiziell eingeleitet Europäer schicken "Blauen Brief" an Türkei - einmaliger diplomatischer Vorgang Berlin 8.10.2008 Jetzt ist es offiziell: Deutschland, Österreich und die Schweiz wollen aus dem Ilisu-Projekt in der Türkei aussteigen. Laut Staatssekretär Erich Stather vom deutschen "Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung" haben die drei Länder gestern die Ausstiegsklausel aktiviert. Damit hat die Türkei ab jetzt nur noch 60 Tage Zeit, die an das Ilisu-Projekt geknüpften Auflagen zu erfüllen. Nach Ansicht von Nichtregierungsorganisationen ist kaum zu erwarten, dass die Türkei in zwei Monaten das umsetzt, was sie zuvor zwei Jahre lang ignoriert hat. "Pünktlich zu Nikolaus am 6. Dezember könnte dann der Ausstieg vollzogen werden. Nie zuvor hat es einen derartigen diplomatischen Schritt in der Geschichte der europäischen Exportwirtschaft gegeben", so Ulrich Eichelmann von ECA Watch Österreich. "Wir begrüßen diese längst überfällige Entscheidung der drei europäischen Regierungen sehr. Sie ist ein großer Erfolg für die Kampagne zum Ilisu-Staudamm", freut sich Heike Drillisch von der deutschen Ilisu-Kampagne "Gegenströmung". "Wir werden jedoch genau darauf achten, dass nicht noch in letzter Sekunde ein fauler Kompromiss mit der Türkei eingegangen wird." Die Ausstiegsandrohung war notwendig geworden, weil unabhängige Experten wiederholt nachgewiesen hatten, dass die Türkei sich nicht an Auflagen hält und internationale Standards ignoriert. Im März 2007 hatten die drei Staaten mit der Türkei einen Vertrag über die Haftungsgarantien unterzeichnet, um damit die Arbeiten "ihrer" Baufirmen (Andritz AG, Züblin AG, Alstom) am Ilisu-Staudamm zu versichern. Daraufhin sagten die Bank Austria, jetzt UniCredit, die deutsche Deka Bank und die französische Société Générale Kredite in Höhe von mindestens 450 Mio Euro zu. Doch diese Summe dürfte dem Projekt nun nicht mehr zur Verfügung stehen, denn durch den staatlichen "Einstieg in den Ausstieg" werden wohl auch die Banken ihre Kreditzusagen zurückziehen. Damit werden auch die Aufträge der Baufirmen fraglich. "Der wahrscheinliche Ausstieg der Europäer ist eine gute Nachricht für die Bewohner von Hasankeyf und Motivation für uns, den Widerstand auch in der Türkei zu erhöhen. Wir haben jetzt wieder eine echte Chance, unsere Heimat mit seinen jahrtausende alten Kulturschätzen und seiner Natur zu erhalten", so der Bürgermeister von Hasankeyf, Abdulvahap Kusen. Weltweiter Widerstand hat "Ilisu" zu dem meist beachteten und umstrittensten Staudammprojekt gemacht. Eine Delegation aus Hasankeyf mit Bürgermeister Kusen, dem türkischen Naturschutzverein Doga Dernegi, Vertretern der deutschen und österreichischen Ilisu-Kampagne ist derzeit in Berlin, um für den endgültigen Ausstieg zu werben. Am heutigen Nachmittag finden weitere Treffen mit den für Hermesbürgschaften zuständigen Ministerien (Wirtschafts-, Finanz,- Außen- und Entwicklungsministerium) statt. http://m-h-s.org/ilisu/front_content.php?idcat=114&idart=307 Weitere Informationen: * Ulrich Eichelmann, ECA Watch Österreich, ulrich.eichelmann at eca-watch.at, +43-(0)676 662 1512, www.stopilisu.com/ * Heike Drillisch, Gegenströmung - Ilisu-Kampagne Deutschland, heike.drillisch at weed-online.org, +49-(0)177 - 345 26 11 * Christine Eberlein, Erklärung von Bern, ceberlein at evb.ch, +41-(0)794 263 056 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Oct 13 23:02:47 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 13 Oct 2008 23:02:47 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 741 - Indigenous Water Forum and Peace Message-ID: <48F3B777.4080106@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 741 - Indigenous World Forum on Water and Peace: The Pre-Planning Working Group Meeting For an Indigenous World Forum on Water and Peace, September 24-28, 2008; Indigenous Environmental Network (USA): Sacred Waters. Bad Ischl, 13.10.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Hilda Lini aus Vanuatu (Melanesien), eine der Teilnehmerinnen dieses weltweiten Treffens, hat uns die folgende Presseaussendung gemailt. Ich habe noch den Text "Sacred Waters" einer indigenen Umweltinitiative aus den USA angehängt und werde in einem weiteren Info zwei Ergänzungen nachliefern. Matthias Reichl ----------------------------------- The Pre-Planning Working Group Meeting For an Indigenous World Forum on Water and Peace September 24-28, 2008 MEDIA RELEASE The Pre-Planning Working Group gathered on Coast Salish traditional territory, has affirmed that the Indigenous World Forum on Water and Peace can be a global alliance of indigenous peoples working on water issues. At Glenairley - Center for Earth and Spirit, indigenous peoples from different parts of the globe working on water issues at the global level were privileged to share our stories about water. Our goal is global peace between humanity and with the natural world. We formed an alliance of people and organizations to support the planning of an Indigenous World Forum on Water and Peace. We established the Secretariat with appointed staff and we volunteered ourselves to act as an Advisory Group to provide the needed expertise. One of the biggest gaps in water policy development is a denial of the spiritual aspects. Our Elders tell us that water was our first medicine. We are concerned about pollution and degradation of our waters and the global issues that we collectively face. Worldwide, billions of people still lack access to safe drinking water and adequate sanitation. Half of the world's lakes and rivers are now polluted, related illnesses kill 4,500 children per day of whom the most vulnerable victims are the indigenous children. Privatization makes water more scarce. We note that the theme of the next World Water Forum is about 'Bridging the divide for water' and finding innovative solutions to the world water crisis. New decisions will be made at the World Water Forum to set the global agenda for water. Indigenous Peoples need to make meaningful input and offer strategies and solutions. Our theme is simply 'Water and Peace'. We wish to gather on 13-15 March 2009 prior to the World Water Forum (March 16- 22, 2009) Istanbul, Turkey. We acknowledge that much of the work has already been done about the spiritual and physical concept of water to indigenous peoples. We endorsed the following documents by indigenous peoples: WATER IS LIFE: PROTECT WATER NOW! Indigenous Declaration on Water, July 8th, 2001 Musqueam Territory INDIGENOUS PEOPLES KYOTO WATER DECLARATION Third World Water Forum, Kyoto, Japan, March 2003 Declaration of the Peoples World Water Movement New Delhi, India January 2004. A Report of the Indigenous Peoples Presentation on the Topic of: "Spirituality and Sustainability- Water, the Common Element" Presented to the Council for a Parliament of the World's Religions' 2004 Goldin Institute for International Partnership and Peace Annual Forum November 6-12, 2004, Taipei, Taiwan TLATOKAN ATLAHUAK DECLARATION, Declaration of the Indigenous Peoples Parallel Forum of the 4th World Water Forum,Mexico City, Mexico,March 17-18, 2006 Recommendations for the World Peace Forum, Vancouver, Canada, July, 2006 INDIGENOUS PEOPLES ISSUES - LAND, TERRITORIES AND NATURAL RESOURCES, May 2007 "Water is Sacred, Water is Life, Water is Fundamental: Planning A World Indigenous Forum on Water and Peace, Requesting Support and Participation of the UNPFII. 6th SESSION OF THE UN PERMANENT FORUM ON (note: this recommendation was included as a recommendation in the final report) Collective statement: Intervention to the Seventh Session of the United Nations Permanent Forum on Indigenous Issues 2008 Submitted by the Seventh Generation Fund for Indian Development Agenda Item 3: Special theme: Climate change, bio-cultural diversity and livelihoods: the stewardship role of Indigenous peoples and new challenges PROTECTION OF WATER Permanent Forum on Indigenous Issues Seventh Session New York, 21 April - 2 May, 2008, Item 9: Future Work of the Permanent Forum, Water is Sacred; A Collective Intervention from the World Indigenous Water Caucus We want to thank the Coast Salish people for the privilege of meeting on their beautiful territory and for the gifts that they shared. We wish to thank the Sisters of Charity, the Living Languages Institute Foundation, Wondertree Foundation, and the Glenairley - Center for Earth and Spirit for their generosity in funding this gathering. For more information, please contact the Secretariat for the Indigenous World Forum on Water and Peace: Darlene Sanderson, PhD PO Box 37034 2401F, Millstream Road Victoria, BC Canada V9B 0E8 email: indigenouswaterandpeace at gmail.com Mona Polacca, MSW P.O. Box 3146 Scottsdale, Arizona 85271-3146 USA email: mpolacca at cox.net ----------------------------------- Sacred Waters Indigenous Environmental Network "As Indigenous Peoples, we raise our voices in solidarity to speak for the protection of Water. The Creator placed us on this earth, each in our own sacred and traditional lands, to care for all of creation. We stand united to follow and implement our knowledge, laws and self-determination to preserve Water, to preserve life." Indigenous Declaration on Water, July/August 2001, British Columbia, Canada Indigenous traditional teachings recognize and respect water as a sacred and powerful gift from the Creator. Water, the first living spirit on this earth, give life to all creation. Our knowledge, laws and ways of life teach us to be responsible at all times in caring for this sacred gift that connects all life. "There has been a lot said about the sacredness of our land which is our body; and the values of our culture which is our soul; but water is the blood of our tribes, and if its life-giving flow is stopped, or it is polluted, all else will die and the many thousands of years of our communal existence will come to an end" Frank Tenorio, Governor of San Felipe Pueblo World Water Statistics The Earth's surface is covered largely by water (over 70%), however, 97.5% of that water is sea water, laving only a small fraction available for us to drink. Less than 1% of the world's water is available for human consumption. World Water Of the 2.5% fresh water, most is locked up in glaciers, permafrost, and groundwater that would be too expensive to retrieve. "Not only is the level of water in the global well getting low, the water is also polluted sometimes to the point where it is no longer drinkable."Julie Sauffer, The Water Crisis Over half of that 1% is polluted and unusable for for human consumption!! According to the United Nations, about 1.4 billion people lack access to clean water and 2.4 billion people lack adequate sanitation. Because of this, over 9,000 children die daily. Even in places where water is clean and abundant, water is an extremely vital resource, essential to every aspect of life. Commodifying the Sacred Water is sacred, yet in these modern times water has become a commodity; a property interest to be bought, sold and traded in the European-American economic, legal and colonial system. There exists now a manipulation of water rights for economic and political advantage - mostly by governmental bodies. Water is being depleted or converted into destructive uses. Through large dams, trans-boundary diversion projects, mineral extraction, energy production, recreational & agricultural industries, and even bottled water, this sacred element is being exploited. Water is a Basic Human Right All people deserve the right to a clean and accessible water source. However, throughout the world people are struggling for this basic human right. World trade agreements, industries, and corporations want to view water as a commodity, an item that can be traded and sold to the highest bidder, rather than acknowledge that water is a common and basic need for ALL life. IEN's Water Campaign Water is both a human rights and Native/Indigenous rights issue. We raise our voices in solidarity to speak for the protection of the sacredness of Water through the recognition and application of our traditional cultural and spiritual values to water. The Water Campaign strives to network and support grassroots Native/Indigenous peoples and tribal governments, as well as, non-Indigenous water activists and non-governmental organizations to protect the sacredness of water. IEN's Water Campaign was a funded project of IEN between 2004-2005 to focus on the concerns of water becoming privatized. Currently, IEN's Water Campaign is not funded, however all the water campaign work has been incorporated within the energy-climate, mining, toxics, IEN affiliates and other program and organizing work that IEN is involved with. These IEN pages on Water are not meant to be comprehensive on the topic of legally reserved water rights and the body of U.S. federal law that recognizes that American Indian tribes have unique property and sovereignty rights on the water within their territories. In Canada, First Nations are just now beginning to have dialogue on determining what their strategy is on asserting their rights to water. Internationally, especially within the Global South, Indigenous Peoples are fighting for their customary rights to water. For more information: INDIGENOUS ENVIRONMENTAL NETWORK PO Box 485 Bemidji, MN 56619, USA Ph:(218) 751-4967 Fax: (218) 751-0561 Email: Tom Goldtooth at ien at igc.org or Black Mesa Water Coalition P.O. Box 613 Flagstaff, AZ 86002 Ph: (928) 213-5909 Fax: (928) 213-5905 E-mail: Eni Begaye at eneibegaye at mac.com http://www.ienearth.org/water.html -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Oct 14 10:20:26 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 14 Oct 2008 10:20:26 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 742 - Sacred Water and UNO Message-ID: <48F4564A.2050504@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 742 - Indigenous Environmental Network (USA): Sacred Waters, Recommendations (Part 2, Part 1: see Info 741); World Indigenous Water Caucus: 2008 Protection of Water intervention submitted by the Seventh Generation Fund for Indian Development and supportive Indigenous NGO/IPO's to the U.N. Permanent Forum on Indigenous Issues 7th Session, New York, April/ May 2008. (Siehe auch Info 741) Bad Ischl, 14.10.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ This is the follow-up to the Info 741: Indigenous World Forum on Water and Peace ------------------------------------------------ Sacred Waters Indigenous Environmental Network Part 2 What YOU Can Do: Treat Water as Sacred. Respect our traditions. Pray for the water, make offerings to keep water pure and available for the People and all Life. Be a Water Protector. Be aware of water sources around you and make it your business to know these water sources are safe, protected, and/or being managed properly. Be cautions of mining, energy power plants and agricultural and other industrial developments that use and waste great amounts of water. Be AWARE Know where your drinking water comes from. Recent trends are to privatize both drinking water and wastewater systems. In many cases your tap water is of highter quality than bottled water. Conserve Water Whether you live in areas of lots of water or where water is scarce, remember water is a precious resource. Whether in the home, in the tribal community or within industrial development, we can no longer afford to waste water. Avoid Consuming Bottled Water Unless it is an emergency, bottled water is not the solution. Fill re-usable containers with tap water and take them with you. Do Not Pour Chemicals Down the Drain Watch what you pour down your drain and what you put in your garbage. Everything you thourw out will find its way back into the hydrologic cycle. "Perhaps the key to new ways of thinking and interacting with the Earth is reflected within the hydrologic cycle itself." Laura Watchempino, Water Quality Specialist - Acoma Hydrology of the Earth "We believe the aquifers breathe. They breathe in the rain and snow and breathe out in the form of springs. The springs are breathing holes — passageways to Paatuuwaqatsi (the water world)." - Black Mesa Trust Website ----------------------------------------------------- 2008 Protection of Water intervention submitted by the Seventh Generation Fund for Indian Development and supportive Indigenous NGO/IPO's to the U.N. Permanent Forum on Indigenous Issues Seventh Session, New York, 21 April - 2 May 2008, under Item 3: Special theme: Climate change, bio-cultural diversity and livelihoods: the stewardship role of Indigenous peoples and new challenges Permanent Forum on Indigenous Issues Seventh Session New York, 21 April - 2 May, 2008 Item 9: Future Work of Permanent Forum Water is Sacred Collective Intervention World Indigenous Water Caucus Thank you Madame Chair. We wish to acknowledge and pay respects to the Onondaga Nation whose territory we are meeting on today. This is a collective statement from the following Indigenous organizations forming a World Indigenous Water Caucus to do ongoing work (List of participating organizations see at the end of the text): Worldwide, billions of people still lack safe drinking water and adequate sanitation, and related illnesses kill 4,500 children per day of whom the most vulnerable victims are the indigenous children. At the last Permanent Forum, 26 Indigenous Organizations made a collective intervention, requesting the forum recommend a World Indigenous Forum on Water and Peace. This recommendation was adopted as part of the final report of the United Nations Permanent Forum on Indigenous Issues in its sixth session (E/2007/43, par. 54). These recommendations are follow-up to this recommendation. Recommendations: We recommend that the Permanent Forum urge all UN agencies that deal with water and all nation states to: 1. Provide full financial support for a World Indigenous Forum on Water and Peace, that is led by, planned and developed by a wide representation of Indigenous peoples, both from Indigenous communities and Permanent Forum members. This forum can include government representatives, NGO’s and corporations. The funding should be equitable to that provided to the World Water Forum. 2. Regarding water governance and protection: * Urge nation states to change their constitutions to include the Declaration on the Rights of Indigenous Peoples (DRIP). * Fully recognize and implement Indigenous peoples governance of water through the implementation of DRIP at all levels of jurisdiction, including regional and municipal governments. * Include Indigenous peoples in any decisions and policy development affecting water, at all levels of government; * Place strong controls on fossil fuel exploration, and call for moratoriums on nuclear power production, mega-hydro dam construction and deforestation; * Encourage the full participation of Indigenous peoples within each of the UN programs, in the planning and implementation to find solutions to the crisis of water today. 3. Regarding water and spirituality: * Recognize Indigenous peoples’ right to practice their own forms of spirituality * Declare all waterways, especially water sources as sites that are governed by Indigenous peoples; * Include in all school systems the urgent need for the recognition of Indigenous governance of waters and the sacred nature of water; * Call the UN Committee for the Protection of Sacred Sites and the UNESCO World Heritage Sites to recognize Indigenous peoples’ critical role in protecting sacred sites, including sacred sites of waters for the protection of all of life. 4. Regarding water and language: * Equitably fund community-based Indigenous language revitalization programs, including research and development, on par with other forms of education; * Make funding available for the sharing of best practices between Indigenous communities so that they can learn about what has worked for other tribes; * Implement the recommendations of the expert panel on Indigenous languages; * Support a World Indigenous Forum on Languages. 5. Regarding water and education: * Include in education programs local Indigenous contributions to education about traditional values; * Support the development of Indigenous peoples’ media and the inclusion of Indigenous peoples’ traditional teachings in the media of dominant societies by urging nation states to include Indigenous peoples’ contributions to the media industry, so that the media is a positive force in the education of Indigenous perspectives of water. 6. Regarding water and corporations: * Recognize the sacred nature of water; * Recognize the right of all of life to water and call for a moratorium on the privatization on water. Water should not be commoditized and water services have to be kept in the public, not the private sector; * Provide access to clean water and good infrastructure to make clean drinking water accessible to all, regardless of race, ethnicity, or economic status; * Establish a Charter of Corporate Accountability that is guided by Indigenous peoples and respected by companies; * Require corporations to engage with full effective participation and to obtain free, prior and informed consent from Indigenous peoples on decisions that affect our waterways. 7. Urge nation states that are signatories to the UN Convention on the Law of the Sea (UNCLOS) to understand that they are responsible to recognize the pre-existing covenants that Indigenous peoples share with the Creator and Mother Earth and our responsibility to protect all waters, both marine and inland. 8. Request a study to examine alternatives to globalization, and that traditional Indigenous forms of economies be examined and learned from. 9. Call nation states to abolish nuclear arms and proliferation, because all war threatens all waters, all of life. 10. Include Indigenous peoples, especially Elders and women, in disarmament commissions and peace negotiations. 11. Increase significantly funding for safe, affordable, and sustainable supplies of drinking water and sanitation in the poorest regions of the developing world, particularly in the Indigenous Peoples’ territories. 12. Finally, we recommend that the Permanent Forum consider adopting water as the theme for its next session. List of participating organizations: Center for Organization Research and Education Bangsa Adat AlifUru of Maluku Movimento Guaman Poma deAyala Nihiyaw Cree Language and Culture Society The Koani Foundation Ka Lai Maile Ali`i Hawaiian Civic Club Seventh Generation Fund for Indian Development The Living Nation Indian Federation of Indigenous and Tribal Peoples Dimasa Peoples’ Council Federation of Indigenous and Tribal Peoples in Asia All Dimasa Student’s Union Organización de Mujeres Kuri Inti Asian Indigenous Women’s Network Rapanui Parliament Pacific Caucus Australian Aboriginal Caucus Native Women’s Association of Canada Indigenous Environmental Network Source and more texts: www.ienearth.org -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Oct 14 16:10:03 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 14 Oct 2008 16:10:03 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 743 - Antiatom Zwentendorf 30 Jahre Message-ID: <48F4A83B.5000600@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 743 - 30 Jahre Volksabstimmung gegen das Atomkraftwerk Zwentendorf; Plattformaufruf von AtomgegnerInnen zur Kundgebung am 5. November 2008 in Wien: "30 Jahre NEIN zu Zwentendorf - 30 Jahre klug voraus gedacht"; GewerkschafterInnen gegen Atomenergie und Krieg (Wien, A): Wir wollen nicht mehr zahlen ... Bad Ischl, 14.10.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ 30 Jahre NEIN zu Zwentendorf 30 Jahre klug voraus gedacht! KUNDGEBUNG Mittwoch 5. November 2008, 17.00 Uhr Stock im Eisen Platz/Stephansplatz 1010 Wien Das NEIN zu Zwentendorf ist heute genauso wichtig wie damals, denn die Atomindustrie ... . beutet schon beim Uranabbau Land und Leute aus . hat nach wie vor für Atommüll keine Lösung anzubieten . geht über Leichen: erhöhte Krebsraten rund um AKWs werden in Kauf genommen . toleriert bewusst die Gefahren weiterer schwerer Atomunfälle -- jederzeit! . kann sich nur durch höchste Förderungen über Wasser halten . bietet mit AKWs keinen Ausweg aus der Klimakatastrophe . zieht Profit sowohl aus der zivilen wie aus der militärischen Atomnutzung ... daher . Zwentendorf endlich abwracken . Seibersdorfer IAEA-Laboratorien schließen . Raus aus EURATOM und der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) . Stopp für die grenznahen AKW rund um Österreich . Das NEIN zur Atomenergie muss bleiben -- 80% der ÖsterreicherInnen sind gegen die Nutzung der Kernenergie. AntiatomSzene - das Zukunftsnetzwerk gegen Atomenergie * Arbeitskreis gegen Atommüll Waldviertel * ARGE Ja zur Umwelt, Nein zur Atomenergie * ARGE Umweltschutz Almtal, OÖ * Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Bad Ischl * BIGA - Bürgerinitiativen gegen Atommüll -- Solidarität der Atommüll-Standorte Österreichs * GewerkschafterInnen gegen Atomenergie und Krieg * Initiative Heimat und Umwelt * Naturschutzbund Österreich * Naturschutzbund NÖ * Permakultur Austria * PLAGE -Überparteiliche Plattform gegen Atomgefahren Salzburg * Univ.Doz. Dr. Peter Weihs * Wiener Plattform Atomkraftfreie Zukunft u.a. -------------------------------------------- Wir wollen nicht mehr zahlen ... ... für AKW-Ausbau und Aufrüstung (Eurofighter, EU-Armee, Tschad-Einsatz, Ausbau des Überwachungsstaates usw.) werden Milliarden Euro verpulvert, für die Menschen hingegen heißt es dann: "Kein Geld da" und es gibt ungeheure Preis- und Tarifsteigerungen verbunden mit immer mehr Sozial- und Demokratieabbau. Die AKW- und die Rüstungsindustrie wird aus unseren Steuergeldern höchst subventioniert. Österreich zahlt jährlich allein 40 Millionen Euro für die EU-Atomlobby, für EURATOM, finanziert als EUMitglied über die EU-Bank EBRD den Ausbau von AKW in Osteuropa und beherbergt nach wie vor die IAEA, die internationale Atomenergieagentur in Wien und Seibersdorf. Das alles, obwohl die Österreicher und Österreicherinnen schon 1978 bei einer Volksabstimmung NEIN zum AKW Zwentendorf -- NEIN zur Atomenergie gesagt haben. Das heißt, die Herrschenden missachten den demokratischen Volkswillen seit 30 Jahren! Das NEIN zu Zwentendorf ist ein Symbol für echte Demokratie! Man kann etwas gegen die "die da oben" ausrichten, wenn man sich gemeinsam und selbständig von unten zur Wehr setzt! Das NEIN zu Zwentendorf ist den Herrschenden bis heute ein Dorn im Auge und sie wollen die Atomenergie in der EU wiederbeleben. Obwohl die Mehrheit der Menschen in Österreich NEIN zur Atomenergie gesagt hat und heute 80% gegen die Atomenergie sind. Was gilt? Die Entscheidung der Östereicher und Österreicherinnen oder der Wille einiger weniger Industriekonzerne? Demokratie oder Demokratur? Mit dem EU-Vertrag werden wir noch mehr entmündigt. Das NEIN zu Zwentendorf kam unter anderem zustande, weil die Atommüllfrage völlig ungeklärt war -- bis heute weiß niemand wohin mit dem Atommüll. Das Atomgeschäft ist ein Geschäft ohne Gewissen. Hauptsache der Profit stimmt. (Mit EURATOM werden wir noch mehr der EU-Atom- und Rüstungslobby ausgeliefert). Das NEIN zu Zwentendorf ist mehr als richtig! Die Angst vor verheerenden Atomunfällen ist völlig gerechtfertigt: Sellafield (Großbritannien 1956), Harrisburg (USA 1979) Tschernobyl (1986) oder die Fast- Super-GAUs in Japan, Schweden oder zuletzt in Spanien -- von denen kaum mehr berichtet wird -- beweisen dies erschreckend! Alle AKW sind tickende Zeitbomben! AKW kann man nicht "sicher" machen. Rund um AKW führt schon der "Normalbetrieb" zu erhöhten Krebserkrankungen. Wir sollen zahlen für AKW-Ausbau, Aufrüstung und Krieg Das NEIN zu Zwentendorf ist mehr als richtig! AKW und Atombomben sind "siamesische Zwillinge", das heißt, untrennbar miteinander verbunden. Es gibt keine "friedliche" Nutzung der Atomenergie: In AKW wird Plutonium für Atombomben erzeugt. AKW sind tickende Atombomben! Es sind die gleichen Konzerne, die an Aufrüstung und Krieg und an AKW verdienen! Das NEIN zu Zwentendorf bleibt ein wichtiger Beitrag gegen die Versuche, AKW wieder zu beleben und im Namen des Umwelt- und Klimaschutzes uns neuerlich AKW einreden zu wollen. Atomkraft strahlt radioaktiv, hinterlässt Berge von gefährlichem Atommüll und ist keineswegs CO2-frei! Das NEIN zu Zwentendorf, die Ablehnung der Atomenergie ist nicht die Ursache der angeblichen Energieknappheit. Die Ursache ist die nur auf Profitmache ausgerichete Über- und Wegwerfproduktion, die die Kluft zwischen Arm und Reich zunehmend vergrößert und letztlich Erschreckendes zur Folge hat, wenn wir uns nicht wehren: noch mehr Unterdrückung, Aufrüstung und Krieg. WIR WOLLEN, KÖNNEN und WERDEN UNSER NEIN ZUR ATOMENERGIE bewahren, wenn wir uns selbständig und gemeinsam von unten wehren, denn keiner Partei kann man trauen! RAUS aus EURATOM und IAEA! JA zu NEUTRALITÄT und echter FRIEDENSSICHERUNG! NEIN zu TEUERUNG, SOZIAL- und DEMOKRATIEABBAU, AUFRÜSTUNG UND KRIEGSVORBEREITUNG! GewerkschafterInnen gegen Atomenergie und Krieg, Stiftgasse 8, 1070 Wien Kontakt und Bestellungen des Flugblattes: E-Mail: ggae at gmx.at Flugblätter herunterladen bei: www.atomgegner.at -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Oct 18 22:07:59 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 18 Oct 2008 22:07:59 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 744 - Ossietzky-Medaillen 2008 Message-ID: <48FA421F.6080404@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 744 - International League for Human Rights (Berlin, D): Awarding of the 2008 Carl von Ossietzky Medal for Anarchists Against the Wall, from Israel, and Bil'in Popular Committee, Bil'in, Palestine. Bad Ischl, 18.10.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ International League for Human Rights In the spirit of Carl von Ossietzky The Executive Board Berlin, October 13 2008 Press Release Awarding of the 2008 Carl von Ossietzky Medal The awards ceremony for this year's Carl von Ossietzky Medal will be held on December 7, 2008 from 11:00 a.m. to 1:00 p.m. in the "Haus der Kulturen der Welt" (the House of World Cultures), Berlin. (The press conference will take place on December 6, 2008 at 10:00 a.m. in the House of World Cultures.) The Board of Trustees of the International League for Human Rights honors two groups for their courageous dedication to human rights: l Anarchists Against the Wall from Israel http://www.awalls.org/about_aatw , http://www.awalls.org l Bil'in Popular Committee, Bil'in, Palestine http://www.bilin-village.org/english/discover-bilin/, http://www.bilin-village.org/index.htm. Israeli journalist and peace activist Uri Avnery will speak as guest of honor at the awards ceremony. He will also speak at the press conference. Sixty years after the Universal Declaration of Human Rights was proclaimed by the United Nations' General Assembly (on December 10, 1948), the Carl von Ossietzky Medal for outstanding service in the realization of basic and human rights has special significance. May 4, 2008 was the 70th anniversary of the death of Nobel Peace Prizewinner and pacifist Carl von Ossietzky, who, because of his staunch resistance to militarism, war and racism, was taken by force to the Sonnenburg concentration camp (located near the present-day Polish city of Slonsk), where he was cruelly tortured. With this in mind, the International League for Human Rights' Board of Trustees salutes two organizations that - with the courage of their convictions, in keeping with Carl von Ossietzky's spirit - struggle jointly for a common cause. Anarchists Against the Wall and the Bil'in Popular Committee exemplify the nonviolent resistance to the Israeli-built "Separation Wall" on Palestinian land, as well as steadfastness in the diverse grass-root campaigns against the Israeli Occupation of the West Bank and Gaza Strip. These groups incarnate a forward-looking culture free of exclusion and destruction, demonstrating thereby the possibility of living together in peace and freedom. They also consistently represent their cause on the international stage: The Bil'in village, for example, sued two Canadian real estate companies in Quebec's Superior Court for their part in constructing the Israeli settlement of Modi'in - mostly on Bil'in's land. The two groups were founded by young activists around the same time: * Anarchists Against the Wall was formed in 2003 to protest Israel's construction of the Wall. * The Bil'in Popular Committee was founded in December 2004 in reaction to Israel's planned - and in the meantime fully realized - "barrier fence" that separates the village of Bil'in from 60% of its fields and olive groves. The two groups owe their effectiveness to their politically independent, self-determined, transparent and nonviolent practices. Friday demonstrations at the barrier fence in Bil'in have been organized by the village's popular committee every single week since 2005, leading to the formation of a broad international network of support and protection. The Israeli Border Police shoot tear gas, rubber- and steel-coated bullets, and - most recently - stink bombs at the demonstrators at close range, untroubled by causing the nonviolent protesters serious bodily injuries. By honoring Anarchists Against the Wall and the Bil'in Popular Committee, the Board of Trustees of the International League for Human Rights highlights the organizations' common conviction that helps them surmount great obstacles and dangers in their mutual ideal of a worthy - and shared - future. Their exemplary activities are -- in the age of globalization - of great significance for the realization of the ideals of the Universal Declaration of Human Rights - well beyond Israel/Palestine. With his comrade Rachel Avnery, Uri Avnery will take part in the awards ceremony where he will speak as the guest of honor. He will also speak at the press conference. In 2001 Uri Avnery received - along with Rachel and the Israeli peace group, Gush Shalom - the Stockholm Alternative Peace Prize. He was further honored by the City of Osnabrück with its Carl von Ossietzky Prize in 2002. Already in 1995, Uri Avnery had received Osnabrück's Erich-Maria Remarque Prize, and in 1997, the Aachen Peace Prize. -- Internationale Liga f. Menschenrechte (ILMR) - FIDH/AEDH Deutschland International League for Human Rights - FIDH/AEDH Germany Haus der Demokratie und der Menschenrechte Greifswalder Str. 4 Fon: ++49+30 396 2122 Fax: 2147 email: Vorstand at ilmr.de www : ilmr.de -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Oct 18 22:16:35 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 18 Oct 2008 22:16:35 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 745 - Via Campesina Congress Mozambique Message-ID: <48FA4423.4020402@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 745 - Luis Hernández Navarro (Enviado) - La Jornada (Mexico): Family farmers of the entire world meet in Mozambique in defense of rural life. Bad Ischl, 18.10.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Family farmers of the entire world meet in Mozambique in defense of rural life Luis Hernández Navarro (Enviado) - La Jornada, Mexico (Maputo, October 16) They number almost 650, those who arrived in Maputo, the capital of Mozambique, from 86 countries on five continents. They are delegates, translators, technical support team members and special guests of the V International Congress of the Via Campesina. To reach there, most of the delegates have made a considerable economic and human effort. Maputo is not a city you get to easily. The hosts, the farmers of the National Union of Mozambique Farmers (UNAC in Portuguese), have organically grown the food that will be served to guests. But that is just how this international movement behaves. >From its birthing, 18 years ago, they have taken initiatives in defense of the rural world and small farmers that simultaneously defy the laws of gravity and the parameters of reason, but which, with the passage of time, demonstrate not only that they are viable, but absolutely necessary. At a moment when the world economy has yet come up for air, in which the credit, environmental, food, trade and finance crises bump up against each other in the international economic architecture, farmer leaders of all the regions of the planet have arrived at this corner of Africa to reflect on the future of agriculture and family farmers and come to agreement on the actions to take. The headquarters for the job is the central school of Frelimo, the party that successfully lead the struggle for national liberation and against Portuguese colonialism and which, already transformed, governs Mozambique today. It is an austere and semi-arid place that still conserves some of its original nature. Via Campesina emerged formally in 1993, in a conference that took place in Mons, Belgium. Annette Aurélie Desmarais, who for various years was a small organic farmer in Canada and who now has become a kind of historian of the organization, insists that those who brought it together had known each other and struggled together. Their common objectives were an explicit rejection of the neoliberal model for rural development. The conference is taking place at a very peculiar moment for Mozambique. The big projects of political transformation that followed the proclamation of independence in June of 1975, that nationalized private property and the exercise of popular power, have been severely weakened, such that in 1987 the country received a loan from the World Bank. The US is today the principal direct foreign investor. Nevertheless, the situation is changing. The president of Brazil, Luiz Inacio Lula da Silva, arrived today at the invitation of his counterpart Armando Guebuza, another step in the Brazilian diplomatic offensive to form relations with South Africa and the ex-Portuguese colonies of Africa. A chess move that shows the potential Brazil has on the international stage, to a nation who played a key role in the Movement of Non-Aligned Nations born out of the conference of Bandung. Lula has taken advantage of his tour to try to un-block the Doha Round on international trade, stuck over serious disagreements between the US and India on agricultural questions. Via Campesina will look at this issue to update their historic position on this matter: that agriculture must remain outside of international trade agreements and the nations ought to have the right to determine their food policies. Henry Saragih, current general secretary of the Via Campesina, summed up in a prepared document for the conference the changes in the international context that will be touched in this gathering. Among these are the reality that, in addition to the failure of trade liberalization, the conflict between rich and poor over climate change, the instability in the production of foods, the use of land to produce agrofuels, changes in the geopolitical balance, the relative weakness of the multilateral financial organisms, the crisis of the Food and Agriculture Organization (FAO), the growing concentration of multinationals, is the decision made by various governments to seriously consider some of the proposals of the Via Campesina as public policy. The Via Campesina Congress is, among many other things, an invaluable x-ray to diagnose the situation in which the family farmers of the world are living across the entire planet. All of this in the midst of the worst food crisis in many years. More pictures and articles on www.viacampesina.org -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Oct 21 09:35:43 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 21 Oct 2008 09:35:43 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 746 - Termine 10-12/2008 Message-ID: <48FD864F.6060107@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 746 - Veranstaltungstermine Oktober - Dezember 2008. Bad Ischl, 21.10.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Veranstaltungen Oktober - Dezember 2008 (Termine siehe auch Info 714) ÖSTERREICH OKTOBER 2008 21.10. 19.30 GRAZ (ORF Landesstudio Stmk.): 1. Menschenrechtsbericht der Stadt Graz - Präsentation und Diskussion. (Infos: www.etc-graz.at) 22.10. 10:00 WIEN (Cafe Schottenring, Schottenring 19): Attac-Pressekonferenz "Finanzkrise - Rettung nur für Reiche?" (Infos: www.attac.at) 22.10. 18:30 WIEN (Österr. Kontrollbank, Strauchg. 1-3): Podiumsdiskussion "Eine Frage der Ehre" Der Ehrbegriff im Spannungsfeld von Orient und Okzident. (Anmeldung: vidc, Tel: 01/713 35 94-75, seewald [at] vidc.org) 22. 10. 19.00 WIEN (VHS Liesing, Liesinger Pl. 3): FIAN-Publikumsdiskussion "Brot oder Benzin". (FIAN, Johann Strauß G. 33/ 2-3, 1040 Wien, Tel: 01 - 2350239, fian-oe [at] oneworld.at, www.fian.at) 22.10. 19:00 SALZBURG (galerie5020, Sigmund Haffner G. 12/1): Ausstellungseröffnung und Diskussion "Protest und Widerstand im Eigensinn der Kunst" - im Rahmen von basics. Medien|Kunst|Gesellschaft. (Infos über weitere Veranstaltungen: Tel. 0662-848817, www.galerie5020.at) 23.10. 19.00 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Filmabend "Occupation 101, Voice of the Silenced Majority" (Frauen in Schwarz, www.nahostfriede.at) 24.10. 10.00 GRAZ (Aula der Universität, Universitätspl. 3): Festakt und Symposium 25 Jahre World University Service/ WUS Austria. Nachmittags: Symposium zur Zukunft der Bildung. (Infos: www.wus-austria.org/about/highlights_news.htm#2) 24.10. 14:00 WIEN (Neustifter Friedhof, Pötzleinsdorfer Höhe 2): Begräbnis von Ernst Schwarcz. 24. - 26.10. ST. PETER in der Au/ Seitenstetten (bei Amstetten, NÖ): 4. Austrian Social Forum. (Infos: www.asf2008.at/) 26.10. 10:30 WIEN (Gedenkstein im Donaupark): Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz 2008. (Infos: http://deserteursberatung.at/article/637/) 26.10. 10:00 - 14:00 WIEN (Platz des Ungehorsams/ früher Heldenplatz beim Volksgarten): Kundgebung Nein zum Heer! (Infos: http://verweigert.at/termine/) 26.10. 10:30 -- 13:00 WIEN (Michaelerpl.): Kundgebung "Wir ehren die Helden und Opfer von Tschernobyl, Stopp dem Atomwahnsinn! Stopp Mochovce 3 + 4" (Wiener Plattform "Atomkraftfreie Zukunft", Tel. 01-865 99 39, atomkraftfreiezukunft [at] gmx.at, www.atomkraftfreiezukunft.gmx.at) 27.10. 18:00 WIEN (Rathaus, Volkshalle): Vortrag "Christentum und Globalisierung - Aufgaben, Probleme, Fragen" mit Kardinal Oscar Andrés Rodriguez Maradiaga. (Direktor Caritas International, Honduras) 27.10. 19:00 WIEN (Renner-Institut, Hoffingerg. 26-28): Vortrag und Diskussion "Global Warming and the Limits to Growth" mit Barbara Bergmann (USA). (Anmeldung: Renner-Institut, Tel. 01-804 65 01, post [at] renner-institut.at) 27.10. 20:00 LINZ (KHG, Mengerstr. 23): Vortrag "60 Jahre Israel - 60 Jahre Naqba - 60 Jahre Vertreibung der PalästinenserInnen". (Anmeldg.: Pax Christi OÖ, Tel. 0732-7610-3251, pax.christi [at] dioezese-linz.at) 28.10. 14:00 - 19:00 LINZ (Ursulinenhof, Landstr. 31): Diskussion "Ist weniger mehr? -- Energieverbrauch und Informationstechnologie" (Info: www.oekobuero.at/start.asp?showmenu=yes&fr=&b=424&ID=224933) 28.10. 18:30 WIEN (Uni Wien, HS 31, Karl Lueger Ring 1): Veranstaltung "Die Krone-Doku: Tag für Tag ein Boulevardstück. Und: Was tun für emanzipativ-kritische Medien? Film mit anschl. Open-Space und Workshops mit AktivistInnen zu Medien & Zivilcourage. 28.10. 19.30 GRAZ (ORF Landesstudio Stmk.): Film "Menschenrechtsstädte dieser Welt". (Infos: www.menschenrechtsstadt.at) 29.10.-20.11. SALZBURG (Das Kino, Giselakai 11): Schwerpunktwochen "Interkultureller Dialog in Bildern" und Filmtage "Globales Lernen". Focus: Afghanistan" - u.a. mit Film "Let's make MONEY" (Infos: www.daskino.at, www.suedwindsalzburg.at) 29.10. 15:00 WIEN (Press Briefing Room, Vienna International Centre, C-Building, 3rd floor): Information and Discussion Meeting "Regional Cooperation for a Peaceful Path to European Integration in South Eastern Europe - Experiences from the Stability Pact for South Eastern Europe", Speaker: Marijana Grandits. (Registration till 27.10. at NGO-Committee on Peace, Vienna, reno [at] wvnet.at) 29.10. 19:00 WIEN (Diplomat. Akademie, Favoritenstr. 15a): Seminar "OSCE - lessons from CSCE history" with book presentation. (Anmeldung: info [at] da-vienna.ac.at) 29.10. 20:00 WIEN (Wipplingerstr.23/Stiegenabgang): Que/e/r, Diskussion "Einstellung aller 278a-Verfahren - sofort!" 30.10. 19:00 WIEN (Depot, Breiteg. 3): Buchpräsentation und Diskusion mit Oliver Ressler "Alternative Ökonomien, alternative Gesellschaften". 30.10. SALZBURG (Das Kino, Giselakai 11): Ausstellungseröffnung "Blick auf Afghanistan. Dialog mit Menschen in Bildern". Vortrag über politische, soziale u. kulturelle Hintergründe mit Khaled Mohammed. (Südwind, AAI, Friedensbüro) 31.10. 11:00 - 15:00 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg.8): Aktionstage gegen Käfige & Knäste. Dokumentarfilm zur weltweiten Finanz(markt)krise "Let's make MONEY" von Erwin Wagenhofer. Premieren: 28.10. 19:30 WIEN: Gartenbau Kino 30.10.20:30 GRAZ: Kiz _Kino im Augarten 31.10.18:00 LINZ: Moviemento 31.10. 20.30 ST. PÖLTEN: Cinema Paradiso 1.11. 18:30 INNSBRUCK: Leo Kino 2.11. 19:15 SALZBURG: Das Kino ab 31.10. in vielen Programmkinos in Österreich (und Deutschland) Weitere Infos zum Film: www.letsmakemoney.at --------------------------------------------------------------- NOVEMBER 2008 2.11. STROBL (Deutschvilla): Finissage OÖ. Landesausstellung in Strobl: "UN.SICHTBAR. Widerständiges im Salzkammergut. (Anmeldung: Tel. 0732/77 10 94, office [at] werkstatt.or.at) 4.11. 17:00 - 18:00 ZWENTENDORF/ Donau: Veranstaltung "Die Botschaft von Zwentendorf" - mit Flaschenpost an Donau-Anrainerstaaten, die derzeit Atomkraftwerke betreiben. (Global 2000, Antiatom-Team, Neustiftg. 36, 1070 Wien, Tel: 01/812 57 30 17, www.global2000.at) 4.11. 19:00 WIEN (Rathaus, Festsaal): Buchpräsentation "Ivan Illich - sein Leben, sein Denken" mit Martina Kaller-Dietrich, Freda Meissner-Blau, Wolfgang Sachs 5.11. 10:00 WIEN (Wiener Umweltanwaltschaft, Muthg. 62): Ausstellungseröffnung: "Der Uranabbau kehrt nach Europa zurück". (Global 2000, www.global2000.at) 5.11. 13:00 - 18:00 LINZ (Ursulinenhof, Landstr. 31): Podiumsdisskussion & Ausstellung "30 Jahre Zwentendorf - zurück in die Zukunft" (Infos u. Anmeldung: http://new.antiatomszene.info) 5.11. 17:00 WIEN (Stock am Eisen Pl./ Stephanspl): Kundgebung "Nein zu Zwentendorf, 30 Jahre klug vorausgedacht!" (Gewerkschafter gegen Atomenergie", ggae [at] gmx.at) 5.11. 19:00 LINZ (Ernst Koref Heim, Prunerstr. 3a): Diskussion "Ist Engagement strafbar? Mit den § 278 ff gegen kritische Mitmenschen und soziale Bewegungen". 6.11. 14:00 - 18:00 SALZBURG (Bildungshaus St. Virgil): Tagung "Leben auf (zu) großem Fuß - Unser ökologischer Fußabdruck". 19:00 Podiumsdiskussion. (Infos: www.salzburg.gv.at/fussabdruck) 6.11. 19:00 LINZ (KAPU, Kapuzinerstr. 36), 7.11. 19:00 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Buchpräsentation und Diskussion "Israel/ Palästina: Gewaltfreiheit, Kriegsdienstverweigerung, Anarchismus" mit Sebastian Kalicha. 6.11. 19:00 WIEN (Hauptbücherei, Urban Loritz Platz 2a): Diskussion zum Buch "Experiment Kosovo. Die Rückkehr des Kolonialismus". 7.11. 16:00 - 20:00 SALZBURG (AAI, Wr. Philharmonikerg. 2): Workshop "Migration & Interkulturalität - Chance oder Risiko für die Beziehungen Süd-Nord?" mit Daniela Molzbichler u. Elisabeth Moser (Anmeldung bis 5.11., Tel. 0662-841413-12) 10.11. 19:00 WIEN (Rathaus, Festsaal): Vortrag "Altr und Arbeit - historische und aktuelle Aspekte" mit Univ.Prof. Dr. Josef Ehmer 13.11. 20:00 SALZBURG (Robert-Jungk-Bibliothek, Robert-Jungk-Pl. 1): Diavortrag u. Buchpräsentation "KulturSchock Tuareg - Der Kampf der Tuareg-Nomaden gegen Wüste, Klimawandel u. globalen Energie-Hunger" mit Autor Harald A. Friedl 14. - 16.11. INNSBRUCK (Universität): 4. Österreichische Entwicklungstagung "Wachstum, Umwelt, Entwicklung". (Infos, Anmeldung: www.entwicklungstagung.at) 17.11. WIEN (Österr.Gesellschafts-u.Wirtschaftsmuseum, Vogelsangg. 36): Diskussion mit Karin Scheele u. Christian Felber "Nachhaltig oder neoliberal - Die Umweltpolitik der EU". 20.11. SALZBURG (Residenz): Verleihung des Robert-Jungk-Zukunftspreises 2008 an Jean Ziegler. (Robert-Jungk-Bibliothek, Salzburg) 20.11. 19:30 SALZBURG (AAI, Wr. Philharmonikerg. 2): Vortrag u. Diskussion "Dach über dem Kopf - Straßenkinder & Kindersoldaten in Kolumbien" mit P. Gabriel Mejia. 21.11. KLAGENFURT (Universität, Universitätsstr. 65-67): Tagung "25 Jahre Universitätlehrgang Politische Bildung". (Anmeldung bis 10.11.: Tel. 0463-2700-8653, daniela.rippitsch [at] uni-klu.ac.at 24.11. 19.00 SALZBURG (Kapitelsaal, Kapitelpl. 6): Vortrag u. Diskussion "Droht ein neuer Kalter Krieg? Georgien und die Folgen". (Friedensbüro u.a.) 27. - 29.11. STROBL: Tagung "Sozialkapital in der Erwachsenenbildung" (GWA). (Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang/ BIfEB, 5350 Strobl, Tel. 06137-6621-0, office [at] bifeb.at, www.bifeb.at) DEZEMBER 2008 4. - 6.12. SALZBURG (Jugendgästehaus, Josef-Preis-Allee 18): Civilmedia 08: "Cultures -- Participation -- Dialogue". (Anmeldg.: Radiofabrik Salzburg, Eva Schmidhuber: Tel: 0662-842961, e.schmidhuber [at] radiofabrik.at, Tel: 0662-842961, www.civilmedia.eu.) 4.12. 19:30 SALZBURG (Literaturhaus, Struberg. 23): Lyrisch-musikalischer Abend "Nächstes Jahr in Bethlehem" mit den Viola Raheb (Texte) u. Marwan Abado (Musik) aus Wien/ Palästina 5. - 6.12. WIEN (GBW Wien, Neubaug. 8): Seminar (in Engl.) "Gramsci, Freire and Critical Education". (Anmeldg: GBW Wien, Neubaug. 8, 1070 Wien, info [at] gbw-wien.at) Dokumentarfilm zur weltweiten Finanz(markt)krise "Let's make MONEY" von Erwin Wagenhofer. Premieren: 28.10. 19:30 WIEN: Gartenbau Kino 30.10.20:30 GRAZ: Kiz _Kino im Augarten 31.10.18:00 LINZ: Moviemento 31.10. 20.30 ST. PÖLTEN: Cinema Paradiso 1.11. 18:30 INNSBRUCK: Leo Kino 2.11. 19:15 SALZBURG: Das Kino ab 31.10. in vielen Programmkinos in Österreich (und Deutschland) Weitere Infos zum Film: www.letsmakemoney.at DEUTSCHLAND OKTOBER 2008 23.10. ab 17:30 MÜNCHEN (Odeonsplatz ): SPALTGEWALT -- eine Pyro-Performance zum Thema ATOMARE GEWALT von FLATZ (A). Zur Verleihung der Nuclear Free Future Awards 2008 an Manuel Pino (Tewa, Acoma Pueblo, New Mexiko, USA) und Jillian Marsh (Aborigine, Adnyamathanha Nation, Australien). 26.10. 10:30 (City Kino): Filme und Diskussion mit Claus Biegert u. Preisträgern.(Infos: www.nuclear-free.com/deutsch/frames1.htm) 24. - 26.10 BERLIN: 3. deutschsprachiger Grundeinkommens-Kongress "Auf dem Weg zum Grundeinkommen. Bedingungslos und existenzsichernd". (Info: www.grundeinkommen2008.org/) 30.10. 17:00 - 20:00 BERLIN (vor dem Bundesfinanzministerium): Protestkundgebung zur Finanzmarktkrise. (Infos: www.casino-schliessen.de) 30.10. 19:00 MÜNCHEN (Evang. Stadtakademie, Herzog-Wilhelm-Str. 24): Diskussion " Wird Europa an den Wettbewerb verkauft? Die Wirtschaftsordnung der EU-Verträge". (Anmeldung: Tel. 089/549027-0, info [at] evstadtakademie.de) 31.10. - 2.11. MANNHEIM: Attac - Lateinamerikakongress. (Infos: www.attac.de/lateinamerika-kongress) 31.10. 10:00 - 17:00 BERLIN (Heinrich-Böll-Stiftung; Schumannstr. 8): Internationale Konferenz "Coherent for development? Development check of the financing activities of the European Investment Bank" (Anmeldungen bis 25.10.: Tel. 030-27596643, nicola.jaeger [at] weed-online.org) ab 30.10. in DEUTSCHLAND: Kinostart des Dokumentarfilms von Erwin Wagenhofer "Let's Make Money". (Infos: http://letsmakemoney.de) NOVEMBER 2008 8.11. 13:00 GORLEBEN: Demonstration gegen den CASTOR-Transport mit hochradioaktivem Atommüll. (Infos über weitere Aktivitäten: www.castor.de/8termine.html, www.ausgestrahlt.de) INTERNATIONAL OKTOBER 2008 24. - 27.10. NEW YORK (Wall Street): Protests "Bail Out The People, Not The Bankers!". 24.10. 15:00 - 18:30: March. (Infos: Action Center, New York) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Oct 21 16:39:12 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 21 Oct 2008 16:39:12 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 747 - S. George: Poverty in Neo-Liberal Europe Message-ID: <48FDE990.6040405@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 747 - Susan George (F): Predictable Poverty: The Inevitable Legacy of a Neo-Liberal Europe Bad Ischl, 21.10.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Predictable Poverty: The Inevitable Legacy of a Neo-Liberal Europe by Susan George October 21, 2008 13:15 The requirements for reducing or eliminating poverty, in Europe and world-wide, are known and the money is there, but the weight of the financial lobby is such that political will at present seems non-existent. 'All for ourselves and nothing for other people' seems, in every age of the world, to have been the vile maxim of the masters of mankind. As soon, therefore, as [the great proprietors] could find a method of consuming the whole value of their rents themselves, they had no disposition to share them with any other persons. For a pair of diamond buckles, perhaps, or for something as frivolous and useless, they exchanged the maintenance, or what is the same thing, the price of the maintenance of a thousand men for a year. Adam Smith, The Wealth of Nations, 1776.(1) Introduction In the early twenty-first century, poverty on a world -wide, massive-scale is not merely unnecessary but inexcusable. This is indeed its most striking feature. One could argue, following Adam Smith [who considered himself a "moral philosopher" not an economist] that it was equally avoidable in the Great Britain of 1776, but that is a matter for historians. Here we shall stay in our own century while keeping Adam Smith's words of indictment in mind. The "vile maxim of the masters of mankind" is, alas, alive and well; the masters are still trying to keep all for themselves and allow nothing for other people. Whenever they can, which is most of the time, they organise public policy in such a way that their goals can be met. In contemporary Europe we are living in such a time. Europe could eliminate poverty on its own soil, reliably estimated in 2006 to strike 72 million people, around 15 percent of its total population.(2) It could also contribute hugely to eradicating poverty in the world, taking the lead in the OECD countries in that regard. It has the wealth and the [unused] policy space to do both. Like other OECD countries, however, Europe refuses to confront the obvious solutions which would involve very small changes in the lifestyles of the rich, and a few, somewhat larger ones, for banks and transnational corporations. So it seems to me that the first duty of a participant in a conference concerning "the fight against poverty" is to examine wealth. Whatever might have been possible, politically speaking, in the eighteenth century had people been obliged to share more equally, it was still a time when genuine crop failures could take place; trade was expensive and sometimes the necessities of life were in short supply. Here I shall argue that today, for the first time in human history, poverty retains not a shred of mystery nor of inevitability; one need no longer ask if, technologically and materially speaking, it could be eradicated. The answer is simple and straightforward: yes, it could . Politically, however, as I shall also argue, the European Union, with the complicity of its Member States, is doing whatever lies in its considerable power to prevent this happening both in Europe itself and in the world. This will be the second focus of my contribution.(3) I. Wealth and inequality Now, nearly two and a half centuries after the opening quote from Adam Smith, the father of modern capitalist theory, let us hear the stylistically less well-crafted but nonetheless heartfelt cry of the "Lowtax Network Editorial Team": There is such a lot of money! Despite a presumably temporary dip in asset values as a result of shell-shocked markets post sub-prime, HedgeFund.net said recently that total hedge fund assets stood at $2.848tn at the end of March 2008. (4) Not quite three trillion dollars in hedge funds, or $2.848.000.000.000? So claims Investors Offshore. Although such a sum may sound enormous and indeed amounts to more than twenty percent of the entire GDP of the European Union, it is modest compared to the real private money that is out there. Merrill-Lynch and Cap Gemini have recently published their twelfth annual World Wealth Report , a trustworthy source given that Merrill-Lynch wants to manage as much wealth as possible and therefore has an interest in getting the figures right. Their Report for 2008 counts a shade over ten million "High Net Worth Individuals" in the world-about one in every 670 people. These HNWIs, including the far richer and more exclusive group of "Ultra-HNWIs", in 2007 together controlled $40.7 trillion, that is, $40.700.000.000.000. By the year 2012, Merrill-Lynch believes this group will have collectively accumulated $59 trillion. This projection is reasonable given that the increase of the HNWI's total wealth in 2007 compared to that of the HNWIs of 2006 was more than nine percent. Furthermore, since 2002 the total wealth of this growing class of HNWIs has increased by more than 50 percent. In other words, every year there are more HNWIs [although only a slight increase in their numbers compared to the total world population] and every year their nest-egg grows so that it has now reached dinosaurian proportions. Let us also be clear about the meaning of "wealth" in this context: The Merrill-Lynch Cap Gemini definition limits it to investable wealth of which the HNWIs all have at least a million dollars "excluding collectibles, consumables, consumer durables, and primary residence". In other words, art and wine collections, mansions, luxury cars, top-of-the-line kitchen equipment and other relatively illiquid assets don't count. As a point of comparison, needed when scaling these dizzying financial heights, the $40.7 trillion in the hands of these ten million HNWIs come to more than three times the GDP of either the United States or the European Union, nearly six times that of China and thirteen times the GDP of India. Europe's share of this valuable pie is roughly a quarter and has remained constant as the total pie has grown. Increasingly large sums and shares now go to Asians, Latin Americans and Middle-Easterners. At 3.7 percent, Europe has the lowest growth rate in the numbers of the HNWIs-who now count 3.100.000 Europeans, compared to over 15 percent growth in the numbers of Mid-Easterners and 12 percent of Latin Americans. The wealth accruing to these geographical regions remains, however, modest compared to the total and two-thirds of that wealth is still in North America and Europe. So the investable cash the hedge funds have garnered, those $2.8 trillion that the Lowtax Network brags about, is plainly peanuts-not even seven percent of the pile the HNWIs are sitting on worldwide. Various other measures of private wealth exist, such as the Forbes Magazine list of billionaires world-wide, again measured in $US. The 2006 list [published in 2007] gave 943 names; the one for 2007 published in early March 2008 had grown to 1125 people whose wealth is usually based on corporate shares. I did not have the courage to do the adding-up myself and Forbes does not give totals. Some have said that the total wealth of the 2006 list of fewer than a thousand individuals came to $3.5 trillion. I have lazily added up only the fortunes of the people at the top in 2007: the first three have $180, the first ten $426 billion. Now try the following simple calculation. If you have "only" one billion dollars, like pages and pages of people at the end of the Forbes list, and if you are such an incompetent investor that you make a return of "only" $50 million or five percent a year; then every day of the year, Sundays and holidays included, you must spend $137.000 in pure consumption or you will automatically become richer. In other words, once you reach this level, it is virtually impossible ever to be poor or even just affluent. We can indeed join in the Lowtax Network Team's shout of triumph: "There is such a lot of money!" There is indeed. The world is awash in it and there is quite enough for everyone. But as the simple calculation above indicates, beyond a certain level, it's very hard not to become richer. The natural, mathematical tendency of wealth is to become concentrated where it already is-at the top. The 20/80 "power law" takes over. Twenty percent of the population will have 80 percent of the wealth; 80 percent of the population will have 20 percent of the wealth. Today these figures are even more exaggerated and this will be the case so long as no political intervention or regulation is tolerated. This is precisely the position defended by the European Union and its Member States: allow nature to take its course. .(5) However, before inquiring into the purely European responsibilities concerning the persistence of poverty and what might be done about it, let us quickly look at the collective inequality data for the world, of which the best assessment is undoubtedly the WIDER study published in December 2006. .(6) The main WIDER findings were not surprising for those who have studied the subject: In the year 2000, 2 percent of adults in the world owned more than half of global household wealth. The richest 1 percent alone accounted for the ownership of 40 percent of global assets while the top 5 percent captured 71 percent and the top 10 percent held 85 percent of the wealth. The bottom half of humanity got along on barely 1 percent of total assets. These figures show the operation of the power law in high gear, especially since the WIDER definition of "wealth" was broader than that of Merrill-Lynch. The WIDER scholars used the classic "net worth" definition, meaning all physical and financial assets, including homes, the principle asset for most people who own anything, less debts. Who's who, and where, in these WIDER percentages and how much wealth do they have? The good news is that to belong to the category of the "top half" of the human race, you needed only the modest sum of $2200 worth of assets. The bad news is that most people would still feel exceedingly poor at that level, even in terms of Purchasing Power Parity [PPP], the measure now used in most official comparisons. Top 10 percent membership meant owning $61.000; the top 1 percent required $500.000 plus. This latter amount, let us recall, is not nearly enough to get you into the really exclusive ranks of the Merrill-Lynch HNWI club-37 million people are in the top 1 percent according to WIDER whereas only 10 million are of interest to Merrill-Lynch. The WIDER authors estimate that the world's households together possess $125 trillion in wealth, about triple global GDP. If the wealth were shared equally, everyone on earth would have $26.000 worth of assets [WIDER calculates this figure in terms of PPP]. No one expects ever to arrive at complete equality-it probably would not be a good idea even if it were attainable-but these calculations do tend to show that the world as a whole is certainly not "poor" by any standard measure. In the 21st century we thus have a broad and increasingly detailed knowledge about who is rich and who is not, where they live, how many they are, what their wealth is based on and so on. Still, many might say that globalisation is the famous tide that lifts all boats so the poor are benefitting from it too. They are said to have risen from an even lower level on the human scale and their absolute and relative numbers are said to be decreasing [although everyone recognises that if China and India are left out of this equation, the argument collapses]. Leave globalisation and the market, we are told, to increase economic growth and the boats of the poor will rise on the tide with the rest. This is unfortunately not the case. Inequalities are growing mightily both within and between countries and as over thirty recent food riots have shown, market events can plunge tens of millions back into absolute destitution. Tony Addison and Giovanni Andrea Cornia explain why we cannot usefully speak about combating poverty without examining inequality. Inequality matters a great deal where poverty reduction is concerned. It impedes rather than encourages growth and it swamps or punches holes in the boats of the poor. We must recognise that inequality has risen in many countries over the last two decades... . This is disturbing since little progress can be made in poverty reduction when inequality is high and rising. Moreover, contrary to earlier theories of development, high inequality tends to reduce economic growth, and therefore poverty reduction through growth. .(7) Their paper provides evidence of strong negative relationship between inequality and growth and they show that 'Traditional' sources of inequality must be addressed through land reform, and more public spending on the human capital of the poor. These measures, however, even if applied, will not be sufficient since new causes of rising inequality must also be tackled by redesigning stabilization programmes to avoid sharp anti-poor demand compression and to protect pro-poor spending; regulation of privatized enterprises to protect disadvantaged poor consumers; and more pro-poor education investment to offset the tendency of trade liberalization to increase income inequality. More explicitly, avoiding "anti-poor demand compression" and compensating for same with "stabilisation programmes" means that sharp price increases [food, energy, water...] will hit the poor hardest and leave them without the necessities of survival if governments do not act. "Regulation of privatised enterprises" means that these authors assume that privatisation is a fait accompli. So it is, after decades of structural adjustment at the hands of neo-liberal institutions like the World Bank or the IMF applying "Washington Consensus" anti-poor medicine. These policies also have primacy in neo-liberal Europe, one of whose goals is to facilitate the inclusion of all human activities in the marketplace. Thus for Cornia and Addison, at the very least, these now privatised utilities, transport networks, health-care systems, education; but also formerly government-managed food stocks, veterinary services, municipal water systems, rubbish collection and so on must be regulated, that is, overseen by public authorities [if these services haven't disappeared altogether]. They don't ask for re-nationalisation or other forms of public ownership, merely for "regulation". "Pro-poor education investment" to ward of f exclusion of the poor from labour markets when trade is liberalised and subsequently "increases income inequality" is another means of adjusting to contemporary reality and trying to alleviate the plight of the poor. But as we shall see in a moment, fully a third of the European labour force is estimated by the Commission itself to be of "low educational attainment" and there are few signs that Europe has any intention to do anything about it, despite the "Lisbon Strategy". Annual assessments of progress towards the Lisbon goals show Member States falling behind in crucial areas. In other words, neo-liberal globalisation will necessarily create inequalities and the greater the inequalities, the more the poor will be made poorer and more vulnerable. A good part of the "social" or non-monetary wage is wiped out through privatisation and higher prices for basics like water, transport or electricity. Lack of public investment in health and education has, in many places, made recourse to private systems an attractive option for anyone who can afford them-which not everyone can. If one hopes to reduce, much less eradicate poverty, then specific, targeted public policies are required in Europe or elsewhere. It is wishful, if often convenient, thinking to believe that such a result can be achieved through "growth" and some imaginary "magic of the marketplace". Markets reward the haves, not the have-nots for the excellent reason that it cannot even "see" those who contribute little to capitalist production and buy so little that they are nearly invisible to capitalist consumption. We have known for decades that growth does not "trickle down". If one is serious about reducing or eliminating poverty, the obvious road to take in Europe is the Keynesian one of cross-border taxation and redistribution, re-establishment of the social wage through high-quality, integrated [cross border] public services including health-care and life-long education, a responsible fiscal policy including the elimination of tax havens, regulation of financial transactions and imposition of accounting practices that do not allow transnational corporations to use transfer pricing and other dodges; a European Central Bank with a mandate to practice policies leading to full-employment and so on. The European Union is actively avoiding all such practices and in some cases rendering them legally impossible. II. European responsibilities The arguments concerning poverty laid out above could be illustrated and supported for pages more, but this paper has no pretentions to being exhaustive. Nor do I believe it possible to convince anyone not already convinced of the harmful effects of neo-liberal policies. These policies, as now applied throughout Europe and the world, were consciously designed to do exactly what they have done: amass maximum wealth at the top while ignoring the consequences of greater poverty and inequality below. .(8) No one now denies the rise in inequality and wealth concentration but the standard answer to corrective policy changes is always the same. We heard it most recently at the failed mini-ministerial meeting of the WTO in Geneva this summer. Have faith in "market-based solutions" and the market will solve your problems. Let us now look briefly at how Europe, specifically the European Union, with the acquiescence and active cooperation of its Member States, fits into this picture.(9) Since the Single European Act of 1986, the purely economic orientation of the EU has grown ever-clearer. The amendments to previous treaties contained in this Act were designed to increase the capacity of Europe to establish a truly common market. It was also the first time that social policies and democratic aspirations were explicitly pushed aside. The then-President of the Commission, the social-liberal Jacques Delors, explained that these would come "later". We are still waiting. Nearly twenty years later, under the Barroso Commission which many consider the most neo-liberal in EU history, the Treaty for a European Constitution [TEC] drafted by an unelected convention made the market orientation even more explicit. The word "market" occurred 78 times in the text, "competition" [usually accompanied by the phrase "free and undistorted"] was given 25 mentions, "social policy" got three and "unemployment" none. The "four freedoms" were the paramount objective of the TEC: the free movement of "goods, persons, services and capital", interpreted as we shall see shortly in the broadest possible way so as to reduce other rights to the barest minimum. The French debate in 2005 on the TEC and the future of Europe was the most ardent I had witnessed since May 1968: contrary to the assertions of the Commission, the French knew exactly what they were voting for/against. It was a class vote, with everyone but the managerial class voting No and when the French people voted decisively [54.7%] against the TEC [as did the Dutch even more decisively-61.6%-- shortly thereafter], the Commission and European elites discarded all democratic pretence. The people had voted wrongly, therefore the people were wrong and should be ignored. Or, as Commission Vice-President Gunter Verheugen put it even more brutally after the French/Dutch votes, "We must not give in to blackmail". So much for universal sovereignty. The Lisbon Treaty, drafted in an even more secretive fashion and even more difficult to decipher, followed in due course and incorporated virtually all the provisions of the defunct Constitution, passing over the popular rejections as if they had never occurred. According to the principle author of the TEC, Valéry Giscard d'Estaing, Lisbon provided only "cosmetic changes" to make it "easier to swallow". Nicolas Sarkozy admitted that if the French were allowed to vote again, they would again vote No, as would the people of many other nations. Therefore they should not be allowed to vote. The same authoritarian treatment given the French and the Dutch is now being meted out to the Irish. Disregard for one's own rule of unanimity is clearly preferable to another failure and one can be sure that the Commission will not rest until it has obtained the Treaty it wants in order to steamroll ahead with its own profoundly undemocratic, economically divided Europe.(10) Among the poverty-enhancing attributes of the texts Europeans are being forced to swallow are the provisions on public services or rather "services of general economic interest" which are specifically made subject to competition. Unanimity is required for any common social or fiscal policy, meaning that competition will push these downwards. Lisbon obliges EU members to "improve their military capabilities" [while making them subservient to the US and NATO] which means that other budgets will necessarily suffer. Although "enhanced cooperation" is quite easy to realise among like-minded European governments in the military sphere, it is extremely difficult if not impossible to organise cooperation regarding social and fiscal policies. And of course the four freedoms trump all other considerations. The twelve central/eastern European newcomers will not receive anything like the structural funds generously apportioned to Spain, Portugal, Greece and Ireland in earlier days; everything points to the deliberate use of these newcomer countries as reservoirs of cheap labour. In 2005, the "Bolkestein" or services directive was roundly denounced as organising unfair competition between the workers of higher- and lower-wage countries. The characteristically neo-liberal directive stipulated that firms from Eastern Europe need not even register with the authorities of a western European country in order to supply services there, at the going wage and working conditions in the "country of origin". Faced with an outcry, even from the usually docile European Trade Union Confederation, the Commission and Parliament were obliged to soften the directive to some degree and exclude some vital social services from its remit. The Commission, however, true to form, decided that it would get what it wanted through another channel and has now passed on the matter to the European Court of Justice. The result has been consistent jurisprudence in 2007-2008 weakening labour protection and the right to strike, while forbidding a national Member State to consider its own labour code as "public policy". The relevant cases, known as the Vaxholm-Laval, Viking, Ruffert and Luxembourg decisions, have all diminished hard-won worker rights. The Vaxholm-Laval decision forbade Swedish unions to organise industrial action to force a Latvian company [Laval] to pay Swedish wages to its Latvian workers engaged in construction work in the Swedish town of Vaxholm. The Finnish Viking Line wanted to reflag one of its vessels staffed with a largely Finnish crew in Estonia so it could hire an Estonian crew not benefiting from a collective agreement negotiated by the Finnish Seaman's Union. The decision found that "Social policy objectives do not automatically take precedence over the objective of having a properly functioning common market", in this case "freedom of establishment" in Estonia. The Ruffert case concerned the right of German public authorities, when awarding work contracts, to demand that tendering companies commit to paying wages to foreign workers in line with rates specified in collective agreements applicable to German workers. The European Trade Union Confederation General Secretary called the ECJ decision refusing this demand "another destructive and damaging judgement [after Vaxholm-Laval]. They both assert the primacy of the free movement of services over existing labour regulations which apply to the place where the service is provided". The ETUC also called the Ruffert decision "an open invitation for social dumping, which will not only threaten workers' rights and working conditions, but also the capacity of local (small and medium) enterprises to compete on a level playing field with foreign (sub)contractors."(11) Most ominous of all, however, is doubtless the "Luxembourg" case brought by the European Commission against its own EU Member State. The Commission claimed that Luxembourg had violated the EU "Posting of Workers Directive" [PWD] when it transposed this directive into national law. Luxembourg argued that its national "public policy" [which could therefore legally replace the terms and conditions expressly listed in the PWD] included among other provisions written employment contracts, automatic indexation of wages to the cost of living, regulation of part-time and fixed-time work and respect of collective labour agreements. Luxembourg therefore claimed it was justified in requiring foreign employers to conform to its "public policy" which is "to protect workers". The ECJ upheld the Commission on all points: Luxembourg's interpretation was "excessive"; its legislation went beyond what is allowed by the PWD because the latter embodied an "autonomous principle of Community law and can be monitored by the European judge accordingly...National labour law as a whole cannot constitute public policy". .(12) These four decisions create a huge incentive for companies to subcontract work to subsidiaries that are, on paper at least, located in low-cost EU countries. Downward pressure on standards, wages and social rights will necessarily increase. Thus the EU is organising the race to the bottom among workers. Its own statistics show that it has already been successful in reducing the gains of labour while enhancing those of capital. The statistics relating to the labour/capital share of added value can be calculated in different ways, using different bases and different time-lines--economists enjoy arguing about the best ones to use. But the EU itself, in its own most recent Employment in Europe Report 2007 shows that after hitting a peak in 1975 when the labour share of added value was 70 percent [69.9% to be precise], by 2006 it had declined gradually by over 12 percentage points, to 57.8 percent, with, of course, equivalent increases in capital's share from 30 to 42.2 percent. In some countries the decline has been even steeper, as in France which now stands at 56.7 percent labour share of added value. The erosion of the labour share in the new Member States is even more drastic. In 2005 and 2006, Poland stood at 48.6, Bulgaria at 44.6 and Slovakia at only 42.3 percent. Malta, of particular interest to us here, averaged a 51 percent share of added value for labour over the period 1990-2006, peaking in 2003 at 53.3. It has since slipped back to 50 percent. .(13) In the EU, the drop for labour was more than double that of the United States. Although in the US, over the whole period 1960-2006 the share of labour never exceeded 66 percent, with that high point reached in 1970, it was more stable. The low point came in 2005, at 61 percent, for a total loss of "only" five percentage points compared to 12 for the EU. As for Japan, long known as the most egalitarian developed country, it reached a remarkable 76 percent share for labour in 1975-1977 but had plummeted to 60 percent by 2006. In terms of labour share, Europe still remains the worst performer among these major OECD countries-or the best for capital, depending on how one measures. As noted above, economists don't necessarily agree on the details of calculating added value shares between labour and capital, but as the EU points out in its own Report, all the other credible sources-the Bank for International Settlements, the IMF or the OECD-- show exactly the same patterns though the actual numbers may vary. Not being an economist, I am unqualified to assign proportional responsibility for the decline in the labour share [never forgetting the improved share for capital] but it is easy to point to at least some of the factors that have contributed to it. Globalisation has given capital greater bargaining power over labour and changes in this rapport de forces between the two have surely played a part. Offshoring, de-industrialisation with the consequent loss of well-paid manufacturing jobs and the simultaneous rise of less well-paid service jobs also must have had something to do with this trend. Privatisation , like the relentless search for "shareholder value" have gone hand in hand with massive layoffs. The unexamined question in the changes in value-added shares seems to me the role of the financial sector which exploded especially during the past decade. At least during the period from 2000-2006, profits of the banking and financial secotrs were nearly double those of any other industry. Investors had little incentive to invest in the real, job-creating economy. Financial institutions were furiously innovating, leveraging, and passing the hot potato of shaky loans, packaged as "Structured Investment Vehicles" or "Collateralised Debt Obligations", on to other unwary institutions-with the private ratings agencies egging them on. As we know, this bubble has burst, with dire consequences. Working people have already paid several times: first when jobs in the real economy became scarcer and less well paid because of the rush to invest in financial products, not "real" ones; second when many lost their homes or the "equity" [capital] placed in their homes; finally when the bubble burst and taxpayers had to step into the breach to save the financial system. Now they will pay once more as we sink into generalised recession. Europe's growth problem-and it is a problem-is seen to lie not in the dominance of runaway finance but in the "rigidity of the labour market". The remedy, seen from Brussels, is "Flexicurity". This hideous neologism is supposed to combine to best effect flexibility and security but it is also dangerous: the GUE-NGL [progressive left] group in the European Parliament has already labelled it "Flexploitation". Theoretically, the idea is to export the Danish model to the rest of Europe. The Danes have little protection with regard to hiring and firing, but a lot of support if they are between jobs or unemployed. Unfortunately, it's not possible to generalise this system without a great many other changes which the EU and most of its Member States are unwilling or unable to undertake. For example, the Danes [and other Scandinavians] don't want to hear about a "European Minimum Wage" which would be a progressive measure for some other countries, because they know that their own wages [no minimum is set] are higher than an EMW would be. The Scandinavians also live in societies where the social consensus accepts high taxes and expects very high rates of participation in trade unions and collective bargaining among social partners. So while the goals of full employment, high levels of security, willingness to change jobs and access to life-long learning are certainly worthy ones, more emphasis for the moment seems to be placed on flexibility than on security, as the mounting proportions of casual and unwilling part-time employment seem to attest. Furthermore, the 2008 Commission Report on Education brings the unwelcome news that illiteracy [called officially "low performance in reading literacy"] in Europe "actually increased by 10 percent between 2000-2006 and has reached 24.1 percent". These illiterates, unless they can somehow be rescued, will soon join the ranks of the "almost 108 million people [who] still have low educational attainment, about one third of the labour force", which is to say that they are virtually unemployable except in purely manual, unskilled jobs which are in shorter and shorter supply. These people constitute an exceptionally large reservoir of present and future poverty. It would be wrong to leave the subject of European policy's own contributions to poverty without examining, however briefly, the impact of the EU on poverty in the South. Here we have a rich field to choose from. I have argued elsewhere that Europe should commission systematic research on the contribution of its own policies to the "push factors" causing massive immigration which is now treated entirely as a security-police-military problem. My argument is that we have helped to close off every avenue of socio-economic success, particularly in the countries of North and Sub-Saharan Africa and having done this, we are then surprised when the inhabitants of these countries risk their lives trying to move to Europe.(14) I will not elaborate on this theme here other than to say that in my research proposal to the EU Research Directorate, I included in my list of topics which should be examined in relation to migration pressures : the continuing existence of large amounts of external debt and structural adjustment which impede personal development, the acquisition of skills, promote exports over local needs, and so on. Other areas are commodity prices; agriculture, notably the CAP; fisheries, climate change [beyond Europe's sole control] and unfair trade. Here I would like merely to touch on EU trade strategies, particularly the Economic Partnership Agreements [EPAs] under negotiation with ACP countries and the likely results-namely to increase poverty in some of the poorest countries in the world. "Free trade" is the most sacred of the neo-liberal doctrines and the EU Trade Commissioner Peter Mandelson is a true believer. In October 2006, he launched the strategy "Global Europe" which concerns Europe's place in the world through commerce. Particularly since the "Doha Round" of the World Trade Organisation has become stalled if not comatose, Mandelson has concentrated on bilateral and plurilateral negotiations and has given the Economic Partnership Agreement with the 78 African-Pacific-Caribbean countries his particular attention. The definition of "free trade" has shifted enormously in the past decade. Although lowering of tariffs on incoming goods is still an important component of trade agreements, what Mandelson and others refer to as "Beyond Borders Barriers" are as important if not more so. BBBs or "non-tariff barriers" in the European vocabulary mean any obstruction not only to sales of EU goods and services but also "barriers to investment" by European transnational corporations in any area. They want equality of access to government contracts and the elimination of government regulations Europe interprets as "disguised barriers to trade". The WTO is also concerned with all these, but bilateral and plurilateral trade agreements are all "WTO Plus", meaning that by definition they must allow freer movement and fewer "barriers" than WTO agreements do. All the successful, now-industrialised countries, including the most recent ones like Korea or Taiwan, reached their present economic status by protecting their infant industries, using targeted government spending and subsidies and maintaining tariffs often as high as 40 or 50 percent on incoming goods, but these protections are no longer allowed for newcomers. Some of the ACP countries, especially the poorer ones, receive a hefty slice of their revenues from tariffs but are now being asked to forego these without compensation. Mandelson's chief aim, however, seems to be totally unrestricted entry for European transnationals, so he is calling for the dismantling of national investment codes so as to eliminate restrictions on the sectors a TNC can invest in, the number of investors allowed in each sector, quantitative or proportional limitations on investment [for example 49 percent] or repatriation of profits, requirements for local hiring and local content and so on. EPAs can only be described as "leonine". So why do poor countries accept them, as many have done with a few notable exceptions like Senegal? They have signed because the EU has told them that if they don't, their development aid will be cut and the EU will buy fewer of their products. It is also demanding access to government public procurement contracts, often reserved for local firms, as well as access to raw materials. No country seems too small or insignificant to pry open-in the early days of the services negotiations in the Doha Round, NGOs [legally] obtained copies of the correspondence between the Commission and the major European water companies in which the former asked the latter which countries they wanted to expand in, supplying which services, in which modes. The result was 73 GATS [General Agreement on Trade in Services] requests for market opening in the "request-offer" process, often to extremely poor countries. Conclusion The solutions to poverty, both European and world-wide are quite obvious and, naturally, the financial industry and many other interests lobby consistently against them. As there are between 10.0000 and 15.0000 lobbyists in Brussels, they have a lot of help. --With regard to the financial crisis-cum-recession, transparency is vital. Banks at present won't lend to each other because nobody knows how much debt the other one has and how bad its balance sheet really is. So they are pulling back from most lending and making loans much more expensive. This is known as the "credit crunch" based on lack of trust, not of money. --The private ratings agencies which gave the toxic SIVs and CDOs triple AAA ratings need to be placed under government control; they should be paid by the buyers, not the sellers of securities to eliminate their present perverse incentives. --The finance wonder-boy innovators have to be prevented from passing on the hot potato of toxic debt and obliged to keep a good proportion of their own products on their own books. Leverage [through which $1 can easily become $40, $50 or even $100] must be controlled by enforcing capital requirements with real assets. --Stop allowing the socialising of losses and make shareholders pay the real costs of the debacle. In a general way, we are neglecting to use existing tools. Here are a few: --Cancel the debt of poor Southern countries, but [this is my personal view, not that of any particular NGO] in exchange for involvement of the people in the concerned countries in determining how the savings should be spent. The government should not be allowed to do this by itself. The argument that "one cannot apply conditions" is laughable, given that we have been doing so for decades, but the wrong conditions, those of the Bank-IMF. --Close down tax havens, particularly those in Europe used by Europeans and European companies. The Tax Justice Network estimates that rich individuals have placed well over $11 trillion in such havens; the OECD has branded three major European ones-Andorra, Monaco and Lichtenstein-as completely uncooperative. Tax avoidance and evasion are now major industries. --Tax cross-border financial flows, whether of currencies [recently traded at the rate of $3.2 trillion a day], stock market purchases, or transnational corporation profits. A very small property tax above a certain level would be helpful. Let us hire Price-Waterhouse or the equivalent to tell us how to levy another small tax on the billionaires and the HNWIs. The technical means to do all these exist, the obstacles involved are purely political. --Seek fair trade, not free trade, taking into account the real, long-term interests of Europe, especially with the Mediterranean countries and Sub-Saharan Africa. Recognise food sovereignty as a basic, inviolable right. --Invest in education and ecology. Require the banks that have been bailed out time and again reserve a certain portion of their loans at very low interest rates for these areas. It is now generally known that there is no such thing as "aid flows" from North to South. Rather, the "aid" is coming from the South, or from Southern nationals, to the North and net flows are massively in the North's favour. Worker remittances from migrant workers to their home countries dwarf anything that Europe is sending to them under the heading of "Development Aid" and market opening will proceed by one means or another. Debt service from Sub-Saharan Africa alone continues at the rate of $25.000 every minute. Transnationals set up more or less where they like and disregard the needs of the local people when they do not simply steal their land. We can expect further impoverishment as a result. It is not an accident that many NGOs and social movements have given up on the European Union as it presently exists although they continue to fight against its policies. Yet Europe could be a model for a new kind of society if it abandoned the meretricious, damaging values of neo-liberalism and returned to its Enlightenment roots which would now include enlightened Keynesian policies of taxation and redistribution, at the European and global levels. Europe still has the best social model in the world, based on rights and economic security and this can be mathematically proven.(15) The requirements for reducing or eliminating poverty are known and the money is there. The political will at present seems non-existent, but social movements will continue as best they can to defend a different future, as I have tried to do here. This was Susan George's contribution to "The fight against poverty" civil society project conference 2008 at the Jean Monnet Centre Of Excellence, University Of Malta, 8 October 2008. Susan George is Chair of the Board of the Transnational Institute. Her latest books are Hijacking America: How the religious and secular right changed what Americans think, and We the peoples of Europe. Notes (1) Book III, Chapter IV, p.512 in the Andrew Skinner edition, London, Penguin 1974 (2) Sarah Bouquerel and Pierre-Alain de Malleray, "L'Europe et la Pauvreté: Quelles réalités ? » Note no. 31 for the Robert Schumann Foundation, April 2006 (3) The elites of the United States, Asia, Brazil, etc. are also trying to prevent redistribution and eradication of poverty but this conference centres on Europe. (4) See Investorsoffshore.com, "Private Wealth Management" by the Lowtax Network Editorial Team, August 2008. This network appears to be based in London although this is not clear from the data on the site.. (5) The "power law" holds true in an amazing number of areas: 20% of the banks have 80% of the accounts; 20% of publishers publish 80% of the books; 20% of US colleges receive 80% of the applications and so on. (6) United Nations University World Institute for Development Economics Research [UNU-WIDER] The World Distribution of Household Wealth [James Davies, Susanna Sandstrom, Anthony Shorrocks, Edward Wolff] , Helsinki, December 2006 (7) Tony Addison and Giovanni Andrea Cornia, "Income Distribution Policies for Faster Poverty Reduction", WIDER Discussion Paper no. 2001/93 (8) For the means by which neo-liberal policies became the new "common sense" in the US, see Susan George, Hijacking America: How the Religious and Secular Right Changed What Americans Think, Polity Press, Cambridge, 2008. For more on the enthusiastic participation of the EU in these same policies, see Susan George, We the Peoples of Europe, Pluto Press, London, 2008. (9) Because critics of the Constitution and now the Lisbon Treaty have so often been shoved into the category of "allies of the right" or "anti-Europeans", allow me to make clear that this is not the case for me, for the Attac movement [I am honorary president of Attac France], for the coalition most active in organising the No campaign in France, nor for the many other progressive Europeans I meet. While willingly recognizing my non-elected status and lack of representativity, I find all around me, in many European countries and contexts, something like furor, even hatred for the Commission and the present structures of Europe emerging. Those who feel this way are almost invariably enlightened, fervent Europeans but they want a social, ecological, democratic European Union, not the autocratic, corporate-friendly one being imposed on us now. The more official Europe displays its contempt for the people, the more dangerous this situation could become. Unfortunately, everything indicates that the Commission itself, like the top European bureaucrats, are utterly oblivious to this danger.. . (10) Bruno Waterfield, "EU polls would be lost says Nicolas Sarkozy" The Daily Telegraph, 15 November 2007; . Giscard d'Estaing in hearings before the Constitutional Affairs Committee of the European Parliament 17 July 2007, see also his 'Tribune libre" in Le Monde of 14 June 2007 in which he explains that through Lisbon,, which was the Constitution rendered "colourless and painless" , "public opinion would be unwittingly led to adopt the provisions that [governments} didn't dare present to them straightforwardly". Many other major European figures [Barroso, Merkel, d'Amato, Zapatero, Bertie Ahern, the Belgian foreign minister, etc].all explained that Lisbon was the same thing as the Constitution ; many added that it had been deliberately made much more difficult to understand. . (11) See press releases on the ETUC site (12) Posting of Workers Directive 96/71/EC; European Court of Justice, Commission vs. Luxembourg C319/06 and ETUC Briefing Note on the case. The decision was handed down on 19 June 2008, a week after the Irish referendum favouring the No. The formal name of this court is the Court of Justice of the European Communities. (13) .Employment in Europe Report 2007, Chapter 5, "The labour income share in the European Union"., European Commission, 2007; using country or area specific tables and charts. (14) Susan George, Paper for the EU Research Directorate, programme "Responding to Global Challenges"; "Examining Relationships between European Union Policies and Migratory Pressures" [April 2008, to be included in an as yet unpublished collection of proposals issuing from the Global Challenges workshop. (15) See the final chapter of Susan George, We the Peoples of Europe, op.cit. which is based on the International Labour Organisation report Economic Security for a Better World; 2006, an exhaustive survey classing countries according to seven types of security. European countries, including many in eastern Europe, come out on top; the United States is no. 25. http://www.spectrezine.org/europe/george8.htm see also: http://www.spectrezine.org/europe/george7.htm -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Oct 21 21:23:59 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 21 Oct 2008 21:23:59 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 748 - Via Campesina Youth Declaration Message-ID: <48FE2C4F.6030403@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 748 - Declaration of the Via Campesina Second Youth Assembly, Maputo, Mozambik, October 2008. Bad Ischl, 21.10.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Declaration of the Via Campesina Second Youth Assembly The countryside is our life The earth feeds us The rivers run in our blood We are the youth of the Via Campesina Today we declare the beginning of a new world We come from the four corners of the world To stand together in the spirit of resistance To work together to create hope To talk together about our struggles To learn from each others work To be inspired by each others songs, music and stories To build solidarity between our movements To unite as a strong force for social change. From here we go forward to the four corners of the world. We carry with us a spirit of revolution, The conviction that another world is possible, And the dedication to fight for our way of life. We will fight until we win, until youth all over the world Are able to live in the countryside, as campesinos, with peace and prosperity. When the state tries to repress us, we will unite in solidarity and continue the struggle. When a compañera falls, we will pick her up. When it gets cold, we will embrace each other so that the fire of our struggle will warm our hearts. And each day we will place our bodies, our minds and our hearts on the line and fight for life, and fight for La Via Campesina From the 16th to the 17th of October 2008, young people from more than forty countries and five continents, peasant farmers from different peoples and cultures, members of the Via Campesina, met in Maputo (Mozambique) to celebrate our second Via Campesina World Youth Assembly. We, the Via Campesina youth present here are facing the inequalities and miseries that are taking over the world. We feel that we are the present and the future of the agricultural model that can sustain the world. However, we share common problems that are making that difficult. The greatest of our problems is the neo-liberal, capitalist system that, with its mechanisms of repression, extortion and propaganda, has extended inequality and injustice throughout the world. This system has imposed an industrial agriculture that is causing rural areas to be abandoned, that is causing migration between regions, and is obstructing access to land and natural resources. At the same time the system is encouraging genetically modified organisms, food insecurity and new forms of colonization such as agro-fuels... These problems particularly affect young people, women and workers. Faced with this harsh reality, the young men and women of la Via Campesina, with strength and feeling, opt for a new social model based on food sovereignty for people through integral land reform. For this we propose: -Access to land and favorable agricultural policies that support the return of young people to the countryside, in order to ensure food and the future of our planet. - The struggle and action against the neo-liberal model, imperialism, occupying forces, free trade agreements, agricultural policies imposed by the WTO, the International Monetary Fund (IMF), the World Bank (WB), the multinationals, consumerism, genetically modified organisms and the criminalization of social organizations, and unemployment-provoked migrations. - Solidarity between the regions as social movements that are implementing alternative models in the face of the neo-liberal model, according to principles of complementarity and cooperation by overcome social inequality. - Comprehensive political training for young people. Popular education. Training in peasant farming and agro-ecology. - Improving communication between young people from different organizations and the creation of alternative communication networks as a political and social tool for transforming the dominant model. - Deepening and advancing the debate about migrations, wage laborers and the working class in general. - Articulating the relationships and political, social and cultural alliances between young people in the countryside and the city, with a view towards the unity of the youth of the world for .social change and winning food sovereignty. We have created the following action plan for making these proposals real: 1. Create a provisional Youth Committee during the 5th Conference in order to make the work of coordination more dynamic. 2. To organize at least one regional youth gathering in autumn 2009. 3. To hold an international camp in the Spanish State in autumn 2009. We are also going to work on the following aspects: Encourage political and technical training in each region. Produce and distribute ideological training material linked to the Via Campesina's demands. Creating a list of schools for political training at an international level. Improve communication between our organizations, create alliances with other organizations that fight for the same objectives as la Via Campesina, and open and share the content of this assembly with other friendly organizations and young people. We commit ourselves to develop and strengthen our space as youth in the national, regional and international organizations of the Via Campesina, which is why we ask for incporporation of a male and female youth to serve on the ICC. Organize specific actions against the neo-liberal model and in favor of food sovereignty during the coming meetings, gatherings or assemblies of the Via Campesina Youth. For all these reasons, the youth, female and male of the Via Campesina commit ourselves to continue to struggle for food sovereignty and the rights of family farmers around the world. As Neruda said, you can cut down the flowers, but you cannot stop spring Alerta, alerta, alerta, que camina la juventud en lucha de la Vía Campesina YOUTH!!!!!! Globalicemos la lucha, globalicemos la esperanza!!!!! Globalize the struggle, globalise hope!!! Maputo, October 2008 Posted from: Isabelle Delforge -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Oct 21 22:46:35 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 21 Oct 2008 22:46:35 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 749 - Radical economic transformation Message-ID: <48FE3FAB.1020309@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 749 - The global economic crisis: An historic opportunity for transformation. An initial response from individuals, social movements and non-governmental organisations in support of a transitional programme for radical economic transformation, Beijing, 15 October 2008 Bad Ischl, 21.10.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ The global economic crisis: An historic opportunity for transformation October 21st, 2008 An initial response from individuals, social movements and non-governmental organisations in support of a transitional programme for radical economic transformation Beijing, 15 October 2008 Preamble Taking advantage of the opportunity of so many people from movements gathering in Beijing during the Asia-Europe People's Forum, the Transnational Institute and Focus on the Global South convened informal nightly meetings between 13 and 15 October 2008. We took stock of the meaning of the unfolding global economic crisis and the opportunity it presents for us to put into the public domain some of the inspiring and feasible alternatives many of us have been working on for decades. This statement represents the collective outcome of our Beijing nights. We, the initial signatories, mean this to be a contribution towards efforts to formulate proposals around which our movements can organise as the basis for a radically different kind of political and economic order. Please sign on to this statement by adding your name in the comments section. The Crisis The global financial system is unravelling at great speed. This is happening in the midst of a multiplicity of crises in relation to food, climate and energy. It severely weakens the power of the US and the EU, and the global institutions they dominate, particularly the International Monetary Fund, the World Bank and the World Trade Organisation. Not only is the legitimacy of the neo-liberal paradigm in question, but the very future of capitalism itself. Such is the chaos in the global financial system that Northern governments have resorted to measures progressive movements have advocated for years, such as nationalisation of banks. These moves are intended, however, as short-term stabilisation measures and once the storm clears, they are likely to return the banks to the private sector. We have a short window of opportunity to mobilise so that they are not. The challenge and the opportunity We are entering uncharted terrain with this conjuncture of profound crises -- the fall out from the financial crisis will be severe. People are being thrown into a deep sense of insecurity; misery and hardship will increase for many poorer people everywhere. We should not cede this moment to fascist, right wing populist, xenophobic groups, who will surely try to take advantage of people's fear and anger for reactionary ends. Powerful movements against neo-liberalism have been built over many decades. This will grow as critical coverage of the crisis enlightens more people, who are already angry at public funds being diverted to pay for problems they are not responsible for creating, and already concerned about the ecological crisis and rising prices -- especially of food and energy. The movements will grow further as recession starts to bite and economies start sinking into depression. There is a new openness to alternatives. To capture people's attention and support, they must be practical and immediately feasible. We have convincing alternatives that are already underway, and we have many other good ideas attempted in the past, but defeated. Our alternatives put the well-being of people and the planet at their centre. For this, democratic control over financial and economic institutions are required. This is the "red thread" connecting up the proposals presented below. Proposals for debate, elaboration and action Finance * Introduce full-scale socialisation of banks, not just nationalisation of bad assets. * Create people-based banking institutions and strengthen existing popular forms of lending based on mutuality and solidarity. * Institutionalise full transparency within the financial system through the opening of the books to the public, to be facilitated by citizen and worker organisations. * Introduce parliamentary and citizens' oversight of the existing banking system * Apply social ( including labour conditions) and environmental criteria to all lending, including for business purposes * Prioritise lending, at minimum rates of interest, to meet social and environmental needs and to expand the already growing social economy * Overhaul central banks in line with democratically determined social, environmental and expansionary (to counter the recession) objectives, and make them publicly accountable institutions. * Safeguard migrant remittances to their families and introduce legislation to restrict charges and taxes on transfers Taxation * Close all tax havens * End tax breaks for fossil fuel and nuclear energy companies * Apply stringent progressive tax systems * Introduce a global taxation system to prevent transfer pricing and tax evasion * Introduce a levy on nationalised bank profits with which to establish citizen investment funds (see below) * Impose stringent progressive carbon taxes on those with the biggest carbon footprints * Adopt controls, such as Tobin taxes, on the movements of speculative capital * Re-introduce tariffs and duties on imports of luxury goods and other goods already produced locally as a means of increasing the state's fiscal base, as well as a means to support local production and thereby reduce carbon emissions globally Public Spending and Investment * Radically reduce military spending * Redirect government spending from bailing out bankers to guaranteeing basic incomes and social security, and providing universally accessible basic social services such as housing, water, electricity, health, education, child care, and access to the internet and other public communications facilities. * Use citizen funds (see above) to support very poor communities * Ensure that people at risk of losing their homes due to defaults on mortgages caused by the crisis are offered renegotiated terms of payment * Stop privatisations of public services * Establish public enterprises under the control of parliaments, local communities and/or workers to increase employment * Improve the performance of public enterprises through democratising management - encourage public service managers, staff, unions and consumer organisations to collaborate to this end * Introduce participatory budgeting over public finances at all feasible levels * Invest massively in improved energy efficiency, low carbon emitting public transport, renewable energy and environmental repair * Control or subsidise the prices of basic commodities International Trade and Finance * Introduce a permanent global ban on short-selling of stock and shares * Ban on trade in derivatives * Ban all speculation on staple food commodities * Cancel the debt of all developing countries -- debt is mounting as the crisis causes the value of Southern currencies to fall * Support the United Nations call to be involved in discussions about how the to resolve the crisis, which is going to have a much bigger impact on Southern economies than is currently being acknowledged * Phase out the World Bank, International Monetary Fund, and World Trade Organisation * Phase out the US dollar as the international reserve currency * Establish a people's inquiry into the mechanisms necessary for a just international monetary system. * Ensure aid transfers do not fall as a result of the crisis * Abolish tied aid * Abolish neo-liberal aid conditionalities * Phase out the paradigm of export-led development, and refocus sustainable development on production for the local and regional market * Introduce incentives for products produced for sale closest to the local market * Cancel all negotiations for bilateral free trade and economic partnership agreements * Promote regional economic co-operation arrangements, such as UNASUR, the Bolivarian Alternative for the Americas (ALBA), the Trade Treaty of the Peoples and others, that encourage genuine development and an end to poverty. Environment * Introduce a global system of compensation for countries which do not exploit fossil fuel reserves in the global interests of limiting effects on the climate, such as Ecuador has proposed. * Pay reparations to Southern countries for the ecological destruction wrought by the North to assist peoples of the South to deal with climate change and other environmental crises. * Strictly implement the "precautionary principle" of the UN Declaration on the Right to Development as a condition for all developmental and environmental projects. * End lending for projects under the Kyoto Protocol's "Clean Development Mechanism" that are environmentally destructive, such as monoculture plantations of eucalyptus, soya and palm oil. * Stop the development of carbon trading and other environmentally counter-productive techno-fixes, such as carbon capture and sequestration, agrofuels, nuclear power and 'clean coal' technology. * Adopt strategies to radically reduce consumption in the rich countries, while promoting sustainable development in poorer countries * Introduce democratic management of all international funding mechanisms for climate change mitigation, with strong participation from Southern countries and civil society. Agriculture and Industry * Phase out the pernicious paradigm of industry-led development, where the rural sector is squeezed to provide the resources necessary to support industrialisation and urbanisation * Promote agricultural strategies aimed at achieving food security, food sovereignty and sustainable farming. * Promote land reforms and other measures which support small holder agriculture and sustain peasant and indigenous communities * Stop the spread of socially and environmentally destructive mono-cultural enterprises. * Stop labour law reforms aimed at extending hours of work and making it easier for employers to fire or retrench workers * Secure jobs through outlawing precarious low paid work * Guarantee equal pay for equal work for women -- as a basic principle and to help counter the coming recession by increasing workers' capacity to consume. * Protect the rights of migrant workers in the event of job losses, ensuring their safe return to and reintegration into their home countries. For those who cannot return, there should be no forced return, their security should be guaranteed, and they should be provided with employment or a basic minimum income. Conclusion These are all practical, common sense proposals. Some are initiatives already underway and demonstrably feasible. Their successes need to be publicised and popularised so as to inspire reproduction. Others are unlikely to be implemented on their objective merits alone. Political will is required. By implication, therefore, every proposal is a call to action. We have written what we see as a living document to be developed and enriched by us all. Please sign on to this statement at the bottom of the page. A future occasion to come together to work on the actions needed to make these ideas and others a reality will be the World Social Forum in Belem, Brazil at the end of January 2009. We have the experience and the ideas - let's meet the challenge of the present ruling disorder and keep the momentum towards an alternative rolling!! Initial Signatories (among many others also Matthias Reichl and the Center for Encounter and Active Non-Violence with the comment: "We have to resist non-violently against the wrong-directed decisions of governments and finance-institutions and to organise alternative survival-systems.") The full list of organisations and individuals and the comments see at the homepage of the Casino-Crash-initiative: http://casinocrash.org/?p=235#comments -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Oct 31 21:27:48 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 31 Oct 2008 21:27:48 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 750 - Peking Erklaerung Wirtschaftskrise Message-ID: <490B6A44.3070005@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 750 - Die Erklärung von Peking anlässlich des ASEM-Gegengipfels des Asia-Europa People`s Forum; Die globale Wirtschaftskrise als historische Chance für einen echten Wandel. Einzelpersonen, soziale Bewegungen und NGOs plädieren in einer ersten Stellungnahme für ein Programm für radikalen wirtschaftlichen Umbau. Peking, 15. Oktober 2008. (Englisches Original - siehe Info 749). Bad Ischl, 31.10.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Die Erklärung von Peking anlässlich des ASEM-Gegengipfels des Asia-Europa People`s Forum Die globale Wirtschaftskrise als historische Chance für einen echten Wandel. Einzelpersonen, soziale Bewegungen und NGOs plädieren in einer ersten Stellungnahme für ein Programm für radikalen wirtschaftlichen Umbau. Peking, 15. Oktober 2008. Präambel Das Transnational Institute und Focus on the Global South nutzten das Asia-Europe People's Forum, zu dem viele Vertreter sozialer Bewegungen in Peking zusammengekommen waren, um vom 13. bis 15. Oktober mehrere informelle Nachtsitzungen abzuhalten. Dabei haben wir uns darüber ausgetauscht, was die Ausweitung der weltweiten Wirtschaftskrise bedeutet, und dass sie für uns Gelegenheit bietet, einige der ermutigenden und realisierbaren Alternativen in die Öffentlichkeit zu tragen, an denen viele von uns seit Jahrzehnten arbeiten. Diese Erklärung ist das gemeinsam erarbeitete Ergebnis dieser Pekinger Nächte. Wir ErstunterzeichnerInnen verstehen sie als einen ersten Beitrag und als Versuch, Vorschläge zu formulieren, die unseren Bewegungen als Grundlage für eine radikal andere politische und wirtschaftliche Ordnung dienen können. Bitte unterschreiben Sie diese Erklärung, indem Sie ihren Namen in der englischen Version am Ende unter dem Abschnitt "comments" hinzufügen. Die Krise Das Weltfinanzsystem löst sich mit großer Geschwindigkeit auf. Dies geschieht inmitten einer Vielzahl anderer Krisen rund um Nahrungsmittel, Klima und Energie. Dadurch wird die Macht der USA und der EU und die Macht der von ihnen dominierten globalen Institutionen wie Internationaler Währungsfonds, Weltbank und Welthandelsorganisation, massiv geschwächt. Es wird nicht nur das neoliberale Paradigma in Frage gestellt, sondern die Zukunft des Kapitalismus insgesamt. Das Chaos im Weltfinanzsystem ist so groß, dass die Regierungen im Norden Maßnahmen ergriffen haben, die progressive Kräfte seit Jahren fordern, wie zum Beispiel die Verstaatlichung von Banken. Allerdings ist dieses Vorgehen als kurzfristige Stabilisierungsmaßnahme gedacht, und sobald der Sturm vorüber ist, wird man die Banken wahrscheinlich wieder dem Privatsektor überlassen. Wir haben also nur ein kurzes Zeitfenster, um zu mobilisieren, damit das nicht geschieht. Herausforderung und Chance Diese Situation einer schweren Krise ist für uns Neuland -- die Auswirkungen der Finanzkrise werden hart sein. Die Bevölkerungen werden einem tiefen Unsicherheitsgefühl ausgeliefert, Elend und Not ärmerer Menschen werden überall anwachsen. Wir dürfen jetzt das Feld nicht faschistischen, rechten, populistischen und fremdenfeindlichen Kräften überlassen, die mit Sicherheit versuchen werden, aus der Angst und der Wut der Menschen Kapital für ihre reaktionären Ziele zu schlagen. In den letzten Jahrzehnten sind kraftvolle Bewegungen gegen den Neoliberalismus entstanden. Sie werden in dem Maße wachsen, wie eine kritische Berichterstattung über die Krisen immer mehr Menschen erreicht, die jetzt schon empört darüber sind, dass öffentliche Mittel für die Behebung von Problemen zweckentfremdet werden, für die sie nicht verantwortlich sind; und die jetzt schon besorgt sind angesichts der ökologischen Krise und steigender Preise, vor allem bei Nahrungsmitteln und Energie. Diese Bewegungen werden weiter an Kraft gewinnen, wenn die Rezession ihre Zähne zeigt und die Volkswirtschaften in die Depression abrutschen. Doch jetzt ist eine neue Offenheit für Alternativen da. Diese müssen konkret und umsetzbar sein, wenn sie die Menschen für sich gewinnen sollen. Wir haben überzeugende Alternativlösungen, die schon auf den Weg gebracht sind, und wir haben noch viele andere gute Ideen, die wir in der Vergangenheit - noch ohne Erfolg - ausprobiert haben. Im Zentrum unserer Alternativen steht das Wohlergehen der Menschen und ihres Planeten. Das bedeutet, dass es eine demokratische Kontrolle über die Finanz- und Wirtschaftsinstitutionen geben muss. Das ist sozusagen der rote Faden, der sich durch diesen Katalog von Vorschlägen zieht. Vorschläge zur Debatte, zur Weiterentwicklung und für konkretes Handeln Finanzwesen . Banken umfassend vergesellschaften, nicht nur faule Vermögenswerte verstaatlichen. . Bankinstitutionen schaffen, die in der Bevölkerung verankert sind und bestehende basisnahe Ausleihsysteme stärken, die auf Gegenseitigkeit und Solidarität beruhen. . systematische, volle Transparenz im Finanzsystem schaffen durch die Offenlegung der Bücher für die Öffentlichkeit, gewährleistet durch Bürgerbewegungen und Arbeitnehmerorganisationen. . das bestehende Bankensystem unter die Aufsicht von Parlamenten und Bürgern stellen. . bei der Vergabe von Krediten auch zu kommerziellen Zwecken systematisch soziale (inkl. Arbeitsbedingungen) und ökologische Kriterien anlegen. . minimal verzinsliche Kredite für soziale und ökologische Zwecke und zur Stärkung der derzeit schon wachsenden sozialen Wirtschaft müssen Priorität haben. . Umbau der Zentralbanken nach demokratisch festgelegten sozialen, ökologischen und expansionsorientierten (d.h. rezessionshemmenden) Kriterien zu Institutionen, die der Öffentlichkeit gegenüber rechenschaftspflichtig sind. . Schutz für die Geldüberweisungen von Migranten an ihre Familien und gesetzlich festzulegende Einschränkung von Gebühren und Steuern auf solche Transferzahlungen. Steuern . Schließung aller Steuerparadiese. . Abschaffung der Steuererleichterungen für fossile Brennstoffe und Kernenergie- Unternehmen. . Anwendung deutlich progressiver Steuertarife. . Einführung eines internationalen Steuersystems, um Transfer Pricing (gezielte Preisgestaltung eines Konzerns mit dem Ziel der Steuervermeidung)und Steuerhinterziehung einen Riegel vorzuschieben. . Einführung einer Abgabe auf die Gewinne verstaatlichter Banken zum Aufbau von Bürgerfonds' (s. unten). . Einführung ausgeprägt progressiver CO2-Besteuerung für alle diejenigen mit den größten CO2-Fußabdrücken . Kontrolle der spekulativen Finanzgeschäfte, z.B. über eine Tobin Tax. . Wiedereinführung von Zöllen und Abgaben auf Luxusgüter und auf Waren, die im Inland schon produziert werden: so wird das Finanzaufkommen des Staates gestärkt und gleichzeitig die einheimische Produktion gefördert, was eine Senkung des weltweiten CO2-Ausstoßes bewirkt. Öffentliche Ausgaben und Investitionen . Militärausgaben radikal kürzen. . Öffentliche Ausgaben umschichten: weg von der Schuldenbefreiung von Bankern, hin zur Sicherung von Grundeinkommen und Daseinsvorsorge und zur Bereitstellung sozialer Grundleistungen für Alle, wie: Wohnung, Wasser, Strom, Gesundheit, Bildung, Kinderbetreuung sowie Zugang zum Internet und zu anderen Strukturen der öffentlichen Kommunikation. . Bürgerfonds (s. oben) zur Unterstützung besonders armer Gruppen einsetzen. . Menschen, die wegen der versäumten Zahlung von Hypothekenraten ihr Haus zu verlieren drohen, müssen die Möglichkeit erhalten, ihre Zahlungsbedingungen neu auszuhandeln. . Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen stoppen. . Zur Stärkung der Beschäftigung öffentliche Unternehmen schaffen, die unter der Aufsicht von Parlamenten, lokalen Gemeinschaften bzw. Beschäftigten stehen. . Leistungsfähigkeit öffentlicher Unternehmen durch die Demokratisierung der Betriebsführung verbessern -- Manager des öffentlichen Dienstes, Mitarbeiter, Gewerkschaften und Verbraucherorganisationen dabei unterstützen, in diesem Sinne zusammenzuarbeiten. . Einführung partizipativer Haushaltsgestaltung im Bereich der öffentlichen Finanzen auf allen machbaren Ebenen. . Massive Investitionen in verbesserte Energieeffizienz, umweltfreundliche öffentliche Verkehrsmittel, erneuerbare Energien und in die Behebung ökologischer Schäden. . Preiskontrolle oder -subventionierung für lebenswichtige Konsumgüter. Internationaler Handel und Finanzen . Einführung eines weltweiten Verbots von Leerverkäufen auf Aktien und andere Anteile. . Verbot des Handels mit Derivaten . Spekulationsverbot auf Grundnahrungsmittel . Streichung der Schulden aller Entwicklungsländer. Diese Schulden steigen, weil durch die Krise die Währungen der Länder des Südens fallen. . Die Forderung der Vereinten Nationen unterstützen, in die Gespräche über die Lösung der Krise eingebunden zu werden, die die Volkswirtschaften des Südens sehr viel härter treffen wird als bisher zugegeben wird. . Weltbank, Internationalen Währungsfonds und Welthandelsorganisation schrittweise abschaffen. . US-Dollar als internationale Reservewährung auslaufen lassen. . Eine basisnahe Untersuchungskommission einberufen, welche die notwendigen Mechanismen für ein gerechtes internationales Währungssystem formuliert. . Dafür sorgen, dass Hilfsleistungen nicht infolge der Krise reduziert werden. . Abschaffung der neoliberalen Auflagen für die Entwicklungshilfe. . Abschaffung neoliberaler Auflagen bei Hilfsmaßnahmen . Überwinden des Paradigmas der exportorientierten Entwicklung; stattdessen Neu- bzw. Wiederausrichtung nachhaltiger Entwicklung auf die Produktion für den lokalen und regionalen Markt. . Anreize für Produkte setzen, die zum ortsnahen Verkauf auf dem einheimischen Markt bestimmt sind. . Einstellung aller Verhandlungen für bilaterale Freihandelsabkommen und wirtschaftliche Partnerschaften. . Förderung von Zusammenschlüssen für regionale Wirtschaftszusammenarbeit wie UNASUR, die Bolivarianische Alternative für Amerika (ALBA), das Handelsabkommen der Völker (Tratado de Comercio de los Pueblos TCP), die echte Entwicklung und die Beseitigung der Armut voranbringen. Umwelt . Einführung eines internationalen Entgeltsystems für Länder, die im Interesse des globalen Klimaschutzes auf die Ausbeutung fossiler Brennstoffe verzichten, im Sinne des ecuadorianischen Vorschlags. . Entschädigungszahlungen an die Länder des Südens für die vom Norden verursachten ökologischen Schäden, um die Völker des Südens dabei zu unterstützen, den Klimawandel und andere ökologische Katastrophen zu bewältigen. . Strenge Anwendung des Vorsorgeprinzips im Sinne der UN-Erklärung über das Recht auf Entwicklung; es muss Bedingung für alle Entwicklungs- und Umweltprojekte werden. . keine weiteren Kredite für Projekte des so genannten "Mechanismus für saubere Entwicklung" im Rahmen des Kyoto- Protokolls, die umweltschädlich sind, wie zum Beispiel der Anbau von Eukalyptus, Soja und Palmöl in Monokultur. . Entwicklungsstopp für Emissionshandel und andere ökologisch kontraproduktive technische Pseudolösungen ("TechnoFix"- Konzepte) wie CO2-Abtrennung und - Endlagerung, Agrartreibstoffe, Kernkraft und "saubere Kohle". . Entwicklung von Strategien zur radikalen Drosselung des Konsums in den reichen Ländern, bei gleichzeitiger Förderung nachhaltiger Entwicklung in ärmeren Ländern. . Einführung demokratischen Managements für alle internationalen Finanzierungsinstrumente zur Bekämpfung des Klimawandels, unter starker Beteiligung der Länder des Südens und der Zivilgesellschaft. Landwirtschaft und Industrie . Abwendung vom schädlichen Paradigma der industriezentrierten Entwicklung, das dazu führt, dass der ländliche Raum ausgepreßt wird, um die notwendigen Ressourcen für Industrialisierung und Verstädterung zur Verfügung zu stellen. . Förderung landwirtschaftlicher Strategien, die auf Nahrungsmittelsicherheit, Ernährungssouveränität und nachhaltigen Landbau setzen. . Unterstützung von Bodenreformen und anderen Maßnahmen, die die kleinbäuerliche Landwirtschaft fördern und ländliche und indigene Gemeinschaften unterstützen. . Ausbreitung sozial und ökologisch zerstörerischer Monokultur-Unternehmen stoppen. . Reformen des Arbeitsrechts stoppen, die auf die Verlängerung der Arbeitszeiten, die Lockerung von Kündigungsvorschriften oder die Einschränkung von Arbeitnehmerrechten abzielen. . Schaffung sicherer Arbeitsplätze durch das Verbot prekärer Billigarbeit. . Frauen gleichen Lohn für gleiche Arbeit garantieren -- als grundlegendes Prinzip und auch um die kommende Rezession aufzufangen, indem die Kaufkraft der Arbeitnehmer gestärkt wird. . Die Rechte von Arbeitsemigranten, die ihren Arbeitsplatz verlieren, schützen und für ihre sichere (freiwillige) Rückkehr und Wiedereingliederung in die Heimatländer sorgen. Die Menschen, die nicht zurückkehren können, dürfen nicht dazu gezwungen werden; ihre Sicherheit soll gewährleistet sein, und sie sollten Beschäftigung oder ein Grundeinkommen erhalten. Schlussbemerkung All dies sind praktische, konkrete, vernünftige Vorschläge. Einige entsprechen Initiativen, die schon im Gang sind und sich bewährt haben. Ihre Erfolge müssen öffentlich und einem breiten Publikum bekannt gemacht werden, damit sie Nachahmung finden. Andere Vorschläge werden sich kaum einfach aufgrund ihrer objektiven Vorzüge verwirklichen lassen. Politischer Wille ist gefragt. Implizit ist damit jeder Vorschlag ein Aufruf zum Handeln. Dieses Dokument ist als lebendige Arbeitsgrundlage zu verstehen, die von uns allen weiter entwickelt und ausgearbeitet werden kann und soll. Bitte unterschreiben Sie die Erklärung. Eine nächste Gelegenheit, gemeinsam an den Maßnahmen zu arbeiten, die notwendig sind, um diese und andere Ideen Wirklichkeit werden zu lassen, wird das Weltsozialforum in Belem in Brasilien Ende Januar 2009 bieten. Wir haben die Erfahrung und die Ideen -- wir sollten die derzeit herrschende Unordnung als Herausforderung und Anstoß sehen und den Schwung nutzen, um eine echte Alternative auf den Weg zu bringen! http://casinocrash.org/?p=235#more-235 Übersetzung: http://www.coorditrad.attac.org -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Oct 31 21:49:02 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 31 Oct 2008 21:49:02 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 751 - J. Ziegler: Spekulanten-Tribunal Message-ID: <490B6F3E.1030208@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 751 - Jean Ziegler (CH): Tribunal für Spekulanten. Bad Ischl, 31.10.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Vorbemerkung: Dank einer Kooperation mit Dan Jakubovic (von SOL) hat dieser von Jean Ziegler die Zusicherung bekommen, dass seine Texte - für die er das Copyright hat - frei weiterverbreitet werden dürfen. Es muss folgender Vermerk angeschlossen sein: "Von Jean Ziegler, Autor von 'Das Imperium der Schande', Goldmann-Verlag". Also, bringen wir seine aufrüttelnden Texte unter die Leute! Wer ihn live erleben will - er wird am 20. November 2008 um 19:00 in der Salzburger Residenz sprechen. Er wird dort mit dem Salzburger Robert-Junk-Zukufntspreis ausgezeichnet. (Mehr dazu auf http://www.jungk-bibliothek.at) Matthias Reichl ------------------------------------ Jean Ziegler "Tribunal für Spekulanten" Der Schweizer Soziologe Jean Ziegler fordert Strafen für Wetten auf Nahrungsmittel und warnt vor den Wirkungen der Finanzkrise auf die armen Regionen der Welt. Herr Ziegler, gibt es auch etwas Positives an der Finanzkrise? Ja, sicher: Die neoliberale Wahnidee ist endlich im Eimer. Die Theorie der Autoregulierung der Märkte, der staatenlosen globalen Entfesselung der Märkte als Ziel der Geschichte. Jetzt kann jeder sehen, dass das in den Abgrund führt. Was muss jetzt geschehen? Wer immer für die normativen Menschenrechte war, wie etwa das Recht auf Nahrung, wusste, dass es Eingriffe in den Markt geben muss. Das kann jetzt wieder geschehen. Die Welthandelsorganisation muss die Ernährungssouveränität der Länder wieder respektieren und nicht durch Total-Liberalisierung weiteres Agrar-Dumping zulassen. Auf jedem afrikanischen Markt kann man heute deutsches und französisches Gemüse zu einem Drittel des Preises einheimischer gleichwertiger Produkte kaufen. Welche Auswirkungen hatte die Liberalisierung der Weltmärkte auf Armutsregionen der Welt? Das hat unter anderem dazu geführt, dass alle fünf Sekunden ein Kind unter zehn Jahren verhungert. Täglich sterben über 100 000 Menschen am Hunger oder seinen unmittelbaren Folgen. 923 Millionen Menschen auf der Welt sind permanent schwerst unterernährt. Letztes Jahr waren es noch 854 Millionen Menschen. Das sind UN-Zahlen. Was haben diese erschreckenden Zahlen mit dem Finanzmarkt zu tun? Es gibt drei Dinge, die das Leid hauptsächlich verursachen: Erstens das Agrar-Dumping. Die EU subventioniert das und wir exportieren unsere Überschüsse zum Beispiel nach Afrika, wo diese Überschüsse die Landwirtschaft zerstören. Zweitens die Produktion von Agrar-Treibstoffen. Die USA haben im vergangenen Jahr 138 Millionen Tonnen Mais verbrannt, um Agrar-Rohstoffe herzustellen. Dazu Hunderte Millionen Tonnen Getreide. Das hat zu einer unglaublichen Verknappung der Nahrungsmittel geführt. Das dritte Übel ist die Spekulation auf Nahrungsmittel. Das funktioniert mit Agrar-Rohstoff-Zertifikaten, die an der Börse gehandelt werden. Wie funktioniert diese Spekulation genau? Die Schweizer Großbank UBS hat zum Beispiel gerade Prospekte aufgelegt, die überall in der Schweiz für diese Finanzprodukte werben. Für ein Zertifikat auf Reis. Im Prospekt heißt es, dass dieses Zertifikat auf Reis außergewöhnlich hohe Profite verspricht. Die großen Hedgefonds haben auf der Suche nach profitablen Anlegemöglichkeiten die Agrar-Rohstoffbörsen der Welt angesteuert und dort ihre Termingeschäfte aufgebaut. Sie haben auf Mais, Getreide und so weiter gewettet. Der Reispreis ist innerhalb von nur sechs Monaten um 83 Prozent gestiegen. Mais um 67 Prozent und Getreide um 111 Prozent. Vor allem die Slumbewohner hat das weltweit zuerst getroffen. Die Spekulanten sollten jetzt vor ein Tribunal kommen, wie die Nazi-Verbrecher nach dem Krieg in Nürnberg angeklagt wurden. Das sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wen trifft die Krise am meisten, die Erste oder die Dritte Welt? Jeden Tag werden derzeit in den USA etwa 10 000 Familien aus ihren Häusern ausgewiesen, weil die Kredite platzen. Da kommt die Polizei, klopft an die Tür und sagt: ihre Wohnung wird in 24 Stunden geräumt. 25 Millionen Familien haben in den USA in diesem Jahr ihre Wohnung verloren. Auch die Altersvorsorge ist in den USA börsengebunden. Das ist schlimm, aber was in den Armutsregionen der Welt passiert ist unfassbar. Ich komme gerade aus Darfur zurück. Dort leben 2,2 Millionen Menschen in Lagern. Die werden von den UN geschützt. Wenn dort nicht die weißen Lastwagen mit Mehl und Reis, Trockenmilchsäcken und Wasser kommen, dann sterben die Menschen. Das Welternährungsprogramm verteilt nur 1500 Kalorien pro Erwachsenen pro Tag, obwohl das Existenzminimum laut Weltgesundheitsorganisation bei 2200 Kalorien liegt. Obwohl dort die UN-Fahne weht, werden die Menschen in der Unterernährung gehalten. Und warum? Weil die freiwilligen Beiträge der Staaten gestrichen worden sind. Die Staaten sparen wegen der Finanzkrise an der Nothilfe? Ja. Die Weltgesundheitsorganisation hat die Malaria-Impfkampagne unterbrochen. Alle 22 UN-Organisationen haben ein Budget. Je nach Aufgabe gibt es freiwillige Beiträge. Die Finanz-Krise wirkt sich unmittelbar auf die Budgets aus. Das ist eine Katastrophe für die Dritte Welt. Man muss sich das einmal vorstellen: Um die großen Millenniumsziele der UN zu erreichen, also die acht schlimmsten Plagen der Menschheit vom Hunger bis zur mangelnden Bildung zu besiegen und wirklich die ganze Dritte Welt aus der materiellen Not zu führen, bräuchte es laut UN-Berechnungen nur 82 Milliarden Dollar pro Jahr für einen Zeitraum von fünf Jahren! Wenn ich jetzt ein Mensch wäre in einem Land der südlichen Hemisphäre und sehe, dass in New York in einem Monat 3000 Milliarden Dollar vernichtet worden sind und der amerikanische Finanzminister 700 Milliarden Dollar mobilisiert, um solche Bankhalunken freizukaufen, würde ich mich total verachtet fühlen! Dann sehe ich weiße Rassisten, die sich nur um sich selbst kümmern. Würden Sie den Banken denn kein Geld geben? Doch, aber es müssen Bedingungen gestellt werden. Es ist richtig, dass der Interbankenverkehr unterstützt, Spareinlagen geschützt und das Eigenkapital heraufgesetzt wird. Aber das müsste an strikte Bedingungen gebunden werden: Abschaffung der goldenen Fallschirme für Manager, Transparenzpflicht in der Buchhaltung, Kontrolle über die Manager. Sonst wird die öffentliche Hand nur geschröpft, damit die Gleichen mit den gleichen Methoden weitermachen. Warum sind denn eigentlich die Aktienkurse nach der ersten Ankündigung der Rettungspläne noch einmal in die Tiefe gestürzt? Weil die großen Hedgefonds eventuell denken: wenn der Staat schon bereit ist, zu zahlen, dann setzten wir ihn noch etwas unter Druck. Welche Lehren müssen aus der Finanzkrise gezogen werden? Es muss ein neuer Gesellschaftsvertrag durchgesetzt werden. Die gesellschaftliche Souveränität muss wiederhergestellt werden. Der Finanzmarkt bleibt ein Instrument. Es geht ja nicht um Kollektivierung im DDR-Stil. Aber wir wollen keine Marktgesellschaft, wir wollen eine Marktwirtschaft. Der freie Markt ist nur eine Maske für die unglaubliche Gier weniger Menschen. Der Chef von Lehman Brothers, Richard Fuld, hat sich in den letzten Krisentagen 20 Millionen Dollar Bonus angeeignet. Das ist Banken-Banditismus, Kriminalität mit Hilfe einer Bank. Kann die Erste Welt die Krise auch als Chance zur Neubestimmung begreifen? Ja, genau. Der Zusammenbruch der neoliberalen Wahnidee macht die Sicht frei auf die Notwendigkeit einer ganz anderen Gesellschaft, eines planetaren Gesellschaftsvertrages. Wenn die Menschen in der Herrschaftswelt begreifen, was für ein Irrweg diese spekulative globalisierte Kapitalismus-Ordnung war. Absurd und mörderisch zugleich. Mörderisch, weil sie tötet, und absurd, weil sie unnützerweise tötet. Weil man ja alle materiellen Probleme lösen könnte mit diesem einzigartigen Überfluss an Ressourcen. Wenn diese Sicht sich in der westlichen Öffentlichkeit durchsetzen würde, dann wird auch die Sicht auf die Dritte Welt ganz anders. Dann kommt es zu einem Dialog, zu gemeinsamem Widerstand. Was können wir in der Krise von der Dritten Welt lernen? Dass wir auf derselben Welt leben und dass der Hunger besiegt werden muss, weil es sonst kein Glück für keinen gibt. Kant hat gesagt: Das Leid, das einem anderen angetan wird, zerstört die Menschlichkeit in mir. Das ist ganz sicher so. Die Banker, die wir jetzt haben, begreifen so etwas nicht. Das sind Dschungel-Wegelagerer. Dabei ist doch klar, dass nur dort Investitionen sich auszahlen, wo auch Menschenrechte verwirklicht sind. Der globalisierte Dschungel-Kapitalismus mit seiner Gier, mit seiner Deregulation, mit seinem Irrglauben, seinem Lug und Betrug muss verschwinden. Dieses ganze Weltbild muss verschwinden. Das muss wie die Nazis in den Eimer geworfen werden! Bei den Nazis waren Armeen nötig, um sie zu besiegen. Den Dschungel-Kapitalismus wird hoffentlich die öffentliche Meinung besiegen. Es muss ein Übergang kommen vom Kapitalismus zur Zivilisation. Die planetarische soziale Gerechtigkeit muss durchgesetzt werden. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit haben wir die materiellen Mittel, um das umzusetzen. Das materielle Leid können wir besiegen. Liebeskummer, Krankheit und Tod sind doch schon Leid genug. Glauben Sie, dass die Menschen hierzulande umdenken? Es wird sich die Erkenntnis durchsetzen, dass die Paradigmen der gegenwärtigen Weltordnung mörderisch und verlogen sind. Diese Erkenntnis wird sich durchsetzen, weil jetzt die Menschen im Herzen des Herrschaftsbereiches Opfer sind. Und wenn jemand leidet, dann denkt er richtig. Interview: Matthias Thieme Der Autor Jean Ziegler ist weltweit als scharfzüngiger Globalisierungskritiker bekannt. Zuletzt veröffentlichte der 1934 geborene Soziologe und Politiker das Buch "Imperium der Schande" (Goldmann TB). In dem Band brandmarkt er die multinationalen Konzerne als Mitverursacher des Hungers. In unserer Serie kommentieren Prominente aus Politik, Wirtschaft und Kultur die Finanzkrise. Bislang kamen zu Wort: der ehemalige Daimler-Chef Edzard Reuter und der chinesische Ökonom Ding Xueliang. [ document info ] Copyright © FR-online.de 2008 Dokument erstellt am 20.10.2008 um 16:36:02 Uhr Letzte Änderung am 21.10.2008 um 14:40:34 Uhr Erscheinungsdatum 21.10.2008 http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/?em_cnt=1616315& Jean Ziegler Jean Ziegler wurde in jungen Jahren geprägt von seiner Freundschaft zu Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir sowie durch einen zweijährigen Afrika-Aufenthalt als UN-Experte nach der Ermordung Patrice Lumumbas. (Ich habe mir geschworen, nie wieder, auch nicht zufällig, auf der Seite der Henker zu stehen.) Seine zahlreichen Publikationen (Die Schweiz wäscht weisser, Die Schweiz, das Gold und die Toten, Die Barbaren kommen u.v.a) haben weite Kreise ziehende Skandale ausgelöst und ihm internationales Ansehen, in seinem eigenen Land jedoch den Ruf des Nestbeschmutzers eingetragen. Jean Ziegler ist ein Mann klarer Worte. Sein Buch Wie kommt der Hunger in die Welt? ist in Frankreich an gymnasialen Oberstufen bereits als Schulbuch im Einsatz. Der streitbare Moralist aus Genf wirbt aufrichtig dafür, dass sich in den demokratischen Industrienationen des Nordens Bürgerbewegungen und Initiativen bilden, die ihre Regierung zwingen, den lautlosen Genozid des Hungers zu stoppen. Immer, so Ziegler, geht es um das reale Verhältnis von Barmherzigkeit und Gerechtigkeit, karitativer Hilfe und politischer Reform. Auszug aus: http://www.g26.ch/texte_jean_ziegler_00.html -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Nov 1 22:41:16 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 01 Nov 2008 22:41:16 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 752 - U. Avneri: Our Obama Message-ID: <490CCCFC.9040303@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 752 - Uri Avnery (Israel): Our Obama. Bad Ischl, 1.11.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Our Obama Uri Avnery 1.11.08 IN THREE days, it seems at the moment, the incredible will happen: the most important "white" country in the world will elect a black president. 143 years after the assassination of Abe Lincoln, the man who freed the slaves, and 40 years after the assassination of Martin Luther King, the dreamer of the Dream, a black family will occupy the White House. This will have huge implications in many directions. One of them is an electrifying message to a world-wide order to which I belong: the Order of the Optimists. HOW DOES an optimist differ from a realist? My definition is: a realist sees reality as it is. An optimist sees reality as it could be. Antonio Gramsci, the Italian communist thinker, believed in "the pessimism of the intellect and the optimism of the will." I disagree. True, for anyone versed in world history it is easy to be a pessimist, but for each pessimistic lesson there is an optimistic one (and vice versa, unfortunately). A year before the ascent to power of Adolf Hitler, few believed it to be possible. But it did happen, and a dark chapter began on the pages of world history. On the other hand, a year before the fall of the Berlin Wall, practically nobody believed that it would happen in their lifetime. At the beginning of 1947, hardly anyone believed that within a year the State of Israel would come into being. At the same time, also at the beginning of 1947, practically nobody imagined that a Naqba (disaster) would befall the Palestinians. But it happened. David Ben-Gurion used to say that all experts are experts on what has happened, not what is going to happen. That is not entirely true. Science fiction writers have predicted many things. And in this country, too, there have been some prophets of doom who warned about what would happen to Israel if it proceeded in the direction it was moving. But in principle it is true: experts analyze the existing situation and tend to extrapolate from it into the future. But the future is made by human beings, who are never entirely predictable. In a world in which a person like Barack Hussein Obama can appear from nowhere and advance within a few years to the highest levels of world politics - nothing is predictable, and therefore everything is possible. As the ancient Jewish maxim goes: "Everything is possible and permission is granted." For all the optimists of the world, the message of these elections is: Yes, we can! Good and evil are in our hands. And if we want it, as Herzl said, it is no fairy tale. THAT REMINDS me of the German, the Frenchman, the Englishman and the Jew who decided to write about elephants. The German goes to Africa, returns after ten years and composes a five-volume tome: "A Foreword to a General Introduction to the Origins of the African Elephant". The Frenchman comes back after half a year and writes a slim and elegant volume: "The Love Life of Elephants". The Englishman returns after a week and produces a booklet: "How to Hunt Elephants". The Jew stays at home and writes an essay about "the Elephant and the Jewish Question". During the last few weeks, the Jews in America and in Israel have been asking: Is He Good For The Jews? One contribution to the answer was provided by the American citizens in Israel who have already voted. According to press reports, almost all of them are Jews, most of them are Orthodox and most of them voted for John McCain. Official Israel has been hard put to hide its fear of Obama. A black man. A man whose grandfather was a Muslim. Whose middle name is Hussein. An unknown quantity. Frightening. Obama, on his part, has gone out of his way to show that he would support the Israeli government exactly as his predecessors have. He groveled in the dust before AIPAC. He surrounded himself with Bill Clinton's Jewish aides and hinted that they would enjoy the same status in his future administration. But go and believe a candidate's election promises. They are worth as much as a garlic's skin, as we say in Hebrew. Some people do believe in promises. I have received an e-mail message from a British person: "So instead of the Jewish neo-cons who have ruled Washington we shall get the Jewish Zionists who ruled there under Clinton. What's the bloody diff?" But official Israel is full of angst. The public TV channel has spread pro-McCain propaganda quite openly (while on commercial Channel 10, the commentator Nitzan Horowitz exuberantly supported Obama.) A senior official leaked to Haaretz that Nicholas Sarkozy had privately warned of the frightening inexperience of Obama - a story (whether true or false) designed to provide the McCain campaign with live ammunition in its fight for the Jewish vote in Florida. In a scandalous gesture, the right-wing Israeli ambassador in Washington, Salai Meridor, travelled to a remote town to meet Sarah Palin (of all people!). SO, IS HE "Good For Israel"? In the old Jewish way, this question must be answered with another question: "For which Israel?" There is more than one Israel, as there is more than one USA. George W. Bush, our devoted friend, betrayed his "vision" and gave Ariel Sharon an all-encompassing permit to enlarge the settlement blocs, each of which is a deadly landmine on the road to peace. He hindered Israel from making peace with Syria, which he added to the "Axis of Evil". His invasions of Afghanistan and Iraq gave an immense push to the anti-Israel Muslim fundamentalists, to the creeping domination of Lebanon by Hizbullah and to the strengthening of Hamas in Palestine. No wonder Osama Bin-Laden prays to Allah for a McCain victory. (Perhaps that's the only hope left to McCain.) Bush's predecessor, Bill Clinton, another great friend of Israel, helped Ehud Barak after Camp David to spread the lie that "I have turned every stone, offered them everything they wanted, Arafat has rejected all my generous offers, we have no partner for peace." This mantra dealt a tremendous blow to the Israeli peace camp, from which it has not recovered to this day. At the same time the settlements were being enlarged at a frantic pace, with the knowledge and tacit approval of the Clinton administration. And no wonder: under Clinton, all matters pertaining to the Israeli-Palestinian conflict were in the hands of a group of Jewish Zionists. There was not a single Arab around. There are those who reassure the Obama-fearers in Jerusalem. Even if he wants to change things, they say, he won't be able to. The supporters of (official) Israel dominate the Democratic Party, which enjoys the support and the generous donations of the Jewish voters even in these elections. The supporters of (official) Israel will dominate the next Congress, as they did the last. As in the past, a politician who supports Israel by only 100%, instead of 110%, will be committing political Harakiri. THIS IS all true, but still I dare to hope that Obama will be revealed as a friend of the Other Israel, the Israel that seeks peace. He promises change. I believe that for him this is not an empty phrase, but something more profound that is rooted in his character. The thing that is going to happen this week is not just another transition from one party to another party, when the difference between the two is minimal. The new arrival is a person who has the ability, and seemingly also the will, to get things out of the rut and look at everything with new eyes. That happens from time to time in the United States, which in this respect is superior to other democracies, and especially ours. A new person comes to power and, like the turn of a kaleidoscope, everything looks different. As far as the national interests of the US are concerned, the "larger Middle East" is not a secondary theater. It is one of the most important, and the new administration will have to deal with it right from the beginning. This is also the theater where the catastrophic failures of Bush are the most obvious. When Obama and his people - and I hope that they will be new people, not the wrecks from the Clinton era - examine this subject, they will be compelled to arrive at a self-evident conclusion: that the hatred for the US that is boiling from Morocco to Pakistan is inextricably bound up with the Israeli-Palestinian conflict. This is what has poisoned all the wells. This is the trump card in the hands of the Sunni Osama Bin-Laden and the Shiite Mahmoud Ahmadinejad. This conclusion was already made clear in the bi-partisan Baker-Hamilton report, which Bush has thrown into the wastebasket. This conclusion leads to another one: that it is in the American interest to turn over a new page in our region and to really work for an Israeli-Palestinian, Israeli-Syrian, Israeli-all-Arab and perhaps even Israeli-Iranian peace. This conclusion was apparent already on the morrow of 9/11. I wrote at the time that this was going to happen, any minute now, as the inevitable lesson from the disaster. I was wrong. Bush and the Bushites went in the opposite direction, and made the situation ten times worse. I hope that it will happen now. In other words: I hope with all my heart that Obama will continue to support Israel, but not the Israel of the bullies, the impostors and the hypocrites, who pretend to be negotiating for peace while enlarging the settlements, tightening the oppression in the occupied territories and blabbering about bombing Iran. It is not this Israel that should be supported by the next president, but the Israel that is ready for peace, prepared to pay the price for peace and crying out for an American administration that will give the decisive push to the initiative. OBAMA'S ADVISORS may answer with a question: OK, but where is the Israeli leadership that will respond to such an initiative? Where is the Israeli Obama? We can respond to that only with embarrassed silence. We cannot point to anyone in the Israeli political arena who is ready to take on this task. But an optimist will give another answer: only yesterday you did not have an Obama either. He appeared, because something happened deep down in the "national psyche" of the United States. There was an expectation and there was a longing for a person who would speak the language of hope, audacity, change. And when he appeared, the indifferent public rose and followed him enthusiastically. All the more so because the situation was bad and it was clear that the old road just leads to worse. That can happen here, too. Our Obama can appear suddenly when there is a demand for him. When people get finally fed up with all those politicians, devoid of vision and courage, who pack our stage today. When the demand for change is so strong that it passes from the phase of griping at Sabbath-eve parties to the phase of mobilization and deeds. Then it will become clear that we, too, have a young generation and that our indifferent public can change radically. The victory of the American Obama may well give a big push to the emergence of an Israeli Obama, hopefully as charming as the original. The victory in America should mean for us, paraphrasing a Hebrew poet: If there is an Israeli Obama, let him appear at once! -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Nov 11 21:50:09 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 11 Nov 2008 21:50:09 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 753 - Termine 11-12/2008 Message-ID: <4919F001.7020808@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 753 - Veranstaltungstermine November - Dezember 2008 (Ergänzung). (Siehe auch Info 746 vom 21.10.2008) Bad Ischl, 11.11.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Veranstaltungstermine November - Dezember 2008 (Ergänzung) (Siehe auch Info 746 vom 21.10.2008) ÖSTERREICH NOVEMBER 2008 bis 23.11. ÖSTERREICHWEIT: Global Education Week 2008, Schwerpunkt " Europäisches Jahr des Interkulturellen Dialogs" (Infos: www.globaleducationweek.at) 13., 15. u. 16.11. 20:00 EBENSEE (Kino): Dokumentarfilm "Let's make MONEY" von Erwin Wagenhofer. 13.11. 19:00 WIEN (Republikanischer Club, Rockhg.1): Vortrag v. Stephan Schulmeister "Was ist los auf den Finanzmärkten?" 13.11. 19:30 WIEN (7stern, Siebensterng. 31): Informationsabend "ZeugInnenbegleitung in Guatemala". 14. - 15.11. WIEN (WU, Augasse 25): Tagung "Verteilung und Demokratie. Gesellschaftliche Folgen zunehmender sozialer Ungleichheit". (Infos: www.verteilung.at/veranstaltung.html, www.beigewum.at) 17.11. 18:30 WIEN (Universität, HS 50, Dr. Karl Lueger Ring 1): Podiumsdiskussion "Gewerkschaftliche Kämpfe für ein soziales Europa" im Rahmen der Reihe "Ein anderes Europa ist notwendig!" (Info: www.attac.at) 18.11. 11:00 WIEN (Grüne Bildungswerkstatt Wien, Neubaug. 8): Workshop "Grüne Perspektiven europäischer Gewerkschaftspolitik". (Anmeldg.: Tel. 01-526 91 12, info [at] gbw-wien.at) 18.11. 18:30 WIEN (Grüne Bildungswerkstatt Wien, Neubaug. 8): Seminar "Reichtumsbiographien und Armutslagen". (Anmeldg. siehe oben) 18.11. 19:00 WIEN (Rathaus, Festssaal, Lichtenfelsg. 2): Vortrag von Jean Ziegler "Das tägliche Massaker des Hungers. Wo ist Hoffnung?". Kommentar von Wolfgang Petritsch "Entwicklungshilfe, Entwicklungspolitik - neue Strukturen, neue Zielsetzungen". (Wiener Vorlesungen, www.vorlesungen.wien.at) 18.11. 19:30 GRAZ (Bildungshaus Mariatrost, Kirchbergstr. 18): Vortrag und Diskussion mit Christian Felber "50 Vorschläge für eine gerechtere Welt Welche Werte wollen wir?" (Info: www.attac.at) 19.11. 18:00 WIEN (AK, Prinz Eugen Str. 20-22): Podiumsdiskussion "Ernährung - Krise - Landwirtschaft: internationale, europäische und nationale Alternativen" und Präsentation der Zeitschrift Kurswechsel 3/08 zum Schwerpunktthema "Ernährung". (Info: www.attac.at) 19.11. 19:00 LINZ (Wissensturm, Kärntnerstr. 26): Vortrag von Jean Ziegler "Das tägliche Massaker des Hungers. Wo ist Hoffnung?" (VHS Linz, Tel. 0732-7070-0, www.wissensturm.at) 19.11. 19:30 INNSBRUCK (Haus der Begegnung, Rennweg 12): Vortrag und Diskussion mit Christian Felber "Neue Werte für die Wirtschaft. Auf dem Weg zu einer humanen Wirtschaftskultur". (Info: www.attac.at) 19.11. 20:00 WIEN (ORF KulturCafe, Argentinierstr. 30a): Podiumsveranstaltung "Prag 1968 im Rückblick! Augenzeugen erinnern sich". 20. - 21.11. 12:00 GRAZ (Festsaal Neue Galerie, Sackstr. 16): Symposium: "Die Unsichtbare Intelligenz" mit Barbara Pitschmann von Social Impact und Franz Schandl. 20.11. 19:00 SALZBURG (Residenz): Verleihung des Robert-Jungk-Zukunftspreises 2008 an Jean Ziegler. Festvortrag von Jean Ziegler zum Thema Hunger. (Zählkarten bei Robert-Jungk-Bibliothek, Salzburg, Tel. 0662-873206, office [at] jungk-bibliothek.at, www.jungk-bibliothek.at) 20.11. 19:00 LINZ (Ernst Koref Heim, Prunerstr. 3a): Vortrag und Disk: Börsencrash und Vorherrschaft - wer gewinnt, wer verliert, welche Machtverschiebungen ergeben sich durch die Finanzmarktkrise?" 20.11. 20:00 FREISTADT (Kino): Vortrag und Diskussion mit Christian Felber "Schon wieder Finanzkrise. Wie tief muss der Wandel gehen, damit er greift?" (Info: www.attac.at) 21.11. 9:30 WIEN (Club Stephansplatz 4): Pressekonferenz anlässlich 50 Jahre ksoe (Kath. Sozialakademie Österreichs) "Welche Gesellschaft wollen wir?" (KSÖ, www.ksoe.at) 21.11. 13:00 LINZ (Wissensturm, Kärntnerstr. 26): Forum Friedensstadt Linz, Literarisches Einleitungsstatement von Marlene Streeruwitz. (Info. u. Anmeldung: friedensstadt [at] linz.at) 21. - 22.11. 18:15 WIEN (IWK, Bergg. 17): Beginn des Pierre Ramus-Symposion: "Revolution und Rätedemokratie. Politische Aufbruchbewegungen in Bayern, Österreich und Ungarn nach dem 1. Weltkrieg". 21.11. 18:30 WIEN (Diplomat. Akademie, Favoritenstr. 15A): Podiumsdiskussion "Demokratisches Europa. Durch die Beteiligung der Bürger zu einer besseren Welt" mit Botschafter i. R. Wolfgang Wolte, Gerald Häfner u. Christian Felber. (Info: www.attac.at) 21. - 23.11. GRAZ (Heimatsaal, Paulustorg. 13a): Europakongress "Für Europa lernen" zu den Themen Demokratie, Bildung und Klima. (Grüne Akademie u. GBW Bund, Anmeldg.: Tel. 0316-822557-11, christian.wabl [at] gruene-akademie.at) 21.11. 19:00 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Podiumsdiskussion "Thema: Finanz- und Wirtschaftskrise" u.a. mit Winfried Wolf. (Infos: www.lunapark21.net) 22.11. 12:00 - 18:00 WIEN (VHS Ottakring, Ludo-Hartmannpl. 7): Bundesweiter Linker Ratschlag. (Infos: www.linke.cc) 22. - 23.11. WIEN (Caritas-Karwan-Haus, Blindeng. 44): Seminar "Iran - aktueller Brennpunkt" mit Clemens Ronnefeldt (VB-D). (Internationaler Versöhnungsbund, österr. Zweig, Ledererg. 23/3/37, 1080 Wien, Tel., Fax: 01 408 53 32, office [at] versoehnungsbund.at, www.versoehnungsbund.at) 23.11. 18:00 WINDHAAG b. Freistadt (GH Affenzeller in Mairspindt, OÖ): Übergabe des 3. Sonne+Freiheit-Preises an Initativen in Windhaag/Fr. und im südböhmischen Ve(žovatá Pláne( - für grenzüberschreitende Verdienste im Widerstand gegen die Atomgefahr und für ein vorbildliches Engagement zur Förderung der Erneuerbaren Energien. (Infos: Bernhard Riepl, Verein www.sonneundfreiheit.eu) 25.11. 19:30 INNSBRUCK (Zukunftszentrum Tirol, Universitätsstr. 15a): Vortrag mit Peter Wahl (WEED, D) " Börsen machen Hunger. Die Bedeutung von Finanzmarktspekulation für Nahrungsmittelpreise". 26.11. 11:00: Workshop dazu.(Info: www.attac.at) 26.11. 19:00 LINZ (Universität, Altenberger Str. 69, Keplergebäude HS 6): Buchpräsentation als Performance von Klaus Werner-Lobo, Autor von "Uns gehört die Welt. Macht und Machenschaften der Multis". 26.11. 19:00 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg.8): Filmabend Palästina - Israel "The Wall: Stories Under Occupation" (Frauen in Schwarz, Jüdische Stimmen für einen gerechten Frieden, www.nahostfriede.at) 26.11. 20:00 SILLIAN/ Osttirol (Pfarrheim): Vortrag und Diskussion mit Christian Felber "Alternativen zum Casino-Kapitalismus". (Info: www.attac.at) 27.11. 19:00 WIEN (Depot, Breite Gasse 3): SCRIPTS!-Diskussion mit Erwin Wagenhofer zum Film: Let?s Make Money, let?s talk about... 27.11. 19:00 LINZ (WerkstattBüro, Waltherstr. 15):19h, Film: "Deadly Dust" - über die Auswirkungen des Einsatzes von Uranmunition in Jugoslawien-, Irak- und Afghanistankrieg. 27.11. 19:00 WIEN (Odeon, Taborstr. 10): Vortrag von Dr. Dirk Baecker "Die Beratung der Gesellschaft. Vertrauensspiele in einer unsicheren Welt". (Wiener Vorlesungen, www.vorlesungen.wien.at) 28. - 30.11. INNSBRUCK (Haus der Begegnung, Rennweg 12): 5. Konferenz Zivilgesellschaft: »Zivilgesellschaft und Wirtschaft« - Zwei Bereiche der Gesellschaft: Gegnerinnen oder Partnerinnen? (Info: www.initiative-zivilgesellschaft.at) 29.11. 16:00 WIEN (IWK, Bergg. 17): Günther-Anders-Tage. DEZEMBER 2008 1.12. 19:30 BAD LEONFELDEN (Kino, OÖ): Vortrag und Buchpräsentation mit Christian Schoder " Crash statt Cash". (Info: www.attac.at) 3.12. 19:00 LINZ (Wissensturm, Kärntnerstr. 26): Vortrag von Dr. Christa Wichterich "Eine Flut hebt nicht alle Boote. Chinas Wirtschaftswunder, soziale Ungleichheit und nicht-nachhaltige Entwicklung". (VHS Linz, Tel. 0732-7070-0, www.wissensturm.at) 4.12. 14:00 - 18:30 WIEN (Urania, Dachsaal, Uraniastr. 1): Podiumsdiskussion "Kapitalismus. ... und was nun?" (Anmeldung bei: Monika Rosen, Tel. 01 53 444 / 444, Margarita Skalla Verband Österr. Gewerkschaftl. Bildung, margarita.skalla [at] oegb.at) 9.12. 19:00 GRAZ (Aula der Pädagog. Hochschule, Hasnerpl. 12): Festvortrag zu 20 Jahre Friedensbüro Graz "Kommunale Friedensansätze aus dem Blickpunkt der Identitätsarbeit" mit Vern Neufeld Redekop (CDN). 10.12. 9:00 - 12:30 (Rathaus): Workshops zu "Politik und Identitätsarbeit" und "Umsetzung eines Identitätsansatzes in der BürgerInnenarbeit". (Anmeldung zu Workshops: Tel. 0316-8722183, office [at] friedensbuero-graz.at, www.friedensbuero-graz.at) 10.12. SALZBURG (Aula der Universitätsbibliothek, Stefan-Zwieg-Haus und ARGE Kultur): der Plattform für Menschenrechte Salzburg "60 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte". (Infos: www.menschenrechte-salzburg.at, www.friedensbuero.at) DEUTSCHLAND NOVEMBER 2008 20. - 21.11. BONN (Deutsche Welle, Kurt-Schumacher-Str. ): Conference "Private Companies and Emerging Economies in Zones of Conflict". (Bonn Center for Conversion/ BICC, Peter J. Croll, An der Elisabthekirche 25, 53115 Bonn, Tel.: 0228/91196-0, www.bicc.de) 21. - 22.11. BERLIN (Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Str. 4): Tagung: "Die ,Global Europe'-Strategie -- eine Gefahr für gute Arbeit und Entwicklung?" (Camille Bullot, WEED, Eldenaer Str. 60, 10247 Berlin, Tel.: 030-275 96 644, www.weed-online.org) 21. - 22.11. RONNEBURG (Ev. Pfarrhaus, Kirchpl. 3): Fachkolloquium "Die Folgen des Uranbergbaus der DDR - nach seiner Sanierung in Ostthüringen" - 20 Jahre Kirchlicher Umweltkreis Ronneburg. (IPPNW, Körtestr. 10, 10967 Berlin, Tel.: 030/698074-0, www.ippnw.de) 28. - 29.11. MANNHEIM: Kairos Europa-Jahrestagung "Ökumene des Lebens, der Gerechtigkeit und des Friedens versus Globalisierung des Hungers, der ökologischen Schulden und der Gewalt". (Kontakt: Dr. Ulrich Duchrow, Hegenichstr. 22, 69124 Heidelberg, Tel.: 06221/786360, www.kairoseuropa.de) DEZEMBER 2008 2.12. 19:00 BERLIN (Beletage der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8): Verleihung des Petra-Kelly-Preis für Demokratie und Menschenrechte an den chinesischen Menschenrechtsanwalt Zhang Sizhi. (Heinrich-Böll-Stiftung/ HBS, Schumannstr. 8, 10117 Berlin, Tel.: 030/28534-364, www.boell.de/demokratie/demokratie-5420.html) 4.12. 14:00 -17:00 BONN (Deutsche Welle, Kurt-Schumacher-Str.): Internationale Konferenz "After the US Elections: New Chances for a Compromise in the Nuclear Dispute with Iran?" mit (u.a.) Prof. Hans Blix, Dr. Jim Walsh, Dr. Ebrahim Yazdi, Dr. Bernd Kubbig. (Bonn Center for Conversion/ BICC, Peter J. Croll, An der Elisabethkirche 25, 53115 Bonn, Tel.: 0228/91196-0, www.bicc.de) 5. - 7.12. HOFGEISMAR (Ev. Akademie Hofgeismar): Tagung "Tauben statt Falken" - Religiöse Friedenspotenziale im Nahen Osten. (Ev. Akademie Hofgeismar, Tel.: 05671/881-0, www.akademie-hofgeismar.de) 19.12. 19.30 STUTTGART (Theaterhaus, Siemensstr. 11): FriedensGala mit der Verleihung des Stuttgarter Friedenspreis 2008 an "Poema" (Armut und Umwelt in Amazonien). (Die AnStifter, Peter Grohmann, Olgastr. 1 A, 70182 Stuttgart, Tel.: 0711/24847591, www.peter-grohmann.de) INTERNATIONAL NOVEMBER 2008 bis 16.11. WELTWEIT: Sixth Week against the Apartheid Wall (Palestine - Israel). (Infos: www.StoptheWall.org) 25.11. 19:00 KOPENHAGEN (DK): Gründungstreffen "Nej til krig - nej til NATO" (Kontakt: Nej til krig [dt = "Nein zum Krieg" - Landesweites Dänisches Netzwerk gegen den Krieg], www.nejtilkrig.dk) 28. - 30.11.2008 AMSTERDAM ("Zeeburg", Timorplein 21, NL): 19. IPPNW European student conference 2008 "Target Earth", (Thementag: 28.11. Nuclear Weapons & Terrorism). (Organizing Committee of 19. IPPNW European student conference 2008, http://ippnw08.wordpress.com) 29.11. 11:00 - 16:00 LONDON (University & College Union, Britannia Street, GB): Konferenz "Afghanistan, NATO, and the spread of war" (Stop the War Coalition, Tel.: +44/20/7278 6694, www.stopwar.org.uk DEZEMBER 2008 1. - 12.12. POZNAN (PL): UN-Klimakonferenz/ Weltklimakonferenz, COP-14 (mit ergänzenden Aktivitäten der Zivilgesellschaft). (United Nations Framework Convention on Climate Change/ UNFCCC, Martin-Luther-King-Str. 8, D-53175 Bonn, Tel.: 0228/815-1000, www.unfccc.int) 8.12. WELTWEIT: Aktionstag zur Klimakrise. (Infos: www.globalclimatecampaign.org) 8.12. 18:00 STOCKHOLM (Schwedisches Parlament, S): Verleihung des "Right Livelihood Award" 2006 ("= Alternativer Nobelpreis") an: Krishnammal und Sankaralingam Jagannathan/ LAFTI (Indien); Amy Goodman (Democracy Now!, USA), Asha Hagi (Somalia); Monika Hauser (medica mondiale, D). (Right Livelihood Award, Postbox 15072, S- 10465 Stockholm, Tel.: 0046/8/7020340, www.rightlivelihood.se) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Nov 13 11:27:45 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 13 Nov 2008 11:27:45 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 754 - ETC: Who Owns Nature? Message-ID: <491C0121.2080806@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 754 - ETC Group (CDN): Who Owns Nature? Report warns of corporate concentration, commodification of nature; highlights global resistance grounded in "Food Sovereignty". Bad Ischl, 13.11.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Who Owns Nature? ETC Group - News Release November 13, 2008 www.etcgroup.org New report warns of corporate concentration, commodification of nature; highlights global resistance grounded in "Food Sovereignty" ETC Group today releases a 48-page report, "Who Owns Nature?" on corporate concentration in commercial food, farming, health and the strategic push to commodify the planet's remaining natural resources. In a world where market research is becoming increasingly proprietary and pricey, ETC Group's report names names, discloses market share and provides top 10 industry rankings up and down the corporate food chain. Not all the corporations identified in ETC Group's new report are household names, but collectively they control a staggering share of the commercial products found on industrial farms, in our refrigerators and medicine cabinets. An international advocacy organization based in Canada, ETC Group has been monitoring corporate power in the industrial life sciences for the past 30 years. The report reveals that: From thousands of seed companies and public breeding institutions three decades ago, 10 companies now control more than two-thirds of global proprietary seed sales From dozens of pesticide companies three decades ago, 10 now control almost 90% of agrochemical sales worldwide From almost 1,000 biotech start-ups 15 years ago, 10 companies now account for three-quarters of industry revenues The top 10 pharmaceutical companies control 55% of the global drug market With collapsing systems - eco, climate, food and financial - as the backdrop, Who Owns Nature? warns that, with engineering of living organisms at the nano-scale (a.k.a. synthetic biology), industry is setting the stage for a corporate grab that extends to all of nature. "About one-quarter of the world's biomass has already been commodified," explains ETC Group's Pat Mooney. "With extreme genetic engineering, we're seeing new corporate strategies to capture and commodify the three-quarters of the world's biomass that has, until now, remained beyond the market economy." Advocates of synthetic biology - the creation of designer organisms built from synthetic DNA - are promising a post-petroleum future where fuels, chemicals, drugs and other high-value products depend on biological manufacturing platforms fuelled by plant sugars. In the 21st century "sugar economy," industrial production will be based on biological feedstocks (agricultural crops, grasses, forest residues, plant oils, algae, etc.) whose sugars are extracted, fermented and converted into high-value products. Synthetic microbes will become "living chemical factories" that require massive quantities of plant biomass. ETC Group warns that corporations are poised to appropriate and further commodify biological products and processes in every part of the globe - as well as destroy biodiversity, deplete soil and water and displace marginalized farmers. ETC Group's report highlights similarities between the current financial and food crises. "Corporate-controlled food systems, suffering from decades of deregulation, have resulted in a cornucopia of calamities making us sicker, fatter and more vulnerable," says ETC's Research Director Hope Shand. Ongoing food contamination scandals, the global obesity burden and ocean "dead zones" caused by fertilizer pollution are among the food chain disasters cited in Who Owns Nature? "Unhealthy and hazardous food products are constant reminders of a corporate food chain broken to bits," adds Shand. Governments are working hand-in-hand with corporations to deny the root causes of the crises and sidestep structural reforms. "Despite the implications for democracy and human rights, no international body exists to monitor global corporate activity and no UN body has the capacity to monitor and evaluate emerging technologies," says ETC Group's Kathy Jo Wetter. "The ongoing food emergency and imploding global economy testify to the need for monitoring and oversight of corporations, as well as social control of powerful new technologies." Who Owns Nature? reports on daunting trends in corporate concentration and technology convergence, but it also points to a very different reality and a powerful contrast to the corporate-controlled life sciences. Although a single company - Monsanto - accounts for almost one-quarter of proprietary seed sales, about three-quarters of the world's farmers routinely save seed from their harvest and grow locally-bred varieties. Wal-Mart may be the world's largest buyer and seller of retail food, but 85% of global food is consumed close to where it is grown - much of it outside the formal market system. "There is vast and growing resistance to the dislocation and devastation caused by the agro-industrial food system," points out Silvia Ribeiro of ETC Group. "In the global struggle for Food Sovereignty, the playing field isn't level, but the scope of resistance is massive - peasant farmers, fisher people, pastoralists and allied civil society and social movements are fighting for locally controlled and socially just food and health systems." To download the full report: www.etcgroup.org For more information, contact: Pat Mooney, ETC Group etc at etcgroup.org, mobile: +1 613 261-0688 Hope Shand, ETC Group hope at etcgroup.org, +1 919 960-5223 Kathy Jo Wetter, ETC Group kjo at etcgroup.org, +1 919 960-5223 Silvia Ribeiro, ETC Group silvia at etcgroup.org, +52 55556326 64 ETC Group is an international civil society organization based in Ottawa, Canada. We conduct research, education and advocacy on issues related to the social and economic impacts of new technologies on marginalized peoples - especially in the global South. We look at issues from a human rights perspective but also address global governance and corporate concentration. All ETC Group publications are available free of charge on our website: www.etcgroup.org -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Nov 13 11:38:34 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 13 Nov 2008 11:38:34 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 755 - Kein Frieden mit der NATO! Message-ID: <491C03AA.5040800@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 755 - Informationsstelle Militarisierung (IMI, D): Bericht des IMI-Kongresses 2008: Kein Frieden mit der NATO! Bad Ischl, 13.11.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Bericht des IMI-Kongresses 2008: Kein Frieden mit der NATO! Informationsstelle Militarisierung 11.11.2008 Zum mittlerweile elften Mal fand am 8./9. November in Tübingen der alljährliche Kongress der Informationsstelle Militarisierung (IMI) statt. Insgesamt über 150 Menschen beschäftigten sich dort mit dem Thema "Kein Frieden mit der NATO!" Das Thema wurde vor allem mit Blick auf den im April 2009 anstehenden NATO-Gipfel in Straßburg und Baden-Baden gewählt, bei dem das Bündnis sein 60jähriges Bestehen zelebrieren will. Ziel des Kongresses war es, zur Mobilisierung für die Gegenproteste beizutragen: Einmal, indem mit einer detaillierten Auseinandersetzung die Kritik an der NATO inhaltlich unterfüttert werden sollte. Anderseits, indem Ideen und Ansätze für die Mobilisierung präsentieren wurden. Der vorliegende Bericht soll einen kurzen Überblick über die Hauptthemen des Kongresses bieten. Für ausführlichere Informationen und als Material für die Mobilisierung wird eine erweiterte Dokumentation des Kongresses bis Januar 2009 erstellt (Vorbestellungen: imi at imi-online.de). Die Waffe des Westens -- Strukturen und Strategien der NATO Tobias Pflüger, Vorstand der IMI, gab zu Begin des Kongresses einen Überblick über die Geschichte und die Struktur der NATO. "Die NATO ist ein Bündnis, das ein zentrales Ziel verfolgt: Krieg zu führen." Seit Ende des Kalten Krieges habe sich die NATO auf allen Ebenen, sowohl was ihre Strategie, Struktur als auch Einsatzpraxis anbelangt, von einem -- wenigstens formal -- auf Landesverteidigung ausgerichteten Bündnis in eine immer aggressiver auftretende, global agierende Militärallianz verwandelt, so Pflüger. Obwohl die NATO im Austausch für den Beitritt des wiedervereinigten Deutschland seinerzeit versprochen habe, sich nicht in Richtung Russland auszudehnen, fanden bislang zwei Erweiterungsrunden um zusammen 10 Staaten statt. Die dritte Erweiterungsrunde um Kroatien und Albanien werde noch im Jahr 2009 stattfinden und selbst der Ukraine und Georgien sei auf dem Gipfeltreffen im April 2008 eine Beitrittsperspektive eröffnet worden. Darüber hinaus sei mit der Ausrichtung auf Auslandsinterventionen bereits in den 90er Jahren begonnen worden. Im Jahr 2002 sei darüber hinaus die Aufstellung einer NATO-eigenen Schnellen Eingreiftruppe (NATO Response Force) beschlossen worden. Mit ihrem Strategischen Konzept von 1999 und dem nahezu zeitgleich erfolgten Angriffskrieg gegen Jugoslawien habe die Allianz endgültig den Rubikon überschritten, indem sie untermauerte, weltweite Militärinterventionen auch ohne Zustimmung des UN-Sicherheitsrates durchführen zu wollen. Der nächste Dammbruch stehe jedoch kurz bevor. Noch 2009 solle ein neues Strategisches Konzept verabschiedet werden. Der derzeit wichtigste Vorschlagskatalog, den u.a. der ehemalige Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, Klaus Naumann, ausgearbeitet hatte sei ein wahrer "Horrorkatalog", so Pflüger: "Von der Forderung nach atomaren Präventivschlägen über Drohungen gegen Russland und die OPEC-Staaten bis hin zu zahlreichen anderen Vorschlägen zur Verschärfung des NATO-Kriegskurses findet sich dort alles was das Militaristenherz begehrt." Zivil-militärische Aufstandsbekämpfung in Afghanistan: Prototyp einer neuen NATO-Strategie Jürgen Wagner, Vorstand der IMI, widmete sich dem NATO-Engagement in Afghanistan. Bei dem von der NATO geführten ISAF-Einsatz handele es sich um einen für das Bündnis essentiellen Einsatz, da Erfolg oder Misserfolg des Einsatzes über die Zukunft der NATO entscheiden würden. Die Eskalation des Konfliktes, die nicht vorhandenen Fortschritte in Bereichen der Armutsbekämpfung, Bildung etc. und die damit zusammenhängende zunehmende Ablehnung der Präsenz der NATO-Truppen innerhalb der afghanischen Bevölkerung würden jedoch zeigen, dass der Einsatz de facto längst gescheitert sei. "Die westlichen Truppen sind Teil des Problems, nicht der Lösung. Anstatt aber den sofortigen Abzug einzuleiten, eskaliert die NATO und Deutschland den Krieg an allen Fronten." Nicht zuletzt die hohe Zahl an Zivilopfern trage dabei zum Erstarken des Widerstands bei, weshalb die Aufstandsbekämpfung immer stärker zum Operationsschwerpunkt des NATO-Einsatzes werde. Hierfür werde auf eine völlig neue Form der Kriegführung zurückgegriffen, die künftig in allen ähnlich gelagerten Einsätzen praktiziert werden solle und in Afghanistan prototypisch erprobt werde. Durch die Integration ziviler Akteure sei es das Ziel, eine Effektivierung der Besatzung zu erreichen, indem deren Kapazitäten u.a. auch zur Unterstützung der Aufstandsbekämpfung nutzbar gemacht würden. "Diese Zivil-militärische Zusammenarbeit hat fatale Folgen: Humanitäre Helfer verlieren ihre politische Neutralität und werden dadurch in den Augen der afghanischen Bevölkerung zu Kollaborateuren der Besatzungstruppen. Anschläge auf zivile Akteure häufen sich derart, dass sich viele Hilfsorganisationen bereits aus dem Land zurückziehen mussten. Deshalb ist es wirklich Besorgnis erregend, dass die zivil-militärische Aufstandsbekämpfung gegenwärtig auf NATO-Ebene als zentrale Einsatzpraxis institutionell verankert wird", so Wagners Fazit. Die Kolonialpolitik der NATO auf dem Balkan Christoph Marischka, Vorstand der IMI, beschrieb das andauernde Engagement der NATO auf dem Balkan. Hier betonte er besonders die Rolle der NATO-Ausbildungseinrichtungen und des Programms Partnership for Peace. Für Bosnien, den Kosovo und Mazedonien beschrieb er die von der NATO durchgeführten Sicherheitssektorreformen, die die jeweiligen Staaten langfristig an die NATO binden und den Einfluss der NATO, bzw. ihrer Mitglieder auf die Ausgestaltung der Verwaltungen und Sicherheitsinstitutionen der Staaten. Durch eine "imperiale Militärbürokratie" einerseits und handfeste Angriffskriege andererseits habe die NATO den Balkan vereinnahmt, mit eigenen Stützpunkten überzogen und die Armeen der neuen Staaten für zukünftige Interventionen zugerichtet. So hätten sich fast alle Staaten, die in den letzten Jahren der NATO beigetreten sind, an den Kriegen in Afghanistan und Irak beteiligen müssen, die South Eastern Europe Brigade, bestehend aus Einheiten aus Albanien, Bulgarien, Griechenland, Italien, Mazedonien, Rumänien und der Türkei übernahm 2006 die Multinationale Brigade der ISAF in Kabul. Jährlich müssen die Beitrittskandidaten Berichte vorlegen, in denen Budget, Struktur und Anschaffungen ihrer Armeen dargelegt und von der NATO beurteilt werden. Darüber hinaus bemüht sich die NATO auch in zivile Bereiche hinein Einfluss zu nehmen. In Bereichen des Katastrophenschutzes über die Kriminalitätsbekämpfung bis hin zur Banken- und Sozialpolitik organisiert sie den Austausch von regionalen, westeuropäischen und us-amerikanischen Politikern und Militärs. Kameraden im Kaukasus: NATO und EU im Schulterschluss für eine neue Weltordnung Martin Hantke, Beirat der Informationsstelle, ging zunächst darauf ein, warum Georgien aus der Sicht des Westens ein "geopolitisches Filetstück" darstelle. Über Georgien sei es möglich den eurasischen Handel mit Waren und vor allem Energielieferungen unter Umgehung Russlands und des Iran abzuwickeln. Vor allem aufgrund der wachsenden Abhängigkeit von russischen Gastransporten wolle die Europäische Union unter allen Umständen eine Pipeline (Nabucco) verlegen, die das bisherige russische Monopol über die westeuropäische Gasversorgung brechen und die u.a. über Georgien verlaufen soll. Aus diesem Grund seien sowohl NATO als auch die EU an einer Einbindung Georgiens interessiert und hätten deshalb auch einseitig Stellung gegen Russland bezogen. Den Krieg habe eindeutig Georgien angefangen, wie auch der OSZE-Bericht über den Ausbruch der Kampfhandlungen belege. Umso frappierender sei die Einseitigkeit, mit der anschließend in den USA und Washington nahezu ausschließlich Russland für seine militärische Reaktion kritisiert worden sei, ohne dass die dem vorangegangene georgische Aggression überhaupt groß erwähnt worden sei. Dabei seien die NATO-Staaten durch die Aufrüstung Georgiens mitverantwortlich für den Ausbruch des Krieges. Zudem habe sich die NATO durch die Entsendung von Schiffen ins Schwarze Meer mittlerweile auch noch ihre Präsenz in der Region ausgebaut. Die in der EU-Bürokratie und den westlichen Medien vorherrschenden anti-russischen Darstellungen seien geeignet, die notwendigen Feindbilder für einen "Neuen Kalten Krieg" aufzubauen. Dieser habe mit der strategischen Einkreisung Russlands, u.a. im Zuge der NATO-Osterweiterung und des Krieges in Afghanistan, längst begonnen. Die Ankündigungen, am NATO-Beitritt Georgiens festhalten zu wollen, gieße weiteres Öl ins Feuer, weshalb mit zunehmenden Konflikten in unmittelbarer Nähe Russlands zu rechnen sei. "Der Verlauf des Kriegs im Kaukasus und die anschließenden Reaktionen der USA und der EU sind äußerst Besorgnis erregend. Ich bewerte das wirklich als den endgültigen Startschuss für einen Neuen Kalten Krieg.", so Hantkes Fazit. Kanonenboote und Piraten: Die NATO als Seemacht Den zweiten Tag des Kongresses eröffnete Claudia Haydt, Vorstand der IMI, mit einem Vortrag über die Bedeutung der NATO als Seemacht. Die Präsenz von Marine -- nicht nur der NATO, sondern auch der EU-Staaten und der USA -- in den Weltmeeren werde zunehmend mit der Bekämpfung von Piraten gerechtfertigt. Sie stellte jedoch heraus, dass die Marine wenig geeignet sei, dieses Problem zu lösen und dass die Interessenslage eine ganz andere sei. Es gehe vor allem um die militärische Absicherung von so genannten Nadelöhren, die für die Versorgung der westlichen Welt von strategischer Bedeutung sei. Dies zeigte Haydt am Beispiel Somalias, das an einem wichtigen Tankernadelöhr, dem Golf von Aden, liegt. Nachdem es dort vermehrt zu Piratenüberfällen kam, hätten sowohl die NATO (Standing Maritime Group-2) als auch die Europäische Union (mit der Mission Atalanta) beschlossen, Kriegsschiffe in die Region vorgeblich zur Pirateriebekämpfung zu entsenden. Haydt warnte aber davor, dieses Argument unkritisch zu übernehmen: "Das Piraterieproblem ist zu einem großen Teil hausgemacht. Als der somalische Staat - nicht zuletzt wegen der Strukturanpassungsprogramme des IWF -- vollkommen zusammenbrach, entließ er seine komplette Küstenwache. Dies hatte zur Folge, dass europäische Fangflotten die komplette Region leerräumten und so den örtlichen Fischern ihre Lebensgrundlage raubten. Aus diesen zwei Gruppen setzen sich die Piraten größtenteils zusammen. Wer also effektiv etwas zur Pirateriebekämpfung tun will, könnte an diesen sozialen Ursachen des Problems ansetzen. Stattdessen wird, wie so häufig, auf die militärische Karte gesetzt." Haydt machte in ihrem Beitrag noch auf einen weiteren Aspekt aufmerksam. In naher Zukunft würden im Rahmen des neuen Seerechtsabkommens große Teile der Weltmeere und die dort vermuteten Rohstoffe verschiedenen Staaten zugesprochen. Dabei gebe es teils konkurrierende Gebietsansprüche was zur Folge habe, dass Länder im Vorgriff auf zu erwartende Auseinandersetzungen Militärschiffe entsenden und damit Claims abstecken würden. "Militärische Präsenz schafft Fakten", kommentierte Haydt diese Entwicklung. Schild und Schwert: Aggressive Atompolitik und Raketenabwehr der NATO IMI-Beirat Arno Neuber verwies zunächst darauf, dass die Nuklearpolitik der NATO schon immer offensiv ausgerichtet gewesen sei und das Bündnis während des Kalten Krieges stets mit etwas zeitlicher Verzögerung die Doktrin der Vereinigten Staaten übernommen habe. Dies sei insofern besonders bedenklich, dass Washington mit der im Jahr 2002 veröffentlichten Nuclear Posture Review eine aggressive Neuausrichtung ihrer Atomdoktrin vorgenommen hätten: vorgesehen seien dort Atomschläge gegen "Schurkenstaaten" aber auch Russland und China werden als potenzielle Gegner benannt. Das Ziel sei die Eskalationsdominanz, man wolle potenziell gegenüber diesen beiden Großmächten erstschlagfähig sein. Aus diesem Grund habe man auch den ABM-Vertrag gekündigt, der Raketenabwehrschilde verbietet. Das Restrisiko, dass nach einem Erstschlag einige russische Waffen übrig bleiben könnten, will man mit der Raketenabwehr weiter minimieren. "Dadurch wären Moskau und China atomar unterfütterten Erpressungsversuchen Washingtons nahezu hilflos ausgesetzt, weshalb sie derzeit beide versuchen, ihr Arsenal massiv aufzurüsten, um auch weiter über ein Abschreckungspotenzial zu verfügen. Diese Rüstungsspirale geht auf das Konto der USA", so Neuber. Auch die NATO werde in ihrer Atompolitik immer aggressiver. Das bereits im ersten Vortrag von Tobias Pflüger angesprochene Grundsatzpapier von General Naumann plädiere für eine atomare NATO-Erstschlagsdoktrin. Darüber hinaus plane auch die NATO den Aufbau einer umfassenden Raketenabwehr, zusätzlich zu den ohnehin schon anvisierten US-Installationen in Osteuropa. Die NATO habe hierfür bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die im Jahr 2006 veröffentlicht wurde und eine Raketenabwehr für machbar halte. Auf dieser Grundlage sei auf dem NATO-Gipfel in Bukarest im April 2008 beschlossen worden, die Pläne für den Aufbau eines NATO-Schildes voranzutreiben. "Es ist vollkommen absurd, dass diese Machbarkeitsstudie ausgerechnet von einem Konsortium aus Rüstungskonzernen erstellt wurde, die naturgemäß ein großes Interesse an der Realisierung eines solchen Projektes haben. Dass deren Ergebnisse darüber hinaus auch noch geheim gehalten und damit nicht überprüft werden können, riecht danach, dass hier einmal mehr den Rüstungskonzernen gigantische Summen in die Taschen gespült werden sollen -- die Rede ist von Kosten in Höhe von bis zu 40 Mrd. Euro", so Neuber. Lokale Einrichtungen für globale Kriege: Kein Friede mit der NATO in Deutschland Das abschleißende Plenum mit einem Vertreter des "Regionalen Aktionsbündnisses gegen den NATO-Gipfel", Jens Rüggeberg vom Friedensplenum Tübingen, Tobias Pflüger und Franz Iberl vom Münchener Friedensbündnis war zweiteilig. Im ersten Teil sollte gezeigt werden, dass es in vielen Städten NATO-Einrichtungen gibt, die sich hervorragend zur Mobilisierung eignen. Als Beispiele benannte Tobias Pflüger folgende Einrichtungen: das US-EUCOM in Stuttgart-Vaihingen, das auch innerhalb der NATO eine wesentliche Rolle spielt, die NATO-AWACS-Militärbasis in Geilenkirchen, der von der EU, der NATO und den USA für ihre Militäreinsätze umfangreich genutzte "zivile" Flughafen Halle/Leipzig und das im südbadischen Müllheim beheimatete Eurokorps, das insbesondere von der NATO als NATO Response Force genutzt wird. Franz Iberl ging auf die NATO-Schule Oberammergau und das George-Marshall-Center in Garmisch, die als Schulungs- und Denkzentren wichtige Bedeutung für die NATO-Politik haben. "Brutstätten für autistische Parallelwelten" nannte Iberl diese Einrichtungen, die ein weltweites Netzwerk von NATO-Angehörigen und politischen Entscheidungsträgern bilden. Jens Rüggeberg beschrieb die neu ausgebaute NATO-Pipeline, die bundesweit durch viele Landkreise verläuft, symbolträchtig auch von Tübingen nach Kehl. "Kein Krieg ohne Sprit, kein Frieden ohne Unterbrechung der Spritzufuhr", so Rüggebergs Aussage verbunden mit dem Vorschlag, Friedensgruppen entlang der Pipelinestrecke sollten sich miteinander vernetzen. Nachdem mit dem ersten Teil Anregungen für kleinere Protestaktionen bei den jeweiligen NATO-Einrichtungen gegeben wurden, widmete sich der zweite Teil des Plenums den Vorbereitungen für den Protest zum NATO-Gipfel in Straßburg und Baden-Baden. Ein Vertreter des "Regionalen Aktionsbündnisses gegen den NATO-Gipfel" berichtete über den Stand der Vorbreitungen in Kehl, das zwar nicht mehr als Veranstaltungsort des NATO-Gipfel, aber aufgrund der Nähe zu Straßburg Ort für das Camp der Gipfel-Gegner sein wird. Tobias Pflüger berichtete über den Stand der deutschlandweiten und internationalen Vorbereitungen des Protests. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, wie wichtig es ist, dass die unterschiedlichen Spektren in der Friedens- und Antimilitaristischen Bewegung und darüber hinaus gemeinsame Aktionen zustande bringen. Es wurde angeregt, Gewerkschaften und die Kirchen in die Vorbereitung einzubeziehen. Auch wurde die Notwendigkeit unterstrichen, anderen linken Gruppen, die sich nicht hauptsächlich mit Themen wie Krieg, Frieden und Militär beschäftigen, die Bedeutung der NATO auch für Themen wie Umweltschutz, Welthandel, Repression und den Schutz von Menschenrechten zu vermitteln. Als wichtige Etappen bei der Vorbereitung auf die Proteste gegen den NATO-Gipfel im März 2009 wurden die internationale Aktionskonferenz am 14. und 15. Februar in Strassburg sowie die Aktivitäten im Rahmen der NATO Sicherheitskonferenz am Wochenende davor unterstrichen. IMI-List - Der Infoverteiler der Informationsstelle Militarisierung Hechingerstr. 203 72072 Tübingen imi [at] imi-online.de http://www.imi-online.de/2008.php3?id=1844 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Nov 13 13:01:54 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 13 Nov 2008 13:01:54 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 756 - Jean Ziegler Interviews u. Reden Message-ID: <491C1732.80302@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 756 - Jean Ziegler (Autor von «Das Imperium der Schande»/ Goldmann Taschenbuch) - Interviews und Reden: «Jetzt erkennt jeder den Neoliberalismus als Wahnidee» (mit Christine Richard/ Basler Zeitung); «La mémoire du Sud ressurgit; elle attise la haine de l'Occident» (zum neuesten Buch «La Haine de l'Occident»); "Mehr sabotieren kann man nicht" (zur UNO); Einführungsrede des G8-Alternativgipfels in Heiligendamm 2007. Bad Ischl, 13.11.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ «Jetzt erkennt jeder den Neoliberalismus als Wahnidee» Von Christine Richard. (Basler Zeitung) Heute Abend (13.11.2008) eröffnet Jean Ziegler in Basel die Buch.08. Im Vorgespräch kritisiert er angesichts von 100.000 Hungertoten pro Tag die Milliardenhilfen für die Banken. Jean Ziegler, Professor, Politiker, Parteigänger auf Seiten der Armut. Als noch niemand das Wort Globalisierung buchstabieren konnte, hatte die Schweiz bereits einen Globalisierungskritiker: Jean Ziegler. Als Karl Marx in Europa abgetan wurde als totalitärer Meisterdenker, blieb einer dem historischen Materialismus und der Kritik am Profitprinzip treu: Jean Ziegler, befreundet mit Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir und Che Guevara. Am Finanzplatz Schweiz stand Jean Ziegler ständig parat, um daraus ein Forum der öffentlichen Debatte zu machen: über Geldwäsche, Nazigold und den Hunger in Afrika. Gutmenschentum? Ziegler verteidigte die Moralphilosophie und setzte sie in der politischen Praxis um. BaZ: Herr Ziegler, ist die Finanzkrise eher ein Unglück oder eine Chance für einen Neubeginn? Jean Ziegler: Die Kredite platzen, in den USA verlieren täglich 10 000 Familien ihre Wohnungen und stehen auf der Strasse. Sie sind völlig hilflos. Auch die Altersvorsorge kippt, weil sie stark an die Börsenkurse gebunden ist. Millionen von Familien sind ruiniert. Wegen der Börsen-Halunken. Als Nächstes sind jetzt die aufstrebenden Schwellenländer dran, auch Osteuropa -- und Afrika? Ich war gerade im Sudan, in Darfur. Weit mehr als zwei Millionen Menschen leben dort in Lagern. Ihre Ernährung ist ausschliesslich von der Uno abhängig. Aber weil die meisten freiwilligen Beiträge der Staaten gestrichen worden sind, kann die Uno pro Erwachsenen nur noch 1500 Kalorien pro Tag sicherstellen, obwohl das Existenzminimum gemäss Weltgesundheitsorganisation bei 2200 Kalorien liegt. Wenn die Lastwagen nicht kommen mit dem Mehl, Wasser und Milchpulver, dann sterben die Menschen. Und die Weltgesundheitsorganisation hat die meisten ihrer Impfkampagnen unterbrechen müssen, auch hier fahren die Staaten ihre Beiträge zurück. In den Industrienationen bringt die Finanzkrise vielen Menschen ganz gewiss ein tiefes Unglück, in Afrika jedoch sterben die Menschen. Aber gerade weil es jetzt insgesamt für alle auf der Welt so offenbar ist, dass die Weltherrschaft des Raubtier-Kapitalismus in den Abgrund führt, birgt die Finanzkrise eine Chance. Jeder kann jetzt den Neoliberalismus als Wahnidee erkennen. Am Horizont erscheint die Notwendigkeit eines neuen Gesellschaftsvertrags, eines planetaren Gesellschaftsvertrags. Es gab 1929 den Schwarzen Freitag und als Reaktion darauf den New Deal -- allerdings nur kurzzeitig. Es gab zuletzt diverse Börsencrashs, 1998, 2001, auch die Asienkrise -- und der Finanzsektor hat wenig daraus gelernt... Aber diesmal ist es anders, breiter. Wir merken dies in Europa wie in Amerika, Asien und Afrika: Die Diktatur der Finanzoligarchien schadet uns allen. Wir leben auf der gleichen Welt. Es kommt jetzt im Volk sicher zu einem Bewusstseinsprozess, jetzt ist die Sicht frei, die Maske des Neoliberalismus ist gefallen, wir sehen, wer dahinter- steht, gierige, zynische Spekulanten und Missetäter. Und weil wir in einer Demokratie leben, wo wir Meinungsfreiheit haben, kommt sicher ein Bewusstseinsprozess in Gang. Alle schauen, ob der Staat hilft, was die Politiker tun. Hat politisches Handeln somit wieder an Bedeutung gewonnen -- oder ist der Staat dermassen stark von den Banken abhängig, dass er zwangsweise handeln muss, also doch nur wieder die Ökonomie die Politik bestimmt? In der Schweiz müssen wir unbedingt und sofort die skandalöse Subventionierung der UBS-Spekulanten durch Steuergelder stoppen. Es braucht eine Volksabstimmung. Warum passiert das nicht? Wir sind eben die Schweiz. Bis jetzt ist der Entscheid, der UBS mit einer Riesengeldspritze aus Steuermitteln zu helfen, am Volk und am Parlament vorbeigegangen. Wie kann der Bürger seine Macht wenigstens als Konsument nützen, was kann er als Kunde tun? Jeden Kontakt zu Grossbanken und zur Börse vermeiden. Wer Erspartes hat, soll zur Raiffeisenbank gehen. Politische Debatten bleiben aus, es gibt keine Symposien über neue Wirtschaftsmodelle, es geht derzeit nur um Risiko-Management im Wirtschaftssektor. Da haben Sie recht. Aber wir brauchen einen planetaren Gesellschaftsvertrag, die derzeitige Wirtschaftsordnung ist irrational. Von der Produktivität her gesehen, und wenn wir unsere Ressourcen und den Überfluss betrachten, könnten wir alle materiellen Probleme auf der Welt lösen. Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren. 100 000 Menschen sterben täglich am Hunger oder seinen unmittelbaren Folgen. 923 Millionen Menschen sind permanent schwerst unterernährt. Berechnungen der Uno besagen: Für einen Zeitraum von fünf Jahren bräuchte es nur einen Betrag von 82 Milliarden Dollar im Jahr, um den Hunger definitiv aus der Welt zu schaffen. Am 12. Oktober haben die EU-Staatschefs in Paris 1700 Milliarden Euro freigestellt für die Hilfe an ihre Banken. Ist der neue US-Präsident Obama eine Hoffnung für Afrika und für eine grundlegende Reform des Finanzsystems? Nein, ich glaube nicht. Ich glaube, dass die USA ihre imperialen Strukturen behalten werden. Die USA importieren 61 Prozent ihres Erdöls und hält zu dessen Verteidigung die grösste Armee der Welt. Deshalb ist das Militärbudget unverhältnismässig hoch und das Sozialbudget beängstigend niedrig. 47 Millionen Amerikaner leben in bitterster Armut. Ich bezweifle, dass eine Umschichtung des Budgets weg vom Militär und hin zu Sozialausgaben gelingen wird. Ich bezweifle auch, dass Obama die Allianz der USA im Mittleren Osten mit den Halunkenregimes am Arabischen Golf auflösen kann. Wie soll es dann zu so einem weltweiten Gesellschaftsvertrag kommen, wie er Ihnen vorschwebt? Indem das Kollektivbewusstsein vom Solidaritätsgedanken erfasst wird. Die Uno muss zum Leben erwachen als effiziente planetarische Ordnungsmacht. Dabei gibt es grundlegende Ziele. Erstens: Totale Entschuldung für die ärmsten Entwicklungsländer. Zweitens das Primat der Nahrungsmittelsouveränität eines jeden Landes. Drittens das Primat des öffentlichen Sektors, auf existenziell wichtigen Gebieten darf also keine Privatisierung geschehen. Viertens: Vollkommene Anerkennung der territorialen Souveränität der Staaten, also dass Staaten sich auch wehren können gegen multinationale Konzerne. Die Buchhandlungen verkaufen wieder «Das Kapital» und andere Werke von Karl Marx... Ich habe 1992 ein Buch geschrieben mit dem Titel: «Marx, wir brauchen Dich». Obwohl die DDR den Marxismus obsolet gemacht hat, ist der Marxismus jetzt wieder eine Denkmode geworden? Nicht nur eine Mode, Karl Marx ist einer der wichtigsten Denker in dieser Krisensituation, er ist absolut aktuell. Seine Kritik der politischen Ökonomie zeigt die Barbarei der Warengesellschaft auf. Seine Bücher sind Waffenkammern für den kommenden Aufstand des Gewissens. Was Ihre politische Philosophie angeht, knüpfen Sie eher an Rousseau an; Ihre Idee vom planetaren Gesellschaftsvertrag ist ein gigantischer Contrat Social. Wer ist wichtiger: Marx oder Rousseau? Beide. Im Pariser Exil ist Karl Marx als Erstes nach Ermenonville gefahren ans Grab von Rousseau. Ohne Rousseau gäbe es Marx nicht. Welche Bücher würden Sie heute einem Banker als Lektüre ans Herz legen? Bertolt Brecht mit seinen gesamten Gedichten. Erinnern Sie sich an Mackie Messer aus Brechts «Dreigroschenoper» mit seinem Spruch: «Was ist der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?» Und dann sollten die Banker den ganzen Noam Chomsky lesen. Und auch mal ein Buch von mir, zum Beispiel «Das Imperium der Schande» oder «Die neuen Herrscher der Welt». (Basler Zeitung) Erstellt: 13.11.2008, 10:44 Uhr http://www.bazonline.ch/kultur/buecher/story/11693180 Jean Ziegler, geboren 1934 in Thun, Bürger von Bern und Genf, war als SP-Mitglied im Nationalrat (1967--1983; 1987--1999). Er lehrte bis zu seiner Emeritierung 2002 Soziologie an der Universität Genf und als ständiger Gastprofessor an der Sorbonne in Paris. Im eigenen Land vielfach als Nestbeschmutzer abgetan und mit Prozessen bedacht, ist er im Ausland ein gefragter Gesprächspartner. Bis 2008 war er UNO-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung; im März wurde Ziegler in den Beratenden Ausschuss des Menschenrechtsrats gewählt. Zuletzt erschien der Bestseller «Das Imperium der Schande» (Goldmann Taschenbuch). Nach vielen Preisen und Ehrendoktorwürden erhält Jean Ziegler nächste Woche den Salzburger Landespreis für Zukunftsforschung. ----------------------------- Ein weiteres Interview mit Jean Ziegler über sein neues Buch «La Haine de l'Occident» (in Französisch): Jean Ziegler - «La mémoire du Sud ressurgit; elle attise la haine de l'Occident» Dans «La Haine de l'Occident», le sociologue Jean Ziegler se fait l'interprète du ressentiment des peuples du Sud à l'égard d'un Nord «aveugle et dominateur». Paru le Samedi 08 Novembre 2008 PROPOS RECUEILLIS PAR BENITO PEREZ www.michelcollon.info/articles.php?dateaccess=2008-11-12%2015:07:28&log=invites --------------------------- Jean Ziegler: "Mehr sabotieren kann man nicht" . Jean Ziegler spricht im Interview mit DW-WORLD.DE über die angebliche Einseitigkeit des Menschenrechtsrates, die Rolle der USA und die Kritik am Führungsstil des UN-Generalsekretärs. (Deutsche Welle, 16.6.2008) www.dw-world.de/dw/article/0,2144,3410121,00.html ---------------------------------- Einführungsrede des G8-Alternativgipfels in Heiligendamm 2007: www.g8-alternative-summit.org/de/media/Einfuehrungsrede%20Ziegler%20G8.doc -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Nov 24 19:11:38 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 24 Nov 2008 19:11:38 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 757 - Amy Goodman: Suedamerika Message-ID: <492AEE5A.1090508@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 757 - Amy Goodman (USA): Blickwinkel Südamerika. (Im Gespräch mit Evo Morales, Bolivien; über das Training lateinamerikanischer Militärs in der U.S. School of the Americas) Bad Ischl, 24.11.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Blickwinkel Südamerika Amy Goodman 21.11.2008 truthdig.com / ZNet Evo Morales weiß, was "glaubwürdiger Wandel" bedeutet. Und er weiß auch, was passiert, wenn eine mächtige Elite, einen Wandel, den sie nicht will, dennoch mitvollziehen muss. Morales ist der erste indigene Präsident Boliviens. Bolivien ist das ärmste Land in Südamerika. Morales ist seit Januar 2006 im Amt. Gegen enorme innenpolitische Widerstände verstaatlichte er die bolivianischen Erdgas-Felder und brachte dem Land wirtschaftliche Stabilität. Interessanterweise profitierte auch jene Elite, die sein Handeln ursprünglich kritisierte und wurde noch reicher. Im September 2007 erreichte der Backlash (gegen Morales) einen Höhepunkt. Ich führte diese Woche in New York ein Interview mit Evo Morales. Darin sagte er: "Die Opposition, die rechten Parteien... entschlossen sich zu einem gewalttätigen Staatsstreich... Sie haben es nicht geschafft". Als Reaktion auf den Coup hatten sich die Präsidenten der südamerikanischen Staaten in Chile zu einer Dringlichkeitsversammlung getroffen. Die Leitung hatten zwei weibliche Präsidentinnen: Michelle Bachelet (Chile) und Christina Kirchner (Argentinien). Die Gruppe gab ein Statement ab, in dem sie die Gewalt verurteilte und Morales unterstützte. In unserem Interview diese Woche sagte Morales zu mir: "Ich bin aus folgendem Grund hier in den USA: Ich will der internationalen Gemeinschaft Respekt zollen, weil alle den Staatsstreich gegen (unsere) Demokratie und die Herrschaft des Rechtes verurteilt haben - alle, außer den USA, alle, außer dem US-Botschafter. Es ist unglaublich". Nach dem Coup-Versuch hatte Morales den damaligen amerikanischen Botschafter in Bolivien, Philip Goldberg, des Landes verwiesen und erklärt: "Er konspiriert gegen die Demokratie und versucht, Bolivien zu spalten". Morales: "Er hat mich immer als den 'Bin Laden der Anden' bezeichnet. Die Koka-Anbauer pflegte er Taliban zu nennen... Das US-Außenministerium beschuldigte mich stets, ich sei ein Drogenhändler und ein Terrorist. Selbst heute, da ich Präsident bin, macht die (US-)Botschaft das noch. Aber ich weiß, das kommt nicht vom amerikanischen Volk". Morales gibt der 'U.S. Drug Enforcement Administration' (DEA) drei Monate, um Bolivien zu verlassen. Am Montag kündigte Morales vor den Vereinten Nationen an, die DEA dürfe danach nicht mehr nach Bolivien zurückkehren. Morales war selbst ein "Cocalero", ein Drogenbauer. Für die indigene Kultur Boliviens und für die lokale Ökonomie spielt die Koka-Pflanze eine zentrale Rolle. Roger Burbach ist Direktor des 'Center for the Study of the Americas'. Burbach schrieb: "Morales vertritt die Devise: 'Koka ja, Kokain nein'". Burbach fordert ein Ende der gewaltsamen, von den USA finanzierten Anti-Koka-Razzien.. Er tritt für das Recht der bolivianischen Bauern ein, Koka für medizinische Anwendungen und für den Konsum innerhalb des Landes anzubauen. Als Tee, Kräuterpflanze und in anderen Produkten sollte Koka - so Burbachs Meinung - auch exportiert werden dürfen. Evo Morales' Ziel ist es, das bolivianische Erbe des Kokaanbaus zu bewahren. Gleichzeitig will er die Geißel des Drogenhandels bekämpfen. Seiner Meinung nach benutzen die USA den Krieg gegen die Drogen als Vorwand, um sein Land zu destabilisieren: "Würden sie wirklich gegen den Drogenhandel kämpfen, wäre es etwas anderes", so Morales. Nun sei endlich der Punkt erreicht, an dem sich die Führer der südamerikanischen Staaten selbst organisierten, so Morales: "Wir richten einen nationalen Geheimdienst ein, der mit unseren Nachbarn Argentinien, Chile und Brasilien kooperieren wird. Auf diese Weise wird der Kampf gegen den Drogenhandel effektiver werden. Aber die Sache wird auch ein politisches Element haben. Wir lassen die DEA nicht zurück, aber das heißt nicht, dass wir die Beziehungen zu den USA abbrechen werden". Die wiedererstandenen Demokratien Lateinamerikas hoffen auf bessere Beziehungen zu Amerika - aufgrund des neugewählten Präsidenten Obama. Zur Wahl des ersten afrikanisch-amerikanischen Präsidenten kommentierte der erste indigene Präsident Boliviens Morales: "Vielleicht können wir uns ergänzen, um für die Gleichheit der Menschen einzutreten - für die Menschen, hier, auf Mutter Erde". Nach unserem Gespräch eilte Morales nach Washington, um das Lincoln Memorial zu besuchen und Dr. Martin Luther King Junior zu würdigen: "Ich will meine Brüder würdigen, die Bewegung, die afro-amerikanische Bewegung. Ich bin verpflichtet, die Menschen zu ehren, die uns vorangegangen sind - jene, die für Respekt für die Menschenrechte und für die Rechte im allgemeinen gekämpft haben". Tausende versammelten sich am vergangenen Wochenende vor Fort Benning/Georgia. Es war der alljährliche Massenprotest (ziviler Ungehorsam) gegen die U.S. School of the Americas (die sich mittlerweile WHINSEC nennt). Diese Einrichtung ist ein militärisches Trainingszentrum. Hunderte lateinamerikanischer Soldaten, die später beschuldigt wurden, in ihren Heimatländern Menschenrechtsverstöße begangen zu haben, waren Absolventen dieser Einrichtung. Die Wunden der amerikanischen Einmischung in Lateinamerika sind noch nicht verheilt. Der neugewählte Präsidente Obama hat nun die Chance, die Hand auszustrecken und den Olivenzweig zu ergreifen, den ihm Präsident Morales hinhält. Denis Moynihan hat zu diesem Artikel beigetragen. Amy Goodman ist Gastgeberin von 'Democracy Now!", einem internationalen Radio- und Fernseh-Programm, das jeden Tag (stündlich) Nachrichten sendet. Mittlerweile wird "Democracy Now!" in Nordamerika über 700 Sendestationen verbreitet. * Amy Goodman ist die diesjährige Trägerin des Right Livelihood Award 2008 (Alternativer Nobelpreis). Im Dezember wird die Verleihung des Preises an Goodman im Schwedischen Parlament stattfinden. Orginalartikel: A View From the South, übersetzt von: Andrea Noll http://www.zmag.de/artikel/blickwinkel-suedamerika -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Nov 25 19:19:57 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 25 Nov 2008 19:19:57 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 758 - US Activist supporting Gaza in Israel jail Message-ID: <492C41CD.5020104@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 758 - Amy Goodman (USA): US Activist Detained in Israeli Jail Condemns Blockade of Gaza. Interview with Darlene Wallach from inside the Masiyahu Prison near Tel Aviv (21.11.2008). Bad Ischl, 25.11.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ US Activist Detained in Israeli Jail Condemns Blockade of Gaza On Monday, the Israeli navy seized fifteen Palestinian fishermen and three international activists off the coast of Gaza. The fishermen were released, but the activists remain in an Israeli jail. We speak to Darlene Wallach from inside the Masiyahu Prison near Tel Aviv. Democracy Now! -- Broadcast November 21, 2008 AMY GOODMAN: Israel's tightened blockade of a million and a half Palestinians in the Gaza Strip is now entering its third week. Tel Aviv rebuffed calls Thursday from United Nations Secretary-General Ban Ki-moon to reopen the crossings into Gaza for humanitarian aid. Israeli government officials cited continuing Palestinian rocket fire as the reason for closing the crossings. Residents of Gaza are running out of essentials, like food, medicines and fuel, as a result of the almost continuous blockade imposed November 4th. Meanwhile, the fifteen Palestinian fishermen seized by the Israeli navy off the coast of Gaza were released on Wednesday. The three international volunteers accompanying the fishermen, however, remain in a prison near Tel Aviv. American Darlene Wallach, Italian Vittorio Arrigoni, and Scottish Andrew Muncie had arrived by boat into Gaza in late August as part of the first Free Gaza delegation. They remained in Gaza working with the International Solidarity Movement alongside Palestinian fishermen, documenting any harassment by the Israeli navy. The three internationals are reportedly beginning a hunger strike today to protest their detention. They are also demanding the Israeli navy release the Palestinian fishing boats they confiscated this week. US citizen in detention, Darlene Wallach, joins me now from a phone inside the prison near Tel Aviv. Welcome to Democracy Now!, Darlene. DARLENE WALLACH: Thank you very much. Thanks for calling me. AMY GOODMAN: Where exactly are you being held? DARLENE WALLACH: I'm in a---it's in a men's prison, but inside the men's prison there's a compound for women. And the compound is for people who are illegally in Israel because their visa, work visas ran out. So my question is, why am I here? I was kidnapped at gunpoint by the fourth largest military in the world, and I was on a Palestinian fishing boat in Palestinian fishing waters. So it doesn't make any sense why I'm here, why I'm being held. AMY GOODMAN: Explain exactly what you were doing and the scene when you were arrested. DARLENE WALLACH: I was on a Palestinian fishing boat that I've been on numerous times. And we accompany the Palestinian fishing boats in their waters, where they have the international right to fish, so that the Israeli navy won't shoot and kill or arrest the Palestinian fishermen. So what made it different this time is, it seemed to me they were specifically targeting the internationals, because they released the Palestinian fishermen to their homes. And they also confiscated the fishing boats. And the way that they arrested us was very different than how they normally arrest the fishermen. So, normally, they force the fishermen to strip to their underwear, jump in the water and swim to the Israeli navy boats. And this time they brought Zodiac boats, and the frogmen boarded each Palestinian fishing boat. And the first person taken was Andrew. I saw him being taken. And then they took the fishermen off of that boat. Then they came to the boat I was on and took me off the boat. And so, I don't know---I didn't know what happened to the fishermen. I was very concerned about their safety and what Israel might do to them. And I'm very, very concerned about the fishing boats, because in the past what Israel does is they sink the boats or they damage the boats, like taking the engines off, or steal all the equipment. So I'm very concerned about what's going to happen to the fishing boats. That's their livelihood. I mean, they said fifteen fishermen. Well, there's more than just those fifteen that work on each boat. So the livelihood of all those people now has been destroyed. That's how many families now? And the families tend to be large. How many families now have no income, and there's no employment, because they have no fishing boats to go out on? It's really just disgusting, despicable, deplorable. And I want the world to speak out and tell Israel to stop. AMY GOODMAN: Now, those fifteen fishermen have been released. Why haven't you been released? DARLENE WALLACH: I guess the plans are to deport us. And my understanding is, when they deport you, they deport you to where you came from. Since I came from Gaza, I want to be released to Gaza. It sounds like they have no plans on doing that. I don't know why they're holding me. It seems like they violated international law in many different ways. And so, I don't know. I can't answer that. But then, if you try to talk to Israel, it doesn't necessarily mean you're going to get the truth from them. AMY GOODMAN: How did you get into Gaza, Darlene Wallach? DARLENE WALLACH: How did I get to Gaza? AMY GOODMAN: Yes. DARLENE WALLACH: I was on the Liberty, one of the two boats that---one of the first two boats that went to Gaza from Cyprus. And I actually was with the Liberty on the way to Cyprus. And so, it was a wonderful trip. It was a wonderful boat. It was an amazing, amazing experience. The welcome that we got in Gaza, it was just overwhelming. My emotions come up, because it was thousands of people just so happy to see, at least token-wise, symbolically, the siege broken. It was the first time in forty-one years that, from Cyprus, a stamp on a piece of paper said a boat was leaving Cyprus for Gaza. And it was like an amazing trip. And it's been amazing to be in Gaza to work in solidarity with the Palestinians. They're amazing, kind, warm, loving people. And I---for me, just being out on the fishing boats and the stress, I don't understand how they can go out there day after day with the stress, knowing at any time they could be killed, that any time their boats could be taken, at any time they could be arrested or shot. AMY GOODMAN: Darlene Wallach, I wanted to remind our listeners and viewers about these boats, that the one---one of them you describe, the Liberty, that's challenging the blockade. We were able to reach people on the boat in the first trip that was coming over. We spoke to the former prime minister of Britain's sister-in-law, Tony Blair's sister-in-law. We spoke to Jeff Halper, the Jewish Israeli who is challenging housing demolition. Mairead Maguire was on one of the trips; she is the Nobel Peace Prize-winner from Ireland. These are the boats that you're describing that---not to be confused with the fishing boats, but are challenging the blockade. DARLENE WALLACH: That's correct. That's correct. So, I want to make sure that people understand, when they talk about the ceasefire, Israel has violated the ceasefire from day one; before it even was created, they were violating it. The ceasefire supposedly was going to lift the blockade and allow goods and services and food and fuel and that kind of thing, and Israel has never lifted that blockade. Israel has violated the ceasefire every day by, when the fishermen go out to fish, Israel navy comes and shoots at the boats. They use high-pressure water power; they have a water cannon that they shoot at the boats that damages the boats, injures people. They've cut the cables. The fishermen have lost their fishing nets. On a daily basis, the farmers who try to go out and farm their fields get attacked. So, Israel created this buffer zone, 300- to 500-meters wide, along the whole length of the Gaza Strip. And that was done around May 1st. And that was a desert area, that whole area, where they demolished all kinds of crops, homes, wells. And in the crops, it was like citrus, dates, olives. Any kind of crop they had, it was all demolished. And farmers now are trying to go back out and start, you know, planting their fields and being able to harvest their fields. And we've been accompanying them. And even just standing out there in the fields, where it's just farmers, obviously knowing with any kind of military---no militants, just farmers, just people trying to tend their fields---the Israeli military comes by in their jeeps and gets out and starts shooting. So we're a presence to be witness to that. We're a presence to make sure that people aren't killed. And when they start shooting, we're standing out in the fields with our florescent vests on, some of us. And we stand there until the Israeli military leaves. We don't back off. When they start shooting, we stand in the fields and having the bullets, you know, come around us, over our heads or by our feet. AMY GOODMAN: Darlene Wallach, are you beginning a hunger strike today at the jail? DARLENE WALLACH: I actually started a hunger strike last night. I didn't eat dinner. And for me, they had someone talk with me yesterday, and saying that they are not going to allow me to die. So I don't know what that means. For me, I'm still in the prison, and I still have my cell phone. Andrew Muncie was taken into isolation today, and his phone was taken from him. AMY GOODMAN: I want to thank you, Darlene Wallach, for joining us, speaking to us---the name of the prison you're in near Tel Aviv? DARLENE WALLACH: I always forget the name of it. It starts with an "M." And it's a new prison. It's a men's prison, but within the men's compound, they have a compound for women. And I just want to make sure people know that this blockade on Gaza, this siege, is really, really horrendous, what it's doing. I mean, the flour mills are having to shut---the last flour mill shut down, because there's no fuel. I mean, if people can't buy bread, what are they going to eat? This is very, very, very serious. There's 500 students with scholarship that can't get out to go continue their university education. And there's 3,000 students that are accepted to universities, that they're losing their administrative entrance into the universities, because Israel will not allow them out. And 258 people have died, because Israel refuses to let them out to get medical care. And this is [inaudible]. AMY GOODMAN: Darlene Wallach, I want to thank you for being with us. We're going to turn next to the South African Archbishop Desmond Tutu, who speaks about the blockade of Gaza. Darlene Wallach is speaking to us from the Masiyahu Prison near Tel Aviv. Again, executives from the Associated Press, Reuters, New York Times, BBC, CNN and other news organizations have signed a letter criticizing the Israeli government's decision to ban journalists from entering Gaza. http://www.informationclearinghouse.info/article21307.htm -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Dec 3 18:58:38 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 03 Dec 2008 18:58:38 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 759 - Rb 131 - Inhalt, Einleitungen, Solidarischer Beitrag Message-ID: <4936C8CE.9050506@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 759 - Rundbrief 131 - Inhaltsverzeichnis, Einleitungen von Maria Reichl und Matthias Reichl, Bitte um einen solidarischen Beitrag. Bad Ischl, 3.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ 131. Rundbrief (4/2008) 32. Jhg., November 2008 Aus dem Inhalt: Info-Nr. Seite im Rundbrief Autor(en) Titel 759 1-2 Einleitungen Maria und Matthias Reichl. 760 3 Maria Reichl: Veranstaltungen im Begegnungszentrum 761 4 Matthias Reichl: Österreichisches Sozialforum 2008, Erklärung von St. Peter in der Au 762 4-5 Matthias Reichl: Der Atomstaat (Robert Jungk), Rede bei der Kundgebung "30 Jahre Nein zum AKW-Zwentendorf" am 5.11.2008 in Wien 739 5 Maria und Matthias Reichl: Friedensaktivist Ernst Schwarcz in Wien gestorben 763 6 Hanna Mandel/ Norbert Reck/ Maria Reichl: Beim Gehen entsteht der Weg 764 7-9, 13 Buchtipps, Impressum 751 9-10 Jean Ziegler: "Tribunal für Spekulanten" (Interview in FR) 765 10 Matthias Reichl: Jean Ziegler erhielt Salzburger Landespreis für Zukunftsforschung 2008 734 11 Right Livelihood Foundation: Alternative Nobelpreise 2008 766 11 Nuclear Free Future Stiftung: Nuclear Free Future Awards 2008 767 11-12 Ausstieg aus Staudammprojekt Ilisu (Türkei) 768 12 European Social Forum (ESF): Aufruf "Wir wollen für ihre Krise nicht zahlen" (Istanbul, 21. - 23.11.2008) 769 12-13 Claus-Peter Lieckfeld: Was verkneift sich "Change-Obama"? Matthias Reichl: Obama - abhängig von Lob und Lobbies 770 13 Matthias Reichl: Ivan Illich aus europäischer Sicht - Biographie über Illich 771 13-14 Matthias Reichl: Friedensboote nach Gaza fahren weiter 772 14 Maria Reichl: Bleiberecht statt Abschiebung - Petition Okezie - Interview mit Celia Mara 753 15 Veranstaltungstermine November - Dezember 2008 773 16 Maria Reichl: "Begegnungswege" - Radiosendungen zum Nachhören -------------------------------------------- Liebe Freunde, am 24. Dez. 1968, vor 40 Jahren konnte meine Stimme für den Frieden erstmals in mehreren Länder gleichzeitig gehört werden. Anläßlich des 150. Ent-stehungs-tages des Liedes "Stille Nacht, Heillige Nacht" welches inzwischen auf der ganzen Welt gesungen wird - wurde in Hallein einen Eurovisions Weihnachtsgottesdienst gestaltet bei dem ich, zusammen mit anderen internationalen Teilnehmern der Friedensfeier 1968, Friedensfürbitten sprechen durfte. Die Feier war die erste internationale Friedenstagung bei der ich und Matthias gemeinsam mitgearbeitet haben. Pfarrer Franz Wesenauer hatte Leute aus aller Welt eingeladen. Was vor 40 Jahren noch aufsehen erregte, ist inzwischen alltäglich geworden. Inzwischen habe ich sogar gelernt Radiosendungen zu produzieren, die man weltweit anhören kann (siehe Info 773) aber die Bemühungen um den Frieden sind noch immer schwierig. Seit ich das Buch von Horst Benesch "Klopf dich Gesund mit EFT" gelesen habe, hat sich bei mir sehr viel zum Besseren gewendet. So war es für mich selbstverständlich dass ich auch meinen Freunden in Belgien heuer das in Niederländisch übersetzte Buch vorgestellt habe und ich weiterhin Workshops und Übungsstunden für Interessierte anbiete (siehe Info 760). Unterwegs habe ich zum 70. Jahrestag der Reichskristallnacht u.a. auch das Buch von Hanna Mandl, welches ich in Info 763 vorstelle, gelesen. Hanna Mandl war eine von vielen Zeitzeugen die mich schon während ihres Lebens sehr beeindruckt hatte. Wir freuen uns dass Jean Ziegler den Salzburger Landespreis für Zukunftsforschung 2008 erhalten hat (siehe Infos 751, 764, 10 und 16 und die Einleitung von Matthias unten). In Dezember endet das Jahr des interkulturellen Dialoges bei dem ich als Redakteurin der Radiodialoge mitgearbeitet habe. Siehe dazu auch den Beitrag über das Bleiberecht in Info 772. Ich habe in diesem Jahr sehr viel gelernt und hätte dieses vor 40 Jahren nicht für möglich gehalten dass man im Alter von 60 Jahren noch so viel Neues erproben kann. Leider gibt es auch Grenzen, und die sind oft finanzieller Natur wenn die Bürogeräte erneuert werden müssen. Wir freuen uns dass unser Sohn Matthias Michael von der Firma Horus in Salzburg uns einen leistungsstärkeren Computer zur Verfügung stellt mit dem wir dann unsere Radiosendungen schneller bearbeiten können. Danken möchten wir auch Max Bruckschlögl der uns ein Mikro für die Aufnahmen gesponsert hat und uns bei der Anschaffung eines Aufnahmegerätes helfen will. Danken möchte ich auch allen die für heuer ihren Mitgliedsbeitrag schon überwiesen haben und allen die durch Kostenbeiträge und Spenden erst unsere Arbeit und die Herausgabe des Rundbriefes möglich machen. Da wir aus posttariflichen Gründen keine Zahlscheine mehr beilegen dürfen, ersuchen wir Euch eure Beiträge direkt auf unser oben angeführtes Konto zu überweisen. Wir danken insbesondere den 13 Spendern die uns schon Jahrelang monatlich unterstützen und hoffen dass es nächstes Jahr mehr werden. Vorallem die regelmäßigen Daueraufträge helfen uns die laufende Betriebskosten zu decken. Es würde mich freuen wenn Ihr zu unserer nächsten Generalversammlung am 28. März 2009 kommen könnt und im nächsten Jahr auch aktiv im Verein mitarbeiten wollt (Siehe info 760). Aufmerksam machen möchte ich euch noch auf die Rede von Matthias zum 30. Jahrestag "Nein zum AKW Zwentendorf (siehe Info 762) und die weiteren Themen welche er noch erläutern wird. Da, wie immer, der Platz nie reicht für alle wichtigen Informationen verweise ich wieder auf unsere E-Rundbrief-Infos und auf unsere Radiosendungen im Freien Radio Salzkammergut (siehe Info 773). Ich wünsche Euch noch einen schönen Winter erholsame Feiertage einen guten Rutsch ins neue Jahr, Friede, Kraft und Freude. Maria Reichl ------------------------------------- Liebe Freunde, soeben zurück von einem Erwachsenenbildungsseminar, weiß ich nun, wie man "Sozialkapital" kapitalisieren kann, indem man es am Einzelnen "misst" und die Ergebnisse kollektiv vermarktet - in einem Sozialkapitalismus - doch wer profitiert davon? Ich profitierte wieder einmal vom Erfahrungsaustausch mit alten und neuen Freunden, die mich in meiner scharf formulierten Kritik teilweise unterstützten. Mehr über solche problematische "Heilsversprechen" für Opfer der eskalierenden weltweiten Krise findet ihr demnächst im "E-Rundbrief". Mit Jean Ziegler habe ich am 20.11.2008 in Salzburg eine spontane Freundschaft geschlossen - seine Zeilen der Solidarität findet ihr unten, den Pressekonferenz-Mitschnitt im CBA (Info 773) und eines seiner Interviews im Info 751. Anlass dafür war seine Ehrung mit dem Salzburger Landespreis für Zukunftsforschung, initiiert von der Robert-Jungk-Stiftung (siehe Info 765). Jean Ziegler betonte auch, dass er die Kraft für sein Engagement und für den Widerstand gegen die massiven Angriffe seiner Gegner (v.a. aus den USA) in seiner Begegnung mit den Unterdrückten im "Süden" schöpft. Eine ähnliche Erfahrung machten Maria und ich auch in unserer ersten internationalen Friedenstagung, der "Friedensfeier 1968" am 21. Dezember 1968 im Salzburger Kongresshaus - also vor 40 Jahren (mehr dazu in einem späteren E-Rundbrief-Info). Vor allem die Begegnungen mit Teilnehmern aus Afrika, Asien und Lateinamerika, ermöglichten uns den Einstieg in friedens- und entwicklungspolitische Bewegungen, deren politische Kultur uns auch heute noch Kraft geben. Einer unserer Vor-Denker und Freunde war Ivan Illich (siehe Info 770). Ernst Schwarcz aus Wien, mit dem wir ebenso lange im Friedensengagement verbunden waren, ist leider im Oktober 2008 gestorben (siehe Info 739). Die Freundschaft mit dem tschechischen Philosophen Milan Machovec führte mich in den "Ost-West-Dialog", der sich in anderer Form bis heute fortsetzt, darunter mit seinem Sohn Martin Machovec (siehe Infos 726 und 773). Im weltweiten Kontaktnetz haben neben den Nuclear-Free-Future-Preisträgern die Alternativen Nobelpreisträger einen speziellen Platz (siehe Infos 766, 734). Der Inderin Vandana Shiva, einer von ihnen, begegneten wir am 29.10. 2008 in Wien vor ihrem Vortrag "Agrar-Industrie.Macht.Hunger" (Bericht in: www.iufe.at). Tags zuvor genossen wir die Premiere Erwin Wagenhofers Film "Let's make MONEY" und das anschließende Fest. Dass Erwin die Idee aus einem unserer Zwiegespräche aufgegriffen hat und John Perkins und seine "Erkenntnisse eines Economic-Hit-Man" (Goldmann Taschenbuch) durch ein Interview dokumentierte, freut mich besonders. Das Österreichische Sozialforum, weitere Aufrufe des Europäischen Sozialforums und von einer Konferenz in Peking bemühen sich, den weltweiten Krisen und Bedrohungen Alternativen entgegenzusetzen (siehe Infos 761, 768 u. 750). In einem Interview berichtete mir Evangelis Pissias als Mitorganisator von "Peace Boat nach Gaza" auch über ökologische Probleme im Mittelmeer und über eine alternative Politik (siehe Infos 771, 730 u. CBA). Vor 30 Jahren stoppte eine knappe Mehrheit in einer Volksabstimmung das österreichische AKW Zwentendorf. Bei der Gedenkkundgebung am 5.11.2008 in Wien sprach ich u.a. über Robert Jungk's Atomstaat-Buch und seine Aktualität in der Verteidigung unserer Rechte gegenüber einem anwachsenden Überwachungsstaat in unserem Land und weltweit (siehe Info 762 u. CBA). Maria zitiert in ihrem Beitrag über das Bleiberecht (in Info 772) kurz aus meinem satirischen Kommentar zur Hysterie und den politischen Mythen um Jörg Haiders Tod (der ungekürzte Text steht demnächst im E-Rundbrief). Auch der ORF hat dazu das seine beigetragen. Nun will er auch noch die wöchentliche TV-Sendung "Heimat, fremde Heimat" kaputtsparen. (Ein Appell dazu auf: http://hfh.twoday.net) Im Austausch für mein Buch mit Texten von Robert Jungk schrieb Jean Ziegler mir am 20.11.2008 folgende Widmung in sein (Goldmann Taschen-)Buch "Das Imperium der Schande", die ich an Maria und euch alle als Bestärkung und Ermutigung für 2009 weiterreichen möchte, denn ohne eure Unterstützung hätten wir nicht die Kraft und die Ressourcen für unser Engagement: Euer Matthias Reichl Jean Ziegler für Matthias Reichl in Bewunderung für seinen Kampf, seine Geduld und seinen Mut - in Solidarität und herzlicher Freundschaft Jean Ziegler ------------------------------ Bitte um einen solidarischen Beitrag Auch die Bezieher des E-Rundbriefes bitten wir, das Abo (EUR 16,-/ Jahr) auf das untenstehende Konto zu überweisen! Seit September 2007 beteiligen wir uns an der Aktion "Hunger auf Kunst und Kultur", initiiert 2003 vom Schauspielhaus Wien und der Armutskonferenz. Hierfür suchen wir laufend Sponsoren. Wir brauchen auch immer wieder Geld für den Kampf um Gerechtigkeit. Die Erneuerung einiger Bürogeräte im Winter hat ein tiefes Loch in unserer Kasse geschlagen. Wir danken für jede Spende (Konto siehe unten)! Jährlicher Mitgliedsbeitrag inkl. Rundbrief: (Neu seit 1.4.07) für ordentliche Mitglieder: € 42,- Erwerbstätige, Lebensgemeinschaften und Familien € 17,- Erwerbslose für außerordentliche Mitglieder: mindestens € 84,- für unterstützende Mitglieder: in freiwilliger Höhe Beitrittsgebühr: Einmaliger Beitrag in gleicher Höhe wie der jährlicher Mitgliedsbeitrag. (Siehe oben - gilt als 1. Mitgliedsbeitrag) Empfohlener Kostenbeitrag für Rundbrief : Jahresabo e-Rundbrief € 16,- Maria und Matthias Reichl -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Dec 3 19:09:01 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 03 Dec 2008 19:09:01 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 760 - Rb 131 - Termine Begegnungszentrum Message-ID: <4936CB3D.9040606@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 760 - Rundbrief 131 - Veranstaltungen im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit. Bad Ischl, 3.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Veranstaltungen im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Pfandl, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl Aktuelle Termine auf Anfrage Vormittags ab 9:00 bis ca 12:00 und nachmittags oder abends Übungsstunden. Workshop "EFT und gewaltfreies Handeln" ( EFT = Emotional Freedom Techniques, Techniken zur emotionalen Befreiung ) Ziel dieses Workshops ist es, die Grundlagen des EFT anhand konkreter Beispiele zu erlernen und einzuüben um diese u.a. auch bei gewaltfreien Aktionen einsetzen zu können. Dieses Workshop ist vorallem für Leute gedacht die gewaltfrei handeln wollen aber oft durch die eigenen Emotionen (wie Wut, Verzweiflung, Ohnmacht, Trauer, Angst ....) darin behindert werden. Referentin ist Maria Reichl Vorsitzende des Vereins Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit und EFT-Anwenderin und -Trainerin Teilnahmegebühr nach Selbsteinschätzung: Mindestbeitrag: für Mitglieder des Vereins € 7,- pro Stunde für Nichtmitglieder € 10,-(Wir suchen laufend Sponsoren damit "Hunger auf Kunst und Kultur"-Passinhaber gratis teilnehmen können!) Wenn mir zusätzlich die Fahrtspesen vergütet werden, komme ich auch gerne zu euch. Ruft bitte rechtzeitig an. Tel. 06132-24590 Weitere Informationen und Buchtipps zu EFT findet ihr auch in den Rundbriefen 125 -129 EFT- Übungsstunden in Bad Ischl In der ersten Novemberhälfte 2008 besuchte ich in Belgien viele Freunde und Verwandte denen ich bei meinem vorletzten Besuch über das Buch von Horst Benesch „Klopf dich Gesund mit EFT“ und meine positive Erfahrungen erzählt hatte. Da es inzwischen eine niederländische Ausgabe des Buches, im Verlag Akasha, unter dem Titel „Klop je gezond met EFT“ gibt, habe ich in Belgien verschiedene Einführungsstunden über die Techniken zur emotionale Befreiung abgehalten. Diejenigen die ich schon im vorigen Jahr die Techniken zur emotionalen Befreiung gezeigt hatte, machten durchwegs sehr positive Erfahrungen. So möchte ich auch wieder bei uns in Bad Ischl Übungsstunden anbieten. Bei Interesse bitte ich um einen Anruf zwecks Terminvereinbarung. Tel. 06132-24590 Maria Reichl ------------------------------------------- Samstag 28. März 2009 ab 10 Uhr Generalversammlung des Vereins "Begegnugnszentrum für aktive Gewaltlosigkeit" Noch nie hatten wir soviel Arbeit wie jetzt. Da wir angesichts der weltweiten Finanzkrisen mehr denn je gefordert sind alternative Wege zum Überleben zu suchen, bitten wir euch um eine rege Beteiligung. Auf dem Plan stehen u.a.: wie soll es weitergehen mit dem Begegnungszentrum? In den letzten Jahren haben wir vermehrt Beiträge für’s Internet und die Freien Radios produziert. (siehe dazu auch Info 773). Auch wenn dies mit einem erheblichen Zeit- und Kostenaufwand verbunden ist und wir dadurch einiges unserer Themen wie Frieden, Globalisierung, Umwelt, Anti-Atom usw..., verbreiten können, bekommen wir dadurch nicht mehr Einnahmen. So müssen wir verstärkt Mitglieder werben die unserer Arbeit nicht nur ideell sondern auch finanziell unterstützen. Weiters müssen wir überlegen wie wir unsere Bibliothek und unsere Büros umgestalten können damit wir einen leichteren Zugang zu den Materialien schaffen können. Derzeit haben wir einen starken Platzmangel. Ob wir Bücher und Zeitschriften auslagern oder neue Räume schaffen sollen, ist nur eine von viele Fragen mit denen wir uns im nächsten Jahr beschäftigen müssen. Wir bitten jetzt schon um Anregungen und Anmeldungen wenn ihr nächstes Jahr aktiv mitarbeiten wollt. Anschließend an der Generalversammlung Samstag 28.3.09 ab 15 Uhr bis Sonntag 29.3.09 ca 13 Uhr findet ein - für Mitglieder ermäßigten – „Einführungs und Selbsthilfekurs "Jin Shin Jyutsu ® - Selbsthilfe durch sanfte Berührung" mit Helga Pöll statt. Die genaue Beschreibung senden wir auf Anfrage gerne zu. Ihr findet sie in unserem Rundbrief Nr. 129 auf S. 4 bzw. im E-Rundbrief Info 693. Der Teilnehmerbeitrag beträgt EUR 200,- (für Mitglieder des Vereins EUR 170,-) Die Teilnehmerzahl wird begrenzt. Nur wer sich anmeldet und eine Anzahlung von EUR 50,- bis spätestens 15. März 2009, auf unserem Vereinskonto bei der Sparkasse Bad Ischl AG Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) leistet, gilt als fix angemeldet. ------------------------ Gesprächsabende Seit 16. Okt. 2008 hat Alfred Hausotter in der Sondersendung „Literatur Aktuell“ der "Begegnungswege" im Freien Radio Salzkammergut 6 mal aus seinem Buch „Der GottTeufel – Innenansichten einer Psychose.“ (2006 erschienen in der Edition Promente) gelesen. In Anschluss an dieser 6-teiligen Sendereihe stellte er noch eine Extrasendung für den 27. Nov. 2008 zusammen mit psychiatriekritischen Liedern. Alle Sendungen haben wir ins Cultural Broadcasting Archiv gestellt wo ihr sie dann bei Bedarf an den langen Winterabenden in Ruhe nachhören könnt (siehe Info 773). Im Anschluss an die letzte Sendung ladet der Autor Alfred Hausotter zu einem Gesprächsabend am So. 30 Nov. 2008 ab 18 h, und bei Bedarf auch noch später, im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit ein. Für weitere Informationen stehen wir gerne zur Verfügung. Tel. 06132-24590 oder per email an info at begegnungszentrum.at. Maria Reichl -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Dec 3 19:26:54 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 03 Dec 2008 19:26:54 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 761 - Rb 131 - Austrian Social Forum 2008 Message-ID: <4936CF6E.6080707@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 761 - Rundbrief 131 - Matthias Reichl: Österreichisches Sozialforum 2008; 4. Austrian Social Forum (ASF): Erklärung von St. Peter in der Au (Pressetext) Bad Ischl, 3.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Österreichisches Sozialforum 2008 Das Österreichische Sozialforum in St. Peter bei Amstetten in Niederösterreich - bei dem ich Ende Oktober auch mitmachte - war geprägt von der Wirtschaftskrise und den Alternativen dazu, darunter auch die Versuche mit regionalen Währungen, einem sogenannten Alternativgeld. Ich war vorwiegend in den Workshops zu Friedensthemen beteiligt und machte mit Evangelos Pissias, einem Referenten aus Athen, ein längeres Interview. Er ist einer der Organisatoren der Peaceboats to Gaza, mit denen humanitäre Hilfslieferungen für die von den Israelis durch Grenzblockaden eingesperrten Palästinenser geholfen werden soll. Er berichtete mir - in Englisch - auch über die ökologischen Probleme im Mittelmeer und über die Möglichkeiten und Schwierigkeiten soziale und kulturelle Alternativprojekte zu organisieren. Wir haben das Interview in das CBA-Archiv zu unseren anderen Tondokumenten gestellt, die ihr dort lesen bzw. herunterladen könnt. Matthias Reichl ------------------------------ Erklärung von St. Peter in der Au (Pressetext) 4. Austrian Social Forum (ASF) Das 4. Austrian Social Forum (ASF) ging am Sonntag, den 26. Oktober 2008 erfolgreich zu Ende. Während drei Tagen bildete das historische Schloss von St. Peter, "einst Herrschaftssitz -- nun Haus für alle" den Rahmen für 78 Veranstaltungen, die zum überwiegenden Teil von zivilgesellschaftlichen Organisationen und sozialen Bewegungen selbst organisiert waren. Ein breiter Bogen von Themen spannte sich von ökologischen Fragestellungen über die Problematik von Geld- und Friedensthemen bis hin zu Überlegungen wie ein solidarisches, soziales, ökologisches und weltoffenes Europa aussehen könnte. Noch nie in der Geschichte der österreichischen Sozialforumsbewegung war es gelungen, in einem derart hohen Masse die Bevölkerung der Region in die Diskussionen einzubeziehen. Ebenso aber gab es Gäste aus anderen Ländern wie Claudio Nascimento, den brasilianischen Cheforganisator solidarökonomischer Netzwerke der Regierung von Inácio Lula, den Vizepräsidenten der "Republican Sinn Féin" von Irland Des Dalton, den griechischen Koordinator des Bootsprojekts "Free Gaza" Evangelis Pissias und des Verantwortlichen für die Beziehungen zu sozialen Bewegungen in der bundesdeutschen MetallarbeiterInnengewerkschaft Horst Schmitthenner. Angesichts der gegenwärtigen innenpolitischen Lage in Österreich, die sich durch einen massiven Rechtsruck bei den letzten Nationalratsahlen kennzeichnet sowie angesichts der Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten, die jetzt zunehmend auf den kapitalistischen Produktionsprozess übergreifen, bot das ASF eine sehr gute Gelegenheit, die aktuelle Situation solidarisch zu reflektieren und gemeinsam praktische Schritte zur Überwindung der Krise anzupeilen. Der drohende Zusammenbruch des Finanzsystems erfordert eine radikale Neuorientierung zu einem sozialen, ökologischen und geschlechtergerechten Europa. Den weiteren Privatisierungsplänen soll die Rückführung wichtiger Bereiche (Energie, Post, Bahn) sowie der Banken und Großkonzerne in öffentliches, demokratisch kontrolliertes Eigentum entgegengesetzt werden. Solidarische Ökonomie anstatt schrankenlosem Egoismus. Beim ASF gab es lebhafte Diskussionen über Alternativen zum bestehenden Wirtschaftssystem. Zu diesem Thema wurde ein breites Spektrum an Ideen diskutiert, das von Entwicklung neuer wertstabiler und gemeinschaftsbildender Geldformen über Konzepte der Steuergerechtigkeit bis zu demokratisch kontrollierten sozialistischen Wirtschaftsmodellen reichte. Insbesondere wurde darauf hingewiesen, dass das bestehende System auf rücksichtsloser Gewinnmaximierung, Ausbeutung von Mensch und natur und auf einem zerstörerischem, profitorientiertem Wachstumszwang beruht. Es wurde festgestellt, dass das so genannte Ausländerproblem in Wirklichkeit eine Folge weltweiter sozialer und ökonomischer Ungerechtigkeit ist. Es müssen dringend Maßnahmen gegen die Diskriminierung von MigrantInnen am Arbeitsmarkt, bei Behörden und im Bildungssystem getroffen werden. Diskutiert wurde weiters die Anerkennung einer Wohnbürgerschaft, die den MigrantInnen gleiche Rechte zugesteht, und die Aufhebung aller so genannten Ausländergesetze. Anstelle des von der Europäischen Union angestrebten "Reform"vertrags von Lissabon, sollen Konzepte Platz greifen, die ein soziales, ökologisches, geschlechtergerechtes und friedliches Europa verwirklichen. Das ASF spricht sich entschieden gegen ein Europa der Banken, Konzerne und Generäle aus. Ebenso weisen wir die rassistische Einwanderungspolitik durch die Festung Europa zurück. Vor allem die Rückkehrdirektive der EU hat die Situation von MigrantInnen und AsylwerberInnen enorm verschärft. In den verschiedenen Arbeitskreisen sprachen sich die TeilnehmerInnen entschieden gegen Krieg und Besatzung aus. Anhand von Beispielen wie Palästina und Tibet wurde die Notwendigkeit von Friedensstrategien im Zusammenhang mit nationaler Unterdrückung diskutiert. Ebenso wurde eine aktive Solidarität mit den unterdrückten Völkern gefordert. Das ASF hat einen guten Beitrag dazu geleistet, die unterschiedlichen Zugänge zu den einzelnen Problemstellungen zusammenzuführen und solidarische Diskussionen zu unterschiedlichen Themen gewährleistet. Weiters schließt sich das ASF dem Aufruf des Europäischen Sozialforums für eine Demonstration gegen das Militärbündnis NATO am 3./4. April 2009 in Strassbourg ebenso an wie der Mobilisierung des für 6. Dezember 2008 geplanten europäischen Aktionstags gegen Armut in Paris . EINE ANDERE WELT IST MÖGLICH UND AUCH NOTWENDIG! (siehe auch Info 768) "Wir wollen für ihre Krise nicht zahlen", ESF -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Dec 6 11:37:01 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 06 Dec 2008 11:37:01 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 762 - Atomstaat-Rede Wien Message-ID: <493A55CD.9080209@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 762 - Matthias Reichl: Der Atomstaat (und Robert Jungk); Rede von Matthias Reichl bei der Kundgebung zum 30. Jahrestag "Nein zum AKW Zwentendorf" am 5.11.2008 in Wien, Stock-am-Eisen-Platz. (Siehe auch Info 743) Bad Ischl, 6.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Der Atomstaat Robert Jungks Buch "Der Atomstaat" warnte uns 1977 vor dem wuchernden Über-Wachungsstaat, der uns nicht vor den Gefahren von Hochrisikotechnologien schützen kann. Dafür kontrolliert, vereinnahmt, behindert und kriminalisiert er - je nach Bedarf - die gewaltfreien Warner und ihre Basisinitiativen. Systemstabiliserendes Engagement z.B. für erneuerbare Energietechnologien ist willkommen. Gewaltfreier Widerstand gegen die - Mensch und Umwelt weltweit terrorisierende - Atomtechnik mit seinen irreversiblen Zerstörungen (ähnlich auch die Gen- und Nanotechnik) wird durch Politiker, Polizei, Geheimdienste, Justiz, Medien, Industrielobbies u.a. bekämpft. Infos dazu u.a. auf: http://webmail.horus.at/pipermail/e-rundbrief/2007/000647.html. Matthias Reichl --------------------------- Rede von Matthias Reichl bei der Kundgebung zum 30. Jahrestag "Nein zum AKW Zwentendorf" am 5.11.2008 in Wien, Stock-am-Eisen-Platz (Nachräglich etwas überarbeitet und ergänzt) Liebe Freunde! ich komme aus den Friedens- und der entwicklungspolitischen Bewegungen in denen ich - gemeinsam mit meiner Frau schon seit 1968 aktiv bin. Für mich und für viele von uns waren natürlich die Kampagnen gegen das AKW Zwentendorf die Schlüsselbewegung die uns in die Umweltbewegungen hineingebracht hat. Wenn wir noch immer als Friedliche, Gewaltfreie geträumt haben - wir haben seit 1976 in Bad Ischl ein Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit aufgebaut - dass wir uns mit allen versöhnen können, dann sind wir eines Schlechteren belehrt worden. Wir mussten uns mit den Konsequenzen von hochgefährlichen Technologieen auseinandersetzen, die irreversible Fakten schaffen. Uns wurde lange vor der Tschernobyl-Katastrophe bewusst - was machen wir mit dem Atommüll, der dann auf Jahrmillionen hinaus strahlt. Was wird dann auch - nicht nur mit uns - in den sozialen Bereichen passieren? Robert Jungk, mit dem ich seit Ende der 70er Jahre bis zu seinem Tod sehr eng befreundet war, hat uns ein Jahr vor der Zwentendorf Abstimmung ein Buch geliefert: "Der Atomstaat". Als wir das gelesen haben - wir haben es nicht einmal in einem Stück durchlesen können, weil es so schockierend war - ist uns klar geworden, was diese Gefahren für die Politik bedeuten. Ganz kurz gesagt - sein Zentralsatz war: "Eine Hochrisikotechnologie braucht einen hocheffizienten Überwachungsstaat". Damals war auch schon die Zeit des Terrorismus und es war die Rede davon, dass es Atomterroristen geben könnte, die das große Malheur provozieren könnten. In Wirklichkeit aber - das haben wir in der Folge gesehen - haben nicht die Atomterroristen unser Leben weltweit in Gefahr gebracht, sondern es sind terroristische Regime entstanden, die bedrohliche Fakten geschaffen haben. Ich sage es ganz offen, diese terroristischen Regime basieren auf der Atomtechnologie. Und ich hänge gleich dazu an - uns bedrohen auch andere Hochrisikotechnologien, wie z.B. die Gentechnologie und die Nanotechnologie. Von der Gentechnologie wissen wir schon etwas mehr, von der Nanotechnologie, die noch brisanter als die Atomtechnologie ist, ist kaum etwas bekannt. Also, alle diese Technologien sollen scheinbar kontrolliert werden, was aber technisch und auch organisatorisch unmöglich ist. Wer aber kontrolliert werden soll - sowohl aus der Sicht der Atomlobby als auch der Politiker - das sind die Bürger und Bürgerinnen die sich dagegen wehren, sich gewaltfrei wehren. Ich brauche euch die verschiedenen Aktionsformen gar nicht lange erklären. Die Polizeiaktionen gegen sie sind euch auch bekannt. Ich muss meine Rede abkürzen. Es gibt in unserem Land eine viel diffizilere Strategie. Robert Jungk hat es einmal so genannt: "In Österreich rennt man in Watte". Eine solche Strategie habe ich damals 1979 bei dem SPÖ-Berater Ernst Gehmacher gefunden. Sie hat drei Stufen: Zuerst warten wir einmal ab was denn die Leute in den Initiativen so machen, was sie entwickeln. Zweite Stufe: Finden wir darin Ideen und Personen die wir integrieren können, dann versuchen wir es. Diese dürfen dann brav z.B. erneuerbare Energien und die Technologien dazu entwickeln. Aber die jenigen, die einen sehr tiefergehenden und radikaleren Ansatz haben, die das System an sich hinterfragen, die müssen wir leider sozial ausgrenzen bis hin zum Kriminalisieren - und so stehen wir da. Ich möchte es nicht noch viel länger erläutern. Es gäbe noch eine Reihe von Beispielen dazu. Ich möchte die Situation nicht zu negativ schildern. Weltweit sind wir nach wie vor eine wichtige Bewegung, auch die globalisierungskritischen Bewegungen insgesamt sind ein Teil dieser Bewegung. Daher bin ich noch immer voller Zuversicht, dass wir der Atomloby entgegentreten können, auch wenn sie uns wie gesagt mit verschiedensten Mitteln, auch mit juristischen, das Leben schwer macht und unsere soziale und ökonomische Existenz gefährdet. Ich rufe euch auf, machen wir weiter so im Geist von Zwentendorf und von vielen anderen Initiativen - weltweit! Vernetzen wir uns und arbeiten wir zusammen, dann sind wir weiterhin stark, so wie wir es auch in den Liedern von Kurt Winterstein und anderen gehört haben. Wir werden weiter kämpfen! Alles Gute, wir sehen uns sicher wieder - nicht nur bei einer Demonstration sondern auch anderswo! Ein Tondokument der Wiener Kundgebung findet ihr auf http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=11102 und in "Begegnungswege 20 November 2008": eintrag_id=11146 (Siehe auch Info 743 - Aufruf zur Kundgebung) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Dec 6 12:21:40 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 06 Dec 2008 12:21:40 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 763 - Hanna Mandel: Nach Auschwitz leben Message-ID: <493A6044.4080803@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 763 - Hanna Mandel/ Norbert Reck: Beim Gehen entsteht der Weg. Gespräche über das Leben vor und nach Auschwitz mit Hanna Mandel aufgezeichnet vom Theologen Norbert Reck; Maria Reichl: Nachwort. Bad Ischl, 6.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Beim Gehen entsteht der Weg Gespräche über das Leben vor und nach Auschwitz mit Hanna Mandel aufgezeichnet vom Theologen Norbert Reck. Hanna Mandel hat ihr Leben reflektiert und versucht zu begreifen warum jemand so oder so geworden ist, so oder so handelt. Ich zitiere als Beispiel im Folgenden nur die Antwort auf zwei Fragen. Sie hat einige Male ihren Geburtsort Vásárosnamény in Ungarn aufgesucht und hat dort einige ihrer alten Freunde und Bekannten getroffen. Einen ehemaligen Schulkameraden wollte sie nicht treffen. .... Nobert Reck fragte über diesen ehemaligen Schulkameraden nach: N.B.: Aus Angst hatte er den Kommunisten gespielt, und aus Angst versteckte er sich vor dir? (Hanna Mandel) Ich würde es so ausdrücken: Er war sein Leben lang gewohnt, auf fremde Befehle hin zu handeln. Es ist ihm nicht gelungen, ein eigenes Leben aufzubauen. Immer hörte er auf andere, er hatte Herrschaften, denen er diente. Ob das der Graf war oder der Fabrikant, ob die eine Partei oder die andere, spielte keine Rolle. So war dieser Mensch immer wie Knetgummi in fremden Händen. Und als es keine Führung mehr gab, die ihm Befehle erteilte, wusste er nicht mehr, was er tun konnte. In dieser Lage hätte er eine Begegnung mit mir wohl nur schwer ausgehalten. (N. B.) Das kann ich mir vorstellen. Du hast dir dein eigenes Leben erkämpft und bist immer selbstbewusster geworden, aber er schaffte es nicht einmal mehr, dir vor die Augen zu treten. (H. M.): Es ist schon traurig. Und du siehst: Das ist kein speziell deutsches Problem. Diese Leute gibt es überall: ängstliche Befehlsempfänger ohne ein eigenes Leben; aber wenn sie von Befehlshabern eingespannt werden, tun sie groß und schreien rum und haben auch keine Bedenken, den Menschen Schaden zuzufügen. Und das findest du wieder und wieder. Wer waren die Menschen, die uns in Auschwitz bewachten? Die uns schlugen, die uns mordeten? Sie waren Soldaten! Auch die SS war ja so eine Art Soldaten-Organisation. Sie waren auf das Soldatentum dressiert. Sie handelten nur auf Befehl und sie legten ihre Eigenverantwortung ab, als sie ihre Uniform anzogen. Ich kann sie nicht pauschal beurteilen, dazu müsste ich die Lebensgeschichten der Einzelnen kennen. Aber bei manchen hab ich's gesehen, wie ihr Gesicht in Freude aufstrahlte, wenn sie jemanden in Qual sahen. Das waren schon Sadisten. Aber warum sind sie so geworden? Das sollte man doch ergründen! Oder was ist mit den Technokraten, zum Beispiel mit den Atomenergie-Managern? Sie tönen groß, dass es richtig ist Atomstrom zu erzeugen, dass sie Arbeitsplätze schaffen, dabei wissen sie doch, wie unberechenbar sie die Menschen gefährden. Die Gefahren sind ihnen bekannt. Aber sie nehmen sie in Kauf! Und verkünden lächelnd, dass kein Grund zur Sorge besteht. Wie viele Tote oder Strahlengeschädigte soll es denn noch geben, bis man erkennt, dass diese Kerle überhaupt nicht ehrenwert sind? Oder nimm die Pharmakonzerne, die Arzneimittel in die Dritte Welt liefern, die hier schon längst verboten sind, weil sie schädlich sind. Sie nutzen die Gesetzeslücken in anderen Ländern und bringen dort die Menschen damit um. Sie wissen was sie tun, und sie tun es! Ähnlich ist es bei der Gentechnik, wo kein Mensch weiß wohin das führt, was daraus eventuell an Gefahren entstehen kann. In so einem Zweifelsfall muss man nein sagen. Und wer dieses Nein nicht sagen will, der nimmt bewusst das Risiko in Kauf, dass am Ende doch Menschen geschädigt werden. Und das geht dann bis hinunter in den Alltag. Das hört sich vielleicht banal an, aber ich denke, diese Menschen, die mit ihren Autos so wahnsinnig rasen, gefährden nicht nur sich selbst mit ihren Leichtsinn, sondern auch andere. Doch es kümmert sie nicht. Im Kern ist in ihnen eine Verachtung für andere Menschen, die wahrscheinlich ähnliche Wurzeln hat wie bei all diesen Beispielen, die ich gerade aufgezählt habe. Sie können nicht an die Folgen denken, sie können sich nicht in andere einfühlen -- lies das mal nach bei Arno Gruen! Er nennt das den "Verlust des Mitgefühls". ... Soweit die Zitate aus dem Buch: Hanna Mandel "Beim Gehen entsteht der Weg". Gespräche über das Leben vor und nach Auschwitz. Aufgezeichnet von Norbert Reck. September 2008. Erschienen in der Literaturbibliothek im Argument-Ariadne-Verlag ------------ Nachtrag: Wir hatten das Glück, die Zeitzeugin Hanna Mandel persönlich gekannt zu haben. Sie unterstützte uns in unserer Arbeit für Gewaltfreiheit und tippte eigenhändig ein Buch über gewaltfreie Kindererziehung, das schon vergriffen war, für unsere Bibliothek ab. Ihre Töchter begleiteten sie zu ihrem 70. Geburtstag zu uns ins Begegnungszentrum und wir organisierten später auch einen Gesprächsabend mit ihr in der Pfandler Pfarrbibliothek, als sie ins Bad Ischler Bundesgymnasium als Zeitzeugin eingeladen wurde. Ich besuchte sie noch verschiedene Male in München auf Durchreise nach Belgien (meinem Geburtsland). Dieses Mal (2008) nahm ich als Reiselektüre ihr Buch "Beim Gehen entsteht der Weg" mit. Sie hatte mir über die Entstehung und Aufzeichnung dieses Buches bei jedem Besuch erzählt und ich war traurig, dass sie die Fertigstellung nicht mehr erleben konnte. Sie verstarb im Februar 2003. In diesem Buch gibt es viele Details sowohl über ihre Kindheit in Ungarn und ihr späteres Leben in Österreich und Deutschland, als auch über die Deportation und anschließende Zerstörung ihrer Familie, und in der Zeit danach, als sie das Ganze versuchte zu verarbeiten. Erst als sie bei ihrer Befreiung aus dem KZ ein kleines Kind umbringen wollte, als Rache für den Tod ihre jüngsten Schwester, wurde ihr bewusst, dass damit die Spirale der Gewalt nie aufhören würde. In mühsamer Kleinarbeit hat sie ihre Erlebnisse verarbeitet und reflektiert und entwickelte dabei eine unglaubliche Liebe zu ihren Töchtern und den Menschen, denen sie versucht zu erklären, dass Hass keine Antwort ist mit dem man Unrecht aus der Welt schaffen kann. Die Gespräche von Hanna Mandel mit Norbert Reck sind ein lebendiges Zeugnis vom Leben vor und nach Auschwitz und hilft uns einiges besser zu verstehen. Maria Reichl -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Dec 6 21:54:50 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 06 Dec 2008 21:54:50 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 764 - Rb. 131 - Buchtipps Message-ID: <493AE69A.4090408@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 764 - Rundbrief 131 - Buchtipps; Impressum. Bad Ischl, 6.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ BUCHTIPPS Neue Bücher und Materialien in unserer Bibliothek 1. VERGANGENHEIT - GEGENWART - ZUKUNFT - PHILOSOPHIE (101) Dan Smith: The State of the World Atlas. The bestselling survey of current events & global trends. Updated 8th Edition. 2008 Earthscan Publ. £ 12.99 (102) Martina Kaller-Dietrich: Ivan Illich (1926 - 2002). Sein Leben, sein Denken. Enzyklopädie des Wiener Wissens - Porträts, Bad 1. Edition seidengasse. 2007 Verlag Bibliothek der Provinz EUR 24,- (103) Pavel Zdarsky (ed.): Hovory s Milanem Machovcem. (Texte von und über den tschechischen Philosophen Milan Machovec, in Tschechisch). 2008 Akropolis, Prag ISBN 978-80-86903-70-5 Kc 240,- (104) Lester R. Brown: Plan B 3.0. So retten wir unsere Welt! (Eine Studie des Earth Policy Institute, Washington, USA). 2008 Kai Homilius Verlag EUR 14,80 2. POLITIK -- SOZIALISMUS - MEDIEN -- KULTUR - KUNST (201) Naomi Wolf: Wie zerstört man eine Demokratie. Das 10-Punkte-Programm. 2008 Riemann Verlag EUR 16,- (202) Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft (Hrsg.): Jahrbuch für Kulturpolitik 2008. Thema: Kulturwirtschaft und kreative Stadt. Kulturstatistik, Chronik, Literatur, Adressen. (Schwerpunkt: Deutschland). 2008 Klartext Verlag. EUR 19,90 (203) Diedrich Diederichsen: Eigenblutdoping. Selbstverwertung, Künstlerromantik, Partizipation. 2008 Kiepenheuer & Witsch KiWi1041 EUR 9,95 (204) Amy Goodman: Keine Widerrede! Warum Medien aalglatte Politiker und Kriegstreiber lieben. (Analyse der Alternativ-Journalistin und Alternativen Nobelpreisträgerin aus den USA.) 2008 Globale Analysen Bd. 11. Kai Homilius Verlag EUR 19,90 3. POLITISCH ARBEITEN UND ORGANISIEREN - ALTERNATIVE PROJEKTE (301) Serge Embacher/ Susanne Lang: Bürgergesellschaft. Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt, unzivile Zivilgesellschaft, Staat, Engagementpolitik, Wirtschaftsunternehmen. Lern- u. Arbeitsbuch. 2008 J.H.W. Dietz Verlag. EUR 24,- (302) Daniel Baumgartner (Text)/ Michael Bader (Fotos): SEKEM. Im Puls der Zukunft. Wie eine Vision Ägypten verändert. 2007 Pforte Verlag CHF 32,- 4. GEWALT - GEWALTFREIER WIDERSTAND (401) John Docker: The Origins of Violence. Religion, History and Genocide. 2008 UNSW Press/ Pluto Press £ 17,99 5. FRIEDE - KRIEG - MILITÄR - WEHRDIENSTVERWEIGERUNG - RÜSTUNG (501) Kooperation für den Frieden (Hg.): Der Afghanistan-Konflikt. Monitoring-Projekt Zivile Konfliktbearbeitung, Gewalt- und Kriegsprävention. Dossier IV. 2008 Kooperation für den Frieden (Römerstr. 88, D-53111 Bonn, www.koop-frieden.de) EUR 1,- + Versand (502) Zum Gedenken an Prof. Ernst Schwarcz (Texte vom und Nachrufe an den Friedensaktivisten aus Wien). Zeitschrift "Spinnrad", Nr. 3/2008, Hg. v. Internationaler Versöhnungsbund, Österr. Zweig (Ledererg. 23/3/27, A-1080 Wien, www.versoehnungsbund.at) EUR 3,- + Versand 7. FASCHISMUS - NATIONALSOZIALISMUS - ZWEITER WELTKRIEG (701) Hanna Mandel: Beim Gehen entsteht der Weg. Gespräche über das Leben vor und nach Auschwitz. Aufgezeichnet von Norbert Reck. 2008 Argument - Ariadne Literaturbibliothek Verlag EUR 17,90 (702) Espen Sobye: Kathe. Deportiert aus Norwegen. (Ein jüdisches Mädchen, ermordet im KZ Auschwitz) 2008 Assoziation A Verlag. EUR 18,- 9. MENSCHENRECHTE - MINDERHEITEN - FLÜCHTLINGE - MIGRATION - SICHERHEIT - TERROR (901) David Bacon: Illegal People. How Globalization Creates Migration and Criminalizes Immigrants. 2008 Beacon Press ISBN 978-0-8070-4226-7 $ 25.95 (902) Jürgen Elsässer: Terrorziel Europa. Das gefährliche Doppelspiel der Geheimdienste. 2008 Residenz Verlag. EUR 21,90 (903) Hintergrund Redaktion (Hg.): Der inszenierte Terrorismus. Geschichte und strategische Ziele. Der 11. September. Die CIA und Al_Qaida. Terrorziel Europa. Notstandsdiktatur. Finanzkrise. Obama vs. McCain, G8-Gipfel u.a. Hintergrund - Das Nachrichtenmagazin, 4. Quartal 2008. 2008 Verlag Selbrund (Bockenheimer Landstr. 17/19, D-60325 Frankfurt/ Main, www.hintergrund.de) EUR 4,40 + Versand (904) Hans G. Zeger: Mensch. Nummer. Datensatz. Unsere Lust an totaler Kontrolle. 2008 Residenz Verlag EUR 22,- (905) Burkhard Schröder/ Claudia Schröder: Die Online-Durchsuchung. Rechtliche Grundlagen, Technik, Medienecho (mit Schwerpunkt Deutschland). Telepolis. 2008 Heise Verlag EUR 16,- (906) Jürgen Elsässer: Wie der Dschihad nach Europa kam. Gotteskrieger und Geheimdienste auf dem Balkan (unterstützt vom CIA). Edition Zeitgeschichte, Bd. 44. 2008 Kai Homilius Verlag EUR 14,80 10. MANAGEMENT - WIRTSCHAFT - ARBEIT - LANDWIRTSCHAFT (1001) Josef Docekal/ Klaus Leichtfried (Hg.): Österreichs Wirtschaft im Überblick 2008/2009. Die österreichische Wirtschaft und ihre internationale Position in Grafiken, Tabellen und Kurzinformationen. 2008 Österreichische Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum www.wirtschaftsmuseum.at EUR 11,- (1002) Heinrich Staudinger/ Moreau (Red.): Let's make MONEY. Zum neuen Film von Erwin Wagenhofer. Brennstoff Nr. 14, Nov. 2008. 2008 GEA Verlag (Lange Gasse 24, 1080 Wien, verlag at gea.at) Kostenlos (1003) Tauwetter (Red.): Geld. Gott - Götze - Gerechtigkeit (eine franziskanische Perspektive). 2008 Redaktion Tauwetter (Postf. 240139, D-40090 Düsseldorf) (1004) Arbeitsgruppe Gerecht Wirtschaften - Pax Christi Vorarlberg (Hg.): Segen und Fluch des Geldes. Eine Materialsammlung über Geld, Geldwirtschaft und ethisches Investment. CD-ROM. Zur Plakatausstellung. 2008 Arbeitsgemeinschaft Gerecht Wirtschaften. (c/o Dr. Marianne Schallhaas, Etzerstetten 26, A-3261 Steinakirchen a. F., www.arge-gerecht-wirtschaften.at). Spende (1005) Mag. Günther Thonabauer (Red.): Jeder Euro ist hart verdient. Für alle, die mehr wissen wollen: Das Handbuch der ÖNB zu Geld und Geldpolitik. 2007 Österreichische Nationalbank. Kostenlos (1006) Wolfgang Köhler: Wall Street Panik. Banken ausser Kontrolle. Wie Kredithaie die Weltkonjunktur ins Wanken bringen. 2008 Mankau Verlag EUR 18,95 11. SOZIALES - RANDGRUPPEN (1101) Kai Ehlers: Grundeinkommen für alle. Sprungbrett in eine integrierte Gesellschaft. entwürfe 11. 2007 Pforte Verlag CHF 24,- (1102) Sepp Kusstatscher/ Madeleine Rohrer/ Elisa Grazzi/ Markus Lobis: Ausstieg aus der Arbeit - warum? Wie das Grundeinkommen die Welt verändern kann. (Deutsch-italienische Ausgabe.) 2008 Die Grünen/ EFA/ Prokopp & Hechensteiner Die Grünen/ EFA im Europ. Parlament, www.greens-efa.eu Kostenlos (1103) Die Armutskonferenz (Hg.): Schande Armut - Stigmatisierung und Beschämung. 7. Österreichische Armutskonferenz 4. + 5. März 2008. Dokumentation (mit DVD). 2008 Die Armutskonferenz (Gumpendorferstr. 83/1, 1060 Wien, www.armutskonferenz.at) EUR 12,- + 3,- Versand. (1104) Armutsnetzwerk OÖ. (Hg.): Fair statt prekär. Atypische Beschäftigungsformen - prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen. Leseheft 4. 2008 Sozialplattform OÖ. (Weingartshofstr. 38, 4020 Linz, www.sozialplattform.at). Kostenlos 12. STADT - WOHNEN - VERKEHR - FREMDENVERKEHR (1201) Leopold Kohr: Probleme der Stadt. Gedanken zur Stadt- und Verkehrsplanung. Vorworte: Ivan Illich u. Johannes Hahn. Ewald Hiebl/ Günther Witzany (Hg.): 2008 Otto Müller Verlag EUR 18,- 13. UMWELT - NATURSCHUTZ -- GENTECHNIK - NANOTECHNOLOGIE (1301) Marcel Hänggi: Wir Schwätzer im Treibhaus. Warum die Klimapolitik versagt. 2008 Rotpunkt Verlag. CHF 34,- (1302) Rainer Grieshammer: Der Klima-Knigge. Energie sparen, Kosten senken, Klima schützen. 2008 Aufbau TB 7063 EUR 8,95 (1303) Gudrun Likar (Red.): Macht Um Welt. BAWAG P.S.K. - Edition Literatur. 2007 Verlag Ueberreuter (1304) Armin Baumgartner/ Andrea Husnik/ Karl Markt/ Susanna Stark/ die Umweltberatung: Chemie im Haushalt. 2008 Lebensministerium www.lebensministerium.at Kostenlos 14. GESUNDHEIT - ERNÄHRUNG (1401) Cornelia M. Scala-Hausmann: Die einfachen Wunder der Gesundheit. ... Ein Überblick... Selfness-Coaching. Eine Übersicht & Checkliste für Ihre Gesundheit - inklusive Test. 2007 Pro BUSINESS EUR 7,- (1402) Geseko von Lüpke: Altes Wissen für eine neue Zeit. Gespräche mit Heilern und Schamanen des 21. Jahrhunderts. 2008 Kösel Verlag EUR 22,95 (1403) Barbara Rütting: Lach dich gesund. Ratschläge, Tipps und Tricks. 2008 Goldmann Taschenbücher, Mosaik EUR 4,- (1404) Erik Millstone/ Tim Lang: The Atlas of Food. Who eats what, where, and why. 2008 Earthscan Publ. £ 12.99 (1405) John Irving: Willkommen in unserer Welt. Slow Food Fibel. 2008 Slow Food (Via della Mendicitá Istruita 8, Bra (Cuneo), Italien, www.slowfood.com) 15. NATURWISSENSCHAFT - TECHNOLOGIE - COMPUTER (1501) Michio Kaku: Die Physik des Unmöglichen. Beamer, Phaser, Zeitmaschinen. 2008 Rowohlt Verlag EUR 24,90 (1502) Geert Lovink: Zero Comments. Elemente einer kritischen Internetkultur. 2008 transcript Verlag EUR 28,80 (1503) Sascha Steinhoff: Digitalisieren von Dias und Negativen mit Nikon Scan, VueScan und SilverFast. (Mit Programm-CD) 2008 dpunkt.verlag EUR 42,- (1504) Matthias Matthai: Porträts gekonnt retuschieren mit Photoshop. 2008 dpunkt-verlag EUR 38,- 18. PSYCHOLOGIE - LEBENSGESTALTUNG (1801) Elisabeth Summer: Macht die Gesellschaft depressiv? Alain Enrenbergs Theorie des "erschöpften Selbst" im Licht sozialwissenschaftlicher und therapeutischer Befunde. 2008 transcript Verlag EUR 27,80 (1802) Michael Titze: Die heilende Kraft des Lachens. Mit Therapuetischem Humor frühe Beschämungen heilen. 2008 Kösel Verlag EUR 21,95 20. KINDER - JUGEND - FAMILIE (2001) Rotraud A. Perner: Darüber spricht man nicht. Tabus in der Familie. Das Schweigen durchbrechen. 2008 Kösel Verlag EUR 14,95 22. CHRISTENTUM - SPIRITUALITÄT (2201) Jon Sobrino: Der Glaube an Jesus Christus. Eine Christologie aus der Perspektive der Opfer. 2008 Matthias Grünewald Verlag. EUR 34,90 (2202) Kurt Wenzel (Hg.): Die Freihei der Theologie. Die Debatte um die Notifikation gegen Jon Sobrino. 2008 Matthias Grünewald Verlag. EUR 12,90 23. ENTWICKLUNGSPOLITIK - GLOBALISIERUNG - DRITTE WELT (2301) Jean Ziegler: Das Imperium der Schande. Der Kampf gegen Amut und Unterdrückung. Aktuelle Ausgabe 2008. 2008 Goldmann TB 15513 EUR 8,95 (2302) Klaus Werner-Lobo: Uns gehört die Welt! Macht und Machenschaften der Multis. 2008 Hanser Verlag EUR 16,90 (2303) Maria Mies (Hg.): Konjuktur der Krisen. Konjunktur der Hoffnung. Infobrief gegen Konzernherrschaft und neoliberale Politik, Nr. 26, 9/2008. 2008 Infobrief gegen Konzernherrschaft und neoliberale Politik, c/o Maria Mies, Blumenstr. 9, D-50670 Berlin EUR 3,- + Versand (2304) Werner Rügemer: "Heuschrecken" im öffentlichen Raum. Public Private Partnership. Anatomie eines globalen Finanzinstruments. 2008 transcript Verlag EUR 16,80 24. EUROPA - EU (2401) Wilhelm Neurohr: Ist Europa noch zu retten? Wie die EU den Europagedanken verfälscht. Wege zu einer europäischen Identität. 2008 Pforte Verlag CHF 24,- (2402) Daniela Graf/ Karl Kaser (Hg.): Vision Europa. Vom Nationalstaat zum Europäischen Gemeinwesen. 2004 Czernin Verlag EUR 17,- 25. DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH (2501) Bernd-Lutz Lange: Mauer, Jeans und Prager Frühling. (Kultur, Kabarett und politische Opposition zwischen Leipzig und Prag.) 2007 Aufbau TB 2268 EUR 7,95 27. NAHER OSTEN - ASIEN - AUSTRALIEN - OZEANIEN (2701) Dan Smith: The State of the Middle East. An atlas of conflict and resolution. Updated 2nd edition. 2008 Earthscan Publ. £ 12.99 (2702) Uri Avnery: Israel's Vicious Circle. Ten Years of Writings on Israel and Palestine. Sara R. Powell (ed.). 2008 Pluto Press £ 15,- (2703) Sebastian Kalicha (Hg.): Barrieren durchbrechen! Israel/ Palästina: Gewaltfreiheit, Kriegsdienstverweigerung, Anarchismus. 2008 Verlag Graswurzelrevolution EUR 19,80 29. NORD- UND LATEINAMERIKA (2901) Lorenzo Ravagli: Gespaltenes Antlitz. Amerika auf der Suche nach seiner Identität. (Die USA zwischen angloprotestantischer Vorherrschaft und indigener, spiritueller Lebensweise - am Beispiel der Hopi). 2008 Pforte Verlag CHF 16,- (2902) Michael Zeuske: Von Bolívar zu Chávez. Die Geschichte Venezuelas. 2008 Rotpunktverlag CHF 42,- (2903) Georg Schön: Somos Viento [Wir sind der Wind]. Globalisierte Bewegungswelten in Lateinamerika (Schwerpunkte: Chiapas/ Mexiko, Zentralamerika, Wasser-Tribunal...). 2008 Unrast Verlag EUR 16,- (2904) Heinz Gärtner: Obama - Weltmacht was nun? Außenpolitische Perspektiven (eines Wiener Politikwissenschafters). 2008 LIT-Verlag EUR 19,90 30. INDIGENE VÖLKER (3001) Gesellschaft für bedrohte Völker, Österr. (Hg.): Lebenszeichen 2009 "BeziehungsWeise. Von der Ehe und Liebe anderswo." Bildkalender mit 13 Fotos und kritischen Texten. 2008 Gesellschaft für bedrohte Völker, Österr. Untere Viaduktg. 53/1/7a, 1030 Wien, office at gfbv.at, www.gfbv.at EUR 18,90 + Versand 31. LITERATUR - HUMOR (3101) Paul Auster: Mann im Dunkel. Roman (über Krieg, Macht, Altern, Liebe und ihren Verlust). 2008 Rowohlt Verlag. EUR 17,90 (3102) Paulo Coelho: Brida. Roman (über die spirituelle Seite der Erotik - die Erfahrungsreise einer Frau) 2008 Diogenes Verlag. EUR 19,90 (3103) John Ajvide Lindqvist: So ruhet in Frieden. Thriller (über ein bedrohliches elektrisches Feld über Stockholm). 2008 Bastei Lübbe Tb 15913 EUR 8,95 (3104) Andrea Grill: Tränenlachen. Roman (einer Österreicherin und eines Albaners). 2008 Otto Müller Verlag EUR 19,- (3105) Walter Wippersberg: Eine Rückkehr wider Willen. Zwei Berichte über mich (als Kranker in einer oberösterreichischen Kleinstadt). 2008 Otto Müller Verlag EUR 18,- 32. CD - DVD (3201) Screenkids.tv: Iraq special. Irak-Krieg for Beginners. Protest. Bagdad Burning (blog). Interview Steve Mumford. Vol 1. DVD. 2008 Blinklicht (Fischerstiege 1-7, A-1010 Wien, www.blinklicht.at) EUR 10,- ------------------------------------------- IMPRESSUM: Inhaber, Herausgeber und Redaktion: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl. Eigenvervielfältigung (Layout und Druck: Maria Reichl). Verlagsort: Bad Ischl. -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Dec 6 22:31:56 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 06 Dec 2008 22:31:56 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 765 - Rb 131 - Jean Ziegler Zukunftspreis 08 Message-ID: <493AEF4C.8060800@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 765 - Rundbrief 131 - Matthias Reichl: Jean Ziegler erhielt Salzburger Landespreis für Zukunftsforschung 2008; Radiosendungen zu Jean Zieglers Reden und Interviews; swissinfo.ch: Jean Ziegler erhält den Literaturpreis für Menschenrechte Bad Ischl, 6.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Jean Ziegler erhielt Salzburger Landespreis für Zukunftsforschung 2008 Jean Ziegler wurde am 20. November 2008 in der Salzburger Residenz mit dem Salzburger Landespreis für Zukunftsforschung 2008 ausgezeichnet - vorgeschlagen von der Robert-Jungk-Stiftung. Eine CD-Dokumentation mit Jean Zieglers Festrede ist gegen Kostenersatz in der Robert-Jungk-Zukunftsbibliothek (Robert-Jungk-Pl. 1, 5020 Salzburg) erhältlich. Mehr dazu auf http://www.jungk-bibliothek.at) Jean Ziegler wurde in jungen Jahren geprägt von seiner Freundschaft zu Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir sowie durch einen zweijährigen Afrika-Aufenthalt als UN-Experte nach der Ermordung Patrice Lumumbas. ("Ich habe mir geschworen, nie wieder, auch nicht zufällig, auf der Seite der Henker zu stehen".) Seine zahlreichen Publikationen (viele als Goldmann TB) haben Skandale ausgelöst und ihm internationales Ansehen - in seinem eigenen Land jedoch den Ruf des Nestbeschmutzers - eingetragen: "Die Schweiz wäscht weißer", "Die Schweiz, das Gold und die Toten", "Das Schweizer Imperium", " Wie herrlich, Schweizer zu sein. Erfahrungen mit einem schwierigen Land", "Marx, wir brauchen dich", "Das Gold von Maniema", "Die Barbaren kommen", "Die Lebenden und der Tod", "Wie kommt der Hunger in die Welt? Ein Gespräch mit meinem Sohn", "Die neuen Herrscher der Welt und ihre globalen Widersacher" u.v.a.... Jean Ziegler ist ein Mann klarer Worte. Sein Buch "Wie kommt der Hunger in die Welt?" ist in Frankreich an gymnasialen Oberstufen bereits als Schulbuch im Einsatz. Der streitbare Moralist aus Genf wirbt aufrichtig dafür, dass sich in den demokratischen Industrienationen des Nordens Bürgerbewegungen und Initiativen bilden, die ihre Regierung zwingen, den lautlosen Genozid des Hungers zu stoppen. Immer, so Ziegler, geht es um das reale Verhältnis von Barmherzigkeit und Gerechtigkeit, karitativer Hilfe und politischer Reform. In Erwin Wagenhofers Film "We feed the World" hat Jean Ziegler in einem Interview die Transnationalen Konzerne - v.a. Nestlé - schonungslos kritisiert und entlarvt. Quelle: http://www.g26.ch/texte_jean_ziegler_00.html Weitere Texte im E-Rundbrief: Info 751 u. 756 (www.begegnungszentrum.at/Archiv) Mitschnitte von Rundfunksendungen von seinen Reden in Wien und Salzburg und von der Pressekonferenz in Salzburg (am 20.11.2008): Rede am 18.12.08 in Wien (Neues Rathaus): 302. radio%attac - Sendung, 24.11. 2008 (www.radioattac.at/) Rede am 20.12.08 in Salzburg (Residenz): Radiofabrik. Magazin um 5. - Mon. 24 Nov 2008 - http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=11184 Jean Ziegler in Salzburg Pressekonferenz am 20.November 2008 (mit Wortmeldungen u.a. von Matthias Reichl) - http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=11188 und in der Sendung "Begegnungswege v. 4.12.2008 Matthias Reichl --------------------------------------- Jean Ziegler erhält den Literaturpreis für Menschenrechte swissinfo.ch - 3. Dezember 2008 - 11:56 Genf - Der Schweizer Soziologe und Sachbuchautor Jean Ziegler erhält in Frankreich für sein jüngstes Werk "La haine de l'Occident" den Literaturpreis für Menschenrechte. Der Preis wird ihm nach Angaben seines Verlegers am 10. Dezember in Paris übergeben. Das Werk, das im Oktober bei Albin Michel erschienen ist, entlarve das wachsende Unverständnis zwischem Nord und Süd. Der ehemalige UNO-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung kritisiert die industrialisierten Länder wegen ihrer Blindheit und Unterdrückung. Belohnt werde der Genfer Soziologe für sein Engagement für die am stärksten ausgebeuteten Menschen auf diesem Planeten und wegen Form und Inhalt des Werkes, wie die von Philippe de Saint-Robert geleitete Jury begründet. Den Preis hatten bereits die Schriftsteller Erik Orsenna, Jorge Semprun wie auch der jüngste Literaturnobelpreisträger Gustave Le Clézio erhalten. Das Buch ist auf Deutsch noch nicht erhältlich. Es soll demnächst unter dem Titel "Der Hass auf den Westen" erscheinen. Quelle: www.swissinfo.ch/ger/news/newsticker/Jean_Ziegler_erhaelt_den_Literaturpreis_fuer_ Menschenrechte.html?siteSect=146&sid=10046288&cKey=1228301774000&ty=ti&positionT=1 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Dec 7 16:49:39 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 07 Dec 2008 16:49:39 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 766 - Rb 131 - Nuclear Free Future Awards 08 Message-ID: <493BF093.5050202@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 766 - Rundbrief 131 - Nuclear Free Future Foundation (D): Nuclear Free Future Awards 2008 an Jillian Marsh (Australien) und Manuel Pino (USA) Bad Ischl, 7.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Nuclear Free Future Awards 2008 Sie wurden von der Nuclear Free Future Stiftung am 24. Oktober 2008 im Münchner Rathaus übergeben. Das Ziel der beiden Preisträger - und ihrer gewaltfreien Mitstreiter - ist: "Das Uran muss in der Erde bleiben": Jillian Marsh, Adnyamathanha Nation Wenn eine Kämpferin, die sich vor Ort den Wind um die Nase wehen lässt - in diesem Fall den uranstaubhaltigen Wind! -- in die Bibliotheken geht, dann kann das kein Rückzug sein. Als die Australierin Jillian Marsh vom Volk der Adnyamathanha im Jahre 2004 insgesamt drei Doktoranden-Stipendien akzeptierte, stand für sie außer Frage, dass ihre künftige "indoor"-Arbeit Teil ihres bisherigen "outdoor"-Lebens sein muss: Kampf für ein Australien, das mit seiner Uran-Abbaupraxis nicht weiterhin Kultur, Gesundheit und Leben der indigenen Bevölkerung gefährdet und ruiniert. Als Mitglied der Australien Nuclear Free Alliance (ANFA) beschäftigte sie sich kritisch mit Australiens gängiger Praxis der Umweltverträglichkeitsprüfung in Sachen Uranabbau. Jillian`s besonderes Augenmerk galt dabei einer vergleichenden Betrachtung von Wissenschaftsethik einerseits und indigener Untersuchungsmethoden andererseits -- also der Frage: Wie lösen "meine Leute" -- anders als Staat und Bergbaugesellschaften -- von jeher komplexe Probleme? Angesichts einer Regierung, die für profitablen Uranabbau weiterhin Land, Kultur und Leben der Ureinwohner aufs Spiel setzt, ist Jillians wissenschaftliche Arbeit trotz aller gebotenen Akkuratesse immer wieder so etwas wie Kriegsberichterstattung. Und diesen Krieg hat sie seit 1990 -- anfangs "zuhause" im Rahmen der Flinders Ranges Aboriginal Heritage Consultative Committee -- mit ausgefochten. Zu den größeren Erfolgen zählt ihr maßgeblicher Anteil an der Durchsetzung der "Native Title Legislation" bei Exploration und Betrieb der Beverley Uran-Mine. Dieser "Titel" besagt, dass traditionelle Rechte und Ansprüche der Ureinwohner vom australischen Landesrecht berücksichtigt werden. Dieser "Titel" sorgt jedoch keineswegs für reibungslose Abwicklung von Landansprüchen. Für ihre Aufklärungsarbeit rund um die Beverley Uran-mine und in anderen Teilen des Kontinents erhielt Jillian Marsh 1998 den Jill-Hudson-Umweltpreis. Sie ist eine Brückenbauerin zwischen den Adnyamathanha und den weißen Umweltorganisationen. So kämpfen die Menschen mit den Jahrtausende alten Rechten und ihren emotionalen Bindungen zu Bergen und Flüssen heute Seite an Seite mit den engagierten weißen "Neubürgern", wenn es darum geht, den "Fortschritt" in die Schranken zu weisen: den Schritt in Richtung Not, Elend und Krankheit -- fort von nachhaltiger Subsistenzwirtschaft -- wie er durch großflächige Uran-Gewinnung im Tagebau unweigerlich übers Land gebracht wird. Sie ist immer wieder Zeuge eines Zusammenpralls verschiedener Zeitbegriffe: Da ist die Traumzeit, die sich als Erinnerung in jede kommende Generation vererbt und alle Aborigines mit ihrem Land verbindet. Und da ist die Uhr, nach der die Arbeiter von Heathgate Resources Ltd., ein Tochter des US-Konzerns General Atomics, mit der Methode des In-situ-leach in der Beverly Uran-Mine das Uran fördern und gleichzeitig die Grundwasservorkommen mit Schwermetallen, Säuren und Radionukliden kontaminieren. Die Beteuerungen, die Region werde nach Beendigung wieder saniert, ist aus indigener Sicht wertlos: "Für uns Adnyamathanha gibt es im Grunde keine Sanierung, denn sobald etwas gestört oder zerstört worden ist, ist es in seiner Urform verschwunden, wie Land, dem man das Uran auf so drastische Weise entzogen hat. Eine spirituelle und physische Einheit, deren Ganzheit ruiniert ist, kann nie mehr ganz werden." Jillians Forderung: "Alle Australier müssen ihr Denken entkolonialisieren und als Bürger erwachsen werden und lernen, Verantwortung zu übernehmen." Manuel Pino, USA Er ist ein Läufer zwischen Himmel und Erde. Manuel Pino kommt aus dem Acoma Pueblo, einem Lehmziegeldorf der Tewa westlich von Albuquerque im US-Staat New Mexico. Von der Plaza aus sieht man hinter den erdfarbenen Adobebauten nur Himmel - Acoma Pueblo sitzt auf einem steilen Tafelberg und wirkt, als habe ein Magnet die Siedlung samt Boden in die Wolken gezogen. In den Touristenführern und auf den Billboards längs der Highways präsentiert sich Acoma daher als "Sky City". Manuel Pino wurde 1950 geboren und wuchs "unten" auf. Als die Bevölkerung anwuchs, gab es auf dem Tafelberg keinen Platz mehr, und die Tewa mussten ihre Adobehäuser auf ebener Erde bauen; daher gibt es heute ein Acoma oben und eines unten. Schon als Kind wurde Manny zum Läufer und rannte manchmal mehrmals am Tag hoch zu den Himmelshäusern. Bald begann er durch die Wüste zu laufen. In seiner Kultur dient das Rennen nicht nur körperlicher Ertüchtigung, sondern ist Meditation, ist Kommunikation mit der unsichtbaren Welt. Jeder Lauf hat eine spirituelle Seite. Gegen den Wind anzurennen ist eine intensive Begegnung mit den Naturkräften, ein Gebet. Und hier beginnt das Problem: In der Nachbarschaft von Sky City wurde Anfang der 50er Jahre die Erde aufgerissen und die Jackpile-Paguate Mine, Amerikas größte Tagebaumine zur Uranerzförderung samt Mühle zur Herstellung von Yellow Cake (Handelsuran) installiert. Der Abraum häufte sich, und der Wind trug den Läufern den radioaktiven Staub der Halden entgegen. Keine Gefahr für die Bevölkerung, lautete der offizielle Bescheid. Manuel Pino, schon immer ein kritischer Geist mit unbeugsamem Charakter, glaubte der Propaganda von Kerr-McGee nicht und machte sich selbst kundig. Der Widerstand gegen den Uranabbau prägte von nun an Pinos Leben. Zum Thema seiner Dissertation in Soziologie wählte er die zerstörerische Auswirkung der Urangewinnung auf die indianische Kultur. Viele Männer der Pueblos und der benachbarten Navajo waren Bergleute geworden und an Krebs gestorben. Auf dem World Uranium Hearing, 1992 in Salzburg, gab Manuel Pino den Opfern des Uran-Booms in seiner Heimat eine laute Stimme. Sein Name ist auf internationalen Konferenzen zu finden; immer reist er mit der gleichen Botschaft: der industriellen Welt vor Augen zu führen, dass jedes Festhalten an nuklearer Technologie eine Zustimmung zu Menschenopfern bedeutet. Manuel Pino, der heute als Professor am Scottsdale Community College in Arizona lehrt, bringt das Problem auch in den Hörsaal und sorgt dafür, dass der Widerstand gegen Atomstrom und Atomwaffen von der nächsten Generation aufgegriffen wird. Wie ein Läufer, der seine Botschaft an den nächsten übergibt. Die Botschaft lautet: Das Uran muß in der Erde bleiben! Was kann ich tun? aus: www.nuclear-free.com -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Dec 7 17:16:55 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 07 Dec 2008 17:16:55 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 767 - Rb 131 - Ilisu-Staudamm Baubeginn Message-ID: <493BF6F7.1010300@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 767 - Rundbrief 131 - Ausstieg aus dem Staudammprojekt Ilisu (Türkei); ECA-Watch Österreich: Ilisu: Baubeginn trotz Ultimatums Bad Ischl, 7.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Ausstieg aus dem Staudammprojekt Ilisu (Türkei) Problematische Exportkredite für zerstörerische Projekte (siehe auch Info 728) Am 7. Oktober 2008 ist das Ilisu Projekt einen entscheidenden Schritt vorangekommen - hin zum Ende. Österreich, Deutschland und die Schweiz haben der Türkei einen "blauen Brief" geschickt und damit das offizielle Ende der europäischen Beteiligung eingeläutet. Ein in Europa einmaliger diplomatischer Vorgang. Doch was bedeutet das für das Staudammprojekt? Springen andere Staaten ein? Was bedeutet das für OeKB, Bank Austria/Unicredit und Andritz AG? Und wie geht es mit der Stop-Ilisu-Kampagne weiter? Das fragen Stop-Ilisu-Initiativen in Deutschland und Österreich (www.stopilisu.com). Anlässlich der Konsultation der OECD-Exportkreditgruppe am 18.11.2008 protestiert eine breite Koalition internationaler Nichtregierungsorganisationen (NRO) vor der OECD in Paris. Sie verurteilt den fehlenden Fortschritt bei der Einführung von klaren Nachhaltigkeitsstandards für Exportkreditagenturen und die mangelnde Bereitschaft NRO-Vorschläge umzusetzen. "Exportkreditagenturen stellen Unternehmen weltweit jährlich hunderte Milliarden Euro in Subventionen und Garantien zur Verfügung - oft für Projekte mit katastrophalen Auswirkungen für Menschen und Umwelt.", erklärt Heike Drillisch von GegenStrömung. "Weder die OECD noch ihre Mitgliedsstaaten verbinden diese Subventionen jedoch mit klaren Nachhaltigkeitsregeln und demokratischer Kontrolle." Exportkreditagenturen (ECAs) unterstützen ihre nationalen Unternehmen bei Geschäften in Entwicklungs- und Schwellenländern. "Wie bei den staatlichen Bankenrettungsaktionen im Zuge der Finanzkrise streichen auch hier die Banken und Unternehmen die Profite ein, während die Öffentlichkeit das Risiko trägt", so Thomas Wenidoppler von ECA Watch Österreich. Die internationale NRO-Koalition ECA-Watch kritisiert laufend Projekte mit untragbaren Folgen für Menschen und Umwelt. Dazu gehören Großstaudämme wie der Ilisu-Staudamm in der Türkei und Nam Theun 2 in Laos, Öl- und Gasprojekte wie Sachalin 2 in Russland, die Tschad-Kamerun- und die Baku-Tbilisi-Ceyhan-Pipeline sowie Waffengeschäfte und Aufträge, die nachweislich durch Korruption erlangt wurden. ECAs versichern zudem Kohlekraftwerke, ohne deren Klimaauswirkungen abzuwägen, und Atomkraftwerke wie Olkiluoto 3 in Finnland. (Quelle: ECA-Watch u.a., Red.: Matthias Reichl) ----------------------- Ilisu: Baubeginn trotz Ultimatums Fotos beweisen Bauaktivitäten im Fluss - Sofortiger Ausstieg gefordert ECA-Watch Österreich Wien, 02.12.2008 Zehn Tage vor Ablauf des Ultimatums Deutschlands, Österreichs und der Schweiz an die türkische Regierung wurde bekannt, dass die Türkei die Bauarbeiten in Ilisu nicht wie zugesagt gestoppt, sondern intensiviert hat. ECA Watch Österreich liegen aktuelle Fotos vor, die umfangreiche Arbeiten am und im Tigrisfluss belegen. Diese Aktivitäten widersprechen den Vorgaben der europäischen Länder, die wiederholt klargestellt hatten, dass die Bauarbeiten im Fluss erst beginnen dürfen, wenn die Auflagen im Umwelt-, Kultur- und Umsiedlungsbereich erfüllt sind. "Diese Arbeiten während des Ultimatums sind eine erneute Brüskierung der Europäischen Staaten und ein weiterer Beweis dafür, dass die türkische Regierung sich nicht an die Vorgaben hält und willkürlich handelt. Ein Ausstieg aus dem Vertrag muss die Folge sein, alles andere wäre ein Skandal", so Ulrich Eichelmann von ECA Watch Österreich. In den vergangenen zwölf Monaten hatten Experten im Auftrag der drei europäischen Staaten wiederholt festgestellt, dass die türkischen Behörden sich nicht an die Vorgaben und internationalen Standards halten und sogar versucht hatten, die Europäer zu täuschen (Auflagen waren von Ankara als "erledigt" gemeldet worden, was sich bei einer Überprüfung als falsch herausstellte). Daraufhin stellten die drei Länder der Türkei am 7. Oktober ein Ultimatum, das am 12. Dezember abläuft. Bis dahin muss die Türkei die Auflagen erfüllen bzw. deren Erfüllung glaubhaft garantieren. Andernfalls - so die Europäer - wird der Vertrag gekündigt... (Volltext unter: http://m-h-s.org/ilisu/front_content.php?idcat=114&idart=408 und http://m-h-s.org/ilisu/front_content.php?idcat=114&idart=411) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Dec 7 17:33:50 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 07 Dec 2008 17:33:50 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 768 - Rb 131 - ESF zur Wirtschaftskrise Message-ID: <493BFAEE.4080402@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 768 - Rundbrief 131 - Europäisches Vorbereitungstreffen für das Europäisches Sozialforum 2010 in Istanbul (21-23 November 2008): Wir wollen für ihre Krise nicht zahlen! (Aufruf) Bad Ischl, 7.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Wir wollen für ihre Krise nicht zahlen Aufruf des Europäischen Vorbereitungstreffen für das ESF in Istanbul (21-23 November 2008) Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist ein Ergebnis des globalisierten Kapitalismus, in dem die Suche nach kurzfristigen Profiten, die Herrschaft des globalisierten Finanzkapitals und die Vermarktung aller Dinge Vorrang vor allem anderen hat. Von Tag zu Tag werden die Folgen dieser Krise spürbarer: Die sozial Schwächsten haben am stärksten darunter zu leiden. Millionen Menschen überall auf der Welt sind jetzt schon mit dem Verlust des Arbeitsplatzes und/oder ihrer Wohnung konfrontiert. Armut, prekäre Beschäftigung und Existenzbedingungen, die Klima-, Nahrungsmittel- und Energiekrise nehmen erheblich an Schärfe zu. Die verschiedenen "Rettungspläne" bestehen in nichts anderem als im Transfer großer Summen von Steuergeldern an private Banken und Konzerne, deren Einsatz zur Befriedigung gesellschaftlicher Bedürfnisse verweigert wurde. Sie sozialisieren die Verluste, ohne das System in Frage zu stellen; die Politik des Sozialraubs wird in erhöhtem Tempo damit fortgesetzt. Diese verheerende Linie wurde auf dem G20-Gipfel in Washington noch einmal bekräftigt. Den arbeitenden Menschen, den breiten Schichten der Bevölkerung werden hohe Opfer abverlangt. Dabei wäre es notwendig, solidarische Strukturen neu aufzubauen, soziale Rechte und kollektive Garantien auszuweiten. Mehr denn je ist es lebenswichtig, die öffentlichen Dienste, das Recht auf Bildung, Gesundheit, Wohnung, Strom, Wasser und Mobilität zu stärken... Wir lehnen es ab, für eine Krise zu zahlen, für die wir nicht verantwortlich sind. In einer Reihe von Ländern (aus der EU und jenseits der EU: Italien, Frankreich, Deutschland, Türkei, Ukraine ...) und in verschiedenen gesellschaftlichen Sektoren haben bereits Mobilisierungen gegen die Auswirkungen der Krise stattgefunden. Es ist dringend notwendig, dass diese Initiativen und Kämpfe sich koordinieren, damit eine gemeinsame Bewegung auf europäischer Ebene aufgebaut werden kann. Es gibt bereits eine Reihe von Termine für weitere Aktionen: der 6. Dezember 2008 in Paris (Kollektive für ein Anderes Europa); der Klimagipfel in Posen (Polen) vom 1.-12.Dezember 2008; der Generalstreik in Italien am 12.Dezember 2008; die Demonstration am 16.Dezember 2008 gegen die Arbeitszeitdirektive der EU-Kommission; die Konferenz/ Gegengipfel für ein soziales Europa im März 2009 in Brüssel. Im Juli 2009 wird Italien Gastgeberin der G8 sein. Wir, die Versammlung der sozialen Bewegungen beim Europäischen Vorbereitungstreffen für das ESF in Istanbul, rufen dazu auf, die Initiativen für Mobilisierungen gegen die vielen Angriffe, die jetzt täglich im Namen der "Bewältigung der Krise" vorbereitet werden, zu verstärken und deutlich vernehmbar zu machen: "Nein. Wir werden für eure Krise nicht zahlen." Wir rufen das WSF in Belem (vom 27.1. - 1.2.2009 in Nordostbrasilien) auf, einen Globalen Aktionstag gegen die Krise zu beschließen. www.esf2008.org/ www.fse-esf.org, www.forumsocialmundial.org.br (Siehe auch Info 761) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Dec 7 17:58:09 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 07 Dec 2008 17:58:09 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 769 - Rb 131 - Obama abhaengig Message-ID: <493C00A1.5000908@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 769 - Rundbrief 131 - Claus-Peter Lieckfeld (D): Was verkneift sich "Change-Obama"?; Matthias Reichl: Obama - abhängig von Lob und Lobbies; Jack Rasmus (USA): Obama's Economic Program - Which one will emerge - Obamanomics 1 or Obamanomics 2?; Milwaukee(USA) neighborhoods could print own money. Bad Ischl, 7.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Was verkneift sich "Change-Obama"? Claus-Peter Lieckfeld Wir haben gelernt, dass ein US-Präsidentschaftskandidat bei Strafe seines Scheiterns bestimmte Dinge nicht darf. Er darf nicht sagen, dass die Todesstrafe eine Barbarei ist, die unter anderem den Anspruch der USA unterminiert, eine zivilisierte Nation zu sein. Er darf die evangelikalen Fundamentalisten nicht reaktionär und bigott nennen. Er darf das spezielle "US-Menschenrecht" auf Waffenbesitz für jedermann nicht prinzipiell in Frage stellen. Darf und wird er, wenn er im Jänner 2009 Präsident ist? Barack Obama hält für sich und für die USA unter seiner Präsidentschaft die Option Weiternutzung und Ausbau der Atomenergie offen "sofern wir sie sicher machen können". Nun dürfen wir wohl unterstellen, dass Obama - mindestens ungefähr - weiß, dass Uranabbau flagranten, durchorganisierten Totschlag bedeutet für indigene Völker, auf deren Grund und Boden "Yellow Cake" gewonnen wird. Auch in den USA/ New Mexiko zum Beispiel. Wenn aber "change" auch nach der Wahl noch angesagt sein sollte, darf man dann erwarten, dass sich ein von Moral und Humanismus (mit)bestimmter Präsident bequemen wird, die "terms of trade" zur Kenntnis zu nehmen, die am Anfang der atomaren Kette stehen? Krebs als Kollateralschaden. "I have a dream", sagte ein anderer großer Mann dunkler Hautfarbe. Die Welt darf träumen. Muss es. Und vielleicht bleibt es ja nicht beim Träumen, wenn es um eine Zukunft geht, in der nicht länger beiläufige Tötungen als normalbetriebliche Begleitumstände akzeptiert werden. Überrasche uns, Mr. President! http://www.nuclear-free.com/deutsch/frames1.htm (Aktualisiert von M.R.) ---------------------------------------------------- Endlagern nicht recyclen ! Karikatur Manfred Madlberger (nur im gedruckten Rundbrief ) ------------------------------------------------------ Obama - abhängig von Lob und Lobbies Jean Ziegler in seiner Salzburger Pressekonferenz auf Barack Obama angesprochen reagierte skeptisch, weil bekanntlich eine Reihe der Präsidentenberater Lobbyisten von Konzernen und politischen Institutionen (auch ausländischer, z.B. Israels) sind. (Siehe auch das FR-Interview in Info 751.) Der kanadische Biofarmer Percy Schmeiser stellte in einem Gespräch in Wien fest, dass auch die Gentechfirma Monsanto zwei Berater einschleusen konnte. Deshalb ruft er und Ziegler für eine verstärkte Unterstützung von kritischen Basisbewegungen in den USA und anderen amerikanischen Ländern auf. "I have a nightmare" ("Ich habe einen Albtraum"), dass Martin Luther King's Vision "I have a dream" ("Ich habe einen Traum") weiter nur ein Traum bleibt. Matthias Reichl Weitere Texte zur USA und Obama: Infos 733, 735, 736, 737, 752 --------------------------------- Obama's Economic Program Which one will emerge - Obamanomics 1 or Obamanomics 2? By Jack Rasmus December, 01 2008 What is Obamanomics? Having just won the presidential election, perhaps it is timely to take a closer look at what Obama's proposed economic program during the campaign really amounted to. Formulated in his early campaign, Obama's first economic program reflected the world before the banking panic and the economy's accelerating descent into epic recession. His second program, to be revealed in 2009, may resemble something more akin to a national austerity program. Obamanomics 1 The ten aspects of Obamanomics 1 include: taxes, jobs & infrastructure, wages, health care, social security and pensions, education, trade, unions, energy, and financial crisis and bailouts... (Details auf: http://zcommunications.org/zmag/viewArticle/19834) ... Obamanomics 2 Budget deficits in 2009 and beyond will almost certainly approach $1 trillion or more---unless the government succeeds in hiding the true amounts off budget which has been a growing tendency. Despite the more than $1 trillion in bailout money set aside for the banks, the latter have not yet started loaning to businesses and homeowners at reasonable rates. Credit markets are tight and some are virtually shut down. The crisis in the financial system is rapidly spilling over to the non-financial sector. The contraction and crash in credit, called the Banking Panic of 2008, is squeezing business and consumer alike. There is no fundamental end in sight to the current financial crisis. It can, and will, erupt again in coming months. In the meantime the real economy is contracting just as fast. Consumer spending and consumer confidence virtually fell off a cliff in October, descending to levels never before recorded. All nonfinancial economic indicators are in freefall. Housing prices continue to collapse, and despite wild swings in the stock markets, equity prices are also plummeting along a long-term trend line. 401k plans for workers and consumers are evaporating in value. Credit card terms and credit are drying up. Companies are announcing mass layoffs, double and triple the rates and levels compared to a year ago. In this environment it is extremely unlikely that the Obama economic program described above will be the economic agenda in 2009. As cautionary as it is, Obamanomics 1 will prove to have been a political campaign vehicle. The real Obama economics program is yet to come, driven by the course of events in the real economy and not political expediency. Should the current economic conditions continue to deteriorate at their current pace, which is quite likely, a classic austerity program could become Obamanomics 2. Instead of defining hope and change in concrete terms next January 20 in terms of health care, education, retirement security, jobs, and the like, what we may well get is, "Let's all tighten our belts to get through this crisis." Let's hope the change doesn't hurt too much for too long. Jack Rasmus is the author of the forthcoming book, Epic Recession and Global Financial Crisis. Volltext: http://zcommunications.org/zmag/viewArticle/19834) ------------------------- Milwaukee(USA) neighborhoods could print own money - 2 neighborhoods consider printing own currency for exclusive use in local stores... By Erika Slife | Chicago Tribune reporter December 3, 2008 http://www.chicagotribune.com/business/chi-talk_moneydec03%2C0%2C2902061.story -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Dec 8 13:41:17 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 08 Dec 2008 13:41:17 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 770 - Rb 131 - Ivan Illich - Zitate und Kommentare Message-ID: <493D15ED.70108@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 770 - Rundbrief Nr. 131 - Matthias Reichl: Ivan Illich aus europäischer Ansicht; Zitate aus dem Buch von Martina Kaller-Dietrich: Ivan Illich (1926 - 2002); Englische Zitate und Links zu Texten. Bad Ischl, 8.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Ivan Illich aus europäischer Ansicht „In der globalisierten Welt hat jeder Mensch das Recht auf institutionalisierte Erziehung, Gesundheit, Information und ein Auto. Brauchen wir das wirklich? Ivan Illich dachte vor, was wir heute nachdenken. Er polemisierte gegen Schulen, Spitäler, Autobahnen, Entwicklungshilfe, Geschlechtergleichheit. Er wurde weltberühmt und wieder vergessen.“ So steht es auf der Rückseite der ersten Biographie über den Universalgelehrten und Basisaktivisten Ivan Illich, geboren 1926 in Wien, gestorben 2002 in Bremen. Die österreichische Wissenschafterin Martina Kaller-Dietrich ist seinen Spuren in Europa und Lateinamerika nachgegangen, gemeinsam mit ihrem deutschen Kollegen Wolfgang Sachs, einem von Illichs Weggefährten. Vor allem Illichs Begegnungs- und Informationszentrum (und -dienst) CIDOC (Centre for Intercultural Documentation) in Cuernavaca, Mexiko, vermittelte vielen basisbewegten Aktiven aus aller Welt die bitter nötigen Kritiken, Impulse, aber auch alternativen Handlungsansätze - jedoch keine -rezepte. Ich bin Ivan einige Male begegnet u.a. Anfang der 80er Jahre in Wien als wir im Haus der Industrie eine von Neoliberalen geschickt manipulierte Podiumsdiskussion über die gönnerhafte Reintegration von Aussteigern ins Gegenteil umfunktionierten - ich aus dem Publikum und er vom Podium her. Nachher amüsierten wir uns köstlich über unseren Coup - und wurden Freunde (leider nur auf - geographischer - Distanz). Ebenso verband uns eine Ablehnung kirchlicher Institutionen, und ihren Unterdrückungmechanismen gegen kritische Basisgemeinden und der Theologie der Befreiung generell. Aus meinen Erfahrungen muss ich dem Eingangszitat großteils widersprechen. Die zitierten versprochenen Rechte stehen für den Großteil der Menschen nur auf dem Papier, v.a. wenn es um vertret- und brauchbare Alternativen geht, für die sich Illich einsetzte, unterstützt von den von ihm ermutigten Basisbewegungen. Bei diesen sind seine Impulse unvergessen und längst weiterentwickelt. Deutschsprachige Bildungshungrige finden im C.H.Beck-Verlag immer noch sieben seiner wichtigen Bücher. Ivan Illichs Mitarbeiter und Schüler betreuen in Bremen auch weiter die Homepage www.pudel.uni-bremen.de/, auf der er virtuell weiterlebt - nicht nur als „Denker“, sondern auch als „Handelnder“! Unter seinen vielen Kollegen und Kolleginnen hat v.a. Marianne Gronemeyer seine radikalen Ideen weiterentwickelt und in ihren Büchern umgesetzt - zuletzt in "Genug ist genug" (2008, Primus Verlag). (Weitere Hinweise zu Illichs Texten siehe unten!) Matthias Reichl -------------------------------------- Martina Kaller-Dietrich: Ivan Illich (1926 - 2002). Sein Leben, sein Denken. Enzyklopädie des Wiener Wissens - Porträts, Bad 1. Edition seidengasse. 2007 Verlag Bibliothek der Provinz EUR 24,- (Zitate aus dem Buch, Seite 153-54) ... Illich war ein umsichtiger Warner vor den einfachen Antworten. Er erlaubte sich und seinen Mitstreitern, über Alternativen zu den überbordenden Vernichtungsprogrammen der Industriegesellschaft nachzudenken. Kontraproduktivität lautete sein zentraler Begriff. Er vertrat die Meinung, dass sobald eine bestimmte Industrialisierungswelle erreicht war, Schulen die Menschen dümmer und Spitäler die Menschen kränker machten. In den Worten des Ökonomen Leopold Kohr ausgedrückt - ein anderer Austro-Amerikaner, den Illich bereits in Puerto Rico kennen und schätzen gelernt hatte - meint diese These: Wenn das Wirken von Experten einen bestimmten institutionellen Schwellenwert überschreitet, macht der Einsatz zusätzlicher Experten ihre wirkung kontraproduktiv. Das heißt, die Experten reproduzieren das, zu dessen Beseitigung sie angetreten waren. Ob Schulen, Werkzeuge, Energieverbrauch oder medizinische Apparaturen und therapeutische Anwendungen - sobald eine kritische Menge überschrittwen wird, verursachen die besten Maßnahmenökonomische Kontraproduktivität und soziale Ungerechtigkeit (384). Das, was bedroht ist und worum es eigentlich ginge, bezeichnete er als Konvivialität. Denn Kontraproduktivität vernichtet die vielfältigen, konvivialen Netze der Solidarität. Die Versklavung des Menschen durch Schulen, Maschinen und Institutionen führte laut Illich eben zum Monopol der Expertenherrschaft. Damit würde die Gesellschaft zur Schule, zum Krankenhaus, zum Gefängnis und zur Autobahn. Zahllose Experten "lenken die Menschen in beinahe allen Bereichen des Lebens, nötigen sie zu bestimmtem Verhalten, erzeugen dafür Bedürfnisse und verhelfen dazu, diese auch zu befriedigen. Dachte die neue Linke häufig noch naiv daran, die diversen Güter bloß gerecht zu verteilen, so erhebt Illich dagegen bereitswarnend die Stimme. Auf diesem gängigen Weg der Gesellschaftsveränderung verharren die Menschen in zunehmender und dauerhafter Abhängigkeit von den diversen Expertengruppen" (385). In einer lebensgerechten d.h. in Illichs "konvivialer Gesellschaft" stünde hingegen "das moderne Werkzeug im Dienste der in die Gemeinschaft integrierten Personen und nicht im Dienst eines Konglomerats von Spezialisten" (386). Die gebotene Umkehr bestünde demnach in einer radikalen politischen Wende. Sie war für Illich denkbar und deshalb schien sie ihm auch realistisch. Seine radikalen Vorschläge ernteten oft ein abschätziges "utopisch", doch Illich insistierte. Wie alle Dogmen könne auch jenes vom ständigen wirtschaftlichen Wachstum aufgegeben werden. Im Licht der neu geschaffenen Tatsachen könnte eine vernünftige Selbstbegrenzung dazu führen, "daß eine wachsende Zahl von Menschen immer mehr mit immer weniger machen könne" (387). Darin bestand für Illich eine lebbare Ausrichtung seines Denkens und möglicher politischer Taten... Anmerkungen: (384) Vgl. Lehner, Gerald: Die Biographie des Philosophen und Ökonomen Leopold Konr, 1994, S. 287-292 (385) Schönherr-Mann, Hans-Martin: Ivan Illich - Für eine Politik der Selbstbegrenzung. In: Scheidewege 33 (2003/2004), 65-86 (386) Illich: Selbstbegrenzung, 1986, 14 (387) ebd. 176 ---------------------------------- Zitate und Hinweise zu einigen von Ivan Illichs Texten: "Development based on high per capita energy quanta and intense professional care is the most pernicious of the West's missionary efforts – a project guided by an ecologically unfeasible conception of human control over nature, and by an anthropologically vicious attempt to replace the nests and snakepits of culture by sterile wards for professional service. The hospitals that spew out the newborn and reabsorb the dying, the schools run to busy the unemployed before, between and after jobs, the apartment towers where people are stored between trips to the supermarkets, the highways connecting garages form a pattern tattooed into the landscape during the short development spree. These institutions, designed for lifelong bottle babies wheeled from medical centre to school to office to stadium begin now to look as anomalous as cathedrals, albeit unredeemed by any aesthetic charm." ~ Vernacular Values (Shadow Work) – 1981 www.preservenet.com/theory/Illich/Vernacular.html On the paradox of atmosphere (in connection with the closing down of his CIDOC-center in Cuernavaca in 1976): "[I am certain] that a hospitable atmosphere invites institutionalization by which it will be corrupted". ~ The Cultivation of Conspiracy – 1998 www.davidtinapple.com/illich/1998_Illich-Conspiracy.PDF -------------------------------------------- Einige englische Texte im Internet: A Consitution for Cultural Revolution: www.cogsci.ed.ac.uk/~ira/illich/texts/const_revolution/const_revolution.html Deschooling Society: www.preservenet.com/theory/Illich/Deschooling/intro.html Tools for Conviviality (his view about technology): www.preservenet.com/theory/Illich/IllichTools.html Energy and Equity: www.cogsci.ed.ac.uk/~ira/illich/texts/energy_and_equity/energy_and_equity.html Vernacular Values (how professionals have taken over things people used to do for themselves): www.preservenet.com/theory/Illich/Vernacular.html Silence is a Commons - Computers are doing to communication what fences did to pastures and cars did to streets: www.preservenet.com/theory/Illich/Silence.html To Hell with Good Intentions (critics on US-volunteers fighting poverty in Mexico): www.augustana.ualberta.ca/rdx/eng/activism_illich.htm Collection of Illich's writings in Spanish: www.ivanillich.org.mx/ideas.htm -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Dec 8 21:10:28 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 08 Dec 2008 21:10:28 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 771 - Rb 131 - Gaza-Peace-Boat Nr. 4 Message-ID: <493D7F34.6060202@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 771 - Rundbrief 131 - Matthias Reichl: Friedensboote nach Gaza fahren weiter; Free Gaza: 'Free Gaza' Ship to Break Through Israeli Blockade for the Fourth Time; Gush Shalom (Israel): We can sail to Tahiti - but not to Gaza! Bad Ischl, 8.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Friedensboote nach Gaza fahren weiter Die im August gestartete Initiative "Peace-Boats to Gaza" ist weiter erfolgreich. Wir berichteten im E-Rundbrief Info 730 über die erste riskante Bootsfahrt mit Hilfsgütern und Aktivisten aus Europa und Nordamerika von Larnaka (Zypern) nach Gaza. Trotz der Drohungen durch israelische Militärs lenkte Israels Außenministerium ein. Inzwischen sind es schon drei Schiffe, die gelandet und wieder (mit ausreisenden Palästinensern) zurückgekehrt sind. Evangelos Pissias, Professor aus Athen, als einer der Hauptorganisatoren berichtete mir in einem Radiointerview im Oktober beim Österreichischen Sozialforum darüber (Audio-File im CBA-Archiv: http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=11326). Dieser Tage gibt es erste Anzeichen, dass auch aus der arabischen Welt Hilfe in das von Israel total isolierte Gaza-Gebiet kommen soll. Am 8.12.08 startete das vierte Schiff mit Hilfslieferungen und Aktivisten - u.a. auch aus dem Golfstaat Qatar. Drei der Friedensaktivisten - eine US-Amerikanerin, ein Schotte und ein Italiener - die seit August als Beobachter und Helfer in Gaza geblieben sind, wurden am 21.11.2008 gemeinsam mit palästinensischen Fischern in deren Booten von der israelischen Küstenwache verhaftet und sollen deportiert werden. Die Fischer wurden zwar freigelassen, jedoch die Boote nicht zurückgegeben. (Amy Goodmans Interview findet ihr in unserem Homepage-Archiv, Info 758; weitere Infos bei www.freegaza.org, www.gazamussleben.at und www.nahostfriede.at.) Der israelische Friedensaktivist und Journalist Uri Avnery hat in seinem wöchentlichen Artikel unter "Our Obama" seine Hoffnungen auf einen positiven Einfluss des Präsidentenwechsels auf die Weltpolitik ausgedrückt (siehe E-Rundbrief Info 752 und www.avnery.de). Andere Experten befürchten, dass die mächtige Israel-Lobby in den USA wie bisher erheblichen Druck auf Obama, seine Berater und auf seine Außenministerin Hillary Clinton ausübt. Übrigens hat diese Lobby auch - zum Glück vergeblich - versucht, die Ernennung von Jean Ziegler zum UN-Kommissar gegen den Hunger in der Welt und - Anfang 2008 - zum Berater im UN-Menschenrechtsrat zu verhindern. Matthias Reichl -------------------------------------- 'Free Gaza' Ship to Break Through Israeli Blockade for the Fourth Time FOR IMMEDIATE RELEASE Date : 12-08-2008 (LARNACA, 8 December 2008) - The Free Gaza Movement announced today that it would send a delegation from Cyprus to Gaza aboard their blockade-busting ship, the Dignity, at 11pm, Monday, 8 December. The Free Gaza Movement has successfully challenged the siege on three previous occasions this year, landing missions in Gaza in August, October, and November. Free Gaza ships are the first to dock in Gaza Port in over 41 years. Israel maintains absolute control over Gaza's borders and airspace, and has imposed an increasingly brutal blockade on its 1.5 million civilians for over two years, drastically increasing poverty and malnutrition rates. Over 700 students are currently trapped in Gaza, while Israel denies their right to attend universities abroad. In a statement released by Drs. Jonathan Rosenhead Mike Cushman, of the London School of Economics, the academics stated that they were pleased to be traveling to Gaza aboard the Dignity, and that, "This siege is an affront to any idea of academic freedom or human rights. We, working for a British university, have the freedom to teach and study, this must be a universal right, not at the discretion of an occupying power. How can anyone justify preventing young people from fulfilling their potential and learning how to serve their community more fully?" In addition to the British academics, this fourth voyage will include a British surgeon traveling to Gaza to volunteer in local hospitals for the next several weeks, as well as international human rights workers and journalists. The ship will also be carrying in one ton of medical supplies and high-protein baby formula. In recent days, Israel has forcibly intervened to prevent other such missions from reaching Gaza. Lubna Masarwa, one of the Free Gaza organizers, stated that, "Gaza doesn't need charity. What Gaza needs is sustained political action aimed at overcoming this vicious siege. We have no intention of turning around, and so we're confident that we will reach Gaza. We are unarmed civilians carrying desperately needed supplies to other unarmed civilians. It would be obscene for Israel to use violence to stop us." The passengers on board the Dignity this Monday will include: . British academics on a fact-finding mission to document the devastating affects Israel's siege has had on the educational sector in Gaza . A British surgeon traveling to Gaza to volunteer in local hospitals for the next several weeks . A Palestinian man who has been denied the right to return to his family in Gaza . International human rights workers . International journalists from Al-Jazeera TV and McClatchy Newspapers http://www.freegaza.org/index.php?module=latest_news&id=41cadce39691c2458068c725561a1e25&offset= ----------------------------------------------------------- We can sail to Tahiti - but not to Gaza! 07/12/08 Gush Shalom (Israel) Teddy Katz and Adam Keller, members of Gush Shalom, were among dozens of Jewish and Arab peace activists whose sailing to Gaza was prevented this morning by the police raid on the port of Jaffa. "An Israeli citizen can board a boat and sail away for Greece or Italy, or even to America or Tahiti, for any imaginable destination. Only one destination is utterly forbidden -- the Port of Gaza, a few hours' sailing away. Even the sailing of a boat carrying to Gaza a cargo of vital life-saving medicines is considered a criminal offence in the Israel of late 2008. This is a manifestly unreasonable and anti-democratic situation" said Katz to a large crowd gathered on the Jaffa Port wharf, from where the police had dragged by force the boat in which they had intended to sail to Gaza. "Since 2005 we are being repeatedly told that the State of Israel had 'disengaged' from Gaza, than what is the Israeli Navy doing blockading the shores of Gaza? What is the Israeli Police doing on board a Gaza-bound boat? It is not Israel's business who sails to or from Gaza, as it is not the Palestinians' business which ships sail to Haifa or Ashdod" said Keller. "This morning the media published about 215 Qassam missiles shot on Israel in the past month. There was no reference to the fact that these missiles are in fact the gift of the government of Israel to its citizens in Sderot, Ashkelon and the communities of Gaza Border. It is the government of Israel which took the decision to violate the cease-fire which held for five months, to carry out a whole series of invasions into the Gaza Strip resulting in the death of twenty Palestinians, and in this way cause the shooting of missiles into the southern part of the country. The cease-fire must be resumed forthwith, in order to give once again quiet both sides of the Gaza border. The shameful siege, pushing the Gaza inhabitants to suffering and terrible poverty on the edge of starvation must be ended forthwith. Contact: Adam Keller: adam at gush-shalom.org http://zope.gush-shalom.org/home/en/channels/press_releases/1228665474/ -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Dec 8 21:46:23 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 08 Dec 2008 21:46:23 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 772 - Rb 131 - Bleiberecht - Abschiebung Message-ID: <493D879F.8080206@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 772 - Rundbrief Nr. 131 - Maria Reichl: Bleiberecht statt Abschiebung; Freies Radio Helsinki (Graz): Petition für ein humanitäres Aufenthaltsrecht für Okezie Agba-Okeke; Interview mit Celia Mara (Auszug); Matthias Reichl: Bleiberecht und Abschiebung auf Kärntnerisch (Jörg Haider und die Flüchtlinge). Bad Ischl, 8.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Bleiberecht statt Abschiebung In Ergänzung unseres Beitrages im vorigen Rundbrief (Info 721) kann ich berichten dass, auch wenn inzwischen ein starker Verfechter der Abschiebungspraktiken gestorben ist - der Kampf aber nach wie vor weiter geht. Obwohl am 10. Okt. 2008 zum Tag des Bleiberechts zahlreiche Veranstaltungen stattfanden sind viele Migranten vom Abschiebung bedroht. Wir berichteten in unserer Radiosendung "Begegnungswege" vom 16. Okt. 2008 u.a. mit einen Bericht von Doris Strauss über die Demonstration in Linz (http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=10912) und vom 4. Dez. 2008 (http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=11327) Knapp vor Redaktionsschluss unseres Rundbriefes bat ich Manfred Kinzer vom Freien Radio Helsinki in Graz um weitere Infos über den Fall Okezie (einen Radiodialoge-Kollegen aus Nigeria, der vom Abschiebung bedroht ist) ob es weiterhin notwendig ist die Petition für einen humanitären Aufenthalt zu bewerben oder ob es inzwischen schon andere Schritte gibt. Seine Antwort zitiere ich hier: "Liebe Maria, es macht gerade jetzt wieder vermehrt Sinn, die Petition zu bewerben. Okezie und sein Anwalt sind gerade dabei, das Büro von Landeshauptmann Voves zu der benötigten "Anregung für einen humanitären Aufenthalt" zu bewegen. Der Anwalt bewertet die Chancen für Okezie als gut, da er in so vielen kulturellen Zusammenhängen arbeitet. Auch die Stellungnahmen von Radio Helsinki und dem VFRÖ (Verein Freie Radios Österreich) sowie die Petition werden den Beamten zur Kenntnis gebracht. Sollte die "Anregung" vom Landeshauptmann Voves kommen, dann erst geht's um die Wurst: Dann muss das Innenministerium entscheiden. Liebe Grüße + danke für dein Engagement! Manfred" So drucken wir hier einen Auszug aus der Petition ab und bitten alle die die Petition noch nicht unterschrieben haben, dieses noch zu tun und weitere Leute dazu zu animieren. "WIR FORDERN EIN HUMANITÄRES AUFENTHALTSRECHT FÜR OKEZIE AGBA-OKEKE! OKEZIE AGBA-OKEKE ist Asylwerber aus Nigeria und arbeitet seit mehreren Jahren ehrenamtlich bei Radio Helsinki 92.6, dem Freien Radio in Graz. Er ist Redakteur der Sendung "African Time", die ein wichtiges Mittel der Verständigung und Information für die African Community und für alle an einem interkulturellen Dialog interessierten Menschen in Graz darstellt. Okezie ist auch Redakteur der interkulturellen Redaktion von "Radiodialoge - Stimmen der Vielfalt". Diese vom Verband der Freien Radios Österreichs initiierte Sendereihe wird finanziell durch Mittel der Europäischen Union und des Bundesministeriums für Kunst und Kultur kofinanziert. Aber welchen Sinn hat es, sich um interkulturellen Dialog zu bemühen, wenn jene Personen, mit denen der Dialog zu führen wäre, von heute auf morgen des Landes verwiesen werden? ...." die vollständige Petition findet ihr bei http://v2.helsinki.at/petition/ ------------------------- Wir berichteten im letzten Rundbrief auch über die brasilianische Sängerin Celia Mara und bringen heute einen Auszug aus einem Interview von Werner Hörtner mit Celia Mara, erschienen im "Südwind Magazin" Nr. 10/2008: (W.H.): Ihre neue CD heißt ja Santa Rebeldía, Heiliger Widerstand. Wogegen richtet sich nun dieser Widerstand? (C. M.) Eine Auflehnung, ein Aufschrei gegen diese egoistische kapitalistische Gesellschaft, gegen diese massive Uniformierung des Individuums. Es muss in einer Gesellschaft Platz für alle geben. Die Rebellion an sich ist für mich schon etwas Heiliges. Eine Gesellschaft muss die Kraft haben zum Kritisieren, zum selbständig Denken, zum Neu-Schaffen. Ich denke mir, da ist die Rebellion sehr wichtig und wird es immer sein. Und solange es keine soziale Gerechtigkeit gibt, ist Rebellion immer noch notwendig, jeden Tag. (W.H.): Es gibt in Österreich mindestens ein Viertel der Wählerschaft, das auf verhetzende Parolen hereinfällt. Wie, glauben Sie, sollte man diesen Menschen gegenübertreten? (C. M.) Ja, in diese populistische Falle tappen am ehesten jene Menschen, die am wenigsten in diese Gesellschaft eingebunden sind, von ihr profitieren. Diese Geschichte von den schlimmen Ausländern ist doch so ein großer Blödsinn! Das dient unter anderem dazu, um von den wichtigen gesellschaftlichen Problemen abzulenken. Man muss schauen, dass man diese verhetzten Menschen besser in die Gesellschaft integriert." .... Zum Abschluss bleibt mir nur mehr Platz für einen Auszug aus einem satirischen Beitrag den Matthias zum Ableben von Jörg Haider am 16.10.2008 geschrieben hat: Bleiberecht und Abschiebung auf Kärntnerisch ".....Am Ende des "Tages des Bleiberechts" hat er (Jörg Haider) eigenhändig sein Bleiberecht auf dieser Welt verwirkt und beendet - mit seinem (unbeabsichtigten?) Selbstmord. Bei allem Bedauern für seine Angehörigen gehörte und gehört weiter meine Solidarität und Mitleid jenen Flüchtlingen, sozial Ausgegrenzten, Linken "Sozialschmarotzern" usw., die von Jörg Haider direkt oder indirekt unterdrückt und verfolgt wurden. Besonders auch mit jenen Flüchtlingen, die von Haider auf der einsamen Saualpe interniert wurden und die er ins Elend oder gar in die drohende Ermordung abschieben wollte. ..." Den vollständigen Text unter "Nachrichten aus Absurdistan (Vorsicht Satire)" werden wir im E-Rundbrief veröffentlichen. Maria Reichl -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Dec 8 22:04:17 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 08 Dec 2008 22:04:17 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 773 - Rb 131 - Begegnungswege Freies Radio FRS Message-ID: <493D8BD1.20000@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 773 - Rundbrief Nr. 131 - Maria Reichl: "Begegnungswege" Radiosendungen zum Nachhören im Freien Radio Salzkammergut (FRS) und im Cultural Broadcasting Archive (CBA). Bad Ischl, 8.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ "Begegnungswege" Radiosendungen zum Nachhören Regelmäßige Sendungen "Begegnungswege" jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat von 19:00 -- 20:00 im FRS Livestream: www.freiesradio.at Folgende Sendungen und ergänzende Dokumentationen haben wir von Sept. bis Nov. 2008 auf der CBA-Homepage http://cba.fro.at - unter "Begegnungswege" -- gespeichert: 1. Die regulären Sendungen "Begegnungswege" vom 4. und 18. Sept., 2. und 16. Okt., 6. und 20. Nov., 4. Dez.2008. Die Sendung vom 18. Sept. ist eigentlich eine Sondersendung von der Diskussion mit Alfred Hausotter, Klaus Tscherne, Matthias und Maria Reichl zum Bedingungslosen Grundeinkommen. 2. Sondersendungen: . Mahmoud Darwisch - Weltweite Lesung am 5 Oktober 2008 . Innenansicht einer Psychose 6. Teile von 6 Lesungen von Alfred Hausotter vom 16. Okt. bis 20. Nov. 2008 jeden Donnerstag von 21 bis 22Uhr . Psychiatrie-kritische Lieder kommentiert von Alfred Hausotter am 27. Nov. 2008 3. Interviews und Aufnahmen von Kundgebungen, Pressekonferenzen etc. . Bericht von der Bleiberechtsdemo in Linz am 10. Okt. 2008 von Doris Strauß . Prag 1968 - 1989 und heute 2008 Gespräch mit Daniela Muskova 2 Teile Aufgenommen am 24. Sept. 2008 . Prag 1968 - 1989 und heute - Gespräche mit Martin Machovec aufgenommen am 23. Sept. 2008 . 30 Jahre Nein zu Zwentendorf Kundgebung in Wien am 5. Nov. 2008 . CO2 reduzierende Verkehrsmaßnahmen in Belgien und Oesterreich Sendung zusammengestellt am 9. Juli mit Interviews aufgenommen mit Teilnehmern einer Gehzeugdemo anläßlich der Eröffnung der Landesausstellung in Gmunden im April 2008. . Oppositionelle Kultur in Tschechien 1968 - 1989 -- heute. Interview mit Jiri Grusa aufgenommen am 28. Okt. 2008 . Hubsi Kramars Brandrede zur EU -- 2006. Aufgenommen von Manfred Madlberger am 30. März 2006 . Jean Ziegler Pressekonferenz in Salzburg am 20. November 2008 * Evangelis Pissias aus Athen - Interview zu Peace Boats für Gaza, Alternativen im Mittelmeer, Österr. Sozialforum aufgenommen am 26. Okt. 2008 Übersicht über alle bisherigen Beiträgen der "Begegnungswege": http://cba.fro.at/show.php?lang=de&query=send&sen =524&sort=1 Für alle, die keinen Zugang zum CBA haben und an den Sendungen, Interviews oder andere originale Beiträge interessiert sind, können wir diese gegen einen Kostenbeitrag von Euro 10,- pro CD kopieren. Teilt uns mit, welche Beiträge ihr braucht. (Pro CD haben als mp3-Datei mehrere Sendungen Platz, als .wav-Datei nur eine). Maria Reichl -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Dec 11 21:10:19 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 11 Dec 2008 21:10:19 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 774 - Obama - Friedensratschlag Message-ID: <494173AB.9090407@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 774 - Gitta Düperthal/ Peter Strutynski (Kasseler Friedensratschlag, D): Barack Obama bindet die Bündnispartner besser ein - Welche Erwartungen hat die deutsche Friedensbewegung an den neuen US-Präsidenten? (Weiters zu Nato-Treffen, Finanzkrise, Antiterrorkrieg...). (Ergänzung zu Info 769) Bad Ischl, 11.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ »Barack Obama bindet die Bündnispartner besser ein« Welche Erwartungen hat die deutsche Friedensbewegung an den neuen US-Präsidenten? Ein Gespräch mit Peter Strutynski vom Kasseler Friedensratschlag Gitta Düperthal Der Bundesausschuß Friedensratschlag hat vergangenes Wochenende unter dem Motto »Die Welt nach Bush« getagt. Rund 400 Leute diskutierten in Kassel, ob die Welt nach dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Barack Obama friedlicher wird. Wird sie das? Ein Teil der Teilnehmer hat eine eher ernüchternde Einschätzung. Die Besetzung seiner Regierung mit Hillary Clinton als Außenministerin und Robert Gates als Verteidigungsminister deutet auf Kontinuität hin -- nicht auf den versprochenen Politikwechsel. Ein anderer Teil gab Obama einen größeren Vertrauensvorschuß: Als Schwarzer repräsentiere er einen neuen Politikstil und zeige, daß die USA nicht nur aus Weißen und Rassisten bestehen. Was bedeutet Obamas Wahlsieg hierzulande? Der bisherige Präsident George Bush war in der deutschen Öffentlichkeit diskreditiert -- seinem von der Durchsetzung der US-Interessen geprägten Politikstil wollte niemand mehr folgen. Obama hingegen geht kooperativer mit den Bündnispartnern um und kann sie besser einbinden. Die Bundesregierung kann also sagen: Sogar Obama verlangt größeres Engagement in Afghanistan -- dem können wir uns nicht entziehen. Der Opposition wird es schwerer fallen, den Abzug deutscher Truppen aus Afghanistan zu fordern. Anfang April will die NATO in Strasbourg und Baden-Baden ihr 60jähriges Bestehen feiern. In Baden-Württemberg sollen zuvor Gesetze durchgesetzt werden, die die Versammlungsfreiheit einschränken ... Die Einschränkung der Demonstrationsfreiheit kam nicht erst wegen des NATO-Gipfels auf die Tagesordnung. Absehbar ist jedoch ein riesiges Polizeiaufgebot gegen Aktionen des zivilen Ungehorsams, gegen Demonstrationen und Friedenscamps. Dabei gilt: Je martialischer die Staatsmacht auftritt, desto eher provoziert sie Ereignisse, die sie zum Eingreifen bringt. In einem überfüllten Workshop ging es um die Militarisierung der Inneren Sicherheit. Pläne Bayerns, Baden-Württembergs und des Innenministeriums in Berlin, Antiterrorgesetze zu verschärfen, Überwachungsmechanismen zu verstärken und Demonstrationsfreiheit einzuschränken, sehen wir mit Sorge: Militär wird zunehmend nach außen eingesetzt -- zugleich geht man im Inneren mit Repressionen gegen Protestbewegungen vor. Wie wirkt die weltweite Finanzkrise auf die friedenspolitische Situation? Professor Rudolf Hickel aus Bremen zeigte in einem Vortrag auf: Die Finanzkrise ist Vorbote einer tiefen Rezession, die die Realwirtschaft erfaßt. Die Dritte Welt wird leiden, weil Lebensmittelpreise erhöht und Angebote verknappt werden. Staatshaushalte treiben dem Ruin entgegen, weil sie ihre Kredit­institute und bestimmte Branchen stützen müssen. Auch bei uns wird es am härtesten die Ärmsten treffen, mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit ist zu rechnen. Vermutlich wird es zu verstärkter Ausgrenzung und mehr Gewaltausübung kommen -- friedenspolitisch ist das verheerend. Der Friedensratschlag fürchtet, daß die Bundesregierung stärker ins Fahrwasser des US-geführten Antiterrorkriegs gerät ... Militär kennt im Krieg nur eine Antwort: noch mehr Militär. Die Bundesregierung hat ihre Lektion nicht gelernt, sondern Marine-Einsätze abgenickt und geht mit einem EU-Mandat vor Somalias Küsten auf Piratenjagd. Friedensforscher bestreiten, daß Terrorismus militärisch zu bekämpfen ist -- sie empfehlen ausschließlich zivile Mittel des Rechtsstaats. "JUNGE WELT", 12.12.2008 / Inland / Seite 2 (Ergänzung zu Info 769) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Dec 11 22:42:30 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 11 Dec 2008 22:42:30 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 775 - Haider Bleiberecht verweigert Message-ID: <49418946.4090907@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 775 - Matthias Reichl: Ein Nachschrei auf Jörg Haiders Tod; Vorsicht - Satire! Ergänzendes zu den Hintergründen. (Ergänzung zu den Infos 759 u. 772) Bad Ischl, 11.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Ein Nachschrei auf Jörg Haiders Tod Vorsicht - Satire! Matthias Reichl Jörg Haider starb wie er lebte. In rasender Fahrt (ca. 170 kmh) von der Veldener Champagner-Nachtbar "Le Cabaret" und einem Klagenfurter Zwischen-Tankstop mit 1,8 Promille intus zurück in die Heimat Bärental, (taktisch) links überholend und dann nach rechts ausbrechend, an einer seiner "geliebten" Ortstafeln (mit 50er Beschränkung) zerbrechend. Am Ende des "Tages des Bleiberechts" hat er eigenhändig sein Bleiberecht auf dieser Welt verwirkt und beendet - mit seinem (unbeabsichtigten) Selbstmord. Bei allem Bedauern für seine Angehörigen gehörte und gehört weiter meine Solidarität und Mitleid jenen Flüchtlingen, sozial Ausgegrenzten, Linken "Sozialschmarotzern" usw., die von Jörg Haider direkt oder indirekt unterdrückt und verfolgt wurden. Besonders auch mit jenen Flüchtlingen, die von Haider auf der einsamen Saualpe interniert wurden und die er ins Elend oder gar in die drohende Ermordung abschieben wollte. Ob er dafür im Jenseits zur Rechenschaft gezogen wird, wenn's schon im Diesseits nicht gelungen ist? Denn er wusste, was er tat! Rückwirkend werden die "HeiligenverehrerInnen" die Legende des Hl. Georg umschreiben. Sein Pferd soll nämlich mit 142 kmh den Drachen (der aus Slowenien illegal eingewandert war) verfolgt haben. Beim Jörg war's vielleicht ein illegaler südlicher "Immigrant" im Porsche. Was seine Anbeter irritieren wird, ist die Verbannung des Jörg in den Garten neben der Hauskapelle im Bärental. Eine Volksbewegung und -abstimmung "Jörg zurück" - in eine noch zu errichtende Wallfahrtskirche in einem Discoviertel am Wörthersee (aus der von einem Obelisken rund um die Uhr Jörgs "Wörther" über den See schallen) - wird folglich unaufhaltsam sein... Von einem Obelisken werden rund um die Uhr Jörgs "Wörther" über den See schallen: "Ich - euer 'Großer Bruder' - bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Zeiten!" Aus Libyen verlautet, dass Gaddaffi die weltgrößte Pyramide - verkleidet mit orange-blauen Kacheln - als Haider-Pyramide errichten lassen möchte. Davor soll ein Obelisk erigiert (pardon - aufgerichtet) werden. In seinem Geburtsort Bad Goisern kündigte der SP-Bürgermeister spontan an, (den vorbildlichen Staatsbürger?) Jörg Haider posthum zum Ehrenbürger zu ernennen. Besorgt um die Existenz Kärntens frage ich dortige Freunde, ob das stimmt, was sein nachfolgender Landeshauptmann Gerhard Dörfler (BZÖ) heute nach Haiders Tod verkündete: In Kärnten sei "die Sonne vom Himmel gefallen" und "die Uhren stehen geblieben". Dieses Phänomen hat man meines Wissens bisher nur vom Kreuzestod des Jesus überliefert. Im Boulevard wird schon eifrig an Ikonen und Märtyrermythen gebastelt - angepasst an das niedrige politische Bildungsniveau ihrer Leser. Wünschen wir seinem Nachfolger auf dem LH-Sessel, dass er die Kärntner BZÖ in die dörflerische Unbedeutsamkeit zurückführen kann - und der Petzner (Haiders "Lebensmensch") das Gleiche auf Bundesebene vollbringt. (Ein Wunschtraum unter all den Horrorträumen.) Zitate "Ich bin schon weg", "bin wieder da" (Politische Bocksprünge Haiders) "Nach jener von Lazarus ist meine Auferstehung die eklatanteste der Geschichte, glaube ich." - Jörg Haider nach seinem überraschenden Stimmengewinn bei der Nationalratswahl 2008. Stand 16.10.08 Ergänzendes zu den Hintergründen: Das Auto, ein spezieller VW Phaeton sei technisch praktisch total sicher (bei 170 kmh?). Phaeton war dem griechischen Mythos nach der Sohn des Sonnengottes Helios, der sich von seinem Vater den "Sonnenwagen" für einen Tag "entliehen" hatte und mit ihm abstürzte. Im letzten Moment konnte Göttervater Zeus den Wagen mit einem Blitz retten. Phaeton verbrannte dabei. Das alles wird zu weiteren Mythen und Legenden beitragen, die bei an Heldenmythen glaubenden Menschen auf fruchtbaren Boden fallen und auch durch seriöse Informations- und Bildungsmethoden nur schwer verändert oder beseitigt werden. Dies wird sich sicher - auch international - auf die politische "(Un)Kultur" auswirken. Selbst eine unserer Kooperationspartnerinnen von der südwestpazifischen Insel Vanuatu erreichte ein TV-Bericht und provozierte sie zur besorgten Anfrage nach den polit-kulturellen Hintergründen. Eine österreichische Jury hat am 11.12.08 "Lebensmensch" zum "Wort des Jahres 2008" gewählt. Beim "Un-Wort" siegte "Gewinnwarnung" vor "Heimatpartei" und "Kulturdelikt". Beim "Un-Satz" reichte Vizekanzler Molterers Koalititonsbruch-Slogan "Es reicht!" zum Sieg. In Deutschland wurde "Finanzkrise" zum "Wort des Jahres 2008" vor "verzockt", "Datenklau", "hessische Verhältnisse" und "Umweltzone". Stand. 11.12.2008 (Ergänzung zu den Infos 759 u. 772) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Dec 12 20:50:39 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 12 Dec 2008 20:50:39 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 776 - Aufruf gegen Computergewalt Message-ID: <4942C08F.4020202@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 776 - Kölner Aufruf gegen Computergewalt "Wie kommt der Krieg in die Köpfe - und in die Herzen?" Bad Ischl, 12.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Wie kommt der Krieg in die Köpfe - und in die Herzen? Kölner Aufruf gegen Computergewalt 1. Killerspiele sind Landminen für die Seele 5-, 15- und 25jährige sitzen heute Stunden, Tage und Nächte vor Computern und Spielekonsolen. In "Spielen" wie "Counter-Strike", "Doom 3", "Call of Duty", "Halo 3", "Crysis", "Grand Theft Auto IV" u.a. üben sie systematisches und exzessives Töten mit Waffen vom Maschinengewehr bis zur Kettensäge. Sie demütigen, foltern, verstümmeln, zerstückeln, erschießen und zersägen Menschen an ihren Bildschirmen. Längst ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Mediengewalt und vor allem Killerspiele verheerende Wirkungen insbesondere auf Kinder und Jugendliche haben. Ebenso ist im Alltag von Eltern, Lehrerinnen und Lehrern, Erzieherinnen und Erziehern längst unübersehbar, dass Kinder und Jugendliche durch Computerspiele aggressiver, gewalttätiger und abgestumpfter werden. Belegt ist: Je brutaler die Spiele sind und je mehr Zeit die Kinder damit vergeuden, desto schlechter sind die Schulleistungen. Viele Eltern sind verzweifelt, Lehrerinnen und Lehrer haben mit steigender Brutalität und Schulversagen zu kämpfen. 2. Killerspiele sind aktives Kriegstraining Killerspiele entstammen den professionellen Trainingsprogrammen der US-Armee, mit denen Schusstechnik, Zielgenauigkeit und direktes Reagieren auf auftauchende Gegner trainiert werden: Die Soldaten werden desensibilisiert und fürs Töten konditioniert, die Tötungshemmung wird abgebaut. Genauso werden durch Killerspiele Kindern und Jugendlichen Spezialkenntnisse über Waffen und militärische Taktik vermittelt, denn diese sogenannten "Spiele" sind in Wirklichkeit Simulationen der Kriegsrealität: Sie erzeugen Angst, Stress und andauernde Adrenalinschübe. Sie erzwingen unmittelbare Handlungen in einem Reiz-Reaktions-Schema und verhindern so gezielt kritische Distanz und Mitgefühl. Die virtuellen Räume und die reale Welt durchdringen sich, werden ununterscheidbar. Der "Spielraum" unserer Kinder und Jugendlichen entspricht der Wirklichkeit des Kampfes von Soldaten in den völkerrechtswidrigen Kriegen z.B. im Irak und in Afghanistan. Vor genau solchen Zielmonitoren sitzen Panzer-, Flugzeug- und Hubschrauberbesatzungen und schießen wirkliche Menschen einzeln ab -- gelernt ist gelernt. 3. Wer profitiert vom Krieg in den Köpfen? Die "Global Player" der Spieleindustrie profitieren in einer stagnierenden globalen Wirtschaft vom größten Wachstumsmarkt. Die Computerspielbranche hat einen weltweiten Jahresumsatz von über 30 Milliarden Euro. Computerspiele sind gigantische Geldmaschinen: Die Branche wächst zweistellig, die Rendite ist riesig, denn Computerspiele sind teuer bei geringen Investitionen. Dieser boomende Markt wird in Deutschland sogar staatlich gefördert. Zudem arbeiten Computerspielindustrie und Militär in Forschung, Entwicklung und Anwendung eng zusammen: Spielentwicklung und Forschungen über militärische Simulationen ergänzen einander. Die US-Armee setzt Computerspiele zur Anwerbung von Soldaten ein (z.B. www.americasarmy.com). Games-Konzerne dienen somit als Teil des militärisch-industriell-medialen Komplexes dazu, mit "Spielen" die künftigen Soldaten heranzuziehen. Das Alltagsleben wird vom Krieg durchdrungen, um Akzeptanz für die derzeitigen und künftigen Kriege zu schaffen. Diese Spiele sind somit massive Angriffe auf Menschenrechte, Völkerrecht und Grundgesetz. Warum also wird hiergegen nichts unternommen? 4. Komplizen, Kollaborateure und Profiteure der Killer-Industrie Die Entwicklung von Computerspielen wie die Verharmlosung ihrer Wirkungen funktionieren nur, weil Wissenschaftler und Hochschulen seit langem mitspielen. Hochschulen richten Studiengänge für die Games-Industrie ein und Wissenschaftler kreieren eine neue Sprache, die die Wirklichkeit verschleiert statt aufzuklären: Mit Nebelbegriffen wie "Medienkompetenz" und "Rahmungskompetenz" wird pseudo-wissenschaftlich suggeriert, dass Kinder und Jugendliche mit Killerspielen sinnvoll "umgehen" könnten, ohne seelischen und körperlichen Schaden zu nehmen. Die Spiele sind aber gerade so angelegt, dass dies nicht möglich ist. Kritik an Computerspielen wird als "unwissenschaftlich" diffamiert. Tatsächlich gibt es aber keinen sogenannten "Wissenschaftsstreit": Über 3500 empirische Untersuchungen belegen den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Mediengewalt und gesteigerter Aggressivität. Wissenschaftler, die dies leugnen, machen sich zu Komplizen und sind Profiteure des militärisch-industriellmedialen Komplexes, denn deren Institute erhalten umfangreiche finanzielle Unterstützung der Games-Industrie. Die Hochschulen bekommen kaum mehr staatliche Gelder und werden so immer mehr zum Dienstleister der Industrie. So wird wissenschaftliche Korruption und Abhängigkeit von Wirtschaft und Militär geradezu provoziert. Auch die Politik macht sich zum Handlanger dieser Interessen: Derzeit laufen Beschlussanträge im Bundestag, die Computerspiele zum "Kulturgut" erklären wollen. Gelten Gewaltspiele als "Kunst", kann damit aber der Jugendschutz ausgehebelt werden. Die staatliche "Bundeszentrale für politische Bildung" beteiligt sich zudem seit Jahren an der Verharmlosung von Gewaltspielen. Hier veröffentlichen nahezu ausschließlich solche "Medienpädagogen", die der Games- Industrie nahestehen und deren Schriften offen für Gewaltspiele werben. So finanzieren die Bürger mit ihren Steuergeldern ihre eigene Desinformation. Die Bundeszentrale verstößt damit gegen den grundgesetzlichen Auftrag zur Friedenserziehung. 5. Wer verantwortlich ist Verantwortlich sind also nicht Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, denen die Bewältigung der Folgen immer zugeschoben wird. Verantwortlich sind Hersteller und Kriegsindustrie; die inflationäre Verbreitung der Spiele ist politisch gewollt und wird von "Wissenschaft" und Medien bereitwillig vorangetrieben. Tatsächlich brauchen Kinder und Jugendliche nicht Medienkompetenz", sondern eine Medienbildung, die Herzensbildung mit einschließt. Kinder und Jugendliche müssen an die sinnvolle und mitmenschliche Bewältigung der realen Aufgaben unserer Zeit herangeführt werden. Daher müssen Eltern, Lehrer und alle Bürger die Verantwortlichen benennen und zur Rechenschaft ziehen. Wir lassen nicht zu, ? dass die Köpfe und Herzen unserer Kinder weiterhin durch Killerspiele mit Krieg und Gewalt vergiftet werden; ? dass Kinder und Jugendliche zu Tötungsmaschinen auf den virtuellen und realen Schlachtfeldern dieser Welt abgerichtet werden; ? dass neue Feindbilder geschaffen und Fremdenfeindlichkeit verbreitet wird; ? dass die humanen und zum Frieden verpflichtenden Grundlagen unserer Gesellschaft zugrundegerichtet werden und Krieg zur Normalität wird; ? dass Menschenrechte, Grundgesetz und Völkerrecht durch Gewaltspiele unterminiert werden. Wir fordern, ? dass die Herstellung und Verbreitung von kriegsverherrlichenden und gewaltfördernden Computerspielen für Kinder und Erwachsene verboten werden - denn Krieg ist nicht nur schlecht für Kinder, sondern auch für Erwachsene; ? dass die "Bundeszentrale für politische Bildung" verharmlosende Schriften zurückzieht und gemäß ihrem Auftrag über den tatsächlichen Stand der Forschung informiert; ? dass Wissenschaftler ihre Finanzierung durch die Games-Industrie offenlegen; ? dass alle Parteien ihre Beschlussanträge, die Computerspiele zum "Kulturgut" erklären wollen, zurückziehen; ? dass die Games-Industrie keine staatliche Förderung und politische Unterstützung erhält; ? dass Medienbildung über die tatsächliche Wirkung von Gewaltdarstellungen aufklärt und zum Frieden erzieht; ? dass Politiker, Wissenschaftler und Medienvertreter ihrem Auftrag gerecht werden, dem Frieden zu dienen, wie es Grundgesetz, Menschenrechte und Völkerrecht verlangen -- sonst müssen sie abtreten. Erstunterzeichner: Arbeiterfotografie - Forum für engagierte Fotografie, Köln; Gabie Baumann, Psychotherapeutin, GwG, Köln; Prof. Dr. Jörg Becker, Geschäftsführer KomTech GmbH, Solingen; Prof. Dr. Veronika Bennholdt-Thomsen, ITPS e.V., Bielefeld; Prof. Dr. Lutz Bieg, Erftstadt; Beate Bogalho, Rektorin, Kerpen; Ilona Bogdal-Klumpe, Fachberaterin für Kindertagespflege, Bergisch-Gladbach; Peter Bürger, kath. Theologe, Publizist, Bertha-von-Suttner-Preisträger 2006, Düsseldorf; Susanne Dahlmann, Kinderpflegerin, Köln; Dr. Maria Emmerich, Schulpflegschaftsvorsitzende, Bedburg; Dr. Ing. Christian Fischer, Köln; Frauenhaus Herford e.V.; Thomas Freitag, Freie Waldorfschule, St. Augustin; Heidi Graichen, CSU-Stadträtin, Erlangen; Dany Gruneberg, Bornheim; Gerhardt Haag, Leiter Theater im Bauturm, Köln; Dipl.-Päd. Renate Hänsel, Gymnasiallehrerin, Wallenwil; Dipl.-Psych. Dr. Rudolf Hänsel, Schulberater, Wallenwil; U. Hedwig, Bildungswerk Köln, Köln; Christoph Hirte, Aktiv gegen Mediensucht e.V., München; Dr. Werner H. Hopf, Schulberatung Oberbayern-Ost; Dr. med. Susanne Hörnemann, Neurologin und Psychiaterin, Köln; Prof. Dr. Günter L. Huber, Universität Tübingen; Prof. Dr. Gerald Hüther, Zentralstelle f. Neurobiolog. Präventionsforschung d. Univ. Göttingen u. Mannheim/ Heidelberg; Dipl.-Soz. Gabriele Isele, ECP, GwG, Hamburg; Christin Jonas, Kinder- und Jugendpsychotherapeutin, Engelskirchen; Thomas Jung, Oberbürgermeister und 20 Stadträte der Stadt Fürth; Hidir Kalay, Bürgerzentrum Alte Feuerwache, Köln; Hermine Karas, Mutter und Großmutter, Köln; Dr. med. Heinz Katlun, Naturheilarzt, Bergheim; Karla Keucken, Psychotherapeutin, GwG, Köln; Prof. Dr. Constanze Kirchner, Universität Augsburg; Angela König, kath. Religionslehrerin, Wuppertal; Margarete Kramer & Funda Aras, Frauen helfen Frauen e.V., Köln; Prof. Dr. Jochen Krautz, Alanus Hochschule, Alfter; Prof. Dr. Hans-Jörg Kreowski, Universität Bremen, Vorsitzender d. Forums InformatikerInnen für Frieden u. gesellschaftliche Verantwortung e.V.; Prof. Dr. Ekkehart Krippendorff, Berlin; Heinz Kruse, Dipl. Volkswirt, Wirtschaftsdezernent d. LH Hannover AD, Ministerialrat AD; Annette Lehnert, Lehrerin, Pulheim; Gerd Lohwasser, Bürgermeister der Stadt Erlangen; Michael Martens, Feuerwehrmann, Bergisch Gladbach; Gabi Martens und weitere zehn Tagesmütter, Bergisch Gladbach; Prof. Dr. Maria Mies, Köln; Christa Meves, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Uelzen; Hans Peter Mortier, Informationsstelle für Friedensarbeit, Meckenheim; Prof. Dr. Carsten Müller, FH Emden; Prof. Dr. Benno Müller-Hill, Köln; Prof. Dr. med. Kurt Oette, Köln; Elke Ostbomk-Fischer, Dozentin und Ausbilderin, GWG, Köln; Dr. Rainer Patzlaff, Institut für Pädagogik, Sinnes- und Medienökologie (IPSUM), Stuttgart; Gudrun Pausewang, Schriftstellerin, Schlitz; Prof. Dr. Christian Pfeiffer, Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, Hannover; Regine Pfeiffer, Dortmund; Günter Pohl, Bonn; Eva Maria Pott-Bärtsch, Ärztin, Langenfeld; Ruth Rampini, Musikerin und Mutter, Köln; Martina Reicheneder, Sonderpädagogin, Köln; Ursula Reinsch, Journalistin, Köln; Andreas Renger, Psychotherapeut, GwG, Bonn; Ellen Rohlfs, Mitglied von Gush Shalom und Pax Christi, Trägerin Bundesverdienstkreuz am Bande; Dipl. Päd. Jürgen Rose, Oberstleutnant, München; Prof. Dr. Klaus Sander, FH Düsseldorf, GwG, Köln; Gerhard Schäfer, GwG, Bergisch Gladbach; Wolfgang Schäfer, attac Mainz; Dr. Sabine Schiffer, Institut für Medienverantwortung, Erlangen; Saral Sarkar, Köln; Stephan Schimmelpfennig-Könen, Gymnasiallehrer, Kassel; Prof. Dr. Hans Schieser, Europäische Ärzteaktion e.V., Ulm; Reinhard Schön, Rechtsanwalt, Köln; Katharina Schubert, Frauenforum, Brühl; Prof. Dr. Gert Sommer, Marburg; Jana Sommer-Gersippe, Kindertagesstätte der AWO, Bergisch-Gladbach; Prof. Dr. Hubert Sowa, PH Ludwigsburg; Prof. Dr. Manfred Spitzer, Universität Ulm; Hans-Christof Graf Sponeck, Mühlheim; Prof. Dr. Fulbert Steffensky, Hamburg; Otmar Steinbicker, Vorsitzender des Aachener Friedenspreis e.V.; Felizitas Traub-Eichhorn, StD', SPD-Stadträtin, Erlangen; Hamila Vasini, Iran.-deutsch. Frauenverein, Köln; Susann Wagener & Julie Weissenberg, Freie Waldorfschule, Köln; Frieder Wagner, Filmemacher, Köln; Willy Wahl, seniora.org, Zürich; Michael Wallies, München; Hermann Weische, Rechtsanwalt, Köln; Dipl.-Psych. Dr. Rudolf H. Weiss, Medienpsychologe, Auenwald; Werkstatt Frieden & Solidarität, Linz; Marita Wißmann-Hardt, Jugendamt Wiehl ... und weitere 146 Erstunterzeichner und 175 Unterstützer (Stand: 11.12.08). Weitere Erstunterzeichner oder Unterstützer wenden sich an: Prof. Dr. Maria Mies, Blumenstr. 9, 50670 Köln (V.i.S.d.P.), E-Mail: koelner.aufruf [at] gmx.de Hier können auch der Aufruf und Unterschriftenlisten angefordert werden. -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Dec 12 21:42:17 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 12 Dec 2008 21:42:17 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 777 - Staatsgewalt in Griechenland Message-ID: <4942CCA9.7020604@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 777 - Erklärung der Vollversammlung der besetzten Theaterschule von Thessaloniki (vom 9.12.2008 - zur Gewaltherrschaft der Polizei und der konservativen Regierung von Griechenland). Bad Ischl, 12.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Erklärung der Vollversammlung der besetzten Theaterschule von Thessaloniki Seit Wochen und Monaten brodelt es in der griechischen Gesellschaft. Vor dem Hintergrund der Krise und der Korruption der politischen Klasse, reichen sich die unterschiedlichsten Formen von Protest die Hände. Tausende von Häftlingen befanden sich im Hungerstreik, auf Corfu wehren sich BewohnerInnen mit allen Mitteln gegen eine Giftmülldeponie. Krankenschwestern demonstrieren und setzen den Gesundheitsminister fest. ArbeiterInnen, die um ihre Löhne geprellt wurden, ziehen in die Hauptstadt, um dort zu demonstrieren. An den Schulen und Universitäten tobt seit Wochen eine Welle von Besetzungen und Protestaktionen einer Generation ohne Perspektive. Vor einigen Tagen hat die Polizei Alexandros, einen 15 Jahre jungen Anarchisten aus Athen erschossen. Vor dem Hintergrund der sozialen Proteste liegt für viele auf der Hand, dass es sich bei diesem Mord um ein gezieltes Manöver zur Einschüchterung der rebellierenden Jugend handelte. Über den Flächenbrand, der die Antwort auf den schrecklichen Tod von Alexandros war, ist bereits anderswo genug geschrieben worden. Wir wollen heute, am Tag der Beerdigung von Alexandros, SchülerInnen aus der besetzten Theaterschule von Thessaloniki zu Wort kommen lassen. Ihre Schilderung der Situation macht mehr über die Verhältnisse deutlich als manch Dutzend kluger Artikel. Alexandros war unser Freund, unser Bruder, unser Sohn, unser Mitschüler und unser Genosse. Der Mord am 15jährigen Alexandros war der Tropfen, der das Fass all der Fälle von Morden an jungen Menschen, die der Polizei widersprachen, auf Aufforderung nicht an einer Straßensperre angehalten haben oder einfach - so wie Alexandros - zur falschen Zeit am falschen Ort waren, zum Überlaufen gebracht hat. Der Mord an Alexandros war kein isoliertes Ereignis, wie der Innenminister dreist behauptet. Seine Erklärung vollendet faktisch die Ankündigung des ehemaligen Justizministers Polydaros, wonach es nur eine Frage der Zeit sei, bis einem Polizisten das Temperament durchgehe und er schießen würde. Der Polizeimord am jungen serbischen Studenten Bulatovic im Jahre 1998 in Thessaloniki, der Mord am jungen Leontidis durch einen Polizisten in der Cassandrou Straße 2003, der Tod des 24jährigen Onohua, nachdem er im Sommer 2007 von einer Zivilstreife in Kalamaria gejagt worden war, der Mord an der 45jährigen Maria in Lefkimi im Zusammenhang mit einem Angriff der Polizei auf Menschen, die sich gegen eine Mülldeponie wehrten, der Mord am pakistanistischen Migranten in der Straße Petrou Ralli in Athen im letzten Monat, die alltägliche Erniedrigung und Gewalt gegen jeden kleine Missetäter bei Polizeiaktionen überall in Griechenland, die Schüsse gegen die TeilnehmerInnen von Studieredendemonstrationen im letzten Jahr, die gewaltsame Unterdrückung von Demonstrationen, der Tränengas-Krieg der Polizei, die Gewalt gegen jeden, der protestiert ... Und natürlich der tagtägliche Mord an wirtschaftlichen und politischen Flüchtlingen durch die Grenzpolizei. Selbst die Tode in den eisigen Wasser der Ägais oder den Minenfeldern von Evros: All dies ergibt das Bild der griechischen Polizei. Der Mord am Alexandros mit seinen 15 Jahren erzeugte eine Welle der Wut und Verzweiflung bei hunderttausenden von Jugendlichen und Menschen jeden Alters. Es ist nicht nur die Abscheu und die Trauer über den Tod des jungen Mannes. Es gibt ein verbreitetes Bewusstsein, dass es für jeden von uns oder diejenigen die wir lieben, eine Kugel gibt, die auf ein unglückliches Zusammentreffen wartet und dieses Bewusstsein teilen wir alle als Brüder, Freunde und Eltern miteinander. Wir leben in einer sozialen Realität, die genau diejenigen belohnt, die uns manipulieren -- die Politiker und den Klerus. Wir alle versuchen in einem Morgen ohne Zukunft zu überleben. Wir haben unsere Zukunft und die Verwaltung unserer Gesellschaft an Leute ohne Moral und Regeln übertragen, die keinen Respekt vor der Menschheit kennen. In dieser Realität war der Mord am 15jährigen Alexandros der letzte Tropfen, der das Fass unserer Wut zum Überlaufen brachte. Aber Wut ist nicht einfach nur ein Gefühl. Sie ist ein Kampf für soziale Gerechtigkeit. Eine Gerechtigkeit, von der jetzt deutlich wird, dass, solange sie in der sozialen Realität nicht existiert, es keinen sozialen Frieden geben wird, weil es nur Friedhöfe sind, die mit solcher Unterordnung und solcher sozialen Ungleichheit sozialen Frieden fordern können. Weil wir jung sind wie Alexandros, weil wir einen Traum von Würde träumen wollen, wo der Staat und die Autoritäten nur Unterordnung und Verzweiflung verbreiten, weil wir leben wollen und nicht nur über den nächsten Winter kommen, wegen all dem sind wir wütend und kämpfen. Wir werden Alexandros weder vergessen, noch wollen wir einen weiteren toten Alexandros durch Polizeikugeln. Es wird keinen Frieden geben mit denen, die die Zukunft der Jugend zerstören, kein Eingreifen, keine Krokodilstränen für die heuchlerischen Minister. Liebe im Leben und Hoffnung für die Menschen. Einen täglichen sozialen Kampf mit unseren MitschülerInnen, unseren Freunden, unseren Familien und unseren GenossInnen für eine Gesellschaft ohne Wächter, für eine solidarische Gesellschaft. Wir rufen alle Bewohner, alle StudentInnen und ArbeiterInnen auf, mit uns gegen die staatlich gedeckten Mörder auf die Straße zu gehen. Die Vollversammlung der besetzten Theaterschule News - 09.12.08 von Soli http://www.fau.org/artikel/art_081209-141610 -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Dec 13 19:23:15 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 13 Dec 2008 19:23:15 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 778 - Jungk: Technofaschismus Message-ID: <4943FD93.2090809@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 778 - Robert Jungk (A): Gemütsfaschismus und Technofaschismus (1991). (Ergänzung zum Info 775). Bad Ischl, 13.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Gemütsfaschismus und Technofaschismus Robert Jungk Es ist eines der großen Verdienste des Seelenforschers Wilhelm Reich, daß er 1934 angesichts der Machtergreifung des Nationalsozialismus nicht nur wirtschaftliche und nationale Bedrängnisse für den Erfolg des "Führers" verantwortlich machte, sondern auch seelische Defizite, die der "Retter" Adolf Hitler auszugleichen versprach. Wenn heute im Zeichen ökonomischer Hochkonjunktur Vertreter faschistischer oder faschistisch beeinflußter Programme Zulauf erhalten, dann sollte man sich an diese - vor allem von der Linken - zu wenig beachteten Erkenntnisse über die "Massenspychologie des Faschismus" erinnern. Weiter verbreitet noch als die durch Rationalisierung und rücksichtslose Strukturveränderungen bewirkte materielle Arbeitslosigkeit ist meiner Ansicht nach die "seelische Arbeitslosigkeit" von Millionen, die in der von Technokraten verwalteten Konsumgesellschaft weder Lebenssinn noch Möglichkeiten eines sie erfüllenden Engagements entdecken. Desillusion und Resignation beherrschen die Stunde. Wer auf überzeugende Weise dem entgegenarbeitet, indem er an Selbstbewußtsein, unterdrückte Wut und so etwas wie einen Gemeinschaftsgeist appelliert, gewinnt Anhänger. Sie brauchen Begeisterung, sei sie auch irregeleitet, dringender als Brot. In "Player piano", einem Science-fiction-Roman von Kurt Vonnegut, der kurz nach dem Krieg erschien, schildert er das Leben der Menschen in einer hochtechnisierten, vollautomatisierten Gesellschaft der nahen Zukunft. Tagsüber müssen sie sich den Zwängen der "großen Maschine" unterwerfen, die anonyme, austauschbare Bestandteile aus ihnen gemacht hat, am Abend und in der Nacht aber können sie sich in den romantischen Slums der Städte ausleben. Da dürfen diejenigen, die stundenlang schweigen und den Ärger herunterschlucken müssen, sich austoben. Die Präzision und Disziplin der Arbeitsstunden ist jetzt nicht gefragt. Schreien, Toben, brüllendes Lachen, ja auch Schluchzen sind nicht nur gestattet, sondern als die nunmehr passende Verhaltensweise verlangt. Wer je eine Versammlung der Anhänger Le Pens, eine der biergeschwängerten Massenversammlungen zu Füßen von Franz Josef Strauß oder dem "neuen Franz" Schönhuber erlebt hat, weiß, wie hoch da die Gefühle gingen und gehen. Da fühlt sich niemand mehr einsam, unterdrückt, zum vernünftigen Tun vergattert, sondern als Teil einer singenden, brüllenden, klatschenden Gemeinschaft von Patrioten, die ihren "Mann" stehen und von einer weisungsgebenden Figur auf den Heilsweg geführt werden. Und am nächsten Tag? Da werden sie wieder zu grauen Mäusen, zu gehorsamen Bürokraten, folgsamen Angestellten, fleißigen Lohnbeziehern. Genau wie das Management sich seine Hand- und Kopflanger wünscht. Der Gemütsfaschismus, den die Neuen Rechten zum politisch ernstzunehmenden Faktor gemacht haben, korrespondiert exakt mit dem Technofaschismus der Industriegesellschaft, indem er kompensatorisch befriedigt, was im kalten, rationalen, entfremdeten Alltag der Produktionsuntertanen und ihrer anonymen Manager vernachlässigt wird. War es denn unter Hitler und Mussolini sehr viel anders? Sie wurden auf Wogen des Sentiments nach oben gespült, um dann dort die Begeisterung ihrer Gefolgschaft als Gegenleistung für ihre Beteiligung an der Macht der Großkonzerne einzubringen. Speer, der die Aufrüstung organisierte und die Todesproduktion des Krieges so perfekt verwaltete, daß das objektiv viel schwächere Dritte Reich sich jahrelang gegen eine ökonomisch, technisch und demographisch weit überlegene Allianz halten konnte, war die andere, viel zu wenig beachtete Führerfigur des deutschen Faschismus. Es ist kein Zufall, daß viele der Gründerpersönlichkeiten der nach dem Zusammenbruch glänzend wiederauferstandenen deutschen Wirtschaft das "Führen" und Organisieren in den Massenorganisationen der Partei und des Heeres erlernt hatten. Ähnliches trifft unter etwas veränderten Vorzeichen für die Managerelite der USA, Großbritanniens, Frankreichs, Italiens und vor allem Japans zu, wo militärische Tugenden als Voraussetzung erfolgreicher Unternehmensführung offen anerkannt werden. Die Technofaschisten haben allerdings begriffen, daß Uniformen und militärische Umgangsformen von der Mehrheit der Nachkriegsgeneration abgelehnt werden. So geben sie sich äußerlich zivil, vernünftig, ja sogar freundlich lächelnd. Über die harte Faust des Herrschers wird der Samt demokratischer Umgangsformen gestülpt, aber wirkliche Demokratie, echtes Mitspracherecht wird auch den Abhängigen der High-Tech-Gesellschaft verweigert. Gegen diese Entwicklung, die dem einzelnen immer weniger Möglichkeit gibt, seine individuelle Persönlichkeit durchzusetzen, und ihn zum Mitmacher, ja zum Mitschuldigen an einer auf künftige Katastrophen hinsteuernde Entwicklung macht, haben die neuen sozialen Bewegungen der letzten zwanzig Jahre gekämpft und zunehmend Anhänger gewonnen. Ihre zunehmend techno-kritische, antikapitalistische Haltung muß den Technokraten Sorgen bereiten. Nachdem sie die Arbeiterbewegung durch Beteiligung an der ökologischen und imperialistischen Ausbeutung der Welt korrumpiert und weitgehend ruhiggestellt hatten, mußten sie gegen die Herausforderungen der Studentenbewegung, Ökobewegung, Friedensbewegung, Frauenbewegung, Arbeitslosenbewegung eine politische Bewegung finden, die nicht nur den Wirtschaftsinteressen nützen, sondern auch die Gemüter der von Zweifeln, Angst, Unsicherheit Bedrängte gefangennehmen könnte. In den neuen faschistischen Bewegungen haben sie nun so etwas entdeckt, und es steht zu erwarten, daß die Mächtigen nach anfänglichen Zweifeln (wie sie übrigens zunächst auch gegen die Nazis bestanden) den neuen "Führern" genügende Finanzmittel zur Verfügung stellen werden, damit sie die vom Technofaschismus um ihre Persönlichkeitskräfte Gebrachten über den Gemütsfaschismus erneut gleichschalten. Während sie selbst, die wahren "Führer", anonym bleiben, dürfen populäre Massenredner und Agitatoren deutlich hervortreten, Sympathien gewinnen und die Bürger von ihren wirklichen Interessen ablenken. Ein wirksamer Kampf gegen den Gemütsfaschismus verlangt die kritische Aufdeckung der Macht, die der Technofaschismus heute schon in Arbeits- und Konsumwelt übt. Doch dazu müßte noch etwas Wichtigeres kommen: Die Gegner des Technofaschismus, die Grünen und die Linken, müssen sich darum bemühen, den Bürgern nicht nur materielle oder ökologische Verbesserungen anzubieten, sondern die Visionen einer humanen Gesellschaft, für die sich die Menschen begeistern können. Mit "Brüder, zu Sonne, zur Freiheit" hat die Arbeiterbewegung Millionen in Bewegung gebracht. Mit Tarif- und Lohnkämpfen allein können die Herzen der Menschen nicht gewonnen werden. Wer den "Wärmestrom" des Sozialismus versiegen läßt, kann nicht hoffen, denen, die mit der "heißen Luft" eines verquasten Patriotismus falsche Wärme vortäuschen, erfolgreich Widerstand zu leisten. Erfolgversprechender Antifaschismus darf die Emotionen der Menschen nicht vernachlässigen. Sie auf ernstzunehmende und ehrliche Weise anzusprechen und politisch einzusetzen, ist die Aufgabe einer nicht nur soziologisch, sondern auch psychologisch denkenden neuen politischen Generation, die lesen und diskutieren, aber auch zuhören und mit den Menschen sprechen kann. Nur so werden wir dem neuen Faschismus widerstehen und ihn überwinden. Vorwort in: Die Rückkehr der Führer. Modernisierter Rechtsradikalismus in Westeuropa. Hg. v. M. Kirfell/ W. Oswalt. Europaverlag, Wien 1991, S. 7ff. Abgedruckt in: Robert Jungk: "...damit wir nicht untergehen...". Ausgewählt u. herausgegeben von Matthias Reichl. Edition Sandkorn, Linz, 1992, S. 120ff. Erhältlich nur bei: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590, e-mail: info @ begegnungszentrum.at, www.begegnungszentrum.at http://www.begegnungszentrum.at/texte/jungk/jungk2-faschismus.htm Nachbemerkung von Matthias Reichl (10.01.2007): Robert Jungk wurde am 5.4.1992 - als parteifreier Kandidat der österreichischen Grünen für das Amt des Bundespräsidenten - knapp vor der Wahl das Opfer einer Politiklüge aus der rechten Ecke. Jörg Haider, führender Kopf der FPÖ, beschuldigte Jungk, daß dieser Anfang der 40er Jahre in Artikeln für die schweizerische Zeitung "Weltwoche" das "Dritte Reich" Hitlers gelobt hätte. Haider im Fernsehinterview des ORF: "Also eine Jubelbroschüre fürs Dritte Reich vom Herrn Jungk, Präsidentschaftskandidat einer Partei, die immer so tut, als wäre sie jenseits des Verdachts, irgendwelche faschistische Züge zu haben." Bis der Oberste Gerichtshof die Forderungen Jungks voll bestätigte, Haider müsse diese falschen Behauptungen widerrufen, war die Wahl längst vorbei. Und in den Medien war das Echo auf den halbherzigen Widerruf mager. (Ergänzung zum Info 775) ----------------------------- Weitere Informationen in der Homepage der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, Salzburg: http://www.jungk-bibliothek.at -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Dec 18 13:10:34 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 18 Dec 2008 13:10:34 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 779 - Termine 12/08-1/09 Message-ID: <494A3DBA.2030006@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 779 - Veranstaltungstermine 12/2008 - 1/2009 (Ergänzungen zu Info 753). Bad Ischl, 18.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Veranstaltungshinweise Dezember 2008 - Jänner 2009 (Siehe auch Info 753) ÖSTERREICH DEZEMBER 2008 19.12. 18:30 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Diskussion "Projekt AL - Alternative Linke, 22 Jahre sind genug! Also gründen wir uns wieder? Oder gibt es noch Besseres zu tun?" 19. - 22. 12. WIEN: 7. Internat. Symposium gegen Isolation. 19.12. 17:00 (Amtshaus, Hermanng. 24-26): Migrationspolitik in Österrich u. EU. 20. - 21.12. Haus der Begegnung, VHS Brigittenau, Raffaelg. 11-13): Vorträge u. Diskussionen u.a. zu Grundrechte, Souveränitat, Unabhängigkeit, politische Häftlinge, Palästina, Kuba, Venezuela, 21.12. 15:00 (VHS Meidling, Längenfeldg. 13-15): Internat. Solidaritätskonzert. (Infos: www.ipai-isolation.info/) 22.12. 13:00 (Albertinaplatz, beim Mahnmal gegen Krieg & Faschismus): Internat. Kundgebung für politische Gefangene JÄNNER 2009 7.1.2009 18:00 WIEN (NIG, HS III, Universitätsstr.7): Ringvorlesung: Vortrag von Mario Sznajder: "The example of the Right in Latin America". 9.1.2009 19:30 GMUNDEN (Hof v. Ferdinand u. Christa Seyrl-Bergthaler, Aribachweg 28, OÖ.): Kamingespräch mit Bernhard Heindl "Komm, laufen wir Glück kaufen!" (Anmeldung: Tel. 07663-660) 15.1. 19:00 WIEN (Kleistg. 8/3): Palästina Filmreihe: "Checkpoint - Israel 2004". (Dar al Janub) 15.1. 19:00 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Diskussion "Ist Engagement strafbar? Mit den §§ 278 ff gegen kritische Mitmenschen und soziale Bewegungen?" Diskussionsveranstaltung mit einem Einleitungsreferat von Martin Balluch (Verein gegen Tierfabriken, 105 Tage wegen § 278 a in Untersuchungshaft). (Werkstatt Frieden & Solidarität und Verein gegen Tierfabriken) 16. - 17.1.GRAZ (ETC, Schubertstr. 29): Seminar "Das Menschenrecht auf Nahrung". (Infos: www.etc-graz.at) 16. - 17.1. VORDERNBERG (Hof v. Roswitha Tscheliesnig, Hauptstr. 117, Stmk.): Workshop "Nachbar statt Hektar - vom Wert der kleinen Höfe". (Anmeldung bis 9.1.: ÖBV-Büro, Tel. 01-8929400, baeuerliche.zukunft @ chello.at) 16.1. 19:00 WIEN (Rosensteing. 69/6): Generalversammlung des Österr. Friedensrates. 20.1. 19:00 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Filmreihe Palästina/Israel: "In Gedenken an Mahmoud Darwish/ gestorben am 9.August 2008"., Film: "Bericht von den Grenzen - Schriftstellerreise nach Palästina/2004" 20.1. 18:30 WIEN (iwk, Bergg. 17): Vortrag "Österr. Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus: Solidarität und Widerstand im KZ Ravensbrück". 20.1. 17:00 WIEN (Gesellschafts- u.Wirtschaftsmuseum, Vogelsangg.36): Vorträge v. Erwin Lanc: "Was kostet Friede", 19:00: Gregor Henckel-Donnersmarck: "Kirche und Wirtschaft". 21.1. 19:00 LINZ (Ernst Koref Heim, Prunerstr. 3a ): Buchpräsentation mit Hannes Hofbauer: "Experiment Kosovo - die Rückkehr des Kolonialismus". 22.1. 19:00 WIEN (Kleistg. 8/3): Palästina Filmreihe: "My Childhood & the Stone". (Dar al Janub) 26.1 18:30 WIEN (Diplomat. Akademie, Favoritenstr. 15a): Podiumsdiskussion: "Civil Society and the New Aid Architecture". 27.1. 9.00 -- 15.00: Arbeitstagung: "Budget Support and Civil Society Participation". (Anmeldung: office @ vidc.org) 31.1. - 1.2. GRAZ (Bildungshaus Schlos St. Martin, Kehlbergstr. 35): Diskussionsforum und Vollversammlung der Österr. BergbäuerInnen Vereinigung-Via Campesina Austria "Arbeitszeit statt Hektar förderrn". (Anmeldung bis 12.1. im ÖBV-Büro, Tel. 01-8929400, baeuerliche.zukunft @ chello.at) DEUTSCHLAND DEZEMBER 2008 19.12. 19.30 STUTTGART (Theaterhaus, Siemensstr. 11): FriedensGala mit der Verleihung des Stuttgarter Friedenspreis 2008 an "Poema" (Armut und Umwelt in Amazonien). (Die AnStifter, Peter Grohmann, Olgastr. 1 A, 70182 Stuttgart, Tel.: 0711/24847591, www.peter-grohmann.de) JÄNNER 2009 9. - 11.1.2009 WITTFEITZEN (Wendland): Jahrestreffen des Netzwerk Ziviler Ungehorsam, Gewaltfreie Aktion, Bewegung (ZUGABe). Kontakt: Jochen Stay, Tel./Fax: 05841/4521, www.netzwerk-zugabe.de) INTERNATIONAL DEZEMBER 2008 26.12.2008 - 4.1.2009 MEXIKO DF., SAN CRISTOBAL DE LAS CASAS und OVENTIK (Region Chiapas, MEXIKO): Festival de la Digna Rabia ("Erstes internationales Festival der Würdigen Wut - Eine andere Welt, ein anderer Weg"). (Infos: http://dignarabia.ezln.org.mx, http://zeztainternazional.ezln.org.mx/, http://enlacezapatista.ezln.org.mx, Berichte von Viviana Uriona u.a. - Texte, Fotos: http://alternativaslatinas.tumblr.com/, Kurzmeldungen: http://twitter.com/LaViv, Radio: www.freie-radios.net/portal/index.php) JÄNNER 2009 10. - 11.1. PARIS (Paris. The venue is at CICP, 21ter rue Voltaire): European cross network civil society meeting for a common response to the global crises. (Infos u.a.: www.s2bnetwork.org) 12. - 13.1.2009 BRUSSEL: International Conference "Peace with Water". (European Research Institute on Water Policy/ IERPE, www.ierpe.eu). 16. - 18.1. STRASSBURG: International Dissent! meeting to prepare the NATO counter-summit. (Infos: http://dissent.fr, http://sommet-otan-2009.blogspot.com, http://gipfelsoli.org, http://natogipfel2009.blogsport.de) 26.1. - 13.2. DARTINGTON (GB): Course "Embedding Holistic Economics: For a global community" with Manfred Max-Neef, Colin Hines, Margrit Kennedy, Wolfgang Sachs. (Schumacher College, The Old Postern, Dartington, Totnes, Devon TQ9 6EA, UK, Tel: ++44-1803 865934; www.schumachercollege.org.uk) 27.1. - 1.2.2009 BELEM do Para (Amazonien, Brasilien): World Social Forum (WEF). (World Social Forum, www.forumsocialmundial.org.br) -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Dec 23 16:22:23 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 23 Dec 2008 16:22:23 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 780 - Ilisu-Projekt vor dem Aus Message-ID: <4951022F.3040402@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 780 - GegenStrömung - Ilisu-Kampagne Deutschland: Ilisu-Projekt vor dem Aus. NGOs begrüßen Entscheidung, die Lieferverträge zu suspendieren. (Ergänzung zum Info 767.) Bad Ischl, 23.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Ilisu-Projekt vor dem Aus. NGOs begrüßen Entscheidung, die Lieferverträge zu suspendieren. (Wien, Berlin, Bern 23.12.2008) - Hocherfreut reagiert die europäische Ilisu Kampagne auf die Ankündigung Deutschlands, aus dem Ilisu Staudammprojekt nach einer Frist von 180 Tagen auszusteigen. Da die Entscheidung im Konsens gefallen ist, werden auch die Schweizer und die österreichische Ankündigung in Kürze erwartet. Dies ist ein einzigartiger Schritt, denn weltweit wurde nie zuvor eine bereits bewilligte Deckung von Lieferaufträgen ausgesetzt. Ein wichtiger Etappensieg der Ilisu-Kampagne ist damit erreicht. Einziger Wermutstropfen, so die Nichtregierungsorganisationen, ist die erneute 180 Tagesfrist für die Türkei. Erst danach kann der Ausstieg endgültig vollzogen werden. "Wir begrüßen den notwendigen und mutigen Schritt der drei Staaten. Wir werden alles daran setzen, dass der Ausstieg in einem halben Jahr endgültig vollzogen wird", so Heike Drillisch, Koordinatorin der deutschen Ilisu-Kampagne "GegenStrömun". Außerdem kündigen die Organisationen an, die Arbeit in der Türkei zu verstärken. Das Ziel ist, den Bau des Staudamms zu verhindern und stattdessen die Region zum UNESCO Weltkultur- und Weltnaturerbe zu erklären Die Entscheidung Deutschlands, Österreichs und der Schweiz bedeutet, dass die Lieferverträge der europäischen Baufirmen - die Andritz AG, die im Besitz der STRABAG befindliche deutsche Züblin AG und der Schweizer Generatorenlieferant Alstom -- suspendiert werden und diese jetzt keine Lieferungen an das Projekt vornehmen können. Auch die europäischen Banken - Bank Austria/UniCredit, DekaBank und Société Générale -- können ihre zugesagten Kredite nicht auszahlen. Insgesamt fehlen der Türkei damit ca. 500 Mio Euro, die angesichts der Finanzkrise nicht so leicht zu ersetzen sind. Die Chancen sind damit deutlich gestiegen, dass der Ilisu-Staudamm trotz gegenteiliger Beteuerungen der Türkei nicht realisiert wird. Durch den bedeutenden Schritt der Europäer ist das Projekt offiziell als "ungenügend" abgestempelt. Andere Finanziers werden sich vorsehen, in ein solches Projekt einzusteigen und sich damit internationaler Kritik auszusetzen. Zudem erhält die Kampagne in der Türkei neuen Auftrieb. Zuletzt hatten sich zahlreiche prominente Musiker und Schauspieler der Kampagne in der Türkei angeschlossen. Durch den Ilisu-Staudamm würden rund 65.000 Menschen ihre Heimat verlieren, 400 Kilometer Flusslandschaften zerstört und zahlreiche Tier- und Pflanzenarten gefährdet. Circa 300 wertvolle archäologische Stätten würden im Stausee versinken, darunter eine der ältesten Städte der Menschheit, Hasankeyf. Kontakt: Heike Drillisch, 0177 -- 345 26 11 -- GegenStrömung - Ilisu-Kampagne Deutschland CounterCurrent - Ilisu Campaign Germany Heike Drillisch heike.drillisch at gegenstroemung.org, Tel. ++49-(0)177-345 26 11 ---- Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung - WEED e. V. Eldenaer Str. 60, 10247 Berlin http://www.weed-online.org weed at weed-online.org Fon: + 49 (0) 30 2758 2163 Fax: + 49 (0) 30 2759 6928 ------------- Ergänzung zum Info 767. -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Dec 31 17:14:29 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 31 Dec 2008 17:14:29 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 781 - Palestines Guernica Message-ID: <495B9A65.7030302@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 781 - Mustafa Barghouthi (Secretary General of the Palestinian National Initiative, Palästina): Palestine's Guernica and the Myths of Israeli Victimhood. Bad Ischl, 31.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Palestine's Guernica and the Myths of Israeli Victimhood An Opinion Editorial by Mustafa Barghouthi Secretary General of the Palestinian National Initiative The Israeli campaign of 'death from above' began around 11 am, on Saturday morning and stretched straight through the night into this morning. The massacre continues as I write these words. The bloodiest single day in Palestine since the War of 1967 is far from over following on Israel's promised that this is 'only the beginning' of their campaign of state terror. At least 290 people have been murdered thus far, but the body count continues to rise at a dramatic pace as more mutilated bodies are pulled from the rubble, previous victims succumb to their wounds and new casualties are created by the minute. What has and is occurring is nothing short of a war crime, yet the Israeli public relations machine is in full-swing, churning out lies by the minute. Once and for all it is time to expose the myths that they have created. 1. Israelis have claimed to have ended the occupation of the Gaza Strip in 2005. While Israel has indeed removed the settlements from the tiny coastal Strip, they have in no way ended the occupation. They remained in control of the borders, the airspace and the waterways of Gaza, and have carried out frequent raids and targeted assassinations since the disengagement. Furthermore, since 2006 Israel has imposed a comprehensive siege on the Strip. For over two years, Gazans have lived on the edge of starvation and without the most basic necessities of human life, such as cooking or heating oil and basic medications. This siege has already caused a humanitarian catastrophe which has only been exacerbated by the dramatic increase in Israeli military aggression. 2. Israel claims that Hamas violated the cease-fire and pulled out of it unilaterally. Hamas indeed respected their side of the ceasefire, except on those occasions early on when Israel carried out major offensives in the West Bank. In the last two months, the ceasefire broke down with Israelis killing several Palestinians and resulting in the response of Hamas. In other words, Hamas has not carried out an unprovoked act throughout the period of the cease-fire. Israel, however, did not live up to any of its obligations of ending the siege and allowing vital humanitarian aid to resume in Gaza. Rather than the average of 450 trucks per day being allowed across the border, on the best days only eighty have been allowed in -- with the border remaining hermetically sealed 70% of the time. Throughout the supposed 'cease-fire' Gazans have been forced to live like animals, with a total of 262 dying due to the inaccessibility of proper medical care. Now after hundreds dead and counting, it is Israel who refuses to re-enter talks over a cease-fire. They are not intent on securing peace as they claim; it is more and more clear that they are seeking regime change -- whatever the cost. 3. Israel claims to be pursuing peace with 'peaceful Palestinians'. Before the on-going massacre in the Gaza Strip, and throughout the entirety of the Annapolis Peace Process, Israel has continued and even intensified its occupation of the West Bank. In 2008, settlement expansion increased by a factor of 38, a further 4,950 Palestinians were arrested -- mostly from the West Bank, and checkpoints rose from 521 to 699. Furthermore, since the onset of the peace talks, Israel has killed 546 Palestinians, among them 76 children. These gruesome statistics are set to rise dramatically now, but previous Israeli transgressions should not be forgotten amidst this most recent horror. Only this morning, Israel shot and killed a young peaceful protester in the West Bank village of Nihlin, and has injured dozens more over the last few hours. It is certain that they will continue to employ deadly force at non-violent demonstrations and we expect a sizable body count in the West Bank as a result. If Israel is in fact pursuing peace with 'good Palestinians', who are they talking about 4. Israel is acting in self-defense. It is difficult to claim self defense in a confrontation which they themselves have sparked, but they are doing it anyway. Self-defense is reactionary, while the actions of Israel over the last two days have been clearly premeditated. Not only did the Israeli press widely report the ongoing public relations campaign being undertaken by Israel to prepare Israeli and international public opinion for the attack, but Israel has also reportedly tried to convince the Palestinians that an attack was not coming by briefly opening crossings and reporting future meetings on the topic. They did so to ensure that casualties would be maximized and that the citizens of Gaza would be unprepared for their impending slaughter. It is also misleading to claim self-defense in a conflict with such an overwhelming asymmetry of power. Israel is the largest military force in the region, and the fifth largest in the world. Furthermore, they are the fourth largest exporter of arms and have a military industrial complex rivaling that of the United States. In other words, Israel has always had a comprehensive monopoly over the use of force, and much like its super power ally, Israel uses war as an advertising showcase of its many instruments of death. 5. Israel claims to have struck military targets only. Even while image after image of dead and mutilated women and children flash across our televisions, Israel brazenly claims that their munitions expertly struck only military installations. We know this to be false as many other civilian sites have been hit by airstrikes including a hospital and mosque. In the most densely populated area on the planet, tons upon tons of explosives have been dropped. The first estimates of injured are in the thousands. Israel will claim that these are merely 'collateral damage' or accidental deaths. The sheer ridiculousness and inhumanity of such a claim should sicken the world community. 6. Israel claims that it is attacking Hamas and not the Palestinian people. First and foremost, missiles do not differentiate people by their political affiliation; they simply kill everyone in their path. Israel knows this, and so do Palestinians. What Israel also knows, but is not saying publicly, is how much their recent actions will actually strengthen Hamas -- whose message of resistance and revenge is being echoed by the angry and grieving. The targets of the strike, police and not Hamas militants, give us some clue as to Israel's mistaken intention. They are hoping to create anarchy in the Strip by removing the pillar of law and order. 7. Israel claims that Palestinians are the source of violence. Let us be clear and unequivocal. The occupation of Palestine since the War of 1967 has been and remains the root of violence between Israelis and Palestinians. Violence can be ended with the occupation and the granting of Palestine's national and human rights. Hamas does not control the West Bank and yet we remain occupied, our rights violated and our children killed. With these myths understood, let us ponder the real reasons behind these airstrikes; what we find may be even more disgusting than the act itself. The leaders of Israel are holding press conferences, dressed in black, with sleeves rolled up. 'It's time to fight', they say, 'but it won't be easy.' To prove just how hard it is, Livni, Olmert and Barak did not even wear make-up to the press conference, and Barak has ended his election campaign to focus on the Gaza campaign. What heroes...what leaders... We all know the truth: the suspension of the electioneering is exactly that -- electioneering. Like John McCain's suspension of his presidential campaign to return to Washington to 'deal with' the financial crisis, this act is little more than a publicity stunt. The candidates have to appear 'tough enough to lead', and there is seemingly no better way of doing that than bathing in Palestinian blood. 'Look at me,' Livni says in her black suit and unkempt hair, 'I am a warrior. I am strong enough to pull the trigger. Don't you feel more confident about voting for me, now that you know I am as ruthless as Bibi Netanyahu?' I do not know which is more disturbing, her and Barak, or the constituency they are trying to please. In the end, this will in no way improve the security of the average Israeli; in fact it can be expected to get much worse in the coming days as the massacre could presumably provoke a new generation of suicide bombers. It will not undermine Hamas either, and it will not result in the three fools, Barak, Livni and Olmert, looking 'tough'. Their misguided political venture will likely blow up in their faces as did the brutally similar 2006 invasion of Lebanon. In closing, there is another reason - beyond the internal politics of Israel - why this attack has been allowed to occur: the complicity and silence of the international community. Israel cannot and would not act against the will of its economic allies in Europe or its military allies in the US. Israel may be pulling the trigger ending hundreds, perhaps even thousands of lives this week, but it is the apathy of the world and the inhumane tolerance of Palestinian suffering which allows this to occur. 'The evil only exists because the good remain silent' From Occupied Palestine, Dr. Mustafa Baghouthi -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Dec 31 17:25:23 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 31 Dec 2008 17:25:23 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 782 - Gaza-Mahnwache Wien, Rede Paula Abrams-Hourani Message-ID: <495B9CF3.8020107@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 782 - Paula Abrams-Hourani (Frauen in Schwarz/ Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost, Wien): Rede bei der Mahnwache vor der Israelischen Botschaft in Wien, 30.12.2008 Bad Ischl, 31.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Rede von Paula Abrams-Hourani, Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost(Österreich) bei der Israelischen Botschaft in Wien Mahnwache, 30.12.2008, 10:00 Uhr Wir stehen hier in Solidarität mit dem palästinensischen Volk, speziell mit den in Gaza lebenden Menschen, welche unter einem unvorstellbaren Staatsterror leiden, der von Israel ausgeht. Israel, der viertgrößten Militärmacht, einer Nuklearmacht, das behauptet in Selbstverteidigung handeln zu müssen. Selbstverteidigung gegenüber den Palästinensern, die schutzlos in einem Gefängnis unter freiem Himmel eingeschlossen sind, einem Ghetto umschlossen von Hochsicherheit Crossing Points und Mauern, wo es kein Entrinnen gibt, Palästinenser, die von dieser hochgerüsteten Militärmacht Israel abhängig sind, ob Wasser, Elektrizität, Lebensmittel, Medikamente in dieses Ghetto "Gaza" hineingelassen werden. Das nennt Israel Selbstverteidigung. Mit diesem Wort verhöhnt es nicht nur die Weltgemeinschaft sondern auch die eigene Bevölkerung, um die andauernden Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu rechtfertigen bzw. zu vertuschen. Wir protestieren gegen die brutale Belagerung und die inhumane Blockade des Gazastreifens, gegen die Tötungen, Verhaftungen, Massaker, Zerstörungen und barbarischen Aktionen der regionalen Supermacht Israel. Wir protestieren gegen die täglich stattfindenden Kriegsverbrechen an Palästinensern in allen besetzten palästinensischen Territorien -- ganz speziell im Gazastreifen. Wir sind entsetzt, dass unschuldige Kinder, unbewaffnete Menschen, Schulen, Krankenhäuser, Moscheen, Universitäten und Ambulanzen angegriffen werden. Das sind niederträchtige Gemeinheiten und Verbrechen, die kaum zu fassen sind und die uns alle, die hier stehen und auch anderswo schockiert. Und diese Unmenschlichkeit und Staatsterror findet im 21. Jahrhundert statt, ausgeführt von einem Staat, der sich demokratisch nennt. Ein Staat, der die Universale Deklaration der Menschenrechte ignoriert. Israel wurde von den Vereinten Nationen gegründet und hat seither alle Resolutionen dieser Organisation ignoriert. Es ist ein Staat, der internationale Gesetze verletzt und jede Art von Anstand und Humanität verloren hat. Dieser Staat handelt in solch arroganter Art und Weise, nur weil er die uneingeschränkte Unterstützung der Supermacht USA hat. Mit dieser Politik agiert die israelische Führung aber nicht nur gegen die Palästinenser sondern auch gegen die Interessen und die Zukunft ihres eigenen Volkes. Deshalb erklärt die Jüdische Stimme für einen Gerechten Frieden: NICHT IN UNSEREM NAMEN ! Wir wehren uns gegen den Rassismus, der in der Gesellschaft Israels seit Anbeginn herrscht. Die Gründung des Staates Israel erfolgte durch ethnische Säuberung und Terror. Seither wurden diese gewalttätigen Aktionen gegen seine Nachbarn und jene, die unter seiner militärischen Okkupation leben, fortgesetzt. Daran sollte Israel endlich mit wirkungsvollen Taten und nicht mit leeren Worten gestoppt werden. Mehr und mehr Menschen in der Welt -- auch Juden in Israel und die, die in anderen Ländern leben -- sind der Meinung, dass Israel Sanktionen und Boykotte verdient anstatt der jahrelangen privilegierten Behandlung durch die Weltgemeinschaft. Die kriminellen Angriffe auf Gaza haben dieses Problem erneut auf die Agenda aller Friedliebenden und Menschenrechts-Aktivisten gebracht. Die "Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden" lehnt auf das Schärfste die missbräuchliche Verwendung des Vorwurfes "Antisemitismus" ab, wodurch jedwede legitime Kritik an der Politik und an den Kriegsverbrechen des Staates Israel unterbunden werden soll. Eine solche Diffamierung missbraucht den Begriff und vermag eher Angst vor Antisemitismus zu schüren als ihn einzudämmen. Immer weitere Kreise in der Welt verlangen eine sofortige Beendigung der israelischen Aggressions-Politik. Es muss ein Umfeld für einen gerechten Frieden im Mittleren Osten geschaffen werden. Es soll endlich Verhandlungen geben, wo Israelis und Palästinenser vollkommen gleichberechtigt sind. Es soll ein Ende der doppelten Massstäbe für Israelis und Palästinenser geben. Wenn das nicht bald geschieht, wird der Frieden in der Welt sehr gefährdet sein. Israel bedeutet eine echte Gefahr für den Weltfrieden and das betrifft uns alle. Wir rufen die internationale Gemeinschaft, die Europäische Union und die Vereinten Nationen daher auf, dieses Problem sehr ernst zu nehmen. Israel muss erkennen, dass seine aggressive Politik zunehmend Gegner findet. Das wird diese Woche durch die große Anzahl von Kundgebungen weltweit demonstriert, der auch wir, Frauen in Schwarz (Wien), Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost und viele Menschen, die hier mit uns heute stehen, angeschlossen sind. -- Mit freundlichen Gruessen, "Juedische Stimme fuer gerechten Frieden in Nahost (Oesterreich)" homepage: www.nahostfriede.at -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Dec 31 17:30:19 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 31 Dec 2008 17:30:19 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 783 - Gaza-Mahnwache Wien 30.12.08, Rede Waltraud Schauer Message-ID: <495B9E1B.90107@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 783 - Waltraud Schauer (Frauen in Schwarz/ Wien): Rede bei der Mahnwache gegen die Bombardierung und Massaker in Gaza vor der Israelischen Botschaft in Wien, 30.12.2008. Bad Ischl, 31.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Rede von Frau Waltraud Schauer, Frauen in Schwarz (Wien) vor der Israelischen Botschaft Mahnwache gegen die Bombardierung und Massaker in Gaza, 30. Dezember 2008 In ein paar Wochen finden in Israel Wahlen statt. Es scheint so, wer möglichst viele Palästinenser tötet hat die besseren Chancen die Wahlen zu gewinnen. Die Massaker in Gaza wurden einen Tag nach Weihnachten begonnen, war aber von langer Hand geplant. Olmert, Livni, Barak benutzen nun die kurze Zeit ,die Bush noch im Amt ist, um diese tödliche, menschenverachtende verbrecherische Politk fortzusetzen und eine politische Änderung in Gaza herbeizubomben. Demokratie israelischer Art! Israel will auf diese Weise die Hamas nachhaltig schwächen, wenn es schon nicht gelingen wird, sie zu zerstören. Es handelt sich nicht um einen Vergeltungsschlag gegen den Widerstand der israelischen Besatzung, wie uns die israelische Propagandamaschinerie eintrichtern will. Israel will die Bevölkerung von Gaza niederwalzen, sie zermürben und gefügig machen, damit sie die ethnischen Säuberungen, den Siedlungsbau, die Mauer, den Land-u.Wasserraub, die Unterdrückung und Ausbeutung weiterhin ungehindert fortsetzen ,eine Friedenslösung möglichst lange verzögern, und mit einer Marionette wie Abbas weiterhin spielen kann. Olmert hat versprochen, die Operation wird weitergehen. Bis mindestens zu den Wahlen müssen die Palästinenser mit Terror, Zerstörung der Infrastruktur und Massakern rechnen. Es werden hunderte Kinder, Frauen, Zivilisten getötet, verstümmelt, für den Rest des kümmerlichen Lebens traumatisiert, entwürdigt. Israel versucht seit Jahrzehnten den Palästinensern ihre Würde, Stolz, Hoffung, Lebensgrundlage zu rauben. Israel hält seit Jahrzehnten die Menschen in Gaza wie Tiere im Käfig. Die USA bezahlen Jahr für Jahr Milliarden von Dollars an Israel, und machen dadurch diese Menschen verachtende Politik, diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit erst möglich. Wie lange wird die Welt das alles noch hinnehmen. Wann werden die Politiker in Europa endlich Rückgrat zeigen und Israel sanktionieren. Kein anderes Land darf ungestraft so wüten wie Israel, wie lange noch müssen die Palästinenser für die Verbrechen an den Juden bezahlen. Verbrechen. die nicht von den Palästinenser begangen wurden, die haben nichts mit dem Holocaust zu tun gehabt. Wie lange wird Israel noch belohnt werden für seine verbrecherischen Politik. Wir fordern: Boykott gegen Israel, Freiheit für Gaza, Gerechtigkeit für Palästina. www.nahostfreide.at -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Dec 31 20:21:27 2008 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 31 Dec 2008 20:21:27 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 784 - Peace Boat to Gaza stopped Message-ID: <495BC637.90103@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 784 - Free Gaza: Israeli Gunboats Came out of the Darkness and Rammed us Three Times. Peace Boat Dignity stopped and forced to go to Lebanon. Bad Ischl, 31.12.2008 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ================================================ Israeli Gunboats Came out of the Darkness and Rammed us Three Times FOR IMMEDIATE RELEASE Date : 12-30-2008 For more information, please contact: (Gaza) Ewa Jasiewicz, +972 598 700 497 / freelance at mailworks.org (Cyprus) Lubna Masarwa +357 99 081 767 / lubnna at gmail.com (Lebanon) Caoimhe Butterley +961 70 875 727 / sahara78 at hotmail.co.uk http://www.FreeGaza.org (Lebanon, Tuesday 30 December) - Today the Free Gaza ship "Dignity" carefully made its way to safe harbor in Tyre, Lebanon's southern-most port city, after receiving serious structural damage when Israeli warships rammed its bow and the port side. Waiting to greet the passengers and crew were thousands of Lebanese who came out to show their solidarity with this attempt to deliver volunteer doctors and desperately needed medical supplies to war-ravaged Gaza. The Lebanese government has pledged to provide a forensic analysis of what happened in the dark morning, when Israel rammed the civilian ship in international waters, and put the people on board in danger of losing their lives. The Dignity, on a mission of mercy to besieged Gaza, was attacked by the Israeli Navy at approximately 6am (UST) in international waters, roughly 90 miles off the coast of Gaza. Several Israeli warships surrounded the small, human rights boat, firing live ammunition around it, then intentionally ramming it three times. According to ship's captain Denis Healy, the Israeli attack came, ""without any warning, or any provocation." Caoimhe Butterly, an organizer with the Free Gaza Movement, stated that, "The gunboats gave us no warning. They came up out of the darkness firing flares and flashing huge flood lights into our faces. We were so shocked that at first we didn't react. We knew we were well within international waters and supposedly safe from attack. They rammed us three times, hitting the side of the boat hard. We began taking on water and, for a few minutes, we all feared for our lives. After they rammed us, they started screaming at us as we were frantically getting the life boats ready and putting on our life jackets. They kept yelling that if we didn't turn back they would shoot us." Cynthia McKinney, former U.S. congresswoman and Green Party presidential candidate, was traveling to Gaza aboard the Dignity in order to assess the impact of Israel's military onslaught against the civilian population of the Gaza Strip. According to McKinney, "Israeli patrol boats...tracked us for about 30 minutes...and then all of a sudden they rammed us approximately three times, twice in the front and once in the side...the Israelis indicated that [they felt] we were involved in terrorist activities." The Dignity departed from Larnaca Port in Cyprus at 7pm (UST) on Monday 29 December with a cargo of over 3 tons of desperately needed medical supplies donated to Gaza by the people of Cyprus. Three surgeons were also aboard, traveling to Gaza to volunteer in overwhelmed hospitals and clinics. The ship was searched by Cypriot Port authorities prior to departure, and its passenger list was made public. Israel's deplorable attack on the unarmed Dignity is a violation of both international maritime law and the UN Convention on the Law of the Sea, which states that "the high seas should be reserved for peaceful purposes." Delivering doctors and urgently needed medical supplies to civilians is a just such a "peaceful purpose." Deliberately ramming a mercy ship and endangering its passengers is an act of terrorism. CALL the Israeli Government and demand that it immediately STOP attacking the civilian population of Gaza and STOP using violence to prevent human rights and humanitarian assistance to the Palestinian people. Mark Regev in the Prime Minister's office at: +972 2670 5354 or +972 5 0620 3264 mark.regev at it.pmo.gov.il Shlomo Dror in the Ministry of Defence at: +972 3697 5339 or +972 50629 8148 mediasar at mod.gov.il Major Liebovitz from the Israeli Navy at: + 972 5 781 86248 ### The Free Gaza Movement, a human rights group, sent two boats to Gaza in August 2008. These were the first international boats to land in the port in 41 years. Since August, four more voyages were successful, taking Parliamentarians, human rights workers, and other dignitaries to witness the effects of Israel's draconian policies on the civilians of Gaza. http://www.FreeGaza.org http://www.freegaza.org/index.php?module=latest_news&id=06ec9655d88714c7ffaf8b1534783da3&offset= -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX