[E-rundbrief] Info 628 - Rb 127 - Ehrenamtliche Taetigkeit

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Mi Dez 12 12:46:01 CET 2007


E-Rundbrief - Info 628 - Rb 127 - IG Kultur Österreich: Einmalpreise 
oder Kontinuität? - Zur Verleihung des Bundesehrenzeichens für 
ehrenamtliche Kulturarbeit.

Bad Ischl, 12.12.2007

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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(Auch die Infos 623, 624, 625, 626 u. 627 wurden im Rundbrief Nr. 127 
veröffentlicht - Ich bitte euch den Fehler zu korrigieren. M.R.)

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Einmalpreise oder Kontinuität? -

Zur Verleihung des Bundesehrenzeichens für ehrenamtliche Kulturarbeit

Eine Auszeichnung zu bekommen, ist eine feine Sache, wird doch versucht, 
wie im Falle des Bundesehrenzeichens für ehrenamtliche Kulturarbeit 
meist un- oder unterbezahlte Arbeit sichtbar zu machen. Für die 
Ausgezeichneten ist dies ein Anlass zur Freude, denn nicht allzu oft 
wird in der Öffentlichkeit Anerkennung ausgesprochen. Was können sich 
aber die diesjährig unbedacht Gebliebenen von den Lippenbekenntnissen 
der politischen Vertretung erwarten? Ihre Arbeit geht weiter, aber die 
Voraussetzungen für autonome und freie Kulturarbeit werden zunehmend 
schwerer. Gerne wird nicht nur gegenüber der IG Kultur Österreich die 
Bedeutung von Engagement großgeschrieben, die Bedeutung für regionale 
Entwicklung, interkulturellen Dialog und gesellschaftliche Kohäsion, 
aber auch der wirtschaftliche Faktor der Umwegrentabilität wird 
hervorgehoben. Fast könnte man meinen, die Arbeit von Kulturinitiativen 
mit ihrer Wichtigkeit für Demokratie- und Gesellschaftsentwicklung kann 
nur gut subventioniert im Staatsgefüge organisiert sein. Nicht nur 
Andreas Khol träumt von dieser Bürgergesellschaft, ganz allgemein ist 
das "Sozialkapital Ehrenamt" auf dem Vormarsch. Kulturarbeit scheint so 
wichtig wie Sozial- oder Bildungsarbeit, aber ist sie auch so 
finanziert? Nein, denn auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene wird 
seit Jahren ein anderer Weg eingeschlagen. ....

Die IG Kultur Österreich, der Dachverband der freien und autonomen 
Kulturinitiativen Österreichs, weiß um die Probleme vieler Vereine, ob 
in den Städten oder am Land. Dabei geht es nicht nur um das Schwinden 
ihrer finanziellen Ausstattung, sondern um die Tendenz, diese Arbeit 
grundsätzlich nur noch ohne Bezahlung, im Zuge eines Ehrenamtes 
erledigen zu lassen. Viele fühlen sich deswegen in ihrer Arbeit allein 
gelassen, egal ob mit Kindern, Jugendlichen oder älteren Menschen. Die 
Verantwortung und die Hoffnungen, die in das Feld der Kulturarbeit 
gesetzt werden, werden immer größer, aber gleichzeitig wird der 
Aktionsradius für die Kulturinitiativen immer beschränkter. Nicht 
einmalige Preise und schon gar nicht einmalige Auszeichnungen sichern 
die kontinuierliche Arbeit, sie sind höchstens das Sahnehäubchen auf dem 
Verteilungskuchen. ....

Auszug von: IG Kultur Österreich, Gumpendorfer Straße 63b, A-1060 Wien, 
Tel: 01-503710, www.igkultur.at/

(Siehe auch "Hunger auf Kunst und Kultur", Info 590)

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      Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
      Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
      Center for Encounter and active Non-Violence
      Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Austria,
      fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
      Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at





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