[E-rundbrief] Info 412 - RB 121 - Oesterr. Sozialforum; SOS ORF
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Sa Jun 10 21:36:06 CEST 2006
E-Rundbrief - Info 412 - Rundbrief Nr. 121 - Österreichisches
Sozialforum III (ASF) in Graz vom 15. bis 17. Juni 2006; Appell "SOS
ORF"; Buchtipp: Der Auftrag - Öffentlich-rechtlicher Rundfunk
-Positionen Perspektiven Plädoyers.
Bad Ischl, 10.6.2006
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Österreichisches Sozialforum III
in Graz vom 15. bis 17. Juni 2006
Warum ASF?
Heute - wie vor vier Jahren - droht der neoliberale Umbau der
kapitalistischen Gesellschaften soziale Errungenschaften,
Frauenrechte, demokratische Freiheiten, Umweltschutz und kulturelle
Werte zu zerstören. Als Teil der neoliberalen Globalisierung, durch
die die Bevölkerungen der ganzen Welt dem Diktat transnationaler
Konzerne, den internationalen Finanzinstitutionen wie WTO, Weltbank
oder IWF, sowie dem blinden Wirken der Finanzmärkte unterworfen ist,
werden auch in Österreich Sozialabbau, Zerstörung von Arbeitsplätzen,
Prekarisierung, Privatisierung und Verwandlung öffentlicher
Dienstleistungen in marktgängige Waren beschleunigt. Die neoliberale
Politik lässt die Gräben zwischen reichen und armen Ländern ebenso
größer werden wie jene innerhalb der reichen Länder.
Wir widersetzen uns dieser Entwicklung, die ein Prozess der
Zerstörung des Sozialen und der Solidaritäten ist.
Die Sozialforen in Österreich, in Europa und die Weltsozialforen
schaffen einerseits einen Raum, in dem über Einschätzungen diskutiert
und gemeinsame Aktionen geplant werden, wie unsere Teilnahme an den
weltweiten Friedenskundgebungen gegen den Krieg der USA im Irak.
Andererseits hält es auch einen nun seit Jahren anhaltenden Prozess
des Austauschs von Ideen und der Verwirklichung gemeinsamer Projekte in Gang...
Aufruf (Volltext und Programm: www.socialforum.at)
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SOS ORF
Der ORF hat zwei brennende Probleme: das Niveau des Programms sinkt
und der politische Druck steigt. Beides schadet dem ORF sehr. Daher
muss der ORF daran erinnert werden, dass nur die Erfüllung des
öffentlich-rechtlichen Auftrags die Gebühren rechtfertigt, und die
Regierung muss daran erinnert werden, dass ihr der ORF nicht gehört.
Der ORF braucht mehr Luft. Parteien- und Regierungseinfluss hat es
immer gegeben, aber so dicht und rücksichtslos wie in den letzten
Jahren war es noch nie. Kritischer Journalismus muss von den
MitarbeiterInnen und Mitarbeitern mühsam erkämpft werden.
Qualitätsprogramme werden in die Nacht geschoben, im
Hauptabendprogramm werden immer häufiger kommerzielle Sender kopiert.
Wir fordern daher:
Ein intelligentes Programm, das den Namen öffentlich-rechtlich
verdient, auch im Hauptabend.
Eine Umstrukturierung der Fernsehinformation, die im kreativen
Wettbewerb Vielfalt und Ausgewogenheit der Berichterstattung
ermöglicht statt behindert.
Einen unabhängigen und kompetenten Aufsichtsrat, der keine
Parteiaufträge entgegennimmt.
Ein öffentliches Hearing für die Position der Generaldirektor/in, der
Infodirektor/in, der Programmdirektor/in, um qualifizierten
Kandidat/innen eine faire Chance zu geben.
Unsere Initiative hat drei Ziele:
Das Programm muss wieder öffentlich-rechtliche Qualitätsansprüche erfüllen.
muss endlich aufhören.
Dies erfordert die Wahl einer ORF-Führung, die diese politische
Unabhängigkeit verkörpert.
Wir ersuchen um Ihre Unterschrift.
Die Zeit ist reif.
Die Möglichkeit zur Unterstützung - bisher sind es 50.000 (Stand
10.6.06) - findet ihr auf der Homepage www.sos-orf.at
Buchtipp:
Der Auftrag - Öffentlich-rechtlicher Rundfunk
-Positionen Perspektiven Plädoyers.
Beiträge von: Friedrich Achleitner, Emil Breisach, Trautl
Brandstaller, Barbara Coudenhove-Kalergi, Johanna Dohnal, Alexander
Giese, Peter Huemer, Herbert Krejci, Kurt Langbein, Wolfgang R.
Langenbucher, Freda Meissner-Blau, Heinrich Neisser, Alfred
Payrleitner, Peter Pawlowsky, Anton Pelinka, Doron Rabinovic,
Anneliese Rohrer, Heide Schmidt, Franz Schuh, Paul Schulmeister,
Armin Thurnher, Klaus Woltron u.v.a.
2006, Sonderzahl Verlag, 16,-
Hat der Kultur- und Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen
Anstalten eine Chance gegenüber dem Quotenrausch der privaten Anstalten?
Kann sich öffentlich-rechtlicher Rundfunk aus der Umklammerung der
Politik befreien?
Der ORF trägt hohe Mitverantwortung für den gesellschaftlichen
Diskurs, für das Niveau der öffentlichen Auseinandersetzung und damit
für das geistige Klima im Land: Denn er vermittelt Inhalte, die
bewusstseinsbildend sind. In diesem Sinne ist der Zustand des ORF
eine Demokratiefrage.
Der Auftrag: Das bedeutet, dass der öffentlich-rechtlichen Rundfunk
in Österreich von Gesetzes wegen nicht nur die gesamte Bevölkerung
mit Programmen zu versorgen, sondern mit diesen auch Bildung und
Information, Kultur und Unterhaltung zu transportieren hat.
Wohlausgewogen und selbstverständlich unabhängig von
(partei-)politischer Einflussnahme.
Das ist klar und deutlich die Praxis sieht trotzdem anders aus. Denn
die Erfahrung hat gelehrt, dass der Respekt der Regierenden vor der
Unabhängigkeit des ORF traditionell gegen Null tendiert.
Thematisch umfassen die Beiträge dieses Buches die zentralen
Herausforderungen und Fragen, mit denen sich öffentlich-rechtlicher
Rundfunk in Österreich wie in ganz Europa konfrontiert sieht:
Wird es den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gelingen, sich
in Konkurrenz mit den privaten, kommerziellen Unternehmen mit einem
eigenständigen und unverwechselbaren Profil zu behaupten?
Kann sich gebührenfinanziertes Radio und Fernsehen aus der
Umklammerung der Politik befreien?
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl,
Geschäftsstelle Pfandl
IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX
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