[E-rundbrief] Info 620 - Rb 127 - AKWs, Energie-AG an Boerse
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Sa Dez 8 12:02:19 CET 2007
E-Rundbrief - Info 621 - Rundbrief Nr. 127 -
Strahlende Zukunft; AKWs in Mochovce (Slowakei)
und Belene (Bulgarien); Börsegang der oö.Energie-AG.
Bad Ischl, 8.12.2007
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Strahlende Zukunft
ERSTE Bank auf Atomkurs
Die ERSTE Bank plant groß ins Geschäft mit der
Atomwirtschaft einzusteigen und ermöglicht durch
eine Kreditvergabe die Fertigstellung des 150 km
von Wien entfernten Atomkraftwerks Mochovce. Die
Antiatomszene in Oberösterreich ruft zur Protestaktion dagegen auf.
In einem Konsortium mit acht weiteren Banken
vergibt die ERSTE Bank über ihre
hundertprozentige slowakische Tochter Slovenska
Sporitelna AS einen 800 Millionen Euro Kredit
für die Realisierung von Energieprojekten in der
Slowakei. Klar ist, dass Geld aus diesem Kredit
in die Fertigstellung der Blöcke 3 und 4 des
Atomkraftwerks Mochovce fliessen wird. Aufgrund
der fehlenden Sicherheitshülle (Containment) und
des veralteten Stands der Technik die
Bauarbeiten wurden in den 1990er Jahren aufgrund
von Geldmangel eingestellt zählt die
Fertigstellung der Mochovce-Blöcke zu den
umstrittensten Atomprojekten. Fakt ist auch, dass
keine aktuelle Umweltverträglichkeitsprüfung
stattfand und hingegen versucht wird auf eine
Baugenehmigung aus dem Jahre 1986 zurückzugreifen. (antiatomszene.ino/bearb.)
Quelle und Onlineprotestmöglichkeit: http://www.antiatomszene.info
Bulgarien: AKW mit EU-Hilfe im Erdbebengebiet
Im letzten Jahr haben europaweite Proteste
deutsche und italienische Banken von der
Finanzierung eines Atomkraftwerks in einem
Erdbebengebiet abgehalten. Nun will die
EU-Kommission das gleiche Projekt gutheissen und
vielleicht sogar mit Steuermitteln finanzieren.
In nur drei Wochen soll die EU-Kommission ihre
Stellungnahme zu dem Atomkraftwerk Belene
abgeben. Belene liegt in einem seismisch aktiven
Gebiet im Norden Bulgariens: beim letzten großen
Erdbeben starben dort 120 Menschen nur 14 km vom
geplanten AKW-Standort entfernt. Deshalb haben
sowjetische Wissenschaftler bereits 1984 gegen
den Bau eines AKWs an dieser Stelle gewarnt.
Nachdem auch die Bulgarische Akademie der
Wissenschaften vor der Erdbebengefahr warnte,
wurde Belene Anfang der 90er Jahre eingestampft.
Seit zwei Jahren versucht aber die bulgarische
Regierung, das Alptraum-AKW doch noch zu
realisieren. Nachdem ihr viele Privatbanken eine
Abfuhr erteilt haben, hofft sie jetzt auf
Unterstützung der EU-Kommission. Und die ist kurz
davor, ihren Segen zu erteilen. (Wiener Plattform
Atomkraftfreie Zukunft/gek.)
Kontakt: Wiener Plattform Atomkraftfreie
Zukunft, atomkraftfreiezukunft at gmx.at, www.atomkraftfreiezukunft.gmx.at
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Nein zum Börsegang der Energie AG
....Wir sind als Befürworter eines
atomkraftfreien Lebens darauf bedacht, dass alle
Randbedingungen unseres täglichen Lebens auch atomkraftfrei bleiben.
Unsere Befürchtungen gehen davon aus, dass sich
ein börsenotiertes Unternehmen
marktwirtschaftlichen Regeln, die nun einmal im
freien Europa herrschen unterwerfen muss.
Allen Versprechen und politischen Beteuerungen
zum Trotz, werden die Mechanismen des freien
Marktes wirken und sich möglicherweise auch
Atomkonzerne in Oberösterreich einkaufen, sich an
der gesunden Energie AG stärken. Wenn nicht
unmittelbar und sofort, dann eben zeitverzögert
und möglicherweise zu einem Zeitpunkt, bei dem
die jetzigen PRO-Energie AG-Börsegänger nicht
mehr in der politischen Verantwortung sind also
jenseits der aktuellen Legislaturperiode.
Der Kampf gegen Atomkraftwerk, -müllager und
bomben ist einer, der immer auch im Zeichen der
Betrachtung nachhaltiger Wirkungen und Handlungen
in Wirtschaft und Politik steht. Unsere
Überlegungen dürfen daher nicht von der
Kurzfristigkeit der Legislaturperioden geprägt werden.....
Unterschreiben Sie bitte die ÖÖ Burgerinitiative
2007 Keine Börsegange der Energie AG! am
Wohnsitzgemeindeamt bzw. einer
Bürgerservicestelle Ihres Magistrats! (Lichtbildausweis nicht vergessen!)....
Hans Jörg Horky
(Auszug aus den atomstopp-Mitgliederbrief -
Sonderausgabe November 2007, www.atomkraftfrei-leben.at/)
Weitere Informationen: Hans-Jörg Horky +
43-664-5447992 Roland Egger + 43-664-4215613
und
Werkstatt für Frieden & Solidarität: www.werkstatt.or.at
Nachbemerkung von Matthias Reichl:
Am 22. Dezember 1998 demonstrierte ich - als
Weihnachtsmann verkleidet - medienwirksam mit
einigen Antiatom-Aktivisten und Politikern der
Grünen in Graz vor dem Landtagsgebäude. Trotzdem
beschloss der Landtag mit Mehrheit, einen Teil
der Aktien an die französische
Atomstromgesellschaft EdF zu verkaufen. Leider
vergeblich! Inzwischen hat sich dieser Deal
längst - nicht nur politisch sondern auch
ökonomisch als verhängnisvolle Fehlentscheidung herausgestellt.
Matthias Reichl
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
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