From mareichl at ping.at Sun Jan 1 22:17:34 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 1 Jan 2006 22:17:34 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 342 - Potsdamer Manifest 2005 - Neues Denken Message-ID: <1387889668.20060101221734@ping.at> E-Rundbrief - Info 342: POTSDAMER MANIFEST 2005. "We have to learn to think in a new way". Hrsg. v. Global Challenges Network (Prof. Dr. Hans-Peter Dürr, Dr. J. Daniel Dahm, Prof. Dr. Rudolf Prinz zur Lippe) Bad Ischl, 1.1.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =============================================================== Global Challenges Network ( Fee Czisch, Hans-Peter Dürr, Jörg Schindler): www.gcn.de POTSDAMER MANIFEST 2005 „We have to learn to think in a new way" Herausgegeben von der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler/ VDW e.V. - Federation of German Scientists Berlin, Oktober 2005 Angesichts der weltweiten Gefahren nuklearer Kriege forderten Bertrand Russell und Albert Einstein in ihrem Manifest vor fünfzig Jahren, uns, die Menschheit, zu einem neuem Denken auf, das Krieg als Strategie der Konfliktlösung endgültig bannt. Inzwischen wurde unverkennbar, dass die militärische Machtstrategie mit ihrer vorläufigen Kulmination in Massenvernichtungswaffen nur eine von viel breiter greifenden und tiefer angelegten Machtstrategien ist. Wir erleben eine Eskalation von struktureller Gewalt mit politischen und vor allem wirtschaftlichen Komponenten. Geopolitische, soziokulturelle wie ökonomische Machtstrategien, die unbegrenzte Expansion globalisierter Marktwirtschaft und ihrer Produktivitätszwänge bedrohen und zerstören die räumliche und stoffliche Begrenztheit unserer Erde. Die zerstörerischen Auswirkungen einer hemmmungslosen und unreflektierten Zivilisation im Zusammenleben der Völker, in den Wechselbeziehungen zwischen Gesellschaft und Natur und, nicht zuletzt, in den einzelnen Menschen sind offenkundig. Jahrhunderte lang wurde die Ausbeutung von Menschen und Völkern und der Raubbau an Natur als Nebenwirkung, schlimmer noch, als hinzunehmendes Übel wahrgenommen. Hoffnungen und Erfolge aus der Entwicklung besserer und großspuriger Voraussetzungen für ein leichteres Leben und die daraus folgende weitgreifende Aneignung der Welt verschleierten, welche unmittelbaren Opfer und schleichenden Verheerungen bereits in den frühen Phasen mit solcher Macht verbunden waren. Heute ist offensichtlich, dass einseitiges Betreiben dieser Erfolge zugunsten der europäisch-nordamerikanischen Initiatoren der neuen Zivilisation und ihrer Nachahmer rund um die Welt auf einen kalten Krieg gegen alle und alles hinaus läuft, was zu Ressourcen für eine Steigerung materieller Bemächtigung gemacht werden kann oder solche Bemächtigung zu behindern scheint. Besonders bedrohlich ist dabei eine beschleunigte Zerstörung der bioökologischen Diversität von ganzen Lebenskomplexen in einem in der Erdgeschichte wohl einmaligen Ausmaß. Aber auch die Vielfalt menschlicher Lebensformen und der Reichtum der Kulturen wird auf ähnliche Weise irreversibel reduziert, und damit die Breite möglicher Strategien, Lebensstile und zukünftiger Entwicklungen. Die Konflikte um die Verteilung von Wohlstand, der Möglichkeiten des Zugangs zu öffentlichen Gütern, der Rechte der Individuen und Gemeinschaften gefährden den Zusammenhalt und die Entwicklungsfähigkeit der Menschheit in ihren Grundstrukturen. Diese vielfältigen Krisen, mit denen wir heute konfrontiert sind und die uns zu überfordern drohen, sind Ausdruck einer geistigen Krise im Verhältnis von uns Menschen zu unserer lebendigen Welt. Sie sind Symptome tiefer liegenden Ursachen, die wir bisher versäumten zu hinterfragen und aufzudecken. Sie hängen eng mit unserem weltweit favorisierten materialistisch-mechanistischen Weltbild und seiner Vorgeschichte zusammen. Unsere tiefe Sorge, dass wir, als Angehörige der Species Homo sapiens, die lebendige Vielfalt unserer Erde und unsere kreativen Entfaltungsmöglichkeiten immer weiter reduzieren und unser Überleben in Frieden und gemeinsamen Austausch irreversibel gefährden, gibt uns den Mut zu dieser Schrift, und unsere Erkenntnis, neue Pfade einschlagen zu müssen, den Anlass dazu. Wir müssen unser Denken erweitern und unser jetziges Verhalten grundlegend korrigieren. Hierbei können, so glauben wir, gerade die revolutionär erweiterten Einsichten der neuen Physik einen hilfreichen Einstieg für eine Entschärfung und Lösung der Problematik liefern, da sie durch ihre Öffnung eine Neuorientierung erlauben. Das wird unser Ansatz sein. Er soll jedoch auch als ein „Katalysator" dienen, Andere zu neuem Denken anzuregen. NEUE ORIENTIERUNG Die Einsichten der modernen Physik, der „Quantenphysik", legen eine Weltdeutung nahe, die grundsätzlich aus dem materialistisch-mechanischen Weltbild herausführt. Anstelle der bisher angenommenen Welt, einer mechanistischen, dinglichen (objektivierbaren), zeitlich determinierten „Realität" entpuppt sich die eigentliche Wirklichkeit (eine Welt, die wirkt) im Grunde als „Potenzialität", ein nicht-auftrennbares, immaterielles, zeitlich wesentlich indeterminiertes und genuin kreatives Beziehungsgefüge, das nur gewichtete Kann-Möglichkeiten, differenziertes Vermögen (Potenzial) für eine materiell-energetische Realisierung festlegt. Die im Grunde offene, kreative, immaterielle Allverbundenheit der Wirklichkeit, erlaubt die unbelebte und auch die belebte Welt als nur verschiedene ­ nämlich statisch stabile bzw. offene, statisch instabile, aber dynamisch stabilisierte ­ Artikulationen eines „prä-lebendigen" Kosmos aufzufassen. Die in der Mikrowelt herrschenden immateriellen, informations-tragenden, prä-lebendigen Verknüpfungen werden nur indirekt auf der Meso-Ebene unserer Erfahrungswelt wirksam. Gewöhnlich werden sie ausgemittelt und führen in dieser „verwaschenen" Form zu dem uns wohl-vertrauten „klasssischen" Verhalten des Unbelebten. Instabilität wirkt jedoch wie ein enormer Verstärkungsfaktor, was eine Ausmittelung verhindert: Das Lebendige, wie es uns in unserer Erfahrungswelt begegnet, bezieht seine Fähigkeit zur fortwährenden schöpferischen Differenzierung und kooperativen Integration aus seinem „prä-lebendigen" (mikrophysikalisch erkennbaren) Urgrund; dessen „Informationen" steigen durch Instabilitäten verstärkt in die Mesosphäre auf und entfalten sich dort schöpferisch in intensiver und reicherer Form. Das „Prä-lebendige" organisiert sich so in der komplexen Vielheit unsere „höheren" bioökologischen Lebendigkeit, wie sie uns in unserem täglichen Leben begegnet. Auch die kulturökologische Vielfalt mit ihren Entwicklungsformen, das heißt ihren Wandlungs-und Ausgleichsprozessen, resultiert letztlich aus diesem Zusammenhang. Eine solch neue Sichtweise öffnet uns auch die Möglichkeit, Kreativität und die Gabe absichtsvollen und gemeinschaftsbezogenen Handelns für uns Menschen als genuin (nicht eingebildet) zu erkennen und daran auch zu glauben. Diese Sichtweise enthält die Basis für unser Streben nach Freiheit und Entfaltung von Individualität und erlaubt uns, anders sein zu können, ohne dabei die zu Grunde liegende Allverbundenheit zu verlieren. Diese äußert sich in einer eingeprägten Neigung, unsere besonders ausgebildeten Fähigkeiten kooperativ mit anderen zu einem höheren Ganzen „organismisch" einzubringen. NEUES DENKEN „Wir müssen lernen, auf neue Weise zu denken." Wenn wir diese Forderung radikal ernst nehmen, müssen wir neue oder ungewohnte Wege des Lernens beschreiten. Aus neuer Sicht stellt sich die Welt, die Wirklichkeit, nicht mehr als ein theoretisch geschlossenes System heraus. Dies führt zu einer eingeprägten Unschärfe, die aus der fundamentalen Unauftrennbarkeit resultiert und in einer prinzipiellen Beschränkung des „Wissbaren" zum Ausdruck kommt. Wir sind dadurch gezwungen über die Wirklichkeit, streng genommen, nur in Gleichnissen sprechen zu können. Es gibt prinzipiell nicht mehr auf alle Fragen, die wir aus unserer menschlichen Sicht glauben stellen zu können, Antworten, da diese ins Leere stoßen. Der einzelne Mensch, wie alles Andere auch, bleibt prinzipiell nie isoliert. Er wird im allverbundenen Gemeinsamen in seiner nur scheinbaren Kleinheit zugleich unendlich vielfältig einbezogen und bedeutsam. In all unserem Handeln wirkt die Vielzahl von Einflüssen und Impulsen anderer Menschen und unserer Geobiosphäre mit, und nicht nur über die durch unsere Sinne vermittelte Brücke materiell-energetischer Wechselwirkungen, sondern auch direkt über die allen gemeinsame immaterielle potenzielle Verbundenheit. Unser Handeln beeinflusst gleichermaßen auch wieder die gesamte gesellschaftliche Verfasstheit und verändert die sich ständig dynamisch wandelnde Potenzialität der lebendigen Wirklichkeit. So ist die Einzigartigkeit des Einzelnen tragender Bestandteil unseres gemeinschaftlichen kulturellen Evolutionsprozesses. Wir Menschen und menschliche Gemeinschaften repräsentieren mit unseren kulturellen Ideenwelten, unseren geistigen schöpferischen Prozessen und unserem bewegten Austausch eine besondere, tief verbundene Sphäre der belebten Welt. Prä-Lebendigkeit ist ein Wesenszug von Allem, auch der dinglichen ­ gewöhnlich als „tot" begriffenen ­ Wirklichkeit. Wir sind angehalten, in einem grundlegend neuen Denken zu einem umfassenderen Verständnis unserer Wirklichkeit zu gelangen, in der auch wir uns als Faser im Gewebe des Lebens verstehen, ohne dabei etwas von unseren besonderen menschlichen Qualitäten opfern zu müssen. Damit wird es möglich, die Menschen in grundlegender Gemeinsamkeit mit der übrigen Natur zu erkennen, ohne dabei in einen konventionellen Naturalismus zu verfallen oder sich einfach auf Kosmologien zu berufen, die dem Weltbild und den Lebensformen naturnaher Kulturen entsprochen haben mögen. Das materialistisch-deterministische Weltbild der klassischen Physik wurde mit seinen starren Vorstellungen und reduktiven Denkweisen zur vorgeblich wissenschaftlich legitimierten Ideologie für große Bereiche des wissenschaftlichen und politisch-strategischen Denkens. Die fortschreitende Gleichschaltung aller Wert-und Wohlstandsvorstellungen, Konsumgewohnheiten und Wirtschaftsstrategien nach dem Muster einer westlich-nordamerikanisch-europäischen Wissensgesellschaft wird weiterhin noch über ein Denken legitimiert, welches auf Grundlage gesicherter wissenschaftlicher Fundamente für eine rationale „Objektivierbarkeit" der Wirklichkeit argumentiert. Wo Konflikte auftreten, wird ein Mangel an Verfügungswissen konstatiert, das nachgeliefert werden muss. Nach den Grundlagen der Orientierung wird wenig gefragt, obwohl es Anlass genug dazu gibt. Die modernen Gesellschaften befinden sich in einem kalten Krieg gegen Vielfalt und Wandel, Differenz und Integration, gegen offene Entfaltung und die Ausgleichsbewegungen durch Risiken und Chancen hindurch: also gegen alles, was die lebendige Evolution in der Natur und mit ihr die Menschen bestimmt, bis hinein in den „prä-lebendigen" Grund, der uns und alles Leben trägt. Die vielen Möglichkeiten einer lebendigen Welt werden ignoriert, die in kreativen Prozessen einer fortwährenden Differenzierung und gleichzeitigen oder nachfolgenden kooperativen Integration des Unterschiedlichen (einem Plus-Summen-Spiel) zu organismisch vielfältigeren Lebensformen aufwachsen, wo das Ganze, in einem sehr umfassenden und differenzierten Sinne, mehr ist als die Summe seiner Teile. Stetiger Wandel ist ein Charakteristikum kultureller Evolution und ebenso ein Kriterium für kulturelle Zukunftsfähigkeit. Wenn dieser fehlt, ist ein Erstarren eines Kulturmodells bis zum Zusammenbruch vorbestimmt. Ist die Wandlungsfähigkeit, die Fähigkeit zum kulturell evolutiven Prozess, über die kulturinternen Strukturen fest an ökonomische Systeme gebunden und sind diese hauptsächlich an materielle Ausgangsvoraussetzungen geknüpft, dann kann eine kulturelle Weiterentwicklung nur in den Grenzen der materiellen Welt stattfinden. Werden diese Grenzen erreicht, führt dies zum kulturell-evolutiven Stillstand und letztlich zu einem Ausstieg aus der dynamischen Evolution des Lebens. Die Quantenphysik ­ und nicht nur sie ­ fordert uns auf, unser Denken in starren Strukturen grundsätzlich so zu emanzipieren, dass flexible Beziehungen an deren Stelle treten können. Auflockerung und sanfte Auflösung monostruktureller, zentralistischer Konstruktionen, die bevorzugte Ausdrucksformen des materialistisch-mechanistischen Weltbildes sind, werden möglich. Die Vernichtung aller anderen Werte durch den Mechanismus der Märkte, wo machtförmige Stärke absoluten Vorrang fordert vor Entfaltung und Gerechtigkeit, verliert endgültig ihre liberale Legitimation. Im neuen Denken verbindet sich die Fülle unserer Wahrnehmungsvermögen und geistigen Bewegungen; bewußte wie unbewußte Motive für menschliches Denken und Handeln werden gleichermaßen anerkannt. Damit zeichnet sich eine neue evolutionäre Ebene ab, in der eine komplexe, nicht fragmentierte Wirklichkeitswahrnehmung, so etwas wie „Ahnung", das Fundament unseres Denkens, Fühlens und Handelns bildet. So können wir unsere Ziele und Strategien in Muster und Bewegungen angepassten Wirkens verwandeln. Lernen braucht dringend lebende Vorbilder. Aber es sind nicht nur die Lehrenden oder geistigen Führer, die uns Wege weisen. Wir alle sind auch Einsichtige, die einander erinnern können, was in uns an Vermögen angelegt ist, und aus dem heraus seit Urzeiten schon in vielen Leben erfolgreich gelebt wurde. Im gemeinsamen Dialog, in einer Lernkultur der Gegenseitigkeit, können wir als Species daraus schöpfen. Die in Wechselwirkung zum bewegten Lebenskomplex Erde gewachsenen, über Jahrmilliarden dynamisch angepassten und „geprüften" Organisationsmuster und -formen lebendiger Strukturen und Biokomplexe zeigen uns Zugänge und Umgangsformen, um ein dezentral-dynamisches, vielzelliges, nämlich organismisches Zusammenwirken lebendiger Gesamtheit auf der Erde zu organisieren. Wir lernen, dass wir, wie alles Andere, untrennbar mit dieser wundersamen irdischen Geobiosphäre verbundene TeilnehmerInnen und Teilhabende sind. NEUE ANFORDERUNGEN Wir müssen verengte und mechanistische Strategiemuster, Reduktionen, Mittelwertsbildungen fallen lassen und sie ersetzen durch Beweglichkeit, Offenheit und Empathie, um neue offen gestaltbare Schöpfungs-und Handlungsräume zu ermöglichen. Das öffnet uns ein Füllhorn echt kreativer Lebendigkeit integriert durch organismische Kooperation. Die prinzipiell genuine Kreativität in einer zeitlich wesentlich offenen Welt ist es, die hier die vermeintlich unlösbaren Fesseln sprengt und eine immense Vielzahl erfolgreicher Lebensstile eröffnet. Ein immer lebendigeres Sein, ein fortdauerndes Werden kann an Stelle eines erstarrten Habens-Wohlstandes treten. Das Individuum gewinnt wachsende Offenheit in seiner intensiven Teilhabe und durch seine Zeit und Raum übergreifende Einbettung in den Lebensverbund der Erde. Erst dieses dynamische Wechselspiel zwischen Menschen und den Menschen und ihrer lebendigen Mitwelt ist wirklich Wohlstand schaffend und fordert und fördert den Menschen in seinem ganzen Wesen. Es ist dringend notwendig, eine integrative Kooperation der vielfältigen wirtschaftlichen Austauschstrategien zwischen Menschen, Gemeinschaften und ihrer natürlichen Mitwelt, sowie der Verteilungsmuster in Produktion, Verwertung und Versorgung zu ermöglichen, um die Verfügbarkeit von Lebensgütern sowie der strukturellen und institutionellen Vorbedingungen sozialökonomischen Austausches zu gewährleisten. Der Entwicklung neuer dezentraler und polyzentrischer Produktions-, Verteilungs-und Entscheidungsstrukturen kommt besondere Relevanz, ja, Priorität zu. Ökonomie muss sich an ihren lokalen und regionalen soziokulturellen Bezügen, Strategien, Traditionen und Bedürfnissen messen, um bedarfsgerecht und zukunftsfähig zu sein und nicht in künstliche Homogenisierungen und Erstarrungen zu geraten, entlang derer sich steigende Gefährdungspotenziale entwickeln. Hierzu braucht es ein größtmögliches Maß an dezentraler Leistungsinitiative und -möglichkeit, Versorgungssouveränität und Subsistenz. Dies verlangt zugleich eine globale Vernetzung und Abfederung über die Versorgung mit Gütern globaler Relevanz. Eine optimale wie bewegliche Komplementarität zwischen pluralen Ökonomien von lokaler, regionaler und kontinentaler Bedeutung in Synergie mit interkontinentalen Infrastrukturen für den Austausch von Gütern und Diensten aus globaler Arbeitsteilung bilden hierfür wesentlich mittragende Voraussetzungen. Die materiellen Rahmenbedingungen und die Verfügbarkeit von begrenzten Quellen und Senken der irdischen Natur, wie deren Regenerationszyklen bestimmen wesentlich die Gemeinschaftsgüter. Deshalb hat die ökologische Grundlage der Erde räumlich wie zeitlich Gemeinschaftscharakter. Sie darf nicht weiter zentralisiert verwaltet und nicht monopolisiert werden, weder privat noch staatlich, noch überstaatlich. Ein jeder hat gleichermaßen Teil an der Gesamtheit der gemeinschaftlichen Lebensgrundlage Erde, und ist dort, wo er lebt und wirkt, den globalen Gemeinschaftsgütern lokal bis interkontinental treuhänderisch verpflichtet. Die Einschränkungen liegen nur in den stofflichen Begrenzungen unseres Lebensortes Erde, der geistig-kulturelle Raum kann mit uns vielfältig wachsen. NEUES HANDELN Es ist dringlichst an der Zeit, neues Denken in neuem Handeln umzusetzen, und darin die Kraft des Differenzierten, Bewegten, des Sich-Wandelnden für uns zu nutzen. Hierfür ist eine Parallelität neuer institutioneller, individueller und gesellschaftlicher Entwicklungen notwendig. In den gegenwärtigen Strategien für das wirtschaftliche, politisch-kulturelle und ökologische Zusammenwirken der Menschen dominieren immer noch zentralisierte Machtstrukturen, die wir ablösen sollten und können. Der Aufbau polyzentrischer, sich komplementär ergänzender Wirtschaftsstrukturen ist notwendig. Monetär orientierte marktwirtschaftliche Wirtschaftsinstitutionen müssen und lassen sich mit zivilgesellschaftlichen sozialen, kulturellen und subsistenzwirtschaftlichen Initiativen und Institutionen in wechselseitiger Bereicherung verbinden. Parallel sollte Dezentralität und Unterschiedlichkeit ökonomischer, politischer und soziokultureller Institutionen über flache transparente Hierarchien innerhalb ihrer Entscheidungsorgane und -träger gestützt werden. Hierfür ist eine Verringerung monopolistischer Machtstrukturen weniger Unternehmen zugunsten einer Vielfalt von wirtschaftlichen, marktlich wie zivil getragenen Unternehmungen notwendig und möglich. Deren kooperatives Zusammenspiel muss und kann lokal bis interkontinental politisch, rechtlich und infrastrukturell gewährleistet werden. Com-petition, das heißt kooperatives Wetteifern, kann sich ­ um eine menschen-und gemeinschaftsgerechte Globalversorgung zu gewährleisten ­ nur durch Innovation und schöpferische Produktivität, unter Nutzung der dynamischen Triebkräfte eines kooperativ-dialogischen Zusammenwirkens der Kulturen und Menschen der Erde, fördernd und schützend entwickeln. Dialog und Austausch müssen und können besonders in den institutionellen und räumlichen Überschneidungen der Kulturen in allen Lebensschichten installiert werden und einer ständigen dynamischen Anpassung folgen. So können Spannung und Konflikte dynamisch abgefedert, ausgeglichen, und im bewegten Diskurs umgeleitet werden. Das schöpferisch-erfinderische Potenzial, das sich in der individuellen Besonderheit des eigenen Weges ausdrückt, erhöht den Ideen-und Entwicklungsreichtum für eine Vielzahl von Lebensstilen, für Neu- und Fortentwicklungen von Bestehendem und stellt so einen unersetzbaren Wert dar. So realisiert sich die hohe produktive Potenzialität menschlich-schöpferischen Handelns auch ökonomisch im Sinne eines alle bereichernden Plus-Summen-Spieles. Die formale Betonung der Wirtschaft auf maximale Effizienz in der Allokation von Ressourcen, ein Grundpfeiler der wirtschaftlichen Globalisierung, führt zu künstlich homogenisierten monokulturell überformten Lebensräumen und einer maximalen Abhängigkeit der Menschen von äußeren, von ihnen nicht beeinflussbaren Faktoren. Diese sind nicht von sich aus fixiert, sondern werden eskalierend negativ provoziert. Wenn wir die eskalierenden Probleme betrachten, welche heute die Menschheit belasten, so sind sie im überwiegenden Maße eine Folge extremer Machtballungen und wirtschaftlicher Ungleichheit, dirigiert und forciert von einem lebensfeindlichen finanziellen Netzwerk, das, anstatt das Beziehungsgefüge zwischen den Menschen zu Gunsten der Menschen zu stärken, zum „unersättlichen" Selbstzweck verkommen ist. Die Entkoppelung des unbegrenzten monetären Kapitalwachstums von der räumlich und stofflich begrenzten Erde treibt diesen Mechanismus mit voran. Die internationale Geldmenge kann und muss dringend stabilisiert und dynamisch in Lebensqualität stärkende und globale Versorgung fördernde Wirtschaftsaktivitäten gelenkt werden. Die Beachtung der vielfältigen Toleranzgrenzen bei der dynamischen Stabilisierung der Geobiosphäre, der Belastbarkeit der natürlichen Lebensgrundlagen und ihrer Regenerationszyklen bildet die Voraussetzung unseres Überlebens und des Friedens zwischen den Menschen. Dem muss ökonomisch die Schaffung von geschlossenen Produktions-und Stoffkreisläufen, ein nachhaltiger Energieumsatz sowie die Internalisierung ökologischer Externalisierungen und eine Minimierung ökologischer Risiken entsprechen. Dies bedeutet eine strategische Ausrichtung am Paradigma des Lebendigen. WIR SIND LEBEN Wenn wir das uns allen gemeinsame Spielfeld des Lebens durch ungezügeltes Machtstreben immer weiter „kippen", so dass die Mehrheit der Menschen und ein Großteil der Kreatur auf ihm keinen Halt mehr finden, werden unsere Probleme sich zu einer Katastrophe auswachsen. Aber der Boden auf dem eine neue verträgliche organismische Kulturenvielfalt aufwächst, ist gut vorbereitet. Ein neues, doch uns wohl vertrautes Menschenbild wird sichtbar, das von empathischen Menschen ausgeht. Wir sollten uns von den Konfrontationen und Verzerrungen unseres zivilisatorischen Alltages nicht in die Irre führen lassen. Unsere Existenz als Menschen heute zeigt uns, dass auch wir das erfolgreiche Ergebnis einer ähnlichen, schon Milliarden Jahre währenden Entwicklung sind. Unsere Zuversicht ist nicht ohne Basis. Wir müssen neues Wissen schaffen und so handeln, dass Lebendigkeit vermehrt und vielfältig erblüht. Wir können uns darauf verlassen, dass diese Kraft in uns wirkt. Denn die Allverbundenheit, die wir Liebe nennen können und aus der Lebendigkeit sprießt, ist in uns und in allem Anderen von Grund auf angelegt. Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung der Bundesrepublik Deutschland (BMBF) Herausgegeben von der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler VDW e.V. - Federation of German Scientists V.i.S.d.P.: Prof. Dr. Hans-Peter Dürr Dr. J. Daniel Dahm Prof. Dr. Rudolf Prinz zur Lippe Berlin, Oktober 2005 Die - erweiterte - 19-seitige "Potsdamer Erklärung" und weitere hervorragende Texte auf: www.gcn.de Siehe auch "E-Rundbrief" Info 335. ---------------------------------------------------------------------------------- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Mon Jan 16 17:26:18 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 16 Jan 2006 17:26:18 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 343 - Termine 1-2/2006 Message-ID: <6.2.1.2.0.20060116171604.02b1ad30@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 343: Veranstaltungstermine Jänner - Februar 2006 Bad Ischl, 16.1.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Veranstaltungstermine Jänner - Februar 2006 (siehe auch E-Rundbrief Info 319 - v. 27.11.2005) ÖSTERREICH JÄNNER 2006 17.1. 19.00 WIEN (Klubraum der Donaucitykirche, Donaucitystr. 2): Diskussion "EU im Eck - Ein Resümee am Anfang der österreichischen Präsidentschaft" mit Ernst Toman. (Ernst Toman, Friedensinitiatve Donaustadt, Tel. 01-2636192) 17.1. 19:30 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg.): Film "Peace, Propaganda and the Promised Land", U.S. Media and the Israeli-Palestinian Conflict. (In englischer Sprache, mit Beiträgen prominenter Experten). 18.1. 18:00 WIEN (Univ. für Bodenkultur, Gregor Mendel Str. 33, Festsaal, 3.St.): Vernissage der Fotoausstellung "Plastik/Meer" - Diskussion zur aktuellen Situation der ArbeitsmigrantInnen und der LandarbeiterInnengewerkschaft SOC in Almeria/ Spanien und zum Prozess um den rassistisch und gewerkschaftsfeindlich motivierten Mord am Gewerkschafter Azzouz Hosni. Als Teil einer Solidaritätskampagne des Europäischen BürgerInnenforums. 18.1. 19:00 VILLACH (Gasthof Kasino, Kaiser-Josef-Pl.): Podiumsdiskussion "Warten auf Godot? Die soziale Dimension der EU" mit Michaela Moser, Gisela Notz und LeoGabriel (ASF, Südwind) - zu Konkurrenz als dem Hauptcharakteristikum. (Veranst.: ATTAC, Bündnis für Eine Welt/ÖIE, Kulturinitiative Kärnöl, u.v.a.m., e-mail: buendnis.oeie at aon.at) 19.1. 14:00 - 20.1. 18:00 VILLACH (Hauptplatz): Infostände, Speakers Corner und Dialog zum Thema Soziale Bewegungen für ein soziales Europa. Parallelaktion zum EU-Sozialministergipfel in Villach. (Veranst.: ATTAC, Bündnis für Eine Welt/ÖIE, Koordination: "personenkomitee SOZIALES europa", Walther Schütz, buendnis.oeie at aon.at) 19.1. 19.30 WIEN (Kolpinghaus Alsergrund, Althanstr. 51): Vortrag "Israel ­ Palästina. Endlich Frieden oder ewiger Brandherd?" Mit Felicia Langer (D). (Veranstalter:Ges. f. Österr.-Arabische Beziehungen, Palästina Forum, Frauen in Schwarz/ Wien, Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost/Österr. Um Anmeldung wird gebeten: Tel: 011/5267810, Fax: 01/5267795, office.vienna at saar.at) 19.1. 19:00 GRAZ (Cafe Sacher, Herreng. 6): Podiumsdiskussion "Neutralität statt EU-Armee" (Forum Politische Bildung Steiermark, forum at gesellschaftspolitik.at) 19.1. 19.00 WIEN (Weltcafé, Schwarzspanierstr. 15): Diskussion und Präsentation "Recht auf Nahrung. Alternativen zum weltweiten Freihandel mit Agrarprodukten". Mit Ralf Leonhard/ FIAN Österr., Michael Hauser u. Ulla Ebner (die ihren Film "Reis - Das Goldene Korn" über Philippinen präsentiert). 19.1. 18.30 WIEN (Amerika Haus Vienna): Lecture: "Nuclear Prominence: Managing the Nuclear Threat in the 21st Century" with Richard J. Harknett (USA). (www.oiip.at/magazin/00/artikel/6483/doc/d/InvitationHarknett.pdf) 19.1. 19:00 WIEN (Billrothstr.34): ACUS-Diskussion mit Barbara Prammer: "Einkommenskluft wächst, Armutsrisiko steigt". 19.1. 19:00 Linz (Werkstatt Frieden & Solidarität, Waltherstr.15): Vortrag und Diskussion: "...wär ich nicht arm, wärst du nicht reich - Verteilung in Österreich". (www.werkstatt.or.at) 20.1. ab 12.45 VILLACH (Ktn.): Kundgebung des Österr. Gewerkschaftsbundes - mit einem Forderungskatalog - zum informellen Treffen der EU-Sozialminister (vom 19. - 21.1.). 20. - 22.1. GRAZ: Seminar "Einführung in das Philosophieren mit Kindern und Jugendlichen". (www.kinderphilosophie.at.) 20.1. 18.00 WIEN (HS 5, Hörsaalzentrum AKH, Währingergürtel 18-20): Vortrag "Atommacht Nordkorea - Land zwischen Träumen und Trauma". Mit Lars Pohlmeier/ Board Member IPPNW. (OMEGA - Österreichische MedizinerInnen gegen Gewalt und Atomgefahren, Schulg. 40 / 17, 1180 Wien, office at ippnw.at, www.ippnw.at) 21.1. 9.00 - 17.00 POTTENBRUNN b. St. Pölten (Lernwerkstatt im Wasserschloss Pottenbrunn): Open Space Symposium: "Geben und Nehmen in einer Gemeinschaft". (Anmeldung bis 20. Jänner an info at 7generationen.at) 21.1. 17:00 PÖLS (Offenburg 20, Stmk.): Eurofighter-Widerstandstreffen. 23.1. 19:30 INNSBRUCK (Haus der Begegnung): Vorträge und Diskussion "Strahlendes Innsbruck. Zukunftsorientierte Energielösungen im städtischen Raum." (Grüne Bildungswerkstatt Tirol, Angerzellg. 4, 6020 Innsbruck, Tel., Fax: 0512/580624) 23.1. 19:00 WIEN (Bibliothek, OIIP - Austrian Institute for International Affairs, Operng. 20B): Buchpräsentation und Diskussion "Wer regiert die Welt? Zur Rolle von Großmächten in der internationalen Politik". 24.1. 18.00 WIEN (IWM, Bibliothek, Spittelauer Lände 3): Vortrag "fleisch und bluott verkauff/ Body Bazaar. Der Körper auf dem Markt aus historischer Perspektive" mit Valentin Groebner (CH). Über Sklaverei, Solddienst und Verkauf von Körperteilen vom Mittelalter bis heute. 24.1. 19:00 WIEN (Zukunfts- und Kulturwerkstätte, Schönlaterng. 9): Podiumsdiskussion "Form ohne Inhalt? Die Grenzen politischer Inszenierung". Mit Dr. Josef Cap und Dr. Eva Glawischnig-Piesczek. (Zukunfts- und Kulturwerkstätte, Schönlaterng. 9, 1010 Wien, Tel.: 01/5138682, zuk at spoe.at ; www.diezuk.at) 26.1. 14:00 - 18:00 LINZ (Klammstr.3, 2.St.): Lehrgang: Politischer Antirassismus in der Bildungsberatung. Anm: Verein maiz, Tel. 070-890077, rasmigras at maiz.at) 26.1. 18.00 WIEN (Bruno Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Festvortrag und Podiumsdiskussion zum 95. Geburtstag von Bruno Kreisky "20 Millionen suchen Arbeit". Mit Paavo Lipponen (Finnischer Parlamentspräsident). (Anmeldung: Tel.: 318 82 60/20, einladung.kreiskyforum at kreisky.org 26.1. 19:00 WIEN (Inst. f. Ethik und Recht in der Medizin, Altes AKH, Hof 2, Eingang 2.8.): Vortrag und Diskussion "Dietrich Bonhöffer - befreit zur Verantwortung". 26.1. 19:00 Klagenfurt (Kunstraum Lakeside, Lakeside B02): Präsentation von "Mythen der Ökonomie" - "Ist die Ökonomie die Realität der Welt? Mythen des Alltags, der Technologie und der Kunst" 27.1. 16:00 - 23:00 WIEN (Universität für Bodenkultur ): 2. Ökodorf-Tag "Von der Vision zur Realität". (Keimblatt Ökodorf, Altenmarkt 95, 8333 Riegersburg, Tel. 03153-8253 , dialog at oekodorf.or.at, www.oekodorf.or.at) 28.1. 14:00 - 18:00 GRAZ: Gesellschaftspolitische Tagung der Katholischen Aktion Steiermark "Chance Globalisierung. Lokale und internationale Strategien". (Bildungshaus Mariatrost, office at mariatrost.at) FEBRUAR 2006 4.2. 10.30 - 18.00 LINZ (Volkshaus Ebelsberg, Kremsmünstererstr. 1-3): Aktionskonferenz: "Nein zum Europa der Konzerne und Generäle - Für ein neutrales, solidarisches und weltoffenes Österreich!". (Infos: Werkstatt Frieden & Solidarität, Waltherstr.15, www.werkstatt.or.at) 6.2. 15.00 - 20.30 WIEN (Renner-Institut, Oswaldg. 69): Tagung "Gender Budgeting in Europa". (Anmeldung: Renner-Institut, Tel. 01-8046501-43, kuehbauer at renner-institut.at) MOREAU DIALOGPROJEKT in Kooperation mit ATTAC 16.2. 19:30 IRDNUNG (Festhalle Irr.dning, Stmk.): Vortrag und Diskussion "Warum wir ein anderes Europa brauchen" und Buchpräsentation "Das Kritische EU-Buch" mit Christian Felber. (Moreau Dialogprojekt in Kooperation mit ATTAC) DEUTSCHLAND 2006 JÄNNER 2006 20.1. MÜNCHEN: Diskussion "Friedliche Kriege - Militärinterventionen unter Einbindung ziviler Organisationen/NGOs". (isw, www.isw-muenchen.de, IMIwww.imi-online.de) 21. - 22.1. HANNOVER (Hanns-Lilje-Haus, Knochenhauerstr. 33): Strategiekonferenz 2006 "Zivile Konfliktbearbeitung in der Außen- und Sicherheitspolitik". (Kooperation für den Frieden, c/o Römerstr. 88, D-53111 Bonn, Tel.: 0228/692905, koop.frieden at gmx.de, www.koop-frieden.de) 29.1. 13.00 BERLIN (Haus der Demokratie, Greifswalderstr. 4): Kampagnentreffen gegen die Mauer in Palästina und für das Ende der israelischen Besatzung. (Koordinationskreis "Stoppt die Mauer in Palästina. Für einen gerechten Frieden in Palästina und Israel", www.stopptdiemauer.de) 29.1. 19:00 LEIPZIG (Uni, HS 13): Vorlesung "Israel / Palästina - Wie weiter?" mit Uri Avnery (Tel Aviv). (Prof. Dr. Georg Meggle, Uni Leipzig, www.uni-leipzig.de/~dip/) FEBRUAR 2006 2.2. 9.30 - 18:00 MÜNCHEN (DGB-Haus, Schwanthalerstr. 68): Expertenkonferenz "Was heißt hier Sicherheit" - Alternativenkonferenz zur Nato-"Sicherheitspolitik". (Kontakt: DFG-VK-Büro, Schwanthalerstr. 133, 80339 München, Tel.: 089/89623446, muenchen at dfg-vk.de) 3. - 4.2. MÜNCHEN: Aktion gegen die NATO-Sicherheitskonferenzen, 3.2.: Aktionstag mit kreativen Aktionen gegen die NATO-Militärtagung, 17:00, Kundgebung am Marienplatz; 4.2.: Großdemonstration gegen die NATO-Kriegsstrategen im Bayerischen Hof, 12:00, vom Lenbachplatz zum Marienplatz. (Aktionsbündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz, Tel.: 089/44229758, info at no-nato.de, www.no-nato.de, Friedensbüro - Münchner Friedensbündnis, Isabellastr. 6, D-80798 München, Tel.: 089/2715917, friedensbuero at muenchner-friedensbuendnis.de, www.muenchner-friedensbuendnis.de) 3. - 5.2. MÜNCHEN: Internat. Friedenskonferenz "Frieden und Gerechtigkeit gestalten - Nein zum Krieg" als Gegenveranstaltung zur "Sicherheits"- Konferenz in München, 3.2.: 19.30 Uhr, Saal des Alten Rathaus; 4.2.: Eine-Welt-Haus und Gewerkschaftshaus, Schwanthaler Str., (Koordinationsbüro des Trägerkreises, c/o DFG-VK Bayern, Schwanthalerstr. 133, 80339 München, Tel.: 089/89623446, Fax: 089/8341518, muenchen at dfg-vk.de, www.friedenskonferenz.info) 3. - 5.2. GÖHRDE (Bildungszentrum, Kaiser-Wilhlem-Allee 7,Wendland): ZUGABe-Tagung (=Ziviler Ungehorsam, Gewaltfreie Aktion und Bewegung) zum 10jährigen Bestehen von X-tausend mal quer. (X-tausendmal quer, Sternschanze 1, 20357 Hamburg, www.tagung-zugabe.de) 3. - 5.2. BAD KÖSEN (Konrad Martin Haus, Sachsen-Anhalt): Fachaustausch Zukunftswerkstätten für Moderatorinnen und Moderatoren "Zukunft Heraus!fordern" Praxis reflektieren, Räume öffnen. (Anmeldung: Haus am Maiberg, Titus Möllenbeck, Ernst-Ludwig-Str. 19, D-64646 Heppenheim, t.moellenbeck at haus-am-maiberg.de) 5.2. 11.30-18:00 KARLSRUHE (Bonhoeffer-Haus, Gartenstr. 29 a): Seminar "Iran - der kommende Krieg?" mit Andreas Zumach. (DFG-VK Karlsruhe, Alberichstr. 9, 76185 Karlsruhe, Tel.: 0721/552270, suthiel at t-online.de, www.dfg-vk.de) 10. - 11.2. BONN: Tagung "Orientierung in politisch unübersichtlichen Zeiten. Zum 100. Geburtstag von Dietrich Bonhoeffer". (Ev. Akademie im Rheinland, Jürgen Klußmann, Mandelbaumweg 2, 53177 Bonn, Tel.: 0228/9523201, info at akademie.ekir.de, www.ev-akademie-rheinland.de/) 10. - 11.2. STUTTGART (Uni Stuttgart, Breitscheidstr. 2, Raum 2.41): Workshop "Zivile Konfliktbearbeitung - Ansätze und Ergebnisse aktueller Forschungsprojekte". (Dr. phil. Christoph Weller, Inst. f. Sozialwissenschaften, Universität Stuttgart, Breitscheidstr. 2, 70174 Stuttgart, Tel.: 0711/121-3425, Christoph.Weller at sowi.uni-stuttgart.de, www.uni-stuttgart.de/soz/ib). 15.2. 11:00 - 22:00 BERLIN (Galerie der Heinrich-Böll-Stiftung, Rosenthaler Str. 40/41): Vorstellung der Studie "Atomenergie - Auslaufmodell oder Zukunftsenergie?". U.a. mit Felix Matthes (Öko-Institut), Peter Diehl (Wise Uranium Project), Otfried Nassauer (BITS), Gerd Rosenkranz (DNR), Rebecca Harms (B90/DieGrünen). (Heinrich-Böll-Stiftung/ HBS, Rosenthaler Str. 40-41, 10178 Berlin, Tel.: 030/28534-0, www.boell.de/nuclear/) INTERNATIONAL 2006 JÄNNER 2006 25.1.2006 DAVOS (CH): Verleihung des "Public Eye Awards 2006" für unverantwortliches Konzernverhalten [als Gegenveranstaltung zum World Economic Forum (WEF) in Davos]. (Erklärung von Bern/EvB, Quellenstr. 25, CH-8031 Zürich, Tel.: +41/44 2 777 000, info at evb.ch, Details: www.evb.ch/p25008402.html) 27.1.2006 18:00 ZÜRICH (Dynamo, Wasserwerkstr. 21, CH): Konferenz "Das Andere Davos 2006 : Der Kampf gegen die Armut - ein Kampf gegen die Armen?" (attac Schweiz u.a., attac Schweiz, Peter Streckeisen, Tel.: +41/61/4812491, peter at attac.org, www.otherdavos.net) FEBRUAR 2006 11.2. STRASSBURG (vor dem EU-Parlament,F): Europäische Demonstration gegen den Beschluss der EU-Dienstleistungsrichtlinie ("Bolkestein-Richtlinie") durch das EU-Parlament. Weitere Demonstrationen in Berlin und anderen Hauptstädten. (Infos/Details: attac Deutschland, Münchener Str. 46, D-60329 Frankfurt, Tel.: 069/900281-0, info at attac.de, www.attac.de/bolkestein). 14.1. STRASSBURG: Proteste rund um das EU-Parlament. ---------------------------------------------------------------------------------- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Mon Jan 16 17:49:18 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 16 Jan 2006 17:49:18 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 344 - Walden Bello: Review on WTO-summit Hong Kong Message-ID: <6.2.1.2.0.20060116174501.02b05540@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 344: Walden Bello: The Real Meaning of Hong Kong: Brazil and India Join the Big Boys' Club. About the institutional survival of the World Trade Organization. Bad Ischl, 16.1.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== The Real Meaning of Hong Kong: Brazil and India Join the Big Boys' Club. Thursday, 22 December 2005 By Walden Bello* What was at stake in Hong Kong was the institutional survival of the World Trade Organization. After the collapse of two ministerials in Seattle and Cancun, a third unraveling would have seriously eroded the usefulness of the WTO as the key engine of global trade liberalization. A deal was needed, and that deal was arrived at. How, why, and by whom that deal was delivered was the real story of Hong Kong. A Real Deal, not a Cosmetic One The Hong Kong deal has been characterized in some reports as a "minimum package" that mainly functions as a life support system for the WTO. This is hardly the case. The deal extracted substantial concessions from developing countries while giving them hardly anything in return. The stipulation of a Swiss formula to govern Non-Agricultural Market Access (NAMA), which would cut higher tariffs proportionally more than lower tariffs, would penalize mainly developing countries since to build up their industrial sectors via import substitution they generally maintain higher industrial and manufacturing tariffs than developed countries. The specification of a "plurilateral" process of negotiations in the services text erodes the flexible request-offer approach that has marked the General Agreement on Trade in Services (GATS) negotiations, injects a mandatory element, and will corral many developing countries into sectoral negotiations designed to blast open key services. What the South got in return was mainly a date for the final phase-out of export subsidies in agriculture that nevertheless left the structure of subsidization of agricultural subsidization in the European Union and the United States largely intact. Even with the phase out of formally defined export subsidies, other forms of export support will allow the European Union, for instance, to continue to subsidize exports to the tune of 55 billion euros after 2013. In sum, this was an agreement with teeth, but the bite will be felt principally by the developing countries. The contours of the deal were already evident before Hong Kong, and many developing countries went to the ministerial determined to oppose it. Indeed, there were occasions, such as the formation on Dec. 16 of the G 110 by the G 33, G 90, and ACP (Asia Caribbean Pacific countries), that seemed to promise that developing country unity might yet emerge to derail the impending deal. Yet, in the end, the developing country governments caved in, many of them motivated solely by the fear of getting saddled with the blame for the collapse of the organization. Even Cuba and Venezuela confined themselves to registering only "reservations" with the services text during the closing session of the ministerial in the evening of December 18. The Dealmakers The reason for the developing countries' collapse was not so much lack of leadership, but leadership that brought them in the opposite direction. The key to the debacle of Hong Kong was the role of Brazil and India, the leaders of the famed Group of 20. Even before Hong Kong, Brazil and India were prepared to make a deal. For Brazil, the bottom line was the specification by the European Union of a date for the phase-out of agricultural export subsidies, and this was an item that Brazilian negotiators and many others expected would be delivered by the EU at the ministerial, though for negotiating purposes the Europeans would not reveal it till the last minute. Brazil also came to Hong Kong willing to accept a Swiss formula in NAMA and the plurilateral approach in services. India, for its part, arrived in Hong Kong with its positions well known. It would accept the plurilateral approach in services negotiations and the Swiss formula in NAMA and follow Brazil's lead in agriculture. The only question for many was: would India press for developed country concessions in Mode 4 of GATSthat is, get the US and EU to agree to the entry of more professionals from developing countries? As it turned out, it decided not to press Washington on this. The Prize It is a matter of debate whether the final agreement will result in a net gain for Brazil and India, though if the balance ends up with a net loss, this would likely be smaller than for the less advanced developing countries. However, the main gain for Brazil and India lay not in the impact of the agreement on their economies but in the affirmation of their new role as power brokers within the WTO. With the emergence of the G 20 during the ministerial in Cancun in 2003, the EU and the US were put on notice that the old structure of power and decision-making at the WTO was obsolete. New players had to be accommodated into the elite. The circle of power had to be expanded to get the organization back on its feet and moving. The EU and US's invitation to Brazil and India to be part, along with Australia, of the "Five Interested Parties (FIPs)," was a key step in this direction, and it was agreement among the FIPs that solved the impasse in the agriculture negotiations, which led, in turn, to the Framework Agreement at the General Council meeting in July 2004. In the lead-up of the Hong Kong ministerial, Brazil and India's new role as power brokers between the developed and developing world was affirmed with the creation of a new informal grouping known as the "New Quad". This formation, which included the EU, US, Brazil, and India, played the decisive role in setting the agenda and the direction of the negotiations. Its main objective in Hong Kong was to save the WTO. And the role of Brazil and India was to extract the assent of the developing countries to an unbalanced agreement that would make this possible in the face of the reluctance of the EU and US to make substantive concessions in agriculture. Delivering this consent was to be the proof that Brazil and India were "responsible" global actors. It was the price that they had to pay for full membership in new, enlarged power structure. It took a lot of lobbying before and during Hong Kong, with both governments putting their reputation as leaders of the developing world on the line, but they succeeded in getting everybody, though not without some grumbling, to assent to a bad deal. It was no mean feat for it involved: * getting the least developed countries to agree to a "development package" that consisted mainly of a loophole-ridden provision for the "duty free" and "quota free" entry of their products into developed country markets and a deceptively named "aid for trade" deal that would consist partly of loans to enable them to make their economic regulations WTO-consistent, increasing their indebtedness in the process; * cajoling the West African cotton producers to accept a deal whose main content was giving the US a whole extra year to eliminate export subsidies that it should have eliminated a year and a half ago, following a WTO decision against these subsidies, and which totally ignored their demand for compensation for the enormous damage these subsidies had inflicted on their economies; * coaxing the holdouts in the services negotiationsIndonesia, Philippines, South Africa, Venezuela, and Cubato give up their opposition to Annex C of the draft declaration, which stipulated plurilateral negotiations; and * neutralizing the more dissatisfied members of the so-called "NAMA 11," (of which Brazil and India were themselves members) which wanted to tie the North's demands for a fast pace of liberalization in industrial and fishery tariffs to the North's concessions in agriculture. Mutual Admiration Club The final G 20 press conference in the late afternoon of December 18 was notable for its lack of substance and for its symbolism. As if to preempt hard questions on whether the ministerial text represented a good deal for developing countries, Brazilian Foreign Minister Celso Amorim repeatedly claimed "We have a date," referring to the 2013 phase-out date for export subsidies. Then Amorim and Indian Commerce and Industy Minister Kamal Nath engaged in a round of backslapping, congratulating one another for doing a great job in coming out with an agreement that protected the interests of developing countries. Then, with so many of those in attendance poised to ask questions, Amorim hurriedly cut short the press conference and quickly left the room with Kamal Nath, ostensibly for another meeting but obviously so as not to be on the line of fire from skeptical reporters and NGO representatives. At the closing session of Sixth Ministerial, Pascal Lamy, the director general, said that in Hong Kong, "the balance of power has tilted in favor of developing countries." The statement was not entirely cynical and untrue. The grain of truth in his statement was that India and Brazil, the big boys of the developing world, had become part of the big boys' club that governs the WTO. Paradox It is paradoxical that the G 20, whose formation captured the imagination of the developing world during the Cancun ministerial, has ended up being the launching pad for India and Brazil's integration into the WTO power structure. But this is hardly unusual in history. Vilfredo Pareto, the Italian thinker, referred to history being the "graveyard of aristocracies" that took a hard line against change in power relations. To Pareto, the most successful elites are those that manage to coopt the leaders of the mass insurgency that set out to remove them for power and enlarge the power elite while preserving the structure of the system. Though divided on agriculture, the US and the EU had as a common priority since the collapse of the Cancun ministerial the survival of the WTO, and they successfully managed a strategy of cooptation that snatched victory from the jaws of defeat in Hong Kong. Before the events in Hong Kong, the most striking recent cases of cooptation involved the Worker's Party-led government of President Luis Inacio da Silva in Brazil and the Congress-led coalition government in India. Both came to power with anti-neoliberal platforms. But in power, both have become the most effective stabilizers of neoliberal programs, with both enjoying the support of the International Monetary Fund, the transnational corporate lobby, and Washington. It is not unreasonable to assume that there is a connection between the domestic record of these governments and their performance on the global stage in Hong Kong. *Executive Director of the Bangkok-based research, analysis, and advocacy institute Focus on the Global South. http://www.focusweb.org/content/view/799/36/ ---------------------------------------------------------------------------------- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Thu Jan 19 17:57:03 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 19 Jan 2006 17:57:03 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 345 - V. Shiva: WTO Kills Farmers Message-ID: <6.2.1.2.0.20060119175215.02a6cc10@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 345: Dr. Vandana Shiva: All Agricultural Products are Special Products : Bring Back Quantitative Restrictions. WTO Kills Farmers. Bad Ischl, 19.1.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== All Agricultural Products are Special Products : Bring Back QR's Dr. Vandana Shiva January 5, 2006 The W.T.O Ministerial in Cancun failed over agriculture. The WTO Ministerial in Hong Kong nearly failed over agriculture. It went through only because of a EU commitment to review export subsidies by 2013. However, this was not a specific WTO commitment made in Hong Kong. The review and reform of CAP beginning 2013 was part of the EU budget agreement arrived at in Brussels. In any case export subsidies are a mere 3% of total subsidies given by rich countries. The remaining trade distorting subsidies will therefore continue. In the context of forced removal of import restrictions or Quantitative Restriction (QR's) and reduction of imports tariffs as part of market access commitments of the Uruguay Round of GATT lowering of prices through subsidies means dumping, and dumping means destruction of farmers livelihoods and even farmers lives. WTO Kills Farmers Korean farmer Lee Kyung Hae became a martyr in Cancun and left behind him the rallying call "WTO Kills Farmers". Two more Korean farmers took their lives when the Korean Government allowed rice imports in 2005. Korean farmers were the most active in protests at the Hong Kong Ministerial. 14 of them are still in Hong Kong jails. Their crime was raising the issue of crimes against farmers. Trade liberalization and WTO rules are literally killing farmers. Removal of import restrictions implies making small farmers and peasants vulnerable to artificially low prices due to a manipulated agricultural system driven by agribusiness. Indian farmers are loosing $ 26 billion annually due to falling prices of rice, wheat, corn, potatoes, cotton, tea, coffee and spices. The Research Foundation for Science, Technology and Ecology has been monitoring farm suicides since they started in 1997. The combination of rising costs of production and falling prices due to deregulation of agricultural imports has pushed farmers into unpayable debt, and finally to suicide. We attach a short list of the nearly 40,000 Indian farmers who have died due to debt in the last decade since WTO rules came into force. A recent study by the Vidarbha Jan Andolan Samiti has shown that during the June December period in 2005, 212 farmers ended their lilves in one region of Maharashtra. Of these 182 were from the cotton heart land of India. 170 of the 182 suicides are of cotton growers who grew Monsanto's Bt. Cotton. Monsanto sells its GM cotton seed to Indian farmers at the same price as it sells in the U.S. The price of transgenic seed (Rs. 1600 for 450 gms) has a "royalty" component of Rs. 1200, even though Monsanto does not have a patent for Bt. Cotton in India. In contrast, local seeds are sold for Rs. 550 a kg. Farmers suicides in Vidarbha overlap with regions where Monsanto sold its GM seeds. For the farmers of Andhra Pradesh and Maharashtra Bt. Cotton has emerged as a killer. The Andhra Pradesh Government has filed a case before the Monopoly and Trade Practices Commission in Delhi against Mahyco Monsanto Biotec (India) Ltd (MMBIL), challenging the "revenue model" adopted by the multinational for sourcing its transgenic Bollgard cotton seed technology to Indian Companies. Terming the company's decision to collect Rs. 1250 as royalty on each packet of cotton seeds sold in the state as a fit case to punish it under the MRTP Act, the State Government argued that Andhra farmers were forced to pay through the nose. The cotton initiative in WTO does address the removal of export subsidies for cotton by developed countries by 2006 (Para 11). However, no commitment has been made on removal of domestic support. The U.S gives $ 4 billion in terms of subsidy to its cotton producers, leading to a subsidy of $ \600 tonne given to the current market price of cotton at $ 1,100 a tonne. The subsidy component is more then 50%. It is this subsidy and not. "efficiency" and "competitiveness that allows the U.S to grab cotton markets. The donor community has been called on to establish a mechanism to deal with income declines in the cotton sector (para 12). Income declines for cotton farmers are a result of high costs of seed due to seed monopolies in the hands of corporations like Monsanto, and falling prices and dumping linked to subsidies. There are only two mechanisms to stop the rising costs and falling prices. Firstly we need to stop seed monopolies and end seed patents by enforcing the mandatory review of Act 27.3(b) of TRIPS which opened the flood gate of patenting life forms. This agenda of the Doha round was dropped in the Hong Kong Ministerial and needs to be brought back on the agenda. Secondly, in the face of non-withdrawal of trade distorting domestic subsidies, the only mechanism to protect farmers incomes, livelihoods and lives is to bring back QR's. Para 12 of the cotton initiative also talks of achieving enhanced efficiency and productivity for African Cotton producers through transfer of technology. Commentators often associate the U.S market expansion in cotton to technology (GM seeds) instead of to subsidies. However, if the technology transferred using "Aid for trade" is Monsanto's Bt Cotton, African cotton farmers crisis will deepen, and African farmers will go the way of India's cotton farmers. The transfer of technology should reduce costs of pesticides and seeds. This means going the organic way, thus increasing farmers incomes both by reducing imput costs and by increasing cotton prices for farmers. Organic farming in India has tripled farmers incomes.. The formation of the G110 needs to create alternatives to the farming and trade model being pushed by the Monsanto's and the Cargills. We need more South-South exchange to spread small farmer centred sustainable systems of production and fair and just systems of trade. And above all we need to be able to protect our farmers from dumping through bringing back QR's. All Agricultural Products are Special Products As a result of the failure of the Cancun Ministerial, developing countries raised the issue of designating certain products as "special products". Para 7 of the Hong Kong declaration states "we also note that there have been some recent movements on the designation and treatment of special products and elements of the special safeguard mechanism. Developing countries will have the flexibility to self-designate an appropriate number of tariff lines as special products guided by indicators based on the criteria of food security, livelihood security and rural development". On these criteria, no product in agriculture is not "special". All agricultural products are special products because every farmer has a fundamental human right to life and the Government has a duty to protect every Indian lives. Flexibility of self designation is meaningless if WTO restricts special products to a small percentage of the thousands of crops our farmers grow. The diversity of crops that Indian farmers grow are not merely "tariff lines". They are the basis of farmers lives. They are our biological and cultural heritage. They are the source of livelihood of millions. From the pepper, cardamon and coconut in the gardens of Karnataka and Kerala, to the saffron and apples of Kashmir, from the rices of Orissa and Bengal, to the wheats of Punjab, Haryana and U.P, from the jowar and bajra of Rajasthan, to the Mandua and Jhangora of Uttaranchal, every farmer and every species is necessary for India's ecological and food security. Let the government face the farmers wrath in coming forth to say which crop is not special and hence which farmers can be sacrificed for WTO's distorted rules and MNC greed. Whatever crop farmers grow is a source of their livelihood. For livelihood security what they need is fair and just prices. When farmers earn a fair price for what they produce, rural development follows. When farmers earn a negative price due to costs of production being higher than prices earned, rural underdevelopment follows. The corporations grow, the farmers die. Bring Back QR's The agrarian crisis is a result of pro-corporate, anti farmers and non-sustainable model of production and an unjust model of trade. To correct these distortions we first need to recover our domestic policy space to protect our farmers and then rejuvenate the livelihoods of our farmers. Bringing back QR's is the only secure mechanism to start building food sovereignty and food democracy to protect the livelihoods and lives of our rural community. Dr. M.S. Swaminathan, the Chair of National Farmers Commission of India said at a speech at the National Science Congress on January 4, 2006 that India needs to bring back QR's in agriculture. Self-designation of special products and special safeguard measures will protect small farmers only when all products are declared special products, and safeguard measures are translated into bringing back border protections in the form of QR's. No crop, no farmer can be sacrificed any longer. WTO has already snatched the lives of thousands of farmers and livelihoods of millions. 2006 needs to be the year of turnaround in trade liberalization policies for agriculture. It needs to become the year of renewal of small farmers and sustainable farming. This is the renewal Indian agriculture and farmers are waiting for. ---------------------------------------------------------------------------------- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Thu Jan 19 21:02:52 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 19 Jan 2006 21:02:52 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 346 - EU and civil liberties Message-ID: <6.2.1.2.0.20060119205905.0317dd80@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 346: Tony Bunyan (UK): Unaccountable Europe. Endangered civil liberties in the "war on terrorism". Bad Ischl, 19.1.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Unaccountable Europe January 18, 2006 17:15 | by Tony Bunyan It is argued that it is necessary to give up some civil liberties in the "war on terrorism" providing the restrictions on liberties are temporary and ended once the threat has ceased. There is much that is wrong with this argument, not the least being that the "war on terrorism" is permanent, not temporary. The "war on terrorism" has replaced the "Cold War" as the legitimating ideology for globalisation - the economic and the political go hand-in-hand. Moreover the "war on terrorism" is far more pervasive and dangerous than the Cold War ever was. In the time of the Cold War there were a number of competing ideologies - Western-style capitalism and "liberal democracy", Soviet-style communism, Chinese-style communism and a host of third world socialisms. Today there is the "war on terrorism", western-style free market capitalism and "freedom and democracy" - and it is becoming hegemonic. It is also argued by those who inhabit the EU institutions (and national governments) that "our way of life has not changed". "Whose way of life", I ask. White Europeans? Certainly the lives of refugees seeking asylum in Europe has changed - more are dying trying to get in, more are being refused asylum, more are being held in detention centres and more and more are being "voluntarily" removed and forcibly removed if they do not consent. Migrant communities, especially Muslim ones, have been targeted for surveillance, stop and search and raids on their homes. Black and third world people too, second, third, fourth generation are the target of racism and stop and search by the police. It is actually argued that the swathe of measures put through (or planned) since 11 September 2001 has properly balanced security and civil liberties - and what is frightening is that governments, ministers, officials and many MPs actually believe this is true. This is frightening not just because they cannot see how the lives of refugees and migrant communities have been "changed" but also because they are putting in place measures which will place the whole population of Europe under surveillance. The surveillance of movement First, there is to be the surveillance of movement. Already one of the four basic "freedoms" of the EU is gone - the freedom to move from country to country without being checked, all have to produce passports or ID cards to board planes (even in most cases for internal travel as well). In April 2004 the EU agreed that "passenger name record" (PNR) checks should be introduced on all flights in and out of the EU - all visitors and EU residents are to be "vetted" before boarding. It is not all clear against which "watch-lists" people will be "checked", will it be the EU's list of "terrorist" organisations and individuals or a wider list of "suspected" terrorists or perhaps lists of those wanted or suspected for terrorism, organised crime and for any criminal offence. It is a matter of time before an "Advanced Passenger Information System" (APIS) is introduced which will put all passengers into one of three categories: Green, you can board. Yellow, you will be subjected to extra checks of baggage and person and/or questioned or place under surveillance on arrival. Red, placed under arrest on arrival at the airport or at the check-in desk. Of course there are flaws in this system, tests have shown that between 5-15% of passengers can be classified as "yellow" depending on whether a narrow (terrorist suspects) list is used or a wide (terrorist, organised crime and any crime) list. And the biggest flaw of all is that if the intelligence and security agencies do not know that a person is a terrorist then they will simply get on the plane through the "green" channel. Second, is the decision of the EU in Decmber 2004 to introduce "biometric" passports. The EU says this is needed to respond to international demands for "biometric" travel documents in line with the adopted standard of the ICAO (International Civil Aviation Organisation) - a move emanating in G8 lead by the USA and the UK. However, the ICAO standard is only for a digital picture of a person to be included - this is simply the normal passport picture sent in with a postal application being "digitised" and the image inserted into a "chip" which can be read. This allows "one-to-one" checks at the points of entry and departure that the person carrying the passport is the same person as on the digitised picture. It provides for a very basic check and has been erroneously referred to by government ministers and officials as the introduction of "biometric passports". The biometric passport measure adopted in the EU is going to involve the taking of two (or more) fingerprints from everyone applying for a new passport (or for the first time). As many people living in the Schengen area travel within these countries using their ID cards there is a proposal under the Hague Programme to set "minimum standards" for ID cards - which no doubt will "harmonise" the use of fingerprints on them. The UK has not "opted-in" to the Schengen provisions on border controls and immigration and is thus not covered by the EU scheme - which is why it is proposing to introduce its own "biometric passports" (this leaves Ireland which also has not "opted-in" to decide what to do). The UK is proposing to introduce biometric passports from the autumn of 2006 (for first-time applicants) and then for all renewals. This will involve the taking of fingerprints and a facial scan (a scan plotting and storing up to 1,840 unique features on a person face) and maybe even a "iris scan" as well. Biometrics and the personal details of the individual will initially be stored on national databases and later be brought together on an EU-wide database. The implications of this move are enormous. Over the next ten years as passports are renewed millions of people will have to physically go to a "processing centre" to be "enrolled". In the UK the estimated number is over 5 million people a year. "Enrolment" will involve not just having to go to a centre - instead of putting an application in the post - people will be interviewed and have to present documents to prove who they are. Then the biometrics will compulsory taken. In the UK the government is trying to get a Bill through parliament which everyone issued with a new passport (whether renewed or first time) will automatically be issued with an ID card as well. As noted above people living in the Schengen area (15 countries) who have ID cards will be subject to the same processes when the new measure is adopted. Sliding towards a "surveillance society" The introduction of biometric passports and ID cards is though only part of the picture. A new EU health card is coming in from January 2006 which later will hold a person's medical history on a chip. New EU driving licence standards mean that these too will have to be renewed every ten years (like passports) and include first a digitised picture. Moreover, for passports and driving licences there have been suggestions that these should be renewed every five years instead of every ten. It is not very hard to see that within the next ten years there will be moves to integrate the EU passport, ID card, driving licence and health card into one single biometric chipped card. Privacy concerns will be traded for convenience, at least that is what the authorities are hoping for. Richard Thomas, the UK Information Commissioner, has said that he is afraid that we are "sleepwalking into a surveillance society", a fear that can be extended to the 450 million people in the EU. The surveillance of communications: data retention The third major issue is that of mandatory data retention. For years the law enforcement agencies have been lobbying for access to communications data but the opposition of civil liberties and privacy groups found a resonance in the mainstream media and in society at large. On 20 September 2001, just nine days after 11 September, the special meeting of the EU's Justice and Home Affairs Council put the issue back to the top of the agenda. The proposal now under discussion would require communications and service providers to retain traffic data for all phone-calls, faxes, mobile calls (including their location), e-mails and internet usage for at least 12 months and to make this available on demand to any law enforcement agency - police, customs and immigration plus of course internal security agencies who do not already have access. The proposal also allows for the exchange of this data between agencies in different countries in the EU (and outside). There are however a number of problems with the proposal. Changes in technology mean that service providers for internet and e-mails through ADSL provide unlimited usage and no longer need to keep a record of use (older technology relied on billing according to usage). Under the current proposal service providers would have to retained data which they no longer need and to keep it for at least 12 months (as opposed to 2-3 months under the older systems). So the question arises, who is going to pay for this additional work and storage the state or the companies? The second major issue is the legal basis of the proposal. Both the Council and Commission Legal Services' Opinions state that the proposal has to be split into two different legal basis. One, covering the requirement for providers to collect and keep the data which requires "first pillar" legislation over which the European Parliament has "co-decision" powers (ie: it has to agree to the text). The other "third pillar" legislation on which the parliament is only "consulted" allowing law enforcement agencies to access to the data and to exchange it. At the moment the five governments who put the proposal forward, with the collusion of other governments, are seeking to ignore the legal position and are proceeding as if nothing is wrong. The "principle of availability" The planned wholesale surveillance of movement and telecommunications, backed by the introduction of fingerprinting just about everyone living in the EU and eventually storing all this personal data and biometrics on EU-wide databases, is to be complemented by the so-called "principle of availability". All information and intelligence held nationally by law enforcement agencies in all 25 EU member states would, under this "principle", be available to all the other agencies. An unpublished overview report on this "principle" (EU doc no: 7416/05) says that EU citizens want "freedom, security and justice" and that: "It is not relevant to them [citizens] how the competencies are divided (and information distributed) between the different authorities to achieve that result" The report ends by suggesting that the end-game is not just for all EU law enforcement agencies to have access to personal data regarding law and order (including DNA and fingerprints data) but that they should also have: "direct access to the national administrative systems of all Member States (eg: registers on persons, including legal persons, vehicles, firearms, identity documents and drivers licences as well as aviation and maritime registers" "National administrative systems" no doubt will include personal medical records when these are available on a national database (as they will be in the UK from next year). What is as dangerous is that the "principle of availability" will mean that the agencies will be "self-regulating" hiding misuse and abuse. The agencies will interpret and decide on data protection and legal restrictions on exchanging personal data. Where before any request had to be channelled through, and recorded by, national Ministries of the Interior (Home Office) who scrutinised them before authorisation (largely because the Ministries were legally and politically liable) now there is to be a "free market" in personal data without any data protection worth the name in place. In the name of the "war against terrorism" All of these measures would have been almost unthinkable five years ago but not now, in the name of the "war on terrorism" all are proceeding with unseemly haste - giving little chance for proper public and parliamentary debate. It is consistently argued that the "law enforcement agencies" needs all these measures to fight "terrorism". There are many flaws in this argument. First, the front-line in combating terrorism are the intelligence and security agencies not the law enforcement agencies. It is they who collect SIGINT (signals intelligence), COMINT (communications intelligence) and HUMINT (human intelligence) - though the latter was significantly underdeveloped prior to 11 September 2001. In most countries these agencies have all the powers they need. While the law enforcement agencies, in respect of terrorism, play a secondary and supporting role. Combating "terrorism" has, and is, used by governments and officials, the law enforcement agencies keen to extend their powers and status, and of course multinationals who are going to make billions out of the new technological demands of wholesale surveillance. Once established in Europe (and the USA) these new standards become the benchmark for "global standards" (and even more billions of profit). The second flaw is that the "war on terrorism" is being used as a "smokescreen" to introduce wholesale surveillance. The European Council and European Commission argue that there is a continuum starting with terrorism, moving to organised crime and money-laundering, to serious crime and then crime in general (all crime). The surveillance of movement and of communications, compulsory fingerprinting, the creation of EU-wide databases, and uncontrolled access by law enforcement agencies are all justified by the "politics of fear". Like all decisions taken in Brussels, which are rarely reported in any detail in the media, the reaction of civil society and people at large to this huge shift in the balance between the power of the state and the rights and liberties of the individual has yet to express itself. Hana Stepankova, of the Czech Office for Personal Data Protection, said: "Privacy is one of the basic values of human life and personal data is the main gateway enabling entry into it. The citizens of countries that experienced a period of totalitarian regimes have that hard experience - when privacy was not considered of value and was sacrificed to the interest of the state." Just as the political elite got it wrong over the EU Constitution it may be that when the people of Europe find out that they are now all "suspects" acquiesence may turn into opposition. Tony Bunyan is editor of Statewatch, which you can find out more about at here This article appeared in Index on Censorship No 3/05 in October 2005. See also http://www.spectrezine.org/weblog/?p=144 http://www.spectrezine.org/europe/Bunyan.htm ---------------------------------------------------------------------------------- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Tue Jan 24 12:50:24 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 24 Jan 2006 12:50:24 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 347 - Avnery: Mit Freunden wie diesen... Message-ID: <6.2.1.2.0.20060124124021.02aba9f0@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 347: Uri Avnery: Mit Freunden wie diesen... Bad Ischl, 24.1.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Mit Freunden wie diesen... Uri Avnery uri-avnery.de ZNet Deutschland 14.01.2006 Die Ansichten über Judas Ishariot steuern auf eine Überholung zu. Nach neueren Berichten empfehlen dem jetzigen Papst nahestehende Kardinäle, die Haltung der katholischen Kirche ihm gegenüber zu verändern: Abgang des verräterischen Juden, der den Kohorten des bösen Hohenpriesters den Messias übergeben habe und Auftritt eines Apostel, der nach göttlicher Vorsehung einfach seine Rolle spielte. Es war doch Gott selbst, der entschieden hatte, sein Sohn solle am Kreuz sterben. Es ist eine wohlgemeinte, aber pathetische Bemühung. Keine Vatikan-Entscheidung kann das Image von Judas im Neuen Testament verändern: ein verachtenswerter Informant, der für seinen Verrat an Gottes Sohn 30 Silberlinge erhalten hat. Es gibt keinen Christen, der diese Geschichte nicht in seiner Kindheit aufgenommen hat und der das Bild des nichtswürdigen Verräters je vergessen wird: er küsste Jesus im Augenblick des Verrats an seine Henker. Nichts wird helfen ­ es sei denn, man verändert den biblischen Text selbst. Und das ist natürlich nicht so einfach. Wenn einer der anderen elf Apostel Jesus verraten hätte, wären die Folgen vielleicht nicht so entsetzlich gewesen. Aber da der Name Judas in vielen Sprachen wie "Jude" klingt, wurde der Verrat im christlichen Bewusstsein allgemein mit Juden assoziiert. Eine große Anzahl von Juden wurde im Laufe der Geschichte deswegen umgebracht. Der Nazi-Schlachtruf "Juda verrecke!" ebnete den Weg zu den Gaskammern. Vielleicht hatte dies auch Einfluss auf den jungen Neo-Nazi Aleksander Koptsev, der in der vergangenen Woche in der Moskower Synagoge mit einem Messer Amok lief und 10 Menschen verletzte. Dieser Akt ließ wieder alle Warnlampen rot aufleuchten. Noch einmal wurde der "wachsende Antisemitismus in der Welt" ein Hauptthema, noch einmal läuteten die Alarmglocken. Da gibt es tatsächlich eine wachsende Anti-Semitismus- und Anti-Israelismus-Gefahr ­ zwei verschiedene Phänomene, die getrennt oder auch zusammen erscheinen können. Aber er ist nicht mit primitiven Skinheads wie dem Moskauer Messerstecher verknüpft. Sie ist viel gefährlicher und das, was sie nährt, existiert an anderen Plätzen und auf anderen Ebenen. In einer seiner vielen Reden, in denen George W. Bush nun versucht, seine verhängnisvolle Invasion in den Irak zu verteidigen, gab er in dieser Woche einen Satz von sich, der auch alle Warnlichter aufleuchten lassen sollte. In diesem Satz übte er scharfe Kritik an seinen Gegnern, die behaupten, er habe den Irak "wegen des Öls und wegen Israel" angegriffen. So brachte er eine Behauptung an die Oberfläche, die bis jetzt nur von antisemitischen Randgruppen offen ausgesprochen wurde. Sie setzten drei Fakten neben einander: a) dass die Leute, die am aggressivsten zum Krieg drängten die Neo-Cons waren, die eine größere Rolle in der Bush-Regierung spielen, b) dass fast alle wichtigen Mitglieder dieser Gruppe Juden seien c) und dass die Besatzung des Irak Israel von einer ernsten Bedrohung befreite. Bis jetzt haben die amerikanischen Medien diese Behauptung mit Verachtung und als lächerliche "Konspirations -Theorie" abgetan. Doch jetzt, wo der Präsident sie selbst ausspricht, wird sie zum Teil eines legitimen öffentlichen Diskurses in den Vereinigten Staaten und in der ganzen Welt. Hier liegt für Israel eine große Gefahr. Das ganze israelische Establishment hat die amerikanische Invasion unterstützt. (Als wir, die Gegner dieses Krieges, in Tel Aviv zu einer Demonstration gegen ihn aufriefen an dem Tag, als Millionen rund um die Welt auf die Straße gingen, war es bei uns ein kleines Ereignis, das die Medien ignorierten.) Nun kann es geschehen ­ wie es schon häufig in der Geschichte geschah ­ dass die für die Katastrophe Verantwortlichen sich der Verantwortung entziehen. George Bush wird in wenigen Jahren aus dem Gedächtnis der Menschen verschwunden sein. Letzten Endes aber bleibt der Eindruck, dass Israel und die Juden die "armen" Vereinigten Staaten in ein verachtenswertes Abenteuer gedrängt haben. Es ist reiner Zufall, dass in dieser Woche ein Buch über den Irakkrieg erschienen ist, das dasselbe Thema anschneidet. Sein Titel: "State of War" von James Risen. Unter anderem besagt das Buch, dass der Verteidigungsminister und die Neo-Cons, die Washington beherrschen, nicht auf die Analyse des amerikanischen Geheimdienstes gehört hätten, die zur Vorsicht rieten, was den Irak betraf, sondern auf die israelischen Geheimdienstleute, die es in Washington in Mengen gab, und die hochrangige Beamte instruierten. Nach Risen waren es die kompromisslosen Israelis, denen Rumsfeld und sein Vertreter, Paul Wolfowitz, zuhörten ­ nicht dem vorsichtigen CIA. "CIA-Analytiker waren gegenüber Berichten von israelischen Geheimdienstleuten oft skeptisch, da sie wussten, dass der Mossad ein starkes ­ sogar offensichtliches ­ Vorurteil gegenüber der arabischen Welt hat". Nach ihren Besuchen haben CIA-Beamte gewöhnlich viel von dem, was die israelischen Geheimdienstleute lieferten, kritisiert. "Wolfowitz und andere Konservative im Pentagon waren über diese Praxis wütend", schreibt Risen. Wolfowitz ist natürlich ein sehr jüdischer Name. Die klare Schlussfolgerung: es waren die Israelis und ihre Verbündeten, die Washingtoner Juden, die die US in den Krieg drängten. Als ob dies nicht schon genug wäre: im Augenblick wird Washington von einem großen Skandal geschüttelt, der enge Beziehungen zu Israel hat. Im Mittelpunkt steht eine Person, Jack Abramoff ­ wieder ein Name, der die jüdische Identität seines Besitzers enthüllt. Dieser Jack ist ein Super-Lobbyist, ein Symbol des Phänomens, das amerikanische Politik in einen schmutzigen Korruptionsstall verwandelt hat, den zu reinigen, sogar der mächtige Herkules Mühe gehabt hätte. Er schöpfte das Geld bei seinen Kunden ab, meist Indianer, steckte davon einiges in die eigene Tasche und verwendete den Rest, um Personen des Establishments, Senatoren und Kongressleute mit sog. Dienstreisen rund um die Welt, Appartements in Luxushotels und anderen Vergünstigungen zu bestechen. Die meisten Begünstigten waren Republikaner - ein paar Brotsamen gingen auch an die Demokraten. Bis zu diesem Punkt ist es nichts Ungewöhnliches, nur ein bisschen umfangreicher als üblich. Die Lobbying-Industrie ist in Washington sehr weit entwickelt. Sie wird von Lobbyisten heimgesucht wie ein Landstreicher von Läusen. Die Pro-Israel-Lobby unterscheidet sich nicht von anderen. Die Lobbyisten korrumpieren alles. Sie bestechen die Politiker, um Gesetze zu machen, die Milliarden öffentlicher Gelder in die Taschen ihrer Kunden fließen lassen. Sie spielen eine größere Rolle beim Finanzieren der Wahlkampagnen von Politikern vom Präsidenten bis zum kleinsten Bürgermeister. Selten wird einer von ihnen erwischt und ins Gefängnis gesteckt, wie es jetzt jenem Abramoff geschehen mag. Was an diesem Abramoff besonders ist ­ er ist ein fanatischer Zionist. Nach Geschichten, die in den Staaten veröffentlich wurden, zweigte er einiges von dem gestohlenen Geld an extreme Siedler in der Westbank ab. Abramoff sandte ihnen militärische Ausrüstung, um diese gegen Palästinenser anzuwenden und vielleicht auch gegen die israelische Regierung. Unter anderem kaufte er für sie Tarnanzüge, Teleskope für Scharfschützen und Nachtsichtgeräte. Amerikanische Veröffentlichungen erwähnen einen Siedler mit Namen Shmuel Ben-Zvi aus der Betar Illit-Siedlung, ein Hochschulkumpel von Abramoff. Er erhielt diese Ausrüstung. Ben Zwi leugnet es, aber das Senat-Komitee hat E-mail-Nachrichten von ihm erhalten, die Abramoff lobten, ihm "Nachschub" gesandt zu haben. Und Abramoff schrieb zurück, wenn es doch nur "noch ein paar Dutzend wie dich gäbe, dann wäre man mit den schmutzigen Ratten bald fertig." Abramoff selbst behauptet, er sei ein Idealist, der das Geld, das ihm "Gott in die Hände legt" nur verwendet, um Israel zu helfen. Er finanzierte auch eine ­ wahrscheinlich fiktive - Ausstattung syrischer Exilanten, die von Israel unterstützt wurden. Eine der amerikanischen Veröffentlichungen erwähnt auch in diesem Kontext das biblische Motto des Mossad: "Durch Täuschung sollst du Krieg führen" (Sprüche 24,6 ; so klingt es im modernen Hebräisch. Aber die tatsächliche Bedeutung des Wortes ist zweifelhaft. In der deutschen Bibel heißt es: "Mit Überlegung soll man Krieg führen".) So also sieht es für Amerikaner aus: der Mann, der ein Symbol für Korruption geworden ist, ist ein Jude, der Israel unterstützt. Und als ob auch dies noch nicht genügen würde, hat ein anderer Freund Israels in den amerikanischen Medien Wellen geschlagen. Es ist unser alter Bekannter Jerry Falwell. Der Führer von Millionen amerikanischer christlicher Fundamentalisten, ein Freund des verstorbenen Menachem Begin. Man sollte sich daran erinnern, dass Binyamin Netanyahu, damals Ministerpräsident, 1998 nach Amerika flog, um Präsident Bill Clinton zu treffen. In jenen Tagen versuchte Clinton auf Israel Druck auszuüben, um Frieden zu erlangen. Zu diesem Zweck war Netanyahu eingeladen. Am Vorabend dieses Treffens mit Clinton traf er sich öffentlich ausgerechnet mit Falwell vor Hunderten von Menschen. Falwell, ein geschworener Feind von Clinton, enthüllt jetzt, dass dieses Treffen absichtlich so geplant war, um den Präsidenten herauszufordern. Einige Tage zuvor hatte ein anderer Freund von Netanyahu, William Kristol, einer der jüdischen Neo-Con- Macht-Vermittler, öffentlich darauf hingewiesen , dass ein großer Sex-Skandal im Weißen Haus ausbrechen würde. Kurz danach wurde der Monika Lewinsky-Skandal ausgelöst und die Öffentlichkeit davon informiert, dass der Präsident im Weißen Haus Sex mit einer jungen Assistentin mit sehr jüdisch klingendem Namen hatte. Zwei Wochen vor dem Besuch Netanyahus veröffentlichte eine amerikanisch-jüdische Zeitung ein Inserat, in dem der Präsident aufgefordert wird, keinen Druck auf Israel auszuüben. Das Inserat schloss auch ein Foto ein, das Clintons Rücken zeigt: derselbe Schnappschuss - der Clinton zeigt, wie er Monika umarmt - und der später in aller Welt gezeigt wurde. Falwell prahlte praktisch damit, dass er Netanyahu half, Clinton zu erpressen. Wenn dem so ist, dann war er erfolgreich. Auf Israel wurde bei diesem Treffen kein Druck ausgeübt. Übrigens das Magazin, in dem Falwell seine Behauptung veröffentlichte, Vanity Fair, ist im Besitz des Verlagsimperiums von Si und Donald Newhouse, großzügige Unterstützer der Pro-Israel-Lobby. (Ein anderer hoch-profilierter Führer der christlichen Fundamentalisten, Pat Robertson , erklärte letzte Woche, der Schlaganfall Sharons sei eine Strafe Gottes, weil er ein Stück Heiliges Land an Araber weggegeben habe . Er entschuldigte sich später dafür, in der Hoffnung ein Abkommen mit der israelischen Regierung zu retten, um einen großen Touristen-Komplex nahe am See Genezareth bauen zu können.) Für die amerikanische Öffentlichkeit entsteht nun der Eindruck, dass Israel und die Juden Washington beherrschen und dass die US-Regierung nach ihrer Flöte tanzt. Das ist natürlich weit übertrieben, aber viele mögen dies glauben. Das hat keinen unmittelbaren Einfluss, aber auf Dauer stellt es eine ernste Gefahr dar. Wenn solche Dinge sich immer wieder wiederholen, dann verstärkt sich auch die Auswirkung. Solche Ereignisse sollten als Warnung dienen. Die israelische Regierung und die Führer der US-jüdischen Gemeinschaft sollten über diese Gefahr nachdenken. Missbilligende Worte über "wachsenden Anti-Semitismus" genügen nicht. Was dringend nötig ist, ist eine tiefgreifende Veränderung des Verhaltens. Wir müssen allen Kontakt mit Betrügern meiden, besonders, wenn es Juden sind oder Fundamentalisten, egal welcher Couleur. Jeder, dem Israel am Herzen liegt, muss dies verlangen. Es betrifft die nationale Sicherheit Israels, besonders seitdem unsere Regierungspolitik sich vollkommen auf die unbegrenzte amerikanische Unterstützung gründet. Ariel Sharon war zu arrogant, diese Gefahr in Betracht zu ziehen. Hoffen wir, dass seine Nachfolger nüchterner sein werden. [ Übersetzt von: Ellen Rohlfs | Orginalartikel: "Dieser Artikel ist NICHT bei www.zmag.org erschienen!" ] ---------------------------------------------------------------------------------- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Fri Jan 27 21:11:22 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 27 Jan 2006 21:11:22 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 348 - Palestinian Elections Results Comments Message-ID: <6.2.1.2.0.20060127175740.02b05590@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 348: Gush Shalom/ Adam Keller/ Uri Avnery (Israel): We must talk with Hamas; they also can be partners. Noah Salameh (Bethlehem/ Palestine): The Palestinian Elections. Bad Ischl, 27.1.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Gush Shalom press release, Jan. 26, 2006 -We must talk with Hamas; they also can be partners -The crucial choice: deterioration and ever more bloodshed or the opening towards a firm peace of which Hamas is part. -The choice depends both on Hamas and on Israeli government The government of Israel had dozens and even hundreds of opportunities to negotiate with Fatah and Abu Mazen, and it persistently avoided all of them. But, it is no use crying over spilled milk. The Palestinian people managed to hold fair, democratic elections under international supervision, in spite of the hard conditions of living under a regime of occupation and oppression, and the Israeli military raids which continued until the election day itself. The parliament elected in these elections, and the cabinet which will get the confidence of the parliament will be the representatives of the Palestinians in the West Bank, Gaza Strip and East Jerusalem - authorized to represent them in any negotiations - just like the Knesset and the government of Israel represent the Israeli people. The Hamas victory carries both great risk and enormous chance - for both peoples. On the one hand, there is now a real danger of cutting off all contact and relation between the two sides, leading to chaos and increased bloodshed. On the other hand, there is also a historical chance to achieve peace, a more firm peace of which the Hamas - with its leaders, supporters and voters - will be full partners. The choice which of these possibilities will materialize depends on the decisions taken by the Hamas leadership in the coming days and weeks - but at least as much by the decision taken by the government of Israel. The State of Israel has conducted negotiations with the PLO long before its Covenant was officially abolished, not did it wait for its abolition before signing an agreement with the PLO and starting implementation on the ground. The very holding of negotiations has rendered the Covenant meaningless. The same is true for the Hamas Covenant: the holding of talks between a Hamas-led government and the State of Israel will constitute mutual recognition - by the Hamas movement of the existence of Israel and by Israel of the Palestinian government also when formed by the Hamas. Adam Keller +972-3-5565804 Uri Avnery +97250-5306440 www.gush.shalom-org -------------------------------------------------------------------------------------------------------- The Palestinian Elections The results of the Palestinian elections cause a fundamental change to the Palestinian-Israeli conflict. I'm trying to look back and understand why the Palestinian people reacted and voted for Hamas, also those who have not been Hamas supporters before. Fateh has been ruling the Palestinian people since the Oslo Agreement in 1994. Fateh selected the negotiation track and accepted the Oslo agreement and also the Road Map. This is on the political side. As Palestinians, our people are very disappointed from the achievement of the negotiations. I think that Palestinians gave too much support to Abu Mazen in the presidential election. After the elections we did not get the hoped for improvements in our lives - reducing the checkpoints, improving the economic situation, or fighting corruption. So the weakness of Abu Mazen and the lack of support from the USA and the EU in the negotiations played a strong element in the Palestinian elections. I think that the interference of the American money in the elections hurt what the American Consulate called "support for the democratic political organization". This is what we call 'you love someone until you kill him/her'. Also I think that the money from the US supported the elites who already have money but lack credibility in the public. So I think that everyone involved in this conflict and interested in peace has to evaluate the recent period and reconsider their policy and actions. I think that the Palestinian vote is a protest against the negotiation process, which lasted all these years without managing to open one checkpoint or cancel the British Emergency Laws, which rule since 1945, or have an impact on the corruption in the Palestinian Authority. Peace is not just an agreement, it is changing the life of people, it is giving our children hope, it is ending the occupation, and it is stopping using double measures from the democratic worlds. We the Palestinian peace movement will continue to struggle by nonviolent means against the occupation, the corruption and raise hope for the future of the children in Palestine and the world. It is difficult to be optimistic in this time, but we have to work hard if we want peace based on justice, respect, equality and reconciliation. Noah Salameh Director The Center for Conflict Resolution & Reconciliation - CCRR P.O.Box. 861 Bethlehem - Palestine Tel. +972-2-276 7745 Fax. +972-2-274 5475 E-mail: mediap(at)ccrr-pal.org ---------------------------------------------------------------------------------- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Mon Jan 30 11:12:39 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 30 Jan 2006 11:12:39 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 349 - W. Bello: Doctrine "Humanitarian Intervention" Message-ID: <6.2.1.2.0.20060130111044.02a3ab60@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 349: Walden Bello (Focus on Global South/ Thailand): Humanitarian Intervention: Evolution of a Dangerous Doctrine. Bad Ischl, 30.1.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== HUMANITARIAN INTERVENTION: EVOLUTION OF A DANGEROUS DOCTRINE By Walden Bello* (Revised version of a speech delivered at the Conference on Globalization, War, and Intervention sponsored by the International Physicians for the Prevention of Nuclear War, German Chapter, Frankfurt, Germany, January 14-15, 2006.) As war clouds gather over Iran, the topic we are focused on in this conference is very timely: great power military intervention in the affairs of sovereign states for "humanitarian reasons." "Humanitarian intervention," defined simply, is military action taken to prevent or terminate violations of human rights, that is directed at and carried out without the consent of a sovereign government. While the main rationale for the invasion of Iraq by the United States was its alleged possession of weapons of mass destruction, an important supporting rationale was regime change for humanitarian reasons. When it became clear that there were in fact no WMD, the Bush administration retroactively justified its intervention on humanitarian grounds: getting rid of a repressive dictatorship and imposing democratic rule. IRAQ: DEAD END OF HUMANITARIAN INTERVENTION Iraq shows the dangers of the humanitarian rationale. It can so easily be used to justify any violation of national sovereignty to promote the interests of an external force. Yes, under Saddam Hussein, the Iraqi people were subjected to systematic repression, with many people executed and jailed. Yet, most of us, at least most of us in the global South, recoil at Washington's use of the humanitarian logic to invade Iraq. Most of us would say that, even as we condemn any regime's violations of human rights, systematic violation of those rights does not constitute grounds for the violation of national sovereignty through invasion or destabilization. Getting rid of a repressive regime or a dictator is the responsibility of the citizens of a country. In this regard, let me point out that not even during the darkest days of the Marcos dictatorship did the anti-fascist movement in the Philippines think of asking the United States to do the job for us. Now, for some people in the North, who belong to states that dominate the rest of the world, national sovereignty may seem quaint. For those of us in the South, however, the defense of this principle is a matter of life and death, a necessary condition for the realization of our collective destiny as a nation-state in a world where being a member of an independent nation-state is the primordial condition for stable access to human rights, political rights, and economic rights. Without a sovereign state as a framework, our access to and enjoyment of those rights will be fragile. So long as nation-states remain the prime political collectivities of human beings, so long as we live in a Westphalian world-and let me say emphasize that we are not in a post-Westphalian world-our defense of national sovereignty must be aggressive. And absolute, for imperialism is such that if you yield in one case, it uses that as a precedent for other, future cases. Are we not exaggerating our case? No. The Iraq tragedy is a result only of the American Right's drive to place US power far beyond the reach of any potential rival or coalition of rivals. The way to Iraq was paved by the actions of liberal democrats, the very same Clintonites that currently criticize the Bush administration for its having plunged the US into a war without end. In other words, the road to Iraq would have been more difficult without the humanitarian intervention in Yugoslavia in the 1990s. As one conservative writer so aptly put it, George W. Bush, in invading Iraq, simply took the "doctrine of 'democratic engagement' of the first Bush administration, and that of 'democratic enlargement' of the Clinton administration, one step further. It might be called 'democratic transformation.'" (1) KOSOVO, REALPOLITIK, AND INTERVENTION Kosovo has been called, along with the US troop landing to put Jean Bertrand Aristide in power in Haiti in 1994, a classic humanitarian intervention. But rather than being emulated, the Kosovo military intervention is s omething we cannot afford to repeat. Let us look at the reasons why. First of all, it contributed mightily to the erosion of the credibility of the United Nations, when the US, knowing it would not get approval for intervention from the Security Council, used the North Atlantic Treaty Orga nization (NATO) as the legal cover for the war. NATO, in turn, was a fig-leaf for a war 95 per cent of which was carried out by US forces. Second, the humanitarian rationale was undoubtedly the purpose of some of its advocates, but the operation eventually mainly advanced Washington's geo-political designs. The lasting result of the Kosovo air war was not a stable and secure network of Balkan states but NATO expansion. That is not surprising, since eventually that was what the air war was mainly about. Milosevic's moves in both the earlier Bosnian crisis and in Kosovo, ac cording to Andrew Bacevich, "called into question the relevance of NATO and, by extension, US claims to leadership in Europe."(2) If it did not successfully manage Slobodan Milosevic, the US could not have supported its drive for NATO expansion. For the Clinton administration, such expansion would fill the security vacuum in Eastern Europe and institutionalize US leadership in post-Soviet Europe. In Washington's view, according to one analyst, "NATO enlargement would provide an institutional framework to lock in domestic transitions under way in Eastern and Central Europe. The prospect of alliance membership would itself be an "incentive" for these countries t o pursue domestic reforms. Subsequent integration into the alliance was predicted to lock in those institutional reforms. Membership would entail a wide array of organizational adaptations, such as standardization of mi litary procedures, steps toward interoperability with NATO forces, and joint planning and training. By enmeshing new members in the wider alliance institutions and participation in its operations, NATO would reduce their ability to revert to the old ways and reinforce the liberalization of transitional governments. As one NATO official remarked: "We're enmeshing them in the NATO culture, both politically and militarily, so they begin to think like us -- and over time -- act like us."(3) A major aspect of the politics of NATO expansion was securing the Western European states continuing military dependence on the United States, so that the European governments' failure to follow through on an independent European initiative in the Balkans was quickly taken advantage of by Washington via the NATO air war against Serbia to prove the geopolitical point that European security was not possible without the American guarantee. Third, the air war soon triggered what it was ostensibly meant to end: an increase in human rights violations and violations of international treaties. The bombing provoked the Serbs in Kosovo to accelerate their murder and displacement of Albanian Kosovars, while doing "considerable indirect damage" to the people of Serbia through the targeting of electrical grids, bridges, and water facilities--acts that violated Article 14 of the 1977 Protocol to the 1949 Geneva Convention, which prohibits attacks on "objects indispensable to the survival of the civilian population."(4) Finally, Kosovo, as noted earlier, provided a strong precedent for future violations of the principle of national sovereignty. The cavalier way in which the Clinton administration justified setting aside national soverei gnty by reference to allegedly "overriding" humanitarian concerns became part of the moral and legal armament that would be deployed by people of a different party, the Republicans, in Afghanistan and Iraq. As the right- wing thinker Philip Bobbitt saw it, the Clinton administration's actions in Kosovo and Haiti served as "precedents" that "strengthen the emerging rule that regimes that repudiate the popular basis of sovereignty, by overt urning democratic institutions, by denying even the most basic human rights and practicing mass terror against their own people, by preparing and launching unprovoked assaults against their neighbors -- jeopardize the rig hts of sovereignty, including the inherent right to seek whatever weapons a regime may choose."(5) FROM KOSOVO TO AFGHANISTAN When the invasion of Afghanistan took place in 2001, there was relatively little opposition in the North to the US move to oust the Taliban government. Washington took advantage of sympathy for the US generated by the Se ptember 11 events and the image of the Taliban government sheltering Al Qaeda to eliminate negotiations with the Taliban as an option and throw international law out of the window by invading Afghanistan, with little prot est from European countries. But to strengthen its position, the Bush administration not only used the rationale of bringing the perpetrators of September 11 to justice. It also painted its move into Afghanistan as a ne cessary act of humanitarian intervention to depose the repressive Taliban government--one that was justified by the precedents of Haiti and Kosovo. Invoking the humanitarian rationale, states belonging to the North Atlan tic Treaty Organization like Canada, Germany, and the Netherlands also eventually sent armed contingents. And in this connection, it must be pointed out that many NGOs-including many liberal organizations-supported the U S intervention for the same reason Like the Kosovo air campaign, Afghanistan soon showed the pitfalls of humanitarian intervention. First, great power logic soon took over. Hunting for Bin Laden yielded to the imperative of establishing and consolidating a US military presence in Southwest Asia that would allow strategic control of both the oil-rich Middle East and energy-rich Central Asia. Moreover, Afghanistan was seized on by Defense Secretary Donald Rumsfeld as what one analyst described as "a laboratory to prove his theory about the ability of small numbers of ground troops, coupled with air power, to win decisive battles." (6) The Afghanistan invasion's main function, it turned out, was to demonstrate that the Powell Doctrine's dictum about the need for a massive commitment of troops to an intervention was obsolete-a view that skeptics had to be persuaded to accept before they could be convinced to take on what emerged as the Bush administration's strategic objective: the invasion of Iraq. Second, the campaign soon ended up doing what its promoters said they would eliminate: the terrorizing of the civilian population. US bombing could not, in many cases, distinguish military from civilian targets-not surpr ising since the Taliban enjoyed significant popular support in many parts of the country. The result was a high level of civilian casualties; one estimate, by Marc Herrold, placed the figure of civilian deaths at between 3,125 and 3,620, from October 7, 2001 to July 31, 2002. (7) Third, the campaign ended up creating a political and humanitarian situation that was, in many respects, worse than that under the Taliban. One of the fundamental functions of a government is to provide a minimum of order and security. The Taliban, for all their retrograde practices in other areas, were able to give Afghanistan its first secure political reg ime in over 30 years. In contrast, the regime of foreign occupation that succeeded them failed this test miserably. According to a report of the Center for Strategic and International Studies, "security has actually deteriorated since the beginning of the reconstruction in December 2001, particularly over the summer and fall of 2003."( 8) So bad is basic physical security for ordinary people that one third of the country has been declared off limits to United Nations staff and most NGOs have pulled their people from most parts of the country. The Washi ngton-installed government of Hamid Karzai does not exercise much authority outside Kabul and one or two other cities, prompting UN Secretary General Kofi Annan to state that "without functional state institutions to serv e the basic needs of the population throughout the country, the authority and legitimacy of the new government will be short-lived." (9) Worse, Afghanistan has become a narco-state. The Taliban were able to significantly reduce poppy production. Since they were ousted in 2001, poppy production has shot up, producing a record crop in 2004 and earning Afgh anistan the dubious honor of supplying close to 80 per cent of the world's heroin supply. Some 170,000 Afghans now use opium and heroin, 30,000 of them being women.(10) Government officials are involved in 70 per cent of the narcotics traffic, with about a quarter of the 249 recently elected members of Parliament linked to the drug trade. One estimate in a study conducted for the indepe ndent Afghanistan Research and Evaluation Unit concludes that at least 17 newly elected MPs are drug traffickers themselves, 24 others are connected to criminal gangs, 40 are commanders of armed groups, and 19 face seriou s allegations of war crimes and human rights abuses. (11) For these people, who dominate Afghanistan's political life, "insecurity," according to Kofi Annan, is a "business" and extortion is a "way of life."(12) Can one really honestly claim that this life is an improvement over Taliban rule? Many Afghans would say no, saying that at least the Taliban were able to provide one thing: basic physical security. Now, this argument ma y not cut any ice with upper and middle class people in the North that live in safe suburbs or gated communities. But talk to poor people anywhere, and they put great value on ridding their shantytown communities of crim inals and drug dealers. Oh yes, what about the impact of NGO humanitarianism? Well, on the heels of the US troops came a veritable army of NGOs of different kinds, all seeking to help the Afghan people with hundreds of well-funded projects. In deed, like the Southeast Asian tsunami disaster and that wrought by Hurricane Katrina in the US, raising money for "helping the Afghans" soon became a profitable operation that made humanitarian-related NGO jobs among the most desirable in local economy. How positive these projects have been is another story, since like the military campaign, there were many badly thought out and badly executed projects whose main effect was to stoke res entment in the local population. THE CASE AGAINST HUMANITARIAN INTERVENTION Popular among certain elite circles in the US and Europe in the 1990s, humanitarian intervention has earned a bad name, especially in the South. Kosovo, Afghanistan, and Iraq underline the bitter lessons of humanitarian intervention. To repeat: 1. Humanitarian intervention seldom remains the dominant rationale for long, with geopolitics quickly becoming the driving force of a military operation. 2. Humanitarian intervention ends up doing what its proponents say they are out to prevent: instigating increased human rights violations and violations of human rights and related international accords. 3. Humanitarian intervention sets a very dangerous precedent for future violations of the principle of national sovereignty. Kosovo opened up the road to Afghanistan, and both led to the tragedy of Iraq. All this does not mean that states and international civil society should not make use of all the moral and diplomatic means at their disposal to isolate repressive regimes such as the Taliban. Indeed, when one can be certain that their impact will be felt mainly by the regime and not the people, economic sanctions are valid and useful in certain circumstances. Sanctions had a positive role in apartheid South Africa but they had a very negative on ordinary people in Iraq, but that is a topic for another discussi on. But we must always draw the line when it comes to the use of force by one state on another. Forcible regime change is not only wrong. It has far-reaching destabilizing consequences for the whole international state syst em. Once it has managed to get the green light from significant others in one case, you can be sure that the hegemon will resort to it again and again, driven by the imperative of increasing its power and accumulated adv antages within the international system. You begin with a Haiti or a Kosovo, and you end up with an Iraq. In international relations, there is a distinction made between "status quo powers" and "revisionist powers." Status quo powers seek to maintain the structure and distribution of relative power within the system. Revisi onist powers seek to change the structure and distribution of power. Ironically, the US is today a revisionist powe -- that is, it seeks to achieve a balance of power in its favor that is even greater than that it enjoys today. By going alone with its earlier "humanitarian interventions" in Kosovo and Afghanistan, many states and civil society organizations must bear some responsibility for creating this unrestrained hegemon. We must forcefully delegitimize this dangerous doctrine of humanitarian intervention to prevent its being employed again in the future against candidates for great power intervention like Iran and Venezuela. Like its coun terpart concept of "liberal imperialism," there is only one thing to do with the concept of humanitarian intervention: dump it. *Walden Bello is executive director of the Bangkok-based research and analysis institute Focus on the Global South and professor at the University of the Philippines at Diliman. NOTES 1. Philip Bobbitt, "Better than Empire" 2. Andrew Bacevich, American Empire: the Reality and Consequences of US Diplomacy (Cambridge: Harvard University Press, 2002), p. 163. 3. G. John Ikenberry, "Mu.ltilateralism and US Grand Strategy," in Stewart Patrick and Shepard Foreman, eds, Multilateralism and US Foreign Policy (Boulder: Lynne Reiner, 2002), pp. 134-135. 4. Michael Mandelbaum, "A Perfcct Failure," Foreign Affairs, Sept-Oct 1999, p. 6. 5. Bobbitt, ibid. 6. Richard Clarke, quoted in Seymour Hersh, "The Other War," New Yorker, May 12, 2004 http://www.newyorker.com/fact/content/?040412fa_fact. 7. Herrold, cited in Michael Mann, Incoherent Empire (London: Verso, 2003), p. 130 8. Amy Frumin, Morgan Courtenay, and Rebecca Linder, The Road Ahead: Issues for Consideration at the Berlin Donor Conference for Afghanistan, March 31-April 1, 2004) Washington: CSIS, 2004), p. 22. 9. Secretary General, United Nations, The Situation in Afghanistan and its Implications for International Peace and Security, A58/742/S2004/230, p. 4. 10. "Ron Moreau and Sami Yousafzai, "A Harvest of Treachery," Newsweek, p. 30. 11. Ibid. 12. Quoted in Secretary General, United Nations, The Situation in Afghanistan..., p. 16. ************************************************* from: "Focus on Trade #115", 28 Jan 2006 Focus on the Global South (FOCUS) c/o CUSRI, Chulalongkorn University Bangkok 10330 THAILAND Tel: 662 218 7363/7364/7365/7383 Fax: 662 255 9976 E-mail: N.Bullard at focusweb.org Web Page http://www.focusweb.org ---------------------------------------------------------------------------------- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Wed Feb 1 18:45:32 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 01 Feb 2006 18:45:32 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 350 - Coretta Scott King died Message-ID: <6.2.1.2.0.20060201183825.02ad4eb0@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 350: Coretta Scott King (wife of Martin Luther King) died on January 30, 2006. Biography by Wikipedia. Bad Ischl, 1.2.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Coretta Scott King (born Coretta Scott; April 27, 1927, died January 30, 2006) was the wife of the slain civil rights activist Martin Luther King, Jr. and a noted community leader in her own right. Childhood Scott King was born on a farm in Heiberger, in Perry County, Alabama to Obadiah (Obie) and Bernice McMurry Scott. Though her family owned the land, it was often a hard life. All the children had to pick cotton during the Great Depression to help the family make ends meet. Graduating from Lincoln Normal School in Marion, Alabama at the top of her class in 1945, Scott went to Antioch College in Yellow Springs, Ohio. After graduation she moved to Boston, Massachusetts where she met Martin Luther King Jr. Adult Life The Kings were married on June 18, 1953 on the lawn of her parents' house and with the ceremony performed by King's father. Coretta King received a degree in voice and violin at the New England Conservatory, then moved with her husband to Montgomery, Alabama in September 1954 after he was named pastor of the Dexter Avenue Baptist Church. King and Scott had four children: Yolanda Denise King (November 17, 1955, Montgomery, Alabama) Martin Luther King III (October 23, 1957, Montgomery, Alabama) Dexter Scott King (January 30, 1961, Atlanta, Georgia) Bernice Albertine King (March 28, 1963, Atlanta, Georgia) All the four children later followed their father's footsteps as civil rights activists. Scott King received honorary degrees from many institutions including Princeton University and Bates College. She was a member of Alpha Kappa Alpha, a noted African-American women's sorority. Civil Rights Movement Just two weeks after the birth of her first child, Rosa Parks was arrested on a Montgomery bus, helping spark what would develop into the modern civil rights movement that would be led by her husband. The struggles that followed included a narrow escape from death on January 30, 1956. Scott King and her daughter were home when a bomb exploded at the family's residence--her husband was speaking at Rev. Ralph Abernathy's First Baptist Church at the time. Freedom Concerts Scott King later put together a series of Freedom Concerts, that combined poetry, narration and music to highlight the movement and also raise funds for the Southern Christian Leadership Conference. In 1962, she served as a Women's Strike for Peace delegate to the 17-nation Disarmament Conference in Geneva, Switzerland. Perhaps most notably, she preceded her husband by two years in opposing the Vietnam War, addressing a 1965 anti-war rally at Madison Square Garden in New York City, while also serving as a liaison to international peace and justice organizations. Life after Assassination of MLK Martin Luther King Day Over the years, she was active in preserving the memory of her husband, and in other political issues. After her husband was assassinated in 1968, she began attending a commemorative service at Ebenezer Baptist Church in Atlanta to mark her husband's birth every January 15 and fought for years to make it a national holiday, a quest that was realized in 1986, when the first Martin Luther King Day was celebrated. Scott King attended the state funeral of former president Lyndon Johnson, in 1973, as a very close friend of the former president, himself a contributor to civil rights. She was also present when President Ronald Reagan signed legislation establishing Martin Luther King Day. Opposition to Apartheid During the 1980s, Scott King reaffirmed her long-standing opposition to apartheid, participating in a series of sit-in protests in Washington that prompted nationwide demonstrations against South African racial policies. In 1986, she traveled to South Africa and met with Winnie Mandela, while her husband Nelson Mandela was still a political prisoner on Robben Island. Upon her return to the United States, she urged Reagan to approve sanctions against South Africa. Other Issues She was present at the first inauguration of George W. Bush in 2001, but was vocal in her opposition to capital punishment and the 2003 invasion of Iraq, thus drawing criticism from conservative groups. She was also an advocate of women's rights, lesbian and gay rights and AIDS/HIV prevention. Her support for gay and lesbian rights, including same-sex marriage, sometimes put her in conflict with some members of her family including her daughter Bernice and her niece Alveda King. Coretta Scott King Award The Coretta Scott King Award, a medal presented by the American Library Association, is awarded to African-American writers and illustrators for outstanding and inspirational educational contributions in children's literature. End of life On August 16, 2005, Scott King was hospitalized after suffering a stroke and a mild heart attack. Initially, she was unable to speak or move her right side. She was released from Piedmont Hospital in Atlanta on September 22, 2005, after regaining some of her speech and continued physiotherapy at home. Because of complications from the stroke, she was apparently unable to make her wishes known regarding the ongoing debate as to whether her late husband's birthplace should continue to be maintained by the city of Atlanta or the National Park Service. On January 14, 2006, Mrs. King made her last public appearance in Atlanta at a dinner honoring her husband's memory. She died in her sleep at approximately 8:30 PM local time (11:30 PM EST) on January 30, 2006 at a rehabilitation center in Rosarito Beach, Mexico, where she was undergoing holistic therapy for her stroke. Her body will be returned to Atlanta and buried next to her husband at The King Center. Coretta Scott King Center at Antioch College http://www.antioch-college.edu/Campus/csk/index.html from: WIKIPEDIA English: http://en.wikipedia.org/wiki/Coretta_Scott_King (Im deutschen Wikipedia steht leider nur eine kurze Glosse.) Weitere Berichte u.a.: Spiegel: www.spiegel.de Frankfurter Rundschau: www.f-r.de Buchtipp: Coretta Scott King: Mein Leben mit Martin Luther King. 1985 Gütersloher Verlagshaus. (vergriffen) ---------------------------------------------------------------------------------- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Sat Feb 4 18:56:08 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 04 Feb 2006 18:56:08 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 351 - Termine 2/2006 - Ergaenzungen Message-ID: <6.2.1.2.0.20060204184556.02aa3670@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 351: Veranstaltungstermine Februar 2006 - Ergänzungen. Bad Ischl, 4.2.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Veranstaltungstermine Februar 2006 (Siehe auch E-Rundbrief Info 343 v. 16.1.2006) FEBRUAR 2006 ÖSTERREICH 7.2. 19:30 BAD ISCHL (Kongress- u. Theaterhaus): Podiumsdiskussion "Brauchen wir neue Antworten auf die Globalisierung" mit Franz-Josef Rademacher (Initiative "Global Marshall Plan") u.a.. (Rotary-Club Bad Ischl und Wirtschaftskammer O.Ö., Anmeldung: andreas.promberger at wkooe.at) 7.2. 20:00 SALZBURG (Rudolf-Steiner-Schule Salzburg, Waldorfstr. 11): Vortrag mit Ingrid Grubauer (Graz) "Gesundheitsrisiko Mobilfunk - Schwerpunkt Kinder und Jugendliche". 8.2. 14:05 ORF-Ö1 - Radio Ö1/Von Tag zu Tag: "Das kritische EU-Buch" (Gast: Christian Felber, von Attac) 8.2. 19:00 BAD ISCHL (Leharkino): Film "We feed the World", Diskussion mit Regisseur Erwin Wagenhofer. Weitere entwicklungspolitische Filme in der Filmwoche v. 8. - 19.2. siehe www.leharkino.at. 9.2. WIEN (Ballhausplatz/Ecke-Heldenplatz): "Donnerstagsdemonstration". Widerstandslesung ab 17:00, Speakerscorner gegen Schwarzblaurange mit Mahnwache vor dem Kanzleramt, ab 20:00 "Donnerstagsdemonstration" - "6 Jahre Widerstand gegen die Schüssel-Haider-Regierung" - mit zweisprachigen Demotafeln zum Verfassungsgerichtshof! 9.2. 19.00 WIEN (Bruno Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Vortrag "New Challenges after the Palestinian Elections" von H.E. Manuel Hassassian (Ambassador of the Palestinian General Delegation to the United Kingdom). (Anmeldung: Bruno Kreisky Forum, Armbrustergasse 15, 1190 Wien, Tel. 01-318 82 60/20, e-mail: einladung.kreiskyforum at kreisky.org) 9.2. 19:30 WIEN (Hauptbibliothek Wien, 7, Urban Loritz Pl. 2a): Buchvorstellung und Podiumsdiskussion "Das kritische EU-Buch- Warum wir ein anderes Europa brauchen". Mit Robert Menasse, Alfred Payrleitner, Christian Felber, Georg Hoffmann-Ostenhof. (Attac) 10.2. 19:30 RIED i.I. (Bildungszentrum St. Franziskus): Vortrag "Unser Geld zerstört die Welt ­ Warum?" Mit Helmut Creutz. 11.2. 9:00 - 17:00: Seminar. (Anmeldung bei: attac Regionalgruppe Ried, ried at attac.at) 13.2. 19:00 WIEN (Hauptbücherei am Gürtel, Urban-Loritz-Platz 2a): Podiumsdiskussion zu Gen- und Reproduktionstechnologien und Buchpräsentation von: Hilde Schmölzer: Die abgeschaffte Mutter. Der männliche Gebärneid und seine Folgen. Promedia Verlag 14.2. 19.30 WIEN (Amerling Haus, Stiftg. 8): Dokumentarfilm "Itgaber, He Will Overcome: Of the State and the Law" von Eyal Sivan. Ein Porträt des (im August 1994 verstorbenen) israelischen Philosophen und Wissenschaftlers Yeshayahu Leibowitz. 14.2. 19:00 WIEN (Diplomat. Akademie, Favoritenstr. 15a): Buchpräsentation und Podiumsdiskussion mit Dolores Bauer: "Mein Uganda: ein demokratiepolitisches Modell?" 16.2. 19:00 LINZ (Werkstatt Frieden, Waltherstr.15b): Bericht von einer Solidaritätsfahrt nach Palästina "Risse in der Mauer". 16.2. 19.30 IRDNING (Festhalle, Stmk.): Vortrag und Diskussion "Warum wir ein anderes Europa brauchen" mit Christian Felber und Buchpräsentation "Das kritische EU-Buch". 22.2. 19.00 WIEN (Restaurant Winter, Alserstr. 30): Diskussion mit Dr. Ralf Leonhard über seine journalistischen Erfahrungen - quer über die Kontinente. (Vereinigung für Medienkultur, c/o Dr. Hans Högl, Wien, Tel. 01-4896879, e-mail: hans.hoegl at chello.at, Infos auch: www.medienkultur.at) 24.2. 14:00 - 21:00 SALZBURG (Haus Corso, Imbergstrasse 2): Seminar "Paroli den Parolen. Argumentationstraining gegen Stammtischparolen." Mit Hans-Peter Grass u. Mag. Elfi Ceran-Hackl. (Anmeldung: Tel: 0662/872 691, Fax DW -3, bzw. richard.breschar at sbw.salzburg.at) 24.2. 19.30 SALZBURG (Marionettentheater, Schwarzstr. 24): Vortrag "Sind verwöhnte Kulturen zur Nachhaltigkeit zu bewegen?" mit Franz Fischler u. Wolfgang Sachs. JBZ-Vortragsreihe "Sustainable Mozart". (JBZ, Tel. 0662-873206, www.jungk-bibliothek.at) 28.2. WIEN (Wirtschaftsuniv.): 5. NPO-Tag "Fortschritte auf dem Rückweg. Das Alter und die Organisationen" (u.a. über ehrenamtliche Tätigkeiten). (NPO-Institut, Institut für interdisziplinäre Nonprofit Forschung an der WU Wien, Nordbergstr. 15, 1090 Wien, Tel.: 01-31336-5885, Eva.Hollerweger at wu-wien.ac.at, npo-institut at wu-wien.ac.at, www.npo.or.at) DEUTSCHLAND 21. - 22.2. BAD BOLL: Tagung "Gerecht verteilt? Armut und Reichtum in unserer Gesellschaft". (Evang. Akademie Bad Boll, Tel. 07164-79381, margarete.bader at ev-akademie-boll.de) INTERNATIONAL 11.2. STRASSBURG (vor dem EU-Parlament, F): Europäische Demonstration gegen den Beschluss der EU-Dienstleistungsrichtlinie ("Bolkestein-Richtlinie") durch das EU-Parlament. Weitere Demonstrationen in Berlin und anderen Hauptstädten. (Infos/Details: attac Deutschland, Münchener Str. 46, D-60329 Frankfurt, Tel.: 069/900281-0, info at attac.de, www.attac.de/bolkestein). 14.1.: Proteste rund um das EU-Parlament. ---------------------------------------------------------------------------------- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Sat Feb 4 19:15:21 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 04 Feb 2006 19:15:21 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 352 - GMO - Protests in France legal Message-ID: <6.2.1.2.0.20060204190733.03d0b3c0@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 352: Francine Bavay, Yves Contassot, Renaud De Wreden, François Dufour, Fabienne Glasson, Philippe Matet, Annette Rimbert, and Xavier Timoner: GMOs Are Unconstitutional. (French courts recognized the "necessity" of nonviolent actions against GMO-corn crops - because of the "present danger of the uncontrolled spread of GMO genes, the dissemination of which had been authorized, contrary to the constitutional right to a healthy environment.") Bad Ischl, 4.2.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== GMOs Are Unconstitutional By Francine Bavay, Yves Contassot, Renaud De Wreden, François Dufour, Fabienne Glasson, Philippe Matet, Annette Rimbert, and Xavier Timoner Le Monde Wednesday, 18 January 2006 December 9, 2005, is a historic date: it's the political birthday for the Charter of the Environment which was entered into the Constitution in February of the same year. GMOs became literally unconstitutional. On December 9th, in an unprecedented decision, the Orléans criminal court - followed by the Versailles court on January 13 for other deliberate reapers - discharged us for having deliberately reaped Monsanto's transgenic corn crops in 2004. The court recognized the "necessity" of our action. This necessity, according to the court, results from the "present danger of the uncontrolled spread of GMO genes, the dissemination of which had been authorized, contrary to the constitutional right to a healthy environment." In consequence, this is the beginning of the end for the impunity of France's transgenic industry; it's a subpoena addressed to the French State; it's an indictment of its cowardice. The illegitimacy of GMOs was established before; their illegality is finally recognized because their destruction is legally qualified as a necessity. By virtue of the Charter of the Environment inscribed in the Constitution, a right to neutralize GMOs planted in the field has just been affirmed by the French legal system. This decision finally forces all actors, beginning with the state, to take an irreversible position. The French authorities have shown themselves over time to be extraordinarily weak, hypocritical, and inconstant. Successive governments have abandoned the GMO question to contradictory winds from Europe, scientists, public opinion, and, as punishment for this cowardice, the justice system! First of all, the European Union, which imposed a moratorium in 1999, then its lifting in 2004, but also a protective directive France did not respect; then, scientists whose opinions followed one another with no similarities, proving daily the extent of uncertainty; finally, the labor and union movements, since France - one of the leaders in experimental GMO agriculture as of the end of the 1980s - experienced no public debate on the subject until 1996 and that, only thanks to citizen vigilance. The Orléans decision allows us to make up for lost time and to go still further. Let's look around us: numerous governments, scalded by great public health scandals and paying attention to their citizens' opinion, have taken the lead and demonstrated extreme caution. Germany is a case in point, with a very protective and deterrent November 2004 law that invests total responsibility in the case of contamination with the producers and cultivators of GMO. Also in November 2004, Italy published a decree on the coexistence of crops and imposed a moratorium until the end of 2005. Quite recently, Denmark provided for the constitution of an obligatory national indemnification fund GMO cultivators must subscribe to, at the rate of 13.4 Euros per hectare [2.47 acres] per year, in order to compensate for the absence of private insurance for contaminations. Finally, the Swiss - already endowed with the very strict 2004 Genlex - have just voted by referendum in favor of a five year moratorium on GMO cultivation, repudiating their present government's position. Austria, which took over the Union presidency and which will organize the first European conference on GMO, finally deigned to consult its citizens in 1997 and prohibits transgenic crops. In all the great democratic countries, governments have taken the measure of the GMO stakes: nothing less than an attempt to privatize the global food base (soy, rice, corn, wheat) and genetic patrimony via brand names. Unique in its kind, France promoted GMO in retreat, through a series of faits accomplis. Now that's all finished. Nature is a whole that imposes choices. We invoke a state of necessity everywhere GMO plants are cultivated or tested in the field. From now on, every citizen has the right to destroy them, and the government has a duty to prohibit them. We demand the creation of an indemnification fund for proven contaminations, a citizen reorientation for research grants, prohibition of any new GMO planting and the neutralization of any existing crops, and finally, organization in the coming months of a national referendum on the question of GMO. For Gandhi, the function of non-violent action was to make the hidden violence of institutions, of the "established disorder" visible; in the same way, we have wanted to make visible the violence done to peasants, citizens, science, democracy, and to the simple duty to govern. The French legal system has finally understood that so that we may all grasp the consequences. Francine Bavay, Yves Contassot, Renaud De Wreden, François Dufour, Fabienne Glasson, Philippe Matet, Annette Rimbert, and Xavier Timoner are deliberate GMO crop reapers. Translation: t r u t h o u t French language correspondent Leslie Thatcher. http://www.truthout.org/issues_06/011906HA.shtml =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Wed Feb 8 12:19:09 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 08 Feb 2006 12:19:09 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 353 - WTO-EU GMO-Entscheidung Message-ID: <6.2.1.2.0.20060208120713.02ad77c0@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 353: WTO-EU GMO-Entscheidung; Attac Österreich: WTO-Gentechnikurteil: Bankrott der Demokratie, Attac sieht in der Welthandelsorganisation keine Legitimität mehr; Friends of the Earth International (FOE): Ruling on EU-US biotech foods war expected, Friends of the Earth calls for a new world trade system. Siehe auch E-Rundbrief Nr. 0, Info 9, 15, 16, 23, 43, 44, 54, 101, 118, 150, 155, 177, 182, 196, 204, 208, 216, 229, 240, 247, 254, 287, 325, 352 Bad Ischl, 8.2.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== WTO-Gentechnikurteil: Bankrott der Demokratie Attac sieht in der Welthandelsorganisation keine Legitimität mehr Attac Österreich nimmt das Zwischenurteil der WTO im Gentechnikstreitfall gegen die EU zum Anlass, die Legitimität der WTO in Frage zu stellen. "Wenn der Freihandel wichtiger ist, als Umweltschutz, Gesundheitsvorsorge und der Mehrheitswille der Bevölkerung, dann läuft etwas grundfalsch", so Astrid Konrad, Pflanzenpatente-Expertin von Attac Österreich. "Die WTO hat alle bösen Vorurteile gegen sie bestätigt, sie wird von den Regierungen schamlos missbraucht, um Politik gegen die eigenen Bevölkerungen zu machen. Das Unbehagen mit der Globalisierung wächst genau durch solche Institutionen und Entscheidungen", so Konrad. "Die WTO dient den Entscheidungsträgern als Vehikel, um unpopuläre Entscheidungen an den Wahlurnen vorbei durchzusetzen und die Bevölkerung vor vermeintlich vollendete Tatsachen zu stellen", kritisiert Konrad. Attac fordert die EU-Kommission und die Regierungschefs auf, ihren nicht unwesentlichen internationalen Einfluss geltend zu machen, um sich für die Ernährungssouveränität der Menschen einzusetzen, anstatt innerhalb der WTO eben jene Freihandelsagenda voranzutreiben, deren "Opfer" sie nun geworden ist Attac kritisiert auch die Tatsache, dass der Zwischenbericht in dem politisch brisanten Fall nicht veröffentlicht wird. "Hier wird der rechtliche Präzedenzfall - das Urteil wird die GMO-Lobby zu einer Lawine von Folgeklagen ermuntern - dafür geschaffen, ob Milliarden von Menschen weltweit gentechnisch veränderte Lebensmittel aufgezwungen werden können, und den Betroffenen wird nicht einmal Zugang zu den Informationen gewährt. Dieser menschenverachtende Umgang mit unseren fundamentalsten Lebensinteressen wird lediglich dazu beitragen, dass der Widerstand gegen WTO und Gentechnik noch stärker zunimmt", ist Konrad überzeugt. Rückfragen: Attac Österreich Astrid Konrad 0676/7204229 akonrad2003 at yahoo.com -- Presse/Attac Österreich David Walch Margaretenstraße 166/3/25 A-1050 Wien Tel: +43 (0) 1 544 00 10 presse at attac.at www.attac.at ---------------------------------------------------------------------------- Ruling on EU-US biotech foods war expected Friends of the Earth calls for a new world trade system Brussels/Geneva, 7 February 2006 - Friends of the Earth Europe today called for a deep-rooted reform of the international trade system if the World Trade Organisation (WTO) over-rules European Union attempts to protect its people and environment from genetically modified (GM) foods and crops. In a draft ruling expected shortly on the transatlantic trade dispute over GM foods, the WTO will inform the countries involved whether national bans on GM products are a barrier to free trade and should be lifted. It is also likely to show whether Europe's de facto moratorium between 1998 and 2004 on new GM foods was also a barrier to trade. The European Commission has already today issued a memo which clearly exposes what is at stake. Should the world follow the de-regulation, business-driven approach of the US or should it follow the regulatory, safety-first approach of the European Union? The number of GM accidents in the US strongly suggests that the EU model is better to protect people and their environment. (1) Alexandra Wandel, Friends of the Earth Europe's Trade Co-ordinator, said: "Protecting wildlife, farmers and consumers from the threat of genetically modified crops is far more important than enforcing free trade rules. The World Trade Organisation with its secretive decision-making processes is unfit to decide what we should eat or what farmers should grow. The WTO is undemocratic, and unfairly favours big business. A new global trading system is needed that protects people and the environment from the worst excesses of industry." Adrian Bebb, GM Food Campaigner for Friends of the Earth Europe, said: "Opposition to genetically modified foods is likely to increase if the WTO decides that European safeguards should be sacrificed to benefit biotech corporations. Consumers worldwide will not be bullied into eating GM foods. European governments must stand up to the WTO and protect the food chain and the environment from the threat of genetically modified crops." Friends of the Earth points out that: Opposition to GM foods and crops in Europe has increased since the beginning of the trade dispute. There are now over 170 regions and 4,500 smaller areas that want to be GM-free. An alternative dispute settlement procedure is needed to solve trade and environmental conflicts. This could be the International Court of Justice or the Permanent Court of Arbitration. Additionally, the UN Biosafety Protocol is an international agreement already in place that deals with trade in GMOs. The first ten years of GM crops have failed to deliver the benefits promised by the biotech industry and have played no role in tackling poverty and hunger (2). An international campaign against the WTO dispute called "Bite-back - WTO: Hands off our food!" - is supported by 750 organisations representing some 60 million people (see www.bite-back.org). The coalition states that the industry-friendly WTO is not the right place to decide what food Europeans should eat. (3) The "Bite Back" citizens' objection was initiated by Friends of the Earth International with the support of consumer, development and farmers' groups, trade unions, research institutes and citizens from over 100 countries. [1] European Commission Press Release: http://europa.eu.int/rapid/pressReleasesAction.do?reference=MEMO/06/61&type= HTML&aged=0&language=EN&guiLanguage=en [2] A special media briefing on the GM trade dispute is available at : www.foeeurope.org/publications/2006/GMO_and_WTO_interim_briefing_Feb2006.pdf as well as a fact sheet on GMOs and the WTO, see www.foeeurope.org/publications/2006/GMO_and_WTO_QA_Feb2006.pdf En Français: Briefing pour la presse sur le conflit commercial transatlantique sur les aliments modifiés génétiquement: www.foeeurope.org/publications/2006/GMO_et_WTO_briefing_intermediaire_Feb200 6_FR.pdf Les OGM en Europe et l'OMC - Questions réponses www.foeeurope.org/publications/2006/GMO_et_WTO_QR_Feb2006_FR.pdf FOE report: Who benefits from GM crops, January 2006-02-07 http://www.foeeurope.org/publications/2006/who_benefits_from_gm_crops_Jan_20 06.pdf [3] Is the WTO the only way? Safeguarding Multilateral Environmental Agreements from international trade rules and settling trade and environment disputes outside the WTO. A briefing paper by Adelphi Consult, Friends of the Earth Europe and Greenpeace. Available at http://www.foeeurope.org/publications/2005/alternatives_wto.pdf CONTACT: Alexandra Wandel, Friends of the Earth WTO expert, +49 172 748 3953 Adrian Bebb, Friends of the Earth GMO expert, +49 1609 490 1163 Alexandra Wandel Trade, Environment and Sustainability (TES) Programme Co-ordinator Friends of the Earth Europe 15, rue Blanche B-1050 Brussels- Belgium http://www.foeeurope.org, http://www.foei.org, http://www.bite-back.org http://www.s2bnetwork.org ------------------------------------------------------------------------ For the people - for the planet - for a sustainable future ------------------------------------------------------------------- =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Wed Feb 8 12:24:20 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 08 Feb 2006 12:24:20 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 354 - WSF 2006: Aufruf Versammlung Sozialer Bewegungen. Message-ID: <6.2.1.2.0.20060208122006.02ad7290@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 354: WSF 2006 Caracas (Venezuela): Aufruf der Versammlung der Sozialen Bewegungen auf dem Weltsozialforum in Caracas am 29.1.2006. Bad Ischl, 8.2.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Aufruf der Versammlung der Sozialen Bewegungen auf dem Weltsozialforum in Caracas am 29.1.2006 (unvollständige Übersetzung, das Ende fehlt) In den letzten Jahren haben die Massenbewegungen gegen den Neoliberalismus und den Imperialismus auf dem amerikanischen Kontinent und anderen Teilen der Welt eine Legitimitätskrise des neoliberalen Systems und seiner Institutionen hervorgerufen. Die jüngsten Beispiele dafür sind das Scheitern der Amerikanischen Freihandelszone in Mar del Plata und des Europäischen Verfassungsvertrages in Frankreich und den Niederlanden. Wir leben in einer Zeit, in der die militärische Intervention der Regierungen der Vereinigten Staaten, von Europa und ihren Verbündeten an der Tagesordnung ist, um die Reichtümer des Planeten zu kontrollieren und auszubeuten oder um Befreiungsprozesse zu unterbinden und die Souveränität der Völker, ihr Selbstbestimmungsrecht, zu verweigern - teilweise mit dem Einverständnis der lokalen Eliten. In der letzten Zeit haben wir in Lateinamerika eine Explosion von Mobilisierungen gegen den Freihandel, die Militarisierung, die Privatisierungsprozesse und für die Verteidigung der natürlichen Ressourcen und der Ernährungssouveränität gesehen. Diese Mobilisierungen haben in einigen Ländern dazu geführt, dass politische Alternativen, die in der Hitze der Massenmobilisierungen entstanden sind, an die Regierung gelangten. Das jüngste Beispiel dieses Prozesses ist der Wahlsieg von Evo Morales in Bolivien. Er ist Ergebnis des Kampfes gegen die Wasserprivatisierung, der Kämpfe der Bauern, der Indigenen, der Arbeiter und der Aufstände, die sich in Bolivien seit dem Jahr 2000 entwickelt haben. Transnationale Konzerne wie Repsol (ein spanisch-argentinisches Erdölunternehmen d. Ü) und andere haben angekündigt, ihre vorgesehenen Investitionen in Bolivien zurückzunehmen, um die Politik der neuen Regierung zu beeinflussen - vor allem die der Wiederaneignung der natürlichen Ressourcen. Deshalb ruft diese Versammlung die Gewerkschaften der Arbeiter dieser Unternehmen und die sozialen Bewegungen der Länder, in denen diese operieren, auf, die Erpressung zu verhindern und eine dauerhafte Beobachtung dieser Konzerne auszuüben, um die Souveränität des bolivianischen Volkes und seiner Regierung, politischen Entscheidungen frei zu treffen, zu garantieren. Angesichts der Regierungsübernahme von politischen Alternativen, die mit den Massenbewegungen verknüpft sind, müssen wir als soziale Bewegungen unsere politische und programmatische Eigenständigkeit beibehalten und die soziale Mobilisierung anschieben, um in der Verfolgung unserer Ziele voranzukommen und gegen jegliche Anpassung dieser Regierungen an das neoliberale Modell Druck auszuüben. Schließlich werden wir, die auf dem Sozialforum in Caracas versammelten sozialen Bewegungen, vier zentrale Kampagnen für 2006 lostreten, um das neoliberale Modell, den Imperialismus und den Krieg weiterhin zu konfrontieren. 1. Internationaler Tag der Mobilisierung gegen die Besatzung des Irak am 18. März Gegen Krieg und Besatzungen: Keine weiteren Kriege! Frieden ist die einzige Lösung. Wir fordern den sofortigen und unbedingten Abzug der ausländischen Truppen aus dem Irak und ein Ende der Privatisierung seiner Energieressourcen. Wir lehnen die Besatzung von Territorien durch ausländische Truppen ab und fordern daher ein Ende der israelischen Besatzung in Palästina und die Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates. Wir stellen uns gegen die Drohung mit Besatzung gegen Syrien, Iran und lateinamerikanische Länder durch den "Plan Colombia". Wir wenden uns gegen Militärbasen und gegen die Verwendung des wirtschaftlichen Boykotts als Kriegsmittel, wie ihn die USA gegen Kuba betreibt. Wir verlangen die Abrüstung und die Vernichtung von Atomwaffen und Massenvernichtungswaffen. Wir fordern den Respekt der Menschenrechte und Bürgerrechte, und ein Ende der Folter, der Entführungen, der illegalen Verhaftungen genauso wie der Geheimgefängnisse. Wir rufen alle auf, am globalen Protesttag gegen die Besatzung des Iraks am 18. März auf die Straße zu gehen als Teil der globalen Kampagne die aufrechterhalten wird, solange die ausländischen Truppen aus dem Irak nicht abgezogen sind. Wir rufen auch auf zur Konferenz gegen die Vorherrschaft der USA und die Besatzung des Irak, die in Kairo, Ägypten vom 24.-27. März stattfinden wird. 2. Gegen den Abschluss der Doha-Runde der Welthandelskonferenz (WTO) Nach der Ministerkonferenz der WTO in Hongkong, die die Bewegungen trotz großer Anstrengungen nicht zum Scheitern zu bringen vermochten, eröffnet die Ministererklärung der WTO den Weg um die Verhandlungen zur Liberalisierung des Handels der Doha- Runde zum Abschluss zu bringen. Die vereinbarte Erklärung war Ergebnis der Einschüchterungstaktik der EU und der USA einerseits und der entscheidenden Rolle der brasilianischen und indischen Regierung andererseits, die einen möglichen Posten in den Machtstrukturen der WTO im Blick haben. Trotzdem ist nicht alles verloren. In den folgenden drei Monaten, muss die WTO komplexe Verhandlungen führen und wir als soziale Bewegungen müssen Kampagnen und gemeinsame Aktionen zu realisieren, die Druck auf die Regierungen ausüben, um die Ergebnisse von Hongkong zu revidieren und die WTO beim nächsten Treffen des Generalversammlung im Mai 2006 aus der Bahn zu werfen. 3. Gegen den G8- Gipfel in St. Petersburg, Juli 2006 (..) 4. Gegen den Gipfel von IWF und Weltbank, September 2006 (..) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Wed Feb 8 15:24:44 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 08 Feb 2006 15:24:44 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 355 - Mohammed-Karikaturen - Medienkritik Message-ID: <6.2.1.2.0.20060208151840.02ac7d90@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 355: Mohammed-Karikaturen, Kriegshetze gegen den Iran - Medienkritik. Jürgen Reents: Gedächtnis der Demütigungen; Matthias und Maria Reichl: Öl ins Feuer - provoziert durch eine österreichische Gratiszeitung. Offener Brief zur "Sonntags Rundschau" der "OÖ. Rundschau" vom 5.2.06. Bad Ischl, 8.2.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Gedächtnis der Demütigungen Jürgen Reents Die verantwortlichen Redakteure der »Jyllands-Posten« waren auf eine handfeste Provokation aus, als sie ihre Mohammed-Karikaturen in Auftrag gaben. Niemand, dem die Genesis dieser Verächtlichmachung inzwischen bekannt ist, wird dies bestreiten können. Was als absichtsvolles Begleitfeuer für die ausländerfeindliche Politik der dänischen Regierung begann, auf eine ideologische Ertüchtigung der dänischen Rechten zielte, hat sich zur brennenden Lunte an einem internationalen Pulverfass entwickelt. Kein Zweifel: Es sind extremistische Heißsporne, die das Pulverfass nun in europäische Botschaften und Kulturhäuser rollen und autoritäre Regimes, die aus eigenem Kalkül das Spalier dafür frei, jedenfalls nicht dicht machen. Kein Zweifel aber auch: Hingestellt und reichlich gefüllt wurde dieses Pulverfass von anderer Hand. Journalisten (und Politiker), die meinen, sie müssten hier zur Verteidigung der Pressefreiheit auf die Barrikade gehen, sich gar mit massenhaftem Nachdruck der Karikaturen als standhaft beweisen, machen es sich zu leicht. Es ist keine Courage von unten, sondern Draufgängertum von oben. Diese Zeitung hat dem mit Bedacht entsagt. Es gibt keine »Dokumentationspflicht« (taz) und keinen journalistischen Kodex zum visuellen »Beleg« (Berliner Zeitung) von Beleidigungen, die so und nicht anders gemeint waren. Die Pressefreiheit, für die mit hehren Worten am ungeeigneten Objekt gefochten wird, verkommt so zur Rede für die ungehinderte Herrschaft von Arroganz. Es ist auch nicht glaubwürdig zu behaupten, es ginge hier nicht gegen den Islam, wenn im nächsten Kommentar das »Recht auf Blasphemie« gegen einen »frühmittelalterlichen Räuberfürsten« eingeklagt (Die Welt) oder der »islamischen Welt« eine Rückständigkeit attestiert wird, weil sie »im Unterschied zu den Europäern (man beachte das Gegensatzpaar! /jrs) die Grundlagen ihrer Kultur niemals im Sinne einer Fundamentalkritik durchforstet« habe (FAZ). Die Mohammed-Karikaturen sind nur ein Auslöser für das Aufbrechen einer tiefen Unbehaglichkeit irgendwann hätte auch ein anderer Vorfall gereicht. Wer jenen Muslimen zuhört, die sich empören, ohne zu zündeln, kann dies auch noch verspätet erfahren: »Man hat den Eindruck, mit den Muslimen kann man alles machen«, meinte der Berliner Al-Dschasira-Korrespondent Aktham Suliman. Die westliche Welt hat zu lange ignoriert, dass es in Ländern, die in erster Linie als Rohstoffreservoir oder strategisches Scharnier angesehen und deren Bewohner im übrigen mit westlicher Hilfe schikaniert und bedrängt werden, ein anderes Gedächtnis gibt: das Gedächtnis für die vielen Ereignisse der Demütigung. Fast jeder in der arabischen Welt kann die uneingelösten UNO-Resolutionen präzise mit Datum und Dokumentnummer aufzählen, die ihnen Freiheit von Besatzung, Rechte und Selbstbestimmung verheißen haben. Fast jeder in der arabischen und islamischen Welt erinnert sich gut, dass US-Präsident Bush seinen »Kampf gegen den Terrorismus« der ihnen wie uns mehr Terror gebracht hat, als zuvor war in seiner ersten Erklärung als »Kreuzzug« titulierte und US-Piloten ihre Raketen mit »Happy Ramadan« beschrifteten. Fast jeder in der islamischen Welt wird die militärischen Drohungen der Herren Rumsfeld, McCain, Mofaz und anderen gegen Iran als Gefahr für das eigene Leben oder das seiner Angehörigen begreifen unabhängig davon, wie nah oder fern er der Ideologie des weiß Gott und weiß Allah intoleranten Mullah-Regimes steht. Dies ist die Stelle, an der ein Friedbert Pflüger einem Christian Ströbele notorisch entgegenschnauzt: Sie sehen das Böse immer nur in den USA. Nein. Die Voraussetzung, dass das Pulverfass nicht brutal explodiert, ist nur, dass die tiefe Mitschuld derjenigen, die die politischen, sozialen und kulturellen Geschicke dieser Welt wie keine anderen lenken, ebenso namhaft gemacht und bereinigt wird. Sonst wird jeder Ruf nach Mäßigung verhallen, zu dem vernünftigere Stimmen sich angesichts des begonnenen Brandes nun veranlasst sehen. Aus: "Neues Deutschland", 08.02.06 -------------------------------------------------------------- Öl ins Feuer - provoziert durch eine österreichische Gratiszeitung Offener Brief zur "Sonntags Rundschau" der "OÖ. Rundschau" vom 5.2.06 Matthias und Maria Reichl Das Titelblatt der "Sonntags Rundschau" vom 5.2.06 mit den Mohammed-Karikaturen, garniert mit reißerischen Schlagzeilen zum Iran-Konflikt, sowie einige weitere Artikel, entspringen entweder einer mangelnden journalistischen Sorgfaltspflicht. Oder sind sie - aus ideologischen und politstrategischen Gründen? - bewußt darauf angelegt, Emotionen und Aversionen zu schüren, ähnlich der Strategie von populistischen, fremden- und minderheitenfeindlichen Blättern? Ist es Zufall, dass dies zeitgleich mit den Drohungen westlicher Militärmächte geschieht, gegen den Iran einen - auch atomaren - Krieg zu führen? *) Dies alles konterkariert die Bemühungen besonnener Kreise, die sich um eine Deeskalation von Konflikten und einer Verständigung mit gemäßigten Muslimen bemühen und die sich entschieden gegen jede Form von Gewalt (auch der journalistischen) engagieren. Dass die "Sonntags-Rundschau" - im Unterschied zu den Kaufzeitungen - unverlangt und gratis in Oberösterreich an jeden (?) Haushalt (darunter an gläubige Muslime und politisch sensible Personen) zugestellt wird, ist ein weiterer bedenklicher Aspekt. Den Leitartikel des Herrn Ertl - wie auch ähnlich unqualifizierte vorangegangene - kommentieren wir nicht und werden sie weiterhin überblättern. (Siehe Auszüge unten!) Matthias und Maria Reichl, Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl -------------------------------------------------------------------------- Schlagzeilen auf der Titelseite der "Sonntags Rundschau" v. 5.2.06: Droht Krieg mit Iran? Präsident Ahmadinejad verhängt Wirtschafts-Sanktionen wegen Mohammed-Karikaturen (inkl. Porträt mit drohender Faust) Atomstreit verschärft sich US-Senator McCain spricht von militärischer Optien: "Nur eines ist schlimmer als ein Militärschlag. Das ist ein atomar bewaffneter Iran." *) Drei Botschaften in Damaskus angezündet Gewalt/ Dänemark und Norwegen haben Bürger aufgefordert, Syrien zu verlassen. die Macht des Iran Iranische Optionen (Landkarte mit Pfeilen "Kontakte zu lokalen Terrorgruppen" in Richtung Europa und Nachbarländer im Nahen/ Mittleren Osten) Die Mohammed-Karikaturen (rechts unten neben Landkarte): Mohammed mit Bomben-Turban, Mohammed-Gesicht mit grünem Halbmond und Stern, anonymisierter, bedrohlicher Mohammed (?) mit Krummschwert und zwei verschleierten Frauen.. Auf Seite 4: Leitartikel von Josef Ertl "Wir verstehen uns nicht": (Auszüge) Militante Palästinenser besetzen die EU-Botschaft und ballern mit ihren Gewehren von den Dächern... Sie drohen EU-Bürgern mit Entführung und Gewalt. Gleichzeitig erhalten die Palästinenser jährlich 340 Millionen Euro von der EU. Warum? Wütende Muslime schwören "heiligen Krieg"... Statt die Meinungs- und Pressefreiheit zu verteidigen, drückt Österreichs Botschafter "tiefes Bedauern über den unglücklichen Vorfall" aus. Ein Kniefall... Meinungs- und Pressefreiheit sind Grundsäulen der westlichen Gesellschaft, errungen durch jahrhundertelange Auseinandersetzungen. Im Islam stehen die religiösen Gesetze über allem. Im Mittelalter war es bei uns ähnlich. Es kann kein Zurück hinter die freie Gesellschaft geben. Das müssen alle jene wissen, die zuwandern und versuchen, eine neue Heimat zu finden. Wir können es nicht tolerieren, dass die Freiheiten der offenen Gesellschaft missbraucht werden, um diese zu unterwandern und neue Unfreiheiten einzuführen. Ob Iran oder Saudi-Arabien: Sie unterdrücken und foltern ihre eigenen Leute. Die protestierenden Muslime sollten diese Schweinereien anprangern statt ein derartiges Theater um ein paar Karikaturen zu inszenieren. Sie sollten gegen den Terror und die Morde, die im Namen Mohammeds begangen werden, demonstrieren statt europaweite Sippenhaftung zu betreiben. Neben diesem Leitartikel steht ein Foto von Demonstranten mit Kommentar: Hunderte Muslime protestierten Freitag und Samstag in London gegen die Veröffentlichung der Karikaturen mit Parolen wie "Wir beten für neue Anschläge in London!". Ihre Plakate sprechen eine deutliche Sprache: "Tötet jene, die den Islam beschimpfen!", "Köpft jene, die den Islam beschimpfen!", "Liberalismus, geh zur Hölle!" *) siehe auch den IMI-Bericht: Münchner Sicherheitskonferenz: Geschlossene NATO-Front gegen den Iran, http://www.imi-online.de/2006.php3?id=1294, 7.2.2006, Jürgen Wagner ----------------------------- Kommentar dazu: Angesichts der massiven und weitverzweigten Kriegshetze westlicher Militärmächte und ihren Mitläufern gegen den Iran und andere Staaten in dieser Region könnte die Aktion der weit rechtsstehenden dänischen Zeitung eine gesteuerte Provokation sein, die in diese Strategie passt. Zur "Verteidigung der Meinungs- und Pressefreiheit": Werden unsere Medien als nächstes Karikaturen z.B. aus der "Deutschen Nationalzeitung" und ähnlichen weit rechtsstehenden Blättern abdrucken? Die Machart der Karikaturen erinnert in etwa an die judenfeindlichen in der NS-Zeitung "Stürmer". Matthias Reichl 7.2.2006 =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Sat Feb 11 11:10:02 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 11 Feb 2006 11:10:02 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 356 - Appell gegen Atomkraft und -rstung - fr Energiewende Message-ID: <6.2.1.2.0.20060211110623.033ac3c0@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 356: Appell gegen Atomkraft und -rüstung - für Energiewende. Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie: Für eine grundlegende Wende in der Energiepolitik. Erklärung zum 20. Jahrestag des Super-GAUs von Tschernobyl am 26. April 2006. Bad Ischl, 11.2.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Für eine grundlegende Wende in der Energiepolitik Erklärung zum 20. Jahrestag des Super-GAUs von Tschernobyl am 26. April 2006 Die atomare Katastrophe von Tschernobyl vom 26. April 1986 wurde zum Symbol für eine verfehlte Energiepolitik, deren Gefahrenpotential untragbar ist. Die Folgen des Super-GAUs von Tschernobyl wurden vertuscht, verharmlost, bagatellisiert, verdrängt. Dabei ist der Atomunfall von Tschernobyl für viele Millionen Menschen immer noch hochaktuell: in der Ukraine, Weißrussland, Russland, Polen, aber auch in West- und Nordeuropa. Sie leiden bis heute unter den Folgen der Katastrophe. Der Atomtod bedroht uns alle: durch Atomkraftwerke und Atomwaffen Deshalb fordern wir: Atomkraftwerke abschalten! Tschernobyl 1986 zeigt, dass der Betrieb von Atomkraftwerken ein "Restrisiko" von ungeheurem Ausmaß birgt. Selbst bei den höchsten Sicherheitsstandards besteht das Risiko eines Kernschmelzunfalls, eines GAUs. Doch schon der störungsfreie Normalbetrieb von AKWs bringt erhebliche Gefahren. So geben AKW, Atommüll-Zwischenlager sowie Atommülltransporte stetig radioaktive Strahlen und Partikel ab, die insbesondere Krebs verursachen und das Erbgut schädigen können. Zudem wächst mit jeder Stunde fortlaufenden Betriebs die Menge an radioaktivem Atommüll, für den es bisher noch auf der gesamten Erde kein geeignetes Endlager gibt. Ein solches muss dafür dienen, den hochgiftigen Atommüll für mehrere hunderttausend Jahre sicher von der Umwelt abgeschottet zu verwahren. Eine weitere ernsthafte Bedrohung besteht in gezielten Terrorattacken auf AKWs. Die Nutzung der Atomenergie lässt sich weder moralisch noch politisch rechtfertigen. Tschernobyl ­ das hätte der Anfang vom Ende der Atomenergie sein können. Aber 20 Jahre danach ist der Ausstieg aus der Atomkraft national und international in Frage gestellt. Die Atomlobby führt Klimawandel sowie Verteuerung von Öl und Gas als Argumente an, um der Atomkraft eine Renaissance zu bereiten. Doch die ohnehin schon viel zu langen Restlaufzeiten für deutsche Atomkraftwerke dürfen nicht verlängert werden. Jeder Tag Atomkraft könnte einer zuviel sein. Deshalb setzen wir uns ein für einen Atomausstieg, der diesen Namen auch verdient. Atomwaffen abschaffen! Heute bedrohen uns rund 28.000 Atomwaffen im Besitz von acht oder neun Atomwaffenstaaten. Mit dieser geballten Ladung an Vernichtungskraft kann unsere Erde gleich mehrere Male zerstört werden. Zunehmend bedrohlich wird die Situation noch dadurch, dass in den kommenden Jahren eine Reihe weiterer Länder in den Besitz von Atomwaffen gelangen könnten. Warum sollten sie darauf verzichten, wenn die jetzigen Atomwaffenstaaten keine Abrüstung betreiben? Schon bald könnte deshalb die Zahl der Atommächte auf 20 bis 30 angewachsen sein. Der aktuelle Atomkonflikt mit Iran beweist: Länder die nach Atomwaffen streben, versuchen dies über die Brücke der Atomkraft. Zivile und militärische Nutzung der Atomtechnologie lassen sich nicht sauber von einander trennen und der Ausbau der Atomkraft trägt zwangsläufig zur Verbreitung von Atomwaffen bei. Das Gedenken am 20. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl mahnt unerbittlich, dass die Welt frei werden muss von Atomkraftwerken und Atomwaffen! Alternativen müssen dringend weiterentwickelt und vor allem konsequent umgesetzt werden. Atomare Abrüstung heißt für Deutschland zuallererst: die noch immer in den US-Stützpunkten Büchel und Ramstein stationierten amerikanischen Atomwaffen müssen umgehend abgezogen werden. Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung durch die Sonne Wir setzen uns dafür ein, die fossil-atomare Energiewirtschaft vollständig abzulösen durch konsequente Energie-Einsparung, durch Erhöhung der Energie-Effizienz und vor allem durch die Nutzung eines umfassenden Energiemix aus Erneuerbaren Energien. Der in Deutschland und in anderen Ländern eingeleitete Strukturwandel zu Erneuerbaren Energien muss konsequent fortgesetzt werden. Eine solche Energiepolitik verhindert die Gefahren, die durch die Atomkraft heraufbeschworen werden. Sie trägt nicht zur Klimakatastrophe und Gesundheitsgefährdung durch die Vergiftung der Umwelt bei. Wer von dezentral erzeugten Erneuerbaren Energien lebt, muss nicht rund um die Welt Kriege führen um knappe Rohstoffe wie Öl, Kohle, Gas und Uran; er liefert kein Futter für den Bau von Atombomben. Der weltweite Wechsel zu dezentral erzeugten Erneuerbaren Energien kann verhindern helfen, dass die Armut durch die Verteuerung des Öls noch mehr steigt. Der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien bringt täglich neue Arbeitsplätze. Die Nutzung der Erneuerbaren Energien fördert also Frieden und Gerechtigkeit und trägt zur Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen bei. Es gibt einen Fluchtweg aus dem Treibhaus. Der Krieg gegen die Natur und die Kriege zwischen Staaten können überwunden werden. Kein Kind auf dieser Welt muss in Zukunft verhungern. Eine andere Welt ist möglich! Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V. Bubenhofenstr. 3 D-72501 Gammertingen Tel.: 0 75 74 / 28 62 E-Mail: info @ lebenshaus-alb.de www.lebenshaus-alb.de >> Zur Erklärung auf der Lebenshaus-Website >> http://www.lebenshaus-alb.de/mt/archives/aktionen/003539.html >> Erklärung online unterstützen >> http://www.lebenshaus-alb.de/mt/archives/aktionen/003539.html#formular >> Link zu den ErstunterzeichnerInnen / UnterzeichnerInnen >> http://www.lebenshaus-alb.de/mt/archives/aktionen/003539.html#unterzeichner =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Mon Feb 13 10:07:12 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 13 Feb 2006 10:07:12 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 357 - L. Gabriel: Das andere Amerika. WSF in Caracas Message-ID: <6.2.1.2.0.20060213100158.03b613b0@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 357: Leo Gabriel: Das andere Amerika. Geschichte und Wirklichkeit eines historischen Prozesses. Die Revolution entlässt ihre Kinder. Hugo Chavez: ein Sonderfall? "Sozialismus oder Tod" - das VI. Weltsozialforum in Caracas. Bad Ischl, 13.2.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== DAS ANDERE AMERIKA Geschichte und Wirklichkeit eines historischen Prozesses von Leo Gabriel Es ist noch gar nicht so lange her, dass in fast allen der 35 Staaten des lateinamerikanisch-karibischen Subkontinents der USA und Kanada die weltweit brutalsten Militärdiktaturen vom Kaliber eines Augusto Pinochet (Chile), Alfredo Stroessner (Paraguay) oder Anastasio Somoza (Nicaragua) geherrscht haben. Heute bekleiden die als "Terroristen" verteufelten, ehemaligen Widerstandskämpfer entweder hochrangige Regierungsämter wie in Venezuela, Bolivien, Brasilien, Uruguay und der Dominikanischen Republik oder sie sitzen wie in Nicaragua, El Salvador, Ecuador und Mexiko als anerkannte Oppositionsführer derart fest in ihren politischen Satteln, dass selbst die ultrakonservativsten Kräfte der Bush-Regierung jederzeit mit einem Regimewechsel rechnen müssen. Einzig und allein in Kuba, der Vorreiterin aller zeitgenössischen Revolutionen Lateinamerikas und in Kolumbien, dem ewigen Nachzügler jeder geopolitischen Entwicklung, scheinen die Uhren stehen geblieben zu sein letzteres allerdings nur um den Preis einer der mächtigsten bewaffneten Aufstandsbewegungen in der Geschichte des Kontinents. Was ist passiert? War es das Versagen der auf andere Weltregionen wie den Nahen, Mittleren und Fernen Osten konzentrierten US-Außenpolitik oder die Stärke der Guerillabewegungen, die zu dieser historisch einmaligen Trendwende im Hinterhof der Vereinigten Staaten geführt hat? Oder ist diese neuartige Situation wie viele Konservative behaupten gar auf die Demokratisierung der politischen Strukturen Lateinamerikas zurückzuführen? Nichts von alldem ist wahr. Die These, die hier zur Diskussion gestellt werden soll, ist eine andere: Die geopolitische Wende im Erdteil südlich des Rio Bravo ist (ähnlich wie in den islamischen Ländern des Mittleren Ostens) auf eine Politisierung der durch Jahrhunderte unterdrückten oder instrumentalisierten Kulturen zurückzuführen, welche letztendlich zu einem Erstarken lokaler, regionaler und national-revolutionärer Kräfte geführt hat. Es handelt sich bei der Trendwende in Lateinamerika also weder um kurzfristig vorbereitete Putsche linksgerichteter politischer Fraktionen noch um deren "zufällige" Wahlerfolge, sondern tatsächlich um einen tiefsitzenden Wandel des politischen Bewusstseins und der gesellschaftlichen Strukturen der Bevölkerungsmehrheiten; um einen Paradigmenwechsel also, der sich in fast allen Ländern Lateinamerikas bereits in den letzten fünfzig Jahren abgezeichnet hat. So lange ist es nämlich ungefähr her, dass sich in ganz Lateinamerika und der Karibik im Sog anscheinend entgegengesetzter sozialrevolutionärer politischer Strömungen wie der Castristen und Basischristen, der linken Sozialdemokraten und der kommunistischen Parteien in den Sechziger- und Siebzigerjahren so genannte organizaciones populares gebildet haben, die sich zunächst einmal, in verschiede Sektoren gegliedert, auf lokaler Ebene organisiert hatten: die unzähligen Wohnviertelorganisationen, Campesino-Bewegungen und studentischen Gruppierungen gehörten ebenso dazu wie die an klassischen Modellen orientierten unabhängigen Gewerkschaften, die sich von ihren unternehmerfreundlichen Zentralen abgespaltet haben. Die Revolution entlässt ihre Kinder Ihnen allen war gemeinsam, dass sich diese zivilgesellschaftlichen Bewegungen früher oder später von den so genannten politischen Avantgarden im Zuge ihres Emanzipationsprozesses gelöst hatten zumeist weil sie von ihren Hierarchen und Patriarchen in Rom, in Moskau oder in der Sozialistischen Internationale von wenigen Ausnahmen abgesehen - im Stich gelassen wurden. (Um der Wahrheit die Ehre zu geben: die einzigen, die sie nicht im Stich ließen, waren die castristisch oder maoistisch ausgerichteten Guerillabewegungen, die jedoch - mit der Ausnahme der Sandinisten in Nicaragua, der FMLN in El Salvador, der URNG in Guatemala und der EZLN in Mexiko - von ihren US-hörigen Gegnern militärisch zur Gänze aufgerieben wurden.) Die auf diese Art verwaisten organizaciones populares, die sich während der Achziger- und Neunzigerjahre zu großflächigen Regionalverbänden vom Kaliber einer MST (brasilianische Landlosenbewegung), einer CONAIE (Indígena-Bewegung Ecuadors), eines Movimiento Piquetero (Argentinische Arbeitslosenbewegung) oder einer MAS (aus der Kokabauernbewegung Evo Morales entstandene politische Linkspartei Boliviens) ausgeweitet hatten, suchten und fanden immer öfter den Weg zueinander, sei es im Rahmen regionaler und internationaler Treffen wie der Sozialforen, sei es in der Form von gemeinsamer politischen Aktionen wie dem Kampf gegen die vom US-Imperium gesteuerten kontinentalen Freihandelszone ALCA. All das führte zu einem vielschichtigen und vielfältigen Amalgam von zivilgesellschaftlichen Organisationen, welche sich manchmal (wie die brasilianische PT, die bolivianische MAS und die ehemaligen zentralamerikanischen Guerillabewegungen) zu politischen Wahlparteien verknüpften oder wie die EZLN in Mexiko oder die CONAIE in Ecuador zu eigenständigen, autonomen Trägern eines gemeinschaftlichen Bewusstseins auf nationalstaatlicher oder internationaler (z.B. Via Campesina) Ebene. Hugo Chavez: ein Sonderfall? Mitten in diesem historischen Prozess findet nun eine Entwicklung statt, die eigentlich für diesen Prozess eher atypisch ist: mit dem Wahlsieg und der einige Jahre später erfolgten Machtergreifung von Hugo Chavez in Venezuela wurde (nach Fidel Castro zum zweitenmal in der Geschichte der letzten fünfzig Jahre) eine Führungspersönlichkeit kreiert, die das politische Panorama des Anderen Amerika mehr als die anderen linken Präsidenten nachhaltig bestimmen wird. Dabei hätte Chavez genauso gut ein rechts- oder linksliberaler Volkstribun werden können. Der ehemalige Putschistenführer verstand jedoch die Zeichen der Zeit und entpuppt sich heute als eine Art spiritus rector des anti-imperialistischen Lagers Lateinamerikas. Das wurde nicht zuletzt vor wenigen Wochen beim Weltsozialforum in Caracas deutlich, wo Chavez nicht nur als einer der vier oder fünf (je nachdem, ob man Lula noch oder Bachelet schon dazu zählt siehe Artikel von Werner Hörtner) linksgerichteten Staatschefs auftrat, sondern auch als die von nahezu allen TeilnehmerInnen anerkannte Symbolfigur eines historischen Prozesses, dessen Wurzeln, wie gesagt, weit in die Zeitgeschichte des amerikanischen Kontinents zurückreichen. "Sozialismus oder Tod": das VI. Weltsozialforum in Caracas Vom 24. bis 29. Jänner fand also in Caracas, Venezuela, der amerikanische Teil des diesjährigen Weltsozialforums statt, das von einem noch nie da gewesenen Klima der Politisierung der zivilgesellschaftlicher Netzwerke insbesondere auf dem Südamerikanischen Kontinent - geprägt war. "In Lateinamerika konnten wir während der letzten Jahre miterleben, wie sich die Mobilisierungen gegen den Freihandel, die Privatisierungsprozesse und für den Schutz der natürlichen Ressourcen und die Ernährungssouveränität explosionsartig ausweiteten; diese Mobilisierungen haben in einigen Ländern zur Übernahme von Regierungen geführt, die jene politischen Alternativen verfolgen, welche im Rahmen der Kämpfe an der Basis entstanden sind. Das jüngste Beispiel dafür ist der Wahlsieg von Evo Morales in Bolivien, der auf die Kämpfe gegen die Privatisierung des Wassers und der Auseinandersetzungen der Campesinos und Indígenas sowie der ArbeiterInnen und BewohnerInnen der städtischen Randviertel zurückzuführen ist, die sich in diesem Land seit dem Jahr 2000 entwickelt haben." Diese lapidaren Sätze, entnommen aus der Schlusserklärung der Versammlung der sozialen Bewegungen, deuten bereits auf die allgemeine Aufbruchsstimmung hin, welche dieses Event der besonderen Art vom Anfang bis zum Ende charakterisierte. Dabei war es vor allem der Regierung des Präsidenten Hugo Chavez zu verdanken, dass diese von den venezolanischen OrganisatorInnen mitgebrachte Aufbruchsstimmung sogar auf die Delegierten aus jenen Ländern übergriff, deren Regierungen sich nach wie vor dem Diktat Washingtons unterordnen: Mexiko, Zentralamerika und Kolumbien. Während der vier Tage des Forums besuchten an die 80 000 TeilnehmerInnen insgesamt an die 2000 Seminare und Kulturveranstaltungen entlang der vorgesehenen sechs Hauptachsen, von denen die meisten von zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Brasilien, Venezuela, Kolumbien und Argentinien durchgeführt wurden: 1) Die Machtfrage und die Kämpfe für eine soziale Emanzipation 2) Imperiale Strategien und der Widerstand der Völker 3) Ressourcen und Recht auf Leben: Alternativen zum Raubbau des neoliberalen Modells 4) Vielfalt, Identitäten und Kosmovisionen in Bewegung 5) Arbeit, Ausbeutung und Reproduktion des Lebens 6) Kommunikation, Kultur und Erziehung: dynamische Modelle einer alternativen Demokratie. Sehr im Unterschied zu den vorangegangenen Weltsozialforen in Porto Alegre gab es relativ wenig bekannte Namen unter den RednerInnen. Dafür war aber die Beteiligung der Jugendlichen vor allem aus Venezuela und Argentinien umso größer, die an mehreren Orten eigene Zeltstätte eingerichtet hatten. Eine Besonderheit bildeten mehrere lokale Sozialforen, die gleichzeitig mit den Hauptveranstaltungen in den Armutsvierteln der venezolanischen Hauptstadt stattfanden. Am weitaus größten war der Zulauf in der Sporthalle, in der Hugo Chavez am Freitag Abend zwei Stunden lang seine Vision vom "Sozialismus des XXI Jahrhunderts" vorstellte. Nach einem Rückblick auf die verschiedenen Etappen der Geschichte seit den Unabhängigkeitsprozessen zu Beginn des 19. Jahrhunderts, kam Chavez zur Sache: "Wir werden den Kapitalismus und den Imperialismus noch in diesem Jahrhundert zerstören; andernfalls gibt es keine Überlebenschance für die Menschheit mehr". Tatsächlich, meinte der Comandante en Jefe der Bolivarianischen Revolution, dass der Marx´sche Satz von "Sozialismus oder Tod" heute eine größere Gültigkeit hätte denn je. Bemerkenswerterweise verstand er das Christentum ("Christus war ebenso revolutionär wie Ernesto Che Guevara") ebenso wie die anderen Weltreligionen nicht als Gegensatz, sondern als integrierenden Bestandteil der Revolutionen des 21. Jahrhunderts. Dabei beriefen sich weder er noch die anderen TeilnehmerInnen an diesem Weltsozialforum auf die Praxis bewaffneter Aufstandsbewegungen, sondern auf die politischen Prozesse, die in den letzten Jahren dazu geführt hatten, dass in Argentinien, Uruguay, Bolivien, Venezuela und jetzt auch in Chile Präsidenten an die Macht gekommen sind, die auf die eine oder andere Weise von Volksbewegungen getragen wurden. Trotzdem wurde in den verschiedenen Statements immer wieder hervorgehoben, dass diese Volksbewegungen wie die Landlosen (MST) in Brasilien, die Arbeitslosen (Piqueteros) in Argentinien und die Kokabauern in Bolivien diese Regierungen auch wieder fallen lassen würden, sollte sich herausstellen, dass sie wie in Brasilien ihre Zeit nicht für tiefgreifende Reformen nutzen würden. "Partizipative Demokratie ist zum Unterschied von der repräsentativen keine politische Überlebensgarantie", sagte eine der FührerInnen von Via Campesina, dem weltweit größten Netzwerk von Bauernorganisationen, "sie muss jeden Tag von Neuem erkämpft werden". Auf diese und andere Weise stellte sich in den unzähligen Gesprächen in und außerhalb der Seminarräume des Parque Central und auf dem weitläufigen Areal der Universität Venezuela (UCV) die Gretchenfrage, welcher der Sozialforumsprozess bisher immer ausgewichen war: Welcher Methoden der politischen Umsetzung wird sich die lateinamerikanische und die weltweite globalisierungskritische Bewegung bedienen müssen, damit die andere Welt, die immer mehr Menschen als eine Überlebensnotwendigkeit ansehen, nicht nur möglich, sondern auch wirklich werden kann? Ende =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Tue Feb 14 19:19:46 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 14 Feb 2006 19:19:46 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 358 - N. Solomon: Martin Luther Kings Vermaechtnis erstickt Message-ID: <6.2.1.2.0.20060214190914.02b3deb0@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 358: Norman Solomon (USA): Martin Luther Kings Vermächtnis erstickt unter den freundlichen Worten. Zu Coretta Scott Kings Tod. Bushs Haushaltsprioritäten und Militarismus. (Siehe auch Info 350). Bad Ischl, 14.2.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Martin Luther Kings Vermächtnis erstickt unter den freundlichen Worten Norman Solomon ZNet 03.02.2006 Wenige Stunden nach Coretta Scott Kings Tod hielt Präsident Bush seine State of the Union Address (Rede zum Zustand der Nation). Er begann, indem er Coretta Scott King als eine "geliebte, elegante und mutige Frau" pries, "die Amerika wieder an seine Gründerideale gemahnt und einen noblen Traum weitergeführt hat". Weil es sich so gehört, erwähnte Bush zum Schluss seiner Rede ehrerbietig den Namen ihres Ehemannes, Martin Luther King Jr., der den Märtyrertod starb. Präsident Bush ist einer von vielen Politikern, die leidenschaftlich gegen so ziemlich alles sind, wofür Dr. King gekämpft hat - während sie gleichzeitig seinen Namen in süßlichen Worten preisen. Wäre es so falsch, öffentlich zu den fundamentalen Diskrepanzen zu stehen? Nein. Stattdessen aber geben Bush und seine Verbündeten Platituden zum Besten und tun so, als habe Kings Arbeit mit seinem Kampf gegen die Rassentrennung geendet. Mit dem Tod der King-Witwe wird dieser Prozess des Honig-ums-Maul-Schmierens noch einfacher: Preiset Martin Luther King, unseren geliebten Bürgerrechtsführer, aber tut so, als hätte es die letzten Jahre seines Lebens nicht gegeben - den Kampf für wirtschaftliche Gerechtigkeit und für Frieden. Ignoriert einfach, wie vehement King gegen unsere heutigen Haushaltsprioritäten und den Militarismus sein würde. In seiner Ansprache zum Zustand der Nation bemühte sich Bush, wie ein glühender Bewunderer Martin Luther Kings dazustehen. Aber schon tags darauf verabschiedete dieselbe Kammer, vor der Bush seine Rede gehalten hatte, einige üble Haushaltskürzungen - die Bush-Administration hatte die Maßnahmen durchgedrückt. Vorgesehen sind Streichungen in Höhe von $39 Milliarden in den nächsten fünf Jahren - meist zu Lasten von Studentenkrediten und Medicaid für Arme. Vor fast 38 Jahren wurde Dr. King in Memphis getötet, während er den Marsch der Armen (Poor People's Campaign) anführte. Dieser Marsch forderte eine Bill of Rights der ökonomischen Rechte. Dem Kongress hatte King damals "Feindseligkeit gegenüber den Armen" vorgeworfen. Die Bundesregierung, so King, betreibe "die Finanzierung des Militärs großzügig und mit Eifer", die "Finanzierung der Armen" jedoch "voller Geiz". Die heutige Generation knauseriger Politiker kaschiert mit geschmeidigen rhetorischen Formeln, dass sie einerseits Kings Vermächtnis preist, während sie andererseits diesem Vermächtnis den Dolchstoß versetzt. Diese Doppelzüngigkeit wird durch die Medien vereinfacht. Der Grundzug medialer Berichterstattung läuft auf das automatische Recyceln jener verstümmelten Version der Geschichte von Martin Luther King hinaus, wie sie jene Politiker promoten, die in Washington das Sagen haben. Zumindest vage dürfte diesen Politikertypen jenes Schlüsselaxiom geläufig sein, das George Orwell so formuliert hat: "Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft. Wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit". Ihr interessiert euch nicht für die Forderungen nach progressiver Veränderung der ökonomischen Machtstrukturen im Land? Okay, dann zitiert aber auch nicht Martin Luther Kings Satz: "Wahres Mitgefühl bedeutet mehr, als einem Bettler eine Münze zuwerfen. Es bedeutet, jene Form, die Bettler erzeugt, muss umstrukturiert werden". Ihr wollt nicht wahrhaben, was King über den globalen Klassenkampf sagte? Okay, dann belasst es bei seiner Rede "I have a dream" (1963)1 und macht einen Bogen um seine späteren Statements wie, "die westlichen Kapitalisten investieren große Geldsummen in Asien, Afrika und Südamerika - nur um des Profites willen, sie haben kein Interesse an der Verbesserung der sozialen Lage dieser Länder".2 Ihr wollt King in eine Schublade stecken, auf der steht, 'er war ein Gegner des Jim-Crow-(Stereotyps) aber nicht viel mehr'? In diesem Fall ignoriert seine leidenschaftliche Opposition zum Vietnamkrieg und seine generelle Verurteilung dessen, was King als "Wahnsinn des Militarismus" bezeichnet hat. Es liegt nicht in Präsident Bushs taktischem Interesse, die Schlüsselfragen der Haltung Kings in dessen letzten Lebensjahren zu kritisieren. Unterstützt durch die Medien - die ängstlich bemüht sind, Kings politische Entwicklung glatt zu bügeln -, können Bush und dessen rechte Gesinnungsgenossen sich als Bewunderer von Martin Luther King gerieren, während sie gleichzeitig bei jeder Gelegenheit das geistige Erbe Kings entweihen. Nach Coretta Scott Kings Tod sagte der Präsident des Rechtshilfe- und Bildungsfonds des NAACP3, Theodore Shaw: "Ich befürchte, die Leute könnten ihren Tod als Chance sehen, die Anliegen, für die sie, ihr Mann und andere gestanden haben, weiter zu antiquieren". Shaw fügt hinzu: "Jeder, der denkt, die Arbeit sei getan, ist entweder schrecklich dumm oder verschließt bewusst die Augen". In welcher Form sich seine ignorante Verblendung, seine bewusste Vermeidungsstrategie auch jeweils äußern mögen, Präsident Bush ist der Anführer jener Kräfte, die dafür kämpfen, Kings Vermächtnis - Aktivismus, soziale Gerechtigkeit, Frieden - rückgängig zu machen. Traurigerweise sind die News Medien nach wie vor Teil dieses rückschreitenden politischen Prozesses: 'Whitewashing' statt 'informing' lautet die Devise. Norman Solomons aktuelles Buch heißt: 'War Made Easy: How Presidents and Pundits Keep Spinning Us to Death' www.WarMadeEasy.com Quelle: ZNet Deutschland vom 07.02.2006. Übersetzt von: Andrea Noll. Orginalartikel: Smothering the King Legacy With Kind Words Anmerkungen der Redaktion: 1 Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung hatte am 22. August 1963 ihren historischen "Marsch auf Washington?? gestartet. Unter Kings Führung erreichte dieser am 28. August 1963 Washington. Am Lincoln Memorial versammelten sich rund 250.000 Menschen, darunter 60.000 Weiße, zu einer großen Kundgebung. King hielt unter riesigem Beifall seine Rede "I have a dream", in welcher er seine Vision einer Gesellschaft ohne Rassenschranken ausbreitete. 2 Am 4. April 1967, genau ein Jahr vor seiner Ermordung, hielt Martin Luther King in der New Yorker Riverside Church in einer eindrucksvollen Rede ein glühendes Plädoyer gegen den Vietnamkrieg. In dieser Rede, die später auch unter dem Titel "Beyond Vietnam?? - "Jenseits von Vietnam?? veröffentlicht wurde, klagte King seine Regierung als "die größte Gewaltausüberin in der heutigen Welt?? an. 3 NAACP (National Association for the Advancement of Colored People) bedeutet übersetzt: "Nationale Vereinigung für den Fortschritt der Farbigen Bevölkerung". Diese Organisation wurde 1909 als Sammlungsbewegung gegründet. Sie ist bis heute eine zentrale Organisation der Bürgerrechtsbewegung in den USA. http://www.lebenshaus-alb.de/mt/archives/003540.html =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Sat Feb 25 19:21:32 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 25 Feb 2006 19:21:32 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 359 - Termine 3 - 4/2006 Message-ID: <6.2.1.2.0.20060225191925.047dd820@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 359: Veranstaltungstermine März - April 2006. Bad Ischl, 25.2.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== VERANSTALTUNGSTERMINE MÄRZ - APRIL 2006 ÖSTERREICH MÄRZ 2006 1.3. 17:00 - 18:30 WIEN (Parlament, Lokal VIII ): Präsentation des Parallelberichts österreichischer NGOS an den UN-Sozialausschuss. (Info u.a.: FIAN Österr., Laudong. 40, 1080 Wien, Tel: 01-4055515-316, fian-oe @ oneworld.at, www.fian.at) 1.3. 19:00 WIEN (Rathaus, Wappensaal): Podiumsgespräch "Bilderstreit 2006. Pressefreiheit? Blasphemie? Globale Politik?" (Wiener Vorlesungen) 2.3. 15.00 SALZBURG (Robert-Jungk-Bibliothek, Robert-Jungk-Pl. 1): Seminar "Politische Mediation am Beispiel von Tschetschenien" mit Leo Gabriel (Wien). Anschließend Dokumentarfilm "Coca die Taube aus Tschetschenien" und Diskussion mit dem Regisseur. (Anmeldung: Friedensbüro Salzburg, office @ friedensbuero.at) 2. - 9.3. WIEN (Filmcasino, Margaretenstr. 78): Filmfestival "Frauenwelten" mit Filmen aus Honduras, Nicaragua, Brasilien, Kenia u.a. Ländern und Lebenswelten. (Programm auf www.profrau.at/filmtage.htm und www.filmcasino.at) 2.3. 18:30 WIEN (Praterstr. 9): Podiumsdiskussion "Serbien und Montenegro auf dem Weg in die EU?(!)" (Verein Jedinstvo, c/o Darko Miloradovic, Praterstr. 9, 1020 Wien, Tel. 0664-7667889, office @ jedinstvo.at) 2.3. 19:00 WIEN (Schottenfeldg. 29, Seminarraum 4c): Vortrag und Diskussion "Gedanken zum Demokratie-Diskurs im Gedenkjahr 2005 - eine kritische Bilanz" (IFF Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung) 2.3. 19:30 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Dokumentarfilm von James Longley "Gaza Strip". (Frauen in Schwarz/ Wien, www.fraueninschwarz.at) 2.3. 19:00 GRAZ (Cafe Sacher, Herreng. 6): Vortrag und Diskussion mit Dr. Roman Schweidlenka "Im Reich der Rattenfänger". Über Neoliberalismus, moderne Esoterik, rechtsextreme Ideologien... (Forum politische Bildung Steiermark, Friedrichg. 36, 8010 Graz, forum @ gesellschaftspolitik.at) 3.3. WIEN (Renner Institut, Hoffingerg. 26-28): Kommunalpolitische Tagung "Zukunftsfähige Städte und Gemeinden". (Renner Institut und Grüne Bildungswerkstatt Österr., Anmeldung: Tel. 01-8046501-43, kuehbauer @ renner-institut.at) 3.3. BREGENZ (Vbg.): ab 9:00 (Innenstadt): Aktionen zum Treffen der EU-VerkehrsministerInnen, ab 12:30 (Bahnhofsvorplatz): Abschlusskundgebung. 3.3. 19:00 SALZBURG (ARGE Kulturgelände, Josef-Preis-Allee 16): Vortrag und Diskussion zur EU-Außenpolitik und Buchpräsentation "Die Militarisierung der EU" mit Buchautor Gerald Oberansmayr (Werkstatt Frieden & Solidarität, Linz). 3.3. 19.30 ST. PÖLTEN (Lernwerkstatt im Wasserschloss Pottenbrunn, Josef Trauttmansdorffstr. 10): Vortrag von Sobonfu Somá (Burkina Faso). Botschafterin alter afrikanischer Weisheit. Seminar 4. - 5.3. (Anmeldung: info @ 7generationen.at, www.7generationen.at) 4. - 6.3. INNSBRUCK: Gewaltfreie Aktionen gegen den "EU-Militärgipfel" - Treffen der EU-Verteidigungsminister. 4.3.: 11:00 - 20:00 (Hauptmensa) "Gegengipfel", 21:00 Konzert. 5.3. 10:00: Demoworkshop, 14.00 ab Landhauspl.: Demonstration; 6.3. 11:00 - 15:00 (Franziskanerpl.): Kundgebung. (Infos: www.kriegsgipfel.oeh.cc) 5.3. SALZBURG (Evang. Kirche, Taxham): 10.00 Gottesdienst, 11.00 Workshop: "Frauenarbeit in der Weltmarktindustrie Guatemalas" mit Vidalina Barrutia, Blumenarbeiterin, und Gladis Marroquín, Projektkoordinatorin von CEADEL. (Weitere Veranstaltungen vom 1. - 12.3. - Organisat.: FIAN Österr., Laudong. 40, 1080 Wien, Tel: 01-4055515-316, fian-oe @ oneworld.at, www.fian.at) 6.3. 20:00 SALZBURG (Universität, Hörsaal 230, Kapitelg. 4): Podiumsdiskussion "Warum wir ein anderes Europa brauchen" mit Robert Menasse, Christian Felber, Corinna Milborn, Marc Fähndrich (EU-Kommission) u. Vertreter der Wirtschaftskammer. (Attac Sbg., SN) 7.3. WIEN (Renner-Institut, Hoffingerg. 26-28): Diavortrag und Diskussion mit Robert Lessmann "Bolivien: Revolution mit dem Stimmzettel?" (Renner-Institut, T. 01-8046501, post @ renner-institut.at) 7.3. 19:00 WIEN (Buchhandlung Herder, Wollzeile 33): Buchpräsentation "Kompendium der Soziallehre der Kirche" (Verlag Herder). Mit Markus Schlagitweit u. Paloma Fernández de la Hoz (KSÖ). (Anmeldung bei KSÖ, Tel. 01-3105159, office @ ksoe.at) 7.3. 19:30 SALZBURG (Saal der Salzburger Nachrichten, Karolingerstr. 40): Vortrag "Folter: Von China bis Guantanamo. Eine Bestandsaufnahme der Unmenschlichkeit" mit Manfred Nowak (UNO-Sonderberichterstatter über Folter). 8.3. 14:00 - 17:00 WIEN (Stock im Eisenplatz/ Stephanspl.): Aktion am Frauentag "Ja zur Neutralität - Nein zur Teilnahme Österreichs an EU - Kampftruppen". 8.3. 17:00 SALZBURG (Platzl/ Linzerg.): Aktion "Pizza-Panzer-Essen" zum Internationalen Frauentag. (ARGE Wehrdienstverweigerung & Gewaltfreiheit, frauen.stimmen.gegen.krieg, Netzwerk gegen ein Europa der Generäle und Konzerne, www.netzwerkEUkritik.at) 9. - 10.3. HITTISAU (Bregenzer Wald, Vbg.): Climalp-Tagung "Energieeffizientes und sicheres Bauen in den Alpen". (CIPRA-Österreich und Klimabündnis Vorarlberg, Anmeldung bei: birgit.karre @ cipra.at, www.cipra.at) 9.3. 19:00 WIEN (Dar al Janub, Kleistg.8): Podiumsdiskussion "Das Recht auf Wasser. Die Monopolisierung der Wassersressourcen als Versuch der Herrschaftssicherung über die Arabische Welt?" 9.3. 19.30 WIEN (Universität Wien, HS 16, Karl-Lueger-Ring 1): Vortrag und Diskussion mit Andreas Wehr "EU, quo vadis? - oder - die Illusion einer gerechten und friedlichen EU". Mit Film von Elke Zwinge: "Europa in schlechter Verfassung". 10.3. SALZBURG: untertags: Infostand am Platzl, Kreative Aktionsformen und Flugblattinformationen am Platzl. (Netzwerk gegen ein Europa der Generäle und Konzerne, www.netzwerkEUkritik.at) 10.3. 19:30 SALZBURG (Universität, GESWI, Rudolfskai 42): Diskussion "Die Illusion einer gerechten und friedlichen EU. Lässt sich die EU der Konzerne und Generäle in ein Europa des Friedens und der Solidarität umwandeln?", Filmpräsentation "Europa in schlechter Verfassung" v. Elke Zwinge-Makamizilie, Texte für den Frieden v. Literaturgruppe Lachmeer. Moderatorin: Elke Renner. (VeranstalterInnen: Salzburg Social Forum, Arge Wehrdienstverweigerung & Gewaltfreiheit, frauen. stimmen. gegen. Krieg, Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, KPÖ, Infos: www.netzwerkEUkritik.at) 11.3. SALZBURG (Innenstadt): Infostände über Alternativen zur EU-Politik. 15.00: Demonstration gegen AussenministerInnentreffen. 19.00 AAI: Zum Internationalen Frauentag: Film, Diskussion "Migrantinnen kämpfen um faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen, Ausstellung: "Den Schrecken besiegen" (TALK TOGETHER, Netzwerk gegen ein Europa der Generäle und Konzerne, www.netzwerkEUkritik.at) 11. - 12.3. PUCHBERG/ Wels (OÖ): Gesellschaftspolitische Tagung 2006 "Generationenkampf: jung/alt ...und warum das Zusammenleben trotzdem gelingen kann" mit Alois Guger u. Regina Polak. (Bildungshaus Schloss Puchberg, Puchberg 1, 4600 Wels, Tel. 07242-46558, e-mail: bildungshaus.puchberg @ dioezese-linz.at) 13.3. 13:00 - 19:00 WIEN (AK, Anna-Boschekhaus, Plößlg. 2): Gedenkveranstaltung Erwin Weissel 1930-2005 "Wirtschaftspolitische Randgänge". (Anmeldung: Tel. 01-50165-2283, irene.ziegler @ akwien.at) 13.3. 20:00 SALZBURG (ARGEKultur, Josef-Preis-Allee 16): Lesung mit Musik von Grupo Sal mit Ernesto Cardenal "Gedichte von Liebe, Mystik und Revolution". (ARGEKultur, Tel. 0662-848784) 16.3. 11:00 - 16:00 WIEN: Aktion "Bildungsbetroffenengipfel" - anlässlich des EU-BildungsministerInnentreffen. (Infos: Renate.Vodnek @ reflex.at) 17.3. LINZ: Protestmarsch "Nein zur Privatisierung der Post! Schluß mit der Demontage der öffentlichen Dienste!" (Infos: office @ werkstatt.or.at) 28.3. 19:00 WIEN (Investkredit Bank, Renng. 10): Diskussion zwischen Ulrich Duchrow, (KAIROS, D) und Wilfried Stadler (Herausgeber "Die Furche", A) "Auf der Suche nach Gerechtigkeit: Christlicher Glaube und die Herausforderung der Globalisierung im 21. Jahrhundert". (Anmeldung: Evang. Akademie, Blumeng. 4/10, 1180 Wien, Tel. 01-4080695-0, akademie @ evang.at, www.evang.at/akademie) 30.3. ab 15:00 BAD ISCHL (Ortszentrum): Informationsaktionen anläßlich des EU-Ministertreffens zum Thema "Jugend". (Info: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590, mareichl @ ping.at, www.begegnungszentrum.at) 30.3. 19.30 SALZBURG (Marionettentheater, Schwarzstr. 24): Diskussion "Die Kunst in die Zukunft zu handeln. Nachhaltigkeit als ästhetisches Prinzip" mit Friedhelm Mennekes, Peter Ruzicka, Olaf Schwencke. JBZ-Vortragsreihe "Sustainable Mozart". (JBZ, Tel. 0662-873206, www.jungk-bibliothek.at) 31.3. - 1.4. STADTSCHLAINING (Bgld.): Symposium zum 80. Geburtstag von Gerald Mader "Konstruktiver Pazifismus im 21. Jahrhundert". (Österr. Studienzentrum f. Frieden und Konfliktlösung, Stadtschlaining, Tel. 03355-2498, aspr @ aspr.ac.at) APRIL 2006 1. - 2.4. WIEN: TEAM - Internationales Treffen von EU-KritikerInnen. Schwerpunkte: u.a.: EU-Militarisierung, Neutralität, Alternativen zur EU. (Infos: www.werkstatt.or.at) 4. - 6.4. WIEN: Alternativer ECOFIN "Wirtschaftspolitik für ein anderes Europa". Zum Treffen der EU-Finanz- und Wirtschaftsminister (ECOFIN). 4.4. 18.30 (Rathaus?): Vortrag von Jeremy Rifkin "Europa - wohin?" (Attac Österreich, Margaretenstraße 166/3/25, 1050 Wien, Tel. 01-5440010, presse @ attac.at, www.unsereuropa.at/2502.html, www.alternativer-ecofin.org) 5.4. WIEN: Internationaler Sternmarsch Gentechnikfreier Regionen und Gebiete zum Thema Recht auf Gentechnikfreiheit - Anlass: EU-Konferenz über "gentechnisch veränderte, konventionelle und biologische Feldfrüchte" - "The Freedom of Choice" (Wahlfreiheit) vom 4. - 6.4. in Wien. (Info: Michael Johann, Plattform "Gentechnikfreie Regionen und Länder, Oberdörfl 9, 9173 St. Margareten/ Rosental, Tel. 0664-2668548, michael.johann @ aon.at, www.gmofree-europe.org) 7. - 8.4. SALZBURG: Tagung "Gewissen und politischer Kompromiss - ChristInnen und Politik in Europa" u.a. mit Franz Fischler, Hans Jochen Vogl, Liese Prokop, Freda Meissner-Blau, Michael Landau. (Bildungshaus St. Virgil, Ernst Grein-Str. 14, www.virgil.at) 21. - 22.4. RIED i. I. (OÖ): Vortrag und Seminar mit Margrit Kennedy "Komplementäre Währungen - Neue Wege zum nachhaltigen Wohlstand" (Bildungszentrum St. Franziskus, Tel. 07752-82742, franziskus @ dioezese-linz.at) 25.4. ab 18:00 LINZ: Gedenkveranstaltungen zur Tschernobyl-Katastrofe. 18:00 (Martin-Luther-Kirche): Ökumenischer Gottesdienst, 19:30 (Ursulinenhof, Landstr.): Gedenkveranstaltung mit Podiumsdiskussion. Anschließend Aktionen auf dem Hauptpl. (Atomstopp International, OÖ Plattform gegen Atomgefahr, Landstr. 31, 4020 Linz, Tel: 0732-774275, post @ atomstopp.at, www.atomstopp.at) 28.4. 19.30 SALZBURG (Marionettentheater, Schwarzstr. 24): Diskussion "Event oder Tiefgang? Auf der Suche nach einer neuen Diskurskultur" mit Barbara Frischmuth, Antonin J. Liehm, Kurt Palm. (JBZ, Tel. 0662-873206) 28.4. 20:00 WÖRGL (Tagungshaus, Tirol): Vortrag mit Dr. Peter Winzeler "Geld ohne Grenzen - nicht genug für alle. Von Gott und der Endlichkeit der endlosen Neoliberalisierung". DEUTSCHLAND MÄRZ 2006 2. - 5.3. FRANKFURT/ M. (Gewerkschaftshaus, Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77): Vorbereitungstreffen für das Europ. Sozialforum Athen. (Info: Frieden-und-Zukunft @ t-online.de, www.fse-esf.org) 3. - 5.3. BUCH/ Hunsrück (Tagungshaus Knotenpunkt): Jugendseminar zum Thema "Den Jugoslawienkrieg verstehen". (Internationaler Versöhnungsbund, Schwarzer Weg 8, D-32423 Minden, Tel. 0571-850 875, vb @ versoehnungsbund.de, www.versoehnungsbund.de) 12.3. FRANKFURT/ M.: Gesellschaftspolitisches Forum "100 Tage Schwarz-Rot". (Horst Schmitthenner, IG Metall Verbindungsbüro soziale Bewegungen, Wilhelm-Leuschner-Str. 79, D-60329 Frankfurt, Tel. 069/6692-2558, e-mail: horst.schmitthenner @ igmetall.de) 14.3. 18.00 - 22.00 PETERSHAUSEN/ KONSTANZ: Diskussion "Benken - Endlager unserer Atompolitik?" Projekt eines schweizerischen Endlagers für hochradioaktive Abfälle. (Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg) 24. - 25.3. FREIBURG: Tagung "Vom Ende der Arbeit und ihrer Zukunft. Wege aus der Krise der Arbeitsgesellschaft. (Kath. Akademie Freibrug, Tel. 0761-31918, www.katholische-akademie-freiburg.de) APRIL 2006 3. - 5.4. BERLIN (Charité, Luisenstr.): Internationaler Kongreß "20 Jahre nach Tschernobyl. Erfahrungen und Lehren für die Zukunft". (Gesellschaft für Strahlenschutz, c/o Thomas Dersee, Waldstr. 49, D-15566 Schöneiche b. Berlin, Tel. 0049-30-4352840, e-mail: thomasdersee @ strahlentelex.de) 7. - 9.4. BERLIN: Internationale IPPNW-Tagung zum 20. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. (IPPNW-D) 21. - 23.4. LOCCUM: Tagung "Weißt Du, wie das wird?" Langfristige Trends und die Vorsorge für Sicherheit. (Evang. Akademie Loccum, Postf. 2158, D-31545 Rehburg-Loccum, Tel. 05766-81-113, e-mail: eal @ evlka) 25.4. MÜNCHEN (Gasteig/ Vortragssaal): Dokumentarfilm über Tschernobyl und Diskussion mit Regisseur und Claus Biegert über die Verschleierung durch IAEA, WHO und die Atomlobby sowie Selbstzensur in den Medien. INTERNATIONAL MÄRZ 2006 5. - 24.3. DARTINGTON (GB): Course "Food, Health and Society" with Colin Spencer, Aileen Robertson... (Schumacher College) 6. - 10.3. CLUJ - NAPOCA (RUMÄNIEN): International Seminar "Reconciliation and Peacebuilding in Divided Communities (RPDC)" with participants from Latin America, Africa, Asia, Europe and North America. (Andra Tanase, Programme Coordinator Transcend, e-mail: dpi @ transcend.org, www.transcend.org) 13. - 30.3. CURITIBA (BRASILIEN): Civil Society Forum During Cop 8 of the Convention on Biologic Diversity. (FBOMS - Fórum Brasileiro de ONGs e Movimentos Sociais para o Meio Ambiente e o Desenvolvimento, SCS, Quadra 08, Bloco B-50, Edifício Venâncio 2000, Salas 133/135, CEP 70333-900, Brasília - DF. Brasil, Tel.: 055-61-3033-5545, www.fboms.org.br) 13. - 14.3. STRASBOURG (F): Networking-meeting and actions of organizations supporting military resisters. 14.3. (European Parliament): Hearing concerning the situation of military war resisters from the "coalition of the willing" fighting in Iraq. Speaker Cindy Sheehan (USA) and others. (Contacts: Michael McGee, Tel. ++ 33-609318270, Michael.McGee.1 @ gmail.com; Elsa Rassbach, ++49-30-326 015 40, goava @ tiscali.de) 16. - 22.3. MEXIKO: International conference "4th World Water Forum". (Info: www.newint.org/features/kyoto/020603.htm) 18. - 19.3. USA: International Days of Action Against the War. (Troops Out Now Coalition, www.troopsoutnow.org) 18. - 26.3. EUROPAWEIT: European-wide Action Week Against Racism "SPEAK OUT AGAINST RACISM !" (UNITED for Intercultural Action, European network against nationalism, racism, fascism and in support of migrants and refugees, Postbus 413, NL 1000 AK Amsterdam,- Tel. +31-20-6834778, info @ unitedagainstracism.org, www.unitedagainstracism.org) 24. - 29.3. KARACHI (PAKISTAN): Polycentric World Social Forum/ WSF 2006. (Infos.: www.wsf2006karachi.org/) 26. - 29.3. WASHINGTON DC (USA): DC Days for four days of training, advocacy, education and networking on issues concerning the nuclear weapons complex "New Nukes, Old Nukes, and Mountains of Waste: Let's Stop the Madness!" (Carah Ong, Nuclear Age Peace Foundation, Tel. (202) 543-4100, ext. 105, email: cong @ napf.org, www.wagingpeace.org, www.nuclearfiles.org) 29.3. BRUSSEL (B): European Sustainable Energy Seminar. (INFORSE-Europe, Gl. Kirkevej 82, DK-8530 Hjortshoej, Tel. +45-86227000, www.inforse.org/europe/seminar06_BXL.htm) APRIL 2006 15. - 16.4. CHERBOURG (F): Rally against the nuclear reactor EPR Flamanville (Manche/ Normandie). (Kontakt für Unterstützer: signature @ stop-epr.org, http://www.stop-epr.org/departs-fr.php) 23. - 25.4. KIEW (House of the Teacher, Ukraine): Internat. Expertenkonferenz zum 20. Jahrestag der Tschernobyl-AKW-Katastrofe "Chornobyl+20: Remembrance for the Future". (Infos: Tetyana Murza, Ecoclub, Kiew, Tel. ++380-97-5952346, tanyam @ nirs.org; www.ch20.org) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Mon Feb 27 23:36:09 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 27 Feb 2006 23:36:09 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 360 - Kritik am Global Marshall Plan Message-ID: <6.2.1.2.0.20060227232633.02adf850@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 360: Matthias Reichl: Kritik am "Global Marshall Plan" sowie an den Diskussionen mit Franz Josef Radermacher und Franz Fischler, Vaclav Havel über ausländische Investoren, Position von Attac Österreich zum Global Marshall Plan (GMP) Bad Ischl, 27.2.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Kritik am "Global Marshall Plan" Die Propagandamaschinerie für den "Global Marshall Plan" - initiiert von der "Stiftung Weltvertrag" - ist in letzter Zeit voll angelaufen. Er wird von Prominenten aus Politik und Wirtschaft bis zu den Bundesländern Salzburg und Oberösterreich, der Diözese Linz und auch "einfachen", sozial engagierten Leuten beworben und unterstützt. Präsentiert er sich doch als "die ökosoziale Alternative" zu "ökonomischer Ungerechtigkeit und ökologischem Kollaps", wie es Franz Josef Radermacher, Wirtschaftswissenschafter aus Ulm, als einer der "Väter" rhetorisch brillant begründet. (Details zu den Konzepten stehen u.a. in den Sammelbänden "Hoffnung für Europa" und "Impulse für eine Welt in Balance", beide publiziert von der Stiftung Weltvertrag.) Wie dies funktioniert konnte ich am 7.2. in Bad Ischl mit 400 Interessierten mitverfolgen. Radermacher stellte dabei u.a. die österreichische und EU-Politik als positives Beispiel gegenüber den USA und den transnationalen Konzernen dar. In vielen Forderungen, u.a. nach Devisentransaktionssteuern und ähnlichen Steuerungsinstrumenten kommt er scheinbar den Forderungen von uns Globalisierungskritikern nahe. Es ist hier nicht der Platz um detailliert die sehr grundsätzlichen Differenzen zu erklären. Wir können uns im Wesentlichen dem 3-seitigen Papier des Vorstandes von Attac Österreich anschließen (siehe unten). In einer Podiumsdiskussion am 24.2.06 in Salzburg verteidigte der ex-EU-Landwirtschaftskommissar Franz Fischler auf meine Anfrage die Weiterentwicklung der Gentechnik und die Möglichkeit einer Koexistenz mit der Biolandwirtschaft. Er warf uns Gentechgegnern Angstmacherei vor. Sein Kollege im Führungsteam des "Global Marshall Plan", der Wirtschaftswissenschafter Franz Josef Radermacher, hatte mir am 7.2. in einem Interview versichert, dass auch die Gentechgegner mit entsprechenden Expertisen die WTO-Entscheidungen zu ihren Gunsten beeinflussen könnten. Entsprechend seiner Überzeugung, dass die WTO reformierbar sei, behauptete er, dass diese Schiedsgerichtsprozesse faire Chancen bieten würden und ignorierte dabei die einflußreichen Lobbies transnationaler Konzerne und auch von Regierungen. In Diskussion mit Radermacher kamen zusätzliche wunde Punkte zum Vorschein. Z. B. die euphorische Einschätzung der EU-Politik gegenüber den armen Beitrittsländern. Dabei wurden die sozialen Folgen - wie sie auch Vaclav Havel kritisiert (siehe unten) - verharmlost. Noch gravierender ist das Eingeständnis, dass dieses System erst in 50 bis 70 Jahren weltweit funktionieren kann. Auf meine Frage nach einer unaufschiebbaren, tiefgehenden Änderung der Verhältnisse in den nächsten Jahren kam nur der Hinweis auf ihre Zusammenarbeit mit NGOs und Netzwerken. Wie sollen diese mit ihren eher schwindenden Ressourcen die aktuellen Gefahren und Katastrophen - u.a. in der Atom-, Gen- und Nanotechnologie, des Klimawandels - mit ihren nicht reparierbaren Folgen bewältigen? Naiv sind auch ihre Erwartungen, dass globalisierte Institutionen wie die WTO, der Internationale Währungsfond usw. rechtzeitig "demokratisiert" und in ihrer politisch-ökonomischen Ideologie "ökosozialisiert" werden können. Illusorisch ist auch die Erwartung, dass WTO-Schiedsgerichte allen Beteiligten zu ihrem Recht verhelfen (siehe unten). Dabei wird allen Beteiligten ein "Win-Win"-Resultat versprochen. Das alles riecht nach einer Vereinnahmungsstrategie gegenüber Einzelnen, die sich gegenüber den Globalisierung ohnmächtig fühlen und gegenüber den sich nach einem mächtigen Partner und Schirmherr sehnenden Gruppen und Organisationen. Aus dieser Erkenntnis heraus werden auch wir dieser "Versuchung" nicht folgen und wie bisher auf jene Basisbewegungen setzen, die einem "Reformismus von oben" Alternativen von unten entgegensetzen (siehe auch Leo Gabriels Bericht aus Lateinamerika, Info 357). Matthias Reichl -------------------------------------------------------------------------------------- Vaclav Havel über ausländische Investoren Der frühere tschechische Präsident Vaclav Havel hat auf dem "Forum für junge Eliten" in Prag die "fieberhafte Jagd" der mitteleuropäischen Länder auf Investoren kritisiert. "Unsere Städte sind umzingelt von Gewerbegebieten, die wir den Ausländern wie eine Prostituierte anbieten. Wenn der Investor dann nach fünf Jahren wegen niedrigerer Löhne nach Pakistan zieht, ist kein Feld mehr übrig, keine Wiese, kein Wald, kein Dorf, keine Stadt. Als Erbe unserer Kurzsichtigkeit bleibt dort nur ein postmodernes Nichts." Zeitung "Pravo", Prag, www.pravo.cz ---------------------------------------------------------------------------------- Position von Attac Österreich zum Global Marshall Plan (GMP) Attac wird häufig um Positionierung zum Global Marshall Plan gebeten. Die GMP Initiative (www.globalmarshallplan.org) erhebt den Anspruch, die durch die neoliberale Globalisierung unterstützten Probleme, wie die Zunahme von Armut, Nord-Süd-Verteilungsfragen, Migration, Terror, Kriege, kulturelle Konflikte und Umweltkatastrophen durch ein "verbindliches globales Rahmenwerk für die Weltwirtschaft, das die Wirtschaft mit Umwelt, Gesellschaft und Kultur in Einklang bringt" lösen zu können. Attac hält zunächst positiv fest, dass die Initiative dazu beiträgt, öffentliche Aufmerksamkeit für die grundlegenden Ziele Armutsbekämpfung und Umweltschutz zu schaffen. Es bestehen auch eine ganze Reihe von inhaltlichen Übereinstimmungen mit Attac Positionen und ein Großteil der Attac Forderungen wurden übernommen. Wie wir in der Folge zeigen, sind wir jedoch in sehr zentralen Punkten weder mit der Analyse, noch der Strategie und den Empfehlungen einverstanden. Attac distanziert sich daher vom Global Marshall Plan. Attac kann den GMP aus folgenden Gründen nicht unterstützen: 1. Das Vertrauen in Liberalisierungen als Entwicklungsstrategie Der GMP hält an Marktöffnung, Wettbewerb und Wirtschaftswachstum als primären wirtschaftspolitischen Strategien fest. Attac sieht darin nur dann ein legitimes Mittel, wenn diese tatsächlich dazu beitragen, eine gerechte Verteilung von Ressourcen, Gütern und Dienstleistungen, soziale Sicherheit für alle Menschen, den Erhalt einer lebenswerten Umwelt für künftige Generationen sowie die Eliminierung der global bestehenden Armut voran zu treiben. Nach den Erfahrungen der letzten 20 Jahre hat sich das Vertrauen auf Marktöffnung, Wettbewerb und Wirtschaftswachstum für die Erreichung dieser Ziele vielfach als ungeeignet und zum Teil als kontraproduktiv erwiesen. Diese Lehren zieht der GMP nicht. 2. Eurozentrismus statt selbstbestimmten Entwicklungswegsstrategien Attac vermisst am GMP einen pluralistischen Ansatz, der unterschiedliche Wirtschaftsmodelle zulässt. Der "Global Marshall Plan für eine weltweite Ökosoziale Marktwirtschaft" ist vielmehr bestrebt unser westliches Wirtschafts- und Gesellschaftssystem auf die ganze Welt zu übertragen. Der Ruf nach "Stärkung der eigenverantwortlichen und unternehmerischen Fähigkeiten jedes Einzelnen" entspricht einem neoliberalen Menschenbild. Alternative Formen von Ökonomie wie die Option solidarischen, kooperativen Wirtschaftens werden ausgeblendet, was im Widerspruch zu solidarischen und kooperativen Bekenntnissen des GMP steht. Die Frage, was Europa von anderen Erdteilen lernen kann, wird nicht gestellt. Die Forderung zur globalen Durchsetzung einer Marktwirtschaft nach europäischem Vorbild ignoriert dabei, dass ungefähr ein Drittel der Weltbevölkerung noch immer in nichtkapitalistischen, nichtmarktwirtschaftlichen Gesellschaftsmodellen lebt. Ob Integration in den Weltmarkt für alle diese Menschen die beste Strategie darstellt ist fraglich und sollte jedenfalls von ihnen selber entschieden werden. 3. Ausblendung von Zielkonflikten Um niemanden vor den Kopf zu stoßen, werden alle Vorschläge im GMP generell als WinWin Lösung präsentiert. Auch wo dies völlig unhaltbar ist. So ist es wissenschaftlich nicht haltbar zu behaupten, dass sich eine Vervielfachung des Weltsozialproduktes durch ein "globales Wirtschaftswunder" mit der Beschränktheit der Ressourcen der Erde verträgt. Wir leben in einer Welt, in der ein Fünftel der Menschen 4/5 der Ressourcen verbrauchen... Privatpersonen ein Vermögen besitzen, welches das zusammengerechnete BSP von 48 Staaten übersteigt. Ein Wandel zu einer Nachhaltigen Entwicklung kann nicht über ein "globales Weltwirtschaftswunder" geschehen und es ist falsch, dass alle materiell gewinnen würden. 4. Ausblendung der Machtungleichgewichte Der GMP erkennt zwar Interessensgegensätze zwischen Industrie- und Entwicklungsnationen ­ die vorgeschlagene Lösung beschreibt jedoch nur, was ohnedies gefordert wird: der Süden soll als Gegenleistung für Strukturhilfen und erleichtertem Marktzugang den Forderungen des Nordens nach Handelsliberalisierungen sowie Umwelt- und Sozialstandards zustimmen. Diese Forderungen sind jedoch nicht neu und werden seit jeher bei allen internationalen Verhandlungen gestellt. Der Punkt ist viel mehr, dass es Industrienationen gelang, einseitig ihre Interessen an Marktöffnung für ihre Konzerne weltweit durchzusetzen. Er verurteilt nicht den Einfluss internationaler Konzerne bei solchen Verhandlungen über internationale Abkommen (z.B: GATT, MAI, GATS, TRIPS). Obwohl zwar rhetorisch der Marktfundamentalismus erfreulich verurteilt wird, vertraut der GMP letztlich wieder auf die gleichen Institutionen wie die Weltbank, den IWF und die WTO und möchte Ihre Rolle sogar noch stärken. Aus der Sicht von Attac ist es notwendig, Zielkonflikte (wie eben Wirtschaftswachstum und Umweltverbrauch) unverschönt offen zu legen. Weiters ist eine unbeschönte Analyse der realen Machtverhältnisse und Interessensgegensätze zwischen Industrie- und Entwicklungsländern aber auch zwischen den sozialen Schichten innerhalb der Staaten eine Mindestvoraussetzung für eine Reformdiskussion, die nicht an der Realität vorbei geht. 5. Fehlende Zusammenarbeit mit Süden und sozialen Bewegungen Die Zusammenarbeit mit den Menschen, denen der GMP eigentlich nützen will, ist nicht erkennbar. Der GMP ist eine Top-Down Initiative des Nordens, welche nicht von Millionen Betroffenen und sozialen Bewegungen des Südens ausgeht, sondern von politischen Eliten des Nordens. Obwohl er viele Forderungen übernimmt, erklärt er sich auch nicht solidarisch mit der weltweiten globalisierungskritischen Bewegung (Frauen-, Ökologie-, Landlosenbewegung usw.), die sich bei den Weltsozialforen versammelt. 6. Keine Genderperspektive Der GMP setzt es sich zum Ziel, die Armut auf der Welt zu bekämpfen. Diese Armut ist weiblich. Dies wird vom GMP weder in der Analyse benannt noch in den Forderungen entsprechend berücksichtigt. (Vgl. u.a. http://www.einefueralle.at) 7. Fehlendes Eintreten für öffentliche Dienstleistungen und gegen Privatisierungen Attac vermisst jegliche Forderung nach einem Privatisierungsstopp wie auch ein Eintreten für den Erhalt öffentlicher Dienstleistungen. Im Gegenteil werden Kernsätze der Privatisierungsbetreiber im GMP übernommen. Die "Stärkung der eigenverantwortlichen und unternehmerischen Fähigkeiten jedes Einzelnen" - welche stets als Begründung für die Auflösung von solidarischen Sicherungssystemen dient ­ ist eine zentrale Forderung der GMP Initiative. 8. Allheilbringende Direktinvestitionen: Ausländische Direktinvestitionen werden undifferenziert als Allheilmittel dargestellt, die oftmals problematischen Auswirkungen auf Entwicklungsländer werden verschwiegen. Investitionen können sowohl Wohlstand wie auch Verarmung bringen, wie seit Jahren im World Investment Report der UNCTAD nachgelesen werden kann. So geht es etwa bei den meisten Investitionen in den ärmsten Entwicklungsländern um Rohstoffabbau, wo Umweltzerstörung, fehlende Wertschöpfung, fehlende Budgetmittel durch Steuerbefreiungen für ausländische Unternehmen und soziale Konflikte um Land und Ressourcen oft Hand in Hand gehen. 9. Vertrauen in CSR Grundsätzlich vertraut der GMP u.a. auch in die freiwillige Selbstverpflichtung aller Akteure (CSR, Global Compact). Attac sieht in unverbindlichen Selbstverpflichtungen größtenteils bessere PR Initiativen und tritt für demokratisch festgelegte und verbindliche gesetzliche Regelungen ein. 10. Systemstützung Das Europäische Wirtschaftsmodell soll weltweit ausgedehnt und so eine globale Marktwirtschaft durchgesetzt werden, wenn auch sozial und ökologisch entschärft. Grundlegende kapitalistische Glaubenssätze wie Wettbewerb, Marktliberalisierung und Privatisierung werden hingegen nicht aufgegeben. Letztlich versäumt der GMP damit strukturelle Ursachen für Umverteilung, Naturausbeutung und die Erpressung schwacher Interessensgruppen zu benennen und ihnen zu entgegnen. Die Aufhebung der globalen Machtungleichgewichte wird nicht angestrebt. Die herrschende Weltwirtschaftsordnung sowie die Ideologie des Neoliberalismus werden damit zwar rhetorisch kritisiert ­ in den konkreten Forderungen jedoch gestützt und in einigen Bereichen sogar gefördert. Konklusio Eine grundsätzliche Systemkritik wie sie Attac und viele globalisierungskritische Gruppen weltweit erheben, führt zu keinen schnellen Win-Win-Versprechungen. Es führt aus der Sicht von Attac aber auch keine Abkürzung an einer unverschönten Systemkritik und -reform vorbei. Daher kann Attac den GMP nicht unterstützen. Der Vorstand im Auftrag der bundesweiten AktivistInnenversammlung www.attac.at/uploads/media/GMP_Position_von_Attac_04.pdf Links: http://www.attac.at http://www.globalmarshallplan.org http://www.oneworld.at/AGEZ/Positionspapier%20GMP%20November%202004.pdf =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX -- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Mar 4 11:27:15 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 04 Mar 2006 11:27:15 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 361 - P. Laenui: Hawaii lands for peace, not war. Message-ID: <6.2.1.2.0.20060304112624.033260b0@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 361: Poka Laenui: Hawaii lands for peace, not war. U.S. military has no "right" to train for combat on any Hawaiian soil. Non-violent resistance gainst the misuse of the Makua Valley. Bad Ischl, 4.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Hawaii lands for peace, not war. Makua is for Peace, not War by Poka Laenui U.S. military has no "right" to train for combat on any Hawaiian soil. Following U.S. aggression against Hawaii in 1893, any "right" the U.S. holds in Hawaii is nothing more than rhetoric masking for reality. (See General Assembly resolution 3314 (XXIX) of 14 December 1974: Definition of Aggression in which it states, Article 1 Aggression is the use of armed force by a State against the sovereignty, territorial integrity or political independence of another State . . . Article 5 1. No consideration of whatever nature, whether political, economic, military or otherwise, may serve as a justification for aggression. 2. A war of aggression is a crime against international peace. Aggression gives rise to international responsibility. 3. No territorial acquisition or special advantage resulting from aggression is or shall be recognized as lawful.. emphasis added.) It follows, therefore, that Makua's "legally" leased to the U.S. government is nothing more than manipulation between the Feds and the State. I'm against U.S. military training, not only because such activity despoils the cultural, religious and environmental nature of the land. I'm against it because of the grand lies now being perpetrated in Hawaii about the U.S. commitment to peace and its war against terrorism. Those are merely slogans tossed around as if cheerleading for a football team. The U.S. is not committed to peace. It is instead committed to its own expansion in order to enjoy its "thriving global economy." And it hopes to accomplish this expansion through the suppression of all peoples who possess the goods or services for this economy but who oppose U.S. control. Why should Hawaii support a war in Iraq where it is clear the U.S. had no business attacking that nation in the first place? War on terrorism? How was Iraq committing terrorism against the U.S.? If anything, it has been and continues to be the reverse. It is none other than the U.S. who is committing terrorism against the people of Iraq on a daily basis ­ bombing homes and villages, killing hundreds of innocents, than pasting a label of "suspected insurgent strongholds." The U.S. had no business going into Iraq in the first place, and that being the case, it has no business remaining there another day. Live-fire training at Makua for duty in Iraq? Give me a break. The Iraqis fighting back are using home-made explosive and small arms. U.S. armaments are a hundred times more powerful than theirs. What further "live-fire" training does the U.S. Army need? Yes, the U.S. is indeed a nation at war! But it is not "global terrorism" who is the enemy. The enemies are the ghosts of U.S. past and of U.S. present. The U.S. war is nothing more than young and poor fools made into soldiers to hold onto the ill-gotten gains of corporate America. The U.S. is finally being called upon to answer for its past and present deeds. It is being called upon to come face to face with its greed. To win this war, the U.S. must resort to the ultimate weapon ­ Truth. It must turn to the ultimate force ­ Love. It must take the long path to peace ­confession and beg for forgiveness. The United States of America can no longer take the path of exceptionalism, but must accept that it too is bound by the rules of fair play, justice and humanity. Meantime, leave Hawaiian lands alone. Poka Laenui is a Viet Nam era Air Force veteran. He addressed the United Nations' General Assembly in 1992 where he was recognized as one of 5 pioneers in the advancements of Indigenous People's rights in the world. He is a licensed attorney and radio talk-show host of Hawaiian Potpourri, Sunday evenings, 1080 AM. ------------------------------------------------------------------------------------ To the "Honolulu Advertiser": Exclusive for Advertiser's "Island Voices" (in response to Monday's Column "Amy's use of Makua Valley is Critical") I have sent this editorial piece originally to the Hawaiian newspaper "Honolulu Advertiser", but without response. Therefore, I am sending it through the internet system inviting your comment or suggestion for further distribution. Mahalo for your review. Poka Laenui , www.opihi.com/sovereignty =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Sat Mar 4 15:03:11 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 04 Mar 2006 15:03:11 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 362 - RB 120 - Inhalt, Einleitungen Message-ID: <6.2.1.2.0.20060304145403.02b5c8d0@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 362: Rundbrief Nr. 120 (1/2006), 30. Jhg., Februar 2006 - Inhalt; Einleitungen von Maria und Matthias Reichl; Mitgliedsbeitrag inkl. Rundbrief; Impressum u. Blattlinie. Bad Ischl, 4.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== 120. Rundbrief (1/2006), 30. Jhg., Februar 2006 Inhalt: Inhalt; Einleitungen von Maria und Matthias Reichl; Impressum: Offenlegung - Blattlinie. (Info 362) Matthias Reichl: Alternativen zum oder im Europa - EU-Ministertreffen in Österreich; Positionspapier zum Treffen der EU-AußenministerInnen 10. - 11. März 06 in Salzburg; Vaclav Havel über ausländische Investoren. (Info 363) Leo Gabriel: Das andere Amerika, Geschichte und Wirklichkeit eines historischen Prozesses, "Sozialismus oder Tod": das VI. Weltsozialforum in Caracas. (Info 357) Jean Ziegler: Die Weltordnung des globalisierten Raubtierkapitalismus. (Info 364) Buchtipps. (Info 365) Christina Hacker: Die Atomlobby verhöhnt die Opfer. (Info 366) Für eine grundlegende Wende in der Energiepolitik. Erklärung zum 20. Jahrestag des Super-GAUs von Tschernobyl am 26. April 2006. (Info 367) Norman Solomon: Martin Luther Kings Vermächtnis erstickt unter den freundlichen Worten. (Info 368) Rechtsberatung - die Solidaritätsgruppe. (Info 369) Termine. (Info 359) Matthias Reichl: Kritik am "Global Marshall Plan"; Position von Attac Österreich zum Global Marshall Plan (GMP). (Info 360) Matthias Reichl: WTO-Diktat für Genpflanzen; verfassungswidrige Genpflanzen; Kriminalisierung in den USA und Hongkong. (Info 370) Liebe Freunde! Heuer sind es schon 20 Jahre seit dem Atomunfall in Tschernobyl und statt einem Ausstieg aus der Atomenergie als logischer Folge, versuchen heute schon wieder Wissenschaftler die Folgen herunterzuspielen (siehe Info 366). 2006 ist auch das Jahr in dem Österreich bis Ende Juni die EU-Präsidentschaft übernimmt. Viele Veranstaltungen wollen daher auf die Arbeit und Missstände in der EU hinweisen. Wir hoffen euch bei der einen oder anderen Informations- oder Demonstrations-Veranstaltung zu treffen (siehe auch Info 363 und 359). Das heurige Jahr forderte schon viel Kraft um den Schnee rund ums Haus zu bändigen. Wir danken allen die sich nach unserem Befinden erkundigten nachdem tagelang in den Medien berichtet wurde wie Bad Ischl als Schneekatastrophengebiet mit Hilfe von Feuerwehren und Freiwilligen befreit wurde. Wir haben gut überlebt. Nach einigen Tagen Tauwetter kommen wohl mehr und mehr Schäden zum Vorschein und nicht nur abgebrochene Ästen unserer Obstbäume auch einige Dachrinnen, Schornstein- und Dachziegel unseres Nebengebäudes konnten die Schneelast nicht aushalten. Da es noch immer, bzw. schon wieder weiterschneit, wissen wir noch nicht wieviel Schaden wir tatsächlich haben werden. Derzeit platzt unser Haus aus allen Nähten und die Bücher und Zeitschriften können nicht mehr übersichtlich untergebracht werden. Unser Nebengebäude ist, nicht nur nach den Schneeschäden vom heurigen Winter, reparatur- uns ausbaubedürftig. Daher suchen wir Leute die uns helfen eine Lösung zu finden ev. das Nebengebäude auszuräumen und zu reparieren um dort unser Archiv übersichtlicher unterbringen zu können. Als einzige Alternative dazu gibt es nur ein radikales Entsorgen der Materialien. Wer Interesse daran hat, eventuell auch einen Flohmarkt zu organisieren, kann sich umgehend melden. Wir haben auch noch einige Schuhmachernähmaschinen und anderes Werkzeug welches wir gerne verkaufen möchten. Helfen könnt ihr uns auch mit Containern, Zelten, Wohnwägen oder anderen provisorischen Unterbringungsmöglichkeiten für die Zeit der Dachrenovierung. Auch Baumaterialien und Geld für Handwerker werden benötigt. Vorerst sammeln wir alle Vorschläge, damit wir, wenn die Schneeberge rund um unser Haus weggeschmolzen sind, die Arbeiten angehen können. Da es mir Leid täte die so lange gesammelten Materialien einfach wegzuwerfen hoffe ich sehr, dass ihr uns helfen könnt eine passende Lösung zu finden. Ich danke euch für jede Hilfe. Da ich im Jänner nach Belgien (um meiner Mutter nach ihrer fast 2 monatigen Krankenhausaufenthalt etwas zu helfen) und die letzten Wochen öfters zur Heil- und Unterwassertherapie (für mein Knie) zum Hanuschhof nach Bad Goisern gefahren bin, habe ich die Verwaltungsarbeit etwas aufschieben müssen. So bitte ich alle die noch nicht Abo 2006 bei ihrer Adresse finden, ihren Beitrag so bald wie möglich zu überweisen, damit ich nicht zu viele Mahnungen schicken muss. Herzlichen Dank insbesondere allen die schon bezahlt haben. Ich wünsche euch einen schönen Frühling, Friede, Kraft und Freude Maria Reichl ---------------------------------------------------------------------- Liebe Freunde, wie die Maria leide auch ich unter den Schneemauern rund um unser Haus und den Papierbergen im Haus. Die Kälte behindert die Schneeschmelze und damit auch die Arbeiten an unserem Nebengebäude. Im Vergleich zu manchen neuen Gebäuden, die unter der Schneelast einstürzten wurde das unsere - vor 50 Jahren - ziemlich solide gebaut, angepasst an die zeitweise extremen Verhältnisse. Gebaut von einem Zimmermann - einem Freund meines Vaters - und ihm. Freunde, die in den vergangenen Monaten den Neubau ihres Reihenhauses kontrollierten, hatten große Schwierigkeiten, gegenüber dem örtlichen Bauunternehmer ihre baulichen und ökologischen Forderungen durchzusetzen. Ist es der Konkurrenzdruck, möglichst billig zu bauen oder einfach Ignoranz? Diese Faktoren werden umso gravierender, wenn die vom EU-Parlament beschlossene EU-weite Dienstleistungsrichtlinie eine weitgehende Marktöffnung für alle EU-Länder erlaubt. Noch dazu wenn dabei soziale und Konsumentenschutz-Faktoren nicht berücksichtigt werden! Wie kann der Kunde seine (Garantie-)Forderungen gegenüber Firmen durchsetzen, die in fernen Ländern residieren, konkursreif oder gar nur Scheinfirmen sind? (Ähnliches gilt auch für inländische Unternehmen!) Der Österr. Gewerkschaftsbund hat sich im Jänner bei seiner Kundgebung zur Konferenz der EU-Sozial- und Arbeitsminister vor allem auf das Lohndumping und arbeitsrechtliche Aspekte konzentriert. Daher ist es wichtig, dass soziale Basisbewegungen umfassender argumentieren. Auch wir beteiligen uns - entsprechend unseren eingeschränkten Ressourcen - an den alternativen Begleitveranstaltungen zu den EU-Ministerkonferenzen, z.B. im Salzburger "Netzwerk gegen ein EUropa der Konzerne und Militärs" und für den 30. März in Bad Ischl (siehe Info 363). Wie schon in den vergangenen Jahren verdrängen meist aktuelle - politische und ökologische - Katastrophen die Beratungen der oft ratlosen EU-Experten über zukunftsweisende Alternativen zur vorherrschenden Machtpolitik. (Unser exklusiver Karikaturist Manfred Madlberger liefert dazu im gedruckten Rundbrief die treffenden Illustrationen.) Motivierende Alternativen erwarten wir uns von den "Alternativas" -Begegnungen der Basisbewegungen aus Europa und Lateinamerika im Mai in Wien (siehe Info 359). Leo Gabriels bewegender Bericht vom kontinentalisierten World Social Forum (WSF) in Caracas (Venezuela), erweitert durch seine Einschätzung von sozialen Befreiungsprozessen in Lateinamerika, findet ihr im Info 357. Leo war auch Anfang Jänner maßgeblich am Planungstreffen für das nächste Europäische Sozialforum (Anfang Mai in Athen) beteiligt. Trotz mancher ermüdender Streitgespräche über organisatorische und ideologische Differenzen waren auch für mich die Begegnungen und Netzwerkkontakte fruchtbar. Leider werde ich aus finanziellen, aber auch kräfteokonomischen Gründen nicht nach Athen reisen und mich statt dessen auf das Wiener EU-Lateinamerika-Treffen konzentrieren. Über die Ereignisse bei dem WTO-Gipfeltreffen in Hongkong kann ich nur kurz (im Info 357) berichten und auf Originaltexte im E-Rundbrief hinweisen. Der juristische Streit zwischen WTO und EU betreffend gentechnisch veränderte Pflanzen betrifft uns alle und macht auch die Macht- und Gewaltstrukturen sichtbar. Umso mutiger sind jene Gentechgegner in Frankreich und Deutschland, die es wagen, die Anpflanzungen zu zerstören. Wie die Gentechlobby selbst führende Politiker wie den ex-EU-Kommissar für Landwirtschaft, Franz Fischler indoktriniert, konnten wir kürzlich bei einer Diskussion in Salzburg erfahren, bei der er für den "Global Marshall Plan" Werbung machte. Unseren kritischen Kommentar dazu findet ihr - ergänzt durch die Erklärung von Attac Österreich - im Info 360. Jene Atomgegner, die den Versprechungen von führenden Politikern Glauben schenkten, sie würden unsere Forderungen nach einem Ausstieg aus der Atomenergie (und -rüstung) tatkräftig unterstützen, wurden eines Schlechteren belehrt. Mit den erschütternden Erkenntnissen nach 20 Jahren Tschernobyl-Katastrofe (und weiteren an anderen Orten) ergibt dies besorgniserregende Aussichten in die Zukunft (siehe Infos 366, 367 und 359). Über andere brisante Entwicklungen - wie die Kriegsdrohung gegen Iran, die sozialen Hintergründe des Streits über die "Mohammed-Karikaturen" und die verschärfte Unterdrückung von Palästinensern durch Israel und die USA - haben wir (und werden weiter) im E-Rundbrief berichtet. Weiterhin werde ich im überregionalen "Freien Radio" (Salzkammergut) an jedem ersten und dritten Donnerstag ab 19:00 eine halbe Stunde lang Beiträge dazu bringen. Übrigens freuen wir uns, dass die Bad Ischler Filmwoche - mit einigen entwicklungspolitischen Filmen - von insgesamt 2000 Interessierten besucht wurde. Wir hatten dazu ein Infoblatt über "Globalisierung" zusammengestellt und es bei anschließenden Diskussionen verteilt. Den nächsten Rundbrief kann ich hoffentlich schon mit einem Blick auf blühende Bäume statt auf Schneemauern redigieren. Euer Matthias Reichl ---------------------------------------------------------------------------------- Empfohlener Kostenbeitrag für Rundbrief : Jahresabo inkl. e-Rundbrief € 15,- / Einzelexemplare € 4,- Jährlicher Mitgliedsbeitrag für ordentliche Mitglieder: € 40,- Erwerbstätige, Lebensgemeinschaften und Familien € 16,- Erwerbslose für außerordentliche Mitglieder: mindestens € 80,- für unterstützende Mitglieder: in freiwilliger Höhe Beitrittsgebühr: Einmaliger Beitrag in gleicher Höhe wie der jährlicher Mitgliedsbeitrag. (Siehe oben - gilt als 1. Mitgliedsbeitrag) ---------------------------------------------------------------------------------- IMPRESSUM: Inhaber, Herausgeber und Redaktion: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl. Eigenvervielfältigung (Layout und Druck: Maria Reichl). Verlagsort: Bad Ischl. Offenlegung nach § 25 Mediengesetz Mitglieder des Vorstandes: Maria und Matthias Reichl, und Gerhard Winkler Blattlinie: Mitteilungen des Vereins "Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit". Der Inhalt orientiert sich am Vereinszweck: Zweck (§ 2 der Statuten) Der Verein strebt nach Gemeinnützigkeit und ist nicht auf materiellen (wohl aber auf geistigen) Gewinn ausgerichtet. 1) Zweck und Ziel des Vereins ist es mitzuhelfen, eine einfache gewaltfreie Lebensweise zu entwickeln. 2) Ausgehend davon, dass jedes einzelne Mitglied sich mit der Änderung seiner eigenen Lebensweise befasst, wird in Solidarität mit anderen angestrebt, dass sich diese Veränderung auf alle Bereiche der Gesellschaft auswirkt. Dabei wird angestrebt, dass diese Alternativen in konkreten Modellen praktisch realisiert werden (z.B. Erziehung, Bildung, Zusammenleben, Religion, Beruf, aber auch in Bereichen von Wirtschaft, Technik, Umweltschutz, Verteidigung und anderen gesellschaftspolitischen Bereichen). 3) Eine weitere Aufgabe ist die Verteidigung und Weiterentwicklung der Menschenrechte und ähnlicher Gesetze. Einzelne bzw. Gruppen, die von der Verletzung ihrer Rechte betroffen sind, sollen in ihren Bemühungen um Gerechtigkeit unterstützt werden. ---------------------------------------------------------------------------- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Sat Mar 4 15:54:06 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 04 Mar 2006 15:54:06 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 363 - RB 120 - Alternativen zum oder im EUropa Message-ID: <6.2.1.2.0.20060304153502.02b65eb0@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 363: Matthias Reichl: Alternativen zum oder im EUropa, EU-Ministerkonferenzen in Bad Ischl, Salzburg, Bregenz; Netzwerk gegen ein EUropa der Konzerne und Militärs: Positionspapier zum Treffen der EU-AußenministerInnen 10. - 11. März 06 in Salzburg; Vaclav Havel (CZ) über ausländische Investoren. Bad Ischl, 4.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Alternativen zum oder im EUropa In meiner Einleitung (Info 362) habe ich unser Engagement für alternative, gewaltfreie Informations- und Protestaktionen begründet. Bei zwei Anlässen sind wir direkt beteiligt. Über weitere Initiativen an anderen Orten informieren wir in den Veranstaltungshinweisen im Info 359. Die Liste der EU-Ministertreffen findet ihr im Info 336. EU-Jugendminister vom 29. - 31.3.06 in Bad Ischl In der "Sonntags-Rundschau" vom 26.2.06 wird berichtet, dass als einziger "Jugendvertreter" der österreichischen Bundesjugendvertretung Mario Lindner - Jugendsekretär im Österr. Gewerkschaftsbund - (neben 115 Delegierten aus EU-Ländern, den Beitrittskandidaten und auch Island, Liechtenstein, Norwegen u. Schweiz) zur EU-Konferenz eingeladen ist. Auf Wunsch der Sozialministerin Haubners dürfen auch einige Ischler Jugendliche am Rande mit dabei sein. Übrigens berichtet die oben genannte Zeitung auch über die prekäre Beschäftigungssituation in unserer Region und dass in einer Umfrage 62% der Jugendlichen keine berufliche Zukunft in dieser Region sehen. Der EU-Rat im März wird den europäischen Pakt für mehr Wachstum und Beschäftigung um einen Jugendpakt ergänzen. Mit 19 Prozent ist die Jugendarbeitslosenrate derzeit in Europa doppelt so hoch wie die durchschnittliche Arbeitslosenrate. Das Motto lautet: "Jugend kann nicht warten - Youth can't wait!". Die Forderungen der Jugendvertreter konzentrieren sich auf drei Kernbereiche in der europäischen Jugendpolitik: "Arbeit, Bildung und Mitbestimmung in der Politik". Eine Studie des Österr. Instituts für Jugendforschung trägt den Titel "Die Jugend ist die Zukunft Europas - aber bitte noch nicht jetzt". Die Schwerpunkte der jugendbewegten - außerparteilichen - Engagierten sind bekannt: "gegen Krieg und Bildungsabbau, für Umweltschutz". Doch diese Themen scheinen in der EU-Jugend-Konferenz nicht auf. So müssen eben wir am Freitag, 30. März im Stadtzentrum von Bad Ischl nachmittags außerhalb dieses illustren Treffens umso nachdrücklicher darauf hinweisen, welche politischen Entscheidungen und Prozesse in den EU-Gremien diese Grundbedürfnisse von jung und alt gefährden. Der bekannte Wiener Schauspieler und Regisseur Hubert Kramar will dazu eine "Brandrede" beisteuern. Weitere Informationen dazu im Begegnungszentrum, Tel. 06132-24590, www.begegnungszentrum.at EU-Außenminister am 10. und 11.März in Salzburg Über die Details der alternativen Veranstaltungen zwischen 3. und 11.3. informieren wir im Info 359. Das Salzburger "Netzwerk gegen ein EUropa der Konzerne und Militärs" - in dem auch wir mitarbeiten - hat dazu ein Grundsatzpapier erarbeitet. Positionspapier zum Treffen der EU-AußenministerInnen 10. - 11. März 06 in Salzburg Aus Anlass der österreichischen EU-Präsidentschaft haben sich mehr als 20 Nicht-Regierungs-Organisationen in Salzburg zu einem Netzwerk gegen ein EUropa der Konzerne und Militärs zusammengeschlossen. Die Mitglieder dieses Netzwerks stehen der Außenpolitik der Europäischen Union kritisch gegenüber. Diese besteht nicht aus einer aktiven globalen Friedens- und Entwicklungspolitik, sondern manifestiert sich in einer zunehmend aggressiven Einflussnahme rund um den Globus, um der Wirtschaft Märkte zu sichern und zu erschließen. Gleichzeitig rüstet die EU massiv auf. Außenwirtschaftspolitik Die im Jahr 2000 beschlossene "Lissabon-Strategie" will die EU "bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt" machen. Was in keiner nationalen Verfassung bisher festgeschrieben wurde, nämlich die Wirtschaftsform einer Region, ist im EU-Verfassungsvertrag festgelegt. So geht schon aus Artikel I-3 (2) das neoliberale Credo hervor: "Die Union bietet ihren Bürgerinnen und Bürgern ... einen Binnenmarkt mit freiem und unverfälschtem Wettbewerb." Artikel III-292 (2)e) verlangt: "die Integration aller Länder in die Weltwirtschaft zu fördern, unter anderem durch den schrittweisen Abbau internationaler Handelshemmnisse". Damit wird die bisherige EU-Politik festgeschrieben, welche den Konzernen, landwirtschaftlichen Großbetrieben und Investmentfonds den ganzen Globus als so genannten "offenen Markt" zur Profitmaximierung zur Verfügung stellt. Dies hat verheerende Folgen für die Arbeits- und Lebensverhältnisse der großen Mehrheit der Bevölkerung, und zwar nicht nur in "Entwicklungsländern" auch in den "Industrienationen". Existenzgrundlagen wie Arbeitsplätze, Gesundheits- und Bildungswesen und die Umwelt werden in großem Maße gefährdet und vernichtet. Aufgrund dieser EU-Politik wächst weltweit die Kluft zwischen Arm und Reich; besonders Frauen leiden unter einer steigenden Verarmung. "Verteidigungspolitik" Das Wirtschaftsmodell der EU, in der nur ein kleiner Teil der Weltbevölkerung lebt, basiert auf einer überproportionalen Aneignung und Ausbeutung der globalen Ressourcen. Dabei ist die Beherrschung der Politik durch die Wirtschaft das entscheidende Problem, denn sie schwächt die demokratischen Mitbestimmungsmöglichkeiten der Menschen. Die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) dient der militärischen Absicherung der ökonomischen Interessen der EU. Zur Sicherung von Ressourcen für die Produktion, vor allem strategischer Rohstoffe wie Erdöl, als auch zum Schutz der bestehenden und neuen Märkte wird bis zur vollen Kriegsbefähigung aufgerüstet. Die Instrumentarien der GASP/GSVP (Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik) sind die hoch dotierte Rüstungsagentur sowie die sich im Aufbau befindende EU-Armee - deren vorderste Front die Schlachtgruppen (battle-groups) bilden welche bis 2010 ihr Leitziel (headline goal), nämlich die weltweite Kriegstauglichkeit erreicht haben soll. Entwicklungspolitik Entwicklungspolitik ist in ihrer Verknüpfung mit dem Außenhandel zu sehen. Folgende Aufgabe wäre zu erfüllen: "Es kommt nicht darauf an, den Menschen der Dritten Welt mehr zu geben, sondern ihnen weniger zu stehlen." (Jean Ziegler) Die derzeitige Entwicklungspolitik ist aber der Außen- und Sicherheitspolitik untergeordnet. Marktliberalisierung, günstiges Investitionsklima für transnationale Konzerne, wirtschaftliche "Partnerschafts"-Verträge, Abschaffung der Einfuhrzölle usw. Der Umgang mit der Verschuldung wird im Sinne der neoliberalen Bedingungen von Welthandelsorganisation und Weltbank abgewickelt, was den ‚armen' Ländern oft jede Entscheidungsfreiheit nimmt und die betroffenen Menschen immer mehr in die Armut treibt. Insbesonders Frauen werden durch die globalisierte Konkurrenzwirtschaft massiv benachteiligt und sind in ihren Lebensgrundlagen bedroht. Ursprüngliche Wirtschaftsformen (Subsistenzwirtschaft, Gemeinschaftsbesitz, Solidarökonomien) werden zerstört. Forderungen an die EU-AußenministerInnen Wir fordern eine Politik der globalen Solidarität. Darunter verstehen wir eine EUropapolitik, die zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensverhältnisse der bisher benachteiligten Mehrheit der (Welt-)Bevölkerung führt. Dazu gehören: Friedenspolitik, die auf Dialog, gewaltfreier Konfliktlösung und der Entmilitarisierung der Internationalen Beziehungen basiert. Die EUropäische Entwicklungspolitik darf nicht, wie im "Europäischen Konsens" im November 2005 beschlossen, der Außen- und Wirtschaftspolitik untergeordnet werden, sondern muss diese vielmehr bestimmen, um das oberste Ziel, die Armutsbekämpfung zu erfüllen. Ein wesentlicher Schritt dazu ist ein wirkungsvoller Schuldenerlaß. Die EU soll an einer Spirale der Abrüstung drehen und friedliche Lösungen für den Globus entwickeln. Statt einer Rüstungsagentur fordern wir eine Friedensagentur. Wir fordern auch eine Menschenrechtsagentur, die dafür Sorge trägt, dass Menschenrechtsverletzungen in Europa und weltweit zurückgedrängt werden. Wir stellen der herrschenden Praxis des Neoliberalismus und den Interessen des militärisch-industriellen Komplexes menschenwürdige Alternativen entgegen. Wir wollen kein EUropa der Konzerne und Militärs! Wir wollen ein EUropa des Friedens, der globalen Solidarität und der Menschenrechte! Salzburger "Netzwerk gegen ein EUropa der Konzerne und Militärs", www.netzwerkEUkritik.at. Weitere Texte zur EU-Politik u.a. von Werkstatt Frieden & Solidarität Linz, www.werkstatt.or.at und GewerkschafterInnen gegen Atomenergie und Krieg, Schlüsselg. 11/34, 1040 Wien. EU-Verkehrsminister-Konferenz in Bregenz (Vorarlberg) v. 2. - 3.3.06 GLOBAL 2000 hängt Stopp-Schild für LKW auf Tagungsgebäude - Sicherheitsverbesserungen für die Opfer abseits der Straße gefordert Neue Tagesordnung überreicht Bregenz (2.3.2006). Die österreichische Umweltorganisation GLOBAL 2000 kritisiert anlässlich des heute beginnenden Verkehrsministerrats die Verkehrspolitik der EU und überreicht den EU-Verkehrsministern eine ökologisch und gesundheitsorientierte Tagesordnung für das Gipfeltreffen. "Die EU-Verkehrspolitik steckt in der Sackgasse und weiß keinen Ausweg aus der zunehmende Belastung der Umwelt und Gesundheit durch den Straßenverkehr. Es ist bezeichnend, wenn die Verkehrsminister jetzt über Sicherheitsverbesserungen auf der Straße streiten, aber für die Opfer abseits der Straße keinen Finger rühren. Deshalb fordern wir mit unserer Aktion, dass die negativen Umwelteffekte des Straßenverkehrs umgehend auf die Tagesordnung des EU-Gipfels gesetzt werden". GLOBAL 2000 hat das Tagungsgebäude mit Kletterern bestiegen und mit einem 40 Quadratmeter großen Stopp-Schild für LKW versehen. Die Aktion wurde mittlerweile von der Polizei gewaltfrei beendet. aus: www.global2000.at ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Vaclav Havel über ausländische Investoren. Der frühere tschechische Präsident Vaclav Havel hat auf dem "Forum für junge Eliten" in Prag die "fieberhafte Jagd" der mitteleuropäischen Länder auf Investoren kritisiert. "Unsere Städte sind umzingelt von Gewerbegebieten, die wir den Ausländern wie eine Prostituierte anbieten. Wenn der Investor dann nach fünf Jahren wegen niedrigerer Löhne nach Pakistan zieht, ist kein Feld mehr übrig, keine Wiese, kein Wald, kein Dorf, keine Stadt. Als Erbe unserer Kurzsichtigkeit bleibt dort nur ein postmodernes Nichts." Zeitung "Pravo", Prag, www.pravo.cz =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Sat Mar 4 18:06:30 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 04 Mar 2006 18:06:30 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 364 - RB 120 - J. Ziegler: Raubtierkapitalismus Message-ID: <6.2.1.2.0.20060304180126.02b631d0@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 364: Rundbrief Nr. 120 - Jean Ziegler: Die Weltordnung des globalisierten Raubtierkapitalismus; Leo Gabriel/ LATAUTONOMY (Hg.): Politik der Eigenständigkeit. Lateinamerikanische Vorschläge für eine neue Demokratie. (Buchhinweis). Bad Ischl, 4.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Die Weltordnung des globalisierten Raubtierkapitalismus Jean Ziegler (Zitate aus einem Interview) Die neuen Feudalherren sind weder auf die Staaten noch auf die UNO angewiesen. Welthandelsorganisation (WTO), Weltbank und Internationaler Währungsfonds genügen ihnen als willige Söldner ihrer Strategien. Sie preisen alle die gleichen Instrumente: Man muss privatisieren. Sie scheuen Fülle und Verfügbarkeit der Güter, das beeinträchtigt den Maximalprofit. Sie wollen sich nun auch der Natur bemächtigen, der Wasserquellen vor allem, und Leben - die genetischen Eigenschaften der Pflanzen und Tiere - zu ihrem alleinigen Nutzen patentieren lassen... 100.000 Menschen sterben täglich an Hunger oder seinen unmittelbaren Folgen - meist in den 122 Ländern der Dritten Welt, in denen 4,8 Milliarden Menschen leben. Hunger ist zu einer Massenvernichtungswaffe geworden. Dabei sagt derselbe Welternährungsbericht, der diese Opferzahlen vorlegt, dass die Weltlandwirtschaft in ihrer heutigen Entwicklungsstufe ohne Problem 12 Milliarden Menschen, das Doppelte der gegenwärtigen Weltbevölkerung, ernähren könnte - bei 2700 Kalorien pro Tag. Es gibt keine Fatalität. Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet. Die Weltordnung des globalisierten Raubtierkapitalismus ist nicht nur mörderisch. Sie ist auch absurd. Sie tötet, aber sie tötet ohne Notwendigkeit... (Karikatur: Manfred Madlberger - nur im gedruckten Rundbrief) Die EU sollte ihre riesigen Agrarsubventionen abschaffen, die Importschranken für Waren und Güter aus afrikanischen Ländern senken und die Schulden der Entwicklungsländer streichen. Die Menschen müssen in ihren Ländern ein Auskommen in Würde finden - aber nicht durch Almosen. Während die Industrieländer 2003 der Dritten Welt staatliche Entwicklungshilfe im Umfang von 54 Milliarden Dollar gewährten, mussten die gleichen Länder 436 Milliarden Dollar als Schuldendienst überweisen. Es kommt also nicht so sehr darauf an, den Menschen der Dritten Welt mehr zu geben, sondern ihnen weniger zu stehlen... Mit meinem Buch möchte ich helfen, diesen Prozess in Gang zu setzen, der in einen Aufstand verbündeter autonomer Kräfte der sich abzeichnenden planetarischen Zivilgesellschaft münden kann... Jean Ziegler: Das Imperium der Schande. 2005 C. Bertelsmann Verlag. € 19,90 (aus: "Neues Deutschland" v. 15.10.2005, www.nd-online.de) Je mehr sich die Wirtschaft universalisiert, desto mehr fragmentiert sich die Politik. Um den Angreifern der hegemonialen Wirtschaft zu widerstehen bedarf es der Autonomie, die auf einem zuverlässigen kollektiven Gedächtnis und einer festen Identität beruht. Die Widerstandskraft von Gruppen und Kulturen hängt von ihrer Homogenität, der Vitalität ihres kollektiven Gedächtnisses und der Stärke ihres ursprünglichen Kerns ab. Diese Autonomie, diese Identität, dieses Gedächtnis müssen aber lokal verwurzelt sein. Je lokaler sie sind, desto resistenter erweisen sie sich. Jean Ziegler im Buch: Leo Gabriel/ LATAUTONOMY (Hg.): Politik der Eigenständigkeit. Lateinamerikanische Vorschläge für eine neue Demokratie. 2005 Mandelbaum Verlag (siehe Buchtipps Info 365) Neben Arbeitslosigkeit und prekären Jobs stellt die Diktatur des Marktes ein enormes Defizit an demokratischer Selbstbestimmung dar. Der Ausverkauf der Politik an die globalisierte Wirtschaft führt zum Verlust an Lebensqualität in nahezu allen Bereichen. Kultur und Umwelt, Solidarität und Demokratie werden auf dem Altar einer eindimensionalen Wirtschaftsordnung, die sich als Selbstzweck begreift, geopfert. Am Beispiel von Kämpfen indigener Völker in Lateinamerika haben zwölf Forschungsinstitute auf drei Kontinenten das Konzept »Multikulturelle Autonomien« als Alternative zu in Krise geratenen Nationalstaaten entwickelt. Die Beispiele reichen von den Kuna- Indianern Panamas bis zu den nordkaukasischen Völkern Tschetscheniens. Mit politischem Engagement und wissenschaftlicher Genauigkeit weisen die AutorInnen nach, dass eine friedlichere, demokratischere und gerechtere Welt in verschiedenen Kulturen bereits Wirklichkeit ist. Eine Wirklichkeit, die es lohnt zu studieren. (Ankündigung Mandelbaum Verlag) ---------------------------------------------------------------------------- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Sat Mar 4 22:27:11 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 04 Mar 2006 22:27:11 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 365 - RB 120 - Buchtipps. Message-ID: <6.2.1.2.0.20060304222629.02b05160@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 365: Rundbrief Nr. 120 - Buchtipps. Neue Bücher und Materialien in unserer Bibliothek Bad Ischl, 4.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== BUCHTIPPS Neue Bücher und Materialien in unserer Bibliothek 1. VERGANGENHEIT - GEGENWART - ZUKUNFT - PHILOSOPHIE Heinrich Schmidinger/ Clemens Sedmak (Hrsg.): Der Mensch - ein zôon politikón? Gemeinschaft - Öffentlichkeit - Macht. 2005 Wissenschaftliche Buchgesellschaft. € 44,80 Josef M. Werle (Hrsg.): Epikur für Zeitgenossen. Ein Lesebuch zur Philosophie des Glücks. Mit Texte von Epikur, Lukrez, Cicero, Montaigne, Schopenhauer, Nietzsche, Alain und Memmi. 2002 Goldmann TB Nr. 7741. € 9,95 Mistr dialogu Milan Machovec. Sborník nedozitym osmdesatinam ceskeho filosofa. Ed.: Kamila Jindrova/ Pavel Tacheci/ Pavel Zdarsky. (Illustrierte Biographie und Texte über den tschechischen Philosophen Milan Machovec - in Tschechisch, teilweise Deutsch und Englisch.) 2005 Vydal Filip Tomas - Akropolis, Praha. Vertrieb: www.kosmas.cz. ISBN 80-86903-13-3. Kc 360,- 2. POLITIK - SOZIALISMUS - MEDIEN - KULTUR - KUNST Iann O'Flynn & David Russell: Power Sharing. New Challenges for Divided Societies. 2005 Pluto Press. £ 19.99 Leo Gabriel/ LATAUTONOMY (Hg.): Politik der Eigenständigkeit. Lateinamerikanische Vorschläge für eine neue Demokratie. Mit Projekt-Dokumentation in Spanisch auf CD. 2005 Mandelbaum Verlag. € 15,80 Päpstlicher Rat für Gerechtigkeit und Frieden: Kompendium der Soziallehre der Kirche. 2006 Verlag Herder. € 14,90 Ulrich Klemm: Freiheit & Anarchie. Eine Einführung in den Anarchismus. 2005 Edition AV. € 9,80 Kalle Lasn: Culture Jamming. Die Rückeroberung der Zeichen. 2005 orange-press. € 20,- 3. POLITISCH ARBEITEN UND ORGANISIEREN - ALTERNATIVE PROJEKTE UN System Engagement with NGOs, Civil Society, the Private Sector, and other Actors. A Compendium. 2005 Hrsg. v. UN Non-Governmental Liaison Service NGLS (Palais des Nations, CH-1211 Geneva 10). Kostenlos Barbara Rütting: ... und dennoch. Erfahrungen eines Lebens (einer deutschen Umweltschützerin, Vegetarierin und grünen Politikerin). 2005 Herbig Verlag. € 20,50 5. FRIEDE - KRIEG - MILITÄR - WEHRDIENSTVERWEIGERUNG - RÜSTUNG Michael Enßlen (Hg.): Zur Logik des modernen Krieges. Politische Strukturen und verborgene Motive. 2005 Psychosozial-Verlag. € 19,90 Andreas Zumach: Die kommenden Kriege. Ressourcen, Menschenrechte, Machtgewinn - Präventivkrieg als Dauerzustand? 2005 Aufbau TB Nr. 912. € 8,90 Paul Rogers: A War Too Far. Iraq, Iran and the New American Century. 2006 Pluto Press. £ 16.99 9. MENSCHENRECHTE - MINDERHEITEN - FLÜCHTLINGE - MIGRANTEN- SICHERHEIT - TERROR David Chandler: From Kosovo to Kabul and Beyond. Human Rights and International Intervention. New Edition. 2006 Pluto Press. £ 15.99 Hier spricht Guantánamo. Roger Willemsen interviewt Ex-Häftlinge. 2006 Zweitausendeins Verlag. € 12,90 Christoph Marischka/ Wolfgang Obenland: Friedliche Kriege. Auf dem Weg zum Weltpolizeistaat. isw Spezial-Nr. 19, Nov. 2005. IMI - Informationsstelle Militarisierung (Hechingerstr. 203, D-72072 Tübingen). € 3,- + Versand Navid Kermani: Der Schrecken Gottes. Attar, Hiob und die metaphysische Revolte. 2005 Verlag C.H. Beck. € 24,90 10. MANAGEMENT - WIRTSCHAFT - ARBEIT - LANDWIRTSCHAFT Martin Baltes (Hg.): absolute Marken - Labels - Brands. 2004 orange-press. € 15,- Sergio Bologna: Die Zerstörung der Mittelschichten. Thesen zur Neuen Selbständigkeit. 2006 Verlag Nausner & Nausner. € 19,- WIDERSPRUCH 49: Prekäre Arbeitsgesellschaft. Arbeitslosigkeit und aktivierende Sozialpolitik; Workfare, Geschlechter-Regime und Psychopolitik; Billigjobs und gewerkschaftliche Arbeitspolitik; Integration und Ausgrenzung; Ungleichheit, Armut und Grundeinkommen. 2005 WIDERSPRUCH (Postf. 652, CH-8026 Zürich). sFr 25,- Jürgen Grässlin: Das Daimler-Desaster. Vom Vorzeigekonzern zum Sanierungsfall (in Deutschland und weltweit)? 2005 Verlag Droemer. € 19,90 11. SOZIALES - RANDGRUPPEN Clemens Sedmak (Hg.): Option für die Armen. Die Entmarginalisierung des Armutsbegriffs in den Wissenschaften. 2005 Verlag Herder. € 45,- 13. UMWELT - NATURSCHUTZ - GENTECHNIK James Gustave Speth: Wir ernten, was wir säen. Die USA und die globale Umweltkrise. 2005 Verlag C.H. Beck. € 22,90 Brigitte Zarzer: Einfach GEN:ial. Die grüne Gentechnik: Chancen, Risiken und Profite. 2005 dPunkt/ Heise Verlag. € 16,- BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie (Hrsg.): Grüne Beute. Biopiraterie und Widerstand. Argumente - Hintergründe - Aktionen. 2005 Trotzdem Verlag. € 12,- 14. GESUNDHEIT - ERNÄHRUNG Philipp Grätzel von Grätz: Vernetzte Medizin. Patienten-Empowerment und Netzinfrastrukturen in der Medizin des 21. Jahrhunderts. 2005 dPunkt/ Heise Verlag. € 19,- Eleonore Thun-Hohenstein: Krebsmittel Ukrain. Kriminalgeschichte einer Verhinderung. 2004 Molden Verlag. € 19,40 15. NATURWISSENSCHAFT - TECHNOLOGIE - COMPUTER Das Genie des 20. Jahrhunderts. Einstein: Mensch und Physiker. Mit CD zur Ausstellung "Albert Einstein - Ingenieur des Universums". WechselWirkung Nr. 133-134/2005 (Stichting Vijlen, Institute for Physics, Vijlenstraat 45, NL-6294 BA Vijlen). € 6,40 Arnold Picot/ Tim Fischer (Hg.): Weblogs professionell. Grundlagen, Konzepte und Praxis im unternehmerischen Umfeld. 2005 dPunkt/ Heise Verlag. € 34,- 17. PÄDAGOGIK - BILDUNG Ulrich Klemm: Lernen für die Eine Welt. Globalisierung - Regionalisierung - Bürgergesellschaft. Orientierungen und Herausforderungen für die Erwachsenenbildung. 2005 AG SPAK (Holzheimer Str. 7, D-89233 Neu-Ulm). € 12,- Alfred K. Treml: Mein entwicklungspädagogisches Tagebuch 1979 - 1984. Zum 60. Geburtstag. Hrsg. v. Ulrich Klemm. 2005 Verlag Klemm & Oelschläger. € 9,80 18. PSYCHOLOGIE Thomas Kornbichler: Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Eine praktische Orientierungshilfe! 2006 Kreuz Verlag. € 9,95 20. KINDER - JUGEND - FAMILIE Ann M. Veneman (UNICEF): Zur Situation der Kinder in der Welt 2006. Kinder ohne Kindheit. Hrsg. v. Deutsches Komitee für UNICEF. 2006 Fischer TB Nr. 16909. € 9,95 Horst Petri: Jugend auf der Suche. Welche Werte die Gesellschaft Jugendlichen vorenthält. 2006 Herder TB Nr. 5713. € 9,90 22. CHRISTENTUM Franz Kardinal König: Offen für Gott - offen für die Welt. Kirche im Dialog. Hrsg. v. Christa Pongratz-Lippitt. 2006 Verlag Herder. € 16,90 Thomas Schreijäck (Hg.): Theologie als Gift und Gabe. Günter Paulo Suess zu Ehren (ein Deutscher als lateinamerikanischer Befreiungstheologe in Sao Paulo Brasilien). 2005 Edition Exodus. CHF 25,- 23. ENTWICKLUNGSPOLITIK - GLOBALISIERUNG - DRITTE WELT Ulrich Brand: Gegen-Hegemonie. Perspektiven globalisierungskritischer Strategien. 2005 VSA-Verlag. € 13,80 Rolf Engelke/ Thomas Klein/ Michael Wilk (Hrsg.): Soziale Bewegungen im globalisierten Kapitalismus. Bedingungen für emanzipative Politik zwischen Konfrontation und Anpassung. 2005 Trotzdem Verlag. € 12,- Moises Naim: Das Schwarzbuch des globalisierten Verbrechens. Drogen, Waffen, Menschenhandel, Geldwäsche, Markenpiraterie. 2005 R. Piper Verlag. € 22.90 Martin Khor/ Sunita Narain/ Lori Wallach/ Manfred A. Max-Neef u.a.: Konsum. Globalisierung. Umwelt. McPlanet.com - Das Buch zum zweiten Kongress von Attac, BUND und Greenpeace in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. 2005 VSA-Verlag. € 12,80 Impulse für eine Welt in Balance. Zum Start eines globalen Netzwerkes im Rahmen des Deutschen Evangelischen Kirchentages Mai 2005 Hannover. Hrsg. v. Global Marshall Plan Initiative. 2005 Stiftung Weltvertrag (Kreuzeckstr. 2, D-82396 Pähl). € 15,- ATTAC Schweiz (Hrsg.): Service Public. Perspektiven jenseits der Privatisierung. ATTAC-Texte. 2005 Rotpunkt Verlag. CHF 15,- Der Bluff mit dem Gender Mainstreaming. Infobrief Nr. 21 12/2005 Hrsg. v. Netzwerk gegen Konzernherrschaft und neoliberale Politik (c/o Maria Mies, Blumenstr. 9, D-50670 Köln). € 3,- + Versand. 24. EUROPA - EU Attac (Hg.): Das kritische EU-Buch. Warum wir ein anderes Europa brauchen. 2006 Deuticke Verlag. € 19,90 WIDERSPRUCH 48: Europa sozial. EU-Verfassung, Lissabon-Strategie, Arbeitsmarkt und Geschlechterpolitik; Krise des Sozialmodells; Osterweiterung; Europas Handelspolitik; Globalisierung, Frauenmigration und informelle Arbeit; Freier Personenverkehr, Militarisierung der EU und Schengen/ Dublin. 2005 WIDERSPRUCH (Postf. 652, CH-8026 Zürich). sFr 25,- Hoffnung Europa. Strategie des Miteinander. Hrsg. v. Global Marshall Plan Initiative. 2005 Stiftung Weltvertrag. € 12,- Karikatur: Manfred Madlberger (nur im gedruckten Rundbreif) 25. DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH Republik im Blick. Sommerwerkstatt 2005. Red. Monika Juch/ Sigrid Rosenberger. 2005 Zukunfts- und Kulturwerkstätte (Schönlaterng. 9, A-1010 Wien). € 7,- Josef Cap: Kamele können nicht fliegen. Von den Grenzen politischer Inszenierung (in Österreich). 2005 Molden Verlag. € 19,80 26. MITTEL-OSTEUROPA - BALKAN - GUS Arbeitslosigkeit in Osteuropa. Weiters: Belarus, Kosovo. Ost-West-Gegeninformationen Nr. 2/2005 (Abt. f. Südosteuropäische Geschichte, Mozartg. 3, A-8010 Graz). € 5,- Antisemitismus in Mittel- und Osteuropa: Vorurteil und Politik. Weiters: Soziale Bewegungen und Grüne. Ost-West-Gegeninformationen Nr. 3/2005. € 5,- 27. NAHER OSTEN - ASIEN - AUSTRALIEN - OZEANIEN Hans-Dieter Schütt: "Nicht gegen mein Gewissen". Gespräche mit Felicia Langer (von Israel nach Deutschland emigrierte Aktivistin für die Rechte der Palästinenser). 2005 Karl Dietz Verlag Berlin. € 9,90 Felicia Langer: Die Frau, die niemals schweigt. Stationen eines Lebens. Hrsg. v. Karl-Klaus Rabe. Lamuv TB Nr. 337. € 9,90 29. NORD- UND LATEINAMERIKA Kay Sokolowski: Michael Moore. Filmemacher - Volksheld - Staatsfeind. (Ein biographisches Porträt.) 2005 Konkret Literatur Verlag. € 15,- Heinz G. Schmidt: Adiós Revolución! Eine Reise ins Herz Lateinamerikas. (Journalistische Berichte über Basisbewegungen, Revolutionen und soziales Unrecht). 2005 Verlag Herder. € 19,90 31. LITERATUR - KARIKATUREN Giuseppe O'Bruadair/ Ulrich Klemm/ Volker Metelmann: Joyce - Tolstoi - Zola. (Interpretationen). 2005 Verlag Klemm & Oelschläger. € 8,80 Salman Rushdie: Shalimar der Narr. Roman (über das krisenhafte Leben in der USA und Kashmir). 2006 Rowohlt Verlag. € 22,90 Jean-Christophe Rufin: Globalia. Roman (über eine - fast - perfekte Welt und ihrer Totalkontrolle). 2005 Kiepenheuer und Witsch Verlag. € 22,90 Maja Grolimund Daepp: Biosystem Management oder die radikale Veränderung. Roman über die Neuausrichtung von Unternehmen und die Neuorientierung von Personen. 2005 Rüegger Verlag. CHF 42,- Dan Brown: Diabolus. Thriller (über verschlüsselte Computerprogramme und den US-Geheimdienst NSA). 2005 Gustav Lübbe Verlag. € 19,90 Reinhold Bilgeri: Der Atem des Himmels. Roman (über eine Lawinenkatastrophe in Vorarlberg). 2005 Molden Verlag. € 19,80 =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Sat Mar 4 23:02:33 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 04 Mar 2006 23:02:33 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 366 - RB 120 - Ch. Hacker: Atomlobby verhoehnt Opfer. Message-ID: <6.2.1.2.0.20060304225734.03d1beb0@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 366: Rundbrief Nr. 120 - Christina Hacker: Die Atomlobby verhöhnt die Opfer. Neue Studie zu den Auswirkungen der Tschernobyl-Katastrophe. Bad Ischl, 4.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Die Atomlobby verhöhnt die Opfer Neue Studie zu den Auswirkungen der Tschernobyl-Katastrophe Von Christina Hacker Die Auswirkungen des Größt-Anzunehmenden-Unfalls (GAU) im Atomkraftwerk Tschernobyl seien geringer als bisher angenommen, behauptet ein internationales Wissenschaftlergremium in einem im September 2005 vorgelegten Bericht. Fast 20 Jahre nach der Katastrophe präsentiert das so genannte Tschernobyl-Forum unter Federführung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) das angeblich "wahre Ausmaß des Unfalls" mit dem Tenor: "Alles gar nicht so schlimm". Neben der IAEA waren sechs weitere große UN-Behörden an der Studie beteiligt: die Weltgesundheitsorganisation (WHO), UNDP (United Nations Development Programme), FAO (Food and Agriculture Organization), UNEP (United Nations Environment Programme), UN-OCHA (United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs), und UNSCEAR (United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation). Auch die Regierungen von Weißrussland, Russland und der Ukraine und nicht zuletzt die Weltbank gehören dem Tschernobyl-Forum an. Die 600 Seiten umfassende Studie "Tschernobyls Vermächtnis" behandelt die gesundheitlichen, ökologischen und sozioökonomischen Folgen der Katastrophe. 1) Opferzahlen schöngerechnet Mehr als 100 Wissenschaftler erarbeiteten die neuen Ergebnisse und präsentierten sie einer erstaunten Öffentlichkeit, war doch bislang in den Medien ein ganz anderes Bild der Tschernobyl-Auswirkungen gezeichnet worden. Dem Bericht zufolge werden von den mehr als 200.000 Katastrophenhelfern, die 1986 und 1987 mit Aufräumarbeiten in Tschernobyl beschäftigt waren, bis zu 2200 wegen der radioaktiven Belastung früher sterben, als es ihrer Lebenserwartung entspräche. Zusammen mit den nächsten Anwohnern des havarierten Reaktors könnte die Gesamtzahl der durch den Reaktorunfall geforderten Todesopfer auf 4000 steigen. Bis Mitte 2005 seien weniger als 50 Todesfälle direkt der Strahlung zuzuordnen. Dies widerspricht Studien unabhängiger Experten, die gezeigt haben, dass Tschernobyl bereits heute deutlich mehr Todesopfer verursacht hat als im Bericht prognostiziert und ein Ende noch nicht in Sicht ist. Die ukrainische Gesundheitsbehörde sprach bereits im Jahr 2002 von 15.000 Todesopfern unter den Liquidatoren. Anstieg von Schilddrüsenkrebs bei Erwachsenen ignoriert Der Bericht führt weiter an, dass der Unfall zwar etwa 4000 Fälle von Schilddrüsenkrebs bei Kindern verursacht hat, allerdings liege die Heilungschance bei 98,8 Prozent. Dass die Erkrankungsrate bei Erwachsenen drastisch angestiegen ist, wird im Bericht mit keinem Wort erwähnt. Nach Informationen des Otto-Hug-Strahleninstituts in München ist bei Patienten der Altersgruppe der heute 18 bis 35-Jährigen, die zum Zeitpunkt der Katastrophe Kinder waren, ein deutlicher Anstieg zu erkennen. Die abgebildete Grafik zeigt, wie sich die jährlichen Neuerkrankungen von Schilddrüsenkrebs in Weißrussland im Zeitraum von 1976 bis 2000 bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen entwickelt haben. Anstieg von Leukämie und anderen Krebsfällen geleugnet Weiter verneint die Studie, dass andere Krebsarten infolge des Tschernobyl-Unfalls angestiegen seien. Dr. Michael Repacholi, Manager des WHO-Strahlenprogramms, resümiert, dass das internationale Expertenteam abgesehen von den 4000 Schilddrüsenfällen keine Anzeichen einer Erhöhung von Leukämie- und anderen Krebserkrankungen bei den betroffenen Bürgern gefunden habe. 2 Diese Aussage wurde bereits von mehreren unabhängigen Wissenschaftlern widerlegt (s. auch Umweltnachrichten 98/2003 oder Umweltinstituts-Webseite "Radioaktivität" > "Tschernobyl-Folgen"). Selbst die IAEA räumte im Jahr 2000 ein, dass eine ganze Reihe von Krankheiten bei der betroffenen Bevölkerung augenfällig sei, auch Leukämie und andere Krebsarten seien vermehrt beobachtet worden. Alles nur Einbildung? Schließlich heben die Autoren der Studie hervor, dass mehrere 100.000 Betroffene an psychischen Folgen des Unfalls leiden. Es wird von Stress-Symptomen, Depression, Angst und medizinisch nicht erklärbaren Krankheitssymptomen sowie selbstdiagnostiziertem schlechten Gesundheitszustand berichtet. Die Bezeichnung "Opfer" anstatt "Überlebende" hätte ebenfalls dazu beigetragen, dass sich die Betroffenen selbst als hilflos mit unbestimmter Zukunft sehen. Dies würde bei manchen zu einem übervorsichtigen Lebensstil, bei anderen zu völlig unbekümmertem Verhalten führen. Armut wie auch psychische Erkrankungen vor allem bei den 350.000 Evakuierten würden eine weit größere Bedrohung darstellen als die Strahlung. Nicht zuletzt hätten anhaltende Mythen und eine Fehleinschätzung der Bedrohung durch radioaktive Strahlung zu einem lähmenden Fatalismus geführt. Nicht die Strahlung sei schuld am zunehmend schlechten Gesamtzustand der Bevölkerung, sondern Hysterie und eine regelrechte "Radiophobie". In dieses Horn bläst auch Dr. Mikhail Balonov, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Tschernobyl-Forums: "In den meisten Gebieten herrschen wirtschaftliche und psychologische Probleme vor, und nicht so sehr gesundheitliche oder ökologische" 2). Auch bezüglich der Umweltverseuchung gibt Balonov Entwarnung: Abgesehen von der hochkontaminierten Sperrzone, die im Radius von 30 Kilometern um den Reaktor verläuft, und einigen gesperrten Seen und Wäldern habe die radioaktive Belastung im Großen und Ganzen wieder ein akzeptables Niveau erreicht. Die Atomlobby wäscht sich rein Die Arroganz gegenüber dem Leiden der Betroffenen ist schier unerträglich. Wenn man die am Bericht beteiligten Organisationen genauer betrachtet, wird allerdings klar, dass diese "Wahrheit" über die Tschernobyl-Folgen nur subjektiv ausfallen kann. Der Bericht trägt die deutliche Handschrift der Atomlobby, schreibt sich doch die maßgeblich beteiligte IAEA die weltweite Förderung der Atomenergienutzung auf ihre Fahnen. Kurz vor dem 20. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe soll offenbar die Meldung lanciert werden, dass selbst bei einem GAU die Schäden überschaubar bleiben und also die Stromgewinnung aus Atomkraftwerken ein durchaus duldbares Risiko beinhaltet. Der Direktor der Würzburger Uniklinik und Leiter der Nuklearmedizin, Professor Christoph Reiners, untermauert diese Vermutung: Bei Strahlenunfällen schwinge immer eine "unbestimmte Angst" mit. Im Grunde aber sei Tschernobyl "in seinem Ausmaß eine Katastrophe, die mit anderen Industrie-Katastrophen vergleichbar ist". 3) Diese vermutlich eher beruhigend gemeinte Aussage ist Wasser auf die Mühlen der Atomlobby in ihrem derzeitigen Bestreben, die Atomenergienutzung wieder hoffähig zu machen. Tatsächlich könnte man Tschernobyl mit Industrie-Katastrophen wie Seveso oder Bhopal vergleichen, die in ihrem Ausmaß und den Langzeitwirkungen auf die Gesundheit der betroffenen Bevölkerung verheerend waren und noch immer sind. Tatsächlich können Katastrophen dieser Art genauso Angst auslösen wie ein atomarer GAU. Mit solchen vermeintlichen Verharmlosungen soll die Bevölkerung beschwichtigt werden. Für den WHO-Manager Repacholi ist denn auch "das Ergebnis der Studie insgesamt beruhigend." "Die gesundheitlichen Auswirkungen des Unfalls waren möglicherweise entsetzlich (potentially horrific), aber wenn man sie unter Einbeziehung gültiger Schlussfolgerungen aus gut belegten Forschungen (good science) aufsummiert, waren die Folgen für die Gesundheit nicht annähernd so tiefgreifend, wie ursprünglich befürchtet". 2) Auch Burton Bennett, Strahlenexperte und Vorsitzender des Tschernobyl-Forums, kommt zu einer ähnlichen Einschätzung: "Es war ein sehr schwerer Unfall mit ernsthaften gesundheitlichen Folgen, besonders für tausende Arbeiter, die in den ersten Tagen sehr hohen Dosen an radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren und für weitere Tausende, die unter Schilddrüsenkrebs leiden. Im Großen und Ganzen aber haben wir keine wesentlichen negativen gesundheitlichen Auswirkungen beim Rest der Bevölkerung in den umliegenden Gebieten festgestellt und haben auch keine weitreichende Kontamination gefunden, die noch immer eine ernsthafte Bedrohung für die menschliche Gesundheit darstellt, abgesehen von einigen wenigen begrenzten Gebieten." 2) Bilanz noch nicht möglich Heute bereits Bilanz zu ziehen und zu behaupten, dass die Reaktorkatastrophe weniger Menschen das Leben gekostet hat als befürchtet, ist nicht seriös. Die meisten der im Bericht zitierten Studien stützen sich auf Zahlen aus den 1990er Jahren. Die Latenzzeiten für Krebs außer Leukämie betragen bekanntlich zwischen zehn und dreißig Jahre. Es ist also noch viel zu früh, um einen deutlichen Anstieg der allgemeinen Krebsrate aufzeigen zu können. Bester Beleg dafür ist, dass heute, 60 Jahre nach den Atombombenabwürfen in Hiroshima und Nagasaki, noch immer die Daten der Überlebenden ausgewertet werden. Das "wahre Ausmaß des Unfalls" - wie es der Bericht suggeriert - kann also noch lange nicht abschließend beurteilt werden. Auch das Bundesamt für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) kritisiert die Tschernobyl-Studie. Nach seiner Ansicht werden in dem Bericht die Folgen des Reaktorunglücks verharmlost. Bei der Aussage, es könnten insgesamt etwa 4000 Menschen an den Folgen des Unfalls sterben, handelt es sich lediglich um eine Risikoabschätzung auf der Basis der Strahlenerkenntnisse von Hiroshima und Nagasaki. Nach ersten Erkenntnissen des BMU sind in der Studie die tatsächliche Dosisermittlung und die damit verbundenen Folgen für Leben und Gesundheit für die betroffene Bevölkerung im Einzelnen gar nicht betrachtet worden, so dass die Aussagen weder hinreichend belastbar noch plausibel sind. 4) Die Gefahr ist nicht geringer geworden Die Atommeiler sind inzwischen nicht sicherer geworden. Insbesondere osteuropäische Atomanlagen sind teilweise in einem katastrophalen Zustand, sicherheitstechnische Nachrüstungen können mangels Finanzen nicht oder nur unzureichend durchgeführt werden. Besonders beunruhigend ist, dass heute noch immer 16 mit dem Unfallreaktor Tschernobyl baugleiche Reaktoren am Netz sind, einer in Litauen und 15 in Russland. Katastrophe durch Unfall oder Terroranschlag nicht auszuschließen Aber auch die deutschen Energiekonzerne scheuen sich, ihre Atomkraftwerke sicherheitstechnisch nachzurüsten. Der so genannte Atomkonsens hat ihnen eine verbindliche und weitgehend ungestörte Restlaufzeit zugesichert, Kosten müssen also möglichst gering gehalten werden, die längst abgeschriebenen Meiler sollen schließlich Gewinne erwirtschaften. Ein katastrophaler Unfall ist deshalb auch hierzulande nicht auszuschließen. Außerdem wird seit dem 11. September 2001 ein terroristischer Angriff auf Atomanlagen als reale Gefahr eingeschätzt, wie schon mehrfach aus Geheimdienstkreisen verlautete. Das Umweltinstitut München e.V. wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass der Atomausstieg in Deutschland zügig vollzogen wird. Vor allem darf es keine Betriebsverlängerungen für alte und störanfällige Reaktoren, die noch nicht einmal den Absturz eines kleinen Verkehrsflugzeuges aushalten, geben. Auch in Zukunft werden wir kontinuierlich die Umgebungsradioaktivität überwachen, Messungen von Umweltproben durchführen und vor allem unabhängig informieren. Verkehrte Welt? Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) und ihren Generalsekretär Mohammed el-Baradei. Ausgezeichnet werden damit die "Bemühungen zu verhindern, dass die Nuklearenergie für militärische Zwecke genutzt wird, und zu gewährleisten, dass die Atomenergie für friedliche Zwecke so sicher wie möglich eingesetzt wird", so die Begründung des Komitees. Genau darin liegt aber die Schizophrenie der IAEA, denn wer die zivile Atomtechnik fördert, öffnet zwangsweise Tür und Tor für die Atomwaffenprogramme. Einerseits soll die militärische Nuklearnutzung verhindert werden, andererseits wird durch die satzungsgemäße Förderung des Ausbaus der Atomkraft indirekt die Weiterverbreitung von Atomwaffen begünstigt. Eine Trennung ist nicht möglich, wie in den letzten Jahren neue, "illegale" Atomwaffenstaaten immer wieder bestätigten. Es mag eine politische Entscheidung sein, um die Notwendigkeit der Abrüstung von Atomwaffen zu unterstreichen. Ob dieses Kalkül aufgeht, ist fraglich. Das Nachsehen hatte die Organisation der japanischen US-Atombombenopfer von Hiroshima und Nagasaki, die ebenfalls nominiert war. Zum 60sten Jahrestag der Atombombenabwürfe wäre der Preis bei dieser Organisation besser platziert gewesen. Anmerkungen: 1) The Chernobyl Forum: Chernobyl´s Legacy: Health, Environmental and Socio-economic Impacts. IAEA, Wien, September 2005 2) International Atomic Energy Agency, World Health Organization, United Nations Development Programme: Chernobyl: The True Scale of the Accident. Press Release, September 5, 2005 3) Schweinfurter Tagblatt vom 15.9.2005 4) Pressemitteilung Nr. 236/05 des BMU vom 7.9.2005 Quelle: Umweltinstitut München e.V. vom 20.01.2006. Zuerst veröffentlicht in der Mitgliederzeitschrift des Umweltinstituts München "Umweltnachrichten", Ausgabe 102/ Dezember 2005. http://www.lebenshaus-alb.de/mt/archives/003543.html ------------------------------------------------------------------------------------------------------- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Sat Mar 4 23:23:09 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 04 Mar 2006 23:23:09 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 367 - RB 120 - Atomenergie - EU-Foerderungen Message-ID: <6.2.1.2.0.20060304231549.03caceb0@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 367: Rundbrief Nr. 120 - atomstopp_atomkraftfrei leben!: EU-Kommission setzt auf Atomenergie - Ohne Rücksicht auf die Europäer! Ist Temelin ein Thema für die EU-Kommission?; Appell gegen Atomkraft und -rüstung - für Energiewende. Bad Ischl, 4.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== EU-Kommission setzt auf Atomenergie - Ohne Rücksicht auf die Europäer! Ist Temelin ein Thema für die EU-Kommission? Presseaussendung von atomstopp_atomkraftfrei leben! am 1. März 2006 Anlässlich des morgen stattfindenden Arbeitsgespräches des EU-Energiekommissars Andris Piebalgs mit Oberösterreichs Energielandesrat Rudi Anschober erwarten sich die AtomgegnerInnen interessante Ergebnisse und richtungsweisende Aussagen ­ zur generellen Einstellung des EU-Energiekommissars zur Atomenergie und zu Temelin im besonderen. Jüngste Meinungsumfragen (*) zeigen, dass sich selbst in Großbritannien nur 29% der Befragten dafür aussprechen, dass die Europäische Union die Atomenergie verstärkt unterstützt. Noch weniger Unterstützung findet die Atomenergie in Deutschland (27%), in Tschechien (23%) und in Frankreich (18%). "Wird der Energiekommissar Andris Piebalgs angesichts dieser Umfragewerte trotzdem eine Lanze für die Atomenergie brechen ­ und den ungeschminkten Werbefeldzug der Europäischen Kommission für die Atomindustrie fortsetzen?", fragt sich Roland Egger, Obmann von atomstopp_atomkraftfrei leben! EU-Kommission setzt auf Atomenergie: Für Atomforschung jährlich 773 Millionen Euro! Denn auch wenn die EU-Kommission im "Report on the Green Paper on Energy" aus dem Jahr 2005 meint, "man habe zur Atomenergie eine neutrale Einstellung", wird dies im selben Absatz konterkariert: ""Die Europäische Kommission hoffe, die Atomenergie zu einer stärker akzeptierten Energie- Option machen zu können." Und der Beitrag der EU-Kommission zu einer stärkeren Akzeptanz ist mannigfaltig, wie etwa durch die vorgeschlagene Erhöhung des EURATOM-Förderrahmens von derzeit 4 Milliarden Euro auf dann 6 Milliarden Euro, weiters durch den Vorschlag des Nuklearpaketes für gemeinsame Sicherheitsrichtlinien von Atomkraftwerken und die Abfallrichtlinie, weiters durch den Vorschlag der EU- Kommission ab 2007 jährlich 773 Millionen Euro in die Atomforschung zu investieren ­ aber nur einen Bruchteil davon (nämlich 216 Millionen) in die Erforschung von Erneuerbaren Energien. "Wie wird Energiekommissar Andris Piebalgs die Atom- Fördermaßnahmen der EU-Kommission nach dem Arbeitsgespräch mit Energiekommissar Anschober verteidigen?" fragt sich Egger weiter. EU-Kommission säumig bei der Reform des EURATOM-Vertrages Im September 2003 verabschiedete das Europäische Parlament eine Resolution mit der die Reform des EURATOM-Vertrages eingefordert wurde. Konsequenzen hatte dieses Votum der Europäer bei der Kommission aber keine. Denn anstatt reformiert wurde der EURATOM-Vertrag (seit 1957 unverändert!!) einfach als Protokoll zur Europäischen Verfassung angehängt. "Interessant wird sein, ob Energiekommissar Andris Piebalgs die Notwendigkeit für eine Reform des völlig veralteten EURATOM-Vertrages sieht, oder ob er weiter an dem letzten Gründungsvertrag der EG festhalten wird und so den Geist und die pro-atomare Stimmung aus den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts auch für die kommenden Jahrzehnte einzementieren will.", so Egger weiter. EU-Kommission nicht für Temelin zuständig Andris Piebalgs Generaldirektor für Energie und Verkehr Matthias Ruete ließ Oberösterreich im Feber 2006 wissen, dass die Betriebsgenehmigung für das AKW Temelin ganz im Ermessen von Tschechien stehe und die EU nicht betreffe. "Dass der damalige EU-Erweiterungskommissar Verheugen die Brüsseler Vereinbarung gemeinsam mit dem tschechischen Premierminister Zeman und dem österreichischen Bundeskanzler Schüssel unterschrieben hat, scheint heute ­ 4 Jahre später ­ völlig bedeutungslos zu sein. Andris Piebalgs wird sich auch fragen lassen müssen, was eigentlich die Unterschrift eines EU-Kommissars auf einer international verbindlichen Vereinbarung ­ nämlich der Brüsseler Vereinbarung zur Nachrüstung des AKW Temelin - bedeutet! In Kapitel VI der Vereinbarung ist festgelegt, dass der kommerzielle Betrieb in Temelin erst aufgenommen wird, wenn die beiden Punkte ­ 28,8m-Bühne und Qualifikation der Sicherheitsventile ­ umfassend gelöst sind. Ungeachtet dessen, erteilte das tschechische Staatsamt für Kernsicherheit (SUJB) am 11.10.2004 die atomrechtliche Genehmigung. Der im Oktober 2005 veröffentliche Expertenbericht bestätigt die nach wie vor ungelösten Sicherheitsdefizite! Die EU-Kommission hat insgesamt in der Causa Temelin eine schlechte Performance abgelegt. Es wird interessant sein, wie der Energiekommissar die Rolle der EU-Kommission beim Melker Prozess bewerten und ob er sich nach dem Arbeitsgespräch aus seiner Verantwortung winden wird!", so Egger abschließend. Weitere Informationen: Roland Egger + 43 664 421 56 13 -------------------------------------------------------------- atomstopp_atomkraftfrei leben! ATOMSTOPP International - WISE Austria Landstr. 31 A-4020 Linz Tel: +43-732-774275 Email: post at atomstopp.at http://www.atomstopp.at, http://www.atomkraftfrei-leben.at Nein zu Atomstrom - ja zu erneuerbaren Energien! *) Marktforschungsinstitut Fessel-GfK Dezember 2005 und Jänner 2006. --------------------------------------------------------------------------------------- Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie: Für eine grundlegende Wende in der Energiepolitik Erklärung zum 20. Jahrestag des Super-GAUs von Tschernobyl am 26. April 2006 (Siehe Info 356: Appell gegen Atomkraft und -rüstung - für Energiewende.) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Sun Mar 5 08:31:12 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 05 Mar 2006 08:31:12 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 368 - RB 120 - N. Solomon: Martin Luther Kings Kampf Message-ID: <6.2.1.2.0.20060305082107.02a7dd70@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 368: Rundbrief Nr. 120 - Norman Solomon (USA): Martin Luther Kings Vermächtnis erstickt unter den freundlichen Worten. Vereinnahmung und Mißbrauch durch US-Politiker. Kings gewaltfreier Kampf für wirtschaftliche Gerechtigkeit und Frieden, gegen Haushaltsprioritäten und den Militarismus in den USA und weltweit. Bad Ischl, 5.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Martin Luther Kings Vermächtnis erstickt unter den freundlichen Worten Von Norman Solomon - ZNet 03.02.2006 Wenige Stunden nach Coretta Scott Kings Tod hielt Präsident Bush seine State of the Union Address (Rede zum Zustand der Nation). Er begann, indem er Coretta Scott King als eine "geliebte, elegante und mutige Frau" pries, "die Amerika wieder an seine Gründerideale gemahnt und einen noblen Traum weitergeführt hat". Weil es sich so gehört, erwähnte Bush zum Schluss seiner Rede ehrerbietig den Namen ihres Ehemannes, Martin Luther King Jr., der den Märtyrertod starb. Präsident Bush ist einer von vielen Politikern, die leidenschaftlich gegen so ziemlich alles sind, wofür Dr. King gekämpft hat - während sie gleichzeitig seinen Namen in süßlichen Worten preisen. Wäre es so falsch, öffentlich zu den fundamentalen Diskrepanzen zu stehen? Nein. Stattdessen aber geben Bush und seine Verbündeten Platituden zum Besten und tun so, als habe Kings Arbeit mit seinem Kampf gegen die Rassentrennung geendet. Mit dem Tod der King-Witwe wird dieser Prozess des Honig-ums-Maul-Schmierens noch einfacher: Preiset Martin Luther King, unseren geliebten Bürgerrechtsführer, aber tut so, als hätte es die letzten Jahre seines Lebens nicht gegeben - den Kampf für wirtschaftliche Gerechtigkeit und für Frieden. Ignoriert einfach, wie vehement King gegen unsere heutigen Haushaltsprioritäten und den Militarismus sein würde. In seiner Ansprache zum Zustand der Nation bemühte sich Bush, wie ein glühender Bewunderer Martin Luther Kings dazustehen. Aber schon tags darauf verabschiedete dieselbe Kammer, vor der Bush seine Rede gehalten hatte, einige üble Haushaltskürzungen - die Bush-Administration hatte die Maßnahmen durchgedrückt. Vorgesehen sind Streichungen in Höhe von $ 39 Milliarden in den nächsten fünf Jahren - meist zu Lasten von Studentenkrediten und Medicaid für Arme. Vor fast 38 Jahren wurde Dr. King in Memphis getötet, während er den Marsch der Armen (Poor People's Campaign) anführte. Dieser Marsch forderte eine Bill of Rights der ökonomischen Rechte. Dem Kongress hatte King damals "Feindseligkeit gegenüber den Armen" vorgeworfen. Die Bundesregierung, so King, betreibe "die Finanzierung des Militärs großzügig und mit Eifer", die "Finanzierung der Armen" jedoch "voller Geiz". Die heutige Generation knauseriger Politiker kaschiert mit geschmeidigen rhetorischen Formeln, dass sie einerseits Kings Vermächtnis preist, während sie andererseits diesem Vermächtnis den Dolchstoß versetzt. Diese Doppelzüngigkeit wird durch die Medien vereinfacht. Der Grundzug medialer Berichterstattung läuft auf das automatische Recyceln jener verstümmelten Version der Geschichte von Martin Luther King hinaus, wie sie jene Politiker promoten, die in Washington das Sagen haben. Zumindest vage dürfte diesen Politikertypen jenes Schlüsselaxiom geläufig sein, das George Orwell so formuliert hat: "Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft. Wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit". Ihr interessiert euch nicht für die Forderungen nach progressiver Veränderung der ökonomischen Machtstrukturen im Land? Okay, dann zitiert aber auch nicht Martin Luther Kings Satz: "Wahres Mitgefühl bedeutet mehr, als einem Bettler eine Münze zuwerfen. Es bedeutet, jene Form, die Bettler erzeugt, muss umstrukturiert werden". Ihr wollt nicht wahrhaben, was King über den globalen Klassenkampf sagte? Okay, dann belasst es bei seiner Rede "I have a dream" (1963) (1) und macht einen Bogen um seine späteren Statements wie, "die westlichen Kapitalisten investieren große Geldsummen in Asien, Afrika und Südamerika - nur um des Profites willen, sie haben kein Interesse an der Verbesserung der sozialen Lage dieser Länder". (2) Ihr wollt King in eine Schublade stecken, auf der steht, 'er war ein Gegner des Jim-Crow-(Stereotyps) aber nicht viel mehr'? In diesem Fall ignoriert seine leidenschaftliche Opposition zum Vietnamkrieg und seine generelle Verurteilung dessen, was King als "Wahnsinn des Militarismus" bezeichnet hat. Es liegt nicht in Präsident Bushs taktischem Interesse, die Schlüsselfragen der Haltung Kings in dessen letzten Lebensjahren zu kritisieren. Unterstützt durch die Medien - die ängstlich bemüht sind, Kings politische Entwicklung glatt zu bügeln -, können Bush und dessen rechte Gesinnungsgenossen sich als Bewunderer von Martin Luther King gerieren, während sie gleichzeitig bei jeder Gelegenheit das geistige Erbe Kings entweihen. Nach Coretta Scott Kings Tod sagte der Präsident des Rechtshilfe- und Bildungsfonds des NAACP (3) Theodore Shaw: "Ich befürchte, die Leute könnten ihren Tod als Chance sehen, die Anliegen, für die sie, ihr Mann und andere gestanden haben, weiter zu antiquieren". Shaw fügt hinzu: "Jeder, der denkt, die Arbeit sei getan, ist entweder schrecklich dumm oder verschließt bewusst die Augen". In welcher Form sich seine ignorante Verblendung, seine bewusste Vermeidungsstrategie auch jeweils äußern mögen, Präsident Bush ist der Anführer jener Kräfte, die dafür kämpfen, Kings Vermächtnis - Aktivismus, soziale Gerechtigkeit, Frieden - rückgängig zu machen. Traurigerweise sind die News Medien nach wie vor Teil dieses rückschreitenden politischen Prozesses: 'Whitewashing' statt 'informing' lautet die Devise. Norman Solomons aktuelles Buch heißt: 'War Made Easy: How Presidents and Pundits Keep Spinning Us to Death' www.WarMadeEasy.com Quelle: ZNet Deutschland vom 07.02.2006. Übersetzt von: Andrea Noll. Orginalartikel: Smothering the King Legacy With Kind Words Anmerkungen der Redaktion: (1) Die (US-)amerikanische Bürgerrechtsbewegung hatte am 22. August 1963 ihren historischen "Marsch auf Washington" gestartet. Unter Kings Führung erreichte dieser am 28. August 1963 Washington. Am Lincoln Memorial versammelten sich rund 250.000 Menschen, darunter 60.000 Weiße, zu einer großen Kundgebung. King hielt unter riesigem Beifall seine Rede "I have a dream", in welcher er seine Vision einer Gesellschaft ohne Rassenschranken ausbreitete. (2) Am 4. April 1967, genau ein Jahr vor seiner Ermordung, hielt Martin Luther King in der New Yorker Riverside Church in einer eindrucksvollen Rede ein glühendes Plädoyer gegen den Vietnamkrieg. In dieser Rede, die später auch unter dem Titel "Beyond Vietnam" - "Jenseits von Vietnam" veröffentlicht wurde, klagte King seine Regierung als "die größte Gewaltausüberin in der heutigen Welt" an. (3) NAACP (National Association for the Advancement of Colored People) bedeutet übersetzt: "Nationale Vereinigung für den Fortschritt der Farbigen Bevölkerung". Diese Organisation wurde 1909 als Sammlungsbewegung gegründet. Sie ist bis heute eine zentrale Organisation der Bürgerrechtsbewegung in den USA. http://www.lebenshaus-alb.de/mt/archives/003540.html =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Sun Mar 5 08:45:23 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 05 Mar 2006 08:45:23 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 369 - RB 120 - Rechtsberatung. Message-ID: <6.2.1.2.0.20060305084319.02a80b30@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 369: Rundbrief Nr. 120 - Solidaritätsgruppe (Wien): Rechtsberatung bei Problemen mit Behörden (v.a. mit Polizei und Justiz) und der mit ihr verbundenen Politik. Bad Ischl, 5.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Rechtsberatung Mit Polizei und Justiz hat frau oder auch man schnell einmal zu tun. Und dann? Meistens Ratlosigkeit. Das Recht funktioniert ganz anders als das alltägliche Leben. Leute werden mit ihren Problemen und Schwierigkeiten, die sich aus der Rechtspflege des Staates ergeben, alleine gelassen. Oft haben sie sogar die minimalen Widerspruchsmöglichkeiten, die ihnen auf legalen Weg offenstünden, in Wirklichkeit nicht. Mangels Wissen, mangels Geld, aber auch weil der oder die einzelne mit den verschlungenen Irrwegen der Justiz schlicht überfordert ist. Hier fehlt Zusammenwirken, kontinuierliches Engagement. Deshalb: Die Solidaritätsgruppe. Eine Gruppe nur und ausschließlich zu dem Zweck, ein bißchen dagegenzuhalten: Wenn die Staatsmacht an die Tür klopft. Beraten, Informationen geben, mögliche Auswege aufzeigen. Das ist, was wir vorhaben. Miteinander ist besser als alleine. "Chancengleichheit" zwischen Behörden und dem oder der einzelnen wird sich nie herstellen lassen, das ist von Anfang an nicht vorgesehen. Aber vielleicht läßt sich die himmelweite Ungleichheit ein wenig verringern. Wir machen keine Trennung zwischen "politischen" und "unpolitischen" Delikten. "Rechtshilfe" muss wesentlich mehr sein, als die Aufarbeitung von rechtlichen Verwicklungen nach Demonstrationen. Ein Verfahren wegen Diebstahl oder auch Drogenbesitz hat mit den Verhältnissen in dieser Gesellschaft zu tun. Eine Strafe wegen Schwarzfahrens oder -sehens ebenso. Arbeitslose haben mit Arbeits- und Sozialamt Schwierigkeiten, StudentInnen wegen der Familienbeihilfe Probleme, eine überhöhte Rechnung von irgendeiner dubiosen Firma hat beinahe schon jedeR bekommen. Auf wessen Seite wir jeweils stehen? Bei den von vornherein Schwächeren. So wichtig uns Parteilichkeit mit den Betroffenen ist, so wichtig ist uns die Distanz zu den "Taten". Es ist nicht unsere Sache, ob ihr "schuldig" oder "unschuldig" seid - wir sind nicht eure RichterInnen. Wir beurteilen nicht, wir verurteilen nicht, wir klatschen auch nicht Beifall - wir sind im Rahmen unserer begrenzten Möglichkeiten behilflich. Eine Bitte: Keine Illusionen. Es wird nicht oft möglich sein, irgendwen "herauszuhauen". Auch bei sorgfältigster Arbeit nicht. Dazu ist das Recht grundsätzlich zu sehr gegen "uns". Aber unter Umständen hilft schon Information darüber, was einem und einer bevorsteht, viel. Und manchmal lassen sich auch verschiedene Möglichkeiten aufzeigen, die den Schaden begrenzen. Wichtig ist uns weiters: Der oder die Betroffene bestimmt zu jedem Zeitpunkt, und zwar völlig, den Gang des Verfahrens. Auch wenn wir es hundertmal besser wissen, es ist nicht UNSER Verfahren. Was wir nun tatsächlich tun können: o Die Rechtslage mit euch durchbesprechen o Euch bei einfachen Verwaltungsstrafverfahren helfen o Sich gemeinsam auf Polizei- und Gerichtstermine vorbereiten o Kontakt zu anderen Einrichtungen, die Beratung anbieten, herstellen o Rechtsanwälte empfehlen o Kontakt zu anderen Leuten, die ein ähnliches Verfahren am Hals haben, vermitteln o Öffentlichkeit schaffen o Bei Rechtshilfeworkshops von euch teilnehmen Was wir auch tun wollen: Einen Zusammenhang herstellen. Zwischen Einzel"schicksalen" und der Politik, gerade im Polizei- und Justizbereich. Gesetze und Gesetzesnovellen kritisch hinterfragen. Grund- und BürgerInnenrechte einfordern. Polizei"über"griffe anprangern. Weil das mittlerweile viel zu wenig passiert und dringend nötig scheint. Öffentlicher Beratungstermin: Jeden ersten Donnerstag im Monat, ab 18 Uhr, in der Bürogemeinschaft Schottengasse; Wien I, Schottengasse 3A/Stiege 1/4. Stock/Tür 59 Tel.: (0699) 112 25 867, Fax: (01) 532 74 16, E-Mail: solidaritaetsgruppe at chello.at =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Sun Mar 5 09:15:06 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 05 Mar 2006 09:15:06 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 370 - RB 120 - Genpflanzen, WTO-Diktat Message-ID: <6.2.1.2.0.20060305091336.03320590@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 370: Rundbrief Nr. 120 - Matthias Reichl: WTO-Diktat für Genpflanzen; verfassungswidrige Genpflanzen in Frankreich, Kriminalisierung von widerständigen Bauern in den USA und Hongkong. Bad Ischl, 5.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== WTO-Diktat für Genpflanzen Wie die Grünen sieht die globalisierungskritische Organisation Attac in der WTO "keine Legitimität" mehr. Wenn der Freihandel wichtiger sei als Umweltschutz, Gesundheitsvorsorge und der Mehrheitswille der Bevölkerung, dann laufe etwas grundfalsch, so Astrid Konrad, Pflanzenpatente-Expertin von Attac Österreich. Die WTO diene den Entscheidungsträgern als Vehikel, um unpopuläre Entscheidungen an den Wahlurnen vorbei durchzusetzen und die Bevölkerung vor vermeintlich vollendete Tatsachen zu stellen. Attac forderte EU-Kommission und Regierungschefs auf, sich für die Ernährungssouveränität der Menschen einzusetzen. Die USA, Argentinien und Kanada hatten im Mai 2003 eine Klage gegen die EU vor der WTO eingebracht, weil sie die faktische Aussetzung von Zulassungen von gentechnisch veränderten Organismen (GVOs) in der EU von 1998 bis 2004 als protektionistische Maßnahme sahen. Außerdem wurde kritisiert, dass die EU-Kommission nicht gegen die noch bestehenden Importstopps von fünf EU-Ländern, darunter Österreich, vorgehe. Das ursprüngliche Moratorium wurde von den EU-Behörden aufgeweicht - ein erster Schritt um schließlich unter dem Druck von Gentechlobbies und der WTO das unbeschränkte Anpflanzen von - vorerst - 20 weiteren Sorten durchzusetzen. (Aus einer APA-Aussendung, red. M.R. Die Kommentare von "Attac Österreich" und "Friends of the Earth International" - siehe Info 353) In einer Podiumsdiskussion am 24.2.06 in Salzburg verteidigte der ex-EU-Landwirtschaftskommissar Franz Fischler auf meine Anfrage die Weiterentwicklung der Gentechnik und die Möglichkeit einer Koexistenz mit der Biolandwirtschaft. Er warf uns Gentechgegnern Angstmacherei vor. Sein Kollege im Führungsteam des "Global Marshall Plan", der Wirtschaftswissenschafter Franz Josef Radermacher, hatte mir am 7.2.06 in einem Interview versichert, dass auch die Gentechgegner mit entsprechenden Expertisen die WTO-Entscheidungen zu ihren Gunsten beeinflussen könnten. Entsprechend seiner Überzeugung, dass die WTO reformierbar sei, behauptete er, dass diese Schiedsgerichtsprozesse faire Chancen bieten würden und ignorierte dabei die einflußreichen Lobbies transnationaler Konzerne und auch von Regierungen. Verfassungswidrige Genpflanzen Einige französische Bauern und verbündete Gegner von Genpflanzen (GMO) sehen sich als erfolgreiche Verteidiger eines verfassungsmäßigen Rechtes auf eine gesunde Umwelt und Ernährung. In den zwei gallischen Orten Orléans (am 9.12.05) und in Versailles (am 13.1.06) entschieden die örtlichen Strafgerichtshöfe über ihre Zerstörung von Monsantos Gen-Maispflanzen. Diese Aktionen seien 2004 "notwendig" gewesen, um "die aktuelle Gefahr einer unkontrollierten Ausbreitung von GMO-Genen zu verhindern. Diese autorisierte Verbreitung stehe im Gegensatz zum Verfassungsrecht auf eine gesunde Umwelt". Für die Gentechgegner sind diese Entscheidungen "der politische Geburtstag der Umweltcharta", mit der GMOs als illegal verboten werden (siehe Info 352). In einigen vorangegangenen Prozessen wurden Aktivisten zu Haftstrafen und vor allem zu horrendem finanziellem Schadenersatz (z.B. an Monsanto) verurteilt. Kriminalisierung in den USA und Hongkong An anderen Orten geht die Kriminalisierung von Engagierten weiter. Der Franzose José Bové, einer der führenden Aktivisten dieser Genpflanzen-Vernichter und Koordinator der internationalen Bauernorganisation Via Campesina", wurde am 8. Februar bei der Ankunft auf dem New Yorker Flughafen festgenommen und nach Frankreich deportiert. Der Vorwand der Behörden - er hätte seine Vorstrafe verschwiegen. Bovè, war als Sprecher bei einer internationalen Konferenz über "Lebensmittel als vermarktete Waren - Via Campesina beschuldigt Monsanto" eingeladen. Für ihn und die Bauernbewegungen ist es ein weiterer Beweis dafür, dass die Behörden als Erfüllungsgehilfen von transnationalen Konzernen unerwünschte Widerstände behindern bzw. brechen. Mitte Dezember 2005 als Folge der Protestdemonstrationen von Globalisierungsgegnern gegen den WTO-Gipfel in Hongkong wurden an die 1000 von ihnen verhaftet. Darunter waren viele südkoreanische Bauern. - Ein kleiner Teil wurde wochenlang festgehalten. Zwei der Bauern warten - als angebliche "Anführer" - noch immer auf ihren Prozess (Stand: 5.3.06). (Kommentare zum WTO-Gipfel - siehe Infos 320, 321, 337, 339, 341, 344 und 345) Matthias Reichl =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Sun Mar 12 23:04:32 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 12 Mar 2006 23:04:32 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 371 - Termine 3-4/2006 Message-ID: <6.2.1.2.0.20060312224544.04639180@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 371: Veranstaltungshinweise März - April 2006. (März- und April-Termine - siehe auch Info 359 ) Bad Ischl, 12.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Veranstaltungshinweise März - April 2006 (März- und April-Termine - siehe auch die Aussendung vom 23.2.2006) ÖSTERREICH MÄRZ 2006 14.3. 19:00 WIEN (Donaucitykirche, Donaucitystr. 2): Vortrag und Diskussion "UNO in der Krise?" mit Dr. Thomas Schönfeld (Friedensinitiaitve 22) 15.3. 19:30 WIEN (Pfarre Akkonpl., Oeverseestr. 2c): Vortrag und Diskussion "Globaler Widerstand für Soziale Gerechtigkeit" - Bericht vom Weltsozialforum Caracas und ein Ausblick auf den Alternativen Lateinamerika-Gipfel in Wien. (Friedensinitiative 14/15) 17.3. 9:00 - 20:00 SALZBURG (Afro-Asiatisches Institut, Wr. Philharmoniker-G. 2): Workshop "Global Competence - Ernährung und Landwirtschaft" mit Daniela Molzbicher und Elisabeth Moser. (Anmeldung bis 15.3.: Tel: 0662-841413-12, daniela.molzbichler @ aai-salzburg.at) 17.3. 17:00 LINZ (ab Schillerpark): Protestmarsch "Nein zur Privatisierung der Post! Schluß mit der Demontage der öffentlichen Dienste!" (Infos: office @ werkstatt.or.at) 17.3. 16.00 - 18.00 WIEN (Renner-Institut, Hoffingergasse 26-28): Podiumsdiskussion "Die Zukunft der Gerechtigkeit Welchen Sozialstaat wollen wir?" mit Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Merkel (Heidelberg), Dr. Gaby Schaunig (Ktn.), Mag. Michael Chalupka (Wien). (Anmeldung: Renner-Institut, Christine Paukner, Tel. 01-8046501-27, paukner @ renner-institut.at) 24. - 25.3. LINZ (Kongresssaal der AK, Volksgartenstr.): Festival Gegentöne 2006. Gegenton-Kunst-Fest mit sozialpolitischer Vision, Vortrag v. Christian Felber, World Café, Musik, thematische Gespächsforen... (Info: linz @ attac.at, www.attac.at/gegentoene2006) 24.3. 10:00 - 12:00 WIEN (OIIP-Bibliothek, Operng. 20B): Vorträge "Die Zukunft des Kosovo - Szenarien und Trends". (Info und Anmeldung: Tel. 01/5811106, info @ oiip.at, www.oiip.at) 25.3. 9.00 Uhr - 17.30 HERZOGENBURG (Reitherhaus, Rathauspl. 22, N.Ö.): Seminar "Die Commende Geldgemeinschaft" mit Alfred von Euw u. Margrith Deubelbeiss (CH). (Anmeldung bis 23.3.: 7Generationen Netzwerk, info @ 7generationen.at, www.7generationen.at) 28.3. 10:30 - 15:30 WIEN (ÖFSE-Lesesaal, Bergg. 7/1): Fachgespräch "Entwicklungspolitische Inlandsarbeit". (ÖFSE) 29. - 31.3. KAPRUN (Burg, Sbg.): Tagung "Bildung für Nachhaltigkeit konkret". (Anmeldung bis 17.3.: Sekretariat des Nationalparkrates, Kirchpl. 2, 9971 Matrei i. Ostt., Tel. 04875-5112-21, nationalparkakademie @ hohetauern.at, www.hohetauern.at) 29.3. 18:30 WIEN (Diplomat. Akademie, Favoritenstr. 15a): Vortrag "Equity and Development - Präsentation & Diskussion des Weltentwicklungsberichts 2006" mit Ko-Autor Vijayendra Rao, (Weltbank) und Martin Schürz, (Österr. Nationalbank). Anmeldung: ÖFSE, Tel. 01-3174010-200, pumpler @ oefse.at, www.oefse.at; Download Bericht: www.worldbank.org/wdr2006) 29.3. 19:00 - 22.00 WIEN (Kolpinghaus, Althanstr. 51): Vortrag "Women's Rights after the Hamas Victory - View from Gaza Strip" mit Lama Hourani (Gaza). In Englisch mit Übersetzung. (Frauen in Schwarz, www.fraueninschwarz.at) 30.3. 9:00 WIEN (ÖFSE-Lesesaal, Bergg. 7/1): Vortrag "UNESCO Weltbildungsbericht 2006 - Literacy for life - Bildung für alle - Eine Herausforderung - auch für Österreich?" (Anmeldung: ÖFSE, m.langthaler @ oefse.at) 30.3. ab 15:00 BAD ISCHL (Ortszentrum): Informationsaktionen anläßlich des EU-Ministertreffens zum Thema "Jugend". (Info: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590, mareichl @ ping.at, www.begegnungszentrum.at) 30.3. 19:30 WIEN (Literaturhaus, Seideng. 13): Buchpräsentation des Promedia Verlages "Alles Lüge. Das Ende der Glaubwürdigkeit". Mit Autor Thomas Rothschild diskutiert Peter Henisch. APRIL 2006 1.4. 15:00 - 18:00 - (u. 2.4. 10:00 - 18:00) WIEN (Kolpinghaus, Althanstr. 51): TEAM - Internationale Konferenz von EU-KritikerInnen. Schwerpunkte: u.a.: EU-Militarisierung, Neutralität, Alternativen zur EU. (Infos: www.teameurope.info) 4.4. 19:30 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Dokumentarfilmreihe Palästina "Reise in ein besetztes Land". (Frauen in Schwarz, www.fraueninschwarz.at) 4. - 6.4. WIEN: Alternativer ECOFIN "Wirtschaftspolitik für ein anderes Europa". Zum Treffen der EU-Finanz- und Wirtschaftsminister (ECOFIN). 4.4. 18.30 (Rathaus?): Vortrag von Jeremy Rifkin "Europa - wohin?" (Attac Österreich, Margaretenstraße 166/3/25, 1050 Wien, Tel. 01-5440010, presse @ attac.at, www.unsereuropa.at/2502.html, www.alternativer-ecofin.org) 5.4. 8:00 WIEN (Praterstern - 9:00 Kongresszentrum/ Ausstellungsstr.): Internationaler Sternmarsch Gentechnikfreier Regionen und Gebiete zum Thema Recht auf Gentechnikfreiheit - Anlass: EU-Konferenz über "gentechnisch veränderte, konventionelle und biologische Feldfrüchte" - "The Freedom of Choice" (Wahlfreiheit) vom 4. - 6.4. in Wien. (Info: Michael Johann, Plattform "Gentechnikfreie Regionen und Länder", Oberdörfl 9, 9173 St. Margareten/ Rosental, Tel. 0664-2668548, michael.johann @ gruene.at, www.gmofree-europe.org) 5.4. 19:30 WIEN (Literaturhaus, Seideng. 13): Buchpräsentation des Promedia Verlages "Mitten in Europa. Politische Reiseberichte aus Bosnien-Herzegowina, Belarus, der Ukraine, Moldawien/ Transnistrien und Albanien". Mit Autor Hannes Hofbauer u. Susan Zimmermann (Central European University, Budapest) 19.4. 19:00 WIEN (Depot, Breite Gasse 3): Buchpräsentation des Promedia Verlages "Essenz der Anarchie. Die Parlamentarismuskritik des libertären Sozialismus". Mit dem Herausgeber Gerhard Senft diskutieren Gerhard Botz und Karl Öllinger. 25.4. 19:00 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): TV Dokumentation "In the land of the settlers" von Chaim Yavin (Israel). Hebräisch/ englische Dokumentation über jüdische Siedlungen in der Westbank. (Frauen in Schwarz, www.fraueninschwarz.at) 28.4. 9:00 - 13:00 WARTH (Landwirtschaftl. Fachschule, Aichhof 1/ NÖ.): Farm-Symposium zur Zukunft der Landwirtschaft "Bauern und Bäuerinnen am richtigen Weg?" (LFS, Aichhof 1, 2831 Warth, Tel. 02629-2222-0, bildungszentrum @ lfs-warth.ac.at, www.lfs.warth.ac.at) DEUTSCHLAND MÄRZ 2006 31.3. - 2.4. LEIPZIG: 3. Netzwerkkoordinationstreffen gegen den G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm. (Anmeldung, Infos: akaziex @ yahoo.de) APRIL 2006 21. - 23.4. BAERENTHAL (Elsaß/ F): Jahrestreffen der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion "Strategien und Wirkungsweisen von sozialen Bewegungen". (Werkstatt für Gewaltfreie Aktion, buero.heidelberg @ wfga.de, www.wfga.de) 23.4. 13:30 NECKARWESTHEIM (Bahnhof Kirchheim): Demonstration "20 Jahre nach Tschernobyl - Atomausstieg jetzt!". (Info: e-mail: anti-akw.necharwestheim @ s.netic.de, http://neckarwestheim.atom.de) 29.4. AHAUS: Demonstration "Atomausstieg sofort - nie wieder Tschernobyl". (Info: info @ bi-ahaus.de, www.bi-ahaus.de) 29.4. 12:00 BIBLIS (Busbahnhof): Kundgebung mit Demonstration zum AKW. (Info: bund.rhein-neckar-odenwald @ bund.net, http://vorort.bund.net/ rhein-neckar-odenwald/) 29.4. 11:00 FREIBURG (Rathauspl.): Kundgebung "20 Jahre Tschernobyl - Stop Fessenheim". (Info: e-mail: bund-suedlicher-oberrhein @ bund.net, http://vorort.bund.net/ suedlicher-oberrhein) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Sun Mar 12 23:20:51 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 12 Mar 2006 23:20:51 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 372 - Avnery: Vier-Buchstaben Wort Message-ID: <6.2.1.2.0.20060312231527.038117f0@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 372: Uri Avnery: Ein "Vier-Buchstaben Wort". (Friede und Wahlkampf in Israel) Bad Ischl, 12.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Also an was glauben die Israelis? Sie wollen einen jüdischen Staat mit einer jüdischen Mehrheit, die so groß wie nur irgend möglich sein soll. Darin besteht Übereinkunft zwischen allen jüdischen Parteien. Sie glauben daran, die endgültigen Grenzen Israels unilateral festschreiben zu können, ohne mit diesen Palästinensern zu sprechen. Ein "Vier-Buchstaben Wort" Uri Avnery, 11-3- 2006 EIN "FOUR-LETTER-WORD " bezeichnet im Englischen einen rüden Kraftausdruck. Gemeint ist die vulgäre Beschreibung eines sexuellen Aktes. Eine gebildete Person benutzt diesen Begriff nicht. Nun erscheint es so, dass es in der hebräischen Sprache auch ein "Vier-Buchstaben-Wort" gibt, das von anständigen Menschen nicht benutzt wird, und dies insbesondere nicht während einer Wahlkampagne. Eine (politisch) korrekte Person vermeidet um jeden Preis diesen Begriff. Dieses Wort heißt "Frieden" ( das im Hebräischen mit nur vier Buchstaben geschrieben wird). IN DIESER Woche verlagerte sich die Wahlkampfpropaganda von der Straße weg, hin zu Radio und Fernsehen. Das israelische Gesetz gestattet jeder Kandidatenliste ein Minimum an freier Sendezeit (10 Minuten im Fernsehen), wobei die in der auslaufenden Knesset repräsentierten Parteien entsprechend ihrer Größe zusätzliche Sendeminuten erhalten. Weitere Fernseh- oder Radiowahlkampfspots sind nicht erlaubt. In der Konsequenz wurde die Aufgabe der Wahlkampfpropaganda den Politikern genommen und in die Hände der Experten übergeben Werbeleute, Texter und die verschiedenartigen "Strategen". Das ist ein Haufen von Zynikern. Wie Rechtsanwälte, so sind auch die meisten Werbeleute Söldner. Sie bringen es fertig, heute einer linken Partei zu dienen und morgen ihre Dienste einer rechten Partei anzubieten. Ihre persönliche Meinung zählt nicht, Geschäft ist Geschäft. Wenn ein Werbefachmann eine Wahlkampfkampagne plant, so ist es nicht sein Ziel, das Programm der Partei, die ihn engagiert hat, zu erklären, sondern Wähler anzuziehen. Er ist mehr Zirkusjongleur denn Prediger. Wahlkampfpropaganda ist wie ein Abendkleid: es soll attraktive Merkmale seines Besitzers betonen und die weniger attraktiven verbergen. Der Unterschied besteht darin, dass ein Werbefachmann Körperglieder erfinden kann, die nicht existieren und andere abschneiden kann, die tatsächlich existieren, ganz nach der Nachfrage des Marktes. Eine der Hauptkopfschmerzen eines Werbefachmanns ist, dass seine Kandidaten - Gott bewahre - die Show verderben könnten, indem sie den Mund aufmachen und ihre wahren Ansichten kundgeben. Ein bekannter Werbefachmann sagte mir vor kurzem: "Einen Politiker zu verkaufen ist wie Zahnpasta verkaufen, mit einem wichtigen Unterschied Zahnpasta redet nicht!". Daher sagt Wahlkampfpropaganda nicht viel aus über die wahren Vorhaben der Hauptpolitiker und ihrer Parteien. Man kann von vorneherein annehmen, dass die meisten Inhalte der Spots betrügerisch sind. Würde ein kommerzielles Unternehmen derart betrügerische Prospekte an der Börse verbreiten, es würde angezeigt. Heißt das, dass Wahlkampfpropaganda nicht interessant ist? Im Gegenteil, man kann eine Menge davon lernen. Es spiegelt zwar nicht die wahren Positionen der Parteien wider, aber sehr wohl die öffentliche Stimmung. Genauer: die öffentliche Stimmung, wie sie sich den Experten kundgibt, die täglich Umfragen durchführen, Testgruppen untersuchen und dergleichen. IN EINEM seiner Fälle bemerkt Sherlock Holmes, dass die Lösung des Rätsels in einem eigenartigen Vorfall mit dem Hund während der Nachtzeit begründet sein muss. " Aber der Hund hat diese Nacht überhaupt nichts getan!", ruft sein Assistent aus. "Genau das ist sonderbar!", erwidert Sherlock Holmes. Der bemerkenswerte Vorfall der gegenwärtigen Wahlkampagne, ist das Wort, das in ihr nicht vorkommt: das Wort "Frieden". Ein Fremder wird das nicht verstehen. Immerhin ist Israel in einem ständigen Kriegszustand. Die Sendungen sind voll von angsterregenden Hamas-Paraden. Die Angst vor Selbstmordattentätern ist in Israel größer als jede andere Angst. Die Logik sagt, dass eine Partei, die den Frieden verspricht, allerhöchste Popularität erreichen wird. Dennoch, Wunder über Wunder, keine der wichtigen Parteien beansprucht diese Krone für sich. Mehr als das, keine der wichtigen Parteien lässt in den Sendungen auch nur das Wort "Frieden" über die Lippen kommen. Kadima spricht von Hoffnung, Hoffnung, Hoffnung ohne klarzumachen um welche Hoffnung es sich handelt, Hoffnung auf was? Sie spricht von "Macht", sogar von der "Chance auf einen politischen Zug". Frieden? Njet. Kadima´s Meisterstück ist ein TV Spot in welchem sie Herzl, Ben-Gurion, Begin, Sharon und Rabin für die eigenen Zwecke einspannt. Dieser Spot zeigt Herzl beim Verkünden der zionistischen Idee, Ben-Gurion bei der Staatsgründung, Begin beim Friedenmachen mit Ägypten, Scharon beim Überqueren des Suez-Kanals im Yom-Kippur-Krieg und Rabin bei der Friedenvertragsunterzeichnung mit König Hussein. König Hussein? Moment mal. Hat Rabin nicht ein Abkommen mit der PLO unterschrieben und die Hand Arafats geschüttelt? War das nicht der Höhepunkt seines Lebens? Wurde ihm nicht der Friedensnobelpreis für diese Tat verliehen? War der Frieden mit Hussein nicht eher ein Nachtrag, da Hussein bereits mehr als 40 Jahre lang ein inoffizieller Verbündeter Israels gewesen war? Aber Kadima hat sich entschlossen, Arafat um keinen Preis zu zeigen. Die Partei könnte, Gott bewahre, beschuldigt werden, Frieden mit den Palästinensern anzustreben! Amir Peretz hätte versucht sein können, über Frieden zu reden, wenn seine Wärter nicht rechtzeitig beschlossen hätten, ihn wegzuschließen. Er fühlt sich sehr viel sicherer, über Kinder ohne Nahrung und Alte ohne Pensionen zu reden. Der Likud spricht natürlich nicht über Frieden. Benjamin Netanyahu ist hervorragend darin, wenn es darum geht, Leuten einen Schrecken einzujagen. Zu diesem Zwecke holte er vom Schrottplatz ein paar gebrauchte Generäle zurück, die bezeugten, dass Hamas und die Palästinensische Autonomiebehörde genau wie die schreckliche Iranische Bombe - eine existentielle Bedrohung Israels darstellen. Nur der große Bibi weiß, wie man mit denen umgehen muss. Frieden? Mach´ keine Witze! Am amüsantesten ist die Meretz, die von Yossi Beilin, dem Erfinder der "Genfer Initiative", angeführt wird. In Ihrem Hauptwerbespot werden Frauen und Männer gezeigt, die Papierstreifen in die Ritzen der Klagemauer stecken, während sie ihrem dringlichsten Wunsch Ausdruck geben. Es gibt eine Frau, die sich nach einem akademischen Abschluss sehnt, ein Mann, der einen anderen Mann heiraten will, ein Großvater, der dringend Geld braucht, um seinem Enkelsohn ein Geschenk kaufen zu können, eine Christin, die sehnlichst als Jüdin anerkannt werden will, eine Mutter, die ihr Kind in den Kindergarten schicken möchte, eine Frau, die nach einer Scheidung schmachtet. Und was ist das eine, nach dem sich - laut Meretz Propaganda niemand sehnt, nach dem niemand schmachtet, nach dem niemand verlangt? Richtig geraten: Frieden. WAS SAGT das über die israelische Öffentlichkeit im Jahre 2006 aus? Das besagt, dass die große Mehrheit der jüdischen Israelis nicht an Frieden glaubt. Frieden wird als Traum wahrgenommen, als etwas, das nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat. Eine Partei, die über Frieden spricht, gerät in den Verdacht, in einer Phantasiewelt zu leben. Noch schlimmer, man könnte vermuten, sie sei "Araber-liebend". Was könnte entsetzlicher sein? Also an was glauben die Israelis? Sie wollen einen jüdischen Staat mit einer jüdischen Mehrheit, die so groß wie nur irgend möglich sein soll. Darin besteht Übereinkunft zwischen allen jüdischen Parteien. Sie glauben daran, die endgültigen Grenzen Israels unilateral festschreiben zu können, ohne mit diesen Palästinensern zu sprechen. Die Palästinenser haben, wie ja jedermann weiß, soeben die Hamas gewählt und wollen uns ins Meer werfen. Welche Grenzen? Ehud Olmert enthüllt schrittweise, was er im Sinn hat. Seine Karte wird die Leser dieser Kolumne nicht überraschen. Sein Groß-Israel beinhaltet das ganze Territorium, das zwischen der Trennungsmauer und der Grünen Linie liegt; und zusätzlich das Jordantal; Groß-Jerusalem einschließlich der Ma´aleh Adumim Siedlung und des Territoriums zwischen dieser und der Stadt (wobei einige dicht besiedelte arabische Viertel aufgegeben werden); die Siedlungsblöcke von Ariel, Alfei-Menashe, Modi´in-Illit und Gush Etzion; sowie "spezielle Sicherheitsbereiche". Er nimmt sich in acht, nicht wirklich eine Karte zu zeichnen, so dass über die Grenzen der Siedlungsblocks keine Gewissheit besteht. Aber er beabsichtigt definitiv mehr als die Hälfte des Westjordanlandes zu annektieren. Für Netanyahu ist dies natürlich krasser Verrat, eine beschämende Unterwerfung unter die Araber. In seinen Sendungen prangert er Olmert´s Grenzen als Grenzen an, "die zum Terrorismus einladen". Der Likud zeichnet tatsächlich eine Karte, in der die Mauer direkt in das Herz des Westjordanlandes geschoben wird. Die Arbeiterpartei und Meretz stimmen im Prinzip der Annektierung der Siedlungsblöcke zu, aber sie veröffentlichen keine Karten. Sie erwähnen halbherzig einen undefinierten Tausch von Territorien. Kein Wunder, wo sie doch beinahe öffentlich wahrnehmbar davon träumen, sich einer Koalition unter Olmert anschließen zu können, die ja wahrscheinlich nach den Wahlen zustande kommen wird. Die Koaltionskarte ist wichtiger als die Karte der annektierten Territorien. Und Frieden? Pscht, pscht! (Aus dem Englischen: Christoph Glanz, vom Verfasser autorisiert) http://www.uri-avnery.de erstellt am 11.03.2006 =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Wed Mar 22 17:21:37 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 22 Mar 2006 17:21:37 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 373 - Termine 3-4/06 - Ergaenzungen Message-ID: <6.2.1.2.0.20060322171801.02bb06b0@mbox.eunet.at> E-Rundbrief - Info 373: Veranstaltungstermine März - April 2006 - Ergänzungen. Bad Ischl, 22.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== VERANSTALTUNGSTERMINE MÄRZ - APRIL 2006 - Ergänzungen (siehe auch Info 359 u. 371) MÄRZ 2006 24.3. 20.00 VILLACH (Cafe Platzl, Freihauspl.): Diskussionsprozess: ARBEIT - Eine gefährliche Drohung? Vorstellung des Buches "Losarbeiten - Arbeitslos" durch Andreas Exner, Ernst Lohoff: "After Work - Thesen zur 'Arbeit'". Vortrag mit Diskussion u.a. 25.3. 9.00 - 17.00 (Gasthof Kasino, Kaiser-Josef-Pl.): Seminar dazu. (OeIE-Kaernten / buendnis fuer EINE welt, Rathausg. 2, 9500 Villach, Tel. 04242/24617; E-Mail: buendnis.oeie at aon.at) 27.3. 9:00 - 18:30 WIEN: Conference "The Energy Gamble: Securing the Future Mix of Energy". (Diplomatic Academy, DA Student Initiative, Favoritenstr. 15a, 1040 Vienna, Tel. 01-5057272, initiative at da-vienna.ac.at , http://initiative.da-vienna.ac.at) 27.3. 19:00 GRAZ (Gemeindesaal der Heilandskirche, Kaiser Josefpl. 9): Vortrag von Lama Hourani (Gaza/ Palästina) "Frauenleben unter Besatzung ein Augenzeuginnenbericht aus Gaza. Women's Rights after the Hamas Victory - View from Gaza Strip". (Steirische Friedensplattform, Solidaritätskomitee für Palästina) 28.3. 19:00 WIEN (Rathaus, Volkshalle, Lichtenfelsg.): Lesung mit Joschka Fischer "Europa und der Nahe Osten". Moderation: Maria Vassilakou, (Anmeldung: 01-31358-0, events at iwm.at) 29.3. 9.30 - 16.30 ST. PÖLTEN (NÖ Regierungsviertel, Haus 1a, Waldviertelsaal): Präsentation der Studie "Frauenrechte auf dem Prüfstand" und (12:30 - 16:30) Gendertraining. Mit Hannah Golda, Eva Klawatsch Treitl, Gertrude Eigelsreiter-Jashari u. Hilde Wipfel. (Anmeldung: Südwind NÖ, Schreinerg. 1/1/1, 3100 St. Pölten, Tel.: 02742/352045, Suedwind.noewest at oneworld.at) 30.3. 10:00 - 13:00 BAD ISCHL (Kaiser-Franz-Josef-Str.): Kundgebung der Österr. Gewerkschaftsjugend zum EU-Jugendminister-Treffen. Themen: Jugendbeschäftigung, Bildung und Mitbestimmung. (Infos: Martina Jungert, ÖGB Jugendsekretärin, Weingartshofstr. 4, 4020 Linz, Tel: 0732/665391-6043, martina.jungert at oegb.at, www.oegj-ooe.at) 30.3. BAD ISCHL: 15:00 - 18.30, (Kaiser-Franz-Josef-Str.): kritische Informationen zur Situation in der EU und ihrer Politik - Schwerpunkte: militärische Aufrüstung, zivile Aufrüstung zum Überwachungsstaat, Atomtechnologie, Gentechnik, Zerstörung des Klimas und der sozialen Netze u.a. Unsere Alternativen zur Konferenz der EU-Jugendminister in Bad Ischl (29.-31.3.) und zu ihrer "Bad Ischler Deklaration". 17:00 (Kaiser-Franz-Josef-Str.): Rede von Hubsi Kramar, Schauspieler, Kabarettist und Regisseur aus Wien. (Infos u. Organisation: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590, mareichl at ping.at, www.begegnungszentrum.at) 30.3. 20:00 BAD ISCHL (Wirtshaus "Zum Chlumecky"/ Bahnhofsrestaurant): "Schüler Hitler" mit Hubsi Kramar und Hermann J. Kogler. Dokumentarstück zur Rhetorik von Demagogen und Populisten - damals und heute. (Infos u. Organisation: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590, mareichl at ping.at, www.begegnungszentrum.at) 30.3. 19:30 WIEN (Literaturhaus, Seideng. 13): Buchpräsentation des Promedia Verlages "Alles Lüge. Das Ende der Glaubwürdigkeit". Mit Autor Thomas Rothschild diskutiert Peter Henisch. 31.3. 14.00 - 18.00 WIEN (Diplomat. Akademie, Favoritenstr. 15a): "A ring of friends: die Euro-mediterrane Partnerschaft und die europäische Nachbarschaftspolitik" (Anmeldung: Renner-Institut, Bereich EU, walla at renner-institut.at) 31.3. 18:00 WIEN (Südbahnhof, Restaurant e-station): TEAM-International Treffen von EU-KritikerInnen in Wien. APRIL 2006 1.4. 10:00 ­ 17:00 WIEN (Otto-Mauer-Zentrum; Währingerstr. 2-4): Arbeitstagung zur Vorbereitung des Alternativengipfels "Knackpunkte in den Beziehungen zwischen EU und Lateinamerika/Karibik". U.a. "EU-Handelspolitik und EU-Strategie in Bezug auf den EU-LA-Gipfel" (Alexandra Strickner, IATP, Genf), "Aktuelle wirtschaftliche und politische Entwicklungen in LA" (Karin Fischer, Uni Wien). (Kontakt: Daniela Härtl; Federico Mahrer, Wien, Tel.: 01/4790456, office at alternativas.at, www.alternativas.at) 4.4. 10:00 - 17:00 LINZ (Schulungsraum ÖGB Gebäude, Wienerstr. 2, 2.St.): Seminar "Leben und Arbeiten in China" mit Ka Wai Chan, cic (Hong Kong) u. Franz Köppl, SML (Lenzing). (Anmeldung: Weltumspannend arbeiten, Corina.Handler at oegb.at, www.weltumspannend-arbeiten.at) 5.4. 19:00 WIEN (Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Diskussionsveranstaltung: "China boomt Europa stagniert". 20.4. 10:00 - 19:00 WIEN (Herrensaal, Herreng. 17): Internat. Konferenz der Österr. EU-Plattform "The European Commitment to Policy Coherence for Development - Current shortcomings and the way forward". (Anmeldg. bis 14.4.: Österr. EU-Plattform entwicklungspolitischer NGOs, Laudong. 1080 Wien, Tel. 01-4055515-329, office at eu-platform.at, www.richpoorworld.at) 21. - 22.4 WIEN (Republikanischer Club, Rockhg. 1): 5. Pierre Ramus-Symposion: "Stell dir vor, es sind Wahlen ­ und keiner geht hin!", Anarchismus und Parlamentarismus. --- Falls Sie kein Interesse an weiteren E-mail-Aussendungen haben, senden Sie uns ein E-mail - an: mareichl at ping.at mit dem Vermerk: stoppt Aussendung. 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Bad Ischl, 28.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== To individuals, NGOs, groups, trade unions, political parties and personalities (scientists, artists, politicians...) Please, sign the international Call below against the french nuclear reactor EPR. Hundreds of organisations already did it in 35 countries, all over the world. Sign here : http://www.stop-epr.org/comment-eng.php List of the signatories at : http://www.stop-epr.org/signataires-eng.php ---------------------------------------------------------------- International Call No to nuclear reactor EPR, Yes to energy alternatives Despite a huge nuclear overcapacity and even though it is becoming urgent to develop a new energy consumption management and invest in renewable energy, the French Government has asked EDF to build a new nuclear reactor, EPR (European Pressurized Reactor), in Flamanville (Manche/ Normandy). The French nuclear energy lobby is trying to brush aside any type of alternative by presenting the public with a fait accompli and by imposing the substitution of existing capacities for EPRs (European Pressurized Reactor) in the future. However, it is obvious that choosing EPR is a wrong decision from all aspects : Energy : France doesn't need a big centralized electrical production capacity for the next decades. Nuclear energy represents only 15% of French final energy consumption and 3% of the world's. It is not a solution to reverse climate change either. Economy : this extremely expensive project (billions of euros) will delay the necessary redeployment of the French industry without addressing its difficulties. Social aspects : the increasing demand for renewable energy will help create many more jobs (up to 5 times more) and will be more adapted to the future than nuclear energy. For the same investment, a wind power program would lead to twice the amount of electricity production, for instance. Environment : EPR is not providing any response to the safety, security and waste management problems which will burden future generations. Because we refuse the perpetuation of nuclear threat on the planet ; Because we deny the French nuclear lobby the right to impose a new reactor on us (French people and the rest of the world) ; Because we reject the confusion between state service to the public ("service public d'état") and lobbying ; Because we know this useless investment will end up as a burden on consumers and future generations in France and elsewhere; Because we want a future made of clean and renewable energies ; Together, let's say NO to the EPR ! We sign the Call against the nuclear reactor EPR and we join for the Cherbourg anti-EPR rally of April 15th - 16th, 2006 . This rally will also be an opportunity to commemorate the Chernobyl 20th anniversary together. Send your signature quickly : http://www.stop-epr.org/comment-eng.php --- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Mar 28 14:32:25 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 28 Mar 2006 14:32:25 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 375 - Alternativengipfel EU-Lateinamerika Message-ID: <6.2.5.6.0.20060328142440.02a7a020@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 375: Presseerklärung zum Alternativengipfel EU - Lateinamerika/Karibik "Enlazando Alternativas 2" ("Alternativen verknüpfen") vom 10. bis 13. Mai 2006 in Wien Bad Ischl, 28.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Presseerklärung zum Alternativengipfel EU - Lateinamerika/Karibik vom 10. bis 13. Mai 2006 in Wien Wien (OTS) - Am 23.3. wurde im Rahmen einer Pressekonferenz der Alternativengipfel vorgestellt. In Wien wird im Mai 2006 im Rahmen der EU-Präsidentschaft Österreichs ein Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union und der Staaten Lateinamerikas und der Karibik stattfinden. Parallel zu diesem offiziellen Gipfel werden soziale Bewegungen, kirchliche Gruppen, Nicht-Regierungsorganisationen, Gewerkschaften und andere AkteurInnen aus Lateinamerika, der Karibik und Europa vom 10. bis 13. Mai 2006 in Wien einen Alternativengipfel abhalten: "Enlazando Alternativas 2" ("Alternativen verknüpfen"). Leo Gabriel, ein Vertreter der veranstaltenden Organisationen und selbst Mitglied der internationalen Sozialforenbewegung, betonte, dass "dieser Alternativengipfel die Auswirkungen neoliberaler Politik sowohl in Lateinamerika und der Karibik als auch in Europa aufzeigen möchte als auch das Netzwerk zwischen zivilgesellschaftlichen Bewegungen in Nord und Süd stärken soll." Zu der Verbindung zwischen offiziellem Gipfel und dem Alternativengipfel berichtete Gabriel, dass die Organisatoren in Kontakt mit dem Außenministerium stehen und Präsidenten aus Lateinamerika (u.a. Venezuelas Präsident Hugo Chavez und der Präsident von Bolivien, Evo Morales) Interesse an einem Kontakt bekundet haben. Tribunal der Völker Während dieser vier Tage des Alternativengipfels werden die Verträge zwischen Lateinamerika/Karibik und der EU analysiert, deren Entwicklungspolitik und die Militarisierung in beiden Kontinenten in Frage gestellt und ein Tribunal der Völker veranstaltet, im Rahmen dessen die Machtmechanismen der europäischen transnationalen Konzerne in Lateinamerika und Europa untersucht werden sollen. "Bei diesem Tribunal sitzen multinationale Konzerne auf der Anklagebank. Mittels Zeugenaussagen von Betroffenen und Fachleuten aus verschiedenen Themenbereichen werden Beweise für Vergehen gegen die Menschen- und Arbeitsrechte, gegen Umwelt und Sozialstandards gesammelt", erläuterte Carlos Aguilar von der lateinamerikanischen Bewegung "Alianza Social Continental" Neoliberale "Kooperationen" Pia Lichtblau von ATTAC verwies darauf, dass die EU in vielen lateinamerikanischen Ländern die wichtigste Investorin ist - im Zuge der neoliberalen Privatisierungspolitik haben zahlreiche europäische Konzerne lateinamerikanische Unternehmen aufgekauft, z.B. die spanische Telefónica oder die Wasserkonzerne Vivendi und Suez. "Darüber hinaus ist die EU auch eine der wichtigsten Handelspartnerinnen der südamerikanischen bzw. der Mercosur-Länder. Der Mercosur wickelt 25 Prozent seines Außenhandels mit der EU ab - und nur 19 Prozent mit den USA", so Lichtblau weiter. Die Liste der negativen Auswirkungen solcher Freihandelsabkommen ist besonders für Lateinamerika lang: Arbeitslosigkeit, prekäre Arbeitsverhältnisse, Zerstörung der Nahversorgung, Privatisierung der öffentlichen Dienstleistungen sind nur einige Beispiele. Der Grund für die Misere liegt aber nicht allein an der EU, sondern auch an der Politik der lateinamerikanischen Regierungen. Die brasilianische Agrarpolitik ist stark exportorientiert und somit stark auf große Agrokonzerne ausgerichtet, die kleinbäuerlichen Betrieben wiederum die Existenzgrundlage rauben. "Angesichts der Tatsache, dass weder ein Kleinbauer in Brasilien, noch eine Biobäuerin in Österreich von derartigen Verträgen profitiert", betrachtet es Lichtblau als absolut unerlässlich, "den Widerstand gegen diese neoliberale Form der "Kooperation" gemeinsam zu organisieren - gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Gruppierungen aus Lateinamerika und indem jeder in seiner Region dafür sorgt, dass soziale und ökologische Anliegen wieder vor Konzerninteressen gestellt werden." Katholische Soziallehre Heinz Hödl, Geschäftsführer der der Koordinierungsstelle der österreichischen Bischofskonferenz für Entwicklung und Mission, unterstrich die engen Beziehungen mit vielen ProjektpartnerInnen in Lateinamerika. Insgesamt wurden etwa 2004 in Lateinamerika 804 Projekte mit 14 Millionen Euro unterstützt. "Die KOO hilft mit, Alternativen zum gegenwärtigen Wirtschaftsmodell aus der Perspektive der katholischen Soziallehre aufzuzeigen, gemeinsam mit anderen zu organisieren und zu planen", erkläret Hödl und hob hervor, dass auch viele namhafte katholische Hilfswerke aus anderen europäischen Ländern - etwa Misereor (D), Cordaid (NL) oder CAFOD (GB) - und Partnerorganisationen aus Lateinamerika am Alternativengipfel beteiligt sind. Der Koordinierungsstelle und ihren Mitgliedsorganisationen ist es besonders wichtig, die Auswirkungen auf den ländlichen Raum in Lateinamerika und in Europa aufzuzeigen. Hödl weiter: "Auch aus Sicht der österreichischen Bauern ist es ein sehr wertvolles Argument zu sagen: Wir fordern eine Neuorientierung der weltweiten Agrarpolitik für die bäuerliche Bevölkerung in der Entwicklungsländern und nicht nur für die Bauern in Europa! Die österreichischen Bauern und Bäuerinnen erklären sich solidarisch mit den Bauern und Bäuerinnen in den Entwicklungsländern. Aber sie wehren sich gemeinsam mit den Vertretern der Entwicklungsländer gegen Reformen, die eine ökosoziale Landwirtschaft in Europa zerstören und gleichzeitig in den Entwicklungsländern verhindern". Rechte von ArbeitnehmerInnen Der Österreichische Gewerkschaftsbund, wiewohl kein Mitveranstalter von "Enlazando Alternativas 2", beteiligt sich mit mehreren großen Veranstaltungen daran und begrüßt eine verstärkte Diskussion der österreichischen und europäischen Außen- und Außenwirtschaftspolitik in Öffentlichkeit und der sogenannten Zivilgesellschaft. Walter Sauer vom internationalen Referat des ÖGB: "Lateinamerika steht offenbar am Beginn des Endes der Herrschaft des ökonomischen Neoliberalismus, der den Kontinent seit drei Jahrzehnten in seine Fesseln geschlagen hat. Für die österreichische Gewerkschaftsbewegung, die in Österreich gegen neoliberale Verschlechterung der erkämpften Sozial- und Arbeitsstandards kämpft, ist es im Sinne internationaler Solidarität eine Selbstverständlichkeit, jene zu unterstützen und mit jenen zusammenzuarbeiten, die in Lateinamerika für höhere Sozialstandards kämpfen. Der ÖGB fordert die Europäische Union deshalb zu einer solidarischen Außen- und Außenwirtschaftspolitik gegenüber Lateinamerika auf!" Die Gewerkschaften richten einen Forderungskatalog aber auch an die Regierungen Lateinamerikas: In vielen Länder werden die Gewerkschaftsrechte grob verletzt. Allein in Kolumbien werden jährlich etwa 100 gewerkschaftliche AktivistInnen wegen ihrer gewerkschaftlichen Tätigkeit ermordet. Arbeitsbedingungen sowohl in Betrieben multinationaler Konzerne als auch nationaler Unternehmer/innen sind oft katastrophal - etwa in den Maquiladores Zentralamerikas. Sauer weiter: "Wir fordern daher gleichzeitig die umfassende Respektierung der Menschen- und Gewerkschaftsrechte, insbesondere des Rechts auf Organisationsfreiheit, in Lateinamerika." Das Programm In einer Vielzahl von Veranstaltungen (Podiumsdiskussionen, Seminare und Workshops etc.) soll während der vier Tage dokumentiert werden, in welchem Ausmaß die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen von den internationalen Konzernen bestimmt werden. Unabhängige ExpertInnen, VertreterInnen von Umwelt- und entwicklungspolitischen Organisationen, der Kirche und AktivistInnen von sozialen Bewegungen möchten aufzeigen, wie sehr die gegenwärtige Wirtschaftspolitik nicht nur in Lateinamerika, sondern auch in Europa für eine Entwicklung verantwortlich ist, welche zu immer größeren Machtkonzentrationen führt, auf Kosten der Mehrheit der Bevölkerung und der Umwelt. Dabei geht es vor allem auch darum, mögliche Alternativen aufzuzeigen und zu diskutieren. Die Schwerpunktthemen dabei sind: - Neoliberale Ordnung. Wirtschaft und Gesellschaft der neoliberalen Globalisierung - Auswirkungen in Lateinamerika, in der Karibik und in Europa - Politischer Dialog zwischen Europa und Lateinamerika im Zeitalter der Globalisierung - Kooperation für Entwicklung EU-LA 2006 - Regionale Integration - Alternative Strategien für eine regionale Entwicklung - Militarisierung und Menschenrechte Neben den vielen AktivistInnen aus Österreich, Europa und Lateinamerika haben folgende Personen bereits ihr Kommen zugesagt: Jose Bové, Bauerngewerkschaft "Confédération paysanne", Frankreich Susan George, Vizepräsidentin von Attac France Bischof Alvaro Ramazzini, Guatemala Gioconda Belli, Schriftstellerin, Nicaragua Luis Bassegio, Koordinator "Grito continental" (Schrei der Ausgeschlossenen), Brasilien Ivo Lesbaupin, Theologe und Soziologe, Brasilien Mittwoch 10.5.: 9.00-10.00: Pressekonferenz 10.00-11.30: Eröffnungsveranstaltung von EA2 15.30 - 19.30: Tribunal 12.00-13.30: Eröffnung Tribunal 19.30: Eröffnungsplenum Kultur-Programm Donnerstag 11.5.: 9.00-13.30: Tribunal 15.30 - 19.30: Tribunal 15.30 bis 19.30: Selbstverwaltete Seminare Kultur-Programm Freitag 12.5.: 9.00-10.00: Pressekonferenz:Präsentation der Anklage durch das Tribunal 10.00-11.30: Abhaltung zweier thematischer Foren (parallel) 11.30 - 13.30: Selbstverwaltete Seminare zu den Themen der Foren 15.00 -17.00: Zwei thematische Foren (parallel) 17.30 - 19.30: Selbstverwaltete Seminare zu den Themen der Foren Kultur-Programm Samstag 13.5: 9.00-11.00: Thematisches Forum: Politischer Dialog 11.00-13.00: Vollversammlung und Präsentation der Abschlusserklärung Ab 14.00: Große Abschlusskundgebung Alle näheren Informationen sowie Anmeldemöglichkeiten (ab Anfang April) unter www.alternativas.at. Kontakt: KoordinatorInnen: Daniela Härtl, Federico Mahrer Plenergasse 24/7, 1180 Wien Tel + Fax: +43-1-479 05 56 mailto:office at alternativas.at Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX --- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at From info at begegnungszentrum.at Tue Mar 28 15:37:58 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 28 Mar 2006 15:37:58 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 376 - World Water Forum fails. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060328153156.02a1f1a0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 376: World Water Forum "fails". NGOs active against privatization and for public sector water programs. Bad Ischl, 28.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== World Water Forum "fails" Numerous activist groups and NGOs have jointly condemned what they describe as the "failure" of last week's World Water Forum in Mexico City, saying that its closing declaration offers proof of its incapacity to tackle the world's water crisis. "The emptiness of the closing declaration is demonstrated by the absence of fundamental principles, especially the recognition and enforcement of the human right to water" said Anil Naidoo of one such group, the Blue Planet Project. This failure to provide real solutions should be no surprise, given that the World Water Council, which controls the World Water Forum, exists to promote private sector water management. Activist groups campaigning to defend the public's right to access to usable water have call for the failed World Water Forum to be replaced by a UN-hosted process. "The forum organisers, like the World Water Council and the World Bank, have been determined to keep private sector management on the agenda. There has been no serious assessment of the privatisation debacle, and poor countries continue to be at the mercy of international financial institutions with a strong pro-privatisation agenda," said Vicky Cann of the World Development Movement. Despite the efforts of the Forum organisers and Mexican government to stifle debate, deep splits between governments emerged. A bloc of Latin American countries has challenged the imposition of a false consensus, for example by expressing strong concerns about the inclusion of water in free trade agreements. By contrast to the vacuous WWF closing declaration, parallel events made clear proposals on how to achieve the Millennium Development Goals on water, which are to halve by 2015 the proportion of people who are unable to reach, or to afford, safe drinking water, and to stop the unsustainable exploitation of water resources, by developing water management strategies at the regional, national and local levels, which promote both equitable access and adequate supplies. They emphasised the recognition and enforcement of the human right to water delivered by publicly managed utilities, and urged governmental support for the development of public-public partnerships. A growing number of developing countries' governments are already embracing ambitious public sector water programmes. The latest to do this, Argentina, this week announced its complete departure from the failed public-private partnership model of the last decade and its choice for progressive public water reforms. 26.3.2006 http://www.spectrezine.org/weblog/?p=196 --- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at From info at begegnungszentrum.at Tue Mar 28 16:28:46 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 28 Mar 2006 16:28:46 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 377 - Gen-Nahrungs-Gefahr und Voelkerrecht Message-ID: <6.2.5.6.0.20060328162837.03c571a0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 377: F. William Engdahl: Kann es in einer Welt mit "Gen-Food" Frieden geben? (Auszug). Gefahren durch Gen-Nahrung sind völkerrechtswidrig. Bad Ischl, 28.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Kann es in einer Welt mit "Gen-Food" Frieden geben? Von F. William Engdahl (*) 31.10.05 Der Titel, den ich gewählt habe, mag einigen vielleicht merkwürdig erscheinen. Doch ich kann versichern, dass er alles andere als merkwürdig ist. Angesichts dessen, was heute mit der Massenverbreitung gentechnisch veränderter Organismen - kurz GVO genannt - in der gesamten menschlichen Nahrungskette auf dem Spiel steht, ist ein Kriegszustand vorprogrammiert, wenn wir nicht rasch handeln und die Lage verändern. Was damit gemeint ist, möchte ich anhand einiger Aspekte aus meinem neuen Buch «Seeds of Destruction: The Geopolitics of Geneocide» («Die Saat der Zerstörung: Die Geopolitik des Genozids»), kurz erläutern. Legt man den Massstab der Nürnberger Prozesse an, so kann und muss die Verbreitung von genverändertem Getreide und GVO -Nahrung auf der ganzen Welt als ein «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» eingestuft werden. Solange wir die wahre Natur dieser Problematik nicht zur Kenntnis nehmen, wird keinerlei Friede möglich sein, am allerwenigsten ein gerechter Friede für alle Völker. Im Kern stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage des Genozids. Ich zitiere die «Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes» der Vereinten Nationen von 1948. Deren Artikel II definiert den Begriff des Völkermordes: «In dieser Konvention bedeutet Völkermord eine der folgenden Handlungen, die in der Absicht begangen wird, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören: a) Tötung von Mitgliedern der Gruppe; b) Verursachung von schwerem körperlichem oder seelischem Schaden an Mitgliedern der Gruppe; c) vorsätzliche Auferlegung von Lebensbedingungen für die Gruppe, die geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen; d) Verhängung von Massnahmen, die auf die Geburtenverhinderung innerhalb der Gruppe gerichtet sind.» Artikel III lautet: «Die folgenden Handlungen sind zu bestrafen: a) Völkermord, b) Verschwörung zur Begehung von Völkermord, [...] c) Teilnahme am Völkermord.» Und Artikel IV: «Personen, die Völkermord oder eine der sonstigen in Artikel III aufgeführten Handlungen begehen, sind zu bestrafen, gleichviel ob sie regierende Personen, öffentliche Beamte oder private Einzelpersonen sind.» Ich möchte anhand von drei Fällen, die mit dem Einsatz von genmanipulierten Organismen zu tun haben, illustrieren, warum wir die Umsetzung des internationalen Gesetzes gegen den Genozid einfordern müssen. Wir müssen Prozesse gegen Regierungen, Wissenschaftler und private Unternehmer in Gang setzen, die sich daran beteiligen, unserer Bevölkerung eine GVO-Landwirtschaft anzudrehen. Das erste Beispiel betrifft das GVO -Getreide im Irak. Danach zeige ich auf, wie Argentinien mit GVO-Getreide überrollt wurde, und schliesslich befasse ich mich mit einer kleinen Biotechnologie-Firma in San Diego... Vollständiger Text: www.engdahl.oilgeopolitics.net/Auf_Deutsch/Gentechnik/gentechnik.html und "Zeit-Fragen" Nr.43 v. 31.10.2005 *) William F. Engdahl, Publizist und Autor, stellte am diesjährigen XIII. Kongress «Mut zur Ethik» in Feldkirch sein neuestes Buch «Die Saat der Zerstörung. Die Geopolitik des Geneozids» vor. (In Kroatien ist es bereits auf Platz 1 der Bestsellerliste; es erscheint demnächst in deutscher und englischer Sprache.) Mit seinem alarmierenden Bericht über den Zusammenhang von Gen-Food und Frieden leistete er einen wichtigen Beitrag zum diesjährigen Thema des Kongresses «Was braucht es für mehr Frieden auf der Welt?». Seine Schlussfolgerung: Ohne Einforderung der Umsetzung des internationalen Gesetzes gegen den Genozid wird es keinen Frieden geben. Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Mar 29 13:09:29 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 29 Mar 2006 13:09:29 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 378 - Alternativen zur EU-Politik Message-ID: <6.2.5.6.0.20060329125901.02b78230@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 378: Matthias Reichl: Gewaltfreie Alternativen zur herrschenden EU-Politik. (Informationsblatt zur Konferenz der EU-Jugendminister und zum Jugendkonvent in Bad Ischl, 29. - 31.3.2006); Werkstatt Frieden & Solidarität (Linz): EU = Europa der Konzerne und Generäle; M. R.: Weitere Problembereiche: Überwachungsstaat, EU-Verfassung, Gentechnik, Biopiraterie, Nanotechnologie, Klimazerstörung, aktuelle Termine zu Demonstrationen, Aktionstreffen, Konferenzen... Bad Ischl, 29.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Gewaltfreie Alternativen zur herrschenden EU-Politik (Informationsblatt zur Konferenz der EU-Jugendminister und zum Jugendkonvent in Bad Ischl, 29. - 31.3.2006) Wie üblich wird auch dieses kurze Treffen von EU-Politikern und -Experten mit Absichtserklärungen - hier durch eine "Bad Ischler Deklaration" - abgeschlossen. Wird sie sich nur auf die vorgegebenen Jugend-Themen "Arbeit", "Bildung" und "Mitentscheidung" beschränken? Aus mehr als dreissig Jahren Engagement in österreichweiten und weltweiten Netzwerken für gewaltfreie Proteste und das Durchsetzen von Alternativen sind uns - gemeinsam mit jungen und älteren Engagierten - die Problembereiche und deren Dimensionen bewußt geworden. Ohne die gegenseitige Unterstützung würden auch wir - wie eine Mehrzahl der Bürger - auf viele politische Entscheidungen und Weichenstellungen mit ohnmächtiger Wut bzw. Resignation reagieren. Denn in einigen Bereichen - z.B. Atomkraft, Gentechnik, Klimazerstörung... - wurden verantwortungslos Gefahren und Zerstörungen provoziert, die irreversibel sind und die unsere Existenz und die kommender Generationen gefährden. Wir haben als Alternative gangbare Wege für "ein anderes Europa" mit-entwickelt, die tiefgreifende und nachhaltige Veränderungen voraussetzen. Einige besonders brisante Bereiche - und Hinweise auf Veranstaltungen und Kampagnen (inkl. ausgewählte Homepages) - haben wir hier zusammengestellt. Weitere Informationen finden Sie im gedruckten "Rundbrief" und im "E-Rundbrief Info" auf unserer Homepage www.begegnungszentrum.at/archiv. Matthias Reichl Der folgende Text stammt aus der Infozeitung der Werkstatt Frieden & Solidarität (Linz): www.werkstatt.or.at. --------------------------------------------------------------------- EU = Europa der Konzerne und Generäle Die aktuellen Projekte Lissabon-Ziel 2010 - Rentenalter rauf, Löhne runter Im Grundlagenvertrag der EU ist die Verpflichtung der Mitgliedstaaten auf eine " Wirtschaftspolitik der offenen Marktwirtschaft mit freiem Wettbewerb " verankert. Entsprechend neoliberal ist die Ausrichtung des sog. "Lissabon-Ziels 2010", auf das sich die EU-Staatschefs geeinigt haben: - Liberalisierung der Gas-, Strom-, Post-, Eisenbahn- und Beförderungsmärkte, wodurch ein enormer Privatisierungsdruck auf die öffentlichen Dienste ausgeübt wird - Anhebung des Renteneintrittsalters um 5 Jahre, Förderung privater Pensionsfonds - Deregulierung von Arbeitsverträgen und Arbeitszeit, Auflösung von Kollektivverträgen Arbeitszeitrichtlinie - Auf dem Weg zur 65-Stunden-Woche? Die EU-Kommission drängt auf eine neue Arbeitszeitrichtlinie, die im Rahmen der österreichischen EU-Präsidentschaft beschlossen werden soll. Ziel dieser Richtlinie ist es, den Durchrechnungszeitraum - auch ohne Kollektivvertrag - von vier Monaten auf ein Jahr auszudehnen. Die zulässige Wochenarbeitszeit soll bis zu 65 Stunden dauern können. Bereitschaftszeiten sollen nicht mehr als Teil der Arbeitszeit gewertet werden. Die derzeitige Arbeitszeitrichtlinie sieht eine Obergrenze für die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 48 Stunden vor, die aber durch Individualvereinbarungen überschritten werden darf. Dienstleistungsrichtlinie - Sozial- und Qualitätsdumping Über die Dienstleistungsrichtlinie (früher "Bolkesteinrichtlinie") soll der "freie Markt" bei Dienstleistungen vorangetrieben werden. Auch wenn auf Grand der Proteste der ursprüngliche Entwurf entschärft wurde, so droht damit weiteres Sozial- und Qualitätsdumping. So dürfen z. B. beim derzeitigen Entwurf aus Gründen der Sozialpolitik, des Arbeitsmarktes oder des Verbraucherschutzes den Dienstleistungserbringern keine Auflagen im Zielland auferlegt werden. Das Recht auf "unternehmerische Tätigkeit" wird mit dem Schutz von Leben und körperlicher Unversehrtheit auf gleiche Stufe gestellt. Wasser - EU-Kommission drängt auf Privatisierung Die EU-Kommission ist die aggressivste Verfechterin der Interessen der großen privaten Wasserkonzerne aus Frankreich, Deutschland und Großbritannien. So fordert die EU in den WTO-Verhandlungen von 72 Ländern die Öffnung der Wassermärkte für EU-Konzerne und sieht die Liberalisierung der Wasserwirtschaft auch als Bestandteil des "Lissabon-Ziels 2010". Die Sprachpraxis des EuGH, die die Möglichkeiten der Gemeinden zur Vergabe kommunaler Dienstleistungen an gemeindeeigene Betriebe immer weiter einschränkt, ebnet auch der Privatisierung der Wasserwirtschaft den Boden. Bereits ein Drittel der Wasserwirtschaft in der EU ist - mit tw. katastrophalen Folgen - privatisiert worden. EURATOM - Renaissance der Atomenergie Der EURATOM-Vertrag, ein Grundlagen-Vertrag der EU, hat das Ziel der "Förderung einer mächtigen Kernenergie". Die EU-Kommission drängt - gemeinsam mit den großen Atomkonzernen wie Framatome und Siemens - darauf, eine Renaissance der Atomenergie durchzusetzen. Das EURATOM-Kreditvolumen soll von 4 auf 6 Milliarden Euro aufgestockt werden. Damit wird die Atomwirtschaft vor allem in Osteuropa gefördert. Im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm 2007 bis 2013 werden die Gelder für Atomforschung mehr als verdoppelt. Streitkräfteziel 2010 - "Dimension Golfkrieg" 2004 haben die EU-Staatschefs das sog. "Streitkräfteziel 2010" (Headline-Goal) beschlossen. Inhalt: Erreichung der globalen "netzwerkszentrierten Kriegsfähigkeit" bis zum Jahr 2010, d. h. Durchführung von Militärschlägen der Streitkräfte zur See, in der Luft und auf dem Boden unter Einbeziehung des Weltraums mit Hilfe des Satellitennavigationssystems "Galileo". In einem von den EU-Staatschefs in Auftrag gegebenen Strategiepapier ("European Defence Paper") wird als Ziel der "freie Fluss von Rohstoffen " genannt. Die EU soll zu Kriegen in der Dimension des " Golfkrieges von 1991" in der Lage sein. Bei diesem Krieg wurden 300.000 IrakerInnen getötet. Schlachtgruppen - Schnelle Kavallerie der High-Tech-Kriege Die EU-Schlachtgruppen (orig. "Battle-Groups") sollen ab 2007 voll einsatzfähig sein. Diese 13 Schlachtgruppen zu je 1.500 Mann sind die Speerspitze der EU-Interventionstruppe, die insgesamt - einschließlich Bereitschaftstruppen - bis zu 200.000 Mann/Frau umfassen soll. Die Battle-Groups sind "eine Art schneller Kavallerie der modernen High-Tech-Kriege"', denn ihr Einsatz soll innerhalb von 10 Tagen in die rohstoffreichen Gebiete Nord- und Zentralafrikas, des Nahen und Mittleren Ostens bis hin zum Kaukasus erfolgen können. Die Battle-Groups werden für Dschungel-, Wüsten-, Hochgebirgseinsätze sowie den Häuserkampf im Stadtgebiet ausgebildet. EU-Verteidigungsagentur - Halbjährlicher Rüstungscheck Aufgabe der 2004 gegründeten EU-Verteidigungsagentur (ursprüngl. EU-Rüstungsagentur) ist es, dafür zu sorgen, dass die EU-Staaten den sog. "European Capability Action Plan" umsetzen. Das ist ein 64 Rüstungsprojekte umfassender Hochrüstungsplan, der alle Waffengattungen umfasst, die für Angriffskriege ä la Irak oder Afghanistan erforderlich sind. Zwei Mal im Jahr müssen sich die EU-Staaten einer Kontrolle durch die Verteidigungsagentur unterziehen. Der Motor der EU-Rüstungsindustrie läuft entsprechend rund. Der größte kontinentaleuropäische Rüstungskonzern EADS verzeichnete im Zeitraum 2002 bis 2005 ein Wachstum der Rüstungsaufträge um 366%. SSZ - Militärischer Führungszirkel für die EU Nachdem die EU-Verfassung bei Volksabstimmungen in Frankreich und den Niederlanden gescheitert ist, haben Merkel und Schüssel angekündigt, diese wiederbeleben zu wollen. Insbesondere die militärischen Bestandteile der Verfassung sollen "gerettet" werden, so z. B. die sog. "Ständige Strukturierte Zusammenarbeit" (SSZ). Die SSZ bedeutet die Schaffung eines militärischen "Kerneuropas", das jene Staaten umfasst, die "über anspruchsvollere militärische Fähigkeiten" (EU-Verfassung) verfügen. Damit soll ein innerer Führungszirkel der EU entstehen, in den nur eintreten kann, wer zur entsprechenden Aufrüstung und zu Kriegseinsätzen bereit ist. Massenvernichtung - "Mini-Nukes" und EU-Atomkommando Frankreich gibt jährlich 3,5 Mrd. Euro zur Modernisierung seiner strategischen und taktischen Atomwaffen aus. Bis 2010 sollen sog. "Mini-Nukes", d. h. Atomwaffen mit der Sprengkraft eines Drittels der Hiroshimabombe, zum Einsatz gegen tief verbunkerte Ziele bereitstehen. Präsident Chirac drohte im Jänner 2006 bereits mit dem nuklearen Erstschlag "zur Garantie unserer strategischen Versorgung". Großbritannien will bis 2007 seine Ausgaben für Atomwaffen von derzeit 450 Mio. auf 2,2 Mrd. Euro nahezu vervierfachen. Die deutschen Machthaber wollen den Zugriff auf Atomwaffen über ein EU-Oberkommando erreichen ("Europäisierung der Atomwaffen"). Aus der Infozeitung der Werkstatt Frieden & Solidarität - nähere Infos auf www.werkstatt.or.at ----------------------------------------------------------------------- Weitere Problembereiche: Überwachungsstaat Die altbekannten staatlichen Überwachungsinstitutionen werden zunehmend von privaten, "outgesourcten" "Sicherheitsdiensten und Datensammler" ergänzt bzw. ersetzt. Manche von ihnen höhlen mit ihrer "Sammelwut" die Bürgerrechte aus - mit unabsehbaren Konsequenzen, vor allem auch durch Kriminalisierung bzw. sozialen Druck auf engagierte Aktive. (www.statewatch.org, www.argedaten.at) EU-Verfassung Für Ende April ist in Österreich eine EU-Konferenz zur Reaktivierung des EU-Verfassungsprozesses geplant. Zwei Initiativen wollen für die EU-kritischen Bewegungen Grundsatztexte als Alternativen zur gescheiterten EU-Verfassung erarbeiten: Appell "Europa: Geben wir das Wort den Bürgern!" und "Charter of another Europe". (www.anothereuropeispossible.net, www.fse-esf.org) Gentechnik, Biopiraterie, Nanotechnologie Demnächst entscheidet das EU-Gericht über den - von der WTO geforderten - Import von Gen-Pflanzen und Nahrungsmittel. Weiters gegen die "gentechnik-freien Regionen". Die Patentierung von altem Saatgut, Verbreitung von "Terminator-Saatgut" wird von transnationalen Konzernen betrieben. Noch tiefer greift die Nanotechnologie in die Bausteine des Lebens ein. (www.gmofree-europe.org, www.etcgroup.org) Klimazerstörung Die erheblichen Kürzungen im EU-Budgetentwurf bis 2013 u.a. im Bereich öffentliche Verkehrsmittel werden den Umstieg weg vom PKW und LKW auf Bahn und Bus noch unattraktiver machen. Die Auswirkungen auf die Gesundheit bei Menschen, Tieren und Pflanzen sind unabsehbar und teilweise irreversibel. (www.foei.org, www.klimabuendnis.org) ----------------------------------------------------------------------------------------- Aktuelle Termine zu Demonstrationen, Aktionstreffen, Konferenzen...( Details: www.begegnungszentrum.at/archiv/ Info 373 u. 379) Kritische Informationsveranstaltungen: Zur Konferenz der EU-Jugendminister in Bad Ischl, 29. - 31.3.2006 Donnerstag, 30.3.2006 in Bad Ischl: 15:00 - 18.30, Kaiser-Franz-Josef-Str. (neben Café Ramsauer): Informationstisch zur Situation in der EU und ihrer Politik - Schwerpunkte: militärische Aufrüstung, zivile Aufrüstung zum Überwachungsstaat, Atomtechnologie, Gentechnik, Zerstörung des Klimas und der sozialen Netze u.a. Unsere gewaltfreien Alternativen zur Konferenz der EU-Jugendminister und ihrer "Bad Ischler Deklaration" 17:00 Kaiser-Franz-Josef-Str. (neben Café Ramsauer): "Brandrede " von Hubsi Kramar (Schauspieler, Kabarettist und Regisseur aus Wien). 20:00 - 21.15 Wirtshaus "Zum Chlumetzky" (Bahnhofsrestaurant): "Schüler Hitler" mit Hubsi Kramar und Hermann J. Kogler. Eine Dokumentar-Groteske über Rhetorik und Propaganda - damals und heute. -------------------------------------------------------------------- Eine Auswahl weiterer Termine 1.4. - 2.4.WIEN: TEAM - Internationale Konferenz von EU-KritikerInnen. (Infos: www.teameurope.info) 4. - 6.4. WIEN: Alternativer ECOFIN "Wirtschaftspolitik für ein anderes Europa". Zum Treffen der EU-Finanz- und Wirtschaftsminister (ECOFIN). (Attac Österreich, www.alternativer-ecofin.org) 4.4. WIEN (Parlament): Internationale Tagung "Wahlfreiheit = Gentechnikfreiheit". (www.gmofree-europe.org/coexistence_conference.htm) 5.4. WIEN: Internationaler Sternmarsch Gentechnikfreier Regionen und Gebiete zum Thema Recht auf Gentechnikfreiheit - Anlass: EU-Konferenz über "gentechnisch veränderte, konventionelle und biologische Feldfrüchte" - "The Freedom of Choice" (Wahlfreiheit) vom 4. - 6.4. in Wien. (www.gmofree-europe.org) 15. - 16.4. CHERBOURG (F): Rally against the nuclear reactor EPR Flamanville (Manche/ Normandie). (Stop EPR, www.stop-epr.org) 22.4. GRAZ: Demonstration "Gegen neoliberalen Wettbewerb - für eine solidarische Gesellschaft" - anläßlich des Treffens der EU-Minister für Wirtschaft, Bildung und Infrastruktur zum Thema "Wettbewerb in der EU". (Infos: http://mayday.widerstand.org/a22) 25.4. LINZ: Gedenkveranstaltungen zur Tschernobyl-Katastrofe. (Atomstopp International, www.atomstopp.at) 4. - 7.5. ATHEN (GR): 4th European Social Forum. (www.fse-esf.org) 11. - 13.5. WIEN: Internationale Tagung "Enlazando alternativas 2 - Alternativengipfel Lateinamerika/ Karibik und Europa 2006" - zum Treffen der Staatsoberhäupter der EU und Lateinamerikas/ Karibik. 13.5. Internationaler Sternmarsch. (www.alternativas.at) 15. - 18.6. GRAZ: 3. Austrian Social Forum/ ASF. (www.socialforum.at) 22. - 24.6. MADRID (E): 2nd Migrations World Social Forum. (www.migrationsworldsocialforum.org, www.cear.es) ---------------------------------------------------------------------------- Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Mar 29 16:13:43 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 29 Mar 2006 16:13:43 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 379 - Termine 4-6/06 - Ergaenzungen Message-ID: <6.2.5.6.0.20060329160228.02b6beb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 379: Veranstaltungstermine April - Juni 2006 - Ergänzungen. Bad Ischl, 29.3.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== VERANSTALTUNGSTERMINE MÄRZ - APRIL 2006 - Ergänzungen (siehe auch Info 371 u. 373) 1.4. 15:00 - 18:00 - (u. 2.4. 10:00 - 18:00) WIEN (Kolpinghaus, Althanstr. 51): TEAM - Internationale Konferenz von EU-KritikerInnen. Schwerpunkte: u.a.: EU-Militarisierung, Neutralität, Alternativen zur EU. (Infos: www.teameurope.info) 3.4. WIEN: Beratung zwischen Regierungsvertretern und Atomgegenern zur Sicherheit des AKW Temelin und zur Atompolitik. (Atomstopp International, OÖ Plattform gegen Atomgefahr, Landstr. 31, 4020 Linz, Tel: 0732-774275, post at atomstopp.at, www.atomstopp.at) 3.4. 18:30 WIEN (iwk, Bergg.17): Vortrag und Diskussion "Theorie und Praxis der Interkulturalität - Österreich ist fast!" mit Benedikt Wallner. 3.4. 19:00 WIEN (Zukunftswerkstatt, Schönlaterng. 9): Diskussion "Welche Sprache spricht die Wirtschaft?" 3.4. 19:00 WIEN (Renner-Institut, Hoffingerg. 26-28): Vortrag und Diskussion "Italien vor den Wahlen". Mit anschl. TV-Übertragung des Streitgespächs Prodi - Berlusconi. (Anmeldung: Renner-Institut, Tel. 01-804 65 01, post at renner-institut.at) 4.4. 10.30 - 16:00 WIEN (Parlament): Internation. Tagung "Wahlfreiheit = Gentechnikfreiheit". (Grüner Klub im Parlament, Anmeldung: bauern at gruene.at, www.gmofree-europe.org/coexistence_conference.htm) 4.4. 18:00 WIEN (AKH Campus Hof 2; HS A): Diskussion "Landrechte und Gender in Afrika im Kontext der Privatisierung". 4. - 6.4. WIEN: Alternativer ECOFIN "Wirtschaftspolitik für ein anderes Europa". Zum Treffen der EU-Finanz- und Wirtschaftsminister (ECOFIN). 4.4. 18.30 (Rathaus): Vortrag von Jeremy Rifkin "Europa - wohin?" (Attac Österreich, Margaretenstraße 166/3/25, 1050 Wien, Tel. 01-5440010, presse at attac.at, www.unsereuropa.at/2502.html, www.alternativer-ecofin.org) 5.4. 8:00 WIEN (Praterstern - 9:00 Kongresszentrum/ Ausstellungsstr.): Internationaler Sternmarsch Gentechnikfreier Regionen und Gebiete zum Thema Recht auf Gentechnikfreiheit - Anlass: EU-Konferenz über "gentechnisch veränderte, konventionelle und biologische Feldfrüchte" - "The Freedom of Choice" (Wahlfreiheit) vom 4. - 6.4. in Wien. (Info: Michael Johann, Plattform "Gentechnikfreie Regionen und Länder", Oberdörfl 9, 9173 St. Margareten/ Rosental, Tel. 0664-2668548, michael.johann at gruene.at, www.gmofree-europe.org) 6.4.10:00 WIEN (Urania, Uraniastr. 1/ DG): Gedenkveranstaltung "20 Jahre Tschernobyl - Zeit für eine Energiewende" (Anmeldung bis 3.4. bei: elke.widner at gruene.at, www.gruene.at/umwelt/20jahretschernobyl/) 6.4. 19:00 SALZBURG (Gemeindesaal der Christuskirche, Schwarzstr. 25): Workshop "Das 'Agape-Papier' zur Alternativen Globalisierung im Dienst von Menschen und Erde". 6.4. 19:30 SALZBURG (ARGE Kultur, Josef-Preis-Allee 16) : Vortrag und Diskussion "Erneuerbare Zukunft - Strategien für eine radikale Wende zur nachhaltigen Gesellschaft" mit Friedrich Hinterberger. (Grüne Bildungswerkstatt, www.salzburg.gruene.at) 8.4. 16:00-20:00 WIEN (7*Stern, Siebensterng. 31): Podiumsdiskussion (in Englisch) mit internationalen ExpertInnen der Gentechnik-kritischen Szene- und Videoschaltung mit Vandana Shiva (Indien), Percy Schmeiser (Kanada), Ignacio Chapela (USA) und José Bové (F). (GenAttac, Anmeldung bis 5.4.: ak at mond.at, www.attac.at/genattac.html) 20.4. 10:00 - 19:00 WIEN (Herrensaal, Herreng. 17): Internat. Konferenz der Österr. EU-Plattform "The European Commitment to Policy Coherence for Development - Current shortcomings and the way forward". (Anmeldg. bis 14.4.: Österr. EU-Plattform entwicklungspolitischer NGOs, Laudong. 1080 Wien, Tel. 01-4055515-329, office at eu-platform.at, www.richpoorworld.at 22.4. ZWENTENDORF (Gelände des ehem. AKW/ NÖ.): Vorträge und Diskussionen zum Thema "Energiewende" in Gedenken an 20 Jahre Tschernobyl. (GRÜNE NÖ., www.noe.gruene.at) 22.4. 11.30 GRAZ (Hauptbahnhof): Demonstration "Gegen neoliberalen Wettbewerb - für eine solidarische Gesellschaft" - anläßlich des Treffens der EU-Minister für Wirtschaft, Bildung und Infrastruktur zum Thema "Wettbewerb in der EU". (Infos: http://mayday.widerstand.org/a22) MAI 2006 5.5. 14:00 - 21:00 SALZBURG: Workshop "Nachhaltigkeit zwischen VerOrtung und Weltbezug". (Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, Robert-Jungk-Pl. 1, 5020 Salzburg, Tel. 0662-873206, jungk-bibliothek at salzburg.at, www.jungk-bibliothek.at) 11.5. 19.30 SALZBURG (Kapitelsaal, Kapitelpl. 2): Vortrag und Diskussion "Das bedingungslose Grundeinkommen - Revolutionär denken - evolutionär umsetzen". Mit Prof. Götz G. Werner. (Grüne Bildungswerkstatt, www.salzburg.gruene.at) 11. - 13.5. WIEN: Internationale Tagung "Enlazando alternativas 2 - Alternativengipfel Lateinamerika/ Karibik und Europa 2006" zum Treffen der Staatsoberhäupter der EU und Lateinamerikas. 13.5. Internationaler Sternmarsch. (Gemeinsam für Lateinamerika, Lederergasse 23/3/27, 1080 Wien, Tel.: 01-408 53 32, office at alternativas.at, www.alternativas.at) 15. - 17.5. STROBL (Sbg.): Seminar in der Reihe Erwachsenenbildung und Partizipation (vormals Werkstätte Gemeinwesenentwicklung) "Freiräume: Lernen und Partizipation: Räume erobern, gestalten und verlassen". (Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang/ BIfEB, 5350 Strobl, Tel. 06137-6621-0, daniela.schlick at bifeb.at, www.bifeb.at) JUNI 2006 15. - 18.6. GRAZ: 3. Austrian Social Forum/ ASF (Info: www.socialforum.at) 21.6. WIEN (?): Kundgebungen und andere gewaltfreie Proteste gegen den EU-USA-Gipfel und Präsident Bushs Teilnahme. (Koordination: u.a. Austrian Social Forum, Hermann Dworczak, Tel. 0676-9723110) INTERNATIONAL APRIL 2006 15. - 16.4. CHERBOURG (F): Rally against the nuclear reactor EPR Flamanville (Manche/ Normandie). (Stop EPR, www.stop-epr.org) MAI 2006 4. - 7.5. ATHEN (GR): 4th European Social Forum. (www.fse-esf.org) JUNI 2006 22. - 24.6. MADRID (Rivas Vaciamadrid, E): 2nd Migrations World Social Forum, Spain. (CEAR - Comisión Española de Ayuda al Refugiado, Tel. ++34-915980535, www.migrationsworldsocialforum.org, www.cear.es) Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Apr 7 20:40:08 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 07 Apr 2006 20:40:08 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 380 - Termine 4/2006, Ergaenzungen Message-ID: <6.2.5.6.0.20060407203605.02ca8dd0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 380: Veranstaltungshinweise April 2006 - Ergänzungen. (Siehe auch Infos 371, 373 u. 379 ) Bad Ischl, 7.4.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== VERANSTALTUNGSTERMINE APRIL 2006 - Ergänzungen (siehe auch die Infos 371, 373 und 379) ÖSTERREICH 8.4. 14:00 - 16:00 WIEN (Treffpunkt: Michaelerpl.): Protestumzug gegen das EU-Wirtschafts- und FinanzministerInnen-Treffen (ECOFIN) - mit Verkleidungen, Kostümen, Musikinstrumenten, Aktionen... (Werkstatt Frieden & Solidarität, Waltherstr. 15, 4020 Linz, Tel. 0732/771094, office at werkstatt.or.at, www.werkstatt.or.at) 8.4. 16:00-20:00 WIEN (7*Stern, Siebensterng. 31): Podiumsdiskussion (in Englisch) mit internationalen ExpertInnen der Gentechnik-kritischen Szene- und Videoschaltung mit Vandana Shiva (Indien), Percy Schmeiser (Kanada), Ignacio Chapela (USA) und José Bové (F). (GenAttac, ak at mond.at, www.attac.at/genattac.html) Internationale Videoschaltung koordiniert von der Initiative des "Welt-Protesttages gegen Genpflanzen": (http://altercampagne.free.fr/) 19.4. 18:30 WIEN (Renner Institut, Hoffingerg. 26-28): Discussion "Social Welfare and Social Policy in the USA and Europe - a comparison" mit Agnes Streissler (A) u. Neil Gilbert (USA). (Anmeldung: Renner-Institut, post at renner-institut.at, Tel. 01-804 65 01) 26. 19:00 LINZ (WIST-Heim (EG), J. W. Kleinstr. 70-72): Vortrag und Diskussion "Bildung im Europa der Konzerne" mit Nele Hirsch (BRD). Co-Referat: "Pädagogisierung als Strategie der Ungleichheit" mit Elke Renner (Wien) 27.4. 19.30 WIEN (Universität Wien (HS 2/NIG), Universitätsstr. 8): Vortrag und Diskussion "Bildung im Europa der Konzerne" mit Nele Hirsch (BRD), Co-Referat: "Pädagogisierung als Strategie der Ungleichheit" mit Erich Ribolits (Wien) 27.4. 20:00 GRAZ (AAI, Leechg.22): Vortrag und Diskusion "Wahlen allenthalben - aber wie demokratisch wird der mittlere Osten?" 29. 9:30 -18:00 SALZBURG (Kolpinghaus, Adolf-Kolping-Str. 10): Fachtagung ""Kann man sich eine bessere Welt kaufen? EZA Fairer Handel" mit Christian Felber, Ernst Halbmayr, Ofelio Angeles Ortega (Mexiko). Zu "Kontrolle und Partnerschaft" diskutieren VertreterInnen europäischer und internationaler Netzwerke, Gäste aus Indien, Vietnam und Ghana beleuchten handwerkliche Produktion im Spannungsfeld von Ästhetik und Existenzsicherung. (Anmeldung: office at eza.cc, www.eza.cc) DEUTSCHLAND 28. - 30.4. NEUDIETENDORF b. Erfurt (Evang. Akademie Thüringen): Seminar von Bildungskollektiv Biko und Verlag Graswurzelrevolution "Raus aus dem Laufrad! Arbeitszwang, soziale Ausgrenzungen und die Bedingungen einer gewaltfreien Revolution". (Verlag Graswurzelrevolution, Pf. 100744, D-28007 Bremen, biko at arranca.de, www.graswurzel.net) INTERNATIONAL 8.4. WELTWEIT: Welt-Protesttag gegen genveränderte Organismen. U.a. mit internationaler Videoschaltung koordiniert von der französischen Initiative mit Vandana Shiva (Indien), Percy Schmeiser (Kanada), Ignacio Chapela (USA) und José Bové (F). (http://altercampagne.free.fr/) 19. - 21.4. MINSK (BELARUS): Tschernobylkomitee: Internationale Konferenz zum 20.Jahrestag der Tschernobylkatastrophe zu den Problemen der Folgenbeseitigung der Katastrophe im Atomkraftwerk von Tschernobyl (Info: www.chernobyl.info/index.php?navID=434&lID=1) 20.4. GOMEL (BELARUS): Ausstellung von Projekten im Rahmen der Internationalen Konferenz "20 Years After Chernobyl: Strategy for Recovery and Sustainable Development of the Affected Regions" zur Linderung der Folgen der Tschernobyl-Katastrophe. (Info: www.chernobyl.info) 20.-22.4. MINSK (BELARUS): 3. Minsker Internationales Festival des ökologischen Films "EKAFILM" im Rahmen der internationalen wissenschaftlichen Konferenz "Tschernobyl - 20 Jahre danach: Strategie für Wiederaufbau und nachhaltige Entwicklung der betroffenen Gebiete" statt. (Organisationskomitee, Tel. +375 17 287 31 53, ekafilm2006 at yandex.ru) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Apr 8 12:42:06 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 08 Apr 2006 12:42:06 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 381 - ETCGroup: Nanotechnology Moratorium. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060408124104.029e71f0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 381: ETCGroup (Canada): Nanotechnological Product Recall Underscores Need for Nanotech Moratorium: Is the Magic Gone? Press Release, 7.4.2006 Bad Ischl, 8.4.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Nanotech Product Recall Underscores Need for Nanotech Moratorium: Is the Magic Gone? News Release ETC Group April 7, 2006 ETC Group today renewed its 2003 call for a global moratorium on nanotech lab research and a recall of consumer products containing engineered nanoparticles. There is particular urgency for those products that are ingested, applied to the body or released in the environment. The need for action is underscored following the decision by German authorities to recall a nanotech bathroom cleaner, "Magic Nano" - purportedly a product of nanotechnology. At least 77 people reported respiratory problems in late March after using the product. Six people were hospitalized but later released when their respiratory distress faded.(1) The company marketing "Magic Nano" is Kleinmann GmbH, a German subsidiary of Illinois Tool Works (a US Fortune 200 corporation with 650 subsidiaries in 45 countries and 49,000 employees). Kleinmann sells "Magic Nano" in a spray pump and as an aerosol spray. The recall only applies to the aerosol spray.(2) There is no information available regarding the nano chemical compound used, nor whether the problem lies with the nanoparticles or with the interaction between the particles and the conventional aerosol propellant. The nanotechnology industry responded swiftly by pointing out that the recalled product may not even contain nanoparticles; the company could be simply taking advantage of the marketing cachet of high-tech "nano." Michael Holman, an analyst at Lux Research in New York, told the Washington Post that the nanotech industry is working closely with government regulators to ensure product safety. "They may be working closely, but they're not working swiftly - or in the interests of public safety," says Pat Mooney, Executive Director of ETC Group, a Canadian-based civil society organization monitoring nanotechnology. "We don't really know if nanotechnology is to blame for the nanotech product recall. The important point is that no government anywhere regulates nano-scale materials if the same chemical substance has been vetted at the macro-scale. Determining health and safety is further complicated because there are no labeling requirements or even agreed-upon nanotech definitions or methods of measuring nanoparticles," says Mooney. Nanoparticles are generally understood to be particles below 100 nm in size - about 1/ 80,000 of a human hair - that take advantage of the quantum effects (property changes that occur at the nano-scale). In general, nanoparticles of 70 nm can enter the lungs while a 50 nm particle can enter cells and a 30 nm particle can pass through the blood/brain barrier. Not only can such tiny particles go undetected by the body's immune system, they also exhibit properties not found at the macro-scale. For example, aluminum oxide - used in dentistry because of its inertness - can spontaneously explode at the nano- scale and is being tested as a potential rocket fuel. "It's the unpredictable property changes that make 'nano' new and different. Given the complete absence of regulations to address those changes, we've been calling for a moratorium on the introduction of products like this since 2003," adds Hope Shand in ETC Group's North Carolina office. "There are scores of products out there whose nano- scale ingredients are escaping regulatory review and they include anti-wrinkle creams, sunscreens, chocolate diet shakes, tooth powder, pesticides, cooking oil, vitamin supplements and more."(3) In June 2004 the UK's Royal Society and Royal Academy of Engineering recommended "that ingredients in the form of nanoparticles undergo a full safety assessment by the relevant scientific advisory body before they are permitted for use in products."(4) ETC's moratorium call encompasses nanotech laboratory research. "It is unethical to have workers conducting research or handling nanoparticles in the absence of agreed-upon safety standards and regulatory oversight," says Shand. To date, the scientific community and governments have not yet established "best practices" for this research. Scientists and regulators must quickly establish safety standards and a mechanism for monitoring and updating the standards as new information comes forward. For more information on ETC Group's call for a moratorium, see: Size Matters! The Case for a Global Moratorium: http://www.etcgroup.org/ article.asp?newsid=392 For further information, please contact: Pat Mooney, ETC Group etc at etcgroup.org +1 613 241-2267 Jim Thomas, ETC Group jim at etcgroup.org +1 613 241-2267 Hope Shand or Kathy Jo Wetter, ETC Group hope at etcgroup.org +1 919 960-5223 kjo at etcgroup.org +1 919 960-5223 Silvia Ribeiro silvia at etcgroup.org + 52 5555 6326 64 www.etcgroup.org 1) Rick Weiss, "Nanotech Product Recalled in Germany," Washington Post, April 5, 2006. 2) http://www.kleinmann.net/html/index.php?name=News&file=article&sid=115 3) See the Nanotechnology Consumer Products Inventory compiled by the Woodrow Wilson International Center for Scholars: www.nanotechproject.org/index.php?id=44 4) Royal Society and Royal Academy, Nanoscience and nanotechnologies: opportunities and uncertainties, July 2004, p. 85. On the Internet: http://www.nanotec.org.uk/finalReport.htm =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Apr 10 16:35:09 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 10 Apr 2006 16:35:09 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 382 - US-Atomschlag gegen Iran? Appelle Message-ID: <6.2.5.6.0.20060410154604.02a2b730@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 382: IPPNW response to report that US is planning nuclear strike against Iran; Urgent Action Alert; Hermann Scheer: Iran: Nicht-Atomwaffenstaaten können US-Angriffe verhindern - Entwaffnet die westlichen Atommächte. Bad Ischl, 10.4.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== IPPNW RESPONSE TO REPORT THAT US IS PLANNING NUCLEAR STRIKE AGAINST IRAN URGENT ACTION ALERT IPPNW has prepared the following statement in response to allegations contained in a new article by journalist Seymour Hersh, published in the New Yorker magazine, that the US is developing plans for a nuclear strike against Iran as one of its military options to prevent Iran from acquiring its own nuclear capability. IPPNW is appalled by revelations contained in a New Yorker article by journalist Seymour Hersh that the US has developed plans to attack Iranian underground nuclear installations with nuclear weapons, and has called on President George W. Bush to renounce the "nuclear option" as a means to prevent Iran from acquiring its own nuclear capability. IPPNW Co-President Gunnar Westberg condemned any use of nuclear weapons as "a crime against humanity." He cited studies previously published by IPPNW and its US affiliate, Physicians for Social Responsibility (PSR), refuting claims that nuclear-armed earth penetrating weapons could be used without causing massive casualties and environmental damage. The United States currently deploys both conventional and nuclear EPWs, including about 50 nuclear-tipped B61-11s, which can penetrate 2-3 meters and have reported yields between 0.3 kilotons and 340 kilotons. Congress withdrew funding for the further development of low-yield nuclear bunker busters in 2005. "Our findings unequivocally refute the contention by influential members of the Bush administration that nuclear bunker busters could be used in Iran or anywhere else with minimal so-called collateral damage," according to the IPPNW study's lead author, Dr. Victor W. Sidel. The PSR study, published in 2005, estimated that even a low-yield nuclear bunker strike against the suspected Iranian underground nuclear materials storage site at Esfahan would result in the deaths of up to three million people within 48 hours. About half the deaths would result from radiation-related causes -- "either prompt casualties from the immediate radiation effects of the bomb, or from fallout. Over 600,000 people would suffer immediate injuries." Radioactive fallout from such a strike would cover much of Iran, most of Afghanistan and spread into Pakistan and India. Hersh alleged that the Pentagon had presented an option to the White House for the use of a tactical nuclear bunker buster, such as the B61-11, against underground nuclear sites in Iran. He also reported that US Navy aircraft "have been flying simulated nuclear-weapons delivery missions within range of Iranian coastal radars" since last summer. "Were the US to use such weapons," Dr. Sidel said, "it would be crossing the nuclear threshold for the first time since the US used nuclear weapons on the cities of Hiroshima and Nagasaki more than 60 years ago. This is not only morally repugnant, but it would start us down the slippery slope to the use of nuclear weapons of greater yield — something the entire world has been trying to prevent since 1945." Dr. Westberg added that IPPNW is opposed to any military attack against Iran, and called for renewed diplomatic efforts to resolve international concerns that Iran is engaged in nuclear weapons research and development in violation of its obligations under the Non-Proliferation Treaty. Quelle: www.ippnw.org --------------------------------------------------------------------- IRAN: NICHT-ATOMWAFFENSTAATEN KÖNNEN US-ANGRIFFE VERHINDERN Entwaffnet die westlichen Atommächte HERMANN SCHEER Die politische Kalkulation der Bush-Regierung zum Irankonflikt ist ein pathologisches Spiel mit dem atomaren Höllenfeuer. Raketenschläge auf iranische Atomanlagen würden weniger eine Massenbewegung zum Sturz des dortigen Regimes zur Folge haben als eine antiwestliche Massenmobilisierung in der islamischen Welt - und eine neue Form des Atomterrorismus gegen den Westen. Dabei stinkt der Fisch wie so oft vom Kopf her. Schließlich sind es die westlichen Atommächte, die sich beharrlich und völkerrechtswidrig der Atomabrüstung verweigern, zu der sie sich im atomaren Nichtverbreitungsvertrag selbst verpflichtet haben. Selbstherrlich insistieren sie für sich selbst auf Atomwaffen - und damit auf ein Zwei-Klassen-Völkerrecht. Mithin sind sie der eigentliche Verursacher der Atomwaffenrüstung weiterer Staaten, von Indien bis zum Iran. Umso drängender stellt sich die Frage, mit welchen anderen als den bisher ergriffenen politischen Mitteln der Iran von seinen Plänen abgehalten werden könnte. Der Pferdefuß der bisherigen britisch-französisch-deutschen Initiative ist, dass Großbritannien und Frankreich selbst Atomwaffenstaaten sind und damit ebenfalls den unglaubwürdigen doppelten Maßstab repräsentieren. Wenn die Bundesregierung etwas bewirken will, muss sie sich entscheiden, auf welcher Seite sie steht: auf der der etablierten Atommächte oder auf der der Nicht-Atomwaffenstaaten. Aus der Position Letzterer ergriff einst Außenminister Willy Brandt die Initiative zu einer Konferenz aller Nicht-Atomwaffenstaaten, die im September 1968 in Genf stattfand und die Bestimmung zur atomaren Abrüstung der Atomwaffenstaaten durchsetzte, ohne die der Nichtverbreitungsvertrag nicht zustande gekommen wäre. Eine Neuauflage einer derartigen Konferenz mit dem Ziel, gemeinsam gegenüber allen Atommächten den politischen Druck zur Atomabrüstung aller zu organisieren, könnte der Ausweg aus der derzeitigen Irankrise sein. Hermann Scheer, MdB, war von 1990 bis 1993 Vorsitzender des Unterausschusses Abrüstung und Rüstungskontrolle Aus: "taz", 10. 4. 06 =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Apr 10 16:46:44 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 10 Apr 2006 16:46:44 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 383 - S. Aloni: Machsom Watch Frauen kaempfen Message-ID: <6.2.5.6.0.20060410163903.02a92eb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 383: Shulamit Aloni: Nur um sicher zu sein, dass wir nichts wissen. Machsom Watch Frauen kämpfen darum, zu zeigen, was auf gestohlenem Land geschieht (von Israelis besetztes palästinensisches Land). Bad Ischl, 10.4.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Nur um sicher zu sein, dass wir nichts wissen Machsom Watch Frauen kämpfen darum, zu zeigen, was auf gestohlenem Land geschieht. Shulamit Aloni* Ynet-news, März 2006 Es war einmal ein Volk, in dessen Namen die hoch gelobten Militär- und Sicherheitskräfte ­ geheim oder weniger geheim ­ die barbarischsten Verbrechen begangen haben. Das Land behauptet: "Wir haben es nicht gewusst" ­ sogar als die Armee Häuser plünderte und fremdes Land angriff. Die Regierungs- PR und Propaganda war für die Menschen sehr hilfreich, die nichts wissen wollten.. "Unsere Aktionen sind existentiell notwendig", behaupten sie. "Der Feind ist gefährlich" , "Unsere Armee ist die moralischste der Welt", "Unser Land braucht uns und wir sind Patrioten". Sie singen patriotische Lieder und erfreuen sich an der Beute, die sie gestohlen haben. Eines Tages wird die Nation, "die nichts wusste" und die Welt, die zu spät begriffen hat, ernüchtert und vor Schrecken aufwachen. Seitdem ist das Recht, Bescheid zu wissen, und sogar die Verantwortung, ( von allem) zu berichten, das Kennzeichen der modernen Gesellschaft geworden. Kein Patriotismus rechtfertigt, die Wahrheit zu verbergen, keine Schande rechtfertigt, die Tatsachen zu leugnen, keine Abscheu rechtfertigt, Beamten zu erlauben, die Veröffentlichung von Taten zu verhindern, die niemals hätten geschehen dürfen. Doch bei uns ist es nicht so. Im besetzten, gestohlenen, gequälten, vor Hunger sterbenden Land, in dem Land, das wir seit 39 Jahren beherrschen, begehen unsere Brüder und Söhne als Soldaten unserer bejubelten Armee unmenschliche Taten. Aber im Namen des Patriotismus', im Namen von "Wir sind immer in Ordnung" und "immer die Opfer" sagen wir, dass alle Kontrollpunkte, alle ausgerissenen Bäume, alle zerstörten Häuser " für unser Überleben nötig sind" . Ganze Städte und Dörfer in Gefängnislager zu verwandeln, ist eine "existentielle Notwendigkeit." Es ist alles legal und scheinbar einwandfrei. Alles wird von unserer glorreichen Armee mit Engagement und mit Genehmigung des Verteidigungsministers ausgeführt ­ einem Mann, den man kaum als glorreich bezeichnen kann. Es gibt Leute hier, die sich daran erinnern, ( was es heißt) "nicht zu wissen", die sich verantwortlich fühlen und die nicht freiwillig blind sein wollen oder sich hinter der Behauptung verstecken wollen: "Ich habe es nicht gewusst". Und um die flaue Behauptung "Wir haben es nicht gewusst" zu verhindern , haben die Frauen von Machsom Watch mit bemerkenswerter Entschlossenheit eine Photoausstellung vorbereitet, bescheiden im Vergleich zur Realität in den (besetzten) Gebieten ­ aber sie zeigt, was sich täglich an den Checkpoints abspielt. Diese Frauen versuchen - von ihrem Gewissen geleitet ­ den ( von Soldaten begangenen) Schaden in Grenzen zu halten. Und sie dokumentieren nun den Schaden, die erschwerenden Umstände, die demütigende Tortur, die die zivile ( paläst.) Bevölkerung durchmachen muss. Sie haben ihre Arbeit in einer Photoausstellung in Zentren überall im Lande vorgestellt. Dann kamen sie nach Beer Sheva. Obwohl man an vielen Orten diese Ausstellung abgelehnt hat, ( um die Leute, die nicht wissen wollen, nicht aufzuregen) hatte man ihnen die Genehmigung erteilt, die Ausstellung in der Halle des Lehrerzentrums zu zeigen. Der Leiter der Halle und der stellvertretende Bürgermeister autorisierten die Ausstellung schon zwei Monate im voraus. Doch letzte Woche kam eine Frau und schrie, dass sie es nicht zulassen würde, dass die Ausstellung hier gezeigt würde. Offensichtlich war sie eine ( um ihren Sohn) trauernde Mutter, und in ihren Augen sind die Araber Teufelskinder, die ausgelöscht werden müssen. Am nächsten Tag strich der Bürgermeister die Ausstellung vom Plan. Das "Elternforum ­ trauernde Familien für den Frieden" bat den Bürgermeister dringend, seine Meinung zu ändern. "Wir sind sehr davon betroffen, dass Sie eine Möglichkeit des Ausdrucks blockiert haben, die nur eines im Sinn hat, das Leiden zu verringern und den Konflikt abzukürzen", schrieben sie. Sie wandten sich sogar an den Gerichtshof, aber der Richter sagte weder ja noch nein. Stattdessen sollten sich die Antragsteller an den Stadtrat wenden. Redefreiheit und das Recht zu wissen, selbst wenn die in Frage kommende Information nicht erfreulich ist, ist in unserem öffentlichen oder juristischen Bewusstsein nicht mehr verankert. So kann Israel seiner hoch verehrten Armee weiterhin freie Hand lassen. Der Generalstabschef lässt Bomben vom Himmel fallen, der Verteidigungsminister schaut nach Ausflüchten, um morden, strangulieren, verhungern lassen zu können. Und die Öffentlichkeit stützt sich auf das Recht zu sagen: "Wir wussten nichts". Warum den Bürgermeister Turner und den Richter unter Druck setzen, die nur eben ihren Job auf dem goldenen Mittelweg tun. *Ministerin für Bildung in der Rabin Regierung (dt. Ellen Rohlfs) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Apr 13 17:40:12 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 13 Apr 2006 17:40:12 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 385 - Tariq Ali: WSF in Pakistan. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060413170914.03df8c70@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 385: Tariq Ali: Weltsozialforum in Karatschi (Pakistan). Kritisches zur Situation der sozialen Bewegungen in Asien und weltweit. Bad Ischl, 13.4.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Weltsozialforum in Pakistan Von Tariq Ali ZNet 01.04.2006 Am vergangenen Wochenende haben wir das Weltsozialforum in Karatschi eröffnet - mit virtuoser Sufi-Musik und Redebeiträgen - während zur selben Zeit die Herrschenden im Land das hundertjährige Bestehen der Moslem-Liga begingen. (Die Moslem-Liga ist jene Partei, die Pakistan einst geschaffen hat; seither wechselt eine Bande von Schurken die andere ab, heute befindet sich die Partei in den Händen von Politzuhältern, die sie wie ein Bordell führen.) Die Herrschenden begingen die Hundertjahrfeier, indem sie die Organisation dem uniformierten Herrscher des Landes, General Pervez Musharaf, zum Geschenk machten. Was die Führer der säkularen Opposition, Nawaz Sharif und Benazir Bhutto, angeht, so haben sie während ihrer jeweiligen Amtszeit darum konkurriert, wer das meiste Geld anhäuft. Heute sind beide im Exil. Bei einer Rückkehr müssten sie befürchten, unter Korruptionsverdacht verhaftet zu werden. Aber weder Sharif noch Bhutto verspüren große Lust, zu Märtyrern zu werden oder die Kontrolle über ihre Organisationen abzugeben. Währenddessen setzen die religiösen Parteien - in der von ihnen kontrollierten nordwestlichen Grenzprovinz -, fröhlich die neoliberale Politik um. Unfähig sich um die eigentlichen Belange der Armen zu kümmern, richten sie ihr Feuer lieber gegen Frauen und jene gottlosen Liberalen, die die Frauen verteidigen. Und weil das Militär sich seiner Herrschaftsrolle so sicher ist und die offiziellen Politiker so nutzlos, boomt die 'Zivilgesellschaft'. Private TV-Sender - und NGOs - schießen wie Pilze aus dem Boden, die meisten Aussagen sind erlaubt (ich, zum Beispiel, wurde von einem Sender eine Stunde lang über "die Zukunft der kommunistischen Weltbewegung" interviewt). Eine Ausnahme sind Frontalangriffe gegen die Religion oder das Militär bzw. gegen jene Militär-Netzwerke, die Pakistan heute regieren. Sollte die pakistanische Zivilgesellschaft allerdings zu einer wirklichen Gefahr für die Eliten werden, würde sich der Applaus sehr rasch in eine Drohgebärde verwandeln. Auf diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass (auch) das WSF von der lokalen Administration in Karatschi erlaubt und unterstützt wurde. Das Weltsozialforum ist inzwischen Teil der globalisierten Landschaft und hilft rückwärts gewandten Herrschern dabei, sich modern zu fühlen. Die Veranstaltung in Karatschi hat sich nicht von anderen WSFs unterschieden. Gekommen waren mehrere tausend Menschen, hauptsächlich aus Pakistan, aber auch einzelne Delegierten-Einsprengsel aus Indien, Bangladesh, Sri Lanka, Südkorea und einigen anderen Ländern waren zu erkennen. Nicht vertreten war Chinas aufsprießende Bauern- und Arbeiter-Bewegung bzw. die kritische chinesische Intelligenz. Auch aus dem Iran und Malaysia war niemand vertreten. Die israelischen Zwingherren, die die jordanische Regierung regieren, schikanierten eine palästinensische Delegation. Nur eine handvoll delegierter Palästinenser konnte deshalb durch die Checkpoints nach Karatschi gelangen. Das große pakistanische Erdbeben 2005 hat viele WSF-Pläne zunichte gemacht. So war es den Organisatoren beispielsweise nicht möglich, herumzureisen und Menschen aus anderen Regionen des Kontinents davon zu überzeugen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Sonst wären auf dem WSF - so beharren die Organisatoren -, auch Stimmen aus Abu Ghraib, Guantanamo und Falludscha zu hören gewesen. Doch allein schon die Tatsache, dass eine solche Veranstaltung überhaupt in Pakistan stattfand, ist positiv zu bewerten. Die Menschen hier sind es nicht gewohnt, andere Meinungen und andere Stimmen zu hören. Das WSF hat es vielen Menschen aus unterdrückten sozialen Schichten sowie religiösen Minderheiten möglich gemacht, sich zu versammeln und ihrer Stimme Gehör zu verschaffen - beispielsweise verfolgten Christen aus dem Punjab oder Hindus aus Sind. Von überallher kamen Frauen und erzählten herzerschütternde Geschichten von Unterdrückung und Diskriminierung. Ebenfalls vertreten auf dem WSF ein nicht unbeträchtliches klassenkämpferisches Element: Bauern, die gegen die Privatisierung der Militär-Farmen von Okara ankämpfen, Fischer aus Sind, deren Existenzgrundlage bedroht ist und die beklagen, dass der große Indus-Fluss umgeleitet wird, um den einfachen Menschen das Wasser zu nehmen, das sie seit Jahrtausenden genießen - seit Beginn der menschlichen Zivilisation sozusagen. Arbeiter aus Balutschistan kamen und klagten über die Brutalität des Militärs in ihrer Region. Lehrer kamen und erklärten, dass ein pakistanisches Bildungssystem praktisch nicht mehr existiere. Die einfachen Leute, die zu Wort kamen, waren eloquent, analytisch und zornig. Diese Menschen bildeten einen scharfen Gegensatz zur steifen Rhetorik der politischen Klasse Pakistans. Die meisten Redebeiträge wurden von den wichtigsten privaten Sendern (Geo, Hum u. Indus) in Radio und Fernsehen übertragen. Die Privatsender wetteiferten um die umfassendste Berichterstattung. So kam der große Wanderzirkus der schönen Gefühle, WSF, nach Pakistan - und zog wieder weiter. Was wird bleiben? Wenig - abgesehen von Goodwill und dem Gefühl, dass es überhaupt in Pakistan stattfand. Schließlich bleibt die Tatsache bestehen, dass die Politik des Landes von den Eliten beherrscht wird. Darüber hinaus gibt es nicht viel. Die kleinen radikalen Gruppen tun zwar ihr Möglichstes, aber es existiert keine nationale Organisation oder Bewegung, die für die Enteigneten sprechen könnte. Die soziale Lage im Land ist düster - daran ändern auch die manipulierten Statistiken nichts, die der pakistanische Ministerpräsident Shaukat Aziz, ein Weltbank-Mann, in Umlauf bringt. Die Nichtregierungsorganisationen sind kein Ersatz für echte soziale und politische Bewegungen. In Pakistan selbst mögen diese Organisationen zwar als NGOs gelten, global gesehen sind sie WGOs (Western Governmental Organizations [Regierungsorganisationen des Westens]). Gelder fließen nur unter der Bedingung, dass ihre Ziele beschnitten werden. Das soll nicht heißen, dass einige dieser NGOs nicht gute Arbeit leisten, aber alles in allem läuft es doch darauf hinaus, dass durch sie das kleine Potential an Linken und liberalen Intellektuellen atomisiert wird. Die meisten dieser Frauen und Männer (wer nicht für eine NGO arbeitet, ist in ein privates Medien-Network eingebettet) kämpfen darum, dass ihrer jeweiligen, ihrer individuellen NGO nicht der Geldhahn zugedreht wird. Kleinere Konkurrenzkämpfe haben sich ins Maßlose gesteigert; Politik im Sinne der Graswurzel-Organisationen ist hier praktisch nicht erkennbar. Und das lateinamerikanische Modell - wie es sich durch die Siege von Chavez und Morales zu entwickeln beginnt -, ist weit weg von Mumbai, weit weg von Karatschi. Aktuelle Bücher von Tariq Ali: Street Fighting Years, Neuer Isp-Verlag, 1998 Speaking of Empire: Conversations with Tariq Ali von Tariq Ali, David Barsamian, The New Press, 2005 "Bush in Babylon. Die Re-Kolonisierung des Irak". 2003 Heyne TB 62002, Fundamentalismus im Kampf um die Weltordnung, Heyne, 2003, "Die Nehrus und die Gandhis. Eine indische Dynastie". 2005 Diederichs Vlg., tariq.ali3 @ btinternet.com Quelle: ZNet Deutschland vom 02.04.2006. Übersetzt von: Andrea Noll. Originalartikel: WSF in Pakistan http://www.lebenshaus-alb.de/mt/archives/003671.html =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Apr 13 17:42:59 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 13 Apr 2006 17:42:59 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 386 - Beschraenkte Energievorraete. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060413173111.03dfb790@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 386 - Axel Mayer (BUND, D): Wie lange reichen die weltweiten Energievorräte? Bad Ischl, 13.4.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Wie lange reichen die weltweiten Energievorräte? Von Axel Mayer Im Internet und den Medien finden sich zum Thema weltweite Energievorräte (Uran, Erdöl, Erdgas, Kohle, Sonne, Wind, Biomasse, Geothermie) die unterschiedlichsten, häufig interessengeleiteten Angaben. Wir versuchen hier einige Infos zum Thema weltweite Energievorräte zusammenzutragen. Die Atommlobby, u.a. organisiert im Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen, fasst auf ihrer Homepage (am 07.09.2005) die heutigen Erkenntnisse zusammen, allerdings ohne die Steigerungsraten des Verbrauchs einzubeziehen. "Wie lange reichen die Energievorräte der Welt? Teilt man die aus heutiger Sicht technisch und wirtschaftlich abbaubaren Reserven durch den jetzigen Verbrauch, erhält man die so genannte statische Reichweite. Diese beträgt für Erdöl rund 41, für Erdgas 67, für Kohle 192 und für Uran (ohne Brutreaktoren) rund 50 Jahre." Nach den realen Zahlen fließen dann die Zukunftshoffnungen der Atomlobby in den Text der Homepage ein: "Die statische Reichweite ist aber nur bedingt aussagekräftig, da sich einerseits der Verbrauch ständig ändert und andererseits immer noch neue Vorkommen entdeckt werden. Bei steigenden Energiepreisen lohnt sich auch der heute noch nicht wirtschaftliche Abbau von Vorräten." Die Umweltorganisation Greenpeace hat im Jahr 2006 eine Studie über die Reichweite der Uranvorräte der Welt erstellt. Nach dieser Studie können die heute bekannten Uranvorräte einen steigenden Bedarf nicht decken. "Unter Berücksichtigung verschiedener Szenarien zur weltweiten Entwicklung des Kraftwerkbestandes, scheinen die Uranvorräte etwa zwischen 2026 und 2070 erschöpft. Geht man davon aus, dass Atomkraft tendenziell rückläufig ist, mit Ausbaubemühungen nur weniger Länder, werden die Vorräte nach realistischen Schätzungen bis circa 2050 reichen." Die Fachzeitschrift "Politische Ökologie" schreibt in ihrer Ausgabe vom März 2004: Bei den Steigerungsraten des Verbrauchs, welche die Internationale Agentur des OECD (International Energy Agency, IEA) berechnete, ergibt sich: * ein Ende des Erdöls um 2035, * von Erdgas vermutlich vor 2040, * Kohle reicht bis maximal 2100. Dabei ist jedoch nicht berücksichtigt, dass sie die anderen Energieträger ersetzen muss und gleichzeitig zu einem gesteigerten CO2- Ausstoß führt. * Uran reicht bei der heutigen Förderung nur bis 2040. * Schon 2010 produzieren die OPEC des Nahen Ostens 50 Prozent des Öls. Das verschafft diesen, teilweise politisch instabilen Ländern eine bedeutende Machtposition - nicht nur über die Preise. Ähnlich sieht es beim Erdgas aus, das Deutschland im Jahr 2010 vermutlich zu 90 Prozent aus Russland importieren wird. Quelle: Zeitschrift "Politische Ökologie 87 - 88" / März 2004 Die teilweise sehr unterschiedlichen, häufig stark interessengeleiteten Zahlen zu den Energievorräten der Welt zeigen dennoch deutlich die Endlichkeit dieser Ressourcen an. Ein plötzliches, abruptes Ende der Förderung von Gas, Öl, Uran und Kohle ist dennoch nicht zu erwarten, eher ein langsames Auslaufen, begleitet von einer massiven Preiserhöhung. Doch das unlösbare Grundproblem der nicht regenerativen Energiequellen wie Uran, Gas, Öl und Kohle sind nach Ansicht von BUND Geschäftsführer Axel Mayer die Probleme eines unbegrenzten Wachstums und der damit verbunden ständig steigenden Nachfrage nach Energie: Bei einem anhaltenden Wachstum des Energieverbrauchs von 3% verdoppelt sich dieser alle 23 Jahre, bei 5% sogar bereits alle 14 Jahre. Und eine Menge, die exponentiell wächst, vertausendfacht sich jeweils nach der zehnfachen Verdoppelungszeit. Dauerhaftes exponentielles Wachstum des Energieverbrauchs ist nicht möglich, auch wenn die Kohle, Öl- und Atomlobby anderes verkünden. Unser Wirtschaftswachstum ist immer noch nicht abgekoppelt von einem überhöhten Energie- und Rohstoffverbrauch. Das Ende des Öl- und Uranzeitalters ist absehbar und rückt durch den Export unseres Verschwendungssystems nach China und Indien noch näher. Ein Teil des bisher "unterentwickelten" Rests der Welt (insbesondere China und Indien) ist gerade gerade dabei, unser zerstörerisches Modell einer Raubbauwirtschaft nachzuahmen und ähnlich Energie zu verschwenden wie wir. Der beginnende Autoboom in diesen Ländern wird in unseren Medien immer noch unkritisch bejubelt. Die Folgen dieses Booms für Energievorräte, Ökologie und Weltklima sind kein Thema. In China und Indien läuft zur Zeit das "spannendste ökologische Belastungsexperiment" der Menschheitsgeschichte. Und ist es den Menschen in Asien zu verdenken, dass sie unserem schlechten Beispiel nacheifern? Das weltweit knapper werdende Öl löst beim abhängigen Patienten Mensch klassische Suchtsymptome aus. Statt Energie einzusparen und Alternativen zu fördern, rufen wachstumsgläubige Politiker nach einer intensiveren Ölförderung und nach der noch härteren und gefährlicheren Energiedroge Atomenergie. Die Abhängigkeit vieler Politiker und Parteien von der Energielobby gefährdet die Demokratie. Nur einen, zugegeben etwas makaberen, positiven Effekt könnte das beginnende Auslaufen der fossilen Energievorräte haben. Die Klimaveränderungen würden langfristig weniger verheerend ausfallen als bisher angenommen, wenn Erdöl und Gas nicht durch Kohle ersetzt werden. Das Wachstum im Bereich der Alternativen Energien, gehört zu den wenigen hoffnungsvollen Zeichen der Zeit. Von 1995 bis 2005 haben sich die Preise für atomar-fossile Energien mehr als verdoppelt, während sie sich für erneuerbare Energien halbiert haben. Windstrom ist global die am schnellsten expandierende Energienutzung. In der EU gingen im Jahr 2005 alle zwei Monate 1000 MW neue Windenergie ans Netz. In Kilowatt (Leistung) entspricht dies einem neuen AKW Gösgen (CH), in Kilowattstunden (Produktion) wird damit ein Atomreaktor der Größe Beznau (CH) ersetzt - und dies alle 60 Tage. Und genau dieses positive Wachstum der zukunftsfähigen Energien wird von den Anhängern der atomar-fossilen Energiegewinnung massiv bekämpft, denn jede neue Photovoltaikanlage und jedes neu gebaute, privat finanzierte Windrad nimmt den AKW - Betreibern und Atomkonzernen Anteile an der Stromproduktion weg. Widerstand gegen Windräder wegen Vögeln, Fledermäusen und Landschaftsschutz? It´s the economy - stupid! Die erneuerbare Energien sind Energiequellen, die sich durch natürliche Prozesse laufend erneuern. Sie stehen nach menschlichen Zeitmaßstäben unendlich lange zur Verfügung. Erneuerbare Energien haben drei originäre Quellen: Strahlung der Sonne, Kraft der Gezeiten, Wärme des Erdinneren (Geothermie). Sonne, Mond und Erde stellen diese unerschöpflichen Energien umweltverträglich zur Verfügung. Die Sonne strahlt jährlich in Deutschland auf jeden Quadratmeter so viel Energie, wie in 100 Litern Öl enthalten ist. In der Sahara ist es sogar doppelt so viel. Ein Windrad hat sich nach einem halben Jahr (4- 7 Monate) Betrieb energetisch armortisiert, d.h. nach diesem halben Jahr erzeugt es "netto" Strom. 130.000 Arbeitsplätze waren im Jahr 2004 in Deutschland direkt oder indirekt auf die Nutzung der regenerativen Energien zurückzuführen. Der derzeitige Weltenergiebedarf liegt bei etwa 400 Exajoule (400 Milliarden Milliarden Joule) pro Jahr. Ein Exajoule entspricht der energetischen Menge, welche die Erde in 6 Sekunden von der Sonne empfängt und den Weltverbrauch an Primärenergie im Jahr 2000 innerhalb von 21 Stunden deckt. In einer Studie aus dem Jahr 2003 mit dem Titel "Energiewandel zur Nachhaltigkeit" prognostiziert der wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung zu globalen Umweltveränderungen (WGBU) die Potenziale der erneuerbaren Energien für das Jahr 2100 folgendermaßen: * weltweite Wasserkraft: Der Wert des Potenzials für Wasserkraft könnte sich bis 2100 auf ca. 15 EJ pro Jahr steigern lassen. * weltweite Bioenergie / nachwachsende Rohstoffe: "Der Beirat schätzt das globale moderne Bioenergiepotenzial auf etwa 100 EJ pro Jahr, die sich zu 20% aus der Nutzung landwirtschaftlicher Reststoffe sowie zu jeweils etwa 40% aus forstwirtschaftlichen Reststoffen und Energiepflanzen ergeben. Ein derartiger Ausbau ist aber nur innerhalb von Jahrzehnten erreichbar." * weltweite Windkraft: "Bei der Windenergie kann nur ein gewisser Anteil des berechneten globalen technischen Potenzials als nachhaltig nutzbar angesehen werden. Der Beirat empfiehlt daher global etwa 140 EJ pro Jahr als langfristig erreichbaren Beitrag der Windenergie zu einer nachhaltigen Energieversorgung." Andere Experten sehen hier noch mehr Potentiale. * weltweite Solarenergie: "Im Gegensatz zu allen anderen Formen erneuerbarer Energien sind die technischen und auch die nachhaltig nutzbaren Potenziale der Sonnenenergie vor dem Hintergrund aller Zukunftsprojektionen menschlichen Energieeinsatzes praktisch unbegrenzt." * weltweite Erdwärme: "Erdwärme hat ein großes technisches Potenzial und steht im Gegensatz zu Sonnen- und Windenergie kontinuierlich zur Verfügung. Das nachhaltig nutzbare Potenzial wird vom Beirat dennoch bis 2100 nur sehr vorsichtig auf 30 EJ pro Jahr eingeschätzt." Quelle: http://www.wbgu.de/wbgu_jg2003.pdf Den zerstörerischen Traum von dauerhaftem, unbegrenzten Wachstum im begrenzten System Erde können allerdings auch die Alternativenergien nicht erfüllen. Wer den American Way of Life mit Energie- und Rohstoffverschwendung, mit Umwelt- und Innenweltverschmutzung auf den Rest der Welt übertragen will, der fährt diesen Planeten mit und ohne regenerative Energiequellen gegen die Wand. Mit Wind- und Sonnenenergie geht das dann nur ein wenig langsamer. Umfassende Infos zum Thema Wachstum und Wachstumskritik, Energie und Energievorräte finden Sie hier http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/projekte/wachstum_idx.htm Quelle: BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein Veröffentlicht am 31. März 2006 http://www.lebenshaus-alb.de/mt/archives/003642.html =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Apr 13 18:39:55 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 13 Apr 2006 18:39:55 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 387 - J. Galtung: Fall des US-Imperiums Message-ID: <6.2.5.6.0.20060413183500.048f1e40@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 387 - Johan Galtung: "So funktioniert das System". Das US-Imperium soll in 15 Jahren fallen. Ein "junge welt"-Gespräch mit dem Friedensforscher. Bad Ischl, 13.4.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== "So funktioniert das System" Das US-Imperium soll in 15 Jahren fallen. Ein Gespräch mit dem Friedensforscher Johan Galtung Johan Galtung wirkt seit über 40 Jahren als Friedens- und Konfliktforscher. Der norwegische Politologe nahm in 45 großen Konflikten weltweit die Rolle eines Vermittlers ein, beispielsweise in Ecuador, Afghanistan und Sri Lanka. Die Begriffe "strukturelle Gewalt" sowie "positiver Friede" gehen auf ihn zurück. Er wirkte auch am Konzept der "sozialen Verteidigung" mit und setzte sich für eine Demokratisierung der Vereinten Nationen bzw. für ein Weltparlament ein. 1987 erhielt er den alternativen Nobelpreis Frage: Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks machten Sie eine Prophezeiung: Entweder würden die Grünen oder der Islam das neue Feindbild des Westens werden. Bezogen auf den Islam scheinen Sie Recht behalten zu haben. Galtung: Zunächst habe ich 1980 die Prophezeiung gewagt, dass vor 1990 die Mauer zusammenbrechen würde und danach das sowjetische Imperium. Diese Prognose war nicht verkehrt. Ich denke, mit dem feindlichen Islambild lag ich auch nicht daneben. Der Fall des Sowjetimperiums war ja in einem gewissen Sinn ein Teil der Vorhersage: Wenn ein Feind ausfällt, muss man einen neuen haben - zumindest wenn man so dichotom und apokalyptisch denkt wie die US-Amerikaner. Frage: Wird so nur in den USA gedacht? Galtung: Es sind die Amerikaner, die anderen plappern nach, weil sie gute NATO-Mitglieder sind und dasselbe sagen müssen wie die Amerikaner. So funktioniert das System. Die Analyse der herrschenden Macht ist sozusagen die herrschende Analyse. Wenn die Vereinigten Staaten Außenpolitik betreiben, und das tun sie ja immer, gibt es zwei Dinge: Die langfristige Zielsetzung und die aktuellen Vorwände für ihr praktisches Vorgehen. Also muss man trennen, was die Vereinigten Staaten eigentlich wünschen und was ein Vorwand ist. Ich bin nicht so überzeugt, dass sie wirklich an das Feindbild Islam glauben, aber das Feindbild ist nützlich. Was die Zielsetzung angeht, so war diese immer ganz klar. Es gab immer zwei Zielsetzungen. Erstens Märkte und Rohstoffe und zweitens die Militärbasen, um das zu kontrollieren. Also könnte man sagen, dass es um eine ökonomische und eine militärische Zielsetzung geht. Darüber gibt es ein ausgezeichnetes Buch von John Perkins: "Bekenntnisse eines Economic Hit Man". Wie das alles genau vor sich geht, kann man darin nachlesen. Frage: Herr Galtung, haben Sie eine weitere Prognose? Galtung: Ja. Sie betrifft den Zusammenbruch des US-Imperiums. Diesen prognostizierte ich 2000 für den Zeitraum von 2020 bis 2025. Aber dann ist Herr Bush jr. Präsident geworden, und ich habe diese Frist um fünf Jahre abgekürzt, weil Bush beschleunigend wirkt. Deswegen sage ich jetzt: vor 2020. Das heißt aber nicht, dass die USA zusammenklappen. Vielmehr wird es eine Befreiung für die USA sein. Sie werden erblühen, wenn sie von diesem Imperium befreit sein werden. Frage: Die marxistische Theorie sagt ja schon im Kommunistischen Manifest, dass das bürgerliche Produktionsverhältnis keine Gnade kennt und die letzte Barbarei ihm noch unterworfen wird. Der Weltmarkt, den die kapitalistische Wertschöpfung herstellt, ist auch Bedingung für eine kommunistische Staatenlosigkeit oder mit Ihren Worten, für die Befreiung. Wie bringen Sie das in Zusammenhang? Galtung: Die allgemeine These von Marx ist die, dass das Elend des Proletariats Auslöser eines Befreiungsimpulses sein wird. Wenn man das kapitalistische System als ein Weltsystem betrachtet, gibt es eine Menge Elend, vor allem in den Ländern des Südens. Doch Marx hat sehr ökonomisch und nicht über das Militär nachgedacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die USA beispielsweise 70 Interventionen unternommen. Meistens, um das System zu verteidigen. Und das löst Gegenkräfte aus, die nicht dieselben sind, die Marx beschreibt. Zum Beispiel die islamischen Länder, in denen sehr häufig interveniert worden ist. Heute wird im Irak interveniert und vielleicht zukünftig auch im Iran. Das löst andere Kräfte aus, als die von Marx beschriebenen. Deshalb ist das US-Imperium nicht so sehr durch eine proletarische Revolution im Marxschen Sinne bedroht, sondern von denjenigen, die nicht mehr möchten, dass man gegen sie interveniert. Und davon gibt es sehr viele. Man spricht davon, dass das US-Imperium nach 1945 etwa zwischen zwölf und sechzehn Millionen Menschen getötet hat. Und meistens, um die ökonomische Macht zu behalten. Frage: Diese Macht ist aber eine kapitalistische und in Deutschland und in anderen Staaten ebenso existent. Die westlich-kapitalistischen Staaten bilden zusammen einen Block. Wenn sie auch untereinander konkurrieren, nutzen doch Länder wie zum Beispiel Deutschland, Spanien oder Norwegen auch einen gewissen Verhandlungsspielraum, was den Schutz ihres Kapitals durch den Militärschirm der USA einerseits und den ihrer eigenen Interessen andererseits angeht. Die Größe dieses Verhandlungsspielraums bemisst sich nach der jeweiligen ökonomischen Macht. Galtung: Im Kapitalismus gibt es Konkurrenz, und es gibt sogar Zusammenarbeit. (lacht) Aber es gibt diejenigen, die sich militärisch mehr einsetzen als andere. Und das sind zum ersten die USA und als Nummer zwei Großbritannien. Es ist genau dieses Zusammenwirken von ökonomischen und militärischen Kräften und selbstverständlich auch politischen. Wir sprechen hier von Imperium. Also nicht nur von der Ökonomie, sondern von einer Koordinierung der Machtausübung. Ich möchte auch gern die Kultur mit einbeziehen. Nämlich die Idee, die Kultur der Vereinigten Staaten als eine Weltkultur zu verstehen. Eine Kultur, zu der zum Beispiel auch Konkurrenz und Zusammenarbeit gehören. Sicher trägt diese Kultur viele nette Züge, aber nicht nett ist ihre Überzeugung, dass die Amerikaner die absolute Wahrheit für die Menschheit kennen würden. Das war ja auch das Problem der Sowjetunion. Und das ist das Problem des Islam. Frage: Eine solcher Anspruch ist nicht besonders wissenschaftlich. Galtung: Sie müssen bedenken, dass die westliche Wissenschaft nicht die einzige ist. Vor tausend bis fünfhundert Jahren beherbergten die islamischen Länder die Hälfte der Zivilisation der Erde. Aber das war mehr Kunst, Literatur, Mathematik. Sie haben ja auch zum Beispiel den ersten Soziologen gehabt: Ibn Chaldun, ein Muselman und tunesischer Diplomat aus dem 15. Jahrhundert. Was also eigentlich die gute Wissenschaft ist, ist nicht so ganz klar, würde ich sagen. Die Wahrheit kann sehr schön aussehen, so wie die Demokratie. Aber man bringt dem Irak nicht die Demokratie durch Bomben und Töten. Es wird niemals funktionieren, Menschenrechte durchzusetzen, indem man anfängt, Menschenrechte zu brechen. Das geht nicht. Die islamische Wissenschaft war meist sozial ausgerichtet, die westliche hingegen war meistens Naturwissenschaft. Das ist der Unterschied. Es ist nicht so ganz klar, ob die moderne Wissenschaft wirklich weise war. Sie hat sowohl die Atombombe als auch Fortschritte in der Medizin hervorgebracht. Was aber die Lebenskunst angeht, bin ich von ihr nicht überzeugt. Frage: Ist es nicht besser, von einem Konzern ausgebeutet zu werden, als von einem Patriarchen und seinen Schergen? Galtung: Das glaube ich nicht. Interview: Stefan Valentin Quelle: "junge Welt" vom 31.03.2006. Galtungs Homepage: www.transcend.org www.lebenshaus-alb.de/mt/archives/003673.html =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Apr 17 22:20:48 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 17 Apr 2006 22:20:48 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 388 - Termine 4-5/2006 - Ergaenzungen Message-ID: <6.2.5.6.0.20060417215909.02a34920@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 388 - Veranstaltungstermine April - Mai 2006 - Ergänzungen. (Siehe auch die Infos 379 und 380!) Bad Ischl, 17.4.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Veranstaltungstermine April - Mai 2006 - Ergänzungen (Siehe auch die Infos 379 und 380!) MAI 2006 ÖSTERREICH 19.4. 15:00 - 21:00 WIEN (Rathaus, Grosser Festsaal): Friedenskonferenz "Imagine Peace" zum 100. Jahrestag der Verleihung des Friedens-Nobelpreises an Bertha von Suttner. Projektkoordination und Referat von Dr. Susanne Jalka "Die streitlustige Friedfertigkeit". Eröffnung von Ausstellungen, Podiumsdiskussion u.a. (Info: www.BerthavonSuttner2005.info, www.konfliktkultur.at) 19.4. 19:00 WIEN (Zukunfts- und Kulturwerkstätte, Schönlaterng. 9): Podiumsdiskussion "Italien hat gewählt!". 19.4. 19:00 WIEN (Amerlinghaus/ Galerie, Stiftg. 8): Film und Diskussion "Bittere Ernte". ErntehelferInnen/Arbeitsmigration in der intensiven Landwirtschaft zwischen Marchfeld und Almeria. 20.4. 9.00 - 17.00 KLAGENFURT (Alpen-Adria-Universität, z-109, Hauptgebäude, Ktn.): 1. Enquete zur Friedenserziehung "Im Gedenken an Bertha von Suttner 100 Jahre Verleihung des Friedensnobelpreises" (Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik, Kontakt: Dr. Bettina Gruber, Tel.: 0463 2700 8650, e-mail: bettina.gruber at uni-klu.ac.at, http://www.uni-klu.ac.at/frieden/html/veranstaltungen.html) 20.4. 15.30 WIEN (Vienna International Centre, C-Building, 3rd floor, Press Briefing Room): Vortrag "The Open Skies Treaty" with Mr. André Sévigny (Military Advisor to the Canadian Delegation to the OSCE). (Anmeldg. bis 18.4. mittags: Thomas Schönfeld, Tel. 60 43 987, Fax 60 49 117, e mail: Thomas.Schoenfeld at univie.ac.at) 20.4. 18:00 INNSBRUCK (Leokino): Film "Operation Spring" über die Einführung des großen Lausch- und Spähangriffes in Österreich aus Verteidigersicht. (Grüne Bildungswerkstatt Tirol) 20.4. 20:30 WIEN (3raum-anatomietheater, Beatrixg. 11): Dokumentar-Groteske "Schüler Hitler" (über Machtrhetoriker von Hitler bis heute) mit Hermann J. Kogler und Hubsi Kramar. (Karten: Tel. 0650-3233377, www.hubsikramar.net) 24.4. 9:00 - 16:00 DIEX (Finance & Ethics Academy, Saualpe/ Ktn.): Seminar "Durch Nachhaltigkeit zum MehrWert im ländlichen Raum. Ethische Veranlagungen". (Anmeldung: Mag. Ernst Sandriesser, Bildungshaus Stift St. Georgen/ Längsee, sandriesser at stift-stgeorgen.at, www.bildungshaus.at) 24., 26. - 29.4. 20:30 WIEN (3raum-anatomietheater, Beatrixg. 11): Staats-Groteske "Schluß mit dem Theater! Gugging goes Ballhausplatz". Regie: Hubsi Kramar. (Karten: Tel. 0650-3233377, www.hubsikramar.net) 25.4. ab 18:00 LINZ: Gedenkveranstaltungen zur Tschernobyl-Katastrofe. 18:00 (Martin-Luther-Kirche): Ökumenischer Gottesdienst, 19:30 (Ursulinenhof, Landstr.): Gedenkveranstaltung mit Podiumsdiskussion. Anschließend Aktionen auf dem Hauptpl. (Atomstopp International, OÖ Plattform gegen Atomgefahr, Landstr. 31, 4020 Linz, Tel: 0732-774275, post at atomstopp.at, www.atomstopp.at) 25.4. 19:00 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): TV Dokumentation "In the land of the settlers" von Chaim Yavin (Israel). Hebräisch/ englische Dokumentation über jüdische Siedlungen in der Westbank. (Frauen in Schwarz, www.fraueninschwarz.at) 26.4. SALZBURG: PLAGE-Aktionen zum Tschernobyl-Gedenktag: Nachmittag (Alter Markt): Infostand mit Unterschriftensammlung zur Petition "1 Million Europäer für den Ausstieg aus der Atomenergie". 16:00 (Wackersdorfdenkmal am Mozartplatz): Mahnwache der Mütter für eine Atomfreie Zukunft/PLAGE. 18:00 (Franziskanerkirche): Ökumenischer Gedenkgottesdienst "Grenzenlos!? 20 Jahre Tschernobyl" (VeranstalterInnen: KHG, EHG, ÖAK & Umweltbeauftragte Ev. und Kath. Kirche). Im Anschluss KHG (Wr. Philharmonikerg. 2): Gedenkveranstaltung in der Katholischen Hochschulgemeinde mit einem (positiven) Vortrag zum Thema Erneuerbare Energien in Indien: "Lokalaugenschein Indien: PLAGE-Solarkocherprojekt" (Info: www.plage.cc/de/news/tschern.shtml) 26.4. 19.00 WIEN (Bruno-Kreisky-Forum, Armbrusterg. 15): Vortrag und Diskussion "Das schwedische Wirtschafts- und Sozialmodell. Ein Vorbild für Europa?" (Anmeldung: Bruno-Kreisky-Forum, Wien, Tel. 01-3188260-20, einladung.kreisky at kreisky.org) 26.4. 19:00 WIEN (NIG,HS 1/ EG, Universitätsstr. 7): Roundtable zur "(Selbst-) Organisierung der Unorganisierbaren" mit VertreterInnen aus kulturellen und wissenschaftlichen Interessengemeinschaften, Gewerkschaft, OeH, Erwerbsloseninitiativen, der autonomen Frauenbewegung und migrantischen Selbstorganisationen. 26.4. 19:30 GRAZ (Kleiner Saal der Arbeiterkammer, Straucherg.): Vortrag von Bernhard Mark-Ungericht und Podiumsdiskussion "Demokratie in Wirtschaft und Unternehmen - funktioniert das?" (Info: KORSO, www.korso.at) 27. - 28.4. WIEN (?): Sondertreffen der EU-Außenminister "Zukunft Europas" u.a. für einer Wiederbelebung des EU-Verfassungsvertrages zur Vorbereitung auf den Brüsseler EU-Gipfel im Juni. Alternative Begleitveranstaltungen? 27.4. 19:00 GRAZ (Cafe Sacher): Vortrag und Diskussion "Die Macht der Banken und Versicherungen und die Ohnmacht der BürgerInnen". (Forum politische Bildung Steiermark, Friedrichg. 36, 8010 Graz, forum at gesellschaftspolitik.at) 28.4. 20:00 SALZBURG (ARGE Kultur, Josef-Preis-Allee 16): Podiumsdiskussion "Keine Arbeit, das ist Klasse" mit Marianne Gronemeyer u.a., Buchpräsentation "Losarbeiten-Arbeitslos?"( Attac Salzburg, ARGEkultur Salzburg, Salzburg Social Forum, www. salzburgsocialforum.org) 30.4. 12:00 - 21:00 WIEN (Jesuitenwiese, Prater): Fest im Prater am Tag der Arbeitslosen 2006 (GRÜNE und AUGE) MAI 2006 1.5. ab 10:00 WIEN (Treffpunkt Albertina): Demonstration "1. Mai 2006 - Gemeinsam Widerstand!" (u.a. zur Politik der EU-Ratspräsidentschaft). 1.5. 14:00 Wien (Yppenplatz): EUROMAYDAY Wien. 4. - 5.5. WIEN (Bruno Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Symposium des Sir Peter Ustinov Institut zur Erforschung und Bekämpfung von Vorurteilen "Der Westen und die Islamische Welt - Fakten und Vorurteile". (Anmeldung bis 25.4.: einladung.kreiskyforum at kreisky.org) 8. - 14.5. WIEN (mehrere Orte): Gesellschafts- und wirtschaftspolitische Dokumentarfilm-Fest "Normale 06 @ Wien" u.a. in Verbindung mit "Enlanzando Alternativas 2 - Alternativengipfel Lateinamerika/ Karibik und Europa 2006". (normale.at, Kegelg. 24/17, 1030 Wien, www.normale.at) 10.5. 10:00 - 15:00 LINZ (Kongresssaal der AK OÖ, Volksgartenstr. 40): Internationales Symposium: "Solidarische Wirtschaftspolitik". (Anmeldungen bei Renner Institut OÖ, Tel. 0732-772611-16, gabriela.carpella at spoe.at) 11. - 13.5. WIEN: Internationale Tagung "Enlanzando Alternativas 2 - Alternativengipfel Lateinamerika/ Karibik und Europa 2006" zum Treffen der Staatsoberhäupter der EU und Lateinamerikas. (Gemeinsam für Lateinamerika, Lederergasse 23/3/27, 1080 Wien, Tel.: 01-408 53 32, office at alternativas.at, www.alternativas.at) 15. - 17.5. STROBL (Sbg.): Seminar in der Reihe Erwachsenenbildung und Partizipation (vormals Werkstätte Gemeinwesenentwicklung/ Gemeinwesenarbeit) "Freiräume: Lernen und Partizipation: Räume erobern, gestalten und verlassen". (Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang/ BIfEB, 5350 Strobl, Tel. 06137-6621-0, daniela.schlick at bifeb.at, www.bifeb.at) 17.5. 17:30 - 21:00 WIEN: ai-Seminar "Folter ist Terror!" Aktuelle Diskussion und Hintergrundinformationen. (Info u. Anmeldung: www.ai-academy.at) 29.5. 19.30 SALZBURG (Marionettentheater, Schwarzstr. 24): Diskussion "Sustainable CulTour? - Kultur als Wirtschafts- und Standortfaktor". (JBZ, Tel. 0662-873206) DEUTSCHLAND MAI 2006 5. - 7.5. FULDA: Pax-Christi-Kongress "Europa". (Info: www.paxchristi.de) 22.5. 10:00 - 16:00 BERLIN (Berliner Abgeordnetenhaus, Niederkirchnerstr. 5): Öffentliche Anhörung der Bundestagsfraktion DIE LINKE "Bundeswehr im Abseits. Für die Beibehaltung des Grundgesetzes - Keine Militäreinsätze im Inland". (Anmeldung: Tel. 030-22751193, akv at linksfraktion.de, www.linksfraktion.de) 25. - 28.5. BERLIN (TU Berlin, Straße des 17. Juni 135): BUKO Kongress 29 "re:control" - "Wer kontrolliert eigentlich wen?" mit Foren zu G8, Stadt/ Sicherheit, Migration/ Kolonialismus, Energie. (BUKO Geschäftsstelle, Nernstweg 32, 22765 Hamburg, Tel. 040-93500, kongressbuero at buko.info, www.buko.info) 25. - 28.5. BONN (Haus Venusberg): Jahrestagung 2006 zum Thema "Friedensarbeit in Israel/ Palästina". (Internationaler Versöhnungsbund, Deutscher Zweig, Schwarzer Weg 8, D-32423 Minden, Tel. 0571-850875, vb at versoehnungsbund.de, www.versoehnungsbund.de) INTERNATIONAL APRIL 2006 27.4. ­ 4.5. GENEVA: Conferences and protest activities of social movements in occasion of a WTO-conference and a parallel meeting of EU-trade-ministers to conclude the Doha-round. (Info: www.ourworldisnotforsale.org) MAI 2006 4. - 7.5. ATHEN (GR): 4th European Social Forum. (www.fse-esf.org) 11. - 16.5. NEW YORK CITY and WASHINGTON DC (USA): Operation Refuse War. A week of action uniting resisters. In Celebration of International Conscientious Objectors' Day (15.5.). 11. - 12.5. NEW YORK CITY: International Conscientious Objectors Strategy Session. 13. - 14.5. : WASHINGTON DC: Operation Refuse War: An International Conference Of Resisters To Global War. (Info: http://operationrefusewar.org) 14. ­ 17.5. GENEVA: Conferences and protest activities of social movements in occasion of a WTO-General Council (15. - 16.5.) to conclude the Doha-round. (Info: www.ourworldisnotforsale.org) 19. - 21.5. NIJMEGEN (NL): Dutch Social Forum. (Contact: www.sociaalforum.nl) 20.5. TOULOUSE (F): Colloque Lanza del Vasto "Un génie pour notre temps" (Fondateur du communauté de l'Arche). (Colloque Lanza del Vasto, Secrétariat de la Faculté de Theologie, Institut Catholique de Toulouse, 31 rue de la Fonderie, F-31000 Toulouse, Tel. 05-61539602) 24. - 29.5. GÖTEBORG (S): Politische Bildungsreise der Grünen Akademie 2006 "Der Sozialstaat im Elchtest - Fallbeispiel Schweden". (Grüne Akademie - Bildungswerkstatt Steiermark, Sonja Mittischek, Paulustorg. 3/I, 8020 Graz, Tel. 0316-822557-11, www.gruene-akademie.at) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Apr 23 17:42:32 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 23 Apr 2006 17:42:32 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 389 - Termine 4-5/2006 - Ergaenzungen 3 Message-ID: <6.2.5.6.0.20060423173914.06d6beb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 389 - Veranstaltungstermine April - Mai 2006 - Ergänzungen. (Siehe auch die Infos 379, 380 u. 388!) Bad Ischl, 23.4.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Veranstaltungstermine April - Mai 2006 - Ergänzungen (Siehe auch unsere Aussendungen vom 7. und 17.4.2006) ÖSTERREICH APRIL 2006 24.4. 19:30 Innsbruck (Bierstindl, Studio): Vortrag und Diskussion "Die andere Kampagne der Zapatisten". (Grüne Bildungswerkstatt Tirol) 25.4. 19:00 WIEN (Univ., Juridikum, HS U11, Schottenbastei 10-16): Vortrag "Indigenous peoples' rights in Latin America. Trends and Perspectives" mit José Aylwin (Chile). 25.4. 19.00 WIEN (depot, Breiteg. 3): Podiumsdiskussion "Biobanken". (Info: www.depot.or.at) 25. 4. 19:30 WIEN (Antiquariat Buch und Wein, Schäfferg. 13 a): Artdynamo-Podiumsdiskussion "Europas Wurzeln sind anderswo" mit László Földényi u. Franz Koessler (ORF). (Infos: www.artdynamo.at) 26.4. 10:00 WIEN (Französische Botschaft, Schwarzenbergpl.): Protestzug der Wiener Plattform für eine atomkraftfreie Zukunft: 20 Jahre Tschernobyl - Stopp dem Neubau neuer AKWs. Von dort weiter zur britischen und finnischen Botschaft. Bitte Lärminstrumente mitbringen! 26.4. 19:00 WIEN (Stephansplatz): Gedenk-Kundgebung: 20 Jahre Tschernobyl - Zeit für die Energiewende2006.at mit Freda Meissner-Blau, Wolfgang Pekny, Peter Weish..., Energiewende-Aktionstag der österr. Umweltbewegung. (Info: www.zwentendorf2006.at) 26.4. 19:30 GRAZ (Kleiner Saal der Arbeiterkammer, Straucherg.): Vortrag von Bernhard Mark-Ungericht und Podiumsdiskussion "Demokratie in Wirtschaft und Unternehmen - funktioniert das?" (Info: KORSO, www.korso.at) 26.4. 19.30 KLAGENFURT (Univ., Mensagbd., HS 7): Vortrag und Diskussion "Europa - Lateinamerika: Eine andere Welt ist möglich. Die Beziehung Lateinamerika/Karibik und EU sowie solidarische Alternativen" mit Leo Gabriel. 27.4. 19:00 WIEN (Zukunfts- und Kulturwerkstätte, Schönlaterng. 9): Podiumsdiskussion "Tatorte - Strategien zur Gewaltprävention und Konfliktlösung" mit Dr. Gerald Mader, Dr. Ingrid Nikolay-Leitner, Christa Prets, Mag. Maria Rösslhumer. 27.4. 19.00 WIEN (Bruno Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Panel Discussion "Writing News Making Europe? Young European Journalists and Their Visions of Europe". (Bruno Kreisky Forum for International Dialogue, Tel. 01-318 82 60/20, einladung.kreiskyforum @ kreisky.org) 28.4. 19:00 GRIESKIRCHEN (Pfarrheim, OÖ): Vortrag "Jüdische Stimmen kritisieren Israels Politik gegenüber dem palästinensischen Volk" mit Samuel Welber, "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost", Wien. (Pax Christi Grieskirchen, paxgrieskirchen @ gmx.at, Info: www.nahostfriede.at) 29.4. LINZ: Vorbereitungstreffen für das Austrian Social Forum (ASF) in Graz (v. 15. - 17.6.). (Info: www.socialforum.at) MAI 2006 2.5. 19:30 SALZBURG (AAI, Wr. Philharmoniker-G. 2): Vortrag mit Diskussion "Lebenswelten - Tamil Nadu (Südindien) - Soziale und gesellschaftliche Hintergründe". 3. - 31.5. SALZBURG: Veranstaltungsreihe "Blickwechsel Lateinamerika". Vorträge, Lesung, Konzert, Ausstellung, Filmreihe. (Südwind Salzburg u.a., www.suedwindsalzburg.at). 6. - 31.5. (Das Kino): "Lateinamerika im politischen Wandel". Eine filmische Reise von Mexiko bis Feuerland. (Info: www.daskino.at) 3.5. 15.30 WIEN (Vienna International Centre, C-Building, 3rd floor, Press Briefing Room): Vortrag "UN Efforts to Stop Illicit Small Arms Trade - Towards the 2006 Review Conference" mit Mag. Dorothea Auer (Außenministerium, Wien). (Anmeldg. bis 2.5.: Thomas Schönfeld, Tel. 60 43 987, Fax 60 49 117, e mail: Thomas.Schoenfeld @ univie.ac.at) 3.5. WIENER NEUSTADT (Zentralkino, Lange Gasse, NÖ): 18:30: Film "We feed the World", 20:00: Diskussion mit VertreterInnen aus Landwirtschaft, FIAN & Juan Carlos Figueredo (Initiative gegen Gensoja-Monokulturen in Südamerika). (Weltladen, Tel. 02622/23675) 4.5. 10:00 - 18:00 LINZ (AK-Bildungshaus Jägermayrhof, Römerstr. 98): Seminar "Brasilien. Mexiko. Venezuela. Eine andere Welt ist möglich" mit Carlos Gomes, (CUT Brasilien) u. Enrique Gomez (Mexiko). (Info: www.weltumspannend-arbeiten.at) 5. - 11.5. LINZ (Moviemento Kino, Dametzstr. 30): Filmwoche "Cine latinoamericano". (Info: www.moviemento.at) 5.5. 19.30 LINZ (Ars Electronica Center, SKY-Media Loft, Hauptstr. 2): Podiumsdiskussion "Lateinamerika wählt Links. Politische Wende oder Strohfeuer?" 8.5. 9.30 - 12.30 WIEN (Palais Strudlhof, Strudlhofg. 10): Symposium "Arbeitnehmervertretung in regionalen Integrationsprozessen ein Vergleich EU Lateinamerika". (Wiener Arbeiterkammer, http://wien.arbeiterkammer.at/) 8.5. 19:00 LINZ (AK, Kongresssaal, 2. St., Volksgartenstr. 40): Vortrag "Hände weg von Venezuela & Kuba!" mit Rubén Linares (Venezuela) und Aleida Guevara (Kuba). 10. - 13.5. WIEN: Internationale Tagung "Enlanzando Alternativas 2 - Alternativengipfel Lateinamerika/ Karibik und Europa 2006" zum Treffen der Staatsoberhäupter der EU und Lateinamerikas. (Gemeinsam für Lateinamerika, Lederergasse 23/3/27, 1080 Wien, Tel.: 01-408 53 32, office @ alternativas.at, www.alternativas.at) 12.5. 14.00 - 18.00 WIEN (Diplomat. Akademie, Musikzimmer, Favoritenstr. 15a): Politikberatungsseminar Europapolitik "Für Frieden und Gerechtigkeit in den Ländern Südost-Europas: EUropäische Partnerschaft mit der Region West-Balkan am Beispiel von Bosnien-Herzegowina und Kosovo". (Anmeldung: Renner-Institut, walla @ renner-institut.at) 15.5. SALZBURG: Diskussionsveranstaltung zum Eurofighter-Widerstand mit Vertretern verschiedener politischer Parteien etc. (Info: www.salzburgsocialforum.org) 23.5. LINZ (Theater Phönix, Wienerstr. 25): Podiumsdiskussion "Aufbrüche in Lateinamerika - Herausforderungen für Europa". Resultate des Gipfeltreffens EU - Lateinamerika/ Karibik und das Alternativengipfels "Enlanzando Alternativas" mit Dr. Johannes Häger (Uni Wien), Vertreterinnen einer lateinamerikan. Botschaft u. der EU-Kommission in Österr. (Info: Südwind OÖ, Tel. 070-795664, suedwind.ooe @ oneworld.at, www.suedwind-agentur.at) DEUTSCHLAND MAI 2006 5. - 7.5. LOCCUM: "Fundamentalismus-Alarm?" Grundsatztagung zu neuen religionspädagogischen Strategien in Zeiten der Rückkehr von Religion. (Evang. Akademie Loccum, Postf. 2158, D-31545 Rehburg-Loccum, Tel. 05766-81-113, e-mail: eal @ evlka) 7. - 12.5. HAMBURG: Tagung "Nach uns die Sintflut - Klimaschutz im 21. Jahrhundert". (DGB Bildungszentrum Hamburg-Sasel, Saselbergweg 63, D-22395 Hamburg) 12. - 14.5. WUPPERTAL: Tagung "Frauen und Globalisierung - Chance für eine Neuorientierung?" (Ökumenische Werkstatt, Missionsstr. 9, D-4285 Wuppertal, Tel. 0202-89004-800) 19. - 21.5. HATTINGEN: Tagung " Ein anderes Brasilien ist möglich. Politische Krise, wirtschaftlicher Aufschwung und neue Allianzen". (DGB-Bildungszentrum, Am Homberg 46-50, D-45529 Hattingen, Tel. 02324-508-0) 19. - 20.5. BAD HERRENALB: Tagung "Die Bundeswehr als 'global player'? Das europäische Sicherheitskonzept und die Rolle der Bundeswehr". (Evang. Akademie Baden, Dobler Str. 51, 76322 Bad Herrenalb, Tel. 07083-928-0) 26. - 28.5. MÜNSTER: Basisseminar Friedens- und Konfliktforschung. (Akademie Franz Hitze Haus, Kardinal-von-Galen-Ring 50, 48149 Münster, Tel. 0251-9818-700) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Apr 30 18:07:47 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 30 Apr 2006 18:07:47 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 390 - Avnery: Friedensaktivisten u. Medien Message-ID: <6.2.5.6.0.20060430175846.02a3fd90@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 390 - Uri Avnery (Israel): Wer ist der Hund? Wer ist der Schwanz? (Fast alle US-amerikanischen Medien wollen nichts von palästinensischen und israelischen Friedensaktivisten wissen... Antisemitismus-Vorwürfe. Bad Ischl, 30.4.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Präsident Bush z.B. hat sich von allen lang bestehenden amerikanischen Positionen, die unsern Konflikt betreffen, zurückgezogen. Er akzeptiert automatisch die Positionen unserer Regierung egal wie sie aussehen. Fast alle amerikanischen Medien wollen nichts von palästinensischen und israelischen Friedensaktivisten wissen. Was die Professoren betrifft, so wissen fast alle, welche Seite ihres Brotes mit Butter bestrichen ist. Wenn trotz allem einer von ihnen den Mund zu öffnen wagt und etwas gegen die israelische Politik sagt was alle paar Jahre einmal vorkommt wird er unter einem Hagel von Verwünschungen begraben: ein Antisemit, ein Holocaustleugner, ein Neo-Nazi . Wer ist der Hund? Wer ist der Schwanz? Uri Avnery GEWÖHNLICH erzähle ich diese Geschichten nicht; denn es könnte der Verdacht aufkommen, ich sei paranoid. Z.B. wurde ich vor 27 Jahren zu einer Vortragsreise in 30 amerikanische Universitäten eingeladen, einschließlich der berühmtesten wie Harvard, Yale, Princeton, MIT, Berkeley ... Meine Gastgeberin war die Gesellschaft für Versöhnung (Fellowship of Reconciliation), eine geachtete nicht-jüdische Organisation; die Vorträge selbst wurden aber unter der Schirmherrschaft der jüdischen Bet-Hillel-Rabbiner gehalten. Bei der Ankunft am New Yorker Flughafen wurde ich von einem der Organisatoren empfangen. "Da gibt es einen Haken", sagte er mir, "29 Rabbiner haben Ihren Vortrag abgesagt." Am Ende fanden alle Vorträge statt doch unter der Schirmherrschaft christlicher Geistlicher. Als wir zu dem einen Rabbiner kamen, der meinen Vortrag nicht abgesagt hatte, erzählte er mir das Geheimnis: die Vorträge waren durch einen vertraulichen Brief der Anti-Defamation Liga, der "Gedanken-Polizei" des jüdischen Establishments, verboten worden. Der wichtigste Satz blieb mir im Gedächtnis: "zwar kann gesagt werden, dass Knessetabgeordneter Avnery ein Verräter ist, jedoch ..." UND EINE ANDERE Geschichte aus dem realen Leben: ein Jahr später flog ich nach Washington DC, um die Zwei-Staaten-Lösung zu "verkaufen", die zu jener Zeit als ausgefallene, wenn nicht gar als verrückte Idee betrachtet wurde. Im Laufe meines Besuches waren die Quäker so freundlich, eine Pressekonferenz für mich zu arrangieren. Als ich ankam, war ich sehr erstaunt. Der Raum war proppenvoll; praktisch alle bedeutenden amerikanischen Medien waren vertreten. Viele kamen direkt von einer Pressekonferenz mit Golda Meir, die auch gerade in der Stadt weilte. Die Veranstaltung sollte wie üblich eine Stunde dauern, aber die Journalisten ließen mich nicht gehen. Sie bombardierten mich weitere zwei Stunden lang mit Fragen. Offensichtlich waren die Dinge, die ich zu sagen hatte, ganz neu und interessierte sie. Nun war ich neugierig, wie das in den Medien berichtet werden würde. Und in der Tat war die Reaktion erstaunlich: nicht ein Wort erschien in irgendeiner Zeitung, auch nicht im Radio oder im Fernsehen. Nicht ein einziges Wort. Nebenbei: vor drei Jahren hielt ich eine Pressekonferenz diesmal auf dem Kapitol in Washington. Es war eine genaue Wiederholung des letzten Males: viele Reporter, ihr offensichtliches Interesse, die Fortsetzung der Konferenz über die angegebene Zeit hinaus und kein einziges Wort in den Medien. ICH KÖNNTE noch ein paar solcher Geschichten erzählen aber das genügt. Ich erzähle sie nur im Zusammenhang mit dem Skandal, der kürzlich von zwei amerikanischen Professoren, Stephen Walt von Harward und John Mearsheimer der Universität Chikago verursacht wurde. Sie veröffentlichten ein Untersuchungspapier über den Einfluss der pro Israel Lobby in den USA. In 80 Seiten 40 davon Fußnoten und Quellenangaben beweisen die beiden, dass die pro Israel Lobby eine ungehemmte Macht in der US-Hauptstadt ausübt, dass sie Mitglieder des Senates und des Abgeordnetenhauses terrorisiert, wie das Weiße Haus nach ihrer Flöte tanzt (falls ein Haus tatsächlich tanzen kann), dass die bedeutenden Medien ihren Befehlen gehorchen und dass selbst die Universitäten in Angst vor ihr leben. Dieser Aufsatz verursachte einen Sturm. Und ich meine nicht die voraussagbaren wilden Angriffe der "Freunde Israels" - die meisten Politiker, Journalisten und Professoren. Sie schleuderten die üblichen Anklagen gegen die beiden Professoren: sie seien Antisemiten, sie lassen "die Protokolle der Weisen von Zion" wieder aufleben usw. Es gab etwas Paradoxes in diesen Angriffen, da sie nur die Argumente der Autoren bestätigten. Die Debatte, die mich fasziniert, ist jedoch von anderer Art. Sie brach zwischen hochrangigen Intellektuellen aus, vom legendären Noam Chomsky, dem Guru der Linken in aller Welt (einschließlich Israels), bis zu den progressiven Internetseiten überall. Der Zankapfel war die Schlussfolgerung der Untersuchung: die jüdisch-israelische Lobby beherrsche die US-Außenpolitik und unterwerfe sie israelischen Interessen und zwar im krassen Widerspruch zu den nationalen Interessen der USA selbst. Ein einschlägiger Fall: der amerikanische Angriff auf den Irak. Chomsky und andere erhoben gegen diese Behauptung Einspruch. Sie leugneten nicht die tatsächlichen Erkenntnisse der beiden Professoren, sondern protestierten gegen ihre Schlussfolgerungen. Ihrer Ansicht nach lenken nicht die pro Israel Lobby die amerikanische Politik, sondern die Interessen der großen Aktiengesellschaften, die das amerikanische Empire beherrschen und Israel für ihre eigenen selbstsüchtigen Ziele ausbeuten. Einfach gesagt: wedelt der Hund mit seinem Schwanz, oder wedelt der Schwanz mit dem Hund? ICH BIN etwas nervös, mich in die Debatte solch berühmter Intellektueller einzumischen, aber ich fühle mich irgendwie trotzdem verpflichtet, meine Ansicht dazu zu äußern. Ich will mit dem Juden beginnen, der zum Rabbi ging und sich über seinen Nachbarn beschwerte. "Du hast recht", erklärte der Rabbi. Dann kam der Nachbar und verurteilte die Klage. "Du hast recht," verkündete der Rabbi. "Aber wie ist das möglich?" rief seine Frau aus. "Es kann doch nur einer recht haben!" "Und du hast auch recht!" sagte der Rabbi. Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation. Ich denke, dass beide recht haben, (und hoffe damit, auch selbst Recht zu haben). Die Erkenntnisse der beiden Professoren sind bis ins letzte Detail richtig. Jeder Senator und Kongressmann weiß, dass Kritik an der israelischen Regierung für ihn politischer Selbstmord bedeutet. Zwei von ihnen, ein Senator und ein Kongressmann, versuchten dies - und wurden politisch hingerichtet. Die jüdische Lobby wurde komplett gegen sie mobilisiert und jagte sie aus ihrem Amt. Dies geschah vor aller Augen, um ein öffentliches Beispiel zu geben. Wenn die israelische Regierung morgen ein Gesetz haben möchte, das die Zehn Gebote für ungültig erklärt, dann würden mindesten 95 Senatoren den Gesetzesentwurf unverzüglich unterschreiben. Präsident Bush z.B. hat sich von allen lang bestehenden amerikanischen Positionen, die unsern Konflikt betreffen, zurückgezogen. Er akzeptiert automatisch die Positionen unserer Regierung egal wie sie aussehen. Fast alle amerikanischen Medien wollen nichts von palästinensischen und israelischen Friedensaktivisten wissen. Was die Professoren betrifft, so wissen fast alle, welche Seite ihres Brotes mit Butter bestrichen ist. Wenn trotz allem einer von ihnen den Mund zu öffnen wagt und etwas gegen die israelische Politik sagt was alle paar Jahre einmal vorkommt wird er unter einem Hagel von Verwünschungen begraben: ein Antisemit, ein Holocaustleugner, ein Neo-Nazi . Nebenbei gesagt, sind amerikanische Gäste in Israel, die wissen, dass es zu Hause verboten ist, über den Einfluss der jüdischen Lobby zu reden, sprachlos, wenn sie hören, dass hier die Lobby ihre Macht in Washington nicht verheimlicht, sondern offen damit angibt. Die Frage ist deshalb nicht, ob die beiden Professoren mit ihren Untersuchungen recht haben, die Frage lautet eher, welche Schlussfolgerungen können aus ihnen gezogen werden? NEHMEN WIR mal die Irakaffäre. Wer ist der Hund? Wer der Schwanz? Die israelische Regierung betete um den Angriff, der für Israel die strategische Bedrohung des Irak zunichte gemacht hat. Amerika wurde von einer Gruppe Neo-Konservativer, fast alles Juden, die einen großen Einfluss auf das Weiße Haus haben, in den Krieg gestoßen. Früher waren einige von ihnen Berater von Binyamin Netanyahu gewesen Oberflächlich betrachtet, ein klarer Fall. Die pro Israel Lobby drängte zum Krieg, Israel profitiert am meisten davon. Wenn der Krieg in einem Desaster für Amerika endet, dann wird sicher Israel die Schuld dafür gegeben. Wirklich? Und wie ist es mit dem amerikanischen Ziel, ihre Hände auf die Weltölreserven zu legen, um die Weltwirtschaft zu beherrschen? Und mit dem Ziel, eine amerikanische Garnison im Zentrum der wichtigsten ölproduzierenden Region, über dem irakischen Öl, zu setzen - genau zwischen dem Öl Saudi Arabiens, des Iran und dem Kaspischen Meer? Wie ist es mit dem immensen Einfluss der großen Öl-Gesellschaften auf die der Bush Familie? Was mit den großen multinationalen Aktiengesellschaften, deren hervorragendster Vertreter Dick Cheney ist, die hofften, Hunderte Milliarden Gewinn beim "Wiederaufbau des Irak" zu machen? Die Lektion der Irakaffäre ist die, dass die amerikanisch-israelische Verbindung am stärksten ist, wenn es scheint, dass amerikanische und israelische Interessen übereinstimmen (ungeachtet, ob dies auf Dauer wirklich der Fall ist). Die US benützen Israel, um den Nahen Osten zu beherrschen Israel benützt die US, um Palästina zu beherrschen. Wenn aber etwas Außergewöhnliches geschieht, wie die Jonathan-Pollard-Spionage-Affäre oder der Verkauf eines israelischen Spionage-Flugzeugs an China, und sich so eine Kluft zwischen den Interessen beider Seiten öffnet, dann ist Amerika fähig, Israel zu ohrfeigen. DIE Amerikanisch-israelischen Beziehungen sind tatsächlich einzigartig. Es sieht so aus, als gäbe es keinen Präzedenzfall in der Geschichte. Es ist als hätte König Herodes Kaiser Augustus Befehle gegeben und bestimmt, wer Mitglied des römischen Senats werden soll. Ich denke nicht, dass dieses Phänomen allein durch wirtschaftliche Interessen erklärt werden kann. Selbst die orthodoxesten Marxisten müssen anerkennen, dass dies auch eine geistige Dimension hat. Es ist kein Zufall, dass amerikanische (sowie auch britische) fundamentalistische Christen die zionistische Idee vor Theodor Herzl erfunden haben. Die evangelikale Lobby ist nicht weniger bedeutend im heutigen Washington als die jüdische. Nach ihrer Ideologie müssen Juden das ganze Heilige Land in Besitz nehmen, um die Wiederkunft Christi möglich zu machen (und dann was sie nicht laut verkünden - werden einige Juden Christen und der Rest wird in der Schlacht von Armageddon (heute Meggido im Norden Israels) vernichtet. An der Basis des Phänomens liegt die unheimliche Ähnlichkeit zwischen den beiden national-religiösen Geschichten: der amerikanische Mythos und der israelische. In beiden haben Pioniere, die wegen ihrer Religion verfolgt wurden, die Küsten ihres "Verheißenen Landes" erreicht. Sie wurden gezwungen, sich gegen die "wilden" Einheimischen zu wehren, die sie ausrotten wollten. Sie "erlösten" das Land, brachten die Wüste zum Blühen, schufen mit Gottes Hilfe eine blühende, demokratische und moralisch hochstehende Gesellschaft. Beide leben in einem Zustand der Leugnung und der unbewussten Schuldgefühle - drüben wegen des Genozids an den einheimischen Amerikanern und der entsetzlichen Sklaverei der Schwarzen - hier wegen der Entwurzelung des halben palästinensischen Volkes und der Unterdrückung der andern Hälfte. Hier wie dort glauben die Menschen an einen ewigen Krieg zwischen den Söhnen des Lichts und den Söhnen der Finsternis. JEDENFALLS ist die amerikanisch-israelische Symbiose ein zu einzigartiges und komplexes Phänomen, um sie als einfache Verschwörung zu beschreiben. Ich bin sicher, dass die beiden Professoren dies auch nicht so meinten. Der Hund wedelt mit dem Schwanz und der Schwanz wedelt mit dem Hund. Sie wedeln sich gegenseitig. (Aus dem Englischen: Ellen Rohlfs, und vom Verfasser autorisiert) http://www.uri-avnery.de erstellt am 22.04.2006 =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Apr 30 18:26:14 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 30 Apr 2006 18:26:14 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 391 - A. Roy: Non-violent resistance in India Message-ID: <6.2.5.6.0.20060430182422.02a8c680@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 391 - Arundhati Roy and Shoma Chaudhuri (India): A Fury Building Up Across India. Non-violent resistance against the Narmada-Dam and the policy of the Indian government. Bad Ischl, 30.4.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== A Fury Building Up Across India Arundhati Roy and Shoma Chaudhuri 29.4.2006 www.zmag.org In this interview, Arundhati Roy updates her essay on the Narmada issue, "The Greater Common Good", published in 1999 in "Frontline". It was conducted by Shoma Chaudhuri over a period of several days in person and on email. Chaudhuri: The media has been playing the Supreme Court verdict as a victory for all sides. How do you read it? What does this verdict really mean? Roy: It may well be a victory for the Gujarat Government but it's by no means a victory for the Narmada Bachao Andolan. The Prime Minister has washed his hands off an unequivocal report by members of his own Cabinet. The Minister for Water Resources, Saifuddin Soz, had the rare courage to put down on paper what he actually found - the fact that rehabilitation in Madhya Pradesh has been disastrous. It's true that on a one-day visit, Ministers cannot possibly come away with an exhaustive survey, but you don't need to spend more than a day in the Narmada valley to see that there is a massive problem on the ground. There is a huge disjuncture between the paperwork and the reality on the ground. What will be submitted to the court - what has always been submitted to the court - is more paperwork. Two years ago, when I went to Harsud which was being submerged by the Narmada Sagar Dam, I also went to so-called New Harsud, which the government claimed was a fully functioning new city. There was absolutely nothing there - no houses, no water, no toilets, no sewage. Just a few neon street lights and a huge expanse of land. But officials produced photographs taken at night with star filters making it look like Paris! At the last hearing on the 17th of April, the logical thing for the Supreme Court to do would have been to say "Stop construction of the dam. We know there's a problem, let's assess the problem before we go ahead." Instead it did the opposite and the problem has been magnified. Every metre the dam goes up, an additional 1500 families come under the threat of submergence. This interim order is inconsistent with its own October 2000 and March 2005 Narmada judgments as well as the Narmada Water Dispute Tribunal Award, which state in no uncertain terms that displaced people must be resettled six months before submergence. Ch.: Water for Gujarat is obviously an urgent issue. How do we reconcile these polarities? R.: The urgency is a bit of a red herring. Gujarat has managed to irrigate only 10 per cent of the land it could have irrigated and provide only a fraction of the drinking water that it could have provided at the current dam height. This is because the canals and delivery systems are not in place. In other words, it has not been able to use the water at even the current dam height. This is an old story with the Narmada Dams. The Bargi dam completed in 1990, at huge cost to the public exchequer and to tens of thousands of displaced people, today irrigates less land than it submerged because canals haven't been built. In the case of the Sardar Sarovar, in fact raising the dam height immediately is just hubris. It has no practical urgency. The fair thing to do would be to stop the construction of the dam and ask the Gujarat government to construct the canals to use the water it already has. That will buy time to do a decent job of rehabilitation. Ch.: If we could go back to the beginning of your involvement, why were you drawn to the Narmada issue? Why has this become such a powerful symbol? R.: Because I believe that it contains a microcosm of the universe. I think it contains a profound argument about everything - power, powerlessness, deceit, greed, politics, ethics, rights and entitlements. For example, is it right to divert rivers and grow water-intensive crops like sugar cane and wheat in a desert ecology? Look at the disaster the Indira Gandhi canal is wreaking in Rajasthan. To me, understanding the Narmada issue is the key to understanding how the world works. The beauty of the argument is that it isn't human-centric. It's also about things that most political ideologies leave out. Vital issues - rivers, estuaries, earth, mountains, deserts, crops, forests, fish. And about human things that most environmental ideologies leave out. It touches a raw nerve, so you have people who know very little about it, people who admit that they know very little and don't care to find out, coming out with passionate opinions. The battle in the Narmada Valley has raised radical questions about the top-heavy model of development India has opted for. But it also raises very specific questions about specific dams. And to my mind, though much of the noise now is centered on the issue of displacement and resettlement, the really vital questions that have not been answered are the ones that question the benefits of dams. Huge irrigation schemes that end up causing water logging, salinisation and eventual desertification have historically been among the major reasons for the collapse of societies, beginning with the Mesopotamian civilisation. I recommend Jared Diamond's wonderful book Collapse to all those who wish to take a slightly longer, and less panicked, view of 'development'. India already has thousands of acres of waterlogged land. We've already destroyed most of our rivers. We have unsustainable cropping patterns and a huge crisis in our agricultural economy. Even vast parts of the command area of our favourite dam - the Bhakra is water-logged and in deep trouble. So the real issue is not how ordinary farmers in Gujarat will benefit from the Sardar Sarovar, but how they will eventually suffer because of it. Ch.: That's controversial. Could you elaborate? R.: I have written at length about it in my essay "The Greater Common Good" - but let me just raise a few simple points here. The "Sardar Sarovar" was built on the promise that it was going to take water to the drought-prone areas of Kutch and Saurashtra. That's the emotive, frenzied, political point that is made all the time. Because of the huge propaganda machine around it, year after year this dam has soaked up almost 95 per cent of Gujarat's irrigation budget at the expense of other, more effective, more local schemes. Gujarat has among the largest number of high dams of any state in India and continues to such an acute water problem! If you look at the Gujarat Government's own plans for the Sardar Sarovar, you'll see that Kutch and Saurashtra lie at the end of the canal. Even if everything goes brilliantly, supernaturally, if the big cities, big industry, golf courses, sugar mills and water parks do not siphon water off before hand, if the river has as much water as the project engineers says it has (which it doesn't), and if it can achieve an irrigation efficiency of 60 per cent (when no dam in India has achieved more than 40 per cent), even then, the project is designed to irrigate only 2 per cent of the cultivable area of Kutch and 9 per cent of Saurashtra. The loot of canal water has already begun. Recently, the real stakeholders were indiscreet enough to put their photographs in the huge, full-page advertisements that appeared in all the national dailies supporting the dam - religious leaders, politicians, and big industrialists. Where were the farmers? The people of Kutch and Saurashtra? A group of people in Kutch have filed a petition in the Supreme Court complaining that the Gujarat Government has reduced even that small allocation of water to Kutch and Saurashtra, in contravention of the Narmada Water Disputes Tribunal Award. The tragedy is that if they would only use more local, effective, rainwater harvesting schemes, for less than 10 per cent of the cost of the Sardar Sarovar, every single village in Kutch and Saurashtra could have drinking water. The Sardar Sarovar has never made sense, ecologically or economically. But in politics there's nothing as effective as a potential dam which promises paradise- it will soothe your sorrows, it will bring you breakfast in bed. The Sardar Sarovar has been the subject of frenzied political campaigning for every political party in Gujarat. And it's all propaganda. Look at the recent spectacle we witnessed. Narendra Modi claiming to speak on behalf of poor farmers and the corporate cartel, sitting on a symbolic hunger-strike, a Gandhian satyagraha - and simultaneously issuing threats of violence. Incredibly, he went unchallenged by a single person in the UPA government. That's how deep the mainstream political consensus is. Ch.: I see your point about forcing a riverine ecology on a desert, and the political lobbies at work. But what about electricity? A.: Recently, a group of international engineers has challenged the claims made by the Sardar Sarovar Narmada Nigam about power generation. So has Himanshu Thakker, an engineer who has studied the Sardar Sarovar in some detail. I would like to make three points. Having an installed capacity of 1450 megawatts means that the power generating machinery that has been installed is capable of producing 1450 megawatts of power. What is actually produced depends on actual water flows - which we know is much lower than the Sardar Sarovar Project was designed for. Second, in a multi-purpose dam like the Sardar Sarovar, for the most part you can either use the water for irrigation - or for power generation. In fact, as more and more water is used for irrigation, calculations show that the electricity from the riverbed powerhouse will be virtually zero. So to claim its benefits on both fronts simultaneously is dishonest. Third, in power distribution, India has amongst the highest transmission and distribution losses in the world. Across the country, avoidable losses add up to more power than is generated by dozens of big dams. So before we go building more big dams and destroying communities, forests, rivers and ecosystems, maybe we could do something about how much electricity and water we waste and misuse. It would make a serious, radical difference. Minimising waste would be revolutionary. Ch.: The NBA has been protesting for several years. Why do you think the protest reached such white heat this time? R.: Obviously because of the profile and commitment of Medha Patkar and the reputation of the NBA and the fact that the indefinite fast took place in Delhi. But I think it's also because displacement is becoming an urgent issue for millions - both in cities and in villages. The situation is out of control. Every single development project - whether it's an IT Park in Bangalore or a steel plant in Kalinganagar or the Pollavaram dam - the first move is to take land from the poor. People are being displaced at gunpoint. Cities like Delhi and Bombay are become cities of bulldozers and police. The spectre of the shooting of adivasis in Kalinganagar in January - some of whose bodies were returned by the police mutilated, with their arms and breasts chopped off - all this hung over the protest at Jantar Mantar. There is a fury building up across the country. The whole argument against big dams has been submerged by the rising waters of the reservoir and narrowed down to the issue of rehabilitation. But even this vital, though narrow issue of rehabilitation which should be pretty straightforward, contains a universe of its own - of deceit, lies and utter callousness. To pay lip service to rehabilitation is easy - even Narendra Modi does that. The real issue, as the Soz report points out, is that there is a world of difference between what's on paper and what's on the ground. Ch.: Could you draw a thumbnail sketch of what you mean by that? Talk about the issue of displacement and rehabilitation. R.: One of the major tricks that is played on the poor and on the public understanding of what's going on in these `development' projects is that large numbers of the displaced do not even count as officially 'Project Affected'. Very few of the tribals whose land was acquired for the steel factory in Kalinganagar counted as 'Project Affected'. Most were called 'encroachers', uprooted and told to buzz off. Those who did qualify were given Rs 35,000 for land that was sold for Rs 3.5 lakh and whose market value was even higher. So you take from the poor, subsidise the rich, and then call it the Free Market. In the case of the Sardar Sarovar, the tens of thousands who will be displaced by canal construction in Gujarat are not counted as Project Affected. Those displaced by the sprawling Kevadia colony at the dam site and the compensatory 'afforestation' project don't count. Thousands of fisherfolk who lose their livelihood downstream of the dam don't count. Only those who are displaced by the reservoir count - and even there there's a problem. In Madhya Pradesh the poorest of the poor, the landless, mostly Dalits and Adivasis who depend on the river for their livelihood - those who depend on seasonal cultivation on the riverbed, fisher-folk, sand-miner - are not counted as Project Affected. The whole discourse of land for land leaves these people out. There's another problem: when communities are uprooted and given illegal cash compensation, the cash is given only to the men. Many have no idea how to deal with cash, and drink it away or go on spending sprees. Automatically the women are disempowered. Just because it is being made to appear as though it's all inevitable, as though there's no solution, should we forget that there ever was a problem? Should we leave the poorest and most vulnerable out of the 'cost benefit' analysis - and allow the myth of big dams to go on and on unchallenged? As for those who are lucky enough to be counted as Project Affected, we know now they are being displaced without rehabilitation in utter violation of the Narmada Water Disputes Tribunal Award and the Supreme Court's own verdicts, all of which specify that displaced families must be given land for land. The Madhya Pradesh government is trying to force people to accept what it calls SRP - Special Rehabilitation Package - which is cash compensation. That's illegal. The technique is to show hundreds of families the same plot of uncultivable land, and when they refuse to take it, force cash compensation on them. The Sardar Sarovar rehabilitation policy was cynically used to create middle-class consensus and make the NBA sound unreasonable. And now that the dam is more or less built, we have public figures like B.G. Verghese who campaigned for the dam and tom-tommed the promise of rehabilitation now openly saying land for land is not possible but that construction should still continue. A columnist went so far as to say that rejecting cash compensation amounted to high treason! We are currently being promised that the Saradar Sarovar R&R policy will be used by the River-Linking scheme - more disastrous than hundreds of Sardar Sarovars - in which lakhs, perhaps millions of people will be displaced. It's an excellent plan to have a noble-sounding policy on paper. It confuses the opposition. Ch.: The NBA and you are often seen to be intrinsically anti-development. As people who are opposed to the forces sweeping across the globe. How do you react to that? R.: With acute boredom. Of course we're opposed to the forces sweeping across the world! Of course we're opposed to this kind of development! We spend our waking hours pointing out that it's not development, it's destruction. Its not democratic, it's not equitable, it's not sustainable. We're anti-destruction. That's what we keep repeating in everything we say and do. Whether we're effective in our opposition, whether we're doomed, whether we'll win or lose is a different matter. Ch.: Given the relentlessness of the onslaught of globalisation, would you say your views paint you into a small corner? R.: I'd say our views paint us out of the small corner - the small, rich, glittering, influential corner. The corner with 'the voice'. The corner that owns the guns and bombs and money and the media. I'd say our views cast us onto a vast, choppy, dark dangerous ocean where most of the world's people float precariously. And from having drifted there a while, I'd say the mood is turning ugly. Go to Kalinganagar, Raygada, Chhattisgarh - you'll see there's something akin to civil war brewing there. The adivasis of Kalinganagar have blocked the main highway to Paradip Port since January. There are districts in Chattisgarh which the Maoists control and the administration can't reach. I'm not saying that there will be a beautiful political revolution when the poor take over the State, I'm saying we could, as a society be convulsed with all kinds of violence. Criminal, lumpen, political, mercenary - the kind that has broken across so much of Africa. So it really is in the enlightened self-interest of those jitter-bugging in the glittering corner to sit up and pay heed. Chaudhuri: Another strong criticism of you and the NBA is that you oppose a particular worldview, but present no alternative vision. Is there an alternative vision? Is it important to have one? There is an alternative vision. But it isn't some grand Stalinist scheme that can be articulated in three sentences - no more than the 'model' of this existing world can be described in three sentences. You asked this question about an alternative very sweetly. It is usually asked in a sneering, combative way. Let me explain the way I look at it. The world we live in right now is an enormous accretion of an almost infinite number of decisions that have been made: economic decisions, ecological decisions, social, political, pedagogical, ideological. For each of those decisions that was made, there was an alternative. For every high dam that is being built there is an alternative. Maybe no dam, maybe a less high dam. For every corporate contract that is signed there is an alternative. There is an alternative to the Indo-US nuclear deal, there is an alternative to the Indo-US Knowledge Initiative in Agricultural Research, there is an alternative to GM foods. There is an alternative to the Armed Forces Special Powers Act. There is an alternative to the draconian Land Acquisition Act. The fundamental issue is that `a country is not a corporation,' as Paul Krugman says. It cannot be run like one. All policy cannot be guided by commercial interests and motivated by profit. Citizens are not employees to be hired and fired, governments are not employers. Newspapers and TV Channels are not supposed to be boardroom bulletins. Corporations like Monsanto and Walmart are not supposed to shape India's policies. But signing over resources like forests and rivers and minerals to giant corporations in the name of 'efficiency' and GDP growth, only increases the efficiency of terrible exploitation of the majority and the indecent accumulation of wealth by a minority - leading to the yawning divide between the rich and the poor and the kind of social conflict we're seeing. The keystone of the alternative world would be that nothing can justify the violation of the fundamental rights of citizens. That comes first. The growth rate comes second. Otherwise democracy has no meaning. You cannot resort to algebra: You cannot say I'm taking away the livelihood of 200,000 to enhance the livelihood of 2 million. Imagine what would happen if the government were to take the wealth of 200,000 of India's richest people and redistribute it amongst 2 million of India's poorest? We would hear a lot about socialist appropriation and the death of democracy. Why should taking from the rich be called appropriation and taking from the poor be called development? This kind of development, as I've been saying again and again - is really pushing India to the edge of civil war - spearheaded by the Maoists who now control huge swathes of land in India which they have declared 'liberated'. Ch.: There is a huge consolidation of these Maoist groups. Prime Minister Manmohan Singh says that they've become India's biggest internal security threat. What's your view on this? R.: I am sure the Maoists view the PM's statement as a compliment. In a recent article in the Indian Express. Ajit Doval a former Director of the Intelligence Bureau argued that doctrinally Maoists must be treated as terrorists. Poverty is being conflated with terrorism. The Indian Government has learned nothing. It has tried the military solution in Kashmir, in Manipur, in Nagaland. It has got nowhere. Now it's ready to turn its army on its own people, like a maddened tiger eating its own limbs. Though here in the big cities we call ourselves a democracy, in the countryside, all kinds of illiberal ordinances have been passed, thousands have been imprisoned, civil liberties are a distant dream. Villages are being evacuated and turned into police camps. The Chattisgarh government is fueling the situation by arming poor villagers to fight the Maoists. I don't know why they can't seem to understand that there can be no military solution to poverty. Or maybe I'm being stupid - maybe they're trying to eliminate the poor, not poverty. On top of everything else that has happened over the years, now multinational companies have turned their greedy eyes on the wealth of natural resources in these states. Mountains, rivers and forests are being plundered - it's like the gold rush. And presiding over it are our own economic hit-men in the country's top jobs. These men are staunch disciples of the Washington Consensus. They have no imagination outside of it. They're at the helm of a no-holds-barred looting spree. Who would have thought ten years ago that Kathmandu would be under siege? Who knows, ten years down the line, it might be Delhi that's under siege. Things are certainly moving in that direction. Something has to give. We cannot go on living this lie. And now that we've seen how contemptuously the government has treated a non-violent movement like the NBA, which of us can in good faith tell people how to fight their battles? Because whatever their strategies, they're up against the same behemoth. Ch.: Kanu Sanyal, one of the founders of the Naxalbari uprising, has distanced himself from much of the movement today saying that it has become extortionist, without ideology, predatory on the very poor it seeks to protect? R.: I'm sure Mahatma Gandhi would say the same of the Congress Party today. Every armed struggle will have its share of thugs and extortionists, along for the ride only for personal gain. That cadre exists in the North East, among the militants in Kashmir, and I'm sure among the Maoists too. It also exists in the armed forces - every occupying army has its share of looters and rapists. But the Maoists phenomenon has arisen because people have had the doors of the liberal, democratic institutions slammed in their faces. To dismiss them all as extortionists and free-loaders is not just deeply apolitical, it's extremely unjust. After all, the so-called non-violent world that claims to disagree with the current government policies and has broken out in a rash of NGOs peddling everything from peace to birth control also has its share of freeloaders and racketeers. The highly paid 'development jet set' who earns its living off poverty and conflict and misery. Many of them are as counterproductive to the cause of justice as the free-loaders and extortionists on the edge of armed struggles. The real problem, as we've seen, is that whether a struggle is violent or not, the government's reaction is instinctively repressive. The military solution has not worked in Kashmir or Manipur or Nagaland. It will not work in mainland India. It may not be that the masses will rise in disciplined revolutionary fervour. It may be that we will become a society convulsed with violence, political, criminal, and mercenary. But the fact remains that the problem is social injustice, the solution is social justice. Not bullets, not bulldozers, not prisons. =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu May 4 09:22:57 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 04 May 2006 09:22:57 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 392 - Alternativengipfel Enlazando Alternativas 2 Message-ID: <6.2.5.6.0.20060504092150.02a76870@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 392 - Alternativengipfel "Enlazando Alternativas 2" vom 10. bis 13. Mai 2006 in Wien. Soziales Treffen der Zivilgesellschaft im Rahmen des vierten Gipfels der Staats- und Regierungschefs aus Lateinamerika und der EU. Schwerpunkt "Soziale Alternativen im Zeitalter einer neuen Beziehung zwischen Europa und Lateinamerika." Bad Ischl, 4.5.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Willkommen in Wien zum Alternativengipfel "Enlazando Alternativas 2" (vom 10. bis 13. Mai 2006)! Infos: www.alternativas.at Liebe Freunde und Freundinnen aus Lateinamerika, der Karibik und Europa! "Enlazando Alternativas 2" ist ein soziales Treffen der Zivilgesellschaft im Rahmen des vierten Gipfels der Staats- und Regierungschefs aus Lateinamerika und der europäischen Union. Der Gipfel steht unter dem Schwerpunkt "Soziale Alternativen im Zeitalter einer neuen Beziehung zwischen Europa und Lateinamerika." Während dieser vier Tage werden Organisationen der Zivilgesellschaften aus ganz Europa, Lateinamerika und der Karibik (LAK) ein Statement an die Staats- und Regierungschefs senden, um der Freihandelsagenda beider Regionen ein Ende zu setzen. Die folgenden fünf zentralen Achsen bilden den Aufbau des sozialen Treffen: die Auswirkungen der neoliberalen Globalisierung, Kooperation für Entwicklung zwischen der EU und Lateinamerika, Militarisierung und Menschenrechte, politischer Dialog zwischen der EU und Lateinamerika sowie alternative Strategien für eine regionale Integration. Weiters setzt das Treffen auf eine Analyse der Tendenzen und Entwicklungen in Europa und Lateinamerika und möchte damit die Bedeutung der Beziehungen zwischen beiden Regionen, im Rahmen des aktuellen neoliberalen Zusammenhangs, beurteilen. Es werden die regionalen Handelsabkommen der EU, wie auch die politische Rolle der europäischen transnationalen Unternehmen in Europa und LAK bewertet. Außerdem soll das Treffen die Entwicklungsstrategien und Entwicklungsvorschläge der Bevölkerung festigen und stärken. Als Kernaktivität des Treffens veranstaltet das biregionale Netzwerk in Zusammenarbeit mit dem Ständigen Tribunal der Völker ein Tribunal über die Menschenrechtsverletzungen von Seiten der transnationalen europäischen Konzerne. Dieses Tribunal klagt das Verhalten der europäischen transnationalen Konzerne in Europa und Lateinamerika an und möchte damit öffentlichen Druck erzeugen. "Enlazando Alternavitas 2" wird von einem biregionalen Netzwerk organisiert. Diese biregionale Bewegung ist ein Zusammenschluss von sozialen und entwicklungspolitischen Netzwerken, NGOs, kirchlichen Gruppen, Menschenrechtsorganisationen, globalisierungskritischen Bewegungen, Solidaritätsgruppen, Gewerkschaften, Land- und Arbeitslosen, Campesinos, politischen, indigenen und ökologischen Organisationen, StudentInnen, Intellektuellen und KünstlerInnen beider Kontinente. Somit öffnet der Aufbau einer biregionalen politischen Bewegung, die bereits von mehr als 200 Organisationen unterstützt wird, ein neues Kapitel hinsichtlich der Beziehungen von der Bevölkerung aus Europa und Lateinamerika. (Einleitung zum Programm in: www.alternativas.at) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu May 4 14:11:28 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 04 May 2006 14:11:28 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 393 - Avnery: The Trap. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060504140134.02b0d720@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 393 - Uri Avnery: The Trap. "Social" candidate Amir Peretz to become Minister of Defense. Bad Ischl, 4.5.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== The Trap Uri Avnery 29.4.06 WHEN YOU see a person walking into a trap, you shout: "Look out!" But when you see a person walking into a trap knowingly, with open eyes, what are you supposed to do? AMIR PERETZ is about to become Minister of Defense and he knows that it is a trap. So why is he doing it? His motives are clear and understandable. In order to effect a fundamental change in political and social policy, he has to become prime minister. That suits his personal ambitions, too. But in Israel, a person who wants to become prime minister needs a military calling card. The last elections have shown this again. Peretz wanted to win as a "social" candidate. All the polls proved that he was indeed perceived by the majority of the voters as the most creditable candidate in social matters. But the battle was won by the candidate who was able to dictate the location of the battlefield. Peretz failed to drag social issues to the center of the stage. Olmert succeeded in keeping security there. The Hamas victory in the Palestinian elections, the continued launching of Qassam rockets from the Gaza Strip into Israel, the Israeli army attack on the Jericho prison, the worsening Iranian nuclear threat - all these pushed the social problems aside. The public was not prepared to vote for a person "without security experience". In the last 30 years, Israel has had seven prime ministers. Three of them (Yitzhak Rabin, Ehud Barak and Ariel Sharon) were generals. Two (Menachem Begin and Yitzhak Shamir) had outstanding records as chiefs of military underground groups, and Shamir has also served as a senior Mossad officer. One (Shimon Peres) was a former minister of defense and the father of the Israeli atom bomb. Binyamin Netanyahu was only a captain in a commando unit, but he bathed in the reflected glory of his heroic brother, Jonathan, who was killed in the Entebbe raid. Peretz needs a security certificate in order to prepare himself for the next round of the battle for the Prime Minister's office. That's why he accepted the job of minister of defense, knowing that it could turn into a horror show. UPON ENTERING the office of the minister of defense, Peretz will have to choose between joining the cannibals or being eaten by them. In the corridor leading to his new office, there hang the photos of all his predecessors. He would be well advised to pause for a moment's reflection before the portrait of the second in the row: Pinhas Lavon. Like Peretz, Lavon was a Labor politician lacking any "security experience". In 1953, David Ben-Gurion surprised everybody by appointing him as his successor in the defense ministry. At that time, too, there were some who suspected that it was a trap. Ben-Gurion, who was retiring temporarily to the Negev, turned the job over to the most unsuitable person, so as not to have an effective rival when or if he decided to come back. Lavon, until then the whitest of doves, turned overnight into a screeching hawk. For example, after soldiers destroyed the furniture of an Arab family while searching their home, he remarked cynically: "They were not of mahogany, were they?" (After that, we in Haolam Hazeh magazine called him "Pinhas Mahogany".) He authorized brutal "retaliation raids" and underwrote the army's determination to sabotage the regime of the new Egyptian leader, Gamal Abd-al-Nasser. The end was sad. Following this line, the army carried out a false-flag sabotage campaign against US and British targets in Egypt designed to cause strife between Egypt and the West. The action failed, the agents were caught and the army chiefs pointed the finger at Lavon, who had to resign shamefully. (This "affair" had far-reaching political results and led eventually to the downfall of Ben-Gurion himself). Until now, almost all the defense ministers have been generals. The few exceptions - Levy Eshkol, Shimon Peres and Moshe Arens - took the easy way out. They just gave the generals all they wanted and adopted their outlook. Because of that, they were considered "good defense ministers". IF PERETZ goes this way, he will be betraying the hopes invested in him. The army will demand that he authorize "targeted liquidations", enlarge the settlement blocs (even if a few "isolated" settlements will be dismantled), put up more roadblocks and generally make life for the Palestinian population intolerable. After a year, no difference between him and his predecessors will be detectible. If he wants to live in peace with the generals, he cannot make significant cuts in the bloated military budget, that shark that eats everything it comes across. Without a big cut, there is no chance for the promised social change. But such a cut would lead to the dismissal of thousands of officers and civilian employees, including the well-organized employees of the military industries. Up will go the cry: Peretz is endangering the security of the state, he is exposing us to the Iranian atom bomb, he is to blame for the deaths of terror victims. In order to be considered a "good defense minister", Peretz must be content with cosmetic budget cuts and disappoint the public that voted for him. IF HE decides, to the contrary, to confront the generals, significantly cut the military budget and impose on the military a different political outlook, he will find himself a very small David up against a very menacing Goliath. The Israeli "security establishment" is a power-center that has no parallel in any other democratic state. It includes not only the huge army and all its branches, the big military industries, the Mossad and Shin Bet (which are not even under his control, but report directly to the prime minister). It includes also many hundreds of retired generals, who occupy key positions in all governmental, political and economic spheres, and who can be relied upon to support each other and the General Staff positions. The Israeli army is not just a professional body. It is also an ideological hothouse. From his induction as a green recruit up to the acquisition of a general's insignia on his shoulders, the officer undergoes an unconscious daily indoctrination which implants in his mind a well-nigh unchangeable outlook. He takes this with him when he moves on, becoming a cabinet minister (whether of Likud or Labor is almost immaterial), the boss of an industrial enterprise or the director-general of an important public service. This is a political-ideological pressure-machine that no government can hold out against. Ariel Sharon, himself a victorious general, could here and there impose his authority on the military. This does not apply to a government headed by three rank civilians: Ehud Olmert (who has hardly been a soldier at all), Amir Peretz (a junior non-combatant officer) and Tsipi Livni (no military record to speak of) . They will be afraid of being accused by the Chief-of-Staff of not understanding anything about military affairs and endangering the life of soldiers and civilians. All the more so since the army holds the one position that is more important than anyone else, perhaps including the Prime Minister: the army intelligence chief, who bears the sole responsibility for the "national evaluation". This view of the world submitted to the cabinet by Army Intelligence practically dictates all its political and security decisions. No minister will ever stand up and say: "Dear comrades, this is a heap of rubbish!" Not even after it was disclosed that one of the last army intelligence chiefs had systematically falsified the professional findings of his subordinates and submitted to the cabinet a deliberately false picture of Palestinian intentions. The senior officers corps, by its very nature, looks at Israel's problems through gunsights - that is to say, with one eye closed. POSSIBLY, PERETZ will change the situation. Possible he will show himself to be a fearless fighter - imposing on the senior officers a political outlook that is alien to them, cutting the fat military budget and insisting on moral standards. Hopefully. There are military experts who say that if Peretz tries to impose his perceptions, the Chief-of-Staff and his generals will eat him for breakfast. Peretz' admirers believe that it will be he who leaves that cannibal meal with a full stomach. It is said that a clever person knows how to get out of a trap that a wise person would not have walked into in the first place. But when a person enters a trap with open eyes, one can only hope that he knows how to get out - and at least keep one's fingers crossed for him. www.gush-shalom.org =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri May 5 12:03:56 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 05 May 2006 12:03:56 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 394 - Termine 5/2006 - Ergaenzungen 4 Message-ID: <6.2.5.6.0.20060505120238.03310b40@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 394 - Veranstaltungstermine Mai 2006 - Ergänzungen. (Siehe auch die Infos 379, 380, 388 u. 389!) Bad Ischl, 5.5.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Veranstaltungstermine Mai 2006 - Ergänzungen (Siehe auch Infos 379, 380, 388 u. 389) ÖSTERREICH MAI 2006 Anfang Mai bis Sommer STROBL (Bundesinstitut für Erwachsenenbildung/ BIfEB, Mensagebäude, Sbg.): Ausstellung "Holt mich hier raus!" Der mexikanische Maler und politische Gefangene Jacobo Silva: Bilder aus dem Gefängnis. Zu 50 Jahre BIfEB. (BIfEB, 5350 Strobl, Tel. 06137-6621-0, www.bifeb.at) 6.5. ab 12:00 WIEN (Mariahilferstr.): Infotischmeile von Mitorganisatoren des Alternativenforums "Enlazando Alternativas 2" (10. - 13.5.). (Info: alternativas at gmx.at, www.alternativas.at) 6. - 8.5. WIEN: Konferenz von zivilgesellschaftlichen Initiativen. (Info: www.glocalist.at) 9.5. 14:00 - 17:00 WIEN (Parlament, Budgetsaal/Lokal VI): Hearing zu Frauenmorden in Mexiko und Guatemala "Nicht eine Ermordete mehr!" (Anmeldung: Britta Dolenc, britta.dolenc at gruene.at, Tel. 01-40110/6804) 9. - 18.5. 9:00 - 12:00 u. 14:00 - 17:00 LINZ (Krypta der Karmeliten, Landstr. 33): Ausstellung "Caminos de Resistencia - Wege des Widerstandes: Kolumbien". 9.5. 20:00: Eröffnungsveranstaltung. 10.5. - 10.6. WIEN (Galerie Wohlleb, Geusaug. 9/ Seidlg.): Ausstellung "Holt mich hier raus!" Der mexikanische Maler und politische Gefangene Jacobo Silva: Bilder aus dem Gefängnis. (Galerie Wohlleb, Tel. 01-7136536, www.wohlleb.co.at) 10.5. 19:00 GMUNDEN (OÖ): Vortrag und Diskussion "Wir brauchen eine andere EU - Soziales, Ökologie und Alternativen zur agrarischen Industrialisierung". Präsentation des kritischen EU-Buches. Mit Christian Felber. (Kontakt: Gudrun Skramlik, Attac Region Traunsee, gu.skramlik at direkt.at) 10. - 13.5. WIEN: Internationale Tagung "Enlanzando Alternativas 2 - Alternativengipfel Lateinamerika/ Karibik und Europa 2006" zum Treffen der Staatsoberhäupter der EU und Lateinamerikas. (Gemeinsam für Lateinamerika, Lederergasse 23/3/27, 1080 Wien, Tel.: 01-408 53 32, office at alternativas.at, www.alternativas.at) 11.5. 9:00 - 18:00 WIEN (Haus der Begegnung Leopoldstadt, Praterstern 1): Internationaler Gewerkschaftstag: "Gewerkschaften und die Zukunft Lateinamerikas". Mit Kjeld Jakobsen (Brasilien), Renate Csörgits, Enrique Gomez (Mexiko), Carlos Gomes (Brasilien), Walter Sauer. (ÖGB, weltumspannend arbeiten, GMT) 11.5. 18:00 WIEN (Urania, mittlerer Saal, Uraniastr. 1): Podiumsdiskussion "Integrationspolitik in Lateinamerika und Europa". Mit Hugo Chávez Frías (Präsident der Bolivarischen Republik Venezuela), Francis Wurtz (Europ. Linke im EU-Parlament) u. Erwin Lanc. (Internat. Institut f. d. Frieden, Anmeldung erforderlich: secretariat at iip.at, F.: 01-5053236) 12.5. 19:00 WIEN (Bruno Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Vortrag u. Diskussion "Was heißt eigentlich heute 'links'?" Mit Katja Kipping (stv. Vorsitzende der Linkspartei.PDS und MdB, Berlin). (Anmeldung: Bruno Kreisky Forum, Armbrustergasse 15, 1190 Wien, Tel. 01-318 82 60, einladung.kreiskyforum at kreisky.org) 13.5. 14:00 - 19:00 WIEN (Bruno Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Seminar "Psychoanalysis and Politics. Violence - Aggression - Regression". Speakers: Vamik Volkan, Gündüz Aktan, Joseph Montville and Sverre Varvin. (Sigmund Freud Privatstiftung und des Bruno Kreisky Forum, Anmeldung: Tel. 01-318 82 60, einladung.kreiskyforum at kreisky.org) 15.5. 19:00 SALZBURG (Jazz-It, Elisabethstr. 11): Podiumsdiskussion "Wir brauchen keine Eurofighter" zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung. Mit Thomas Rödl (DFG/VK München), Leo Furthlehner (KPÖ), Stefan Prähauser (Nationalrat SPÖ), Cyriak Schwaighofer (Grüne, angefragt). (Organisiert v.: Arge Wehrdienstverweigerung & Gewaltfreiheit, arge-wdv at gmx.net , Initiative Abflug, Friedensbüro Salzburg und Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Bad Ischl) (Das Seminar in der Reihe Erwachsenenbildung und Partizipation v. 15. - 17.5. in Strobl wurde auf einen späteren Termin verschoben!) 15.5. 19:00 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Diskussion "Wo ist die Front? Frauenrechtsaktivismus und Frieden in Kolumbien". 16.5. 19:30 INNSBRUCK (Haus der Begegnung): Vortrag u. Diskussion "Ein Demokratieschub für Palästina? Zu den palästinensischen Parlamentswahlen 2006". Mit Andreas Th. Müller. (Grüne Bildungswerkstatt Tirol) 20. - 21.5. VILLACH (Ktn.): Seminar von Frauen für Frauen "Frauen WIRTSCHAFT - EN". (Eva Aichholzer, Bündnis für Eine Welt/ OeIE, Rathausg. 2, 9500 Villach, Tel. 04242-24617, e-mail: buendnis.oeie at aon.at) DEUTSCHLAND MAI 2006 10. - 24.5. IN ZAHLREICHEN STÄDTEN: Referententour zur Friedensarbeit in Israel und Palästina. (www.versoehnungsbund.de/) 13.5. 11:00 - 13:00 BERLIN (Pariser Platz/ Brandenburger Tor): Aktion "Rüstungshaushalt senken!" (www.schritte-zur-abruestung.de) 25. - 28.5. BIRKENWERDER bei Berlin (Karmelitenkloster St. Teresa): Tagung "Zerstört das Geld die Gemeinschaften?" (Info: Werner Onken, eMail: redaktion-onken at web.de, www.sozialoekonomie.info/Veranstaltungen/Birkenwerder_Programm/) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu May 18 15:04:54 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 18 May 2006 15:04:54 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 395 - Permanentes Tribunal der Voelker Wien 5/06 Message-ID: <6.2.5.6.0.20060518145912.0436b670@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 395 - Permanentes Tribunal der Völker: Erklärung der Jury des Tribunals über "Die Transnationalen Konzerne der Europäischen Union: Macht der Konzerne und Straflosigkeit in Europa und in Lateinamerika", Wien, 10. - 12. Mai 2006. Im Rahmen des Alternativengipfels "Enlazandos Alternativas 2". Bad Ischl, 18.5.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Permanentes Tribunal der Völker Erklärung der Jury des Tribunals über "Die Transnationalen Konzerne der Europäischen Union: Macht der Konzerne und Straflosigkeit in Europa und in Lateinamerika" Wien, 10. - 12. Mai 2006 1 Allgemeine Grundlagen Die Aufforderung eine Sitzung der PPT über die Rolle von transnationalen Konzernen der Europäischen Union abzuhalten, wurde dem PPT am 2. Februar 2006 offiziell übermittelt. Es waren eine Reihe von inoffiziellen Kontakten vorangegangen, wie es im Statut des Tribunal niedergelegt ist. Es sollte die immer dominanter werdende Rolle der europäischen TNCs in entscheidenden Bereichen untersucht werden. Dazu gehören: Dienstleistungen, Infrastruktur, Energie, Petroleum Wasser, Finanzsystem, Telekommunikation etc. Die TNCs sind so dominant, dass politische Souveränität, Entwicklungspolitische Perspektive, wirtschaftspolitische Alternativen und die weitere Demokratisierung verschlossen werden. Wegen der verwickelten und daher schwierigen Konstellation hat das Netzwerk der Organisationen, die "enlazando alternativas 2" tragen nicht gefordert, zu einem formellen Urteil zu gelangen, sondern die Vielfalt von Klagen zu hören, die aus vielen lateinamerikanischen Ländern, von vielen Bevölkerungsgruppen in bezug auf viele Bereiche von Leben und Arbeit gegen die Transnationalen Konzerne der EU vorgebracht werden. Daher ist die Abschlußerklärung des Tribunals kein formelles Urteil, sondern eine Erklärung über die Rolle der europäischen TNCs in Lateinamerika. Das PPT akzeptierte die Aufforderung nicht zuletzt, weil sie besonders wichtig für die weitere Arbeit des PPT sein kann. Dafür waren drei Gründe maßgebend. 1. Das Spektrum von Akteuren, die Bewegungen, die am Enlazando Alternativas teilnehmen, sind die wichtigsten Träger des Kampfes für das Recht der Völker. Das ist die Basis des PPT, die in der Erklärung von Algier von 1976 gelegt worden ist. 2. Die Aufforderung zur Sitzung zielt nicht auf ein Urteil oder eine Verurteilung, sondern auf eine rigorose, tiefschürfende Untersuchung des nicht auszuschließenden Fehlverhaltens und der Verletzungen fundamentaler Menschenrechte durch TNCs unter der Mitwirkung der EU. 3. Die Themen der Aufforderung sind eine bedeutsame Gelegenheit, um die Forschung im Rahmen des PPT in den Bereichen von ökonomischen Interessen und Konflikten und in Fragen der Menschenrechte zu stärken. Dies ist eine schon seit langem verfolge Linie. In diesem Kontext sind bereits eine Reihe von Tribunalen durchgeführt worden, z.B. Die Mitglieder Jury danken den Organisatoren dieses wichtigen Treffens Enlazando alternativas. Sie sind sich der hohen Qualität und Klarheit der Dokumente über die einzelnen zur Bewertung gestellten Fälle bewusst. Sie sind beeindruckt von der Qualität der Hearings und von den Stellungnahmen, die ein klares Bekenntnis zu Gerechtigkeit für die lokalen Gemeinschaften und die Länder, aus denen sie kommen, erkennen lassen. Wir haben haben Berichte über Fälle gehört, in die viele TNCs verwickelt sind, und zwar aus Österreich, Finnland, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien, Niederlanden, Spanien und dem Nicht-EU-Mitglied Norwegen. Die Berichte haben sehr klar erkennen lassen, wie sehr europäische TNCs die Menschenrechte, Arbeitsrechte missachten, die natürliche Umwelt manchmal irreversibel schädigen und wie sehr sie die sozialen Bedingungen in lokalen Gemeinschaften nachgerade zerstören. Wir haben besonders aufmerksam die Berichte verfolgt, in denen die Mittäterschaft europäischer Regierungen zu Gunsten "ihrer" TNCs angeprangert worden ist. Darüber hinaus haben wir erfahren, wie sehr internationalen Institutionen, wie Weltbank, IWF, Interamerikanische Entwicklungsbank oder WTO den Weg für die TNCs ebnen. Wir haben uns über Fälle informieren lassen, wie die Privatisierungsmaßnahmen zu Gunsten der großen Konzerne, die Ausbeutung natürlicher Ressourcen, die Ölförderung und deren Folgen, die Ausdehnung der Monokulturen zur Zellulose- oder Sojaproduktion, die Liberalisierung der Finanzdienstleistungen. 2 Das Verfahren Die Anhörungen haben in drei Sitzungen von jeweils etwa 4 Stunden stattgefunden, denen eine Eröffnungssitzung vorausgegangen ist. Grundlage der Anhörungen war ein detailliertes Dossier über die präsentierten Fälle. Die mündlich erläuterten Fälle wurden durch Nachfragen seitens der Jury zu klären versucht. Die in der Sitzung präsentierten Fälle betrafen die oben erwähnten Bereiche von der Wasserversorgung bis zur Biodiversität. Die Dokumente stehen zur Nachprüfung im Internet zur Verfügung. 3 Die Stellungnahme des Tribunals In einer ersten Stellungnahme ist es möglich, einige allen Fällen gemeinsame Probleme zu identifizieren, die für die weitere Arbeit des PPT bedeutsam sind. 1. Die Gefährdung des Rechts des Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen. Wenn Wasser durch Privatisierung in eine Ware verwandelt wird, ist es kein Gemeingut mehr, das allen Menschen zur Verfügung steht. Die Preis- und Verteilungspolitik der TNCs, die von den internationalen Finanz- und Entwicklungsinstitutionen zumeist unterstützt wird, enteignet die ärmere Bevölkerung eines fundamentalen Menschenrechtes. Was für Wasser gesagt wurde, gilt in ähnlicher Weise auch für die Energieversorgung. 2. Die Bedrohung des Rechts auf Land und Boden infolge der Expansion von Monokulturen (vor allem Soja und Eukalyptus für die Zelluloseproduktion). Dabei wird den Kleinbauern Land genommen und folglich die Existenzgrundlage entzogen. 3. Die Unterminierung des Rechts auf Ernährungssicherheit und souveränität durch die industriell betriebene Landwirtschaft und die Produktion für den Export, zusammen mit der Privatisierung der Biodiversität durch große Konzerne (unter Anwendung des Patentrechts für genetische Ressourcen). Die internationalen Handelsregimes erlauben den TNCs die Durchsetzung ihrer Interessen gegenüber den Rechten der Menschen. 4. Angriff auf Arbeitsrechte. Der Druck in Richtung möglichst hoher Renditen, die Notwendigkeit, möglichst billig für den Weltmarkt zu produzieren, die Schwäche der Gewerkschaften, auch in Lateinamerika, die Flexibilisierung des Arbeitseinsatzes unterminieren die Einhaltung der Kernarbeitsnormen der ILO. Darüber hinaus nutzen die TNCs Unterauftragnehmer, um die Arbeitskosten weiter zu senken, weil dort die Arbeitsverhältnisse prekär sind. Daher wächst der informelle Sektor, der inzwischen wesentlicher größer als der Sektor formeller Beschäftigung ist. 5. Missachtung der Rechte der indigenen Bevölkerung. Transnationale Konzerne aus der EU missachten Landrechte der indigenen Bevölkerung, häufig in Kollusion mit den nationalen Regierungen. Sie verletzen damit die kulturelle Identität und fundamentale Rechte. Sie suchen keine Partizipation, verlassen sich auf die Ausübung ihrer ökonomischen Macht. 6. Missachtung von Umweltrechten. Europäische TNCs sind rücksichtslos in fragilen Ökosystemen, in den Zentren der Biodiversität, unter Berücksichtigung der Bedeutung der Erhaltung der tropischen Wälder für eine Stabilisierung des Weltklimas. Ihnen geht es nur um kurzfristigen ökonomischen Profit. Die Vergiftung der Gewässer, die Zerstörung von Ökosystemen durch Infrastruktur sind unvermeidlich. Die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, z.B. von Öl und Gas hat weitreichende ökologische Folgen, auf lokaler Ebene ebenso wie im globalen Raum. 7. Auch die bürgerlichen und politischen Rechte sind bedroht. Infolge der Mitwirkung und der Kooperation von lokalen und nationalen Regierungen haben die TNCs aus der EU fast freie Hand. Es gibt den Widerstand von Volksbewegungen, aber er wird sehr häufig polizeilich niedergeschlagen, diffamiert und kriminalisiert. Wenn man bedenkt, dass zu all diesen Missachtungen und Fehlverhalten die Wirkung der internationalen Finanzmärkte hinzukommt, die dies bestärken, kann man die Heftigkeit der gegenwärtigen Attacke auf das Recht auf menschliche Entwicklung verstehen. Daraus ergeben sich die Herausforderungen für das Permanente Tribunal der Völker. Die Verantwortung für alle diese Fälle sind nicht auf die TNCs der EU zu begrenzen. Sie betrifft auch die Regierungen und die Kommission, die die Standards erlassen haben, die es den TNCs erlauben, so zu agieren wie sie es tun. Der Skandal aber besteht darin, dass die TNCs niedrigere Standards in Lateinamerika einhalten müssen als in der EU. In den Verhandlungen mit Lateinamerika wird die Linie der Liberalisierung der Märkte, insbesondere der Finanzmärkte, verfolgt und damit der Unterstützung der TNCs. Wirtschaftliche Unterstützung ist häufig konditioniert, damit die Kriterien der EU eingehalten werden. Gleichzeitig hat die EU eine Reihe von Präferenzabkommen geschlossen mit Ländern, in denen Menschenrechte oder die Kernarbeitsnormen nicht eingehalten werden. Die dem PPT vorgelegten Fälle zeigen allesamt, wie sehr bindende Regeln für TNCs fehlen. So lange diese Regeln nicht existieren werden Klagen, wie die auf dieser Sitzung gehörten und untersuchten immer wieder erneut aufgeworfen werden. Daher schlußfolgert das Tribunal, dass die Komplexität und Bedeutsamkeit der Anklagen und die ihnen zugrunde liegenden Bedrohungen von Rechten weitere Untersuchungen erforderlich machen. Das Ziel ist, auf internationaler Ebene Rechtsinstrumente zu schaffen, die es möglich machen, TNCs wirksam und verantwortlich zu machen für jede Verletzung von Rechten, die sie begehen. Schluß mit der Straflosigkeit! www.internazionaleleliobasso.it www.alternativas.at =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun May 21 09:51:44 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 21 May 2006 09:51:44 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 396 - Avnerys protest against the wall. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060521094407.02a6ad10@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 396 - Uri Avnery: Who's Guilty? The Victim, of Course. (Nonviolent protest against the Israeli wall.) Bad Ischl, 21.5.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Who's Guilty? The Victim, of Course Uri Avnery 20.5.06 THOSE WHO listened to the radio news last Saturday heard a stunning report: that Muhammad Abu-Ter and Uri Avnery had barricaded themselves together in a private home in a-Ram. The very fact that these two - the No. 2 man of Hamas and the notorious Israeli leftist - were together was already shocking enough. But the fact that they had invaded the home of an innocent Palestinian family and barricaded themselves there, like criminals fleeing from the police, was even more staggering. This false news item would, perhaps, deserve no special mention, if it were not typical of the whole media coverage, not only of this specific demonstration, but of all joint demonstrations of Israeli peace activists and Palestinians. More than that, it throws light on the close connection between the Israeli media and the occupation regime. Without this connection, it is doubtful if the occupation could have lasted for the 39 years it has so far. Therefore it is worthwhile to analyse the events in detail. FIRST OF all, the background. A-Ram (that's how the name is spoken, though its written form is al-Ram) was a small Palestinian village north of Jerusalem, on the highway to Ramallah. Since the "unification" of Jerusalem in 1967, the village has become much bigger. The reason: while the Palestinian population doubles every 18 years or so, it is well-nigh impossible to obtain a building permit in East Jerusalem. For lack of an alternative, many Arab East Jerusalemites build homes for their enlarged families in the surrounding villages. A-Ram has in fact become a town, but most of its 50 thousand inhabitants have Jerusalem (i.e. Israeli) identity cards, and their life revolves around Jerusalem. Their work, health services and universities are there. Officially, however, the town belongs to the occupied territories. When it was decided to build the Separation Wall around Jerusalem, the plan was to cut a-Ram off from the city. Worse: the path of the Wall passes right down the middle of the main street - so that it does not separate between Palestinians and Israelis, but mostly between Palestinians and Palestinians. To get an idea: it is as if a wall had been built in the middle of Broadway, from 42nd Street to Harlem. Or in the middle of the Champs-Elysees, from the Place de la Concorde to the Arc de Triomphe. Or in Berlin, in the middle of the Kurfürstendamm, from the Memorial Church to the Messegelände. The two parts of the city and its neighborhoods would be separated by a nine meter high wall. When this was only in the planning stage, the inhabitants held a number of non-violent demonstrations. To all of them, Israeli peace activists were invited and came. But in the meantime, the monstrous Wall has become reality. It cuts off the holders of Israeli identity cards from the city where their businesses and places of employment are located. It cuts off the pupils from their schools, which are only 100 meters away on the other side of the wall. Not to mention the students who are separated from their universities; the sick, separated from their hospitals; even the dead, separated from their cemeteries. Now the wall is nearing completion. It is still under discussion in the Supreme Court, but experience shows that that is pretty hopeless. One can still reach the town through an army checkpoint, but even this hole is about to be plugged: the Wall will close off this place, too. In the meantime, in some places there is still a high fence instead of the concrete structure, pending the conclusion of the court proceedings. In order to protest this, a large Palestinian-Israeli event was planned. It was to be a march in the main street, along the Wall (on the Palestinian side, of course), from the town center to an improvised tribune, where speeches were to be made. The details were worked out in three planning sessions. In order to underline the non-violent character of the event, it was decided that the schoolchildren, whose schools have been cut off, would march at the head in their school uniforms, their satchels on their backs, accompanied by their teachers. Also, an alternative route was planned for them in case there would be a danger of a clash with the army. WHEN WE - about 300 Israeli activists of several peace movements - were approaching a-Ram, we were informed that large forces were waiting to block our passage at the checkpoint. Going around them, we reached the wall on the "Israeli" side. At this point there stands a high fence, instead of the concrete structure. We breached it and many demonstrators succeeded in crossing to the "Palestinian" side, into a-Ram, before the army, which was surprised by this move, succeeded in rushing up reinforcements. In the meantime, the Palestinian demonstration had already started on its way, exactly as planned - at the head a group of boy-scout drummers with their flags, after them the small children of the first class, behind them the other schoolchildren, from small to big, then the main demonstration with posters and flags, led by a row of leaders of all Palestinian parties. The Israeli activists mingled with the Palestinians in order to demonstrate solidarity, and I was invited to join the front row. That way I found myself walking between Abu-Ter, the Hamas leader who has become famous in Israel not least because of his brightly shining dyed red beard, and the Palestinian minister for Jerusalem affairs, Abu Arafeh, also a Hamas member. Next to them there were the leaders of Fatah, the Popular Front, the Democratic Front and the People's (ex-Communist) Party. We marched arm in arm, and it seemed that the demonstration would pass off peacefully. And then, suddenly, we saw that the road ahead of us was blocked by a large contingent of soldiers and policemen who were waiting for us - rows of soldiers heavily armed from head to foot, in front of them mounted police on their horses and behind them army Humvees. The first concern was the safety of the children. Their teachers led them into a side street, and we marched slowly on, on our way to the tribune. There could not have been a less threatening sight than the row of notables, arm in arm, walking in front. ABOUT WHAT happened then I can testify as an eye-witness, and I am prepared to undergo any lie-detector test: When we were about 50 meters from the concentration of soldiers and horses in the main street of a-Ram, a voice from a megaphone announced that the area had been declared a "Closed Military Zone" and that our demonstration was illegal. While we were standing, facing the soldiers, a huge salvo of tear gas canisters suddenly rained down on us. It was not preceded by any provocation. Clouds of gas rose up between us, in front and behind. More salvos of stun grenades raised hell, and so we escaped to the nearby houses. I entered the nearest one and found myself in the company of Abu Ter, who received me with great friendliness. Our eyes were burning and tearful, and we could not talk much, but we decided to have a more meaningful conversation soon. When the gas dispersed, we emerged to join the continuing demonstration. The activists formed again and again on the road, the policemen and soldiers attacked us again and again with tear gas and stun grenades, storming forward in waves - armed and well-protected soldiers, Humvees and police riders (wearing spurs, which are forbidden by Israeli laws for animal protection.) Only at this stage - and that's the main thing! - did some local children and youngsters start to throw stones at the policemen - stones that could do no damage, since they fell short of the policemen, whose gas launchers have a far longer range. The demo organizers did their best to restrain them, but the anger of the youngsters against the soldiers who had invaded their town was too strong. After two hours, through a dialog with the senior police officer, contact was broken off and the Israeli activists returned home. In the course of the event, 12 people - seven Palestinians and five Israelis - were detained. The Israelis were released a few hours later, the Palestinians remained in custody, with our lawyers dealing with their cases. THAT WAS what happened in a-Ram. From then on, it was a story of the media. The demonstration was widely covered, for two main reasons - the violence used and the meeting between me and Abu-Ter, which provided a piquant angle, since until now there has been no dialog between Hamas and Israelis. The news on all the three Israeli TV networks reported on the event extensively. That by itself was unusual - generally, most TV stations ignore our demonstrations, or devote a few seconds to them (except for a few reports by brave reporters.) This time, too, no Israeli medium - TV, radio or newspaper - troubled to send reporters or photographers to the event, so there was no eyewitness Israeli media report from the scene. The TV stations showed clips taken by foreign networks. The reporters just made the most of what they heard from the police and us. And lo and behold: all the media reported the same: the demonstrators had started the violence by throwing stones, two policemen "had been wounded and treated on the spot". (This lie repeats itself at all our demonstrations. One could begin to suspect that there are two policemen whose sole duties are to be "wounded and treated on the spot" each time we demonstrate.) The police and army statements were outright lies. They knew in advance that our demonstration would be non-violent. I rely on them to have their agents at all our meetings, and we spoke about our preparations openly over the phone and in our e-mails. Two paid ads were published before the events in Haaretz. It is absolutely clear that the army and police had prepared in advance to suppress the demonstration by force. Otherwise they would not have brought horses and Humvees. For many years we have witnessed the mendacity of official spokespersons, and I have no doubt that the reporters covering the occupied territories are aware of it. In some media, a sentence saying that "the demonstrators argue that it was the policemen who started the violence" appeared, but in all the media it was stressed that the violence started with us, so the police had no alternative but to react. This is an Israeli tradition, which has unfortunately also been accepted by the international media: the Israeli security forces always "react" to the violence of the other side. But, curiously enough, the killed and wounded are mostly on the other side. The small example of a-Ram illustrates what happens on a larger scale throughout the country: in matters concerning the army and police, the news in all the media, without exception, from Maariv to Haaretz, from Channel 1 to Channel 10, is indistinguishable from government propaganda. (with honorable exceptions in opinion columns and the op-ed pages.) The chances of the victims getting fair coverage are close to nil. After all, the victims are always to blame. =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon May 22 13:00:00 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 22 May 2006 13:00:00 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 397 - Termine 5-7/2006 Message-ID: <6.2.5.6.0.20060522125247.034b8990@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 397 - Veranstaltungstermine Mai - Juli 2006. Bad Ischl, 22.5.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Veranstaltungstermine Mai - Juli 2006 (Siehe auch unsere Aussendungen vom 7., 17., 23. 4. u. 1.5. 2006) ÖSTERREICH MAI 2006 24.5. 16:30 - 19:00 WIEN (Stock-im-Eisen-Pl./ Stephanspl.): Kundgebung mit Aktionen "Ja zur Neutralität! Nein zur österreichischen Beteiligung an den EU-Kampftruppen!" (Netzwerk für Neutralität und Abrüstung) 24.5. 18:30 WIEN (Haus der Industrie, Schwarzenbergpl. 4): Podiumsdiskussion "Serbien und Montenegro nach dem Referendum?" (Anmeldung: Verein Jedinstvo, c/o Darko Miloradovic, Tel. 0664-7667889, office @ jedinstvo.at) 29.5. 13:30 WIEN (Club Stephansplatz 4, Stephanspl. 4): Tagung zur Konferenz der EU-Landwirtschaftsminister "Die Agrarhandelspolitik der EU und ihre Auswirkungen auf Entwicklungsländer". (Anmeldungen bei: i.pumpler @ oefse.at, www.oefse.at/Downloads/veranstaltungen/Einladung_29_05.pdf) 29.5. 18:00 WIEN (Palais Kaiserhaus, Wallnerstr. 3): Buchpräsentation "Andrey Klimov: A Russian MP" mit Andrey Klimov, Abgeordneter der russischen Duma. (Schriftliche Anmeldung: Österr.-Russische Freundschaftsgesellschaft, Wallnerstr. 3, 1010 Wien, Te. 01-532284119, office @ orfg.net) 29.5. 19:00 WIEN (depot, Breite Gasse 3): Publikumsdiskussion "Geschlossene Gesellschaft? Sind die Eliten in Wirtschaft, Politik und Justiz in ihren Machtpositionen, weil sie einfach die Besten für diese Jobs sind?" 29.5. 19:30 KLAGENFURT (Universität, urz-109, Universitätsstr.): Vortrag und Diskussion "Globalisierte Ökonomie - wer profitiert wirklich davon?" mit Bernhard Mark-Ungericht (Universität Graz). (Arbeitskreis "Wirtschaft im Dienst des Lebens", Info: 0699-18877260, buendnis.oeie @ aon.at) JUNI 2006 1. - 5.6. ST. PÖLTEN (NÖ): Open Space Symposium "Männlichkeit, Weiblichkeit und die Zukunft menschlicher Verbindung". (7 Generationen Netzwerk, www.7generationen.at) 1. - 2.6. WIEN (Europahaus, Linzerstr. 429): Seminar "Die Europäische Union ist..." Argumentationstraining zu EU-Fragen. (Österr. Gesellschaft f. polit. Bildung, Mayerhofg. 6, 1040 Wien, Tel. 01-5046858, gesellschaft @ politischebildung.at, www.politischebildung.at) 1.6. 9:00 - 18.00 GRAZ (Konferenzzentrum Wall, Uni-Graz): ZEBRA-Tagung "In den Zeiten des Terrors. Globale Menschenrechtsdebatte anhand des Tschetschenien - Konflikts" mit Lipkan Bazaeva, (`Memorial´ in Inguschetien), Heinz Patzelt (ai, Wien), Alexandra Gröller (Evang. Flüchtlingsdienst Diakonie Wien). (Anmeldg.: Doris Hildebrand, Verein ZEBRA, Pestalozzistr. 59, 8010 Graz, Tel: 0316/908070-25, doris.hildebrand @ zebra.or.at, www.zebra.or.at) 1.6. 19:00 GRAZ (Ziegelfabrik Andritz, Ziegelstr. 20): Eröffnung der Wanderausstellung "A-Sozial" (bis 7.7.). (ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus, Tel. 0316/877-4058, www.argejugend.at) 1.6. 19:30 INNSBRUCK (Haus der Begegnung, Rennweg): Vortrag und Diskussion "Hong Kong 2005 oder die Krise der WTO" mit Bernhard Obermayr (attac u. Haus der Begegnung) ab 2.6. WIEN (Filmcasino), GRAZ (Rechbauerkino), INNSBRUCK (Leo-Kino), ab 16.6. KLAGENFURT (Volkskino), ab 22.6. KREMS (Filmgalerie), ab 23.6. LINZ (Moviemento): Film "Resist!" - Gegen die Kreuzzugpolitik der US-Regierung, gegen die Todesstrafe, gegen den Krieg, für die gelebte Utopie! - Die gewaltfreie Lösung von Konflikten am Beispiel des Engagements von Judith Malina und ihrem "Living Theatre". Dokumentarfilm von Dirk Szuszies. (Infos: Karin Kaper Film, www.karinkaper.com) 5. - 11.6. WIEN: Aktions- und Studienreise "Atomare Zwillinge: Das explosive Gemisch entschärfen". Kennenlernen und Aktionen bei der IAEA, UNO, CTBTO. (Friedenswerkstatt Mutlangen, post @ pressehuette.de, www. pressehuette.de) 7.6. 15.00 WIEN (Vienna International Centre, G-Building, 5 th floor, Multimedia Room GO545): Information- and Discussion Meeting "Nuclear Threats - Then and Now" A film reporting on a conference in November 2005 in Washington, DC, convened by the Carnegie Endowment for International Peace (www.carnegieendowment.org). (Anmeldg. bis 5.6.: Thomas Schönfeld, Tel. 60 43 987, Fax 60 49 117, e mail: Thomas.Schoenfeld @ univie.ac.at) 7.6. 19:30 SALZBURG (Kapitelsaal, Kapitelpl. 6): Vortrag und Diskussion "Vom Irak zum Iran - Kann die UNO einen neuen Krieg verhindern?" mit Hans-C. Graf Sponeck (ehem. UN-Beamter, D). (Friedensbüro Salzburg, Platzl 3, 5020 Salzburg , Tel. 0662-873931) 8. - 10.6. STROBL (Sbg.): Workshop "Dramat(urg)ische Ereignisse. Meine persönliche Präsenz und Kontakt in Gruppen - eine Kunst im spiel mit der Dynamik des Geschehens". (BIfEB, Strobl, Tel. 06137-6621-0, daniela.schlick @ bifeb.at, www.bifeb.at) 8.6. 9:00 - 16.00 WIEN (Österr. Kontrollbank AG, Reitersaal, Strauchg. 4): International Conference "The Battle for Ukraine". A project of OIIP and the Marshall-Plan Foundation. (Registration: Tel. 01/5811106, info @ oiip.at, www. oiip.at) 9. - 10.6. WIEN (Hochschule f. Bodenkultur, Peter-Jordan-Str.): Symposium zu alternativer Forschung und nachhaltigen ökologischen Initiativen für eine positive Zukunft "Gesunde Erde - Gesunde Menschen". (Info: www.gesundeerde-gesundemenschen.net/wiki.cgi?StartSeite) 9.6. 17:30 - 21:00 WIEN: ai-Seminar "Alle Menschen sind gleich, nur manche sind... Rechtsschutz gegen Diskriminierung?" (Info u. Anmeldung: www.ai-academy.at) 9.6. 19:00 WIEN (Die Sense, Senseng. 5/3): Vortrag und Diskussion "Strategie der Spannung Staatsterrorismus in Europa" (Info: kulturverein @ kanafani.at, www.kanafani.at) 13.6. 19.00 LINZ (Altes Rathaus): Buchpräsentation "Politik und Verwaltung im neoliberalen Staat". 15. - 17.6. GRAZ (Univ. Graz, Universitätspl. 3, HS, A, B, C, RESOWI): 3. Austrian Social Forum/ ASF. (Info: asf @ gmx.at , www.socialforum.at) 15.6. 11:00 (?) WIEN (Volkstheater): Politik-/Kulturmatinee "Europa: Mit Theater aus der Krise?" (Attac, IG AutorInnen, IG Kultur Österreich, Deuticke und Volkstheater) 20.6.18:00 WIEN (OIIP-Bibliothek, Operng. 20B): Vortrag u. Diskussion "Im Scheinwerferlicht des Kalten Krieges. Österreich und die Schweiz in der KSZE". (Info: 01/5811106, www.oiip.at) 21.6. 17.00 WIEN (ab Westbahnhof): Kundgebungen und andere gewaltfreie Proteste gegen den EU-USA-Gipfel und Präsident Bushs Teilnahme. (Info: bushgohome @ gmx.at, http://bushgohome.at) 21.6. GRAZ (ETC Graz, Schubertstr. 29/I): Vortrag und Diskussion "Die medialen Möglichkeiten einer NGO. Das Medienprojekt Guatemala". (Info: 0316-3228881) 22. - 23.6. SALZBURG (ARGEkultur, Josef-Preis-Allee 16/ Universität, Rudolfskai 42, HS 380): Forum zu Rolle und Perspektiven partizipativer Medien "Civilmedia Salzburg 06 Die Zivilgesellschaft und ihre Medien". (Verband Freier Radios u.a., Anmeldung: Radiofabrik Freier Rundfunk Salzburg, Eva Schmidhuber, Tel. 662-842961-24, e.schmidhuber @ radiofabrik.at, www.civilmedia.eu) 22. - 23.6. WIEN: International Conference "Sound Of Africa - Eu-Africa Strategy A Way Out Of Poverty?" (Österr. EU-Plattform entwicklungspolitischer NGOs, Laudong. 40, 1080 Wien, Tel: 01-4055515-329, presidency @ eu-platform.at, www.richpoorworld.at) 24.6. 17:30 - 21:00 SALZBURG: ai-Seminar "Gastarbajteri. 40 Jahre Arbeitsmigration in Österreich". (Info u. Anmeldung: www.ai-academy.at) 26.6. 19.30 SALZBURG (Marionettentheater, Schwarzstr. 24): Diskussion "Kultur und Kunst als Impulsgeberinnen für Zukunftsfähigkeit?" mit Adolf Muschg, Dieter Kramer u. Kurt-Jürgen Maaß. (JBZ, Tel. 0662-873206) 27.6. 17:30 - 21:00 WIEN: ai-Seminar "Schnitt Ins Leben. Weibliche Genitalverstümmelung (FGM)" (Info u. Anmeldung: www.ai-academy.at) 30.6. - 2.7. WEISSENBACH/ Attersee (OÖ): Internationale Jugendkonferenz 2006 "Come in. Go FAIR: Welternährung und Fairer Handel". Ist Gentechnik ein Mittel gegen Hunger? Welche Rolle spielt die WTO in der internationalen Agrarpolitik? (Arge Weltläden, Österreich, Monika Vögel, monika.voegel @ weltlaeden.at, www.fairjobbing.net) JULI 2006 9. - 14.7. STADTSCHLAINING (Bgld.): Sommerakademie "Gute Medien - Böser Krieg?". Medien am schmalen Grat zwischen Cheerleadern des Militärs und Friedensjournalismus. (Österr. Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung/ ÖSFK, www.aspr.ac.at/sak2006.htm) 19. - 23.7. SCHREMS (NÖ): Attac-Sommerakademie. (Attac Österreich, Margaretenstr. 166/3/25, 1050 Wien, Tel. 01-5440010, presse @ attac.at, www.attac.at) 23. - 28.7. GRAZ (Universität Graz): Internat. Akademie für Konfliktlösung 2006 - COMPAIR Methoden im Dialog 2 - Fokus 2006: "Interkulturelle Konflikte". (Zentrum für Soziale Kompetenz, Universität Graz, Merang. 70/II, 8010 Graz, Tel.: 0316-380-3636, cscwww @ uni-graz.at, www.iicp.at/news/compair2006.htm) DEUTSCHLAND JUNI 2006 1.6. FRANKFURT/ M. (Messegelände): Gewaltfreie Protestaktionen vor und in der Hauptversammlung der Deutschen Bank. (Info: dachverband @ kritischeaktionaere.de, www. kritischeaktionaere.de) 3. - 5.6. .....(?): Öffentliche Freiwillige Feldbefreiung. Agro-Gentechnik stoppen. (Gendreck weg, Postf. 41, D-72101 Rottenburg, Tel. 0176-52096213, aktion @ gendreck-weg.de, www.gendreck-weg.de, Ortsangabe auf der Homepage) 3.6. BERLIN: Demonstration "Schluss mit den 'Reformen' gegen uns!" - Gemeinsam gegen Massenentlassungen, Sozialabbau, innere Aufrüstung und Krieg! (Info: www.die-soziale-bewegung.de, www.fruehjahrsdemo.de) 7. - 10.6. ab KAISERSLAUTERN: Pacemakers-"pro-tour". Radtour "Schrittmacher für eine friedliche und gerechte Welt ohne Atomwaffen", über 2.200 km. (Info: indo @ pace-makers.de, www.pace-makers.de) 9. - 11.6. JENA (Universität): 19. Tagung des Forum Friedenspsychologie "Psychologische Analysen und Interventionsansätze im Kontext von makro-sozialen Bedrohungen, Terrorgefahren und Intergruppenkonflikten" an der Universität. (Info: info @ friedenspsychologie.de, www.friedenspsychologie.uni-jena.de) 12. - 20.6. DEUTSCHLAND: Veranstaltungstour zu "20 Jahre Tschernobyl" mit Prof. Ernst Sternglass (Atomphysiker, USA). (Info: www.gaaa.org) 14. - 18.6. MÜNSTER: Aktionsakademie von Attac Deutschland zu Aktionsformen. (Info: handtmann @ attac.de, www.attac.de) 17. - 18.6. GRONAU: Gewaltfreie Aktionen "Direkte Aktion Gronau nirgendwo". Kein Krieg gegen den Iran - gegen die Doppelmoral. (Aktionsgruppe "nirgendwo @ abwesend.de", nirgendwo @ abwesend.de) 30.6. - 2.7. HEPPENHEIM: 6. Robert-Jungk-Seminar 2006. "In Zukunft - wohin? Fortschritt im Spagat". Mit Titus Möllenbeck u. Norbert R. Müllert. In Kooperation mit dem "Verein für demokratische Zukunftsgestaltung - ZUKUNFTSWERKSTÄTTEN. (Haus am Maiberg, Ernst-Ludwig-Str. 19, D-64646 Heppenheim, Tel. 06252-930612, e-mail: t.moellenbeck @ haus-am-maiberg.de, www.haus-am-maiberg.de) JULI 2006 14. - 16.7. HEPPENHEIM: Auftakt einer Moderatorenausbildung "Zukunft gestalten. Zukunftswerkstatt verstehen und einleiten". Mit Titus Möllenbeck, Norbert R. Müllert u.a. (Haus am Maiberg, t.moellenbeck @ haus-am-maiberg.de, www.haus-am-maiberg.de) 23. - 27.7. PADERBORN (Schloss Eringerfeld): War Resisters' International Conference "Gewaltfreiheit globalisieren - Globalising Nonviolence". (WIR, 5 Caledonian Road, London N1 9DX, GB, Tel. +44-20-72784040, registration @ globalisingnonviolence.org, www.globalisingnonviolence.org) 28. - 30.7. .....(?): Öffentliche Freiwillige Feldbefreiung. Agro-Gentechnik stoppen. (Gendreck weg, Postf. 41, D-72101 Rottenburg, Tel. 0176-52096213, aktion @ gendreck-weg.de, www.gendreck-weg.de, Ortsangabe auf der Homepage) INTERNATIONAL JUNI 2006 1.6. GRENOBLE: Gewaltfreie Demonstration gegen die Einweihung "Minatec", das größte Zentrum für Mikro- und Nanotechnologie in der EU und deren "zivile" und militärische Nutzung. (Grenobler Opposition gegen Nekrotechnologien, ogn @ ouvaton.org, http://ogn.ouvaton.org) 22. - 24.6. MADRID (Rivas Vaciamadrid, E): 2nd Migrations World Social Forum, Spain. (CEAR - Comisión Española de Ayuda al Refugiado, Tel. ++34-915980535, www.migrationsworldsocialforum.org, www.cear.es) 23. - 28.6. VANCOUVER (CDN): World Peace Forum 2006. (World Peace Forum 2006, 550 West 6th Avenue, Suite 420, Vancouver, BC Canada V5Z 1A1, admin @ worldpeaceforum.ca, www.worldpeaceforum.ca) JULI 2006 14.7. - 2.9. PARIS - MOSKAU: Europäische Friedensradfahrt Paris - Moskau. (Bike for Peace, bike4peace @ web.de, www.bike-for-peace.de) 27. ­ 28.7. GENEVA: Conferences and protest activities of social movements in occasion of a WTO-General Council to conclude the Doha-round. (Info: www.ourworldisnotforsale.org) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat May 27 12:57:02 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 27 May 2006 12:57:02 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 398 - Arming Big Brother. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060527125058.02a93390@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 398 - Ben Hayes (Statewatch, GB): Arming Big Brother. The EU's Security Research Programme. Transnational Institute (TNI)/ Statewatch report summary. April 2006. Bad Ischl, 27.5.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Arming Big Brother The EU's Security Research Programme Ben Hayes (Statewatch, GB) Transnational Institute (TNI)/ Statewatch Report summary April 2006 Overview This Statewatch-TNI report examines the development of the EU Security Research Programme (ESRP) and the growing security-industrial complex in Europe it is being set up to support. With the global market for technologies of repression more lucrative than ever in the wake of 11 September 2001, it is on a healthy expansion course. The story of the ESRP is one of 'Big Brother' meets market fundamentalism. It was personified by the establishment in 2003 of a 'Group of Personalities' (GoP) comprised of EU officials and Europe's biggest arms and IT companies who argued that European multinationals are losing out to their US competitors because the US government is providing them with a billion dollars a year for security research. The European Commission responded by giving these companies a seat at the EU table, a proposed budget of up to one billion euros for 'security' research and all but full control over the development and implementation of the programme. In effect, the EU is funding the diversification of these companies into the more legitimate and highly lucrative 'dual use' sector, allowing them to design future EU security policies according to corporate rather than public interests. The ESRP raises important issues about EU policy-making and the future of Europe. Europe faces serious security challenges: not just terrorism, but disease, climate change, poverty, inequality, environmental degradation, resource depletion and other sources of insecurity. Rather than being part of a broader strategy to combat these challenges, the ESRP forms part of an EU counter-terrorism strategy focused almost exclusively on the use of military force and new law enforcement technologies. Freedom and democracy are being undermined by the very policies adopted in their name. What is the 'security-industrial complex'? The idea of a 'security-industrial complex' describes how the boundaries between internal and external security, policing and military operations, have been eroded. This process has been accelerated by the development of new technologies for the surveillance of public and private places, of communications, and of groups and individuals - a trend that has been accelerated by the 'war on terror'. These technologies include myriad local and global surveillance systems; the introduction of biometric identifiers; RFID, electronic tagging and satellite monitoring; 'less-lethal weapons'; paramilitary equipment for public order and crisis management; and the militarization of border controls. Military organisations dominate research and development in these areas under the banners of 'security research' and 'dual-use' technology, avoiding both the constraints and controversies of the arms trade. Tomorrow's technologies of control quickly become today's political imperative; contentious policies appear increasingly irresistible. There are strong arguments for regulating, limiting and resisting the development of the security-industrial complex but as yet there has been precious little debate. Europe's strangeloves: the Group of Personalities The EU remained a purely civilian organisation until the Amsterdam Treaty in June 1997, which first paved the way for an EU military capability. Since then, a new security agenda has developed rapidly, driven forward by corporate lobbying in Brussels and, in particular, the backroom role that the major arms companies have played in policymaking (for more details, see Frank Slijper, The Emerging EU Military-Industrial Complex: Arms Industry Lobbying in Brussels, TNI Briefing 1, May 2005. The ESRP is the brainchild of the Group of Personalities (GoP), a 25-member advisory body of whom eight had direct roots in major arms-producing companies: BAe Systems, Diehl, EADS, Ericsson Finmeccanica, Indra, Siemens and Thales. Their report on Research for a Secure Europe, subsequently published in March 2004, highlighted the 'synergies' between defence technologies and those required for 'non-military security purposes'. In its report, the GoP compared European security research spending with that of the US Department of Homeland Security, concluding that: A Community-funded ESRP ensuring the involvement of all Member States should be launched as early as 2007. Its minimum funding should be €1 billion per year, additional to existing funding. This spending level should be reached rapidly, with the possibility to progressively increase it further, if appropriate, to bring the combined EU (Community, national and intergovernmental) security research investment level close to that of the US. The GoP's basic demand was that a European security-industrial complex should be developed to compete with that emerging in the USA. Instead of putting forward this and other policy options, the European Commission in its Communication of February 2004 - 'Enhancement of the European industrial potential in the field of security research 2004-2006' - simply announced that a 65 million euro budget line for 'Preparatory Action for Security Research' (2004-06) had already been established, paving the way for a full European Security Research programme from 2007. The Commission used Article 157 of the EC Treaty on the 'competitiveness of the Community's industry' (rather than Article 163(3) on 'research and technological development') to justify retrospectively the 'Preparatory Action on Security Research' budget - a clear breach of the Treaty that was criticised by, amongst others, the European Scrutiny Committee in the UK House of Commons. European Security Research and the 'FP7' programme The full European Securities Research Programme (ESRP) gets underway in 2007. The FP7 programme (the EU's seventh framework programme for research and technological development) currently being discussed in the European Parliament allocates € 570 million per year for 'security and space' research (FP7). As ESRP is being developed outside of the normal EC decision-making process, it is so far unclear where the rest of the one billion demanded by the GoP will come from, but it is likely that additional FP7 money will be channelled into it via the ill-defined budget lines on 'ideas', 'people' and 'capacities' (which account for €26 billion of spending from 2007 to 2013). Finally, FP7 will also provide an additional €1.8 billion for research by the European Commission's Joint Research Centre (JRC), one of whose four priorities is 'related to fighting terrorism, organised crime and fraud, border security and prevention of major risks, in relation with law enforcement agencies and relevant EU services'. It is astonishing that the draft FP7 legislation makes no explicit mention of the ESRP despite the security and space budget line being designed precisely for this purpose. European Security Research Advisory Board The European Security Research Advisory Board (ESRAB) was formed from the nucleus of the Group of Personalities to advise the Commission on the strategic goals and priorities for security research (including FP7), the exchange of classified information and intellectual property rights, and the use of these publicly owned research/evaluation infrastructures. Once again, the formation of this new body lacked any transparency whatsoever, with no consultation of the European or national parliaments. ESRAB's membership was quietly announced in the EU's Official Journal, but with no background information or related documentation explaining who the members represent or why they were selected. Nor is there any detailed information about ESRAB on the Commission's security research website. According to Statewatch and TNI's research, industry is very well represented on ESRAB, occupying 14 of the 50 seats. Seven of the eight major European defence corporations on the GoP are now represented on ESRAB (BAE Systems is the surprising exclusion). The first ESRAB Chairman was Markus Hellenthal of EADS, followed by Tim Robinson of Thales. The EU, which has only two seats, is represented by the European Defence Agency (EDA) and Europol. There are no seats for either the European Commission or the European Parliament, meaning that ESRAP is only thinly accountable to the EU and not at all accountable to the people of Europe. The composition of ESRAB means that, in effect, the same arms corporations that stand to benefit the most from ESRP funding are responsible for shaping the strategic priorities - and free to do so in their interests, with precious little democratic accountability. Preparatory Action for Security Research: paving the way to a militarised EU The 'Preparatory Action for Security Research' (PASR) represents only a fraction of the funding that the full ESRP is to receive, but already offers an insight into the technologies of control currently under development. For example, it has already awarded funding for a high-level strategic planning project called SeNTRE, led by the European Association of Aerospace and Defence Industries (ASD) - the largest defence industry lobby group. This effectively outsources a key policymaking role to a private interest group. The PASR budget line is also funding ESSTRT (European Security: Threats Responses and Relevant Technologies), a strategic planning project that is being led by the defence giant Thales. Over two of its three rounds (2004 and 2005), PASR has so far funded 24 projects to the tune of €30 million euros. Military organisations and defence sector contractors are leading 17 out of the 24 projects. Many have received 'seed money', meaning that further, more substantial funding is likely in future. The 'big four' European arms companies represented on the GoP have done particularly well - Thales is participating in at least five projects, with Thales UK leading three of them; the EADS group is also leading three projects; at least seven Finmeccanica companies are participating in three projects, leading two of them; while BAE is participating in at least three projects. TNO, the Dutch military R&D institute, has also done very well, participating in four projects and leading one of them. It is almost certain that these organisations are participating in more of the PASR projects funded so far but at the time of writing only half of the contracts have been published. (See here and here) The projects funded by the PASR cover five objectives, which include 'situation awareness' (a euphemism for surveillance), protecting against terrorism, network security, crisis management, and IT 'interoperability' (including the cross-border sharing of personal data). Some of the projects funded under the ESRP so far have a legitimate, civil objective - dealing with radio-nuclear fallout and protecting critical infrastructure, for example. The majority, however, deal with surveillance and the development of military technologies of political control that offer little guarantee as far as 'security' is concerned. 10 of the first 24 projects funded by the EU concern surveillance of one kind or another, most of them using technologies that are in no way limited to counter-terrorism. For example, PROBANT, led by French aerospace and defence contractor Satimo, concerns the 'visualisation and tracking of people inside buildings' including 'arrays of sensors, modulated scattering, pulsed signal techniques, advanced data processing, biometric measurements'. Two projects involve surveillance from space. These can be seen in tandem with the development of the EU's Galileo satellite system (the EU's first major 'public-private partnership' in which the major financers are EADS, Finmeccanica, Thales and others), Galileo's planned uses include the monitoring of all road travel by satellite - the basis for the 'road pricing scheme' proposed in the UK. Another EU funded project will see Dassault Aviation, Europe's leading exporter of combat aircraft, funded to coordinate what is basically an EU feasibility study on the use of UAV's (Unmanned Aerial Vehicles) for 'peacetime security' (and more specifically 'border surveillance'). Dassault in fact launched Europe's first 'stealth UAV' in 2000. According to a report to the US Congress in 2005 the UAV accident rate is 100 times higher than that of manned aircraft. It will be interesting to see what the Dassault-consortium recommends. Projects concerning 'biometric' identification systems are also being funded, despite civil liberties and privacy concerns about the unregulated storage and circulation of personal data. ISCAPS, coordinated by fingerprint-identification company Sagem, will develop a system of biometric controls for restricted areas - the example given in the project brief is 'an amusement park'! The EU Joint Research Centre is also promoting biometrics, stressing the expected 'commercial application' of their use following the introduction of biometric passports across the EU from 2007. Arming Big Borther argues that the creation of a security-industrial complex in Europe must be seen in the context of EU security policies which have placed law enforcement demands ahead of civil liberties concerns. Criticisms and concerns There has been precious little debate about the development of these programmes but TNI and Statewatch have serious concerns. No accountability in policy making The European Commission has taken extraordinary steps to prepare a budget line outside the normal framework for EC research. It is particularly disturbing that the establishment of the GoP went almost unchallenged, with no meaningful discussion in the Council, no consultation in the European Parliament, and policy making all but delegated to the unaccountable Group of Personalities - on which the military-industrial lobby was heavily over-represented. The expansion and formalisation of the GoP into the EU Security Research Advisory Board makes permanent this unprecedented polity, but still the idea that private companies, run for profit, should be accorded an official status in the EU goes unchallenged. The result is that the arms industry is shaping not just EU security research, but EU security policy. It must be hoped the European and national parliaments take seriously their obligation to challenge both the costs and the alleged benefits of security research and to review all military expenditure by the EU. The full security research programme is not yet underway and parliaments could still take meaningful action to restrict or at least bring the ESRP under some form of regulation or democratic control. Costs and priorities A proposed budget of one billion euros per year for security research is almost treble that being made available by the EU for research into the environment, including climate change, and the equivalent of 10 per cent of the entire EU research budget. But it is not just a question of priorities. European arms companies already enjoy healthy subsidies and competitive advantages at the national level. The big four European arms companies have combined annual revenue of around 84 billion dollars, not far off the total EU budget. Why should European citizens be footing the bill for their research? Technological determinism The European Commission has claimed that the EU must match US funding of security research to ensure the competitiveness of its industries in meeting global security threats. Whilst technology can undoubtedly assist in police investigations, there is no evidence to suggest that it prevents terrorism or crime because technology can do nothing to address the multifaceted 'root causes' of these social problems. The threat to civil liberties and privacy There is already clear evidence that new law enforcement technologies can have a damaging effect on civil liberties unless there are strict controls on their use and a clear regard for individual human rights. The rushed EU legislation on the introduction of biometrics into passports and travel documents raises serious privacy issues, not to mention concerns about the usefulness, reliability and accuracy of the underlying technology. It is now quite possible to envisage a Europe in which everybody is registered, fingerprinted and profiled; in which all communication and movement is monitored and recorded for law enforcement purposes; and in which we are increasingly policed by military force rather than civilian consent. Conclusion Arming Big Brother concludes with a call for civil society to resist the development of the security-industrial complex and the wider militarisation of the EU. Civil liberties groups and anti-militarist campaigners should challenge current developments and explain to the people of Europe what is being done in their name. It is hoped that this report contributes to a broader campaign against EU militarism and that it will be followed-up by systematic monitoring of the development and implementation of the ESRP by independent groups. Full report: www.tni.org/reports/militarism/bigbrother.pdf =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Sun May 28 16:11:21 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 28 May 2006 16:11:21 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 399 - Relief- and Reconstruction Complex Message-ID: <6.2.5.6.0.20060528160332.02a05c70@ping.at> E-Rundbrief - Info 399 - Walden Bello (Focus on Global South/ Thailand): The Rise of the Relief- and Reconstruction Complex. (Extract) Bad Ischl, 28.5.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== The Rise of the Relief- and Reconstruction Complex Walden Bello (This article first appeared in the Journal of International Affairs, Spring/Summer 2006, vol. 59, no. 2.) Extract (Introduction) Massive infrastructure damage and great social dislocation have been common consequences of natural disasters and social disasters like wars. Up until a few years ago, the aims of relief and reconstruction efforts were fa irly simple: immediate physical relief of victims, reduction of social dislocation, restoration of a functioning social organization and reparation of physical infrastructure. In major disasters or wars, international act ors were central players-most prominently United Nations agencies and the Red Cross Movement. In recent years, however, the objectives of both disaster relief and post-conflict reconstruction have become more complex. Strategic considerations have become more prevalent in military-led disaster relief operations. Post-disaster and post-conflict reconstruction planning and implementation are increasingly influenced by neoliberal market economics. A new militant humanitarianism infuses not only post-conflict reconstruction work but , in a number of cases, has itself helped to precipitate conflicts. Disaster relief and post-conflict reconstruction have thus become increasingly intertwined, so that it is difficult to understand the dynamics of one arena without looking at the other. This is all the more true since the same set of actors now dominate both arenas: the U.S. military-political command, the World Bank, corporate contractors and humanitarian and development non-governmental organizations (NGOs). Humanitarian missions led by the United Nations and Red Cross are a thing of the past, though these players continue to participate in relief and reconstruction work along, of course, with national governments. The new establishment in post- dis aster and post-conflict reconstruction is what will be termed here the "relief and reconstruction complex" (RRC). Power structures develop legitimating ideologies, and accompanying the rise of the RRC is a formulaic dis course that is built on appeals to national and international security, neoliberal economics and a burgeoning, militant "rights-based humanitarianism"... From: FOCUS ON TRADE , NUMBER 119, JUNE 2006 Full text: http://www.focusweb.org/content/view/935/29/ Focus on the Global South CUSRI, Chulalongkorn University, Bangkok,Thailand Ph: (66 2) 2187365 Fax: (66 2) 2559976 http://www.focusweb.org =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue May 30 18:06:51 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 30 May 2006 18:06:51 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 400 - Termine 5-7/06 - Ergaenzungen 1. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060530175733.029fb830@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 400 - Veranstaltungshinweise Mai - Juli 2006 - Ergänzungen 1. Bad Ischl, 30.5.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Veranstaltungshinweise Mai - Juli 2006 - Ergänzungen 1. (Siehe auch Info 397) ÖSTERREICH MAI 2006 bis 10.6. täglich 14:00 - 18:00 WIEN (Palais Palffy, Josefspl. 6): Ausstellung "Schreiben gegen den Krieg. Ingeborg Bachmann 1926 - 1973". (Infos: www.ingeborg-bachmann.cc) 31.5. 19.00 LINZ (Evang. Gemeindezentrum, Konrad Vogl Str.): Gespräch mit Frau Roni Hammermann, Machsom watch Israel, über die Erfahrungen von israelischen Frauen aus Israel mit den Schikanen gegen Palästinenser an Checkpoints. (Pax Christi OÖ.) 31.5. 19:00 WIEN (Altes Rathaus, Wipplingerstr. 8): Wiener Vorlesungen - Festakt zum 65. Geburtstag von Roland Girtler "Die Wahrheit liegt im Feld?" u.a. mit Rotraud A. Perner, Emmerich Tálos u. Roland Girtler. (Info: www.kultur.wien.at/vorlesungen/) 31.5. 19.30 WIEN (Akkonpfarre, Oeverseestr. 2 c): Peter Turrini liest seine kritischen Texte zu den Themen neoliberale Globalisierung und Krieg. (Friedensinitiative Penzing - Rudolfsheim/ Fünfhaus) JUNI 2006 1.6. 9.00 - 17.00 SALZBURG (Pädagog. Institut, Erzabt-Klotz-Str. 11): Seminar "Krieg beenden - Frieden leben" mit Claude AnShin Thomas. (Anmeldungen per e-mail an: Friedensbüro Salzburg, office @ friedensbuero.at, www.friedensbuero.at) 1.6. 13.00-20.00 WIEN (Renner-Institut, Hoffingerg. 26-28): Workshop "Tsunami als Chance? Friedenspolitische Entwicklungen und die Ökonomie des Wiederaufbaus" (Anmeldung erforderlich: Renner-Institut, Te. 01-8046501-30, post @ renner-institut.at) 2.6. 17:00 - 19:00 WIEN (Graben - Pestsäule): 5 Jahre Frauen in Schwarz (Wien) . Mahnwache gegen den Boykott Palästinas. (Frauen in Schwarz/ Wien, womeninblack-vienna @ gmx.net, www.fraueninschwarz.at) 6.6. 19:00 SALZBURG (Gemeindesaal Christuskirche, Schwarzstr. 25): Vortrag u. Diskussion "Was brachte die 9. Vollversammlug des ÖRK (Ökumen. Rat der Kirchen - u.a. über Globalisierung und Brasilien)?" mit Superintendentin Luise Müller. 6.6. 19.00 WIEN (Bruno Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Karl Kahane Lectures - Talking for Peace "Frauen aus Krisenregionen - am Beispiel Palästina und Sudan" mit Sumaya Farhat Naser und Ishraga M. Hamid im Gespräch mit Viola Al-Raheb. (Tel.: 01-3188260-20, Fax: 3188260-10, einladung.kreiskyforum @ kreisky.org) 7.6. 18:00 LINZ (K1, Konferenzraum, Grillparzerstr. 50): Buchpräsentation und Talkrunde "Die Zerstörung der Mittelschichten. Thesen zur neuen Selbständigkeit" mit Sergio Bologna u.a. (FAB-ORGANOS, Tel. 0732-701788-0, office @ organos.at) 7.6. 19:30 INNSBRUCK (Haus der Begegnung): Podiumsdiskussion "Die Patientenverfügung zwischen Autonomie und staatlicher Bevormundung" (Grüne Bildungswerkstatt Tirol, www.gruebi-tirol.at/) 8.6. 16:00 WIEN (AGES, Spargelfeldstr. 191, Raum A/E.51): AGES-Gespräch: GVO im Spannungsfeld Risikobewertung und Risikowahrnehmung". (Anmeldung: akademie @ ages.at, www.ages.at) 8.6. 20:00 Graz (AAI, Leechg. 22): Vortrag u. Diskussion "Lateinamerika im Aufbruch - eine neue politische Kultur breitet sich aus" mit Leo Gabriel. 9.6. 18:30 WIEN (Österr. Akademie der Wissenschaften, Festsaal im Hauptgbd., Dr. Ignaz Seipel-Pl. 2): Vorträgen und Buchpräsentation des Promedia-Verlags: "Zentralasien. 13. bis 20. Jahrhundert. Geschichte und Gesellschaft" mit Bert G. Fragner und Andreas Kappeler. 11.6. 9:00 BAD ISCHL (Kinderspielplatz im Bauerpark): Exkursion "Die Vogelwelt im Bauerpark" anläßlich der Gründung der Bezirksgruppe des Österr. Naturschutzbundes, Landesgr. O.Ö. (Initiative "Bauerpark", www.bauerpark.at) 14. - 17.6. GOLDEGG (Schloß Goldegg, Sbg.): "25. Goldegger Dialoge": "Zukunft des Heilens zwischen Spiritualität und Hightech" u.a. mit: Eugen Drewermann u. Ingrid Riedel. (Bildungshaus Schloß Goldeg, www.schlossgoldegg.at/dialoge) 23. - 25.6. MARKT ALLHAU (Süd-Bgld.): 10. Allhauer-Symposium "Moderne Jobs - Arbeitsformen für das 21. Jahrhundert." (SOL u. vamos, Tel. 03356-7772-22, sol @ nachhaltig.at, www.nachhaltig.at/symposium) DEUTSCHLAND JUNI 2006 9. - 11.6. HAMBURG: Antirassistische Konferenz. (Infos: www.fluechtlingsrat-hamburg.de/) INTERNATIONAL JUNI 2006 5.6. WELTWEIT: Internationaler Umwelttag. (Infos u.a.: www.umwelttag.at) JULI 2006 21.7. - 21.8. KÁRAHNJÚKAR-STAUDAMM (ISLAND): Protestcamp gegen den Staudamm-Bau. (Info: www.savingiceland.org) =========================================================== Zusammngestellt von: Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Jun 2 16:49:36 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 02 Jun 2006 16:49:36 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 401 - Kritik am Jurybericht Tribunal der Voelker Wien 5/06 Message-ID: <6.2.5.6.0.20060602164731.03ec1bb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 401 - Matthias Reichl: Eindrücke vom "Hearing on Neo-liberal Policies and European Transnational Corporations in Latin America and the Caribbean - Permanent Peoples' Tribunal" in Wien; Susan George (Paris): Declaration of the Jury Permanent Peoples' Tribunal (Critical comment). Siehe Info 395. Bad Ischl, 2.6.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Eindrücke vom "Permanent Peoples' Tribunal" in Wien. Im "Info 395" habe ich (am 18.5.06) die "Declaration of the Jury Permanent Peoples' Tribunal" (im Rahmen des EU-LA-Alternativengipfels in Wien v. 10. - 12.5.06) gepostet. Zeitweise hatte ich dem "Hearing on Neo-liberal Policies and European Transnational Corporations in Latin America and the Caribbean" der eingeladenen Delegierten tief betroffen zugehört. Ich halte daher Susan Georges untenstehenden Kommentar - erst heute von TNI-news (http://www.tni.org/archives/george/vienna.htm) veröffentlicht - für berechtigt und dringend notwendig. In seiner Presseaussendung zum Tribunal hat Heinz Hödl, Geschäftsführer der "Koordinierungsstelle der Österr. Bischofskonferenz für Mission und Entwicklung" kritisiert, dass zum Tribunal nicht auch Vertreter der angeklagten dutzenden transnationalen Konzernen und Banken eingeladen wurden. Ich halte diese Kritik für unrealistisch, allein schon wegen deren zeitraubenden Propaganda- und Weißwaschauftritten. Es ging in dieser Phase des Tribunals primär darum, den Betroffenen genügend Raum zu geben, um die - exemplarischen - Fallbeispiele zu skizzieren. (Selbst dafür war die Zeit zu kurz.) Den Firmenvertretern soll in der nächsten Phase (im kommenden Jahr) Gelegenheit zur Erläuterung, Rechtfertigung und Selbstkritik ihres Handelns gegeben werden. Weitere Informationen zum "Permanent Peoples' Tribunal": www.internazionaleleliobasso.it Matthias Reichl 2.6.06 ------------------------------------------------------------------------- Declaration of the Jury Permanent Peoples' Tribunal Vienna, 12 May 2006 Susan George Paris, 13 May 2006 I served as a member of the Jury of the Permanent Peoples' Tribunal held in Vienna on the occasion of the European Union-Latin America Summit [11-12 May 2006]. Aware that I am quite unable to write with other people, I made the following contribution to the drafting group as an introduction. My intention was that, at the end of this "General Indictment", a section entitled "Specific Indictments" should follow. It would contain a paragraph concerning each of the various sectors on which we heard testimony--hydrocarbons, forestry and wood pulp, tourism, water, the agri-food chain, labour relations, the environment and so on--and would include the names of specific European corporations in specific locations. Only brief parts of the introduction I supplied were retained in the final document, apparently because it was considered "too much like an NGO speech". The final text issued by the Tribunal surely has its own merits but I found it did not go nearly far enough in acknowledging the daily struggles of the immensely strong and dignified Latin American men and women who, during the twelve hours of hearings, described the conditions in which European Transnational Corporations force them to live and the struggles they are waging against tremendous odds. I do not claim that the following text does real justice to these amazing people or to their struggles either, but I hope it may still serve as a kind of complement to the official text of the Permanent Peoples Tribunal.. The members of the jury of the Permanent Peoples' Tribunal, meeting to consider the impact of the presence of European Transnational Corporations [TNCs] in Latin America, thank the organisers of this important event, commend the thoroughness and high quality of the research and documentation presented in the course of the hearings and salute the commitment of the witnesses to achieving justice for their communities and their countries. For two days we have heard testimony and case studies concerning several dozen TNCs and banks headquartered in Austria, Finland, France, Germany, Great Britain, Italy, the Netherlands, Spain and one non-EU country, Norway. General Indictment We have been convinced that European TNCs in Latin America are committing injustices, on a daily basis and of many kinds, in both the legal and the moral sense. As the witnesses and the copious documentation make clear, these corporations obey only the laws of profit, accumulation and shareholder value. We have been presented with overwhelming evidence of their manifold abuses of human, social, cultural and workers' rights; their irresponsible and sometimes irreversible actions towards the environment and their complete disregard for the welfare of local communities. In the light of this evidence, the first question that comes to mind is, quite simply, "How can they be stopped? How can they be forced to change their behaviour?" Voluntary codes of conduct such as those proposed by the OECD or various business organisations are of little or no use. These companies whose activities have been described to us in detail reveal the fraudulent nature of corporate public relations campaigns around the notion of Corporate Social Responsibility. We fear that until peoples' movements can, through their own efforts, impose a different legal framework and unless governments are willing and able to enforce it, this systematic corporate abuse of rights will continue. The jury can, however, help to publicise their harmful and predatory practices and thereby, we hope, contribute to the struggles of people throughout Latin America to reclaim their food, their water, their public services, their financial systems and the livelihoods and natural resources of their communities. The witnesses and the case studies have highlighted, in particular, the complicity of European governments which aid and abet their own TNCs. Furthermore, international public institutions including the World Bank, the Inter-American Development Bank, the International Monetary Fund and the World Trade Organisation, which are supposed to serve the interests of all their member countries, are in reality paving the way for the exploitative activities of TNCs. Their constant intervention in the economies and the social systems of Latin American countries impose privatisation and deregulation, while encouraging the outright theft of financial and ecological resources which should be used for the good of all citizens. The consequences are grave. Inequalities between the Northern and Southern hemispheres and within individual countries are on the rise. One industry after another is taken over by foreign corporations with no regard for peoples' needs. Food sovereignty is rendered impossible as companies take over more and more land and resources for export production. Environmental damage is commonplace, serious and sometimes permanent. Unemployment increases as corporations undertake massive lay-offs in order to cut costs and create so-called "shareholder value". Indigenous peoples are robbed, decimated and their cultures as well as their livelihoods destroyed. Women bear a particularly onerous burden and pay a particularly heavy price. When people justifiably protest, they are treated as criminals, arrested and imprisoned. We have learned of several cases of arson and murder perpetrated by corporate-hired thugs. Sometimes courageous Latin American media expose the abuses of TNCs. Others are too fearful or too complicit to do so and allow the companies to continue, with impunity and without broader publicity to cause untold damage. Local government is frequently corrupt, often manipulated and in any case powerless to counteract the corporations which are far more influential at the national level than are local officials. Instead of acting in the tradition of the Enlightenment, instead of learning the lessons from centuries of colonialism, official Europe has sided entirely with the TNCs. In the negotiations held under the auspices of the WTO, notably those on the General Agreement on Trade in Services [GATS], the EU has taken the lead in demanding further liberalisation and opening of service sectors such as energy, water, financial and legal services, distribution and so on. It is also the lead governmental entity demanding freedom of investment, calling for the right to 100 percent ownership. It is pushing hard for substantial tariff reduction protecting Latin American industries which are, on the whole, weaker than the mature industries of Europe; so that European TNCs can more easily penetrate Latin American markets. If successful, these efforts will result in even greater unemployment and ecological destruction. The structural adjustment policies of the Bretton Woods Institutions [the World Bank and the IMF] have for decades caused untold harm to people and nature. Their implicit or explicit cooperation with the TNCs cannot be denied. For all these reasons, we demand that European governments take responsibility for their corporations and cease their support for their predatory activities in Latin America. Enforceable law protecting people and the environment should be their goal. This, we are well aware, will not occur spontaneously. European social movements must join with their Latin American counterparts, putting pressure on their own governments. We hope that together, in a spirit of comradeship, Latin Americans and Europeans can bring about a profound change in the relationship between the two continents. This is necessary. It is urgent. We, the jury, hope to have contributed in some small measure to this goal. =========================================================== Zusammngestellt von: Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Jun 10 00:03:05 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 10 Jun 2006 00:03:05 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 402 - RB 121 - Inhalt; Einleitung Message-ID: <6.2.5.6.0.20060610000214.03329cf0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 402 - Rundbrief Nr. 121 - Inhalt; Einleitung Maria Reichl und Matthias Reichl; Abo- und Mitglieder-Infos Bad Ischl, 9.6.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== 121. Rundbrief (2/2006), 30. Jhg. Juni 2006 Inhalt: Inhalt; Einleitung Maria Reichl und Matthias Reichl; Abo- und Mitglieder-Infos (Info 402) Naturschutzbund-Gruppe in Bad Ischl, Matthias Reichl: EU- Jugendministerkonferenz in Bad Ischl (Info 403) Matthias Reichl: Alternativengipfel in Wien (Info 404) Egydio Schwade: EVO und LULA: ein anderes Amerika ist möglich (Info 405) Alfred Kirchmayr: Vitamine einer erotischen Kultur; Alfred Hausotter: ‚Der GottTeufel Innenansicht einer Psychose' (Info 406) Buchtipps - Impressum (Info 407) Adelbert Reif Interview mit Jean Ziegler: Das Glück und die Schande (Info 408) Landraub in Brasilien für Taschentücher; Goldabbau im Gletschergebiet von Chile, "Red-Bull-Spektakel" in Salzburg (Info 409) Termine (Info 410) 50 Jahre Bundesinstitut für Erwachsenenbildung; Zwei engagierte Frauen im italienischen Parlament; Blockade und Aushungern des palästinensischen Volkes (Info 411) Österreichisches Sozialforum III in Graz vom 15. bis 17. Juni 2006; SOS ORF (Info 412) ----------------------------------------------------------------------------- Liebe Freunde, Eigentlich wollte ich euch mit diesem Rundbrief schon gleich einladen, unsere neu eingerichtete Leseecke in unserer Gästeküche mit einer Diskussionsrunde mit Alfred Hausotter einzuweihen (siehe Info 406). Nachdem ich - während Matthias bei dem Alternativengipfel in Wien aktiv war (siehe Info 404) - schon die ganze Küche zum Ausmalen ausgeräumt hatte, mussten wir feststellen dass der 55 Jahre alte Holzboden erneuert werden muss. Bei dieser Gelegenheit wollen wir dann auch gleich besser isolieren und die Wasserleitungen überprüfen lassen. Da es die letzten Wochen hier sehr viel geregent hat und es für die Jahreszeit viel zu kalt ist, haben wir es doch vorgezogen zuerst den Rundbrief fertig zu stellen. So bekommt ihr die Einladung zur Naturschutzbund-Bezirksgruppen Gründung in Bad Ischl (Info 403) und das 3. Österreichische Sozialforum in Graz (Info 412) hoffentlich noch rechtzeitig. Neben einigen Aktionsaufrufen und verschiedenen Kurzmeldungen aus Österreich und Palästina und Terminen aus Europa, ist Lateinamerika ein Schwerpunkt in diesem Rundbrief. Da der Platz nicht reicht für alle wichtigen Meldungen verweisen wir auch wieder auf unsere E-Rundbrief-Infos und unsere Radiosendung "Begegnungswege" im Freien Radio Salzkammergut jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat ab 19h. Unser Nebengebäude hat unter der Schneelast gelitten. Da das Format der alten Dachziegeln nicht mehr erhältlich ist, müssen wir das ganze Dach (ca. 60 m2 ) erneueren. Um dort auch unser Archiv unterbringen zu können, bedarf es noch einiger größerer Vorarbeiten. Um die Kosten für die Umbau- und Reparaturarbeiten des Begegnungszentrums möglichst gering zu halten, machen wir sehr viel selber und sind auf freiwillige Helfer angewiesen. Bei dieser Gelegenheit möchten wir euch darauf hinweisen, dass ein Teil der Mitgliedsbeiträge auch in Naturalien geleistet werden können. Wer diesen Sommer Zeit hat uns zu helfen, sei es beim Ausräumen oder Haus-Flohmarkt organisieren oder direkt beim Reparieren, kann sich jederzeit bei uns melden. Wir danken allen die ihren Kostenbeitrag schon überwiesen haben. Da mit den Abobeiträgen nur die reinen Herstellungs- und Versandkosten des Rundbriefes gedeckt werden können sind wir auf Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen. Wir freuen uns wenn ihr uns besuchen kommt. Um nicht die ganze Zeit wetterabhängig zu sein haben wir uns ein 3 x 6 m großes Zelt gekauft. Wir wollen schon während des Küchenumbaus im Trockenen, nicht nur arbeiten, sondern auch diskutieren oder feiern. Ich wünsche einen schönen Sommer, Friede, Kraft und Freude. Maria Reichl Liebe Freunde! Die Schneemauern um unser Haus herum sind endlich Ende April weggeschmolzen. Abgelöst von langen, kalten Regenperioden mit nur kurzen Unterbrechungen. Unter diesen Bedingungen war es auch für mich schwierig, den nötigen Elan für diesen Rundbrief zu entwickeln. Nach Meinung von Gesundheitsexperten und Psychologen - darunter auch unsere beiden Freunde Kirchmayr und Hausotter - verschärfen die immer komplexeren Phänomene (darunter auch die Einflüsse aus einer ge- bzw. zerstörten Umwelt) die Gesundheitsprobleme sensibler Menschen. Es gibt keine Patentrezepte sondern nur unterschiedliche Methoden der Bewältigung (siehe Info 406). Nicht nur für mich ist die Begegnung und Zusammenarbeit mit anderen - nicht nur politischen - Kulturen viel mehr als nur eine Flucht heraus aus dem Alltag hinein in das Exotische. Es ist das gemeinschaftlich Verbindende mit ähnlich engagierten Menschen in anderen Kontinenten, das uns seit dem Beginn unseres Engagements - Ende der 60er Jahre - beeinflusst und geprägt hat. So waren die Begegnungen bei dem Wiener Alternativengipfel Europa - Lateinamerika eine willkommene Auffrischung unserer Beziehungen (siehe Info 403 und 404 und weitere Beiträge auch in den letzten Rundbriefen). Wieder einmal bedauerte ich, dass ich zwar etwas Spanisch verstand, es aber nicht für Dialoge reichte und nahm mir vor, endlich auch diese Sprache zu lernen. Die Erwartungen der Aktivisten aus Lateinamerika sind - angesichts der dramatischen Entwicklungen - sehr konkret und erfordern auch bei uns besser entwickelte und vernetzte Initiativen und Organisationen (siehe Info 409 und Jean Ziegler im Info 408). Dass dies angesichts der Verschlechterung der Arbeitsbedingungen von unabhängigen Basisorganisationen in Europa immer schwieriger wird, schildere ich u.a. in den Infos 403, 411 und 412. Der erwähnte Alternativengipfel, der auch in den Medien das parallele, inhaltsleere Spektakel der Staatsoberhäupter in den Schatten stellte, reizte mich zu einer Satire, die wie immer unser Spezialist Manfred Madlberger treffend in eine Karikatur umsetzte (leider nur im gedruckten Rundbrief). Mit ihm hatten wir auch unsere Alternativveranstaltung zum EU-Jugendgipfel in Bad Ischl tapfer organisiert, bei der der Wiener Theatermacher Hubsi Kramar seine "Brandrede" beisteuerte (siehe Info 403. Sein für Kulturschaffende offenes "3raum Anatomietheater" steht auch für andere Künstler zu Verfügung - siehe: www.3raum.or.at/). Beachtlich war, dass die vielen EU-Gipfel und -Konferenzen von Basisinitiativen an den verschiedenen Orten mit kritischen Aktionen "begleitet" wurden. Anfang April begeisterte mich eine Kundgebung von Kritikern der Gentechnik in der Landwirtschaft (mit José Bové und anderen), vorangegangen ein Parlamentshearing der Grünen, das klar die unmögliche Koexistenz mit gentechfreien Pflanzen bewies. (Die radikaleren Gentechgegner wollen ihre "Feldbefreiungsaktionen" fortsetzen - siehe Termine Info 410). Alle diese Proteste sollten mehr als nur eine Reaktion auf eine verfehlte EU-Politik sein, die durch ihre kostspieligen Inszenierungen die Aversionen unter den EU-Bürgern noch verstärkte. Dass ausgerechnet als Beitrag zu "20 Jahre Tschernobyl" die von der Atomlobby als "sichere Energiealternative" gepriesene Atomkraft auch durch die EU (und ihre Fördergelder) unterstützt wird, illustriert die Verantwortungslosigkeit jener bestens informierten Politiker, die an den Schalthebeln der Macht sitzen. Aus Geld- und Zeitmangel und aus Rücksicht auf meine Gesundheit musste ich das 4. Europäische Sozialforum in Athen meiden. Am 3. Österreichischen Sozialforum (vom 15. - 17.6. in Graz) möchte ich - trotz der vielen Arbeit zu Hause - teilnehmen, um unsere Kooperationen zu verstärken. Leider konnte ich mich kaum an den Vorbereitungstreffen beteiligen. Zunehmend schwieriger wird auch die Finanzierung solcher Großtreffen. Denn einige der Sponsoren geraten selbst in Finanznöte. So z.B. der Österr. Gewerkschaftsbund nach dem BAWAG-Bankskandal. Die staatlichen "Retter" werden ihn ziemlich sicher dazu zwingen "unnötige" Ausgaben - wie die Unterstützung (regierungs-)kritischer Initiativen - zu vermeiden und sich auf ihren "Kernbereich", die Betreuung von Arbeitnehmern, zu konzentrieren. Dass Propagandamaterial von Regierenden und Konzernen in den Informationsbeiträgen etablierter Medien verarbeitet wird, reizt zunehmend deren Konsumenten. Die "SOS-ORF"-Initiative (Info 412) visiert v.a. das ORF-Fernsehprogramm an. Die "Freien Radios" - als eine - räumlich eingeschränkte Alternative - kämpfen um ihre materielle Existenz. Nach dem Rückzug des kommerziellen "Life Radio" kann das "Freie Radio Salzkammergut" ein 24-Stunden-Programm gestalten (www.freiesradio.at). Ich hätte zwar jede Menge Material, aber nicht die Zeit, um mehr als die zwei Halbstunden-Sendungen (jeden 1. und 3. Donnerstag ab 19:00) zu gestalten. Am 21.6. sollte ich mich in Wien an der Demonstration gegen den Bush-Besuch und die US-EU-Politik beteiligen - siehe Termin Info 410. Dabei geht es nicht nur um die weiterhin drohende militärische Intervention im Iran sondern auch um das Aushungern der Palästinenser (dringender Appell siehe Info 412). Wie ich das alles mit den dringenden Arbeiten am Haus koordinieren kann, ist mir im Moment unklar. Aber irgendwie - und mit eurer Mithilfe - werden wir es schon schaffen. Einen trotz der Arbeit auch erholsamen Sommer wünsche ich euch und uns Matthias Reichl P.S. Nehmt manches mit Humor (Info 406) --------------------------------------------------------------- Jährlicher Mitgliedsbeitrag inkl. Rundbrief: (Neu seit 7.10.05) für ordentliche Mitglieder: € 40,- Erwerbstätige, Lebensgemeinschaften und Familien € 16,- Erwerbslose für außerordentliche Mitglieder: mindestens € 80,- für unterstützende Mitglieder: in freiwilliger Höhe Beitrittsgebühr: Einmaliger Beitrag in gleicher Höhe wie der jährlicher Mitgliedsbeitrag. (Siehe oben - gilt als 1. Mitgliedsbeitrag) Empfohlener Kostenbeitrag für Rundbrief : Jahresabo inkl. e-Rundbrief € 15,- / Einzelexemplare € 4,- =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Jun 10 00:03:11 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 10 Jun 2006 00:03:11 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 403 - RB 121 - Naturschutz, EU-Politiker Message-ID: <6.2.5.6.0.20060610000235.0332e9b0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 403 - Rundbrief Nr. 121 - Naturschutzbund-Gruppe in Bad Ischl; Matthias Reichl: Viel versprechende EU-Politiker, EU-Jugendministerkonferenz in Bad Ischl (29.-30.3.2006) Bad Ischl, 9.6.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Naturschutzbund-Gruppe in Bad Ischl Wir haben schon in der Vergangenheit über die Bad Ischler Bürgerinitiative "Schützt den Bauerpark", an der auch wir uns beteiligen, berichtet. Um der lokalen Naturschutzinitiative noch mehr Gewicht und Einfluss zu geben, wird sie sich am 11. Juni als Orts- bzw. Bezirksgruppe des Naturschutzbundes OÖ formieren. Gerade in letzter Zeit mehren sich die Beispiele von sinnlosen Naturzerstörungen. Andererseits sollen auch jene unterstützt werden, die sich in kleinen wie auch größeren Initiativen für beispielhaften Naturschutz engagieren. (Siehe auch Termine Info 410) Unterstützer sind bei den Initiatoren willkommen: Martha und Bernhard Gschwandtner, Kalvarienbergweg 1, 4820 Bad Ischl, Tel./ Fax 06132-21910, www.bauerpark.at. M.R. -------------------------------------------------------------------- Viel versprechende EU-Politiker EU-Jugendministerkonferenz in Bad Ischl (29.-30.3.2006) Die Lobeshymnen und Vorschusslorbeeren für die EU-Minister, ihr Team und die Jugendvertreter wurden offenbar nur von einem kleinen Teil der Bevölkerung geteilt. Zu oft wurden - gerade auch in Vorwahlzeiten - Pläne geschmiedet und Versprechungen hinausposaunt. Doch mit der Umsetzung hapert es dann. Ex-Finanzminister Ferdinand Lacina stellt (in den OÖN v. 6.4.) u.a. fest: "Vollmundige Versprechungen, die niemand einhalten kann, drohen zum Charakteristikum europäischer Politik zu werden..." und "...Ist es den Jungen zu verdenken, wenn sie es nicht schätzen, als flexible Ich-AG oder als prekärer Teilzeit-Beschäftigter zu existieren, versehen mit dem Rat, sich im Lotto ein Zubrot fürs Alter zu verdienen?" Wenn EU-Ratspräsident Schüssel "Flexicurity" - das dänische Modell um Arbeitsplätze zu schaffen - als Patentrezept propagiert, müssen die davon Betroffenen die Gefahren für die soziale Absicherung kritisch unter die Lupe nehmen. Denn jetzt schon wirken sich in Österreich weit mehr als 20% der Jobs "prekär" aus, d.h. ungesichert und unter der Armutsgrenze. Dazu kommen noch viele der "Scheinselbständigen". Wieviele der für die EU versprochenen 10 Millionen Arbeitsplätze werden wirklich existenzsichernd sein? Jenen Arbeitslosen, die dies nicht riskieren können oder eine sinnvollere, gemeinnützige Tätigkeit anstreben, wird schonungslos die Arbeitslosenunterstützung gestrichen. Sie müssen sich dann der Million Österreicher anschließen, die durch Armut gefährdet sind. Meine Befürchtungen haben sich bestätigt, dass dieses Kurztreffen zwischen "Society-Events" die unaufschiebbaren Bedrohungen für Jung und Alt - wie z.B. militärische Aufrüstung, zivile Aufrüstung zum Überwachungsstaat, Atomtechnologie, Gentechnik, Zerstörung des Klimas und der sozialen Netze - ignorierte. Auch in der "Erklärung des Jugendevents" findet man dazu keine klaren Worte (www.jugendvertretung.at/content/site/home/presidency/youthevent/). Jugendfunktionäre deklarieren sich Im letzten Absatz der "Deklaration des Austrian Youth Event von Wien/ Bad Ischl" zur "Zukunft der Jugend in Europa" schreiben sie nur über das Mitspracherecht von großen Jugendorganisationen in EU-Gremien (gemeinsam mit Wirtschafts- und Gewerkschaftsvertretern), erwähnen aber weder die Nichtregierungsorganisationen noch die sozialen Bewegungen. Die "Salzburger Nachrichten" berichten treffend, dass gestylte Jugendfunktionäre diesen EU-Gipfel für ihre Karriere hinein in EU-Institutionen instrumentalisierten. Die Forderung nach einem Grundeinkommen beschränkt sich nur auf Praktikanten. Während am Vormittag des 30.3. an die 400 Aktivisten der Gewerkschaftschaftsjugend eine Kundgebung gegen Arbeitslosigkeit (mit Politikerbeteiligung) inszenierten bekamen wir am Nachmittag nicht nur das Schlechtwetter sondern vor allem die Präsenz von Polizei und Staatsschützern zu spüren. Die Stadt wurde von 300 Mann - inkl. Spezialeinheit Cobra und Abhörtrupp - "bewacht". - auch wir mit unserem Informationsstand und eine kleine Gruppe Interessierter"genossen diesen Schutz". Hubsi Kramars "Brandrede" und meine einleitenden Worte wurden amtlich abgehört und registriert. Wir danken David, der sie aufgenommen und gleich anschließend im "Freien Radio Salzkammergut" zur Gänze gesendet hatte. (Interessierten senden wir gegen Kostenersatz eine CD.) Hubsi griff meine Feststellung auf, dass als wichtiger Nebeneffekt der "Sicherheitsmassnahmen" für die "Prominenten" die Überwachungsstrategen diese für ein Manöver nützen. In ihm können sie unter realen Bedingungen ihre neuesten Strategien und Techniken erproben und so nebenbei die Bevölkerung einschüchtern. Als passenden Abschluss führten uns in einem Gasthaus Hubsi Kramar und Hermann J. Kogler (beide Schauspieler aus Wien) ihre Dokumentar-Groteske "Schüler Hitler" vor. Sie dokumentiert beklemmend die Rhetorikschulung Hitlers, exemplarisch für ähnliche populistische Demagogen der Gegenwart - passend nicht nur zu Berlusconi sondern auch zu seinem Freund und Unterstützer Wolfgang Schüssel. In der Hofberichterstattung über das "EU-Event" hatten unsere EU-kritischen Argumente und auch die "Brandrede" keinen entsprechenden Platz. Matthias Reichl =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Jun 10 00:13:01 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 10 Jun 2006 00:13:01 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 404 - RB 121 - Alternativengipfel in Wien Message-ID: <6.2.5.6.0.20060610001259.03327c80@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 404 - Rundbrief Nr. 121 - Matthias Reichl: Alternativengipfel EU-Lateinamerika/ Karibik "Enlazandos Alternativas 2" - vom 10. - 13.5.2006 in Wien. Bad Ischl, 10.6.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Alternativengipfel in Wien Matthias Reichl Über meine bewegenden Begegnungen und Erfahrungen auf dem Alternativengipfel EU-Lateinamerika/ Karibik "Enlazandos Alternativas 2" - vom 10. - 13.5.2006 in Wien - könnte ich seitenlang berichten. Zur aktuellen Situation auf diesem Kontinent habe ich im "Rundbrief" Nr. 119 (Info 313) Auszüge aus einer Rede von Hugo Chávez und in der Nr. 120 (Info 357) den Bericht von Leo Gabriel über "Das andere Amerika" abgedruckt. Diese Serie ergänzt der folgende Text des brasilianischen Priesters Egydio Schwade. Die Abschlusserklärung des Alternativengipfels findet ihr auf der Homepage www.alternativas.at. Als Militärgegner musste ich dem strategischen Geschick des Fallschirmjägeroffiziers Hugo Chávez Respekt und Anerkennung zollen. Auch wenn er im Unterschied zum sanfteren indianischen Kollegen Evo Morales betont militant auftrat. In seiner 100-minütigen Rede in der "Urania" - eine Podiumsveranstaltung am 11.5., organisiert vom Internationalen Institut für den Frieden - die ich aus einer der vorderen Reihen live miterlebte, hat Chávez nicht nur seine bekannte Kritik am Neoliberalismus und der USA wiederholt, sondern sich auch tiefgehend mit der bedrohten Ökologie unseres Planeten befasst. Ein mögliches Entwicklungshilfeprojekt Venezuelas für Europa: Spanischkurse finanzieren und organisieren um die zukünftige soziale, politische und kulturelle Weltmacht zu verstehen und mit ihr zu kommunizieren. Nach dem Niedergang der USA löst vielleicht Spanisch das amerikanische Englisch ab! Bischof Ramazzini aus Guatemala kam als herausragender katholischer Kirchenmann. Er kämpft gewaltfrei gegen die Zerstörung sozialer Strukturen, der Umwelt und der indigenen Kultur in Guatemala. "Sakrileg" auf lateinamerikanisch: Vor gut 500 Jahren kamen spanische Missionare als Unterstützer der Militärs und Händler nach Lateinamerika um die dortigen indigenen Kulturen und Sozialgemeinschaften zu zerstören. In den letzten Jahrzehnten waren es u.a. reaktionäre Opus Dei-Priester und Laien, die die fortschrittlichen Basisgemeinschaften und deren Orientierung an der "Theologie der Befreiung" vertrieben, um sie durch frömmelnde und mit dem Neoliberalismus kollaborierenden Religionsführer zu ersetzen. Ziel war und ist die Unterwerfung unter die alte/ neue Herrschaft der Europäer und Nordamerikaner. Bei der Abschlussveranstaltung des Alternativengipfels verteilte der französische Bauer José Bové Cocablätter an die Podiumsteilnehmer, darunter an die Präsidenten Chavez und Morales, den kubanischen Außenminister und an Vertreter von sozialen Bewegungen. Sie alle kauten die Blätter demonstrativ und forderten "Coca si, Cocaina no" - die Entkriminalisierung des Cocaanbaues, einer für die Kultur und Gesundheit unverzichtbaren Pflanze. Rainhard Fendrich - österreichischer Pop-Sänger mit Kokainproblemen - könnte zur Bewährung unter dieser Devise ein Jahr Sozialarbeit bei einem Cocalero, einem bolivianischen Coca-Bauern, ableisten. Zeitweise hatte ich dem "Hearing on Neo-liberal Policies and European Transnational Corporations in Latin America and the Caribbean" den Delegierten tief betroffen zugehört. Ich halte Susan Georges kritischen Kommentar zur abschließenden "Declaration of the Jury Permanent Peoples' Tribunal" für sehr berechtigt (Info 395 u. 401). In seiner Presseaussendung zum Tribunal hat Heinz Hödl, Geschäftsführer der "Koordinierungsstelle der Österr. Bischofskonferenz für Mission und Entwicklung" kritisiert, dass zum Tribunal nicht auch Vertreter der angeklagten Dutzenden transnationalen Konzernen und Banken eingeladen wurden. Ich halte diese Kritik für unrealistisch, allein schon wegen deren zeitraubenden Propaganda- und Weißwaschauftritten. Es ging in dieser Phase des Tribunals primär darum, den Betroffenen genügend Raum zu geben, um die - exemplarischen - Fallbeispiele zu skizzieren. (Selbst dafür war die Zeit zu kurz.) Den Firmenvertretern soll in der nächsten Phase (im kommenden Jahr) Gelegenheit zur Erläuterung, Rechtfertigung und Selbstkritik ihres Handelns gegeben werden. (Infos: www.internazionaleleliobasso.it) Susan George (Paris) in einem "STANDARD"-Interview: "Staaten, die Erfolg hatten, europäische, die USA, Japan oder auch Korea, nutzen alle hohe Staatszuschüsse für Sektoren, die sie voranbringen wollten. Nun wollen gerade diese Länder - aus Angst, dass ihre Profite sich verringern - ähnliche Entwicklungen in anderen Ländern verhindern. Nichts anderes sind diese "Free trade agreements": es sind Übereinkommen, die offene Märkte erzwingen sollen, so dass einflussreiche und starke Konzerne sich uneingeschränkt bedienen können. Und die EU geht hier viel aggressiver vor als die USA. Die Europäer wollen eine umfangreiche Öffnung in beinahe allen Bereichen des Dienstleistungssektors: von Energie über Flugverkehr bis zu freiem Investment. Wir haben zum Beispiel GATS bekämpft, aber sobald wir die EU aus der Tür hinausgedrängt hatten, waren sie auch schon beim Fenster wieder drinnen." =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Jun 10 00:15:06 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 10 Jun 2006 00:15:06 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 405 - RB 121 - Evo, Lula und Lateinamerikas Bewegungen Message-ID: <6.2.5.6.0.20060610001404.03321eb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 405 - Rundbrief Nr. 121 - Egydio Schwade: EVO und LULA: ein anderes Amerika ist möglich. Über Evo Morales (Bolivien) und Lula (Brasilien) und lateinamerikanische Basisbewegungen. (Siehe auch Infos 313 u. 357). Bad Ischl, 10.6.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== EVO und LULA: ein anderes Amerika ist möglich Egydio Schwade Im August des vergangenen Jahres nahm ich an einem Seminar mit Jesuitenpatern, indigenen Leitungspersonen aus Lateinamerika und mit bolivianischen KokabäuerInnen (Cocaleiros) teil, welches in Tiraque, an der Grenze Cochabamba / Bolivien stattfand. Während des Treffens trank ich regelmäßig Kokatee und kaute stundenlang Kokablätter, wie es Brauch der dort ansässigen indigenen Gemeinschaften ist. Ich war mir genauso sicher, weder meine Gesundheit zu gefährden noch in Kokain-Abhängigkeit zu gelangen, wie beim Trinken meines Mate-Tees. Während des Seminars war auch Evo Morales, kurz vor seinem Wahlsieg, anwesend. Es ist wirklich hinterhältig, KokabäuerInnen mit Drogendealern und eine medizinische Pflanze mit einer illegalen Droge zu vergleichen wie es die elitären Medien machen um die bolivianische Regierung des Volkes zu verunglimpfen. Die Zusammenschlüsse von KokabäuerInnen die den Sieg von Evo Morales ermöglichten sind nicht sehr verschieden von den Zusammenschlüssen von MateteebäuerInnen die viele Erfolge der Gaúchos (SüdbrasilianerInnen) ermöglichten. Der Evo Morales den ich dort kennen lernte, dem ich aufmerksam zuhörte und mit dem ich persönlich sprach, hatte viel von dem Lula, den ich 1989 kennen lernte. In der Zeit "Brasilien als Kind" (Brasil crianca), beim zweiten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen, als ich von der PT (Arbeiterpartei) Amazonas eingeladen wurde, ihn zum Kraftwerk Balbina zu begleiten. Bald nachdem wir den Sitz in unserem Flugzeug in Manaus eingenommen hatte, nahm mich Ricardo Kotscho, Pressesprecher, bei der Hand, und führte mich durch das ungefähr 20 Sitze große Flugzeug nach vorne, wo er mich einlud, neben Lula Platz zu nehmen um für diese Reise sein Berater zu sein. Nach 45 Minuten Flug kamen wir am Flughafen von Balbina an, der damals am Ende der AM-240 (Straße) lag. Ich zog die Aufmerksamkeit von Lula auf mich, indem ich auf eine Gruppe von Leuten zeigte, die kleine rote Flaggen trugen. "Schau dort hin, dort ist unsere PT von Präsident Figueiredo". Es waren rund 50 BäuerInnen. Lula umarmte alle liebevoll. Danach wurde er von der Bürokratie von Eletronorte und der Gemeinde in Beschlag genommen. Ich spürte dass diese Situation Ricardo Kotcho beklommen machte er entfernte sich von Lula und rief uns in eine Ecke, in der Nähe der Fabrik, wo er "die andere Seite der Geschichte von Balbina" hören wollte. Einige Jahre später, 1994, wurde ich eingeladen um die "Karawane des Wassers" zu begleiten und dort sah ich Lula an der Schlucht von Paraná do Ramos auf einem sehr großen Kastanienbaum sitzen, geduldig einer alten Frau aus der Gemeinschaft Santo Antonio zuhörend. Evo hatte das Glück, gleich mit Hilfe der ersten Volksbewegung gewählt zu werden und wurde deswegen nicht von seinen Wurzeln wegentwickelt. (ein Wortspiel: eigentlich"des"-envolver: "envolver"-sich beteiligen, "des" als Vorsilbe würde dann heißen sich nicht mehr zu beteiligen, "desenvolver" als Wort heißt allerdings entwickeln!). Deswegen kann er als Leitfigur für diejenigen Staats-Dirigenten dienen, die guter Gesinnung sind, inklusive Lula, Chavez und sogar für Großvater Fidel. An Evos Wurzel, wie auch an der von Lula, steht ein großer Traum, der in vielen Herzen und Gedanken keimt. Im März 1978 reiste ich, als Exekutivsekretär des indigenen, missionarischen Beirats CIMI, durch das Hinterland von Pernambuco auf der Suche nach den indigenen Wurzeln dieses Bundeslands. In Garanhuns, dem Herkunftsland Lulas, versammelte ich mich mit kirchlichen Leitungspersonen um zu versuchen, die noch erhaltene Glut der indigenen Völker des Nordostens neu zu entfachen. Es gab nicht mehr als ein halbes Dutzend. Heute sind es mehr als dreißig. Im Mai des gleichen Jahres nahm ich mit Egon Heck, Koordinator von CIMI - Süden, am letzten Treffen des Führers Xangrê mit dem Volk Kaingang von Nonoai teil, kurz vor dem Aufstand, der die Siedler vom indigenen Land vertrieb. Wir gehörten zu den wenigen Weißen, die schon vorher von dieser Revolte wussten. Aus diesem Kampf, der bewertet und reflektiert wurde, keimte der Samen des MST (Movimento dos Trabalhadores Sem Terra). Egon und ich reisten in Folge nach Paraguai, Argentinien und Bolivien mit einem klaren Ziel: Kontakt mit den indigenen Völkern herzustellen und mit MissionarInnen aus dem spanischen Amerika Änderungen in der indigenen Politik anzustreben. Nach Paraguay reisten wir über Foz do Iguaçu. Am 9.Mai erwachten wir im alten Sitz der Jesuiten in San Ignácio Guaçu und Egon schaltete sein Batterie-Radio ein, damit wir brasilianische Nachrichten hören konnten. Es war ein unglaubliches Aufwachen. Der brasilianische Nachrichtensprecher eröffnete mit der von uns erwarteten Nachricht: dem Aufstand von Kaingang de Nonoai. Wir führten unsere Reise nach Argentinien fort. Als wir durch das ruhige Chaco reisten, am Morgen des 11 auf den 12.Mai, wurde unser Bus von der Polizei der argentinischen Militärdiktatur aufgehalten. Wir wurden alle überprüft. Eine Broschüre über evangelische Missionare, die ich dabei hatte, rief die Aufmerksamkeit der Polizisten auf sich und motivierte das folgende Verhör: - Sind sie evangelischer Missionar? - Nein, ich bin katholischer Pfarrer aus Brasilien. - Von Helder Camára? (Damals Erzbischof von Recife und Olinda und von den Diktatoren verhasst) - Nein, von Vicente Scherer antwortete ich. (Das entsprach der Wahrheit, ich war als Pfarrer an die Erzdiözese Porto Alegre gebunden, die damals vom konservativen Kardinal Vicente Scherer geleitet wurde.) Die Antwort dürfte die Polizisten beruhigt haben, weil die Überprüfung und das Verhör hier endeten. Wir fuhren dann die Hochebenen über Jujui hinauf, immer in Kontakt mit den indigenen Quetxua-Gemeinden der Region Villazon, noch immer in Argentinien. Nach Bolivien kamen wir über Cotagaita und nahmen überall an Treffen, Feierlichkeiten und Festen der Quetxua teil. Wir informierten die Indigenen und die MissionarInnen über den Weg, den die Indigenen in Brasilien gingen. Während der Reise über das Altiplano (San Luiz de Potosi, Sucre, Oruro, La Paz, Cochabamba und dann über Chaco Boliviano, im Süden) machten wir Besuche in indigenen Gemeinschaften und veranstalteten Treffen mit der Kirche wo wir die vorherrschende Position des bolivianischen Klerus hinterfragten, der die indigenen Mehrheiten als "Campesinos", als Landarbeiter betrachtete, und bewusst ignorierte, dass es sich um Völker handelte. Ketxua, Aymara, Guarani, Ayoreo und andere. In unseren Köpfen brodelte ein Traum. Wir wollten die indigenen Völker Lateinamerika in einem eigenen Projekt vereint sehen. Und wir wollten sehen, dass die Kirche diesen Völkern in ihrer ethnischen Realität und in ihrer Situation als von der Gesellschaft Ausgeschlossene half. Denn nur so konnte sich das politische Gesicht Amerikas ändern. Wir wollten, dass die bolivianischen indigenen Mehrheiten ihr ethnisches Bewusstsein wiederaufnahmen, so wie es die brasilianischen indigenen Minderheiten taten. Hinter der Resolution und dem Protestmarsch der Indios in Brasiilien sahen wir, dass viele Völker ihr Land wieder in Besitz nahmen und autonom lebten. Das war es, was die Xavantes/MT, die Guarani aus Rio das Cobras/PR, die Kaingang aus Nonai/RS taten. Nach dem Aufstand der Kaingang aus Nonoai schufen die Bauern, die von den Indios vertrieben wurden, das MST und begannen mit der Landreform, die die Regierungen nicht machen wollten. Die ArbeiterInnen von ABC begannen weiter zu blicken als nur bis zu ihren Fabriken und Gehältern. Kirchliche Basisgemeinschaften und liberale Arbeitende solidarisierten sich mit der Sache der Indigenen, der Arbeiter und der Bauern. Journalisten, Intellektuelle, Theologen und Wissenschafter aus verschiedenen Gebieten stellten ihre Werkzeuge zur Verfügung für ein hoffnungsvolles Brasilien. Und es war diese Zusammenarbeit von Kräften, vom Land und von der Stadt, die den Samen schuf, der die PT Partido dos Trabalhadors gebären ließ. Heute müssen wir Lula wieder auf unsere Hochebene (=Brasilia) bringen, mit Zärtlichkeit und Härte. Lula und Evo dürfen sich von der Gehässigkeit der Eliten und der Medien nicht zurückhalten lassen. Sie werden ihren Dialog fortsetzen bis sie ein kleines Stückchen von Bolivien oder Brasilien den Armen garantieren können, die ihren Boden an jene bösen Kräfte der Regierung verloren haben, die keine Landreform machen wollten. Die Agrobusiness-Brasilianer zerstören die Zukunft der Bolivianer und Brasilianer. Sollen sie und ihre Maschinen doch in dem Schlamm untergehen, den sie selbst geschaffen haben. Sichern wir uns die indigenen Ländereien. Sie sind bereits sozialistisches Territorium. Folgen wir den Wegen des MST. Führen wir jetzt die Agrarreform durch. Und alle gemeinsam, nehmen wir wieder den Weg unserer Geschichte auf, realisieren wir unsere Träume von einem anderen Amerika und feiern wir das Leben mit Koka, Mate-Tee, Cachaça, mit Wein, Maisbier und Caxiri (=traditionelles, alkoholisches Getränk.) Haus der Kultur von Urubuí (Amazonas, Brasilien) 10.5.2006 (Übersetzt aus dem Brasilianischen) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Jun 10 00:24:54 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 10 Jun 2006 00:24:54 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 406 - RB 121 - Witzkultur, Psychose (Buchtipps) Message-ID: <6.2.5.6.0.20060610001535.0332feb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 406 - Rundbrief Nr. 121 - Buchtipps: Alfred Kirchmayr: Vitamine einer erotischen Kultur; Kostproben der "Witzkultur"; Alfred Hausotter: ‚Der GottTeufel - Innenansicht einer Psychose'. Bad Ischl, 10.6.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Buchtipps: Vitamine einer erotischen Kultur Alfred Kirchmayr, ein international bekannter Witz- und Humorforscher und Psychoanalytiker hat eben ein erheiterndes Buch veröffentlicht. Einige Witze aus seinem Buch " Witz und Humor Vitamine einer erotischen Kultur." findet ihr auf Seite 9. "Witz gibt Freiheit und Freiheit gibt Witz" (Jean Paul) "Humor ist der Schwimmgürtel des Lebens" (Peter Altenberg) Vor 100 Jahren (1905) hat Sigmund Freud ein geniales und viel zu wenig beachtetes Buch veröffentlicht: Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten. Dieses Jubiläum nimmt der Autor zum Anlass, für die stärkere Beachtung der komischen Gesellen Witz und Humor zu werben. Seine Erfahrungen als Psychoanalytiker und Zeitgenosse legen ihm dies nahe, denn in jedem Witz ist ein Problem verborgen, das der Beachtung bedarf. Die Entfaltung von Humor fördert trotz aller Misere in der großen Welt und in den kleinen Welten von uns Erdkrustenbewohnern Konfliktfähigkeit, Toleranz und Lebensfreude. Dieses Sach- und Lachbuch möchte also anregen, den komischen Gesellen Witz und Humor mehr Beachtung zu schenken. Mit mehr als 300 köstlichen und auch frechen Witzen gewürzt, kann es zu herzhaftem Lachen und zur Bewusstseinserheiterung beitragen. Denn geistreiche Witze sind Kleinkunstwerke, oft auch Lebenskunstwerke. Sie enthüllen, was Ideologien verbergen und dienen der heiteren Aufklärung. Motto: " Ich gehe durch die Gärten der Gefühle, die leer sind, und bepflanze sie mit Witzen" (Erich Kästner) Also: "Wer zwei paar Hosen hat, mache eins zu Geld und schaffe sich dieses Buch an!" (Georg Christoph Lichtenberg) Als Referent bei unserem Seminar Bewusstseinserheiterung durch Witz und Humor (Siehe Rundbrief Nr 118) hat Alfred Kirchmayr uns im Oktober schon einiges aus seinem Buch zum Besten gegeben. Wer Interesse an einer Lesung oder Gespräch hat, kann sich bei uns melden. (Tel. 06132-24590, e-mail info at begegnungszentrum.at). Maria Reichl ------------------------------------------------------------------------ "Tag, Jankele, wie geht´ s?" "Miserabel, Jossel. Meine Zähne tun weh, mein Blutdruck ist viel zu hoch, meine Bronchien sind entzündet, mein Magengeschwür wird immer größer, meine Beine sind geschwollen und selber fühle ich mich auch nicht ganz wohl!" "Wie gut der liebe Gott doch ist!" pflegte der berühmte Chelmer Talmudist Baruch zu sagen. "Selbst seine Güter verteilt er stets gerecht. So hat er den Reichen beispielsweise die Nahrung und den Armen den Hunger gegeben!" Rabbi David von Novoharodoq hat einmal gesagt: "Warum hat der Mensch nicht, was er will? Weil er nicht will, was er hat. Wenn er wollte, was er hat, hätte er, was er will!" "Was macht eine Frau, die den Mann ihrer Träume geheiratet hat?" "Nu, was wird sie machen aufwachen!" Eine Null in Leitungsfunktion kann bestehende Probleme verzehnfachen! Gott ist überall, nur nicht in Rom. Dort sitzt nämlich sein Stellvertreter! Er war Mathematikprofessor und sie war unberechenbar. Als Rothschild einmal von einem Taschendieb bestohlen wurde, und ihn ein Bekannter darauf aufmerksam machte, sagte er: "Lassen Sie ihn doch! Wir haben alle einmal klein angefangen!" "Jeder kann sich mal irren!" sagt der Igel und klettert von der Haarbürste. Aus: Alfred Kirchmayr: Witz und Humor. Vitamine einer erotischen Kultur. 2006 Edition va bene. € 24,90 ---------------------------------------------------------------------- ‚Der GottTeufel Innenansicht einer Psychose' Alfred Hausotter Im ersten Teil des Buchs beschreibe ich in möglichst authentischer und konkreter Form ohne theoretische Erklärungsversuche meine psychotischen Erlebnisse. (1. Teil: Psychoseerleben) Im zweiten Teil stelle ich die im Wahn verschriftlichten Ideen weitgehend unbearbeitet dokumentarisch zur Verfügung. (2. Teil: Psychosetexte) Nach jeder Einweisung bekam ich Neuroleptika (Melleril, Orap, Leponex etc.) verschrieben, die jedoch nur vorübergehend die akuten Symptome unterdrückten und äußerst unangenehme Nebenwirkungen hatten. Nach einem misslungenen Selbstmordversuch unter Leponexeinwirkung und erneuter Zwangseinweisung aufgrund eines vermutlich durch Medikamente bedingten Bewusstseinsausfalls setzte ich die Psychopharmaka selbständig ab. Dies ging einige Jahre gut, bis sich der nun bereits vierte Krankheitsschub einstellte, den ich diesmal erstmals gänzlich ohne psychiatrische Intervention und Medikamente durchlebte. Sehr hilfreich war mir dabei das spontane kreative Ausagieren meiner manischen Getriebenheit durch Zeichnen und vor allem Niederschreiben meiner wahnhaften Eingebungen. Nach ca. einem halben Jahr verkehrte sich die Manie von selbst in ihr Gegenteil und wurde eine massive Depression, aus der ich im Grunde nur durch einen glücklichen Zufall heraus kam. Da ich seitdem relativ gesund bin, sind schizophrene Schübe u. ä. für mich einfach nur naturgemäße Selbstheilungsversuche des menschlichen Organismus, die zumindest meiner Erfahrung nach durch Neuroleptika nur behindert werden. Der obenstehende Text ist nur eine Kurzfassung des sehr spannenden und aufschlussreichen Buch von Alfred Hausotter: Der GottTeufel. Innenansicht einer Psychose. 2006 Edition pro mente. € 18,- Der Autor Alfred Hausotter - seit 1997 bei pro mente in der Betreuung psychisch Kranker als Klinischer Psychologe und Gesundheitspsychologe tätig - wäre bereit bei einer Lesung, Workshop oder einem Gespräch im Sommer im Begegnungszentrum (oder Umgebung) mehr zu erzählen. Wer Interesse daran hat, kann sich bei uns im Begegnungszentrum melden um ev. kurzfristig einen Termin zu fixieren. (Tel. 06132-24590, e-mail info @ begegnungszentrum.at). Maria Reichl =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Jun 10 00:35:11 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 10 Jun 2006 00:35:11 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 407 - RB 121 - Buchtipps Message-ID: <6.2.5.6.0.20060610003441.0332dc10@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 407 - Rundbrief Nr. 121 - Buchtipps. Bad Ischl, 10.6.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== BUCHTIPPS Neue Bücher und Materialien in unserer Bibliothek 1. VERGANGENHEIT - GEGENWART - ZUKUNFT - PHILOSOPHIE Johann Baptist Metz: Memoria Passionis. Ein provozierendes Gedächtnis in pluralistischer Gesellschaft. 2006 Verlag Herder. € 24,90 2. POLITIK - SOZIALISMUS - MEDIEN - KULTUR - KUNST Urs Marti: Demokratie. Das uneingelöste Versprechen. 2006 Rotpunktverlag. CHF 34,- Vandana Shiva: Earth Democracy. Justice, Sustainability and Peace. 2006 Zed Books Ltd. £ 15.99 Leopold Kohr: Die Lehre vom rechten Maß. Aufsätze aus fünf Jahrzehnten. 2006. Otto Müller Verlag. € 20,- Komitee für Grundrechte und Demokratie: Jahrbuch 2004/2005: Nationalstaat ohne Alternative? 2005 Komitee für Grundrechte und Demokratie (Aquinostr. 7 - 11, D-50670 KÖLN). € 15,- Udo Gümpel/ Ferruccio Pinotti: Berlusconi Zampano. Die Karriere eines genialen Trickspielers. 2006 Riemann Verlag. € 19,95 Medien. Macht. Meinung. Journalist Lectures (7-10). Hrsg. v. Zukunfts- und Kulturwerkstätte (Schönlaterng. 9, A-1010 Wien). 2006 € 5,- Freedom and Responsibility. Yearbook 2004. 2005 Ed. by OSCE Representative on Freedom of the Media (Kärntnerring 5-7, 2. OG, A-1010 WIEN). Kostenlos Erik Möller: Die heimliche Medienrevolution. Wie Weblogs, Wikis und freie Software die Welt verändern. 2. aktualisierte Ausgabe 2006 dpunkt.verlag. € 19,- Alfred Kirchmayr: Witz und Humor. Vitamine einer erotischen Kultur. Eine Annäherung. 2006 Edition va bene. € 24,90 László F. Földényi: Melancholie. Batterien 35. 2004 MSB Matthes & Seitz Verlag. € 28,90 3. POLITISCH ARBEITEN UND ORGANISIEREN - ALTERNATIVE PROJEKTE Susan George: Change it! Anleitung zum politischen Ungehorsam. 2006 Verlag Droemer Knaur. € 16,90 Öko-Adressbuch für Österreich mit CD-ROM. Ausgabe 2006. Mit 18.800 Adressen und Angeboten in 389 Branchen. Hrsg. v. OEDAT Öko-Datenbank Österreich. 2006. € 29,- Peter Farago/ Hermann Ammann (Hrsg.): Monetarisierung der Freiwilligkeit. Referate und Zusammenfassungen der 5. Tagung der europäischen Freiwilligenuniversität v. 30.-31.5.2005 in Luzern. 2006 Seismo Verlag. € 22,- 4. GEWALT - GEWALTFREIER WIDERSTAND medica mondiale (ed.): Violence against women in war. Handbook for professionals working with traumatised women. Mit CD Documents and Informations. 2006 medica mondiale/ Mabuse Verlag. € 19,90 Department of Migration/ Swiss Red Cross (Ed.): In the Aftermath of War and Torture. Coping with Long-Term Traumatization, Suffering and Loss. Series "Migration - Contribution from Theory and Practice". 2005 Seismo Verlag. € 26,- 5. FRIEDE - KRIEG - MILITÄR - WEHRDIENSTVERWEIGERUNG - RÜSTUNG Arno Gruen: "Ich will eine Welt ohne Kriege". 2006 Klett-Cotta Verlagsges. € 12,40 Andreas Buro: Das Monitoring-Projekt Zivile Konfliktbearbeitung - Gewalt- und Kriegsprävention. Die Alternativen der Friedensbewegung zum militärischen Konfliktaustrag. Bürgerinnen- und Bürgerinformation. 2006 Komitee für Grundrechte und Demokratie (Aquinostr. 7 - 11, D-50670 KÖLN). € 1,- + Versand Ferien vom Krieg Sommer 2005. Ferienspiele in Palästina. 2006 Komitee für Grundrechte und Demokratie. € 5,- + Versand Von der Pflicht zum Frieden und der Freiheit zum Ungehorsam. Aus Anlass der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, 2. Wehrdienstsenat vom 21.6.2005. Information für alle Bürgerinnen und Bürger mit und ohne Uniform. Hrsg. v. Komitee für Grundrechte und Demokratie. 2005 € 1,- + Versand Gerhard Wisnewski: Lügen im Weltraum. Von der Mondlandung zur Weltherrschaft. 2005 Knaur TB Nr. 77755. € 12,95 Egmont R. Koch: Atomwaffen für Al Qaida. "Dr. No" und das Netzwerk des Terrors. 2005 Aufbau Verlag. € 19,90 7. FASCHISMUS - NATIONALSOZIALISMUS - ZWEITER WELTKRIEG Lawrence Malkin: Hitlers Geldfälscher. Wie die Nazis planten, das internationale Währungssystem auszuhebeln. 2006 Gustav Lübbe Verlag. € 24,90 Franz Danimann: Flüsterwitze und Spottgedichte unterm Hakenkreuz. Dokumente - Berichte - Analysen Bd. 11 Hrsg. v. Franz Richard Reiter. 2001 Ephelant Verlag. € 22,- 8. POPULISMUS - NATIONALISMUS - RECHTSEXTREMISMUS - RASSISMUS Matthias Pöhlmann (Hg.): Odins Erben. Neugermanisches Heidentum: Analysen und Kritik. EZW-Texte Nr. 184. 2006 EZW - Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (Auguststr. 80, D-10117 BERLIN). Kostenlos 9. MENSCHENRECHTE - MINDERHEITEN - FLÜCHTLINGE - MIGRANTEN- SICHERHEIT - TERROR Edith Tschopp/ Eveline Wagen (Hrsg.): Verletzungen. Ein Lehrmittel zum Nachschlagen über Menschenrechte, Diskriminierung und Rassismen. 2006 Rüegger Verlag. € 30,70 Till Müller-Heidelberg/ Ulrich Finkh/ Elke Steven/ Julia Kühn/ Jürgen Miksch/ Wolfgang Kaleck/ Martin Kutscha/ Rolf Gössner/ Frank Schreiber (Hrsg.): Grundrechte-Report 2006. Zur Lage der Bürger- und Menschenrechte in Deutschland (u.a. zu Datenschutz u. Versammlungsfreiheit). 2006 Fischer TB Nr. 17177. € 9,95 Mittels Vogelgrippe von der Demokratie zum Militär- und Polizeistaat? U.a. Michel Chossudovsky (Kanada): Politischer Umbau nach dem Vorbild der USA? Die Militarisierung im Innern und der Homeland-Security-Staat. Zeit-Fragen Sonderausgabe Nr. 10/11/2006 Verlag Zeit-Fragen (Postfach, CH-8044 ZÜRICH). € 2,25 + Versand 10. MANAGEMENT - WIRTSCHAFT - ARBEIT - LANDWIRTSCHAFT Michael Albert: Parecon. Leben nach dem Kapitalismus. (Participatory economics). 2006 Trotzdem Verlag. € 18,- Douglas Rushkoff: Die neue Renaissance. Auf dem Weg zu einer vernetzten, sozialen Wirtschaft. "Die Welt verändert sich, spielen wir mit". 2006 Riemann Verlag. € 19,- Wolfgang Engler: Bürger, ohne Arbeit. Für eine radikale Neugestaltung der Gesellschaft. 2005 Aufbau Verlag. € 19,90 Barbara Ehrenreich: Qualifiziert & arbeitslos. Eine Irrfahrt durch die Bewerbungswüste (in den USA). 2006 Antje Kunstmann Verlag. € 19,90 11. SOZIALES - RANDGRUPPEN Stephan Ernst/ Ägidius Engel: Sozialethik konkret. Werkbuch für Schule, Gemeinde und Erwachsenenbildung. 2006 Kösel Verlag. € 19,95 Manfred Füllsck (Hrsg.): Globale soziale Sicherheit. Grundeinkommen - weltweit? 2006 Avinus Verlag. € 20,- Erwin Carigiet/ Ueli Mäder/ Michael Opielka/ Frank Schulz-Nieswandt (Hrsg.): Wohlstand durch Gerechtigkeit. Deutschland und die Schweiz im sozialpolitischen Vergleich. 2006 Rotpunktverlag. CHF 38,- Steven D. Levitt/ Stephen J. Dubner: Freakonomics. Überraschende Antworten auf alltägliche Lebensfragen. 2006 Riemann Verlag. € 18,95 12. STADT - WOHNEN - VERKEHR - FREMDENVERKEHR Gottfried Haefele/ Wolfgang Oed/ Ludwig Sabel: Hauserneuerung. Instandsetzen - Modernisieren - Umbauen - Ökologische Baupraxis. 2005 Ökobuch Verlag W. Martin. € 25,50 14. GESUNDHEIT - ERNÄHRUNG Ulrich Dehn/ Erika Godel (Hg.): "Du salbest mein Haupt mit Öl..." Wellness - Körperkultur oder Sinnfrage? EZW-Texte Nr. 183. 2006 EZW - Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (Auguststr. 80, D-10117 BERLIN). Kostenlos Erwin Wagenhofer/ Max Annas: We Feed the World. Was uns das Essen wirklich kostet. (Das Buch zum Film über die Folgen der globalisierten Nahrungsmittelproduktion). 2006 orange-press. € 20,00 Terre Vivante (Hrsg.): Natürlich konservieren. Die 250 besten Rezepte, um Obst und Gemüse naturnah haltbar zu machen. 2005 Ökobuch Verlag W. Martin. € 13,90 15. NATURWISSENSCHAFT - TECHNOLOGIE - COMPUTER Herbert Pietschmann: Der Mensch, die Wissenschaft und die Sehnsucht. Naturwissenschaftliches Denken und spirituelles Erleben. 2005 Herder TB Nr. 5556 € 8,90 Joseph Weizenbaum mit Gunna Wendt: Wo sind sie, die Inseln der Vernunft im Cyberstrom? Auswege aus der programmierten Gesellschaft. 2006 Verlag Herder. € 19,90 Dieter Grönling: Drin sein ist alles. Wie das Internet die Welt auf den Kopf stellt. 2006 Herder TB Nr. 5693 € 8,- Alfred Krüger: Angriffe aus dem Netz. Die neue Szene des digitalen Verbrechens. 2006 dpunkt.verlag. € 19,- The Media Freedom Internet Cookbook. Ed. by Christian Möller/ Arnaud Amouroux. 2004 OSCE Representative on Freedom of the Media (Kärntnerring 5-7, 2. OG, A-1010 WIEN). Kostenlos 16. ENERGIE - ATOMTECHNOLOGIE Barbara Eder/ Heinz Schulz: Biogas-Praxis. Grundlagen, Planung, Anlagenbau, Beispiele. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. 2006 Ökobuch Verlag W. Martin. € 28,90 Charles Fillieux/ Andreas Gütermann: Solare Luftheizsysteme. Konzepte - Systemtechnik - Planung. Mit einem Beitrag von Alex Primas zur ökologischen Bewertung. 2005 Ökobuch Verlag W. Martin. € 19,90 Igor Kostin: Tschernobyl Nahaufnahme. Bild-Text-Band. 2006 Antje Kunstmann Verlag. € 24,90 genanet/ Ulrike Röhr (Hg.): Frauen aktiv gegen Atomenergie - wenn aus Wut Visionen werden. 20 Jahre Tschernobyl. 2006 Books on Demand. € 19,90 17. PÄDAGOGIK - BILDUNG Olga Drossou/ Stefan Krempl/ Andreas Poltermann (Hrsg.): Die wunderbare Wissensvermehrung. Wie Open Innovation unsere Welt revolutioniert. 2006 dpunkt.verlag. € 18,- 18. PSYCHOLOGIE Pascal Sienaert/ Els Dahl: Extreme Gefühle. Manisch-depressiv: Leben mit einer bipolaren Störung. Hilfe für Betroffene und Angehörige. 2006 Kösel Verlag. € 19,95 Alfred Hausotter: Der GottTeufel. Innenansicht einer Psychose. 2006 Edition pro mente. € 18,- Barbara Berckhan: Sanfte Selbstbehauptung. Die 5 besten Strategien, sich souverän durchzusetzen. 2006 Kösel Verlag. € 16,95 Hans Gerhard Behringer: Aufatmen und neue Kraft schöpfen. 12 Schritte aus Krisen und Erschöpfung. 2006 Kösel Verlag. € 15,95 Barbara Mettler-v. Meibom: Wertschätzung. Wege zum Frieden mit der inneren und äußeren Natur. 2006 Kösel Verlag. € 17,95 Thich Nhat Hanh: Liebe heißt, mit wachem Herzen leben. Der Weg zu sich selbst und zu anderen. 2006 Verlag Herder. € 12,90 19. FRAUEN - MÄNNER Mathias Voelchert: Trennung in Liebe. ... damit Freundschaft bleibt. 2006 Kösel Verlag. € 19,95 21. RELIGIONEN - SPIRITUALITÄT - SEKTEN Elmar Klinger/ Francis X. D'Sa (Hrsg.): Gerechtigkeit im Dialog der Religionen. Missionswissenschaft und Dialog der Religionen Bd. 1. 2006 Echter Verlag. € 19,90 Ulrich Dehn/ Christian Ruch (Hg.): "Wenn Eisenvögel fliegen..." Der tibetische Buddhismus und der Westen. EZW-Texte Nr. 185. 2006 EZW - Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (Auguststr. 80, D-10117 BERLIN). Kostenlos Henry Lincoln/ Michael Baigent/ Richard Leigh: Der Heilige Gral und seine Erben. Gelesen von Sascha Rotermund. Gekürzte Hörbuchfassung. 4 CDs. 2005 Lübbe Audio. Gustav Lübbe Verlag. € 19,90 22. CHRISTENTUM Fernando Savater: Die Zehn Gebote im 21. Jahrhundert. 2006 Verlag Klaus Wagenbach. € 16,50 Josef Dirnbeck: Gott lacht. Ein fröhlicher Grundkurs des christlichen Glaubens. 2006 Pattloch Verlag. € 12,90 Werner Kaltefleiter/ Hanspeter Oschwald: Spione im Vatikan. Die Päpste im Visier der Geheimdienste. 2006 Pattloch Verlag. € 19,90 Freddy Derwahl: Der mit dem Fahrrad und der mit dem Alfa kam. Benedikt XVI. und Hans Küng - ein Doppelporträt. 2006 Pattloch Verlag. € 19,90 23. ENTWICKLUNGSPOLITIK - GLOBALISIERUNG - DRITTE WELT Patrick Hossay: Unsustainable. A Primer for Global Environmental und Social Justice. 2006 Zed Books Ltd. £ 17.95 Herwig Büchele: Von der Gefahr der Selbstauslöschung der Menschheit. Die Zeichen der Zeit - theologisch gedeutet. Beiträge zur mimetischen Theorie, Bd. 20. 2005. LIT Verlag. € 14,90 Kurt Imhof/ Thomas S. Eberle (Hrsg.): Triumph und Elend des Neoliberalismus. 2005 Seismo Verlag. € 33,- "Tax us if you can". Wie sich Multis und Reiche der Besteuerung entziehen und was dagegen unternommen werden kann. Hrsg. v. Tax Justice Network. 2005 Tax Justice Network (c/o share, Artilleriestr. 6, D-27283 VERDER/ Aller). € 6,- + Versand Zur Zukunft öffentlicher Dienstleistungen. Zwischen Staat und Markt - aktuelle Herausforderungen der öffentlichen Dienstleistungserbringung. Nr. 6, Dez. 2005. Hrsg. v. Kammer für Arbeiter und Angestellte Wien (Prinz-Eugen-Str. 20-22, A-1040 WIEN). Kostenlos Forum Social Mondial Polycentrique - Bamako (Mali): Le monde est partout pour nous tous! Caracas (Venezuela): Globalisons les luttes! Rouge & Vert Nr. 236-237 02/2006 (40, rue de Malte, F-75011 PARIS). € 1,50 24. EUROPA - EU Thomas Roithner: Neutralität und europäische Sicherheitspolitik. Die Militarisierung der Union, die Verfassung und die Chancen für eine europäische Zivilmacht. PZG 17. 2006 Fernlehrgang des ÖGB (Hohenstaufeng. 10, A-1010 Wien). 25. DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH Hundert Österreicherinnen und Österreicher: 100 Vorschläge für ein besseres Österreich. Dokumente - Berichte - Analysen Bd. 14. Hrsg. v. Franz Richard Reiter. 2006 Ephelant Verlag. Buch und DVD je € 22,- 27. NAHER OSTEN - ASIEN - AUSTRALIEN - OZEANIEN John Rose: Mythen des Zionismus. Stolpersteine auf dem Weg zum Frieden (zwischen Israel und Palästina). 2006 Rotpunktverlag. CHF 34,- Giuliana Sgrena: Friendly Fire. Als Geisel zwischen den Fronten (eine italienische Journalistin im Irak). 2005 Ullstein Verlag. € 16,50 Der Iran-Konflikt. Monitoring-Projekt Zivile Konfliktbearbeitung - Gewalt- und Kriegsprävention. Dossier I. Hrsg. v. Kooperation für den Frieden. 2006. Hrsg. v. Netzwerk Friedenskooperative (Römerstr. 88, D-53111 BONN). € 1,- + Versand 28. AFRIKA Kä Mana: Wiederaufbau Afrikas und Christentum. Afrikanische Theologie für eine Zeit der Krise. 2005 Edition Exodus. € 23,- Paul Rusesbagina mit Tom Zöllner: Ein gewöhnlicher Mensch. Die wahre Geschichte hinter "Hotel Ruanda". (Die Rettung von 1200 Ruandesen in Kigali.) Hörbuch (4 CD + 1 DVD). Gelesen von Steffen Seibert. 2006 steinbach/ Verlag Herder. € 29,90 29. NORD- UND LATEINAMERIKA Marc Pitzke: Fünf nach Zero. Der 11. September und die Wiedergeburt New Yorks. 2006 Herder TB Nr. 5692 € 8,- L'Europe offre-t-elle une alternative à l'Amerique Latine? Les Cahiers de la Cooperation Internationale N°3 - 12/2005. Ed. CNCD - 11.11.11. (9 Quai du Commerce, B-1000 Bruxelles). Mexico - The North American Free Trade Agreement (NAFTA): Effects on Human Rights. Violation of Labour Rights. International Fact-finding Mission. Report. n° 448/2, April 2006. Ed. FIDH - Féderation Internat. des ligues des droits de l'Homme (17, passage de la Main d'Or, F-75011 PARIS). Inversiones y Resistencias. La Unión Europea y México: los mismos retos. Testimonios. Ed. CIFCA (Rue de la Linière 11, B-1060 BRUXELLES). 2004 Constitution of the Bolivarian Republic of Venezuela. Ed. by Bolivarian Government of Venezuela, Communication and Information Ministry. Sept. 2005. Kostenlos 30. INDIGENE VÖLKER Floyd Red Crow Westerman: Custer Died for your Sins. The Land Is Your Mother. (Protestsongs eines US-amerikanischen Indianers). CD. 1991 Trikont US 1070-2. € 16,99 Voices across the Canyon. A Canyon Records Collection of Native American Music, Vol. 6. 2004 Canyon Records (3131 West Clarendon Ave., Phoenix, Ariz. 85017, USA, www.canyonrecords. com). CR 7066 31. LITERATUR - KARIKATUREN Dietmar Schönherr: Liberté und die Wölfe. (Roman über eine von Kindern formulierte Verfassung für eine Erde ohne Krieg). 2006 Ephelant Verlag. € 22,- José Saramago: Die Stadt der Sehenden. Roman (über die Auswirkungen einer Wahlverweigerung). 2006 Rowohlt Verlag. € 22,90 Cherry Duyins: Eine Rose für Onkel Ying. Roman (einer Mutter-Sohn-Wahlonkel-Beziehung). 2006 Verlag Droemer Knaur. € 14,90 Donna Leon: Blutige Steine. Commissario Brunettis vierzehnter Fall. (Mord an einem illegalen afrikanischen Flüchtling.) 2006 Diogenes Verlag. € 19,90 Katy Gardner: Das bleiche Herz. Roman (über eine alleinstehende englische Frau in bedrohlicher Umwelt). 2006 Verlag Droemer Knaur. € 18,00 Christine Nöstlinger: Das Leben ist am schwersten zwei Tage vor dem Ersten. Satirische Kurzgeschichten (aus Österreich). 2005 NP-Verlag. € 19,90 Herbert Maurer: Im Schatten der Hirschin. Ein Landschaftsdrama (satirische Porträts von Prominenten im Salzkammergut). 2006 Otto Müller Verlag. € 15,- Akiva Goldsman: The Da Vinci Code. Das offizielle Begleitbuch zum Film. Mit Vorworten von Dan Brown, Ron Howard u. Brian Grazer. 2006 Bastei-Lübbe TB Nr. 28502. € 16,90 Klaus Völker: Boris Vian. Der Prinz von Saint Germain (Pariser Literat und Chansonnier). Überarb. Neuausgabe. 2006 WAT 529 € 12,90 Lutz Rathenow: Ein Eisbär aus Apolda. Kinderbuch mit Illustrationen v. Egbert Herfurth. 2006 Leipziger Kinderbuchverlag. € 12,90 IMPRESSUM: Inhaber, Herausgeber und Redaktion: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl. Eigenvervielfältigung (Layout und Druck: Maria Reichl). Verlagsort: Bad Ischl. =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Jun 10 01:14:41 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 10 Jun 2006 01:14:41 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 408 - RB 121 - Jean Ziegler: Das Glueck und die Schande Message-ID: <6.2.5.6.0.20060610011434.03324890@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 408 - Rundbrief Nr. 121 - Adelbert Reif befragt Jean Ziegler: Das Glück und die Schande. Bad Ischl, 10.6.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Das Glück und die Schande Warum die Erde vor Reichtum überquillt und dennoch täglich 100.000 Menschen an Hunger sterben. Fragen an Jean Ziegler, UNO-Sonderberichterstatter für Menschenrechte Publik-Forum: Herr Ziegler, täglich sterben 100.000 Menschen an Hunger oder seinen unmittelbaren Folgen. Warum wird diese Realität - von Ihnen als Massenmord bezeichnet - bei uns kaum wahrgenommen? Jean Ziegler: Den Grund dafür sehe ich im Triumph der neoliberalen Ideologie. Es ist den Herrschern der großen Konzerne gelungen, die Sicht der Wirtschaft umzudeuten. Bisher wurde Wirtschaft als das Handeln von Menschen verstanden. Jetzt wird die Wirtschaft als »naturgesetzlich« ausgegeben. Der Kern des neoliberalen Credos lautet schlicht: Die Wirtschaft gehorcht »Naturgesetzen«. Eine »unsichtbare Hand« reguliert den Weltmarkt und damit den gesamten Kapital-, Patent- und Dienstleistungsverkehr, und der Mensch besitzt keine Möglichkeit, in diesen Prozess nachhaltig einzugreifen. Aus dieser Sicht folgt, dass man auch gegen den Hunger kaum etwas unternehmen kann. Publik-Forum: Aber was die Produktion von Reichtum angeht, funktioniert der globale Kapitalismus doch bestens. Ziegler: Das Weltsozialprodukt ist seit dem Zusammenbruch des so genannten real existierenden Sozialismus um mehr als das Doppelte gestiegen. Der Welthandel hat sich verdreifacht. Der Energiekonsum verdoppelt sich alle vier Jahre. Der Planet quillt über vor Reichtum. Die Tragödie besteht darin, dass in dem Moment, da das gemeinsame Glück der Menschheit verwirklicht werden könnte, eine brutale Refeudalisierung des Planeten stattfindet. 500 multinational tätige Konzerne und Gesellschaften kontrollieren mehr als 52 Prozent des Weltsozialproduktes. Einerseits steigen der Reichtum sowie die politische und soziale Macht ganz Weniger ins Unermessliche. Andererseits wachsen der Hunger und die Leichenberge der Verhungerten in der Dritten Welt. Publik-Forum: Aber sind nicht auch klimatische Faktoren für die immer wiederkehrenden Hungerkatastrophen verantwortlich? Ziegler: In der südlichen Hemisphäre herrschen oft schwierige klimatische Verhältnisse. Aber das Problem liegt in den fehlenden finanziellen Mitteln, um diesen Katastrophen mit technischen Vorkehrungen oder anderen Strategien optimal zu begegnen. Nehmen Sie die Niger-Katastrophe, wo jede Woche hunderte, manchmal sogar tausende Menschen auf Grund der furchtbaren Dürre und der Heuschreckenplage sterben. Hier stellt sich das Problem der Bewässerung. Niger ist ein Sahel- und Saharaland von 1,1 Millionen Quadratkilometern, das im Süden auf einer Länge von 550 Kilometern vom Niger durchquert wird. Von der nigerischen Regierung gibt es seit zwölf Jahren einen Plan zur Bewässerung von 420.000 Hektar. Doch um dieses Projekt zu realisieren, fehlt das Geld. Wenn es realisiert werden könnte, wäre es möglich, auf diesen 420.000 Hektar drei Hirseernten pro Jahr zu erhalten. Damit wäre die Nahrungssicherheit für den aktuellen Bedarf sowie die Schaffung einer Reserve für Notfälle gewährleistet. Publik-Forum: Und wie bewerten Sie die Korruption, die besonders in afrikanischen Staaten als entscheidender Faktor für die Armut weiter Teile der Bevölkerung angesehen wird? Ziegler: Korruption ist zweifellos ein schweres und weit verbreitetes Übel in Afrika. Aber sie wird von vielen westlichen Großbanken und Konzernen zur Durchsetzung bestimmter politischer oder wirtschaftlicher Ziele nach Kräften gefördert, wenn es darum geht, Politiker »anzuleiten«. Hauptverantwortlich für den Fall in den Abgrund sind die Konzerne, die Afrika lediglich als einen »Beutekontinent« betrachten. Neben den weltweit operierenden 500 Großkonzernen sind nach der UNO-Statistik weitere 85.000 so genannte multinationale Gesellschaften tätig, die direkt mit der Ausbeutung der Rohstoffe Afrikas befasst sind. Unter den Schlägen von Nestlé, Unilever und anderer multinationaler Konzerne sind ganze Rohstoff-Märkte zusammengebrochen. Publik-Forum: Wie geschieht das? Ziegler: Die südäthiopischen Kaffeebauern haben ihre Existenzgrundlage verloren, weil der Preis für ein Pfund grüner Bohnen beim Produzenten, der 2001 noch 1,20 Dollar betrug, 2003 auf 30 Cents gesunken war. Damit lag der Preis weit unter den Herstellungskosten und den Lebenskosten einer Familie. Auf der Welt gibt es 25 Millionen Produzenten von Kaffeebohnen - in Brasilien, Kolumbien, Vietnam, Ruanda, Äthiopien - die meisten werden als Familienbetriebe geführt. Der Nestléchef für Landwirtschaft, Hans Joehr, erklärt, ohne mit der Wimper zu zucken: zehn Millionen Produzenten müssten aus dem Markt verschwinden. Was heißt das, »verschwinden«? Das heißt, zehn Millionen Männer, Frauen und Kinder würden um ihre ohnehin minimale Lebensgrundlage gebracht mit der Folge von dauerhafter Arbeitslosigkeit für die Erwachsenen, einem Ansteigen der Kinderprostitution und dem »stillen Hungertod« durch permanente Unterernährung. Nestlé als größter Nahrungsmittelkonzern der Welt hat fast 300.000 Mitarbeiter, ist in 81 Ländern auf fünf Kontinenten präsent, kontrolliert über 8000 Marken und erzielte 2004 einen Gewinn von 6,5 Milliarden Euro. Das war selbstverständlich nur möglich mittels einer Konzernpolitik, die vielerorts den ärmsten Bewohnern der Erde ihre Existenzgrundlage entzog oder sie in Abhängigkeit zwang. Publik-Forum: Was müsste vor diesem Hintergrund geschehen, um dem Hunger in der Welt wirksam zu begegnen? Ziegler: Vor allem müsste die Nahrungsmittelbörse von Chicago geschlossen werden. In den Wirtschaftsteilen der großen Zeitungen können Sie die Kursentwicklungen aller Nahrungsmittel der Welt von den verschiedensten Getreidearten über Reis bis zu den schwarzen Bohnen verfolgen. Diese Nahrungsmittel werden spekulativ, unter anderem via Termingeschäften, an der Börse gehandelt. Das muss unterbunden werden. Nahrungsmittel sind öffentliche Güter und keine Ware wie jede andere. Sie dürfen nicht privaten Spekulationen unterworfen werden. Vielmehr müssen ihre Preise international vertraglich festgesetzt werden. Publik-Forum: Warum ist der Weltmarkt für die Ernährung in armen Ländern so bedeutsam? Ziegler: In 37 Staaten Afrikas reicht die interne Ernte an Hirse, Reis und Getreide in den meisten Jahren nicht aus, um die nächste Ernte zu erreichen. Nehmen Sie zum Beispiel Sambia, dessen Grundnahrungsmittel Mais ist. Wenn der Mais-Preis spekulativ hoch ist, weil irgendeine multinationale Gesellschaft auf steigende Kurse spekuliert hat, dann hat die sambische Regierung nicht die materielle Möglichkeit, genügend Tonnenladungen Mais einzukaufen, und tausende von Kinder sterben den Hungertod. Publik-Forum: Welche Folgen hat die europäische Agrarpolitik? Ziegler: In Dakar, der Hauptstadt des größten westafrikanischen Landes, wird an den Marktständen portugiesisches, spanisches, französisches, italienisches Obst und Gemüse für weniger als ein Drittel des Preises angeboten, der für senegalesische Erzeugnisse gefordert wird, für die die einheimischen Bauern 16 Stunden am Tag unter brennender Sonne gearbeitet haben. Die Industrienationen haben 2004 rund 349 Milliarden Dollar an Produktions- und Exportsubventionen an ihre Bauern bezahlt - fast eine Milliarde Dollar pro Tag. Von den 52 Staaten Afrikas sind 41 fast reine Agrarstaaten. Deren Landwirtschaft wird durch das europäische Dumping radikal zerstört. Das müsste sofort gestoppt werden, damit die Landwirtschaften dieser Staaten sich autonom entwickeln und ihre Produzenten und Bevölkerungen ernähren können. Publik-Forum: Ist die Welt überbevölkert? Ziegler: Der World Food Report der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO informiert uns, dass die Weltlandwirtschaft beim heutigen Produktionsstand prob¡Elemlos zwölf Milliarden Menschen ernähren könnte, also das Doppelte der jetzt existierenden Menschheit. Das heißt, es gibt überhaupt keine Fatalität. Der Planet ist absolut nicht übervölkert. Publik-Forum: Würden Sie sagen, dass wir letztlich vor dem alten, bis heute ungelösten Problem der Verteilung stehen? Ziegler: In der Tat kommt dem Problem der Verteilung eine enorme Bedeutung zu. Das gilt nicht nur für Nahrungsmittel, sondern auch für Medikamente. Nach einer Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation befanden sich unter den 1393 neuen Medikamenten, die in den 25 Jahren von 1975 bis 2000 auf den Markt kamen, nur 16 gegen Tropenkrankheiten. Die Pharmaindustrie orientierte sich also in ihrer Forschung konsequent an der Kaufkraft ihrer Klientel. In der Praxis heißt das, dass drei Viertel der Menschheit von den Wohltaten der Forschung von vornherein ausgeschlossen sind. 50 Millionen Menschen wurden 2004 vom Denguefieber getötet - dagegen gibt es kein Medikament. Alle 30 Sekunden stirbt ein Kind an Malaria. Gro Harlem Brundtland, die ehemalige Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation, sagte einmal, es sei ein großes Unglück, dass die Malaria nicht in New York wüte. Publik-Forum: Mit welchen Folgen rechnen Sie, wenn die Problematik Hunger und Hungertod nicht einer Lösung zugeführt wird? Ziegler: Bei Franz Kafka findet sich der seltsame Satz: »Weit, weit weg von dir geschieht die Geschichte der Welt, die Weltgeschichte deiner Seele.« Das heißt, die Schande, die einem Menschen irgendwo auf der Welt angetan wird, die Verletzung oder Zerstörung seiner Menschlichkeit, ist zugleich die Verletzung oder Zerstörung der Menschlichkeit in mir. Es gibt kein Glück, für keinen unter uns, nicht einmal politische Stabilität, solange wir diese Verletzung und Zerstörung der Menschlichkeit zulassen. Natürlich sind die europäischen Kriegsflotten oder Armeen im Stande, die Festung Europa gegen die Skelette aus Afrika zu schützen, selbst wenn sie zu hunderttausenden an unsere Grenzen zu kommen versuchen. Europa kann sich ihrer mit Gewalt erwehren. Das wird jedoch in ganz kurzer Zeit unsere eigenen Werte innerhalb unserer Festung zerstören. Publik-Forum: Das heißt, die Bekämpfung des Hungers ist nicht nur ein moralisches Gebot, sondern liegt auch in unserem eigenen Interesse, um unseren Frieden und unsere politische Stabilität zu bewahren? Ziegler: Die Vereinigten Staaten haben bis jetzt über 250 Milliarden Dollar nur für ihr Irak-Abenteuer ausgegeben, während es doch politisch und moralisch geboten wäre, einen entschiedenen Krieg gegen den Hunger in der Welt zu führen. Das ändert natürlich nichts daran, dass es für keine Art von Terrorismus eine politische, ideologische oder religiöse Entschuldigung gibt. Aber um dem Individual- und Gruppenterror wirksam zu begegnen, bedarf es keiner Militärmaschinerie, keines Einsatzes von immer neuen Waffensystemen. Publik-Forum: Der große Aufklärer Erasmus von Rotterdam sagte einmal: Man kann den Frieden kaufen. Trifft das zu? Ziegler: Die Vereinten Nationen zeigen, wie das möglich wäre. Im ersten Stock ihres Gebäudes in New York, wo der Sicherheitsrat residiert, wird aufgelistet, wie viel es kosten würde, um die 36 Millionen aidsinfizierten Menschen mit entsprechenden Therapien zu versorgen, Impfkampagnen gegen die fünf größten Epidemien in der Dritten Welt durchzusetzen, die 22 Millionen Flüchtlinge in der Welt menschenwürdig zu versorgen, die Ausbreitung der Wüsten zu bekämpfen und die Biodiversität zu erhalten. All dies wäre schon mit einem Teil der weltweiten Rüstungsausgaben von derzeit rund 960 Milliarden US-Dollar finanzierbar. Publik-Forum: Sehen Sie die derzeitigen demokratischen und administrativen Strukturen des Westens für eine »Koalition gegen den Hunger« überhaupt als geeignet an? Ziegler: In einer Demokratie kann man eine Menge bewegen. Wenn ich mit meinem Wahlzettel, mit Briefen an Politiker und Zeitungsredaktionen, mit der Teilnahme an Demonstrationen, mit Vereinsbildungen, also mit den Mitteln der Demokratie, die mir durch das Grundgesetz zugesichert sind, immer und immer wieder meine Stimme des Protestes erhebe, dann ist das kein sinnloses oder ohnmächtiges Unterfangen, sondern wirkt im Sinne des bekannten Spruches »Steter Tropfen höhlt den Stein«. Publik-Forum: Wie können wir mit unserer Stimme die Weltwirtschaft beeinflussen? Ziegler: Nehmen Sie das Problem der Verschuldung. Der Weltwährungsfonds, der die Schuldknechtschaft der Länder der Dritten Welt verwaltet, wird von einem Gouverneursrat geleitet, in dem die Finanzminister der Industriestaaten das Sagen haben. Diese können wir zwingen, für dieses oder jenes Schuldenmoratorium zu stimmen, damit in diesem oder jenem Land dringend notwendige Reformen durchgeführt werden. Ich sage nicht, dass das einfach zu bewerkstelligen ist. Aber die Demokratie gibt uns allen die Möglichkeit, aufzustehen und unseren moralischen Imperativ zu formulieren. Publik-Forum: Nach den »Millenniumszielen zur Armutsbekämpfung« soll die Zahl der Hungernden bis 2015 halbiert und allen Kindern eine Grundbildung garantiert werden. Wie beurteilen Sie diese Ziele? Ziegler: Dass diese Ziele formuliert worden sind, betrachte ich schon als einen großen Fortschritt gegenüber der Zeit vor 20 Jahren, als der Hunger auf der weltpolitischen Ebene nicht einmal zur Sprache kam. Nach dem Philosophen Max Horkheimer gibt es eine doppelte Geschichte: Es gibt die Geschichte der tatsächlich existierenden Gerechtigkeit, die eine tragische Geschichte ist. Denn das Elend, die Ungerechtigkeit und die Unterdrückung der Menschen waren nie größer als heute. Aber es gibt auch die Geschichte unter der Geschichte: die Eschatologie. Das ist die Geschichte der vom Bewusstsein einforderbaren Rechte. Horkheimer nannte es das »vorgelagerte Bewusstsein«, das noch nicht konkrete alltägliche Politik geworden ist, aber eben dies einfordert. In dieser Richtung haben wir große Fortschritte erzielt. Publik-Forum: Aber wird das Ziel einer Halbierung des Hungers in der Welt bis 2015 erreicht werden können? Ziegler: Nach den gegenwärtigen Zahlen gehen wir sogar in die entgegengesetzte Richtung. 2004 waren 856 Millionen Menschen von schwerer permanenter Unterernährung betroffen, während es im Jahr 2003 noch 842 Millionen waren. Insofern sind die Ziele nicht realistisch. Sozialromantik, wie manche ihrer Kritiker leichtfertig behaupten, sind sie aber fürwahr auch nicht. Publik-Forum: Worauf setzen Sie Ihre größten Hoffnungen? Ziegler: Die neue planetarische Zivilgesellschaft mit der Attac-Bewegung, der Greenpeace-Bewegung und anderen Gruppierungen beweist mir, dass meine Hoffnung gut begründet ist. Die 300.000 weltweit agierenden Nichtregierungsorganisationen sind eine neue politische Macht, mit der die etablierten Parteien schon jetzt rechnen müssen. Sie mobilisieren viel tiefer und viel massiver als die traditionellen politischen Parteien oder die Gewerkschaften. Inzwischen haben sich mit großer Sachkenntnis und starkem Engagement eine ganze Reihe von Widerstandsfronten gegen den Raubtierkapitalismus etabliert, die alle vom moralischen Imperativ getragen werden. Adelbert Reif Jean Ziegler lehrte Soziologie an den Universitäten von Paris und Genf. Der 72-Jährige ist seit 2001 Sonderberichterstatter der UNO-Menschenrechtskommission für das Recht auf Nahrung. Sein Buch über »Das Imperium der Schande« provoziert derzeit Politik und Wirtschaft. Buchhinweis: Jean Ziegler. Das Imperium der Schande. Bertelsmann 2005. € 19,90 Quelle: http://www.publik-forum.de/f4-cms/tpl/pufo/op/artgrp/art/display.asp?cp=/pufo/ op89740/aktuelleausgabe/art5371/ =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Jun 10 01:16:53 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 10 Jun 2006 01:16:53 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 410 - RB 121 - Termine 6 - 9/2006 Message-ID: <6.2.5.6.0.20060610011541.033355f0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 410 - Rundbrief Nr. 121 - Veranstaltungstermine Juni - September 2006. Bad Ischl, 10.6.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Veranstaltungstermine Juni - Juli 2006 (Siehe auch Aussendung vom 30.5.06) ÖSTERREICH JUNI 2006 13.6. 19:00 WIEN (Zukunfts- und Kulturwerkstätte, Schönlaterng. 9): Podiumsdiskussion "GrenzRäume - Europa grenzenlos?!" Zur Ausstellung v. Karoline Mayer "_grenzRaum". 13.6. 22:30 WIEN (Volkstheater): Podiumsdiskussion zu Schillers Theaterstück "Die Räuber" - "streitBAR GELD ODER LEBEN" (zur Psychodynamik des Geldes). (Infos, Karten im Volkstheater, Tel. 01-52111-400, ticket @ volkstheater.at, www.volkstheater.at) 14.6. 18:00 WIEN (Kassensaal der Österr. Nationalbank, Otto Wagner-Pl. 3): Vranitzky-Kolloquium "Österreichs Wirtschaft auf der Kriechspur? Wachstums- und Wohlstandsentwicklung im EU-Vergleich". Mit Ferdinand Lacina, Dr. Erhard Fürst u.a. (Anmeldung bei: WIWIPOL, ARGE f. wiss. Wirtschaftspolitik, Maria Theresien-Str. 24/4, 1010 Wien, Tel.: 01/319 44 47, office @ wiwipol.at, www.wiwipol.at) 14.6. 19:00 SALZBURG (NAWI, Hellbrunnerstr. 34/ 3.St./ HS 436): Vortrag u. Film "Todesstreik und Isolation in türkischen Gefängnissen". Mit Sandra Bakutz. (Tayad Komitee Wien, tayadkomitee_wien @ hotmail.com) 15. - 17.6. GRAZ (Univ. Graz, Universitätspl. 3, HS, A, B, C, RESOWI): 3. Austrian Social Forum/ ASF. (Info: asf @ gmx.at , www.socialforum.at) 15.6. 11:00 (?) WIEN (Volkstheater): Politik-/Kulturmatinee "Europa: Mit Theater aus der Krise?" (Attac, IG AutorInnen, IG Kultur Österreich, Deuticke und Volkstheater) 17. - 18.6. WIEN (Caritas Karwan Haus, Blindeng. 44): Seminar des Österr. Versöhnungsbundes "Spiritualität und Friedensarbeit". Mit Diane Hendrick, Pete Hämmerle u. Dieter Kurz. (Anmeldung bis 12.6.: office @ versoehnungsbund.at) 19.6. 19:30 WIEN (Palais Ferstel, Strauchg. 4): Podiumsdiskussion "BUSH'S WAR" - The Erosion of Human and Citizen Rights in the Name of Fighting Terrorism. Mit David Dadge, Cindy Sheehan (USA), Alfred Gusenbauer, Lotte Leicht, Manfred Nowak (A) u.a. (Anmeldung erforderlich: Zukunfts- und Kulturwerkstätte, Tel. 01/804 65 01, post @ renner-institut.at) 20.6.18:00 WIEN (OIIP-Bibliothek, Operng. 20B): Vortrag u. Diskussion "Im Scheinwerferlicht des Kalten Krieges. Österreich und die Schweiz in der KSZE". (Info: 01/5811106, www.oiip.at) 20.6. 18:30 LINZ (Ursulinenhof, Konferenzsaal): Veranstaltung zum Weltflüchtlingstag "Für ein Leben in Hoffnung und Sicherheit". Mit Josef Ackerl, Josef Weidenholzer, Christoph Stock u.a. (Volkshilfe Flüchtlings- und MigrantInnenbetreuung 4020 Linz, Hessenpl. 11, Tel. 0732/770750) 20.6. 19.00 WIEN (Urania, Uraniastr. 1): Podiumsdiskussion "Stimmen für ein anderes Amerika" mit Cindy Sheehan (USA), Mary Beth Maxwell (USA), Peter Filzmaier (A) u.a. (Anmeldung - beschränkte Plätze: margarita.skalla @ oegb.at, Tel. 01-534 44/444) 20.6. 19:00 WIEN (Bruno Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Vortrag und Diskussion "Prekarität - die neue soziale Frage. An der Peripherie der Lohnarbeitsgesellschaft". Mit dem französischen Exklusionsforscher Robert Castel. (Anmeldung erforderlich: Tel.: 01-318 82 60/20, einladung.kreiskyforum @ kreisky.org) 21.6. 17.00 WIEN (ab Westbahnhof): Kundgebungen und andere gewaltfreie Proteste gegen den EU-USA-Gipfel und Präsident Bushs Teilnahme. Ab 12:00 Uhr: Politisches und kulturelles Programm im Votivpark (bei der Uni). (Info: www.stoppbush.at) 21.6. 19:00 Uhr WIEN (Depot, Breite Gasse 3): Buchpräsentation zu "Nord-Süd-Beziehungen". (Mattersburger Kreis, www.paulofreirezentrum.at) 21.6. 19:30 SALZBURG (ORF Publikumsstudio, Nonntaler Hauptstr.): Salzburger Zukunfts Dialoge "Die Kunst den Tiger zu reiten. Wirtschaft in globaler Verantwortung - anspruch und Wirklichkeit". Mit Gabriele Burgstaller, Franz Josef Radermacher u.a. (Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, Robert-Jungk-Pl. 1, 5020 Salzburg, Tel. 0662-873206, jungk-bibliothek @ salzburg.at, www.jungk-bibliothek.at) 21.6. GRAZ (ETC Graz, Schubertstr. 29/I): Vortrag und Diskussion "Die medialen Möglichkeiten einer NGO. Das Medienprojekt Guatemala". (Info: 0316-3228881) 22. - 23.6. SALZBURG (ARGEkultur, Josef-Preis-Allee 16/ Universität, Rudolfskai 42, HS 380): Forum zu Rolle und Perspektiven partizipativer Medien "Civilmedia Salzburg 06 Die Zivilgesellschaft und ihre Medien". (Verband Freier Radios u.a., Anmeldung: Radiofabrik Freier Rundfunk Salzburg, Eva Schmidhuber, Tel. 662-842961-24, e.schmidhuber @ radiofabrik.at, www.civilmedia.eu) 22. - 23.6. WIEN: International Conference "Sound Of Africa - EU-Africa Strategy A Way Out Of Poverty?" (Österr. EU-Plattform entwicklungspolitischer NGOs, Laudong. 40, 1080 Wien, Tel: 01-4055515-329, presidency @ eu-platform.at, www.richpoorworld.at) 23. 6. 16:00 WIEN (Jugendgästehaus Wien-Brigittenau): Konferenz der LINKEN (Aufruf ) "Es reicht! Alternativen zur politischen Krise in Österreich" (Info: Hermann Dworczak" dworczak @ hotmail.com) 23.6. 18:30 WIEN (Theseustempel/Volksgarten): Podiumsdiskussion zur FIAN-Blumenlabel-Kampagne "Ethik durch Rosen". Mit Ulrike Lunacek, Petra Bayr, Dieter Schrage, Margot Fassler u.a. (Anmeldung bei: FIAN Österreich, FLP Flower-Label-Programm, Laudong. 40, 1080 Wien, T 01-405 55 15-316, fian-oe @ oneworld.at) 23.6. 17:00 SALZBURG (Corso, Robert-Jungk-Bibliothek, Imbergstr. 2): 20 Jahre PLAGE-Geburtstag, Generalversammlung. 19:30: Festvortrag von Prof. Ernest Sternglass (Pittsburgh, USA): "Von den Atomtests bis Tschernobyl: Radioaktive Strahlung und Gesundheit". (PLAGE, Nonntaler Hauptstr. 86, 5020 Salzburg, Tel. 0662-643567, www.plage.cc) 23.6. 19:00 SALZBURG (ARGE Kultur, Josef-Preis-Allee 16): Fest zum Internationalen Flüchtlingstag. (Talk Together, Postf. 28, 5033 Salzburg, Talk_Together @ gmx.at) 24.6. 17:30 - 21:00 SALZBURG: ai-Seminar "Gastarbajteri. 40 Jahre Arbeitsmigration in Österreich". (Info u. Anmeldung: www.ai-academy.at) 26.6. 19.30 SALZBURG (Marionettentheater, Schwarzstr. 24): Diskussion "Kultur und Kunst als Impulsgeberinnen für Zukunftsfähigkeit?" mit Adolf Muschg, Dieter Kramer u. Kurt-Jürgen Maaß. (JBZ, Tel. 0662-873206) 27.6. 17:30 - 21:00 WIEN: ai-Seminar "Schnitt Ins Leben. Weibliche Genitalverstümmelung (FGM)" (Info u. Anmeldung: www.ai-academy.at) 30.6. - 2.7. WEISSENBACH/ Attersee (OÖ): Internationale Jugendkonferenz 2006 "Come in. Go FAIR: Welternährung und Fairer Handel". Ist Gentechnik ein Mittel gegen Hunger? Welche Rolle spielt die WTO in der internationalen Agrarpolitik? (Arge Weltläden, Österreich, Monika Vögel, monika.voegel @ weltlaeden.at, www.fairjobbing.net) JULI 2006 9. - 14.7. STADTSCHLAINING (Bgld.): Sommerakademie "Gute Medien - Böser Krieg?". Medien am schmalen Grat zwischen Cheerleadern des Militärs und Friedensjournalismus. (Österr. Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung/ ÖSFK, www.aspr.ac.at/sak2006.htm) 19. - 23.7. SCHREMS (Waldviertler Schuhwerkstatt, Niederschremserstr. 4, NÖ): 3. Attac-Sommerakademie "geMACHTe Räume - Konkurrieren verbindet?" Regionale Integration zwischen Wettbewerb und Solidarität. (Attac Österreich, Margaretenstr. 166/3/25, 1050 Wien, Tel. 01-5440010, presse @ attac.at, www.attac.at) 23. - 28.7. GRAZ (Universität Graz): Internat. Akademie für Konfliktlösung 2006 - COMPAIR Methoden im Dialog 2 - Fokus 2006: "Interkulturelle Konflikte". (Zentrum für Soziale Kompetenz, Universität Graz, Merang. 70/II, 8010 Graz, Tel.: 0316-380-3636, cscwww @ uni-graz.at, www.iicp.at/news/compair2006.htm) SEPTEMBER 2006 8.9. 16:00 (?) WIEN (Amerlinghaus): Vernetzungstreffen aller zum Grundeinkommen arbeitenden Initiativen und Einzelpersonen. (Infos: www.grundeinkommen.at/) 11. - 13.9. (23. - 25.10.) STROBL (Sbg.): Lehrgang "Netzkompetenz" Recherche, Zusammenarbeit, Publikation im Internet. Politische Aspekte des weltweiten Datennetzes. (BIfEb St. Wolfgang) 14. - 17.9. FELDKIRCH (Vbg.): Internat. Kongress "20 Jahre Leben mit Tschernobyl - Erfahrungen und Lehren für die Zukunft". (Strahlenbiolog. Institut der Ludwig-Maximilians-Universität, München, Tel. ++49,89-218075-833, lengfelder @ lrz.uni-muenchen.de) DEUTSCHLAND JUNI 2006 12. - 20.6. DEUTSCHLAND: Veranstaltungstour zu "20 Jahre Tschernobyl" mit Prof. Ernst Sternglass (Atomphysiker, USA). (Info: www.gaaa.org) 14. - 18.6. MÜNSTER: Aktionsakademie von Attac Deutschland zu Aktionsformen. (Info: handtmann @ attac.de, www.attac.de) 17. - 18.6. GRONAU: Gewaltfreie Aktionen "Direkte Aktion Gronau nirgendwo". Kein Krieg gegen den Iran - gegen die Doppelmoral. (Aktionsgruppe "nirgendwo @ abwesend.de", nirgendwo @ abwesend.de) 30.6. - 2.7. HEPPENHEIM: 6. Robert-Jungk-Seminar 2006. "In Zukunft - wohin? Fortschritt im Spagat". Mit Titus Möllenbeck u. Norbert R. Müllert. In Kooperation mit dem "Verein für demokratische Zukunftsgestaltung - ZUKUNFTSWERKSTÄTTEN. (Haus am Maiberg, Ernst-Ludwig-Str. 19, D-64646 Heppenheim, Tel. 06252-930612, e-mail: t.moellenbeck @ haus-am-maiberg.de, www.haus-am-maiberg.de) JULI 2006 14. - 16.7. HEPPENHEIM: Auftakt einer Moderatorenausbildung "Zukunft gestalten. Zukunftswerkstatt verstehen und einleiten". Mit Titus Möllenbeck, Norbert R. Müllert u.a. (Haus am Maiberg, t.moellenbeck @ haus-am-maiberg.de, www.haus-am-maiberg.de) 23. - 27.7. PADERBORN (Schloss Eringerfeld): War Resisters' International Conference "Gewaltfreiheit globalisieren - Globalising Nonviolence". (WIR, 5 Caledonian Road, London N1 9DX, GB, Tel. +44-20-72784040, registration @ globalisingnonviolence.org, www.globalisingnonviolence.org) 28. - 30.7. .....(?): Öffentliche Freiwillige Feldbefreiung. Agro-Gentechnik stoppen. (Gendreck weg, Postf. 41, D-72101 Rottenburg, Tel. 0176-52096213, aktion @ gendreck-weg.de, www.gendreck-weg.de, Ortsangabe auf der Homepage) AUGUST 2006 7. - 13.8. bei MAINZ: 14.Interspirituelles ÖKODORF-Festival - Begegnung von Gemeinschaften, Gründungsinitiativen und Gemeinschaftssuchenden. (ÖKODORF, T.07764-933999, oekodorf @ gemeinschaften.de, www.gemeinschaften.de) SEPTEMBER 2006 12.9. 10:00 - 19:00 BONN: Symposium "Erneuerbare Energien zur Armutsbekämpfung". (Forum Umwelt & Entwicklung, Tel. 0228-359704, info @ forumue.de) INTERNATIONAL JUNI 2006 15.6. FRANCE and EUROPE: Day of action against the EPR Reactor. Opening day of the Public Inquiry on the proposed construction of the EPR facility. (Infos: Reseau "Sortir du Nucleaire", 9 rue Dumenge, F-69004 Lyon cedex, www.sortirdunucleaire.fr) 22. - 24.6. MADRID (Rivas Vaciamadrid, E): 2nd Migrations World Social Forum, Spain. (CEAR - Comisión Española de Ayuda al Refugiado, Tel. ++34-915980535, www.migrationsworldsocialforum.org, www.cear.es) 23. - 28.6. VANCOUVER (CDN): World Peace Forum 2006. (World Peace Forum 2006, 550 West 6th Avenue, Suite 420, Vancouver, BC Canada V5Z 1A1, admin @ worldpeaceforum.ca, www.worldpeaceforum.ca) JULI 2006 14.7. WELTWEIT: Aktionstag gegen die G8-Treffen. Vor dem Beginn des G8 Gipfels in St. Petersburg (Russland) mit den Kernthemen Energiesicherheit, Bildung, AIDS und Gesundheitspolitik. (Infos u.a.: http://g8-2006.plentyfact.net, http://gipfelsoli.org) 14.7. - 2.9. PARIS - MOSKAU: Europäische Friedensradfahrt Paris - Moskau. (Bike for Peace, bike4peace @ web.de, www.bike-for-peace.de) 27. ­ 28.7. GENEVA: Conferences and protest activities of social movements in occasion of a WTO-General Council to conclude the Doha-round. (Info: www.ourworldisnotforsale.org) AUGUST 2006 13. - 20.8. DORDOGNE (South-west France): International anti-nuclear summer gathering. ('Réseau Sortir du Nucléaire', André Larivière, Nérol, F-4344O Champagnac le Vieux, Tel: ++33-47176340, andre.lariviere @ sortirdunucleaire.fr, www. sortirdunucleaire.org) 15. - 28.8. AUCH (Gers, S-W, F): Université d'été des Alternatifs. (Info: www.alternatifs.org) 19.8. - 3.9. .... (FRANKREICH): European Gathering of Peoples Global Action. (Infos: www.pgaconference.org, http://stamp.poivron.org, www.agp.org) 25. - 28.8. HAMILTON (McMaster University, Ontario, CDN): International Conference "Lessons Before & Since Chernobyl--21st Low Level Radiation & Health Conference 1985-2006". (Infos: NIRS, www.nirs.org, www.geocities.com/lorad_2) SEPTEMBER 2006 3. - 8.9. SOLTA ISLAND (Solar Academy, Kroatien): European Sustainable Energy Seminar. (INFORSE-Europe, G. Kirkevej 82, DK-8530 Hjortshoj, ove @ inforse.org, www.inforse.org/europe; Green Action, Zagreb, www.zelena-akcija.hr) 28.9. - 1.10. BRUSSEL (Le Chant d'Oiseau, B): Seminar "Strategies of the social movements against imperialism, war, neoliberalism and patriarchy". (Infos: sri @ mst.org.br (Geraldo), gustavo_codas @ yahoo.com (Gustavo), tipitapa @ wanadoo.es (Josu) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Jun 10 01:15:29 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 10 Jun 2006 01:15:29 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 409 - RB 121 - Umweltzerstoerung in LA u. Salzburg Message-ID: <6.2.5.6.0.20060610011528.033245f0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 409 - Rundbrief Nr. 121 - Matthias Reichl: Landraub in Brasilien für Taschentücher; Argentinien - Uruguay: Widerstand gegen Zellstoff-Multis; Goldabbau im Gletschergebiet von Chile; "Red-Bull-Spektakel" in Salzburg Bad Ischl, 10.6.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Landraub in Brasilien für Taschentücher Brasilianische Indianer und deutsche ROBIN WOOD-AktivistInnen protestieren vor dem deutschen Tempo-Werk und auch beim Alternativengipfel in Wien mit ihrem Transparent "Wir haben die Nase voll! Stoppt Landraub und Umweltzerstörung für Tempo". Sie machten damit die Landkonflikte in Brasilien und Argentinien mit Indianern, Landlosen und Quilombolas (Afrobrasilianern) öffentlich. Mit dabei waren auch ein Tupinikim- und ein Guarani-Indianer aus Brasilien. Sie protestieren dagegen, dass der Zellstoffkonzern Aracruz ihnen 11.000 Hektar Land im Bundesstaat Espirito Santo weggenommen hat, um dort Eukalyptus-Monokulturen anzulegen. Nach Recherchen von ROBIN WOOD landet der Aracruz-Zellstoff in Form von Tempo-Taschentüchern sowie als Charmin- und bess-WC-Papier auch auf dem europäischen Markt. Hersteller dieser Produkte ist der multinationale Konzern Procter&Gamble. Aracruz, der weltweit größte Produzent von gebleichtem Zellstoff, hat in Brasilien großflächig Küstenregenwald (Mata Atlantica) gerodet, um dort Eukalyptus-Monokulturen anzulegen. Nach eigenen Angaben besitzt der Konzern inzwischen 247.000 Hektar Eukalyptus-Plantagen. Während der brasilianischen Militärdiktatur hatte der Konzern die Ureinwohner von ihrem angestammten Land vertrieben, um seine Plantagen auszuweiten. Bis heute weigert sich Aracruz mit Gewalt und juristischen Tricks, den Tupinikim und Guarani 11.000 Hektar ihres Landes in Espirito Santo zurückzugeben. Die Indianerbehörde FUNAI hat inzwischen bestätigt, dass den Indianern das Land rechtmäßig zusteht. Im Januar des Jahres eskalierte der Konflikt. Bewaffnete Einheiten stürmten in Kooperation mit Aracruz die Indianerdörfer Corrego do Ouro und Alho de Agua, feuerten mit Gummigeschossen, jagten die Flüchtenden mit Hubschraubern und zerstörten ihre Dörfer. "Die Menschen in Europa sollen erfahren, dass wir Tupinikim und Guarani für die Rohstoffe von Tempo brutal vertrieben werden", sagt Tupinikim Paulo Henrique Vicente de Olivira, Koordinator von Brasiliens zweitgrößter Indigenen-Organisation APOINME, dem bei dem Überfall im Januar ein Arm gebrochen wurde. "Procter&Gamble ist mitschuldig daran, dass uns Aracruz das Land genommen, unsere Wälder dem Erdboden gleich gemacht und unsere Flüsse mit Chemikalien vergiftet hat", sagt Wera Kwaray, Häuptling des Guarani-Dorfes Boa Esperanza. "Aracruz zerstört unsere Kultur." Obwohl ROBIN WOOD Procter&Gamble über den Landraub und Umweltsünden von Aracruz ausführlich informiert hat, weigert sich der Konzern, seine Geschäftsbeziehungen zu Aracruz auf Eis zu legen. Nicht einmal zu Gesprächen mit Vertretern der Indianer war der Konzern bislang bereit. Auch sonst wird Procter&Gamble seiner ökologischen Verantwortung nicht gerecht. So hat P&G - im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten - für den privaten Konsum nicht einmal Recyclingpapier-Produkte im Angebot. Weitere Infos: www.robinwood.de/tempo ------------------------------------------------------------------------------- Argentinien - Uruguay: Widerstand gegen Zellstoff-Multis Auf vielen Titelseiten der österreichischen und internationalen Zeitungen war sie zu sehen: die argentinische Sambatänzerin und Greepeace-Aktivistin Evangelina Carrozzo stiehlt den EU-Granden bei dem EU-LA-Karibik-Gipfel in Wien die Show und liest ihnen die Leviten (gegen Eukalyptuspflanzungen und Zellulosefabriken in der uruguayischen Nachbarprovinz)! Ihre argentinischen Landsleute aus dem Grenzort Gualeguaychú blockierten von Anfang Februar bis Anfang Mai 2006 die Brücke über den Grenzfluss um ein gigantisches Projekt im uruguayischen Fray Bentos zu verhindern. Schon vor einem Jahr hatten sich 40.000 Menschen zu einer "Umarmung des Flusses" versammelt. Stein des Anstoßes sind zwei Zellulosefabriken der transnationalen Konzerne Ence aus Spanien und Botnia aus Finnland, die Ende 2007 die Arbeit aufnehmen sollen. Zusammen wären sie der weltweit größte Komplex dieser Art - mit zunächst 1,5 Mio. Tonnen Zellstoff. (30% sollen nach China, 10% nach Nordamerika und der Rest nach Europa exportiert werden.) Zu den Baukosten von 1,8 Mrd. Dollar wollte die Weltbank 400 Mio. beisteuern, zögert aber nach den Protesten. Dem finnischen Botnia-Konzern gehören u.a. auch die Papierfabriken in Hallein und Steyrermühl. Die Maschinenfabrik Andritz liefert über ihr finnisches Tochterunternehmen für 200 Mio. Euro die Prozessausrüstungen und Systeme. Deswegen hat auch das "Permanente Tribunal der Völker" beim Alternativengipfel im Mai in Wien u.a. gegen die Firma Andritz Anklage erhoben. Der argentinische Präsident Kirchner schließt sich unter Druck der Bürgerproteste der Kritik an und will den Internationalen Gerichtshof in Den Haag einschalten. Sein uruguayischer Kollege Vázquez bleibt uneinsichtig, droht auch das Handelsbündnis Mercosur mit einem bilateralen Abkommen mit der USA zu tauschen. Quellen: Der ausführliche Bericht von Gerhard Dilger "Der Papierkrieg" aus: "Neues Deutschland", 22.5.2006 u. im "Südwind-Magazin", Nr. 7, Juni 2006, www.suedwind-magazin.at. http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelina_Carrozzo www.foei.org/cyberaction/botnia.php www.corpwatch.org/article.php?id=13111 Red.: Matthias Reichl ---------------------------------------------------------------------------- Goldabbau im Gletschergebiet von Chile 2 Flüsse aus 3 Gletschern im Tal San Felice in der Anden-Region Atacama an der Grenze zwischen Chile und Argentinien. Sie geben den indigenen Bauerngemeinschaften der Diaguita ihre gesunde Lebensgrundlage, ohne Arbeitslosigkeit. Doch nicht mehr lange. Denn mit dem Projekt PASCUA LAMA will ein multinationales Unternehmen, an der auch George Bush Senior beteiligt ist, wertvolle Mineralien sowie Gold und Silber abbauen. Die darüberliegenden Gletscher sollen mit riesigen Löchern durchbohrt und damit zerstört werden. Eines soll mit dem Abraummaterial aufgefüllt werden. Zusätzlich werden die Flüsse mit Zyanid und Schwefelsäure aus der Mineralaufbereitung vergiftet. Die gewonnen Edelmetalle wandern in den Export und den indigenen Bauern bleibt nichts als eine zerstörte Umwelt. Die chilenische Regierung hat den Beginn für heuer schon genehmigt. Einstweilen haben die Bauern einen Aufschub der Exekution erreicht. Internationale Proteste an die chilenische Regierung wollen das Wahnsinnsprojekt im letzten Moment stoppen. Sendet Unterstützungen an: noapascualama @ yahoo.ca Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Pascua-Lama www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Chile/gold.html www.miningwatch.ca/index.php?/Chile_en/Pascua_Lama_Action Red.: Matthias Reichl --------------------------------------------------------------------------------------- "Red-Bull-Spektakel" in Salzburg Im Stadtzentrum von Salzburg, 25.6.06 (am Christi-Himmelfahrts-Tag) brausen lärmend Tiefflieger über die Altstadt - und einer unter dem Mozartsteg durch. Oldtimer-Autos rattern an Krankenhäusern vorbei, eines kommt vom Weg ab und verletzt einige Kinder. Das berichtet eine Presseaussendung der "Bürgerliste". Die Jubelberichte über das riskante und umweltbelastende "Red Bull"-Spektakel zeigen, dass gewisse Kreise, die solche Spektakel genehmigen und bejubeln, nicht lernfähig sind. Offenbar sind sie, direkt oder indirekt, von einer Droge abhängig, die als ein Nebenprodukt des Aufputschmittels "Red Bull" von dessen Produzenten gezielt verteilt wird - Finanzspritzen durch Sponsering und anderen Unterstützungen. Seit Jahrhunderten finanzierten sich mit ähnlichen Mitteln herrschende Kreise ihre exzessiven Feste und Inszenierungen ihrer Macht. Für ihre Untertanen blieben die Brosamen "Brot und Spiele" - als bewusstseinsverengende Betäubungsdroge für Hirn und Gemüt. Dies ist nur ein Beispiel unter vielen, das die fatalen Auswirkungen neoliberaler Konzernpolitik im globalen Maßstab deutlich macht. Schon vor fast 3 Jahren wurde ein ähnliches Event auf dem Salzburger Flughafen inszeniert. In einem Leserbrief kritisierte ich damals: Unfreiwillige Augen- und Ohrenzeugen des Monsterspektakels der Red-Bull-Show am Salzburger Flughafen bekräftigten in ihren Anrufen bei mir empört ihre Betroffenheit durch diese Lärm- und Abgasorgie. Und das in einer höchst sensiblen ökologischen Situation, in der anderswo Verkehrs- und andere Beschränkungen angeordnet werden. Zudem ist der Finanzaufwand für dieses Event angesichts der prekären ökonomisch-sozialen Situation vieler Österreicher - und erst recht von Bewohnern der Armutsregionen - obszön und nicht vertretbar. Auch wenn sich der Red-Bull-Boss angeblich durch mildtätige Spenden einige soziale Feigenblätter eingekauft hat... Als mögliche Warnung an die eventbesessenen (Mit-) Beteiligten wäre eine Ankündigung durch möglichst viele Konsumenten und Wähler angemessen, diesen unseren Protest auch durch unsere (Konsum-) Entscheidungen zu demonstrieren. Bei Red Bull fällt's mir leicht, weil - nicht nur - mir vor diesem Chemiecoktail schon immer grauste! Ähnliches gilt auch für die dafür mitverantwortlichen Politiker. Matthias Reichl =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Jun 10 11:20:11 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 10 Jun 2006 11:20:11 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 411 - RB 121 - Bildung, Italien, Palaestina Message-ID: <6.2.5.6.0.20060610111840.02b7b7a0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 411 - Rundbrief Nr. 121 - 50 Jahre Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang/ Strobl, Probleme von Basisorganisationen; Heidi Giuliani und Franca Rame - Zwei engagierte Frauen neu im italienischen Parlament; Blockade und Aushungern des palästinensischen Volkes, Protestbrief an die österreichische Außenministerin, Physicians for Human Rights-Israel: Call for Donations to Aid Palestinian Hospitals. Bad Ischl, 10.6.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== 50 Jahre Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang/ Strobl Seit etwa 30 Jahren beteiligen wir uns im Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang/ Strobl immer wieder an Seminaren und arbeiten mit einigen aus ihrem Team zusammen. Dabei haben wir auch viel über die Probleme von Organisationen erfahren, die in ihrer Arbeit von öffentlichen, staatlichen Geldern abhängig sind. Die zunehmenden Kürzungen von Fördergeldern zwingen sie zunehmend, ihren Mitarbeiterstab und ihre Projekte zu reduzieren. Mit der wachsenden Arbeitsbelastung - auch bei dem mühsamen Fundraising - bleibt immer weniger Zeit für die Teilnahme an Seminaren und anderen Weiterbildungsangeboten. Dabei ist gerade der Erfahrungsaustausch und das gemeinsame Entwickeln von Strategien wichtiger denn je. Das für Mai geplante Seminar "Freiräume: Lernen und Partizipation: Räume erobern, gestalten und verlassen" musste aus diesen Gründen leider auf den Herbst verschoben werden. (BIfEB, 5350 Strobl, Bürgelstein, Tel. 06137-6621-0, www.bifeb.at) M. R. ---------------------------------------------------------------------- Zwei engagierte Frauen neu im italienischen Parlament Heidi Giuliani, Carlo Giulianis Mutter, der im September 2001 in Genua bei den Protesten gegen den G8-Gipfel von einem Polizisten erschossen wurde. Sie kämpfte für die Aufklärung der Untat an ihrem Sohn und der Gewalttaten gegen andere Globalisierungsgegner und kandidierte für die Linksdemokraten. Franca Rame, Autorin von Theaterstücken, vertritt die Partei "Italien der Werte" um den juristischen Ex-Ermittler Di Pietro (www.francarame.it). Mit ihrem Mann Dario Fo ist sie nicht nur auf der Bühne mit scharfer Kritik an der italienischen Gesellschaft und Politik aufgetreten. Beide haben sich auch durch ihre vehementen Attacken auf Berlusconi eine Reihe von Gerichtsverfahren eingehandelt. Dario Fo kandidierte als linker Kandidat bei der Bürgermeisterwahl in Mailand Beide Frauen haben sich Prodis Mitte-Links-Allianz "Ulivo" angeschlossen. Berlusconi und seine "Rechte" haben ihre Niederlage noch immer nicht verkraftet und schwören unerbittliche Opposition. M.R. ---------------------------------------------------------------------- Blockade und Aushungern des palästinensischen Volkes In einem ersten Bericht aus Israel über die Paralldemonstrationen in Tel-Aviv (Israel) und Ramallah (Palästina) am 3.6.2006 wird die enge Verbundenheit der beteiligten Friedensbewegungen und unterstützender Organisationen deutlich. Ihre Kritik an der lebensbedrohlichen Blockade- und Besatzungspolitik der israelischen Regierung hat sich speziell auch an den neuen Verteidigungsminister Amir Peretz - Vorsitzender der Arbeitspartei - gerichtet. Er folge seinem Vorgänger auf dem Pfad des Tötens, der Zerstörung, Unterdrückung und Kriegsverbrechen. Provoziert durch diese politischen Entwicklungen haben Friedensbewegte zu einer weltweiten Protestkampagne aufgerufen - in Österreich sind dies u.a. die "Frauen in Schwarz, Wien". M.R. -------------------------------------------------------------------- Protestbrief an Dr. Ursula Plassnik, Außenministerin Österreichs, Ballhauspl. 2, 1014 Wien: Wir unterstützen mit unserem Protest die israelische Friedensbewegung bei ihrem Protest gegen den Boykott der gewählten palästinensischen Regierung (coalition of women for peace, gush shalom, ta'ayush, hadash, balad, icahd, aic, Coalition of students, artists without walls, bat shalom, banki, yesh gvul) Am 3. Juni haben sich israelische Friedensgruppen zu einer Demonstration in Tel Aviv versammelt, auf der u.a. die ehemalige israelische Ministerin Shulamit Aloni sprach. Gleichzeitig fand eine Demonstration in Ramallah mit palästinensischen Politikern statt um ihre Verbundenheit mit der Tel Aviv Demonstration auszudrücken. Wir unterstützen mit unserem Protest israelische und palästinensische Friedensgruppen gegen die Blockade und Aushungerung des palästinensischen Volkes, an der sich unsere Regierung und fast alle Politiker beteiligen. Wir sind für Verhandlungen ohne Vorbedingungen und gegen die Besatzung. Wir fordern die österreichische Außenministerin auf, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, die sofortige Beendigung der Blockade gegen die palästinensische Bevölkerung und seine Regierung zu veranlassen, und somit den Ausbruch einer humanitären Katastrophe in den besetzten palästinensischen Gebieten zu verhindern. Name und Adresse, Unterschrift Die Initiative "Frauen in Schwarz, Wien" wird die gesammelten Briefe dem Büro der Außenministerin persönlich übergeben. Briefe bitte bis 13.6.06 senden an: Paula Abrams-Hourani, Kirchengasse 24/19, 1070 Wien, (Weitere Infos: www.fraueninschwarz.at, www.nahostfriede.at) Call for Donations to Aid Palestinian Hospitals The financial crisis affecting the Palestinian Authority (PA) due to the stoppage of international aid and the freezing of the tax revenue by the state of Israel, has had a grave impact on the Palestinian population in the occupied territories and has led to an acute shortage of basic needs, such as medicines and food. A number of Palestinian hospitals in the West Bank and Gaza Strip have asked us at Physicians for Human Rights-Israel to assist them in acquiring a number of medicines and medical equipment needed for the daily functions of the hospitals. During visits we have conducted to several hospitals we witnessed the harsh reality of a scarcity of life saving medicines and medical equipment to be used in the operating rooms. Physicians for Human Rights-Israel, together with several Israeli peace and human rights groups, began a campaign to raise funds in order to aid the Palestinian areas that were hardest hit as a result of the financial crisis, and to provide, as best we can, some of the urgent medical needs of the Palestinian hospitals, with whom we have been in contact for many years. Additionally, we are handling individual cases of patients from the occupied territories who have not received permits needed to enter Israel for urgent treatment, or patients that the PA is not paying for their treatment, due to the financial crisis. This activity also involves legal costs. Physicians for Human Rights-Israel feels obligated to support our colleagues working in the Palestinian health system, who in this difficult time are doing all they can in order to grant the best medical service to the Palestinian population, and to aid patients and medical teams who are carrying the burden of this difficult crisis. We turn to you with this urgent appeal asking that you donate to this activity according to your ability. In light of the urgency of the matter, we ask that those who are able to donate contact us as soon as possible, so that we can begin to transfer the aid immediately. Physicians for Human Rights-Israel plans on organizing shipments within the upcoming days. We kindly request that you pass this message on to others, with the hope that they will answer our request and join us in this aid mission. For more information regarding the crisis in the occupied territories: Ibrahim Habib, Fieldwork Director, +972-54-7577696 Shabtai Gold, Public Outreach, +972-54-4860630 More information about the crisis is available on our website: www.phr.org.il How to donate: All of Physicians for Human Rights-Israel's activities are supported by donations from individuals and organizations. Inside Israel, donations to the organization are recognized as tax deductible. From outside Israel, tax deductible donations can be made through the New Israel Fund. For more information regarding donations please contact: Daniel Hasson, +972-3-687-3718 mail at phr.org.il www.phr.org.il =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Jun 10 21:36:06 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 10 Jun 2006 21:36:06 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 412 - RB 121 - Oesterr. Sozialforum; SOS ORF Message-ID: <6.2.5.6.0.20060610213447.02b25ca0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 412 - Rundbrief Nr. 121 - Österreichisches Sozialforum III (ASF) in Graz vom 15. bis 17. Juni 2006; Appell "SOS ORF"; Buchtipp: Der Auftrag - Öffentlich-rechtlicher Rundfunk -Positionen Perspektiven Plädoyers. Bad Ischl, 10.6.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Österreichisches Sozialforum III in Graz vom 15. bis 17. Juni 2006 Warum ASF? Heute - wie vor vier Jahren - droht der neoliberale Umbau der kapitalistischen Gesellschaften soziale Errungenschaften, Frauenrechte, demokratische Freiheiten, Umweltschutz und kulturelle Werte zu zerstören. Als Teil der neoliberalen Globalisierung, durch die die Bevölkerungen der ganzen Welt dem Diktat transnationaler Konzerne, den internationalen Finanzinstitutionen wie WTO, Weltbank oder IWF, sowie dem blinden Wirken der Finanzmärkte unterworfen ist, werden auch in Österreich Sozialabbau, Zerstörung von Arbeitsplätzen, Prekarisierung, Privatisierung und Verwandlung öffentlicher Dienstleistungen in marktgängige Waren beschleunigt. Die neoliberale Politik lässt die Gräben zwischen reichen und armen Ländern ebenso größer werden wie jene innerhalb der reichen Länder. Wir widersetzen uns dieser Entwicklung, die ein Prozess der Zerstörung des Sozialen und der Solidaritäten ist. Die Sozialforen in Österreich, in Europa und die Weltsozialforen schaffen einerseits einen Raum, in dem über Einschätzungen diskutiert und gemeinsame Aktionen geplant werden, wie unsere Teilnahme an den weltweiten Friedenskundgebungen gegen den Krieg der USA im Irak. Andererseits hält es auch einen nun seit Jahren anhaltenden Prozess des Austauschs von Ideen und der Verwirklichung gemeinsamer Projekte in Gang... Aufruf (Volltext und Programm: www.socialforum.at) ----------------------------------------------------------------------- SOS ORF Der ORF hat zwei brennende Probleme: das Niveau des Programms sinkt und der politische Druck steigt. Beides schadet dem ORF sehr. Daher muss der ORF daran erinnert werden, dass nur die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags die Gebühren rechtfertigt, und die Regierung muss daran erinnert werden, dass ihr der ORF nicht gehört. Der ORF braucht mehr Luft. Parteien- und Regierungseinfluss hat es immer gegeben, aber so dicht und rücksichtslos wie in den letzten Jahren war es noch nie. Kritischer Journalismus muss von den MitarbeiterInnen und Mitarbeitern mühsam erkämpft werden. Qualitätsprogramme werden in die Nacht geschoben, im Hauptabendprogramm werden immer häufiger kommerzielle Sender kopiert. Wir fordern daher: Ein intelligentes Programm, das den Namen öffentlich-rechtlich verdient, auch im Hauptabend. Eine Umstrukturierung der Fernsehinformation, die im kreativen Wettbewerb Vielfalt und Ausgewogenheit der Berichterstattung ermöglicht statt behindert. Einen unabhängigen und kompetenten Aufsichtsrat, der keine Parteiaufträge entgegennimmt. Ein öffentliches Hearing für die Position der Generaldirektor/in, der Infodirektor/in, der Programmdirektor/in, um qualifizierten Kandidat/innen eine faire Chance zu geben. Unsere Initiative hat drei Ziele: Das Programm muss wieder öffentlich-rechtliche Qualitätsansprüche erfüllen. muss endlich aufhören. Dies erfordert die Wahl einer ORF-Führung, die diese politische Unabhängigkeit verkörpert. Wir ersuchen um Ihre Unterschrift. Die Zeit ist reif. Die Möglichkeit zur Unterstützung - bisher sind es 50.000 (Stand 10.6.06) - findet ihr auf der Homepage www.sos-orf.at Buchtipp: Der Auftrag - Öffentlich-rechtlicher Rundfunk -Positionen Perspektiven Plädoyers. Beiträge von: Friedrich Achleitner, Emil Breisach, Trautl Brandstaller, Barbara Coudenhove-Kalergi, Johanna Dohnal, Alexander Giese, Peter Huemer, Herbert Krejci, Kurt Langbein, Wolfgang R. Langenbucher, Freda Meissner-Blau, Heinrich Neisser, Alfred Payrleitner, Peter Pawlowsky, Anton Pelinka, Doron Rabinovic, Anneliese Rohrer, Heide Schmidt, Franz Schuh, Paul Schulmeister, Armin Thurnher, Klaus Woltron u.v.a. 2006, Sonderzahl Verlag, € 16,- Hat der Kultur- und Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Anstalten eine Chance gegenüber dem Quotenrausch der privaten Anstalten? Kann sich öffentlich-rechtlicher Rundfunk aus der Umklammerung der Politik befreien? Der ORF trägt hohe Mitverantwortung für den gesellschaftlichen Diskurs, für das Niveau der öffentlichen Auseinandersetzung und damit für das geistige Klima im Land: Denn er vermittelt Inhalte, die bewusstseinsbildend sind. In diesem Sinne ist der Zustand des ORF eine Demokratiefrage. Der Auftrag: Das bedeutet, dass der öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Österreich von Gesetzes wegen nicht nur die gesamte Bevölkerung mit Programmen zu versorgen, sondern mit diesen auch Bildung und Information, Kultur und Unterhaltung zu transportieren hat. Wohlausgewogen und selbstverständlich unabhängig von (partei-)politischer Einflussnahme. Das ist klar und deutlich die Praxis sieht trotzdem anders aus. Denn die Erfahrung hat gelehrt, dass der Respekt der Regierenden vor der Unabhängigkeit des ORF traditionell gegen Null tendiert. Thematisch umfassen die Beiträge dieses Buches die zentralen Herausforderungen und Fragen, mit denen sich öffentlich-rechtlicher Rundfunk in Österreich wie in ganz Europa konfrontiert sieht: • Wird es den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gelingen, sich in Konkurrenz mit den privaten, kommerziellen Unternehmen mit einem eigenständigen und unverwechselbaren Profil zu behaupten? • Kann sich gebührenfinanziertes Radio und Fernsehen aus der Umklammerung der Politik befreien? =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Jun 10 22:50:25 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 10 Jun 2006 22:50:25 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 413 - RB 121 - Red-Bull-Spektakel ergaenzt. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060610224424.02b34110@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 413 - Rundbrief Nr. 121 - Matthias Reichl: "Red-Bull-Spektakel" in Salzburg. Korrektur und Ergänzung zum Info 409 "Umweltzerstoerung in LA u. Salzburg". Bad Ischl, 10.6.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Bitte entschuldigt meinen Fehler im Info 409 "Umweltzerstoerung in LA u. Salzburg": Eine Korrektur im Text "Red-Bull-Spektakel" in Salzburg - Datum in der ersten Zeile auf "25.5.2006" - und ein ergänzender Absatz in der Mitte und im Anhang ist erforderlich. Der korrigierte und ergänzte Text folgt: M.R. "Red-Bull-Spektakel" in Salzburg Im Stadtzentrum von Salzburg, 25.5.06 (am Christi-Himmelfahrts-Tag) brausen lärmend Tiefflieger über die Altstadt - und einer unter dem Mozartsteg durch. Oldtimer-Autos rattern an Krankenhäusern vorbei, eines kommt vom Weg ab und verletzt einige Kinder. Das berichtet eine Presseaussendung der "Bürgerliste". Die Jubelberichte über das riskante und umweltbelastende "Red Bull"-Spektakel zeigen, dass gewisse Kreise, die solche Spektakel genehmigen und bejubeln, nicht lernfähig sind. Offenbar sind sie, direkt oder indirekt, von einer Droge abhängig, die als ein Nebenprodukt des Aufputschmittels "Red Bull" von dessen Produzenten gezielt verteilt wird - Finanzspritzen durch Sponsering und anderen Unterstützungen. Seit Jahrhunderten finanzierten sich mit ähnlichen Mitteln herrschende Kreise ihre exzessiven Feste und Inszenierungen ihrer Macht. Für ihre Untertanen blieben die Brosamen "Brot und Spiele" - als bewusstseinsverengende Betäubungsdroge für Hirn und Gemüt. Dies ist nur ein Beispiel unter vielen, das die fatalen Auswirkungen neoliberaler Konzernpolitik im globalen Maßstab deutlich macht. Die Red Bull-Produzenten bemühen sich derzeit mit verstärktem Lobbying bei der EU ein Verbot zu verhindern und statt dessen den EU-weiten Verkauf zu erzwingen. Schon 2004 hatte der Europ. Gerichtshof (EUGH) entschieden, dass das Verkaufsverbot in Frankreich rechtmäßig ist (Ein Sieg von "Red Wine" gegen "Red Bull"!) Auch in Dänemark, Finnland, Norwegen darf es nicht als normales Genussmittel verkauft werden. (Mehr dazu im ausführlichen Wikipedia-Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Red_Bull, Stand: 10.6.2006 - Auszüge siehe unten!) Schon im August 2003 wurde ein ähnliches Event auf dem Salzburger Flughafen inszeniert. In einem Leserbrief kritisierte ich damals: Unfreiwillige Augen- und Ohrenzeugen des Monsterspektakels der Red-Bull-Show am Salzburger Flughafen bekräftigten in ihren Anrufen bei mir empört ihre Betroffenheit durch diese Lärm- und Abgasorgie. Und das in einer höchst sensiblen ökologischen Situation, in der anderswo Verkehrs- und andere Beschränkungen angeordnet werden. Zudem ist der Finanzaufwand für dieses Event angesichts der prekären ökonomisch-sozialen Situation vieler Österreicher - und erst recht von Bewohnern der Armutsregionen - obszön und nicht vertretbar. Auch wenn sich der Red-Bull-Boss angeblich durch mildtätige Spenden einige soziale Feigenblätter eingekauft hat... Als mögliche Warnung an die eventbesessenen (Mit-) Beteiligten wäre eine Ankündigung durch möglichst viele Konsumenten und Wähler angemessen, diesen unseren Protest auch durch unsere (Konsum-) Entscheidungen zu demonstrieren. Bei Red Bull fällt's mir leicht, weil - nicht nur - mir vor diesem Chemiecoktail schon immer grauste! Ähnliches gilt auch für die dafür mitverantwortlichen Politiker. Ergänzung: Nach Pressemeldungen vom 16.5.2006 wird die EU - die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit EFSA - durch Tests ihre Entscheidung begründen, entweder das Getränk zu verbieten oder den Verkauf in allen EU-Ländern zu erlauben (KURIER v. 16.5.2006). Damit würde die EFSA die Entscheidung des EUGH aufheben, dass das französische Verkaufsverbot rechtmäßig ist. Auszug aus dem Wikipedia-Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Red_Bull, Stand: 10.6.2006: Der Verkauf von Red Bull als normales Getränk ist in Dänemark, Finnland, Norwegen und Frankreich verboten. Lokale Behörden haben dort das Getränk aufgrund des Inhaltsstoffes Taurin als Medikament eingestuft und empfehlen daher vor dem Genuss einen Arzt zu konsultieren. In Frankreich dürfen nur Energy-Drinks ohne Taurin verkauft werden. Das in Kanada verkaufte Red Bull ist eine koffeinierte Version des thailändischen Krating Daeng. Bis Ende 2004 durfte es nicht in Kanada verkauft werden. Nun müssen die zum Verkauf zugelassenen Dosen einen Warnhinweis tragen: "Achtung: Enthält Koffein. Nicht empfohlen für Kinder, schwangere oder stillende Frauen, Personen mit Koffeinsensibilität; nicht mit Alkohol mischen. Nicht mehr als 500 Milliliter pro Tag konsumieren". Derartige Warntexte sind auf den in den USA oder in Großbritannien verkauften Dosen nicht angebracht. Personen, die mehr als 25 Dosen innerhalb von 24 Stunden konsumiert haben, empfanden Symptome wie Unwohlsein, Übelkeit, Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Darmwinde oder Schlaflosigkeit. Ärzte und Ernährungswissenschaftler warnen vor den Gefahren eines übermäßigen gemeinsamen Genusses von Alkohol und Koffein. Ihre Warnungen werden oft ignoriert, da Red Bull insbesondere bei intensivem Alkoholgenuss häufig als Mittel gegen Müdigkeit eingesetzt wird. Red Bull ist kein alkoholisches Getränk, es wird jedoch in Lokalen oft als Mixgetränk mit Wodka unter dem Namen Flügerl (Anspielung auf einen Red-Bull-Slogan), Gummibärli oder Ferrari (Red Bull mit rotem Wodka) angeboten, obwohl die Dosen in manchen Ländern mit der Warnung "nicht mit Alkohol mischen" beschriftet sind. Red.: M.R. =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Jun 19 17:56:10 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 19 Jun 2006 17:56:10 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 414 - Daten fuer US-Geheimdienste; Bush-Besuch Message-ID: <6.2.5.6.0.20060619175159.02a1c260@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 414 - Hans Zeger/ ARGE Daten: Polizeistaatliche Widerlichkeiten rund um Bush-Besuch; Ausufernde Sperrzonen; Wildwuchernde Datenerhebungen; Datenschutz - Basiswissen; Bushbesuch offenbar bloß Vorwand Bad Ischl, 19.6.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Polizeistaatliche Widerlichkeiten rund um Bush-Besuch (Aussendung des ARGE DATEN INFO-SERVICE ) 19 Jun 2006 09:44:55 Neben ausufernden Stör- (sprich Sperr-)zonen die die Grund- und Erwerbsrechte unbescholtener Bürger über Gebühr einschränken, werden auch umfassende Datenbestände angelegt - eine Weitergabe an US-Geheimdienste wurde nicht ausgeschlossen Ausufernde Sperrzonen Bekannt sind ja mittlerweile die ausufernden Sperrzonen, die anlässlich des Bush-Besuches rund um das Intercontinental-Hotel und die Hofburg errichtet wurden. Selbst ein Kirchenbesuch von Frau Bush führt zur Sperre eines großen Areals um den Stephansdom, mit massiven Beschränkungen für Anrainer, Unternehmer und Besuchern. Grundlage sind erst anlässlich der EU-Präsidentschaft geschaffene neue polizeistaatliche Befugnisse im Sicherheitspolizeigesetz, unter anderem die Bestimmungen §§ 34 und 35. Insbesondere im Zusammenhang mit den Sperren mit den Freizeittätigkeiten von Frau Bush kann jedenfalls von einer überschießenden Anwendung der Bestimmungen und von Rechtsbeugung gesprochen werden. Wildwuchernde Datenerhebungen Weniger bekannt, da im Verborgenen abgewickelt sind jedoch die Datensammelaktivitäten der Polizei im Rahmen dieses Bush-"Besuchs". So wurde von einem Unternehmer, der in der Hotel-Sperrzone tätig ist, dass nicht nur die Daten seiner Mitarbeiter von der Polizei wurden, sondern auch von Besuchern. Dies obwohl diese in der Sperrzonenzeit sowieso keinen Zutritt zum Geschäft haben. Diese Daten wurden jedenfalls mit der Meldedatei abgeglichen. Auf Nachfrage des Unternehmers an wen diese Daten weitergeleitet werden, insbesondere auf sein konkretes Nachfragen, ob diese Daten an den US-Geheimdienst gehen, erhielt der Unternehmer nur ausweichende bzw. nichtssagende Antworten. Auch für diese Datenerhebung wird als Rechtsgrundlage das SPG genannt, nicht dazu gesagt wurde jedoch, dass die bekanntgabe dieser Daten freiwillig ist und die Polizei keinen Rechtsanspruch darauf hat. Datenschutz - Basiswissen Gibt ein Unternehmer ohne konkrete Tatverdachtsmomente (etwa Betrug durch einen Kunden/Mitarbeiter) Kunden- oder Mitarbeiterdaten an die Polizei weiter, ohne dass er vorher die ausdrückliche Zustimmung dieser Person eingeholt hat, begeht der Unternehmer eine Datenschutzverletzung. Die Polizei im übrigen auch, da sie nur rechtmäßig beschaffte Daten verwenden darf und sich daher - wie im vorliegenden Fall - bei einer Datenerhebung zur Gefahrenvorbeugung vergewissern muss, dass zu den Daten die erforderlichen Zustimmungen vorliegen. Bushbesuch offenbar bloß Vorwand Der Bushbesuch entpuppt sich für die Polizei offenbar mehr und mehr zum willkommenen Vorwand polizeistaatliche Methoden und Verletzung der Bürgerrechte im Großversuch zu üben. Wird jeder Bürger Verständnis haben, dass US-Politiker genauso wie alle anderen Politgäste und EU-Bürger einen notwendigen Schutz erhalten, sind die nunmehr getroffenen Maßnahmen einmalig und stellen mehr eine Unterwerfungsgeste, denn eine sinnvolle Sicherheitsmaßnahme dar. artikel - redaktionell/public (2006/06/19-9999/99/99) powered by e-CMS Die wichtigsten Fragen zum Datenschutz: http://www.argedaten.at/faq-ds.html Informationsdienst: https://secure.argedaten.at/AD_info_anfordern.html ARGE DATEN - Österreichische Gesellschaft für Datenschutz A-1160 Wien, Redtenbacherg. 20 fon (+43)(0)676 9107032 fax (+43)(0)1 4803209 info at argedaten.at http://www.argedaten.at =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Wed Jun 28 15:18:40 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 28 Jun 2006 15:18:40 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 415 - Termine 7-8/2006 Message-ID: <6.2.5.6.0.20060628150815.032ef930@ping.at> E-Rundbrief - Info 415 - Veranstaltungstermine Juli - August 2006. (Ergänzungen, siehe auch Info 400 und 410) Bad Ischl, 28.6.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Veranstaltungstermine Juli - August 2006. Ergänzungen (Siehe auch Info 400 und 410) ÖSTERREICH JULI 2006 1.7. 10:00 - 22:00 LINZ (Donaupark): Fest der Natur. (Oö. Akademie für Umwelt und Natur, Linz, Tel. 0732-7720-14402, uak.post at ooe.gv.at) 5.7. 18:00 WIEN (Jüdisches Museum, Palais Eskeles, Dorotheerg. 11): Erste öffentliche Veranstaltung der Plattform gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zur Muslim-Integrationsstudie. U.a. mit Anton Pelinka u. Barbara Herzog-Punzenberger. (Univ.-Prof. Dr. Peter Weinberger, Plattform gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, www.antirassismus-plattform.at) 6.7. SALZBURG (Literaturhaus, Struberg. ): Buchpräsentation, Video und Gespräch "Der stille Genozid an den Mbya Guarani im subtropischen Regenwald von Misiones (Argentinien)". Mit Raul Montenegro (Alternativer Nobelpreisträger, Argentinien). (prolit, Südwind, JBZ) 7.7. 19:00 LINZ (AK, Volksgartenstr.40, Raum 204): Diskussion "Krise des ÖGB - wie weiter? Jetzt die Zeichen erkennen und handeln". AUGUST 2006 23. - 26.8. ST. GEORGEN am Längsee (Bildungshaus, Ktn): Sommerakademie der Grünen Bildungswerkstatt "Die Zukunft der Energie". (Grüne Bildungswerkstatt, Tel.0463/51 55 326-26, sommerakademie at gbw.at) DEUTSCHLAND AUGUST 2006 31.8. - 2.9. DUISBURG (Universität): Europ. Sommeruniversität der Arbeit "Altes und Neues Europa: Strukturwandel der Arbeit zwischen EU-Erweiterung, Mobilität und demographischem Wandel". (ESUDA, Elke Hülsmann, Tel. 0209-1707-235, www.esuda.de) INTERNATIONAL AUGUST 2006 19. - 27.8. FRAYSSINOUS, BELLEVUE, TOULOUSE, LYON, DIJON (F): Decentralized gatherings of the Peoples Global Action. 30.8. - 3.9. DIJON (F): European Gathering of Peoples Global Action. (Infos: www.pgaconference.org) 26. - 28.8. DOMAINE DE CHARDENOUX/ BROUAILLES (F): Rassemblement autour de la Non-violence et de la pensé gandhienne. Avec Joseph Silby (Wardha/ Inde), Satish Kumar (GB), Christian Delorme (F). (Terre du Ciel, Domaine de Chardenoux, F-71500 Brouailles, www.terre-du-ciel.fr) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Jun 30 21:21:58 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 30 Jun 2006 21:21:58 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 416 - Gewerkschaftskrise und Bewegungen Message-ID: <6.2.5.6.0.20060630211624.041e6100@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 416 - Matthias Reichl: Krise des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) - Konsequenzen für soziale Bewegungen. Bad Ischl, 30.6.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Krise des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) Konsequenzen für soziale Bewegungen Matthias Reichl 19./ 30.6.2006 Das Kongresshaus am Wiener Mariahilfergürtel, einstweilen noch im Besitz der Eisenbahnergewerkschaft, war einer der beiden Veranstaltungsorte des Alternativengipfels EU-Lateinamerika, der durch die geringen Kosten eine indirekte Subvention darstellte. Demnächst soll dieses Gebäude - wie auch andere ÖGB-Gebäude - an Private verkauft werden und fällt damit als Herberge für weitere gewerkschaftliche und alternative Veranstaltungen weg. Auch das Büro von Attac Österreich muss sich dann ein anderes Quartier suchen. Vom ÖGB-Finanzchef war zu hören, dass es nach der Milliardenpleite der BAWAG-Bank (finanziell eng mit dem ÖGB verbunden), bei den Personalausgaben Kürzungen um ca. 70 Mio. EURO geben soll. Generell werden die Regierung und ähnliche Institutionen - in einem 14 Jahre dauernden Kuratel - strikte bei der Kontrolle der Gewerkschaftsfinanzen darauf schauen, dass "betriebsfremde" Ziele (wie z.B. die Unterstützung sozialer, ökologischer und anderer Initiativen und Bewegungen) nicht mehr geduldet werden. Entsprechend sollen auch die damit verbundenen Beschäftigten abgebaut werden - möglicherweise gerade die selbständig und widerständig Aktiven. Die Gewerkschaften sollen damit gezwungen werden, sich auf ihren "Kernbereich" der "Vertretung von ArbeitnehmerInnen" beschränken und auch keine Opposition zur Regierung wagen. Die staatlichen "Retter" werden sie folglich dazu zwingen "unnötige" Ausgaben - wie die Unterstützung (regierungs-) kritischer Initiativen - zu unterlassen. Wir als Begegnungszentrum hatten den zuständigen Referenten des ÖGB-Präsidenten seit 1998 mit über 2000 Informationen zur Globalisierung und verwandter Themen versorgt ohne von ihnen eine Vergütung unserer Kosten zu bekommen. Welcher Gewerkschaftsfunktionär bzw. -funktionärin wird die Interessen aller Bewohner Österreichs - z.B. bei GATS und anderen wirtschaftspolitischen Anliegen - bei der EU und in anderen internationalen Gremien kritisch und engagiert vertreten. Der - nun abgesetzte - Präseident Verzetnitsch wurde oft wegen seiner zögernden und wenig durchsetzungskräftigen Haltung kritisiert. Wird es nun jemand sein, der von den neoliberalen ÖVP-Ministern Grasser (Finanzen) und Bartenstein (Wirtschaft) abhängig ist? Dass ein stark geschwächter und abhängiger ÖGB in seinen bisherigen Strukturen der Regierung genehmer sein wird als irgendwelche radikal veränderte Neuschöpfung dürfte wohl klar sein. Das müssen auch jene zur Kenntnis nehmen, die beim Österreichischen Sozialforum in Graz vorgeschlagen haben, ab dem Herbst intensiv an einer radikalen Gewerkschaftsreform zu arbeiten. Angesichts der sehr knappen personellen und finanziellen Ressourcen in den Basisbewegungen und -initiativen - die in vielen brennenden Problemen kaum das Nötigste decken - würden diese damit hoffnungslos überfordert und in ihren Grundanliegen gebremst werden. Unbestreitbar ist, dass die kritischen Kräfte in den Gewerkschaften unsere Solidarität dringender denn je benötigen. Allerdings müssen sie dann auch die (relativ) kleineren - unabhängigen und linken - Fraktionen aktiv einbinden statt sie wie bisher durch administrative Schikanen zu behindern. Abschließend noch ein - potentieller - Veranstaltungshinweis: Gerüchten zufolge soll demnächst in einem der Wiener Staatstheater Johann Nestroys Stück "Zu ebener Erde und im ersten Stock" neu inszeniert werden. (Es schildert die Verschwendungssucht eines Hausherrn - im 1. Stock - der in seinem Bankrott von der von ihm verachteten armen Familie im Erdgeschoß gerettet wird.) Der aktualisierte Titel: "Zu ebener Erde und im Penthaus - Von den Armenhäuslern zu den Penthäuslern und retour". In der Hausbar wird eine leere Bacardiflasche glänzen, gefüllt mit Schalen und Kernen karibischer Früchte und einem Zettel mit einer Grußbotschaft von der BAWAG-Bankenclique. (Erste Version veröffentlicht in "Glocalist-News" v. 19.6.2006) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Jul 3 22:56:25 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 03 Jul 2006 22:56:25 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 417 - Remembering the Marshall Islands. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060703225551.041a1580@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 417 - Jane Goodall/ Rick Asselta: Remembering the Marshall Islands. June 30, 1946 marked the first of 67 deadly US nuclear weapons tests in the Marshall Islands - tests that brought untold sorrow to the people of the Marshall's. Bad Ischl, 3.7.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== June 30, 1946 marked the first of 67 deadly US nuclear weapons tests in the Marshall Islands - tests that brought untold sorrow to the people of the Marshall's. The article below by Jane Goodall, a member of the Foundation's Advisory Council, and Rick Asselta, was published in today's San Francisco Chronicle. Please take a moment to read it and to consider the suffering and death we have inflicted with the hubris of our nuclear policies. Remembering the Marshall Islands Jane Goodall, Rick Asselta Friday, June 30, 2006 As a result of nuclear testing on the Marshall Islands 60 years ago, many of the Marshallese Islanders still suffer today. Yet, few Americans know about this shameful chapter of history. Today, June 30, which marks a painful anniversary for many in the South Pacific, is just another day for those unaware of the atrocities that took place there. This year, I hope the anniversary might open the eyes of people in America and around the world: We must acknowledge the damage done in the past and rise up out of our apathy to ensure such horrors are not perpetrated again. I became aware of the nuclear testing program initiated after World War II from a friend who witnessed the aftermath of the devastation first hand. Rick Asselta was sent to the Marshall Islands as a Peace Corps volunteer to help comfort islanders whose homes and lives were destroyed by the testing. Between 1946 and 1958, the American military tested 67 nuclear weapons at Bikini and Enewetak. Prior to the first of these tests, the islanders were evacuated to other atolls, more than 100 miles away, and, as a precaution, the inhabitants of three other atolls were moved temporarily. In 1952, the first hydrogen bomb was tested -- at 10.4 megatons, it was some 750 times larger than the Hiroshima bomb. In 1954, an even larger hydrogen bomb was detonated. On the eve of this test, code-named Bravo, weather reports indicated that atmospheric conditions were deteriorating, and on the morning of the test, the winds were blowing strongly toward a number of U.S. ships as well as several inhabited islands, including Rongelap and Utrik. Nevertheless, despite the clear danger to the people on these islands, the bomb, 1,000 times the strength of the Hiroshima bomb, was detonated. Great clouds of gritty, white ash rained down on several atolls, affecting many people, including some American weathermen. It would be two days before people were moved from Rongelap, the worst affected island, and another day passed before Utrik was evacuated. The islanders suffered skin burns, and their hair fell out. Yet, in a statement to the press, the U.S. Atomic Energy Commission stated that some Americans and Marshallese were "unexpectedly exposed to some radioactivity. There were no burns. All were reported well." Subsequently, the commission drafted a report, not publicly released, in which it concluded that the Bravo fallout may have contaminated as many as 18 atolls and islands. Some years after that, an additional survey by the U.S. Department of Energy revealed that yet other atolls and islands had been affected by one or more of the tests, including five that were inhabited. Three years after Bravo, in 1955, the inhabitants of Utrik were allowed to return because their island "was only slightly contaminated and considered safe." Two years later, Rongelap was declared safe "in spite of slight lingering radiation" and the people returned. A chilling report was issued at this time by Brookhaven National Laboratory scientists, who stated that although the contamination was considered perfectly safe "the levels of activity are higher than those found in other inhabited locations in the world. The habitation of these people on the island will afford most valuable ecological radiation data on human beings" (my italics). In 1963, nine years after their exposure to Bravo, the first thyroid tumors began appearing among the people of Rongelap. Thirteen years later, 20 of the 29 Rongelap children who were under 10 years old at the time of Bravo had developed these tumors. At the same time, it became clear that people exposed to lower levels of radiation were still at risk -- there was simply a longer latency period before health problems appeared. Eleven years after the last nuclear tests, in 1969, the commission announced that Bikini was safe for rehabilitation. However, the Bikini council was not satisfied by this assurance and only a few families returned to their homes. How fortunate -- six years later, a U.S. Department of the Interior official reported "higher levels of radioactivity than originally thought" -- some ground wells were too radioactive for safe use, and several types of staple foods had to be prohibited. Six years after returning home, the few families who had returned to Bikini were moved yet again when additional testing showed that they had sustained an "incredible" 75 percent increase in radioactive cesium. Before staging this ghastly series of tests in the Marshall Islands, home of a gentle people with an ancient culture, the United States, in its role as administrator of the area, undertook to "protect the inhabitants against the loss of their lands and resources". Unfortunately, this promise was hardly fulfilled. Eventually, in 1977, Congress approved a nuclear cleanup of Enewetak Atoll. Of course, compensation in dollar amounts has been negotiated for the abused and exploited islanders, though not nearly enough. Nor was nuclear testing the only horrifying test program inflicted on the Marshall Islands. Project Shipboard Hazards and Defense was part of a United States chemical and biological warfare test program that was conducted during the 1960s. Project SHAD was designed to test the vulnerability of U.S. warships to attacks by biological and chemical agents and to develop procedures to respond to such attacks. In 1968, biological agents, live staphylococcal enterotoxin type B, Bacillus globigii and uranine dye, were sprayed in aerosolized form, not only over six military ships, but also over part of the Enewetak Atoll. Those tests were linked to a sudden nationwide outbreak of a very severe flu-like disease in the Marshall Islands, which caused some deaths. Subsequently, many U.S. servicemen complained of health problems they believed had resulted from their involvement in SHAD. It was the complaints of these veterans that eventually led to the above disclosures by the U.S. Department of Defense, through the Freedom of Information Act. How many other people, in how many other countries have suffered, I wonder, during the testing of nuclear, chemical and biological weapons? That governments are still developing and testing nuclear bombs -- along with chemical and biological weapons -- is a crime against humanity that surely can never be justified or forgiven. On June 30, I hope you will pause and reflect on the events which happened more than half a century ago, the long-lasting effects of which continue to afflict many people of the Marshall Islands today. I have a small wooden carving made by an old man who, despite the risk of radiation, returned to his island. It was his home, he said, where he had known a carefree childhood until foreign nations determined to use it to test their devil's weapons. He gave it to Rick, who has given it to me. I carry it with me as a symbol of the indomitable human spirit, and also as a reminder of the atrocities that were perpetrated that we must, somehow, prevent from ever happening again. Jane Goodall is a U.N. Messenger of Peace and a recipient of the Gandhi-King Peace Award for Nonviolence. To learn more about the Jane Goodall Institute, go to www.janegoodall.org. ©2006 San Francisco Chronicle =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Jul 3 23:01:55 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 03 Jul 2006 23:01:55 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 418 - Uri Avnery: Agatha im Regen - Palaestina. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060703230123.04201c40@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 418 - Uri Avnery: Agatha im Regen. (Widerstand in Palästina 1942 und 2006.) Bad Ischl, 3.7.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Agatha im Regen Uri Avnery 01.07.2006 "Israel hat dem palästinensischen Volk den Krieg erklärt! Das palästinensische Volk wird entsprechend antworten! Die palästinensische Rebellion wird weitergehen! Die palästinensischen Kämpfer bleiben standhaft im Dienst der Nation! Nieder mit der nazi-zionistischen Besatzung! Raus mit den schmutzigen Ungläubigen aus dem Heiligen Land! Zerstörtes Rafah - wir werden dich wieder aufbauen! Lang lebe die palästinensische Revolution! Lang lebe der Staat Palästina!" Ein Hamas- Flugblatt der letzten Woche? Nicht ganz so. Es handelt sich um einen Text, der - hier leicht abgewandelt - am 2. Juni 1942 nach dem "Schwarzen Samstag" von der Haganah veröffentlicht wurde - fast auf den Tag genau vor 60 Jahren. Im Gefolge einer gewagten Kommandoaktion durch die Palmach ("Schocktruppe" der Hagana), die einige Brücken in die Luft gesprengt hatte, entschied die britische Regierung Palästinas, einen im voraus gut vorbereiteten Plan auszuführen, dessen Codename "Agatha" war. Am 29. Juni 1946 schwärmten 17.000 britische Soldaten über alle jüdischen Städte und Kibbuzim, um Waffen und Dokumente zu konfiszieren und Führer der jüdischen Gemeinschaft zu verhaften. Die britische Regierung bekräftigte damit den Entschluss, den Terror auszumerzen. In Jerusalem besetzten die Soldaten das Büro der Jewish Agency, die de facto Regierung des jüdischen "Staates innerhalb des Staates", und konfiszierten viele Dokumente, die klar die engen Verbindungen der Jewish Agency mit dem "terroristischen Hauptquartier", dem vereinigten Kommando der Hagana, des Irgun und der Stern-Gruppe, die damals eng zusammen arbeiteten, nachwiesen. Die Soldaten brachen in die Wohnungen der politischen Führer der jüdischen Gemeinschaft ein und verhafteten die meisten "Minister" der Jewish Agency. Die Führer waren in Latrun in Haft. Aber die Kommandeure der Untergrundorganisationen entschieden, den Kampf weiterzuführen, um den Briten zu beweisen, dass die Verhaftung der Führer sie nicht zum Schweigen bringen konnte. "Der Schwarze Samstag" wurde zu einem Meilenstein im Kampf gegen die Briten. Innerhalb eines Jahres verließen sie das Land. Die Ähnlichkeit zwischen der britischen "Agatha" und dem israelischen "Sommerregen" ist verblüffend. Es zeigt, dass jedes Besatzungsregime dazu verurteilt ist, die Aktionen seiner Vorgänger zu wiederholen, selbst wenn sie sich als hoffnungslos erwiesen haben. Dies bedeutet nicht, dass alle Besatzer Toren sind - sondern, dass die Logik der Besatzung als solche sie dazu verurteilt, törichte Maßnamen zu treffen. Das Ziel der gegenwärtigen Operation ist vorgeblich die Befreiung des Soldaten Gilad Shalit, der vom palästinensischen Untergrund (aus verschiedenen Organisationen bestehend) bei einem Angriff, den sogar ein israelischer Militärexperte als "gewagte Kommandoaktion" bezeichnete, gefangen genommen wurde. Wenn unsere Armee ihren hohen militärischen Standard gehalten hätte, dann würde sie sofort alle für das Debakel Verantwortlichen absetzen. Vor 50 Jahren wäre man so vorgegangen. Doch heute haben wir eine andere Armee. Keiner wurde entlassen. Die gescheiterten Kommandeure nannten den Angriff nur eben "einen terroristischen Akt", die gegnerischen Kämpfer "Terroristen" und den gefangen genommenen Soldaten "gekidnappt". Die Aktion beweist natürlich eine alte militärische Maxime: für jedes Mittel der Verteidigung kann ein Mittel des Angriffs gefunden werden und umgekehrt. Der Sicherheitszaun, der den Gazastreifen von allen Seiten - außer vom Meer - umgibt, der entsprechend nun auch im Westjordanland gebaut wird, kann Diebe abhalten und Leute, die in Israel Arbeit suchen, aber keine fest entschlossenen Kämpfer, die immer Wege finden werden, ihn zu überwinden - ob oben drüber oder unten durch. Der "entführte" Soldat diente als Vorwand für eine Operation, die schon seit langem vorbereitet gewesen sein musste. Der israelischen und internationalen Gemeinschaft war seine Befreiung als Ziel vorgegaukelt worden, aber sein Leben ist jetzt tatsächlich in größerer Gefahr. Wenn die Soldaten in die Nähe seines Verstecks kommen, könnte er im Kreuzfeuer erschossen werden - wie es vor einigen Jahre mit dem Soldaten Nachshon Waksman geschah, der von der Hamas gefangen genommen worden war. Er war beim Schusswechsel zwischen Soldaten und Palästinensern erschossen worden. Waksman würde wahrscheinlich heute noch leben, wenn es statt dessen einen Gefangenenaustausch gegeben hätte. Eine Verbindung zwischen dem "entführten Soldaten" und der Operation besteht nur im Reich der Propaganda. Dasselbe gilt auch für den zweiten Vorwand: es sei das Ziel, dem Beschuss von Sderot durch Qassam-Raketen ein Ende zu setzen. Stimmt, das ist eine ziemlich unerträgliche Situation. Die Qassam, eine einfache und billige Waffe, verursacht mehr Panik als wirklichen Schaden, wie die deutsche V-Waffe, mit der London im 2. Weltkrieg bombardiert wurde. Sie terrorisierte die Bevölkerung - und das ist ihr Ziel. Ihr Zweck ist es auch, die verheerende Blockade zu brechen, die die israelische Regierung über den Gazastreifen seit dem "Abzug" verhängt hat. Bis jetzt hat die Armee kein Mittel gefunden, dem Raketenbeschuss ein Ende zu setzen. Aber auch die Qassams sind nicht der wahre Grund für die Operation "Sommerregen". Wenn man sich diese genauer ansieht, dann wird klar, dass sie ein viel weiter gestecktes Ziel hat: die gewählte palästinensische Regierung (nach israelischer Propaganda "Hamas-Regierung") zu zerstören und die palästinensische Bevölkerung in die Knie zu zwingen. Dies würde es vermutlich für die israelische Regierung möglich machen, den "Konvergenz"-Plan auszuführen, der große Teile der Westbank an Israel annektiert und die Errichtung eines lebensfähigen palästinensischen Staates verhindert. Dies ist ein klares Ziel, das durch die Operation mit einfachen Mitteln erreicht werden soll: nämlich indem man die palästinensische Bevölkerung durch die Liquidierung der Führung, durch Zerstörung ihrer Infrastruktur, durch Absperrung des Zugangs zu Lebensmittel- und Medizinvorräten, zu Strom, Wasser, Gesundheitsdiensten und nicht zuletzt zu Arbeitsstellen zum Aufgeben bringen will. Die Botschaft für die Palästinenser heißt: wenn ihr eurem Leiden ein Ende setzen wollt, entfernt die von euch gewählte Regierung. Führt dies zum Erfolg? Es wird genau wie bei der britischen Operation "Agatha" das Gegenteil bewirken. Wie schon seit Jahren liegen alle Fehlschläge unserer Armee - von der Schlacht von Karameh 1968 über die Überquerung des Suezkanals zu Beginn des Yom Kippur Krieges bis zu den beiden Intifadas - in der abgrundtiefen Verachtung begründet, die die Armeekommandeure gegenüber Arabern im Allgemeinen und gegenüber Palästinensern im Besonderen haben. Der Shin Bet trifft beim Verhör auf Palästinenser in Gestalt Gefangener, die unter Folter bereit sind, alles zu sagen, und auf widerwärtige Kollaborateure, die bereitwillig ihre Cousins für Drogen und Geld verraten. Die Besatzungskommandeure können sich nicht vorstellen, dass die Palästinenser genau so reagieren wie jedes andere Volk, genau - Gott behüte! - wie wir in ähnlicher Situation. Was, diese jämmerlichen Araber sind wie wir? Die Briten haben sich uns gegenüber zwar nicht so verhalten, wie wir es gegenüber den Palästinensern tun. Andrerseits ist die palästinensische Fähigkeit, die Unterdrückung zu ertragen, größer als unsere. Dies liegt in der Familienstruktur, in der die gegenseitige Hilfsbereitschaft stärker ausgeprägt ist, und in der Erfahrung, jahrelang in einer ernsten Notlage zu leben. Am "Schwarzen Samstag" stand die jüdische Gemeinschaft geschlossen hinter ihrer bedrängten Führung. Die Opposition von rechts bis links vereinigte sich hinter Ben-Gurion (der gerade im Ausland war) und Sharett (im Gefängnis in Latrun). Die Erfahrung lehrt, dass sich jedes Volk gleich verhält, wenn ein ausländischer Feind seine Führung angreift. Es ist also ziemlich sicher, dass Hamas aus diesem Test gestärkt hervorgeht. Die Verhaftungen beweisen der palästinensischen Öffentlichkeit, dass es eine kämpfende loyale Führung ist und keine durch die Annehmlichkeiten der Macht korrumpierte - im Gegensatz zu ihren Vorgängern, deren Ansehen in manchen Fällen durch den Hang zur Korruption beschädigt war. Der Vorwand für die Operation - die Befreiung des gefangenen Soldaten - wird die Haltung der Palästinenser nur verhärten. Kein Thema ist ihnen wichtiger als die Entlassung der palästinensischen Gefangenen - eine Sache die direkt 10 000 palästinensische Großfamilien in jeder Stadt, in jedem Stadtteil und Dorf betrifft. Diese Familien sind bereit, alles zu erleiden, um ihre Entlassung zu sichern. Das zweite Opfer der Operation ist der "Konvergenz"-Plan, der lächerlich geworden ist. In den Augen eines gewöhnlichen Israeli sieht es so aus: wir haben den Gazastreifen verlassen - und nun kehren wir dahin zurück. Wir haben dort die Siedlungen aufgelöst und haben dafür die Qassams bekommen. Sharon ist gescheitert - und so wird Olmert zweifellos erst recht scheitern. Das stimmt, aber aus offensichtlichen Gründen. Der Rückzug aus dem Gazastreifen hat keine Sicherheit gebracht, weil er ohne einen Dialog oder ein Abkommen mit den Palästinensern ausgeführt wurde. Er hat den Frieden nicht näher gebracht, weil er mit der offenen Absicht verbunden war, große Teile der Westbank zu annektieren. Und - was nicht weniger wichtig ist - wir verließen zwar den ganzen Gazastreifen, verbarrikadierten ihn aber und schnitten ihn so von der Außenwelt ab. Das trifft noch viel mehr auf Olmerts "Konvergenz"-Plan zu. Der "Sommerregen" mag ihn von der Karte weggeschwemmt haben. Aus dem Englischen: Ellen Rohlfs und Christoph Glanz, vom Verfasser autorisiert http://www.lebenshaus-alb.de/mt/archives/003801.html =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Jul 3 23:12:29 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 03 Jul 2006 23:12:29 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 419 - WTO Talks Collapse in Geneva Message-ID: <6.2.5.6.0.20060703230414.0433aeb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 419 - Focus on the Global South: WTO Talks Collapse. Good News for the Developing World - from Geneva. Bad Ischl, 3.7.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== WTO Talks Collapse - Good News for the Developing World Focus on the Global South PRESS RELEASE 1 July 2006, Geneva. The illegitimate Mini Ministerial which the WTO's Director General Pascal Lamy convened in Geneva came to a standstill as the US refused to offer further cuts in their domestic supports, whilst at the same time demanding that the developing world reduce their agricultural tariffs. The collapse of talks is good news for the developing world. Assessments of the outcome of the Doha Round, from a variety of institutions, including the World Bank and the EU's own Sustainability Impact Assessment, have already predicted that the Round would have adverse impacts on the poorest countries, particularly countries in Africa. Both the US and the EU have been aggressive in demanding for market access in industrial products, and the US for more access in agriculture. Yet despite being the prime culprits for dumping their agricultural products on the world market, causing destruction to the livelihoods of subsistence farmers, both these giants have only offered cosmetic cuts in their agricultural domestic supports. According to Walden Bello of Focus on the Global South, "The US is so intransigent, there are no prospects to get a fair deal. The developing countries should cease being part of this charade and abandon these talks, which they should have done long ago." Member or Director General Driven Organisation? The danger of the current impasse is that the Director General, Pascal Lamy is likely to see this as his opportunity to play an even more aggressive role in stitching an agreement together. The WTO Secretariat is supposed to be a neutral party in the negotiations, yet Lamy has clearly overstepped his mandate: 1) He has urged Members to converge on the magic "20" number. (That is, converging on the G20 proposal of 54% tariff cuts; $20 billion for US "trade distorting" domestic supports; and a maximum tariff of 20 in industrial products for the developing world). US "trade distorting" supports in 2005 amounted to only $19.7 billion. This means the US will be let off the hook in domestic supports (although it would not be easy for them to increase their supports in the future). Yet Lamy's suggestion requires the developing world to cut their industrial tariffs, in some cases, into their applied rates. The sectors that will be affected include textiles and clothing, automobiles, plastics, etc. Trade unions in the South are already predicting unemployment by the hundreds of thousands. 2) Lamy is in the habit of organizing decision-making meetings which exclude the majority e.g. the present Mini Ministerial. Who is allowed into these meetings is decided by the highest echelons in the Secretariat. Whilst no decisions are formally made in the Green Room, in practice, Green Room decisions are filtered straight into plenary meetings and endorsed. Unless a country is politically powerful, it is near impossible for them to block these decisions. Comments Aileen Kwa of Focus on the Global South, "Pascal Lamy cannot be trusted as a neutral player. He is leading the multilateral trading institution in completely the wrong direction. The Doha agenda and Lamy's magic "20" puts in jeopardy the WTO's own stated objectives to strive for full employment and to improve the welfare of people. US, EU and Pascal Lamy's narrow focus on market access serves the interests of the world's transnational corporations. The WTO needs a complete overhaul where rules prioritise not liberalization or a pretense of liberalization, as is the case with the US, but economic and human rights and the livelihoods of people." Contacts: Walden Bello Aileen Kwa Focus on the Global South (FOCUS) c/o CUSRI, Chulalongkorn University Bangkok 10330 THAILAND www.focusweb.org =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Jul 7 15:27:53 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 07 Jul 2006 15:27:53 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 420 - Termin: Lesung zur Innenansicht einer Psychose Message-ID: <6.2.5.6.0.20060707151553.02a1b5b0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 420 - Maria Reichl: Einladung zur Lesung und zum Gespräch mit Alfred Hausotter am 12.7.2006 im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Bad Ischl. Er liest aus seinem Buch "Der GottTeufel Innenansicht einer Psychose" und diskutiert über seine persönlichen Erfahrungen sowie auch über die gesundheits- und gesellschaftspolitischen Konsequenzen. Alfred Hausotter: ‚Der GottTeufel Innenansicht einer Psychose' (Kurzbeschreibung des Buches). Bad Ischl, 7.7.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Lesung und Gespräch mit Alfred Hausotter über sein Buch "Der GottTeufel", über seine persönlichen Erfahrungen und auch über die gesundheits- und gesellschaftspolitischen Konsequenzen. Am Mittwoch, 12. Juli um 19:00 im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, Bad Ischl. Die Organisatorin Maria Reichl ladet dazu alle Interessierten ein und bittet um Anmeldungen (bis 11.7.): Tel. 06132-24590, e-mail info at begegnungszentrum.at. --------------------------------------------------------------------- ‚Der GottTeufel Innenansicht einer Psychose' Alfred Hausotter Im ersten Teil des Buchs beschreibe ich in möglichst authentischer und konkreter Form ohne theoretische Erklärungsversuche meine psychotischen Erlebnisse. (1. Teil: Psychoseerleben) Im zweiten Teil stelle ich die im Wahn verschriftlichten Ideen weitgehend unbearbeitet dokumentarisch zur Verfügung. (2. Teil: Psychosetexte) Nach jeder Einweisung bekam ich Neuroleptika (Melleril, Orap, Leponex etc.) verschrieben, die jedoch nur vorübergehend die akuten Symptome unterdrückten und äußerst unangenehme Nebenwirkungen hatten. Nach einem misslungenen Selbstmordversuch unter Leponexeinwirkung und erneuter Zwangseinweisung aufgrund eines vermutlich durch Medikamente bedingten Bewusstseinsausfalls setzte ich die Psychopharmaka selbständig ab. Dies ging einige Jahre gut, bis sich der nun bereits vierte Krankheitsschub einstellte, den ich diesmal erstmals gänzlich ohne psychiatrische Intervention und Medikamente durchlebte. Sehr hilfreich war mir dabei das spontane kreative Ausagieren meiner manischen Getriebenheit durch Zeichnen und vor allem Niederschreiben meiner wahnhaften Eingebungen. Nach ca. einem halben Jahr verkehrte sich die Manie von selbst in ihr Gegenteil und wurde eine massive Depression, aus der ich im Grunde nur durch einen glücklichen Zufall heraus kam. Da ich seitdem relativ gesund bin, sind schizophrene Schübe u. ä. für mich einfach nur naturgemäße Selbstheilungsversuche des menschlichen Organismus, die zumindest meiner Erfahrung nach durch Neuroleptika nur behindert werden. ---------------------------------------------- Der obenstehende Text ist nur eine Kurzfassung des sehr spannenden und aufschlussreichen Buch von Alfred Hausotter: Der GottTeufel. Innenansicht einer Psychose. 2006 Edition pro mente. € 18,- Der Autor Alfred Hausotter ist seit 1997 bei pro mente in der Betreuung psychisch Kranker als Klinischer Psychologe und Gesundheitspsychologe tätig. Maria Reichl =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Jul 8 15:27:11 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 08 Jul 2006 15:27:11 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 421 - Termine 7 - 8/2006. Ergaenzungen 1. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060708152528.02aa0a90@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 421 - Veranstaltungstermine 7 - 8/2006. Ergänzungen zu Info 415. Bad Ischl, 8.7.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== ÖSTERREICH JULI 2006 12.7. 19:00 BAD ISCHL (Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26): Lesung und Gespräch mit Alfred Hausotter über sein Buch "Der GottTeufel", über seine persönlichen Erfahrungen und auch über die gesundheits- und gesellschaftspolitischen Konsequenzen. (Anmeldungen bis 11.7.: Tel. 06132-24590, info @ begegnungszentrum.at.) 12.7. 19:30 WIEN (Zukunfts- und Kulturwerkstätte, Schönlaterng. 9): Lecture "The War in Iraq and Why the Media failed us" with David Dadge (IPI). 20.7. 14:00 - 15:00 WIEN (Südwind Agentur, Sitzungszimmer im EG, Laudong. 40): 5. NGO-Austausch zur österr. Präsidentschaft: "Das war reiche, arme Welt". Debriefing zum Präsidentschaftsprojekt. (Anmeldung bis 14. Juli unter: sabine.rehbichler @ eu-platform.at) AUGUST 2006 6.8. 16:00 WIEN (Stephanspl.): Gedenkveranstaltung zum Hiroshima-Tag 2006, 20:30: Laternenmarsch vom Stephansplatz zum Teich vor der Karlskirche. (Infos: Friedensbüro Wien / Wiener Friedensbewegung, c/o Rotpunkt, Reinprechtsdorfer Str. 6/2, A-1050 Wien, Tel./Fax: +43/1/2084994, pax.vienna @ chello.at, www.hiroshima.at) 8. - 9.8. BRAUNAU, OSTERMIETHING und ST. RADEGUND (OÖ.): Gedenkfeiern zum 63. Jahrestag des Todes von Franz Jägerstätter "Es blüht hinter ihm her". (Infos: Erna Putz, Pfarrweg 5, 5121 Ostermiething, Tel. 06278-6235) DEUTSCHLAND JULI 2006 13.7. bzw. 15.7. BUNDESWEIT: Dezentrale Protestaktionen zum Besuch des US-Präsidenten George W. Bush am 13.6. in Stralsund. (Infos: www.friedenskooperative.de) 14. - 16.7. HAMBURG (Universität): Kongress "Du bist Bertelsmann" - Wie ein globaler Drahtzieher Medien, Bildung und Politik steuert". ("AG Demokratie und Information" von Attac Hamburg, www.anti-bertelsmann.de; www.medienwatch.de) 19.7. 19:30 MÜNCHEN (EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80): Vortrag und Diskussion "Bundeswehr und EU-Truppen im Kongo; Wahlkampf mit Kampftruppen - für wen?" (Münchner Bürgerinitiative für Frieden und Abrüstung/ BIFA, Franz Iberl, Tel. 089/181239, f.iberl @ bifa-muenchen.de, www.bifa-muenchen.de/Bundeswehr-und-EU-Truppen-im-Kongo) 22. - 30.7. GEDELITZ (Wendland): Sommercamp (der Atomgegner). (Wendland - Sommercamp 2006, c/o Hanna Poddig, Robin Wood Pressestelle, Nernstweg 32, 22765 Hamburg, mail @ wendlandcamp.de, www.wendlandcamp.de) 26.7. - 1.8. AUGSBURG (Universität): Sommerschule "`Kommunikation-Dialog-Friedensarbeit: Nachhaltige Perspektiven für Israel/Palästina". (Infos: Initiative `Friedens- und Konfliktforschung'/ IFK), Tel.: 0821/598-3236, armin.reller @ physik.uni-augsburg.de, www.physik.uni-augsburg.de/ifk/Schule-06/) 28. - 30.7. .....(?): Öffentliche Freiwillige Feldbefreiung. Agro-Gentechnik stoppen. (Gendreck weg, Postf. 41, D-72101 Rottenburg, Tel. 0176-52096213, aktion @ gendreck-weg.de, www.gendreck-weg.de, Ortsangabe auf der Homepage) AUGUST 2006 4. - 13.8. .... (Mecklenburg-Vorpommern): "Camp Inski 2006" gegen das G8-Treffen im Frühjahr 2007. (Info: www.camp06.org) 4. - 9.8. KARLSRUHE: Attac-Sommerakademie 2006. (attac Deutschland, Münchner Str. 46, 60329 Frankfurt, Tel.: 069/900281-0, info @ attac.de, www.attac.de) 4. - 8.8. LEIKAUL: Workshop "Grundlagen der Gewaltfreiheit - Rechtschaffende Aktionen" mit u.a. Aktionen in Büchel (Atomwaffenlager) und Cochem zum Thema Atomwaffen in Leienkaul Grubenstr. 86. (Initiativkreis gegen Atomwaffen, Dr. Elke Koller, Tel.: 02653/3220, dr.elke.koller @ t-online.de) 7. - 13.8. bei MAINZ: 14.Interspirituelles ÖKODORF-Festival - Begegnung von Gemeinschaften, Gründungsinitiativen und Gemeinschaftssuchenden. (ÖKODORF, T.07764-933999, oekodorf @ gemeinschaften.de, www.gemeinschaften.de) INTERNATIONAL JULI 2006 13.7. WELTWEIT: Aktionstag gegen die G8-Treffen. Vor dem Beginn des G8 Gipfels in St. Petersburg (Russland) mit den Kernthemen Energiesicherheit, Bildung, AIDS und Gesundheitspolitik. (Infos u.a.: http://g8-2006.plentyfact.net, http://gipfelsoli.org) 14.7. - 2.9. PARIS - MOSKAU: Europäische Friedensradfahrt Paris - Moskau. (Bike for Peace, bike4peace @ web.de, www.bike-for-peace.de) 15. - 17.7. ST. PETERSBURG (RUS): G8-Summit. 11.-12.7.: Seminars, attac supported by the Rosa Luxemburg Foundation; 13. -14.7.: Russian Social Forum; 15.7.: demonstration and meetings. (Infos: http://g8-2006.plentyfact.net/Main_Page, Official. G8-Summit: http://en.g8russia.ru) 27. ­ 28.7. GENEVA: Conferences and protest activities of social movements in occasion of a WTO-General Council to conclude the Doha-round. (Info: www.ourworldisnotforsale.org) 28. - 30.7. BURE (F): 2. Festival de Bure (gegen das geplante Atommülllager). (Infos: Stop Bure, Achille Lorentz, Tel.: +33/3/83 42 40 90, 6sons @ free.fr, www.burestop.org) 31.7. - 8.8. VÉZELAY (Bourgogne, F): Rencontre Européenne pour la Paix "Vezelay 2006" ("Europäischen Route für den Frieden"). (Pax Christi "Jeunes", paxchristi_jeunes @ yahoo.fr, www.paxchristi.cef.fr) 31.7. - 10.8. YPRES, GENT, BRUSSEL, KLEINE BROGEL (B): European Youth exchange project to mark the 61st anniversary of Hiroshima and Nagasaki, bike tour, nonviolent actions... (Voor Moeder Aarde vzw, K. Maria Hendrikaplein 5, B-9000 Gent, Tel +32-9-242 87 04, pol @ motherearth.org, www.moederaarde.be) AUGUST 2006 5.8. PLYMOUTH (GB): (symbolische) gewaltfreie Blockade der Devonport Werft (Royal Navy Dockyard - Royal Navy Werft für die Trident Atom-U-Boote). (Campaign for Nuclear Disarmament/ CND, 162 Holloway Road, GB-London N7 8DQ, Tel.: 0044/20/77002393, sandrabarbican @ yahoo.co.uk, www.cnduk.org) 13. - 20.8. PRALI (Agape Centro Ecomenico, To., I): Internatioales Politisches Seminar "Arbeiter aller Länder, spaltet euch: Die Effekte der Globalisierung auf die Arbeit". (Agape Centro Ecomenico, Borgata Agapüe, 1, I-10060 Prali, To, Tel. +39-0121-807514, ufficio @ agapecentroecumenico.org, www. agapecentroecumenico.org) 13. - 20.8. DORDOGNE (South-west France): International anti-nuclear summer gathering. ('Réseau Sortir du Nucléaire', André Larivière, Nérol, F-4344O Champagnac le Vieux, Tel: ++33-47176340, andre.lariviere @ sortirdunucleaire.fr, www. sortirdunucleaire.org) 15. - 28.8. AUCH (Gers, S-W, F): Université d'été des Alternatifs. (Info: www.alternatifs.org) 23. - 26.8. MEXICO CITY: Know-How-Konferenz "Vernetzung der Informationsgesellschaft: eine Geschlechter- und multikulturelle Perspektive, für Fraueninformationsdienstleistungen und -Zentren". (J. Félix Martínez Barrientos, Torre II de Humanidades, piso 7, Circuito Interieur Ciudad Universitaria, Coyoacún, DF, CP 04510 Mexiko. Telefon +56 23 00 17, felmar at servidor.unam.mx, www.knowhow-pueg.unam.mx) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Jul 12 17:46:54 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 12 Jul 2006 17:46:54 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 422 - G-8-summit St. Petersburg - repressions Message-ID: <6.2.5.6.0.20060712173732.02cf4490@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 422 - Trade Union Solidarity Action Committee of Saint Petersburg and Leningrad region: Appeal against repressions around the G-8-summit in St. Petersburg/ Russia. Alternative summit organised by the Russian Social Forum. Bad Ischl, 12.7.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Appeal against repressions around the G-8-summit in St. Petersburg/ Russia. Alternative summit organised by the Russian Social Forum. Trade Union Solidarity Action Committee of Saint Petersburg and Leningrad region Dear Friends and Comrades! July 11th, 2006 We have to resort to you with an appeal for help and international solidarity! Russia is on the verge of the G 8 summit which is to be hosted in Saint Petersburg. At the same time our country is experiencing another series of political violence and reprisals. Contrary to the official G-8 summit an alternative event has been planned to be held in Saint Petersburg by the Russian Social Forum. The activists belonging to different political and grass root organizations and groups scattered all over Russia are coming to Saint Petersburg to participate in the alternative 'summit''. Among them are the activists of the all Russian Society of Hostels and Dormitories Dwellers Rights, activists of the anti 'monetization laws'' movement, trade union activists of the Siberian Confederation of Labor and from other regions, different human right groups activists and many other individuals. These persons are being harassed and persecuted by the local police and security services agents on their way to Saint Petersburg. Some people are being stopped and arrested at the air ports and rail way stations without any legal pretext. Some activists have been detained illegally. One person from Siberia has disappeared. Up to this date at least 100 people have been detained under various pretexts having no legal force. People are forcefully deprived of their documents, transportation tickets, stalked by unknown individuals and then once again arrested by police on the pretext of protecting their personal safety (!). On different occasions people have brutally been mishandled by police and secret service agents. Here in Saint Petersburg Vladimir Soloveichik, one of the leaders of the Civil Initiatives Movement of Saint Petersburg and Leningrad region has been detained in his own apartment and now has been taken under police custody. In Saint Petersburg some more arrests have been made: two girls were arrested last Monday on Sennaya square for handing out materials on the Russian Social Forum, two activists from Germany have been detained under a pretext of violating 'their legal status of staying in a foreign country''. Now they are being kept in police station N 36 of Saint Petersburg together with another Russian citizen. A peaceful demonstration planned during the G-8 meeting in the period of July, 15-17, has been banned by the authorities. It seems that the authorities are trying to provoke illegal actions and then blame them on committing 'terrorists and illegal actins''. All this is going on at a time when the civil rights of many other individuals in other Russian regions are being violated and neglected. We are unsure if those arrests and reprisals have been initiated by the authorities in Moscow or by the local authorities. But all this seems to be a very well coordinated and concerted action. We are appealing to all people in the Western countries and asking them to voice their solidarity with the Russian political and social activists at this critical moment on the eve of the G- 8 summit. We suggest that you request the Russian embassies and consulates in the West European countries that they provide you for necessary information. We suggest that you picket their offices. Please spread the word! A traditional Russian police state Russia is making a comeback! What we see now is an authoritative state brutally repressing legal and civil rights of the Russian citizens. Is Russia worth being a G- 8 member? We also urge you to come to Saint Petersburg and witness everything with your own eyes. In solidarity Trade Union Solidarity Action Committee of Saint Petersburg and Leningrad region 11.7.2006 http://r.mail.ru/cln3089/sputnik.mail.ru/ =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Jul 13 13:11:46 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 13 Jul 2006 13:11:46 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 423 - Grundeinkommen - weniger Disziplinierung. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060713131058.02a7dd90@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 423 - Kath. Sozialakademie Österreichs (ksoe): Grundeinkommen - weniger Disziplinierung. Presseinformation. Bad Ischl, 13.7.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Grundeinkommen - weniger Disziplinierung. Presseinformation 13.7.2006 ksoe (Kath. Sozialakademie Österreichs) präsentierte neues Grundeinkommens-Dossier in Wien - Sozial- und Gemeinwesenarbeit verändern sich durch ein garantiertes Grundeinkommen, bleiben aber notwendig. Disziplinarmacht von Bildungseinrichtungen oder Sozialämtern könne sich deutlich verändern. Im Rahmen eines "jour fixe" präsentierte am 12. Juli 2006 die ksoe (Kath. Sozialakademie Österreichs) ihr neues Grundeinkommens-Dossier, das den Schwerpunkt auf den Zusammenhang von bedingungslosem Grundeinkommen und Sozial- und Gemeinwesenarbeit sowie auf die Veränderungen der Disziplinarmöglichkeiten von Bildung, Sozialämtern oder Arbeitsstätten legt. Die sozialpolitischen Debatten haben zuwenig Tiefgang, stellte die Heftredakteurin und Grundeinkommens-Expertin Margit Appel (ksoe) fest. Sie beharren auf Ideen wie Wachstum oder dem Ausbau von Beschäftigung. Der Ansatz eines bedingungslosen Grundeinkommens ist kein Instrument, sozialpolitisch nachzubessern, so Appel, z.B. "ein bisschen Armutsbekämpfung zu machen, etwa für die steigende Zahl der working poor". Grundeinkommen kann und will unsere Wirtschafts-Weise substanziell korrigieren. Denn es korrigiert zwei wesentliche Systemfehler des kapitalistisch-marktwirtschaftlichen Systems: Zum einen die "absolute Koppelung" von Einkommen an den Besitz eines Arbeitsplatzes und zum anderen die "unverschämte kostenlose Nutzung des weiblichen Arbeitsvermögens". Michael Kozeluh, Projektkoordinator der Caritas der ED Wien (zuständig für die "equal"-Projektpartnerschaft "Generation 19+") und Heftautor, war zu Gast beim gestrigen jour fixe. Der Sozialarbeiter betonte, dass in seinem Projekt viele junge Menschen, die keinen Bildungsabschluss besitzen, mit Hilfe der SozialarbeiterInnen Perspektiven entwickeln können. Im Gegensatz zu vielen Kursmaßnahmen, die lediglich Personen aus der Arbeitslosenstatistik draußen halten, könne ein solches Projekt helfen, Klärungen zu treffen: Wo liegen meine Stärken, meine Interessen. Was will ich als nächstes machen: eine Bildungsmaßnahme oder eine bestimmte Arbeit. Kern ist nicht, Menschen einfach in Beschäftigung zu bringen sprich eine Beschäftigungstherapie anzubieten - sondern die Entwicklung von Menschen zu ermöglichen. Aufgrund der vielen Problemfelder, die es von Seiten des AMS oder der EU in der aktiven Arbeitsmarktpolitik gibt (wie etwa, dass Menschen zur Sozialhilfe nur geringfügig dazuverdienen können), könnte ein bedingungsloses Grundeinkommen ein guter Rahmen sein, um Menschen wirklich zu fördern und Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen, so seine private Meinung. Dass ein bedingungsloses Grundeinkommen nicht automatisch Sozialarbeit oder Gemeinwesenarbeit obsolet machen würde, verdeutlicht Christoph Stoik in seinem Artikel-Beitrag. Die Verbesserung der ökonomischen Situation führe nicht automatisch zur Verbesserung der Teilhabechancen für alle. So müssen Menschen dennoch unterstützt werden, ihre Interessen selbst zu formulieren und durchzusetzen. Sie müssen "ermächtigt" werden, wie dies in Projekten der Gemeinwesenarbeit, z.B. im "Grätzelmanagement" oder in "Lokalen Agenda 21"-Prozessen bereits jetzt geschieht. Die Geschäftsführerin des Berufsverbandes der SozialarbeiterInnen (obds) Judith Haberhauer-Stidl erklärt in ihrem Beitrag, warum der obds die Einführung einer generellen finanziellen Grundsicherung fordert: Gesellschaftlich notwendige und nützliche Arbeit ist immer mehr von Erwerbsarbeit abgekoppelt. Deshalb muss sie von Existenzsicherung entkoppelt werden. Durch ein garantiertes Grundeinkommen würden die Menschen weniger Existenzängste haben, Armut und Diskriminierungen würden wirksam bekämpft sein. In der Sozialarbeit käme es zu einer Verschiebung in den Tätigkeiten hin zu Gemeinwesenarbeit, Bildungsarbeit, sozio-kulturelle Animation ihre Arbeit würde sich aber nicht erübrigen. Universitätsprofessor Max Preglau (Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie der Universität Innsbruck) sieht in einem bedingungslosen Grundeinkommen entscheidende Veränderungsmöglichkeiten hinsichtlich der Sozialisations-, Disziplinierungs- und Kontrollfunktion von Institutionen wie Betrieb/Arbeitsstätte, Familie, Schule oder Sozialamt. Der individuelle Handlungsspielraum würde deutlich größer. Universitätsprofessor Erich Ribolits (Universität Wien) bleibt, was die Auswirkungen von Grundeinkommen auf Bildung anbelangt, skeptisch. Er sieht keine grundsätzliche Korrekturmöglichkeit des Bildungswesens in seiner Ausrichtung auf marktwirtschaftliche Verwertbarkeit. Deutlich anders sieht das die Aktion kritischer SchülerInnen. Padraig Sweeney erwartet sich von einer allgemeinen SchülerInnen-Grundsicherung deutliche Emanzipation. Eine Grundsicherung für SchülerInnen würde eine Schule von und für SchülerInnen erst ermöglichen. Das Dossier "Grundeinkommen Veränderungen begleiten" umfasst 36 Seiten und kann bei der ksoe bezogen werden: Tel: 01-310 51 59, nicole.jacques at ksoe.at oder über die homepage www.ksoe.at. Das "Netzwerk Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt", das die ksoe initiiert hat, bringt heute einen neuen Newsletter heraus. Die Themen: Reaktionen auf das Positionspapier, Grundeinkommen am 3. Austrian Social Forum in Graz, Hartz IV-Zwangsumzüge in Deutschland, Grundeinkommen für den Kongo u.a. Dieser ist zu finden unter www.grundeinkommen.at. Bestellung des kostenlosen digitalen Newsletters ebenfalls über diese Seite. Wien, 13.7.2006 ksoe (Kath. Sozialakademie Österreichs) Schottenring 35/DG A-1010 Wien Tel: 01-310 51 59 www.ksoe.at =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Jul 15 23:39:49 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 15 Jul 2006 23:39:49 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 424 - Avnery: The Real Aim. Israels Army in Lebanon. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060715233357.02aa2d40@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 424 - Uri Avnery (Israel): The Real Aim (of Israel's army invading Lebanon). Bad Ischl, 15.7.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== The Real Aim Uri Avnery 15.7.06 THE REAL aim is to change the regime in Lebanon and to install a puppet government. That was the aim of Ariel Sharon's invasion of Lebanon in 1982. It failed. But Sharon and his pupils in the military and political leadership have never really given up on it. As in 1982, the present operation, too, was planned and is being carried out in full coordination with the US. As then, there is no doubt that it is coordinated with a part of the Lebanese elite. That's the main thing. Everything else is noise and propaganda. ON THE eve of the 1982 invasion, Secretary of State Alexander Haig told Ariel Sharon that, before starting it, it was necessary to have a "clear provocation", which would be accepted by the world. The provocation indeed took place - exactly at the appropriate time - when Abu-Nidal's terror gang tried to assassinate the Israeli ambassador in London. This had no connection with Lebanon, and even less with the PLO (the enemy of Abu-Nidal), but it served its purpose. This time, the necessary provocation has been provided by the capture of the two Israeli soldiers by Hizbullah. Everyone knows that they cannot be freed except through an exchange of prisoners. But the huge military campaign that has been ready to go for months was sold to the Israeli and international public as a rescue operation. (Strangely enough, the very same thing happened two weeks earlier in the Gaza Strip. Hamas and its partners captured a soldier, which provided the excuse for a massive operation that had been prepared for a long time and whose aim is to destroy the Palestinian government.) THE DECLARED aim of the Lebanon operation is to push Hizbullah away from the border, so as to make it impossible for them to capture more soldiers and to launch rockets at Israeli towns. The invasion of the Gaza strip is also officially aimed at getting Ashkelon and Sderot out of the range of the Qassams. That resembles the 1982 "Operation Peace for Gallilee". Then, the public and the Knesset were told that the aim of the war was to "push the Katyushas 40 km away from the border". That was a deliberate lie. For 11 months before the war, not a single Katyusha rocket (nor a single shot) had been fired over the border. From the beginning, the aim of the operation was to reach Beirut and install a Quisling dictator. As I have recounted more than once, Sharon himself told me so nine months before the war, and I duly published it at the time, with his consent (but unattributed). Of course, the present operation also has several secondary aims, which do not include the freeing of the prisoners. Everybody understands that that cannot be achieved by military means. But it is probably possible to destroy some of the thousands of missiles that Hizbullah has accumulated over the years. For this end, the army chiefs are ready to endanger the inhabitants of the Israeli towns that are exposed to the rockets. They believe that that is worthwhile, like an exchange of chess figures. Another secondary aim is to rehabilitate the "deterrent power" of the army. That is a codeword for the restoration of the army's injured pride that has suffered a severe blow from the daring military actions of Hamas in the south and Hizbullah in the north. OFFICIALLY, THE Israeli government demands that the Government of Lebanon disarm Hizbullah and remove it from the border region. That is clearly impossible under the present Lebanese regime, a delicate fabric of ethno-religious communities. The slightest shock can bring the whole structure crashing down and throw the state into total anarchy - especially after the Americans succeeded in driving out the Syrian army, the only element that has for years provided some stability. The idea of installing a Quisling in Lebanon is nothing new. In 1955, David Ben-Gurion proposed taking a "Christian officer" and installing him as dictator. Moshe Sharet showed that this idea was based on complete ignorance of Lebanese affairs and torpedoed it. But 27 years later, Ariel Sharon tried to put it into effect nevertheless. Bashir Gemayel was indeed installed as president, only to be murdered soon afterwards. His brother, Amin, succeeded him and signed a peace agreement with Israel, but was driven out of office. (The same brother is now publicly supporting the Israeli operation.) The calculation now is that if the Israeli Air Force rains heavy enough blows on the Lebanese population - paralysing the sea- and airports, destroying the infrastructure, bombarding residential neighborhoods, cutting the Beirut-Damascus highroad etc. - the public will get furious with Hizbullah and pressure the Lebanese government into fulfilling Israel's demands. Since the present government cannot even dream of doing so, a dictatorship will be set up with Israel's support. That is the military logic. I have my doubts. It can be assumed that most Lebanese will react as any other people on earth would: with fury and hatred towards the invader. That happened in 1982, when the Shiites in the south of Lebanon, until then as docile as a doormat, stood up against the Israeli occupiers and created the Hizbullah, which has become the strongest force in the country. If the Lebanese elite now becomes tainted as collaborators with Israel, it will be swept off the map. (By the way, have the Qassams and Katyushas caused the Israeli population to exert pressure on our government to give up? Quite the contrary.) The American policy is full of contradictions. President Bush wants "regime change" in the Middle East, but the present Lebanese regime has only recently been set up by under American pressure. In the meantime, Bush has succeeded only in breaking up Iraq and causing a civil war (as foretold here). He may get the same in Lebanon, if he does not stop the Israeli army in time. Moreover, a devastating blow against Hizbullah may arouse fury not only in Iran, but also among the Shiites in Iraq, on whose support all of Bush's plans for a pro-American regime are built. So what's the answer? Not by accident, Hizbullah has carried out its soldier-snatching raid at a time when the Palestinians are crying out for succor. The Palestinian cause is popular all over the Arab word. By showing that they are a friend in need, when all other Arabs are failing dismally, Hizbullah hopes to increase its popularity. If an Israeli-Palestinian agreement had been achieved by now, Hizbullah would be no more than a local Lebanese phenomenon, irrelevant to our situation. LESS THAN three months after its formation, the Olmert-Peretz government has succeeded in plunging Israel into a two-front war, whose aims are unrealistic and whose results cannot be foreseen. If Olmert hopes to be seen as Mister Macho-Macho, a Sharon # 2, he will be disappointed. The same goes for the desperate attempts of Peretz to be taken seriously as an imposing Mister Security. Everybody understands that this campaign - both in Gaza and in Lebanon - has been planned by the army and dictated by the army. The man who makes the decisions in Israel now is Dan Halutz. It is no accident that the job in Lebanon has been turned over to the Air Force. The public is not enthusiastic about the war. It is resigned to it, in stoic fatalism, because it is being told that there is no alternative. And indeed, who can be against it? Who does not want to liberate the "kidnapped soldiers"? Who does not want to remove the Katyushas and rehabilitate deterrence? No politician dares to criticize the operation (except the Arab MKs, who are ignored by the Jewish public). In the media, the generals reign supreme, and not only those in uniform. There is almost no former general who is not being invited by the media to comment, explain and justify, all speaking in one voice. (As an illustration: Israel's most popular TV channel invited me to an interview about the war, after hearing that I had taken part in an anti-war demonstration. I was quite surprised. But not for long - an hour before the broadcast, an apologetic talk-show host called and said that there had been a terrible mistake - they really meant to invite Professor Shlomo Avineri, a former Director General of the Foreign Office who can be counted on to justify any act of the government, whatever it may be, in lofty academic language.) "Inter arma silent Musae" - when the weapons speak, the muses fall silent. Or, rather: when the guns roar, the brain ceases to function. AND JUST a small thought: when the State of Israel was founded in the middle of a cruel war, a poster was plastered on the walls: "All the country - a front! All the people - an army!" 58 Years have passed, and the same slogan is still as valid as it was then. What does that say about generations of statesmen and generals? (Deutsche Fassung: www.uri-avnery.de) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Jul 19 23:28:31 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 19 Jul 2006 23:28:31 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 425 - Avnery: Stoppt diese Scheisse. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060719232624.02a9da20@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 425 - Uri Avnery (Israel): "Stoppt diese Scheiße". (Israels militärische Gewalttaten gegen Palästina und den Libanon). Bad Ischl, 19.7.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Jeder, der sich nach einer Lösung sehnt, muss wissen: es gibt keine Lösung, ohne die Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts. Und es gibt keine Lösung des palästinensischen Problems ohne Verhandlungen mit der gewählten Regierung, einer Regierung, der die Hamas vorsteht. Wenn jemand ein für alle mal diese Scheiße wie Bush so delikat formulierte beenden will, dann geht es nur auf diese Weise. "Stoppt diese Scheiße" Uri Avnery 18.7.2006 EINE FRAU, eine Immigrantin aus Russland, wirft sich voller Verzweiflung vor ihr Haus, das von einer Rakete getroffen worden war. Sie schreit in gebrochenem Hebräisch: "Mein Sohn, mein Sohn!" da sie glaubte, er sei tot. Tatsächlich war er nur verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden. Libanesische Kinder, am ganzen Körper verletzt, in Beiruts Krankenhäusern. Die Beerdigung der Opfer einer Rakete in Haifa. Die Ruinen eines völlig zerstörten Stadtviertels in Beirut. Bewohner aus dem Norden Israels fliehen vor den Katjuschas nach Süden. Bewohner des südlichen Libanon fliehen vor der israelischen Luftwaffe nach Norden. Tod, Zerstörung. Unvorstellbares menschliches Leid. Und der abscheulichste Anblick: George Bush sitzt in verspielter Stimmung auf seinem Stuhl in Petersburg - über ihn gebeugt sein loyaler Diener Tony Blair, um das Problem zu lösen: "Sieh, was die tun müssen, ist, die Syrer dahin zu bringen, dass sie die Hisbollah dahin bringen, mit all der Scheiße aufzuhören dann wäre endlich Schluss damit." So sprach der Mächtigste der Welt und die sieben Zwerge "die Großen der Welt" sagten Amen. SYRIEN? DOCH erst vor wenigen Monaten war es Bush ja derselbe Bush der die Libanesen zwang, die Syrer aus ihrem Land zu jagen. Nun will er, dass sie im Libanon intervenieren und für Ordnung sorgen? Vor 31 Jahren , als der libanesische Bürgerkrieg auf seinem Höhepunkt war, sandten die Syrer vor allem von den libanesischen Christen eingeladen - ihre Armee in den Libanon. Zu jener Zeit verursachte der damalige Verteidigungsminister Peres und seine Verbündeten eine Hysterie in Israel. Sie verlangten, Israel möge den Syrern ein Ultimatum stellen, das sie daran hindere, die israelische Grenze zu erreichen. Yitzhak Rabin, der Ministerpräsident, sagte damals zu mir, dass dies reiner Unsinn sei, weil es das Beste für Israel wäre, wenn sich die syrische Armee entlang der Grenze formieren würde. Nur dies könnte die Ruhe sicherstellen, die gleiche Ruhe, die an der Grenze Israels zu Syrien herrscht. Doch Rabin gab der Medienhysterie nach und stoppte die Syrer weit entfernt von der israelischen Grenze. Das so geschaffene Vakuum wurde 1982 von der PLO gefüllt. Ariel Sharon vertrieb die PLO und das Vakuum füllte sich mit der Hisbollah. All dies, was sich dann dort ereignete, wäre nicht geschehen, wenn wir den Syrern erlaubt hätten, von Anfang an die Grenze zu besetzen. Die Syrer sind vorsichtig, sie handeln nicht leichtsinnig. WAS HAT Hassan Nasrallah nur gedacht, als er entschied, die Grenze zu überqueren und eine Guerilla-Aktion durchführen zu lassen, die den augenblicklichen Hexensabbat verursacht? Warum hat er es getan? Und warum zu diesem Zeitpunkt? Jeder hält Nasrallah für eine kluge Person. Er ist auch besonnen. Seit Jahren hat er einen großen Vorrat an Raketen aller Art angelegt, um eine Art Terrorbalance herzustellen. Er wusste, dass die israelische Armee nur auf die Gelegenheit wartete, sie zu zerstören. Trotzdem hat er eine Provokation ausgeführt, die der israelischen Regierung den perfekten Vorwand lieferte, den Libanon anzugreifen mit dem vollen Einverständnis der Weltgemeinschaft. Warum? Möglicherweise war er vom Iran und von Syrien, die ihn mit Raketen ausstatten, aufgefordert worden, etwas zu tun, um den amerikanischen Druck von ihnen abzulenken. Und tatsächlich hat die plötzliche Krise die Aufmerksamkeit von den iranischen Bemühungen im Nuklearbereich abgelenkt. Und es scheint, Bushs Haltung habe sich gegenüber Syrien verändert. Aber Nasrallah ist weit davon entfernt, eine Marionette des Iran oder von Syrien zu sein. Er führt eine echte libanesische Bewegung an und kalkuliert seine eigene Bilanz des Für und Wider. Wenn er vom Iran oder von Syrien angefragt worden wäre, etwas zu tun wofür es aber keinen Beweis gibt und er gesehen hätte, dass dies nicht mit den Zielen seiner Bewegung übereinstimmt, dann hätte er es nicht getan. Vielleicht handelte er aus innerpolitischen Gründen. Das libanesische politische System war stabiler geworden, und es war schwieriger geworden, den militärischen Flügel der Hisbollah zu rechtfertigen. Ein neuer bewaffneter Vorfall hätte helfen können. (Solche Betrachtungen sind uns keineswegs fremd, besonders nicht vor Budget-Debatten). Aber all dies erklärt nicht den Zeitpunkt. Nasrallah hätte einen Monat vorher oder einen Monat später handeln können, ein Jahr vorher oder später. Es muss einen triftigeren Grund gegeben haben, der ihn davon überzeugte, genau jetzt in solch ein Abenteuer zu schliddern. Und tatsächlich diesen Grund gab es: Palästina. Vor zwei Wochen begann die israelische Armee einen Krieg gegen die Bevölkerung des Gazastreifens. Auch dort war der Vorwand eine Guerillaaktion, in der ein israelischer Soldat gefangen genommen wurde. Die israelische Regierung packte die Gelegenheit beim Schopfe und führte einen seit langem vorbereiteten Plan aus: den Widerstandswillen der Palästinenser zu brechen und die neu gewählte palästinensische Regierung zu zerstören, die von der Hamas dominiert wird. Und natürlich auch um die Qassams zu stoppen. Die Operation im Gazastreifen ist eine besonders brutale und so sieht es auch auf den Bildschirmen in aller Welt aus. Schreckliche Bilder aus dem Gazastreifen erscheinen täglich und stündlich in den arabischen Medien. Tote, Verletzte, Zerstörung. Wassermangel, fehlende Medikamente für die Verwundeten und Kranken. Ganze Familien getötet. Kinder schreien in Agonie. Mütter weinen. Gebäude stürzen in sich zusammen. Die arabischen Regime, die alle von Amerika abhängig sind, kommen nicht zu Hilfe. Da sie alle von islamischen Oppositionsbewegungen bedroht sind, schauen sie mit einiger Schadenfreude zu, was gegenüber der Hamas geschieht. Aber 10 Millionen Araber vom Atlantik bis zum Persischen Golf sehen zu, regen sich auf und werden über ihre Regierung wütend, schreien nach einem Führer, der den belagerten und heldenhaften Brüdern in Palästina zu Hilfe eilt. Vor 50 Jahren schrieb Gamal Abdel-Nasser, der neue ägyptische Führer, dass eine Rolle auf einen Helden wartet. Er entschied, selbst dieser Held zu sein. Jahrelang war er das Idol für die arabische Welt, Symbol für die arabische Einheit. Aber Israel nützte eine Gelegenheit und stürzte ihn im Sechs-Tage-Krieg. Danach stieg Saddam Husseins Stern am arabischen Horizont auf. Er wagte es, sich gegen das mächtige Amerika zu stellen und Raketen auf Israel abzuschießen und wurde so der Held der arabischen Massen. Aber er wurde vernichtend und in demütigender Weise von den Amerikanern, die von Israel angespornt wurden, geschlagen. Vor einer Woche sah sich Nasrallah derselben Versuchung gegenüber. Die arabische Welt schrie nach einem Helden und er reagierte: Hier bin ich. Er forderte Israel und indirekt auch die US und die ganze westliche Welt heraus. Er begann den Angriff ohne Verbündete und wusste, dass weder der Iran noch Syrien es riskieren würden, ihm zu helfen. Vielleicht wird er fortgerissen wie Abd-el-Nasser und Saddam vor ihm. Vielleicht hat er die Gewalt des Gegenangriffes, den er erwartete, unterschätzt. Vielleicht glaubte er wirklich, dass unter dem Gewicht seiner Katjuscha-Raketen Israels Etappe zusammenbrechen würde (So wie die israelische Armee glaubte, die israelische Zerstörung würde das palästinensische Volk im Gazastreifen und die Schiiten im Libanon zerbrechen). Eines ist klar: Nasrallah hätte diese Gewaltspirale nicht begonnen, wenn die Palästinenser ihn nicht um Beistand gebeten hätten. Aus kühler Berechnung oder aus wahrer moralischer Entrüstung oder wegen beidem Nasrallah eilte zur Rettung des belagerten Palästinas. DIE ISRAELISCHE Reaktion hätte man erwarten können. Seit Jahren warten die Armeekommandeure auf eine Gelegenheit, das Raketenarsenal der Hisbollah zu vernichten und diese Organisation zu zerstören oder sie wenigstens zu entwaffnen und sie sehr weit weg von der israelischen Grenze zu befördern. Sie versuchten dies auf die einzige ihnen bekannte Weise: durch weitreichende Zerstörung, damit die libanesische Bevölkerung aufsteht und die Regierung zwingt, Israels Forderungen zu erfüllen. Werden diese Ziele erreicht? HISBOLLAH IST die authentische Vertretung der schiitischen Gemeinschaft, die etwa 40% der libanesischen Bevölkerung ausmacht. Zusammen mit den andern Muslimen bilden sie die Mehrheit im Land. Der Gedanke, dass die schwächliche libanesische Regierung, die auf jeden Fall auch die Hisbollah einschließt, in der Lage wäre, diese Organisation zu liquidieren, ist lächerlich. Die israelische Regierung verlangt, die libanesische Armee solle an der Grenze entlang aufmarschieren. Dies ist jetzt zu einem Mantra geworden. Es zeugt von totaler Ignoranz. Die Schiiten haben bedeutsame Positionen in der libanesischen Armee inne. So gibt es überhaupt keine Chance, dass sie einen Bruderkrieg gegen sie beginnen werden. Im Ausland nimmt ein anderer Gedanke Gestalt an: eine internationale Truppe sollte entlang der israelisch-libanesischen Grenze aufgestellt werden. Die israelische Regierung ist strickt dagegen. Eine wirklich internationale Truppe nicht wie die unglückliche UNIFIL, die seit Jahrzehnten dort ist würde die israelische Armee daran hindern, das zu tun, was sie will. Außerdem: sollte sie dort ohne das Einverständnis der Hisbollah aufgestellt werden, würde ein neuer Guerillakrieg gegen sie beginnen. Würde solch einer Truppe ohne wirkliche Motivation das gelingen, was der mächtigen israelischen Armee nicht gelungen ist? Dieser Krieg mit seinen Hunderten von Toten und Zerstörungswellen wird höchstens zu einem anderen zerbrechlichen Waffenstillstand führen. Die israelische Armee wird den Sieg ausrufen und behaupten, sie habe die "Spielregeln" verändert. Nasrallah (oder seine Nachfolger) werden behaupten, ihre kleine Organisation habe sich gegen eine der mächtigsten Militärmaschinen der Welt erhoben und ein weiteres leuchtendes Kapitel über Heldentum in den Annalen der arabischen und muslimischen Geschichte geschrieben. Es wird keine richtige Lösung geben, weil die Wurzel des Übels nicht angegangen wird: das palästinensische Problem. VOR VIELEN JAHREN hörte ich im Radio eine der Reden von Abd-el- Nasser, die er vor einer großen Menschenmenge in Ägypten hielt. Er verbreitete sich über die Errungenschaften der ägyptischen Revolution, als Schreie aus der Menge kamen: "Palästina oh, Gamal!" Daraufhin vergaß Nasser über sein angefangenes Thema zu reden und sprach mit wachsender Begeisterung über Palästina. Seit damals hat sich nicht viel verändert. Wenn die palästinensische Sache erwähnt wird, wirft sie ihre Schatten über alles andere. Genau dies geschah jetzt auch. Jeder, der sich nach einer Lösung sehnt, muss wissen: es gibt keine Lösung, ohne die Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts. Und es gibt keine Lösung des palästinensischen Problems ohne Verhandlungen mit der gewählten Regierung, einer Regierung, der die Hamas vorsteht. Wenn jemand ein für alle mal diese Scheiße wie Bush so delikat formulierte beenden will, dann geht es nur auf diese Weise. (Aus dem Englischen: Ellen Rohlfs, vom Verfasser autorisiert) http://www.uri-avnery.de erstellt am 18.07.2006 Original in Englisch: http://zope.gush-shalom.org/home/en/channels/avnery/1153268185/ =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Jul 22 11:19:51 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 22 Jul 2006 11:19:51 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 426 - Toedliches Modewort - Krieg gegen Terror Message-ID: <6.2.5.6.0.20060722111413.046ceeb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 426 - Bettina Röder: Das tödliche Modewort - Krieg gegen den Terror. Bad Ischl, 22.7.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Das tödliche Modewort Krieg gegen den Terror Bettina Röder Publik-Forum, Nr. 12/2006, 30.6.2006 Krieg kurbelt bekanntlich die Wirtschaft an. Und wenn es dann noch ein "Krieg gegen den Terror" ist, scheint alles in bester Ordnung. So auch jüngst, als Mitte Juni der US-Kongress weitere 66 Milliarden Dollar für Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan freigab. Die Aufwendungen allein für den Irak- Krieg stiegen damit auf über 320 Milliarden Dollar. Was aber passiert dort, wo angeblich Terror bekämpft wird, ganz konkret? Schon 2004 veröffentlichte die britische Ärzte- Fachzeitschrift The Lancet eine im wahrsten Sinne des Wortes erschlagende Studie. Amerikanische und irakische Gesundheitsexperten hatten nachgewiesen: Seit Beginn des Irak-Krieges sind mehr als 100 000 Zivilisten ums Leben gekommen. Die meisten sind Frauen und Kinder. Bis heute sollen es doppelt so viele sein. Genau weiß das keiner. Denn die Besatzungsmächte weigern sich, die Zahlen zu veröffentlichen. Obwohl sie dazu durch die Genfer Konvention verpflichtet sind. Wer aber fragt im Krieg gegen den Terror überhaupt nach Verpflichtungen, die die internationale Gemeinschaft eingegangen ist? Für Lancet-Chefredakteur Richard Horton war das vor zwei Jahren schon Anlass genug, eine politische Reaktion zu fordern. Doch weithin Schweigen im Walde. Und zwar bis heute. Kritische Stimmen, die das tödliche Modewort vom Krieg gegen den Terror hinterfragen, sind selten. Und so waltet und schaltet er unkontrolliert im Nahen und Mittleren Osten bis hin nach Tschetschenien. Und das, obwohl er sich täglich als untaugliches Mittel gegen den Terror erweist. Zudem ist offensichtlich, dass der "Krieg gegen den Terror" kräftig missbraucht wird. So wird beispielsweise getestet, was auf Truppenübungsplätzen nicht geht: Wie Uran oder Napalm auf Menschen wirkt. Und die Welt, einschließlich Teile Europas, schaut nicht nur zu, sondern macht sogar mit. So hat das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI jüngst berechnet, dass erstmals für Rüstung und Verteidigung mehr ausgegeben wird als auf der Höhe des Kalten Krieges im Jahr 1987/88. Allein auf die USA entfallen 48 Prozent. So viel also, wie auf den Rest der Welt zusammen. Mit großem Abstand folgen Großbritannien, Frankreich, Japan und China mit jeweils vier Prozent. Deutschland liegt an Stelle sechs. Und passend zum SIPRI-Bericht erschien am gleichen Tag in London eine Studie der unabhängigen Oxford Research Group, die Bushs so genannten Krieg gegen den Terror scharf verurteilt. Die Experten der Uni Oxford sind überzeugt: Der verschlingt nicht nur Milliarden, sondern hat mehr Unterstützer in der Terrorszene geschaffen als ausgeschaltet. Die Anti-Terror-Strategie der USA und Großbritanniens erhöht die Gefahr, dass sich der 11. September wiederholt, schreiben sie. Wie könnte es auch anders sein? Wussten wir nicht längst, dass Gewalt immer neue Gewalt hervorbringt? Wenn das Völkerrecht gebrochen wird zumal. Denn das heißt ja, den Terror mit den gleichen Mitteln zu bekämpfen, die er selbst anwendet. Und so dreht sie sich weiter, die tödliche Spirale. Und zwar nicht nur im Irak. In Europa wurden bekanntlich CIA-Flüge mit vermeintlichen Terroristen zugelassen, von Lagern ganz zu schweigen. Wie wäre es da, wenn all das Geld dafür ausgegeben würde, die wirklichen Ursachen für den Terror zu untersuchen? Die untauglichen Kriege verstellen den Blick auf die wirklich großen Bedrohungen der Weltsicherheit. Der Klimawandel gehört dazu. Oder der immer härtere Kampf um die Energievorräte der Welt. Doch damit lässt sich ja schon wieder Geld verdienen. Und zwar mit der Behauptung, dass es ja "nur" um Terroristen geht. =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Jul 24 23:17:47 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 24 Jul 2006 23:17:47 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 427 - W. Bello: Collapse of the WTO Doha Round Message-ID: <6.2.5.6.0.20060724231633.02ab3290@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 427 - Walden Bello (Focus on Global South/ Thailand): Why Today's Collapse of the (WTO) Doha Round Negotiations is the Best Outcome for Developing Countries. Bad Ischl, 24.7.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Why Today's Collapse of the Doha Round Negotiations is the Best Outcome for Developing Countries By Walden Bello* Bangkok, July 24--Today's collapse of the Doha Round negotiations of the World Trade Organization in Geneva is one of the best things to happen to the developing world in a long while. In the past two weeks, in anticipation of the July 27-28 meeting of the World Trade Organization's General Council, a major rescue effort was mounted to save the "Doha Round" of global trade negotiations from collapse. The most prominent of these efforts took place at the Group of Eight Summit in St. Petersburg, where the leaders of the world's most powerful economies called for a successful conclusion to the round, painting it as a "historic opportunity to generate economic growth, create potential for development, and raise living standards across the world." This was pure myth. The idea that the Doha Round is a "development round" could not be farther from the truth. At the very outset of the Doha negotiations in November 2001, the developed country governments rejected the demand of the majority of countries that the talks focus on the hard task of implementing past commitments and avoid initiating a new round of trade liberalization. From the very start, the aim of the developed countries was to push for greater market openings from the developing countries while making minimal concessions on their part. Invoking development was simply a cynical ploy to make the process less unpalatable. Lopsided Negotiations in Agriculture The state of the agricultural negotiations before today's unraveling was reflective of this. Even if the United States had conceded to the terms of WTO Director General's compromise on cutting its domestic support, this would still have left it with a massive $20 billion worth of allowable subsidies. Even with the European Union agreeing to phase out its export subsidies, this would still have left it with 55 billion euros in other forms of export support. In return for such minimal concessions, the US, EU, and other developed countries wanted radically reduced tariffs for their agricultural exports in developing country markets. Indeed, even at a very late stage in the negotiations, the US appeared determined to eliminate any protection for developing country farmers. US Trade Representative Susan Schwab attacked the provisions for "special products" and "special safeguard mechanisms" already institutionalized in the December 2005 Hong Kong Ministerial declaration. Admittedly imperfect, these mechanisms would nevertheless allow governments to slow down the erosion of local agriculture by exempting some products from tariff cuts and raising tariffs on subsidized imports. The WTO negotiations, if brought to a conclusion on such lopsided terms, would result in the slashing of poor countries' farm tariffs while preventing them from maintaining food security. This is a recipe for massively expanded hunger and threatens to further impoverish hundreds of millions of the poor worldwide. The consequences for the South were perhaps best summed up by a Philippine government negotiator before the WTO Agriculture Committee: "Our agricultural sectors that are strategic to food security and rural employment have already been destabilized as our small producers are being slaughtered by the gross unfairness of the international trading environment. Even as I speak, our small producers are being slaughtered in our own markets, [and] even the more resilient and efficient are in distress." The Specter of Deindustrialization But the developed countries not only want radically reduced agricultural tariffs from developing countries. They also want maximum entry to southern markets for their industrial and other non-agricultural goods. In the NAMA (Non-Agricultural Market Access) negotiations, they have demanded that the industrializing economies of the South cut their non-agricultural tariffs by 60-70 per cent while offering to cut theirs by only 20-30 per cent. This not only violates the GATT-WTO principle of less-than-full-reciprocity. It is absurdly inequitable. The South African government reflected the frustrations of most of the global South about the Doha process when it stated that "developing countries will not agree to destroy their domestic industry on the basis of unreasonable and irrational demands placed on them by the developed countries." The extinction of agriculture and deindustrialization is not the only price that developing countries are being asked to pay for a successful conclusion to the Doha Round. In addition, under the General Agreement on Trade in Services (GATS) negotiations in the WTO, they are being asked to allow foreign corporations more rights to buy and control public services in developing countries, at the expense of guaranteeing essential public services for the poor. The Cost-Benefit Equation It is no longer just the developing countries or global civil society that is warning that WTO-managed liberalization will be detrimental to the interests of the developing world. Even the most pro-liberalization agencies are now admitting that the benefits of the Doha Round to the poor have been greatly inflated. According to a fall 2005 study by the World Bank, in a "likely Doha scenario" of reforms, developing countries would gain a mere $16 billion in ten years. That's a miniscule 0.16 percent of developing-country gross domestic product, or less than a penny a day per capita. The poorest billion people are projected to increase incomes by a mere $2 per year. That's why it is so heartbreaking to see "the poor" being invoked to sell the project of massive corporate expansion of the Doha agenda. Yet the 2005 World Bank study, though less unrealistic than that agency's previous studies, is extremely inadequate, for it does not factor in many costs that the WTO regime imposes on developing countries. It fails to account, for instance, for the negative impact of corporate patent monopolies under the WTO's "Trade-Related Intellectual Property" agreement, which force the poor to pay vastly increased prices for access to life-saving medicines. Some estimate that these costs to developing countries are far greater than any alleged gains from liberalization. For example, a recent United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) study predicts that the losses in tariff income for developing countries under Doha could range between $32 billion and $63 billion annually. This loss in government revenues the source of developing-country health care, education, water provision, and sanitation budgets is two to four times the mere $16 billion in benefits projected by the World Bank. Africa, the least developed region, will be one of the most prominent victims should the round be concluded successfully. Summing up the findings of other recent research from the Carnegie Endowment, the European Commission, and the Food and Agriculture Organization (FAO), Aileen Kwa of Focus on the Global South points out that "the majority in Africa will be faced with losses in both agriculture and industrial goods liberalization. Even if agricultural export markets were open to Africa, the majority of African farmers subsistence farmers will not be in a position to compete. In addition, they will lose through having to open their domestic markets in the negotiations. The poorest countries in Africa will be worst hit many are LDC countries in Sub-Saharan or East Africa." Breaking out of the WTO Paradigm In sum, not only do the economic costs of a potential Doha conclusion clearly outweigh any projected benefits to the poor; the loss of policy space for developing countries to create jobs through industrialization, guarantee public services, and protect farmers and food security would be tantamount to kicking away the ladder of development, to use the image of Cambridge University economist Ha Joon Chang, and prevent developing nations from using the very tools used by developed nations to pull themselves out of poverty. So clearly detrimental to development is free trade that a recent study of the United Nations Developing Program (UNDP) advised poor Asian countries to do what Japan and South Korea did successfully: protect key industries with tariffs before exposing them to foreign competition. To promote development and reduce poverty, governments should be encouraged to increase spending on health care, education, access to water, and other essential services, not pressured to sell them off to foreign corporations for private profit. Trade can be a medium of development. Unfortunately, the WTO framework subordinates development to corporate-driven free trade and marginalizes developing countries even further. It is time to cease entertaining illusions about the alleged beneficial effects on development of the Doha Round. The collapse of the Doha Round will be good for the poor. With today's unraveling of the WTO talks, the task should now be to shift to creating alternative *Walden Bello is executive director of Focus on the Global South and professor of sociology at the University of the Philippines. www.focusweb.org =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Jul 25 11:55:29 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 25 Jul 2006 11:55:29 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 428 - WTO-Doha-Runde - Widerstand erfolgreich Message-ID: <6.2.5.6.0.20060725115323.033b5e10@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 428 - Matthias Reichl: WTO-"Doha-Runde" (vorläufig?) gescheitert. Erfolg des weltweiten gewaltfreien Widerstandes von Basisinitiativen und -bewegungen. Focus on the Global South (u.a.): Civil Society Groups Celebrate Collapse of Doha Round: The Best Outcome for World's Poor. Bad Ischl, 25.7.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== WTO-"Doha-Runde" (vorläufig?) gescheitert Erfolg des weltweiten gewaltfreien Widerstandes von Basisinitiativen und -bewegungen Auch wenn unser Beitrag zum Widerstand gegen die WTO-Kampagne in der "Doha Runde" (und ihre Vorläufer gegen das M.A.I., GATS und andere) bescheiden waren und weiter sind, freuen auch wir uns. Allerdings müssen wir aus den Erfahrungen mit dem M.A.I., das im GATS wiederbelebt werden sollte, wachsam sein. Denn einige der führenden Persönlichkeiten wie der WTO-Chef Lamy werden weiter alles versuchen, sich und ihre Organisationen aus der Sackgasse zu manövrieren. Außerdem werden die USA weiter Staaten unter Druck setzen, um ihnen in bilateralen Handelsabkommen das aufzuzwingen, was sie über die WTO-Runde nicht durchsetzen konnten. Also, der gewaltfreie Widerstand geht weiter! Wir werden euch Interessierte und Engagierte weiter darüber - und über verwandte Bereiche - über unseren E-Mail-Verteiler und unsere Homepage www.begegnungszentrum.at informieren. Dafür benötigen wir auch eure ideelle und materielle Unterstützung (Vereinskonto und Adresse am Ende des E-mails!) Matthias Reichl, Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Bad Ischl, Austria ---------------------------------------------------------------------------------------------------- Press Release Focus on the Global South Civil Society Groups Celebrate Collapse of Doha Round: The Best Outcome for World's Poor 25 July 2006, Geneva Monday's collapse of the Doha Round is the best outcome the WTO can deliver to the world's poor. From the outset, the WTO's logic of trade liberalisation, did not meet the more complex needs of countries struggling to tailor domestic trade policy to the specific needs of their industries and agricultural producers. The institution, instead, became the playground for the major trading powers to capture markets for their corporations, paying no heed to the impact on Southern producers and industries, nor to the unemployment caused. According to Walden Bello, Executive Director of Focus on the Global South "The idea that the Doha Round was a "development round" could not have been farther from the truth. Whilst trade can be a medium for development, from the very start, the aim of the developed countries was to push for greater market openings from the developing countries while making minimal concessions on their part. Invoking development was simply a cynical ploy to make the process less unpalatable. "The collapse of the Doha Round is good for the poor. With the unraveling of the WTO talks, the task should now be to shift to creating alternative frameworks and institutions other than the WTO and its neoliberal bilateral or regional counterparts, and to build trade mechanisms that would make trade truly beneficial for the poor." Gathered here in Geneva are civil society movements from around the world. These groups have come to Geneva to register their protest against the Round. Speaking on behalf of the Fisherfolk Movement in the Philippines, Pablo Rosalez comments, "We are happy that the talks have been suspended indefinitely, but we would be even happier if the suspension becomes permanent. The time for reflection should be used to think about development without the WTO". Small farmers, represented by the international coalition Via Campesina, also here in full force, are equally upbeat. Says their spokesperson, Henry Saragih of Indonesia, "We're celebrating this occasion. Today's outcome has also been the result of movements pressuring their governments in their capitals. We have worked hard in Indonesia, pressuring our government to stop agricultural imports which have pushed our farmers out of their jobs. "Via Campensina has always called for the WTO to get out of agriculture. Now is the time for Food Sovereignty. The WTO should also get out of all sectors. We will continue to pressure the WTO to stop the negotiations completely." Welcoming the latest developments, Joseph Purugganan of the Philippine-based "Stop the New Round Coalition" adds, "It is time to think of a world beyond Doha, a world beyond the WTO, and start building and strengthening people's alternatives. We want an alternative system of global trade that protects livelihoods, promotes food sovereignty, secure jobs, and facilitates access to basic human needs such as water, education, healthcare and affordable medicines. This alternative system is anchored on cooperation and not competition, where people's welfare matter more than profits." Civil society groups will celebrate the collapse of the Round in this week with the following events: Wednesday 26 July, Geneva, Bains des Paquis, 8 pm Concert Celebrating the Collapse of the Doha Round, Cultural night and Video showings. There will be musicians from the Philippines and Korean street theater. Thursday 27 July, Geneva, 45 Quai Wilson, 5 pm Fluvial Parade and Parallel Celebratory Demonstration to the WTO. Using the traditional Philippine boats constructed here in Geneva, the artisanal fisherfolk, together with a flotilla of yachts and other boats will sail towards the WTO from Palais Wilson. This will be a display of resistance to the WTO and a call for a permanent end to the Round. Simultaneously, farmers and other activists will march from Palais Wilson to the WTO. ORGANIZERS: Fisherfolk Movement-Philippines/ Forum Social Lémanique/ Focus on the Global South/ ATTAC/ Marche Mondiale des Femmes/ La Via Campesina/ Uniterre/ CADTM/ Coordination Paysanne Européenne/ Hemispheric Social Alliance/ Friends of the Earth International Focus on the Global South: www.focusweb.org =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Jul 25 22:18:22 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 25 Jul 2006 22:18:22 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 429 - Support for Lebanon victims Message-ID: <6.2.5.6.0.20060725221630.02aa5a70@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 429 - AnRo: Kundgebungen und Demonstrationen gegen die israelischen Aggressionen im Libanon und in Gaza; Indymedia Beirut: Urgent Appeal from Lebanon; Sanayeh Reliefcenter (Lebanon): Urgent Appeal for Solidarity with Lebanese Civil Society; Naomi Klein: Open Letter - Solidarity and Support for Lebanon victims. Bad Ischl, 25.7.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== [Anmerkung: Seit Beginn der israelischen Aggressionen im Libanon und im Gazastreifen sind weltweit hunderttausende von Menschen auf die Strassen gegangen Es gab bereits Kundgebungen und Demonstrationen in mindestens 50 Staedten, die teilweise in die 10-Tausende gingen. An einigen Orten gab es bereits mehrere Demonstrationen. Weitere Demos sind bis in den August hinein fuer viele Staedte angekuendigt. Hier findet Ihr eine - gewiss noch unvollstaendige - Liste: http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/campanas/stopwar/ und hier eine ebenso unvollstaendige Photogalerie: http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/campanas/stopwar/july2006/ Bilder aus Palaestina von einem Freund aus Chicago: http://www.justimage.org ] AnRo --------------------------------------------------------------------------------- ----- Weitergeleitete Nachricht ----- Date: Tue, 25 Jul 2006 01:08:43 +0200 [04:08:43 PM PDT] Subject: Urgent Appeal from Lebanon Salam all, Please circulate as widely as possible! For more info please visit www.beirut.indymedia.org We also need people to help translate news, calls and reports. Please let us know on imc-beirut at lists.indymedia.org with the subject being TRANSLATION VOLUNTEER. solidarity, ------------------------------------------------------- Sanayeh Reliefcenter (Lebanon): URGENT APPEAL FOR SOLIDARITY WITH LEBANESE CIVIL SOCIETY French http://www.beirut.indymedia.org/ar/2006/07/4727.shtml Castellano http://www.beirut.indymedia.org/ar/2006/07/4728.shtml Arabic http://www.beirut.indymedia.org/ar/2006/07/4729.shtml Italiano http://sanayehreliefcenter.blogspot.com/2006/07/in-italian-urgent-appeal-for.html The Israeli offensive against Lebanon is an act of aggression against the whole Lebanese people. The IOF (Israeli Occupation Forces) claims to be attacking an 'infrastructure of terror', but the attacks on bridges, roads, airports and ships are cutting the country into pieces, threatening to create a disastrous situation by impeding the transportation of food and medicines, and terrorizing everyone. Besides the hundreds killed and injured, thousands of people are fleeing the country, and thousands of people are fleeing from the areas where the bombing is heaviest into central Beirut. Even here in the 'safe' parts of the city we can hear the bombs throughout the day and night, and electrical and water supplies are tenuous. Political and civil society organizations here are organizing to help people deal with the effects of the invasion, but there is only so much we can do on our own. We are calling on our brothers and sisters in the rest of the world to do two things to help us. First we call on you to protest at Israeli embassies and consulates, as we hear some groups are already doing. The Israeli government must be held accountable for its criminal and terroristic actions here and in Palestine. We also ask you to send us information about any such protests you carry out. Secondly we are asking you to help us with our work with displaced people here in Beirut. The group we are part of, the Relief Center - Spears, is working in 23 schools in the central areas of Beirut, which were housing more than 5,000 people as of the night of July 15th (we don't know how many thousands more are in other areas). People there are sleeping 10 or 15 to a room without enough mattresses, and they are only receiving food and water irregularly from the government. Many are children or elderly, and except for trauma centers the only medical care is being provided by volunteers organized by the Relief Center. These volunteers are lacking the medicines and other supplies they need to care for people. Media activists here will shortly be distributing videos documenting the situation in these schools, which will only get worse if nothing is done. Besides the humanitarian aspect of the situation, helping displaced people is crucial to the reconstruction of Lebanon after this crisis ends. One aspect of the Israeli offensive is an attempt to foment tensions between different cultural groups in Lebanon. This is the only way they can hope to achieve their goals without an all-out war, but in the end it would do more damage to Lebanese society than any amount of physical destruction. A broad relief effort is an essential part of avoiding such a disaster. We urgently need money to buy the supplies we need to help the internally displaced population here. We ask everyone who can to send donations, however small, the Relief Committee - Spears in the care of the following two people by bank transfer. Please contact your bank to find out how to do this and please send an email to sanayeh.center @ gmail.com letting us know about your donation and amount (we are using the account of Greenline Association as a care-taker account)! CLIENT NAME: GREENLINE ASSOCIATION ACCOUNT NMBR: 6189003 BANK: BANK OF KUWAIT AND THE ARAB WORLD SWIFT: BKAWLBBE Greenline Association address: 3rd floor, Yamout building, Spears 174, Sanayeh, Beirut, Lebanon Telefax: (+961 1) 746 215 or (+961 1) 752 142 E-mail greenline @ greenline.org.lb These are difficult days for everyone in Lebanon, but we are confident that with your support we can overcome this situation as we have others before. Sanayeh Relief Center http://sanayehreliefcenter.blogspot.com/ ----------------------------------------- An Open Letter From Naomi Klein I urge all who are horrified by the Israeli government's inflicting of collective punishment on the people of Lebanon to join me in supporting the Sanayeh Relief Center. It is a remarkable coalition of a grassroots activists in Beirut who have rapidly joined together to provide emergency relief to many victims of this human-created disaster. I have researched their work and feel confident that all support we send is going to the urgent task of distributing basic supplies such as food and medicine to people suffering under the Israeli bombing, including thousands of internally displaced refugees being housed in 32 displacement centers. Virtually the only response from western governments to Israel's sickening decision to wage all out war on the people of Lebanon has been to send helicopters and boats to rescue their own citizens. Millions of people without such precious passports are left behind without aid, trapped by Israeli bombs that have systematically targeted roads, bridges and the airport. There is no "international community" that is coming to save the day, only our own anti-war networks that we have built in our communities and online. So at the same time as we raise our voices to demand an immediate end to Israeli aggression, we must also offer our financial support to trustworthy, on-the-ground activists like those at the Sanayeh Relief Center. In a world increasingly governed by brute force and indifference, the Sanayeh Relief Center is a beacon of humanity and mutual aid, please do what you can to increase its strength. It is a concrete act of peace. Naomi Klein Wednesday, July 19th =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at From info at begegnungszentrum.at Fri Jul 28 23:13:42 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 28 Jul 2006 23:13:42 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 430 - WTO-Doha-Round suspended officially Message-ID: <6.2.5.6.0.20060728231210.02ab74c0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 430 - WTO General Council officially suspends talks indefinitely. (Agence Europe) Bad Ischl, 28.7.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== (EU) EU/WTO/DOHA: WTO General Council officially suspends talks indefinitely Brussels, 27/07/2006 (Agence Europe) - In Geneva, on Thursday, at the request of WTO Director General Pascal Lamy, the ambassadors of the 149 WTO member nations, meeting in General Council, officially agreed to suspend Doha Round talks indefinitely after the stalled meeting on 24 July when the major G-6 trading powers (EU, United States, Brazil, India, Australia and Japan) were unable to reach a compromise on the modalities (figures and other provisions) for trade liberalisation in agricultural products and non-agricultural manufactured articles (NAMA). The members "noted" Pascal Lamy's report recommending that discussions on global trade liberalisation be suspended, without setting a date for resumption of the talks. During the meeting, several speakers deplored the fact that the G-6 had not been able to reach a compromise. The ambassador of New Zealand and Chairman of the Committee on Agricultural Negotiations, Crawford Falconer, called on members not to withdraw their agricultural offers from the negotiation table. Furthermore, except for Australia, all the other G-6 members accused the United States of being responsible for the collapse of the talks by refusing to accept greater restraints on domestic subsidies and refusing to lower its demands regarding market access. Pascal Lamy challenges idea of withdrawing development package from overall talks Although admitting that this hypothesis could not be ruled out in time, Pascal Lamy, who was speaking on RFI no Thursday, repeated that it was premature to speak of a collapse of the Doha Round and that it was more reasonable to speak of a "pause" or "time out". The WTO Director General acknowledged that discussions have stumbled over a "small part of this enormous negotiation", namely the reduction of agricultural subsidies (domestic support) and agricultural customs duties (market access) which, although they do not constitute the main part of the negotiations, oppose the United States on one side and Europe on the other. When asked about the risk of mushrooming regional and bilateral agreements, Mr Lamy admitted that this risk has already come about in part. He went on to say, however, that there is less risk if these bilateral agreements are a complement to progress made at multilateral level. Pascal Lamy is also far from sharing the view of Trade Commissioner Peter Mandelson, who called last Tuesday for the development package to be removed from the talks and for provisions in favour of developing countries, especially the poorest developing countries, to be implemented . The Financial Times headline reads: "Lamy snubs Mandelson on parts of Doha", stressing that Mandelson's plans received a "resounding no". The suggestion that was received the most coolly was that on "pursuing the strand on trade facilitation" (setting rules for getting goods through customs cheaply and rapidly). "Pascal Lamy also poured cold water on the idea of extracting discrete elements" from talks, The Financial Times states, citing comments by the director general: "Peter Mandelson and others may say why don't we continue with what is painless for me? Unless and until we have an agenda for continuing the negotiations that is painless for everybody, we will not be able to do that". The FT asserts, moreover, that the United States - which, with Japan, were the most reticent during the Hong Kong meeting last December to offer duty- and quota-free market access to products from the poorest countries - signalled it did not consider itself bound by the Hong Kong commitment to offer this 97% access by 2008 without overall agreement. Finally, the extraction of one or several elements from the talks on the package as a whole would be violation of the principle of "single undertaking", meaning that "nothing is agreed until everything is agreed". "I do not believe this situation has changed", the WTO director general said with irony. Susan Schwab says progress could depend on French elections Continuing to slam France as the main obstacle to the round's success, US Trade Representative Susan Schwab said, for her part, that the outcome of the French elections in spring 2007 will be important for the future of the talks. "Perhaps we should wait for the result of the French elections", she told reporters on Wednesday. Saying that customs duties imposed by the EU on imports of agricultural produce are twice as high as those imposed by the United States and that European farm subsidies are three times higher than those Washington grants to its farmers, Ms Schwab spoke ironically on Wednesday of the "tears and wailing of the Europeans" and denied that the United States had been isolated in Geneva. Ms Schwab is to meet the Brazilian foreign minister and leader of the G-20 emergent countries, Celso Amorim, in Rio on Saturday. European Parliament deplores suspension of talks Speaking on behalf of the European Parliament, on Wednesday, the Chair of the Committee on International Trade, Spanish Socialist Enrique Baron, regretted the fact that Doha negotiations had been suspended indefinitely. "The EP and its International Trade Committee are not resigned to the prospect of a definitive collapse in the talks", he said in a press release, calling for the functioning of the talks to be rethought and for new solutions to the WTO system, which has shown its limits. In order to overcome national selfishness and increase the legitimacy of the WTO, it is appropriate to give the multilateral organisation a parliamentary dimension by setting up a dialogue body composed of representatives of the member nation parliaments, Mr Baron said, assuring that the EP will defend a rebalancing of the roles of the EP and Council in coming months in order to better control the work of the Commission. =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Jul 31 09:16:03 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 31 Jul 2006 09:16:03 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 431 - Verwuestung der Welt - Hiroshima 2006 Message-ID: <6.2.5.6.0.20060731091413.02a68eb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 431 - Matthias Reichl: Die Verwüstung der Welt - nicht nur atomar! Zum Hiroshimatag 2006. Bad Ischl, 31.7.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Die Verwüstung der Welt - nicht nur atomar! Zum Hiroshimatag 2006 Matthias Reichl 31.7.2006 "In der Wüste wird die Stimme der Wahrheit einst gewinnen, aber um welchen Preis?" (Ein maronitischer Theologe aus dem Libanon) Sowohl die Juden wie auch die Christen und Muslime hatten und haben ihre "Rufer in der Wüste", die sie verfolgten und deren Rufe sie oft ignoriert hatten - schließlich aber doch einige ihrer Warnungen und Ratschläge aufgegriffen haben. Auch wenn in den vergangenen Jahrhunderten Kriegszüge Teile der Länder im Nahen Osten "verwüstet" hatten, konnten doch wieder - mit viel Mühe und Engagement - "Oasen der Hoffnung" kultiviert werden. In der Gegenwart schwinden diese Hoffnungen rapide. Denn die neuen atomaren, chemischen und seit kurzer Zeit auch nanotechnologischen Waffen, deren Bedrohungspotential von den meisten Regierungen und auch von Teilen der UNO ignoriert oder minimiert wird, schaffen irreversible und unabsehbare Zerstörungen. Die neuesten Meldungen, dass die USA in einigen Tagen an Israel die neuesten Modelle bunkerbrechender Bomben liefern wird, deuten darauf hin, dass diese auch mit abgereichertem Uran (DU) und anderen atomaren und chemischen Kampfstoffen "aufgerüstet" sind. Ob sie nach dem Irak nun auch im Boden des Libanon und Palästinas als tickende Bomben liegen oder schon als feinste Staubpartikel und Aerosole pulverisiert und weltweit "in alle Winde zerstreut" sind - diese Gefahren in den Städten, Feldern und Wüsten sind nicht mehr zu beseitigen! Übrigens dürfte stimmen, was alternative Experten schon länger feststellten: Militärs und auch politische Strategen benötigen realistische Manöverfelder und entsprechende Zeit um ihr neu entwickelten Waffen und begleitenden (auch psychologischen und medialen) Strategien zu testen. Daher wird auch der Angriff auf den Libanon noch einige Zeit andauern bis die Testergebnisse evaluiert sind. Jene, die nicht nur warnen sondern auch Hoffnung machen wollen, müssen diese Informationen möglichst minimieren, weil diese ganze Wahrheit Hoffnungslosigkeit provoziert, die in Depression und Lethargie übergehen könnte - ein scheinbar unlösbarer, existentieller Konflikt. Erreichen die Rufe "aus der Wüste" die Verantwortlichen oder wurden diese inzwischen so indoktriniert und dehumanisiert, also mental wie technisch Roboter-Systemen angepasst? Können wir sie mit ethischen Appellen und Dialogversuchen aus der Praxis der Gewaltfreiheit überhaupt noch erreichen? Werden wie bisher praktiziert die Plätze der "Abtrünnigen" von den Systemträgern ohne Schwierigkeiten mit besser Angepaßten aufgefüllt? "Hiroshima ist überall" - dieser warnende Buchtitel von Günter Anders ist mit seinem anderen Werk "Die Antiquiertheit des Menschen" längst alltägliche Realität geworden. Diese "Realitäter" brüsten sich damit, dass ihre Waffenexperten immer mehr auf "non lethal weapons" umrüsten. Während wir - mit Recht - seit Jahrzehnten die Vernichtung der Arsenale von Atombomben und -raketen fordern, richten auch die neuen "intelligenten" Waffen weltweit irreversible Schäden an. Wer registriert den Mix zwischen abgereichertem Uran (DU), chemisch-biologischen Komponenten und Psychoterror, der (nicht nur) im Nahen und Mittleren Osten in nicht erklärten Kriegen die Lebensgrundlagen ganzer Völker zerstört? Wenn nun nach den Militärs der USA und Grossbritanniens nun auch wieder jene Israels diese für die Zerstörung ihrer arabischen Gegner einsetzen ist dies scheinbar politisch unaufhaltbar. Mit ihrem angeblichen "Kampf gegen den Terrorismus" terrorisieren die Atommächte die gesamte Menschheit. Wie verheerend die "Kollateralschäden" der militärischen (und "zivilen") Nutzung der Atomtechnologie sind, bewies uns kürzlich der 83jährige Ernest J. Sternglass, US-Experte für atomare Niedrigstrahlung in einer Diskussion mit Salzburger Atomgegnern. Er belegte die weltweite Verbreitung von radioaktivem Feinstaub und Aerosolen über die Atmosphäre. Sie stammen aus militärischen Einsätzen (auch mit DU-Waffen) die sich mit jenen aus "zivilen" Anlagen (nicht nur aus AKWs) zu Krebsauslösern für viele Generationen verbinden. Diese werden durch weitere Komponenten der Umweltzerstörung (u.a. aus der Nanotechnolgie) noch verschärft. Wir Antiatominitiativen und -bewegungen müssen uns dieser Komplexität stellen und sie in unsere gewaltfreien Kampagnen gegen die Propagandisten und Exekutoren dieses weltweiten Geno- und Ökozids integrieren. =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Jul 31 11:16:49 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 31 Jul 2006 11:16:49 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 432 - Avnery: Kana Massacre - Protests in Isarael Message-ID: <6.2.5.6.0.20060731111452.02eebc70@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 432 -Uri Avnery (Israel): The Kana Massacre - A War Crime! Manifestations of peace-activists in Israel against the bombing of the libanesian village Kana. Bad Ischl, 31.7.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== "THE KANA MASSACRE -- A WAR CRIME!" Uri Avnery 31.7.2006 Immediately after the news about the Kana Massacre became known today (July 30), spontaneous protest demonstrations started near the Ministry of Defense compound in Tel-Aviv. In the evening, a larger demonstration was held. In spite of the fact that there was hardly any prior notice, more then 200 demonstrators gathered, including activists of Gush Shalom, Hadash, Anarchists Against Walls, Ta'ayush and other organizations. This time, a group of Meretz member, who rebelled against their party leadership, was also present. They included former Meretz MKs Ya'el Dayan and Naomi Hazan. Also present were Hadash MK Dov Hinin and former MK Tamar Gojansky. Conspicuous by its absence was Peace Now. The director of this organization, which has ceased to exist as an active peace movement years ago, appears now in the Media as one of the most enthusiastic supporters of the war. When a journalist wrote by mistake that Peace Now had taken part in a demonstration, the director denied it vigorously. Meretz leaders Yossi Beilin, Haim Oron and the others, except MK Zahava Galon, also publicly supported the war. "Peretz, Peretz, don't worry / Bush will meet you at The Hague!" shouted the demonstrators through their megaphones, which could be clearly heard in the ministry compound. The Hague, of course, is the seat of the International Criminal Court. "Peretz, you have promised education and pensions / all you gave us is tanks and dead bodies!" - "Children want to live / both in Beirut and in Haifa!" - "Killing Children is a war crime!" - "Labor in government / brings only war!" - "Olmert's agreement with Bush: / War and occupation!" (All these rhyme in Hebrew.) "It is rank hypocrisy to assert that the Kana inhabitants have been warned to leave their homes," former MK Uri Avnery said. "From the first day of the war, our army has bombed the roads and whole families were killed on the way. They have concluded that it is safer to stay in a shelter at home than to move on the roads." Avnery added that a commander who bombs and shells an inhabited area must know such disasters are bound to happen." "The criminal returns to the scene of the crime," commented Gush Shalom spokesman Adam Keller, referring to the massacre that happened in Kana in 1996, when Shimon Peres started a war in Lebanon. "That massacre compelled Peres to break off his war. The conclusion is that we must stop this war at once, before it is too late." Opposite, a small counter-demonstration took place. Usually, the fascists of the Kahane group play this role, but this time they were Labor Party members, who support the war completely. In the course of the demonstration, a special unit of the riot police appeared and for a moment it seemed that they were about to attack the protesters, but they only drove them off the road. After two and a half weeks of suppressing every voice against the war, this demonstration was covered on TV and the radio. At the same time, demonstrations were held around the country, mostly by of Arab citizens. =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Aug 1 12:55:41 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 01 Aug 2006 12:55:41 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 433 - Gewalt/ Zerstoerung in Nahost Message-ID: <6.2.5.6.0.20060801125311.02a4ae00@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 433 - Matthias Reichl: Gewalt und irreversible Zerstörungen unserer Lebensgrundlagen - Zu den Konflikten im Nahen Osten. Ergänzung zu "Die Verwüstung der Welt - nicht nur atomar! Zum Hiroshimatag 2006" (Info 431). Bad Ischl, 1.8.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Gewalt und irreversible Zerstörungen unserer Lebensgrundlagen Zu den Konflikten im Nahen Osten Matthias Reichl 31.7.2006 (Ergänzung zu meinem Text in Info 431 "Verwuestung der Welt - Hiroshima 2006") Vorausschicken will ich, dass ich den Guerillakampf und ähnliche bewaffnete Strategien aus meiner grundsätzlichen Einstellung für gewaltfreie Methoden des Widerstandes nicht unterstützen kann. Dabei bin ich mir des Dilemmas bewusst, in dem Menschen stecken, die über viele Jahre auf diesen gewaltfreien Widerstand gesetzt haben, der ihnen jedoch nicht die erwarteten minimalen (Über)Lebenschancen gebracht hat und die nun in ihrer verzweifelten Lage Gewalt anwenden. Weiters haben historische Beispiele gezeigt, dass diese - oft spontane und schlecht organisierte - Gegengewalt von den Unterdrückern geschickt für die Legitimierung ihrer Gewalt genützt wird. Diese schleusen fallweise Agenten als Provokateure ein, um Gewalt und Gegengewalt strategisch zu lenken. Damit könnten auch gewisse Kreise in Israel versuchen, in der aktuellen Situation in Gaza und Libanon ihren lange geplanten Angriffskrieg zu legitimieren. Aus verständlichen Gründen werden jene "Kollateralschäden" verschwiegen bzw. bagatellisiert, die sich - geographisch und zeitlich - weit über die Konfliktzonen hinaus die Lebensgrundlage von Mensch und Natur irreversibel schädigen (siehe Irak u.a.). Die Kriegsführung des Staates Israel (im Bündnis mit jener der USA) mit ihren neuesten - z.T. atomaren (DU-) - Waffen ist im brutalsten Sinn "antisemitisch" (gegen arabische und jüdische Semiten gerichtet), aber auch weit darüber hinausreichend ein "Weltkrieg". Mehr dazu in meinem Text "Die Verwüstung der Welt - nicht nur atomar! Zum Hiroshimatag 2006" (siehe Info 431 "Verwuestung der Welt - Hiroshima 2006") Leider werden in Österreich diese Fakten selbst in den Diskussionen von Friedensinitiativen - mit einigen Ausnahmen - ausgeblendet. Ist es der Schock, den die Details ausgelöst haben oder nur Ignoranz? Ich bin froh, dass ich verläßliche Informationen von palästinensischen, libanesischen und israelischen Basisinitiativen und ihren europäischen Unterstützern erhalte, die zwar die Komplexheit und das Chaos der verzweifelten Situation vermitteln, aber eben auch die Aktionsebenen für konkrete Solidarität. Wir sehen u.a. die Weitergabe dieser Informationen über unseren E-mail-Verteiler als einen Beitrag dazu. =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Thu Aug 3 23:53:07 2006 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 03 Aug 2006 23:53:07 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 434 - Avnery: Libanonkrieg - 3. Woche Message-ID: <6.2.5.6.0.20060803235143.02a3deb0@ping.at> E-Rundbrief - Info 434 - Uri Avnery: Von der Hisbollah bis zu den Schiiten im Irak. Nach der dritten Woche des Libanonkrieges - Fragen und Antworten. Bad Ischl, 3.8.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Uri Avnery Von der Hisbollah bis zu den Schiiten im Irak NACH DER DRITTEN WOCHE DES LIBANONKRIEGES - Fragen und Antworten "FREITAG", Berlin 4. 8. 06 FREITAG (F.): Wer wird diesen Krieg gewinnen? Uri Avnery (U.A.): Noch funktioniert die Hisbollah und kämpft weiter. Allein dies wird in die Geschichtsbücher der arabischen Völker als glänzender Sieg eingehen. Wenn ein Leichtgewichtler gegen einen Schwergewichtler kämpft und in der 15. Runde immer noch steht, so ist dies ein Sieg, egal wie das Ende aussieht. F.: Kann die Hisbollah aus dem Grenzgebiet vertrieben werden? U.A.: Die Frage beruht auf einem Missverständnis über das Wesen der Hisbollah. Nicht zufällig wird die Organisation Hisb-Allah ("Partei Allahs") und nicht Jeish-Allah ("Armee Allahs") genannt. Es handelt sich um eine politische Organisation, die in der schiitischen Bevölkerung des Südlibanon verwurzelt ist. Praktisch vertritt sie diese Gemeinschaft. Die Schiiten machen 40 Prozent der libanesischen Bevölkerung aus - zusammen mit den anderen Muslimen bilden sie die Mehrheit im Libanon. Hisbollah kann nur "entfernt" werden, wenn die ganze schiitische Bevölkerung vertrieben wird. Das wäre eine ethnische Säuberung - ich hoffe, dass keiner daran denkt. Nach dem Krieg wird die Hisbollah weiter wachsen. F.: Könnten internationale Streitkräfte hilfreich sein? U.A.: Das ist ein Slogan, der besonders für Diplomaten zugeschnitten wurde, die nach einer Idee Ausschau halten, der sie zustimmen können. Sie klingt gut und besonders gut, wenn noch das Wort "robust" hinzugefügt wird. Aber was genau soll eine "robuste internationale Truppe" dort tun? Man schlägt vor, sie solle die Hisbollah in einem bestimmten Abstand von der Grenze halten. Nicht durch Worte - wie die glücklose UNIFIL*, die jeder von Anfang an ignorierte, sondern durch Gewalt. Wenn die Aufstellung dieser Kräfte in Absprache mit beiden Seiten stattfinden sollte, das heißt, mit Israel und der Hisbollah - dann ist das in Ordnung. Dies mag sogar eine Leiter für die israelische Regierung sein, um von dem Baum herunterzukommen, auf den sie geklettert ist. Aber wenn diese Kräfte gegen den Willen der Hisbollah dort aufgestellt werden, wird sich ein Guerillakrieg entwickeln. Wird eine internationale Streitmacht an einem Ort standhalten und kämpfen, von dem sich die mächtige Armee Israels vor sechs Jahren mit eingezogenem Schwanz zurückgezogen hat? Bei alldem gibt es noch ein spezielles Dilemma: Was wird geschehen, wenn die Hisbollah Israel trotz der Pufferkräfte angreift? Wird Israel dann wieder in das Gebiet einmarschieren und einen Zusammenstoß mit der internationalen Truppen riskieren, zum Beispiel mit deutschen Soldaten? F.: Wie kann man den Verlauf der militärischen Kampagne bewerten? U.A.: Generalstabschef Dan Halutz hat die Regierung in diesen Krieg gestoßen, um zwei beschämende militärische Fehlschläge zu vertuschen: die palästinensische Kommando-Aktion in Kerem Shalom, als der Soldat Gilat Shalit entführt wurde, und die Hisbollah-Aktion an der libanesischen Grenze. Kein Offizier wurde deshalb zur Rechenschaft gezogen. Die Hauptverantwortung ruht natürlich auf dem Generalstabschef. Halutz, der erste Generalstabschef, der aus den Reihen der Luftwaffe kommt, war davon überzeugt, dass er die Hisbollah mit einem Bombardement aus der Luft und durch Artillerie und Kriegsschiffe erledigen könne. Er hat sich gewaltig geirrt. Selbst nach der vielfältigen Zerstörung der Infrastruktur im Libanon gelang es ihm nicht, den Gegner zu besiegen. F.: Olmert hat erklärt, nach dem Krieg würde die Situation anders sein als vorher. Gibt es dafür ein Chance? U.A.: Absolut. Aber die Situation wird für uns viel schlimmer als vorher sein. Eines der Ziele von Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah ist es, die Schiiten und Sunniten in einem gemeinsamen Kampf gegen Israel zu vereinigen. Man sollte wissen, dass Sunniten und Schiiten Jahrhunderte lang Todfeinde waren. Viele orthodoxe Sunniten betrachten die Schiiten als Ketzer. Indem die Schiiten den Palästinensern zu Hilfe kommen, die ihrerseits Sunniten sind, hofft Nasrallah, eine neue Allianz zu schmieden Im Nahen Osten könnte demnach eine neue Achse entstehen, die Hisbollah, die Palästinenser, Syrien, den Irak und den Iran einschließt. Syrien ist ein sunnitisches Land. Der Irak wird jetzt mehrheitlich von Schiiten kontrolliert, von denen die Hisbollah unterstützt wird. Aber die irakischen Sunniten, die einen harten Guerillakrieg gegen die Amerikaner führen, sympathisieren gleichfalls mit der Hisbollah. Dieser Block erfreut sich großer Beliebtheit in der gesamten arabischen Welt, weil er gegen die USA und Israel kämpft. Der andere Block, der Saudi- Arabien, Ägypten und Jordanien einschließt, verliert täglich an Popularität. F.: Was sollte also getan werden? U.A.: Den israelisch-palästinensischen Konflikt beenden, der den ganzen Nahen Osten am Brodeln hält. Die Hamas aus dieser feindlichen Front herausholen, indem man mit ihr als der gewählten palästinensischen Regierung verhandelt. Ein Abkommen mit dem Libanon erreichen. Damit es Bestand hat, müssen in diesem Abkommen die Hisbollah und Syrien mit eingeschlossen sein, was Israel verpflichtet, den Golan zurückzugeben. Man sollte sich daran erinnern, dass Ehud Barak fast schon damit einverstanden war und einen Friedensvertrag unterzeichnet hätte, ähnlich dem mit Ägypten - aber unglücklicherweise im letzten Augenblick aus Furcht vor der öffentlichen Meinung gekniffen hat. Übersetzung: Ellen Rohlfs (*) UN-Beobachtermission im Libanon =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Aug 4 22:03:54 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 04 Aug 2006 22:03:54 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 435 - War crimes and Lebanon Message-ID: <6.2.5.6.0.20060804215550.02ab0eb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 435 - Tariq Ali, Noam Chomsky, Eduardo Galeano, Howard Zinn, Ken Loach, John Berger, Arundhati Roy: War crimes and Lebanon. Steve Trevillion: UN convention on the rights of the child and children in Lebanon. Bad Ischl, 4.8.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== War crimes and Lebanon Thursday August 3, 2006 The Guardian The US-backed Israeli assault on Lebanon has left the country numb, smouldering and angry. The massacre in Qana and the loss of life is not simply "disproportionate". It is, according to existing international laws, a war crime. The deliberate and systematic destruction of Lebanon's social infrastructure by the Israeli air force was also a war crime, designed to reduce that country to the status of an Israeli-US protectorate. The attempt has backfired. In Lebanon itself, 87% of the population now support Hizbullah's resistance, including 80% of Christian and Druze and 89% of Sunni Muslims, while 8% believe the US supports Lebanon. But these actions will not be tried by any court set up by the "international community" since the US and its allies that commit or are complicit in these appalling crimes will not permit it. It has now become clear that the assault on Lebanon to wipe out Hizbullah had been prepared long before. Israel's crimes had been given a green light by the US and its loyal British ally, despite the opposition to Blair in his own country. In short, the peace that Lebanon enjoyed has come to an end, and a paralysed country is forced to remember a past it had hoped to forget. The state terror inflicted on Lebanon is being repeated in the Gaza ghetto, while the "international community" stands by and watches in silence. Meanwhile, the rest of Palestine is annexed and dismantled with the direct participation of the US and the tacit approval of its allies. We offer our solidarity and support to the victims of this brutality and to those who mount a resistance against it. For our part, we will use all the means at our disposal to expose the complicity of our governments in these crimes. There will be no peace in the Middle East while the occupations of Palestine and Iraq and the temporarily "paused" bombings of Lebanon continue. Tariq Ali Noam Chomsky Eduardo Galeano Howard Zinn Ken Loach John Berger Arundhati Roy London -------------------------------------------------------- As our political leaders argue over the difference between a "cessation of hostilities" and a "ceasefire", more and more children die. The British government (unlike the US) has agreed to be bound by the UN convention on the rights of the child. This is a legally enforceable international treaty which enshrines the "right to life" as one of its four core principles. I would be very interested to know how the government justifies its actions in relation to its responsibilities under the convention and why our new children's commissioners have remained silent on what appears to be a flagrant disregard of children's rights, as well as a breach of our international obligations. Professor Steve Trevillion University of Leicester http://www.guardian.co.uk/israel/Story/0,,1835915,00.html =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Aug 7 18:25:23 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 07 Aug 2006 18:25:23 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 436 - Lebanon/ Palestine-war - Appeal to UN-Security Council Message-ID: <6.2.5.6.0.20060807182230.02a26d70@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 436 - Matthias Reichl: Appeal to the UN-Security Council for an immediate and unconditional ceasefire and the stop of Israel's aggression against Palestina and Lebanon. Bad Ischl, 7.8.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Dear Member of the UN-Security Council, By joining the following appeal for an immediate and unconditional ceasefire and the stop of Israel's aggression against Palestina and Lebanon we ask you urgently to recognize irreversible threats not only to the Middle-East-region but also to the whole world: 1. The use of (US- and Israeli-) bombs and shells including Depleted Uranium (DU) in Palestine and Lebanon is contaminating with 238U not only the targets but also the whole region and finally the whole world. As it was caused by the wars in Iraq and former Yugoslavia, the radioactive nano-particles and aerosols are already spread via the atomosphere worldwide. Experts like Erich J. Sternglass, Doug Rokke have documented the deadly consequences of this (low level) radiation. We urge You to condemn the use of such and similar weapons totally. 2. The oil spill along the coast of Lebanon caused by Israels's bombing of oil-tanks will destroy or endanger the marine life (and fishery) in the Eastern part of the Mediterranean Sea (see reports by Lebanese authorities and Greenpeace). Other bombings of chemical manufactories and similar dangerous sites cause also health dangers and environmental damages. Both types of "collateral war-damages" cause irreversible damages for decades and even a unimaginable time-period. (The 238U has a "half-lifetime" of 4,5 Billion years!) So, even a cease-fire and peace-treaties cannot eliminate these severe threats to human beings, animals and nature. Therefor we demand from You the following: We urge you to demand that Israel agrees to an immediate and unconditional ceasefire that has been persistently demanded by Lebanon and Palestine. Israel blatantly has no limits in exercising its inhumanity and criminal acts of war against Palestinian and Lebanese civilians Sanctions should be imposed on Israel for its daily savage strikes on Palestine and its invasion of Lebanon that far exceed Saddam Hussain's 1990 military operations in Kuwait. Israeli leaders should be charged with war crimes. It is heartbreaking for decent people to watch on the news the desperation, grief and trauma that Palestinian and Lebanese families suffer. We look to the Security Council to fulfil the conditions of the United Nations Charter forthwith in relation to protecting the peoples of Palestine and Lebanon. It should also concern you that the Security Council's delay and ineffectiveness to act responsibly to end these hostilities reveals to the world a potential redundancy that neatly aligns with the USA's call to dismantle the United Nations. In fact, Israel's precise targeting of the UN position in Lebanon resulting in the deaths of UN personnel endorses the USA/Israel complete lack of regard for the United Nations and reinforces the US aspirations for unhindered power. The repeated US obstruction of peace for Palestinian and Lebanese civilians in the Security Council should also hasten the implementation of the Security Council reforms especially on the power of the veto. Once again, on humanitarian grounds we ask You to deal with the matter of the ceasefire urgently and vigorously, but also the urgent problems mentioned in points 1 and 2 above. Sincerely Matthias Reichl Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Bad Ischl, Austria =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Aug 13 09:33:40 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 13 Aug 2006 09:33:40 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 437 - E. Galeano: Wie lange noch? (Nahostkrieg) Message-ID: <6.2.5.6.0.20060813093252.02cf1d40@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 437 - Eduardo Galeano: Wie lange noch? (Über Unterdrückung und Zerstörung im Nahen Osten und Lateinamerika.) Bad Ischl, 13.8.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== ips-columnists service / ips-Kommentardienst / deutschsprachige Redaktion --- COPYRIGHT-Bestimmungen siehe unten --- Veröffentlichungsrecht frei für Begegnungszentrum Wie lange noch? Von Eduardo Galeano (*) MONTEVIDEO, (IPS) ­ Ein Land bombardiert zwei Länder. Die Straffreiheit, mit der dies geschieht, würde Verwunderung hervorrufen, wenn sie nicht schon zur Gewohnheit geworden wäre. Einige verschüchterte Proteste sprechen von Fehlern, die gemacht worden seien. Wie lange noch wird der Horror "Irrtum" genannt? Dieses Gemetzel von Zivilisten entfesselte sich an der Entführung eines Soldaten. Seit wann kann die Entführung eines israelischen Soldaten die Entführung der palästinensischen Souveränität rechtfertigen? Seit wann kann die Entführung von zwei israelischen Soldaten die Entführung des ganzen Libanon rechtfertigen? Das Gemetzel von Juden erfreute sich seit Jahrhunderten großer Beliebtheit unter den Europäern. In Auschwitz mündete schließlich dieser entsetzliche Strom, nachdem er ganz Europa durchkreuzt hatte. Wie lange noch werden die Palästinenser und andere Araber für Verbrechen zahlen, die sie nicht begangen haben? Hisbollah existierte noch nicht als Israel den Libanon durch die vorangegangenen Invasionen verwüstete. Wie lange noch sollen wir die Geschichte vom angegriffenen Aggressor glauben, der Terrorismus ausübt, weil er sich im Recht fühlt, sich gegen Terrorismus zu verteidigen? Irak, Afghanistan, Palästina, Libanon Wie lange noch wird man straffrei Länder ausrotten dürfen? Die Folterungen in Abu Ghraib, die weltweit ein gewisses Unwohlsein zur Folge hatten, sind nichts Neues für uns in Lateinamerika. Unsere Militärs haben diese Verhörtechniken in der "Escuela de las Américas" gelernt. Inzwischen hat die sogenannte Schule Amerikas zwar ihren Namen verloren, aber nicht ihre Methoden. Wie lange noch werden wir akzeptieren, dass man die Folter rechtfertigt, so wie es der Oberste Gerichtshof von Israel getan hat, im Dienste der Verteidigung des Vaterlandes? Israel hat sechsundvierzig Empfehlungen der Generalversammlung und anderer Organisationen der Vereinten Nationen ignoriert. Wie lange noch dürfen die Regierungen in Israel das Privileg genießen, taub zu sein? Die Vereinten Nationen empfehlen, beschließen aber nichts. Wenn die UNO etwas beschließen will, wird es vom Weißen Haus mit dem Vetorecht verhindert. Washington hat im Weltsicherheitsrat vierzig Resolutionen, die Israel verurteilten, mit dem Veto zu Fall gebracht. Wie lange noch agieren die Vereinten Nationen, als würden sie Vereinigte Staaten von Amerika heißen? Seit die Palästinenser aus ihren Häusern und Ländereien verjagt worden sind, ist viel Blut geflossen. Wie lange noch soll das Blut fließen, damit Gewalt das rechtfertigt, was das Gesetz verbietet? Die Geschichte wiederholt sich, Tag für Tag, Jahr für Jahr und es stirbt ein Israeli für 10 Araber. Wie lange noch ist das Leben von einem Israeli zehn Mal mehr Wert? Der Iran entwickelt die Nuklearenergie. Wie lange glauben wir noch, dass so etwas als Beweis ausreicht, um das Land als eine Gefahr für die Menschheit anzusehen? Offenbar stört es die sogenannte internationale Gemeinschaft überhaupt nicht, dass Israel zweihundertfünfzig Atombomben besitzt, obwohl es ein Land ist, das offenbar kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht. Wer bedient eigentlich die Gefahrenmessmaschine der Welt? Hieß das Land, das die Atombomben über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen hat, Iran? Im Globalisierungszeitalter ist das Recht Druck auszuüben stärker, als die Ausdrucksfreiheit. Um die illegale Besetzung von Palästina zu rechtfertigen, wird der Krieg "Frieden" genannt. Die Israelis sind Patrioten und die Palästinenser sind Terroristen und Terroristen lassen die Weltalarmglocken läuten. Wie lange noch werden die Kommunikationsmedien kommunikationsscheu sein? Dieses Gemetzel ist nicht das Erste und wird auch nicht ­ so fürchte ich - das Letzte sein. Warum findet es im Stillen statt? Hat es dieser Welt die Sprache verschlagen? Wie lange noch werden die Stimmen der Empörung nur über Glocken aus Holz zu hören sein? Die Bombardements töten Kinder, mehr als ein Drittel der Opfer sind weniger als die Hälfte. Wer sich untersteht zu protestieren, wird als Antisemit angeklagt. Wie lange noch werden wir, die Kritiker der Verbrechen des Staatsterrorismus, Antisemiten sein? Wie lange noch werden wir uns das gefallen lassen? Sind die Juden, die darüber entsetzt sind, was da in ihrem Namen getan wird, auch Antisemiten? Sind die Araber, Semiten wie die Juden, auch Antisemiten? Gibt es da nicht auch arabische Stimmen, die die palästinensische Heimat verteidigen gegen das Narrenhaus des Fundamentalismus? Die Terroristen sehen sich alle ähnlich. Da gibt es seit den Zeiten des Kalten Krieges gegen den kommunistischen Totalitarismus, Staatsterroristen, als respektable Machtpolitiker und private Terroristen, als losgelassene Verrückte oder organisierte Verrückte. Alle berufen sich auf Gott, ob er nun Gott, Allah oder Jehova heißt. Wie lange noch übersehen wir, dass alle Terrorismen das Menschenleben verachten und dass sie sich gegenseitig ernähren? Ist es denn nicht offensichtlich genug, dass in diesem Krieg zwischen Israel und Hisbollah die Toten Zivilisten sind, Libanesen, Palästinenser, Israelis? Ist es denn nicht offensichtlich genug, dass die Kriege in Afghanistan und Irak und die Invasionen von Gaza und Libanon Brutkästen des Hasses sind, die Fanatiker am laufenden Band produzieren? Wir Menschen sind die einzige tierische Spezies, die auf die gegenseitige Ausrottung spezialisiert ist. Wir spenden 2,5 Milliarden US-Dollar täglich für Rüstungszwecke. Das Elend und der Krieg sind Töchter und Söhne des gleichen Vaters - wie ein grausamer Gott frisst er die Toten und die Lebenden. Wie lange noch lassen wir es zu, dass diese Welt, im Liebestanz mit dem Tod, unsere einzig mögliche Welt bleibt? (ENDE/trad fnf/COPYRIGHT IPS) (*) Eduardo Galeano, uruguayischer Schriftsteller und Journalist, Autor von "Die offenen Adern Lateinamerikas" und "Erinnerungen an das Feuer". ----------------- ips - inter press service - die globale Nachrichtenagentur ips columnists service ist ein selbstständiger Dienst der globalen Nachrichtenagentur IPS, der getrennt von den regulären Nachrichtendiensten vertrieben und verrechnet wird. ips columnists service bietet fundierte Meinungen zu aktuellen Themen und globalen Fragestellungen, aus verschiedenen Perspektiven. ips columnists service wird seit Anfang 2003 auch in deutscher Sprache angeboten und besteht aus vier bis sechs Kommentaren im Monat. Chefredakteur von ips columnists service: Pablo Piacentini, IPS, Rom romacol at ips.org Redaktionsleitung deutschsprachiger Dienst: Federico Nier-Fischer, Wien ips-columnists-german at aon.at IPS-COPYRIGHT: - Mit dem ips columnists service ist KEIN Abonnement verbunden. - Sollte Ihre Redaktion an einem Beitrag interessiert sein, bitten wir um eine entsprechende Rückmeldung (telefonisch oder per E-Mail) zwecks Sicherung der Veröffentlichungsrechte - ips besitzt alle Rechte. - Verrechnet werden die in Ihrer Redaktion für vergleichbare Veröffentlichungen üblichen Honorarsätze. 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Galtung/ D. Fischer: Nahost-Krieg Message-ID: <6.2.5.6.0.20060813100451.03b69eb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 438 - Johan Galtung und Dietrich Fischer: Nahost: Selbstverteidigung oder Krieg? Bad Ischl, 13.8.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== ips-columnists service / ips-Kommentardienst / deutschsprachige Redaktion --- COPYRIGHT-Bestimmungen siehe unten --- (Veröffentlichung frei für Begegnungszentrum) Nahost: Selbstverteidigung oder Krieg? Von Johan Galtung und Dietrich Fischer (*) 4.8.2006 NEW YORK, (IPS) ­ Bomben fallen wieder auf unschuldige Zivilisten im Libanon, in Gaza und in Nord-Israel. Warum? Man muss zurück in die Geschichte gehen, um zu verstehen, was jetzt geschieht. Zu verstehen heißt aber nicht zu verurteilen oder zu verzeihen, es geht vielmehr darum zu verhindern, dass es sich zukünftig wiederholt. Palästina ist das Opfer jenes Siedler-Kolonialismus, den England schon in den nordamerikanischen Kolonien praktiziert hat, aus denen später die USA entstanden ist. Beide Mächte haben diese Kolonisierung als ein Recht hochgehalten, das in der Balfour Deklaration von 1917 auch den Juden übertragen wurde. Jemand hat einem Deutschen einmal vorgeschlagen: "Da Deutschland für den Holocaust verantwortlich ist, sollte eigentlich ein jüdischer Staat in Deutschland aufgebaut werden - als einer Art von Teilentschädigung. Baden-Württemberg hätte die richtige Größe." Der Deutsche protestierte daraufhin heftig, "Das ist unmöglich! Wohin sollen die Leute, die dort wohnen, hingehen?" Jetzt kann vielleicht nachempfunden werden, wie Palästinenser sich fühlen müssen, die früher dort wohnten, wo heute das Territorium von Israel ist. Natürlich kommt da noch einiges hinzu, wie die biblische Geschichte, die heiligen Orte des Judentums und die reale Existenz von Israel als Staat schon seit über 60 Jahren. Das alles verlangt nach einer Lösung, die es beiden, Israelis und Palästinenser erlaubt, friedlich im ehemaligen Palästina zusammenzuleben. Palästina ist außerdem ein Opfer israelischer Besetzung seitdem 1967 Krieg. Israel hatte sich zwar im September 2005 von Gaza zurückgezogen, hält aber weiterhin die West Bank und Ost-Jerusalem besetzt. Deshalb würde, im Sinne der UN-Charta, Palästina das Recht auf Selbstverteidigung zustehen, um Maßnahmen zur Befreiung von einer Besetzung aus einem illegalen Krieg zu ergreifen. Der UN-Sicherheitsratsbeschluss 242 (1,i) verlangt eindeutig den Abzug der israelischen Kräfte aus den 1967 besetzten Territorien. Das Problem dabei ist, dass Palästina als Staat bisher nicht existiert. Es gibt zwar ein Recht auf Selbstverteidigung, aber wem steht es zu? Den Palästinensern in einem Nicht-Staat? Sie leben als Flüchtlinge verstreut in vielen Orten. Steht das Recht der arabisch-muslimischen Welt zu? Damit sind viele untereinander stark verbundene Nationalitäten gemeint, die aber meistens von künstlichen Grenzverläufen getrennt sind, die von den westlichen Kolonialmächten gezogen worden sind, ganz nach dem Cäsarprinzip "divide et impera" ­ "teile und herrsche". Steht die Selbstverteidigung dem Libanon zu und wenn, dann auch der militärisch am besten ausgerüsteten Fraktion in diesem Land, der Hisbollah-Bewegung? Darf es Syrien beanspruchen, wo Israel ebenfalls ein Territorium besetzt hält? Handelt es sich um eine ständige Kriegssituation, die eine zweiseitige Frontstellung hat, mit einer ersten Phase, die im Mai 1948 zwischen Israel und den arabischen Ländern begann, gefolgt von einer zweiten Phase ab Juni 1967, bei der Israel gegen die arabischen Staaten und dann zunehmend gegen die Araber schlechthin und jetzt generell gegen die Muslime Krieg führt? Ein Krieg besteht aus Angriff und Verteidigung. Verteidigung kann zwei Formen annehmen: Ein Vergeltungsschlag, der den Aggressor in seinem Territorium angreift (eine angreifende Verteidigung) oder das Zurücktreiben eines Aggressors hinter seine Grenzen, ohne diese zu überschreiten (eine verteidigende Verteidigung). Das gegenseitige Töten oder Gefangennehmen von militärischen Kämpfern dürfte keine Überraschung sein. Im modernen Krieg ist außerdem der Einsatz von Raketen und Bomben aus der Luft üblich geworden, in der postmodernen Kriegsführung ist sogar das Umbringen von Zivilisten durch Staats-Terrorismus oder Nicht-Staats-Terrorismus üblich. Das Problem ist also nicht, wer angefangen hat oder wer sich schuldig gemacht hat oder was als "Selbstverteidigung" angesehen werden kann, denn die Parteien werden sich mit allen erreichbaren Mitteln zu verteidigen versuchen. Das Problem ist auch nicht, ob eine kriegerische Handlung "verhältnismäßig" sei oder nicht, denn die stärkere Partei wird immer alles einsetzen, was sie hat und dadurch wird die schwächere Partei, wie in diesem Fall, nach Aufrüstung suchen, bis hin zur Aneignung von Atomwaffen. Das Problem ist der Teufelskreis von wiederholten gegenseitigen Vergeltungsschlägen, die dem Krieg eigen ist. Er muss durchbrochen werden, um auf den Boden des ungelösten Konflikts zwischen Juden und Arabern zurückzukehren. Das Problem kann auch nicht mit einer De-eskalation bei der Wahl der Angriffsziele und des Ausmaßes der Zerstörung gelöst werden. Albert Einstein hat einmal die Waffenbegrenzungsverhandlungen in der Liga der Nationen mit einer Diskussion in einem Stadtrat verglichen, wo nach einer Reihe von Messerstechereien im Ort, über die Länge und die Schärfe der Messer debattiert wird, die Männer bei sich tragen dürfen, wenn sie ausgehen. Ein Waffenstillstand ist jedenfalls dringend notwendig, um dem unmittelbaren Leiden Einhalt zu gebieten. Er wird aber nur für eine Zeit lang halten, solange eben, der zugrunde liegende Konflikt nicht gelöst ist. Israel sollte lieber darüber nachdenken, wie es Frieden machen kann, statt Krieg. Was hat die langen Kriegszyklen zwischen Deutschland und Frankreich oder zwischen den Mitgliedern des Nordischen Rates beendet? Es waren jeweils gemeinsame Vorhaben für eine bessere Zukunft für alle, für eine Zusammenarbeit im gegenseitigen Nutzen, jedenfalls etwas, was die Vorstellungskraft und die Hoffnungen der beteiligten Menschen vereinigt hat, die bis dahin in Frustration und Verzweiflung leiden mussten. Ein Ausweg könnte die Begründung einer Gemeinschaft des Nahen Ostens darstellen, in Anlehnung (warum nicht?) an die Europäische Gemeinschaft von 1958, allerdings bei voller Anerkennung von Palästina. Anfang 1945 befand sich Deutschland noch im Krieg mit 25 Ländern, die es besetzt hatte, und drohte einigen Nationen mit Genozid. Der Schlüssel zum Frieden war die Versöhnung, die Entschuldigung und die Kompensierung. Man gab der Wahrheit über die Greueltaten des Nazismus sowohl intern als auch gegenüber den Betroffenen eine Chance. Das glaubhafte Bekenntnis zur einem deutschen "Nie-Wieder" hat neue Horizonte eröffnet. Später wurde Deutschland sogar zu einer Säule im Aufbau der Europäischen Gemeinschaft, ohne dabei eine dominante Rolle zu beanspruchen. Es wäre im Interesse Israels und der arabischen Nachbarn von dieser Erfolgsgeschichte zu lernen. Alle die einen guten Willen haben, sollten mitten in dieser Krise zusammenkommen, um ein gemeinsames Konzept für einen friedlichen Nahen- und Mittleren Osten zu erarbeiten. (ENDE/trad fnf/COPYRIGHT IPS) (*) Johan Galtung ist Friedensforscher, Begründer und Ko-Direktor von TRANSCEND, ein Friedens- und Entwicklungsnetzwerk (www.transcend.org). Dietrich Fischer ist Direktor des Europäischen Universitätszentrums für Friedensforschung (www.epu.ac.at) und Ko-Direktor von TRANSCEND. ----------------- ips - inter press service - die globale Nachrichtenagentur ips columnists service ist ein selbstständiger Dienst der globalen Nachrichtenagentur IPS, der getrennt von den regulären Nachrichtendiensten vertrieben und verrechnet wird. ips columnists service bietet fundierte Meinungen zu aktuellen Themen und globalen Fragestellungen, aus verschiedenen Perspektiven. ips columnists service wird seit Anfang 2003 auch in deutscher Sprache angeboten und besteht aus vier bis sechs Kommentaren im Monat. Chefredakteur von ips columnists service: Pablo Piacentini, IPS, Rom romacol at ips.org Redaktionsleitung deutschsprachiger Dienst: Federico Nier-Fischer, Wien ips-columnists-german at aon.at IPS-COPYRIGHT: - Mit dem ips columnists service ist KEIN Abonnement verbunden. - Sollte Ihre Redaktion an einem Beitrag interessiert sein, bitten wir um eine entsprechende Rückmeldung (telefonisch oder per E-Mail) zwecks Sicherung der Veröffentlichungsrechte - ips besitzt alle Rechte. - Verrechnet werden die in Ihrer Redaktion für vergleichbare Veröffentlichungen üblichen Honorarsätze. Wir bitten um eine umgehende Banküberweisung (siehe unten). - Um Zusendung von Belegexemplaren wird freundlichst gebeten (für die AutorInnen). - Sollte die Zusendung des ips-columnists service an zusätzliche bzw. andere (e-mail) Adressen gewünscht sein, bitten wir um einen kurzen Hinweis. - Sollte die Zusendung NICHT erwünscht sein, bitten wir um eine Rückmeldung mit dem Vermerk ABBESTELLUNG mit der genauen Bezeichnung der Absenders. ips columnists service - deutschsprachige Redaktion: Federico Nier-Fischer fnf_comunicaciones Beheimgasse 20/7; A-1170 Wien/AUSTRIA Mob: ++43 676 3105594 Festnetz+FAX: ++43 1 4071521 ips-columnists-german at aon.at BANKVERBINDUNG: federico nier-fischer / ips columnists BAWAG - Bank für Arbeit und Wirtschaft, Wien KontoNr: 100 100 738 26 BIC: BAWAATWW IBAN: AT341400010010073826 =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Aug 13 11:59:33 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 13 Aug 2006 11:59:33 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 439 - Shiva V.: WTO ist tot. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060813115813.03bb4eb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 439 - Vandana Shiva (Indien): Die Welthandelsorganisation WTO ist tot - lang lebe der Freihandel. Bad Ischl, 13.8.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== ips-columnists service / ips-Kommentardienst / deutschsprachige Redaktion --- COPYRIGHT-Bestimmungen siehe unten --- Die Welthandelsorganisation WTO ist tot lang lebe der Freihandel Von Vandana Shiva (*) 26.7.2006 NEW DELHI, (IPS) Die Doha Verhandlungsrunde über den globalen Welthandel ist wieder einmal kollabiert, dieses Mal am 23. Juli beim kleinen Ministertreffen in Genf. Auf die Frage, ob die WTO nun tot sei oder nur schwerkrank, antwortete der indische Handelsminister Kamal Nath, sie würde sich irgendwo auf dem Weg zwischen Intensivstation und dem Krematorium befinden. Der EU Handels-Kommissar Peter Mandelson meinte nach der Suspendierung der Verhandlungen: "Wir haben die letzte Ausfahrt auf der Autobahn verpasst". Die USA wurden von allen Teilnehmern für den Zusammenbruch der Gespräche verantwortlich gemacht. Washington habe sich strikt geweigert die Agrarsubventionen zu kürzen, hieß es einstimmig. Die USA und ihre großen Konzerne sind in der Tat die treibenden Kräfte für zwei Abkommen der Uruguay-Runde gewesen, die sehr negative Auswirkungen für die Armen in der Dritten Welt haben. Das Abkommen über die handelsbezogenen geistigen Eigentumsrechte (TRIPS) hat z. B. die Kosten von Saatgut und Medikamenten verteuert und zwar zugunsten der großen Konzerne. Tausende indische Bauern haben sich hoch verschuldet und sind zum Teil in den Selbstmord getrieben worden, weil sie keinen Ausweg aus der Abhängigkeit von einem teuren und unausgereiften hybriden Baumwollsaatgut sahen, das Monsanto zusammen mit indischen Partnern auf den Markt gebracht hatten. Das andere Abkommen über die Landwirtschaft (AoA) hat die Lebensgrundlage von Millionen Bauern zerstört und die Ernährungssicherheit der armen Bevölkerung erschüttert. Der Grund für das Scheitern der Doha-Verhandlungsrunde wurzelt in der Haltung der USA, die im Austausch für einen erweiterten Markzugang bei den Entwicklungsländern, keine Verringerung ihrer wettbewerbsverzerrenden Agrarsubventionen akzeptieren wollten. Allerdings bedeutet diese Verweigerung nicht, dass die USA ihr Interesse an offenen Agrarmärkten verloren hätten. Offenbar müssen die USA sich einfach nichts mehr multilateral abhandeln lassen, denn sie bekommen auf bilateraler Ebene den Marktzugang viel billiger, oft sogar ohne bindende Verträge, wie im Fall des Landwirtschaftsabkommens mit Indien zur Förderung von genetisch veränderten Organismen (GMO), von landwirtschaftlichen Importen und der Einführung der US-Supermarktkette Wal-Mart. Die US-Konzerne wie Monsanto, Wal-Mart und ADM stehen bereits fix auf der Kommandobrücke der sogenannten US-indischen Landwirtschaftsinitiative. Die US-Entwicklungshilfe mischt bereits kräftig bei der Ausrichtung der indischen Agrarpolitik mit und hat die Vermarktung von Bt Brinjal (genetisch manipulierte Sorte der einheimischen Aubergine Brinjal) finanziert, was möglicherweise zur ersten genehmigten Ernte und zwar im großen Maßsstab - von genetisch veränderten Nahrungsmitteln und Saatgut führen wird. Die Gesetzeslage für die Evaluierung der Ernährungssicherheit in Indien kennt das unwissenschaftliche Kriterium einer "grundlegenden Äquivalenz" von Produkten nicht, das in den USA eingeführt worden ist, um die langfristige Analyse der Folgen von gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln zu umgehen. Dennoch wurde vom Konzern Monsanto-Mahyco die "grundlegende Äquivalenz" als Datengrundlage beim Zulassungsverfahren von Bt Brinjal vor den zuständigen indischen Gremien verwendet, um die Genehmigungen für die Produktion und Verkauf von GMO zu erhalten. Damit ist der Virus der Deregulierung der Biosicherheit in schleichenderweise in Indien eingeführt worden. Die gentechnisch veränderten Organismen werden bilateral ohne Einschaltung der WTO vertrieben, was eigentlich auch Europa, das eine Politik verfolgt, die stärker auf Sicherheit bei der Verbreitung von genetisch manipulierten Organismen bedacht ist, zum Nachteil gereicht. Jedenfalls brauchen die großen Agrarkonzerne wie Cargill und ADM nicht mehr auf ausgehandelte Marktzugangsregulierungen der WTO warten, um in den indischen Markt einzubrechen. Als ein Teil des Bush-Singh Abkommens ist Indien zum Importland von Weizen geworden, obwohl es eine ausreichende Eigenproduktion hätte. Der indische Binnenmarkt ist zu einem Tummelplatz für transnationale Konzerne wie Cargill, Canagra, Lever und ITC geworden. Die Ernährungssicherheit Indiens ist systematisch abgebaut worden. Die Preise für Nahrungsmittel sind dramatisch gestiegen und damit auch das Ausmaß an Armut und Hunger in der indischen Gesellschaft. Obwohl Indien als neue wirtschaftliche Macht und als positives Beispiel für die Globalisierung angeführt wird, lebt ein Drittel der unterernährten Kinder auf dieser Welt in diesem Land. Inzwischen versuchen Supermarktriesen, wie Wal-Mart, im Einzelhandel Fuß zu fassen und die indischen Unternehmen meistens kleine und mittlere Händler, die mehr als 200 Millionen Menschen einen Arbeitsplatz bieten zu verdrängen. Es wird sogar eine Allianz mit Reliance Industry gesucht für den Neubau von Supermärkten in 784 Städten und von 1.600 landwirtschaftlichen Warenhäusern. Die WTO liegt vielleicht im kritischen Stadium in der Intensivstation, aber der Freihandel ist munter und quietschlebendig. Die bilateralen und einseitigen Initiativen sind die neuen Herausforderungen der Globalisierung und des freien Handels, denen wir entgegentreten müssen, um die Macht der Konzerne aufzuhalten. (ENDE/trad fnf/COPYRIGHT IPS) (*) Vandana Shiva, Schriftstellerin und internationale Aktivistin für die Rechte der Frauen und der Umwelt. Alternative Nobelpreisträgerin 1993. ----------------- ips - inter press service - die globale Nachrichtenagentur ips columnists service ist ein selbstständiger Dienst der globalen Nachrichtenagentur IPS, der getrennt von den regulären Nachrichtendiensten vertrieben und verrechnet wird. ips columnists service bietet fundierte Meinungen zu aktuellen Themen und globalen Fragestellungen, aus verschiedenen Perspektiven. ips columnists service wird seit Anfang 2003 auch in deutscher Sprache angeboten und besteht aus vier bis sechs Kommentaren im Monat. Chefredakteur von ips columnists service: Pablo Piacentini, IPS, Rom romacol at ips.org Redaktionsleitung deutschsprachiger Dienst: Federico Nier-Fischer, Wien ips-columnists-german at aon.at IPS-COPYRIGHT: - Mit dem ips columnists service ist KEIN Abonnement verbunden. - Sollte Ihre Redaktion an einem Beitrag interessiert sein, bitten wir um eine entsprechende Rückmeldung (telefonisch oder per E-Mail) zwecks Sicherung der Veröffentlichungsrechte - ips besitzt alle Rechte. - Verrechnet werden die in Ihrer Redaktion für vergleichbare Veröffentlichungen üblichen Honorarsätze. 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Bad Ischl, 30.8.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Veranstaltungstermine September 2006 - Jänner 2007 1.9. 9:00 - 16:00 WIEN (Don-Bosco-Haus, St. Veit-G. 25): Symposium am Schöpfungstag. U.a. zu Erneuerbare Energie (Hermann Scheer, Eurosolar), Lebensmittel, Gefahren von Bio- und Nanotechnologie (Alexander Haslberger, Wien), Nachhaltigkeit in den Kirchen Europas, Waldethik und Ethik nach Tschernobyl. 18:00 Minoritenkriche: Ökumenischer Gottesdienst. 1.9. - 4.10.: Kampagne "Zeit der Schöpfung". (ARGE Schöpfungsverantwortung, St. Veit-G. 25, 1300 Wien, Tel. 01-87839539, argeschoepfung at utanet.at, www.argeschoepfung.at) 4. - 6.9. BAD ISCHL (Kongress- und Theaterhaus): Oö. Umweltkongress 2006: "Klima außer Rand und Band - Verheerende Klimaveränderung ist bereits Wirklichkeit - Wo liegen die Chancen einer Trendumkehr?". (Oö. Akademie für Umwelt und Natur, Linz, Tel. 0732-7720-14402, uak.post at ooe.gv.at) 4.9. 19:00 WIEN (Bruno Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Panel discussion on the occasion of the 50. Anniversary of the Women's March to Pretoria "From National Liberation to Women's Empowerment and Gender Equality". (Bruno Kreisky Forum, Tel: 01-3188260, einladung.kreiskyforum at kreisky.org) 5.9. 20:00 BAD ISCHL (Kongresshaus): Diskussion der Grünen "Kaiserlich leben - ohne Abfangjäger? - der friedliche ländliche Raum zwischen Traum und Wirklichkeit." Mit Wolfgang Pirklhuber und Peter Pilz (Abg z. NR). (Grüne Bad Ischl, www.gruene-badischl.at) 6.9. 14.00 16.30 WIEN (Café Griensteidl, Michaelerpl. 2): Hearing zu den entwicklungspolitischen Positionen der Parteien. (AGEZ, Bergg. 7/II, 1090 Wien, Tel/Fax: 01-3174016, office at agez.at, www.oneworld.at/agez/NR-Wahl2006_AGEZ-Forderungen.pdf.) 8.9. 16:00 (?) WIEN (Amerlinghaus): Vernetzungstreffen aller zum Grundeinkommen arbeitenden Initiativen und Einzelpersonen. (Infos: www.grundeinkommen.at/) 10. - 12.9. WIEN (Architekturzentrum Wien, MuseumsQuartier, Museumspl. 1/ Zukunfts- und Kulturwerkstätte, Schönlaterng. 9): Sommerwerkstatt 06 "Zukunft. Jetzt! Aufbruch in eine Soziale Demokratie". (Zukunfts- und Kulturwerkstätte, Schönlaterng. 9, 1010 Wien, zuk at spoe.at, www.diezuk.at) 11. - 13.9. (23. - 25.10.) STROBL (Sbg.): Lehrgang "Netzkompetenz" Recherche, Zusammenarbeit, Publikation im Internet. Politische Aspekte des weltweiten Datennetzes. (BIfEb St. Wolfgang) 12.9. 19:00 WIEN (Donaucitykirche, Donaucitystr. 2): Vortrag und Diskussion "Naher Osten ­ Krieg ohne Ende?" mit Helmut Rizy. (Wiener Friedensbüro) 13.9. 14:00 - 17:00 WIEN (RadioKulturCafé, ORF, Argentinierstr. 30a): Hearing von AGEZ, Forum Nachhaltiges Österreich und Ökobüro mit PolitikerInnen zum Thema "Trendumkehr in Richtung Nachhaltigkeit jetzt!. (AGEZ, www.oneworld.at/agez/) 14. - 17.9. FELDKIRCH (Vbg.): Internat. Kongress "20 Jahre Leben mit Tschernobyl - Erfahrungen und Lehren für die Zukunft". (Strahlenbiolog. Institut der Ludwig-Maximilians-Universität, München, Tel. ++49-89-218075-833, lengfelder at lrz.uni-muenchen.de) 17.9. 10:00 - 17:00 WIEN: ai-Academy "Geld regiert die Welt? Menschenrechte und Wirtschaft". (amnesty international Österreich, Tel. 01-78008, ai-academy at amnesty.at, www.ai-academy.at) 19.9. 19:00 - 21:00 WIEN (Aula, Uni-Campus, Spitalg. 2-4, Hof 1): Podiumsdiskussion "Wege aus der Uni-Krise - Die Zukunft der österreichischen Universitäten" (Renner Institut, T Tel. 01-804 65 01-43, kuehbauer at renner-institut.at) 21. - 24.9. WAGRAIN (Sporthotel Wagrain): Symposium 2006 "Zeit & Macht". (Verein zur Verzögerung der Zeit, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung, Sterneckstr. 15, 9010 Klagenfurt, Tel. 0463/2700-8730, zeitverein at uni-klu.ac.at, www.zeitverein) 21. - 23.9. WIEN: Konferenz "Meeting the future - 10 Jahre wissenschaftliche Forschung zu nachhaltig Wirtschaften". (Heinrich Tschochohei - tschochohei at meeting-the-future.de, Tel: 0049-4131/6772522, www.meeting-the-future.de) 21.9. 17:00 - 19:30 LINZ (Moviemento, Dametzstr. 30): Oö. Filmpremiere mit Diskussion "A Decent Factory". Von der Macht der Konzerne und des bewussten Konsums. Im Rahmen "Nachhaltige Wochen in Oberösterreich". (Oö. Akademie für Umwelt und Natur, Waltherstr. 24, 4021 Linz, Tel. 0732-7720-14407, uak.post at ooe.gv.at) 23.9. 19:00 LINZ (Stadtwerkstatt, Kircheng. 4): Podiumsdiskussion "Nie wieder arbeiten!? - Grundeinkommen für alle". (Stadtwerkstatt, Kircheng. 4, 4040 Linz, Tel. 0732-731209, www.servus.at/versorger) 25.9. 19:00 SALZBURG (Gemeindesaal der Christuskirche, Schwarzstr. 25): Vortrag und Diskussion "Wo steht die christliche Botschaft in der Globalisierungsdebatte?" mit Thomas Prieto Peral (Bayern). (Missions- und Eine-Weltkreis der Evang. Pfarrgemeinden von Salzburg) 30.9. 10:00 - 16:30 WIEN: ai-Academy "Mythen blockieren Herz und Hirn. Wie ökonomische Mythen erfolgreiche Armutsbekämpfung verhindern". (amnesty international Österreich, www.ai-academy.at) OKTOBER 2006 3. - 5.10. STROBL (Sbg.): Seminarreihe "Europa-Kompetenz" Modul I "Von der Idee zum EU-finanzierten Projekt - Europäische Finanzierungsprogramme für Bildung, Kultur & Soziales". (Bundesinstitut f. Erwachsenenbildung, BIfEB, 5350 Strobl, Tel. 06137-6621-0, www.bifeb.at) 19. - 21.10. ST. JOHANN/ Pongau (Sbg.): Österreich_Forum.Frieden&Gewaltfreiheit#5 im Rahmen der Friedenstage. (Info: Friedensbüro Salzburg, www.friedensbuero.at) 24.10. 20:00 SALZBURG (ARGE Kultur, Josef-Preis-Allee 16): Lesung und Musik "Brücke des Friedens". (ARGE Kultur u. frauen.stimmen.gegen.krieg) 30. - 31.10. GÖTZIS (Bildungshaus St. Arbogast, Vbg.): "1. Internationaler Vorarlberger Zweitgeldkongress". (Info: www.tauschkreis.net/TTKV/) NOVEMBER 2006 16. - 18.11. KLAGENFURT (Alpen-Adria-Universität, Hauptgebäude, Ktn.): Internationale Konferenz: "Politische Bildung neu denken". (Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik, Kontakt: Dr. Bettina Gruber, Tel.: 0463-2700-8650, e-mail: bettina.gruber at uni-klu.ac.at, http://www.uni-klu.ac.at/frieden/html/veranstaltungen.html) 22.11. SALZBURG: Tagung "Umgang mit neuen Bedrohungen. Friedenspädagogische Handlungsperspektiven". (Bildungshaus St. Virgil, Ernst-Grein-Str. 14, Tel. 0662-65901, office at virgil.at, www.virgil.at) DEZEMBER 2006 12. - 13.12. STROBL (Sbg.): Tagung "Einladung zum Dialog: Lebenslanges Lernen" im Rahmen des Lifelong Learning Lab Austria. (Bundesinstitut f. Erwachsenenbildung, BIfEB, 5350 Strobl, Tel. 06137-6621-0, www.bifeb.at) DEUTSCHLAND SEPTEMBER 2006 12.9. 10:00 - 19:00 BONN: Symposium "Erneuerbare Energien zur Armutsbekämpfung". (Forum Umwelt & Entwicklung, Tel. 0228-359704, info at forumue.de) 22. - 23.9. STUTTGART: Seminar "Rüstungsproduktion und -export in der EU". (Ohne Rüstung leben, Arndtstr. 31, 70197 Stuttgart, Tel. 0711-608396, orl at gaia.de) OKTOBER 2006 6. - 8.10. BAD BOLL: Tagung "Atomwaffen - Eine Herausforderung für den Frieden". (Evang. Akademie Bad Boll, Tel. 07164-79381, www.ev-akademie-boll.de) 6. - 8.10. LINDAU (Bodensee): Tagung der Petra-Kelly-Stiftung "Auf der Suche nach Europa - Wirtschaftskoloss ohne Identität? (Info: /www.petra-kelly-stiftung.de/sites/pdf-doku/EU_Flyer.pdf) 26. - 29.10. WOLTERSDORF b. Berlin: Internationale Konferenz zum Widerstand gegen Kriegssteuern und für Friedenssteuerkampagnen. (Info: www.cpti.ws) NOVEMBER 2006 3. - 5.11. WANGEN (Waldorfschule): Treffen der deutschsprachigen Tauschsysteme 2006 aus D - A - CH. (OrgaTeam "TdTS2006", Zangmeisterstr. 30, D-87700 Memmingen, e-mail: buero-treffen-06 at tauschringe.info) 10. - 12.11. ROSTOCK (Universität, WISO Fak., Ulmenstr. 69): International Action Conference "Preparing for the G8-Summit in 2007". (Anmeldung: rostock at heiligendamm2007.de, www.heiligendamm2007.de) 24. - 26.11. Berlin (TU/Technische Universität): Tagung "Wie Wollen Wir Wirtschaften? Solidarische Ökonomie im globalisierten Kapitalismus" (Info: www.agspak.de) INTERNATIONAL SEPTEMBER 2006 3. - 8.9. SOLTA ISLAND (Solar Academy, Kroatien): European Sustainable Energy Seminar. (INFORSE-Europe, G. Kirkevej 82, DK-8530 Hjortshoj, ove at inforse.org, www.inforse.org/europe; Green Action, Zagreb, www.zelena-akcija.hr) 13.9. WELTWEIT: Global Day of Action for an Arms Trade Treaty. (IANSA, Laura Cheeseman laura.cheeseman at iansa.org) 14. - 20.9. WELTWEIT: Global non-violent actions against international financial institutions. (Infos: www.tradeobservatory.org, lidyjs at jubileesouth.org) 16.9. OXFORD (Examination Schools): Gathering of UK Environmental Organisations & Activists in occasion of the 40th anniversary of "Resurgence" magazine. (Infos: Resugence, Kate Hartgroves, tel. 01237 441 293, kate at resurgence.org, www.resurgence.org) 23.9. 13:00 MANCHESTER (GB): National Demonstration to coincide with Labour Party Conference: "Time to go: Troops out of Iraq, Don't Attack Iran". (Info: www.stopwar.org.uk/) 25. - 26.9. GENEVA (CH): WTO "Public Forum".(Info: www.wto.org/english/forums_e/public_forum_e/forum06_e.htm) 28.9. - 1.10. BRUSSEL (Le Chant d'Oiseau, B): Seminar "Strategies of the social movements against imperialism, war, neoliberalism and patriarchy". (Infos: sri at mst.org.br (Geraldo), gustavo_codas at yahoo.com (Gustavo), tipitapa at wanadoo.es (Josu)) 29.9. - 1.10. VERDUN (F): Tagung "Beispiele von gestern - Ermutigungen für heute". Deutsch/ Französische Geschichte als Lernort für Versöhnung und Frieden". (Versöhnungsbund, Schwarzer Weg 8, D-32423 Minden, Tel. 0049-571-850875, vb at versoehnungsbund.de, www. versoehnungsbund.de) OKTOBER 2006 7. - 8.10. BRUSSELS (B): European Citizens' Consultation to bring Plan D (= Dialog) to life. To consult the public on Europe's future. Start in 25 EU-countries. (European Citizens Consulations, Nathalie Calméjane, ECAS, rue du Prince Royal 83, B-1050 Brussels, Tel: +32.2.548.98.27, nathalie.calmejane at ecas.org) 9. - 22.10. INDIEN: Pèlerinage aux Sources de la Pensée Gandhienne. (Info: Université Terre du Ciel, Communauté de l'Arche de Lanza del Vasto, www.terre-du-ciel.fr) 12. - 15.10. COCHABAMBA (Komunidad Ecológica Janajpacha, BOLIVIEN): 1. Foro Social Internacional: Sabidurías Ancestrales/ 1. Soziales Internationales Forum "Alte Weisheiten". (Movimiento Ecologista Pachamama Universal, Tel. +591-4-4261234, www.fsisabiduriasancestrales.com) 28.10. - 1.11. SANTA FE (La Fonda Hotel, New Mexico, USA): International Conference "Oil and Water: Can They Mix? Western and Indigenous Approaches to Economy, Ecology & Community". (SEED Graduate Institute, 1700 Atrisco Dr NW, Albuquerque, NM 87105, Tel: +1-505-792-2900 seed at seedgraduateinstitute.org, www. seedgraduateinstitute.org) NOVEMBER 2006 4.11. WELTWEIT: Manifestations and actions against Global Climate Change. (Infos.: www.globalclimatecampaign.org) 20. - 22.11. SYRACUSE (University, NY, USA): Conference on Feminism & War. (www.sistersong.net/) JÄNNER 2007 20. - 25.1. NAIROBI (KENIA): World Social Forum. (Info: www.worldsocialforum.org) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Sep 2 22:55:20 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 02 Sep 2006 22:55:20 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 441 - Kriegsfolgen in Gaza und Libanon Message-ID: <6.2.5.6.0.20060902225344.02b949f0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 441 - Amira Hass (Israel/ Palästina): Können Sie wirklich nicht sehen?; "Gaza ist eine Zeitbombe". UN-Koordinator Jan Egeland über die Kriegsfolgen im Libanon und im Gazastreifen. Bad Ischl, 2.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Können Sie wirklich nicht sehen? Amira Hass, 30.08.06 Lassen wir jene Israelis beiseite, deren Ideologie die Enteignungen des palästinensischen Volkes deshalb unterstützt, weil wir "Gottes auserwähltes Volk" sind. Lassen wir auch jene Richter beiseite, die jede militärische Politik des Tötens und der Zerstörung vertuschen (whitewash). Lassen wir auch jene Militärkommandeure beiseite, die bewusst ein ganzes Volk in Pferche sperren, die von Mauern, Festungs- bzw. Beobachtungstürmen, Maschinengewehren, Stacheldraht und blendenden Scheinwerfern umgeben sind. Lassen wir auch die Minister beiseite. All diese werden nicht unter die Kollaborateure gerechnet. Sie sind die Architekten, die Planer, die Konstrukteure und Ausführenden. Aber da gibt es noch andere. Historiker und Mathematiker, leitende Redakteure, Medienstars, Psychologen und Hausärzte, Rechtsanwälte, die nicht Gush Emunin und Kadima unterstützen, Lehrer und Pädagogen, Leute, die gern wandern oder singen oder High-tech-Genies. Wozu gehören Sie? Und was ist mit denen, die sich wissenschaftlich mit Nationalismus, dem Holocaust und den Sowjet-Gulags befassen? Können Sie mit all den systematischen Diskriminierungsgesetzen einverstanden sein? Gesetze, die festlegen, dass die Araber in Galiläa für den Kriegsschaden keine Entschädigung erhalten wie ihre jüdischen Nachbarn (Aryeh Dayan, Haaretz, 12.08.06) Könnte es sein, dass Sie alle das rassistische Bürgergesetz gut heißen, das israelischen Arabern verbietet mit ihren Familien im eigenen Haus zu leben? Könnte es sein, dass Sie für weitere Landenteignung sind und für die Zerstörung weiterer Fruchtbaumhaine, für noch eine jüdische Siedlung und noch eine Straße exklusiv für Juden; dass Sie für das Töten durch Raketen- und Granatenbeschuss von Alten und Jungen im Gazastreifen sind? Könnte es sein, dass Sie alle damit einverstanden sind, dass ein Drittel der Westbank ­ das Jordantal ­ von Palästinensern nicht mehr betreten werden darf? Dass Sie alle für eine israelische Politik sind, die Zehntausende von Palästinensern mit ausländischem Pass daran hindert, zu ihren Familien in die besetzten Gebiete zurückzukehren? Könnte es sein, dass Sie so sehr von dem Vorwand der Sicherheit eingenommen wurden, der benützt wird, um Studenten aus dem Gazastreifen zu verbieten, Beschäftigungstherapie in Bethlehem oder Medizin in Abu-Dis zu studieren und der kranke Leute aus Rafah daran hindert, medizinische Behandlung in Ramallah zu erhalten? Finden Sie es auch bequem, sich hinter der Erklärung zu verstecken: "Wir wussten nichts davon!" Wir wussten nicht, dass bei der allein von Israel kontrollierten Wasserverteilung Diskriminierung praktiziert wird, dass dies Tausende von palästinensischen Haushalten während der heißen Sommermonate ohne Wasser lässt; wir wussten nicht, dass wenn die IDF den Eingang von Dörfern blockieren, sie damit auch den Zugang zu Brunnen oder Wassertanks blockieren. Es kann doch kaum sein, dass Ihr das eiserne Tor auf der Straße 344 in der Westbank nicht seht , das Palästinenser daran hindert, auf diese Straße zu gelangen. Es kann doch nicht sein, dass Ihr eine Politik unterstützt, die Tausende von Bauern daran hindert, zu ihrem Land, zu ihren Anpflanzungen, zu gelangen, dass Ihr die Quarantäne des Gazastreifens unterstützt, die verhindert, das Medikamente für die Krankenhäuser geliefert werden können, oder die Unterbrechung des Stroms und der Wasserversorgung für 1,4 Millionen Menschen und die monatelange Schließung ihres einzigen Ausgangs in die Welt. Könnte es sein, dass Ihr nicht wisst, was sich 15 Minuten entfernt von euren Hochschulen und Büros abspielt? Ist es wahrscheinlich, dass Ihr das System unterstützt, unter dem hebräische Soldaten an Kontrollpunkten mitten in der Westbank täglich Zehntausende stundenlang bei sengender Hitze warten lassen und dann noch selektieren, dass Bewohner von Nablus und Tulkarem nicht durchgelassen werden, wenn sie jünger als 35 sind ­ "Los! Zurück nach Jenin!" Bewohnern von Salim ist es nicht einmal erlaubt, hier zu sein; einer kranken Frau, die aus der Reihe tanzt, wird "eine Lektion erteilt: sie wird deshalb für ein paar Stunden verhaftet. Machsom Watch's Platz (am Kontrollpunkt) ist jedem zugänglich. Bei ihnen gibt es zahllose solcher Zeugnisse und ­ es ist tägliche Routine. Es kann doch nicht sein, dass alle die, die über jedes Hakenkreuz auf einem jüdischen Friedhof in Frankreich oder über eine antisemitische Schlagzeile in einer spanischen Zeitung entsetzt sind, nicht an solche von mir aufgezählten Informationen kommen und sich nicht auch entsetzen und sich empören. Als Juden erfreuen wir uns der Privilegien, die uns Israel gibt ­ und die machen uns alle zu Kollaborateuren. Die Frage lautet: Was tut jeder einzelne von uns aktiv und in einer täglichen direkten Weise, um die Zusammenarbeit mit einem Regime, das unersättlich enteignet und unterdrückt, zu verringern. Nur eine Petition unterschreiben, genügt nicht. Israel ist eine Demokratie für seine Juden. Wir brauchen nicht um unser Leben bangen, wir kommen nicht in KZs, unser Lebensunterhalt wird nicht beschädigt und unsere Erholung auf dem Lande oder im Ausland wird uns nicht verweigert. Deshalb ist die Last der Kollaboration und direkter Verantwortung unendlich schwer. (dt. Ellen Rohlfs) "Gaza ist eine Zeitbombe" UN-Koordinator Jan Egeland über die Kriegsfolgen im Libanon und im Gazastreifen "Frankfurter Rundschau", 1. 9. 06 Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe, Jan Egeland, hat den Einsatz von Streubomben durch Israel in den letzten drei Kriegstagen im Libanon hart kritisiert. Gleichzeitig warnte er vor einer "sozialen Explosion" im Gazastreifen. Mit Blick auf den Südlibanon wies Egeland darauf hin, dass bis zu 100 000 Schrapnelle aus diesen Bomben noch nicht explodiert seien und im Südlibanon Menschen bedrohten. Besonders "schockierend" und "absolut unmoralisch" sei, dass die israelische Luftwaffe 90 Prozent der Streubomben in den letzten 72 Stunden des Konflikts abgeworfen habe, sagte Egeland in New York. Zu dem Zeitpunkt sei klar gewesen, dass eine UN-Resolution vorliege und dass die kriegerischen Auseinandersetzungen beendet würden. Die Streubomben seien nun auf ein großes Gebiet verteilt, und würden noch "viele Monate, vielleicht sogar Jahre" die Menschen gefährden, sagte Egeland. "Täglich werden Menschen versehrt, verwundet und durch diese Waffen getötet, es hätte nicht passieren dürfen." Neben den Streubomben gebe es auch andere gefährliche Überreste der kriegerischen Auseinandersetzungen, die die Hauptbedrohung für die zurückkehrenden libanesischen Flüchtlinge darstellten. Etwa 200.000 Flüchtlinge könnten nach UN-Einschätzung nicht in ihre Häuser zurückkehren, weil sie zerstört oder wegen Blindgängern unbewohnbar seien, sagte Egeland. Egeland wies auch auf die Situation in den palästinensischen Autonomiegebieten hin und kritisierte abermals Israels Vorgehen. "Gaza ist eine Zeitbombe", sagte Egeland. "Man kann nicht ein Gebiet abriegeln, das größer ist als Stockholm und 1,4 Millionen Einwohner hat, darunter 800.000 Minderjährige, und dann jeden Tag Hunderte Granaten abfeuern." Die Lage in der Palästinenserstadt sei "absolut unhaltbar". Es drohe eine "soziale Explosion". =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Sep 3 22:22:59 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 03 Sep 2006 22:22:59 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 442 - Rb 122 - Inhalt, Einleitungen. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060903220555.042cd520@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 442 - Rundbrief Nr. 122 - Inhalt; Einleitung Maria Reichl und Matthias Reichl; Abo- und Mitglieder-Infos. Bad Ischl, 3.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== 122. Rundbrief (3/2006), 30. Jhg. Ende August 2006 Inhalt: (Nach der Nr. des E-Rundbrief-Infos steht die Seitenanzahl des gedruckten Rundbriefes.) Inhalt; Einleitung von Maria Reichl und Matthias Reichl; Abo- und Mitglieder-Infos. (Info 442) S. 1-2 Ankündigung weiterer Lesungen und Diskussionen mit Alfred Hausotter; Alfred Hausotter: Einkommens- und Vermögensverhältnisse; Manfred Madlberger: Lesung und Diskussion mit Alfred Hausotter "Reise durch eine Psychose". (Info 443) S. 3 Anuradha Mittal: Fragwürdige Gentechnik für die Landwirtschaft; Buchtipp: Vandana Shiva/ Kruwar Jalees: Roti, Kapda aur Malakan. (Info 444) S. 4 Matthias Reichl: Der Kaisers neue Gärten und Katastrophen - in Bad Ischl... und im Alpenraum. Zur Landesgartenschau 2014 und zum Umweltkongress "Klima ausser Rand und Band" in Bad Ischl. (Info 445) S. 5 Wie sozial ist ein Partner der Armut schafft? Zur Regierungskonferenz über "Sozialpartnerschaft" in Bad Ischl (6.-7.2006) - Prekär arbeiten, prekär leben!. (Info 446) S. 5-6, 3) Buchtipps, Impressum. (Info 447) S.6-7 Matthias Reichl: Die Verwüstung der Welt - nicht nur atomar!. (Info 431) (S. 8) Matthias Reichl: Gewalt und irreversible Zerstörungen unserer Lebensgrundlagen. Zu den Konflikten im Nahen Osten. (Info 433) (S. 8-9) Rede von Uri Avnery, Demonstration, 5.8.06 in Tel Aviv. (Info 448) (S. 9) Gewaltfreier Widerstand in Israel/ Palästina/ Libanon. War Resisters' International (WIR) Konferenz, 23. - 28.7.2006, Paderborn, Deutschland. Erklärung der War Resisters' International: "Für Verhandlungen muss man sich nicht schämen". (Info 449) (S. 9-10) Eduardo Galeno: Wie lange noch? (Info 437) (S. 10-11) Johan Galtung/ Dietrich Fischer: Nahost: Selbstverteidigung oder Krieg? (Info 438) (S. 11-12) Lukas Wallraff: Protest gegen die U-Boot-Lieferung an Israel. (Info 450) (S. 12-13) Matthias Reichl: Zuviel Informationen über Nahostkriege? (Info 451) (S. 13-14) Veranstaltungstermine in Österreich, Deutschland, International. (Info 440) (S. 14-15) Vandana Shiva: Die Welthandelsorganistion (WTO) ist tot - lang lebe der Freihandel. (Info 439) (S. 15-16) --------------------------------------------------------------------------- Liebe Freunde! Während es draußen regnet und die Vögel im Garten fröhlich weiter unser Obst ernten, versuchen wir diesen Rundbrief noch rechtzeitig vor dem Umweltkongress in Bad Ischl fertig zu stellen. Ich habe mich sehr gefreut dass mit der tatkräftigen Hilfe unserer Rechnungsprüfer unserer Gästeküche die auch als Treffpunkt dient, rechtzeitig vor den Schulferien fertig geworden ist. Wie ihr auf Seite 3 nachlesen könnt sind unsere Workshops mit Alfred Hausotter schon sehr gut angelaufen. Da wir meistens mehr Anmeldungen als Platz hatten, haben wir schon gleich einige Fortsetzungen und weitere Anfangs-Termine fixiert. Die nächsten sind am 6. und 16. September. Während ich etwas mehr Zeit und Energie in den Ausbau und Erhalt des Begegnungszentrums steckte, hielt Matthias über e-mail die Kontakte mit der Außenwelt aufrecht und verarbeitete die vielen, zum Teil sehr bedrückenden Informationen. Einiges zur Gentechnik, zur WTO und diesesmal vorallem zum Nahost Konflikt könnt ihr auf den folgenden Seiten nachlesen. Matthias war es auch der im Sommer, als schon viele Freunde auf Urlaub waren, unermüdlich Informationen weiterverbreitete. Da die vielen negativen Berichte uns manchmal zu erdrücken drohten, waren wir sehr froh dass wir durch die Besucher aus dem In- und Ausland einiges an emotionaler Unterstützung tanken konnten. Sowohl die schönen Spaziergänge, unser Sommerfest aber auch das gemeinsame Arbeiten bein Einrichten der Küche, und später die Obsternte vorallem beim Holunder abrebeln bot uns Gelegenheit zu anregenden Gesprächen. Ich würde mich freuen bald einige dieser neu gewonnen Freunde auch in ihrer Heimat besuchen zu können. Für jene die bis jetzt noch keine Zeit fanden uns zu besuchen kann ich euch mitteilen das es noch genug zu tun gibt. So wartet auch das Aus- bzw Umräumen unseres Archivs und die Sanierung unseres Nebengebäudes derzeit noch auf besseres Wetter und Leute die uns helfen die Materialien zu verwerten die wir sonst entsorgen müssen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich allen jenen Freunden und Mitarbeitern herzlich danken die uns diesen Sommer geholfen haben und alle die durch ihre finanziellen Beiträge erst unsere Arbeit ermöglichen. Aber auch diejenigen, die uns durch ihre Besuche, Anrufe, Briefe usw. gestärkt haben. Ich wünsche euch einen schönen Herbst, Friede, Kraft und Freude Maria Reichl ------------------------------------------------------------------ Liebe Freunde, die gewohnten Wünsche für einen erholsamen Sommer erfüllten sich nur zu einem kleinen Teil. Da sind die Wetterkapriolen von trocken-heiß und nass-kalt die uns auch jetzt noch belasten. Zu den Auswirkungen der Klimaveränderungen werde ich in der kommenden Woche bei einer Umweltschutztagung in Bad Ischl einiges Alarmierendes erfahren, das auch die scheinbare Idylle des "Kaiserstädtchens" Bad Ischl existentiell betrifft (siehe Info 445). Dass die Atmosphäre nicht nur mit "Klimakillern" sondern auch durch radioaktive Substanzen zunehmend und auf unabsehbare Zeit hinaus belastet wird, machte uns Ernest J. Sternglass bei der 20-Jahr-Feier der Salzburger Antiatominitiative PLAGE bewußt (siehe Infos 431, 447, 451). Er bekräftigte meine Feststellung, dass auch israelisches Militär in Libanon und Palästina (und weit darüber hinaus) das Land mit radioaktiven Geschossen zerstört. Wir waren in Österreich nur wenige, die die Sommeridylle durch Informationen über die vielfältigen Kriegsgreuel und Solidaritätsaufrufe "störten" (siehe Infos 437, 438, 448, 449, 450). So mussten wir uns oft gegenseitig stärken, um nicht an diesen brutalen Realitäten, aber auch am Unverständnis von manchen politischen Aktivisten zu verzweifeln (siehe Info 451). Diese Konfliktlage zeichnete sich schon beim 3. Österr. Sozialforum Anfang Juni in Graz ab. Einerseits in mühevollen Debatten über diese Kriege und in anderen Regionen und andererseits über die asozialen Mißstände (siehe Infos 443, 446). Hier fokusierten sich die Diskussionen auf die Krisen in großen Insitutionen wie Gewerkschaft und Medien. (Die - im Rundbrief Nr. 121 - Info 412 - dokumentierte - Initiative für eine ORF-Reform hatte mit der Wahl des reformfreudigen "Chefs" Wrabetz einen ersten Erfolg. Im Herbst soll sie in öffentlichen Diskussionen weiteragitieren.) Mit Recht freuten wir uns, dass die wirtschaftlichen Großmächte vorerst daran gescheitert sind, die Welthandelsorganisation WTO nach ihrem Konzept zu formen (siehe Info 439, 444). Dennoch müssen wir wachsam bleiben! In bisher drei Diskussionsrunden mit unserem Freund und Psychologen Alfred Hausotter wurde immer wieder deutlich, dass sich individuelle psychische Probleme meist mit sozialen und wirtschaftlichen vermischen. Dieser wachsende Druck kann zu schwer zu bewältigenden Krisensituationen führen (siehe Info 443). Die vielen Interessenten an den Gesprächen ermutigen uns, weitere in unserem Haus zu organisieren. Für uns war die vergangene Woche (21. - 26.8.) ziemlich voll mit Treffen. Zuerst besuchte uns sehr spontan eine SERVAS-Familie (mit 3 Kindern und einem Hund) aus Norditalien. Wir entdeckten mit ihnen in langen Gesprächen gemeinsame Alternativen. Schließlich hat mich der Mann, ein Lehrer, eingeladen, im nächsten Frühjahr in seiner Schule Vorträge und Workshops zu halten. Besonders interessant war der Freitag. Maria und ich besuchten die Abschlussveranstaltung der (künstlerischen) Sommerakademie in Hallein bei Salzburg. Neben vielen Gemälden, Schmuck, Architekturmodellen und den Begegnungen mit den jungen Künstlerinnen und Künstlern war für uns vor allem die Mediengruppe interessant. Da wurde auch ein Kurzfilm (3 Minuten lang) präsentiert, mit Szenen, die der junge deutsche Student Jonas Paul Wilisch mit mir in und vor unserem Haus gefilmt hatte. Der Kurzflim ist sehr gut gelungen und wurde von der Jury mit dem 1. Preis ausgezeichnet - damit verbunden ein Stipendium für das nächste Jahr. (Thema der insgesamt 14 Arbeiten war Sigmund Freud und "Träume/ Imaginationen".) In seinem "Untitled Dream 258" läuft ein junger, nackter Mann in der Nacht eine einsame Straße in einer Vorortsiedlung entlang - hinein in einen Straßentunnel. Dazwischen kurz mehrmals eingeblendete Szenen: ich - vor unserem Haus sitzend - schneide mit einem Messer tiefer und tiefer in einen Ast hinein - als Symbol für die vergehende Zeit. Als der junge Mann auf sein "anderes Ich", einen korrekt angezogenen jungen Mann trifft sieht man meine letzte Sequenz mit dem brechenden Ast - die Zeit ist abgelaufen. Der unbekleidete junge Mann stößt sein "bekleidetes Ich" weg und zu Boden und bleibt stehen - das Ende des Filmes. Maria und ich haben uns den Film auf DVD mehrmals angesehen und darüber gesprochen. Für mich provoziert er viele symbolhafte Assoziationen - auch zu meinem Leben. Aus dem - von üblen asozialen Propagandaparolen und populistischer Stimmungsmache von rechts dominierten - Nationalrats-Wahlk( r )ampf wollte ich kurz zu Freunden nach Paris flüchten. Nun hat mich der Maler Erró eingeladen ihn Ende Oktober mit seinen Freunden in die internationale Kunstausstellung FIAC zu begleiten. Wie bei vergangenen Paris-Besuchen werden daneben auch Gespräche mit Freunden aus politischen Initiativen nicht zu kurz kommen. Über all das und noch viel mehr berichte ich auch in meiner Sendung "Begegnungswege" im Freien Radio Salzkammergut (siehe Info 442). Ja, und irgendwann zwischendurch sollte ich Marias "Einladung" folgen und meine Papierberge sortieren und abbauen... Wie gewohnt bleibt mir nur noch wenig Platz um euch und uns einen angenehmeren und bekömmlichen Herbst zu wünschen Euer Matthias Reichl ----------------------------------------------------------------------------- Da der Platz im Rundbrief nie für alle wichtigen Meldungen reicht, verweisen wir auch auf unsere E-Rundbrief-Infos und unsere Radiosendung "Begegnungswege" im Freien Radio Salzkammergut jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat ab 19h. -------------------------------------------------------------------------------- Jährlicher Mitgliedsbeitrag inkl. Rundbrief: (Neu seit 7.10.05) für ordentliche Mitglieder: € 40,- Erwerbstätige, Lebensgemeinschaften und Familien € 16,- Erwerbslose für außerordentliche Mitglieder: mindestens € 80,- für unterstützende Mitglieder: in freiwilliger Höhe Beitrittsgebühr: Einmaliger Beitrag in gleicher Höhe wie der jährlicher Mitgliedsbeitrag. (Siehe oben - gilt als 1. Mitgliedsbeitrag) Empfohlener Kostenbeitrag für Rundbrief : Jahresabo inkl. e-Rundbrief € 15,- / Einzelexemplare € 4,- =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Sep 3 22:45:26 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 03 Sep 2006 22:45:26 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 444 - Rb 122 - Mittal: Gentechnik, Landwirtschaft. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060903223836.042d3640@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 444 - Rundbrief Nr. 122 - Anuradha Mittal: Fragwürdige Gentechnik für die Landwirtschaft. Buchtipp: Vandana Shiva/ Kunwar Jalees: Roti, Kapda aur Makaan. Bad Ischl, 3.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Fragwürdige Gentechnik für die Landwirtschaft Von Anuradha Mittal (*) Auf seiner Webseite brüstet sich der agroindustrielle Konzern Monsanto, mit der Behauptung, dass sich im Jahr 2005 ein Jahrzehnt "erwünschter Akzeptanz" von Technologien in der Landwirtschaft erfüllt habe, was sich mit dem "Anbau von biotechnischen Pflanzenarten auf einer Milliarde Morgen Land" erwiesen habe. Des weiteren werden die angenommenen Vorteile dieser Technologie für die Landwirte gepriesen: "höhere Ernteerträge, Potenzial zur Verringerung des Chemieeinsatzes, Übergangsmöglichkeit auf eine umweltfreundlichere Landnutzung und alles gleichzeitig mit Einsparungen von Zeit und Geld". Diese Argumentation passt genau in das Konzept der Öffentlichkeitsarbeit des Konzerns, die penibel darauf ausgerichtet ist, keine Diskussionen über gentechnisch veränderte Organismen (GVO) aufkommen zu lassen. Dazu wird eine Doppelstrategie in der Werbung gefahren, einerseits mit Grünwaschen ­ "Biotechnologie wird eine Welt ohne Pestizide schaffen" und anderseits mit Armutswaschen ­ "wir müssen Gentechnik akzeptieren, um die Ernten zu erhöhen, die Kosten zu reduzieren und die Lebenssituation der Bauern zu verbessern". Die Realität auf den Feldern widerlegt diese Argumente in drastischer Weise. Eine neue Studie der Cornell Universität in den USA, übrigens die Erste, die auch längerfristige ökonomische Folgen von gentechnisch veränderter (GM) Baumwolle untersucht hat, kommt zu dem Ergebnis, dass die chinesischen Baumwollpflanzer - die zu den Pionieren des Anbaus von "Bt Baumwolle" gehören (ein Saatgut, in dem die Gene des Bazillus Thuringiensis eingesetzt wurden, um tödliche Toxine gegen den Baumwoll- und Maiswurm zu produzieren) - inzwischen zusehen müssen, wie ihre Vorteile dahinschwinden. Die Studie, die über 481 chinesische Farmen aus den fünf wichtigsten Anbaugebieten Chinas erfasst hat, zeigt auf, dass die betroffenen Farmen nach sieben Jahren Anbau bis zu 20-mal in einer Saison die Felder besprühen müssen, um mit sekundären Insekten fertig zu werden. Das hatte zur Folge, dass ihre Einnahmen letztendlich 8 Prozent unter denen lagen, die Farmen mit konventioneller Baumwolle erreichten. Natürlich spielt dabei auch eine Rolle, dass der Bt-Bauwollsamen das Dreifache vom Konventionellen kostet. Die Forscher warnen nun davor, dass diese Folgen sich in Ländern mit einem extensiven Anbau von Bt-Baumwolle noch viel stärker auswirken werden. Einer der Forscher aus dem Team, Prof. Per Pinstrup-Andersen, ehemaliger Generaldirektor des International Food Policy Research Institute, Washington D.C., hat dennoch versucht eine Lanze für die Biotechnik zu brechen, in dem er die Forschung und die Regierungen aufgerufen hat Maßnahmen zu ergreifen, um die aufgezeigten Fehlentwicklungen zu korrigieren, bevor die Landwirte die Bt-Baumwolle ganz aufgeben. Laut Pinstrup-Andersen "kann die Bt-Baumwolle beitragen, die Armut zu verringern und die Ernährungssituation in Entwicklungsländern zu verbessern, wenn sie richtig angewendet wird". Besser wäre es aber gewesen, wenn Pinstrup-Andersen die Forschung aufgerufen hätte, auch die Ernten der selbstmordgefährdeten Bauern in Indien zu untersuchen. Zwischen dem 1. Juni 2005 und August 2006 haben etwa 700 Kleinbauern aus Vidarbha, in der Region Maharastra Selbstmord begangen, weil sie keinen Ausweg aus der Verschuldung gesehen haben. Während die Bt-Baumwolle weiterhin um öffentliche Anerkennung buhlt, reißen die Qualen für die indischen Bauern nicht ab. Nach der Pest der Baumwollwürmer wird nun der Anbau von Bt-Baumwolle von anderen, bisher unbekannten Krankheiten wie "Lalya" oder "Reddening" gefährdet, und zwar stärker als es bei konventionellen Baumwollsorten der Fall ist. Etwa 60 Prozent der Bauern in Maharashtra konnten nicht einmal die Kosten ihrer ersten Ernte von genetisch veränderter Baumwolle einfahren. Einige Studien haben errechnet, dass die Landwirte beim Anbau von GV Baumwolle, pro Acre (etwa ein drittel Hektar) 136,26 US-Dollar investieren müssen, im Vergleich zu 11,60 Dollar beim Anbau konventioneller Baumwollsorten. Dieses Missverhältnis ist dadurch bedingt, dass die genetisch veränderten Pflanzen mit zusätzlichen Insektiziden besprüht werden mussten. Das Desaster mit der Bt-Baumwolle hat dazu geführt, dass das "Komitee für die Genehmigung von Gentechnik" (GEAC) der indischen Zentralregierung den Einsatz von anderen gentechnisch veränderten Pflanzenarten - die Monsanto unter der Bezeichnung Mech 12, Mech 184 und Mech 162 anbietet - im Staat Andhra Pradesh verboten hat. Mech 12 ist sogar vom gesamten Süden Indiens verbannt worden. Der Distrikt Warangal in Andhra Pradesh fordert von Monsanto eine Wiedergutmachung für die Bauern, die ihre Ernte verloren haben. Der Staat Andhra Pradesh hat mit Unterstützung der Zentralregierung den Konzern Monsanto wegen der Verrechnung stark überhöhter Preise für das Saatgut verklagt. Trotz der eindeutigen Beweislage, dass die gesamte Last der problematischen Einführung der GV Baumwolle von den Kleinbauern getragen wurde, wirbt die biotechnische Industrie unbeeindruckt weiter mit Behauptungen, dass sie die Lebensbedingungen der armen Bauern verbessern und die Ernährungslage der Region absichern würde. Eines ist aber sicher: Die Gentechnik und die Bt-Baumwolle werden die landwirtschaftliche Produktion in den Entwicklungsländern nicht revolutionieren und sie werden auch nicht zur Sicherheit der Ernährungssituation beitragen. Ein solcher Fortschritt kann nur über eine neue Bodenbewirtschaftung erreicht werden, die sich auf dem Prinzip der Ernährungssouveränität und den Rechten der Landwirte abstützt und die als grundlegender Prozess für die wirtschaftliche Entwicklung des gesamten Landes anerkannt wird. (ENDE/ trad fnf/COPYRIGHT IPS). (*) Anuradha Mittal, Gründerin und Leiterin des Oakland Institute (www.oaklandinstitute.org) ---------------------------------------------------------------- Buchtipp: Über Ernährung, Bekleidung und Wohnen als Grundbedürfnisse der Menschen in Indien und weltweit. Zum obenstehenden Artikel von Anuradha Mittal und von Vandana Shiva: "Die Welthandelsorganisation WTO ist tot - lang lebe der Freihandel" (siehe Info 439) Vandana Shiva/ Kunwar Jalees: Roti, Kapda aur Makaan. How 10 years of WTO have Robbed India of Lives, Livelihoods and Basic Needs. 2006 Navdanya/ RFSTE, A-60, Hauz Khas, New Delhi - 110 016, India, www.navdanya.org =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Sep 3 22:37:41 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 03 Sep 2006 22:37:41 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 443 - Rb 122 - Hausotter: Einkommen, Psychose. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060903222325.042d2300@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 443 - Rundbrief Nr. 122 - Ankündigung weiterer Lesungen und Diskussionen mit Alfred Hausotter zu seinem Buch "Der GottTeufel", Innenansicht einer Psychose; Alfred Hausotter: Einkommens- und Vermögensverhältnisse; Manfred Madlberger: Lesung und Diskussion mit Alfred Hausotter "Reise durch eine Psychose" (siehe auch Info 406). Bad Ischl, 3.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Ein Blick voraus: bei uns im Begegnungszentrum Mi. 6. Sept. 2006 19 h und Sa. 16. Sept. 2006 19 h Workshop, Lesung und Gespräch mit Alfred Hausotter Autor des Buches: "Der GottTeufel" Innenansicht einer Psychose Wegen begrenzter Teilnehmerzahl Anmeldung erbeten. Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Pfandl, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590, email: info @ begegnungszentrum.at ------------------------------------------------------------ Einkommens- und Vermögensverhältnisse Fakten, deren Interpretation und Schlussfolgerungen Alfred Hausotter "...Bedenkt man, dass bspw. im alten Griechenland die Sklaven von ihren Herrn freie Unterkunft und Verpflegung erhielten, so ist der einzige Unterschied zu heute der, dass der Arbeitnehmer nun selbst für seinen Unterhalt sorgen muß Geld und Freizeit bekommt er dafür zur Verfügung gestellt. Die für das reibungslose Funktionieren benötigte Illusion der Freiheit wird durch einen jährlichen Urlaub immer wieder bestärkt, was den Arbeitgeber von lästigen Repressalien befreit und den Vorteil mit sich bringt, dass nun der Arbeiter freiwillig mehr und besseres leistet: Er macht Überstunden und ist bestrebt durch besonders gute Leistung befördert zu werden, um so ein paar Euro mehr zu verdienen, die dann ohnedies nur wieder in vermehrtem Konsum aufgehen, was wiederum auch den Wirtschaftstreibenden zugute kommt. Dieser Aspekt lässt sich bildlich vergleichen mit der Situation eines Esels, den man vor einen Karren gespannt hat und dem der Kutscher mit einer Stange eine Karotte vorhält, um ihn so zum Ziehen des Karren zu veranlassen. Der Esel in Erwartung die begehrte Karotte zu bekommen zieht nun den Wagen samt Kutscher bis . . . Nun Menschen sind etwas schlauer als Tiere, und so verzichtet mancher Arbeitnehmer auf seine Träume und gibt sich mit weniger zufrieden. Andere hingegen arbeiten sich fast zu Tode um sich ihre immer wieder aufs Neue vermehrenden Wünsche zu befriedigen. Dazu gehören auch viele Selbständige, die durchschnittlich das Dreifache des Einkommens eines Arbeiters bzw. rund doppelt soviel wie die Angestellten und Beamten verdienen und parallel dazu aber auch viel häufiger den diversen Managerkrankheiten wie Herzinfarkt etc. ausgesetzt sind..." Der obenstehende Text ist nur einen Auszug aus einem 5 Seiten langen Referat welches Alfred Hausotter schon 1983 geschrieben hat und der zum Diskutieren einlädt. Wir haben im Sommer schon 3 Gesprächsabende mit Alfred Hausotter organisiert. Schon nach einer kurzen Lesung einiger Ausschnitte aus seinem, im vorigen Rundbrief vorgestellten Buch, "Der GottTeufel - Innenansicht einer Psychose", gab es lebhafte Diskussionen nicht nur über persönliche Erfahrungen mit Psychosen sondern auch über Religion, Psychiatrie, Gesellschaftskritik, Wirtschaft usw.. Da wir die Gesprächsgruppen überschaubar halten wollen (8 bis 12 Teilnehmer) haben wir vor, auch im Herbst weitere Lesungen mit Gesprächen anzubieten. Sobald 5 Interessenten sich gemeldet haben, organisiere ich einen neuen Termin. Die nächste Termine sind am 6. und 16. Sept. 2006 jeweils 19h. Wenn ihr daran Interesse habt und/oder weitere Termine erfahren wollt, ruft mich an (Tel. 06132-24590) oder schickt ein e-mail an info @ begegnungszentrum.at. Maria Reichl (siehe auch Info 406) --------------------------------------------------------------------- Lesung und Diskussion mit Alfred Hausotter Reise durch eine Psychose Manfred Madlberger BAD ISCHL. Zum dritten Mal las der Ischler Alfred Hausotter im Pfandler Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit aus seinem Buch "Der GottTeufel - Innenansichten einer Psychose" (Edition pro mente). Darin schildert er seine manisch-psychotischen Phasen, die er durchlebt hatte. Ein Teil der Texte stammt noch aus jener Zeit und veranschaulicht die im Titel erwähnten "Innenansichten einer Psychose". Im ersten Teil des Buchs beschreibt er in authentischer und konkreter Form, ohne theoretische Erklärungsversuche seine im jungen Erwachsenenalter durchlebten psychotischen Schübe. Im zweiten Teil sind die im Wahn niedergeschriebenen Ideen weitgehend unbearbeitet zu lesen. Nach jeder Einweisung bekam er Medikamente verschrieben, die jedoch nur vorübergehend die akuten Symptome unterdrückten und äußerst unangenehme Nebenwirkungen hatten. Seinen letzten Krankheitsschub durchlebte er gänzlich ohne psychiatrische Intervention und Medikamente. Nach etwa einem halben Jahr verkehrte sich die Manie in eine massive Depression aus der er, wie er schreibt, "im Grunde nur durch einen glücklichen Zufall heraus kam". Weitere Krankheitsschübe blieben seit damals aus. Dr. Alfred Hausotter ist seit 1997 bei pro mente in der Betreuung psychisch Kranker als Klinischer Psychologe und Gesundheitspsychologe tätig. Nach seiner Ansicht sind schizophrene Schübe "naturgemäße Selbstheilungsversuche des menschlichen Organismus, die zumindest meiner Erfahrung nach durch Neuroleptika nur behindert werden". Den Ausführungen des Autors folgte eine lange, angeregte Diskussion über diese äußerst sensibel handzuhabende Thematik. Für Mittwoch, 6. September, ist eine weitere Lesung geplant. Genauere Infos und Anmeldung unter 06132/24590 Bericht von Manfred Madlberger in der "Ischler Woche" v. 30.8. 2006 =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Sep 3 22:53:57 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 03 Sep 2006 22:53:57 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 445 - Rb 122 - Umweltkatastrophen, Bad Ischls Kaiser. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060903224634.042ae120@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 445 - Rundbrief Nr. 122 - Matthias Reichl: Der Kaisers neue Gärten und Katastrophen - in Bad Ischl... und im Alpenraum. Zur Landesgartenschau 2014 und zum Umweltkongress "Klima ausser Rand und Band" in Bad Ischl. Bad Ischl, 3.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Des Kaisers neue Gärten und Katastrophen - in Bad Ischl... Wie würden der Kaiser Franz Josef I. und seine Frau Elisabeth auf diesen Werbeslogan für die Landesgartenschau 2013 in Bad Ischl reagieren? Bekanntlich waren sie so oft wie möglich in die Wälder und auf die Berge geflüchtet. Der Kaiser als Jäger und Freund von Sennerinnen, die Kaiserin als Waldwegreiterin und Wanderin, wenn sie sich nicht gerade nach Italien oder in die Schweiz absetzte. Parks, Esplanaden und Ringstraßen zum Paradieren, Flanieren, Poussieren, Intrigieren mit all dem künstlichen Getue, Verlogenheit und Kitsch waren ihnen offenbar zutiefst zuwider. Doch ihr Hofstaat und deren Verbündete sorgten dafür, dass diese "Untergangskultur" (auch politisch) tonangebend wurde - bis heute! Am 28.7.2014 - ein Jahr nach dieser Schau - erinnern wir uns an die selbstmörderische Kriegserklärung des Kaisers. Und heuer am 21. November an den Tod des unseligen Kaisers vor 90 Jahren. Wenn die Klimakatastrophen in den kommenden 7 Jahren wie bisher anwachsen, dann können die Gartenschauer mit ihren Blechlawinen die brutale Natur mit extremer Trockenheit, brennende Wälder, Wolkenbrüche, Muren und anderen Naturereignissen mit ihren Folgen miterleben und -erleiden. Wie sich das entwickeln könnte werden uns Experten beim Umweltkongress vom 4. bis 6. September in Bad Ischl prophezeien (siehe unten). Wird es den Ausstellungsmachern gelingen, mit viel Chemie und Hightech künstliche "Inseln der Seligkeit" zu kreieren? Eine Fata Morgana in "Kaisers neuen Kleidern" vorgeführt vom neuen Ortskaiser und seinem Hofstaat. Matthias Reichl (Leserbrief in "Bad Ischler Rundschau" und "Ischler Woche" v. 16.8.06) ... und im Alpenraum Unter dem Titel "Klima außer Rand und Band" beschäftigt sich der oberösterreichische Umweltkongress von 4. bis 6. September 2006 mit den verheerende Folgen der Klimaänderung. Andreas Drack, Klimaschutzbeauftragter des Landes Oberösterreich: "Das Klima hat sich im gesamten Alpenraum im Vergleich zum globalen Wandel überproportional erwärmt. Am besten erkennbar ist das an den Mitteltemperaturen. Global stiegen sie in den letzten 100 Jahren um 0,6 Grad, im Alpenraum um 1,4 Grad. ... Einen 'roten Faden' im Klimaschutz bietet die Haushalts-Klimabilanz unter www.klimarettung.at." (Aus "Bad Ischler Rundschau", 23.8.06) 2005 ging Helga Kromp-Kolb in einem Interview für die Greenpeace-Zeitschrift "ACT" ins Detail. Sie ist Professorin am Institut für Meteorologie an der Universität für Bodenkultur in Wien und hat gemeinsam mit Herbert Formayer das Buch "Schwarzbuch Klimawandel Wie viel Zeit bleibt uns noch?" geschrieben. Am 4. September wird sie übrigens bei der oö. Umwelttagung "Klima außer Rand und Band" in Bad Ischl den Landespolitikern und Umweltaktivisten einiges über "Klimasensible Bereiche in Oberösterreich" berichten. "Politiker servieren absolute Sicherheiten, selbst in Fragen, wo die Unsicherheiten viel größer sind als beim Klimawandel. Wann immer daher eine Unsicherheit zum Ausdruck gebracht wird, entsteht der Eindruck, da weiß man noch nichts. Das ist aber beim Klimawandel nicht so. Man weiß sehr viel, man weiß jedenfalls genug, um handeln zu können, um handeln zu müssen. Ich kann nicht das Handeln aufschieben, nur weil vielleicht noch etwas auftaucht, von dem wir nichts gewusst haben. Österreich ist eines der am meisten betroffenen Länder zumindest in Europa. Der Wandel geht rascher vor sich, als sich viele Bereiche der Natur anpassen können, besonders im empfindlichen, alpinen Bereich. Wir müssen mit Muren, Gletscherseen und absterbenden Wäldern rechnen, abgesehen natürlich von Überschwemmungen und mangelndem Schnee... Gleichzeitig ist auch mit zunehmenden Dürreperioden zu rechnen. Es wird eine Vielzahl von Auswirkungen geben, in irgendeiner Form ist jede Branche und jeder Mensch in Österreich betroffen. So, wie die politische Entwicklung derzeit läuft, ist der Druck der Bevölkerung notwendig. Das kann man am besten demonstrieren, indem man handelt. Das betrifft den eigenen Lebensstil, aber auch zum Beispiel die Entscheidung: Kaufe ich Produkte von Firmen, wo man weiß, dass sie sich ums Klima nicht kümmern, oder kaufe ich dort, wo ich weiß, die gehen sorgfältig mit der Umwelt um? Das hat Wirkungen. Gerade Greenpeace hat gezeigt, dass man hier sehr viel erreichen kann. Und die Österreicherinnen und Österreicher sind im Grunde sehr umweltbewusst. Die ganzen Subventionierungen von alternativen Energien zum Beispiel Solaranlagen oder Biomasse waren nicht zuerst da, sondern sind die Antwort auf Initiativen aus der Bevölkerung. Gleichzeitig müssen wir uns auch an den Klimawandel anpassen, das bleibt in Österreich ... auf der Strecke. Offensichtlich fürchten die Politiker, dass die Bevölkerung das nicht versteht, wenn man gleichzeitig versucht, etwas zu verhindern und sich anzupassen. Ich glaube aber, dass die Bevölkerung das ohne weiteres versteht. Wenn wir nicht wollen, dass es in Österreich fünf Grad wärmer wird, dann müssen wir die Emissionen reduzieren. Um fast zwei Grad ist es aber schon wärmer, an die muss ich mich jedenfalls anpassen..." M. R. =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Sep 3 23:00:07 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 03 Sep 2006 23:00:07 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 446 - Rb 122 - Prekaer arbeiten, Armutskonferenz Message-ID: <6.2.5.6.0.20060903225829.042aa170@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 446 - Rundbrief Nr. 122 - Euromayday: Prekär arbeiten, prekär leben!; Matthias Reichl: Wie sozial ist ein Partner der Armut schafft? Zum "Bad Ischler Dialog" mit Regierungsmitgliedern über "Sozialpartnerschaft" in Bad Ischl (6. - 7.9.2006); 10 Jahre Armutskonferenz Österreich: "Nicht die Augen verschliessen!", Sozialhilfe. Bad Ischl, 3.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Wie sozial ist ein Partner der Armut schafft? Zum "Bad Ischler Dialog" mit Regierungsmitgliedern über "Sozialpartnerschaft" in Bad Ischl (6. - 7.9.2006) Prekär arbeiten, prekär leben! Illegalisiert, saisonal und befristet Beschäftigte, Schein- und so genannte "Neue Selbständige", Niedriglohnjobber, Erwerbsarbeitslose und Freiberufler, Projekt-, Teilzeit- oder Leiharbeiter sowie alle ihre Zwischen- und Mischformen haben eines gemeinsam - sie alle leben und arbeiten mehr oder weniger prekär. Während die Supermarktangestellte zu Niedrigstlöhnen schuftet und sich die Studentin durch geringfügige Jobs und unbezahlte Praktika wurstelt, werden Kultur- und Medienarbeiter zumeist sozialversicherungslos. Den Erwerbsarbeitslosen wird durch ständige Disziplinardrohungen der Handlungsrahmen eingeschränkt und der freiberuflich arbeitende Webdesigner ist auch von längerfristigen Perspektiven "befreit". Während die papierlose und dadurch umfassend entrechtete Sexarbeiterin versucht, sich ihr Leben zu regeln. Wir aber wollen soziale Sicherheiten für ein Leben, das flexibel, aber ohne fremdbestimmten Zwang zur Flexibilität gestaltet werden kann - und wir wollen noch vieles mehr! (Aus dem Aufruf von Euromayday zu ihrer Parade am 1. Mai 2006) Grüne und SPÖ in Wien haben die Situation analysiert, können aber auch keine umfassende Lösung der Probleme garantieren. Eine effiziente Maßnahme wäre ein garantiertes Grundeinkommen für alle. Beinahe die Hälfte der unselbstständig Beschäftigten wechseln mindestens einmal im Jahr ihren Arbeitsplatz. Die "Statistik Austria" sind von diesen atypischen Beschäftigungsverhältnissen ca. 1.065.000 Menschen betroffen. Viele Menschen werden zu häufigem Jobwechsel gezwungen, befinden sich in arbeitsrechtlichen Konstruktionen, die wenig Schutz bieten oder verdienen nicht genug, um ihren Lebensunterhalt finanzieren zu können. Seit dem Jahr 2000 ist die Anzahl der in Neuen Erwerbsformen Tätigen insgesamt um rund 30 Prozent gestiegen. Die größten Zuwächse waren in den Bereichen Geringfügig Beschäftigte (+ 18 Prozent) und bei den Freien Dienstverträgen (+18 Prozent) zu verzeichnen. Zumindest ein Drittel von ihnen kann entweder keine oder zumindest keine existenzsichernden Ansprüche im Rahmen der Arbeitslosen- und Pensionsversicherung erwerben, Mehrstunden und Überstunden sind unzureichend geregelt, ein 13. und 14. Gehalt wird nicht bezahlt. Unser Sozialsystem wird dadurch nachhaltig beschädigt. M.R. ---------------------------------------------- 10 Jahre Armutskonferenz: "Nicht die Augen verschliessen!" Caritas, Diakonie, Arge für Obdachlose, Plattform für Alleinerziehende, Hilfswerk, Pro Mente und auch der Bundespräsident gratulieren: 10 Jahre starke Stimme gegen Armut. 10 Jahre Öffentlichkeit gegen Verharmlosen. 10 Jahre Forschung für weniger Armut. (06.07.06). Vor 10 Jahren wurde das Netzwerk der Armutskonferenz gegründet. Seitdem engagiert sie sich, um das verschwiegene Probleme von Armut und sozialer Ausgrenzung in Österreich zu thematisieren und eine Verbesserung der Lebenssituation Betroffener zu erreichen. 1995 fand in Salzburg die erste österreichweite Armutskonferenz statt. 1996 formierte sich ein breites und buntes Bündel von zivilgesellschaftlichen Kräften zum jetzigen großen Netzwerk: Wohlfahrtsverbände, Dachverbände von Sozialinitiativen, kirchliche und gewerkschaftliche Organisationen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen und Zusammenschlüsse von Armutsgefährdeten wie Alleinerziehende und Arbeitslose. "Nach 10 Jahren Armutskonferenz kann ich nur darüber staunen, dass immer noch Politiker akzeptieren, dass Hilfesuchende bei der Sozialhilfe in jedem Bundesland unterschiedlich viel wert sind.", kommentiert Diakonie-Direktor Michael Chalupka den Geburtstag der Armutskonferenz. "Staunen darüber, dass es noch immer Leute gibt, die Armut in erster Linie für selbstverschuldet halten. Staunen darüber,dass Bildungsverantwortliche nicht alles tun, um die Zukunft von Kindern unabhängig ihrer Herkunft zu gewährleisten." "Armut ist ein Faktum, davor darf man die Augen nicht verschließen",appelliert Bundespräsident Heinz Fischer. "Der Unterschied zwischen Arm und Reich wird nicht kleiner, sondern eher größer. Darum muss man sich kümmern. Die Armutskonferenz zeigt Fakten auf und diese müssen Eingang in die politische Diskussion finden." so der Bundespräsident. 114.216 Sozialhilfebezieher/innen: Anstieg Hilfesuchender um 11 Prozent. 31.000 Kinder und Jugendliche betroffen. Anstieg in allen Bundesländern. (08.08.06) Ende 2004 betrug die Zahl der Hilfesuchenden in der Sozialhilfe 114.216, das ist ein Anstieg zum Vorjahr um 11 Prozent (102.920)*, weist die ARMUTSKONFERENZ auf die bisher unveröffentlichten und aktuellst verfügbaren Daten hin. Der Anstieg ist in allen Bundesländern zu verzeichnen (+10,8 Prozent in Kärnten, +26,3 Prozent in Niederösterreich, +21,6 Prozent in Oberösterreich, +7 Prozent in Salzburg, +19,8 Prozent in Steiermark, +32,6 Prozent in Tirol, +7,7 Prozent in Wien). "31.176 davon sind Kinder und Jugendliche", betont die Armutskonferenz und weist auf eingeschränkte Zukunftschancen hin. "Rechnet man die SozialhilfebezieherInnen in Alten- und Pflegeheimen dazu (56.233, ein Plus von 6,4 Prozent) käme man insgesamt auf 170.500 Menschen, die ihren Lebensunterhalt bzw. ihre Pflege nicht mehr selbst bestreiten können. Unseren Recherchen nach hat sich die Anzahl Hilfesuchender mit Sozialhilfe in fast jedem Bundesland bis heute weiter erhöht", so das Anti-Armutsnetzwerk. "Die Gründe seien die zunehmende Zahl an "working poor", gestiegene Lebenshaltungskosten bei Wohnen und Energie, Nichtexistenzsichernde Arbeitslosen- und Notstandshilfeleistungen, nichtausreichende Pensionen, hohe Arbeitslosigkeit und der Anstieg an psychischen Erkrankungen", analysiert die Armutskonferenz. Dazu kämen die ausgewiesenen Mängel der Sozialhilfe wie beschämende Bedarfsprüfungen, keine Pensionszeiten, mangelnde Krankenversicherung, undurchsichtige Richtsatzhöhen, falsche Anreizstrukturen in der Finanzierung, hohe Nichtinanspruchnahme, mangelnde Rechtssicherheit oder die Armutsfalle "Regress". Die Verbesserungsvorschläge lägen seit geraumer Zeit am Tisch, so die Armutskonferenz. "Keine halben Lösungen für ganze Probleme", wünscht sich das Anti-Armutsnetzwerk angesichts dieser wachsenden sozialen Notlagen. "Das Beste ist es zu verhindern, dass Menschen in die Sozialhilfe abrutschen". Acht Gründe für eine Verbesserung der Sozialhilfe Für die Betroffen verweist Die ARMUTSKONFERENZ auf acht gute Gründe, die Sozialhilfe in eine bürgerfreundliche, transparente Sozialleistung umzuwandeln, die Existenzsicherung garantiert und für alle gilt: 1.) Falsche Anreizstrukturen in der Finanzierung: die finanziell ärmsten Gemeinden haben die höchsten Kosten, weil sie am meisten Arme haben. Ein Finanzausgleich zwischen ärmeren und reicheren Gemeinden ist nicht in allen Bundesländern berücksichtigt, dies wäre für eine gerechtere Finanzierungsbasis notwendig. 2.) Für Notlagen, nicht für strukturelle Arbeitslosigkeit, "working poor", Altersarmut geschaffen: Die Sozialhilfe wurde eigentlich nur als Instrument zur Überbrückung außergewöhnlicher Notlagen konstruiert. Von daher ist sie gar nicht geeignet, regelmäßig wiederkehrende und massenhaft auftretende soziale Risikolagen wie Arbeitslosigkeit, Billigjobs oder Altersarmut aufzufangen. Das wird sie völlig überfordern. 3.) Mangelnde Rechtsicherheit: Es gibt weder klare Rechtsansprüche auf eine bestimmte Leistungsart noch in allen Fällen bzw. in allen Bundesländern grundsätzlich einen Bescheid. Gnadenrecht und Almosen, statt moderner Orientierung an sozialen Grundrechten. 4.) Undurchsichtige Richtsatzhöhen: Wissenschaftlich fundierte Festlegung der Höhe von Richtsätzen, etwa ein Warenkorb, fehlt. Bedürftigkeitsgrenzen basieren auf mehr oder weniger willkürlichen Annahmen. Hilfesuchende sind je nach Bundesland unterschiedlich viel "wert": Differenzen bis 132 Euro. 5.) Armutsfalle Regress: Rückforderung der Sozialhilfe bei Aufnahme von Arbeit ist ein falscher Anreiz und integrationsfeindlich. 6.) Mangelnde Krankenversicherung: Zehntausende bekommen eine Behandlung über "Krankenhilfe", was z.B. eine durch die E-Card ausschließt. Zugang zu medizinischen Leistungen sollte für alle vereinfacht werden; besonders für Einkommensschwache, deren Krankheitsrisiko doppelt so hoch -die Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten aber - niedriger ist, wie in der Durchschnittsbevölkerung. 7.) Beschämende Bedarfsprüfungen und hohe Nichtinanspruchnahme: Besonders in den ländlichen Regionen gibt es eine hohe Nichtanspruchnahme aus Scham. Viele suchen zu spät Hilfestellen auf. 8.) Keine Anrechnung von Pensionszeiten (Bearb. v. M.R.) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Sep 4 21:58:26 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 04 Sep 2006 21:58:26 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 447 - Rb 122 - Buchtipps. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060904215459.03fe5d70@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 447 - Rundbrief Nr. 122 - Buchtipps; Impressum. Bad Ischl, 4.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== BUCHTIPPS Neue Bücher und Materialien in unserer Bibliothek 1. VERGANGENHEIT - GEGENWART - ZUKUNFT - PHILOSOPHIE Ronald Wright: Eine kurze Geschichte des Fortschritts. 2006 Rowohlt Verlag. € 16,90 Josef R. Greipel: Die existentielle Problematik des Leidens im Werk von Albert Camus aus theologischer Sicht. Freiburger theologische Studien Bd. 167, 2006 Verlag Herder. € 42,- 2. POLITIK - SOZIALISMUS - MEDIEN - KULTUR - KUNST Joschka Fischer: Die Rückkehr der Geschichte. Die Welt nach dem 11. September und die Erneuerung des Westens. 2006 Knaur Nr. 77465. € 9,95 Fiona Steinert/ Helmut Peissl/ Katja Weiss/ Verband Freier Radios (Hrsg.): Wer spricht. Interkulturelle Arbeit und Mehrsprachigkeit im Kontext Freier Medien. 2006 Drava Verlag. € 7,50 Martin Machovec (Ed.): Views from the Inside. Czech Underground Literature and Culture (1948 - 1989). Texts by Ivan M. Jirous, Paul Wilson, Egon Bondy and Jáchym Topol. Opera Litterarum Bohemicarum Studentiorum Magistrorumque 3. 2006 Filosofická fakulta Univerzity Karlovy v Praze. ISBN 80-7308-129-6 Donald Sassoon: Da Vinci und das Geheimnis der Mona Lisa. (Bild- Textband). 2006 Gustav Lübbe Verlag. € 19,90 3. POLITISCH ARBEITEN UND ORGANISIEREN - ALTERNATIVE PROJEKTE Michael Brie/ Cornelia Hildebrandt (Hrsg.): Parteien und Bewegungen. Die Linke im Aufbruch (in Europa). 2006 Karl Dietz Verlag Berlin. € 14,90 Ulrich Duchrow/ Reinhold Bianchi/ René Krüger/ Vincenzo Petrarcca: Solidarisch Mensch werden. Psychische und soziale Destruktion im Neoliberalismus - Wege zu ihrer Überwindung. 2006 VSA-Verlag/ Publik-Forum Verlag. € 19,80 "um die Erde Lebenswind". Spiritualität verantwortlichen Engagements. "initiativ" Rundbrief 113. 6/2006 Hg. v. Ökumenische Initiative Eine Welt (Mittelstr. 4, D-34474 Diemelstadt). Zivilcourage als Chance zur Veränderung unserer bedrohten Welt. Denkanstösse Nr. 53. 2006 Hg. v. Studiengesellschaft f. Friedensforschung (Aldringenstr. 10, D-80639 München). € 0,50 + Versand 5. FRIEDE - KRIEG - MILITÄR - WEHRDIENSTVERWEIGERUNG - RÜSTUNG Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (Hrsg.): Europa und die Dynamik der globalen Krise. Friedensbericht 2006. Ergebnisse der State-of-Peace-Konferenz 2006. Dialog Bd. 50. 2006 Agenda Verlag. € 24,80 Friedensarbeit in Australien und Pazifik. "Friedensforum" Nr. 3/2006 Hg. v. Netzwerk Friedenskooperative (Römerstr. 88, D-53111 BONN). € 3,- + Versand Milan Rai: 7/7. The London Bombings, Islam and the Iraq War. 2006 Pluto Books. £ 11.99 Claudio Jax: Von der Pflicht zur Freiwilligkeit. Möglichkeiten und Grenzen der Kompensation des Zivildienstes durch Freiwilligendienste. Rosa-Luxemburg- Stiftung Manuskripte 60. 2006 Karl Dietz Verlag Berlin. € 9,90 8. POPULISMUS - NATIONALISMUS - RECHTSEXTREMISMUS - RASSISMUS Oliver Schröm/ Andrea Röpke: Stille Hilfe für braune Kameraden. Das geheime Netzwerk der Alt- und Neonazis. 2006 Aufbau TB 7054. € 7,95 9. MENSCHENRECHTE - MINDERHEITEN - FLÜCHTLINGE - MIGRANTEN- SICHERHEIT - TERROR Human Rights in the OSCE Region: Europe, Central Asia and North America. Report 2006 (Events of 2005). 2006 Hg. v. IHF - International Helsinki Federation for Human Rights (Wickenburgg. 14/7, A-1080 Wien). Kostenlos Jones Kwesi Evans: Ich bin ein Black Berliner. Die ungewöhnliche Lebensgeschichte eines Afrikaners in Deutschland. 2006 Herder TB 5722. € 9,90 Norbert Juretzko/ Wilhelm Dietl: Im Visier. Ein Ex-Agent enthüllt die Machenschaften des BND. 2006 Heyne Verlag. € 19,95 10. MANAGEMENT - WIRTSCHAFT - ARBEIT - LANDWIRTSCHAFT Dieter Klein: Milliardäre - Kassenleere. Rätselhafter Verbleib des anschwellenden Reichtums. Rosa-Luxemburg-Stiftung Texte 28. 2006 Karl Dietz Verlag Berlin. € 14,90 11. SOZIALES - RANDGRUPPEN Harald Klimenta: Das Gesellschaftswunder. Wie wir Gewinner des Wandels werden. 2006 Aufbau Verlag. € 19,90 Too Many Grannies? Private Pensions, Corporate Welfare and Growing Insecurity. Briefing 35. 2006 The Corner House (PO. Box 3137, STURMINSTER NEWTON, Dorset DT10 1YJ GB). Dangerous Demographies. The Scientific Manufacture of Fear. Briefing 36. 2006 The Corner House Grundeinkommen - Veränderungen begleiten. Dokumenation über den Kongress "Grundeinkommen - In Freiheit tätig sein", Okt. 2005 in Wien. Dossier 10/2005. Hg. v. KSÖ - Katholische Sozialakademie (Schottenring 35/DG, A-1010 WIEN). € 4,36 + Versand Soziale Verantwortung entwickeln. Dossier 5/2006. Hg. v. KSÖ - Katholische Sozialakademie. € 4,36 + Versand Mut zum Möglichen! Armut ist vermeidbar. Wie ökonomische Mythen wirken. Warum soziale Alternativen realisierbar sind. Sechste Österreichische Armutskonferenz, Okt. 2005. Dokumentation. CD-ROM "Ermutigungen" Ein rewalk.net projekt. Red.: Josef Mauerlechner. 2006 Die Armutskonferenz (Gumpendorferstr. 83/1, A-1060 Wien). € 13,- + 3,- Versand Plattform der steirischen Sozialeinrichtungen (Hrsg.): Wahrnehmungsbericht zur sozialen Lage in der Steiermark, Graz 2006. 2006 Vertrieb u.a.: ISOP (Dreihackeng. 2, A-8020 GRAZ). Kostenlos 12. STADT - WOHNEN - VERKEHR - FREMDENVERKEHR Marlis Bader: Wohnen in guter Energie. Räuchern und Rituale für Haus und Wohnung. 2006 Kösel Verlag. € 15,95 13. UMWELT - NATURSCHUTZ - GENTECHNIK - NANOTECHNOLOGIE Erzähl' mir vom Leben. Die Botschaft der Bäume. Red. Britta Baas/ Katrin Reichel. Publik-Forum Extra 2/2006. € 6,50 + Versand Wohlfühl-Stadt Salzburg? Aspekte zur Stadtökologie. Natur - Architektur - Lebensqualität: Anregungen - Wünsche - Visionen. Tagung v. 3.6.2005. Red. Hannes Augustin. Natur aktiv Nr. 2/2006 Österreichischer Naturschutzbund (Museumspl. 2, A-5020 Salzburg). Kostenlos Toby Shelley: Nanotechnology. New Promises, New Dangers. 2006 Zed Books Ltd. £ 9.99 14. GESUNDHEIT - ERNÄHRUNG Dr. Isa Grüber: Praxisbuch Kinesiologie. Innere Blockaden aufspüren und lösen. Mit Muskeltest und ausführlicher Übungsanleitung. 2004 Südwest-Verlag. € 16,95 Waltraud Riegger-Krause: Jin Shin Jyutsu. Die Kunst der Selbstheilung durch Auflegen der Hände. 2006 Südwest-Verlag. € 16,95 Horst H. Günther/ Angelika Maché: Reiki Selbstbehandlung. Chakren und Körper harmonisieren. CD. 2006 Kösel Verlag. € 17,95 16. ENERGIE - ATOMTECHNOLOGIE Mythos Atomkraft. Ein Wegweiser. Koordination: Felix Matthes. 2006 Heinrich-Böll-Stiftung (Rosenthaler Str. 40/41 D-10178 BERLIN). Prof. Ernest Sternglass: Radioaktive Strahlung und Gesundheit. Festvortrag zum 20. Geburtstag der PLAGE, Salzburg, 23.6.2006 (mit Ausschnitten aus der Diskussion). DVD 90 Min. 2006 Peter Machart, PLAGE, Nonntaler Hauptstr. 86, A-5020 Salzburg). € 15,- (Vollständige Tondokumentation inkl. Diskussion über Depleted Uranium auf www.plage.cc/download/sternglass.MP3) 18. PSYCHOLOGIE Else Müller: BergSonne. Innovatives Autogenes Training (IAT). Das neue Kurzprogramm. CD. 2006 Kösel Verlag. € 17,95 22. CHRISTENTUM Ludwig Ring-Eifel: Weltmacht Vatikan. Päpste machen Politik (aus der Sicht eines konservativen deutschen Kirchenpublizisten). 2006 Pattloch Verlag. € 19,90 Alexander Schick/ Michael Welte: Das wahre Sakrileg. Die verborgenen Hintergründe des Da-Vinci-Codes (Kritik von Bibelexperten und Theologen). 2006 Knaur TB 77955 € 7,95 23. ENTWICKLUNGSPOLITIK - GLOBALISIERUNG - DRITTE WELT James Bruges: Das kleine Buch der Erde. Wohin gehen wir? 2002 Riemann Verlag. € 12,90 Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (Hrsg.): Die Weltunordnung von Ökonomie und Krieg. Von den gesellschaftlichen Verwerfungen der neoliberalen Globalisierung zu den weltumspannenden politischen Ansätzen jenseits des Casinokapitalismus. Projektleitung: Thomas Roithner. Dialog Bd. 49. LIT Verlag. € 12,90 Susanne Soederberg: Global Governance in Question. Empire, Class and the New Common Sense in Managing North-South Relations. 2006 Pluto Books. £ 17.99 Winners or Losers? Liberalizing Public Services. Ed. by Ellen Rosskam. 2006 International Labour Organization (ILO), Socio-Economic Security Pragramme, 4, route des Morillons, CH-1211 GENEVA 22 kostenlos Vandana Shiva/ Kunwar Jalees: Roti, Kapda aur Makaan. How 10 years of WTO have Robbed India of Lives, Livelihoods and Basic Needs. 2006 Navdanya/ RFSTE, A-60, Hauz Khas, New Delhi - 110 016, India, www.navdanya.org Franz Jaeger/ FEW-HSG (Hrsg.): Der schweizerische Königsweg. Bilateral kooperieren - global öffnen. 2006 Rüegger Verlag. € 24,30 Korruption: Die Kunst des Stehlens. Ein altes Übel neu entdeckt. "der überblick" Nr. 2/2006 Verlag Dienste in Übersee (Dammtorstr. 21a, D-20354 Hamburg). € 6,- 24. EUROPA - EU Tobias Pflüger/ Jürgen Wagner (Hrsg.): Welt-Macht EUropa. Auf dem Weg in weltweite Kriege. 2006 VSA-Verlag. € 19,80 Die Türkei auf dem Weg in die Europäische Union. Denkanstösse Nr. 54. 2006 Hg. v. Studiengesellschaft f. Friedensforschung (Aldringenstr. 10, D-80639 München). € 0,50 + Versand 26. MITTEL-OSTEUROPA - BALKAN - GUS Memorial/ Heinrich-Böll-Stiftung (Hg.): Zu wissen, dass du noch lebst. Kinder aus Tschetschenien erzählen. 2006 Aufbau TB 7055. € 8,95 28. AFRIKA Ostafrika - Die Wunde im Fleisch. "Tauwetter" Nr. 2/2006 (Immermannstr. 20, D-40090 Düsseldorf). 29. NORD- UND LATEINAMERIKA Madeleine K. Albright: Der Mächtige und der Allmächtige. Gott, Amerika und die Weltpolitik (aus der Sicht der ehemaligen Außenministerin). Vorwort von Bill Clinton. 2006 Droemer Verlag. € 19,90 31. LITERATUR - KARIKATUREN Fernando Molica: Krieg in Mirandao. Krimi aus Rio (über Favelas, NGOs, linke Priester u. Studenten, Verbrecher und Polizei in Brasilien). 2006 Edition Nautilus. € 13,90 Unser täglich Jammer. Wie man geistreich klagt und seufzt. (Aphorismensammlung mit Jammerlappen). Zusammengejammert von Christine Teufel und Christoph Quarch. 2006 Kösel Verlag. € 12,95 32. MUSIK-, TEXT- CDs Brecht-Abende. Ekkehard Schall liest Texte und Lieder von Bert Brecht. 3 CDs. 2006 Random House Audio. € 19,95 Willie Dunn: The Pacific. (Songs eines Akwesasne Mohawk aus USA/ Kanada. Einleitung Claus Biegert) CD. 1980 Trikont/ Hoanzl US-0075-2. € 15,- Dario Domingues: The End of the Yahgans Journey & Exodus South of Rio Grande. (Lateiamerikanische Lieder und Instrumentalmusik). CD. 1981/ 1983 Trikont/ Hoanzl 0145-2. € 15,- Creative Outlaws. US Underground 1962-1970. CD. 2005 Trikont/ Hoanzl US-0338. € 15,- Eneida Marta: Lope Kai. (Lieder aus Guinea Bissau/ Afrika). 2006 iris music 3001 896. € 16,99 Sara Tavares: Balance. (Lieder aus Portugal und Kap Verde/ Afrika.) 2005 World Connection 430528. € 16,95 vvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvv IMPRESSUM: Inhaber, Herausgeber und Redaktion: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl. Eigenvervielfältigung (Layout und Druck: Maria Reichl). Verlagsort: Bad Ischl. =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Sep 4 22:03:46 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 04 Sep 2006 22:03:46 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 448 - Rb 122 - Avnerys Rede bei Friedensdemo Tel Aviv Message-ID: <6.2.5.6.0.20060904215945.03febcf0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 448 - Rundbrief Nr. 122 - Rede von Uri Avnery, Demonstration 5.8.06 in Tel Aviv (Israel). Bad Ischl, 4.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Rede von Uri Avnery, Demonstration 5.8.06 in Tel Aviv Die schwarze Flagge der Illegalität weht über diesem Krieg. Die schwarze Fahne der Trauer schwebt über uns allen. Man sagt, wir wären eine Randgruppe, Außenseiter, Und ich sage: ja wir sind Außenseiter, wir sind die Wenigen, die der kriegsdurstigen Mehrheit gegenüber stehen. Aber im nächsten Monat oder nächstes Jahr wird jeder von uns stolz erklären: ich war hier. Ich rief mit dazu auf, diesen verfluchten Krieg zu beenden. Und Tausende, die uns jetzt verfluchen, werden im nächsten Monat oder nächstes Jahr dann behaupten, sie seien auch hier gewesen, auch sie seien gegen diesen wahnsinnigen Krieg gewesen. Hier stehe ich und im Namen der Demonstranten sage ich zu Ehud Olmert (Ministerpräsident des Staates Israel): Höre mit diesem Wahnsinn auf! Der Krieg ist dir zu Kopf gestiegen! Du bist berauscht und vergiftet davon! Ein Kriegs-Junky! Ein Krieg, aus dem nichts Gutes entstehen kann, Hör mit ihm auf, bevor es zu spät ist! Im Namen der Demonstranten sage ich zu Amir Peretz (Verteidigungsminister des Staates Israel): Viele, die hier stehen, haben dich gewählt. Du hast sie belogen! Du hast sie betrogen! Du gabst vor, ein Sozialreformer zu sein; du hast versprochen, mehr Geld für Bildung und Wohlfahrt anstelle für die Armee auszugeben. Jetzt bist du zuständig für Tod und Zerstörung. Du bist zum Monster geworden. Hör auf, bevor es zu spät ist! Im Namen der Demonstranten stehe ich hier und sage zu Hassan Nasrallah (Chef der Hisbollah im Libanon): Du hast eine gefährliche Provokation durchgeführt, den Kriegstreibern hast du einen Vorwand geliefert; du hast ihr Spiel gespielt. Lass uns jetzt aufhören! Lass uns anfangen, zu verhandeln Israel, Libanon und Syrien Gefangene austauschen, Lasst uns aufhören, Bomben und Raketen abzufeuern. Im Namen der Demonstranten stehe ich hier und sage zu unseren palästinensischen Partnern: Wir haben Euch nicht vergessen!!! Wir wissen von den Abscheulichkeiten, die jeden Tag in Gaza geschehen und in den anderen besetzten Gebieten. Wir müssen zusammenarbeiten, um diesen Krieg zu beenden, Gefangene auszutauschen, um Frieden zwischen unseren beiden Völkern zu stiften. Im Namen der Demonstranten stehe ich hier und sage dem libanesischen Volk: Als Israeli schäme ich mich zutiefst, für all das, was wir Euch antun, für all die Verwüstung, die wir Euch antun, schäme ich mich abgrundtief. Wenn dieser Wahnsinn endlich zu Ende ist, werden wir gemeinsam kämpfen Israelis und Palästinenser, Syrer und Libanesen, jüdische und arabische Bürger Israels, um gemeinsam ein normales Leben zu führen, jeder in seinem freien Staat, Seite an Seite in FRIEDEN ! (Übersetzung: Ellen Rohlfs) www.uri-avnery.de =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Sep 4 22:10:47 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 04 Sep 2006 22:10:47 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 449 - Rb 122 - Gewaltfreier Widerstand in Nahost . Message-ID: <6.2.5.6.0.20060904220353.03fe8c10@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 449- Rundbrief Nr. 122 - Sal Macis: Gewaltfreier Widerstand in Israel/ Palästina/ Libanon. Auszug aus dem Bericht "Licht am Ende des Tunnels? Subjektive Eindrücke von der 24. Konferenz der War Resisters' International (WRI)" (23. - 29.7.2006, Paderborn, Deutschland); Kai-Uwe Dosch: Erklärung der War Resisters' International: "Für Verhandlungen muss man sich nicht schämen". Bad Ischl, 4.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Gewaltfreier Widerstand in Israel/ Palästina/ Libanon War Resisters' International (WRI) Konferenz, 23. - 29.7.2006, Paderborn, Deutschland Sal Macis Ein Höhepunkt der WRI-Konferenz war sicherlich der Auftritt der gewaltfreien palästinensischen frauenbewegten Muslimin und Aktivistin Shireen Al-Ajab. Shireen benannte drei Quellen ihres Bekenntnisses zum gewaltfreien Widerstand: als Muslimin verbiete ihr Glaube das Töten; rein praktisch könne sie weder dasitzen und nichts tun noch schießen; und sie benötige eine moralische Grenze für ihren Widerstand, die verhindere, dass sie so werde wie ihre GegnerInnen. Shireen erinnerte daran, dass es eine unbekannte und vergessene Geschichte des gewaltfreien palästinensischen Widerstands gebe. Vor allem bezog sie sich auf den sechsmonatigen, völlig gewaltfrei verlaufenen Generalstreik gegen die britischen Kolonialherren unter Ez Eddeen Alquassam im Jahr 1936. Nach dem bewaffneten Kampf der PLO habe es mit der ersten Intifada 1987-1991 eine Rückkehr zum gewaltfreien Widerstand, zu Streikstrategien und Selbstorganisation gegeben. Der damals erfolgreich erkämpfte Madrider Prozess sei jedoch schnell durch den katastrophalen Osloer Prozess ersetzt worden, in dem die palästinensische Politik der Selbstzerstückelung des eigenen Territoriums zugestimmt habe, ein großer Fehler, so Shireen im Nachhinein. Sergeiy Sandler, von der israelischen feministisch-antimilitaristischen Organisation New Profile ergänzte in der Diskussion, es werde bei der Entstehungsgeschichte der Selbstmordattentate immer vergessen, dass die palästinensischen Selbstmordattentate erst nach der 1993 begonnenen Erstellung von Straßenbarrieren und Checkpoints sowie nach dem Attentat des Siedlers Baruch Goldstein in einer Moschee 1994, bei der 29 PalästinenserInnen getötet wurden, begannen. Auch Shireen erinnerte daran, dass das Phänomen palästinensischer Selbstmordattentate vorher nicht existiert habe. Die Selbstmordattentate sind für sie individuelle Akte, von denen außer den Ausführenden sonst niemand wisse und die nicht prägend für den palästinensischen Widerstand seien. Prägend sei vielmehr der gewaltfreie Widerstand, der von fast allen palästinensischen Frauen ausgeübt werde, aber darüber werde in den Medien nicht berichtet. Auch die ersten Monate der zweiten Intifada seien nach Shireen noch gewaltfrei geblieben, doch dann habe Israel ständig die Repressionsstrategien und Bombardements verstärkt. Die gerade neu gebaute Infrastruktur wie neue Straßen seien direkt nach Fertigstellung immer wieder zerstört worden, die entwürdigende Prozedur mit stundenlangen, zermürbenden Warteschlangen an den Checkpoints koste täglich rund elf Menschen das Leben. Shireen sagte, in den gemischten israelisch-palästinensischen Begegnungsgruppen habe sie gelernt, dass sich Israelis zuallererst als Opfer sähen, nicht als Täter oder als Gewaltausübende. Israelis nähmen ihre Gegenüber so wahr, dass, was immer diese auch sagten oder tun würden, sie es darauf abgesehen hätten, Israelis zu töten, also seien Israelis immer zuallererst Opfer. Dieses Bewusstsein müsse aufgebrochen werden. Anlässlich des Libanon-Krieges rief Shireen die europäischen Länder dazu auf, Israel zu boykottieren und erhoffte sich davon ähnliche Erfolge wie im Falle Südafrikas. Während der Diskussion wurde sie von deutschen AntimilitaristInnen darauf hingewiesen, dass ein Boykott in Deutschland nicht in Frage komme, aufgrund der Geschichte der Shoah und der historischen Bedeutung des Boykotts jüdischer Geschäfte als erstem Schritt dazu. Der Kampf gegen deutsche Waffenexporte an Israel sei jedoch eine Aktionsalternative. Der Krieg in Palästina und im Libanon, so Shireen weiter, werde dazu führen, dass die Perspektive einer Zwei-Staaten-Lösung von den PalästinenserInnen wohl alsbald aufgegeben werde. Dann bleibe nur noch die Perspektive einer Ein-Staaten-Lösung mit einer palästinensischen Mehrheit. Das aber wird wohl Israel nicht zulassen. Noch kein Licht am Ende des Tunnels also! Auszug aus dem Bericht "Licht am Ende des Tunnels? Subjektive Eindrücke von der 24. Konferenz der War Resisters' International (WRI)" in der Zeitschrift "Graswurzelrevolution" vom 18.8.2006 Erklärung der War Resisters' International: "Für Verhandlungen muss man sich nicht schämen" Von: Kai-Uwe Dosch Wir haben erfahren, dass das massive Bombardement des Libanons durch Israel sich zu einer großen Invasion ausgeweitet hat und Hunderte Leben kostet, die meisten davon Libanesen. Wir haben uns als Rat der War Resisters' International im Anschluss an die Konferenz 'Gewaltfreiheit globalisieren' getroffen, die mehr als 200 Aktivisten aus allen Kontinenten und auch dem Nahen Osten zusammengeführt hat. Wir glauben, dass die Verwüstung des Libanons durch Israel nicht nur die Zerstörung eines, sondern zweier Staaten zur Folge hat denn dies ist das unausweichliche Gesetz der Gewalt. Israels eigene Geschichte beweist es: 58 Jahre der Gewalt haben den Israelis weder Frieden noch Sicherheit gebracht. Dieser letzte Angriff wird diesen Kreislauf weiter beschleunigen. Wir unterstützen weder die Übergriffe der Hisbollah auf Israel noch die anhaltenden Übergriffe Israels auf Mazrea' Shiba'a im Libanon. Der Ermordung israelischer Soldaten durch die Hisbollah ging einen Monat voraus die Übungen mit scharfer Munition im Libanon, die drei libanesische Schafhirten das Leben kostete. Die Entführung der israelischen Soldaten durch die Hisbollah stand gegenüber die andauernde Inhaftierung von 10.000 politischen Gefangenen, einschließlich palästinensischer Frauen und Kindern und auch einiger Libanesen. Es ist klar, dass Israel diesen Konflikt provoziert hat. Dennoch widersetzen wir uns absolut der Vergeltung dieser Aggression durch die Hisbollah, genauso wie wir uns jeglichem Morden widersetzen. Wir lehnen die Logik des Krieges ab, jeden Schlag mit einem Gegenschlag zu beantworten. Wir unterstützen das Recht aller Menschen, die unter Besatzung leben, sich dieser Besatzung zu widersetzen. Es ist ein Grundsatz der Gewaltfreiheit, sich aller Ungerechtigkeit zu widersetzen. Wir in der WRI kennen viele gewaltfreie Gruppen in dieser Region, die gerechten, friedlichen und gewaltfreien Lösungen den Weg bereiten können. Wir fürchten die Auswirkungen, wenn eine Atommacht ihre große militärische Überlegenheit ausnutzt, um Gaza zu belagern, um eine Mauer zu bauen, die das bereits besetzte Palästina weiter isoliert, und jetzt um in ein Nachbarland einzumarschieren. Das Ungleichgewicht der militärischen Fähigkeiten macht es tatsächlich unmöglich, die Invasion des Libanons als ausgeglichenen Konflikt anzusehen, es ist sicherlich keine Selbstverteidigung. Ungehindert durch die internationale Gemeinschaft oder durch eine vernünftige Einschätzung der unausweichlichen Folgen für sich selbst, greift Israel den ganzen Libanon an, zerstört die zivile Infrastruktur mit Hilfe von US-Munition, zerstört oder hält wichtige Ressourcen zurück und ermordet Zivilisten. Das grauenhafte Ausmaß und die vollständige Zerstörung dieser Angriffe lässt uns glauben, dass Israel die Zerstörung des Libanons lange zuvor geplant hat. Es ist auch wichtig, die Frage nach den Interessen der USA in diesem Konflikt zu stellen, die in diesem Krieg verfolgt werden, im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Besetzung des Iraks und Äußerungen bezüglich Syrien und Iran. Wie auch immer der Hintergrund aussieht, jetzt besteht die sofortige Notwendigkeit für Verhandlungen. "Für Verhandlungen selbst im Krieg muss man sich nie schämen", sagt Sheerin al-Araj, eine palästinensische Teilnehmende an der Konferenz: "Verhandlungen sind tatsächlich der einzige Weg, wie Kriege jemals beendet wurden." Wieder wegen des großen Ungleichgewichts an militärischer Macht glauben wir, dass Israel zu diesen Verhandlungen besonders gedrängt werden muss. Deswegen fordern wir die US-Regierung auf, militärische Hilfe für Israel einzustellen und den Schutz für Israel vor UNO- und völkerrechtlichen Sanktionen zu beenden. Wir fordern Israel auf, eine sofortige Einstellung seiner Angriffe auf den Libanon auszurufen und die Mauer sowie die Besetzung Palästinas aufzugeben. Wir fordern die auf, die sich für Gerechtigkeit und Frieden überall einsetzen, humanitäre Hilfe für die Bevölkerung des Libanons und Palästinas sowie internationale Unterstützung für die gewaltfreien Gruppen auf allen Seiten des Konflikts zu leisten, die versuchen Frieden in der Region zu schaffen. Schließlich fordern wir alle Menschen auf besonders die Bevölkerung der USA, sich den Kriegsgewinnlern zu wiedersetzen, die allein von diesem Krieg profitieren werden. War Resisters' International, 5 Caledonian Road, London N1 9DX, www.wri-irg.org =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Sep 4 22:15:59 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 04 Sep 2006 22:15:59 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 450 - Rb 122 - U-Boot-Lieferung an Israel. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060904221556.03fee160@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 450 - Rundbrief Nr. 122 - Lukas Wallraff: Protest gegen U-Boot-Lieferung an Israel. (Auszug) Bad Ischl, 4.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Protest gegen U-Boot-Lieferung an Israel Lukas Wallraff Linkspartei und Grüne haben die Lieferung von zwei deutschen U-Booten an Israel scharf kritisiert. SPD und FDP verteidigten das Rüstungsprojekt als Beitrag zur Existenzsicherung Israels. Wie das Verteidigungsministerium bestätigte, hat die Kieler HDW-Werft am 6. Juli einen Vertrag mit Israel unterzeichnet. Die Bundesregierung unterstützt den insgesamt eine Milliarde teuren Bau der beiden U-Boote mit 333 Millionen Euro. Doch nicht nur wegen der Kosten stößt das Projekt auf Proteste. "Wir lehnen diese Lieferung ab", sagte der sicherheitspolitische Sprecher der Grünen, Winfried Nachtwei, der taz. Die Bundesregierung könne "nicht ausschließen, dass die U-Boote in Israel auf Nuklearfähigkeit umgerüstet werden". Die Aussage des Verteidigungsministeriums, dass die U-Boote nicht für den Einsatz von Atomwaffen ausgerüstet seien, genüge nicht. "Das schließt nicht aus, dass sie umgerüstet werden können."... Der außenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Wolfgang Gehrcke, kritisierte, inmitten der militärischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten könne die Lieferung von U-Booten nur als Stärkung der militärischen Übermacht Israels verstanden werden. "Auch durch solche Waffenlieferungen wird Deutschland zur Kriegspartei", sagte Gehrcke. Die 333 Millionen Euro seien "für humanitäre Hilfe besser angelegt". Seine Partei werde "so bald wie möglich" einen Antrag im Bundestag einbringen, die Lieferung zu stornieren. Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD, Rainer Arnold, wies dies zurück. "Für so einen kleinen Staat wie Israel muss es eine Möglichkeit zur Abschreckung von See aus geben, weil er auf dem Land keine Zweitschlagsmöglichkeit hätte"... Zu den Bedenken der Linken und Grünen sagte Arnold, es sei nicht klar, ob Israel über Atomwaffen verfüge. "Das wissen wir alle nicht so genau." In jedem Fall dienten die U-Boote "ausschließlich zu Zwecken der Abschreckung". FDP-Generalsekretär Dirk Niebel sagte der taz, er unterstütze die U-Boot-Lieferung als "Beitrag zur Existenzsicherung Israels". Im Übrigen sei dies "ein handfester Beleg dafür, dass Deutschland im Nahen Osten an der Seite Israels steht und gerade deshalb für einen unparteiischen bewaffneten Einsatz der Vereinten Nationen nicht bereit stehen kann". Auszug © taz Nr. 8057 vom 25.8.2006 =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Sep 4 22:24:34 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 04 Sep 2006 22:24:34 +0200 Subject: [E-rundbrief] =?iso-8859-1?q?Info_451_-_Rb_122_-_Zuviel_Informat?= =?iso-8859-1?q?ionen_=FCber_Nahostkriege=3F?= Message-ID: <6.2.5.6.0.20060904222419.03feaa10@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 451 - Rundbrief Nr. 122 - Matthias Reichl: Zuviel Informationen über Nahostkriege? Bad Ischl, 4.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Zuviel Informationen über Nahostkriege? Matthias Reichl Ein Experte für internationale Friedens- und Versöhnungsprojekte, mit speziellen Israelkontakten, stellt mir seit einiger Zeit Fragen wie: "...Seit mehreren Jahren lese ich regelmäßig Deine Mails und mir fällt seit einiger Zeit auf, dass Informationen über andere Länder immer weniger wurden. Jetzt konzentrierst Du Dich seit einiger Zeit ausschließlich auf den Staat Israel. Warum?" Wer unsere Homepage kennt, weiß, dass diese Fragen unberechtigt sind. Meine Antwort auf die Vorwürfe: "Warum verteidigst du als Friedensaktivist - zumindest indirekt - noch den höchst aufgerüsteten zionistischen Militär- und Polizeistaat Israel? Der seit Monaten diesen Krieg auch als Manövertest neuester (völkerrechtswidriger) Waffen und Repressionsstrategien vorbereitete und nützte (und eine Fortsetzung - und Ausweitung gegen den Iran - ankündigte!). Wohl wissend auch um die irreversiblen und unabsehbaren - z.T. weltweiten - Zerstörungen ökologischer Systeme (z.B. durch DU-Waffen, Zerstörung von Boden, Meer, Infrastruktur... - warum verhindert Israels Regierung durch ihre Seeblockade Rettungsaktionen gegen die Ölverseuchung?) Ich brauche - neben meinen Texten - die seitenlangen gravierenden Anschuldigungen durch UNO, Amnesty und andere Menschenrechts- und Friedensorganisationen (darunter auch Pax Christi International) nicht zitieren - du müßtest sie ja kennen! Ich unterstütze auch die Forderung, die verantwortlichen israelischen und US-Politiker und Militärs vor einen internationalen Strafgerichtshof zu stellen. Warum verteidigst du - zumindest indirekt - die Inhaftierung Tausender Palästinenser (darunter Frauen, Kinder und Jugendliche), wegen Bagatelldelikten (z.B. wegen Steinewerfen). Ein zehnfaches "Guantanamo" - aber von den Massenmedien kaum problematisiert! Dies hat bekanntlich die neueste Konfrontation in Gaza mit ausgelöst! Schließlich noch eine Anmerkung zum religiösen Fanatismus. Sind es nicht gerade die sich als "strenggläubig orthodoxe Juden" bezeichnenden Rechtsaußenpolitiker, die selbstherrlich in ihren Gotteshäusern beten, anschließend wieder den Friedensprozeß torpedieren und den Krieg predigen? Sie agitieren in einer weltweiten, unheiligen Allianz mit - politisch ähnlich orientierten - Christen und auch Muslime. Dass die von ihnen beherrschten Massenmedien den Stimmen von - z.T. auch religiösen - Friedensaktivisten kaum Gehör verschaffen, beweist zusätzlich wie antidemokratisch und inhuman dieses Regime ist. Ich unterstütze die - berechtigten - Appelle, diese Bedrohungen durch gewaltfreie Proteste und auch durch eine Kaufboykott israelischer Produkte zu beantworten. Jenen, die mit Vorwürfen des Antisemitismus kontern, werfe ich vor, mit dieser Argumentation ("Kauft nicht bei Juden") die jüdischen Opfer des Naziregimes bedenkenlos zu instrumentalisieren, die sich gegen diese Vereinnahmung nicht mehr wehren können. Auf meine kritische Anfrage zu Kriegsbeginn an die israelische Botschaft in Wien - in der ich sie vor ihrer selbstmörderischen Strategie warnte und auch davor, auf die Unterstützung durch die USA zu vertrauen - bekam ich keine Antwort. Sie kam indirekt durch die verheerenden Resultate der Angriffe auf den Libanon (aber auch auf Palästina), deren Nachwirkungen nicht absehbar sind..." Ergänzende Bemerkungen dazu: Vor den weltweiten radioaktiven Kontaminierungen durch das abgereicherte Uran (DU) warnt u.a. Ernest Sternglass in einem Interview (http://lonestaricon.com/2006/Archives/09/news07.htm). Gegen die US-Streubomben ("Cluster-Bombs") abgeworfen auf ca. 110 libanesische Dörfer hat u.a. Pax Christi International in einem Schreiben an die Menschenrechtskommission der UNO protestiert (www.paxchristi.net, 3.8.06, www.stopclustermunitions.org). Von den USA gelieferte FAE-Artillerie-Granaten können nach Bedarf durch die israelischen Militärs mit weissem Phosphor, Kampfgas oder thermobarische Explosivstoffe gefüllt werden. Letzteres Material erzeugt einen Feuerball, der allen Sauerstoff aus den Häusern, Tunnels, Bunkern und den Lungen der Menschen heraussaugt (www. wanemadsenreport, 22./23.7.06, www.zeit-fragen.ch v. 31.7.06, www.planetenonviolence.org,). Wikipedia sammelte die Berichte über Opfer auf beiden Seiten (http://de.wikipedia.org/wiki/Israel-Libanon-Konflikt_2006#Opfer). Über die Ergebnisse der internationale Expertenkonferenz (in Athen am 17.8.06), über die zu erwartenden Schäden durch die Ölverseuchung des östlichen Mittelmeers und seiner Küsten, als Folge von israelischen Bomben auf Öltanks, wurde wenig bekannt. Die israelische See- und Luftblockade Libanons wurde kritisiert, da sie weiter die Bekämpfung der Ölpest verhindert (http://sanayehreliefcenter. blogspot.com, www.electronicintifada.net v. 5.8.06). Im Schatten der Kriege wird von israelischen Behörden weiter der Alternativnobelpreisträger Mordechai Vanunu verfolgt. Am 21.9.06 steht er erneut vor Gericht. Er hatte es gewagt trotz jahrelanger Haft und anschließendem Hausarrest weiter gegen die Atomwaffen in Israel und weltweit zu protestieren. Amnesty International stellte fest, dass Microsoft die israelische Polizei bei seiner Überwachung unterstützte. Gegen die Einschränkung der freien Meinungsäußerung im Internet hat Amnesty eine internationale Kampagne gestartet (www.irrepressible.info). ---------------------------------------------------------------- "Wir werfen nur saubere Bomben ab!" Karikatur von Manfred Madlberger (leider nur in der gedruckten Ausgabe zu sehen). =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Sep 14 21:58:25 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 14 Sep 2006 21:58:25 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 452 - Termine 9 - 10/2006 Message-ID: <6.2.5.6.0.20060914215309.040b44b0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 452 - Veranstaltungstermine 9/2006 - 1/2007. Bad Ischl, 14.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Veranstaltungstermine September - Oktober 2006 (Termine siehe auch E-Rundbrief Info 440) ÖSTERREICH SEPTEMBER 2006 bis 30.9. WIEN (Weltcafe, Schwarzspanierstr. 19): Ausstellung "1000 Friedensheldinnen". (Peace in Action, alice.uhl @ peaceinaction.net) bis 23.11. SALZBURG (Literaturhaus, Eizenbergerhof, Struberg.): Ausstellung "Mein Österreich" (von Menschen mit Migrationserfahrung, zum Gedankenjahr 2005). (Mo - Do 10:00 - 17:00 u. bei Abendveranstaltungen, Literaturhaus, Sbg., info @ literaturhaus-salzburg.at, www.literaturhaus-salzburg.at) 16.9. 14:30 - 16:00 WIEN (Pestsäule/Graben): Infotisch und Mahnwache der Frauen in Schwarz (Wien) "Krieg Gegen Kinder im Palästina/Kriegsverbrechen im Gazastreifen" (Frauen in Schwarz/ Wien, womeninblack-vienna @ gmx.net, www.fraueninschwarz.at) 16.9. 19:00 BAD ISCHL (Begegungszentrum, Wolfgangerstr. 26): Lesung und Diskussion mit Dr. Alfred Hausotter über "Einkommens- und Vermögensverhältnisse". (Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590, info @ begegnungszentrum.at, www.begegnungszentrum.at) 17.9. 14:00 - 16:30 LINZ (Volkshaus Kandlheim, Edlbacherstr. 1): Podiumsdiskussion Zur Nationalratswahl "Stimme für Integration! Integration - aber wie?" (u.a. mit Politikerinnen). (AusländerInnen-Integrationsbeirat/ AIB Linz, Pfarrg. 1, 4020 Linz, Tel.: (0732) 7070-1150, integration @ linz.at) 18.9. 13:00 - 16:00 WIEN (GPA, Alfred-Dallinger-Pl. 1): Diskussionsrunde: "ÖGB - Der Blick von außen". Kritischer Dialog über die Zukunft der Gewerkschaftsbewegung Wien. (GPA) (Info: www.gpa.at) 18.9. 19:00 WIEN (Hauptbücherei, Urban-Loritz-Pl. 2a): Buchpräsentation und Podiumsdiskussion zu Christian Felbers Buch "50 Vorschläge für eine gerechtere Welt - Gegen Konzernmacht und Kapitalismus". 18. - 23.9. 19:30 WIEN (Strandbar Herrmann): "Normale 06" Dokumentarfilme zum Thema "Wasser". Open Air, Eintritt frei. (Programm: www.normale.at/32820.html) 18.9. 20:00 GRAZ (Gotische Halle, Sackstr. 18): Podiumsdiskussion "Wege aus der Armut". (Grüne Akademie, www.gruene-akademie.at) 19.9. 9:30 - 18:00 LINZ (FH Linz, Garnisonstr. 21): Arbeitsmarktpolitische Fachtagung "Sozialstiftung - Neue Wege in der Arbeitsmarktintegration". (Equal II Sozialstiftung, Marcus Hillinger, Grillparzerstr. 50, 4020 Linz, Tel. 0732-6922-5675, marcus.hillinger @ fab.at, www.sozialstiftung.at) 19.9. 19.00 WIEN (Südwind, Laudong. 40): Arbeitsplenum und Rückblick auf den Alternativengipfel "Enlazando Alternativas II" (EA2) im Mai 2006 in Wien und Ausblick auf Projekte. (Info: www.alternativas.at) 19.9. 19:00 WIEN (Bruno Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Podiumsdiskussion "Was steht dahinter? Gesellschaftspolitische Ziele und Werthaltungen hinter den Wirtschaftsprogrammen von politischen Parteien" (Anmeldung: Bruno Kreisky Forum, Tel.: 318 82 60/20 | Fax: 318 82 60/10, einladung.kreiskyforum @ kreisky.org) 20.9. 14.00 - 18.00 WIENER NEUSTADT (Rathaus, Hauptpl. 1-3, NÖ.): Fachtagung "Theater macht Politik". Was brauchen Jugendliche, damit sie sich für Kommunales engagieren? Beiträge Paulo Freires und des Legislativen Theaters nach Augusto Boal zur Jugendbeteiligung. (SOG.THEATER, www.sog-theater.at) 20.9. 19:00 INNSBRUCK (Buchhandlung Wiederin, Sparkassenpl. 3): Buchpräsentation und anschließende Diskussion mit dem Autor Michel Reimon "Die Sieben Todsünden der EU- vom Ausverkauf einer großen Idee". (Grüne Bildungswerkstatt Tirol) 20.9. 19:30 SALZBURG (Büro Arge Wehrdienstverweigerung, (ARGEkultur, Josef-Preis-Allee 16): Generalversammlung des SalzburgSocialForum zu Fortbestand und Tätigkeiten des Vereins. (Info: office @ salzburgsocialforum.org, www. salzburgsocialforum.org) 21.9. 19:00 WIEN (FLEISCHEREI, Kircheng. 44): Diskussion "Das Gute Leben für Alle statt `Österreich zuerst´". Der alltägliche Rassismus und seine Institutionen. 21.9. 19:30 WÖRGL (Tagungshaus, Tirol): Lichtbildvortrag und Diskussion "Im Schatten der Weltpolitik. Der Fall Tibet". (Grüne Bildungswerkstatt Tirol) 22.9. ÖSTERREICHWEIT: Initiativen zum "Autofreien Tag". U.a. Radfahreraktionen in Wien (Info u.a.: Alec, ig-fahrrad, Tel. 0650-9464968, alec @ ig-fahrrad.org, www.criticalmass.at, www.klimabuendnis.at) 25.9. 18:30 WIEN (Renner-Institut, Hoffingerg. 26-28): Podiumsdiskussion "Europäische Sozialdemokratie und Entwicklungspolitik - Ideen, Konzepte, Reformen". (Anmeldung bei: Renner-Institut, Tel. 01-8046501-0, post @ renner-institut.at) 25.9. 19:30 SALZBURG (Salzburger Bildungswerk, Imbergstr. 2): Vortrag mit Diskussion zur Privatisierung des Wassers hinweisen mit Jens Loewe (Stuttgart). (Werkstatt Frieden & Solidarität, www.werkstatt.or.at, Salzburger "Netzwerk gegen ein EUropa der Konzerne und Militärs", www.netzwerkEUkritik.at) 26.9. 19.00 WIEN (Kassensaal der Postsparkasse, G. Coch Platz): Abschlußveranstaltung der Plattform gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit mit Podiumsdiskussion. (Plattform gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, www.antirassismus-plattform.at) 26.9. 19:30 WIEN (Amerling Haus, Stiftg. 8): Doku-Drama von Saverio Constanzo Filmabend zu Palästina - "Private", Doku-Drama von Saverio Constanzo über eine palästinensische Familie im Niemandsland, besetzt von israelischen Soldaten. (Frauen in Schwarz, Wien, www.fraueninschwarz.at) 27.9. - 1.10. SALZBURG: Verkehrstage und 120 Jahre Lokalbahn - Festwochenende: "Der öffentliche Verkehr rechnet sich" 27.9. 19:00 WIEN(Amerling Haus, Stiftg. 8): Vortrag und Diskussion "Kriege um Wasser" Jens Loewe. (Werkstatt Frieden und Solidarität) 28.9. 19:00 WIEN (FLEISCHEREI, Kircheng. 44): Diskussion "Alternativen zur Festung Europa". Entwürfe einer anderen Migrations- und Asylpolitik. 30.9. ab 14:00 WIEN (ab Westbahnhof): Bundesweite Demonstration "Schluss mit Krieg und Besatzung im Nahen Osten. Anläßlich der internat. Aktionswoche gegen Krieg und Besatzung. OKTOBER 2006 3.10. 19:00 WIEN (Kulturzentrum Siebenstern, Siebensterng. 31): Bericht zu China anlässlich der Teilnahme an der Konferenz "Globalisierung und Marxismus" in Shanghai "China auf dem Weg zum Kapitalismus, Sozialismus oder wohin?" (u.a. zu ökologischen Problemen). 6.10. 19:00 GRAZ (Grüne Akademie, Paulustorg. 3/1): Vortrag und Diskussion "Neoliberalismus - Autonomie - Widerstand. Der Zapatismus im Kontext sozialer Bewegungen in Lateinamerika". Im Rahmen der Ausstellung "Zug der VerliererInnen - Zug der HoffnungsträgerInnen" zu Globalisierung und Nord-Süd-Konflikte. (Grüne Akademie, www.gruene-akademie.at) 7.10. 10:00 - 17:00 SALZBURG (Kolpinghaus, Adolf-Kolping-Str. 10): Frauenpolitischer Tag "Vorrang für Frauen". Existenzsicherung garantieren / Frauenbeschäftigung fördern / Karriere & Kind ermöglichen. (Anmeldung bis 2.10, Grüne Bildungswerkstatt Salzburg, Tel. 0662/877326, gbw.salzburg @ gruene.at) 10.10. 19:30 LINZ (Ursulinenhof Linz, Landstr. 31): Diskussion mit den Buchautoren "Schwarzbuch Öl: Der Kampf ums Öl - der Rohstoff, der die Welt bewegt". (Info: Sozialreferat der Diözese Linz, Tel.: 0732/7610-3251) 13.10. 14:00 - ca. 18:00 SALZBURG (Gemeindesaal der Christuskirche, Schwarzstr. 25): Seminar "Mehr geben oder weniger nehmen?". Das Verhältnis der europäischen und globalen Landwirtschafts- und Außenhandelspolitik zur Entwicklungspolitik und Entwicklungszusammenarbeit. (Anmeldung bis 7.10. bei: Ilse Hanak, Tel. 0662-646020, ilse.hanak @ aon.at) 17. - 30.10. ÖSTERREICHWEIT: 7. FARE Aktionswoche gegen Rassismus und Diskriminierung im europäischen Fußball. (FARE/ Fair Play, www.farenet.org und www.fairplay.or.at) 19. - 22.10. GRAZ(Universität, Mehrzwecksaal Wall, Merang. 70): Internat. Kongress "Dialog - Kultur - Philosophie". Philosophieren mit Kindern und Jugendlichen in einer transkulturellen Umgebung. (ACPC Austrian Centre of Philosophy for Children, Schmiedg. 12, 8010 Graz, Tel and Fax: 0316/811513, kinderphilosophie @ aon.at, www.kinderphilosophie at) 24.10. 18:30 - 21:00 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Ein konfrontativer Dialogabend "Befreiende Bildung im 21. Jahrhundert". (Paulo Freire Zentrum, Bergg. 7, 1090 Wien, Tel. 01-3174017, office @ pfz.at) 31.10. 10.00 - 18.00 LINZ (Jägermayrhof, Römerstr. ): Studientag "Entwicklungsforschung und Volksbildung". (Info: Paulo Freire Zentrum, www.pfz.at) DEUTSCHLAND SEPTEMBER 2006 22. - 24.9. BERLIN-WANNSEE (Bildungs- und Begegnungszentrum Clara Sahlberg): Jahrestagung "Welche Gesundheit ist möglich? - Gesundheit im kapitalistisch-technologisch-medizinischen Komplex". (Komitee für Grundrechte und Demokratie, Aquinostr. 7-11, 50670 Köln, Tel. 0221-97269-30) 29.9. - 1.10. ISERLOHN: Internat. Tagung "Zivilcourage in der Risikogesellschaft". Über riskante Aktivitäten von "Whistleblowern". (Evang. Akademie, Berliner Pl. 12, 58638 Iserlohn, Tel.: 02371/352-0, akademie @ kircheundgesellschaft.de, www.kircheundgesellschaft.de/akademie/) INTERNATIONAL OKTOBER 2006 1. - 8.10. WELTWEIT: International Week of Protest to Stop the Militarization of Space. No Weapons in Space! Stop Star Wars Research & Development! Convert the Military Industrial Complex! Fund Human Needs. (Global Network Against Weapons & Nuclear Power in Space, PO Box 652, Brunswick, ME 04011, Tel. ++1-(207) 729-0517, globalnet @ mindspring.com, www.space4peace.org) 16. - 17.10. BRUSSEL (B): 2nd Annual European Energy Policy Conference. (Info: www.euenergypolicy.com) 30. - 31.10. ROM (I): FAO Special Forum. Actions of Via Campesina remembering 10 year World Food Summit (WFS): "10 years of empty promises - Time for food sovereignty!" (Via Campesina, International Peasant Movement, Jl.Mampang Prapatan XIV No.5 Jakarta Selatan 12790 Jakarta Indonesia, Tel.: +62-21-7991890, viacampesina @ viacampesina.org, www.viacampesina.org) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Sep 15 22:08:34 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 15 Sep 2006 22:08:34 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 453 - Boff: Oekologischer Alarm. Message-ID: <6.2.5.6.0.20060915220423.029ed830@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 453 - Leonardo Boff: Ökologischer Alarm: Ohne Kurswechsel sind wir verloren! Bad Ischl, 15.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== ÖKOLOGISCHER ALARM: Ohne Kurswechsel sind wir verloren! Von Leonardo Boff (*) RIO DE JANEIRO, (IPS) Der Ausdruck "nachhaltige Entwicklung" wurde 1972 im Brundtland Bericht der Vereinten Nationen geprägt er ist inzwischen von allen internationalen Organisationen und den meisten Regierungsprogrammen weltweit übernommen worden. Allerdings war er von Anfang an umstritten, da die beiden Begriffe "Nachhaltigkeit" und "Entwicklung" sich auch widersprechen. So stammt der Begriff "Entwicklung" aus der real existierenden Wirtschaft - der Kapitalistischen die sich über die Märkte organisiert, die heutzutage weltweit etabliert sind. Zur internen Logik dieses Systems gehört die systematische und ungehemmte Ausbeutung aller Ressourcen der Erde, um drei Ziele zu verfolgen: Produktionserhöhung, Konsumerweiterung und Reichtumsvermehrung. Diese Logik impliziert einen allmählichen aber beschleunigten Abbau der natürlichen Ressourcen, die Beeinträchtigung der Ökosysteme und eine beträchtliche Verminderung der Spezies (etwa 3.000 pro Jahr) und zwar 10 Mal mehr als bei einer normalen Evolution. Im sozialen Bereich schafft sie wachsende Ungleichheiten, da sie Kooperation und Solidarität durch einen rabiaten Wettbewerb verdrängt. Fazit, mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Armut. Dieses Modell begründet sich auf dem Glauben, dass die natürlichen Ressourcen und das wirtschaftliche Wachstum unendlich sind was eine reine Illusion ist. Die Erde ist nicht unendlich in Wirklichkeit ist sie ein sehr kleiner Planet, mit sehr begrenzten Ressourcen, die meisten von ihnen nicht erneuerbar sie wachsen nicht nach. Sollten wir tatsächlich dieses Wirtschaftsmodell für die ganze Welt verallgemeinern wollen, dann würden wir drei Mal mehr Ressourcen brauchen, als auf dem Planeten vorhanden sind. Inzwischen spüren wir alle schon, dass die Erde die Gefräßigkeit und Gewalttätigkeit dieser Produktions- und Konsumptionsweise nicht verträgt. Trotz dieser grundlegenden Kritik am System kann das Konzept der nachhaltigen Entwicklung auch nützlich sein, wenn es um die Entwicklung von begrenzten Regionen oder bestimmten Ökosystemen geht. Immerhin erinnert es an die Notwendigkeit das Kapital Natur zu schützen, den rationalen Einsatz der Ressourcen in den Vordergrund zu stellen und danach zu trachten, dass sich die Prozesse regenerieren können. So ist es zum Beispiel möglich die natürlichen Ressourcen des Amazonasregenwaldes so zu nutzen, dass das Biotop als solches erhalten und den Bedürfnissen jetziger und zukünftiger Generationen zugänglich bleibt. Im Sinne einer globaler Strategie, die den ganzen Planeten erfasst, ist das Wirtschaftsmodell einfach untragbar. Die Lösung kann nur in einem Paradigmenwechsel gefunden werden, nämlich für ein Miteinander von Natur, Erde und Menschheit. Jedenfalls muss es ein Paradigma sein, welches das Leben in den Mittelpunkt des Handelns stellt, um dessen natürliche und kulturelle Vielfalt zu erhalten und dessen physikalisch-chemisch-ökologische Grundlagen zu garantieren und weiterzuentwickeln. Genau hier kommt die Frage nach einer neuen Ethik auf. Heute, wie noch nie zuvor in der Geschichte der Philosophie, ist die ursprüngliche Bedeutung des griechischen Begriffs des "Ethos" aktuell geworden. Ethos auf griechisch bedeutet die menschliche Wohnstätte. In den heutigen Dimensionen ist das Zuhause des Menschen tatsächlich die Erde geworden sie ist unsere gemeinsame Wohnstätte. Daher brauchen wir ein planetarisches Ethos und eine neue Ethik. Die wesentlichen Grundlagen für diese neue Ethik sind in zwei Dokumenten enthalten: Die Erdcharta, eine internationale Initiative, die von der UNESCO im Jahr 2000 angenommen worden ist und das "Manifest für das Leben", das die Umweltminister Lateinamerikas im Jahr 2002 unterschrieben haben. Beide haben sehr viel mit den "Millennium-Entwicklungszielen" (MDG) der UNO gemeinsam. Der Hintergrund unseres Anliegens kommt in der Einleitung der Erdcharta gut zum Ausdruck: "Die Grundlagen der globalen Sicherheit sind bedroht." Diese Situation zwingt uns "in einem universellen Verantwortungsgefühl zu leben - in der Identifikation mit der globalen Gemeinschaft des Lebens, sowie mit unseren lokalen Gemeinschaften." Die Situation ist kritisch, sie zwingt "die Menschheit dazu, ihre Zukunft zu entscheiden". "Die Option ist klar, entweder es wird eine globale Allianz geschaffen, um auf die Erde achtzugeben und wo die Einen auf die Anderen aufpassen oder wir riskieren unsere Zerstörung und die Vernichtung der Lebensvielfalt". Die neue Ethik muss aus einer anderen Perspektive entstehen: "Die Menschheit ist Teil der Evolution des Universums, die Erde ist unser Zuhause in einer einmaligen Lebensgemeinschaft. Die Erde gibt uns die wesentlichen Grundlagen zur Entfaltung unseres Lebens. Alle teilen wir die Verantwortung für unsere gemeinsame Gegenwart und Zukunft, für das Wohlergehen der menschlichen Familie und aller Lebewesen. Der Geist von menschlicher Solidarität und von der Verwandtschaft mit allem Leben erstarkt erst dann, wenn wir das Mysterium unserer Existenz achten, für das geschenkte Leben dankbar sind und unseren Platz in der Natur mit Bescheidenheit einnehmen". Die Erde, das Leben und die Menschheit sind Ausdrücke eines unfassbar weitläufigen Evolutionsprozesses, der vor 13 Millionen Jahren begonnen hat und mit dem sie eine einzige, komplexe und vielfältige Realität bilden. Die Erde ist Gaia, ein lebendiger Superorganismus. Der Mensch (human) (linguistischer Ursprung: "Humus = fruchtbare, gute Erde") ist die Erde selbst, die er fühlt, denkt, liebt, pflegt und bewundert. Die Aufgabe des Menschen, als Träger von Bewusstsein, Intelligenz, Willen und Liebe, ist es deshalb, die Erde zu pflegen, der Gärtner dieses fantastischen Garten Edens zu sein. Diese Mission muss dringend erweckt werden, weil die Erde, das Leben und die Menschheit krank und in ihrer Einheit bedroht sind. Dazu empfiehlt die Charta, "in einer nachhaltigen Weise zu leben". Das ist das neue zivilisatorische Prinzip, ein vielversprechender Traum für die Zukunft des Lebens. Mehr als über eine nachhaltige Entwicklung zu reden, käme es darauf an, die Nachhaltigkeit der Erde, des Lebens, der Gesellschaft und der Menschheit zu sichern. Die Charta stellt dazu fest: "Die Ethik der Nachhaltigkeit hebt das Leben weit über die politökonomischen oder praktisch-instrumentalen Interessen hinaus. Die Ethik der Nachhaltigkeit ist eine Ethik der ständigen Erneuerung des Lebens, aus der alles geboren wird, alles wächst, alles krank wird, alles stirbt und wiederentsteht." Das Ergebnis dieser Ethik ist das, was wir heutzutage am meisten suchen, nämlich Frieden. In der Definition der Charta ist Frieden, "die Fülle die erreicht wird mit richtigen Beziehungen zu sich selbst, mit anderen Personen, mit anderen Kulturen, mit anderem Leben, mit der Erde und mit dem Großen Ganzen, von dem wir ein Teil sind." Die Menschheit muss diesen Weg zu einer neuen Zukunft gehen. Die gegenwärtige Situation ist eine der Krise und nicht der Tragödie und so bin ich sicher, dass die Menschheit die neuen Bedingungen - wie schon öfters zuvor - finden wird, um das Leben und ihr Schicksal zu verwirklichen. (ENDE/trad fnf/COPYRIGHT IPS) (*) Leonardo Boff, Theologe, Schriftsteller und Mitglied der Internationalen Kommission der Erdcharta. ----------------- ips - inter press service - die globale Nachrichtenagentur ips columnists service ist ein selbstständiger Dienst der globalen Nachrichtenagentur IPS, der getrennt von den regulären Nachrichtendiensten vertrieben und verrechnet wird. ips columnists service bietet fundierte Meinungen zu aktuellen Themen und globalen Fragestellungen, aus verschiedenen Perspektiven. ips columnists service wird seit Anfang 2003 auch in deutscher Sprache angeboten und besteht aus vier bis sechs Kommentaren im Monat. Chefredakteur von ips columnists service: Pablo Piacentini, IPS, Rom romacol at ips.org Redaktionsleitung deutschsprachiger Dienst: Federico Nier-Fischer, Wien ips-columnists-german at aon.at IPS-COPYRIGHT: - Mit dem ips columnists service ist KEIN Abonnement verbunden. - Sollte Ihre Redaktion an einem Beitrag interessiert sein, bitten wir um eine entsprechende Rückmeldung (telefonisch oder per E-Mail) zwecks Sicherung der Veröffentlichungsrechte - ips besitzt alle Rechte. - Verrechnet werden die in Ihrer Redaktion für vergleichbare Veröffentlichungen üblichen Honorarsätze. Wir bitten um eine umgehende Banküberweisung (siehe unten). - Um Zusendung von Belegexemplaren wird freundlichst gebeten (für die AutorInnen). - Sollte die Zusendung des ips-columnists service an zusätzliche bzw. andere (e-mail) Adressen gewünscht sein, bitten wir um einen kurzen Hinweis. - Sollte die Zusendung NICHT erwünscht sein, bitten wir um eine Rückmeldung mit dem Vermerk ABBESTELLUNG mit der genauen Bezeichnung der Absenders. ips columnists service - deutschsprachige Redaktion: Federico Nier-Fischer fnf_comunicaciones Beheimgasse 20/7; A-1170 Wien/AUSTRIA Mob: ++43 676 3105594 Festnetz+FAX: ++43 1 4071521 ips-columnists-german at aon.at BANKVERBINDUNG: federico nier-fischer / ips columnists BAWAG - Bank für Arbeit und Wirtschaft, Wien KontoNr: 100 100 738 26 BIC: BAWAATWW IBAN: AT341400010010073826 =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Sep 17 20:33:37 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 17 Sep 2006 20:33:37 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 454 - Antje Bultmann und Whistleblower Message-ID: <6.2.5.6.0.20060917202707.02ad2850@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 454 - Rupert-Riedl-Preis an Antje Bultmann, Wissenschaftsjournalistin, Mitglied des Whistleblower-Netzwerks und des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Umweltstiftung, Wolfratshausen - verliehen vom "Club of Vienna" und der Stadt Wien; Internationale Tagung "Zivilcourage in der Risikogesellschaft", über riskante Aktivitäten von "Whistleblowern" v. 29.9. - 1.10. in Iserlohn (Deutschland). Bad Ischl, 17.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Rupert-Riedl-Preis an Antje Bultmann verliehen vom "Club of Vienna" und der Stadt Wien. Am 8. Mai 2006 erhielt Antje Bultmann, Wissenschaftsjournalistin, Mitglied des Whistleblower-Netzwerks und des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Umweltstiftung, Wolfratshausen, von einem Internationalen Wissenschaftler-Kommitee des Club of Vienna den Rupert-Riedl Preis. Anlässlich der Preisverleihung hielt Antje Bultmann folgende Rede: Erinnern Sie sich an David Kelly? David Kelly, den Experten für biologische Waffen ? Er war von der UN im Irak als Inspektor eingesetzt worden und hatte dem BBC gegenüber geäußert, dass der Irak über keine Massenvernichtungswaffen verfügt. Am 6. August 2003 wurde er in einem Wald tot aufgefunden. Vermutlich hat er Selbstmord begangen, nachdem von allen Seiten ein derartiger Druck auf ihn ausgeübt wurde, dass er keinen anderen Ausweg sah. Sie haben vielleicht von Mordechai Vanunu gehört, der vor 20 Jahren ausplauderte, dass Israel über Atomwaffen verfügt und der deshalb 18 Jahre bis April 2004 hinter Gitter saß, davon 12 Jahre in Einzelhaft. Sie haben vielleicht auch von der deutschen Veterinärin Margrit Herbst gelesen, die als eine der ersten auf die Gefahren von BSE aufmerksam machte, worauf sie von ihrem Arbeitgeber versetzt und schließlich entlassen wurde. Weltweit bekannt wurde auch der Fall des bis dato unbekannten Zeitsoldaten Joseph Darby, durch den die Folterungen in Guantanamo publik wurden. Er musste später vor dem Hass seiner Landsleute fliehen. Darby, Vanunu, Kelly und Herbst sind sogenannte Whistleblower, mutige Menschen, die "die Warnpfeife geblasen haben", um die Allgemeinheit vor Schaden zu bewahren. Es gibt Tausende namenlose Whistleblower, die von den Medien nicht wahrgenommen werden, wie z.B. ein Arbeiter, der Kollegen gegenüber geäußert hatte, dass es tödlich sei, Asbest mit dem Besen zusammenzufegen. Er wurde entlassen. Unangenehme Nachtrichten werden gern ignoriert, totgeschwiegen und wenn das nicht möglich ist, wird der Unglücksbote kaltgestellt. In den etablierten Wissenschaften ist es nicht anders. Ich möchte hier stellvertretend den 52jährigen Guillermo Eguiazu von der Universität Rosario, Argentinien, vorstellen. Er hat sich mit Risikotechnologien wie Gentechnik, Pestiziden und Elektrosmog befasst, vor allem aber mit dem karzinogenen Schimmelpilzgift Aflatoxin, das bei unsachgemäßer Lagerung von Getreide, Nüssen, Milchprodukte etc. entsteht. Er wollte aber auch Verantwortung für seine Forschung übernehmen. Er engagierte sich für die Aufklärung der Bevölkerung mit Vorträgen auf dem Land und Büchern in einfacher Sprache. Er setzte sich sogar für ein Gesetz zur Reduzierung von Schimmelbildung in einer verbesserten Lagerhaltung ein. Die Universitätsleitung wies ihn zurecht: es sei nicht sein Job, die soziale Frage zu stellen, und erst recht nicht, sich in politisch-wirtschaftliche Entscheidungen einzumischen. Eines Morgens fand er sein Institut verwüstet. Danach wurde es in eine alte Hühnerschlachterei verfrachtet, während alle anderen Institute in wohlhabenden Gegenden untergebracht waren. Er und sein Assistent Alberto Motta gaben nicht auf. Sie entwickelten eine neue Wissenschaft, die Technopathogenologie, kurz TPG. Es geht dabei um die Früherkennung von gefährlichen pathogenen Entwicklungen und die Vermeidung von Risiken neuer Technologien. Das argentinische Bildungsministerium zählt ihn zu den qualifiziertesten Wissenschaftlern Argentiniens. Das nützte ihm allerdings nichts. Sein Gehalt wurde gekürzt, das des Assistenten gestrichen. Der Professor durfte zwar sein Institut selber putzen, aber nicht mehr lehren. Ein Protest der Studenten konnte daran nichts ändern. 2004 wurde die gesamte Laboreinrichtung auf einen Lastwagen abtransportiert. Teile des Inventars fanden sich später bei Kollegen. Das sind raue Sitten, aber, meine Damen und Herren, ähnlich heftig geht man weltweit mit Whistleblowern um. Sie decken Korruption und den Missbrauch technischer Macht in allen Bereichen der Gesellschaft auf. Sie folgen ihrem Gewissen um das Wohl der Allgemeinheit zu schützen, ohne in Betracht zu ziehen, welche Folgen das für sie persönlich haben kann. Statt belohnt zu werden, werden sie bestraft. Sie haben einen schlechten Ruf, gelten als illoyal und als Nestbeschmutzer, Staatsfeinde. Viele Whistleblower verlieren ihren Arbeitsplatz, werden in psychiatrische Kliniken gebracht oder ins Gefängnis. Wir brauchen Whistleblower! In 2000 Jahren hat sich die Welt nicht so sehr verändert, wie in den letzten 200 Jahren. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Zunahme der Weltbevölkerung, ein zweiter, die Entwicklung der Wissenschaften und ihre heute oft äußerst risikoreiche technologische Umsetzung. Wir wissen es alle, niemals in der Geschichte sind - durch den Menschen verursacht - so viele Tier- und Pflanzenarten ausgestorben, wie heute. Niemals wurden Boden, Wasser und Luft so sehr verseucht. Niemals wurden hemmungslos so viele Ressourcen verbraucht. Auch die forcierte Intention die Evolution selber in den Griff zu bekommen besonders durch sogenanntes · terra forming (globale technologische Eingriffe) oder · human forming (Optimierung des Menschen) (um sich dabei noch als Retter der Welt zu fühlen), hat tragische Folgen für die gesamte Lebenswelt. Top Wissenschaftler und Nobel Preisträger wie Josef Rotblat, Max Born und José Lutzenberger haben ihre Warnungen oft und deutlich in die Welt geschickt. Sie haben Zweifel am Überleben der Menschheit. In unserer neoliberalen Gesellschaft werden Risiken für Gesundheit und Leben oft legalisiert, vor allem, bei der Aussicht auf hohe Gewinne. Konsum und Gewinnmaximierung sind quasi zu einer Religion geworden, beklagt José Lutzenberger. Die Wirtschaft hat mit ihrem Neoliberalismus in kürzester Zeit mehr Menschen missioniert, als der Katholizismus und der Protestantismus zusammen. Manchmal wird der sogenannte Risikofaktor einer Technologie berechnet. Auch wenn der bei 0,001 liegt, kann dies bezogen auf die Zeit Tausende Tote bedeuten. Mit mathematischen Größen kann man auf dem Papier sauberer manipulieren als wenn die Opfer mit Namen genannt werden. Wenn wir uns entwickeln wollen, müssen wir einen guten Blick auf große und kleine Konflikte und Katastrophen haben, die von Menschen verursacht oder nicht verhindert werden. Die Verletzlichkeit der Natur und des sozialen Friedens betrifft vor allem: 1. die Zerstörung der Grundlagen des Lebens und der Umwelt, und unbedacht zerstörerische Eingriffe in die Evolution 2. die Gefährdung unserer Gesundheit 3. die Bedrohung elementarer Menschenrechte 4. geistige und finanzielle Korruption Whistleblower sind das wache Gewissen einer Gesellschaft und notwendig für eine funktionierende Demokratie. Sie bilden eine Art Frühwarnsystem. Wir brauchen das dringend. Besonders Wirtschaft und Wissenschaft dürfen nicht weiter den Kopf in den Sand stecken. Wie war das doch noch? Ist die Wissenschaft nicht eigentlich der Wahrheit verpflichtet? Ich schreibe seit 1991 für Zeitungen und Magazine. Aufgrund eigener Erfahrungen bin ich in den Bereich Zivilcourage und Whistleblowing hineingeraten. Ich arbeite dafür, dass beide als Werte ins öffentliche Bewusstsein dringen. 1997 habe ich "Auf der Abschussliste", mein erstes Buch über Whistleblowing herausgebracht. Inzwischen kann man den Begriff, für den es im Deutschen keine richtige Übersetzung gibt, sogar in kleineren Zeitungen finden. Ich bin Geschäftsführerin der Ethikschutz-Initiative, der wir jetzt auch die Bezeichnung Whistleblower-Netzwerk gegeben haben. (www.whistleblower-netzwerk.de) Wir befassen uns vor allem mit Whistleblowern, die noch mitten im Prozess der Auseinandersetzung stehen. Wer helfen will, setzt sich zwischen alle Stühle. Das Ansehen der Nestbeschmutzer färbt auf die ab, die sich mit ihnen befassen. Wer will schon etwas mit scheinbaren Versagern zu tun haben, die keinen Erfolg haben, die gemieden, gedemütigt und bestraft werden? -Es ist nicht leicht, verzweifelten Menschen zu helfen, die am Boden zerstört und finanziell am Ende sind und doch eigentlich dachten, sie hätten etwas Gutes für die Allgemeinheit getan. Viele Organisationen, die sich um Whistleblower kümmern oder einen Preis vergeben, warten deshalb bis sich die Whistleblower etabliert haben, bis sie in etlichen Talkshows aufgetreten sind und ihre einstmals unbequeme Botschaft mindestens von weiten Teilen der Bevölkerung akzeptiert wurde. Solche Whistlebower sind natürlich besser als Vorbilder geeignet. Aber vorher müssen die Kartoffeln aus dem Feuer geholt werde. Dafür ist Mitgefühl notwendig. Gerade mitten in der Verfolgung brauchen Whistlebower Unterstützung. Man muss sich dann aber nicht nur mit diesem selbst befassen, sondern auch mit der umstrittenen Sache, das kostet viel Zeit und benötigt fachliches Wissen. Übrigens eine positive Nachricht: Whistleblower würden - so eine amerikanische Studie zu 90 Prozent in der gleichen Situation wieder genauso handeln. In Amerika und England, wo Gesetze Whistleblowing schützen, hat sich das Ansehen dieser mutigen Leute entscheidend verbessert. Die Gesetze haben außerdem einen vorsorglichen Nebeneffekt: Potentielle Täter haben plötzlich mehr Angst , geistige oder finanzielle Korruption zu begehen. Es ist notwendig, den Dialog über Whistleblowing zu unterstützen und eine Kultur der Zivilcourage anzuregen, um in ganz Europa eine Basis für Gesetze zu schaffen. Im kommenden Frühjahr soll das nächste Buch über gefährliche Zivilcourage herauskommen, das ich zusammen mit einem Kollegen geschrieben habe. Ein Verlag, mit dem wir einen Vertrag hatten, hat kalte Füße bekommen, obwohl sich bereits eine bekannte TV-Show dafür interessiert hatte. Aber wir sind sicher, einen neuen Verlag zu finden. Whistleblower lassen sich nicht mundtot machen. Das Image der Whistleblower muss positiv besetzt werden. Sie sind die Helden des Alltags. Sie müssen aus dem Schatten der Gesellschaft heraustreten. Wer unser internationales Whistleblower-Netzwerk unterstützen möchte oder mitarbeiten möchte, ist dazu herzlich eingeladen. U.a. suchen wir dringend Juristen. Vom 29. September bis 1. Oktober findet an der Ev. Akademie in Iserlohn bei Dortmund eine Tagung statt, mit Whistleblowern, mit einer Preisverleihung und zwei Filmen über Whistleblower. Auch ein Whistleblower aus Amerika ist eingeladen. Es ist für mich eine besondere Freude und Ehre, den Rupert-Riedl-Preis zu bekommen. Ich hatte noch das Glück Prof. Riedl kennen zu lernen. Er war auch ein Mann, der Zivilcourage hatte. So unerschrocken, wie er sich für Gerechtigkeit eingesetzt hat, ist er zu einem Vorbild geworden. Dieser Preis wird mich in meiner Arbeit bestärken. Herzlichen Dank! Antje Bultmann http://www.whistleblower-netzwerk.de/antje_rede.html Veranstaltungstermin: 29.9. - 1.10. ISERLOHN: Internationale Tagung "Zivilcourage in der Risikogesellschaft". Über riskante Aktivitäten von "Whistleblowern". Zivilcouragierte Menschen berichten über ihre Erfahrungen. Zwei Fernsehjournalisten werden Filme zeigen. Es wird George Carlo kommen, ein prominenter Whistleblower aus Washington und ein Preis für Zivilcouragevon der Solbach-Freise Stiftung an Prof. Siegwart Horst Günther - deutscher Arzt und Aufdecker der radioaktiven Kontaminierung durch abgereichertes Uran (DU) und die Gesundheitsschäden - vergeben. (Evang. Akademie, Berliner Pl. 12, 58638 Iserlohn, Tel.: 02371/352-0, akademie at kircheundgesellschaft.de, www.kircheundgesellschaft.de/akademie/) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Mon Sep 18 12:24:12 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 18 Sep 2006 12:24:12 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 455 - Vanunus Menschenrechte in Israel verletzt Message-ID: <6.2.5.6.0.20060918120405.02fa72b0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 455 - Mairead Corrigan Maguire (Irland): Mordechai Vanunu's Appeal. - Next Year in Jerusalem - International Spotlight on new Israeli Supreme Court President Dorit Beinisch. Bad Ischl, 18.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Next Year in Jerusalem International Spotlight on new Israeli Supreme Court President Dorit Beinisch on Mordechai Vanunu's Appeal By Mairead Corrigan Maguire September 2006 On 7 September 2006, upon hearing of her unanimous appointment as the next Israeli Supreme Court President, Justice Dorit Beinisch said she would preserve "the Supreme Court's culture of values." She went on to say, "As for the talk of eroding public confidence in the court system, everyone from all walks of life comes to Court to ask for its help." She said the Supreme Court had no political agenda and protected basic values. I found these interesting comments from Justice Beinisch, who just the day before sat in the Israeli Court (together with Justices Chesine and Brunis) hearing the third appeal of Mordechai Vanunu, the Israeli nuclear whistleblower, against his restrictions. In l986, Mordechai Vanunu, acting out of conscience, revealed to the world that Israel had a nuclear weapons program. Sentenced to 18 years in prison, the first 12 years in solitary confinement in a tiny cell, and eventually was released in April 2004, having completed the entire 18 years. Upon his release, the Israeli Government imposed draconian restrictions on his freedom. He is forbidden to speak to foreigners or foreign press or to leave Israel. Each year for the past two years, on the 2lst of April, these restrictions have been renewed and Vanunu remains a virtual prisoner, living within a couple of square miles of East Jerusalem and under constant security surveillance everywhere he goes. On this, my fourth visit to support Mordechai Vanunu (whom I have nominated many times for the Nobel Peace Prize), I attended the Israeli Supreme Court hearings on Vanunu's restrictions on 6 September 2006. Vanunu's defense lawyer, Avigdor Feldman, argued that in all the interviews Mordechai gave to the international media since his release in April 2004, there were no new secrets revealed and nothing he said was endangering the security of the State. He said that the Supreme Court stated in its judgment last year, that "the no breaches of restrictions together with the 'passing of time' factor are the base in deciding the continuing or ending of the restrictions." Now after two-and-a-half years and in light of the fact that Mordechai did not breach the restrictions for eight months, Feldman argued, the Court should consider the ending of the restrictions. Mr. Feldman said that the ban on Mordechai to leave the country is a serious breach of his fundamental constitutional human rights. The attorney for the State came to the Court with four or five men, secret expert witnesses from the Secret Services and from the secret Israeli Nuclear Committee, to give the three judges a testimony behind closed doors, without Mordechai and his lawyers present, as they have done in the previous discussions in the Supreme Court. Their aim would be to convince the Court that Vanunu still has more information to reveal and he is a serious danger to the security of the State. Justice Beinisch, said that there is no need to hear these secret testimonies as their position was well accepted by the previous bench of the Court, and "it is accepted on this bench too." The attorney for the State disputed Feldman's statements, arguing that "Vanunu is still a danger to the State security; he has more unpublished information and he wanted to make it public." He also said that it is not true that Vanunu did not breach the restrictions in the past eight months and that he has material on that, but he wants it to be heard in closed doors. Mr. Feldman said only if the State has a proper order should it make it closed doors evidence. In the end, the Court asked the State to obtain the certificate for secrecy and make a new date to continue the hearing of the appeal. One thing was clear from both the State Attorney and from the Judge's statements in the Court, that with or without Vanunu breaching the restrictions, eight months or a year's time (since the previous decision of the Court) is not enough time to end restrictions. The President of the Court said that "the Court in its decision left the term 'time' undefined" and asked the State what is their position to how much longer the restrictions could continue, but there was no clear answer from the State Prosecutor as to how long was long enough! As I sat in the Israeli Court, I was surprised at one of the comments by President Beinisch to the effect that two years of restrictions do not seem too long! I thought to myself that it is, two-and-a-half years of restrictions, plus 18 years in prison (12 in solitary) and every day that goes by now, Mordechai Vanunu is a virtual prisoner, whose life is constantly in danger, being re-punished again and again (itself an action forbidden by law). How long is it going to be before it is finally long enough? Vanunu has no secrets; Israel and the world know it. His situation is now worse than a prison term, when at least he could look forward to getting out at a given time. Now he knows the Israeli government, directed by the Security Services of Israel, can keep him in Israel forever if they like, and no one outside Israeli, or inside, apart from the Israeli Supreme Court, if they really are a Court of Justice, can do anything about it! Vanunu has gone (yet again, as this is the third appeal!) to the Israeli Court to ask for its help, and the question is: Will they help give him justice NOW, and if not now, WHEN? Or must he live out the rest of his life incarcerated within Israel, a victim of secret court hearings, and security bureaucrats, and a victim of an allegedly democratic country with a sham justice system, offering no hope to Vanunu or any of its citizens who come looking for justice from their Courts of Justice. Both inside Israel and in the international community, many people wait and watch to see if President Beinisch and her two Justice colleagues will have the courage to uphold international law and basic common decency and justice and restore Mordechai Vanunu's right to his basic freedom of speech and movement. The result of this appeal will indeed give us an indication of the future strength of Israeli justice for those who go to ask for its help. We wait in hope that we may yet see JUSTICE IN JERUSALEM. Mairead Corrigan Maguire, Nobel Peace Laureate, is Hon. President of Peace People, Northern Ireland (www.peacepeople.com). Nuclear Age Peace Foundation PMB 121, 1187 Coast Village Road, Suite 1 Santa Barbara, CA 93108 www.wagingpeace.org www.nuclearfiles.org =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Sep 28 16:46:35 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 28 Sep 2006 16:46:35 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 456 - 'Alternative Nobel Prizes' 2006 Message-ID: <6.2.5.6.0.20060928163222.03195b70@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 456 - Right Livelihood Foundation: 2006 (Stockholm): Right Livelihood Awards/ 'Alternative Nobel Prizes' 2006 go to Brazil, USA, India and Columbia. Laureates 2006: Chico Whitaker Ferreira (Brazil), Daniel Ellsberg (USA), Ruth Manorama (India) and The Festival Internacional de Poesia de Medellín (Colombia). Bad Ischl, 28.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== 2006 Right Livelihood Awards honour pioneers for justice, truth and peace-building Press Release Right Livelihood Foundation The 2006 Right Livelihood Honorary Award goes to Chico Whitaker Ferreira (Brazil), "for a lifetime's dedicated work for social justice that has strengthened democracy in Brazil and helped give birth to the World Social Forum, showing that 'another world is possible'". The 2006 Right Livelihood Award of SEK 2 million is shared between three recipients: Daniel Ellsberg (USA), whose 'whistleblowing' helped end the Vietnam War, is awarded "for putting peace and truth first, at considerable personal risk, and dedicating his life to inspiring others to follow his example." Ruth Manorama (India) is the sub-continent's most effective organiser of and advocate for Dalit women, belonging to the 'scheduled castes' sometimes also called 'untouchables'. The Jury honours Manorama, a Dalit herself, "for her commitment over decades to achieving equality for Dalit women, building effective and committed women's organisations and working for their rights at national and international levels." The Festival Internacional de Poesia de Medellín (Colombia) is a unique poetry festival, which has helped build peace in one of the most violent cities in the world. The jury recognises the Festival "for showing how creativity, beauty, free expression and community can flourish amongst and overcome even deeply entrenched fear and violence." Jakob von Uexkull: "The 2006 Right Livelihood Awards call on us all to speak up and act now for truth, non-violence and justice. The recipients demonstrate how individual courage, even in the face of powerful interests and repression, can bring about remarkable changes." Founded in 1980 the Right Livelihood Awards are presented annually in the Swedish Parliament and are often referred to as 'Alternative Nobel Prizes'. They were introduced "to honour and support those offering practical and exemplary answers to the most urgent challenges facing us today". Jakob von Uexkull, a Swedish-German professional philatelist, sold his business to provide the original funding. Since then, the Award has been supported by individual donors. The prize money is currently SEK 2 million (USD 275,000/EUR 220,000). A press conference with the Recipients will be held in Stockholm on Wednesday, December 6th at 9:30 am. The award presentation ceremony in the Swedish Parliament will be held on December 8th. The following TV footage is available at ITN Source (www.itnsource.com): -archive footage about the World Social Forum -archive footage of Daniel Ellsberg -archive footage about the Indian caste system -archive footage about Medellín and the violence in Colombia Further information and photos of the new recipients can be downloaded from www.rightlivelihood.org For more information and interviews with Jakob von Uexkull (from 2 pm on September 28) please contact: Ole von Uexkull, Executive Director Right Livelihood Award Foundation Tel: +46-8-702 03 37 Fax: +46-8-702 03 38 E-mail: press @ rightlivelihood.org =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Sep 28 17:23:20 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 28 Sep 2006 17:23:20 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 457 - RLA 2006 - Chico Whitaker (Brazil) Message-ID: <6.2.5.6.0.20060928172125.02b0aae0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 457 - Right Livelihood Foundation: 2006 (Stockholm): Right Livelihood Award/ 'Alternative Nobel Prize' 2006 - Honorary Award for Chico Whitaker Ferreira (Brazil). " for a lifetime's dedicated work for social justice that has strengthened democracy in Brazil and helped give birth to the World Social Forum, showing that 'another world is possible'" Bad Ischl, 28.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Right Livelihood Award 2006 - Honorary Award - ("Alternativer Nobelpreis") www.rightlivelihood.org Chico Whitaker (2006) Brazil " for a lifetime's dedicated work for social justice that has strengthened democracy in Brazil and helped give birth to the World Social Forum, showing that 'another world is possible'" Francisco ('Chico') Whitaker Ferreira is a Roman Catholic activist, who has worked for democracy and against corruption throughout his life, both at home and in exile. He is one of the key people behind the burgeoning World Social Forum. Early career and exile Chico Whitaker was born in 1931 and received his diploma in architecture and urban planning in 1957. He left architecture school to participate in research on the standard of living of the inhabitants of São Paulo at the Research Institute SAGMACS. Whitaker joined the Planning Office of the State Government of São Paulo and became, in 1963, the director of planning for the Federal Government's Land Reform Superintendence, SUPRA. He left this function with the military coup in 1964, joining the opposition to the regime. During 1965-66 he could still work in Brazil, as planning advisor of the National Conference of Brazilian Bishops (CNBB). But at the end of 1966 the military forced him into exile with his wife Stella and their four children. During 15 years abroad, Whitaker initially lived in France, where he worked as a teacher in the training of Third World public servants, as researcher and as UNESCO consultant. He also worked in Chile for the UN Economic Commission for Latin America for four years, and lived through the overthrow of Allende. When returning to France after his stay in Chile, he coordinated in Paris, during six years, the "International Study Days for a Society overcoming Domination", launched by the National Conference of Brazilian Bishops with the support of four other Bishops Conferences and the International Commission of Jurists. This project facilitated the exchange of experiences among people fighting in 100 countries against all types of oppression. Work for democracy and against corruption in Brazil Back in Brazil from 1982, Whitaker first worked as political and social affairs advisor to Cardinal Evaristo Arns in São Paulo. He was one of the founders of the São Paulo Association for Solidarity in Unemployment and, always with his wife, was one of the main activists in organising the popular participation process during the drafting of the Brazilian constitution: The "Plenaries for popular participation", created all over the country for this purpose, presented 122 amendments to the Constitution project, with 12 million citizen signatures. From 1989 to 1996, Whitaker was elected twice as local councillor in São Paulo for the Brazilian Workers' Party (PT). In 1996 he left this function to return to work with civil society. He remained a member of the PT until early 2006, resigning when he considered the party was no more faithful to the principles of its foundation. As Executive Secretary to the CNBB's Commission of Justice and Peace (CBJP) Whitaker both conceived the idea, and was instrumental in the implementation, of a Bill of Popular Initiative: One million signatures were collected against electoral corruption, and particularly the purchase of votes. The Bill was approved by Congress in 1999. Whitaker sits as the CBJP's representative on the National Committee of the Movement Against Electoral Corruption, created after the approval of the Bill, which involves more than twenty of the major national civil society organisations in Brazil. The Bill has already had great impact: Since the first election respecting it, in 2000, more than 400 mayors, deputies and councillors, who were found to have been involved in electoral corruption, have lost their mandates. The World Social Forum In 2000 Whitaker was one of those who conceived the idea of the World Social Forum (WSF) and played a key role in bringing it to realisation. The idea was to hold a large conference event, a parallel to the World Economic Forum in Davos, to share the various insights of those from around the world who were working for alternatives to "world domination by capital, within the parameters of neoliberalism." The slogan was 'Another World is Possible'. The idea was taken forward by eight leading Brazilian organisations, operating by consensus. The first World Social Forum was held in 2001 in the city of Porto Alegre in Brazil, attracting 4,000 delegates and 16,000 individual participants from many countries - far more than the organisers had anticipated. People came from Porto Alegre and other places in Brazil and neighbouring countries, as well as from Europe, North America, Asia and Africa. It was such a success, that a second event was held in 2002, attended by 15,000 delegates representing 4,909 organisations and movements in 131 countries, with another 35,000 'non-delegate' participants. During 2002 several regional or national forums were organised in all continents, and a World Social Forum took place again in Porto Alegre in 2003, with 100,000 participants. That year also saw the first Asian Social Forum being organised in Hyderabad. In January 2004, the WSF itself moved to Mumbai, and attracted 120,000 to take part. In 2005 the WSF was back in Porto Alegre, with 150,000 participants, and in 2006 was decentralised in three regions of the world: Mali, Caracas and Karachi. The 2007 WSF will be in Nairobi. From the beginning, the Forums have been much more than just meeting places. They have become platforms for civil society organisations from all around the world to exchange views, form coalitions, work on concrete strategies and coordinate campaigns. The success is explained by Whitaker by the principles adopted to organise the Forums: horizontality, non-directivity, respect of diversity, no spokespersons, no final document or orientations, self-organisation of the participants' activities in the forums. These were defined in 2001 after the success of the first Forum, in a Charter of Principles, which is now the sole criterion for participating in the Forum events. It provides for anyone to take part, except government representatives, military organisations and political parties. Quotes: Whitaker wrote for a French publication for the 2003 World Social Forum: "Porto Alegre is not a 'summit of grassroots organizations' nor is it a world congress of a new international movement, but rather a free-form context designed for encounters to enable mutual recognition and learning, which respects all individualities. The Forum brings together delegates from social organisations that are striving the world over to build a world centred on people instead of on accumulating wealth. Today the Forum's organisers are certain they are on the right track to helping citizens rid themselves of their feeling of powerlessness". Liberation Theology, the inspiration underlying Whitaker's life's work, is the radical Catholic theology, which - as he puts it - says that "true religion, especially Christianity, basically means working for the upliftment of the poor, fighting for their rights and against the exploitation of the have-nots by the haves." Publications: A book written by Whitaker in 2005, "The challenge of the World Social Forum", has been published in Portuguese, Spanish, Italian and French. Editions in English, German and several Indian and Kenyan languages are on the way. Contact Details: Chico Whitaker Rua Simao Alvares, 250 apt 51 Sao Paulo 05417-020 BRAZIL Fax +55 11 3085 3861 http://www.worldsocialforum.org On September 28, Chico Whitaker can be reached at +55 11 3064 1535 ------------------------------------------------------------ Interview with Chico Whitaker questions asked by Ole von Uexkull on September 22, 2006 (free to use, no copyright) Q: You have worked your entire life for the democratisation of Brazil. Are you hopeful about the situation today? A: We have lived, in last century in Brazil, two long periods of dictatorship: from 1930 to 1945 and from 1964 to 1980. Each time, when we have again a period of democracy, we must re-learn how it functions. Many distortions remain, and people take a good bit of time to believe in the possibility of solving our problems through the democratic institutions. And we have a lot of problems to solve. Our country is champion in social inequality. And democratisation is not only guaranteeing political rights, elections, etc, but especially the right for all to live with dignity. Nearly half of the Brazilians are still half-citizens: the Constitution guarantees to them all these rights but they don't even know they have these rights... Democratisation is really a long process. In between new problems appear, like now, for example, with a big corrosion in the credibility of the parliament because of corruption scandals. I am nevertheless hopeful because we are progressing. Slowly, but progressing. If political parties are in crisis, civil society begins to emerge as a political actor with more autonomy. We have very much to do, but there are much more people than we can imagine wanting to change things. If we arrive to define strategic objectives of change, we will go more quickly. Q: You quit the workers' party (PT) earlier this year. Why? A:This is also a long history. When I returned from exile in 1981 the PT was starting to get organised. With people having many dreams. It was really a new type of party, in its way of functioning and in its composition. It attracted effectively the poor of the country, giving them the opportunity to play a political role in the fight for equality and justice. The respect of ethical principles was also essential in its practice, in a country where corruption is nearly endemic and enters everywhere. But as the party entered in the electoral process and began to conquer positions in the administration, pragmatism all means are good to conquer the power became dominant inside the party. I saw this tendency arriving already ten or fifteen years ago, when I was elected councillor in São Paulo. As the party won the Presidency of the Republic, these distortions exploded, changing it entirely. It became only one more party among the others. Many of us nearly half of its members decided to work in the re-foundation of the party. Myself, as I had always worked with popular participation and civil society organising, I thought I could be more useful in this type of work, outside any party. Q: You were in Paris with Oded Grajew when he conceived the idea of the World Social Forum in January 2000. What did it take to make this idea come real? A: Returning to Brazil, we presented the idea to others, coming from various types of work in society. A group of us from eight different organisations decided to face the challenge. We deepened the idea of Oded, that we considered brilliant, and from then on we had no more time to stop or to think about what to do. The first Forum was a big surprise also for us. We were expecting 2,500 participants and they were 20,000. We then wrote our Charter of Principles, based on the reasons we identified for this success. From then on, there were still less possibilities to stop. The WSF was a real political invention. And it is now a global process that brings hope to more and more people. Q: The slogan of the World Social Forum is "Another world is possible". - How does this world look like? A: Very frequently people ask us this question. I always say to those who ask the question: you know it. The "other" world we would work to build is the utopia of all human beings: peace, justice, dignity of life for all, cooperation and not competition as rule of life, solidarity as main value, no kind of oppression, respect of diversity, no more wars and violence between human beings, respect of the nature to protect our planet and thinking of future generations, etc, etc. Q: What about the impact of the World Social Forum? Isn't it just a big fair with little concrete outcomes? A: The first big impact is the perspective of hope the Forum opened, encouraging people to rise up to work for a new world. A second impact is in the action of those who come to Social Forums. All those who come at the world level as well as at the regional, national and local levels are already working for this or are being invited to do it. When they return home after having experienced the openness and horizontality of the event when it functions according to our Charter of Principles they continue their work enriched with the experiences of others they have got to know during the Forum, the exchanges they have experienced, the convergences they have discovered with the struggles of others, the articulations they were able to build to initiate new actions to change the world. All this makes people feel happy like in the joyful fairs also because they discover that it is possible to do politics without having to fight for power, and build a type of unity based on friendship, solidarity and cooperation. As in good networks, not depending on orders coming from above, as in the traditional pyramidal and disciplined political organisations. In this sense many new initiatives in the struggle against neo-liberalism and the domination of money were born in the Forums, and they already have concrete results. But the deepest impact of the Forum will appear in many more years, as its process expands all over the world, rooting itself in all countries and continents, through the regional, national and local forums that are already multiplying everywhere. Q: What is your aspiration for the future of the World Social Forum? A: My aspiration is this multiplication of Forums all over the world, creating the conditions to overcome the frustrations we had in the attempts to change the logics of economic, social and political life in the XX. century. My aspiration it that the Forum becomes really a door opened to hope in a new century free of all types of domination and oppression, for the happiness of mankind. =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Sep 28 17:41:54 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 28 Sep 2006 17:41:54 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 458 - RLA 2006 - Daniel Ellsberg (USA) Message-ID: <6.2.5.6.0.20060928173031.02b10cf0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 458 - Right Livelihood Foundation: 2006 (Stockholm): Right Livelihood Award/ 'Alternative Nobel Prize' 2006 for Daniel Ellsberg (USA) "...for putting peace and truth first, at considerable personal risk, and dedicating his life to inspiring others to follow his example." Bad Ischl, 28.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Right Livelihood Award 2006 ("Alternativer Nobelpreis") www.rightlivelihood.org Daniel Ellsberg USA "...for putting peace and truth first, at considerable personal risk, and dedicating his life to inspiring others to follow his example." * Interview with Daniel Ellsberg * Background on the Pentagon Papers (Wikipedia) Daniel Ellsberg is a former Pentagon official, who followed his conscience and leaked secret information about the US government lies on the war in Vietnam - the so-called Pentagon papers. Ellsberg has ever since campaigned for peace and encouraged others to speak truth to power. Career Daniel Ellsberg was born in 1931, graduated from Harvard in economics in 1952, served in the US Marine Corps from 1954-57, and obtained a PhD in economics from Harvard while working for the Rand Corporation in 1962. His academic specialisation was decision-making under uncertainty, and this was his focus as a strategic analyst at Rand, which he joined in 1959. Specifically his focus was on the command and control of nuclear weapons and the guidance to nuclear war plans. In 1959-60 he became a consultant to the Commander-in-Chief Pacific and during 1961-64 to the Departments of Defense and State at the White House, specialising in crises relating to nuclear decision-making. In 1964 he joined the Defense Department to work principally on decision-making in the Vietnam War - his first day there coincided with the Tonkin Gulf incident which sparked the eight-year bombing of Vietnam. In the next five years, which included a spell of two years actually in Vietnam on the front line, he became progressively disillusioned with the war. This period culminated in 1969 in his decision that he had to do what he could to stop the Vietnam War. Revealing the truth about Vietnam Ellsberg had already passed top-secret papers to the press to influence presidential decision-making and that was what he decided to do again. He had just finished reading a 7,000 page top secret study of decision-making in Vietnam under four administrations, for which he had drafted one of the volumes. In October 1969 he started copying this and passing it to Senator Fulbright, Chairman of the Senate Foreign Relations Committee. When Fulbright did nothing, and after the invasion of Laos and Cambodia, he gave it to the New York Times, then the Washington Post and, when injunctions not to publish rained down on these papers, to seventeen other newspapers. The Pentagon Papers were out. They showed that the government had misled the US public about the war in Vietnam. While the Supreme Court voided the injunctions as being contrary to the First Amendment, Ellsberg was arrested and indicted on twelve counts of felony. However, President Nixon was so concerned that Ellsberg might have even more sensitive papers that he would leak, that he illegally arranged the burglary of Ellsberg's former psychoanalyst, hoping to find information with which to blackmail Ellsberg into silence. This became part of the Watergate scandal, which led to Nixon's resignation and, ultimately, the end of the Vietnam War. Working for peace On the grounds of the governmental misconduct against him, Ellsberg's case was dismissed by the courts in 1973. Since this time, he has been working for peace and nuclear disarmament. In 1975-76 he was involved (as organiser, participant and fundraiser) in the Continental Walk for Peace and Social Justice. For several years he was on the National Strategy Task Force of the Freeze Campaign, and later served on the Board of SANE-Freeze. He has taken part in scores of actions and estimates that he has been arrested 70 times, most recently in protests against the Iraq War near the Bush ranch in Texas. He campaigned against the neutron bomb and later against the development of Cruise and Pershing, in Europe as well as the US. He sailed on a Greenpeace boat to protest against Soviet nuclear testing. He considers that it was the popular success of the Freeze campaign against Cruise that caused President Reagan to propose the 'zero option' on intermediate-range missiles in Europe, which the Soviets unexpectedly accepted, terminating the development of Cruise and Pershing in Europe. In 1992, with Physicians for Social Responsibility (PSR), Ellsberg launched Manhattan Project II, "aiming to achieve a consensus among anti-nuclear, arms control and disarmament groups on a comprehensive program of concrete steps to end the nuclear arms race and proliferation and bring about radical reduction in nuclear arms and ultimate abolition". The consensus was achieved - but of this programme, only a test ban treaty has been achieved (as a result of decades of activism), and that is under grave threat with current US policy. Calling to patriotic whistleblowing One of Ellsberg's insights when he became disaffected with the Vietnam War was that "the President's ability to escalate, his entire strategy throughout the war, had depended on secrecy and lying and thus on his ability to deter unauthorized disclosures - truth telling - by officials." The parallels with the Iraq War were obvious, and in 2004 Ellsberg founded the Truth-Telling Project to encourage the insiders to expose official lying. The Project started with an op-ed in The New York Times in the run up to the Iraq War and was launched in September 2003 with a letter signed by eleven former officials. It was a 'Call to Patriotic Whistleblowing' and involved both Katharine Gun from the UK and Frank Grevil from Denmark, who had been indicted for whistleblowing in their own countries. The Project has given rise to the National Security Whistleblowers Coalition (NSWBC), started and directed by Sibel Edmonds, an FBI whistleblower who was one of the original signers of the Call. It now contains over 60 former officials from national security agencies. Since 2004, Ellsberg has given more than 60 speeches on this and on the parallels between Iraq, Vietnam and, most recently, the developing crisis in relation to Iran. Literature: Secrets: A Memoir of Vietnam and the Pentagon Papers. Viking-Penguin, New York: 2002. The Next War (pdf). Article in October 2006 issue of Harper's Magazine. Contact Details: Daniel Ellsberg 90 Norwood Avenue Kensington CA 94707 USA http://truthtellingproject.org http://ellsberg.net On September 28, Daniel Ellsberg can be reached at +1-510-526-2605 (primary) or cell +1-510-847-4613. -------------------------------------------------------- Interview with Daniel Ellsberg questions asked by Ole von Uexkull on September 26, 2006 (free to use, no copyright) Q: There are probably many high-ranking officials in the world who are plagued by a bad conscience. Why do so few dare to speak out? A: Actually, I think that few if any high officials suffer from a bad conscience from participating in policies that they themselves consider reckless or hopeless or even immoral or illegal, because they feel powerless to change them. They may think of resigning--in silence, "like a gentleman"--but they conclude, with reason, that would have no effect on policy or events. It simply doesn't occur to them that they might have a very big impact, perhaps averting or stopping a war and saving many lives, if they went public with a mass of secret documents--as I did with the Pentagon Papers. They shrink even from anonymous leaks or resigning and speaking out without documents because they foresee little effect but great personal career costs, including being accused of betraying their promises of secrecy and their loyalties to colleagues and leaders. Q: What convinced you to publicise your knowledge? Was it a long process for you personally to decide to change sides? A: It was long after I saw the Vietnam War as hopelessly stalemated that I moved from trying to change it from inside, which didn't threaten my career, to leaking secret documents in hopes of averting an imminent, disastrous escalation, in March, 1968. A year and a half later, under a new president, I knew from inside information that the same prospect loomed again. At the same time, I met young Americans who were going to prison, as draft resisters, doing all that they could to protest and perhaps shorten the war even though they knew their individual actions had little chance of impact. I felt a responsibility to do likewise, even though the chance of affecting current policy by releasing essentially historical documents seemed small and the personal risk of prison very great. Q: Were you afraid about your personal security or that of your family? How did you deal with your fear? A: My wife was afraid that the government might try to attack me in various ways, even physically, but I didn't think so, so I didn't have to deal with that fear. (It wouldn't have stopped me, given my experience--as a civilian using my former training as a Marine officer--with the risks of combat in Vietnam). It turned out that my wife had been right. Q: What did you as an insider learn about military decision-making in the US government? And what implications do your experiences from the 1960s have for the present discussion about the Iraq war and the nuclear threat posed by Iran? A: As an insider I learned over a decade that when policy is decided by a small group of men acting in secret, they can often choose and carry out a course of action that almost any outsiders, if they were not kept in the dark, would regard as insane: with human and social costs wildly disproportionate to possible benefits, little or no prospect of success but major risk of catastrophe, sometimes criminal or immoral. Precisely that happened not only in Vietnam under both Johnson and Nixon, but again in the Iran-contra debacle under Reagan, the lead-up to the invasion of Iraq and the current occupation, and now in secret planning for an attack on Iran, possibly even nuclear. All of the earlier costly fiascos could have been averted by timely exposures to Congress and the public, by one or more of the many insiders who were aware these policies were crazy and dangerous, if they had thought of accepting the personal risks of revealing the truth. I'm urging insiders who are rightly appalled at the current risk of nuclear war with Iran to consider doing that now. Q: Do you think the Right Livelihood Award can help your cause in the US? A: I'm hopeful that my receiving the Award for my own past and current efforts to blow the whistle on war or on deeply undemocratic and dangerous government activity will encourage others to do likewise, not in hopes of personal reward but because this unusual public recognition makes them aware that doing so can be widely regarded as "right livelihood," as the right thing to do, despite official condemnation and personal costs to themselves and their own families. Pentagon Papers From Wikipedia, the free encyclopedia (Redirected from Pentagon papers) The Pentagon Papers is the colloquial term for United States-Vietnam Relations, 1945-1967: A Study Prepared by the Department of Defense, a 47 volume, 7,000-page, top-secret United States Department of Defense history of the United States' political and military involvement in the Vietnam War from 1945 to 1971, with a focus on the internal planning and policy decisions within the U.S. Government. The study was commissioned in 1967 by Robert McNamara, then Secretary of Defense. McNamara appointed Leslie H. Gelb, who was also director of policy planning at the Pentagon, as director of the project. Gelb hired 36 military officers, civilian policy experts, and historians to write the monographs that constituted the content of the project. The Papers included 4,000 pages of actual documents from the 1945-1967 period, and 3,000 pages of analysis. Most, but not all of the Pentagon Papers were given ("leaked") to The New York Times in early 1971 by a former State Department official Daniel Ellsberg, with his friend Anthony Russo assisting in copying them. The Times began publishing excerpts as a series of articles on June 13. [1]. Controversy and lawsuits followed. On June 29, U.S. Senator Mike Gravel of Alaska entered 4,100 pages of the Papers into the record of his subcommittee on Buildings and Grounds. These portions of the Papers were subsequently published by Beacon Press. [2] The full papers have never been published; they are locked in the classified vault of the LBJ Presidential Library. The Papers revealed, among other things, that the government had deliberately expanded its role in the war by conducting air strikes over Laos, raids along the coast of North Vietnam, and offensive actions taken by U.S. Marines well before the American public was told that such actions were necessary. All of this had happened while president Lyndon Johnson had been promising not to expand the war. The document increased the credibility gap for the U.S. government, and was seen as hurting the efforts by the Nixon administration to fight the war. According to Anthony Lewis's contribution in the coursepack from James Goodale's (former inhouse counsel to the Times) law school course on Old Media, New Media the NY Times received advice from inhouse counsel not to publish. Goodale counseled otherwise. One of the "credibility gaps" that the Times wrote of was that a consensus to bomb North Vietnam had developed in the Johnson administration on September 7, 1964, before the U.S. presidential elections. [3] However, according to the same Papers, none of the actions recommended by the consensus on September 7 involved bombing North Vietnam. [1] On June 14, 1971 the Times declared that the Johnson administration began the last rounds of planning for a bombing campaign on November 3, the day Johnson was elected. But the Papers say that on November 3 "The President was not ready to approve a program of air strikes against North Vietnam, at least until the available alternatives could be carefully and thoroughly re-examined." [4] Another controversial issue was the implication by the Times that Johnson had made up his mind to send U.S. combat troops to Vietnam by July 17, and this became the basis for an allegation that he only pretended to consult his advisers from July 21-27. This was due to the presence of a cable which stated that "Vance informs McNamara that President has approved 34 Battalion Plan and will try to push through reserve call-up." [2] When the cable was declassified in 1988, it was revealed that it read "there was a continuing uncertainty as to his [Johnson's] final decision, which would have to await Secretary McNamara's recommendation and the views of Congressional leaders particularly the views of Senator Russel." [5] When the Times began publishing its series, President Nixon became incensed. His words to National Security Advisor Henry Kissinger that day included "people have gotta be put to the torch for this sort of thing..." and "let's get the son-of-a-bitch in jail." [6] After failing to get the Times to voluntarily stop publishing, Attorney General John Mitchell and President Nixon requested and obtained a federal court injunction that the Times cease the publication of excerpts. The Times appealed the injunction that was issued, and the case began (quickly) working its way through the court system. On June 18th, the Washington Post began publishing its own series of articles. Ben Bagdikian, a Post editor, had obtained portions of the Papers from Ellsberg. That day the Post received a call from the Assistant Attorney General, William Rehnquist, asking them to stop publishing the documents. When the Post refused, the Justice Department sought another injunction. The U.S. District court judge refused, and the government appealed. On June 26 the Supreme Court of the United States agreed to take both cases, merging them into the case New York Times Co. v. U.S. ( 403 US 713[7]). On June 30th, the Supreme Court held in a 6-3 decision that the injunctions were unconstitutional prior restraints and that the government had not met the heavy burden of proof required for prior restraint. The justices wrote nine separate opinions, disagreeing on significant substantive issues. While it was generally seen as a victory for those who claim the First Amendment enshrines an absolute right to free speech, many felt it was a lukewarm victory at best, offering little protection for future publishers when claims of national security are at stake. Thomas Tedford and Dale Herbeck summed up the reaction of editors and publishers at the time: "As the press rooms of the Times and the Post began to hum to the lifting of the censorship order, the journalists of America pondered with grave concern the fact that for fifteen days the 'free press' of the nation had been prevented from publishing an important document and for their troubles had been given an inconclusive and uninspiring 'burden-of-proof' decision by a sharply divided Supreme Court. There was relief, but no great rejoicing, in the editorial offices of America's publishers and broadcasters." (Tedford and Herbeck, pp. 2256 [8]) Bibliography * _____ (1971). The Pentagon Papers. New York: Bantam Books. As published in The New York Times. ISBN 0-552-64917-1. * _____ (19711972). The Pentagon Papers: The Defense Department History of United States Decisionmaking on Vietnam. Boston: Beacon Press. 5 vols. "Senator Gravel Edition"; includes documents not included in government version. ISBN 0-8070-0526-6 & ISBN 0-8070-0522-3. * Daniel Ellsberg (2002). Secrets: A Memoir of Vietnam and the Pentagon Papers. New York: Viking. ISBN 0-670-03030-9 * George C. Herring, ed. (1993). The Pentagon Papers: Abridged Edition. New York: McGraw-Hill. ISBN 0-07-028380-X. * George C. Herring, ed. (1983). Secret Diplomacy of the Vietnam War: The Negotiating Volumes of the Pentagon Papers. Austin, TX: University of Texas Press. ISBN 0-292-77573-3. * David Rudenstine. (1998). The day the presses stopped: A history of the pentagon papers case. University of california press. ISBN 0-520-21382-3. * Thomas Tedford and Dale Herbeck (2001). Freedom of Speech in the United States, fourth edition'. State College, Pennsylvania: Strata Publishing, Inc. ISBN 1-891136-04-6. * U.S. Congress, House Committee on Armed Services (1971). United States-Vietnam Relations, 1945-1967: A Study Prepared by The Department of Defense. Washington, DC: U.S. Government Printing Office. 12 vols. ...................... Notes 1. INTRODUCTION TO THE COURT OPINION ON THE NEW YORK TIMES CO. V. UNITED STATES CASE. Retrieved on December 5, 2005. 2. The Pentagon Papers, Senator Mike Gravel, Beacon Press. Retrieved on December 5, 2005. 3. Edward Jay Epstein, Between Fact and Fiction (New York: Vintage, 1975) p. 82 4. Epstein, p. 88 5. John Burke and Fred Greenstein, How Presidents Test Reality: Decisions on Vietnam, 1954 and 1965 (1989) p. 215 n. 30 6. The Pentagon Papers Case. Retrieved on December 5, 2005. 7. New York Times Co. v. United States, 403 U.S. 713 (1971). Retrieved on December 5, 2005. 8. Tedford & Herbeck, Freedom of Speech in the United States, 5 ed.. Retrieved on December 5, 2005. Full actualized text: http://en.wikipedia.org/wiki/Pentagon_papers =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Sep 28 18:00:45 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 28 Sep 2006 18:00:45 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 459 - RLA - Ruth Manorama (India) Message-ID: <6.2.5.6.0.20060928175541.02b20410@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 459 - Right Livelihood Foundation: 2006 (Stockholm): Right Livelihood Award/ 'Alternative Nobel Prize' 2006 for Ruth Manorama (India) "...for her commitment over decades to achieving equality for Dalit women, building effective and committed women's organisations and working for their rights at national and international levels." Bad Ischl, 28.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Right Livelihood Award 2006 www.rightlivelihood.org Ruth Manorama India "...for her commitment over decades to achieving equality for Dalit women, building effective and committed women's organisations and working for their rights at national and international levels." * Interview with Ruth Manorama * Background information on Dalit women in India Ruth Manorama is India's most effective organiser of and advocate for Dalit women, belonging to the 'scheduled castes' sometimes also called 'untouchables'. Dalit women India Dalit women in India suffer from three oppressions: gender, as a result of patriarchy; class, from being from the poorest and most marginalised communities; and caste, from coming from the lowest caste, the 'untouchables'. Although discrimination on the basis of caste is against the Indian constitution and prohibited by many laws, its practice is still widespread, especially in rural India. Manorama's career Ruth Manorama is a Dalit woman. Born in 1952 in Madras, her parents escaped the worst consequences of being Dalits by becoming Christians. In 1975 Manorama took a Master's degree in social work from the University of Madras and has trained in both the community organisation methods of Saul D'Alinsky and the conscientisation methods of Paolo Freire. In 2001 Manorama was granted an honorary doctorate "for the distinguished contribution made to church and society" by the Academy of Ecumenical Indian Theology and Church Administration. Manorama has been consistently associated with a range of issues - the rights of slumdwellers, domestic workers, unorganised labour and Dalits, and the empowerment of marginalised women. She stresses the interconnectedness between these issues, and the common cause that marginalised people share the world over. Her work crosses the borders between grassroots movements, mass mobilisation, and international movements. Manorama's working life has been spent on organisation building, mobilisation of people and advocacy on behalf of Dalit women through a large number of organisations. She is: * General Secretary of Women's Voice, founded in 1985, to work with women in slums, struggling for land, shelter and survival rights of the urban poor. * President of the National Alliance of Women, set up following the Fourth World Conference of Women in Beijing in 1995 to monitor government performance on its various commitments to women and lobby for change. * Joint Secretary of the Christian Dalit Liberation Movement, formed in the 1980s to mobilise Christian Dalits for affirmative action. * Secretary of the Karnataka State Slum Dwellers Federation. * Secretary for organisation building of the National Centre for Labour, an apex organisation of unorganised labour in India. * President of the National Federation of Dalit Women (NFDW), set up in 1995. In addition, she has a number of regional and international roles (Asian Women's Human Rights Council, International Women's Rights Action Watch - Asia - Pacific, Sisters' Network). She has also been a member of the Karnataka State Planning Board, the State Commission for Women, the Task Force on Women's Empowerment of the Government of India and a number of other state and national bodies. Manorama's work in these different roles consists of organising and educating people, and speaking on behalf of the marginalised. She travels all over India, co-ordinating their efforts, lobbying and advocating, and building alliances between movements. Working for the rights of the deprived In the 1980s and 1990s, Manorama was at the forefront of mass struggles against eviction and the 'Operation Demolition' by the State Government of Karnataka. She led mass processions of 150,000 people along with other activists, demanding the protection of the roofs over their heads, a fair deal of security and safety and allowing them to live legally and with dignity. On behalf of the Slum dwellers, Manorama was involved in legal cases at the High Court as well as the Supreme Court of India. Since then, she has been working with the urban poor protecting and voicing their rights. Empowering women's groups Manorama has been involved in Women's Voice and mobilised the women at the grass-root levels since the 1980s. She has been consistently urging the Indian Government for pro-poor policies like providing infrastructure and basic amenities to the poorer women who are living in slums. In more than 120 slums, women are now mobilised, trained and capacitated to face the issues on their own and take leadership in their communities as well as in society. Women are also trained to protect their rights against violence, discrimination and deprivation. Championing the cause of the Dalits Looking at the deplorable conditions of the Dalits, Manorama felt it is necessary to work with the Human Rights organisations to advance the emancipation of Dalits. She has participated in several struggles against human rights violations, for land rights and for the cause of Dalit women. The Dalit women in the rural areas as well as in the slums suffer unique violence and discrimination. This led Manorama to form a special platform to address their concerns. In 1995, the National Federation of Dalit Women (NFDW) was established as a platform for Dalit women. It allows them to articulate the social ostracism and exclusion, powerlessness and poverty, violence and discrimination, which they daily experience. The work of the NFDW has had effect: Today, the Dalit women are recognised in the movements as leaders, Dalit women are able to organise themselves autonomously and independently, and they now demand a National Perspective Plan to be created for Dalit Women in India. Working for the rights of unorganised labour With consistent effort, Manorama has built an organisation for the women workers, unionised them, and struggled to provide minimum wages. She serves as one of the Secretaries of the National Centre for Labour (NCL), which has brought the issues of the informal sector of labour to people's attention and lobbied for a Comprehensive Welfare Bill and social security measures. Protecting and promoting human rights internationally Through her expertise on the International Human Rights Treaties (such as the Convention on the Elimination of Discrimination Against Women and the Convention to Eliminate Racial Discrimination) Manorama has exposed violence and gender discrimination faced by Dalit women at various platforms including the UN committees. The concerned committees recommended that the Government of India take appropriate and suitable action to eliminate this discrimination. Manorama has several times held public hearings to monitor human rights violations and demand accountability from the Government. Manorama articulated issues of discrimination against Dalits and Dalit women particularly at the International UN Conferences, e.g. in Beijing and Durban. Contact Details: Dr. Ruth Manorama 84/2, 2nd Cross, 8th Main Road 3rd Block, Jaya Nagar East Bangalore, 560011 INDIA On September 28, Ruth Manorama can be reached at +91 80 2663 0262 or her cell phone +91-9844057734. ----------------------------------------------------------- Interview with Dr. Ruth Manorama questions asked by Ole von Uexkull on September 22, 2006 (free to use, no copyright) Q: What is the situation of Dalit Women in today's India? A: The situation of Dalit Women in India is unique in nature. Age-old caste discrimination and prejudices operate to keep the Dalit women poor, illiterate, dependent, subjugated, oppressed and victimised. They display the poorest social indicators and dismal social and economic achievements. They lack access to resources such as water, common grazing grounds, roads and playing fields especially in the rural areas. Though they form the backbone of India's agricultural workforce, growing food for everyone, they lack the means to eat one square meal a day. Their dwellings are always outside the boundaries of the main village. Hence they are always at the mercy of upper caste landlords for getting water, firewood, fodder, employment, mobility and even to purchase basic necessities. Q: What do you do to help them? A:The women in the community who are part of the organisation are enabled and capacitated through the training programmes to deal with these issues. The National Federation of Dalit Women continues to organise leadership-training programmes and provides skills in organising and information on legal protection to fight against caste discrimination. They were also given information on how to access socioeconomic programmes for their upliftment, many women leaders of The National Federation of Dalit Women organise village, taluk, district level meetings to articulate their problems and seek solutions from governments and building strong networks among themselves. Q: What were your own experiences with being a Dalit Woman? A:One is always reminded which social hierarchy you come from be it at school, university or church. If you are a Dalit, people look down upon you as if you come from a very dirty and polluted background. One cannot escape caste even though you study in the urban cities in English-speaking institutions. Especially when you are at the age of marriage caste determines whom you have to marry; this is part of all Indian women's lives. When I was grown up I realised how difficult it is to establish myself as a Dalit woman in the women's movement because the higher caste women (who dominate the women's movement) tend to think that they are the seat of knowledge and intelligence and they only could provide essence to the feminist discourse. Because of my effort I overthrew this dominance and contributed to the formation of the Dalit feminism. Q: The discrimination of Dalits is very deeply rooted in Indian society. How can you change these old prejudices? What do you do to make people listen? A: According to me the caste hierarchy itself is founded by men for appropriation of wealth, status, and opportunities, to subjugate and oppress other human beings. There is no scientific validation in keeping the caste statuesque. This needs to be challenged by educating the people who face discrimination and prejudices in their day-to-day lives. An intensive human rights education for all communities needs to be provided to overcome the old prejudices. Q: Can the Right Livelihood Award help to further your cause? A:By awarding me the Right Livelihood Award you will be providing the recognition not only to the set of issues that I am working on, but recognising the rights, dignity and the due socio-economic-political share of the Dalit women who are at the bottom of the social hierarchy in India. Q: What are your plans for the future? A: 1. To build the Dalit Women's organisation strongly and to establish alliances across other discriminated communities. 2. Political representation and participation of women, particularly from Dalit communities, in all decision-making bodies to be enhanced. Developing new and young women leadership. --------------------------------------------------------------------------------- Background information on Dalit women in India by Ruth Manorama The Dalits In India and other countries in South Asia, people have been systematically discriminated against on the basis of their work and descent for centuries. Over 200 million people are Dalits, also known as untouchables or outcasts. They experience violence, discrimination, and social exclusion on a daily basis. Economic growth in India has been strong over the past decade. However, the caste disparities are increasing. Dalit women The situation of Dalit women in India needs special attention. They are one of the largest socially segregated groups anywhere in the world, and make up 2% of the world's total population. Dalit women are discriminated against three times over: they are poor, they are women, and they are Dalits. Dalit women constitute half of the ca. 200 million Dalit population, and 16.3 of the total Indian female population. The traditional taboos are the same for Dalit men and Dalit women. However, Dalit women have to deal with them more often. Dalit women are discriminated against not only by people of higher castes, but also within their own communities. Men are dominant in Dalit communities. Dalit women also have less power within the Dalit movement itself. Women are active in large numbers in the movement but most leadership positions in the organisations, local bodies and associations have until now been held by men. Human rights of Dalit women India is a democracy and is a Party to most of the major human rights treaties. These treaties provide the same rights for men and for women. Because India is also a Party to the Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women (CEDAW), the Government has an extra obligation to make sure that women can realise their rights. It is generally accepted in international law that governments have to do more than just pass legislation to protect human rights. The Government of India has an obligation to take all measures, including policy and budgetary measures, to make sure that women can fulfil their rights. It also has an obligation to punish those who engage in caste-based violence and discrimination. The government of India, as a modern country with a growing economy, has the means to fulfil its obligations. Civil and political rights India is a Party to the International Covenant on Civil and Political Rights. Based on this treaty, the Government of India has an obligation to make sure that Dalit women can enjoy a whole range of human rights, such as the right to life, freedom from torture or cruel, inhuman or degrading treatment or punishment, freedom from slavery, the right to be equal before the court, the right to recognition as a person before the law, the right to privacy, the right to marry only with free and full consent, and the right to take part in public affairs. The life and dignity of Dalit women depends on the realisation of these human rights. However, they are breached systematically. An essential precondition for the realisation of civil and political rights of Dalit women is registration. Article 24 (2) of the Covenant provides that every child shall be registered immediately after birth. In India, 46 % of all children are not registered. There is also no system of registration of marriages. This is not only a barrier for the realisation of civil and political rights; it also prevents the protection of Dalit girls from sexual exploitation and trafficking, child labour and forced and early marriages. Economic, social, and cultural rights India is also a Party to the International Covenant on Economic, Social and Cultural Rights (ICESCR). This treaty not only identifies a range of economic, social and cultural rights, but it also requires that all people have these rights, without discrimination. The treaty also discusses the ways in which states must work to realise the rights. The rights outlined in the ICESCR include the right to work and to just and favourable conditions of work, and to form trade unions, the right to social security, protection of the family, the right to an adequate standard of living, including food, housing and clothing, and the right to health. Dalit women hardly enjoy any of these human rights. Millennium Development Goals and Dalit women In 2000, 189 countries accepted the Millennium Declaration and agreed to take the necessary action in order to attain eight specific goals: the Millennium Development Goals (MDGs). The realisation of human rights of Dalit women will have a major positive effect on the realisation of the MDGs. Dalit women are extremely poor, and make up 2% of the world's population. In India, 60 million children do not attend primary school; the majority of these children are Dalit girls. India's child mortality rate is one of the highest in the world and with its vast population and a rate of 540 maternal deaths per 100,000 live births, India accounts for more than 20 % of all global maternal deaths. A greater availability and accessibility of healthcare for women, including Dalit women, is needed. Violence against Dalit women impunity Certain kinds of violence are traditionally reserved for Dalit women: extreme filthy verbal abuse and sexual epithets, naked parading, dismemberment, being forced to drink urine and eat faeces, branding, pulling out of teeth, tongue and nails, and violence including murder after proclaiming witchcraft, are only experienced by Dalit women. Dalit women are threatened by rape as part of collective violence by the higher castes. However, sexual assault and rape of Dalit women and girls also occur within their own communities. For Dalit men, the suppression and rape of women could be a way to compensate for their own lack of power in society. The Devadasi system of temple prostitution is the most extreme form of exploitation of Dalit women. Dalit girl children are forced to prostitution. The majority of cases of violence against Dalit women are not registered. The lack of law enforcement leaves many Dalit women unable to approach the legal system to seek redress. Women are often also unaware of the laws and their ignorance is exploited by their opponents, by the police, and by the judiciary system. Even when cases are registered, the lack of appropriate investigation, or the judge's own caste and gender biases, can lead to acquittal. Action by Dalit women Dalit women have been active throughout history, though often this has not been recorded. They were actively involved in the anti-caste and anti-untouchability movements in the 1920s. Today they are the strongholds of the Dalit movements in thousands of Indian villages. They continue to play a critical role in the movements for land rights. They are making their mark as independent thinkers and writers in the literary world and visionary leaders in the Panchayati Raj institutions. However, they are unable to put an end to the structural discrimination and exclusion. Violence and impunity are used to keep them in their place. Getting organised as Dalit women Since the late 1980s, therefore, Dalit women have increasingly felt and articulated the need for a separate platform created, developed and controlled by themselves through which they could forge their own identity, fight for their rights and find solutions to their particular problems as Dalits and as women. Conscious that the call for a separate platform could be interpreted as a divisive move by both Dalit men and non-Dalit women, the proponents of such a special forum emphasise that their initiative must not be mistaken for a separatist movement. Rather they assert that there is need for strong alliances between the Dalit movement, the women's movement and the Dalit women's movement if their common vision of social, economic and political equality and justice for all is to be realised. The National Federation of Dalit Women (NFDW) was launched by Dalit women themselves and committed itself to undertake several tasks to bring about positive changes in the lives of Dalit women, such as legal action against caste based atrocities, political empowerment of Dalit women, economic empowerment against growing pauperisation, building self-confidence and leadership. =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Sep 28 18:14:09 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 28 Sep 2006 18:14:09 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 460 - RLA 2006 - Festival de Poesia de Medellin (Colombia) Message-ID: <6.2.5.6.0.20060928180809.02b07530@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 460 - Right Livelihood Foundation: 2006 (Stockholm): Right Livelihood Award/ 'Alternative Nobel Prize' 2006 for the Festival Internacional de Poesia de Medellín (Colombia). "...for showing how creativity, beauty, free expression and community can flourish amongst and overcome even deeply entrenched fear and violence." Bad Ischl, 28.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Right Livelihood Award 2006 www.rightlivelihood.org Festival Internacional de Poesia de Medellín Colombia Gloria Chvatal, Fernando Rendón, Gabriel Jaime Franco (Festival organisers) - click to enlarge, free to use, please credit Ana Lucia Florez "...for showing how creativity, beauty, free expression and community can flourish amongst and overcome even deeply entrenched fear and violence." * Interview with Fernando Rendon of the Festival * Background Info on the Violence in Colombia The International Poetry Festival of Medellín is one of the largest and most prestigious poetry festivals in the world. It started in 1991, when Medellín was one of the most dangerous and violent cities in the world. Through poetry readings in the streets, people have reclaimed their city. The idea: poetry against terror The International Poetry Festival of Medellín started as a protest against the political violence and hatred prevailing in Colombia and especially in Medellín. In the early 1990s, Medellín was ruled by fear, political terror and fighting between criminal groups. Some 100 people could be murdered on a weekend. After 6 pm, the city was usually dead due to a curfew imposed by the paramilitary. Initiator Fernando Rendón says: "It seems a difficult task to find flourishing and tranquil decades in our country in the last 150 years, but the decade of the nineties was particularly sombre and mournful. (...) The festival arose from a proposal to overthrow the wall of terror and fear imposed by the internal feuds of our country." It was an attempt "to create through poetry an atmosphere that without ignoring the spiral of death and the inertial strength of hate could put a little light in this sombre scene." The idea was simple: By organising poetry readings in the streets, the Festival initiators helped people to re-establish a cultural life and reclaim their city. More and more listeners overcame their own fear and attended the poetry readings. During the 10 days of the annual Festival in Medellín, there are public readings of poetry in the streets, in parks, residential areas, at the university and libraries, in theatres, cooperatives, schools and cultural centres, restaurants, malls, subway stations, factories, churches and even in prisons. Each year, some 80 poets from 55 countries participate actively in the festival. Up to 200,000 people come to listen to the 80 to 100 poetry readings. The Festival has brought much positive international attention to Medellín, and it has invited many foreign poets: Until 2006, 747 poets from 131 countries have read their poems in more than 60 languages and dialects during 906 public readings in 33 Colombian cities. History and organisers The International Poetry Festival of Medellín was organised for the first time in 1991 by thirteen people connected with the literature magazine Prometeo, which was founded in 1982 and has published 75 issues and 14 books of poetry. The main inspiration came from the editors of Prometeo, the poets Fernando Rendón and Angela Garcia. Rendón was born in 1951 in Medellín. He worked as poet, editor and journalist and was the founder of Prometeo. The organisation responsible for both Prometeo and the Festival is the Corporation of Art and Poetry Prometeo. Further activities and outreach programmes In addition to the Festival and magazine Prometeo, the Corporation of Art and Poetry Prometeo has projects which include a TV documentary series entitled Tiempo de Poesia, an International Poetry School and the Gulliver project, poetry workshops for children in the poor neighbourhoods of Medellín. In 2005-06, the Corporation of Art and Poetry Prometeo * offered through the Poetry School 10 free courses for 600 students, 16 conferences, and dozens of lectures and symposia; * carried out 16 workshops of poetry appreciation under its Gulliver project for 320 children from 6-11 years from the poor districts of Medellín; * created a Network of Latin American Poetry festivals, with Festivals from Venezuela, Cuba, Puerto Rico and, soon, Costa Rica, San Salvador, Nicaragua and Argentina. The Corporation of Art and Poetry Prometeo has also helped to strengthen many of these, and to create the Itinerant Poetry Festival of Africa; * edited in Spanish and English the Colombian poetry Web page of Poetry International of Rotterdam, in which 32 Colombian poets have already been included; and summoned the International Poetry Prize for books published in Spanish, the Latin American Poetry Prize of the City of Medellín, and the National Prize of Stimulus to the Young Colombian Poetry. Campaigning for democracy In 2003, the Festival brought together the first Global Conference on Poetry for Peace in Colombia, which passed a declaration about the political situation in Colombia. The Corporation of Art and Poetry Prometeo has also campaigned for the democratisation of the country by disseminating a letter signed by 188 poets and writers, 282 artists and hundreds of other Colombian professionals, and 138 poets from 82 countries. It has also participated in the Committee of the First National Meeting of Artists and Intellectuals "to promote a process of unity of action between Colombian poets, artists and intellectuals in the struggle for freedom of creation, expression and mobilisation, and for the full democratisation of our authoritarian and intolerant country." Quotes: Fernando Rendón: "The Festival has the conviction that culture must and has to play a fundamental role in any process of development. It has the certainty that arts and poetry will contribute decisively to the up-surging of a new humanity, a new human society." "The International Poetry Festival of Medellín has maintained and will maintain its efforts, as a way of opposition to barbarism and of looking into alternative routes of democratic and peaceful resistance to the extreme violence that strikes our country, seeking the strengthening and defence of the fundamental rights of the Colombian people: the right to live, the right to have liberty of expression, the right of meeting and the right to create." The motto of the Festival is "Por una paz más activa que todas las guerras." "For a peace which is more active than all wars." Contact Details: Festival Internacional de Poesia de Medellín Transversal 39 A No 72-52 Medellin COLOMBIA Fax: +57 45 411249 http://www.festivaldepoesiademedellin.org/ On September 28, Fernando Rendón (Spanish speaking) can be reached at tel + 57 311 3089799. ---------------------------------------------------------- Interview with Fernando Rendón, International Poetry Festival of Medellin questions asked by Ole von Uexkull on September 22, 2006 (free to use, no copyright) Q: How did you conceive the idea of the Poetry Festival? A: In circumstances of terror during the war between drug-traffickers and the Colombian state which ruled over Medellín in 1991. We clearly had two options: to flee or to face the situation. I proposed to some of my fellow poets the foundation of the International Poetry Festival of Medellín at the end of 1990. In this way we opposed beauty to terror, and we confronted poetry and death. Q: What has made it such a success? A: Poetry has a growing prestige in the world because it embodies the fundamental interests of people, their dignity, their aspirations to freedom, social justice and a harmonious peace. In an authoritarian and intolerant country such as Colombia, where free thought is penalized and we have no real freedom of expression or of assembly, the poets of the world have been the bearers of the poetic traditions, voices and thoughts of almost all the geographical regions of the earth. The spirit of dialogue of poetry has nurtured the spiritual resistance of the Colombian people against the adversity of an unjust state, and has opened new horizons for our menaced youth. Q: There are different armed groups in Colombia who have often sabotaged attempts to build peace. Why have they never attacked the Festival? A: The International Poetry Festival of Medellín has been respected by almost all the armed groups in the country. However, in 2003 paramilitary groups threatened the Prometeo group that annually summons and organises the Festival. We had notice of this threat through a telephone call from Hollman Lozano, an employee in the Peace Advisory Office of the Presidency, during the first World Summit for Peace in Colombia, organised by our work group. The paramilitary commander "Doble cero" ("Double Zero") said to Lozano literally: "We're going to fill their bodies with lead". Q: Has the Festival been threatened in other ways, too? A:The Festival has been threatened and put under pressure in many ways, but especially it has suffered economic repression by the State and former mayors of the city of Medellín, the present one, Sergio Fajardo, being the sole exception. The Colombian media have deliberately ignored the Festival on many occasions. Some of the newspapers, such as "El Mundo" of Medellín, have even demanded that the Mayor´s Office of Medellín stop its financial assistance, because of our unbreakable political independence. Q: Does Medellín become more peaceful during the Festival? A:During decades, the Colombian people have proven their unswerving inclination toward life and peace with social justice. Naturally, the atmosphere of the city is deeply transformed during the months previous and after the Festival. However, the condition of social, cultural and spiritual decomposition caused by the actual corrupt Colombian political system and lack of a larger budget to project in a much wider scale our poetic proposal to the world have prevented us from developing our objectives even further. Q: What makes poetry so attractive to so many people in Colombia? A:Our people permanently desire peace, beauty, truth and justice, which constitute the natural yearning of all peoples on earth. Because of this, poetry, which legitimately represents this yearning, is appreciated in Medellín as life itself. Background information on the violence in Colombia by Fernando Rendón Colombia is extremely complex, as is also Medellín, of course. The argument that poverty generates war by itself can be countered by a simple example: most of the countries of the region have the same situation of poverty and inequality, but they are not in the situation of internal war that Colombia has suffered for more than forty years. During the last twenty years, 3.8 million people have been displaced in Colombia, excluding those that have not been registered. It is estimated that 30,000 people die every year in the social and armed conflict suffered by Colombia. The Colombian government now spends USD 16.5 million per day for security and defence. Since 1991, the year in which the International Poetry Festival of Medellín was founded, only in the city of Medellín there have been 45,000 violent deaths, more than in all Western Europe during the same period. The crime figures between 1987 and 1992 were equally dramatic: while in Colombia the homicide rate was 77.5 for each 100,000 inhabitants, it was 24.6 in Brazil, 20.6 in Mexico, 16.6 in Nicaragua, 16.4 in Venezuela, 12.4 in Argentina, 11.5 in Peru, and 11 in Ecuador. Colombia has the highest number of journalists murdered in the Western World, the highest number of kidnappings and the greatest number of widows on the planet. We could give many more of these terrible figures (for example, that nearly 70% of the national budget is allotted to the war and the service of the foreign debt), but we think that the ones we have mentioned show clearly that Colombia is suffering what is perhaps the greatest humanitarian crisis in the Western World. =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Sep 29 09:24:57 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 29 Sep 2006 09:24:57 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 461 - Termin A. Hausotter: Psychose-Gespraeche Message-ID: <6.2.5.6.0.20060929091147.0328b1f0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 461 - Lesung und Gespräch am 2.10.2006 im Begegnungszentrum Bad Ischl mit Dr. Alfred Hausotter über sein Buch "Der GottTeufel - Innenansicht einer Psychose", über seine persönlichen Erfahrungen und auch über die gesundheits- und gesellschaftspolitischen Konsequenzen. Buchtipps zu alternativen psychotherapeutischen Therapien. Diskussion zu Alfred Hausotters Text über "Einkommens- und Vermögensverhältnisse- Fakten, deren Interpretation und Schlussfolgerungen". Bad Ischl, 29.9.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Lesung und Gespräch mit Dr. Alfred Hausotter über sein Buch "Der GottTeufel - Innenansicht einer Psychose", über seine persönlichen Erfahrungen und auch über die gesundheits- und gesellschaftspolitischen Konsequenzen. Ermutigt durch das große Interesse an diesem Abend laden wir zum sechsten Abend dieser Gesprächsreihe ein: Am Montag, 2. Oktober um 19:00 im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, Bad Ischl. Die Organisatorin Maria Reichl bittet um Anmeldungen (bis 1.10.): Tel. 06132-24590, e-mail info at begegnungszentrum.at Weitere Gesprächsabende werden wir nach Bedarf entsprechend den Wünschen Interessierter organisieren. ------------------------------------------ Es ist für mich unmöglich, die Inhalte der bisher fünf Gesprächsabende zusammenzufassen. Dominiert haben meist sehr persönliche Schilderungen von ähnlich betroffenen Personen (weit über unsere Region hinaus). Dabei kamen auch Schwächen und falsche Therapien im etablierten Gesundheitssystem zur Sprache. Alternative Therapieformen und Gemeinschaftsprojekte - wie "Soteria" in der Schweiz und Deutschland - konnten in Österreich noch nicht verwirklicht werden. Aber auch die sozialen und ökonomischen Belastungen und Einschränkungen spielten in den Gesprächen eine Rolle. Sie können durch ihre Zwänge therapeutische Fortschritte einbremsen oder gar verhindern. (Siehe auch Hausotters Text unten). Buchtipps zu Alternativtherapien, die Medikamente durch intensive therapeutische Betreuung ersetzen will: Elisabeth Aebi/ Luc Ciompi/ Hartwig Hansen (Hg.): Soteria im Gespräch. Über eine alternative Schizophreniebehandlung. Psychiatrie-Verlag Loren R. Mosher/ Voyce Hendrix/ Deborah C. Fort: Dabeisein. Das Manual zur Praxis in der Soteria. Psychosoziale Arbeitshilfen 7. 1994 Psychiatrie-Verlag Thomas Bock/ Dorothea Buck/ Ingeborg Esterer: "Es ist normal, verschieden zu sein." Psychose-Seminare - Hilfen zum Dialog. Psychosoziale Arbeitshilfen 10. 1997 Psychiatrie-Verlag ---------------------------------------------------------- Die erste Auflage von Alfred Hausotters Buch "Der GottTeufel - Innenansicht einer Psychose" (pro mente Verlag) ist fast vergriffen. Er hat eine erweiterte zweite Auflage vorbereitet und wird sie in den nächsten Monaten vorstellen. Voraussichtlich wird er auch seinen Text über "Einkommens- und Vermögensverhältnisse- Fakten, deren Interpretation und Schlussfolgerungen" aus dem Jahr 1982 (aus der Spätphase seiner Manie) aufnehmen. In der Diskussion zu diesem Text - im Jahr 1982 - wurde darauf hingewiesen, dass den unvermögenden Schichten von privilegierten Gruppen ein ‚Neidkomplex' in Diagnose gestellt wird. Hausotters Antwort vor 24 Jahren ist auch heute aktueller denn je: Dazu ist zu sagen, dass global gesehen, um diese Problematik in ihren Extremen besser zu verdeutlichen, ein Großteil der Menschheit noch immer darum kämpfen muß nicht zu verhungern, und einige wenige dagegen die moralische Unverfrorenheit besitzen, überschüssige Nahrungsmittel tonnenweise zu vernichten, um den Preis stabil zu halten. Hier von einem Neidkomplex der unteren Schichten zu sprechen ist geradezu eine Verhöhnung der elementarsten Überlebenstriebe des Menschen. Betrachtet man die oberen Schichten unter demselben psychopathologischen Gesichtspunkt, so kann man ihnen auf die gleiche Weise eine im wahrsten Sinne des Wortes ‚Gemeingefährliche Schizophrenie' diagnostizieren. Schließlich sind die Herrschenden in der Welt für die Kriege, Umweltzerstörung etc. verantwortlich, da sie dieses ins massenhafte gesteigerte Ermorden von Menschen und unumkehrbare Zerstören der lebensnotwendigen Umwelt erst ermöglichen, und wenn es ihnen zum Vorteil gereicht sogar begünstigen. Gleichzeitig leben sie in dem Wahn, die Menschheit vor eben diesen Gefahren zu beschützen und sie auf eine bessere Zukunft hinzuführen. Natürlich müsste man mit diesen Machthabern in direkten persönlichen Kontakt kommen, um ihre wirklichen Motive für ihr offensichtlich paradoxes Verhalten zu verstehen. Genauso wäre es für viele von ihnen notwendig, eine Zeit lang in armen Verhältnissen zu leben, damit sie unterscheiden können zwischen Neid, den sie selbst über die Medien um das Konsumverhalten zu steigern kräftigst anregen, und dem Gefühl, für jemand anderen seinen Reichtum und Irrationalismus täglich einen Teil der eigenen kostbaren Lebenszeit aufopfern zu müssen. (Zirka die Hälfte des auf der ganzen Welt erarbeiteten Bruttosozialprodukts kommt in irgendeiner Form militärischen Zwecken zugute, und von der für die andere Hälfte aufgewendeten Zeit geht ein Großteil für die Herstellung immer kurzlebigerer Verschleißteile und Unsinnsprodukte verloren.) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Oct 8 11:35:20 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 08 Oct 2006 11:35:20 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 462 - Termine 10 - 11/2006 Message-ID: <6.2.5.6.0.20061008113152.031d6eb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 462 - Veranstaltungstermine 10 - 11/2006 Bad Ischl, 8.10.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Veranstaltungstermine Oktober - November 2006 (Oktobertermine siehe auch Info 440 v. 30.8.2006) ÖSTERREICH OKTOBER 2006 10.10. 16:30 LINZ (Voestalpine Linz, Betriebsseelsorgezentrum): Vortrag und Diskussion mit Christian Felber "Wer hat, dem wird gegeben. Warum wir uns die Reichen nicht mehr leisten können". 10.10. 19:30 SALZBURG (Friedensbüro, Platzl 3): Diskussion mit Gerald Oberansmayr "Darf Konzernmacht mundtot machen? Hintergründe zur Klage der Treibacher Industrie AG gegen Friedensaktivist Gerald Oberansmayr". (Friedensbüro Salzburg, Platzl 3, 5020 Salzburg , Tel & Fax: 0662-873931, www. friedensbuero.at) 11.10. 20:00 KLAGENFURT (Universität, HS i-143, Universitätsstr. 65-67): Schenkung einer Friedensbibliothek an die Alpen-Adria-Universität und Präsentation des 1. Klagenfurter Jahrbuchs Friedenskultur" 2006 (Dr. Bettina Gruber, Alpen-Adria-Universität, Zentrum für Friedensforschung und Friedenserziehung, Universitätsstr. 65-67, 9020 Klagenfurt, Tel.: 0-463/2700) 12.10. 19:00 WIEN (Amerlinghaus Galerie, Stiftg. 8): Podiumsdiskussion "Krieg gegen den Libanon und die Haltung der europäischen Linken". 12.10. 18:30 WIEN (IWK: Bergg. 7): Vortrag "Making the Social Productive and Neo-Liberalism Popular". Das Europäische Sozialmodell als transnationales Eliten-Projekt. (BEIGEWUM, www.beigewum.at) 14.10. 11:00 - 17:00 GRAZ (ISOP; Dreihackeng. 2): Bundesweites Treffen des Österr. Sozialforums (ASF). 16.10.. 19:00 BAD ISCHL (Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26): Lesung und Gespräch mit Alfred Hausotter über sein Buch "Der GottTeufel", über seine persönlichen Erfahrungen und auch über die gesundheits- und gesellschaftspolitischen Konsequenzen. (Anmeldungen bis 15.10.: Tel. 06132-24590, info @ begegnungszentrum.at.) 16.10. 19:00 WIEN (ega: frauen im zentrum, Windmühlg. 26): Diskussion "Was ist Frauenarbeit wert?" (Anmeldung: ega: frauen im zentrum, Tel. 01-58980-422, office @ ega.or.at) 16.10. 20:00 WIEN (Weltcafé, Schwarzspanierstr. 13): Buchpräsentation und Diskussion mit Werner Hörtner u.a. "Kolumbien verstehen. Geschichte und Gegenwart eines zerrissenen Landes«. (Info: Rotpunkt Verlag, www.rotpunktverlag.ch) 17.10. 18:00 (WienXtra-Cinemagic, Friedrichstr. 4): Film u. Podiumsdiskussion "Tragovi - Spuren im Gedächtnis". Konfliktbewältigung durch serbische, kroatische und bosnische Kriegsopfer, organisiert vom Center for Nonviolent Action/ CNA in Sarajevo und Wien. (Anmeldung: Evang. Akademie, Blumeng. 4/10, 1180 Wien, Tel. 01-4080695-0, akademie @ evang.at, www.evang.at/akademie) 17.10. 19:00 STEYR (Museum Arbeitswelt Steyr, ): Global Player China. Phänomen, Bedrohung, Herausforderung?" (Mag.a Corina Handler, weltumspannend arbeiten, Huemerstr. 3, 4020 Linz, Tel: 0732-654784-6052, Corina.Handler @ oegb.at) 17.10. 19:30 Uhr SALZBURG (Haus CORSO, Imbergstr. 2): Vortrag und Diskussion mit: Michael Genner/ Asyl in Not "Die Auswirkungen des neuen Fremden- und Asylgesetzes seit 1.1.2006" (Europäisch-tschetschenische Gesellschaft, Wien, Friedensbüro Salzburg, Platzl 3, 5020 Salzburg , Tel & Fax: 0662-873931, www. friedensbuero.at) 18.10. 19:30 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Dokumentarfilmreihe Israel/Palästina "The Iron Wall". (Infos: www.fraueninschwarz.at, www.theironwall.ps, www.pal-arc.org) 19.10. 13:00 - 17:00 LINZ (K1 des BFI/BBRZ Linz, Grillparzerstr. 50): Podiumsdiskussion "Beschäftigung in Europa: Wie kommen wir zu mehr und besseren Arbeitsplätzen?" (ISW, Gruberstraße 40-42, 4020 Linz, Tel. 0732-669273, www.isw-linz.at/36_Veranstaltung_Okt_06.html) 19.10. 18:30 WIEN (IWK: Bergg. 7): Vortrag "Dienstleistungs-Binnenmarkt?" (BEIGEWUM, www.beigewum.at) 19.10. LINZ (Restaurant, Südtirolerstr. 31): Entwicklungspolitischer Bildungs-"Get Together"-Abend zum Thema "Globales Lernen" mit VertreterInnen aus NGOs in den Neuen EU-Mitgliedsstaaten. (Anmeldung bis 11.10.: officerpp @ eu-plattform.at) 19.10. 20:00 WIEN (Neues Institutsgebäude, Universität/ NIG, HS II, Universitätsstr. 7): Buchprästentation mit Germinal Civikov "Der Milosevic-Prozess - Bericht eines Beobachters". (Promedia Verlag, promedia @ mediashop.at) 20. - 21.10. ST. JOHANN/ Pongau (Sbg.): Österreich_Forum.Frieden&Gewaltfreiheit#5 im Rahmen der Friedenstage. (Info: Friedensbüro Salzburg, www.friedensbuero.at) 24. - 25.10. LINZ (Altes Rathaus, Hauptpl. 1): 15. Österr. Klimabündnis-Konferenz 2006 "Brennpunkt Energie". (Klimabündnis Oberösterreich, Südtirolerstr. 28/5, 4020 Linz, Tel. 0732-772652, oberoesterreich @ klimabuendnis.at) 25.10 15:00 LINZ (Taubenmarkt): Aktionstag "Neutralität statt Kriegseinsätze!" (Werkstatt Frieden & Solidarität) NOVEMBER 2006 9.11. 18:30 WIEN (IWK: Bergg. 7): Vortrag "Transnationale Formierung der Zivilgesellschaft - Repräsentationsfragen". (BEIGEWUM, www.beigewum.at) 10.11. 14:30 SALZBURG (Jazzit, Elisabethstr. 11): 20 Jahre Friedensbüro - wir feiern! Podiumsdiskussion, anekdotische Zeitreise und Lesungen, abends: Fest. (Friedensbüro, Platzl 3, 5020 Salzburg, Tel & Fax: 0662 873931, office @ friedensbuero.at, www.friedensbuero.at) 10. - 11.11. LEIBNITZ (Schloss Retzhof, Stmk.): Symposium mit Oskar Negt "Gesellschaftliche Kompetenz - Qualifikation für die Zukunft!". (Bildungshaus Schloß Retzhof, 8430 Leitring bei Leibnitz, Tel. 03452-82788-0, www.retzhof.at) 16. - 18.11. KLAGENFURT (Alpen-Adria-Universität, Hauptgebäude, Ktn.): Internationale Konferenz: "Politische Bildung neu denken". (Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik, Kontakt: Dr. Bettina Gruber, Tel.: 0463-2700-8650, e-mail: bettina.gruber @ uni-klu.ac.at, http://www.uni-klu.ac.at/frieden/html/veranstaltungen.html) 16.11. 18:00 - 21:00 GRAZ (Grüne Akademie, Paulustorg. 3/1): Seminar "E-Government, E-Billing, E-Signature. Nützliche Sicherheit in Cyberzeiten oder ein weiterer Schritt zum Gläsernen Menschen?" (Anmeldung bis 9.10., Grüne Wirtschaft Steiermark, gw.stmk.gruenzeug.at) 19.11. 16:00 WIEN (Evang. Pfarrgemeinde H.B., Schweglerstr. 39): Diskussion "Medien und Krieg". (Aktionsgemeinschaft Christinnen und Christen für die Friedensbewegung) 22.11. SALZBURG: Tagung "Umgang mit neuen Bedrohungen. Friedenspädagogische Handlungsperspektiven". (Bildungshaus St. Virgil, Ernst-Grein-Str. 14, Tel. 0662-65901, office @ virgil.at, www.virgil.at) 23.11. 15:00 SALZBURG (Pfarrzentrum St. Severin, Ernst-Mach-Str. 39): Seminar "Integration - ein Gewinn". Tschetschenisch-österreichische Begegnugnen im Blickpunkt. Anschl. Fest. (Info: www.friedensbuero.at) 24. - 27.11. LINZ: Symposion "20 Jahre Friedensstadt Linz - Kommunale Friedensarbeit und die Globalisierung der Unsicherheit". Verschiedene Vorträge, Diskussionen, Workshops, Feste... (Infos und Koordination: Andreas Landl, al @ zimd.at, www.friedensnews.at, Tel. 699-113627) 28.11. WIEN: Vortrag von Hans Blix: "Mehr Sicherheit mit weniger Waffen? Welche Chancen hat Abrüstungspolitik im Zeitalter neuer Superwaffen". Wiener Vorlesungen DEUTSCHLAND OKTOBER 2006 20. - 22.10. BERLIN: Jubiläumskonferenz des Frauennetzwerk für Frieden "Neue Prspektiven der aktiven Frauenfriedensarbeit in nationalen und internationalen Zusammenhängen". (Frauennetzwerk für Frieden/ FNF, Heide Schütz, Kaiserstr. 201, D-53113 Bonn, Tel. 0228-626730, www.frauennetzwerk-fuer-frieden.de) NOVEMBER 2006 3. - 5.11. WANGEN (Waldorfschule): Treffen der deutschsprachigen Tauschsysteme 2006 aus D - A - CH. (OrgaTeam "TdTS2006", Zangmeisterstr. 30, D-87700 Memmingen, e-mail: buero-treffen-06 @ tauschringe.info) 4. - 5.11. BREMEN: FIfF-Jahrestagung 2006 "alles hören, alles sehen, alles machen - dank Informatik". (FIfF-Geschäftsstelle, Goethepl. 4, D-28203 Bremen, Tel. 0421-33659255, 206 @ fiff.de, www.fiff.de/2006) 10. - 12.11. ROSTOCK (Universität, WISO Fak., Ulmenstr. 69): International Action Conference "Preparing for the G8-Summit in 2007". (Anmeldung: rostock @ heiligendamm2007.de, www.heiligendamm2007.de) 10. - 12.11. KARLSRUHE: Fest 50 Jahre DMFK "Das Fest des Friedens feiern - Friedenskirche im postkonstantinischen Zeitalter". (DMFK - Deutsches Mennonitisches Friedenskomitee, Wolfgang Krauss, Hauptstr. 1, D-69245 Bammental, Tel. 06223-5140, dmfk.menno.peace @ t-online.de, www.dmfk.de) 11. - 14.11. WENDLAND: Geplanter Castortransport 2006 (Atommüll von La Hague nach Gorleben) und diverse gewaltfreie Gegendemonstrationen. (Infos: www.bi-luechow-dannenberg.de, www.x1000malquer.de, www.castor.de, www.widersetzen.de, www.baeuerliche-notgemeinschaft.de, www.indymedia.de, Kontakt: BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Drawehner Str. 3, D-29439 Lüchow, Tel. 05841-4684, bi-luechow @ t-online.de) 12. - 22.11. DEUTSCHLAND: 27. Ökumenische Friedensdekade "...und raus bist du". - zu Fragen nach Gerechtigkeit und Solidarität. (Kontakt: Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden/ AGDF, Blücherstr. 14, D-53115 Bonn, Tel. 0228-24999-0, agdf @ friedensdienst.de, www.friedensdienst.de) 18.11. BERLIN: Konferenz "Weg mit der Mauer/ Europa und der Israel-Palästina-Konflikt". (Bundesweiter Koordinationskreis, Stoppt die Mauer in Palästina, Für einen gerechten Frieden in Palästina und Israel, www.stopptdiemauer.de) 18. - 19.11. TÜBINGEN (Alten- und Begegnungsstätte Hirsch, Hirschg. 9): IMI-Kongress 2006 "Staat im Krieg - Krieg im Staat: Wie der neue Kolonialismus den Krieg nach Hause bringt". (Informationsstelle Militarisierung/ IMI, Tübingen, Tel. 07071-49154, www.imi-online.de, www.militarisierung.de) 24. - 26.11. Berlin (TU/Technische Universität): Tagung "Wie Wollen Wir Wirtschaften? Solidarische Ökonomie im globalisierten Kapitalismus" (Info: www.solidarische-oekonomie.de) INTERNATIONAL OKTOBER 2006 16.10. LONDON (GB): Action Day in the UK "Shut the Denfece Export Services Organisation (DESO)". (Info: www.caat.org.uk) 16. - 17.10. BRUSSEL (B): Assembly of the Alliance for Lobbying Transparency and Ethics Regulation (ALTER-EU). (Info: info @ alter-eu.org) 26. - 27.10. GENEVE (CH): Meeting of the European network for public services. (contact: athens-sp @ ras.eu.org) NOVEMBER 2006 4.11. WELTWEIT: Manifestations and actions against Global Climate Change. (Infos.: www.globalclimatecampaign.org) 9. - 16.11. WELTWEIT: 4. Internationale Aktionswoche gegen die Apartheidmauer in Palästina. (Infos u.a. www.stopthewall.org/downloads/nov99.html) 18. - 24.11. WELTWEIT: International NATO Complaint Action for the global abolition of nuclear weapons. Campaign on the withdrawal of the US nuclear weapons from Europe, the end of NATO's nuclear weapons strategy, and the role of the military in the processes of globalisation. (Info: www.bomspotting.be/en/home_en.php) 20. - 22.11. SYRACUSE (University, NY, USA): Conference on Feminism & War. (www.sistersong.net/) 24. - 26.11. ROME (I): "Mediterranean Links" - Meeting of civil societies for peace and justice, rights and democracy. (Info: www.medlinknet.org) 24. - 26.11. BEIRUT (UNESCO, LEBANON): International Solidarity Conference "The Resistance" (with Lebanon). (Registration till 22.10.: Beirutresistance2006 @ no-log.org) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Oct 20 18:29:57 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 20 Oct 2006 18:29:57 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 463 - Israel/ Lebanon Conflict Message-ID: <6.2.5.6.0.20061020182851.03813980@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 463 - Haider Rizvi: HEALTH: Israel/ Lebanon Conflict Leaves Deadly Legacy. Bad Ischl, 20.10.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== HEALTH: Israel/Lebanon Conflict Leaves Deadly Legacy Haider Rizvi UNITED NATIONS, Oct 18 (IPS) - The Israeli war against Lebanon was over soon after the United Nations brokered a ceasefire agreement last August. But while that may be true for outsiders, is not for the Lebanese. At least three to four people are getting killed or maimed every day as a result of cluster bombs used by the Israeli Air Force during the war, according to a new study released here Wednesday. Entitled "Foreseeable Harm: The use and impact of cluster munitions in Lebanon: 2006," the study points out that among those killed and wounded were numerous children under the age of 16. In the final 72 hours before the ceasefire, which officially took effect Aug. 14, the Israeli military fired 1,800 cluster rockets on southern Lebanon, containing 1.2 million submunitions, many of which remain unexploded. "Three days of indiscriminate cluster munition use have left a deadly legacy in southern Lebanon that will take years to clean up," said Thomas Nash, co-author of the 52-page study and coordinator of the Cluster Munitions Coalition. "Because they do not work as intended, cluster munitions fail in huge numbers and there may be as many as one million unexploded submunitions littering roads, schools, wells, houses, gardens and fields," he added. Nash and others at Landmine Action, a London-based group that carried out the study, said cluster munitions have seriously affected livelihoods by blocking water supplies, disrupting work to restore power lines and preventing excavation of rubble. The research points out that due to the presence of cluster munitions, most farmers were unable to harvest in the summer and it would be hard for them to plant new crops in the winter. U.N. officials at the Department of Peacekeeping Operations who are constantly monitoring the situation in south Lebanon agree with Nash and other researchers. "This study reflects the reality on the ground," Justin Brady, a planning officer at the U.N. Department of Peacekeeping Operations, told IPS. ò Brady said that in collaboration with several non-governmental organisations, the U.N. has been engaged in demining operations in southern Lebanon since September, and that so far it has cleared over 45,000 cluster weapons. "We could be facing up to one million of them," he said, "but they are certainly in hundreds of thousands." Alarmed by the devastation that cluster munitions have caused to human life and the environment in south Lebanon, Landmine Action and many other groups are now launching a campaign to ban such weapons. Civil society pressure has already led to a ban on the use of cluster munitions by Belgium in February 2006 and similar national campaigns are underway in Austria, France, Germany, the Netherlands, Norway and elsewhere. Groups have also called on Britain, one of the world's largest users of the weapons, to immediately stop the use of cluster munitions, destroy stockpiles and support an international ban. An international meeting is due to take place in Geneva next month to discuss the use of cluster munitions, but activists said they expect certain states would try hard to block progress by arguing that they can be used in a precise or surgical way. While a growing number of countries now acknowledge the humanitarian problems of cluster munitions, so far only Belgium and Norway have officially stopped their use. But key states such as Israel, Britain, the United States and Russia claim that their cluster munitions are legal. Activists argue that if that is the case, then the consistent pattern of civilian harm caused by these weapons, of which the casualty toll in Lebanon is only the most recent example, makes it clear that international law is inadequate. "The claim that these faulty weapons can be used in a precise or surgical way is a lie. The evidence is there to see littering the ruined houses and olive groves of southern Lebanon," said Landmine Action Director Simon Conway. "Every day, women and children are killed or injured as they sift through the rubble of their former homes by cluster munitions that failed to go off when they should have," he added. "If they were any other kind of product they would have been recalled. They should be banned." Groups like Landmine Action accuse Israel of violating a 1976 secret agreement that restricted the use of certain U.S.-supplied cluster munitions. They say the repeated violations since the 1970s highlight the complete inadequacy of such bilateral assurances as a basis for civilian protection from these weapons. Researchers note that despite repeated breaches, last year the United States granted a license worth over 600,000 dollars for the sale of 1,300 M26 cluster rockets to Israel. Israel had requested speedy delivery of these rockets during the war, but the U.S. State Department was still considering the situation. Various U.N. agencies had already endorsed the NGOs' demand by calling for a freeze on these weapons in 2003, the Peacekeeping Department's Brandy said, adding that he expected the same this time round. ***** (END/IPS/MM/IP/HD/HE/HR/KS/06) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Oct 20 18:38:00 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 20 Oct 2006 18:38:00 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 464 - USA - Iran: Dialog statt Atomkrieg Message-ID: <6.2.5.6.0.20061020183708.038130f0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 464 - Ceasefire Campaign: USA gegen den Iran - Dialog statt Atomkrieg. Appell. Bad Ischl, 20.10.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Liebe FreundInnen, beteiligt euch doch bitte an dieser Aktion. Die Gefahr, dass die USA nach dem Atom Waffenversuch Nord Koreas noch mehr darauf dringt, den Iran anzugreifen, wird immer größer. Wir sollten jede Möglichkeit ergreifen, die Bush Administration davon zu überzeugen, dass es im Interesse der Weltbevölkerung ist, mit dem Iran in ein direktes Gespräch zu kommen. Das letzte, was die Welt braucht, ist ein Atomkrieg! Dear friends, I just took an action on an alarming issue, and I thought you might care about this too From the Ceasefire Campaign: Dear Friends, North Korea's nuclear test last week showed that policies of isolation and threats of regime change will not prevent the spread of nuclear weapons. We need to act quickly, before the Bush Administration makes the same mistakes in Iran. The UN Security Council is scheduled to discuss sanctions on Iran this week, making it critical to get as many people as possible involved in this campaign over the next few days, while world leaders are debating their options. Click below to send a message to President Bush, calling on the US to enter direct negotiations with Iran: www.CeasefireCampaign.org The last thing the world needs is a global nuclear arms race, so let's seize this moment to show the Bush Administration that the world has a stake in resolving things with Iran peacefully and will hold him accountable. Talks between the US and Iran won't guarantee a solution to the nuclear problem, but no talks will guarantee failure. There is no military solution to this issue, and President Bush's aggressive policies have begun to spark a global nuclear arms race, as countries rush to build nuclear weapons. There have been several calls, even from prominent members of Bush's own Republican Party, to change course. Join this rising chorus by clicking below: www.CeasefireCampaign.org The Bush Administration is starting to learn that it ignores global public opinion at its peril. Let's send a strong message to President Bush forward this email to your friends and family, and encourage them to help prevent the nightmare of a new global nuclear arms race from becoming reality. Thanks! Irmgard Busemann Marderstraat 34 22399 Hamburg DEUTSCHLAND Tel 040 - 606 30 70 =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Oct 20 18:45:25 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 20 Oct 2006 18:45:25 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 465 - Avnery: Experiment Gaza. Message-ID: <6.2.5.6.0.20061020184329.03819eb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 465 - Uri Avnery: Das große Experiment. Der Gazastreifen als Laboratorium: Wie bringt man ein Volk dazu, sich einer Besatzungsmacht zu unterwerfen? Bad Ischl, 20.10.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== *Das große Experiment* *Der Gazastreifen als Laboratorium: Wie bringt man ein Volk dazu, sich einer Besatzungsmacht zu unterwerfen?* Uri Avnery junge welt, 18.10.2006 / Schwerpunkt / Seite 3 http://www.jungewelt.de/2006/10-18/014.php Ist es möglich, ein ganzes Volk dahin zu bringen, sich einer fremden Besatzung zu unterwerfen, indem man es aushungert? Das ist sicherlich eine interessante Frage. So interessant, daß die Regierungen Israels und der Vereinigten Staaten ­ in enger Zusammenarbeit mit Europa ­ jetzt an einem streng wissenschaftlichen Versuch beteiligt sind, um eine gründliche und definitive Antwort zu erhalten. Das Laboratorium, in dem das Experiment durchgeführt wird, ist der Gazastreifen ­ die Versuchstiere sind 1,3 Millionen Palästinenser, die dort leben. Das Signal für seinen Beginn wurde nach den einwandfreien demokratischen Wahlen gegeben, die im Januar unter Aufsicht des früheren US-Präsidenten James Carter durchgeführt worden waren. George W. Bush war im Vorfeld begeistert: seine Vision, die Demokratie in den Nahen Osten zu bringen, schien sich zu erfüllen. Doch die Palästinenser bestanden den Test nicht. Statt die »guten Araber« zu wählen, die die USA anbeten, wählten sie die sehr »bösen Araber«, die Allah anbeten. Bush war beleidigt. Die israelische Regierung indes begeistert: nach dem Hamas-Sieg waren die Amerikaner und Europäer bereit, an dem Experiment teilzunehmen. Die USA und die EU verkündeten zunächst eine Sperrung aller Hilfsgelder an die Palästinensische Autonomiebehörde, da sie von »Terroristen kontrolliert« wird. Gleichzeitig sperrte die israelische Regierung den Geldfluß. Die Autonomiebehörde ­ in der Westbank und im Gazastreifen ­ braucht aber dieses Geld wie die Luft zum Atmen. Der Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten ist praktisch geschlossen. Alle paar Tage oder Wochen wird er ­ um den Schein zu wahren ­ für ein paar Stunden geöffnet. Auch die Grenzübergänge zu Israel sind »wegen dringender Sicherheitsgründe« geschlossen ­ im richtigen Augenblick kommt immer eine »Warnung vor einem bevorstehenden Terroranschlag«. Palästinensische Agrarprodukte, die für den Export bestimmt sind, verfaulen an den Übergängen. Medikamente und Nahrungsmittel kommen nicht hinein, von den wenigen Ausnahmen abgesehen, wenn eine wichtige Persönlichkeit aus dem Ausland ihre Stimme erhebt und protestiert. Als wäre das nicht genug, hat die israelische Luftwaffe das einzige Elektrizitätswerk im Gazastreifen bombardiert, so daß es einen Großteil des Tages keinen Strom und kein Wasser gibt. Selbst an den heißesten Tagen mit Temperaturen von über 30 Grad Celcius im Schatten gibt es keinen Strom für Kühlschränke, Ventilatoren, Wasservorräte und anderes Lebensnotwendige. Was versuchen die Regierungen Israels, der USA und Europas, den Palästinensern zu sagen? Die Botschaft ist klar: Ihr kommt an den Rand des Hungers und sogar darüber hinaus, wenn ihr euch nicht ergebt. Ihr müßt die Hamas-Regierung davonjagen und Kandidaten wählen, die von Israel und den USA anerkannt werden. Und ­ was noch wichtiger ist ­ ihr müßt euch mit einem palästinensischen Staat zufriedengeben, der aus verschiedenen Enklaven besteht, die alle von der Gnade Israels abhängig sind. Um den Prozeß zu beschleunigen, wird nun noch einmal die ganze Wucht der israelischen Armee eingesetzt. Während des Libanon-Krieges wurde deutlich, daß die Armee, die während der letzten 39 Jahre hauptsächlich als Kolonialpolizei beschäftigt war, nicht funktioniert, wenn sie plötzlich mit einem trainierten und bewaffneten Gegner konfrontiert ist, der zurückschlagen kann. Hisbollah setzte Panzerabwehrwaffen gegen Panzerverbände ein, Granaten gingen im Norden Israels nieder. Die Armee hatte seit langem vergessen, wie man sich gegenüber solch einem Feind verhält. Der Feldzug endete für sie bekanntlich nicht gut. Jetzt kehrt die israelische Armee zu dem Krieg zurück, den sie kennt. Die Palästinenser im Gazastreifen haben (noch) keine Panzerabwehrraketen, und die Kassams verursachen nur begrenzten Schaden. Die Armee kann wieder Panzer ungehindert gegen die Bevölkerung anwenden. Die Luftwaffe, deren Hubschrauberpiloten sich fürchteten, im Libanon Verletzte zu evakuieren, kann nun wieder nach Lust und Laune Raketen auf Häuser »gesuchter Personen«, ihrer Familien und ihrer Nachbarn abfeuern. Wenn in den letzten drei Monaten »nur« 100 Palästinenser pro Monat getötet worden waren, so sind wir jetzt Zeugen eines dramatischen Anstiegs der Zahl getöteter und verletzter Palästinenser. Wie kann eine vom Hunger geplagte Bevölkerung, der selbst Medikamente und medizinische Apparate für ihre einfachen Krankenhäuser fehlen und die Angriffen vom Land, von der See und aus der Luft ausgesetzt ist, nur durchhalten? Wird sie nachgeben? Wird sie auf die Knie gehen und um Gnade bitten? Oder wird sie eine übermenschliche Kraft finden und die Prüfung bestehen? Kurz gesagt: Was und wieviel ist nötig, bevor sich eine Bevölkerung ergibt? Alle, die an dem Experiment teilnehmen ­ Ehud Olmert und Condoleezza Rice, Amir Peretz und Angela Merkel, Dan Halutz und George W. Bush, vom Friedensnobelpreisträger Schimon Peres ganz zu schweigen­ sind über Mikroskope gebeugt und warten auf eine Antwort, die zweifellos ein wichtiger Beitrag für die politischen Wissenschaften sein wird. Ich hoffe, das Nobelpreiskomitee beachtet dies auch genau. /* Der Autor ist Mitbegründer der israelischen Friedensgruppe Gush Shalom. Übersetzung aus dem Englischen: Ellen Rohlfs/ =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Oct 22 19:09:39 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 22 Oct 2006 19:09:39 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 466 - Termine 10-11/2006 - Ergaenzungen Message-ID: <6.2.5.6.0.20061022190935.04185c30@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 466 - Veranstaltungstermine Oktober - November 2006 - Ergänzungen. Siehe auch Info 462. Bad Ischl, 22.10.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Veranstaltungstermine Oktober - November 2006 - Ergänzungen (Siehe auch e-mail-Aussendung vom 8.10.2006) ÖSTERREICH OKTOBER 2006 23. - 24.10. WIEN (Kunsthalle Wien im Museumsquartier): Symposium "USA 2006 - Amerika unter Bush: Disconnecting People". (Renner-Institut, post @ renner-institut.at) 24.10. 19:00 WIEN (depot, Breiteg. 3): Podiumsdiskussion zu den Wahlen: "Nach Meinung der Mehrheit?" 24.10. 14:00 - 21:00 SALZBURG (Bibliothek für Zukunftsfragen, Robert-Jungk-Pl. 1): "Tag der offenen Tür" mit Gesprächen über Vergangenheit und Zukunft u.a. zum 20. Geburtstag der Zeitschrift "pro Zukunft". (Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, Robert-Jungk-Pl. 1, Tel. 0662-873206, jungk-bibliothek @ salzburg.at, www.jungk-bibliothek.at) 25.10. ab 10:00 SALZBURG (Mirabellplatz): Aktionstag "Neutralität statt Kriegseinsätze". (Werkstatt für Frieden & Solidarität, Salzburg) 26.10. 10:00 - 16:00 LINZ/Urfahr (Volksheim Dornach-Auhof, Niedermayrweg 5): Tagung "Schmutzige Waffen in Nahost - Giftkatastrophe in Europa?" Mit Experten: Dr. Doug Rokke (USA), Dr. Sigwart-Horst Günther (D), Dr. Peter Aubauer (A) u.a. (Info: "Zeit-Fragen", Sonderausgabe "Uranwaffen..." v. 11.10.06, Tel. 0676-4122960, www.zeit-fragen.ch) 26.10. ab 11:00 Wien (Michaelerpl.): Aktionstag "Neutralität statt Kriegseinsätze!" (Werkstatt für Frieden & Solidarität, Wien) 27.10. 12.00 - 13.00 WIEN (Festsaal der Diplomatischen Akademie, Favoritenstr. 15a): Vortrag "Democratic transformation of Georgia and European Security" mit Zurab Nogaideli, Premierminister von Georgien. (Anmeldung: Diplomatische Akademie Wien, info @ da-vienna.ac.at, www.da-vienna.ac.at) 31.10 19:00 WIEN (depot, Breiteg. 3): Podiumsdiskussion "Typisch atypisch?" Praxisplätze und prekäre Arbeitsverhältnisse. NOVEMBER 2006 4.11. 14:00 LINZ (Waltherstr.15): Vollversammlung der Werkstatt Frieden & Solidarität. (Info: www.werkstatt.or.at) 6.11.19:00 WIEN (Österr. Orientgesellschaft , Dominikanerbastei 6/6): Vortrag: "Gibt es eine islamische Gefahr in Zentralasien? Zum Verhältnis von Islam und Politik in den zentralasiatischen Republiken". 8. - 9.11. GRAZ: Symposium "Wert und Würde des Menschen im Spiegel unserer Gesellschaft: Es ist genug für alle da! Grundeinkommen als Richtungsforderung". (Info und Anmeldung: AK und Forum Politische Bildung, Tel. 0316/6995-767) 9.11. 9:00 - 16:00 SALZBURG: Workshop "Internet & Politik. Social Software ­ das Politische im Web". (Anmeldung: office @ radiofabrik.at) 9.11. 19:30 SALZBURG (Bildungszentrum St. Virgil, Ernst-Grein-Str. 14): Vortrag von Sr. Lea Ackermann (SOLWODI) "Das große Geschäft Frauenhandel und die Hintergründe" . 14.11. 17:00 WIEN (Gesellschafts- u.Wirtschaftsmuseum, Vogelsangg. 36): Vortrag von Brigitte Ederer "Siemens und die Globalisierung". 19:00: Vortrag von Luise Gubitzer "Wirtschaft ist mehr!" 18.11. 15:00 - 18:00 WIEN (Amerlinghaus, 1.Stock Galerie, Stiftg.8): Hearing der Erwerbsarbeitslosenkonferenz. Referat: Recht und Selbstbestimmung der Erwerbsarbeitslosen. 20.11. ÖSTERREICHWEIT: Aktionstag von "Enlazando Alternativas 2", Schwerpunkt Mexiko. Zur Einsetzung von Andrés Manuel López Obrador als Präsident (Gegenpräsident) Mexikos und zum Jahrestag der Mexikanischen Revolution von 1910. (Info: www.alternativas.at) 20.11. - 1.12. SALZBURG: 11. Entwicklungspolitische Hochschulwochen "Partnerschaften zwischen Nord und Süd: Begegnung auf gleicher Augenhöhe?" (Infos: Südwind Salzburg, Tel. 0662-827813, www.suedwindsalzburg.at) 22.11. SALZBURG: Workshop und Runder Tisch mit Dr. Herwig Büchele u. Dr. Wilfried Stadler "Der Zauberstab des Geldes - Die internationalen Finanzmärkte und mögliche ethische Rahmenbedingungen". 16:00 (Clubraum, KHG, Wr. Philharmonikerg. 2): Workshop. 20:00 (Kapitelsaal, Kapitelpl. 6): Runder Tisch . 24.11. 10:00 - 18:00 SALZBURG (AAI, Wr. Philharmonikerg. 2): Workshop mit Daniela Molzbichler und Elisabeth Moser "Ernährung und Landwirtschaft - Wege zur Beseitigung der extremen Armut und des Hungers". (Anmeldung bis 21.11.: daniela.molzbichler @ aai-salzburg.at, elisabeth.moser @ aai-salzburg.at) 25.11. 9:30 - 17:00 WIEN (Don Bosco Haus, St.Veit Gasse 25): Studientag der Evang. Akademie für eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit "Gewalt überwinden - als LehrerIn zum Frieden". (Anmeldg.: Tel. 01-4080695-0, akademie @ evang.at) DEUTSCHLAND NOVEMBER 2006 6. - 10.11. KOCHEL am See (Bay.): Tagung "Neue Kriege - alte Kriege: Außen- und sicherheitspolitik im Zeitalter globalen Terrors". (Georg von Vollmar Akademie, Am Aspensteinbichl 9-11, D-82431 Kochel am See, Tel. 08851-780) 10. - 12.11. BAD BOLL: Tagung "Zukunft ohne Arbeit - Arbeit ohne Zukunft. Geht uns die Arbeit aus? (Evang. Akademie Bad Boll, www.ev-akademie-boll.de) 13. - 17.11. KOCHEL am See (Bay.): Tagung "Der Motor der Gloablisierung - Wie er arbeitet, wer ihn steuert, wohin er führt". (Georg von Vollmar Akademie, Tel. 08851-780) 17. - 18.11. PASSAU (Bay.): Tagung "Glokalisierung, Lokales stärken, Globales neu gestalten - Erfahrungen aus der Praxis". (Evang. Akademie, Schlosstr. 2-4, D-82327 Tutzing, Tel. 08158-2510) 17. - 19.11. LOCCUM: Tagung "Transnationale Gerechtigkeit im Zeitalter der Ressourcenkonflikte". (Evang. Akademie Loccum, Postf. 2158, D-31545 Rehburg-Loccum, Tel. 05766-81-113, e-mail: eal @ evlka) 17. - 19.11. BAD MALENTE: Tagung "Ordnungsstrukturen in der Weltwirtschaft oder globaler Freihandel? Wie wichtig sind die internationalen Wirtschaftsorganisationen?" (Gustav heinemann Bildungsstätte, Schweizer Str. 58, D-23714 Bad Malente, Tel. 04523-8809-70) 27.11. - 1.12. KOCHEL am See (Bay.): Tagung "Globalisierung der Wirtschaft und der 'Kampf der Kulturen'". (Georg von Vollmar Akademie, Tel. 08851-780) INTERNATIONAL NOVEMBER 2006 15.11. WELTWEIT: International day of action: "Condemn government repression against fundamental Trade Union rights in South Korea". (Korean Confederation of Trade Unions. Tel.: +82-2-2670-9234, inter @ kctu.org, http://kctu.org) 22. - 24.11. LUZERN (CH): European Futurists Conference "Making Sense of the future". Practical approaches, critical insightsm emerging business models. (Infos: www.european-futurists.org) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Nov 3 11:30:34 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 03 Nov 2006 11:30:34 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 467 - Global suicide? DU-weapons Message-ID: <6.2.5.6.0.20061103100510.02a28cf0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 467 - Henk Ruyssenaars (Chile): Global suicide? Worldwide radioactive contamination through DU- and other nuclear weapons and technologies. Bad Ischl, 3.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Global suicide? por Henk Ruyssenaars - Foreign correspondent Friday, Oct. 27, 2006 at 7:18 AM fpf at chello.nl (Casilla de correo válida) Fall-out of nuclear weapons tested the past 6 decades is slowly killing all living beings. But logically that includes the warmongers and their Dr. Strangeloves too? Are we killed by madmen digging their own graves, secretly also 'suiciding' us? What's up? Collective Hara Kiri? WE ALL ARE VICTIMS OF THE NUCLEAR HOLOCAUST But there's quite some resistance in the UN* by Henk Ruyssenaars - Foreign correspondent http://santiago.indymedia.org/mail.php?id=60046 FPF - October 27th - 2006 - When in March 1986 the Chernobyl reactors in the USSR through human stupidity got a melt down and started burning, the French government for instance claimed the huge clouds with radioactive fall-out from the nuclear disaster which encircled the globe: 'had had no effect on France' - as Paris put it. Which was - and as usual - a blatant lie of course. But around the world many people really started worrying when radioactive fall-out shortly thereafter was found on the snowy slopes of the 8850 meter high Mount Everest and on the 6000 meter high Andes mountains. The poison was everywhere: in the air, the ground, the rain, the groundwater and in the sea. And thus in everything we eat, drink or inhale. Lately the wide spread and criminal use of uranium enriched so called DU-ammunition - millions of bullets and bombs in all sizes - has enlarged the disaster into a global problem. And it shows that, from the North Cape to Cape Town and from Honolulu to Hiroshima: there's no escape. For nobody. And according to experts the radiation will be around for something like four and a half billion years. It is a sure way to exterminate by accumulation all human beings on earth, but again: that goes for the evildoers too. Why are those serial killers killing themselves...? WHAT THE HELL IS GOING ON? Why would those madmen who at present wield their deadly power hasten the end of humanity by mass murdering us all with radioactivity too? You, your family and friends? Are they - and that's what it looks like and reports say - making us all victims of a planned collective suicide by their group of maniacal Dr. Strangeloves? Who actually - and you better believe it, just look at the links below - at present are slowly poisoning and killing us all with radioactivity spread all over the earth. Because the - mostly hidden - facts prove it: wherever on earth you are, you're hit. But that definitely also means that all those evil planners - including their families, friends and their nuclear 'nut cases' are committing suicide as well. Because there absolutely is no remedy against the negative effects of an overdose of nuclear radiation, the terminal cancers and ensuing death. THEY'LL NOT ONLY END OUR LIVES, BUT THEIRS AS WELL? Leuren Moret is an international expert on the environmental effects of depleted uranium and has worked at two U.S. nuclear weapons laboratories, writing very informative and alarming articles and lecturing around the globe about the nuclear poisoning of our world. In an article she described how 'U.S. WEAPONS POISON EUROPE'. Explaining the detection from DU used in the Iraq war, and it's radiation also found in the UK atmosphere by scientists in England. UK Dr. Chris Busby was eventually able to get Aldermaston's air monitoring data from Halliburton by filing a freedom of information request using a new British law that became effective Jan. 1, 2005. Critical data from 2003 were missing, however, so he had to obtain the information from the Defence Procurement Agency. In the other 25 European states which logically also all were hit by the US made fall-out, the hundreds of millions of people are not supposed to know those scientific facts, because similar studies have not been conducted, seen or heard of. Globally, by the way. The shocking scientific study by British scientists Dr. Chris Busby and Saoirse Morgan asked: "Did the use of uranium weapons in Gulf War II result in the contamination of Europe?" High levels of depleted uranium (DU) have been measured in the atmosphere in Britain, transported on air currents from the Middle East and Central Asia. Scientists cited the U.S. bombing of Tora Bora, Afghanistan in 2001 and the 'Shock and Awe' bombing during Gulf War II in Iraq in 2003 as one of the main reasons." CONCLUSION: ACCORDING TO NUCLEAR SCIENTISTS AND LOGICAL THINKING, THE CREATURES DOING THIS TO MANKIND ARE COMMITTING SUICIDE AND APPARENTLY DO NOT CARE WHETHER THEY ARE TAKING US ALL WITH THEM TO A PREMATURE GRAVE. There is however, apart from grisly stories like in Jonestown - [http://tinyurl.com/ydygdk] - another one that comes to mind, especially since most of the people who developed the nuclear bombs were jewish: the collective 'suiciding' at Masada. The Jewish Virtual Library refers to it like this: "Masada today is one of the Jewish people's greatest symbols. Israeli soldiers take an oath there: "Masada shall not fall again." - Next to Jerusalem, it is the most popular destination of Jewish tourists visiting Israel. After Rome destroyed Jerusalem and the Second Temple in 70, the Great Revolt ended - except for the surviving Zealots, who fled Jerusalem to the fortress of Masada, near the Dead Sea. There, they held out for three years. It is strange that a place known only because 960 Jews committed suicide there in the first century C.E. should become a modern symbol of Jewish survival." I like the bit about Israeli soldiers taking an oath there, with all their nukes and the even for the UN's IAEA 'nuclear watchdog' secret nuclear center Dimona* nearby: "Masada shall not fall again." - Damn right! But looking at all evidence concerning the radioactive fall-out, DU and the global spread of poisoning radiation, I think we've been 'falling' for quite a while. And not in a healthy direction. In Tunis, at the headquarters of the 'Palestine Liberation Organisation', poisoned and 'suicided' PLO Chairman Yasser Arafat - like many people from occupied Palestine - told me that Dimona only vented its radioactive steam and smoke ''when the wind blew in the direction of neighboring Jordan and the Arab countries beyond.'' LIKE A SMALL HAND GRENADE An easy explanation concerning the deadly effect of radioactive dust swirling around the world, was given to me by nuclear physicist prof. Frank Barnaby, a clever man who in those years was the director of the Stockholm Peace Research Institute, SIPRI. Barnaby: "This dust contains billions upon billions of microscopic hot particles, which is easy to measure. Every one of them is like a small hand grenade: you get it inside your lungs or the rest of your body and poof! there it goes. It keeps 'exploding' and radiating all the time, destroying the tissue and organs in the body. You get billions of them. And for instance cancer." Barnaby also was the man who was asked to 'peer review' the information given by Vanunu, the man who disclosed Israel's nukes. Israel however never signed the NPT, the 'Non Proliferation Treaty.' Maybe that's why they keep proliferating nuke radiation? Those radioactive particles are now common in the environment as a result of routine discharges (daily venting) from power stations, reactor melt down disasters like Chernobyl, testing and using nuclear weapons, and the military use of Depleted Uranium (DU) ammunition. With diameters of less than a few millionths of a meter they are highly mobile and can be inhaled or swallowed. Once embedded in body tissue they deliver their energy so locally that the few cells immediately next to them are chronically irradiated at very high energies while the rest of the body gets no dose at all. In such circumstances the concept of an "average dose" is nonsensical.* The illegal US/Israeli wars of terror have for decades been the major sources of radiation and death for everybody involved. Outside the United States and it's colonies - with their brainwashing media and censoring of the information - it is known that Iraq and Afghanistan are representing among the worst the war machine has done so far to our world. Their crimes have led to all those flaming quagmires in which - according to US reports and 'The Lancet' - in Iraq alone 655.000 (six-hundred-and-fifty-five- thousand) human beings by them knowingly have been sacrificed on their altar of Mammon. The great Moloch of war and their Golem with tyrannical power to be propitiated by global human subservience and sacrifice. But however can those creatures - of whatever or double nationality, or in whatever function - believe they will survive this? Unless they have some secret drug against it, they'll all perish too. Nuclear radiation death can not be avoided by decontamination afterwards. This global fall-out with the 'small hand grenades'- far away from the war zones - is attacking and destroying their lungs and the rest of their body and habitat as well. Like us they also are eating, inhaling and poisoned by it. Where do they get this combination of stupidity and arrogance? Is it inbred malignancy, pure greed, the quest for power or a combination thereof, blinding their eyes and disconnecting their minds? Are they totally wrongly wired and believe the Rapture* - as prayed for and announced by millions in the US and Israel - of what Bush and Rove call 'Christian nuts' - is some kind of substitute for Masada-like madness? GET A VERY MALIGNANT CANCER AND A SLOW, VERY PAINFUL DEATH On a site established by a group of professors from the University of Minnesota at Duluth - [http://tinyurl.com/sc3ba] - this information is published: "In a group of 251 soldiers in one study group in Mississippi, all of whom had normally birthed babies prior to their participation in either of the two (Persian) Gulf Wars, 67% of their post-war offspring were born with severe deformities, including but not limited to, birth defects; many were born with limbs missing, missing or damaged organs, missing eyes, or had blood-related or immune system diseases. In some veteran's families, the only 'normal children' are those conceived and born before their participation in either of the Iraqi Wars."* By many the world over it's hoped that those criminal creatures - of all nationalities, race, religion or color - who advocate those wars; who fabricate DU and do know about the deadly use of DU ammunition or have taken part in the massacres - it's sincerely hoped that they all will get a very malignant form of cancer and suffer a slow and very painful death. Like for instance many innocent people who suffered the pains and died in the US - without knowing it was their 'own' tax paid government that did it to them - when in 1950 the US Department of Defense started to detonate nuclear weapons in desert areas and monitored downwind residents for medical problems and mortality rates because of the nuclear fall-out.* Knowing there is no remedy: they killed them with nuclear radiation. What's happening now and globally looks like a global nuclear Masada. Confirming it's death they are spreading, never democracy. And none of us ever asked for it. -------------------------------------------------------- * EXTRA - VENEZUELA: US CAN'T KILL RESISTANCE IN UNITED NATIONS - Url.: http://tinyurl.com/yxkx56 RADIATION RELATED: * LEUREN MORET - RADIOACTIVITY POISONING EUROPE AND THE REST OF THE WORLD - Url.: http://tinyurl.com/m5mhy * DU RADIATION: SOLDIERS, THEIR WIVES AND BABIES - 67% of their post-war offspring was born with severe deformities - Url.: http://tinyurl.com/ygabga * Depleted uranium responsible for cancer among Europe's Balkan troops - Many Gulf War veterans have argued that it is DU that has caused them serious illness. Now a so-called "Balkan War syndrome" has been identified. - Url.: http://www.wsws.org/articles/2001/jan2001/uran-j09.shtml * DIMONA - Quote AP (formerly Associated Press, now 'American Propaganda') - "El Baradei was denied access to Israel's Dimona reactor, said to be the source of plutonium for Israel's alleged weapons program. But the official said that at one point, the plane flew over the southern Negev Desert within sight of the reactor, describing it as a "little brown dot'' in the distance." - Url.: http://tinyurl.com/yzkd2a * SECRET US HUMAN BIOLOGICAL EXPERIMENTATION - Url.: http://www.apfn.org/apfn/experiment.htm * 'PROJECT FOR A NUCLEAR AMERICAN CENTURY': NUCLEAR HOLOCAUST FOR YOU TOO - Depleted Uranium for Dummies - Url.: http://www.notinkansas.us * ISRAELI EMBASSY IN NYC "RADIATION HOT SPOT" - Feds surveyed NYC for radiation, found tainted park, Embassy - Url.: http://www.halturnershow.com/RadiationHotSpotsInNYC.html * CHRISTIANS AND THE RAPTURE - Url.: http://tinyurl.com/ylddfy * UK: THE INCREASE IN INFANT LEUKAEMIA AFTER CHERNOBYL - Url.: http://www.llrc.org/health/subtopic/chernobylinfants.htm * The movie 'On the Beach' (1959) - based on a book by Nevil Shute, described a similar situation with nuclear fall-out poisoning the earth and killing all people - Url.: http://en.wikipedia.org/wiki/On_the_Beach * SEYMOUR HERSH - THE SAMSON OPTION - Google - Url.: http://tinyurl.com/6np7e * JEWISH VIRTUAL LIBRARY - MASADA - Url.: http://tinyurl.com/497tq * EARLIER HR/FPF ARTICLES ON DU RADIATION - Url.: http://tinyurl.com/sgecq * 'PNAC DEMOCRACY' - RADIATION - DEATH MADE IN AMERICA - PICTURES MADE BY A DOCTOR WHO WONDERS: ''IF YOUR CONSCIENCE IS STILL ANESTHETIZED'' - Url.: http://tinyurl.com/pbkyh * FOR DUTCH READERS - UITZENDING SOLDATEN IS DOODVONNIS - Url.: http://antwerpen.indymedia.org/news/2006/02/3537.php * ALL THE MORE REASON TO READ THE 'FIGHTIN' COCK FLYER' - Url.: http://fightincockflyer.blogspot.com/ * THE ONLY SOLUTION? - Help all the troops, including the revolting generals and other officers - of whatever nationality - to come back from abroad! - AND WITH ALL THEIR WEAPONS, WHICH WE ARE FORCED TO PAY FOR BY TAXES - [http://www.apfn.org/apfn/reserve.htm] - We need them badly at home in many countries to fight with us against our so called 'governments' and their malignant managers - Url.: http://www.bringthemhomenow.org/ * The Dutch author this far has lived and worked abroad for more than 4 decades for international media (never in an English speaking country) - when they still knew what honest journalism was - as an independent foreign correspondent. Of which 10 years - also during Gulf War I - in the 'Arab World' and the Middle East. Seeing worldwide that every bullet and every bomb breeds more terrorism ! * FPF-COPYRIGHT NOTICE - In accordance with Title 17 U. S. C. Section 107 - any copyrighted work in this message is distributed by the Foreign Press Foundation under fair use, without profit or payment, to those who have expressed a prior interest in receiving the information. Url.: http://liimirror.warwick.ac.uk/uscode/17/107.html FOREIGN PRESS FOUNDATION Editor: Henk Ruyssenaars http://tinyurl.com/amn3q The Netherlands fpf at chello.nl agrega tus comentarios © 2000-2004 Centro de Medios Independientes Santiago. Al menos que esté establecido por el autor, todos los contenidos son libres para su reuso, reimpresión y retransmisión sin fines comerciales en la red o en cualquier parte. Las opiniones vertidas pertenecen a las personas que contribuyen al sitio y no necesariamente son compartidas por el Centro de Medios Independientes Santiago. =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Nov 3 15:01:08 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 03 Nov 2006 15:01:08 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 468 - Cluster munitions - Lebanese Action-day 4.11.06 Message-ID: <6.2.5.6.0.20061103145945.02a2dc00@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 468 - Lebanese civil society acts against cluster munitions. A National Day Against Cluster Munitions, November 4, 2006, Press Release 4.11.2006. Bad Ischl, 3.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Lebanese civil society acts against cluster munitions A National Day Against Cluster Munitions, November 4, 2006 Press Release Saturday, November 4, 2006 On Saturday, November 4 2006 - on the same weekend of the Cluster Munitions Coalition meeting and prior to an international conference on the Convention on Certain Conventional Weapons in Geneva the National Demining Office and National Steering Committees on Mine Risk Education and Victim Assistance in Lebanon have made a call for a public mobilization to urge the international community to take action against cluster munitions. Cluster munitions are weapons that consist of containers holding hundreds of submunitions known as bomblets. Designed to be scattered over and saturate large areas, these bomblets inevitably target civilian zones. By failing to distinguish between civilian zones and military targets, cluster munitions violate the spirit of international humanitarian law and the Geneva Convention. After Laos, Kosovo, Afghanistan and Iraq, Lebanon is the most recent case of the devastating impact of cluster munitions. According to Chris Clark, director of the UN Mine Action Coordination Centre (UNMACC) for South Lebanon, 2.8 million cluster munitions were fired by artillery shells into South Lebanon, primarily in the last 72 hours of the conflict, acknowledging that these figures do not take into consideration air-dropped cluster munitions. This intense and random bombardment reached more than 700 different sites. Furthermore, 40% of these bomblets did not explode on impact, thus littering southern Lebanon with around one million unexploded cluster munitions. This concentration of cluster munitions is more severe than that noted in the aftermath of conflicts in Iraq, Afghanistan and Kosovo. Cluster munitions have polluted civilian and agricultural areas, residential zones, schools and infrastructure, thus hindering long-term economic recovery and putting civilian lives at stake. Since the ceasefire, 150 persons have become victims of cluster munitions, 90% of which were civilians, with one third under the age of 18 years. Jan Egeland, the UN Under-Secretary-General for Humanitarian Affairs called it an "outrage" that Israel dropped cluster munitions in southern Lebanon during the last days of its offensive against Lebanon. Kofi Annan, the United Nations Secretary-General, also condemned Israel's use of cluster munitions and asked the Hebrew state to provide the locations of these cluster munitions strikes. Whereas anti-personnel mines are prohibited, cluster munitions are still legal. A huge number of countries are still manufacturing, using and exporting these weapons. For stakeholders involved in programs related to victim assistance, accident prevention and clearance of contaminated zones in southern Lebanon and in other affected countries, this situation is unbearable. On Saturday, November 4, 2006, the National Demining Office, the National Steering Committees for Mine Risk Education and Victim Assistance, UNICEF, Norwegian People's Aid and Handicap International have made a call on civil society to participate and mobilize in a national day against cluster munitions. This event will send a message to the international community at a time when the Review Conference of the Convention on Certain Conventional Weapons in Geneva (7-17 November) will take place. This conferencce presents an important opportunity for states to launch international negotiations on the legality of cluster munitions. The main activities of this day will be as follows: a large photo exhibition, revealing the disasters caused by these weapons in southern Lebanon and other countries; a workshop illustrating the construction of prosthetics and artificial limbs; an area where the public can try prosthetics and wheelchairs; a puppet show for children to raise awareness on the issue of cluster munitions; a reproduction of a polluted zone with a representation of different types of cluster munitions; demining demonstrations; and the signing of a petition to show Lebanese civil society's solidarity in a call on the international community for action against cluster munitions. In addition, a press tent, information booths and other Mine Risk Education activities will help contribute to a better understanding of the extent of the tragedy amongst the public. Info from: Arab NGO Network for Development =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Nov 3 17:02:47 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 03 Nov 2006 17:02:47 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 469 - Nuclear-Free Future Award 2006 Message-ID: <6.2.5.6.0.20061103165613.02a20cf0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 469 - Nuclear-Free Future Award 2006. Indigenous World Uranium Summit, Window Rock, Navajo Nation (Arizona), USA. Bad Ischl, 3.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Der Nuclear-Free Future Award wird seit 1998 jährlich an wechselnden Orten vergeben; dieses Jahr am 1. Dezember 2006 in Window Rock in Arizona, und zwar im Rahmen des Indigenous World Uranium Summit, der ersten internationalen Konferenz auf dem Navajo-Reservat. Geehrt werden mit dem internationalen Preis Menschen und Initiativen, die sich vorbildlich für eine Zukunft ohne Atomwaffen und Atomenergie einsetzen. Die internationale Jury hat als Preisträger 2006 bestimmt: Widerstand: Sun Xiaodi, China Der Uranabbau in Gansu wurde 2002 offiziell beendet. Seit 1988 spricht Sun Xiaodi, ein Bergarbeiter, über die gesundheitlichen Folgen Krebs, Tot- und Missgeburten. Aufklärung: Dr. Gordon Edwards, Kanada Seit über 30 Jahren informiert der Mathematiker und Physiker die kanadische Öffentlichkeit in allen Medien sachkundig, geduldig und kompromisslos über die Gefahren von Atombomben und Kernenergie. U.a. dank seiner öffentlichkeitswirksamen konsequenten Aufklärung konnte die Atomlobby eine Reihe von Projekten - einen neuen Reaktor in Quebec, ein Atommüllendlager im Nordosten der USA, Uranabbau in mehreren kanadischen Provinzen - nicht verwirklichen. Lösungen: Wolfgang Scheffler und Heike Hoedt, Deutschland 1986 baute der Ingenieur in Kenia seinen ersten Solarreflektor für eine Dorfküche. Heute gibt es in 21 Ländern knapp 1000 dieser stets vor Ort aus örtlich verfügbaren Materialen gebauten Geräte, deren bis 12 Quadratmeter großer Parabolspiegel photovoltaisch oder mit einem durch Gewichte betriebenen Uhrwerk der Sonne nachgeführt wird. Nicht nur Kranken- und Waisenhäuser, Schulen und Gemeinschaftsküchen schätzen Schefflers hocheffiziente und kinderleicht zu bedienenden Solarkocher. Für sein Lebenswerk geehrt wird Ed Grothus, USA. Seit Jahrzehnten betreibt der ehemalige Atomtechniker vor den Toren der Kernwaffenschmiede Los Alamos einen "Schrotthandel" mit ausgemustertem Gerät aus dem Labor; viele Künstler bedienen sich hier. Ed Grothus selbst hält seinen ehemaligen Kollegen lautstark, unverdrossen und vergnügt einen Spiegel vor, in dem die Fratze des Atomzeitalters sichtbar wird. Besondere Anerkennung zollt der Award dem Southwest Research and Information Center in Albuquerque (www.sric.org), das seit 1971 die Bevölkerung der Region über den Nuklearkreislauf aufklärt und so der Atomlobby das Lügen erschwert, sowie dem Navajo-Umweltaktivisten Phil Harrison, der die unersättliche Uranindustrie unermüdlich bekämpft. Nuclear-Free Future Award, Ganghoferstr. 52, 80339 München, Deutschland, Tel.: +49 (0)89 28 65 97 14, nuclearfree_future @ yahoo.com, www.nuclear-free.com ----------------------------------------------- "From Salzburg to Window Rock" Indigenous World Uranium Summit and Nuclear Free Future Award Nov. 30 - Dec. 2, 2006 Navajo Nation Museum, Window Rock, Navajo Nation (Arizona), USA Infos, Registration: www.sric.org/uraniumsummit, sric.chris @ earthlink.net, and tia7gen @ pacbell.net, IWUS Registration, P.O. Box 4524, Albuquerque, NM 87196, USA, Nuclear-Free Future Award . Ganghoferstr. 52, 80339 München, Deutschland, Tel.: +49 (0)89 28 65 97 14, nuclearfree_future @ yahoo.com, www.nuclear-free.com/ =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Nov 4 14:35:16 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 04 Nov 2006 14:35:16 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 470 - Termine 11/2006 - Ergaenzungen Message-ID: <6.2.5.6.0.20061104143426.03d6abc0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 470 - Veranstaltungstermine November 2006 - Ergänzungen. (Siehe auch Info 466). Bad Ischl, 4.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Veranstaltungstermine November 2006 - Ergänzungen (Siehe auch die e-mail-Aussendung vom 22.10.2006) ÖSTERREICH NOVEMBER 2006 bis 6.11. (oder länger) GROSS ENZERSDORF (Lobaustr., Konzertwiese, NÖ, bei Wien/ Lobau): Mahnwache und Camp gegen das Autobahnprojekt in der Lobau. (Organisatoren u. Infos: Global 2000, Greenpeace, BI Marchfeld - Groß Enzersdorf/ BIM, BI "Rettet die Lobau", Umweltbüro Virus u.a., www.lobau.org, www.wuk.at/virus/LobAUtobahn/, www.wienerforum.at) bis 2.12. ÖSTERREICHWEIT: Campaign "Gaza - Stop the Siege! Stop the War! - A month of protest". (Contacts: Debby Lerman, debbyl @ actcom.co.il, www.gush-shalom.org, Infos: "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost", www.nahostfriede.at, www.fraueninschwarz.at) 6.11. 16.30 WIEN (Ballhauspl.): Kundgebung für Oaxaca/ Mexiko, anschließend Demonstration zur Botschaft von Mexiko, Operng. 16. (Infos: www.mexiko-plattform.org - www.chiapas.at) 6.11. 18.30 WIEN (Renner-Institut, Oswaldg. 69): Vortrag mit Bahman Nirumand "Iran die drohende Katastrophe". (Anmeldung: Renner-Institut, Tel. 01-8046501-0, post @ renner-institut.at) 6., 9., 10., 11., 14., 15., 17., u. 18.11. 19:30 WIEN (3raum-anatomietheater, Beatrixg. 11): DaDa-istische Groteske von Hubsi Kramar "die 20 hüte des G. W. Bush". (3raum-anatomietheater, Tel. 0650/3233377, info @ 3raum.or.at, www.3raum.or.at) 6.11. 20:00 GRAZ (Spektral, Lendkai 45): Vortrag, Filme & Diskussion "Das Ende der Regierungen in Mexiko" Die Andere Kampagne - Zapatistische Selbstverwaltung in Chaipas - Volksaufstand in Oaxaca... 6.11. 20.00 SALZBURG (Friedensbüro, Platzl 3): Diskussion mit Gerald Oberansmayr zu: "Darf Konzernmacht mundtot machen?" Hintergründe zur Klage der Treibacher Industrie AG gegen Gerald Oberansmayr, Aktivist der Werkstatt Frieden & Solidarität in Linz". 7. - 9.11. WIEN (Kleiner Festsaal der Universität Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1): Internat. Tagung "Herrschaft.Macht.Geschichte - Zur Politik mit dem Vergangenen". (ÖH, Tel. 01-3108880-0, oeh @ oeh.ac.at, www.oeh.ac.at) 7.11. 19:30 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Dokumentarfilmreihe Israel/Palästina "Arafat, My Brother", Dokumentarfilm von Rashid Masharawi (Frauen in Schwarz/ Wien, www.fraueninschwarz.at) 7.11. 19.30 SALZBURG (Toihaus, Franz Josef Str. 4): Podiumsdiskussion von subnet, Kulturrat Österreich & Dachverband Salzburger Kulturstätten "Mächtig prekär - Die Kunst, sich arm zu arbeiten". 7.11. 20:00 ST.PÖLTEN (Bühne im Hof, Linzerstr. 18): Vortrag von Tariq Ali "Weltmacht, Religion und Demokratie". (Infos: Tel. 02742-352291, www.bih.at) 8.11. 19:00 LINZ (Hotel Kolping, Gesellenhausstr. 5):Informationsveranstaltung "Investieren in die Kraft der Natur - in die Energiequellen des 3. Jahrtausends". (oekostrom, Mariahilferstr. 120, Wien, Tel. 01- 9610561, www.oekostrom.at) 8.11. 19.00 WIEN (Bruno Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Vortrag von Tariq Ali "The Clash of Fundamentalisms: Crusades, Jihads and Modernity". (Anmeldung: Tel.: 01-3188260/20, einladung.kreiskyforum @ kreisky.org) 8.11. 19:00 GRAZ (AAI, Leechg. 22): Vortrag und Diskussion "Die USA, Europa und der Nahe Osten - wie der Kampf um Rohstoffe und der 'Krieg gegen den Terror' ins Chaos führen". 9.11. 19.00 WIEN (Bruno Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Karl Kahane Lecture about Machsom Watch with Miriam J. Hirschfeld, Nurith Wagner (Israeli womens-peace-group) "Can One Do the 'Right' Thing in a 'Wrong' Situation?" (About Isreals human-rights-violations against Palestinians). (Anmeldung: Tel.: 01-3188260/20, einladung.kreiskyforum @ kreisky.org, Infos: www.machsomwatch.org) 10.11. 15:00 ST. PÖLTEN (Bildungshaus St. Hippolyt): Studientag "Reich und Arm in Österreich". (Anmeldung: KAB, Tel.: 02742/ 398 - 343, kab.ka.stpoelten @ kirche.at) 10.11. ab 14.00 WIEN (Büro von SOS Mitmensch, Zollerg. 15): Strassenaktion "Rassismus-streichen-Aktionstag". (www.rassismusstreichen.at) 13.11. 15:00 WIEN (ORF, Argentinierstr. 30, Studio 3): Science Event "Um Welt & Energiewachstum - raffinierte Alternativen zu fossilen Rohstoffen". 13.11. 18.30 WIEN (Film Museum): Film "Avenge But One of My Two Eyes" von eine dialektische Untersuchung zum Palästinakonflikt vom israelischen Interventionisten Avi Mograbi. 14.11. 9:30 ST. PÖLTEN (WK NÖ, Landsberger Str. 1): Seminar "Die EU-Erweiterung und ihre Konsequenzen". (Anmeldung bis 9.11., IDM - Institut für den Donauraum, d.rosenauer @ idm.at, www.idm.at) 14.11. 19:00 WIEN (Altes Rathaus, Wipplinger Str. 8): Diskussion "Die Macht der Worte und die Verantwortung der Religionen". 14.11. 19:00 INNSBRUCK (Buchhandlung Wiederin, Sparkassenpl. 4): Lesung mit der türkischen Autorin Saliha Scheinhardt "Töchter des Euphrat". U.a. zum Staudammprojekt an den Euphratufern in Südostanatolien. (Grüne Bildugnswerkstatt Tirol) 15.11. 15:30 WIEN (Vienna International Centre, C-Building, 3rd floor, Press Briefing Room): Vortrag von Tariq Rauf (Verification and Security Policy Coordination , International Atomic Energy Agency/ IAEA) "Strengthening the Implementation of the NPT (Non-Proliferation Treaty) - New Tasks for the IAEA?" (Anmeldg. bis 13.11.): Thomas Schönfeld, Tel. 60 43 987, e mail: Thomas.Schoenfeld @ univie.ac.at) 16. - 17.11. ST. GEORGEN/ Längsee (Ktn.): Tagung "Investmentethik. Erfahrungsberichte, Praxis und Zukunftsperspektiven". (Bildungshaus Stift St. Georgen, Schlossallee 6, 9313 St. Georgen/ Längsee, Tel. 04213-2046, office @ bildungshaus.at, www.bildungshaus.at) 16.11. 19:00 GRAZ (ETC Graz, Schubertstr. 29): Vortrag "Menschenrechte in der EU. Bewertung der österreichischen Präsidentschaft" (durch einen Mitarbeiter des Außenministeriums). (Infos: Tel. 0316-3228881, office @ etc-graz.at, www.etc-graz.at) 16.11. 19:30 LINZ (Kulturraum des Kunst- u. Kulturhauses, Goethestr. 22): Lesung mit Alfred Hausotter über sein Buch (in 2. erweiterter Auflage) "Der GottTeufel", über seine persönlichen Erfahrungen und auch über die gesundheits- und gesellschaftspolitischen Konsequenzen. (Verlag pro mente, Linz) 17.11. 9:00 - 15.15 WIEN (Landesverteidigungsakademie, Stiftg. 2a): International Conference "New Challenges and Crisis Management: Demobilization, Disarmament, Rehabilitation, Disasters and Disruption - EU and OSCE responses". (Registration till 12.11.: OIIP, Tel. 01/5811106, info @ oiip.at, www.oiip.at/magazin/00/artikel/6483/doc/d/Programme_Conference.pdf) 17.11. 13.00 WIEN (Renner-Institut, Hoffingerg. 26-28): Vortrag und Diskussion mit Petr A. Fedosov (Russland) "Putins Russland: Aktuelle politische Entwicklungen in der Russischen Föderation". (Anmeldung: Renner-Institut, walla @ renner-institut.at) 19.11. 11:00 WIEN (Österr. Postsparkasse, Kassensaal, Georg Koch Pl. 2): Politische Matinée "Kinder an die Macht - aber welche Kinder wollen wir?" (Anmeldung: Institut für eine Offene Gesellschaft, Tel. 01-5030900, office @ ioge.at, www.ioge.at) 20.11. 18:00 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Diskussion: "Die Linke - verschiedene Gruppen, versch. Ideen und Konzepte". 23.11. 9:00 - 18:00 LINZ (PädAk des Bundes, Kaplanhofstr. 40): Symposium "Bildung für die Welt-Gesellschaft". (Anmeldung: Südwind OÖ, Südtirolerstr. 28, 4020 Linz, Tel. 070-795664, suedwind.ooe @ oneworld.at) 24. - 26.11. LINZ: IICP-Workshop "Konflikte in der Stadt. 6 Schritte zur Konfliktbearbeitung, basierend auf der Transcend-Methode von Johan Galtung" im Rahmen des Symposions "Kommunale Friedensarbeit und die Globalisierung der Unsicherheit". 27.11. 19:00: Festvortrag von Johan Galtung "Kunst der Konflikttransformation in Städten und Gemeinden". (Infos: www.iicp.at, Anmeldung: bis 20.11. Tel.: 0732/7070-4311, www.vhs.linz.at/Programm) 26.11. 10.30 WIEN (Palästina Forum, Klausg. 40a): Vortrag und Diskussion mit Jeff Alper (Israel. Komitee gegen Hauszerstörung/ ICAHD, Jerusalem) "Von der Besatzung zur Apartheid. Israels Konvergenzplan und die aktuelle politische Lage in Israel/ Palästina". (Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen, Stutterheimstr. 16-18/2/5, 1150 Wien, Tel.: +43 (0)1 5267810, office.vienna @ saar.at, www.saar.at) 28.11. 18:00 WIEN (Universität Wien, Kleiner Festsaal, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1): Vortrag von Dr. Hans Blix: "Mehr Sicherheit mit weniger Waffen? Welche Chancen hat Abrüstungspolitik im Zeitalter neuer Superwaffen". (Wiener Vorlesungen, Renner Institut) DEUTSCHLAND NOVEMBER 2006 11.11. 10:00 - 20:30 BERLIN (Werkstatt der Kulturen, Wissmannstr. 32): Konferenz der VDJ "Der 'Kampf gegen den Terror' und das Bedürfnis nach dem Sicherheistsstaat - Angriffe auf Demokratie und Frieden". (Anmeldung: Bundessekretaer @ vdj.de) 14.11. 10:00 - 17:00 BERLIN (Babylon/Mitte, Rosa-Luxemburg-Str. 30): Experten-Anhörung "Krieg gegen den Terror versus Menschenrechte". Das Verfahren gegen den US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld u.a. wegen Kriegsverbrechen in Abu Ghraib. (Anmeldung: RAV Geschäftsstelle, Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin, Tel. 030-41723555, ravev @ t-online.de, www.rav.de) 15.11. 20:00 MÜNCHEN (EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80): Vortrag und Diskussion mit Roni Hammermann über "Die Arbeit der Frauen von Machsomwatch" (an den Checkpoints der israelischen Grenze zu Palästina), (www.machsomwatch.org). (Infos über weitere Tournee-Termine vom 12. - 23.11. bei: IRumpf ) 18.11. 10.00 - 17.00 BAMBERG (Stadtbücherei, Obere Königstr. 4 A): Fachseminar "Die EU steuert den Verkehr" EU-Politik für die kommunale und regionale Verkehrspolitik. (Anmeldungen bis 10.11. an: Ökologische Bildungsstätte Oberfranken, Unteres Schloss, 96268 Mitwitz, info @ oekologische-bildungsstaette.de) 27.11. 10:00 - 17:00, 19:30 - 21:00 BERLIN (Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Ziegelstr. 30): Workshop und Abendveranstaltung "'Global Europe'-Strategie und neuer Bilateralismus - Die EU-Konzernagenda jenseits der WTO". (Anmeldung bis 22.11.: WEED, Tel. 030-27594405, hannes.babke @ weed-online.org, www.weed-online.org) INTERNATIONAL NOVEMBER 2006 4.11. - 2.12. WELTWEIT: Campaign "Gaza - Stop the Siege! Stop the War! - A month of protest". (Contacts: Debby Lerman, debbyl @ actcom.co.il, www.gush-shalom.org) 13. - 17.11. BRUSSEL (B): "1. European Development Days", "Governance Forum" and "Development Village" - initiated by the EU-commission. (Infos: www.eudevdays.eu) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Nov 4 18:42:36 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 04 Nov 2006 18:42:36 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 471 - Avnerys Kritik an A. Liberman Message-ID: <6.2.5.6.0.20061104184020.03bdceb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 471 - Uri Avnery (Israel): Liebenswürdiger Mann. Über Avigdor Liberman (Liebermann), seit Oktober 2006 Vize-Premierminister von Israel und Minister für strategische Angelegenheiten (inklusive Aussen- u. Verteidigungspolitik - u.a. gegen den Iran), Führer der stark rechtslastigen Partei "Yisrael Beytenu" von russischen Migranten. (Siehe auch: http://en.wikipedia.org/wiki/Avigdor_Liberman, http://en.wikipedia.org/wiki/Yisrael_Beytenu) Bad Ischl, 4.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== EINE ALTE Maxime sagt: Israel können nur zwei von drei Wünschen erfüllt werden: ein jüdischer Staat sein, ein demokratischer Staat sein und alles Land zwischen Meer und Fluss (Jordan) behalten. Es kann am ganzen Land festhalten und demokratisch sein dann kann es kein jüdischer Staat sein. Es kann am ganzen Land festhalten und jüdisch sein dann ist es kein demokratischer Staat. Es kann ein jüdischer und demokratischer Staat sein dann kann es aber nicht das ganze Land behalten. Liebenswürdiger Mann Uri Avnery IN SEINER ursprünglich deutschen Form bedeutet der Name Liebermann "liebenswürdiger Mann". Man kann sich kaum einen weniger passenden Namen für den stellvertretenden Ministerpräsidenten Israels vorstellen. Er ist nicht liebenswürdig, weder seine Persönlichkeit noch seine Ansichten dies ist das Understatement des Jahres. Seine persönliche Liebenswürdigkeit kann an der Tatsache gemessen werden, dass er schon einmal verhaftet worden war, weil er einen Jungen schlug, der mit seinem Sohn im Streit lag. In dieser Woche hat mit der Ankunft Libermans im Zentrum des politischen Systems ein neues Kapitel in den Annalen des Staates Israels begonnen. DER ZEITPUNKT ist nicht zufällig. In den 56 Jahren ihrer Existenz hat die israelische Demokratie nie solch einen Tiefpunkt wie im Augenblick erreicht. In den Wahlen vor einem halben Jahr wählten fast 40 % nicht doppelt so viele wie sonst. Seitdem folgte eine Korruptionsaffäre nach der anderen. Der Präsident des Staates erwartet eine Anklage für mehrere Anschuldigungen von Vergewaltigungen und anderer sexueller Verfehlungen. Der Ministerpräsident ist Gegenstand einer ganzen Serie von Ermittlungen wegen Korruption in Verbindung mit einer Reihe lokaler und ausländischer Milliardäre. Zwei Minister verantworten sich schon vor Gericht. Über Ariel Sharon und seiner Familie hing wegen Korruptionsaffären eine dunkle Wolke, als ihn der Schlaganfall traf. In Israel herrscht inzwischen ein allgemeines Gefühl, dass die Regierungsgruppe in Israel zynisch und korrupt sei. Korruption und Zynismus dieser Gruppe drücken sich auch in ihrem öffentlichen Verhalten aus. Politiker in Israel - wie in aller Welt - sind niemals für die Erfüllung ihrer Wahlversprechen berühmt geworden. Aber jetzt hat dies einen Höhepunkt erreicht alles ist ganz offen vor aller Öffentlichkeit verraten worden. Ehud Olmert führte seine Wahlkampagne auf Grund eines detaillierten Planes durch es ging um den "Konvergenzplan" (Zusammenlegung von Siedlern). Nun verkündet er, ohne mit der Wimper zu zucken, er habe diesen Plan fallen lassen. Er hat nur noch einen Plan: um jeden Preis an der Macht zu bleiben. Amir Peretz sammelte seine Stimmen als einer, der im Begriff war, eine wirklich "soziale" Revolution durchzuführen, der Unterdrückung der Erniedrigten und Unterprivilegierten ein Ende zu setzen, nämlich der Alten, der Schwachen, der Arbeitslosen und all der anderen. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in Israel eine der größten in der industrialisierten Welt. Peretz hatte auch versprochen, mit den Palästinensern auf einen Frieden hin zu wirken. Am Morgen des Wahltages hat er sein Versprechen offen, schamlos und mit Chuzpe gebrochen. Um seine persönliche Karriere zu fördern, forderte er nicht ein Sozialministerium, sondern nahm stattdessen das Verteidigungsministerium an. Seitdem fordert er ein größeres Militärbudget auf Kosten der Sozialauslagen. Anstelle von Frieden machte er Krieg. In der letzten Woche nahm er auch seine Selbstverpflichtung zurück, nicht in einer Regierung zu sitzen, die Avigdor Liberman mit einschließt. Fast alle Minister der Arbeiterpartei beteiligen sich an diesem eklatanten Betrug - außer Ofir Pines, der sein Amt niedergelegt hat. (Jetzt konkurrieren vier seiner Kollegen, darunter Ehud Barak, um seinen Posten). Die erste bemerkenswerte Tat des Olmert-Peretz-Teams war, Israel in einen überflüssigen und hoffnungslosen Krieg zu ziehen. Die Unverantwortlichkeit dieser Entscheidung, einen schwierigen und komplexen Krieg zu beginnen, kann nur mit der Unverantwortlichkeit verglichen werden, mit der der Krieg selbst in allen seinen Phasen geführt wurde. Um die Sache auf die Spitze zu treiben, weigerten sie sich, eine unabhängige juristische Untersuchungskommission zu ernennen. Der Krieg hat die Öffentlichkeit mit einem schweren, sorgenvollen Gefühl zurückgelassen, zu dem sich noch der Abscheu gesellt, der durch politische Betrügereien und Korruptionsaffären ausgelöst wurde. Unsere Demokratie erscheint jetzt völlig verkommen, korrupt und inkompetent. Ein hebräisches Verb drückt es, wie folgt, aus: "Das Loch in der Mauer lockt den Dieb herbei ". Die gegenwärtige Situation ist eine Einladung für faschistische Kräfte. Und nun tritt Liberman auf die Bühne. OLMERTS und Peretz' PR-Manager versuchen, uns zu beruhigen. Was ist denn mit Liberman so anders? fragen sie uns. Er befürwortet Transfer, die Vertreibung der arabischen Bürger Israels. Er droht, den Assuan-Damm der Ägypter zu zerstören. Er verlangt die Hinrichtung der israelisch-arabischen Knessetabgeordneten, weil sie sich mit syrischen und Hamasleuten getroffen haben. Na, und? Rehavam Ze'evi, den man in dieser Woche mit einer besonderen Gedenksitzung in der Knesset ehrte, schlug seit langem ethnische Säuberung vor, und General Effi Eytan, der Chef der Nationalen Unionspartei, sagte Ähnliches. Solch einer Person sollte es nicht erlaubt sein, sich der Regierung anzuschließen? Warum nicht? Liberman war doch wie Ze'evi und Eitan auch - schon ein Regierungsmitglied. Das Argument übersieht einen Punkt. Der Liberman, der sich vor fünf Jahren der Sharon-Regierung anschloss, vertrat eine Randgruppe neuer Immigranten, die nicht ernst genommen wurde. Sharon war ein starker Führer, und seine Minister waren unbedeutend. Der Liberman aber, der sich der Olmert-Regierung anschließt, ist ein anderer: der Führer einer starken Partei, die noch stärker wird unter einem Ministerpräsidenten, der ein kleiner Parteifunktionär ist, von dem die Öffentlichkeit die Nase voll hat. Die Liberman-Partei unterscheidet sich sehr von der Scheinpartei Kadima und der sich auflösenden Labor-Partei. Sie ist nach militärischen Richtlinien aufgebaut, und Liberman ist ihr einziger unbestrittener Führer. In ihr sind die meisten Immigranten aus der früheren Sowjetunion organisiert, und sie expandiert außerdem auch in andere Gemeinschaften. Sie spricht die Armen und Heruntergekommenen an. Sie ähnelt der bolschewistischen Partei, die Liberman als junger Mann in der Sowjetunion kannte. (Mit einer Formel könnte man sagen: Bolschewismus minus Marxismus ist gleich Faschismus.) Wenn das demokratische System nur öffentliche Verachtung hervorruft und wenn die Ansicht, "alle Politiker sind Gauner" und "das System ist bis in den Kern verkommen" sich weiter verbreitet, dann ist solch eine Person für die Demokratie eine Gefahr. EINE ALTE Maxime sagt: Israel können nur zwei von drei Wünschen erfüllt werden: ein jüdischer Staat sein, ein demokratischer Staat sein und alles Land zwischen Meer und Fluss (Jordan) behalten. Es kann am ganzen Land festhalten und demokratisch sein dann kann es kein jüdischer Staat sein. Es kann am ganzen Land festhalten und jüdisch sein dann ist es kein demokratischer Staat. Es kann ein jüdischer und demokratischer Staat sein dann kann es aber nicht das ganze Land behalten. Dies war von Anfang an die Grundlage israelischer Politik gewesen. Das Hauptargument für Sharons "Trennung" und Olmerts "Konvergenz" war genau dies: damit Israel jüdisch und demokratisch bleibt, muss es jene Teile der besetzten palästinensischen Gebiete mit dichter arabischer Bevölkerung aufgeben. Die extreme Rechte hat eine Antwort, die dem Ei des Kolumbus ähnelt: alle drei Ziele könnten erreicht werden: Die Lösung wäre ethnische Säuberung - die Vertreibung der gesamten arabischen Bevölkerung. Dies auszuführen, ist in einem demokratischen System schwierig. Deshalb bedeutet dieses Ziel fast automatisch, dass es einen "starken Führer" geben muss also eine offene oder verschleierte Diktatur. Meistens wird dies nicht offen gesagt, aber durch Andeutungen, verbunden mit einem Wink. Liberman spricht dies auch nicht offen aus. Aber wenn man sehr genau auf das hört, was er sagt, kann man selbst die entsprechenden Schlüsse ziehen. DAS BEDRÜCKENDSTE Phänomen im Augenblick ist das Fehlen einer öffentlichen Reaktion. Den Betrug der Labor-Partei hat man erwarten können. Amir Peretz hatte tatsächlich geschworen, dass er niemals mit Liberman in einer Regierung sitzen würde, aber um Minister zu bleiben, ist er bereit, alle seine Prinzipien aufzugeben. Von Meretz wird auch kein großer Aufschrei erwartet, nachdem Yossi Beilin mit ihm ein öffentliches Frühstück hatte und ihn und die Heringe über die Maßen lobte. Doch die allgemeine Öffentlichkeit scheint nicht geschockt zu sein. Hier und dort erscheinen ein paar Artikel. Aber sie weisen nicht auf die existentielle Gefahr hin, die die israelische Demokratie bedroht. Selbst der arabische Teil der Bevölkerung Israels, deren Existenz durch Liberman echt bedroht ist, setzt keinen wirklichen Protest in Bewegung. Als die arabischen Bürger 1976 am sog. "Landtag" gegen die Enteignung ihres Landes protestierten, sah es anders aus. Auch im Oktober 2000, als die israelischen Araber öffentlich gegen die angenommene Bedrohung der Al-Aqsa-Mosche protestierten, war es anders. Was für einen Grund gibt es für diese schwache Reaktion, die so sehr an die letzten Tage der Weimarer Republik erinnert? Es wächst die Verachtung für das demokratische System, und nach den Schocks des letzten Jahres macht sich allgemeine Müdigkeit breit, und es geschieht ein Rückzug in die Privatsphäre. Für den "Mann und die Frau auf der Straße" ist es schwierig, sich der Gefahren bewusst zu werden. Er und sie sind an die Demokratie gewöhnt, sodass sie sich nicht vorstellen können, was es heißt, nicht in einer Demokratie zu leben. Sie sind sich so sicher, dass "dies hier nicht geschehen kann." Vielleicht haben sie Recht? Ende des 19. Jahrhunderts lebte ein französischer General mit Namen Georges Boulanger. Jeder erwartete von ihm, er würde jeden Augenblick einen militärischen Staatsstreich ausführen. Der General aber zögerte und schob den viel besprochenen Staatsstreich immer wieder hinaus, bis ihm jemand ins Gesicht schrie: "In Eurem Alter war Napoleon längst tot!" Es wird gesagt, dies hätte den Bann gebrochen. Die Behörden begannen, in Aktion zu treten. Der General floh ins Ausland. Vielleicht wird auch Liberman ein solches Schreckgespenst. Aber ich will darauf nicht wetten, wenn die israelische Öffentlichkeit nicht beizeiten aufwacht. (Aus dem Englischen: Ellen Rohlfs, vom Verfasser autorisiert) http://www.uri-avnery.de erstellt am 03.11.2006 http://www.uri-avnery.de/magazin/artikel.php?artikel=340&type=&menuid=4&topmenu=4 =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Wed Nov 8 18:43:39 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 08 Nov 2006 18:43:39 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 472 - Welternaehrungsgipfel - 10 Jahre danach Message-ID: <6.2.5.6.0.20061108183741.02a5cbb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 472 - FIAN/ AGEZ/ KOO/ ÖBV: 10 Jahre nach dem Welternährungsgipfel - weltweite Hungerzahlen steigen. Norden blockiert Initiative für Landreformen im Süden - Eine der wirksamsten Maßnahmen der Hungerbekämpfung wurde nicht aufgegriffen - Hungerzahlen steigen weiter. Bad Ischl, 8.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== 10 Jahre nach dem Welternährungsgipfel - weltweite Hungerzahlen steigen Norden blockiert Initiative für Landreformen im Süden - Eine der wirksamsten Maßnahmen der Hungerbekämpfung wurde nicht aufgegriffen Hungerzahlen steigen weiter. Wien, 8.11.2006. Die Sondersitzung der Welternährungsorganisation FAO ist vergangene Woche in Rom ohne substanzielle Ergebnisse zu Ende gegangen. "Die Abschlusserklärung nennt weder Ursachen für die steigenden Hungerzahlen, noch hat sie die wichtigsten neuen Impulse zur Umsetzung des Rechts auf Nahrung aufgegriffen, die von Staaten und der Zivilgesellschaft eingebracht wurden", erklärte Gertrude Klaffenböck von FIAN Österreich. 1996 hatten die Regierungen auf dem Welternährungsgipfel versprochen, die Anzahl der Hungernden bis 2015 zu halbieren. Nach der diesjährigen Halbzeitbilanz der FAO ist die Anzahl seither auf 854 Millionen angestiegen. Auf der einwöchigen Sitzung hatten sich Brasilien und die meisten anderen Regierungen des Südens für ein neues Programm der FAO zur Förderung von Land- und Agrarreformen eingesetzt. Aufgrund des starken Widerstands der EU, USA, Kanada und Japan wurde die Diskussion darüber auf 2007 vertagt und an den Landwirtschaftsausschuss der FAO delegiert, der Agrarreformen traditionell skeptisch gegenüber steht. Dies ist umso bedauerlicher, als unter der EU-Präsidentschaft Österreichs durch die konstruktive Verhandlungsführung ein wichtiger Schritt eröffnet wurde für die Impulse, das Recht auf Nahrung umzusetzen und damit dem weltweiten Hunger wirksam zu begegnen. "Leider beharren manche Mitgliedstaaten der EU nach wie vor auf ihrer Skepsis bis hin zur Anti-Haltung gegenüber echten Agrarreformen, selbst wenn diese vielfach ihre nachhaltige Wirkung als Maßnahme gegen Hunger längst bewiesen haben. Es ist daher nicht nachvollziehbar, dass die reichen Staaten den Entwicklungsländern die Unterstützung versagen, die zur Hungerbekämpfung nötig wäre", so Klaffenböck. In den Freiwilligen Leitlinien zum Recht auf Nahrung, auf die sich alle FAO-Mitgliedstaaten 2004 einstimmig geeinigt hatten, ist der Zugang der ländlichen Armen zu produktiven Ressourcen wie Land bereits ein zentraler Bestandteil. "Insbesondere manche Mitgliedstaaten der EU bzw. die Kommission sollte ihre Blockadehaltung überdenken und bei der kommenden Ratssitzung der FAO am 20.-25. November die Position der Entwicklungsländer unterstützen." Der einzige Bereich in dem seit dem Welternährungsgipfel von 1996 tatsächlich Fortschritte erzielt wurden ist das Recht auf Nahrung. Mit den Allgemeinen Rechtsauslegungen zum Recht auf Nahrung und der Verabschiedung von Freiwilligen Leitlinien für die Implementierung dieses Rechts wurden normative Voraussetzungen geschaffen, die es allen Staaten ermöglichen, die Verwirklichung dieses grundlegenden Menschenrechts aktiv voranzubringen. "Umso verwunderlicher ist daher, das Verhalten der Staaten oder auch der FAO selbst, die in ihren vorgelegten Dokumenten kaum bzw. gar nicht auf diese Fortschritte bezugnahmen. Dies macht deutlich, dass die FAO und viele ihrer Mitgliedstaaten noch wenig Bewusstsein dafür entwickelt haben, welch nützliches Instrument mit den Freiwilligen Leitlinien für das Recht auf Nahrung geschaffen wurde und welche Wege der Umsetzung damit ermöglicht werden." So Gertrude Klaffenböck von FIAN Österreich. Im Rahmen der 32. Sitzung des Komitee für Welternährungssicherung (Comittee on Food Security) der FAO war ein Sonderforum eingerichtet worden, in dem Resumee gezogen werden sollte über die Ergebnisse des Kampfes gegen Hunger. In eigenen Panels wurden Themen wie Hilfe und Investitionen, Agrarreformen und Ländliche Entwicklung oder Handel und Globalisierung behandelt. "Bisher haben nur wenige Staaten erkannt, dass Hunger vor allem eine Frage der ungerechten Verteilung ist. Der Weg der Hungerbekämpfung durch Produktivitäts- und Effizienzsteigerung wird seit mehreren Jahrzehnten beschritten, aber die bestehenden Nahrungsmittelüberschüsse zeigen, dass mit diesem Rezept nicht wirklich Hunger bekämpft werden konnte", erläutert Elfriede Schachner von der AGEZ. Zu Beginn der FAO-Sitzung am 30. Oktober 2006 hatte FIAN in Berlin eine "Hungeruhr" gestartet und im Laufe der Woche mit öffentlichen Aktionen in mehreren Städten eine andere Hungerpolitik eingefordert. Am Ende der FAO-Sitzung am Samstag, 4. November 2006 zählte die Uhr 190.000 Menschen, die in dieser Zeit an den Folgen des Hungers gestorben waren. Rückfragen bitte an: Gertrude Klaffenböck (FIAN), Tel: 405 55 15-323 oder 0650-40 555 11 Weitere Informationen zur Sondersitzung der FAO unter: http://www.fao.org/UNFAO/Bodies/cfs/cfs32/index_en.htm Weitere Informationen zum Recht auf Nahrung und Landreformen: www.fian.at und www.fian.de Presseaussendung von: FIAN - Food First Informations- und AktionsNetzwerk für das Menschenrecht sich zu ernähren, www.fian.at AGEZ - Arbeitsgemeinschaft Entwicklungszusammenarbeit, www.agez.at KOO - Koordinierungsstelle der österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission, www.koo.at ÖBV - Via Campesina Austria, www.bergbauern.org Mag. Claudia Thallmayer Assistentin AGEZ - Arbeitsgemeinschaft Entwicklungszusammenarbeit Berggasse 7, A-1090 Wien Tel/Fax: (++43-1) 317 40 16 E-mail: office at agez.at www.oneworld.at/agez =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Nov 14 19:23:58 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 14 Nov 2006 19:23:58 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 473 - Termine 11/2006 - 3/2007 Message-ID: <6.2.5.6.0.20061114192206.02a30dd0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 473 - Veranstaltungstermine November 2006 - März 2007. (Siehe auch Info 466 u. 470). Bad Ischl, 14.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Veranstaltungstermine November 2006 - März 2007. (Siehe auch die E-Rundbrief Infos 466 u. 470) ÖSTERREICH NOVEMBER 2006 15.11. 16:45 WIEN (Rathaus, Buchmesse): Vortrag von Uri Avnery: Von Gaza nach Beirut. Israelisches Tagebuch. (Kitab Verlag, www.kitab-verlag.at) 15.11. 18:00 WIEN (TU, Festsaal, Karlspl. 13): Vortrag von Dennis L. Meadows "Peak Oil ­ paradigm conflicts". 15.11. 19:30 GRAZ (Stadtmuseum, Sackstr. 18): Vortrag von Uri Avnery: Von Gaza nach Beirut. Israelisches Tagebuch. Vorstellung des gleichnamigen Buches (Kitab Verlag) 16.11. 19:30 WIEN (Diplomat. Akademie, Favoritenstr. 15a, Musikzimmer): Vorstellung von Helga Baumgartens Buch "Hamas". 17.11. ab 18:00 u. 18.11. 9:00 -17:00 WIEN (Österr. Orient Gesellschaft, Dominikanerbastei): Seminar zum Politischen Islam. 17.11. 19:00 WIEN (Festsaal der Börse, Wipplingerstr. 34): Buchpräsentation und Vortrag von Joseph Stiglitz "Die Chancen der Globalisierung". (Anmeldung: Renner Institut, T 01-804 65 01, post @ renner-institut.at) 17. - 22.11. BAD ISCHL (Lehartheater): 1. Integrationsfilmwoche. (Programm: www.lehartheater.at/filmfestival.php) 20.11. 19:00 WIEN (Bruno Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Podiumsgespräch "Politik der Bilder: Praktiken und Dispositive künstlerischer Arbeit im Nahen Osten und in Nordafrika". (Anmeldung: Tel. 01-318 82 60/20, einladung.kreiskyforum @ kreisky.org) 22.11. WIEN (BAWAG PSK, Hochholzerhof, Seitzerg. 2-4, 1. St.): Informationsveranstaltung " Women as Targets - Targeting Women: Frauen im Visier - Afghanistan und Irak". (Frauen ohne Grenzen, Gumpendorferstr. 22/9, 1060 Wien, Tel. 01-5334551, www.frauen-ohne-grenzen.org) 22.11. 19:00 WIEN (7stern, Siebensterng.): Vortrag und Diskussion mit Dr. Miriam García de Pérez, Botschaft der Bolivarischen Republik Venezuelas über "Partizipative und solidarische Demokratie". 23.11. 19:00 WIEN (Bruno Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Gespräch mit Gösta Esping-Andersen (DK) "Warum wir einen neuen Wohlfahrtsstaat brauchen". (Anmeldung: Tel. 01-318 82 60/20, einladung.kreiskyforum @ kreisky.org) 23.11. 19:00 WIEN (Karl Mark-Heim der SPÖ, Billrothstr. 34): Diskussion zu "Grundsicherung - Einkommen ohne Arbeit? - die verscheidenen Modelle". 23.11. 19:30 WIEN (Zukunfts- und Kulturwerkstätte, Schönlaterng. 9): Podiumsdiskussion "Zukunft in Sicht? Die Situation der Roma in Europa". 23.11. 19:00 LINZ (Universität Linz -Auhof, Kepler-Gebäude, SR K 034d): Vortrag und Diskussion mit Thomas Barth (Univ. Hamburg) "Bildungspolitik nach dem Geschmack der großen Konzerne. Zum Einfluss der Bertelsmann-Stiftung auf die Liberalisierung und Privatisierung des Bildungswesens." (Werkstatt Frieden & Solidarität, office @ werkstatt.or.at, werkstatt.or.at) 26.11. 17:00 SALZBURG (Kulturgelände Nonntal, Josef-Preis-Allee 16): Buchpräsentation von Lou Marin (Verlag Graswurzelrevolution): "Lebenserfahrung und Geistesarbeit - Simone Weil und der Anarchismus". (ARGE WDV, frauen. stimmen. gegen. krieg) 29.11. 17:00 - 19:00 WIEN (Parlament, Palais Epstein), Dr. Karl Renner Ring 1-3): Podiumsveranstaltung "3 Jahre Sozialwort" mit VertreterInnen von Politik und Kirchen. (Anmeldung erforderlich: sozialwort @ ksoe.at,Tel: 01-3105159, Projekt Sozialwort, Koordination ksoe, Schottenring 35/DG, 1010 Wien) 29.11. 17:15 WIEN (Renner-Institut, Oswaldg. 69): Gesprächsreihe "European Cities 2010 2030 2050" zum Thema: "Soziale Sicherheit und faire Chancen Herausforderungen sozialer Stadtpolitik". (Anmeldung: T 01-804 65 01- 0, paukner @ renner-institut.at) DEZEMBER 2006 1. - 2.12. MATTSEE Pfarrzentrum, Sbg.): Argumentationstraining gegen Stammtischparolen "Paroli den Parolen". (Anmeldung: Friedensbüro Salzburg, Platzl 3, 5020 Salzburg, Tel & Fax: 0662873931, office @ friedensbuero.at, www.friedensbuero-salzburg.at) 1. - 3.12. WIEN (wienXtra-cinemagic, ehem. Opern-Kino): Filmtage zum Recht auf Nahrung "Hunger.Macht.Profite." (Programm und Infos: www.normale.at/32834.html) 1.12. 9:00 - 17:00 WIEN (IFF, Schottenfeldg. 29/ St. 1): Fachtagung "Über das gute Zuhöen. Inhalte und Methoden biografiorientierter politischer Bildung". (Österr. Gesellschaft f. Politsche Bildung, Mayerhofg. 6/3, 1040 Wien, Tel. 01-5046851, gesellschaft @ politischebildung.at, www.politischebildung.at) 1.12. 9:00 - 16:30 WIEN (AK Bildungszentrum, Theresianumg. 16-18): Internationales Symposium "Generation Prekär. Jugend am Übergang in die neue Arbeitswelt". (Österr. Institut für Jugendforschung, Anmeldung bis 22.11.06: oeij @ oeij.at, www. oeij.at) 1.12. 19:00 SALZBURG (GESWI, HS 380, Rudolfskai 42): Lesung und Diskussion mit Jürgen Elsässer zu seinem Buch "Wie der Dschihad nach Europa kam". 4. - 6.12. WIEN (Europahaus Hütteldorf): Paulo Freire Symposium "Volksbildung heute". Eine Refelixion zu politischer Bildung und ihren Kontexten. (Paulo Freire Zentrum, Bergg. 7, 1090 Wien, Tel. 01-3174017, office @ pfz.at) 5.12.19:00 SALZBURG (Saal der Salzburger Nachrichten, Karolingerstr. 40): Buchpräsentation und Podiumsgespräch mit Christian Felber, Erwin Buchinger, Sonja Henhapl-Röhrich, Heidi Reiter "Zeit für eine neue Wirtschaft - 50 Vorschläge für eine gerechtere Welt". (ATTAC Salzburg, JBZ Robert-Jungk-Bibliothek, Erklärung von Salzburg/ EVS u.a.) 6.12. 19:30 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Dokumentarfilmreihe Israel/Palästina "500 Dunam On The Moon", Regie: Rachel Leah Jones (Das palästinensische Ayn Hawd wird durch Besetzung die jüdische Künstlerkolonie Ein Hod). (Frauen in Schwarz/ Wien, www.fraueninschwarz.at) 12. - 13.12. STROBL (Sbg.): Tagung "Einladung zum Dialog: Lebenslanges Lernen" im Rahmen des Lifelong Learning Lab Austria. (Bundesinstitut f. Erwachsenenbildung, BIfEB, 5350 Strobl, Tel. 06137-6621-0, www.bifeb.at) 13.12. 19:30 GRAZ: Vortrag und Diskussion mit Freda Meissner-Blau "Wider die Politik des 'Hinter uns die Sintflut'". (Bildungshaus Mariatrost, Kirchbergstr. 18, 8044 Graz, Tel. 0316-391131-26, office @ mariatrost.at, www.mariatrost.at) 14.12. 18:30 WIEN (IWK: Bergg. 7): Vortrag und Diskussion "Transnationale Formierung der Zivilgesellschaft. Gegenkräfte - Strategien und Probleme". (BEIGEWUM, www.beigewum.at) 19.12. 19:00 BAD ISCHL (Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26): Lesung und Gespräch mit Alfred Hausotter über die 2. überarbeitete und erweiterte Auflage seines Buches "Der GottTeufel", über seine persönlichen Erfahrungen und auch über die gesundheits- und gesellschaftspolitischen Konsequenzen. (Anmeldungen bis 17.12.: Tel. 06132-24590, info @ begegnungszentrum.at.) JÄNNER 2007 5. - 7.1.2007 ST. PÖLTEN (Bildungshaus St. Hippolyt): Wochenend-Workshop mit Genevieve Vaughan, USA / Italien "Allgemeines Bemuttern als alternative Ökonomie" - alternativ zu Freiheits- und Sicherheitsillusionen des patriarchalen Kapitalismus. (Anmeldung bis 20.12.2006: Arbeitsgemeinschaft 7Generationen, Dr. Markus Distelberger, Am Hainerberg-Dörflein 10, 3130 Herzogenburg, Tel. 0043-2782-824 44, info @ 7generationen.at, www.7generationen.at) 11. - 13.1.2007 SALZBURG (Bildungshaus St. Virgil): Österreichische Pastoraltagung "Unseren Händen anvertraut - Schöpfungsverantwortung als pastorale Aufgabe". (Österr. Pastoralinstitut, Stephanspl. 3/3, 1010 Wien, www.pastoral.at) 11.1.2007 18:30 WIEN (IWK: Bergg. 7): Vortrag und Diskussion "Wo bleibt die Europäische Gewerkschaftsbewegung?". (BEIGEWUM, www.beigewum.at) 26. - 27.1.2007 GRAZ: Gesellschaftspolitische Tagung "Armutsfalle 'weiblich' - Wege aus der Frauenarmut". (Bildungshaus Mariatrost, Kirchbergstr. 18, 8044 Graz, Tel. 0316-391131-26, office @ mariatrost.at, www.mariatrost.at) 29. - 30.1.2007 SALZBURG: Tagung "Was verändert ein Grundeinkommen?" (Bildungshaus St. Virgil, Ernst-Grein-Str. 14, Tel. 0662-65901-514, office @ virgil.at, www.virgil.at) DEUTSCHLAND NOVEMBER 2006 28.11. 19:30 NÜRNBERG (Friedensmuseum, Kaulbachstr. 2): Informationsabend der Reihe "Friedensfrauen": "Petra Kelly: Um Hoffnung kämpfen - Gewaltfrei in eine grüne Zukunft". DEZEMBER 2006 1. - 2.12. MÜNSTER: Tagung "Verletzung des Menschenrechts auf Wasser im ländlichen Raum". (Akademie Franz Hitze Haus, Kardinal-von-Galen-Ring 50, 48149 Münster, Tel. 0251-9818-700) 2.12. 19:00 HAMBURG (Körber Forum, Kehrwieder 12): Vortrag und Gespräch mit Daniel Ellsberg (USA) "Zivilcourage für den Frieden". (Körber Stiftung, Tel. 040-808192-0, www.koerber-stiftung.de) 2. - 3.12. KASSEL: 13. Friedenspolitscher Ratschlag "Ignorieren? - Intervenieren? - Sich engagieren! Friedens-Strategien in einer unfriedlichen Welt". (Bundesausschuß Friedensratschlag, c/o DGB-Kreis Kassel, Spohrstr. 6, D-34117 Kassel, Tel. 0561-72095-0, peter.strutynski @ gmx.de) 9.12. MÜNCHEN: Konferenz "Neue Kriege weltweit? Internationale Gegen-Konferenz zur NATO-Sicherheitskonferenz. (Kontakt: Verbindungsbüro für Soziale Bewegungen, Tobias Pflüger/ MdEP, Hechinger Str. 203, D-72072 Tübingen, Tel. 07071-7956-981, bewegungen @ tobias-pflueger.de) 11. - 15.12. BAD MÜNSTEREIFEL: Tagung "Pulverfass Nahost". (Kurt-Schumacher-Akademie, Willy-Brandt-Str. 19, D-53902 Bad Münstereifel, Tel. 02253-9212-0) 14. - 21.12. KÖLN (Domforum): 2. Kölner Handelsforum "Verraten und verkauft" - Armut und Umweltprobleme im Schatten der Welthandelsorganisation (WTO). (Gerechtigkeit jetzt, Susanne Luitheln, Am Michaelshof 8-10, D-53175 Bonn, Tel.: 0228/3681010, www.gerechtigkeit-jetzt.de) 15. - 17.12. ISERLOHN: Tagung "Befreiungskampf, Bürgerkrieg im gesellschaftlichen Wiederaufbau Afghanistans". (Evang. Akademie, Berliner Pl. 12, D-58638 Iserlohn, Tel. 02371-352-0) JÄNNER 2007 21. - 22.1.2007 BIELEFELD: Strategiekonferenz der Kooperation für Frieden "Zur Öffentlichkeitsarbeit am Beispiel des EU-Verfassungsvertrages". (Info: Werkstatt für Gewaltfreie Aktion, Heidelberg, Tel. 06221-161978) FEBRUAR 2007 2. - 4.2. MÜNCHEN: Internationale Münchner Friedenskonferenz 2007 "Frieden und Gerechtigkeit gestalten - Nein zum Krieg". (Trägerkreis "Münchner Friedenskonferenz 2007" c/o DFG-VK-Büro, Schwanthalerstr. 133, D-80339 München, Tel.: 089/89623446, muenchen @ dfg-vk.de, www.friedenskonferenz.info) INTERNATIONAL DEZEMBER 2006 1.12. WELTWEIT: Prisoners for Peace Day: Focus on Russia and warresisters/ conscientious objectors ""Supporting peace and human rights in Russia". (Info: www.wri-irg.org) 2.12. 9:30 - 17:00 LONDON (Congress House, Gt Russell St.): Latin America 2006: Making Another World Possible. With trade unionists, NGOs, academics and progressive movements from Latin America and the UK to explore recent developments across the region. (Info: www.cuba-solidarity.org.uk) JÄNNER 2007 20. - 25.1.2007 NAIROBI (KENIA): World Social Forum. (Info: www.wsf2007.org) 26.1.2007 ZÜRICH (CH): Konferenz "Das Andere Davos 2007". (Infos: attac Schweiz, Peter Streckeisen, Tel.: +41/61/4812491, peter @ attac.org, www.otherdavos.net) MÄRZ 2007 22. - 25.3.2007 MONTE VERITA (Ticino, CH): IPPNW-Symposium "Growing Nuclearisation of the World" - zu atomwaffenfreien Zonen. (IPPNW/PSR Schweiz, Klosterberg 23, CH- 4051 Basel, Tel.: 0041/61/2715025, sekretariat @ ippnw.ch, www.ippnw.ch) =========================================================== Zusammengestellt von: Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Nov 21 21:11:32 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 21 Nov 2006 21:11:32 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 474 - Rb 123 - Inhalt, Einleitungen. Message-ID: <6.2.5.6.0.20061121210849.02a741f0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 474 - Rundbrief Nr. 123 - Inhalt; Einleitung Maria Reichl und Matthias Reichl; Abo- und Mitglieder-Infos. Bad Ischl, 21.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== 123. Rundbrief (4/2006) 30. Jhg. November 2006 Inhalt "Rundbrief" Nr. 123: (Nach der Nr. des E-Rundbrief-Infos steht die Seitenzahl des gedruckten Rundbriefes.) Inhalt; Einleitung von Maria Reichl und Matthias Reichl; Radio-Sendung "Begegnungswege"; Abo- und Mitglieder-Infos. (Info 474) S. 1-2 Lesungen und Diskussion mit Alfred Hausotter, Buch-Neuauflage "Der GottTeufel"; Generalversammlung Begegnungszentrum 2007. (Info 475) S. 3 30 Jahre "Rundbrief". Ein Blick zurück und voraus - mit gemischten Erwartungen (im Begegnungszentrum). (Info 476). S.3 Uranwaffen und die Folgen auch für uns. (Info 477). S. 4 Rumsfeld & Co. angeklagt. (Info 478). S. 4 Antje Bultmann: Whistleblower. (Info 454). S. 5-6 Buchtipps, Materialien, CDs. (Info 479). S. 6-9 Leonardo Boff: Ökologischer Alarm. (Info 453). S. 9-10 Nuclear Free Future Award. (Info 480). S. 10-11 Uri Avnery: Das große Experiment. Der Gazastreifen als Laboratorium... (Info 465). Der neue "Führer" plant "ethnische Säubergung - Avigdor Liebermann (Israel). (Info 481). S. 11-12 Europäische Juden für einen gerechten Frieden: Israels Militärgewalt im Gaza-Streifen. (Info 482). S. 12-13 Termine Dezember 2006 - März 2007. (Info 473). S. 13-14 Befürchteter Todesstoss für humanitäre Organisationen. (Info 483). S. 14 "Grundsicherung" oder "Grundeinkommen"? (Info 484). S. 14 Alternative Nobelpreise 2006. (Info 485). S. 15 Demokratie im Sturzflug. Parlamentsausschuß und Volksbegehren gegen Österreichs Kampfflugzeuge. (Info 486). S. 15-16 AKW mit und Politik ohne (Aus)Strahlung. Protest gegen Atomgefahren in Temelin und weltweit. (Info 487). S. 16 -------------------------------------------------------------------------------- Liebe Freunde, Diesen Rundbrief senden wir auch als Probeexemplar an alle Teilnehmer an unseren Veranstaltungen der letzten Monate. Wir organisierten heuer schon 6 Lesungen und interessante Gespräche mit Alfred Hausotter über sein Buch "Der GottTeufel - Innenansicht einer Psychose" welches am 16. Nov. 2006 in Linz und am 19. Dez. nochmals bei uns vorgestellt wird. Siehe Info 475. Am 14. Dezember 1976 genau vor 30 Jahren schrieben wir unseren ersten Rundbrief. Für einen Rückblick fehlt mir die Zeit und hier einfach der Platz dazu. Gerne senden wir Interessenten, gegen eine Spende, unseren Katalog zur Karikaturenausstellung "25 Jahre Verein Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit", den wir voriges Jahr zusammen gestellt haben. Vor ein paar Wochen nahm ich in Linz an einer Tagung unter dem Titel "Schmutzige Waffen in Nahost - Droht Katastrophe in Europa?" teil . (Siehe Info 477) da ist es mir wieder einmal hautnah bewusst geworden wieviel Arbeit wir noch leisten sollten um unsere Ziele zu erreichen z.B. dass keine (Uran-)Waffen mehr produziert und keine Kriege mehr geführt werden und vorallem keine Menschen mehr bereit sind ihr Leben und ihre Gesundheit für Kriege, Macht, Luxus oder Konsum auf das Spiel zu setzen. Ob wir mit unseren Rundbriefen und Artikeln, wie im Info 453 von Leonardo Boff, Rufer in der Wüste bleiben oder doch noch ein Umdenken bewirken können, hängt nicht zuletzt von euch ab. Jeder für sich allein ist nur ein Tropfen, aber alle zusammen könnten wir eine Flut auslösen. (siehe Zwentendorf, Wackersdorf, Hainburg) In diesem Sinne möchte ich euch alle wieder einladen, euch im nächsten Jahr weiter zu engagieren und Ende März auch zu unserer Generalversammlung zu kommen. Matthias wird am 9. April schon 65 und es wäre schön, wenn sich wieder einige jüngere Mitglieder auch an der Vorstandsarbeit beteiligen könnten. Meldet euch, wenn ihr bereit seid, für die nächsten 2 Jahre aktiv mit zu arbeiten. Da es im Frühling meistens schöner ist zum Feiern, laden wir euch auch jetzt schon ein, den Termin 31.März 2007 für eine Feier und Generalversammlung frei zu halten Wir danken allen, die für heuer schon einen Mitgliedsbeitrag bzw. Kostenbeitrag überwiesen haben und möchten vorallem die Mitglieder, die noch nicht "Abo 2006" vor ihrer Adresse stehen haben daran erinnern ihren Beitrag für heuer bis Jahresende zu überweisen, Vorauszahlungen für nächstes Jahr sind auch möglich, da bitte ich es allerdings extra zu vermerken, da wir sonstige Beiträge als Spenden registrieren. In der Hoffnung, dass wir weiterhin an dem gemeinsamen Ziel für eine gesunde und friedliche Welt arbeiten können, wünsche ich euch einen schönen Winter, einen guten Rutsch ins neue Jahr, Friede, Kraft und Freude Maria Reichl ------------------------------------------------------------------------------ Liebe Freunde, ihr werdet uns fragen "warum feiert ihr heuer 30 Jahre Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit? Letztes Jahr feierten wir doch mit euch euer 25. Jubiläum!" Es ist nicht die Zeit, die so schnell vergeht, sondern der Unterschied zwischen dem Öffnen unseres Hauses im Jahr 1976 für Begegnungen und andere Aktivitäten und unserer 1981 (administrativ aufgezwungene) "Institutionalisierung" als Verein. Die unbedingt nötigen Versammlungen - darunter die nächste Generalversammlung voraussichtlich am 31. März - waren für uns immer Anlass für Treffen, Feste und ähnliches - und werden es auch weiter sein. Im Blick zurück zeigt sich, dass die grundsätzlichen Themen, die uns bewegten erstaunlich gleich geblieben sind (siehe Info 476). Die Gewalt im persönlichen Bereich und in den Beziehungen zueinander, die durch die sozialen und ökonomischen Zwänge verschärft werden gibt es - in veränderter und teils verschärfter Form - auch heute genauso. Die bisher sechs Gesprächsabende mit Alfred Hausotter und die 2. Auflage seines Buches gaben uns Gelegenheit, mit akut Betroffenen darüber zu reden (siehe Info 475). Das betrifft im Besonderen auch in Initiativen engagierte Leute, die zunehmend unter Druck geraten (siehe Infos 477, 478, 454, 480, 483 - 487). Der (erfolgreiche) Widerstand gegen das österreichische Atomkraftwerk Zwentendorf und weitere in den Nachbarländern damals und heute die "Renaissance der Atomtechnologie" generell sowie das AKW Temelin (siehe Info 487) zeigen uns eine akute Bedrohung auf unabsehbare Zeiten auf. Wobei sich die "zivile" mit der "militärischen" Atomtechnologie zunehmend vermischt. Atomare und andere Zerstörungen im Nahen Osten wirken sich weltweit aus (siehe Infos 477, 478, 454, 465, 481, 482, 487). Die horrenden - finanziellen und politischen - Kosten für militärische Aufrüstung in Österreich und anderswo provozieren zunehmende Kritik und Proteste (siehe Infos 478, 454, 486). Vor gut 20 Jahren hatten wir in der "Hainburger Au" bei Wien mit Erfolg einen verheerenden "Stau in der Au" verhindert und damit auch einer ökologischen, "grünen" Politik einen Weg gebahnt. Jetzt frieren wieder einmal die Besetzer der "Lobau" am Rande von Wien um ein unsinniges Autobahnprojekt zu verhindern. Dieses Mal mit wesentlich weniger Unterstützung durch die Massenmedien - die sich statt dessen auf die Sümpfe und sauren Wiesen in der politischen Kultur nach der Wahl konzentrieren. Schließlich zeigte auch die soeben zu Ende gegangene weltweite Klimakonferenz in Nairobi (Kenia) wie wenig ernsthafte Maßnahmen getroffen werden obwohl die detaillierten Warnungen und auch empfohlene Maßnahmen auf den Tischen lagen. Verhandlungen über eine Fortsetzung des - ohnehin mageren - "Kyoto-Ziels" über 2012 hinaus scheiterten bisher an den hauptsächlichen Klimazerstörern USA, aber auch China und Indien. Der fromme Wunsch des UN-Generalsekretärs Kofi Annan, dass eine CO2-Steuer auf alle Emissionen eine Trendwende erzeugen könnte, wurde interessiert zur Kenntnis genommen. "Ohne Kurswechsel sind wir verloren!" warnt uns der Brasilianer und Alternative Nobelpreisträger Leonardo Boff (siehe Info 453). Mit ihm wehren sich "Verwandte im Geiste" wie die heurigen Preisträger des "Alternativen Nobelpreises", des "Nuclear Free Future Award" und mit ihnen verbündete "Whistleblower" (siehe Infos 485, 480 und 454). Können sie sich, können wir alle uns in politischen Herrschaftssystemen behaupten und entwickeln, die längst ihre positive (Aus)Strahlung gegen medial trickreiche Inszenierungen eingetauscht haben? Es wäre unfair, die "Wahlerfolge" von Österreich über Brasilien, Nikaragua und die USA (um nur die aktuellsten zu nennen) generell in Frage zu stellen. Doch egal ob es sich um Präsidenten oder ganze Parlamente dreht, dürfen wir die "Altlasten" von verheerenden politischen und ökonomischen (Personal)Entscheidungen nicht relativieren. Noch immer sind Lobbies und neoliberale bzw. fundamentalistische "Think Tanks" und "Berater" die eigentlichen "Schattenregierungen", die - nicht immer - Wahlen und andere Richtungsentscheidungen überdauern. Mehr möchte ich - auch zu den Koalitionsspekulationen in Österreich - nicht sagen (siehe Infos 486, 487). Zu Beginn meiner Einleitung und auf der folgenden Seite konnte ich meinen Rückblick auf 30 Jahre "Rundbrief" nur kurz skizzieren. Vielleicht schaffe ich im nächsten eine detaillierte Fortsetzung. Auch meine Mitarbeit beim "Freien Radio Salzkammergut" mit meiner Sendung "Begegnungswege" (alle 2 Wochen) sollte ich erwähnen. Die beiden Karikaturen von Manfred Madlberger illustrieren (leider nur in der gedruckten Ausgabe - Begleittext dazu in Info 476) etwas unsere Situation zwischen Engagement und Entspannung - damit der Humor nicht zu kurz kommt. Leider hatte Ende Oktober eine Erkältung meinen Ausflug nach Paris stark verkürzt. Trotzdem habe ich mit Freunden sowie Kunst und Kultur einige schöne Stunden erlebt. Auch ich danke euch für eure Unterstützung in diesem Jahr und hoffe, dass wir im nächsten weiter zusammenarbeiten Euer Matthias Reichl ------------------------------------------------------------ Da der Platz im Rundbrief nie für alle wichtigen Meldungen reicht, verweisen wir auch auf unsere E-Rundbrief-Infos und unsere Radiosendung "Begegnungswege" im regionalen Freien Radio Salzkammergut jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat von 19:00 -19:30 und mit Musikteil bis 20:00. ---------------------------------------------------------------- Um den - zusätzlichen - Aufwand abzudecken, bitten wir auch die Abonnenten des E-Rundbriefes und auch andere Benützer unseres Archives um eine Spende möglichst in Höhe des Jahresabos von EURO 15,-. Jährlicher Mitgliedsbeitrag inkl. Rundbrief: (Neu seit 7.10.05) für ordentliche Mitglieder: € 40,- Erwerbstätige, Lebensgemeinschaften und Familien € 16,- Erwerbslose für außerordentliche Mitglieder: mindestens € 80,- für unterstützende Mitglieder: in freiwilliger Höhe Beitrittsgebühr: Einmaliger Beitrag in gleicher Höhe wie der jährlicher Mitgliedsbeitrag. (Siehe oben - gilt als 1. Mitgliedsbeitrag) Empfohlener Kostenbeitrag für Rundbrief : Jahresabo inkl. e-Rundbrief € 15,- / Einzelexemplare € 4,- Maria Reichl =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Nov 21 21:27:23 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 21 Nov 2006 21:27:23 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 475 - Rb 123 - Lesung A. Hausotter, Generalversammlung Message-ID: <6.2.5.6.0.20061121212625.037ec490@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 475 - Rundbrief Nr. 123 - Maria Reichl: Lesungen und Diskussion mit Alfred Hausotter, Buch-Neuauflage "Der GottTeufel"; Generalversammlung Begegnungszentrum, März 2007. Bad Ischl, 21.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Ein Blick voraus bei uns im Begegnungszentrum Am 16. November wurde die zweite Auflage des Buches von Alfred Hausotter: Der GottTeufel. Innenansicht einer Psychose. 2006 Edition pro mente. € 18,- in Linz mit einer Lesung und Diskussion vorgestellt. Neben dem vollständigen Text "Einkommens- und Vermögensverhältnisse" den er schon bei uns gelesen hat (Auszug siehe Info 443) wurden noch einige weitere Texte und einige Aphorismen und eine Karikatur aufgenommen, sowie mehrere Illustrationen eingearbeitet, die in der Erstauflage nur beschrieben wurden. Insgesamt wurde das Buch um 14 Seiten erweitert und eine Textseite exemplarisch farbig gedruckt, wie er es im Originalmanuskript geplant hatte. Da auch nach 6 Lesungen die Spannung nicht nachgelassen hat, laden wir wieder ein mit uns und Alfred Hausotter zu den brisanten Themen aus dem Buch zu reden. Dienstag 19. Dez. 2006 19:00 Workshop, Lesung und Gespräch mit Alfred Hausotter Autor des Buches: "Der GottTeufel" Innenansicht einer Psychose (2006 Edition pro mente) Wegen begrenzter Teilnehmerzahl Anmeldung erbeten. Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Pfandl, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl Tel. 06132-24590, email: info at begegnungszentrum.at Wir bitten euch auch jetzt schon den Termin für unserer nächsten Generalversammlung und Frühlingsfest voraussichtlich Samstag 31. März 2006 ab 15:00 vorzumerken. Anregungen und neue Mitarbeiter sind herzlich willkommen. Maria Reichl =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Nov 21 21:34:42 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 21 Nov 2006 21:34:42 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 476 - Rb 123 - 30 Jahre Rundbrief Message-ID: <6.2.5.6.0.20061121213334.037e20c0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 476 - Rundbrief Nr. 123 - Matthias Reichl: 30 Jahre "Rundbrief". Ein Blick zurück und voraus - mit gemischten Erwartungen (aus dem Begegnungszentrum). Bad Ischl, 21.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== 30 Jahre "Rundbrief" Ein Blick zurück und voraus - mit gemischten Erwartungen 1, 2, 3 - schon ist der da, der Rundbrief Nr. 123! So schnell ging's allerdings nicht - es dauerte schon ziemlich genau 30 Jahre. Auf mehr als 2.000 Seiten haben wir uns bemüht, das niederzuschreiben, was uns oder andere Engagierte bewegte und weiterhin bewegt. In der Nr. 1 war es die Einladung zu unserem ersten Seminar über gewaltlose Alternativen und Widerstand im persönlichen wie im sozialen und politischen Bereich. Der Referent Jean Goss sorgte damals mit seinem Engagement dafür, dass für uns der weit gespannte Bogen nicht nur verständlich sondern auch motivierend war. Dieser Anspruch hat uns seither angetrieben, mindestens vier Mal pro Jahr - oft mit zeitlichen und technischen Problemen - den Rundbrief unseren Mitarbeitern und Unterstützern zu senden. Er transportiert aber auch mit den Zahlscheinen unsere Bitten um eure finanzielle Unterstützung für unsere Arbeit ohne die auch wir sie stark einschränken oder gar beenden müssten. (Die "User" unseres elektronischen E-Rundbriefes "vergessen" meist darauf.) Zu Zeiten der DDR wurde der "Rundbrief" auf geheimen Wegen ins Land geschmuggelt und zirkulierte unter den regimekritischen Aktivisten als wichtige Informationsquelle. Andererseits archiviert ihn u.a. die Deutsche Bücherei in Leipzig mit deutscher Gründlichkeit - und ebenso unsere Nationalbibliothek in Wien. In Zeiten des Internet, das uns erlaubt, rund um die Uhr Informationen zu verbreiten - die über Netze für uns unüberschaubar weltweit verbreitet werden - stellen auch wir uns öfters die Frage nach dem Sinn der gedruckten Version. Obwohl die - zunehmend privatisierten - Postdienste ihr Service laufend verteuern und verschlechtern und der Papierpreis ebenso steigt, wollen wir trotzdem die dreißigjährige "Tradition" fortsetzen - nicht aus Nostalgie sondern aus Verbundenheit mit unseren Lesern. Offenbar gibt es noch immer genügend, die unseren "Rundbrief" aus der Papierflut herausfischen und ihn mit Interesse lesen. Der Platz wird knapp, Maria wartet am Computer und der Druckmaschine und die befreundeten Helfer wollen ihn versenden. Daher spar ich mir weitere Rückblicke und Analysen unserer Arbeit für die nächste Ausgabe auf. Matthias Reichl (Matthias und Maria Reichl unter einem Baum ruhend): 30 Jahre sind genug! Gebt endlich Ruhe! Manche Leute, die von unserem gewaltfreien Widerstand betroffen sind, "raten" uns dazu. Karikatur (nur im gedruckten Rundbrief) Manfred Madlberger (Maria hinter einem Stapel Rundbriefe und Matthias vor dem Computer): ...30 Jahre und kein bisschen leise(tretend)! Wir machen mit unserem Engagement weiter wie bisher - nur mit kurzen Unterbrechungen zum Kraftschöpfen! Karikatur (nur im gedruckten Rundbrief) Manfred Madlberger =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Nov 21 21:40:06 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 21 Nov 2006 21:40:06 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 477 - Rb 123 - Uranwaffen - Folgen Message-ID: <6.2.5.6.0.20061121213737.037e4eb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 477 - Rundbrief Nr. 123 - Maria Reichl: Uranwaffen und die Folgen auch für uns. Tagungsbericht; Initiative für mehr direkte Demokratie zu Uranwaffen und österreichisches Bundesheer. Bad Ischl, 21.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Uranwaffen und die Folgen auch für uns Vor ein paar Wochen nahm ich in Linz an einer Tagung organisiert von Zeit-Fragen unter dem Titel "Schmutzige Waffen in Nahost - Droht Katastrophe in Europa?" teil. Anschaulich wurde sowohl in einem Dokumentarfilm von Frieder Wagner sowie in Vorträgen und Zeugnisberichten über Kosovo, Serbien, Afghanistan, Irak und Libanon informiert. Kriegsschauplätze, die weit weg scheinen, aber trotzdem verheerende Auswirkungen auf die Gesundheit von uns Menschen hier in Europa haben. Leider fehlt mir hier der Platz die schockierende Inhalte der Tagung wieder zu geben. Ihr könnt dieses nachlesen in der Zeit-Fragen Sonderausgabe Nr. 41 "Uranwaffen: eine Katastrophe für die Menschheit." Dokumentation über die radioaktive Verstrahlung durch DU-Waffen in Kosovo, Irak, Afghanistan, Libanon und weltweit. (siehe Buchtipps Seite 7) Anschießend zitiere ich dazu noch aus einem Schreiben vom November von der "Initiative für mehr direkte Demokratie" in Wien: "...Der zweite Teil der Dokumentation (Z-F-Ausgabe vom 11.10.) behandelt ausführlich das furchtbare Thema Uranwaffen. Obwohl in den Medien kaum darüber berichtet wird, können deren Auswirkungen heute, angesichts der Fülle wissenschaftlicher Studien, nicht mehr totgeschwiegen werden. Die Berichte von Betroffenen aus den Kriegsgebieten des ehemaligen Jugoslawien sowie die entsetzlichen Bilder von Neugeborenen aus den Kriegsgebieten Afghanistans und des Iraks, die trotz Militärzensur an die Öffentlichkeit gelangt sind, belegen überdeutlich dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Das Österreichische Bundesheer wirbt derzeit mit einem lukrativen Zusatzeinkommen, Steuervorteilen etc. um junge Soldatinnen und Soldaten, sich für drei Jahre Heeresdienst mit mindestens 6 Monaten Auslandseinsatz (inklusive Kampfeinsätzen!) zu melden. Auf die Gefahr, die von den Uranwaffen ausgeht, die in Gebieten der österreichischen Einsätze verwendet wurden, wird mit keinem Wort hingewiesen. Außerdem: Die Aufgabe Österreichs als neutrales Land müsste es sein, klarzumachen, dass Frieden nie durch Kriege und bewaffnete Kampfeinsätze (auch wenn sie neuerdings friedensschaffende Maßnahmen heißen) erreicht werden kann. Es gibt nur eine Lösung: die Kriege zu stoppen und Konflikte am Verhandlungstisch zu klären. Helfen Sie mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Kräften mit, darauf hinzuarbeiten..." Maria Reichl =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Tue Nov 21 22:18:44 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 21 Nov 2006 22:18:44 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 478 - Rb 123 - Rumsfeld & Co. angeklagt Message-ID: <6.2.5.6.0.20061121221547.037ccd60@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 478 - Rundbrief Nr. 123 - Matthias Reichl: Rumsfeld & Co. wegen Menschenrechtsverletzungen angeklagt; New Yorker Center for Constitutional Rights/ CCR: Support for Campaign. Bad Ischl, 21.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Rumsfeld & Co. angeklagt Wolfgang Kaleck vom deutschen Republikanischen Anwaltsverein RAV stellte als Vertreter mehrerer Menschenrechtsanwälte und -organisationen am 14.11.2006 bei der deutschen Generalbundesanwaltschaft Strafanzeige wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen im US-Militärgefängnis Abu Ghraib im Irak und auf dem Stützpunkt Guantánamo Bay auf Kuba. Unter den Beklagten sind US-Verteidigungsminister a. D. Donald Rumsfeld, der ehemalige CIA-Chef George Tenet, Generalleutnant Ricardo Sanchez, der ab 2003 für ein Jahr Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte im Irak war, sowie andere Politiker und hohe Beamte, die im "Krieg gegen den Terror" involviert waren bzw. noch sind. Eine öffentliche Expertenanhörung in Berlin begleitete die Einreichung der Klage. Neben dem RAV waren auch das New Yorker Center for Constitutional Rights/CCR die Internationale Liga für Menschenrechte und die New York Bar Association vertreten. Neben rund 30 Menschenrechtsorganisationen treten elf irakische Staatsbürger sowie Mohamed Al Qahtani aus Saudi-Arabien, der in Guantánamo gefangengehalten wird, als Kläger auf. Sie alle sind überzeugt, dass die erneute Klage bessere Erfolgsaussichten hat als die gescheiterte von 2002 ­ denn heute, so Kaleck, könne niemand mehr ernsthaft mit einer Strafverfolgung durch US-Behörden rechnen. Erst recht nicht, nachdem diese erst im Oktober mit dem "Military Commissions Act" Personen, die als Folterer beschuldigt werden, nachträglich Immunität gewährt hätten. Weitere Informationen u.a.: New Yorker Center for Constitutional Rights/CCR: www.ccr-ny.org/v2/GermanCase2006/germancase.asp Quelle: Artikel von Sebastian Wessels "Keine Ruhe für Rumsfeld" in "junge welt" v. 15.11.2006, www.jungewelt.de Redigiert und ergänzt v. Matthias Reichl ------------------------------------------------------------------ Dear CCR Supporter, If Donald Rumsfeld is going to be held accountable for authorizing torture and other human rights abuses, we need your help . Today, CCR filed a criminal complaint in Germany under their universal jurisdiction law charging Rumsfeld, Gonzales and other high-ranking officials in the Bush administration with war crimes . The complaint was filed on behalf of 11 former detainees who were victims of severe beatings, sleep and food deprivation, hooding and sexual abuse in Abu Ghraib, and one detainee at Guantánamo Bay subjected to torture and abuse there under Rumsfeld's specific authorization. By clicking on the link here, you can send a letter to the German Prosecutor and show your support for justice for torture victims and accountability for perpetrators. WHY RUMSFELD? CCR has reviewed new evidence and documentation that lays the responsibility for U.S. torture program directly at Rumsfeld's feet. Rumsfeld himself authorized severe "special interrogation techniques" and other abusive, unlawful treatment of detainees. Rumsfeld's resignation last week means that he can no longer claim immunity from international prosecution as a sitting government official. WHY GERMANY? Germany appears to be the court of last resort for a war crimes prosecution of Rumsfeld because the United States has tried to close the door to accountability. For example, the United States has failed to take any action to investigate high-level involvement in the torture program; Congress passed the Military Commissions Act last month, which tries to shield American officials from being prosecuted for war crimes here; and the United States has refused to join the International Criminal Court and has barred the Iraq from prosecuting U.S. officials in that country. On the other hand, as a signatory to the treaty establishing the International Criminal Court, German law recognizes the principle of universal jurisdiction: that grave breaches of international law like the U.S. torture program authorized by Rumsfeld, must be investigated and, where called for, prosecuted no matter where the crime was committed or the nationality of those involved. CCR has filed this complaint in Germany because we represent torture victims who have yet to see justice, the truth has yet to be investigated and the United States is evading accountability. Together we can make a difference. Stand with our plaintiffs who include Nobel Peace Prize winners and the former United Nations Special Rapporteur on Torture and tell the German Prosecutor that you support opening an investigation. With your support, we can show the world community that Americans think torture is immoral and illegal, and that its perpetrators -- wherever they are found -- must be held accountable. Act now. Sincerely, Vincent Warren Executive Director For more information, please visit our website at www.ccr-ny.org . =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Nov 23 22:46:35 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 23 Nov 2006 22:46:35 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 479 - Rb 123 - Buchtipps, Impressum Message-ID: <6.2.5.6.0.20061123224548.02a78db0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 479 - Rundbrief Nr. 123 - Buchtipps - neue Bücher und Materialien in unserer Bibliothek. Bad Ischl, 23.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== BUCHTIPPS Neue Bücher und Materialien in unserer Bibliothek 1. VERGANGENHEIT - GEGENWART - ZUKUNFT - PHILOSOPHIE Ivan Illich: In den Flüssen nördlich der Zukunft. Letzte Gespräche über Religion und Gesellschaft mit David Cayley. 2006 Verlag C.H. Beck. € 22,90 Hans Küng: Wozu Weltethos? Im Gespräch mit Jürgen Hoeren. 2006 Herder TB Nr. 5797. € 9,80 Christof Arn: Ethiktransfer. Mitgestaltung von organisationalen und gesellschaftlichen Strukturen durch wissenschaftliche Reflexion. 2006 Rüegger Verlag. € 42,90 2. POLITIK - SOZIALISMUS - MEDIEN - KULTUR - KUNST Hannah Arendt/ Patrizia Nanz: Wahrheit und Politik. 2006 WAT 555. € 9,90 Ulrike Lunacek: Zwischenrufe. Kolumnen, Kommentare, Interviews (der österreichischen Nationalratsabgeordneten der Grünen). 2006 Milena Frauenverlag. € 17,90 Ulrich Maurer: Eiszeit. Staatsstreich des Kapitals oder Renaissance der Linken. (Analysen eines deutschen Linken.) 2006 Riemann Verlag. € 18,- Eva Illouz: Gefühle in Zeiten des Kapitalismus. Adorno-Vorlesungen 2004. Institut für Sozialforschung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main. 2006 Suhrkamp Verlag. € 14,80 Clotaire Rapaille: Der Kultur Code. Was Deutsche von Amerikanern und Franzosen von Engländern unterscheidet und die Folgen davon für Gesundheit, Beziehungen, Arbeit, Autos, Sex und Präsidenten. 2006 Riemann Verlag. € 19,- ERRÓ. Découvrons l'art. Texte: Bernard Vasseur (in Französisch). (Bildband des Pop-Art-Malers mit 116 Bildern.) 2006 Éditions Cercle d'Art, Paris. € 15,- 3. POLITISCH ARBEITEN UND ORGANISIEREN - ALTERNATIVE PROJEKTE Friedrich Schorlemmer: Woran du dein Herz hängst... Politisches Handeln und christlicher Glaube. 2006 Herder TB Nr. 5798. € 9,90 Dana R. Fisher: Activism. How the Outsourcing of Grassroots Campaigns is Strangling Progressive Politics in (US-)America. 2006 Stanford University Press/ Eurospan Group. £ 24,- Geseko von Lüpke/ Peter Erlenwein: Projekte der Hoffnung. Der Alternative Nobelpreis. Ausblicke auf eine andere Globalisierung. 2006 oekom Verlag. € 19,80 EUREKA! Your guide to intercultural action in Europe. European Addressbook against racism. With addresses of more than 3500 organisations, funds, magazines, media, websites and much more... Edition 2007. CD. 2006 Ed. UNITED for Intercultural Action (Postbus 413, NL-1000 AK Amsterdam). Kostenlos 4. GEWALT - GEWALTFREIER WIDERSTAND Günther Schlee: Wie Feindbilder entstehen. Eine Theorie religiöser und ethnischer Konflikte. 2006 bsr 1720. € 14,90 5. FRIEDE - KRIEG - MILITÄR - WEHRDIENSTVERWEIGERUNG - RÜSTUNG Österr. Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung und Berghof Stiftung für Konfliktforschung (Hg.): Konstruktiver Pazifismus im 21. Jahrhundert. Symposium zum 80. Geburtstag von Dr. Gerald Mader. Dialog 51. 2006 Agenda Verlag. € 9.90, Uranwaffen: eine Katastrophe für die Menschheit. Dokumentation über die radioaktive Verstrahlung durch DU-Waffen in Kosovo, Irak, Afghanistan, Libanon und weltweit. Zeit-Fragen Sonderausgabe Nr. 41, 11.10.2006 Verlag Zeit-Fragen. € 2,25 + Versand 8. POPULISMUS - NATIONALISMUS - RECHTSEXTREMISMUS - RASSISMUS Peter Bathke/ Susanne Spindler (Hrsg.): Neoliberalismus und Rechtsextremismus in Europa. Zusammenhänge - Widersprüche - Gegenstrategien. Rosa-Luxemburg-Stiftung Texte 29. 2006 Karl Dietz Verlag. € 14,90 9. MENSCHENRECHTE - MINDERHEITEN - FLÜCHTLINGE - MIGRANTEN- SICHERHEIT - TERROR Cornelia Spohn (Hg.): zweiheimisch. Bikulturell leben in Deutschland. 2006 edition Körber-Stiftung. € 14,- Nizar Sassi/ Guy Benhamou: "Ich war gefangen in Guantanamo". Ein Ex-Häftling erzählt. (Ein Franzose tunesischer Abstammung.) 2006 Heyne Verlag. € 14,95 10. MANAGEMENT - WIRTSCHAFT - ARBEIT - LANDWIRTSCHAFT WIDERSPRUCH 50: Alternativen! Solidarische Ökonomie, Geschlechtergerechtigkeit; wirtschaftliche Frauenrechte; Marktmetaphysik; Humanisierung der Arbeit, Wirtschaftsdemokratie und Gewerkschaften; Feministische Kapitalismuskritik; Lohngleichheit, Sozialversicherung; Migrationspolitik; Neuromythologie und Psychiatrie; Neuformierung der Linken. 2006 "Widerspruch" (Postf. 652, CH-8026 ZÜRICH). CHF 25,- Holm Friebe/ Sascha Lobo: Wir nennen es Arbeit. Die digitale Bohéme oder: Intelligentes Leben jenseits der Festanstellung. 2006 Heyne Verlag. € 17,95 12. STADT - WOHNEN - VERKEHR - FREMDENVERKEHR Polly Pattullo/ Orely Minelli/ Tourism Concern: The Ethical Travel Guide. Your Passport to Exciting Alternative Holidays. 2006 Earthscan. £ 12.99 Duccio Canestrini: Schiessen Sie nicht auf den Touristen! (Operation Enduring Holidays - Tourismus, Antitourismus, Terrorismus). 2006 diaphanes Verlag. € 14,90 13. UMWELT - NATURSCHUTZ - GENTECHNIK- NANOTECHNOLOGIE Günter Altner/ Heike Leitschuh-Fecht/ Gerd Michelsen/ Udo E. Simonis/ Ernst U. von Weizsäcker (Hg.): Jahrbuch Ökologie 2007. 2006 BsR 1717. € 14,90 Al Gore: Eine unbequeme Wahrheit. Die drohende Klimakatastrophe und was wir dagegen tun können. 2006 Riemann Verlag. € 19,95 Isidor Wallimann/ Michael N. Dobkowski (Hrsg.): Das Zeitalter der Knappheit. Ressourcen, Konflikte, Lebenschancen. 2006 Paul Haupt Verlag. € 19,50 Marianne Oesterreicher (Hg.): Highlights aus der Nano-Welt. Eine Schlüsseltechnologie verändert unsere Gesellschaft. (Großteils aus der Sicht von Propagandisten und Nanotechnologie-Forschern). 2006 Herder TB Nr. 5672. € 9,90 14. GESUNDHEIT - KONSUM - ERNÄHRUNG Sudhir Kakar: Schamanen, Mystiker und Ärzte. Wie die Inder die Seele heilen. 2006 bsr 1708. € 14,90 Von den Dingen die wir brauchen - Konsumieren mit Zukunft. Projektideen, Diskussionsbeiträge und Tipps für den Unterricht (mit 10- bis 18-jährigen). Heft 2. 2004 Hrsg. v. Oö. Akademie für Umwelt und Natur (Stockhofstr. 32, A-4021 Linz). Kostenlos Martin Runge/ Frank Sommer/ Gerd Oberfeld (Hg.): Mobilfunk, Gesundheit und Politik. Streitschrift und Ratgeber. 2006 Agenda Verlag. € 14,80 Marita Vollborn/ Vlad D. Georgescu: Die Joghurtlüge. Die unappetitlichen Geschäfte der Lebensmittelindustrie (u.a. über Nanotechnik). 2006 Campus Verlag. € 19,90 Susanne Martin: Heilsames Gemüse. Rezepte mit dem gewissen Etwas. 2005 AV-Buch Österr. Agrarverlag. € 19,90 Claudia Nichterl: Powerfrühstück. Energie für den ganzen Tag! 2005 AV-Buch Österr. Agrarverlag. € 14,90 15. NATURWISSENSCHAFT - TECHNOLOGIE - COMPUTER Rena Tangens & padeluun (Hg.): Schwarzbuch Datenschutz. Ausgezeichnete Datenkraken der BigBrotherAwards. 2006 Edition Nautilus. € 13,90 André Spiegel: Die Befreiung der Information. GNU, Linux und die Folgen. debatte 4. 2006 MSB Matthes & Seitz Verlag. € 14,80 17. PÄDAGOGIK - BILDUNG Peter Mayo: Politische Bildung bei Antonio Gramsci und Paulo Freire. Perspektiven einer veränderten Praxis. 2006 Argument Verlag AS 280. € 16,90 Marion Bönsch/ Kathrin Zach: Seminarkrisen meistern. Erste Hilfe für Trainer, Lehrer, Vortragende. 2006 rororo 62163. € 8,90 18. PSYCHOLOGIE Rotraud De Clerck (Hg.): Trauma und Paranoia. Individuelle und kollektive Angst im politischen Kontext. Reihe Psyche und Gesellschaft. 2006 Psychosozial-Verlag. € 19,90 Dr. David Althaus/ Prof. Dr. Ulrich Hegerl/ Holger Reiners: Depressiv? Zwei Fachleute und ein Betroffener beantworten die 111 wichtigsten Fragen. 2006 Kösel Verlag. € 14,95 Daniel Gilbert: Ins Glück stolpern. Über die Unvorhersehbarkeit dessen, was wir uns am meisten wünschen. 2006 Riemann Verlag. € 19,- 19. FRAUEN - MÄNNER Horst-Eberhard Richter: Die Krise der Männlichkeit in der unerwachsenen Gesellschaft. 2006 Psychosozial-Verlag. € 19,90 Frigga Haug (Hg.): Nachrichten aus dem Patriarchat. (Kritische Glossen aus Deutschland und Österreich). 2005 Argument Verlag. € 9,90 Ulrich Clement: Guter Sex trotz Liebe. Wege aus einer verkehrsberuhigten Zone. 2006 Ullstein Verlag. € 18,- Werner Eberwein: Lust in der Liebe. Eine erotische Entdeckungsreise. CD. 2006 Kösel Verlag. € 17,95 20. KINDER - JUGEND - FAMILIE Frigga Haug & Ulrike Gschwandtner: Sternschnuppen. Zukunftserwartungen von Schuljugend (in Deutschland und Österreich). 2006 Argument Verlag. € 9,90 21. RELIGIONEN - SPIRITUALITÄT - SEKTEN David Grossmann: Löwenhonig. Der (biblische) Mythos von Samson. 2006 Berlin Verlag. € 16,- 22. CHRISTENTUM Felix Wilfred: Theologie vom Rand der Gesellschaft. Eine indische Vision. 2006 Verlag Herder. € 19,90 23. ENTWICKLUNGSPOLITIK - GLOBALISIERUNG - DRITTE WELT Le Monde diplomatique: Atlas der Globalisierung. 2006 taz Verlag. € 12,- Vandana Shiva: Erd-Demokratie. Alternativen zur neoliberalen Globalisierung. 2006 Rotpunktverlag. CHF 34,- Gerhard Klas: Zwischen Verzweiflung und Widerstand. Indische Stimmen gegen die Globalisierung. 2006 Edition Nautilus. € 12,90 Christian Felber: 50 Vorschläge für eine gerechtere Welt. Gegen Konzernmacht und Kapitalismus. 2006 Deuticke Verlag. € 19,90 Lis Füglister/ Stefan Howald (Hg.): Odius debt/ Illegitime Schulden - Verschuldung und Menschenrechte. 2005 Aktion Finanzplatz Schweiz (AFP), (Drahtzugstr. 28, CH-4057 BASEL). Armand Mattelart: Kultur und Globalisierung. Marktmacht gegen Vielfalt. 2006 Rotpunktverlag. CHF 32,- 24. EUROPA - EU Friederike Hausmann: Kleine Geschichte Italiens. Von 1943 bis zur Ära nach Berlusconi. Aktualisierte und erweiterte Neuausgabe. 2006 WAT 550. € 12,90 25. DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH Peter Pilz: Die Republik der Kavaliere. (Politisch-ökonomische Skandale in Österreich). 2006 Czernin Verlag. € 14,80 26. MITTEL-OSTEUROPA - BALKAN - GUS György Dalos: 1956. Der Aufstand in Ungarn. 2006 Verlag C.H. Beck. € 19.40 Irina Scherbakowa (Hrsg.): Unruhige Zeiten. Lebensgeschichten aus Russland und Deutschland. 2006 edition Körber-Stiftung. € 14,- 27. NAHER OSTEN - ASIEN - AUSTRALIEN - OZEANIEN Edward D. Said: Kultur und Widerstand. David Barsamian spricht mit Edward D. Said über den Nahen Osten. 2006 edition 8. CHF 24,- Felicia Langer: Die Entrechtung der Palästinenser. 40 Jahre israelische Besatzung. 2006 Lamuv TB Nr. 342. € 12,- Amira Hass: Morgen wird alles schlimmer. Berichte aus Palästina und Israel. 2006 Verlag C.H. Beck. € 19.90 Pulverfass Naher Osten - gefährlich für den Frieden, lebensbedrohlich für die Menschen ... und schwierig für deutsche Pazifisten. "Zivilcourage" Nr 4/9-10/2006 DFG-VK Bundesgeschäftsstelle (Kasseler Str. 1A, D-60486 FRANKFURT/M.). € 2,- + Versand Minka Nijhuis: Khalas Haus. Eine Familie überlebt in Bagdad. 2006 Verlag Herder. € 19,90 Olaf Ihlau: Weltmacht Indien. Die neue Herausforderung des Westens. 2006 Siedler Verlag € 19.95 28. AFRIKA Wohin geht Afrika. Der Staat als Feind, Biedermänner und Brandstifter, Verrat an Mandelas Erbe. "der überblick" Nr. 3/2006 Verlag Dienste in Übersee (Dammtorstr. 21a, D-20354 HAMBURG). € 6,- Pumla Gobodo-Madikizela: Das Erbe der Apartheid. Trauma, Erinnerung, Versöhnung (in Südafrika). Vorwort v. Nelson Mandela. 2006 Verlag Barbara Budrich. € 14,90 29. NORD- UND LATEINAMERIKA Werner Hörtner: Kolumbien verstehen. Geschichte und Gegenwart eines zerrissenen Landes. (Mit Informationen über Friedensinitiativen, indigenen Widerstand...) 2006 Rotpunktverlag. CHF 34,- Christoph Twickel: Hugo Chavez. Eine Biografie. 2006 Edition Nautilus. € 19.90 Karoline Mayer: Das Geheimnis ist immer die Liebe. In den Slums von Chile. 2006 Verlag Herder. € 19,90 30. INDIGENE VÖLKER Terry L. Anderson/ Bruce L. Benson/ Thomas E. Flanagan: Self-Determination. The Other Path for Native Americans (in the USA and Canada). 2006 Stanford University Press/ Eurospan Group. £ 34,- Wiek Lenssen: Der Ruf der Mayas. Von der Magie uralter Prophezeiungen. Eine Schamanenreise. 2006 Kösel Verlag. € 21,95 Lebenszeichen Kalender 2007. Thema "Musik und Tanz weltweit". A3 Querformat, 13 Farbbilder, Texte mit S/W Bildern über indigene Völker auf der Rückseite der Monatsblätter. 2006 Gesellschaft für bedrohte Völker Österr. (Untere Viaduktg. 53/7A, A-1030 Wien). € 18,90 + Versandkosten. 31. LITERATUR - KARIKATUREN Ernst Jandl: einer raus einer rein. Die schönsten Gedichte ausgewählt von Klaus Wagenbach. 2006 SALTO. Wagenbach Verlag. € 13.90 Alfred Komarek: Narrenwinter. Roman (zum Fasching/ Karneval im Salzkammergut). 2006 Haymon Verlag. € 17,90 John Updike: Terrorist. Roman (über einen jungen, fundamentalistischen US-Amerikaner in New York). 2006 Rowohlt Verlag. € 19,90 Luigi Malerba: Pataffio. Roman (über mittelalterliche Lebensweisen in altsprachlicher italienischer Fabulierlust). 2006 WAT 548. € 11,90 Empar Moliner: Verführung mit Aspirin. Erzählungen (über kuriose Paar- und andere Beziehungen in Spanien). 2006 WAT 544. € 9,90 32. CDs - MUSIK, TEXTE (Ausgewählte CDs aus denen einige geeignete Musikstücke bzw. Texte in unserer Sendung "Begegnungswege" bzw. in anderen Sendungen des "Freien Radio Salzkammergut" gesendet wurden bzw. noch werden.) attwenger: dog 2 remixes. (Experimentelles aus Österreich.) CD. 2006 Trikont US-0348 € 15,- Lila Downs: La Linea/ border. (Mexikanische Sängerin aus Oaxaca.) CD. 2002 Peregrina Music PM50312. € 15,50 + Versand Lila Downs: Una Sangre/ one blood. CD. 2004 Peregrina Music PM50382. € 15,50 + Versand Willie Dunn: Son of the Sun. (Indianischer Sänger der Akwesasne Cherokee, USA/ Kanada). CD. 2004 Trikont US-0320 € 15,- Willie Dunn: Akwesasne Notes. CD. 1978 Trikont US 0032-2 € 10,- Elomar: Dos Cónfins do Sertao. (Lieder aus dem nordostbrasilianischen Sertao). CD. 1986/94 Trikont. CD 0142-2 € 10,- Fünf Griechen in der Hölle und andere Rembetika Lieder. CD. 1982 Trikont. US 0071-2 € 10,- Michael Jenitsaris/ Maria Nalbandi/ Gruppe Prosechos: Saltadoros. (Rebetika Live). CD. 1991 Trikont US-0168-2 € 10,- Walter Mossmann: Chansons - Flugblattlieder - Balladen - Cantastorie apokrüfen (Protestlieder aus Deutschland 1962 - 83). 4 CD. 2004 Trikont US-0330 € 30,- M.A. Numminen singt Heinrich Heine. (Satirische Lieder.) CD. 2006 Trikont US-357 € 15,- Gilles Roucaute: avant-scene. enregistrement du spectacle "chansons fleuves". En concert. (Lyrisch-sozialkritische Chansons aus Paris). Premaster. 2006 Eigenproduktion, www.roucaute.com Sema'zen/ Henning Schmiedt & Ensemble: Mystische Sufigesänge/ Ilahiler ve Nefesler. 2005 Peregrina Music PM50402. € 15,50 + Versand Donna Africa. (Sampler mit afrikanischer Musik). CD. 1999 Peregrina Music PM50151. € 6,- + Versand From Coast to Coast. International Connection. 25 Jahre our own voice. Der TRIKONT Sampler 2. 1996, Trikont US-0229. € 5,- In Prison. Afroamerican Prison Music (in USA). From Blues to HipHop. (Sampler). CD 2006 Trikont US-356 € 15,- Lady Melancolica. (Musik von Frauen aus aller Welt). 2003 Peregrina Music PM 50332. € 6,- + Versand Peregrina's dreamworld. (Sampler). CD. 2000 Peregrina Music PM 50231. € 6,- + Versand Peregrina Music - Eine Reise durch Zeit und Welt. (Sampler). CD. 2005 Peregrina Music PM50442. € 6,- + Versand Arundhati Roy: Der Gott der kleinen Dinge. (Auszüge aus dem Roman.) Gelesen von Barbara Auer. Brigitte Hörbuch-Edition 6. 3 CDs. 2006 der hörverlag. € 9,95 Thomas Bernhard vorgestellt von Hans Piesbergen. (Auszüge aus Thomas Bernhardts autobiographischer Schrift "Die Ursache. Eine Andeutung".) 2 CDs. 2006 NEWS Hörbuch Spuren 5, Random House Audio/ edel. € 9,95 Bertolt Brecht vorgestellt von Ben Becker. NEWS Hörbuch Spuren 9. 2 CDs. 2006 Random House Audio. € 9,95 Bertold Brecht: Auszüge aus dem Arbeitsjournal 1948 - 1954. Gelesen von Ben Becker. CD. 2006 Random House Audio. € 18,- Christian Dietrich Grabbe: Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung. Lustspiel, gelesen von Wiglaf Droste und Harry Rowohlt. 2 CDs. 2006 Random House Audio. € 19,95 Klaus Kinski: Jesus Christus Erlöser. (Jesus für Randgruppen.) Lesung und Auseinandersetzung mit dem Publikum von 1971. Hrsg. v. Peter Geyer. 2 CDs. 2006 Random House Audio. € 19,95 ------------------------------------------------------------------------ IMPRESSUM: Inhaber, Herausgeber und Redaktion: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl. Eigenvervielfältigung (Layout und Druck: Maria Reichl). Verlagsort: Bad Ischl. =========================================================== Zusammengestellt von: Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Nov 23 23:09:15 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 23 Nov 2006 23:09:15 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 480 - Rb 123 - Nuclear-Free Future Award 2006 Message-ID: <6.2.5.6.0.20061123230839.02a7ba40@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 480 - Nuclear-Free Future Award 2006. (Siehe auch Info 469) Bad Ischl, 23.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Der Nuclear-Free Future Award wird seit 1998 jährlich an wechselnden Orten vergeben; dieses Jahr am 1. Dezember 2006 in Window Rock in Arizona, und zwar im Rahmen des Indigenous World Uranium Summit, der ersten internationalen Konferenz auf dem Navajo-Reservat. Geehrt werden mit dem internationalen Preis Menschen und Initiativen, die sich vorbildlich für eine Zukunft ohne Atomwaffen und Atomenergie einsetzen. Die internationale Jury hat als Preisträger 2006 bestimmt: Widerstand: Sun Xiaodi, China Der Uranabbau in Gansu wurde 2002 offiziell beendet. Seit 1988 spricht Sun Xiaodi, ein Bergarbeiter, über die gesundheitlichen Folgen Krebs, Tot- und Missgeburten. Aufklärung: Dr. Gordon Edwards, Kanada Seit über 30 Jahren informiert der Mathematiker und Physiker die kanadische Öffentlichkeit in allen Medien sachkundig, geduldig und kompromisslos über die Gefahren von Atombomben und Kernenergie. U.a. dank seiner öffentlichkeitswirksamen konsequenten Aufklärung konnte die Atomlobby eine Reihe von Projekten - einen neuen Reaktor in Quebec, ein Atommüllendlager im Nordosten der USA, Uranabbau in mehreren kanadischen Provinzen - nicht verwirklichen. Lösungen: Wolfgang Scheffler und Heike Hoedt, Deutschland 1986 baute der Ingenieur in Kenia seinen ersten Solarreflektor für eine Dorfküche. Heute gibt es in 21 Ländern knapp 1000 dieser stets vor Ort aus örtlich verfügbaren Materialen gebauten Geräte, deren bis 12 Quadratmeter großer Parabolspiegel photovoltaisch oder mit einem durch Gewichte betriebenen Uhrwerk der Sonne nachgeführt wird. Nicht nur Kranken- und Waisenhäuser, Schulen und Gemeinschaftsküchen schätzen Schefflers hocheffiziente und kinderleicht zu bedienenden Solarkocher. Für sein Lebenswerk geehrt wird Ed Grothus, USA. Seit Jahrzehnten betreibt der ehemalige Atomtechniker vor den Toren der Kernwaffenschmiede Los Alamos einen "Schrotthandel" mit ausgemustertem Gerät aus dem Labor; viele Künstler bedienen sich hier. Ed Grothus selbst hält seinen ehemaligen Kollegen lautstark, unverdrossen und vergnügt einen Spiegel vor, in dem die Fratze des Atomzeitalters sichtbar wird. Besondere Anerkennung zollt der Award dem Southwest Research and Information Center in Albuquerque (www.sric.org), das seit 1971 die Bevölkerung der Region über den Nuklearkreislauf aufklärt und so der Atomlobby das Lügen erschwert, sowie dem Navajo-Umweltaktivisten Phil Harrison, der die unersättliche Uranindustrie unermüdlich bekämpft. Nuclear-Free Future Award, Ganghoferstr. 52, 80339 München, Deutschland, Tel.: +49 (0)89 28 65 97 14, nuclearfree_future @ yahoo.com, www.nuclear-free.com =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Nov 23 23:17:56 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 23 Nov 2006 23:17:56 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 481 - Rb 123 - Kritik an Liebermann (Israel) Message-ID: <6.2.5.6.0.20061123231239.02a7aeb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 481 - Rundbrief Nr. 123 - Der neue «Führer» plant «ethnische Säuberung» - Avigdor Liebermann (Israel). Siehe auch Info 471. Bad Ischl, 23.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Der neue «Führer» plant «ethnische Säuberung» Der Minister des Kabinetts, Avigdor Lieberman, sagte in einem Ende Oktober 2006 in einer britischen Zeitung publizierten Interview, dass die arabische Minderheit in Israel ein «Problem» und dass eine «Trennung» vom jüdischen Staat erforderlich sei. «Wir bauten Israel als ein jüdisches Land auf», zitierte der «Sunday Telegraph» Lieberman. «Ich will ein Israel schaffen, das ein jüdisches, zionistisches Land ist. Es geht darum, welches Land wir in der Zukunft haben wollen. Entweder wird es ein (ethnisch gemischtes) Land sein, wie jedes andere auch, oder es wird weiterbestehen als ein jüdisches Land.» Lieberman hat schon oftmals Aussprüche gemacht, die als rassistisch gegenüber der arabischen Minderheit in Israel die aus etwa eineinviertel Millionen Menschen besteht verurteilt wurden. [ ] Quelle: Haaretz Service, 5.11.2006. www.haaretz.com [ ] Eine alte Maxime sagt: Israel können nur zwei von drei Wünschen erfüllt werden: ein jüdischer Staat sein, ein demokratischer Staat sein und alles Land zwischen Meer und Fluss (Jordan) behalten. Es kann am ganzen Land festhalten und demokratisch sein dann kann es kein jüdischer Staat sein. Es kann am ganzen Land festhalten und jüdisch sein dann ist es kein demokratischer Staat. Es kann ein jüdischer und demokratischer Staat sein dann kann es aber nicht das ganze Land behalten. Dies war von Anfang an die Grundlage ­israelischer Politik gewesen. Das Hauptargument für Sharons «Trennung» und Olmerts «Konvergenz» war genau dies: Damit Israel jüdisch und demokratisch bleibt, muss es jene Teile der besetzten palästinensischen Gebiete mit dichter arabischer Bevölkerung aufgeben. Die extreme Rechte hat eine Antwort, die dem Ei des Kolumbus ähnelt: Alle drei Ziele könnten erreicht werden: Die Lösung wäre ethnische Säuberung die Vertreibung der gesamten arabischen Bevölkerung. Dies auszuführen ist in einem demokratischen System schwierig. Deshalb bedeutet dieses Ziel fast automatisch, dass es einen «starken Führer» geben muss also eine offene oder verschleierte Diktatur. [ ] Quelle: Uri Avnery, Liebenswürdiger Mann, 3.11.2006 (aus dem Englischen von Ellen Rohlfs, vom Verfasser autorisiert, www.uri-avnery.de - Volltext siehe Info 471.). (Weitere Artikel u.a. in www.gush-shalom.org, www.nahostfriede.at, www.zeit-fragen.ch ) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Nov 23 23:30:47 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 23 Nov 2006 23:30:47 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 482 - Rb 123 - Militaergewalt gegen Gaza Message-ID: <6.2.5.6.0.20061123232037.02a7b3f0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 482 - Rundbrief Nr. 123 - Europäische Juden für einen gerechten Frieden/ EJJP: EU muss angesichts der humanitären Katastrophe in Gaza energische und eindeutige Maßnahmen ergreifen. Bad Ischl, 23.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Europäische Juden für einen gerechten Frieden EU muss angesichts der humanitären Katastrophe in Gaza energische und eindeutige Maßnahmen ergreifen Die Militäraktionen der israelischen Armee während der vergangenen Monate im Gaza-Streifen haben zu einer Unterdrückung und Verfolgung der palästinensischen Bevölkerung geführt, deren Ausmaß unerträglich ist. Hunderte unbewaffnete Palästinenser kamen bei den Operationen, die in den Sommermonaten unter der zynischen Bezeichnung "Sommerregen" durchgeführt wurden und jetzt als "Operation Herbstwolken" fortgesetzt werden, zu Tode; ganz zu schweigen von jenen, die verwundet und zum Teil für ihr ganzes Leben - verstümmelt wurden. Erst heut morgen wurden weitere neunzehn Palästinenser bei einem Massaker der israelischen Armee im nördlichen Gaza-Streifen ermordet die Mehrzahl der Opfer dieses unsäglichen Vergehens waren Frauen und Kinder. Geschieht all das im Namen der Sicherheit? Der Einmarsch der israelischen Armee in den Gaza-Streifen ist mit dem Abfeuern von Kassam-Raketen oder der Entführung des israelischen Soldaten Gilad Shalit durch palästinensische Milizen nicht zu rechtfertigen. Die willkürliche und maßlose Gewalt der israelischen Armee gefährdet wahrscheinlich eher sein Leben. Für den Einsatz der neuen, illegalen und tödlichen Waffe DIME (Dense Inert Metal Explosive) gibt es nicht die geringste Rechtfertigung. **) Offenbar haben die unaufhörlichen psychologischen und physischen Übergriffe kein anderes Motiv als Angst und Schrecken zu sähen und vor allem Stärke zu demonstrieren, um den Willen des palästinensischen Volkes und seinen legitimen Widerstand gegen die Besatzung zu brechen. Hamas hat gleichwohl nicht zur Rache aufgerufen, sondern eine internationale Intervention gefordert. Wie viele Menschen müssen noch sterben, ehe die internationale Gemeinschaft ihrer Verantwortung gerecht wird? Die Charta der Vereinten Nationen verlangt, dass Israel, genau wie jedes andere Mitglied der Vereinten Nationen, beurteilt, zur Verantwortung gezogen und daran gehindert wird, unerklärte Kriege zu führen, Zivilisten umzubringen, die Natur zu verwüsten oder Industrieanlagen und die Infrastruktur seiner Nachbarn zu zerstören. Als europäische Bürgerinnen und Bürger sind wir nicht gewillt, zu den Verbrechen zu schweigen, die an einem gefangenen, besetzten Volk begangen werden, das zum Opfer der Geschichte Europas geworden ist. Als Jüdinnen und Juden werden wir nicht denselben Fehler begehen, den wir häufig jenen vorgehalten haben, die sich angesichts von Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Schweigen hüllten. Am Vorabend des 9. November, dem Jahrestag des ungeheuren Novemberpogroms von 1938, erklären wir laut und deutlich; Der Staat Israel fügt mit seinen Taten den Namen und Ruf von Juden überall auf der Welt schweren Schaden zu. Es ist unerlässlich und dringend, dass die Europäische Union endlich wirksame, entschlossene und eindeutige Maßnahmen ergreift, um Israel zu bewegen, Internationales Recht zu respektieren. Es ist offenkundig und überfällig, dass die Staaten Europas ihre Freundschaftsbeziehungen und Handelsverbindungen mit Israels aussetzen, solange es die grundlegenden Menschenrechte nicht achtet und weiterhin Kriegsverbrechen begeht. Wir fordern, dass die Europäische Union sich von der Politik der USA im Nahen Osten lossagt und eigenständige eine Friedenspolitik im Sinne der Europäischen Menschenrechtskonvention verfolgt. Wir fordern eine Debatte zu diesem Thema im Parlament der Europäischen Union und ebenso in den nationalen Parlamenten ihrer Mitglieder. Wir fordern, dass die Europäische Union der israelischen Regierung unmissverständlich erklärt, dass jegliche Finanzierung oder Unterstützung Israels solange ausgesetzt wird, bis ein gerechtes Friedensabkommen mit den Palästinensern erzielt ist im Interesse aller Beteiligten und im Interesse des Weltfriedens. Wir fordern den Schutz der palästinensischen Bevölkerung durch die Entsendung internationaler ziviler Friedenskräfte nach Gaza und in die Westbank. European Jews for a Just Peace/ EJJP, Exekutiv Komittee am 8. November 2006 Dror Feiler (Chair)/ Sweden; Dan Judelson (Secretary)/ Great Britain; Paula Abrams-Hourani/ Austria; Paola Canarutto/ Italy; Liliane Cordova Kaczerginski/ France; Fanny-Michaela Reisin/ Germany; Henri Wajnblum/ Belgium Deutsche Fassung übersetzt von Sophia Deeg **) Ergänzende Bemerkung: Lange vor dem Einsatz der neuen DIME-Munition wurden ähnlich "durchschlagende" Geschoße mit abgereichetem Uran (Depleted Uranium/ DU) eingesetzt. Beim Aufprall wurde das Uranmetall in feinste Nanopartikel und Aerosole pulverisiert. Diese auf Milliarden Jahre radioaktiv strahlenden Partikel verstrahlen nicht nur die Böden und das Wasser in der Region sondern breiten sich über die Atmosphäre letztlich weltweit aus. Aus psychologisch verständlichen Gründen wird dies meist verdrängt. Nur - damit wird die latente Gefahr nicht geringer. (Siehe auch u.a. Infos 431, 433, 451, 477!) Matthias Reichl =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Nov 24 12:31:42 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 24 Nov 2006 12:31:42 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 483 - Rb 123 - Repression gegen NGOs Message-ID: <6.2.5.6.0.20061124123033.02a8bca0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 483 - Rundbrief Nr. 123 - Befürchteter Todesstoss für humanitäre Organisationen. Unabhängige Hilfeleistung durch Richterspruch gefährdet. Die Regierung der Niederlande fordert von der Schweizer Sektion von Médecins Sans Frontières (MSF) die Zahlung von 1 Million Euro. Bad Ischl, 24.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Befürchteter Todesstoss für humanitäre Organisationen Unabhängige Hilfeleistung durch Richterspruch gefährdet In diesen Wochen hat ein Genfer Gericht über die brisante Frage zu entscheiden, ob Hilfswerke für Lösegeldzahlungen ihrer entführten Mitarbeiter aufkommen müssen. as. Die Regierung der Niederlande fordert von der Schweizer Sektion von Médecins Sans Frontières (MSF) die Zahlung von 1 Million Euro. Diese Lösegeldsumme haben die Niederlande den Entführern eines ihrer Staatsbürger bezahlt, welcher als MSF-Programmleiter in Dagestan im Einsatz war und dort tschetschenischen Flüchtlingen Hilfe leistete. Es ist das erste Mal in der Geschichte, dass eine demokratische Regierung eine international tätige humanitäre Organisation vor Gericht zieht, um das von ihr bezahlte Lösegeld zurückzufordern. In zweifacher Hinsicht ein alarmierendes Vorgehen gegen die Hilfeleistung der humanitären Organisationen und der Menschen, die deren Hilfe benötigen: Einerseits bekennen sich Regierungen gemäss internationalen Gepflogenheiten offiziell niemals zu derartigen Zahlungen, sondern sind allgemein darum bemüht, solche Transaktionen geheimzuhalten. Mit der Veröffentlichung dieser Lösegeldforderung bricht die niederländische Regierung mit dieser Rechtstradition. Andererseits stellt die Rückerstattungsforderung gegen MSF ein absolutes Novum dar: Sollte ein Gericht einer Zahlungsforderung in dieser oder ähnlicher Höhe nachgeben, könnte das die betreffende Organisation in den finanziellen Ruin treiben oder zumindest deren Handlungsspielraum entscheidend beeinträchtigen. Humanitäre Hilfeleistung wäre somit de facto behindert und im schlimmsten Fall gar nicht mehr möglich. Eine schreckliche Konsequenz, denkt man z. B. an die Krisengebiete in Darfur, im Kongo, im Irak, in Afghanistan oder an andern Orten der Welt. Die medizinische Arbeit von MSF für Verwundete, Kinder, vergewaltigte Frauen, Opfer vernachlässigter Krankheiten und für Menschen mit Aids, die von völlig überforderten Gesundheitssystemen im Stich gelassen werden, könnte nicht mehr weitergeführt werden. Ein Hoffnungsschimmer für Tausende von Menschen, Leiden ohne politische, religiöse oder rassistische Hintergedanken zu lindern und unabhängige Hilfe zu leisten, würde erlöschen. Dass die Niederlande einen solchen Prozess anstrengen, stimmt bedenklich und ist höchst beunruhigend. War es doch bis anhin nur in diktatorischen, autoritären bis totalitären Staaten Praxis, Feindschaft gegenüber NGOs zur Schau zu stellen, wie die jüngsten Beispiele aus Russland zeigen. Ein Aufschrei müsste durch alle unabhängigen NGOs gehen. Solidarität ist gefragt! Auszug aus: "Zeit-Fragen" Nr.45 vom 8.11.2006, © 2006 Genossenschaft Zeit-Fragen, Volltext: www.zeit-fragen.ch =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Nov 24 12:39:39 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 24 Nov 2006 12:39:39 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 484 - Rb 123 - Grundeinkommen und AMS Message-ID: <6.2.5.6.0.20061124123613.02a96eb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 484 - Rundbrief Nr. 123 - Matthias Reichl: "Grundsicherung" oder "Grundeinkommen"? Die AMS-Büros als allein zuständige Verwalter? Zwanzig Jahre Grundeinkommens-Debatte in Österreich und international. Eigene Erfahrungen im Kampf mit der Sozialpolitik und -bürokratie. Bad Ischl, 24.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== "Grundsicherung" oder "Grundeinkommen"? Die AMS-Büros als allein zuständige Verwalter? Einige Organisationen - darunter auch führende Kreise der Grünen - wollen nur eine Verbesserung des bisherigen Systems durch eine "Grundsicherung". Die Administration und Kontrolle gegen "Missbrauch" sollten Bedienstete des Arbeitsmarktservice (AMS) übernehmen. Bei meinen jahrzehntelangen Konfrontationen mit einigen Ischler Arbeitsamts- und auch Ministerialbeamten bestätigte sich meine Einschätzung: Die einsichtigen AMS-Bediensteten wollen sich auf optimale Stellenvermittlung und Weiterbildung ihrer Klienten, aber auch auf die Förderung von - auch gemeinnützigen - Beschäftigungsprojekten konzentrieren und den finanziellen Bereich an eine andere Stelle delegieren. Anders orientierte "Betreuer" setzen Arbeitslose - zu denen sie u.a. auch Personen mit Betreuungspflichten bzw. mit reduzierter Mobilität und ähnlichem zählen - mit allen vorhandenen Repressionsmitteln unter Druck. Dazu gehört z.B. die zeitweilige Streichung des Arbeitslosengeldes, psychologischer und ökonomischer Zwang in "Schulungskursen" und "Arbeitstrainings"... Sie nützen diese "Allmacht" und ihre persönliche (z.T. politische) Aversion gegenüber den aus ihrer Sicht "Sozialschmarotzern" entsprechend aus. Ich habe dazu meine eigenen Erfahrungen und erschütternde Berichte von Leuten, die sich nicht - politisch und publizistisch - wehren können. Fazit daraus - selbst zusätzliche sozialpädagogische Kurse für diese Art von Bürokraten ändern kaum etwas an dieser unsozialen Konstruktion. Daher ist ein bedingungsloses Grundeinkommen nicht allein eine sozial-karitative Maßnahme sondern auch eine Grundlage für ein möglichst selbstbestimmtes gemeinnütziges (auch politisches) Handeln. Ergänzung zu meinem Bericht "Zwanzig Jahre Grundeinkommens-Debatte in Österreich und international. Eigene Erfahrungen im Kampf mit der Sozialpolitik und -bürokratie" unten. Matthias Reichl ---------------------------------------------------------------------------------------- Zwanzig Jahre Grundeinkommens-Debatte in Österreich und international Eigene Erfahrungen im Kampf mit der Sozialpolitik und -bürokratie Matthias Reichl 15.12.2005 Da wir zur gleichen Zeit mit der Generalversammlung und einem Seminar unseres Vereins beschäftigt waren, konnte ich am Grundeinkommens-Kongress nicht teilnehmen. Als meinen Beitrag hatte ich den Organisatoren schon einige Zeit vorher die folgenden Erfahrungen gemailt: Befreiung der Frauen von ökonomischer Abhängigkeit Ich wurde erstmals 1982 innerhalb der "Alternativen Liste Österreich" von Feministinnen mit der Forderung nach einem "Grundeinkommen" (bzw. "Basislohn") - unabhängig von einem Dienstverhältnis - konfrontiert. Dabei ging es ihnen primär um die Befreiung nicht-erwerbstätiger (Haus-)Frauen aus ihrer finanziellen Abhängigkeit vom Ehemann und weiters um die Grundversorgung von Alleinerzieherinnen und geschiedenen Frauen. Diese Grundproblematik hat sich - wegen prekärer und flexibler Beschäftigung bzw. Arbeitslosigkeit - noch weiter verschärft. Grundabsicherung gegen ökonomische Krisen durch (a)soziale Repression Oppositionelles politisches und soziales Engagement - innerhalb und ausserhalb politischer Organisationen - führte immer öfter zu ökonomische Krisen und (a)sozialer Repression. Drohungen mit Verschlechterungen auf dem Arbeitsplatz bis hin zur Kündigung war ein längst praktiziertes Disziplinierungsmittel gegenüber (über)aktiven Dienstnehmern. Ebenso von Seiten mancher Arbeitsamtsbeamten gegenüber Arbeitslosen (Zuweisung an unakzeptable Arbeitsplätze, Entzug der Arbeitslosengeldes bei "Arbeitsverweigerung", Verweigerung von Fortbildungsmassnahmen usw. - dazu habe auch ich jahrelange Erfahrungen bis zu meiner Frühpensionierung!). Grundabsicherung von gemeinnützigen Initiativen und Organisationen Eine wachsende Anzahl von gemeinnützigen Initiativen und Organisationen können zwar mit Mühe noch die laufenden Unkosten abdecken, nicht aber die Personalkosten. Die Druckmittel einer Kürzung bzw. Streichung staatlicher Subventionen und ähnlicher Unterstützungen (Presseförderung, Zeitungstarif...), ausufernde bürokratischer Aufwand (v.a. bei EU-Projekten) bewirken zunehmend eine Selbstzensur und (Über-) Vorsichtigkeit in politischen Aktivitäten. Ein wachsender Teil wurde und wird zunehmend gezwungen, seine Aktivitäten zu verlagern bzw. einzustellen. Negativkarriere von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Hauptamtlich Vollzeit-Angestellte müssen Einkommens-Reduktionen akzeptieren, die Umwandlung des Dienstverhältnisses in Teilzeit, dann in zeitlich beschränkte bzw. fallweise Arbeitsverhältnisse, in verschiedene Varianten "freier" Arbeitsverträge, in Scheinselbständigkeit und schließlich in unbezahlte ehrenamtliche Tätigkeiten. Allen gemeinsam ist eine wachsende Selbstausbeutung (bis zur Selbstzerstörung), die sich nicht nur für die betreffenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sondern auch für deren - von ihnen ökonomisch abhängigen - Angehörigen auswirkt. Gerade die starke emotionale Verbindung mit den Zielen der Organisation entwickelt einen Zwang zur Solidarität und zum "Weiterwerkeln". Viele der dafür eigentlich zuständigen Beamten in staatlichen Institutionen sehen kalt lächelnd zu und kalkulieren tragischen Zusammenbrüche einzelner Aktiver und ganzer Organisationen als willkommene Ausschaltung lästiger Oppositioneller an. Begleitet wird diese perfide Strategie mit barmherzigem Lächeln, Schulterklopfen, Ehrungen, Lob für die uneigennützige "Bürgergesellschaft" (z.B. durch Andreas Khol und Konsorten) usw. "Aktion 8000" soll Grundeinkommen ersetzen? Bei dem Symposium "Goldene Zeiten - Modelle für die Zukunft" - Sept. 1985 in Linz - präsentierte der Sozialminister Alfred Dallinger die in seinem Ministerium von engagierten linken Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen entwickelte "Aktion 8000" - die (bis zu 100% subventionierte) einjährige Beschäftigung von Arbeitslosen in gemeinnützigen Projekten und Organisationen. Dies sei eine geeignete Alternative zum - kaum durchsetzbaren - Grundeinkommen. Allerdings war dies von Bewilligungen durch Sozial-Behörden abhängig und daher kein allgemeiner Anspruch. Meine - von Minister Dallinger nicht beantwortete - Frage, wie politisch abgesichert dieses Modell sei, war vorausschauend sehr berechtigt. 1987/88 wurde auch unser Begegnungszentrum vom Sozialministerium durch die "Aktion 8000" gefördert. Ich sollte in unserer Region ein Jahr lang mögliche Projekte recherchieren und vorbereiten. Zur Halbzeit hatte die ÖVP die SPÖ-Alleinregierung durch eine große Koalition abgelöst und gleich eine Kürzung der Gelder durchgesetzt. Dazu kam noch eine Kampagne - lanciert von Andreas Khol - gegen "Missbrauch" durch "obskure Vereine" (u.a. in einer "KURIER"-Meldung). Dabei wurde so ziemlich alles, was "links-verdächtig" war, zusammengewürfelt (auch unser Verein war darunter). Meine scharfe Kritik im Projektbericht bewirkte, dass uns dann auch einige SP-nahe Sozialbürokraten auf die "schwarze Liste" setzten und mich schikanierten. obwohl ihre Vorwürfe haltlos waren. Erfolg: die schon beschriebenen Negativkarrieren! Internationale Entwicklungen Dazu kommt noch, dass unter Berufung auf den EU-Stabilitätspakt nun auch Länder und Gemeinden die einschlägigen Budgets stark reduzieren (müssen), v.a. wenn manche der Gemeinden knapp vor der Zahlungsunfähigkeit stehen. Die zunehmende Privatisierung (und damit privater Finanzierung) der Grundversorgung (z.B. in Bildung, Gesundheit und viele gemeinnütziger Bereiche) erzwingt das Akzeptieren neoliberaler Marktmechanismen. In ihnen wird die Profitmaximierung statt solidarischer Zusammenarbeit im Überlebensk(r)ampf als unaufhaltsam propagiert. Daher ist ein Grundeinkommen nicht allein eine sozial-karitative Massnahme sondern auch eine Grundlage für ein möglichst selbstbestimmtes gemeinnütziges (auch politisches) Handeln. "Rundbrief Nr. 119/ E-Rundbrief Info 328. ((Siehe auch Info 226 und 227, www.begegnungszentrum.at/archiv/ ) =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Nov 24 16:35:02 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 24 Nov 2006 16:35:02 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 485 - Rb 123 - Alternative Nobelpreise 2006, DVD-Doku RLA Message-ID: <6.2.5.6.0.20061124162511.02a92840@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 485 - Rundbrief Nr. 123 - Alternative Nobelpreise 2006/ "Right Livelihood Awards 2006" für Chico Whitaker Ferreira (Brasilien), Daniel Ellsberg (USA), Ruth Manorama (Indien) und das Festival Internacional de Poesia de Medellin (Kolumbien)- (siehe Infos 456 - 460); DVD-documentation "25th Anniversary Right Livelyhood Award. Conference in Salzburg June 8 - 13, 2005". Veranstaltungen mit den Alternativen Nobelpreisträgern Dr. Ibrahim Abuleish (SEKEM/ Ägypten) und Dr. Manfred Max-Neef (Chile); Ruth Manorama (Indien): Gewalt an Dalitfrauen. Bad Ischl, 24.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Alternative Nobelpreise 2006 Die "Right Livelihood Awards" ("Alternative Nobelpreise") 2006 erhalten am 8. Dezember 2006 im Schwedischen Parlament in Stockholm Chico Whitaker Ferreira (Brasilien, Ehrenpreis), Daniel Ellsberg (USA), Ruth Manorama (Indien) und das Festival Internacional de Poesia de Medellin (Kolumbien). Seit Daniel Ellsberg 1971 mit der Veröffentlichung geheimer Pentagon-Papiere die Bewegung gegen den Vietnamkrieg stärkte, setzt er sich für Frieden und Transparenz in der Politik ein - und nimmt dabei auch persönliche Risiken in Kauf. Von 1954 bis 1957 war Ellsberg Offizier der US-Marineinfanterie, anschließend Analyst bei der einflussreichen »Denkfabrik« RAND Corporation sowie Berater des US-Verteidigungsministeriums. Als ziviler Mitarbeiter des Außenministeriums lebte und arbeitete Ellsberg zwei Jahre in Vietnam. Dort erkannte er, dass der Vietnamkrieg für die USA nicht zu gewinnen war. Aufgrund seiner Publikation von geheimen Pentagonpapieren wurde er 1971 angeklagt, 1973 jedoch freigesprochen. Nach der Veröffentlichung engagierte sich Ellsberg weiterhin politisch. Er hält bis heute weltweit Vorträge über aktuelle Ereignisse, etwa über das Vorgehen der US-Regierung im Irak, wofür er von der Regierung Bush heftig kritisiert wird. In den letzten Jahren arbeitete Ellsberg am Massachusetts Institute of Technology (www.ellsberg.net - siehe auch Antje Bultmanns Beitrag "Whistleblower", Info 454). Der Brasilianer "Chico" Whitacker Ferreira erhält den Ehrenpreis für seine "lebenslange Arbeit für soziale Gerechtigkeit", mit der er gezeigt habe, dass "eine andere Welt möglich ist". Das ist das Motto des 2001 von Ferreira im brasilianischen Porto Alegre mitgegründeten ersten Weltsozialforums, das als politisches Gegengewicht zum Weltwirtschaftsforum für Topmanager und Regierungsspitzen in Davos geschaffen wurde. In den Prinzipien des Weltsozialforums heißt es, man biete eine offene Gesprächsplattform für alle, "die sich dem Neoliberalismus und der Herrschaft der Welt durch das Kapital und jeder möglichen Form des Imperialismus widersetzen". Chico Whitacker setzte sich schon in den 60er Jahren für die "Theologie der Befreiung" und ihre Umsetzung in christlichen Basisgemeinden ein. Er musste vor der brasilianischen - und später der chilenischen - Militärdiktatur nach Europa fliehen und arbeitete dann für UNO-Organisationen bis er wieder nach Brasilien zurückkehren konnte (www.worldsocialforum.org). Die indische Sozialaktivistin Ruth Manorama wird geehrt, weil sie als "wirkungsvollste Anwältin" für die Rechte der so genannten "Unberührbaren" in ihrem Land kämpfte. Obwohl das Kastensystem in Indien offiziell als abgeschafft gilt, sind noch immer vor allem die Frauen dieser "Dalit" genannten Gruppe besonders entrechtet. Sie berichtete in der Evang. Akademie Bad Boll - siehe unten! (www.idsn.org). Ab 1991 setzt sich das Festival für Poesie im kolumbianischen Medellín auch dafür ein, dass "Kreativität, Schönheit, freier Ausdruck und Kommunikation inmitten tiefer Angst und Gewalt blühen und beide überwinden können". Dies unter der Bedrohung durch stark verbreiteter Gewalt von Drogenhändlern und anderen (www.festivaldepoesiamedellin.org). 73 Kandidaten aus vierzig Ländern wurden dieses Jahr nominiert, wobei 39 aus Ländern des Südens stammten (www.rightlivelihood.org). Presseaussendung und Biographien der Preisträger (in Englisch): siehe Infos 456 - 460. Red. Matthias Reichl DVD-Dokumentation der Right Livelihood Award Foundation: Winning Alternatives. Work - Culture - Human Dignity. (Alternativen, die sich rechnen. Arbeit - Kultur - Menschenwürde; Alternativas ganadoras Trabajo - Cultura - Dignidad humana.) 25th Anniversary Right Livelyhood Award. Conference in Salzburg June 8 - 13, 2005. (Filmberichte und Interviews mit Preisträgern, ROM-Dokumentation der Konferenzergebnisse.) DVD in Englisch, Deutsch und Spanisch. 2006 Right Livelihood Award Foundation. www.rightlivelihood.org Veranstaltungen mit den Alternativen Nobelpreisträgern Dr. Ibrahim Abuleish (SEKEM/ Ägypten) und Dr. Manfred Max-Neef (Chile) 30.11. - 8.12.2006 in Salzburg, Oberndorf und Seeham (Infos: Tel. 0662-8042-2106, 0664-5205203, www.tauriska.at): 30.11. 18:00 - 20:00 OBERNDORF (Café Piccolino): Gespräche mit Dr. Ibrahim Abuleish und Dr. Manfred Max-Neef. 1.12. 18:30 SALZBURG (ICC-Forum; Theolog. Fakultät, Universitätspl. 1, HS 103/ 3. St.): Vorträge: Ibrahim Abuleish: "Die Sekam Vision - ganzheitliche Entwicklung" und Manfred Max-Neef: "Einblicke eines Außenseiters: Erlebnisse eines Barfußökonoms" 2.12. 10:00 - 16:00 SEEHAM: Exkursion zu Bauern und "Akademisches Wirtshaus". (Anmeldung bis 28.11. 06565-6145 od. 06217-5525-0) 5.12. 18:30 - 20:00 SALZBURG (Bibliotheksaula, Universitätbibliothek, Universitätspl. 1): Vortrag von Manfred Max-Neef: "Armut und Poverty Proofing bzw. Poverty Alleviation" ----------------------------------------------------------------- Gewalt an Dalitfrauen Ruth Manorama (Indien) Die indische Sozialaktivistin Ruth Manorama wird mit dem "Right Livelihood Award 2006" geehrt. Meist wird dieser Preis auch als "Alternativer Nobelpreis" bezeichnet. Sie hat im September 2004 an einer Indien - Tagung in der Evangelischen Akademie Bad Boll teilgenommen und dort die Gewalt an Dalitfrauen angeprangert. Ihre Worte haben nichts von ihrer Aktualität verloren. Sie sagte u.a.: "Dalit-Frauen müssen Tag für Tag um ihre Existenz, für ihr Überleben und für Gerechtigkeit kämpfen. Die alltägliche Diskriminierung ist gespickt mit körperlicher Gewalt gegen ihre Person als auch mit Vernichtung von Eigentum und Ressourcen. Die Prinzipien von Reinheit und Unreinheit lassen gar keinen Raum dafür, dass ihr Status sich ändern könnte. Daher wird jeder Ansatz von Dalit-Frauen, das System in Frage zu stellen oder etwas an ihrer Lebenssituation zu ändern mit körperlicher Gewalt, Vergewaltigung, Beschimpfung als Hexen und Mordbezichtigungen vergolten. Ganze Gemeinschaften werden bestraft, indem man ihre Häuser niederbrennt, Wertsachen, die Ernte und alles Eigentum vernichtet. Die Krux im Kampf der Dalit-Frauen ums Überleben wurzelt darin, dass sie am untersten Ende der Kasten-Hierarchie stehen. Gemäß den jüngsten Zahlen, die dem Parlament von der staatlichen Kommission für die Scheduled Castes and Scheduled Tribes präsentiert wurden, gab es im Jahr 2000, das ist das letzte Jahr für das Zahlen vorliegen, 23.742 Fälle von Gräueltaten (einschließlich 1.034 Vergewaltigungen). Dalit-Frauen sind schätzungsweise die Hauptopfer in fast 75 Prozent dieser Fälle. Der Bundesstaat Uttar Pradesh führt die Zahl der Fälle, die unter dem Gesetz von 1989 zur Verhütung von Gräueltaten Scheduled Castes/Scheduled Tribes registriert wurden, an, gefolgt von Rajasthan, Madhya Pradesh, Andhra Pradesh, Tamil Nadu, Karnataka, Gujarat und Bihar. Gewalt stellt daher den Kern der gender-bezogenen Ungleichheiten dar, die verursacht, verstärkt und ermöglicht werden durch die Kasten-Diskriminierung, die als entscheidender sozialer Mechanismus dient, damit die Dalit-Frauen den Männern gegenüber, besonders gegenüber Männern der herrschenden Kasten, in untergeordneter Position bleiben. Frauen werden von mehreren Männern vergewaltigt, zur Prostitution gezwungen, nackt ausgezogen, nackt vorgeführt, und sogar gezwungen, Exkremente zu essen und sogar völlig schuldlos ermordet. (Gemäß UN Sonder-Bericht über Gewalt gegen Frauen E/CN.4/2002/83 vom 31. Januar 2002). Sie sind Opfer von schlimmsten Formen der Erniedrigung. So müssen sie mit bloßen Händen menschliche Exkremente beseitigen, und die Praxis des Devadasi-Systems wird den Dalit-Frauen in manchen Gegenden Indiens immer noch aufgezwungen. Dalit-Frauen als Latrinen-Frauen (Latrinen-Reinigerinnen) Tausende Frauen sind gezwungen, ihren Lebensunterhalt auf diese Art und Weise zu verdienen. Das bedeutet, sie putzen Latrinen von Hand und tragen die Exkremente in Körben, die sie auf ihren Köpfen tragen, nach draußen was von dieser diskreten Gesellschaft mit "Nacht-Schmutz" bezeichnet wird. Die Frauen benutzen sogenannte "Parethas", Metallpfannen, mit denen sie den Nacht-Schmutz mit Hilfe von kurzen Besen aufsammeln. Jeder Haushalt zahlt monatlich fünf Rupien, und einen Roti täglich. Diese Arbeit tötet ihre Würde, aber zugleich glauben sie, dass sie ruiniert wären, wenn sie diese Arbeit nicht hätten. Sie würden gern von Staat rehabilitiert werden. Sie glauben aber nicht, dass er etwas für sie tun wird. (The Hindu) Das Devadasi-System: Prostitution im Namen der Religion: Im Namen der Religion werden Tausende von unberührbaren Mädchen zwischen sechs und acht Jahren gezwungen, "Mädchen Gottes" zu werden, das heißt ritualisierte Prostitution in Tempeln. Wenn sie einmal "auserwählt" worden sind, dürfen die Mädchen nicht heiraten und sie werden von den Tempel-Priestern und Männern höherer Kasten vergewaltigt, gelegentlich insgeheim in städtische Bordelle verkauft, und schließlich sterben sie an AIDS. Von den Nichtregierungsorganisationen wird geschätzt, dass jährlich 5.000 bis 15.000 Mädchen heimlich versteigert werden." Wolfgang Wagner www.ev-akademie-boll.de =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Nov 24 16:40:29 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 24 Nov 2006 16:40:29 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 486 - Rb 123 - Widerstand gegen Eurofighter Message-ID: <6.2.5.6.0.20061124163918.02af8dd0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 486 - Rundbrief Nr. 123 - Matthias Reichl (Red.): Demokratie im Sturzflug. Parlamentsausschuß und Volksbegehren gegen Österreichs Kampfflugzeuge. Bad Ischl, 24.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Demokratie im Sturzflug Die beiden Regierungsparteien in ihrem Abwehrkampf gegen die Demokratie von unten versuchen auch im parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu den Eurofightern die Anliegen von drei Volksbegehren zu verdrängen. Mit 625.000 Unterschriften ist 2002 das Volksbegehren gegen den Ankauf der Eurofighter ein großartiger Erfolg geworden. Schon 1985 hatten Friedensinitiativen gegen jede Art von Abfangjäger 121.000 und 1986 eine steirische Initiative gegen den Kauf von Draken 244.000 Unterstützer gefunden. Alle drei Volksbegehren wanderten nach dem minimalen Formalakt im Parlament ins Archiv. 2002 waren es die Neuwahlen und der Regierungswechsel, die dem Parlament diese Prozedur ersparten. Damals hätte ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss noch die Hintergründe der Regierungsentscheidung aufdecken und die Vertragsunterzeichnung verhindern können - ohne gravierende finanzielle Belastungen. Der sich abzeichnende Koalitionspakt zwischen SPÖ und ÖVP wirkt sich schon auf die Zusammenarbeit im Parlament aus - (Faule?) Kompromisse zeichnen sich ab. Dann könnte der Eurofighter-Untersuchungsausschuss - der seit kurzem unter der Leitung von Peter Pilz von den Grünen tagt - im Parlament bald ebenso "entsorgt/ deponiert" werden. Die von der KPÖ angekündigte Anfechtung der Nationalratswahl beim Verfassungsgerichtshof - wegen der 4%-Hürde - wird erfahrungsgemäß keinen Erfolg haben. Die BZÖ wird daher ihre Parlamentssitze weiter behalten. Und der Absturz der politischen Kultur wird jenem von Kampfflugzeugen immer ähnlicher. Nicht Schutz sondern Angriff Der Erfolg des Volksbegehrens von 2002 zeigte, dass die ÖsterreicherInnen nicht das geringste Verständnis dafür haben, dass viele Milliarden in neues Kriegsgerät investiert wird, während gerade die sozial benachteiligten Gruppen zum "Gürtel enger schnallen" aufgefordert werden. 2002 hatte eine Analyse der "Friedenswerkstatt Linz" (jetzt "Werkstatt für Frieden & Solidarität") ergeben, dass die Einnahmen aus Studiengebühren und Unfallrentenbesteuerung der nächsten zwanzig Jahre dazu dienen, den Eurofighterankauf zu finanzieren. Es gehört wohl zu den unverschämtesten Lügen dieser Regierung, den Ankauf der Eurofighter mit dem Schutz des österreichischen Luftraumes zu begründen. Dieser ist von niemandem bedroht, es sei denn, man befürchtet den Überfall durch Liechtenstein, die Schweiz oder die NATO. Der Ankauf der Eurofighter dient in Wirklichkeit der Einbindung Österreichs in die weltweiten Militäraktionen der zukünftigen EU-Armee. Das wird auch von Generaltruppeninspektor Horst Pleiner bestätigt, der im jüngsten Profil meint: "Wir sehen uns jetzt eher als Instrument der Außenpolitik und weniger als Teil einer rein österreichischen Verteidigungspolitik, weil eine unmittelbare konventionelle Bedrohung Österreichs nicht gegeben ist." In einem FPÖ-internen Strategiepapier wird als Vorzug des Eurofighters hervorgehoben, dass er als "schweres Mehrkampfflugzeug" die Fähigkeit hat, "große Bombenlasten für Luft-Boden-Missionen über lange Strecken transportieren" zu können (vgl. Format, 5.7.2002). "Luft-Boden-Missionen" ist die militärtechnische Umschreibung für Angriff auf fremde Territorien, wie das in den Kriegen gegen Jugoslawien und Afghanistan der Fall war. Verteidigungsminister Scheibner hat nach der Typenentscheidung bereits offen zugegeben, dass die österreichischen Eurofighter im Rahmen der EU-Armee eingesetzt werden sollen. Nicht Schutz, sondern Angriff ist also der wahre Zweck der Abfangjäger! Die Abfangjäger sind daher nicht nur ein Anschlag auf den Sozialstaat, sie sind auch ein Anschlag auf die österreichische Neutralität. Matthias Reichl, 17.11.2006 und Presseaussendung der "Friedenswerkstatt Linz" v. 6.8.2002, http://www.werkstatt.or.at/ =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Nov 24 16:57:58 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 24 Nov 2006 16:57:58 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 487 - Rb 123 - AKW Temelin und Politik Message-ID: <6.2.5.6.0.20061124165121.02b3d0d0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 487 - Rundbrief Nr. 123 - Matthias Reichl: AKW mit und Politik ohne (Aus)Strahlung. Protest gegen Atomgefahren in Temelin (CR) und weltweit; Presseaussendung von atomstopp_oberoesterreich zur tschechischen Kritik am Temelin- Entschließungsantrag des österreichischen Parlaments. Bad Ischl, 24.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== AKW mit und Politik ohne (Aus)Strahlung Am 3. Dezember 2006 werden Atomgegner von 14:00 bis 20:00 Uhr wieder bei Wullowitz den österreichisch-tschechischen Grenzübergang blockieren und planen weitere Protestaktionen. Der Grund dafür ist die Betriebsgenehmigung für die AKW-Blöcke 1 und 2, die durch die Regionalbehörde am 3.11. erteilt, aber erst Tage später zufällig bekannt wurde. Erst am 14.11. bestätigte dies der tschechische Außenminister Alexander Vondra. Den zuständigen österreichischen Politikern und Beamten wurde das Schriftstück erst danach zugesandt. Für die Atomgegner ist diese "Unbedenklichkeitserklärung" angesichts der fast 100 bisherigen Störfälle ein absoluter Hohn, weil er ein enormes Gefährdungspotenzial für ganz Mitteleuropa mit sich bringt. Sie mussten auch feststellen, dass bei dem letzten bilateralen Expertentreffen, bei dem Oberösterreich und das Burgenland gegen die Versäumnisse der Tschechen protestiert haben, die Bundesregierung sich von dieser kritischen Stellungnahme distanziert hat. Der Schriftwechsel zwischen den entscheidenden Politikern und Bürokraten war anscheinend von einem atomaren "Kuschelkurs" geprägt. Die oberösterreichischen Atomgegner hatten schon für die konstituierende Sitzung des Nationalrates am 30.10.2006 eine entschiedene Erklärung verlangt, in der die AKW-Betreiber ultimativ aufgefordert werden, die "Melker-Vereinbarung" endlich zu erfüllen. Erst in der Parlamentssitzung vom 17.11. einigten sich alle 5 Parteien und wiesen ihren Beschluss dem Umweltausschuss zu, der ihn im kommenden Jahr umsetzen soll. Die Regierung der Tschechischen Republik wird darin aufgefordert, auf Grund der nach wie vor bestehenden Sicherheitsdefizite, die eine nicht akzeptable Gefährdung der österreichischen Bevölkerung darstellen, einen Betriebsstopp des AKW Temelin anzuordnen. Völkerrechtsexperten warnen jedoch, dass diese Klage kaum Erfolg haben wird. So wollen Politiker dem EU-Kommisar Verheugen, der das "Melker Protokoll" mit unterschrieben hat, vorschlagen, eine EU-Schiedskommission einzusetzen. Alle diese Instrumente erscheinen jedoch wenig wirksam. Dazu kommt noch, dass der Bau der Blöcke Temelin 3 und 4 weiter vorbereitet wird. Auch vom AKW-Standort Dukovany - nur 30 km von der Grenze zu Niederösterreich entfernt - wird berichtet, dass in einem weiteren atomaren Zwischenlager jährlich 3 bis 4 Castor-Behälter, mit abgebrannten Brennstäben gefüllt, gelagert werden sollen. Das bisherige Lager ist schon randvoll. Weltweit bemüht sich die Atomlobby mit allen Kräften, ihre neuen Atomprojekte durchzusetzen. Dazu instrumentalisieren sie auch die Klimakatastrophe - die auch durch die wenig ergiebige Klimakonferenz in Nairobi (Kenia) nicht verringert werden kann - und präsentieren sich als "saubere Energiealternative". Umso dringlicher wird es daher, dass die bedrohte Bevölkerung in einem gewaltfreien Widerstand aktiv wird - noch bevor sie radioaktiv ist. Pressemeldungen und -aussendungen dazu: www.antiatom.info Matthias Reichl Presseaussendung von atomstopp_oberoesterreich am 19. November 2006 Skandal-Aussagen von Riman: Temelin- Entschließungsantrag hätte keine Grundlage! Temelin-Entschließungsantrag wäre innenpolitisches Abblasventil. Tschechien mit Österreich wegen Temelin auf Crashkurs! "Auf das Schärfste müssen die Aussagen des tschechischen Handels- und Industrieminister Martin Riman zurückgewiesen werden, wenn er meint, den am Freitag getroffenen 5- Parteien-Antrag wegen der nicht erfolgten Sicherheitsnachbesserungen im AKW Temelin als politisches Abblasventil abqualifizieren zu können und meint, der Temelin-Entschließungsantrag hätte keine Grundlage!", so Roland Egger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich. "Offensichtlich kennt nicht einmal der für Temelin zuständige Minister den bereits im Oktober 2005 veröffentlichten Endbericht zum Melker Prozess. Es geht nicht an, dass in Tschechien sogar Regierungsmitglieder einfach den Kopf in den Sand stecken und die Gefahren aus Temelin einfach nicht wahrhaben wollen! Es ist in erster Linie die eigene Bevölkerung, die sie mit ihrer Vogel- Strauß-Politik gefährden, wenn sie sich den Sicherheitsproblemen im AKW Temelin nicht endlich stellen!", so Egger weiter. Der Endbericht hält unmissverständlich fest, dass bis dato extrem sicherheitsrelevante Fragen (hochenergetische Leitungen auf der 28,8m-Bühne, Qualifikation der Sicherheitsventile, Integrität des Reaktordruckgefässes) nicht ausreichend gelöst sind. Tschechien ist mit Österreich wegen Temelin auf Crashkurs "Tschechien steuert mit seiner Vogel-Strauß-Politik in der Causa Temelin ungebremst auf einen Crashkurs mit Österreich zu! Der 5-Parteien-Entschließungsantrag ist ein deutliches Signal, dass Österreich auf die Einhaltung des Melker Protokolls pocht und internationale Rechtsschritte wegen des Bruchs eines völkerrechtlich verbindlichen Vertrages einleiten wird!", so Gabriele Schweiger, Sprecherin von atomstopp_oberoesterreich. Bundeskanzler Schüssel muss nach Prag! "Bundeskanzler Schüssel ist gefordert! Er muss unmissverständlich in Prag festhalten: Der völkerrechtlich verbindliche Vertrag zur Nachrüstung des AKW Temelin wurde von Tschechien mit der am 3.11.2006 erfolgten Kollaudierung einseitig gebrochen. Der Endbericht des Melker Protokolls zeigt eindeutig, dass die Sicherheitsnachrüstungen im AKW Temelin bis zu diesem Zeitpunkt (3.11.2006) nicht in dem vereinbarten Ausmass umgesetzt wurden und dass sich deshalb Österreich vorbehält, internationale Rechtsschritte gegen die tschechische Republik einzuleiten. Wir werden Bundeskanzler Schüssel auffordern, im Sinne der Sicherheit der österreichischen Bevölkerung umgehend persönlich nach Prag zu reisen! Ein entsprechendes Schreiben an den Bundeskanzler ist bereits in Vorbereitung! Die Skandal- Aussagen von Riman dürfen jedenfalls nicht unbeantwortet bleiben!", so Egger und Schweiger abschließend. Weitere Informationen: Roland Egger + 43 664 421 56 13 Gabriele Schweiger + 43 664 943 51 41 =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Nov 30 16:15:41 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 30 Nov 2006 16:15:41 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 488 - V. Shiva: Soja frisst den Amazonas auf. Message-ID: <6.2.5.6.0.20061130161437.02b13be0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 488 - Vandana Shiva (Indien): Soja frisst den Amazonas auf. Bad Ischl, 30.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Soja frisst den Amazonas auf Von Vandana Shiva (*) NEW DELHI, (IPS) ­ Vor fünfzig Jahren hat keine Kultur auf der Welt Soja auf dem Speiseplan gehabt. Dann hat die Industrie in den USA begonnen, sie in 70 Prozent der industriellen Nahrungsmittelproduktion beizufügen. Heute findet man sie schon in 60 Prozent aller verarbeiteten Nahrungsmittel. Die Förderung der Soja als Nahrungsmittel ist ein riesiges Experiment, das in den USA zwischen 1998 und 2004 mit 13 Milliarden US-Dollar vom Staat gefördert wurde. Dazu kommen 80 Millionen US-Dollar pro Jahr von der dort ansässigen Industrie. Das Ergebnis dieses Experiments ist die Untergrabung von Natur, Kultur und Gesundheit der Bevölkerung. Die Menschheit hat sich in ihrer Evolution von etwa 80.000 Nutzpflanzen ernährt ­ von 3.000 in ständiger und systematischer Weise. Gegenwärtig liefern die Ernten von 8 Feldfrüchten die Basis für etwa 75 Prozent der Nahrungsmittel weltweit. 1998 ist das einheimische Speiseöl in Indien, das traditionell in handwerklichen Mühlen aus Senfkörnern, Kokosnuss, Sesam, Leinsamen und Erdnüsse kalt gepresst wurde, verboten worden - angeblich aus Gründen der "Ernährungssicherheit". Gleichzeitig wurden die Importbeschränkungen für Sojaöl aufgehoben. Diese Maßnahmen haben die Existenz von 10 Millionen Landwirten aufs Spiel gesetzt. Weiters wurden mehr als eine Million Speiseölmühlen geschlossen. Mehr als 20 Bauern starben bei den heftigen Protesten gegen das Dumping von Soja in den indischen Markt und gegen den Preisverfall für Speiseöl und lokal gepflanzter Soja. Millionen Tonnen von Ölen aus genetisch veränderter Soja - zu niedrig gehaltenen Preisen - werden weiterhin in den indischen Markt gepumpt. Die selben Konzerne, die für das Dumping der Soja in Indien verantwortlich sind, Cargill und ADM, zerstören gleichzeitig weite Flächen im Amazonas, um Sojapflanzungen anzulegen. Millionen von Hektar Regenwald gehen in Flammen auf, um Soja für den Export zu produzieren. Die Ausbreitung der Monokulturen wird von den Konzernen mit einem hohen Einsatz an Gewalt vorangetrieben ­ eigene Milizen werden eingesetzt, um die einheimische Bevölkerung zu versklaven und den Widerstand zu brechen. Die Menschen in Brasilien und Indien werden durch die Förderung von Monokulturen, die nur den Interessen der internationalen Agroindustrie dienen, existentiell bedroht. Aber auch die Menschen in Nordamerika und Europa sind davon indirekt betroffen. Fast 80 Prozent der Soja wird als billiges Futter für die Rinderzucht verwendet, ein Prozeß der den Regenwald zerstört und beiläufig auch gesundheitliche Risiken mit sich bringt, da Soja hohe Konzentrationen an Isoflavone und Phyto-Oestrogene vorweist und hormonale Ungleichgewichte beim Menschen verursacht. Die Monokulturen führen zu Mangelernährung sowohl bei den Unterernährten wie auch bei den Überernährten. Eine Milliarde Menschen leiden unter Nahrungsmangel, weil die Monokulturen ihnen die Existenzgrundlage in der Landwirtschaft geraubt haben. Gleichzeitig leiden 1,7 Milliarden Menschen an Fettsucht und Krankheiten durch Fehlernährung. Die Abhängigkeit von Monokulturen zwingt die Nahrungsmittelversorgung immer stärker in weitere Abhängigkeiten von fossilen Brennstoffen, künstlichen Düngemitteln, Großmaschineneinsatz und langen Transportwegen. Die Monokulturen müssen daher überwunden werden, um das Welternährungssystem zu sanieren. Die kleinen und mittleren Landwirtschaften mit biologischer Vielfalt haben nachweislich eine höhere Produktivität und schaffen ein höheres Einkommen für die Bauern. Die Kost auf der Basis von biovielfältigen Produkten schafft eine eindeutig bessere Ernährungsgrundlage. Die Kontrolle der Globalisierung der Landwirtschaft von Seiten der großen Konzerne führt immer weiter in die Monokultur. Die Ernährungsfreiheit der Bürgerinnen und Bürger hängt aber von der Biovielfalt ab. Die Freiheit des Menschen und die Freiheit anderer Spezies ergänzen sich gegenseitig. In unserer Zeit ist die Soja zu einem Symbol für eine Wirtschaft und Weltsicht geworden, die die Natur und die Kulturen der indigenen Bevölkerung zerstören. Sie symbolisiert eine Entfremdung von der Natur und unserem eigenen Organismus. Sie symbolisiert Gier und Kontrolle. Mittels der Soja reißen sich die globalen Konzerne wie Monsanto, Cargill und ADM die Kontrolle über Landbesitz und Biodiversität an sich. Monsanto besitzt eine lange Reihe von Patenten von genetisch veränderter Soja. Wir verlieren nicht nur den Regenwald des Amazonas, der bis 2080 völlig verschwunden sein wird, wenn der bisherige Rhythmus der Regenwaldrodungen beibehalten wird, sondern zerstören auch das Klima unseres Planeten. Der Amazonas ist die Lunge und das Herz der Erde. Hier wird nicht nur CO2 aus der Atmosphäre abgebaut und in Sauerstoff verwandelt, sondern auch Feuchtigkeit an die Passatwinde abgegeben. Im Ausmaß, in dem Wälder zerstört werden, verringert sich die Luftfeuchtigkeit und die Dürren nehmen zu. Bei der Dürrekatastrophe im Jahr 2005 sank das Niveau des Amazonas um 51 Fuß, weit mehr als normalerweise. An einer Stelle, in Acre, konnte der mythische Amazonas sogar zu Fuß überquert werden. Während der Amazonas regelrecht "weggegessen" wird, um billiges Fleisch und Soja zu bekommen, fressen die Konzerne wie Cargill den ganzen Planeten auf. Wenn wir eine totale ökologische und menschliche Katastrophe verhindern wollen, müssen wir daher das primitive Modell der Akkumulation aufgeben, denn das zerstört und frisst alles, um "Wachstum" zu erreichen. Nur die indigenen Kulturen können uns zeigen, wie wir anders leben können und zwar so, dass die verschiedenen Spezies und Kulturen auf unserem Planeten wieder erblühen können. (ENDE/COPYRIGHT IPS) (*) Vandana Shiva, Schriftstellerin und internationale Aktivistin in Kampagnen für die Rechte der Frauen und dem Umweltschutz. Sie erhielt 1993 den Right Livelihood Award ­ den alternativen Nobelpreis. =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Thu Nov 30 16:36:20 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 30 Nov 2006 16:36:20 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 489 - Termine 12/2006 Ergaenzungen Message-ID: <6.2.5.6.0.20061130163444.02b0f380@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 489 - Veranstaltungstermine Dezember 2006 - Ergänzungen. (Siehe auch Info 473). Bad Ischl, 30.11.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Veranstaltungstermine Dezember 2006 - Ergänzungen. (Siehe auch Info 473). ÖSTERREICH DEZEMBER 2006 1.12. 9:00 - 21:00 LINZ (Betriebszentrum, Kapuzinerstr. 49): Utopientag "Es ist genug für alle da! Teilen macht satt!" (Infos: Tel. 0732-770247-0, www.betriebsseminar.at) 1.12. 10:00 - 17:00 WIEN (ÖBV, Österreichische Beamtenversicherung, Grillparzerstr. 11): Studientag "Rettungsfahrt mit Folgen- Studientag zum Thema: Menschenrechtsverletzungen an der Festung Europa". (Infos, Anmeldung: asylkoordination österreich, Tel. 01-5321291, langthaler at asyl.at) 1.12. 17:00 WIEN (Lobau): "Ein Monat - und wir weichen nicht!". Das erste Monatsjubiläum des Lobau-Camps feiern! Weitere Veranstaltungen über das Jahresende hinaus. (Infos u.a.: BI "Rettet die Lobau", www.lobau.org) 1.12. 18:30 WIEN (Altes AKH, Universitätscampus, Hof 2, HS C1, Spitalg. 2-4): Vortrag u. Diskussion mit Scheich Mag. Adnan Ibrahim u.a. "Freiheit im Islam. Unterdrückung? Zensur? Gewalt? Muslime und der Anspruch der Humanität". (Schura-Moschee und Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen, Plattform Christen und Muslime, Kulturverein Kanafani u.a., Koordination: Tarafa Baghajati, Tel. 0664-521 50 80, Baghajati at aon.at) 1.12. 18:30 SALZBURG (ICC-Forum; Theolog. Fakultät, Universitätspl. 1, HS 103/ 3. St.): Vorträge: Ibrahim Abuleish: "Die Sekam Vision - ganzheitliche Entwicklung" und Manfred Max-Neef: "Einblicke eines Außenseiters: Erlebnisse eines Barfußökonoms". (Infos: Tel. 0662-8042-2106, 0664-5205203, www.tauriska.at) 1.12. 20:00 WIEN (Cafe Europa, Zollerg. 8): 6. Geburtstag von Attac Österreich. (Attac Österr., Margaretenstr. 166/3/25, 1050 Wien, Tel. 01-54400, info at attac.at 10, www.attac.at) 2.12. 10:00 - 16:00 SEEHAM: Exkursion zu Bauern und "Akademisches Wirtshaus" mit den Alternativen Nobelpreisträgern Dr. Ibrahim Abuleish (SEKEM/ Ägypten) und Dr. Manfred Max-Neef (Chile). (Anmeldung bis 28.11. 06565-6145 od. 06217-5525-0) 2.12. 14:00 - 16:00 WIEN (Graben/Pestsäule): Mahnwache der Frauen in Schwarz (Wien) - Internationaler Tag gegen die Abriegelung und Besetzung des Gazastreifens. (Info: www.fraueninschwarz.at) 3.12. 14:00 - 20:00 WULLOWITZ (Grenzstation an österr.-tschech. Grenze, Bez. Freistadt/ OÖ.): Straßenblockade gegen die Betriebsgenehmigugn für das AKW Temelin durch tschechische Behörden. Gründe: Der einseitige Bruch des Melker Protokolls und die Weigerung von Bundeskanzler Schüssel, in Tschechien Klartext zu reden. (atomstopp_oberoesterreich, www.stop-temelin.at) 4.12. 18:00 WIEN (Palais Strudlhof, Strudlhofg. 10): Referat und Podiumsdiskussion "Neuausrichtung der EU-Handelspolitik - ArbeitnehmerInnen und nachhaltige Entwicklung auf verlorenem Posten?" (Anmeldungen: alexandra.wind-degold at akwien.at) 4.12. 19:00 WIEN (Bruno Kreisky Forum, Armbrusterg. 15): Vortrag von Moshe Zuckermann (Tel Aviv Universität/ Israel): "Das israelische Dilemma - Historische Hintergründe, politische Perspektiven" (Anmeldung: Tel.: 01-318 82 60/20) 5.12. 18:00 WIEN (Parlamentsklub der Grünen): Informationsveranstaltung "Westsahara, die letzte Kolonie in Afrika - und was die Polisario; von der EU erwartet". Mit Vertreterinnen aus der Westsahara. (Anmeldung: britta.dolenc at gruene.at) 5.12. 18:30 - 20:00 SALZBURG (Bibliotheksaula, Universitätbibliothek, Universitätspl. 1): Vortrag von Manfred Max-Neef: "Armut und Poverty Proofing bzw. Poverty Alleviation". (Infos: Tel. 0662-8042-2106, 0664-5205203, www.tauriska.at) 6.12. 18:00 LINZ (AK-Jägermayrhof, Römerstr. 98): Diskussion "Bedarfsorientierte Grundsicherung - soziale Hängematte oder solidarische Armutsbekämpfung" mit Dr. Emmerich Tàlos und AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer, Buchpräsentation "Tatort Sozialstaat - Angriff auf das Netz der Generationen" (Hg. Wall-Strasser, Füreder, u.a.) 6.12. 19:00 WIEN (Presseclub Concordia, Bankg. 8): Podiumsdiskussion "Quote oder Qualität - Schlitterkurs der öffentlich-rechtlichen Sender". (Anmeldung: Reporter ohne Grenzen, Tel. 01-5810011, info at rog.at) 6.12. 19:30 WIEN (Amerlinghaus, Stiftg. 8): Dokumentarfilmreihe Israel/Palästina "500 Dunam On The Moon", Regie: Rachel Leah Jones (Das palästinensische Ayn Hawd wird durch Besetzung die jüdische Künstlerkolonie Ein Hod). (Frauen in Schwarz/ Wien, www.fraueninschwarz.at) 7.12. 10:30 - 12:30 WIEN (Österr. Nationalbank, Kassensaal, Otto Wagner-Pl. 3): Vranitzky - Kolloquium "Grundsicherung". (Anmeldungen bei WIWIPOL, Maria Theresien-Str. 24/4, 1010 Wien, Tel. 01-3194447 office at wiwipol.at) 7.12. 11:00 WIEN (Diplomat. Akademie, Favoritenstr. 15a): Podiumsdiskussion "Rumänien vor und nach dem Eu-Beitritt". (Anmeldung bis 6.12. an die Botschaft von Rumänien, ambromviena at ambrom.at) 7.12. 19:00 WIEN (Seminarraum, Berg. 7, EG): Vortrag und Diskussion "Brasilien nach den Wahlen" mit Carlos Roberto Winckler (Porte Alegre, Brasilien). (Paulo Freire-Zentrum und Institut für polit-ökonomische Forschung/IPF, redaktion at paulofreirezentrum.at) 7.12. 19:00 WIEN (Diplomat. Akademie, Favoritenstr. 15a): Informationsveranstaltung zum Staudammprojekt Ilisu (Osttürkei). Die Entscheidung über das weltweit umstrittene Staudammprojekt fällt in Wien. Betroffene und Verantwortliche stellen sich der Diskussion. (Infos: eca-watch at gmx.at , www.eca-watch.at) 9.12. 11:00 - 16:00 WIEN ( Saal der Arbeiterkammer, Theresianumg. 16-18): Initiative für eine gesamtösterreichische, überfraktionelle alternative GewerkschafterInnenkonferenz. (Kontakt: Hermann Dworczak, Wien, Tel. 0676-9723110) 9.12. 17:00 WIEN (TU-Wien, Audimax, Leharg. 2): Benefizveranstaltung für die Lobau. Berichte & Infos vom Lobau-Camp, Musikprogramm. 10.12. 11:00 WIEN (Volkstheater): Benefizlesung mit Karl Markovics u. Thomas Kamper und Diskussion über die Flüchtlingspolitik der EU. (Karten bei: Volkstheater, Tel. 01-52111-400, www.volkstheater.at) 11.12. 18:00 WIEN (Diplomat. Akademie, Favoritenstr. 15a): Buchpräsentation "Grundeinkommen - In Freiheit tätig sein" und Diskussion mit Mitgliedern des Netzwerks Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt, (Anmeldung bei KSÖ: office at ksoe.at, Tel. 01-3105159) 11.12. 19:00 WIEN (Zukunfts- und Kulturwerkstätte, Schönlaterng. 9): Podiumsdiskussion zur Entwicklungspolitik "Armutsbekämpfung - Menschenrechtspolitik für eine gerechtere Welt?" 11.12. 19:00 GRAZ (ETC, Schubertstr. 29): Vortrag mit Diskussion mit Heinz Tichy (BMBWK) u. Wolfgang Benedek (ETC Graz) "UN World Programme and Plan of Action for Human Rights Education. Wo steht Österreich?". 12.12. 18:30 WIEN (iwk, Bergg. 17): Diskussion "Intellectual Property: Urheberrecht contra Kunstfreiheit". 12.12. 19:00 WIEN (Donaucitykirche, Donaucitystr. 2): Vortrag v. Dr. Thomas Roithner "Die Europäische Union auf dem Weg zum "global player"". (Friedensinitiative Donaustadt) 13.12. 17:30 - 20:00 WIEN (OIIP Library, Operng. 20B): Lecture "The Turkish Question" - Turkey's membership in peril? (Info: OIIP, Tel: 01-5811106-12, alas at oiip.at, www.oiip.at/magazin/00/artikel/6483/doc/d/Invitation.pdf) 14.12. 20:00 WIEN (Akademietheater, Lisztstr. 1): Gedenkveranstaltung in Memoriam Anna Politkowskaja "Und dennoch schreiben sie" u.a. mit Nina L. Chruschtschowa, Garri Kasparow, Sergej Kowaljow, Gallina Mursaliewa, Hedda Saratowa, Sergej Sokolow, Susanne Scholl (Russland). (Bruno Kreisky Forum, Burgtheater, Reporter ohne Grenzen Österr., Kartenbestellungen: Fax 01-51444-4103, corina.lange at burgtheater.at) 15. - 17.12. WIEN (Architekturzentrum im Museumsquartier, Museumspl. 1): Internationale Konferenz "Austromarxismus - Vision - Politik - Bewegung - Kultur" (Europäische Linkspartei, KPÖ, transform!european network of alternative thinking und transform.at, www.kpoe.at/austromarx) 15.12. 19:00 WIEN (Lhotzkys Literaturbuffet, Taborstr. 28/ Rotensterng.): Buchpräsentation mit dem Co-Autor Hermann Dworczak (Wien) "Neoliberalismus und Rechtsextremismus in Europa" (Karl Dietz Verlag, Berlin) 15.12. 19:00 GRAZ (Grüne Akademie, Paulustorg. 3/1): Weihnachtslesung mit Musik "Frieden! Elf Jahre Kriegsende in Bosnien" mit Muhidin Saric. 19.12. 19:00 BAD ISCHL (Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26): Lesung und Gespräch mit Alfred Hausotter über die 2. überarbeitete und erweiterte Auflage seines Buches "Der GottTeufel", über seine persönlichen Erfahrungen und auch über die gesundheits- und gesellschaftspolitischen Konsequenzen. (Anmeldungen bis 17.12.: Tel. 06132-24590, info at begegnungszentrum.at. DEUTSCHLAND DEZEMBER 2006 6.12. 19:30 NÜRNBERG (BZ, Gewerbemuseumspl.): Streitgespräch "Friedenssicherung mit Waffengewalt - die neue Rolle der Bundeswehr". 9. - 10.12. TÜBINGEN(Evang. Stift): Pazifismus-Tage. 20:00 Diskussion: "Pazifismus 06 Alternative zu Gewalt und Krieg?" u.a. mit Konstantin Wecker, 10.12. 20:00 Landestheater: "Frieden durch Krieg?" Politisch-kulturelles Plädoyer für ein "Menschenrecht auf Frieden" am Internationalen Tag der Menschenrechte mit Konstantin Wecker, Giuliana Sgrena, Hans-Peter Dürr, Elisabeth Hartnagel, Felicia Langer u.a. (Infos: Kultur des Friedens, www.kulturdesfriedens.de) 10.12. 11:00 - 16:15 FRANKFURT/ M. (Gewerkschaftshaus, Wilhelm-Leuschner-Str. 69 - 77): Diskussionsveranstaltung "Es muss anders werden damit es besser geht". Wie weiter nach dem 21. Oktober? (Horst Schmitthenner u. Initiative für einen Politikwechsel/ c/o Friedens- und Zukunftswerkstatt. Gewerkschaftshaus, Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77, D-60329 Frankfurt, www.frieden-undzukunft.de 15. -17.12. REHBURG-LOCCUM (Evang. Akademie): Tagung "Welche Sicherheit, für wen und mit welchen Mitteln?" - "Erweiterte Sicherheit" und das neue Weißbuch in der Diskussion (Evang. Akademie, www.loccum.de) INTERNATIONAL DEZEMBER 2006 2.12. WELTWEIT: International "End the Gaza Siege" Day. (Infos u.a.: http://gazasiege.net/Campaign_info_eng.htm) 8.12. STOCKHOLM (Schwedisches Parlament): Übergabe der "Alternativen Nobelpreise 2006". (Right Livelihood Award Foundation, Stockholm, www.rightlivelihood.org) 9.12. 11:00 - 14:30 ZÜRICH (Schweizer. Friedensrat, Gartenhofstr. 7): Gespräch mit Hildegard Goss-Mayr über aktive Gewaltfreiheit. 10.12. 11:00 - 17:00 RORSCHACHERBERG (Schloss Wartensee, CH): Tagung zum Menschenrechtstag "Gewaltfreies Handeln - ein Beitrag zum Frieden" mit Hildegard Goss-Mayr. (Anmeldung: Forum SOSOS, Elisabeth Tröndle, Rösslistr. 5, CH Gais, Tel. 071-7900371, elisabeth.troendle at sosos.org, www.sosos.org) =========================================================== Zusammengestellt von: Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sun Dec 10 18:12:47 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 10 Dec 2006 18:12:47 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 490 - Friedensstrategien 2007 Deutschland Message-ID: <6.2.5.6.0.20061210180412.039e0dd0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 490 - Bundesausschuss Friedensratschlag 2006 (Kassel, Deutschland): Friedensstrategien in einer unfriedlichen Welt. Bad Ischl, 10.12.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Friedensstrategien in einer unfriedlichen Welt Bundesausschuss Friedensratschlag 2006 (Kassel, Deutschland): Die Bundeswehr wird in immer neue Einsätze geschickt: Bosnien, Kosovo, Afghanistan, Kongo, Libanon etc. Immer neue Bundeswehreinsätze schaffen aber keine Sicherheit, im Gegenteil, die Unsi­cherheit wird erhöht. Alle Versuche, politische Probleme militärisch zu lösen, sind zum Scheitern verurteilt. Unschuldige Menschen sterben, Länder werden verwüstet, Hass und Verzweiflung wachsen an. Die Beteiligung der Bundeswehr an weltweiten Kriegen ist verfassungswidrig. Die Auslandseinsätze bedeuten eine Militarisierung der Außenpolitik mit Rückwirkungen auf die Innenpolitik. Mit den Aktionen der Friedensbewegung treten wir für eine andere Politik ein. Diese Politik setzt auf Gerechtigkeit, Solidarität, Entwicklung, Recht auf demokratische Teilhabe und nachhaltigen Umgang mit der Natur. Aktionsschwerpunkte 2007 * Auslandseinsätze beenden * Friedenspolitische Anstöße für EU-Präsidentschaft und G-8-Gipfel * Verfassungswidriges Weißbuch zurückziehen! * Für friedliche Lösung des Nahostkonflikts * Sog. "Antiterrorkrieg" beenden * Atomwaffen abrüsten * Völkerrecht einhalten Der Bundesausschuss Friedensratschlag, ein bundesweites Netzwerk von Friedensgruppen, -organisationen und Einzelpersonen hat bei seinem Treffen in Kassel seine friedenspolitischen Schwerpunkte für das nächste Jahr diskutiert und ein entsprechendes Aktionsprogramm verabschiedet. Im Zentrum steht dabei die Forderung nach einem Ende der Auslandseinsätze der Bundeswehr. "Alle Versuche, politische Probleme militärisch zu lösen, sind zum Scheitern verurteilt", heißt es in der Präambel des Papiers "Friedensstrategien in einer unfriedlichen Welt". Nicht nur der Irak, sondern auch Afghanistan habe gezeigt, dass Militärinterventionen nicht zu einer Stabilisierung der Sicherheitslage, schon gar nicht zur Verbreitung von Demokratie und Menschenrechten beitragen können. Die Bundesregierung wird aufgefordert, ihre diversen Auslandseinsätze zu beenden und die Soldaten nach Hause zu holen. Das erste Halbjahr 2007 wird von zwei besonderen Ereignissen bestimmt, die auch die Agenda der Friedensbewegung berühren: Die EU-Präsidentschaft und der G-8-Gipfel in Heiligendamm. Die Bundesregierung möchte eine Wiederbelebung des EU-Verfassungsprozesses erreichen und unterstützt vor allem die weitere Militarisierung der EU, wie sie z.B. in der Tätigkeit der "Europäischen Verteidigungsagentur" oder im Aufbau und der Einsatzbereitschaft der EU-Battlegroups zum Ausdruck kommt. Beides hat eine weitere Aufrüstung und Militarisierung Europas zur Folge. Das Treffen der EU-Verteidigungsminister am 1./2. März in Wiesbaden wird die Friedensbewegung vor Ort mit einer alternativen internationalen Tagung sowie mit lautstarken Straßenprotesten begleiten. - Die Friedensbewegung ist selbstverständlich auch dabei, wenn die globalisierungskritische Bewegung beim G-8-Gipfel in Heiligendamm die verhängnisvolle Politik der mächtigsten Staaten dieser Welt anprangern. Weiter thematisiert werden muss das neue "Weißbuch" der Bundesregierung, das den verfassungswidrigen Umbau der Bundeswehr zu einer Interventionsarmee vorsieht. Dazu sollen neue Waffen und zusätzliche Ressourcen für neue Auslandseinsätze bereitgestellt werden. Außerdem wird mit einer Verfassungsänderung geliebäugelt, um den Weg frei zu machen für einen Bundeswehreinsatz im Inneren. Der Bundesausschuss Friedensratschlag wird neben seiner Kampagne zur Beendigung der Auslandseinsätze darauf dringen, dass das "Weißbuch" zurückgenommen wird und eine breite öffentliche Diskussion über den Auftrag der Bundeswehr in Gang gesetzt wird. Weitergeführt wird die Kampagne "Spart endlich an der Rüstung". Der Nahostkonflikt ist ein Zentralkonflikt in dieser Welt, dessen Lösung nur möglich erscheint, wenn die wesentlichen Konfliktursachen beseitigt werden. Als eine wichtige Ursache für die kriegerischen Konflikte sind die seit Jahrzehnten andauernde völkerrechtswidrige Besetzung palästinensischer Gebiete durch Israel und der fortdauernde staatliche Terror gegen die dortige Bevölkerung. Die internationale Friedensbewegung setzt sich für eine Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit im Nahen und Mittleren Osten ein, an der alle staatlichen und nichtstaatlichen Konfliktparteien beteiligt werden müssen. Diese Konferenz könnte auf Einladung der Bundesregierung in Berlin stattfinden - als Ausdruck der besonderen deutschen Verantwortung für Israel und einen künftigen Staat Palästina. Der Nahostkonflikt nährt auch immer wieder aufs Neue nichtstaatlichen Terror. Mit Feldzügen à la Afghanistan oder Irak wird der terroristischen Gewalt nicht beizukommen sein. Im Gegenteil: Der sog. "Antiterror-Krieg" wird selbst zum Terror und ist Ursache für immer neue Gewalt. Und in dem Maße, in dem terroristische Gewalt dem Islam oder "Islamismus" zugeschrieben wird, wird eine neue Spaltung der Welt, ein neuer Kalter Krieg konstruiert. Die wahren Gründe für den "Antiterror-Krieg" - Sicherung von Energieressourcen, geostrategische Ziele usw. - bleiben im Hintergrund. Die Friedensbewegung kämpft für eine Beendigung des Antiterrorkriegs und für den Rückzug ausländischer Truppen aus Afghanistan und Irak. Deutschland ist zudem ein logistisches Rückgrat der US-Kriegspolitik. Dazu gehören nicht nur die US-Militärbasen (z.B. Ramstein), sondern zunehmend auch der Flughafen Leipzig als Drehscheibe für Truppentransporte. Der Bundesausschuss Friedensratschlag fordert die Einstellung jeder direkten oder indirekten Unterstützung der US-Kriegspolitik, das schließt letztlich die Schließung der Stützpunkte ein. Die reale Gefahr durch Atomwaffen geht heute nicht so sehr von "Schurkenstaaten" aus, sondern durch den Unwillen der "alten" Atommächte, ihren vertraglichen Verpflichtungen des Atomwaffensperrvertrages nachzukommen, eine atomare Abrüstung einzuleiten. In der geltenden US-Nukleardoktrin wird ein atomarer Erstschlag sogar gegen solche Länder in Betracht gezogen, die nicht über Atomwaffen verfügen. Das muss Staaten, die sich von den USA bedroht sehen, geradezu ermuntern, nach eigenen Atomwaffen zu streben. Der Bundesausschuss Friedensratschlag wird als Teil der weltweiten Kampagne "Atomwaffen abschaffen" weiterhin auf verschiedenen Ebenen für den Gedanken einer atomwaffenfreien Welt werben. In Deutschland geht es u.a. darum, die hier lagernden Atomwaffen abzuziehen und die "atomare Teilhabe" der Bundesregierung im Rahmen der NATO aufzugeben. Viele Probleme der Welt wären leichter und vor allem friedlich zu lösen, wenn sich die Regierungen an das Völkerrecht halten würden. Insbesondere gilt es das absolute Gewaltverbot aus der UN-Charta zu befolgen, was Angriffskriege à la Jugoslawien (1999) und Irak, "Antiterrorkriege" à la Afghanistan oder Regimewechsel-Interventionen à la Haiti (es drohen Sudan und Iran!) von vorne herein ausschließt. Auch das humanitäre (Kriegs-)Völkerrecht (die Genfer Konventionen) ist strikt zu beachten: Weder darf gefoltert werden, noch dürfen Waffen und Munition verwendet werden, die unterschiedslos Kombattanten und Zivilisten töten, noch dürfen zivile Ziele (Siedlungen, Kraftwerke, Krankenhäuser, Schulen usw.) angegriffen werden. Das vom Bundesausschuss Friedensratschlag verabschiedete Programm für 2007 enthält außerdem einen Terminfahrplan mit den wichtigsten Aktionsschwerpunkten und eine Übersicht über die Kooperationsmöglichkeiten innerhalb der Friedensbewegung und mit anderen sozialen Bewegungen. Quelle: Bundesausschuss Friedensratschlag 2006: www.uni-kassel.de/fb5/frieden/ =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Dec 23 17:15:12 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 23 Dec 2006 17:15:12 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 491 - Bethlehem/ Palaestina 2006 Message-ID: <6.2.5.6.0.20061223171135.03143e00@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 491 - Matthias Reichl: Bethlehem 2006; anonym: Stirbt Bethlehem? Aus einem Brief der Wiener "Frauen in Schwarz" an die österreichische Außenministerin Plassnik (vom 19.12.2006) zur Abriegelung des Gazastreifens (Palästina). Bad Ischl, 23.12.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== An die Leserinnen und Leser unserer E-Rundbriefe Ich vermeide die gewohnten Weihnachts- und Neujahrswünsche und erhoffe für euch (und uns) statt dessen auch für die Zukunft die nötige Kraft, für einen gewaltfreien Widerstand gegen die vielfachen Bedrohungen, aber auch für lebenswerte Alternativen im Kleinen wie im Großen. Der "Weihnachtsfriede", der dort wo er ausgebrochen ist, schnell wieder eingefangen wird - durch Konsum- wie auch bewaffneten Terror und durch Naturgesetze, die sich dem menschlichen Harmoniestreben entziehen - ist damit nur eine Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln. Was wir stattdessen anstreben sollten, ist Kontinuität und Ausdauer statt saisonaler Gelegenheitsaktionismus in Sachen zwischenmenschlicher Beziehungen. Mit solidarischen Grüßen Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Bad Ischl -------------------------------------------------------------------------------------------- Bethlehem 2006 Matthias Reichl Das Friedenslicht für Europa wird am Lagerfeuer einer palästinensischen Familie entzündet, verlöscht aber an der Grenze der "Festung Europa". Die Palästinenser werden von ihrem Bauernhof bei Bethlehem vertrieben, weil auch die Stadt von der israelischen Apartheidsmauer eingekesselt wird. Auch die Beduinen als "Hirten vom Felde" dürfen nicht mehr die Stadt betreten. Aber auch die "Drei Weisen" aus dem Morgenland Irak werden am israelischen Kontrollposten verhaftet und durchsucht. Die israelische Polizei beschuldigt sie, mit dem Gold palästinensische Terroristen zu finanzieren und ihnen mit dem Weihrauch und der Myrrhe Material für den Bombenbau zu liefern. Der "Stern der Weisen" entpuppt sich als eine unbemannte US-Aufklärungsdrohne. Die irakischen "Weisen" bringen auch Feinstaub an ihren Schuhen mit sich, der durch die radioaktiven DU-Geschoße der US-Amerikaner verseucht ist und der sich mit dem radioaktiven Staub im Kriegsgebiet Palästinas vermischt. Der Herodes Olmert und sein Gerichtshof in Jerusalem gibt das Feuer frei auf die "unschuldigen Kinder" in Palästina, die für seine Herrschaft gefährlich werden könnten. Die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten endet zwischen Bethlehem und Jerusalem an der israelischen Apartheidsmauer. Wenn sie diese überwinden und - "begleitet" von israelischen Helikoptern, Panzern und Bulldozzern - den Gazastreifen erreichen können, dann landen sie spätestens am Grenzübergang Rafah zu Ägypten an der Seite vieler Palästinenser, die ein ähnliches Schicksal erleiden. Bad Ischl, 21.12.2006 -------------------------------------------------------------------------------- Stirbt Bethlehem? Vor mehr als 2000 Jahren kamen Maria und Joseph auf ihrer Reise von Nazareth auch über die knapp 7 Kilometer zwischen Jerusalem und Bethlehem. Heute ist es fast unmöglich, diesen berühmten Weg zu gehen, weil dort Israels sog. "Sicherheitszaun" gebaut wurde. In Wirklichkeit ist dieser Zaun eine 8-14 Meter hohe Betonmauer, die weit innerhalb der Westbank gebaut wurde und quer über die Hauptstraße zwischen den beiden biblischen Städten führt. An diesem Weihnachtsabend, an dem Christen den Geburtstag Jesu feiern, ist Israel dabei, die heilige Stadt in ein Freiluftgefängnis zu verwandeln. In seinem neuen Buch "Palästina, Frieden nicht Apartheid" erzählt der frühere US-President Jimmy Carter von einer Kirche, die durch die Mauer von ihrem Garten und ihrer Gemeinde abgeschnitten wird. Nach Unterlagen der UN wird Bethlehem von 78 Hindernissen, einschließlich 10 militärischen Kontrollpunkten und 55 Straßensperren umgeben. Die Mauer, die mit Milliarden Dollar amerikanischer Steuerzahler bezahlt wurde, schneidet Bethlehems Bevölkerung von wichtigen sozialen Diensten, Schulen und Arbeitsplätzen ab. Dr. Desmond Tutu, der frühere Erzbischof Südafrikas, erklärte: es ist unglaublich, dass man die Stadt Bethlehem durch Strangulierung langsam sterben läßt. Außerdem wurde das ganze Areal rund um Rachels Grab mitten in Bethlehem illegal von der israelischen Regierung enteignet und mit einer Mauer umgeben. Die palästinensischen Bewohner der daneben liegenden Häuser und Geschäfte sind vertrieben worden, um einer geplanten jüdischen Schule und Siedlung Platz zu machen. Die israelische Regierung hat dies vorher auch schon in Hebron gemacht mit voraussehbaren gewalttätigen Folgen. Wer ist für diese Situation im Heiligen Land verantwortlich? Wir alle sind dafür verantwortlich. Die USA liefert das Geld und ignoriert die Proteste der palästinensischen christlichen Gemeinden. Israel hat diese Mauer gebaut, die ein Hindernis für den Frieden ist, während die Welt schweigt. Während alle Welt an Weihnachten Lieder singen wird, in denen Bethlehem als Geburtsort Jesu eine Rolle spielt, scheint es ihr nicht klar zu sein, dass die Stadt jetzt von Mauern, militärischen Wachtürmen und illegalen jüdischen Siedlungen umgeben ist. Bethlehem ist im Begriff zu sterben. Die Folge der Unterdrückung wird nur zu Gewalt führen. Victor Batarseh, der Bürgermeister von Bethlehem, erklärt: Unsere Stadt riskiert, eine Stadt von Spannungen und Leiden zu werden, anstelle einer Stadt des Friedens." Tatsächlich ist Jesu Geburtsort nicht mehr ein Fanal der Hoffnung, sondern wird immer mehr zu einem Symbol für das, was mit Israels Besatzung des palästinensischen Landes falsch läuft. Eine Mauer zu bauen oder einseitig Lösungen durchzuführen, wird keinen Frieden bringen. Es ist an der Zeit, dass alle Menschen guten Willens, Christen, Juden und Muslime zusammen kommen, um die israelische militärische Besatzung des palästinensischen Landes zu beenden. Es ist an der Zeit, Mauern einzureißen und nicht neue aufzubauen, die die Zentren religiöser Gemeinden im Heiligen Land umgeben und in Gefängnisse verwandeln. Es ist an der Zeit, statt Mauern Brücken zu bauen! (Übersetzung: Ellen Rohlfs) Die Trennungsmauer wird in den besetzten palästinensischen Gebieten errichtet um mehr Land und Wasser-Resourcen zu annektieren. Sie wurde vom Internationalen Gerichtshof am 9. Juli 2004 für illegal erklärt und ist eine Verletzung der Genfer Konvention. ----------------------------------------------------------------- Aus einem Brief der Wiener "Frauen in Schwarz" an die Außenministerin Plassnik vom 19.12.2006 Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Am 2. Dezember 2006, dem Internationalen Tag gegen die Abriegelung des Gazastreifens, wurden von FriedensaktivistInnen und -aktivisten weltweit in 107 Städten in ungefähr 17 Ländern Mahnwachen abgehalten. Im Zentrum Wiens hatten sich die Frauen in Schwarz für zwei Stunden versammelt . Auch in der israelischen Hauptstadt Tel Aviv, bei der im Büro der Europäischen Union eine internationale Online-Petition übergeben wurde. Mit diesem Internationalen Tag gegen die Abriegelung von Gaza wollte man die Aufmerksamkeit der Welt auf die verzweifelte Lage der Palästinenser richten, die unter israelischer Besatzung leben müssen, speziell auf jene rund 1,4 Millionen im Gazastreifen. Seit den im vergangenen Januar demokratisch abgehaltenen Wahlen werden diese Menschen wegen des Wahlresultats kollektiv ungerecht und brutal gestraft. Sie sind dem Hunger ausgeliefert und viele sterben mangels ausreichender medizinischer Behandlung und Medikamente. Die Tatsache, dass mehr als 50% der Bevölkerung von Gaza jünger als 18 Jahre ist, macht die Situation noch schockierender. Die internationale Gemeinschaft hat mit Erschrecken die Verlautbarung vernommen, dass der israelische Oberste Bundesgerichtshof in diesen Tagen ein Gesetz verabschiedet hat, das gezielte Tötungen erlaubt, was den Tod vieler unschuldiger palästinensischer Bürger - Männer, Frauen und Kinder - bedeutet. Täglich lesen wir von Verhaftungen, Tötungen und Verwundungen palästinensischer Zivilisten durch die israelische Armee, von Zerstörung palästinensischer Häuser in Israel und in den besetzten Gebieten. Allein im November wurden im Gazastreifen 82 Palästinenser von der israelischen Armee getötet, darunter 18 Kinder und Jugendliche unter 18! Cirka 300 Menschen wurden verwundet - bei manchen bleiben diese Verletzungen lebenslang. Erst vergangene Woche wurde ein palästinensisches Dorf mit 17 von Beduinen bewohnten Häusern in der Negevwüste in Israel von der israelischen Armee vollständig zerstört; keine wirklich unübliche Praxis. Gleichzeitig wurde angekündigt, dass 42.000 Hauseinheiten von Beduinen in der Negev zerstört werden, was bedeutet, dass Menschen, die dort seit Generationen leben, verjagt werden. Immer mehr Menschen in aller Welt sind nicht mehr bereit, weiter zu solchen Aktionen und Zerstörungen durch die israelische Regierung und ihre Armee zu schweigen. Klar wird das auch durch das kürzlich veröffentlichte Buch "Peace, Not Apartheid" von Ex-Präsident Carter, das in den USA, wie auch in anderen Ländern für seine Ehrlichkeit große Beachtung und Lob bekommt. Mehr und mehr Menschen sind überzeugt, dass eine gerechte und friedliche Lösung sowohl für die Palästinenser als auch für die Israeli gefunden werden MUSS. Die israelische Besetzung palästinensischen Landes muss ein Ende nehmen. Die Palästinenser müssen ihre Souveränität und Freiheit bekommen ohne Siedlungen und ohne die durch ihr Land gezogene Apartheid-Mauer, die Ghettos aus ihren Städten und Dörfern macht. Wenn nicht bald eine wirkliche Lösung gefunden wird und ehrliche Verhandlungen diese furchtbare Unterdrückung zu einem Ende bringen, fürchten wir, die an Frieden und Gerechtigkeit glauben, dass diese Region in totaler Gewalttätigkeit und Hass untergehen und zu einer echten Gefahr für den Weltfrieden wird. Österreich ist für seine Rolle als Vermittler im Mittleren Osten in guter Erinnerung. Wir sind der Ansicht, dass Österreich und der Europäischen Union eine sehr wichtige Rolle zukommt, aktiv zu einer positiven Lösung dieses Problems beizutragen. womeninblack-vienna at gmx.net www.fraueninschwarz.at =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Sat Dec 23 17:50:18 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 23 Dec 2006 17:50:18 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 492 - US and Israel targeting DNA in Gaza? Message-ID: <6.2.5.6.0.20061223174017.03ad6eb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 491 - James Brooks: US and Israel targeting DNA in Gaza? The DIME bomb, yet another genotoxic weapon. (See also Info 490, 477, 468, 467, 465, 451, 449, 441, 435, 433 and others) Bad Ischl, 23.12.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== US and Israel targeting DNA in Gaza? Part 3 of 3: The DIME bomb, yet another genotoxic weapon By James Brooks Online Journal Contributing Writer Dec 7, 2006, 00:22 The human genome: target or innocent bystander? Since early July, Israeli forces have been using a new weapon in the Gaza Strip that inflicts strange and deadly wounds. Doctors and medics say the unidentified device has significantly increased fatalities from Israel's attacks. [1] [2] [And it would appear that DIME was one of the new weapons also used by Israeli forces in Lebanon this summer. It and other new and more deadly weapons have been used by the US as well in its recent incursions. - Elana] In the first two parts of this article, we reviewed evidence that Israel's new weapon may be Dense Inert Metal Explosives (DIME), a "low collateral damage" weapon developed by the US Air Force. The DIME bomb's "micro-shrapnel" is reportedly made of HMTA, a tungsten alloy that disrupts body biochemistry, damages the immune system, rapidly causes cancer, and attacks DNA (genotoxic). [3-9] [Except for all that, it's a perfectly innocuous weapon of course. - Elana] The road to DIME DIME weapons are "spin-offs" from the military's "bunker buster" research. Initially, "bunker busters" were made with depleted uranium (DU), which had already been used in armor-piercing bombs, bullets, and artillery shells. [10] The former director of the US Army's Depleted Uranium project, Dr. Douglas Rokke, warns us that DU is an "illegal . . . radioactive toxic material," the use of which "is absolutely unacceptable, and a crime against humanity." [11] During Gulf War I, US forces deployed more than 300 tons of DU in Iraq. A few years later, more was dropped during Operation Desert Fox. Iraqi doctors reported alarming rises in the incidence of cancer, leukemia, and birth defects, in clusters closely correlated with US bomb sites. Scientists found strong links between DU and Gulf War Syndrome, which is slowly killing thousands of veterans. [12-14] Despite the science, the vets, and the tragedies in Iraq, the US has stubbornly refused to end its use of DU. US-UK forces may have expended more than 2,000 additional tons of DU in Iraq since March 2003. Nowadays, however, commanders are supposed to warn GIs to avoid contact with the results of their work. [15] After the 2001-2002 bombing of Afghanistan, the Uranium Medical Research Centre (UMRC) found that the urine of Afghanis living near US bombing sites contained four to 20 times the normal level of non-depleted uranium (NDU). These unexpected results could not "be explained by . . . any known geological or other features in the area." UMRC researchers were "shocked" that, "without exception, at every bomb site investigated, people are ill . . . [with] symptoms consistent with internal contamination by uranium." [13] Their field results indicated that our weapons' scientists had "progressed" beyond DU to NDU, a processed form of pure uranium that is even more toxic than the depleted form. The "slightly enriched" uranium reported from recent Israeli bombsites in Lebanon may possibly be NDU from modified GBU 28 'bunker busters' supplied by the United States. [16] [17] Dual-purpose munitions Considering the scope of their destructive power, DU and NDU may be said to function as Dual-Purpose Munitions, like cluster bomblets that kill both tanks and people. As their exotic metallurgy "burns" through concrete and steel, DU and NDU bombs are converted to micron-sized particles that sicken and kill and murder the next generation in the womb. [18] [19] Agent Orange, an herbicide heavily used during the war on Vietnam, also performed two functions. It obliterated the 'jungle cover hiding the Viet Cong' while it 'weakened the enemy' with burns, illness, and death, and corrupted the DNA of hundreds of thousands of Vietnamese. The third generation of its disfigured and suffering victims is now being born. [20] [21] This madness seems to have begun during World War II, within the Manhattan Project that built the first atomic bomb. In a 1943 memo to Brigadier General L. R. Groves, three researchers proposed steps to develop "a gas warfare instrument" [of radioactive material, such as uranium] "ground into particles of microscopic size to form dust and smoke. . . . in this form it would be inhaled by personnel. The amount necessary to cause death to a person inhaling the material is extremely small. It has been estimated that one millionth of a gram accumulating in a person's body would be fatal. There are no known methods of treatment for such a casualty." [22] The good doctors were concerned the Germans might be preparing such a weapon. They urged the Army to be ready to respond, or act, in kind. General Groves promptly followed their recommendations. The toxic HMTA "micro-shrapnel" spewed by DIME weapons appears to be the latest development in a long string of carcinogenic and genotoxic weapons developed and deployed by the US military. Return to Gaza: The mythology of murder Israel has denied using DIME weapons. Nonetheless, Israel's military has used the occupied Palestinian territories as a weapons development zone for decades, testing bright ideas like depleted uranium and poison gases. It would not surprise us to find that it is now testing a weapon for the US Air Force on Palestinians in Gaza. [23] Unfortunately, the DIME hypothesis is the most plausible explanation for the grotesque effects of Israel's new weapon. We can only pray that we have not witnessed the first experiment in the effects of embedded HMTA in human subjects. Still, DIME may not explain all of the evidence. For example, one of the metals found in victims' wounds was copper. DIME bombs are not known to contain significant copper, but another US marvel, the Sensor Fuzed Weapon (SFW), sprays slugs of molten copper at its targets. Is Israel also testing the SFW? [24] [25] If DIME weapons are designed to reduce civilian casualties, why has Israel's 'mystery weapon' increased the civilian death toll? Perhaps this question should be addressed to the advocates of Focused Lethality Munitions, and to the remote-control operators of Israel's drone aircraft and their commanders and politicians. Although much remains unclear about Israel's new weapon, a few devastating facts are indisputable: The weapon causes enormous and indiscriminate pain and suffering. It operates as both a chemical weapon and an anti-personnel explosive. At the very least, it is likely to induce heavy metal poisoning in its surviving victims. The weapon has significantly increased civilian mortality rates, in part because it inflicts virtually untreatable wounds. Despite this public parade of horrors, Israeli forces have continued to use this weapon against Palestinians in the Gaza Strip for nearly five months. "Whenever and wherever necessary" If the DIME hypothesis is confirmed, authorities will probably explain that it is a new class of weapon not regulated by international law. The truth is that existing conventions and treaties have already prohibited some of the most egregious effects of the new weapon. To cite one example, the bomb may be in direct violation of Protocol I of the 'Geneva Convention on Certain Conventional Weapons,' which "prohibits the use of any weapon the primary effect of which is to injure by fragments which in the human body escape detection by X-rays." [26] We will likely be told that DIME weapons provide a more "humane" way to fight "terrorism" by "reducing collateral damage" and "helping US troops win hearts and minds." At the same time, we'll be assured that the new weapon "packs quite a punch" and will "give our troops more options" to "take the battle to the enemy," even if he is "hiding among civilians." Whether Israel's new weapon is the Air Force's DIME bomb or another similarly dreadful invention, the horrors unfolding in Gaza make it clear that "Focused Lethality" is a blood-drenched lie. It promises only a deadlier form of indiscriminate warfare. US plans to explode payloads of cancer-causing genotoxic heavy metal powder "wherever and whenever necessary" may portend an escalation of a campaign currently limited to the vicinity of "hard targets" we attack with DU and NDU. Whatever we make of the intent behind these weapons, the result is chemical-genetic warfare. It cannot be allowed to continue. References 1) Gaza doctors say patients suffering mystery injuries after Israeli attacks, Rory McCarthy, The Guardian, 10/18/2006 2) Israel used chemical weapons in Lebanon and Gaza, Jean Shaoul, Centre for Research on Globalization/wsws.org, 10/24/2006 3) Abstract: Potential late health effects of depleted uranium and tungsten used in armor-piercing munitions: comparison of neoplastic transformation and genotoxicity with the known carcinogen nickel, Miller, AC, et al, PubMed, 11/26/2006 4) Neoplastic transformation of human osteoblast cells to the tumorigenic phenotype by heavy metaltungsten alloy particles: induction of genotoxic effects, Miller, AC et al Carcinogenesis, Vol. 22, No. 1, 115-125, January 2001, Oxford University Press 5) Abstract: Carcinogenic Potential of Depleted Uranium and Tungsten Alloys, Alexandra C Miller, Ph. D., Department Of Defense, Armed Forces Radiobiology Research Institute (AFRRI) 6) Depleted uranium-catalyzed oxidative DNA damage: absence of significant alpha particle decay, Miller, AC et al, Journal of Inorganic Biochemistry, Issue 91, 2002 pp. 246 252 7) Embedded Weapons-Grade Tungsten Alloy Shrapnel Rapidly Induces Metastatic High-Grade Rhabdomyosarcomas in F344 Rats, Kalinich et al, Environmental Health Perspectives Volume 113, Number 6, June 2005 8) Abstract: Effect of the militarily-relevant heavy metals, depleted uranium and heavy metal tungsten-alloy on gene expression in human liver carcinoma cells (HepG2), Miller, AC et al, SpringerLink/Molecular and Cellular Biochemistry, 1/1/2004 9) Preconceptional paternal exposure to radiation or heavy metals like cadmium can induce cancer in unexposed offspring, Alexandra C. Miller, Rafael Rivas, Robert J. Merlot and Paul, Carcinogenesis 5: Environmental and Endogenous Carcinogens/Proc Amer Assoc Cancer Res, Volume 47, 2006 10) Cancer Worries for New U.S. Bombs, DefenseTech.org, 5/20/2006 11) Depleted Uranium and US-Israeli Bombs, Dr. Doug Rokke, PhD, Media Lens, 7/24/2006 12) Dirty Weapons - Casualties From Iraq War Will Mount, Chalmers Johnson, Pacific News Service, 5/3/2003 13) Uranium Radiation Levels in Afghanistan Not Attributable to Depleted Uranium, Centre for Research on Globalization - Middle East, 6/5/2003 14) Depleted Uranium Radioactive Contamination In Iraq: An Overview, Prof Souad N. Al-Azzawi, Centre for Research on Globalization - Middle East, 8/31/2006 15) Use of Depleted Uranium Weapons Lingers as Health Concern, Larry Johnson, Common Dreams, 8/4/2003 16) Further Evidence Of Enriched Uranium In The Air In Lebanon Following The Recent Conflict, Stop Uranium Wars/Pandora DU research Project, 11/22/2006 17) Mystery of Israel's secret uranium bomb, Robert Fisk, The Independent, 10/28/2006 18) The Real Dirty Bombs: Depleted Uranium, Christopher Bollyn, Nuclear Age Peace Foundation, 8/6/2004 19) Depleted Uranium, Australian Peace Committee, 12/2/2006 20) Vietnam Agent Orange Relief & Responsibility Campaign 21) Agent Orange DNA injury confirmed in Vietnam veterans, Patrick Gower, New Zealand Herald, 7/29/2006 22) Memorandum to: Brigadier General L. R. Groves From: Drs. Conant, Compton, and Urey, Midfully.org/War Department, United States Engineer Office, Manhattan District, Oak Ridge Tennessee, 10/30/1943 23) The Israeli Poison Gas Attacks, James Brooks, Vermonters for a Just Peace in Palestine/Israel 24) CBU-97, Wikipedia 25) Textron Systems' Sensor Fuzed Weapon Production to Include Maritime Capability, Textron Systems Corporation, 8/10/2006 26) Convention on Prohibitions or Restrictions on the Use of Certain Conventional Weapons . . . , United Nations: International Law, 10/10/1980 James Brooks serves as webmaster for Vermonters for a Just Peace in Palestine/Israel. He can be contacted at jamiedb @ wildblue.net. Copyright © 1998-2006 Online Journal =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From info at begegnungszentrum.at Fri Dec 29 16:08:10 2006 From: info at begegnungszentrum.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 29 Dec 2006 16:08:10 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 493 - Bethlehem 2006 - Prisoners Message-ID: <6.2.5.6.0.20061229123244.02a6feb0@begegnungszentrum.at> E-Rundbrief - Info 493 - Bethlehem Prisoners' Association report: 1250 Bethlehemites in Israeli jails; repressions by Israel's army. Bad Ischl, 29.12.2006 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at =========================================================== Bethlehem Prisoners' Association report: 1250 Bethlehemites in Israeli jails Date: 28 / 12 / 2006 Time: 13:42 [Could it be that Bethlehem is receiving special attention in the matter or arrests in an attempt to encourage its Christian population to leave? - Comment by Elana] Bethlehem - Ma'an - The year 2006 has witnessed the largest ever Israeli military campaign of arrests and detention of Palestinians from the Bethlehem governorate, in the south of the West Bank. The number of apprehended citizens reached 650, ranging from young children to elderly men and women. The apprehension policy over the last year was marked by the aggressive storming of homes by the Israeli soldiers. They arrested both collectively and randomly. Most apprehensions took place after an almost daily invasion of the governorate by military vehicles and troops, shooting live ammunition, sonic and tear-gas grenades, in addition to the detention and assaulting of citizens. Fighter jets and special units, in addition to military bulldozers, were used in many of the arrest raids. The prisoners' association has announced in their annual report that the number of prisoners from the Bethlehem governorate has now reached 1250 in 10 Israeli jails. The prisoner who has so far already served the longest term from the area is Isa Abid Rabbo, who has now entered his 23rd year of incarceration. The man is serving a life time sentence, issued in 1984. The association stated that 12 prisoners from Bethlehem have now served more than 15 years: Adnan Al-Afandi, Aamir Abu Sarhan, Muhammad At-Tous, Khalid Al-Azraq, Khalid Asakra, Mahmoud Mu'ammar, Mahmoud Abu Sroor, Riziq Salah, Muhammad Taqatqa, Walid Az-Zir and Adel Shawawra. Furthermore, the association stated that 10 women from Bethlehem are serving in Israeli jails: Irna Sarahna, sentenced to 20 years, Aisha 'Bayyat 6 years, Rasha Al-Azza 3 years, Shirin Masalma 4.5 years, Rawan Thawabta 4 years, Arin Shu'ibat 7 years, Firyal J'arah 40 months, Duaa Masalma awaiting trial, Nivin Abu Dukka, awaiting trial and Shirin Khalil Hasan who is also awaiting trial. According to the report, there are 80 children from Bethlehem governorate serving in Israeli prisons.. There are currently 120 detainees held under administrative detention, without charge, from the Bethlehem area, including Mahmoud Al-Wardyan, who has served 36 months in administrative detention, and Jamal Farraj and Tayseer Abu Mfarrih, whose administrative detention had been renewed 5 times. In addition, there are 43 detainees from Bethlehem governorate who are serving life sentences. See also The Alternative Information Center Israel/ Palestine (AIC): www.alternativenews.org/ =========================================================== Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations, Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX