From mareichl at ping.at Mon Jan 13 23:18:29 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 13 Jan 2003 23:18:29 +0100 Subject: [E-rundbrief] Veranstaltungen zu Globalisierung, Wirtschaft, Militarisierung usw. Message-ID: <5.1.0.14.0.20030113225609.00a9a240@pop.ping.at> Veranstaltungen zu Globalisierung, Wirtschaft, Militarisierung usw.: ÖSTERREICH: 16.1. , 19.30 Uhr, KÖSTENDORF/ Sbg. (Freizeitcenter Brötzner): Vortrag mit Diskussion zu Landwirtschaft und EU: "Weiter Richtung Weltmarkt? Fischlers Halbzeitbewertung unter die Lupe genommen". Referenten: Prof. Onno Poppinga und Martin Hofstetter. (Veranstalter: Agrarbündnis Österreich, Österr. Bergbäuerinnen- und Bergbauern Vereinigung, Österr. Unabhängiger Bauernverband) 17.1., 14 - 19 Uhr, SALZBURG (Brunauer-Zentrum, Elisabethstraße 45 a. Raum C): Seminar "Das Dienstleistungsabkommen GATS und seine Folgen für die Daseinsvorsorge". Referenten: Ernst Tüchler, Wirtschaftsexperte des ÖGB, Volkswirtschaftliches Referat und Elisabeth Moser/ AAI Salzburg (zu entwicklungspolitischen Aspekten). (Anmeldung: Elisabeth Moser, AAI, Salzburg, Tel. 0662-841413-13, e-mail: elisabeth.moser at aai-salzburg.at) 17.1., 17.00 Uhr, WIEN (Universität Wien - Unirampe, Dr. Karl Lueger Ring): Kundgebung und Demo zur US-Botschaft. "Stoppt den Krieg gegen den Irak!, Sofortige Aufhebung des Embargos, Keine österreichische Unterstützung der Kriegspolitik!". Plattform Stoppt den Krieg! Info: Friedensbüro Wien, e-mail: pax.vienna at aon.at 18.01. 11 - 17 Uhr, Hallein/ Sbg., AK-ÖGB-Veranstaltungszentrum in Hallein, direkt beim Bahnhof): Vorbereitungstreffen für das "Austrian Social Forum" (29. - 31.5. in Hallein). 20.1. 19.30h, Wien, Haus der Industrie, Schwarzenbergplatz 4, 1030: "Corporate Social Responsibility - Wirtschaftlicher Erfolg mit gesellschaftlicher Verantwortung?" 3. Veranstaltung: Chancen der Corporate Governance für Europas Wirtschaft" Mit: Hellmut Longin (Präsident Aktienforum), Tauni Brooker (CoreRating, London), Karl Büche (Vorstandsvorsitzender BBAG), Susane George (ATTAC International). Eine gemeinsame Initiative der Industriellenvereinigung und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit. Um Anmeldung wird gebeten: a.schiefer at iv-net.at 20.1., 19.00 Uhr, WIEN, Grünes Haus, (Lindeng. 40, großer Saal): GATS Diskussion der Landeskonferenz der Wiener Grünen. (e-mail: wien at gruene.at) 23.1. 19h, WIEN, (Oktogon der Bank Austria, Schotteng. 6, 1010): Podiumsdiskussion: "EU Wirtschaftspolitik: Demokratische Alternativen jenseits des Binnenmarktprojekts" (Veranstaltung in englischer Sprache). ReferentInnen: Bob Jessop (University of Lancaster), Edith Kitzmantel (EU-Kommission), Erik Wesselius (Corporate Europe Observatory). Im Rahmen der Attac/BEIGEWUM/Gruebi/Renner Inst.-Reihe "Demokratisierung der Wirtschaftspolitik" 24.1. 19h, WIEN, Depot (Breite Gasse 3, 1070): Vortrag: "Renditen, Crash und Krisen: Was tun die internationalen Finanzmaerkte?" (Veranstaltung in englischer Sprache). Von Timothy Sinclair (Politikökonom der University of Warwick). Info bei: BEIGEWUM - Beirat f. gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen, www.beigewum.at, e-mail: beigewum at iname.com 24.1., 20.00 Uhr, SALZBURG, (Brunauerzentrum, Elisabethstr. 45): Vortrag und Diskussion mit Univ. Prof. Dr. Marianne Gronemeyer "Gut beschult und doch entgeistert! - Schlüsselqualifikation statt Bildung?". (Ãœberparteiliche Salzburger Plattform zur Förderung des Sozialstaates, c/o Michael Meyer, Stadl 4, 5165 Berndorf, Tel./ Fax 06217-8576 - gemeinsam mit AUGE u. ÖH Sbg.) 31.1., 14 - 18h, VILLACH/ Ktn., (Frauenberatungsstelle Villach, Peraustraße 23): "Globalisierung ent-wickeln ein entwicklungspolitischer Reflexionsvorgang. Sozialstaat Europa als Modell für eine "andere Globalisierung"? Präsentation eines Reflexionsvorganges mit kritischer Europadebatte. Organisation: Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik, AGEZ Arbeitsgemeinschaft Entwicklungszusammenarbeit, Bündnis für Eine Welt/ÖIE Kärnten u.a. Kontakt: Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik an den Österreichischen Universitäten, Währingerstrasse 17/104, 1090 Wien, Tel./Fax: +43-1-4277-18340, E-mail: gerald.faschingeder at univie.ac.at, www.entwicklungstagung.at 1.2., 14 Uhr, LINZ (Friedenswerkstatt Linz, Waltherstr. 15): 2. Vorbereitungs-Treffen für eine Konferenz am 5.4. 2003 in Salzburg: "Kein Soldat, keine Waffen, kein Cent für die Euro-Armee. Für Frieden und Neutralität". (Friwe, Tel. 0732-771094, e-mail: friwe at servus.at, www.friwe.at) 13. 2., 18.00 Uhr WIEN, (Cafe Schottenring, gegenüber der Börse, Schottenring 19): Treffen der Plattform "Keine Zerschlagung der Sozialversicherung". Thema: "Nach der Wahl neue Regierung? Auswirkungen auf Sozialversicherung und Sozialstaat". (Info: Österr. Solidaritätskomitee, Tel. 01/480-60-40, e-mail: oesk at aon.at 15.2., mittags bis abends, in Oberösterreich oder Tirol?: Österreichweites Kampagnentreffen zu GATS. (Info: ATTAC-Österr., www.attac-austria.org) . 3., WIEN, Renner Institut: Workshop: "Mit einem öffentlichen Staat gegen die neoliberale Globalisierung?" (Kontakt: Mattersburger Kreis, E-mail: gerald.faschingeder at univie.ac.at, www.entwicklungstagung.at) .. 3. GRAZ: Workshop: "Schafft Globalisierung Wohlstand oder Wohlstandsinseln?". (Kontakt: Mattersburger Kreis, E-mail: gerald.faschingeder at univie.ac.at, www.entwicklungstagung.at) 18.3., SALZBURG: Workshop: "Alternative Bildung im Zeitalter der globalisierten Lernkonzepte - eine Chimäre? Zu den jüngsten Konzepten entwicklungspolitischen und globalen Lernens". (Kontakt: Mattersburger Kreis, E-mail: gerald.faschingeder at univie.ac.at, www.entwicklungstagung.at) INTERNATIONAL: (Generelle Infos auch bei: www.attac.org, www.ipb.org, www.friedenskooperative.de, www.berlin-declaration) 15.1. BERLIN: press conference with the "Berlin-Declaration" on the solidarity with the US peace and justice movements !!! (Info:www.berlin-declaration.org) 17.1. BERLIN: Vigils in solidarity with women peace actions in the USA. (Info:www.berlin-declaration.org) 17.1., 11.00 Uhr, Frankfurt/M. (an der Rhein-Main-Airbase): Gewaltfreie Sitzblockade organisisiert von den Ordensleuten für den Frieden. 20.1. BERLIN: start of peace-vigils at the Brandenburg Gate in Berlin in solidarity with the peace movement in the USA! (Info:www.berlin-declaration.org) 23.1., 13.00 - 22.30, ZÃœRICH/ CH (Volkshaus): Das Andere Davos 2003: «Vom Kasino- zum Kasernenkapitalismus». Eine Partnerveranstaltung des Weltsozialforums von Porto Alegre. (Info: www.attac.org/suisse/docs/Davos_DE.pdf, www.otherdavos.net) 23. - 28.1. PORTO ALEGRE (BRASILIEN): 3rd World Social Forum. (Info: (21. - 23.1.: Konferenz von Via Campesina über Landwirtschaft und das Recht auf Ernährung und Land. Info in Österr.: ÖBV, Tel. 01-8929400, e-mail: OEBV at eunet.at) 25. 1. Davos (CH), 13 Uhr Bahnhof Platz: Grossdemonstration gegen das World Economic Forum "Kein WEF. Kein Krieg. Für soziale Gerechtigkeit". Mehr infos u.a. auf : www.antiwef.org, www.oltnerbuendnis.ch 25.01., 14.00 Uhr, Geilenkirchen-Teveren (NATO-Airbase, zwischen Aachen und Mönchengladbach): Gewaltfreie Sitzblockade. 27.1. BERLIN: Each monday evening like in the traditions of the democracy movements in East Germany 1989 - peace , justice, women and enviromental debates and actions on globalisation of peace and justice in the Social Forum in Porto Alegre, Brasil. (Info:www.berlin-declaration.org) 7. - 8. 2. MÃœNCHEN: Gewaltfreie Aktionen gegen die NATO-Sicherheitskonferenz. 8.2., 12 Uhr, Großdemo auf dem Marienplatz. Näheres siehe unter: www.no-nato.de, www.attac-muenchen.de, www.muenchner-friedensbuendnis.de Und 7. - 9.2. MÃœNCHEN: Internationale Friedenskonferenz sogenannten Sicherheitskonferenz "Frieden und Gerechtigkeit gestalten - Nein zum Krieg !" (Info: Thomas Rödl im Koordinationsbüro des Trägerkreises, c/o DFG-VK Bayern, Alte Allee 48, 81245 München, Tel. 089 - 89 62 34 46, e-mail: muenchen at dfg-vk.de) 9.2., 14 Uhr, BRÃœSSEL/B, (Gare du Nord): Demonstration against the GATS. (Info: www.wsf.be) 15.2. WELTWEIT: Demonstrationen gegen den drohenden Irak-Krieg und seine Folgen. 15.2. Berlin: Bundesweite Demonstration der Friedensbewegung gegen einen Irak-Krieg. ----------------------------------------------------------------------------- Weitere Tips, zusammengestellt von Michael Schmidt, Lebenshaus, Schwäbisch-Gmünd: Resist -Kampagne: Rund 4.000 Menschen haben im Rahmen der Kampagne resist bereits angekündigt, im Falle eines Irak-Krieges nach ihren individuellen Möglichkeiten Widerstand zu leisten. Mit diesen und weiteren Selbstverpflichtungen will resist den Druck auf die Bundesregierung und die Bush-Administration erhöhen, um den Krieg im Vorfeld zu verhindern. Sollte es doch zu einem Irak-Krieg kommen, wird resist am zweiten Samstag nach Kriegsbeginn eine große gewaltfreie Sitzblockade vor der Rhein/Main-Airbase bei Frankfurt organisieren. Weitere Aktionen sollen folgen. resist wurde von seit vielen Jahren in der Friedensbewegung aktiven Menschen initiiert. Bitte die Selbstverpflichtung unterschreiben und weiterverbreiten! Im Internet gibt es beinahe unendlich viele gute Hinweise und Aktionsangebote gegen den Irak-Krieg. Gerade auch von Gruppen und Organisationen der US-amerikanischen Friedensbewegung. Es laufen verschiedene Aktionen mit internationalen Unterschriftensammlungen. Bitte nachschauen und aktiv werden unter: http://www.peacepledge.org/ ; http://www.votenowar.org/ ; Sehr viele sehr gute Hinweise der US-Friedensbewegung finden sich auf der Homepage des National Network To End The War Against Iraq http://www.endthewar.org/default-new.htm Und dann finden sich eine Fülle von Links bei Norbert´s Bookmarks für engagierte Leute und zwar sowohl unter http://www.bessereweltlinks.de/ als auch unter http://www.betterworldlinks.org/index.htm (hier vor allem internationale). Zusammengestellt von: Matthias Reichl, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr.26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon/fax: +43 6132 24590 http://www.begegnungszentrum.at From maria.reichl at gmx.at Tue Mar 18 22:26:36 2003 From: maria.reichl at gmx.at (Maria Reichl) Date: Tue, 18 Mar 2003 22:26:36 +0100 Subject: [E-rundbrief] Nr. 8 - Maerz 2003 - Teil a: Inhalt und Allgemeines Message-ID: <3.0.5.32.20030318222636.0079e100@pop.gmx.net> E-RUNDBRIEF Nr. 8 - Maerz 2003 - Teil a: Inhalt und Allgemeines Liebe Freunde! Dies ist der e-Rundbrief Nr. 8 des Begegnungszentrums für aktive Gewaltlosigkeit. Er enthält die Texte - ohne Karikaturen und ohne STOPP GATS Flugblatt - des gedruckten "Rundbriefs Nr. 108" vom März 2003. Damit die e-mail files nicht zu lange werden teilen wir sie in vier Teile: * Teil a: Inhalt und Allgemeines * Teil b: Artikel und weitere Informationstexte * Teil c: Buchtipps * Teil d: Termine Absender: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr. 26 A-4820 Bad Ischl E-mail: mareichl at ping at Tel. +43-6132-24590 www.begegnungszentrum.at Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT23XXX Jährlicher Mitgliedsbeitrag: für ordentliche Mitglieder: EURO 35,- Erwerbstätige und Familien EURO 14,- Erwerbslose für unterstützende Mitglieder: in freiwilliger Höhe Empfohlener Kostenbeitrag: für Jahresabo inkl. e-Rundbrief EURO 13,- ; nur e-Rundbrief EURO 10,- für Einzelexemplare EURO 3,5- 108. Rundbrief (1/2003) 27. Jhg. März 2003 Aus dem Inhalt e-Rundbrief Nr. 8 (108. Rundbrief 1/2003 27. Jhg März 2003) * Teil a: Inhalt und Allgemeines In Teil a findet ihr: Allgemeine Informationen Inhalt Absenderadresse, Abo- Mitgliedsbeiträge ...Impressum * Teil b: Artikel und weitere Informationstexte In Teil b findet ihr die folgenden Texte: (Seite bezieht sich nur auf dem gedruckten Rundbrief) 1 Einleitung von Maria Reichl 2 Einleitung von Matthias Reichl 3 Global - regional 3 - eine andere Welt ist möglich - in memoriam José Lutzenberger - sein Werk lebt weiter 3 Einladung zur ordentlichen Generalversammlung sowie zum Begegnungstreffen und -Fest 3 Am Sa. 26.April 2003 findet ab 15h in Bad Ischl, Wolfgangerstr. 26 die ordentliche General-versammlung des Vereins, „Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit" statt. 3 Anschließend: Begegnungs-Treffen und -Fest 3 Erstes Österreichisches Sozialforum 4 Aktionen gegen den USA-Irak-Konflikt: 5 Ein Mann gegen die Welt, Avnery 11 GATS Flugblatt von Stopp Gats 15 Ãœber den Tod hinaus 16 Hungerstreik 16 für EURATOM-Änderung und einklagbare europäische AKW-Sicherheitsstandards 16 Stoppt den drohenden Irakkrieg 16 - Friedensmission „in letzter Minute" 16 Aus dem Inhalt * Teil c: BUCHTIPPS 7 BUCHTIPPS 7 Neue Bücher und Materialien in unserer Bibliothek 7 1. VERGANGENHEIT - GEGENWART - ZUKUNFT - PHILOSOPHIE 7 2. POLITIK - MEDIEN - KULTUR 7 3. POLITISCH ARBEITEN UND ORGANISIEREN - ALTERNATIVE PROJEKTE 7 IMPRESSUM: 7 4. GEWALT - GEWALTFREIER WIDERSTAND 7 5. FRIEDE - KRIEG - MILITÄR - WEHRDIENSTVERWEIGERUNG - RÃœSTUNG 7 6. BALKAN-KRIEGE 7 Offenlegung nach § 25 Mediengesetz 7 Blattlinie: 7 Vereinszweck: 8 8. POPULISMUS - NATIONALISMUS - RECHTSEXTREMISMUS - RASSISMUS - FREMDENFEINDLICHKEIT 8 9. MENSCHENRECHTE - MINDERHEITEN - FLÃœCHTLINGE - MIGRANTEN- SICHERHEIT - TERROR 8 10. MANAGEMENT - WIRTSCHAFT - ARBEIT - LANDWIRTSCHAFT 8 11. SOZIALES - RANDGRUPPEN 9 13. UMWELT - NATURSCHUTZ - GENTECHNIK 9 14. GESUNDHEIT - ERNÄHRUNG 9 15. NATURWISSENSCHAFT - TECHNOLOGIE - COMPUTER 9 16. ENERGIE - ATOMTECHNOLOGIE 9 18. PSYCHOLOGIE 9 20. KINDER - JUGEND - FAMILIE 9 21. RELIGIONEN - SPIRITUALITÄT - SEKTEN 9 22. CHRISTENTUM 9 23. ENTWICKLUNGSPOLITIK - GLOBALISIERUNG - DRITTE WELT 10 24. EUROPA - EU 10 25. DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH 10 26. SOZIALISMUS - MITTEL-OSTEUROPA - GUS 10 27. NAHER OSTEN - ASIEN - AUSTRALIEN - OZEANIEN 10 29. NORD- UND LATEINAMERIKA 10 30. INDIGENE VÖLKER 10 31. LITERATUR - KARIKATUREN 13 Aktuelle Ergänzungen zu Gewalt, Krieg, Terrorismus, Fundamentalismus, Wirtschaft, USA 13 * Teil d: Termine 13 TERMINE ÖSTERREICH 14 TERMINE DEUTSCHLAND 14 TERMINE INTERNATIONAL IMPRESSUM: Inhaber, Herausgeber und Redaktion: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl. Eigenvervielfältigung (Layout und Druck: Maria Reichl). Verlagsort: Bad Ischl. Offenlegung nach § 25 Mediengesetz Mitglieder des Vorstandes: Maria und Matthias Reichl, Klaus Tscherne Blattlinie: Mitteilungen des Vereins "Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit". Der Inhalt orientiert sich am Vereinszweck: Vereinszweck: 1. Ziel des Vereins ist es mitzuhelfen, einen einfacheren gewaltfreien Lebenstil zu entwickeln. 2. Ausgehend davon, daß zuerst jeder einzelne der Mitglieder mit der Änderung seines eigenen Lebenstils beginnt, wird in Solidarität mit anderen angestrebt, daß sich diese ihre Veränderung auf alle Bereiche der Gesellschaft auswirkt. Dabei wird angestrebt, daß diese Alternativen in konkreten Modellen praktisch realisiert werden (z.B. Erziehung, Bildung, Zusammenleben, Religion, Beruf, aber auch in Bereichen von Wirtschaft, Technik, Umweltschutz, Verteidigung und anderen gesellschaftspolitischen Bereichen). 3. Eine weitere Aufgabe ist die Verteidigung und Weiterentwicklung der Menschenrechte und ähnlicher Gesetze. Einzelne bzw. Gruppen, die von der Verletzung ihrer Rechte betroffen sind, sollen in ihren Bemühungen um Gerechtigkeit unterstüzt werden. Absender: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr. 26 A-4820 Bad Ischl E-mail: mareichl at ping at Tel. +43-6132-24590 www.begegnungszentrum.at ************************************************************ Maria Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr. 26 A-4820 Bad Ischl From maria.reichl at gmx.at Tue Mar 18 22:32:32 2003 From: maria.reichl at gmx.at (Maria Reichl) Date: Tue, 18 Mar 2003 22:32:32 +0100 Subject: [E-rundbrief] Nr. 8 - Maerz 2003 - Teil b: Artikel und weitere Informationstexte Message-ID: <3.0.5.32.20030318223232.00792eb0@pop.gmx.net> E-RUNDBRIEF Nr. 8 - Maerz 2003 - Teil b: Artikel und weitere Informationstexte (* Teil a: Inhalt und Allgemeines * Teil b: Artikel und weitere Informationstexte * Teil c: Buchtipps * Teil d: Termine) März 2003 Liebe Freunde! Während auf der ganzen Welt Millionen Menschen für den Frieden auf die Straßen gehen, viele Konferenzen, Versammlungen, Gebetsstunden usw. für den Frieden abgehalten werden, wissen wir heute (15.3.2003) noch nicht ob wir den Irak-Krieg - mit all seinen Folgen - abwenden können. In dieser turbulenten Zeit versuchen wir immer wieder auch zwischen den Erscheinungsterminen unseres "Rundbriefes" wichtige Informationen zu GATS, Globalisierung, und dem drohenden Irak-Krieg auch in unserer Homepage zu veröffentlichen. Aber uns fehlt es an Zeit und Geld, alles alleine rechtzeitig zu machen. Wer uns in Zukunft unterstützen will, ist herzlich eingeladen zu unserer Generalversammlung am 26. April 2003 zu kommen. Auch wenn der offizielle Teil erst um 15h anfängt, freuen wir uns, wenn einige schon am Vormittag kommen können und am Abend zu einem internationalen Begegnungstreffen und Fest bleiben können (siehe Seite 3). Viel Kraft und Energie kostete mich im Jänner einen Vereinnahmungskonflikt in unserer internationalen Migrantinnengruppe. Erst nach einer heilsamen Auseinandersetzung und einer offenen Aussprache am 20.1.03 gab es eine gewaltfreie Konfliklösung: eine fruchtbare Zellteilung. Seither gibt es eine unabhängige und eine von der "Volkshilfe OÖ" abhängige Gruppe. Ich bin dzt. Kontaktperson für die unabhängigen Frauen. Wir wollen uns eher selbstbestimmt, kollegial und ohne Vorgaben übergeordneter Organisationen treffen. (siehe http://www.begegnungs zentrum.at/kooperationen/berichtzellteilung.htm). Der Tod von Winfried Bergermann, Hedwig Rosenberg, Milan Machovec, Capan Süleyman, Philip Berrigan und anderen Freunde und Mitarbeiter die vor kurzem gestorben sind, hat uns schwer getroffen (siehe Seite 15). Auch eigene gesundheitliche Probleme zwingen uns leiser zu treten. In dieser Situation sind wir mehr denn je auf eure Hilfe und Solidarität angewiesen. Wir suchen dringend neue, auch jüngere Leute, die auch bereit sind in unserem Verein aktiv mitzuarbeiten und/oder uns monatlich finanziell zu unterstützen. Insbesondere die Selbstbesteuerer, die uns monatlich oder vierteljährlich einen fixen Betrag überweisen, sichern unsere kontinuierliche Arbeit. Wir danken allen die Kosten-, Abo- oder Mitgliedsbeiträge und Spenden einzahlen. Ich vermerke immer bei der Adresse für welches Jahr ihr letzter Beitrag bei uns eintrifft. Wer länger als ein Jahr säumig ist, den müssen wir leider von der Versandliste nehmen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich nochmals erwähnen, dass, wer den e-Rundbrief erhalten will, sich bei unserer Homepage selber eintragen muss. Wir bitten alle e-Rundbrief-Bezieher bei ihrer Beitragseinzahlung ihre e-mail-Adresse zu vermerken. Auch wenn wir beim e-mail-Versand Porto sparen (am 1.6. werden die Postgebühren erhöht) entstehen uns für die Instandhaltung unserer Computer, die Homepage und den Internet-Zugang höhere Kosten die wir abdecken müssen. In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen wünsche ich Friede, Kraft und Freude Maria Reichl * * * * * * * * * * * * * * Liebe Freunde! Dieses Mal könnten wir mit den Informationen leicht vier Rundbriefe füllen - aus vier gegensätzlichen Themenbereichen, die gleichzeitig in meinem Kopf herumschwirren, sich zu absurden oder auch erschreckend realen Visionen eines vielgesichtigen Neoliberalismus formieren: die Irak-Kriegsdrohungen bzw. - die kriegerische Unterdrückung der Palästinenser (siehe Seiten 5/6, 16), die neoliberalen Eroberungszüge von WTO und Verbündeten, ihre Verbündeten in der neu/alten schwarz-blauen österreichischen VP/FP-Regierung und schließlich die körperlichen Leiden vieler unter diesen politischen Krebsmetastasen (siehe Seite 15/16). Uns kontaminieren die Berichte und Spekulationen (Stand: 16.3.2003, abends) über die angedrohte Invasion des Irak, angeführt durch die Regierungen der USA, Großbritannien und Spanien (mit Unterstützung durch weitere Regierungen) - alles ohne die ausdrückliche Zustimmung durch den UN-Sicherheitsrat. Die wachsende Kluft zu Frankreich, Deutschland, China und Rußland (und weiteren Ländern), die auf die UN-Kontrollen bauen, zeigt das Zerbrechen unheiliger militärisch-politischer Allianzen (unter dem NATO-Schirm) auf. Dazu noch jene acht Staatsmänner (wie Vaclav Havel) aus Mittel-Osteuropa, die der US-Regierung zustimmten. Dagegen stehen die bis zu 90% der Einwohner, die einen Krieg ablehnen und damit den Kriegsbefürwortern in den Regierungen deren Legitimation entziehen, für die Bevölkerung zu sprechen und zu handeln. Die Frage ist nur, ob und wie sich dies auch im Wahlverhalten und in dem gewaltfreien Widerstand gegen unsoziale und undemokratische Machtausübung auswirkt. Dass mich - wie viele andere - das Trommelfeuer von Schreckensmeldungen nicht paralysiert und in die Resignation drängt, bewirkt eine andere Flut von Informationen. Bisher vor allem durch das Internet und andere alternative Medien, nun zunehmend auch durch couragierte unabhängige Massenmedien, werden jene Basisbewegungen sichtbar und manifest, an deren Aufbau wir seit Jahrzehnten mitarbeiten. (Aktualisierungen findet ihr laufend auf unserer homepage www.begegnungszentrum.at) Auch wenn ich am 3. Weltsozialtreffen in Porto Alegre (mit 100.000 Mitwirkenden) aus finanziellen Gründen nicht mitmachen konnte und auch nicht an den Großdemonstrationen, so fühle ich mich dennoch involviert und leiste meinen kleinen Beitrag dazu (auch im Österreichischen Sozialforum - siehe Seite 3/4, Termin S. 14). Maria und ich erlebten in München, wie einige unserer Freunde aus den globalisierungskritischen und antimilitaristischen Bewegungen (darunter Susan George, Hans-Peter Dürr und Jan Oberg) bei einer „alternativen Sicherheitskonferenz" die unheiligen Allianzen der Herrschenden, aber auch die Verbindungsknoten von Basisnetzwerken aufzeigten (siehe auch Seiten 4/5, 15). Und anschließend schlossen wir uns den demonstrierenden Kriegsgegnern an. Scheinbar nehmen nur transnationale Wirtschaftsmächte (und die von ihnen abhängigen Regierungen) militärische und polizeiliche Repressionsmechanismen in Anspruch - um ihre Machtansprüche mit aller Gewalt durchzusetzen. Dass diese scheinbar „sanfter" und geschickt hinter unverständlichen Formulierungen versteckte Strategien uns alle betrifft, konnte die STOPP GATS-Kampagne (als Teil des Widerstandes gegen die WTO) allgemein verständlich machen. Dank der Zusammenarbeit unterschiedlicher Organisationen (darunter auch Teile der Gewerkschaften) und Basisinitiativen sind nun die Gefahren der neoliberalen Privatisierung eine allgemeines Diskussions- und Aktionsthema geworden (siehe Seiten 11/12, Termine S. 13/14). Endlich hat sich auch in Bad Ischl eine Initiativgruppe - in Zusammenarbeit mit ATTAC-Gmunden) - getroffen. Uns wurde schon vor dem Wahlsieg der ÖVP bewußt, dass die neoliberalen Cliquen in der bisherigen Regierung ihren Abbau des Sozialstaates und Aufbau eines autoritären Kontroll- und Einschüchterungsapparates entsprechend den transnationalen Tendenzen der neoliberalen Machtdesigner fortsetzen müssen. Jenen Grünen im Koalitionsverhandlungsteam (von Alexander van der Bellen abwärts), die an fatalen Kompromissen mit der ÖVP arbeiteten, wurden noch rechtzeitig von Teilen der Parteibasis die unakzeptablen Folgen vor Augen geführt. Auch ich warnte sie in zwei „Offenen Briefen" vor einer Neoliberalisierung und einem „Harakiri" (siehe http://www.begegnungszentrum.at/texte/reichl/). Auch wenn die „Botschaft besorgter Bürger" vor dem Bundeskanzleramt in Wien längst entfernt wurde und die „Donnerstagsdemonstrationen" zunehmend erlahmen, so wirken sich wenigstens die internationalen sozialen Bewegungen ermutigend auf unser Land aus. Noch nie mußten wir in einem „Rundbrief" den Tod so vieler Freunde und Weggefährten bedauern, wie in diesem. Ãœber sie alle hätten wir ausführlich berichten und ihre mahnenden und ermutigenden Aussagen zitieren sollen. In dieser bedrückenden Zeit mit schwindenden personellen und materiellen Unterstützungen entstehen dabei scheinbar unersetzbare Verluste. Und doch sehen wir, dass sich ihr Engagement - oft unübersehbar - weiter ausbreitet (siehe S. 15). Die Philosophen und Satiriker unter ihnen machten uns klar, dass manchmal mehrdeutige satirische Worte treffender unsere Widerstandskraft ausdrücken als trockene Politanalysen. Der brasilianische Dichter Paulo Coelho tut dies heute (16.3.2003) im „KURIER" in einem mehrdeutigen Offenen Brief „Danke, Präsident Bush" (als Stellvertreter ähnlicher Herrscher): „...Danke, dass Sie der Welt gezeigt haben, welch tiefe Kluft zwischen den Entscheidungen der Machthaber und den Wünschen des Volkes liegt...Danke, denn ohne Sie hätten wir nicht erkannt, dass wir fähig sind, uns zu mobilisieren. Möglicherweise wird es uns diesmal nichts nützen, aber ganz sicher später einmal... Also genießen sie Ihren Morgen und welchen Ruhm er Ihnen auch immer bringen mag. Danke, dass Sie uns nicht zugehört und uns nicht ernst genommen haben. Doch Sie sollten wissen, dass wir Ihnen sehr wohl zugehört haben und Ihre Worte niemals vergessen werden...". Diesen Zitaten könnte ich noch seitenlang Widerständiges anschließen. Gemeinsam werden wir diesen heißen Frühling überstehen ohne auszubrennen und zu kapitulieren. Euer Matthias * * * * * * * * * * * * * * Kenianische Umweltministerin Maathai Wangari Maathai, Gründerin des „Green Belt Movements" in Kenia und Alternative Nobelpreisträgerin wurde mit 51 : 1 Stimme zur kenianischen Ministerin für Umwelt, natürliche Ressourcen und Naturschutz gewählt. Von Präsident Kibaki mit Jahresbeginn ins Amt eingesetzt wurde sie von ihren MitstreiterInnen begeistert gefeiert. Allerdings haben sie nach der Zerstörung des Landes durch die frühere, korrupte Regierung mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Aus dem Bericht von Frances u. Anne Lappé v. 5.1.2003 in GNN: www.guerrillanews.com. * * * * * * * * * * * * * * Ein Blick voraus: Global - regional - eine andere Welt ist möglich - in memoriam José Lutzenberger - sein Werk lebt weiter Sa. 12. April 2003. 9:30 - ca. 16:00 Uhr im Heffterhof in Salzburg (Maria-Cebotari Str. 1-7, Tel. 0662-641996) Am 12. April 2003 veranstaltet das Agrarbündnis Österreich in Salzburg ein Tagesseminar zum Thema „Global - regional - eine andere Welt ist möglich". Nach der Begrüßung wird Matthias Reichl über die Person José Lutzenberger erzählen und anschließend wird die weltweite Kleinbauernbewegung Via Campesina und ihr Konzept der Ernährungssouveränität sowie ihre Aktivitäten vorgestellt. Gertrude Klaffenböck berichtet über das Weltsozialforum 2003 in Porto Allegre, sie war für das Agrarbündnis Österreich in der Delegation von Via Campesina hautnah dabei. Nach dem Mittagessen steht ein Referat von Herrn Prof. Haiger mit dem Titel „Von der Petrikultur zur Agrikultur" und ein Beitrag zum Thema Biogas am Programm. Anschließend gibt es die Möglichkeit in den zwei Arbeitgruppen „Landwirtschaft" und „Umwelt/Biogas" vertiefend zu diskutieren. Ein kreativer Abschluss soll uns allen Energie für unsere jeweilige Arbeit und weitere Aktionen geben: Eine andere Welt ist möglich! Anmeldung bei: Österr. Bergbauernvereinigung Herklotzg. 7/21, 1150 Wien, Tel. 01-8929400, Fax 8932927, e-mail: OEBV at eunet.at (siehe Termine Seite 13) * * * * * * * * * * * * * * Einladung zur ordentlichen Generalversammlung sowie zum Begegnungstreffen und -Fest Am Sa. 26.April 2003 findet ab 15h in Bad Ischl, Wolfgangerstr. 26 die ordentliche Generalversammlung des Vereins, „Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit" statt. Tagesordnung: 1. Rechenschaftsbericht und Rechnungsabschluß sowie Entlastung der Vereinsfunktionäre. 2. Wahl des Vorstandes und der Rechnungsprüfer. 3. Finanzielles: u.a. neue Festsetzung der Mitglieds- und Abobeiträge 4. Öffentlichkeitsarbeit. Zukunft des Rundbriefes - Homepage - E-Rundbrief - usw... 5. Künftige Arbeitsschwerpunkte. 6. Allfälliges Anschließend: Begegnungs-Treffen und -Fest Ist die Generalversammlung zur festgesetzten Stunde nicht beschlußfähig, so findet eine Verschiebung um eine halbe Stunde statt, damit sie unabhängig von der Anzahl der anwesenden Mitglieder beschlußfähig ist. Diese Zeit möchten wir nützen um uns auszutauschen und verstorbener MitarbeiterInnen zu gedenken. Wir laden alle Mitglieder und Sympathisanten herzlich zu der Generalversammlung und anschließendem internationalen Begegnungstreffen und -Fest ein. Wir suchen dringend jüngere Leute die mit den neuen Technologien vertraut sind und auch übers Internet mitarbeiten wollen. Meldet Euch, wenn Ihr bereit seid, in den nächsten 2 Jahren im Verein aktiv tätig zu sein. Wir bitten Euch, alle Anträge und Vorschläge, die in der Generalversammlung behandelt werden sollen, bis 12. April an uns zu senden. Teilt uns bitte mit, wann Ihr kommen könnt! Wer schon am Vormittag kommen kann, ist herzlich eingeladen die Zeit zu nützen um Erfahrungen und Neuigkeiten auszutauschen, um in unserer Bücher- und Zeitschriftensammlung zu stöbern, oder auch nur einfach im Haus oder im Garten zu sitzen oder ... Bad Ischl, 15.03.03 Für den Vorstand, Maria Reichl (Vorsitzende), Matthias Reichl (Schriftführer) Von Wolgang Novacek bekamen wir folgende mail aus Thailand: „ Wir - das sind Duang, Vivid und ich - würden uns freuen möglichst viele von Euch anlässlich unseres ersten Österreich-Besuchs beim Festl zur Generalversammlung bei Maria und Matthias (wieder) zu sehen! Mit ein bisserl Glück können wir Euch auch ein paar (improvisierte) thailändische Schmankerl kredenzen, falls wir die richtigen Zutaten bekommen und uns Vivid gestattet sie zuzubereiten... Zum Erzählen gibtÂ’s aber auf jeden Fall sicher mehr als genug! Liebe Grüße aus dem Land des Lächelns! Wolfgang+Duangtar+Vivid" Auch Manfred Madlberger will sich beim Fest beteiligen er mailte uns: „Austropop für Fortgeschrittene" präsentiert der „Austronom" Manfred Madlberger mit seinen „Consorten" Reinhard Lehner (Bass, Leadgit.) und Daniel Kapun (perc) - zu hören sind neben einigen Eigenkompositionen von MM vor allem .... " den Rest erfährt ihr am Abend des 26.4.03. Ich hoffe auch ihr kommt am 26.4. und bringt etwas musikalisches oder kulinarisches mit. Bis bald Maria Reichl * * * * * * * * * * * * Erstes Österreichisches Sozialforum Aufruf zur Teilnahme an der Gestaltung, den Inhalten und der Mobilisierung Das ASF soll unter größtmöglicher Beteiligung aller Netzwerke, Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen stattfinden, die eine Alternative zur herrschenden neoliberalen Globalisierung wollen, für gleiche soziale und politische Rechte eintreten und sich gegen Krieg als „Konfliktlösung" wenden. Das Weltsozialforum 2001 in Porto Alegre war der Beginn der weltweiten Vernetzung von Menschen, die sich in ihrer Kritikfähigkeit, ihrer Leidenserfahrung und im Widerstand treffen. Lang ist mittlerweile die Liste der Schauplätze weltweiter Proteste und der dabei zusammen getragenen Ideen gegen den Einfluss global operierender Konzerngeflechte und neoliberaler Politik. Aber der Weg der militärischen Gewalt soll die globalen Machtverhältnisse und den Zugriff auf Ressourcen (beispielsweise Erdöl) sichern und ausbauen; wie auch der geplante Krieg am Golf zeigt. Das Vermögen der drei reichsten Milliardäre hat sich seit 1994 verdreifacht und ist größer als das Bruttoinlandsprodukt der 48 ärmsten Länder. Hingegen könnte laut UNO die jährliche Abgabe von 1% des Reichtums der 200 weltweit reichsten Personen die Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung für alle Menschen sichern. Ein zweites Prozent den Zugang zur Grundbildung für alle schaffen. Was tun? - fragen sich weltweit Millionen Menschen, damit das neoliberale Projekt und sein entfesseltes Profitstreben uns nicht weiter in den Abgrund führt? Die Antwort des Weltsozialforums, bei dem sich heuer zum dritten Mal 100.000 VertreterInnen von sozial-, frauen-, friedens- sowie umwelt- und kultur-politischen Bewegungen, migrantischen und humanitären Organisationen und Basis-Initiativen aus 120 Ländern getroffen haben, ist die gemeinsame Ãœberzeugung: „Eine andere Welt ist möglich!" Nachhaltige Entwicklung und faire Wirtschaftsbeziehungen statt Neoliberalismus, Friede und Solidarität statt Krieg, Soziale Rechte und Gleichheit statt Ausgrenzung, Gleichstellung der Geschlechter statt Unterdrückung, die Ãœberwindung struktureller Zusammenhänge zwischen dem Reichtum im Norden und der Armut im Süden: Das sind die Ansätze, von denen auch das Europäische Sozialforum in Florenz, das asiatische in Hyderabad (Indien) und die zahlreichen Sozialforen ausgehen, die in allen Teilen der Welt auf kontinentaler, nationaler und regionaler Ebene stattfinden. Sie alle sprechen sich für die Erneuerung gesellschaftlicher Strukturen aus und entwickeln konkrete Vorschläge, wie die Menschen und ihre Umwelt in gesellschaftlicher Verantwortung zum Mittelpunkt demokratischer Politik der regionalen und globalen Gestaltung werden können. Daran wollen wir beim ASF in Hallein anknüpfen. Um die Fragen der „anderen Globalisierung" in Österreich aufzuwerfen und zu beantworten, rufen wir Netzwerke, Organisationen, Gewerkschaften und besonders auch Einzelpersonen auf: Macht mit - tragt bei! Wir brauchen das Sozialforum als einen Raum der Begegnung und der Vernetzung von Ideen und Bewegungen, um die Angst vor Selbstbestimmung zu verlieren und es uns Menschen wieder möglich wird, Wirtschaft und Politik im Sinne unserer eigenen Anliegen und Bedürfnisse zu gestalten. Damit uns das gelingt, bedarf es der Zusammenarbeit und des Austausches aller - im Respekt vor unserer Unterschiedlichkeit in Geschlecht, Herkunft, Weltanschauung und Konfession -, womit die Konturen einer anderen - besseren - Welt sich abzuzeichnen beginnen. Am 29. März 2003 findet in Graz die nächste Vorbereitungssitzung für das erste österreichische Sozialforum (vom 28.5.- 1.6.2003) in Hallein (bei Salzburg) statt. Nähere Informationen unter www.socialforum.at * * * * * * * * * * * * Aktionen gegen den USA-Irak-Konflikt: Kundgebungen in Österreich In Wien ruft unter anderem das Austria Social Forum zu einer österreichweiten Demonstration am Samstag, 22.März auf: Sternmarsch zum Ballhausplatz. Treffpunkte: Michaelerplatz (Beginn mit Gebetsstunde), Westbahnhof und Südbahnhof, jeweils 14 Uhr. (Infos: Friedensbüro Wien Tel. 01-7965021, www.socialforum.at) Mahnwachen am Stephansplatz jeden Freitag um 17:00 Uhr. Für den Tag des Kriegsbeginns wird um 10 Uhr zu einem Schulstreik am Stephansplatz aufgerufen. Mit Kundgebungen soll an möglichst vielen Orten (auch im Bad Ischler Kurpark) ab 17:30 protestiert werden. Reclaim The Bases War ResistersÂ’ International ruft für den 5./6. April zu gewaltfreien Aktionen an Militärbasen auf War ResistersÂ’ International, das 81 Jahre alte internationale Netzwerk pazifistischer Organisationen mit 90 Mitgliedsorganisationen in 45 Ländern, ruft für das Wochenende 5./6. April unter dem Motto „Reclaim The Bases" (Wiederaneignung der Militärbasen) zu gewaltfreien Aktionen an Militärbasen auf. Nach den großen internationalen Demonstration vom 15. Februar 2003 überall in der Welt - weit mehr als 10 Millionen Menschen in mehr als 600 Städten beteiligten sich an den Protesten - ist es jetzt wichtig, daß die Friedensbewegung ihre Aufmerksamkeit auf die militärische Infrastruktur richtet, die für einen Krieg gegen den Irak genutzt werden wird. Auch wenn der überwiegende Teil der Truppen, die für den Krieg verwendet werden, bereits im Mittleren Osten sind, so wird die militärische Infrastruktur der USA, Großbritanniens und anderer Länder, die am Krieg beteiligt sind, weiterhin eine wichtige Unterstützungsfunktion für den Krieg spielen: militärischer Nachschub mit Lebensmittel, Munition und SoldatInnen müssen auch weiter in den Golf geflogen werden, Flugzeuge werden von Flughäfen vieler Länder starten und die Ãœberwachungssysteme der USA und der NATO überall in der Welt werden genutzt werden, um die Angriffe auf den Irak zu steuern. Selbst wenn ein Land nicht direkt am Krieg beteiligt ist, kann dessen Infrastruktur für den Krieg genutzt werden, oder dessen Truppen können Truppen der Länder, die am Krieg beteiligt sind, an anderen Orten ersetzen, z.B. in Afghanistan oder auf dem Balkan. Während die Demonstrationen vom 15. Februar 2003 die Stärke des weltweiten Widerstandes der Menschen gegen den Krieg zum Ausdruck brachte, ist es jetzt notwendig, daß - neben der Fortsetzung von Demonstrationen, Lobbyanstrengungen, Mahnwachen und anderen Aktivitäten - die Friedensbewegung Anstrengungen unternimmt, die Kriegsmaschine ernsthaft zu stören. Im September 2001 verabschiedete die War ResistersÂ’ International eine Erklärung, in der sie zu Kriegsdienstverweigerung gegen den Krieg, und direkten gewaltfreien Widerstand gegen Krieg und Kriegsvorbereitung aufrief. Mit dem Aufruf zu gewaltfreien Aktionen zur Wiederaneignung der Militärbasen ruft die War ResistersÂ’ International die Friedensbewegung eindringlich dazu auf, den Einsatz für die Störung des Krieges zu stärken. In den letzten Monaten haben zahlreiche anregende Aktionen an Militärbasen stattgefunden. BürgerInneninspektorInnen sind in zahlreiche amerikanische und britische Basen in der Welt eingedrungen, z.B. Volkel in den Niederlanden, Fairford in Großbritannien. Anti-Kriegs-AktivistInnen haben in Italien, Belgien, Großbritannien, Deutschland und den USA militärischen Nachschub blockiert. Blockaden von Militäreinrichtungen fanden unter anderem in den USA, Belgien, Deutschland, Großbritannien statt. Irische AktivistInnen haben es geschafft, daß US-Navy-Transportflugzeuge den Flughafen Shannon nicht weiter nutzen können[1]. Diese Aktivitäten haben einen direkten - wenn auch kleinen - Einfluß auf die Kriegsmaschine. Daher ruft die War ResistersÂ’ International für das erste Aprilwochenende - 5./6. April - zu einer breiten Palette gewaltfreier Aktionen an Militärbasen auf. Aktivitäten können unter anderem sein: * BürgerInnen-Waffeninspektionen. Inspiziert Militärbasen in Euren Ländern nach Massenvernichtungswaffen; * Gewaltfreie Blockaden von Militärbasen, Hauptquartieren, Rekrutierungsbüros oder Waffenproduzenten; * Mahnwachen und Demonstrationen vor Militärbasen; * Und viele andere kreative Aktionen. Wir müssen uns die Basen des Militärs wieder aneignen, und unter zivile Kontrolle bringen. Wir müssen zumindest Sand im Getriebe der Militärmaschine werden. War ResistersÂ’ International, 24. Februar 2003 [1] Für eine Zusammenstellung einiger Aktionsberichte (englisch), siehe die Seite zur Irak-Krise auf der Internet-Seite der WRI: http://wri-irg.org, War ResistersÂ’ International, 5 Caledonian Road, London N1 9DX, Grossbritannien Informationen zum deutschen Netzwerk: http://www.resistthewar.de/aktionen * * * * * * * * * * * * Elektronische Blockaden Friedensaktivisten in den USA demonstrieren nicht länger nur auf den Straßen, sondern auch in den KOMMUNIKATIONSNETZEN für eine friedliche Lösung der Irakkrise. In einen „virtuellen Marsch" auf das Kapitol legten sie am 26.Februar mit einer Flut von Anrufen und E-Mails die Kommunikationsverbindungen zum Senat und dem Weißen Haus lahm. „Mehr als eine Mio. Anrufe wurden in acht Stunden getätigt. Bei vielen Abgeordneten und im Weißen Haus läuteten die Telefone zumindest zwei Mal in der Minute", erklärte Tom Andrews, ein früherer Abgeordneter und National Director von Win Without War. Die Organisatoren der Bewegung hatten ihre Aktion am vergangenen Mittwoch angekündigt. Mehr als 500.000 Personen hatten sich seitdem registriert, um an der Aktion teilzunehmen. Der virtuelle Marsch auf das Kapitol wurde von mehr als 32 Organisationen und vielen prominenten Persönlichkeiten in den USA unterstützt. http://www.winwithoutwarus.org/html/press_2.26.2003.html * * * * * * * * * * * * "Cities for Peace" - "Städte für den Frieden" ...In den USA sprechen sich immer mehr Städte gegen einen Angriffskrieg auf Irak aus. Den Anfang hatte im Dezember 2002 die Stadt Baltimore (USA) gemacht. Inzwischen gibt es eine lange Liste der "Cities of Peace" - Städte für den Frieden -, die bis zum 11.März auf 139 Städte und „counties" angewachsen ist. Unter anderem wenden sich so bekannte Städte wie Atlanta, Chicago, Detroit, Los Angeles, Philadelphia und – wen wundert´s: Woodstock - gegen einen Krieg. In vielen weiteren amerikanischen Städten werden gerade Antikriegs-Resolutionen vorbereitet. Das macht Hoffnung (http://www.ips-dc.org/citiesforpeace/). Diese Bewegung gegen den Krieg bekommt nun auch Zuwachs aus Europa und aus Deutschland. Berlin, München und Fellbach haben sich zu "Cities for Peace", zu "Städten für den Frieden" erklärt.... Aus: „newsletter", Lebenshaus Schwäbische Alb , Bubenhofenstr. 3 , D-72501 Gammertingen, Tel.: 07574-2862, www.lebenshaus-alb.de, e-mail: info at lebenshaus-alb.de * * * * * * * * * * * * Bushs Masterplan Der Krieg, der aus dem Think Tank kam Von Jochen Bölsche ..."Es ist kein Krieg gegen Saddams Mikroben," schreibt der in Hannover geborene israelische Publizist und Friedenskämpfer Uri Avnery, „es ist ganz einfach ein Krieg um Weltherrschaft, wirtschaftlich, politisch, militärisch und kulturell." Konzepte für eine solche Politik existieren in der Tat. Sie wurden bereits in den neunziger Jahren in ultrarechten „Think Tanks" entwickelt - Denkfabriken, in denen Kalte Krieger aus dem Dunstkreis von Geheimdiensten und Erweckungskirchen, von Rüstungs- und Ölkonzernen gespenstisch anmutende Pläne für eine neue Weltordnung schmiedeten. In den Visionen der Falken wird das Völkerrecht durch das Recht des Stärkeren ersetzt. Am allerstärksten soll, natürlich, stets die einzig verbliebene Supermacht sein... ...Schon 1998 wurde Saddams Sturz geplant In diesem liberalen Klima blieb nahezu unbeachtet, was ein 1997 gegründetes „Project for The New American Century" (PNAC) postulierte, das laut Statut für „Amerikas globale Führerschaft" kämpft... Volltext in: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,238643,00.html Weitere Informationen: http://www.onlinejournal.com/Special_Reports/Chin102402/chin102402.html, The deep politics of regime removal in Iraq: Overt conquest, covert operations 1-5] und http://www.smh.com.au/articles/2003/03/07/1046826528748.html * * * * * * * * * * * * Karikatur Manfred Madlberger (nur in gedruckter Rundbrief) Invasionspolitik - im Irak versandet Von Alexander (der Große) bis George (der "Buschmann") Ein "Weltreich" versinkt - unter UN-Kontrolle (siehe auch die Seiten 8 und 10) (leider auch nur im gedrucken Rundbrief) Ein Mann gegen die Welt .... Deshalb liegt das Verhindern eines Krieges im wesentlichen im europäischen Interesse, abgesehen vom tiefen Wunsch der europäischen Völker nach Frieden. Ein Mann gegen die Welt Uri Avnery — Ein großes zivilisiertes Volk wählte demokratisch einen fanatischen Demagogen, der Krieg predigte. Tatsächlich hatte er gar nicht die Mehrheit der Stimmen erhalten, aber trotz alledem wurde sein Aufstieg zur Macht irgendwie arrangiert. — Bald, nachdem er die Macht übernommen hatte, manipulierte er einen dramatischen Ãœberfall, um seine Herrschaft über das Land zu festigen und einen Angriff auf kleinere Nationen vorzubereiten. Eine gewaltige Propagandamaschine verwandelte die „Feinde" in Teufel, die Inkarnation des Bösen. — Der Ruf nach einem Krieg befähigte ihn, das ganze Volk hinter sich zu einigen, die Opposition zum Schweigen zu bringen, nach und nach die Menschenrechte einzuschränken, die wirtschaftliche Krise zu überwinden und die Hand zur Weltherrschaft auszustrecken. — Er liebte es, in Uniform photographiert zu werden, an Soldatenreihen entlang zu gehen, als ob er ein großer militärischer Führer sei. Ich meine natürlich Adolf Hitler. Das deutsche Volk, das ihm die Macht gab und ihm blind folgte, selbst dann noch, als er verruchte Verbrechen beging, zahlte einen hohen Preis. Es hat seine Lektion gelernt. Nun verabscheut es den Krieg, jeden Krieg, aus tiefster Seele. Hundert Tausende – junge Leute, Kinder, Enkel, Urenkel jener Generation –marschieren in diesen Tagen durch die Straßen Deutschlands, um gegen Bushs Krieg zu protestieren. Sein Bundeskanzler Schröder wurde nur deshalb gewählt, weil er sein tiefes Verlangen nach Frieden zum Ausdruck brachte. Das Volk verwandelte sich in das unkriegerischste Volk. Ist das nicht wunderbar? Ganz und gar nicht! Die amerikanischen und die britischen Führer verurteilen Deutschland für seine Weigerung, sich am Krieg zu beteiligen. Die israelische Regierung ist voller Verachtung: Was für Waschlappen, diese Deutschen! Verfluchte Pazifisten! Feiglinge! Erbärmliche Leute, die sich weigern zu kämpfen! All dies kaum 60 Jahre nach Hitlers Selbstmord. Wer hätte dies geglaubt. Und dies ist nicht das einzige Wunder, das in diesen Tagen geschieht. Keineswegs. Eine persönliche Erinnerung (Verzeihung, wenn man dies schon mal gelesen hat): als ich 8 Jahre alt war - zwei Jahre bevor meine Familie nach Hitlers Machtergreifung aus Deutschland floh - war ich ein Schüler der dritten Klasse einer Grundschule in Preußen, damals ein sozial-demokratisches Bollwerk. Einmal erzählte uns die Lehrerin von Hermann, dem Cherusker, dem es 9 n.Chr. gelungen war, die römische Armee in eine Falle zu locken und zu vernichten. Der römische Kommandeur Varus stürzte sich in sein Schwert, und Kaiser Augustus schrie verzweifelt: „Varus, gib mir meine Legionen zurück!" An der Stelle, wo etwa die historische Schlacht stattgefunden hat, steht heute ein großes Denkmal von Hermann. „Herman steht mit seinem Gesicht zum Erbfeind," erklärt unsere Lehrerin, „Kinder, wer ist der Erbfeind?" Alle Schüler der Klasse riefen wie mit einer Stimme: „Frankreich! Frankreich!" Nun stehen Deutschland und Frankreich, die ehemaligen Erbfeinde, Schulter an Schulter zusammen gegen Bushs Kriegspläne. Die amerikanische Regierung verflucht und beschimpft sie, aber sie bleiben fest. Genug Krieg. Genug Zerstörung und Blutvergießen. Andere Wege müssen gefunden werden, um Probleme zu lösen. Dies ist das andere Wunder. Aber selbst dies ist ein kleineres Wunder, verglichen mit dem dritten historischen Wunder, das vor unseren Augen geschieht.: Präsident Putin erscheint in Berlin und Paris, begrüßt Chirac und Schröder herzlich und fügt seine Stimme zu den ihrigen. Eine Front von Cherbourg am Atlantik bis nach Wladiwostok am Pazifik. Das gab es nie zuvor. Seit den frühesten Zeiten ist die europäische Geschichte voll mit Bündnissen einiger Staaten gegen andere. Deutschland und Russland teilten Polen unter sich auf. Frankreich und Russland verbündeten sich mehrere Male, um Deutschland in Schach zu halten. Napoleon versuchte, Europa zu einigen und hatte damit keinen Erfolg. Dem texanischen Cowboy gelingt, was dem korsischen Kaiser misslang. Bush hat den kindischen Ausdruck „Die Achse des Bösen" erfunden, um den Irak, den Iran und Korea in einer Gruppe zusammen zu fassen. Das ist Quatsch. Aber in der Zwischenzeit hat sich eine französisch-deutsch-russische Achse gebildet, die den Vereinigten Staaten gegenüber tritt. (Der Terminus „Achse", um ein Staatenbündnis zu bezeichnen, wurde auch in der Hitlerzeit erfunden. Die ursprüngliche „Achse des Bösen" schloss Deutschland, Italien und Japan ein. Als Bush diesen Terminus gebrauchte, beabsichtigte er, dies in Erinnerung zu rufen) Es ist zu früh, zu sagen, ob diese Achse halten wird, und ob sie stark genug sein wird, der gewaltigen Macht der USA zu trotzen. Aber selbst, wenn sie diesmal gebrochen wird - schon seine Entstehung wäre ein Vorbote für Zukünftiges. Diese drei Länder, vom amerikanischen Verteidigungsminister verächtlich als „altes Europa" bezeichnet, sind im Gegenteil durch Ãœberlegungen vereinigt, die das neue Europa betreffen. Dieses Europa ärgert die amerikanische Regierung. Es ist im Begriff, eine wirtschaftliche Supermacht zu werden, es ist in der Lage, mit den USA zu konkurrieren, ja vielleicht sogar, sie zu überholen. Ein Symbol dafür ist die Tatsache, dass der Euro den Dollar tatsächlich eingeholt hat. Wie ich in einem früheren Artikel schon bemerkte, ist der Krieg im Irak vor allem ein Krieg gegen Europa und Japan. Die amerikanische Besatzung des Irak wird die amerikanische Kontrolle nicht nur über die ausgedehnten Ölreserven des Irak selbst, sondern auch die des Kaspischen Meeres und der Golfstaaten sichern. Die US-Hand auf dem Ölhahn der Welt kann Deutschland, Frankreich und Japan abwürgen, weil sie nach Belieben den Preis in aller Welt manipulieren kann. Den Preis herabsetzen, wird Russland abwürgen – den Preis erhöhen, wird Deutschland und Japan treffen. Deshalb liegt das Verhindern eines Krieges im wesentlichen im europäischen Interesse, abgesehen vom tiefen Wunsch der europäischen Völker nach Frieden. Washington verbirgt nicht einmal sein Verlangen, Europa auf die Knie zu zwingen. In letzter Zeit gab es eine primitive amerikanische Bemühung, eine Koalition mit peripheren Ländern zu schaffen, um Deutschland und Frankreich aus der Führung der EU zu verdrängen. Amerika ist dabei, zusammen mit England, Spanien und Italien, einen Block früherer kommunistischer Nationen zu organisieren, die gerade dabei sind, sich der EU anzuschließen. Die Paris-Berlin Achse, unterstützt von Moskau, wird auch als Verteidigung gegen dieses Manöver geplant. Dieser Krieg geht also weit über den Irak hinaus. Es ist kein Krieg gegen Saddams Mikroben. Es ist ganz einfach ein Krieg um Weltherrschaft, wirtschaftlich, politisch, militärisch und kulturell. Um dies zu erreichen, ist Bush bereit, eine Menge Blut zu vergießen (solange es kein amerikanisches Blut ist). Israel beteiligt sich an diesem Krieg, ohne genau zu wissen, was es da tut, wie ein kleiner Junge in einem Spiel der Weltliga-Rabauken. Es hat nichts zu gewinnen, es kann nur verlieren. Weitere Texte in Deutsch: www.uri-avnery.de (Aus dem Englischen übersetzt: Ellen Rohlfs und vom Verfasser autorisiert, 15.02.2003) STOPP GATS Beispielsammlung für die fehlgeschlagene Liberalisierung öffentlicher Dienste. (Dieses Flugblatt gibt es nur im gedruckten Rundbrief siehe daher www.stoppgats.at) STOPP GATS-Kampagne c/o GDE, Margarethenstr. 166, 1050 Wien, infos at stoppgats.at * * * * * * * * * * * * Ãœber den Tod hinaus Die Gemeinschaften um Philipp Berrigan attackieren mit radikalen gewaltfreien Aktionen die politischen, militärischen und ökonomischen Krebszentren der Gesellschaft (nicht nur in den USA). In ihren Hospiz-Gemeinschaften haben sie für die Krebsopfer Orte geschaffen, nicht nur für eine „Kultur des Leidens" (Ivan Illich) sondern auch für ein engagiertes Leben bis zu ihrem - oft zu frühen - Tod . Direkt oder indirekt starben unsere Freunde und Weggefährten, denen wir auf dieser Seite gedenken, an den unterschiedlichen Krebsübeln dieser Welt. Sie haben uns aber vieles hinterlassen, das - nicht nur in unserer Arbeit - weiterwirkt. Philip Berrigan (1923 - 5.12.2002) „Als ich an Krebs starb..." Letzte Botschaft, niedergeschrieben von Elizabeth McAlister am 5. Dezember 2002 „Ich sterbe in einer Gemeinschaft, die meine Familie umfasst, meine geliebte Frau Elisabeth, drei großartige Benediktinerschwestern - Ardeth Platte, Carol Gilbert und Jackie Hudson (emeritiert), die im westlichen Colorado im Gefängnis sind - Susan Crane, lokale, nationale und sogar internationale Freunde. Sie sind für mich immer Lebensrichtschnur gewesen. Ich sterbe in der Ãœberzeugung, die ich seit 1968 und Catonsville beibehalten habe, daß Nuklearwaffen die Geißel der Erde sind; für sie Bodenschätze zu fördern, sie herzustellen, sie zu stationieren und einzusetzen ist ein Fluch gegen Gott, die menschliche Familie und die Erde selbst. Wir haben diese Waffen schon 1945 in Japan gezündet, Äquivalente davon 1991 im Irak, 1999 in Jugoslawien und 2001 in Afghanistan. Wir haben anderen Völkern das Erbe tödlicher radioaktiver Isotope hinterlassen - die beste Maßnahme, Widerstand zu unterdrücken. Beispielsweise werden die Menschen im Irak, in Jugoslawien, Afghanistan und Pakistan für Jahrzehnte mit Krebs zu kämpfen haben, der meist auf abgereichertes Uran zurückgeht. Darüberhinaus hat unser nukleares Abenteuertum über 57 Jahre lang den Planeten mit nuklearem Müll von Atomtests, Detonationen in größer Höhe (insgesamt vier), 103 Atomkraftwerken, Nuklearwaffenfabriken, die nicht gesäubert werden können usw. beladen. Aufgrund kurzsichtiger politischer Führung, der Habgier nach Besitz, einer an gleichgeschaltete Medien gekettete Öffentlichkeit hat es praktisch keine Antwort auf diese Tatsachen gegeben..." Dieser durch den Tod - in Baltimore (USA) - unvollständig gebliebene Text und weitere von den Berrigan-Brüdern und weiteren „Pflugschar"-Aktivisten in Amerika und Europa sowie Aktionsinformationen sind erhältlich bei: Lebenshaus Schwäbische Alb, Bubenhofenstr. 3, D-72501 Gammertingen, Tel.: ++49-7574-2862, www.lebenshaus-alb.de. * * * * * * * * * * * * Ivan Illich (1926 - 2.12.2002) Ivan Illich schrieb an Helmut Becker am 19.11.1992: „Früher, da verliess man die Welt beim Sterben. Bis dahin stand man in ihr. Wir gehören beide zur Generation derer, die noch ‘auf die WeltÂ’ gekommen sind, und die jetzt doch bedroht sind, bodenlos zu sterben. Wir - ungleich anderen Generationen - haben den Bruch mit der Welt erlebt..." Der provozierende Forscher Ivan Illich, hat nicht nur die technokratisierte Bildungs- und Arbeitsgesellschaft - auch die medizinischen Experten - radikal hinterfragt. Seit Leopold Kohrs Symposium, 1982 in Salzburg, hatten auch wir Kontakt mit ihm. Seine Freunde von der Universität Bremen, die mit ihm bis zu seinem Tod seine Seminare organisierten und mit ihm zusammenlebten dokumentieren dies auf: www.pudel.uni-bremen.de. Viele seiner Bücher sind in der Taschenbuchreihe des C.H.Beck Verlages erhältlich. Englische Texte stehen im „Ivan Illich Archive": www.preservenet.com/theory/Illich.html * * * * * * * * * * * * Milan Machovec (1925 - 15.1.2003) Im Dezember 1968 machte er uns als Philosoph aus Prag und Redner bei der - von uns mitorganisierten - Salzburger Friedensfeier mit dem (christlich-marxistischen) Ost-West-Dialog vertraut. Aber auch mit den Visionen und Risiken der Arbeit für Frieden, Menschenrechte, Umwelt, „grüne" Politik und vieles mehr, die seither auch unser Engagement prägten. Konnte er bis 1989 nur in Untergrundseminaren seine Schüler bilden, so wurde er nachher als Professor an der Prager Universität das große Vorbild der Studenten. Bei unserem letzten Treffen im September 1990 hatte er sie - zur IMF- und Weltbank-Tagung - vor der neoliberalen Globalisierung gewarnt. (Siehe auch „Buchtipps" Seite 7) * * * * * * * * * * * * Winfried Bergermann (3.9.1945 - 18.2.-2003) In den zwanzig Jahren unserer Freundschaft und Zusammenarbeit war er es, der uns als Psychologe, Therapeut und Trainer in Methoden eines gewaltfreien Zusammenlebens geholfen hat, die Spannungen und Konflikte in uns und mit den anderen konstruktiv zu bewältigen - in Seminaren und vor allem auch im privaten Erfahrungsaustausch mit ihm in München. Das Grundthema seines ersten Seminars (1984) „Von der Aggression zum Engagement - Ungehorsam lernen", das er später mit Methoden des Focusing „Ein neuer Weg der Selbsterfahrung und Veränderung" erweiterte, wollten wir in den beiden letzten Jahren durch seine „Provokative Therapie" aktualisieren. Leider hinderte ihn seine Krankheit, uns diese - und seine Bewältigung des Leidens - in einem letzten Seminar mit uns zu verarbeiten. Trotzdem bildete er sich bis zuletzt in seiner „Ressourcen-Arbeit" weiter. Ein Zitat aus seinem letzten Brief (vom 4.12.2002) mit dem er uns wieder emotional und materiell unterstützte: „...Für euren Rundbrief danke ich, all die Jahre geben einen guten Ãœberblick über eure unermüdliche Arbeit. Möge sie auch von ‘ErfolgÂ’ gekrönt sein - das wünsche ich euch auch im neuen Jahr!... GibtÂ’s bei euch nun Schwarz-Grün? Bei uns in Deutschland überlegen sie schon, die ‘GrünenÂ’..." Winfried Bergermann: Focusing. Anleitung zur ganzheitlichen Selbsthypnose. 2000 Carl-Auer-Systeme Verlag. € 12,90. * * * * * * * * * * * * Hanna Mandel (Hedwig Rosenberg, 4.6.1927 - 18.2.2003) Als Jüdin - und als einzige ihrer Familie - überlebte sie elf Monate in den NS-Konzentrationslagern von Auschwitz, Fallersleben und Salzwedel. Seit 1974 ging sie als Zeitzeugin in Schulen - 1994 bei uns in Bad Ischl - und schilderte ihre Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus und über ihr Engagement für ein Leben gegen den Hass. Ihr Text über „Die Verfolgung von Kindern und Jugendlichen" erschien 1993 in „Dachauer Hefte 9". (Alte Römerstr. 75, D-85221 DACHAU). * * * * * * * * * * * * Süleyman Capan (gest. im Jänner 2003 in seiner Heimat Türkei) Anfang der 80er Jahre betreute die Ischler Amnesty-Gruppe ihn und seinen Schwager Bahri Ergün (mit ihren Familien) nach ihrer Haft in türkischen Gefängnissen (wegen linker Gewerkschaftsarbeit). Ihre vielen Schwierigkeiten mit dem Ãœberleben in unserer reaktionären Stadt verminderten sich, als sie in Salzburg (unter anderem in der Beratung von Ausländern) neue Aufgaben fanden, unterstützt auch durch Freunde aus der KPÖ und der Arbeiterkammer. Matthias und Maria Reichl * * * * * * * * * * * * Hungerstreik für EURATOM-Änderung und einklagbare europäische AKW-Sicherheitsstandards Ab 4. April 2003 treten Atomgegner in Österreich in einen ernsthaften, unbefristeten Antiatom-Hungerstreik. Nach verschiedenen vorbereitenden Fastenaktionen („Fasten-Staffette" u.ä.) seit Anfang des Jahres ist der Kern der Hungerstreikenden entschlossen, bis ans Äußerste zu gehen. Der Hungerstreik wird eine massive Anklage der österreichischen und internationalen Atompolitik sein. Denn die österreichische Regierung hat viele Chancen vergeben - zuletzt am EU-Gipfel in Kopenhagen (Dezember) -, um mit der Tschechischen Republik und der EU einen fairen, aber konsequenten Verzicht auf die beiden besonders problematischen WWER-1000-Reaktoren des AKW Temelin auszuhandeln. Der Hungerstreik will erreichen, daß die Unterzeichnung des Beitrittsvertrages zwischen der Europäischen Union und den Kandidatenländern am 16. 4. in Athen ausgesetzt wird. Die nukleare Sicherheit soll noch einmal verhandelt werden, mit folgenden Zielen: EURATOM als „3. Säule" der EU muß fallen: Reform im EU-Konvent; keine Ausweitung der EURATOM-Kredite; Einführung höchster Sicherheitsstandards für alle Atomanlagen in West- und Osteuropa; keine Freigabegrenzwerte für radioaktive Abfälle; grenzüberschreitende Mitsprache bei Planung, Bau und Errichtung von Nuklearanlagen. Wenigstens müssen, wie versprochen, die zwischen Österreich und Tschechien für TEMELIN ausgehandelten Sicherheitsmaßnahmen vor dem Europäischen Gerichtshof einklagbar werden (bes. Frankreich und Grossbritannien hatten sich dagegen gestellt - wegen möglicher Beispielsfolgen für ihre eigenen AKWs). Wir halten es für möglich, daß dieser Hungerstreik eine Antiatom-Lawine in Europa lostritt. Schon wenn zunächst bloß 2 bis 3 aus anderen europäischen Ländern sich beteiligen würden, würde dies in Österreich und Tschechien ein enormes Echo hervorrufen. Die Aktion könnte sich dann wie ein Lauffeuer über weitere Länder ausbreiten. Wir laden Euch ein und rufen Euch auf zu überlegen, ob jemand von Euch nach Wien kommen will, um mit uns vor der österreichischen Regierung und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) für ein atomfreies Europa zu fasten (Fahrtkostenersatz möglich!); ob ihr parallel bei Euch ähnliches organisieren wollt: die Aktionen und ihr Echo würden sich gegenseitig verstärken, ja potenzieren! Dabei sind viele Varianten möglich, um mitzumachen und Solidarität zu bekunden: tageweises bzw abwechselndes Fasten usw. Am 4. 4. 2003, um 5 vor 12: Pressekonferenz in Wien - Eure Beteiligung, ob auf Distanz oder direkt in Wien, wird dort Gegenstand höchsten Interesses sein! Th. Neff und H. Stockinger (Kerngruppe Hungerstreik), Plattform gegen Atomgefahren - PLAGE, Nonntaler Hauptstr. 86, 5020 Salzburg, Tel/Fax: 0662-643567, email: info at plage.cc, www.plage.cc * * * * * * * * * * * * Leo Gabriels Bericht aus Bagdad Stoppt den drohenden Irakkrieg - Friedensmission „in letzter Minute" Lieber Matthias, Ich weiß, dass ich in den paar Minuten, die es möglich ist, aus einem Hotel in Bagdad zu kommunizieren, keinen Abschlussbericht unserer Reise geben kann. Deshalb im Telegrammstil auf den Punkt gebracht: 1) Den Irak in der derzeitigen Verfassung militärisch besiegen zu wollen ist ein wahnsinniges Vorhaben. Im Süden können Bodentruppen relativ rasch vorrücken, aber über Bagdad müsste schon eine Wasserstoffbombe abgeworfen werden, um diese Festung von 5 Millionen Einwohnern einzunehmen. 2) Wenn Bush&Blair das trotzdem tun, dann müssen sie mit Vietnam II rechnen. Denn so sicher wie sie aus der ersten Phase als Sieger hervorgehen werden, so sicher ist auch der guerra popular prolongada (verlängerter Volkskrieg), der darauf folgen wird. 3) Das hat weniger mit der militärischen Stärke der irakischen Armee zu tun, als mit der Verteidigungsstrategie: es wird in der zweiten Phase einen Territorialkrieg geben, wo jeder Meter mehrfach kontrolliert ist. Man steigt auf jedem beliebigen Fleck im Land aus dem Auto aus und innerhalb von Sekunden sind Militärs, Baath-Parteigänger und Sicherheitsbeamte zur Stelle. 4) Das diktatorische System ist durch die US-Agression gestärkt worden. Der Zusammenhalt der Bevölkerung ist (mit Ausnahme der Gebiete im Norden) größer denn je. Das alles bedeutet nichts Gutes: ein immenses Blutbad ist vorprogrammiert. Morgen gibts eine große Friedensdemonstration im ganzen Land. Wir müssen alles daran setzen, dass der 15. und folgende eine Fortsetzung des 15. Februar wird. Der hat nämlich seine Wirkung getan. Das weiß man auch hierzulande und hat uns deshalb mit großem Respekt empfangen, obwohl wir mit unserer Meinung bezüglich ..... nicht hinter dem Berg gehalten haben. Mit herzlichen Grüßen an alle Daheimgebliebenen. Leo Gabriel, dzt. Koordinator einer ESF-WSF (Europäisches und Welt-Sozialforum) - Delegation im Irak Per e-mail am 14.3.2003 um 19.39 erhalten. Weitere Berichte auf unserer homepage www.begegnungszentrum.at Leo Gabriel aus Wien ist der Organisator des europäischen Teils der Friedensmission „in letzter Minute", an der sich auch bekannte Aktivisten aus den Philippinen, Thailand, Indonesien, Indien und Pakistan - unter ihnen Walden Bello - beteiligen. Leos Mitarbeiterin in Wien informierte mich, dass er am vergangenen Samstag nach Bagdad geflogen ist. Wir werden auch Informationen der beteiligten thailändischen Organisation „Focus on Global South" (www.focusweb.org) in unsere homepage stellen. Matthias Reichl * * * * * * * * * * * * Aus dem Inhalt Seite (bezieht sich nur auf den Gedruckten Rundbrief) 1 Einleitung 2 Neoliberale Politik 3 Global - regional - in memoriam José Lutzenberger 3 Generalversammlung - Begegnungstreffen und -Fest 3 Erstes Österreichisches Sozialforum 4 Aktionen gegen den USA-Irak-Konflikt: 5 Ein Mann gegen die Welt - Uri Avnery 7 Buchtipps, Impressum, Offenlegung ... 11 STOPP GATS (nur im Gedruckten Rundbrief siehe daher www.stoppgats.at) 13 Buchtipps - Termine 15 Wir trauern um: Bergermann, Machovec, Berrigan.... Absender: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr. 26 A-4820 Bad Ischl E-mail: mareichl at ping at Tel. +43-6132-24590 www.begegnungszentrum.at Maria Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr. 26 A-4820 Bad Ischl From maria.reichl at gmx.at Tue Mar 18 22:41:33 2003 From: maria.reichl at gmx.at (Maria Reichl) Date: Tue, 18 Mar 2003 22:41:33 +0100 Subject: [E-rundbrief] Nr. 8 - Maerz 2003 - Teil d: Termine Maerz 2003 - Juni 2003 Message-ID: <3.0.5.32.20030318224133.00792700@pop.gmx.net> E-RUNDBRIEF Nr. 8 - Maerz 2003 - Teil d: Termine Maerz 2003 - Juni 2003 (* Teil a: Inhalt und Allgemeines * Teil b: Artikel und weitere Informationstexte * Teil c: Buchtipps * Teil d: Termine) TERMINE ÖSTERREICH MÄRZ 2003 20. - 21.3. WIEN (und an weiteren Orten): Veranstaltungen zum „Earth Day 2003". (Infos: GIVE, Global Integrated Village Environment, Jedleseerstrasse 75, 1210 Wien, Tel. 01/2787801, e-mail: f.nahrada at magnet.at) 21.3. 19:30 GALLNEUKIRCHEN (OÖ): Podiumsdiskussion (u.a. mit Sektionschef Josef Mayer u. Ch. Felber) „GATS - Bedrohung oder Chance - Grundversorgung oder Profitgier?" (Kath. Bildungswerk Gallneukirchen, KAB, STOPP GATS) 22.3. ab 14.00 WIEN: Sternmärsche für Frieden - gegen den Irak-Krieg (Info: www.socialforum.at, siehe auch Seite 4) 22. 3. 19:30 BAD ISCHL (Trinkhalle): Ausstellungseröffnung „Weltgesichter - Eine Wanderausstellung zum Thema Fremdendasein in unserer Umgebung" mit anschließendem Fest. (Weitere Orte: 30.4.- 11.5 Göriach/ Lungau:. Gemeindeamt, 16.5. -25.5. SALZBURG: KHG, Galerie Wiener Philharmonikerg.2, 7.6. - 15.6 EBENSEE: Kino Ebensee OÖ - „Weltgesichter"-Infos Tel. 0699-15882210) 24. - 26.3. STROBL (Sbg.): Werkstatt Gemeinwesenentwicklung und Erwachsenenbildung „Lernende Gemeinden, lernende Regionen - Ideen und Konzepte für die Erwachsenenbildung". (Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang, BIfEB, 5350 Strobl, Tel. 06137-6621-0, Fax -116, e-mail: office at bifeb.at, www.bifeb.at) 25.3. 19:00 EISENSTADT (Bgld.), Haus der Begegnung: Buchpräsentation von Ekkehart Krippendorf „Die Kunst nicht regiert (globalisiert) zu werden". (Info: www.faire-wochen.at) 25.- 27.3. WIEN: ÖH-Zukunfts- und Umweltsymposium „Nachhaltig aktiv" (ÖH, Ref. F. Ökologie, Spitalg. 2, 1090 Wien, Tel. 01-4277-19509, www.oeh.univie.ac.at/referate/oekologie.htm) 28. - 29.3. WIEN (Technische Universität): Irak-Kongress: Stoppt Krieg und Embargo! (Organis.: Internationale Studierende und Lehrende gegen den Krieg) 28. - 29.3. WIEN: 2. Kirchenvolks-Konferenz „Ungehorsam - Dienst an der Kirche?!"(Infos: Hans Peter Hurka, Tel. 01-3154200, e-mail: Hans_Peter.Hurka at gmx.at) 29.3. GRAZ: Vorbereitungstreffen zum 1. Österreichisches Sozialforum. (Infos: unter www.socialforum.at) 31.3. 19:30 WIEN, Renner-Institut: Vortrag u. Diskussion:„Mit einem öffentlichen Staat gegen die neoliberale Globalisierung?" (Anmeldung bei: e-mail: gerald.faschingeder at univie.ac.at). APRIL 2003 1. - 4.4. GÖTZIS (Vbg.): Tage der Utopie. Vorträge und Workshops. (Bildungshaus St. Arbogast, Götzis, Tel. O5523-62501-0, www.arbogast.at) 1.4. 19:30 LINZ (Altes Rathaus, Rathauspl. 1): Vortrag von Bischof Jacques Gaillot „Die politische Kraft der Bergpredigt. Umverteilung als Weg zur Gerechtigkeit". (ACUS OÖ) 2.4. 19:30h SALZBURG (Bildungshaus St. Virgil): Vortrag und Diskussion mit Ulrich Duchrow (KAIROS Europa) „Gott und die Götter der Globalisierung. Der ökumenische Bekenntnisprozess ‘Wirtschaft im Dienst des LebensÂ’" (Bildungshaus St. Virgil, Ernst-Grein-Str. 14, 5026 Salzburg, Tel. 0662-65901-514, e-mail: office at virgil.at, www.virgil.at) 2.4. 19:30h BAD ISCHL (Trinkhalle): Buchpräsentation und Diskussion mit Lubomir Bratic u. Rubia Salgado: „Landschaften der Tat. Vermessung, Transformation und Ambivalenzen des Antirassismus in Europa". („Weltgesichter" Infos Tel. 0699-15882210) 5.4. 11:00h GRAZ (Universität, HS 0602, Halbärthg. 3): Konferenz „Keine Soldaten, keine Waffen, kein Euro für die Euro-Armee - Für Frieden und Neutralität!" (Plattform Neutralität statt Euro-Armee, c/o Friedenswerkstatt Linz, www.friwe.at) 7. - 13.4. BAD GOISERN (OÖ.)/ BAD AUSSEE (Stmk.)/ STROBL (Sbg.): Seminar „Kulturpolitik im Salzkammergut - 3 Länder - 1 Region". (Werkraum Abersee, Au 93, 5360 St. Wolfgang, Tel. 0664-3952061, e-mail: werkraum.abersee at aon.at) 7. - 9.4. STROBL (Sbg.): Pädagogische Schreibwerkstatt „Lust am Schreiben - kreative Methoden und Schreibtechniken". (BIfEB St. Wolfgang) 9.4. 19:00 LINZ, Museum Nordico: Vortrag von Elmar Altvater (Berlin) „Privater Reichtum - öffentliche Armut". (VHS, Coulinstr. 18, 4020 Linz, Tel. 0732/23930) 12.4. 10:00 - 17:00, SALZBURG, Heffterhof: Seminar mit Vorträgen und Workshops zu „Biologische Landwirtschaft, Ernährung, Bioenergie und Politik- regional und global". José Lutzenbergers Engagement wirkt weiter! U.a. über sein politisches Engagement und seine globalisierungskritischen Aktivitäten. (Anmeldung bei: Österr. Bergbauernvereinigung, Herklotzg. 7/21, 1150 Wien, Tel. 01-8929400, Fax 8932927, e-mail: OEBV at eunet.at) 12.4. PUCHBERG b. Wels (OÖ): Seminar „Saubere Gewinne". Geld ethisch-ökologisch anlegen. (Bildungshaus Puchberg, Puchberg 1, 4600 Wels) 22. - 24.4. STROBL: Soziale Erfindungswerkstatt. (BIfEB St. Wolfgang) 24.4. 19:00 LINZ, Friedenswerkstatt Linz, Waltherstr. 15b: Vortrag, Diskussion und Buchpräsentation mit Hannes Hofbauer zur Osterweiterung „Vom Drang nach Osten zur peripheren EU-Integration". (Info: www.friwe.at) 25.4. 20:00 VILLACH (Ktn.), Gasthaus Kasino: ATTAC-Podiumsdiskussion „Wie herrscht die Welthandelsorganisation (WTO)?" Der Griff nach dem geistigen Eigentum (TRIPS), Die Investitionsregeln, Streitbeilegungsmechanismen." 26. - 27.4. VILLACH (Ktn), Jugendzentrum Hallo: Generalversammlung von ATTAC-Österreich und bundesweites Regionalgruppentreffen. (Info: Tel. 01/54641-430, e-mail: infos at attac-austria.org, www.attac-austria.org) 26.4. 15:00 - abends BAD ISCHL (OÖ): Generalversammlung des Vereins Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, internationale Begegnung und Fest. (Begegnungszentrum für aktive Gewaltosigkeit, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590, e-mail: mareichl at ping.at, www.begegnungszentrum.at) 27.4. - 15.5. ÖSTERREICHWEIT: Aktionstage Politische Bildung - von verschiedenen Organisationen. (Info. u.a. bei: BMBWK, Abt. Polit. Bildung, Wien, Tel. 01-53120-2549, e-mail: politische bildung at bmwk.gv.-at und bei dem Informationszentrum Politische Bildung, Wien, Tel. 01-5046858, e-mail: info at politischebildung.at, www.politischebildung.at) MAI 2003 5. - 25.5. LINZ (Ursulinenhof, Landstr.): Ausstellung „Kriegsdienstverweigerer Franz Jägerstätter - Leben und Wirken". (Info: www.friwe.at) 6.5. 19:30 WIEN, VHS Brigittenau, Raffaelg. 11: Vortrag von Kunibert Raffer „Sollen Staaten in Ausgleich gehen können?" (Tel. 01-3304195-0) 7.5. WIEN, Palais Eschenbach, Eschenbachg. 11: Workshop und Abendvortrag „Was nützt die österreichische Entwicklungszusammenarbeit (EZA)". Nutzt die EZA das Wissen von in Österreich lebenden Afrikanerinnen? (African Cultural Promotion Vienna, Meiereistr. 2-6/3/4, 1020 Wien, Tel. 01-7292666, e-mail: dialoge.africul at gmx.at) 8. - 11.5. EBENSEE, Zeitgeschichtemuseum, (OÖ): Internationale Günther-Anders-Tage I „Der Blick vom Mond - Zur Antiquiertheit des Menschen". (Werkraum Abersee, Tel. 0664-3952061, e-mail: werkraum.abersee at aon.at) 15.5. (voraussichtlich -. oder an späterem Termin) 20:00h BAD ISCHL (Kath. Pfarrheim, Auböckpl.): Vortrag und Diskussion zur STOPP-GATS-Kampagne mit Christian Felber (ATTAC) zu „Ausverkauf im Geheimen. Bildung - Gesundheit - Wasser". (Info u.a. bei: Begegnungszentrum, Tel. 06132-24590, e-mail: mareichl at ping.at, www.begegnungszentrum.at) 17.5. LINZ (Ursulinenhof): Studientag „Netzwerk Grundeinkommen". (Info: Sozialreferat der Diözese Linz, Tel. 0732-7610-3251, e-mail: sozialreferat at dioezese-linz.at) 20.5. 18:30 LINZ (Ursulinenkirche): Gedenkveranstaltung „60. Jahrestag der Kriegsdienstverweigerung von Franz Jägerstätter". 28.5. - 1.6. HALLEIN, Pernerinsel (Sbg.): 1. Österreichisches Sozialforum mit Vorträgen, Workshops, Kulturveranstaltungen... (1.6.: Plenum der Sozialen Bewegungen Österreichs). (Infos: unter www.socialforum.at, vom Salzburg Social Forum und weiteren Organisationen) TERMINE DEUTSCHLAND MÄRZ 2003 28. - 29.3. FRANKFURT/Main (D): Tagung "Macht und Ohnmacht der Hilfe". (medico international, Tel. ++49-69-944380, e-mail: info at medico.de, www.medico.de) 28. - 30.3. BAD BOLL: Tagung „Die Bush-Doktrin und ihre Folgen". (Evang. Akademie, Akademieweg 11, D-73087 Bad Boll, Tel. 07164-790) APRIL 2003 28. - 29.4. BONN (D): Conference "Social and Ecological Implications and Alternatives" on Investment and the conflict about a new investment agreement in the 5. WTO-Ministerial -Conference in Cancun/Mexico. (Antje Schultheis/ Tobias Reichert, Forum Umwelt und Entwicklung, Am Michaelshof 8-10, D-53177 Bonn, Tel: +49-228- 3681010, e-mail: handelsprojekt at forumue.de) MAI 2003 9. - 11.5. REHBURG-LOCCUM: Tagung „Ursachen und Folgen des Rechtspopulismus in Europa". (Evang. Akademie Loccum, Postf. 2158, D-31545 Rehburg-Loccum, Tel. 05766-81-113, e-mail: eal at evlka) 26. - 28.5. REHBURG-LOCCUM: Tagung „Globale Solarwirtschaft - Eine Chance für Afrika?" (Evang. Akademie Loccum) JUNI 2003 27. - 28.6. REHBURG-LOCCUM: Tagung „Frauen in Gewaltkonflikten". (Evang. Akademie Loccum) 30.6. - 4.7. HAMBURG: 4. Europ. Kongress für Friedenserziehung „Leg die Waffen nieder - eine friedliche Welt ist möglich". (Infos: Marc Joset, Association Internationale des Educateurs à la Paix, Tel. ++41-61-3027808, e-mail: info at asepaix.ch) TERMINE INTERNATIONAL MÄRZ 2003 18. - 21.3. GENF (CH): Workshops on WTO, discussions on investment and other new issues. (Aimée T. Gonzales, WWF International, Ave Mt Blanc, CH-1196 Gland, Tel: + 41 22 364 9002, E-mail: agonzales at wwfint.org, Liste weiterer Protestaktionen bis zum 29.3. auf www.gatswatch.org) 22.3. WELTWEIT: Aktivitäten zum Internationalen Tag des Wassers. (Infos: http://www.waterday2003.org/, für Österr.: www.wasser2003.at) 29.3. 16:00 GENF (rue de Lausanne 154, CH): Demonstration against selling out the public services. („Forum Social Lémanique") APRIL 2003 10. - 15.4. WASHINGTON D.C. (USA): ­ Mobilization Against the Military and Economic U.S. Intervention in Latin America and the Caribbean „Otro Mundo Es Posible - Another World Is Possible!" Converge for a March and Rally, Lobbying, Trainings, Skill Shares, the Latin America Solidarity Conference III and more... (Latin America Solidarity Coalition/ LASC, Tel. ++1-202-2343440, www.lasolidarity.org) 17.4. WELTWEIT: International Day of FarmerÂ’s Fight against WTO and economic unifications FTAA, TLCAN and ALCA in North- and Southamerica. (Nico Verhagen, Via Campesina, Tel: +49-40-735 06 372, E-mail: nico.verhagen at t-online.de) MAI 2003 15.5. INTERNATIONAL: Internationaler Tag der Wehrdienstverweigerer - Schwerpunkt „Israel". (War ResistersÂ’ International/ WIR, 5 Caledonian Rd, London N1 9DX, GB, Tel ++44-20-7278 4040, e-mail andreas at wri-irg.org, http://wri-irg.org) 22. - 23.5. ZÃœRICH (CH): Internationale Frauen-Friedenskonferenz. (Info: www.cfd-ch.org/womanoeuvres) JUNI 2003 1. - 3.6. EVIAN (F): Alternativveranstaltungen und Aktionen zum Treffen der Staatsoberhäupter der reichsten Länder (G 8). Demonstration gegen die neoliberale Globalisierung. (Info u.a.: julien.aitec at globenet.org) 2. - 6.6. CLUJ-NAPOCA (RUMÄNIEN): Seminar „Peacebuilding, Conflict Transformation & Post-War Reconstruction, Reconciliation and Resolution". (Info: e-mail: training at transcend.org, www.transcend.org) 22. - 31.6. LUXEMBOURG: Conference „Intercultural Action in Expanding Europe - developing anti-discrimination tools in a new European context". (UNITED for Intercultural Action, PB 413, NL-1000 AK Amsterdam, Tel. +31-20-6834778, e-mail: info at unitedagainstracism.org, www.initedagainstracism.org) 23.- 25.6. SACRAMENTO (Calif./ USA): Alternative Forum confronting the international Ministers-Conference on Trade, Agriculture and Environment (organised by the US-government, including „Expo on Agricultural Science and Technology"). (Info: Doyle Canning, Institute for Social Ecology, Biotechnology Project, www.biodev.org and www.foodfirst.org) Die Terminübersicht wurde von uns zu eurer Informa tion zusammengestellt. Wir können nicht überprüfen, ob Veranstaltungen abgesagt oder verschoben werden. Bitte richtet eure Anfragen und Anmeldungen an die in Klammer nach dem Termin angegebenen Organisationen. Bei mehreren Veranstaltungen einer Organisation findet Ihr die Adresse bzw. Telefonnr. nur bei der ersten angeführten Veranstaltung der gleichen Organisation. Weitere März- und April-Termine findet Ihr auch im 107. Rundbrief. Absender: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr. 26 A-4820 Bad Ischl E-mail: mareichl at ping at Tel. +43-6132-24590 www.begegnungszentrum.at Maria Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr. 26 A-4820 Bad Ischl From maria.reichl at gmx.at Tue Mar 18 22:53:29 2003 From: maria.reichl at gmx.at (Maria Reichl) Date: Tue, 18 Mar 2003 22:53:29 +0100 Subject: [E-rundbrief] Nr. 8 - Maerz 2003 - Teil c: Buchtipps Message-ID: <3.0.5.32.20030318225329.00792eb0@pop.gmx.net> E-RUNDBRIEF Nr. 8 - Maerz 2003 - Teil c: Buchtipps (* Teil a: Inhalt und Allgemeines * Teil b: Artikel und weitere Informationstexte * Teil c: Buchtipps * Teil d: Termine) BUCHTIPPS Neue Bücher und Materialien in unserer Bibliothek 1. VERGANGENHEIT - GEGENWART - ZUKUNFT - PHILOSOPHIE Milan Machovec: Heimat Indoeuropa. Das Leben unserer Vorfahren aufgrund eines Vergleichs einzelner Sprachen. Edition Kirchen-Zeit-Geschichte. 2002 Verlag Helmut Wagner. EURO 10,39 Eric Hobsbawm: Ungewöhnliche Menschen. Ãœber Widerstand, Rebellion und Jazz (vom 19. Jahrhundert bis heute). 2003 dtv Nr. 30873. EURO 16,- Jahrbuch 2003. Die Welt in Zahlen - Daten - Analysen. 2002 SPIEGEL-Buchverlag/ dtv Nr. 32003. EURO 14,50 Guy Bechtel/ Jean-Claude Carriére: Lexikon der Sonderlinge. 2001 Gustav Kiepenheuer Verlag. EURO 15,- 2. POLITIK - MEDIEN - KULTUR Robert Kurz: Weltordnungskrieg. Das Ende der Souveränität und die Wandlungen des Imperialismus im Zeitalter der Globalisierung. 2003 Horlemann Verlag. EURO 19,80 Vassilis K. Fouskas: Zones of Conflict. US Foreign Policy in the Balkans & the Greater Middle East. 2003 Pluto Press. £ 14.99 Peter-Cornelius Mayer-Tasch u.a.: Politische Theorie des Verfassungsstaates. Eine Einführung. 1991 dtv Nr. 4557. EURO 8,59 Hans-Jürgen Wirth: Narzissmus und Macht. Zur Psychoanalyse seelischer Störungen in der Politik. 2002 Psychosozial-Verlag. EURO 24,90 Thomas Meyer: Identitätspolitik. Vom Missbrauch kultureller Unterschiede. 2002 Suhrkamp es 2272. EURO 11,- Jens Renner: Der neue Marsch auf Rom. Berlusconi und seine Vorläufer. 2002 Rotpunktverlag. CHF 34,- Friederike Hausmann: Kleine Geschichte Italiens von 1945 bis Berlusconi. Aktualis. Neuausgabe. 2002 Wagenbach WAT 448. EURO 11,90 Gerhard Kofler/ Jacques Le Rider/ Johann Strutz (Hg.): Kulturelle Nachbarschaft. Zur Konjunktur eines Begriffs. 2002 Wieser Verlag. EURO 24,- Annette Fried/ Joachim Keller: Faszination Clown. 2003 ppb Patmos Verlag. EURO 11,95 Anja Sieber: Vom Hohn zur Angst. Die Sozialkritik von Jacques Prévert in d en Filmen von Marcel Carné. 1993 Avinus Verlag. EURO 14,- 3. POLITISCH ARBEITEN UND ORGANISIEREN - ALTERNATIVE PROJEKTE Berlusconis Italien - Italien gegen Berlusconi. 2002 Wagenbach WAT 450. EURO 11,90 Politische Information im Internet. (Mit kritischer Kommentierung von Homepage-Adressen). Politische Bildung aktuell 6. 12/2002 Hg. v. Informationszentrum politische Bildung, Österr. Gesellschaft f. polit. Bildung (Mayerhofg. 6/3, A-1040 WIEN). Kostenlos Geseko von Lüpke: Die Alternative. Wege und Weltbild des Alternativen Nobelpreises. Pragmatiker, Pfadfinder, Visionäre. 2003 Riemann Verlag. EURO 24,- Karl-Josef Kuschel: Walter Jens. Literat und Protestant. 2003 Patmos Verlag. EURO 18,- 4. GEWALT - GEWALTFREIER WIDERSTAND Peter Jamin/ Guido Grandt: Sexualstraftäter. Eine Herausforderung für unsere Gesellschaft. 2002 Patmos Verlag. EURO 16,90 Liam Mahony/ Luis Enrique Eguren: Gewaltfrei stören - Gewalt verhindern. Die Peace Brigades International. 2002 Rotpunkt Verlag. CHF 32,- Thomas Rödl: Zivil Handeln! Gewaltfreie Alternativen zur militärischen Intervention. 1998 Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik/ AGFP, (Untere Weidenstr. 12, D-81543 MÃœNCHEN). EURO 2,50 + Versandkosten Stories and Strategies - Non Violent Resistance and Social Change. Report on the 23rd WRI Triennal Conference 2002. The Broken Rifle No 57. 2002 Ed. by War Resisters International/WRI (5 Caledonian Road, LONDON, N1 9DX GB). 5. FRIEDE - KRIEG - MILITÄR - WEHRDIENSTVERWEIGERUNG - RÃœSTUNG Günther Bächler: Promoting Peace. The Role of Civilian Conflict Resolution. 2002 Stämpfli Verlag. EURO 33,- Ulrich K. Preuß: Krieg, Verbrechen, Blasphemie. Zum Wandel bewaffneter Gewalt. 2002 Wagenbach Verlag. EURO 17,50 Ekkehard Sauermann: Neue Welt Kriegs Ordnung. Die Polarisierung nach dem 11. September 2001. 2002 Atlantik Verlag. EURO 24,80 Jack Nelson-Pallmeyer: School of Assasins. Guns, Greed, and Globalization. (US-Ausbildungszentrum für Para-Militärs in Nord- u. Südamerika). Revised Edition. 2001 Orbis Books. $ 15,- Rosi Krenn: Frauen und Militarismus. Zum Zusammenhang patriarchaler und militaristischer Gesellschaftsstrukturen anhand der Medienberichterstattung des Nato-Angriffskrieges in Südosteuropa. Frauen - Gesellschaft - Kritik Bd. 38. 2003 Centaurus Verlag. EURO 19,80 Siegwart Horst Günther/ Ralf Cüppers (Hg.): Uran-Geschosse. 2002 DFG-VK, B.o.A.-Agentur Nord (Postf. 1426, D-24904 FLENSBURG). EURO 1,- + Versandk. 6. BALKAN-KRIEGE Diana Johnstone: FoolsÂ’ Crusade. Yugoslavia, NATO and Western Delusions. 2002 Pluto Press. £ 14.99 8. POPULISMUS - NATIONALISMUS - RECHTSEXTREMISMUS - RASSISMUS - FREMDENFEINDLICHKEIT Max-Joseph Halhuber/ Anton Pelinka/ Daniela Ingruber: 5 Fragen an 3 Generationen. Der Antisemitismus und wir heute. 2002 Czernin Verlag. EURO 19,- Anton Pelinka/ Ruth Wodak (Hg.): „Dreck am Stecken". Politik der Ausgrenzung. (Die Rhetorik Jörg Haiders, die FPÖ und der Antisemitismus). 2002 Czernin Verlag. EURO 22,- Arno Gruen: Der Fremde in uns. 2002 Klett-Cotta/ dtv Nr. 35161. EURO 9,50 Vielfalt und Gleichheit für Europa. EUMC Jahresbericht 2001. 2002 Hg. v. EUMC - Europ. Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, (Rahlg. 3, A-1060 WIEN). Kostenlos 9. MENSCHENRECHTE - MINDERHEITEN - FLÃœCHTLINGE - MIGRANTEN- SICHERHEIT - TERROR Gabriele von Arnim/ Volkmar Deile/ Franz-Joef Hutter/ Sabine Kurtenbach/ Carsten Tessmer (Hg.): Jahrbuch Menschenrechte 2003. Terrorismusbekämpfung und Menschenrechte - Biomedizin - Globalisierung u.a. 2002 Suhrkamp st 3431. EURO 11,- Stephan Kolb et al./ IPPNW (Hg.): Medizin und Gewissen. Wenn Würde ein Wert würde... Menschenrechte - Gesundheitspolitik - Technologiefolgen - Atomausstieg, Frieden, soziale Verantwortung. Eine Dokumentation über den Internationalen IPPNW-Kongress 2001. 2002 Mabuse Verlag. EURO 39,- Das Recht, Mensch zu sein. Menschen- und Grundrechte. Dossier 09/2002 Hg. v. KSÖ - Kath. Sozialakademie, (Schottenring 35/DG, A-1010 WIEN). EURO 4,36 Helmut Kletzander/ Karl R. Wernhardt (Hg.): Minderheiten in Österreich. Kulturelle Identitäten und die politische Verantwortung der Ethnologie. 2001 WBEA 12 Facultas Universitätsverlag WUV. EURO 21,80 Ernst-Otto Czempiel: Weltpolitik im Umbruch. Die Pax Americana, der Terrorismus und die Zukunft der internationalen Beziehungen. 2. erweiterte Auflage. 2003 C.H. Beck Verlag. EURO 12,90 James Bamford: NSA. Die Anatomie des mächtigsten Geheimdienstes der Welt (in der USA). 2001 C. Bertelsmann Verlag. EURO 34,- Robert Baer: Der Niedergang der CIA. Der Enthüllungsbericht eines CIA-Agenten (in der USA). 2002 C. Bertelsmann Verlag. EURO 23,90 Ward Churchill/ Jim Vander Wall: Agents of Repression. The FBIÂ’s Secret Wars Against the Black Panther Party and the American Indian Movement. Classics Series Vol. 7, 2nd ed. 2002 South End Press/ Pluto Press. $ 15.99 Ward Churchill/ Jim Vander Wall: The Cointelpro Papers. Documents from the FBIÂ’s Secret Wars Against Dissent in the United States (Communist Party, Socialist Workers Party, Puerto Rican Independence Movement, Black Liberation Movement, New Left, American Indian Movement). Classics Series Vol. 8, 2nd ed. 2002 South End Press/ Pluto Press. $ 15.99 Nafeez M. Ahmed: Geheimsache 09/11. Hintergründe über den 11. September und die Logik amerikansicher Machtpolitik. 2003 Riemann Verlag. EURO 24,- Gilbert Achcar: Der Schock der Barbarei. Der 11. September und die „neue Weltordnung". 2002 Neuer ISP-Verlag. EURO 12,- Klaus Theweleit: der Knall: 11. September, das Verschwinden der Realität und ein Kriegsmodell. 2002 Stroemfeld/ Roter Stern Verlag. EURO 24,- Christine Stecher (Hg.): Der Tag, an dem die Türme fielen. Symbolik und Bedeutung des Anschlags. MensSana 2002 Knaur Verlag. EURO 16,90 Manfred Zimmer (Hg.): Der 11. September 2001 und die Folgen. Beiträge zum Diskurs nach den Terroranschlägen und zur Entwicklung einer Kultur des Friedens. Materialien zur Jahrestagung „Gewalt, Zerstörung, Nekrophilie" der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft im Mai 2002. 2002 Erich-Fromm-Archiv, (Dr. Rainer Funk, Ursrainer Ring 24, D-72076 TÃœBINGEN). EURO 15,- + Versand Robert S. Robins/ Jerrold M. Post: Die Psychologie des Terrors. Vom Verschwörungsdenken zum politischen Wahn. (Analysen von US-Regierungsberatern). 2002 Knaur Verlag. EURO 22,90 Noam Chomsky: Pirates and Emperors, Old and New. International Terrorism in the Real World. 2002 Pluto Press. £ 12.99 Karl Grobe-Hagel: Krieg gegen Terror? Al Qaeda, Afghanistan und der „Kreuzzug der USA". 2002 Neuer ISP-Verlag. EURO 14,- 10. MANAGEMENT - WIRTSCHAFT - ARBEIT - LANDWIRTSCHAFT Katherine Stroczan: Der schlafende DAX oder das Behagen in der Unkultur. Die Börse, der Wahn und das Begehren. 2002 Wagenbach Verlag. EURO 18,50 Gewinn durch Gewalt. Humanwirtschaft, Dez. 2002/ Jän. 2003. Verlag Humanwirtschaft (Humboldtstr. 108, D-90459 NÃœRNBERG). EURO 5,- Manfred Füllsack: Leben ohne zu arbeiten? Zur Sozialtheorie des Grundeinkommens. 2002 Avinus Verlag. EURO 20,- Sepp Holzer: Der Agrar-Rebell. (Biologische Landwirtschaft in den österreichischen Bergen und weltweit.) Unter Mitarbeit von Konrad Liebchen. 2002 Leopold Stocker Verlag. EURO 19,90 11. SOZIALES - RANDGRUPPEN Soziale Entwicklung in den Zeiten der Globalisierung. Social Watch Report Deutschland 2002. 2002 Hg. v. Evangelischer Entwicklungsdienst/ EED, (Ulrich-von-Hassel-Str. 76, D-53123 BONN). Kostenlos Hans Holzinger: Soziale Sicherung in älter werdenden Gesellschaften. (Mit Schwerpunkt Österreich). Studie der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, Salzburg. 2002 Hg. v. Grüne Bildungswerkstatt Salzburg. (Postf. 32, A-5027 SALZBURG). Kostenlos 13. UMWELT - NATURSCHUTZ - GENTECHNIK Günter Altner/ Heike Leitschuh-Fecht/ Gerd Michelsen/ Udo E. Simonis/ Ernst U. von Weizsäcker (Hg.): Jahrbuch Ökologie 2003. 2002 bsr Nr. 1484. EURO 14,90 Hans Holzinger: Nachhaltig leben. 25 Vorschläge für einen verantwortungsvollen Lebensstil. Hg. v. Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen. 2002 JBZ-Verlag (Robert-Jungk-Pl. 1, A-5020 SALZBURG). EURO 12,- Lutz Hachmeister/ Friedemann Siering: Die Herren Journalisten. Die Elite der deutschen Presse nach 1945. 2002 bsr Nr. 1457. EURO 14,90 Franz J. Broswimmer: Ecocide. A Short History of the Mass Extinction of Species. 2002 Pluto Press. £ 12.99 David Cadman/ John Carey (eds.): A Sacred Trust - Ecology and Spiritual Vision. 2002 ISBN 0-9540311-1-3, Temenos Academy (PO Box 203, ASHFORD, Kent TN25 5ZT GB). £ 9.99 + Porto Ehrfurcht vor der Schöpfung. Franziskanische Impulse zur Abwendung einer Klimakatastrophe. Tauwetter Nr. 4/2002 Hg. v. Missionszentrale der Franziskaner, (Postf. 200953, D-53139 BONN). 14. GESUNDHEIT - ERNÄHRUNG Joseph Kuhn/ Eberhard Göbel (Hg.): Gesundheit als Preis der Arbeit? Gesundheitliche und wirtschaftliche Interessen im historischen Wandel. 2003 Mabuse Verlag. EURO 19,80 Karl W. Kratky: Komplementäre Medizinsysteme. Vergleich und Integration. 2003 Ibera Verlag. EURO 30.- Gudrun Koller/ Margit Koller: Die Sternenfänger. Wahre Geschichten über Bewältigungsstrategien bei Krebs. 2003 Ibera Verlag. EURO 18,- Sven-David Müller/ Katrin Raschke: Cholesterin natürlich senken. Die Alternativen zu Lipobay & Co. 2002 Midena Vlg. EURO 9,90 15. NATURWISSENSCHAFT - TECHNOLOGIE - COMPUTER Frederic Vester: Unsere Welt - ein vernetztes System. 2002 dtv Nr. 33046. EURO 10,- Claudia Eberhard-Metzger: Das Molekül des Lebens. Einführung in die Genetik. 2003 dtv Nr. 33089. EURO 9,- Malba Tahan: Beremís, der Zahlenkünstler. (Mathematiker der Antike märchenhaft vorgestellt durch einen Brasilianer). 2003 ppb Patmos Verlag. EURO 9,95 Manuel Castells: Das Informationszeitalter III. Jahrtausendwende. 2002 Leske & Budrich Verlag. EURO 34.90 Armand Mattelart: Kommunikation ohne Grenzen? Geschichte der Ideen und Strategien globaler Vernetzung. 1999 Avinus Verlag. EURO 24,- Roberto Simanowski: Interfictions. Vom Schreiben im Netz. 2002 Suhrkamp es 2247. EURO 10,- 16. ENERGIE - ATOMTECHNOLOGIE Franz Alt: Krieg um Öl oder Frieden durch Sonne. 2002 Riemann Verlag. Colin J. Campbell/ Frauke Liesenborghs/ Jörg Schindler/ Werner Zittel: Ölwechsel! Das Ende des Erdölzeitalters und die Weichenstellung für die Zukunft. Hg. v. Global Challenges Network. 2002 dtv premium Nr. 24321. EURO 15,- 18. PSYCHOLOGIE Das C.G. Jung Lesebuch. Ausgewählt von Franz Alt. 2002 Walter Verlag. EURO 14,95 Christian Ankowitsch: Generation Emotion. Die Zukunft der Gefühle und wie sie uns steuern. Gebrauchsanweisungen für das 21. Jahrhundert. 2002 Berliner Taschenbuch Verlag. EURO 8,90 Mathias Jung: Der kleine Prinz in uns. Auf Entdeckungsreise mit Saint-Exupéry. 2003 dtv Nr. 36302. EURO 7,- 20. KINDER - JUGEND - FAMILIE Deutsches Komitee für UNICEF (Hg.): Zur Situation der Kinder in der Welt 2003. Kinder zuerst. 2002 Fischer TB Nr. 15753. EURO 9,90 Alissa Quart: Branded. Wie wir gekauft und verkauft werden. (US-Kids, ihre Konsumzwänge und Widerstand gegen die Privatisierung und Sponsoring ihrer Schulen). 2003 Riemann Verlag. EURO 16,- Thea u. Torsten Conrad: Wer putzt, ist selber schuld. (Kritischer Ratgeber - nicht nur für Frauen). 2002 Knaur TB Nr. 62172. EURO 6,90 21. RELIGIONEN - SPIRITUALITÄT - SEKTEN Rotraud A. Perner: Sein wie Gott. Von der Macht der Heiler. Priester - Psychotherapeuten - Politiker. 2002 Kösel Verlag. EURO 19,95 22. CHRISTENTUM Jacques Gaillot: Machtlos, aber frei. (Erfahrungen des sozialpolitisch engagierten katholischen Bischofs.) 2002 Edition K. Haller. CHF 25,80 Jacques Gaillot: Knospe, du trägst die Kraft zur Blüte. Begegnung mit dem Evangelium. 1997 Edition K. Haller. CHF 23,- 23. ENTWICKLUNGSPOLITIK - GLOBALISIERUNG - DRITTE WELT Eric Toussaint: Profit oder Leben. Neoliberale Offensive und internationale Schuldenkrise. 2000 Neuer ISP-Verlag. EURO 20.50 The Origins of the Third World. Markets, States and Climate. Briefing 27. 2002 The Corner House (PO. Box 3137, STURMINSTER NEWTON, Dorset DT10 1YJ GB) David J. Smith/ Shelagh Armstrong: Wenn die Welt ein Dorf wäre... Ein Buch über die Völker der Erde (und ihre zahlenmäßigen Verhältnisse). 2002 Jungbrunnen Verlag. EURO 15,20 James Bruges: Das kleine Buch der Erde. Wohin gehen wir? (Globalisierung, WTO, Globale Erwärmung, Rio, Johannesburg, Patentierung von Leben, 3. Welt, Verschuldung... mit vielen Internet-Adressen). 2002 Riemann Verlag. EURO 12,90 Peter Kemper/ Ulrich Sonnenschein (Hg.): Globalisierung im Alltag. 2002 Suhrkamp st 3432. EURO 8,50 Peter Drahos/ Ruth Mayne (eds.): Global Intellectual Property Rights. Knowledge, Access and Development. 2002 Oxfam Publishing. £ 15.99 Kenny Bruno/ Joshua Karliner: earthsummit.biz. The Corporate Takeover of Sustainable Development. 2002 Foodfirst - Institute for Food & Development Policy, (368 - 60th Street, OAKLAND, CA 94618, USA). $ 12.95 Fritz Erich Anhelm (Hg.): Gerechtigkeit - oder die Frage nach gerechten Beziehungen. Die Ökumenische Bewegung im Prozess der Globalisierung. Tagung zu Ehren Philipp Potters. Nr. 53/01 2002 Evangelische Akademie Loccum, (Postfach 2158, D-31545 REHBERG-LOCCUM). Aileen Kwa: Power Politics in the WTO. (Analyses from Seattle to Doha). 2002 Focus on the Global South (c/o CUSRI, Chulalongkorn University, BANGKOK 10330, THAILAND). Kostenlos WTO, IMF, Weltbank, GATS... Was sind die Alternativen? Infobrief Nr. 10 u. 11. 2002/2003 Hg. v. Netzwerk gegen Konzernherrschaft und neoliberale Politik (c/o Jürgen Cummenerl, Richard-Wagner-Str. 14, D-50674 KÖLN). je EURO 3,- + Versandkosten GATS und die Privatisierung von Bildung. (Reader). Hg. v. bildungspolitischen u. internationalen Referat der Österr. Hochschülerschaft u. PROGRESS. 2002 ÖH, (Liechtensteinstr. 13, A-1090 WIEN). 24. EUROPA - EU Karl-Markus Gauß: Das Europäische Alphabet. (Essays zu europäischen Eigenheiten). 2000 dtv Nr. 36168. EURO 9,46 Joachim Lange (Hg.): Mobilität von Kapital und Arbeit in der EU-Osterweiterung. Welche Anpassungsmassnahmen brauchen wir? Nr. 22/02 2002 Evangelische Akademie Loccum, (Postfach 2158, D-31545 REHBERG-LOCCUM). 25. DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH BUND/ Misereor (Hg.): Wegweiser für ein Zukunftsfähiges Deutschland. 2002 Riemann Verlag. EURO 18,90 Karl Wilhelm Fricke/ Peter Steinbach/ Johannes Tuchel (Hg.): Opposition und Widerstand in der DDR. 2002 bsr 1479. EURO 14,90 Günther Schatzdorfer: Fremde. Heimat. Österreich. (Stück und Vorträge zu Entpolitisierung Mitteleuropas und Österreich - Kulturstaat oder kulturelle Kolonie?). 1997 Verlag Edition Atelier. 26. SOZIALISMUS - MITTEL-OSTEUROPA - GUS Slavoj Zizek: Die Revolution steht besser. Dreizehn Versuche über Lenin. 2002 Suhrkamp es 2298. EURO 9,- Umwelt im (süd)östlichen Europa: Zwischen Bewahrung und Zerstörung. Dossier: Der Krieg in Tschetschenien. Ost-West-Gegeninformationen Nr. 3/2002 (Abt. f. Südosteuropäische Geschichte, Mozartg. 3, A-8010 GRAZ). EURO 3,- 27. NAHER OSTEN - ASIEN - AUSTRALIEN - OZEANIEN Sohail Inayatullah/ Gail Boxwell (eds.): Islam, Postmodernism and Other Futures. A Ziauddin Sardar Reader. 2003 Pluto Press. £ 14.99 Norman J. Finkelstein: Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Mythos und Realität. 2002 Eugen Diederichs Verlag. EURO 23,- Rudi Friedrich (Hg.): Gefangen zwischen Terror und Krieg? Israel/Palästina: Stimmen für Frieden und Verständigung. Geschichten - Analysen - Positionen. 2002 Trotzdem Verlag. EURO 12,- Behjat Moaali/ Manuela Runge: Zerreiße den Schleier der Ohnmacht. (Iranische Frauen im Konflikt mit der fundamentalistischen Justiz). 2003 Krüger Verlag. EURO 19,90 29. NORD- UND LATEINAMERIKA Michael Hudson: Super Imperialism. The Origin and Fundaments of U.S. World Dominance. 2nd Edition. 2003 Pluto Press.. £ 25,- James H. Hatfield: Das Bush Imperium. Wie George W. Bush zum Präsidenten gemacht wurde. 2002 Atlantik Verlag. EURO 19,80 Michael Moore: Stupid White Men. Eine Abrechnung mit dem Amerika unter George W. Bush. 2002 Piper Verlag. EURO 12,- Arne Birkenstock/ Eduardo Blumenstock: Salsa, Samba, Santería. Lateinamerikanische Musik. Mit Audio-CD. 2002 dtv Nr. 2434. EURO 20,- 30. INDIGENE VÖLKER Der Heilige Baum. Ein indianisches Weisheitsbuch. 2002 ppb Patmos Verlag. EURO 6,95 31. LITERATUR - KARIKATUREN George Tabori: Autodafé. Erinnerungen (des jüdischen Theaterautors und -regisseurs). 2002 Wagenbach Verlag. EURO 15,50 George Tabori: Meine Kämpfe. (Theatertexte „Mein Kampf" u.a.). 2002 Wagenbach WAT 449. EURO 9,90 Felix Mitterer: Stücke 2. (Sozialkritische Theaterstücke zu Österreichs problematischer Vergangenheit und Gegenwart). 2001 Haymon Verlag. EURO 29,- Walter Klier: Hotel Bayer. Eine Geschichte aus dem zwanzigsten Jahrhundert. (Nationalsozialistische Emigranten in Bolivien). 2003 Haymon Verlag. EURO 17,90 Friedrich Polakovics: Versuch über den Krieg. Das Buch von den zweimal elf Jahren. Edition Traumreiter Bd. 10. 2002 Wieser Verlag. EURO 30,- Markus Jaroschka/ Gerhard Dienes (Hg.): Europa erlesen - Graz. 2002 Wieser Verlag. EURO 12,95 Alfred Komarek: Polterabend. Kriminalroman (aus dem niederösterreichisch-tschechischen Grenzgebiet). 2002 Haymon Verlag. EURO 17,90 Jef Geeraerts: Der Generalstaatsanwalt. Roman (aus dem korrupten Belgien). 2002 Unionsverlag. CHF 33,90 Galsan Tschinag: Tau und Gras. (Autobiographische Texte aus dem Leben der Tuwa/ Mongolei). 2002 Unionsverlag. EURO 14,80 Juri Rytcheu: Der letzte Schamane. Die Tschuktschen-Saga (an der Beringstr./ Ostrand Russlands). 2002 Unionsverlag. CHF 33,90 Mahi Binebine: Kannibalen. Roman (über Flüchtlinge auf dem Weg von Marokko nach Spanien). 2003 Haymon Verlag. EURO 15,90 Ahmadou Kourouma: Die Nächte des großen Jägers. Roman (über einen machtbesessenen Politikerin Westafrika). 2002 Unionsverlag. UT 236. CHF 21,- Susan Slater: Die Geister von Tewa Pueblo. Roman (über Kultur- und Umweltzerstörung in New Mexico). 2002 Unionsverlag. CHF 33,90 Sigrid Laube: Wasser in der Hand. (Jugendroman über Entwicklungshilfe in marokkanischem Dorf). 2003 Jungbrunnen Verlag. EURO 14,40 Deborah Ellis: Die Sonne im Gesicht. (Jugendroman zum Ãœberlebenskampf von afghanischen Mädchen unter der Taliban-Herrschaft). Jungbrunnen Verlag. 2001 Jungbrunnen Verlag. EURO 13,40 Deborah Ellis: Allein nach Mazar-e Sharif. (Jugendroman zum Ãœberlebenskampf afghanischer Mädchen unter und Nach dem US-Bombardement. 2003 Jungbrunnen Verlag. EURO 13,40 Buchtipps Aktuelle Ergänzungen zu Gewalt, Krieg, Terrorismus, Fundamentalismus, Wirtschaft, USA Erhard Eppler: Vom Gewaltmonopol zum Gewaltmarkt? Die Privatisierung und Kommerzialisierung der Gewalt. 2002 Suhrkamp TB es 2288. EURO 9,- Krieg ist keine Antwort. (Religionen und Gewalt, Friedensaktivisten, Theologen und Politiker zu kriegerischen Konflikten): Publik-Forum Nr. 3 und 5/2003, (Postf. 2010, D-61410 Oberursel, www.publik-forum.de). EURO 3,40 + Versand Winfried Wolf: Afghanistan, der Krieg und die neue Weltordnung. 2002 Konkret Literatur Verlag. EURO 15,- Tariq Ali: Fundamentalismus im Kampf um die Weltordnung. Die Krisenherde unserer Zeit und ihre historischen Wurzeln. 2002 Diederichs Verlag. EURO 23,- Jürgen Tödenhöfer: Wer weint schon um Abdul und Tanaya? Die Irrtümer des Kreuzzugs gegen den Terror. (Erkenntnisse des Entwicklungs- und Rüstungsexperten der CDU.) 2003 Herder Verlag. EURO 20,50 Bernd W. Kubbig (Hg.): Brandherd Irak. US-Hegemonieanspruch, die UNO und die Rolle Europas. 2003 Campus Verlag. EURO 18,90 Howard Zinn: Amerika, der Terror und der Krieg. 2002 Herder TB Nr. 5329. EURO 9,90 Stefan Fuchs (Hg.): Die Hypermacht. USA in Nahaufnahme (von kritischen US-Experten). 2002 Edition Nautilus. EURO 12,- Thomas Schuler: Immer im Recht. Wie Amerika sich und seine Ideale verrät. (US-Justiz stützt und steuert neoliberale Politik und Wirtschaft). 2003 Riemann Verlag. EURO 22,- Karlheinz Deschner: Der Moloch. Eine kritische Geschichte der USA. 2002 Heyne TB Nr. 19/859. EURO 9,95 Schulen für die Armen. (Entwicklungspolitische Alphabetisierung, Schulmisere im Süden und Norden, Privatisierung...) „der überblick" Nr. 4/2002 (Verlag Dienste in Ãœbersee, Postf. 305590, D-20317 Hamburg, e-mail: ueberblick at t-onlinde.de). EURO 4,90 + Versand Maude Barlow/ Tony Clarke: Blaues Gold. Das globale Geschäft mit dem Wasser. (Globalisierungskritik aus Kanada). 2003 Kunstmann Verlag. EURO 24,90 Absender: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr. 26 A-4820 Bad Ischl E-mail: mareichl at ping at Tel. +43-6132-24590 www.begegnungszentrum.at ********************************************** Maria Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr. 26 A-4820 Bad Ischl From mareichl at ping.at Thu Apr 24 17:20:30 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 24 Apr 2003 17:20:30 +0200 Subject: [E-rundbrief] Veranstaltungs-Termine April - Mai 2003, Stand: 24.4.2003 Message-ID: <5.1.0.14.0.20030424164047.0286eaa0@pop.ping.at> Liebe Freunde! In Ergänzung zu den Terminen im E-Rundbrief Nr. 8 senden wir euch einige aktuelle Termine Alle jene, die für das Jahr 2002 bzw. 2003 den Kostenbeitrag von EURO 10,-/ Jahr noch nicht überwiesen haben bitten wir (mit Angabe der e-mail Adresse, Namen und Postadresse) ihn auf unserem Konto Nr. 0600-970305 Blz 20314 bei der Sparkasse Bad Ischl Geschäftsstelle Pfandl zu überweisen. Für die elektronische Ãœberweisung verwenden Sie bitte die neuen Nummern IBAN: AT92203140600970305 und BIC: SKBIAT21. Alle jene, die schon einbezahlt haben aber ihre e-mail Adresse nicht angegeben bitten wir, uns in e-mail ihre Postadresse bekanntzugeben. Alle die den e-Rundbrief in Austausch erhalten bitten wir zu überprüfen ob der Austausch noch aufrecht ist. Mit besten Grüßen Maria und Matthias Reichl Veranstaltungen zu Globalisierung, Wirtschaft, Militarisierung usw.: APRIL - MAI 2003, Stand: 24.4.2003 ÖSTERREICH APRIL 2003 25.4., 19,00 SALZBURG (Brunauerzentrum, Elisabethstr. 45): Vortrag v. Dr. Elisabeth Moser "Risiken des Cross Border Leasing". (Ãœberparteiliche Salzburger Plattform Sozialstaat Österreich, p.Adr. Michael Meyer, Stadl 4, 5165 Berndorf , Tel/Fax 06217/8576, e-mail: michael_meyer at aon.at) 25.4. 20.00 VILLACH (Ktn.), Gasthaus Kasino: ATTAC-Podiumsdiskussion "Wie herrscht die Welthandelsorganisation (WTO)?" Der Griff nach dem geistigen Eigentum (TRIPS), Die Investitionsregeln, Streitbeilegungsmechanismen." 26. - 27.4. VILLACH (Ktn), Jugendzentrum Hallo: Generalversammlung von ATTAC-Österreich und bundesweites Regionalgruppentreffen. (Info: Tel. 01/54641-430, e-mail: infos at attac-austria.org , www.attac-austria.org) 26.4. 15.00 - abends BAD ISCHL (OÖ): Generalversammlung des Vereins Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit und internationale Begegnung. (Begegnungszentrum für aktive Gewaltosigkeit, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590, e-mail: mareichl at ping.at, www.begegnungszentrum.at) 27.4. - 15.5. ÖSTERREICHWEIT: Aktionstage Politische Bildung - von verschiedenen Organisationen. (Info. u.a. bei: BMBWK, Abt. Polit. Bildung, Wien, Tel. 01-53120-2549, e-mail: politische bildung at bmwk.gv.-at und bei dem Informationszentrum Politische Bildung, Wien, Tel. 01-5046858, e-mail: infoqpolitischebildung.at, www.politischebildung.at) 27.4., 20.00, WIEN (Volkstheater): Lesung zum Tag der internationalen Pressefreiheit und zum 1. Mai: "Gefahr der Freiheit - Freiheit der Gefahr: Presse und Politik zwischen Krieg und Frieden". 28.4., 12.00 WIEN (Österr. Kontrollbank, "Reitersaal", Strauchgasse 3): Podiumsdiskussion des Kreisky-Forums (u.a. mit Fischler u. Vranitzky) "Europäische Agrarpolitik in einem veränderten internationalen Umfeld". (Anmeldung bei: Kreisky-Forum, Tel: 01-318 82 60/20, e-mail, kreiskyforum at kreisky.org) 28.4., 17.00 - 20.00, GRAZ (Uni): Workshop 6: "Schafft Globalisierung Wohlstand oder Wohlstandsinseln?" (AGEZ Steiermark und ATTAC Steiermark, Info: 01-4277-18340, e-mail: gerald.faschingeder at univie.ac.at, www.entwicklungstagung.at) 29.4., 18.00, WIEN (Inst.für Umwelt-, Friede-u.Entwicklung, Tivolig.73): Diskussion "Brauchen wir eine neue Weltorganisation?" 29.4. 18.00, WIEN (Schottenring 35/DG): Jour fixe der Katholischen Sozialakademie Österreichs "Grundeinkommen. Soziale Innovation für die Welt des 21. Jahrhunderts". (KSÖ, Tel: 01-310 51 59, e-mail: office at ksoe.at) 30.4., 16- 20,30, WIEN (Mariahilferstrasse zwischen Neubau- und Esterhazyg.): Strassenfest zum Tag der Arbeitslosen - Thema: Aus für Notstandshilfe? (Grüne und AUGE.) 30.4., 20.00, INNSBRUCK (Universität Innsbruck, Hörsaal 5): Vortrag und Diskussion "Wieso sollte eigentlich gerade Bildung nicht zur Ware werden". (GBW Tirol U. UniversitätslehrerInnenverband Tirol) MAI 2003 1.5. ÖSTERREICHWEIT: Demonstrationen "Gegen den Krieg und für soziale Gerechtigkeit". 1. - 2.5. Salzburg (Brunauerzentrum, Elisabethstr.45a): 1. Grüne Frauenakademie: "Frauen.Macht.Strategie". (Anmeldung: Grüne Salzburg: Tel.0662/876337, e-mail: salzburg at gruene.at) 6.5. 19.30 WIEN, VHS Brigittenau, Raffaelg. 11: Vortrag von Kunibert Raffer "Sollen Staaten in Ausgleich gehen können?" (Tel. 01-3304195-0) 7.5. WIEN, Palais Eschenbach, Eschenbachg. 11: Workshop und Abendvortrag "Was nützt die österreichische Entwicklungszusammenarbeit (EZA)". Nutzt die EZA das Wissen von in Österreich lebenden Afrikanerinnen? (African Cultural Promotion Vienna, Meiereistr. 2-6/3/4, 1020 Wien, Tel. 01-7292666, e-mail: dialoge.africul at gmx.at) 7.5. 19.30, WIEN (Renner-Institut, Gartenhotel Altmannsdorf, Hoffingergasse 26-28): Podiumnsdiskussion ",Strategien gegen die Srbeitslosigkeit: braucht Österreich eine Arbeitsmarktreform?" (Anmeldung bei: Renner-Institut, Tel. 01-804 65 01, E-Mail: post at renner-institut.at) 8.5., 15.00-19.00, ST. PÖLTEN (NÖ): Workshop 7: "Die Regionen: Vergessene Räume der Globalisierung?" (Südwind NÖ, Info: 01-4277-18340, e-mail: gerald.faschingeder at univie.ac.at, www.entwicklungstagung.at) 8. (18.30) - 11.5. EBENSEE, (Zeitgeschichtemuseum, OÖ): Internationale Günther-Anders-Tage I "Der Blick vom Mond - Zur Antiquiertheit des Menschen". (Infos Günther Anders Forum & Archiv, 5360 St.Wolfgang, Au 93, e-mail: guentherandersforum at aon.at, www.guenther-anders.net) 9.5., 14,00 LINZ (AK/ÖGB, Weingartshofstr. 2, Sitzungsraum A): GATS-Lobbying-Gespräch mit NR Bettina Stadlbauer, Gesprächsleitung: Martin Windtner (Info: Susanne Loher, Südwind Oberösterreich, Bismarckstraße 16, 4020 Linz, Tel: 070-795664) 9.5., 16.15 WIEN (Armbrusterg. 15): Podiumsdiskussion "Implementing Women´s Human Rights - 10 Jahre Wiener Menschenrechtskonferenz". (Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog, Armbrustergasse 15, Tel. 01/3188260) 12.5. 20.00 SALZBURG (Robert-Jungk-Bibliothek, Robert-Jungk-Pl. 1): Vortrag und Diskussion mit Dr. Christa Müller (Stiftung Interkultur/anstiftung, München) "Leben und Arbeiten jenseits des Wachstumszwangs". Vorher Bücherflohmarkt und JBZ-Buchpräsentation "Nachhaltig leben" (Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, Tel. 0662-873206-0, www.jungk-bibliothek.at) 13.5., 13.30 - 18.00, WIEN: Workshop 8: "Armut oder Ungleichheit bekämpfen? Ãœberlegungen zur notwendigen Re-Politisierung der Armutsbekämpfungsprogramme". (Info: 01-4277-18340, www.entwicklungstagung.at) 13.5. ÖSTERREICHWEIT: STOPP GATS-Kampagne - Aktionstag "Bedrohe Zonen" - lokale und regionale Gefährdungen durch das GATS. (STOPP GATS-Kampagne, Tel. 01-54641431, www.stoppgats.at) - siehe unten! 15.5., 20.00 BAD ISCHL (Kath. Pfarrheim, Auböckpl.): Vortrag und Diskussion zur STOPP-GATS-Kampagne mit Christian Felber (ATTAC) zu "Ausverkauf im Geheimen. Bildung - Gesundheit - Wasser". (Info u.a. bei: Begegnungszentrum, Tel. 06132-24590, e-mail: mareichl at ping.at, www.begegnungszentrum.at) 16.5., 15.00 - 18.00, INNSBRUCK: Workshop 9: Was ist "Globalisierung"? Präsentation des Reflexionsprozesses und eines tauglichen Globalisierungsbegriffes. (ÖIE / Südwind Tirol, GRÃœBI Tirol, Info: 01-4277-18340, www.entwicklungstagung.at) 17.5. LINZ (Ursulinenhof): Studientag "Netzwerk Grundeinkommen". (Info: Sozialreferat der Diözese Linz, Tel. 0732-7610-3251, e-mail: sozialreferat at dioezese-linz.at) 17. - 18.5. VELM (NÖ): Seminar der Unabhäng. GewerkschafterInnen/ UG/ AUGE "Öffentliche Leistungen als Utopie?". (Info: Renate Saßmann, AUGE/ UG, Belvedereg. 10, 1040 Wien, Tel. 01-5051952, e-mail: auge at ug-oegb.at) 19. - 30.5. ÖSTERREICHWEIT: Online-Konferenz "WTO und GATS - Was bedeutet das GATS für den Bildungsbereich?" (4. - 6.6. STROBL/ BIfEb: Präsenzkonferenz zur Auswertung). (Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung, Mag. Wolfgang Russ, Mayerhofgasse 6/3; 1040 Wien, Tel. 01-5046858-12; Fax 01/504 58 89, e-Mail: russ at politischebildung.at, www. politischebildung.at, Anmeldung bis 30.4. bei: BIfEb, Fax 06137/6621-116, e-mail: daniela.schlick at bifeb.at) 21.5.19.30, SALZBURG (Arbeiterkammersaal, Markus-Sittikus Straße 10): Vorträge mit Diskussion "Wasser für alle Gemeingut oder Ware?" (AAI, ATTAC, AUGE, ÖGB, Plattform Sozialstaat Österr. u.a.) 28.5. - 1.6. HALLEIN, Pernerinsel (Sbg.): 1. Österreichisches Sozialforum mit Vorträgen, Workshops, Kulturveranstaltungen, Demo gegen den Transit... (1.6.: Plenum der Sozialen Bewegungen Österreichs). (Infos: unter www.socialforum.at, vom Salzburg Social Forum und weiteren Organisationen) DEUTSCHLAND UND INTERNATIONAL 2003 APRIL 2003 28. - 29.4. BONN (D): Conference "Social and Ecological Implications and Alternatives" on Investment and the conflict about a new investment agreement in the 5. WTO-Ministerial -Conference in Cancun/Mexico. (Antje Schultheis/ Tobias Reichert, Forum Umwelt und Entwicklung, Am Michaelshof 8-10, D-53177 Bonn, Tel: +49-228- 3681010, e-mail: handelsprojekt at forumue.de) MAI 2003 1. - 4.5. MÃœNSTER: [ikks]-Anti-Atom-Konferenz. (WigA - Widerstand gegen Atomanlagen, c/o Umweltzentrum, Scharnhorststr. 57, D-48151 Münster, Tel 0049-251-521112, e-mail: ikks03 at web.de, http://wigatom.de/ikks) 9. - 11.5. KÖLN (Fachhochschule, Mainzer Str. 5): Internationaler Kongress des Frauennetzes ATTAC zur ‚Stoppt-GATS'-Kampagne "Dienste ohne Grenzen? GATS, Privatisierung und die Folgen für Frauen". (Anmeldung: ATTAC-Bundesbüro, Münchner Str. 48, D-60329 Frankfurt, Fax 069-900 281 99, e-mail: info at attac.de, www.attac.de/frauennetz) 11. - 12.5. Mexico City (Mexiko): Preparatory meeting for a campaign against the WTO during the Cancun Ministerial as well as the FTAA. (Secretariat of the Continental Campaign Against the FTAA Mexican "Road to Cancun" Committee, Tel.. 55 -11 - 3272-9411-136, Gonzalo Berrón, e-mail: secr-cont at uol.com.br) 26. - 28.5. REHBURG-LOCCUM: Tagung "Globale Solarwirtschaft - Eine Chance für Afrika?" (Evang. Akademie Loccum, Postf. 2158, D-31545 Rehburg-Loccum, Tel. 05766-81-113, e-mail: eal at evlka) 27.5. KOPENHAGEN (DK): Alternative activities in occasion of the High Level EU-Meeting on Trade and Development "Making Trade Work for the Poor". (Infos: Kenneth Haar, ATTAC-Denmark, e-mail: Kenneth.Haar at ft.dk) 28.5. - 3.6. EVIAN (F): Gewaltfreie Proteste gegen den G-8-Gipfel (inkl. G.W. Bush). (Infos u.a.: www.vaaag.org, www.g8-illegal.org) 31.5. 15.00 - 3.00 GORLEBEN (Wendland): Das Fest zum Protest - Atomanlagen abschalten! Es gibt kein sicheres Endlager! (BI Lüchow-Dannenberg, www.bi-luechow-dannenberg.de) STOPP GATS-Aktionstag "GATS gefährdete Zonen" 13. Mai 2003 Ziel des Aktionstages: Österreichweit sollen in möglichst vielen österreichischen Gemeinden "GATS gefährdete Zonen" gekennzeichnet werden WAS SOLL STATTFINDEN: 1. AKTION: Eine dieser Institutionen soll stellvertretend für alle "GATS gefährdeten Zonen" in dieser Gemeinde mit einem Absperrband eingezäunt werden. (Es sollte zumindest der Eingangsbereich mit dem Absperrband gekennzeichnete werden). Bei einer dieser Institutionen soll an diesem Tag eine öffentlichkeitswirksame Aktion Die Auswahl der Institution/des Gebäudes, das eingezäunt wird, sollte folgendes berücksichtigen: einerseits soll auf die Betroffenheit der dortigen ArbeitnehmerInnen hingewiesen werden, andererseits aber auch die Interessen der NutzerInnen verdeutlichen. Eine Liste mit Beispielen für GATS gefährdete Institutionen/Gebäude steht auf der homepage www.stoppgats.at). 2. Visualisierung: Auf einer Gemeindekarte sollen diese "GATS gefährdeten" Institutionen eingezeichnet werden. 3. In jeder dieser Gemeinden sollen durch eine Presseaktivität die lokalen und regionalen Medien auf die "GATS gefährdeten" Institutionen wie Kindergarten, Schulen, Postamt, Altenheim, etc. (siehe Beispielliste) aufmerksam gemacht werden. Im Optimalfall kann man die Presseaktivität direkt bei der eingezäunten Institution durchführen. 4. FOTOS für die Veröffentlichung des Aktionstages auf der Website www.stoppgats.at benötigen wir sofort nach der Aktion per Email drei aussagekräftige Fotos über eure Aktivitäten. KOORDINATION Die lokalen Aktionen sollen über die regionalen Plattformen koordiniert werden Gesamtkoordination liegt beim Kampagnenteam in Wien. Außerdem stellen wir euch folgende Hilfsmittel zur Verfügung: Entwurf für die Presseeinladung Entwurf für die Presseaussendung Absperrband mit Aufschrift "GATS gefährdete Zone" STOPP GATS-Folder (STOPP GATS-Kampagne, Tel. 01-54641431, www.stoppgats.at) From vera.plantenberg at gmx.de Fri May 2 08:45:17 2003 From: vera.plantenberg at gmx.de (=?iso-8859-1?Q?Vera_M=FCller-Plantenberg?=) Date: Fri, 2 May 2003 08:45:17 +0200 Subject: [E-rundbrief] Habe Interesse am E-Rundbrief Message-ID: <000001c31076$65f44b00$0811b8d9@oemcomputer> Liebe Leute, Bitte nehmt mich in die Liste des E-Rundbriefs auf. Gruß Vera Müller-Plantenberg Vera Müller-Plantenberg Geßlerstr. 3 10829 Berlin Tel. +49 (0) 30 / 77 00 89 30 vera.plantenberg at gmx.de -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From mareichl at ping.at Tue Jul 15 20:56:57 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 15 Jul 2003 20:56:57 +0200 Subject: [E-rundbrief] Umstellung auf e-Rundbrief-Info Message-ID: <5.2.1.1.0.20030715203740.00acfdd0@pop.ping.at> Liebe e-Rundbrief-Abonnenten und Abonnentinnen! Wir haben euch seit etwa zwei Jahren unseren "Rundbrief" per e-mail zugesandt, der - ohne Karikaturen - der gedruckten Version entspricht. Das nachträgliche Umprogrammieren für die relativ kleine Anzahl der versendeten "e-Rundbriefe" bedeutete für die Maria eine erhebliche zusätzliche Arbeit. Noch dazu hat sie für einige Monate - nach einer Knieoperation - Probleme, länger am Computer zu sitzen. Daher bemühe ich (Matthias) mich, auch diese Rundbrief-Informationen in einer "mailing-liste" über unseren e-mail-Verteiler öfters und in kleineren Portionen zu versenden. Schon bisher mache ich das seit einigen Jahren mit Texten zur "Globalisierung" bzw. zu "Friede und Krieg" und zu "Atom". Dieser Informationsverteiler - der noch effektiver und aktueller gestaltet wird - soll den "e-Rundbrief" durch ein "e-Rundbrief-Info"ersetzen. Ihr findet die Texte auch im Archiv unserer Homepage: http://www.begegnungszentrum.at/archiv/. Zusätzliche längere und fremdsprachige Texte stelle ich auch in unsere homepage. Für Abonnements bzw. im Informationsaustausch ändert sich nichts - die Adressen werden übertragen. Neue Bezieher können sich künftig ohne viel Umstände auf unserer homepage in die Liste eintragen. Wir müssen dringend den alten Computer durch einen leistungsstärkeren ersetzen und auch die Software anpassen. Die Kosten übersteigen unser momentanes Budget. Dazu kommen noch weitere für das Büro und für die Mitarbeit in den nationalen und internationalen Bewegungen und Netzwerken. Daher bitten wir dringend euch alle, euren Kostenbeitrag - EURO 11,- pro Jahr - und nach Möglichkeit eine Spende - zu überweisen. Die Spesen für Auslandsüberweisungen wurden nun jenen im Inland angeglichen, wenn ihr auf dem Formular auch die internationalen Bankcodes anführt: Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX Wir hoffen auf euer Verständnis und rechnen mit eurer Unterstützung Mit herzlichen Dank für euer Verständnis und sommerlichen Grüßen Matthias und Maria Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26, A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Fri Jul 18 15:30:48 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 18 Jul 2003 15:30:48 +0200 Subject: [E-rundbrief] Sommerfest im Begegnungszentrum, 26.7.2003 Message-ID: <5.2.1.1.0.20030718152752.00aab710@pop.ping.at> Einladung zum Sommerfest im Begegnungszentrum am Samstag, 26. Juli 2003 ab 16.00 Uhr. Liebe Freunde und Freundinnen! Wie vor fünf Jahren wo ich mit vielen von euch meinem fünfzigsten und Martina ihren fünfundzwanzigsten. Geburtstag feierte, möchten wir auch heuer wieder alle Juli- und Augustgeborenen zu einem gemeinsamen Geburtstagsfest Gelegenheit geben. Wir laden alle unsere Freunde - egal, wann sie geboren sind - zum Sommerfest im Begegnungszentrum ein am Samstag, 26. Juli 2003 ab 16.00 Uhr - bis in den späten Abend hinein Bei schönem Wetter möchten wir im Garten grillen und beim schlechtem flüchten wir ins Haus. Wie immer sind musikalische und kulinarische Mitbringsel erwünscht, aber nicht Bedingung für eine Teilnahme. Da ich momentan (nach meiner Knieoperation) noch immer nicht ganz mobil bin, wäre ich froh wenn sich noch jemand melden könnte der mir vor- oder nach dem Fest bei der Vor- oder Nachbereitung etwas helfen könnte. Gerade in dieser Zeit - wo ich noch einen kleinen Bewegungsradius habe, freue ich mich besonders über Besucher - ruft mich an oder sendet ein mail wann ihr kommen könnt. (wenn nicht am 26. Juli,dann ein anderes mal) Liebe Grüße und hoffentlich bis bald Maria Reichl ********************************** Meine Tel. Nr. wenn ich unterwegs bin ist 0699-12668161, Zuhause nach wie vor 06132-24590 Maria Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr. 26 A-4820 Bad Ischl --------------------------------------------- P.S. Terminankündigungen von snderen Veranstaltungen sende ich euch in den nächsten Tagen. Herzliche Grüße Matthias --- M. Reichl, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr.26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon/fax: +43 6132 24590 http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Jul 19 17:00:51 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 19 Jul 2003 17:00:51 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 1: Termine Juli - November 2003 Message-ID: <5.2.1.1.0.20030719165545.00ac36d0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 1 Bad Ischl, 19.7.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit TERMINE JULI - NOVEMBER 2003 ÖSTERREICH JULI 2003 23.7. 18.00, WIEN (Universitätscampus Altes AKH, Hof 2, Hörsaal C1, Spitalgasse 2): Preisverleihung: Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch an Joseph Stiglitz für "Die Schatten der Globalisierung".(Anmeldung: Renner-Insitut, Khleslpl. 12, 1120 Wien, Tel. 01-8046501, e-mail: post at renner-institut.at, www.renner-institut.at) 26.7. ab 16.00 BAD ISCHL (Begegnungszentrum, Wolfgangerstr. 26): Sommerfest des Begegnungszentrums. (Anmeldung bei: Maria Reichl, Tel. 06132-24590, e-mail: mareichl at ping.at) AUGUST 2003 4. - 16.8. WIEN/ OSIJEK (Kroatien): Friedensdienst-Ausbildung. (Info: Pete Hämmerle, Internat. Versöhnungsbund - Österr. Zweig/ IVB, e-mail: petehaemmerle at versoehnungsbund.at) 6.8. WIEN: Hiroshima-Tag. 17.00 Kundgebung am Stephanspl. 20.30 Laternenmarsch zum Karlsplatz. (Wiener Friedensbewegung, Hiroshima-Gruppe Wien, www.hiroshima.at) 9. - 10.8. OSTERMIETHING/ ST. RADEGUND (O.Ö.): Gedenktagung und internationale Begegnung zum 60. Jahrestag des Todes von Franz Jägerstätter "Selig, die Frieden stiften". (Info: Erna Putz, Pfarrweg 5, 5121 Ostermiething, Tel. 06278-6235) 28.-31.8. BAD RADKERSBURG (Stmk.): Grüne Sommerakademie 2003 "Vision Europa - vom Nationalstaat zu einem europäischen Gemeinwesen?" (Grüne Akademie, Paulustorg. 3/1, 8010 Graz, Tel. 0316-822557-0, e-mail: info at gruene-akademie.at, www.gruene-akademie.at) SEPTEMBER 2003 3. - 5.9. BAD ISCHL (OÖ): OÖ. Umweltkongress 2003 "Natürlich - künstlich - chemisch - Wo bleibt die Lebensqualität!?" (Oö. Akademie für Umwelt und Natur, Stockhofstr. 32, 4020 Linz, e-mail: uak.post at ooe.gv.at, www.ooe.gv.at/veranstaltung) 6. - 11.9. LINZ: Ars Electronica 2003 "CODE - The Language of Our Time" (u.a. digitale Codes oder Gesetze, zur gesellschaftsregulierenden und -normierenden Macht der Software-Monopole und des Widerstandes dagegen). (ars electronica, Hauptstr. 2, 4040 Linz, Tel. 0732-7272-0, e-mail: info at aec.at, www.aec.at/code) 7. - 13.9. WIEN/ ÖSTERREICHWEIT: Aktionswoche zu WTO-Konferenz in Cancun. (Details siehe unten). 8. - 10.9. STROBL (Sbg./ BIfEb): Österreichtagung "BILDUNG (er)Leben. Erwachsenenbildung für Menschen mit und ohne Behinderung." (Integrativer Bildungsverein für Menschen mit - mehr oder weniger - Behinderung, Längenfeldg. 13-15, 1120 Wien, Tel. 01-8921504, e-mail: office at biv-integrativ.at, www.biv.integrativ.at) 11. - 14.9. GRAZ: Internationaler feministischer Kongress "frauen macht sichtbar" Globalisierung feministisch hinterfragt. (feministATTAC, e-mail: femconference at attac-austira.org, www.attac-austria.org) 12. - 14.9. MARKT ALLHAU (Bgld.): Symposium "Formen des Wohnens - Formen wir das Wohnen!". (Anmeldung: BUNGIS, z.H. Gottfrieda Kaiser, 7411 Markt Allhau 312; Info: www.nachhaltig.at/sol/symposium) 13. - 14.9. DORNBIRN (Vbg.): Festveranstaltung des Internationalen Versöhnungsbundes - Österr. Zweig "Ein halbes Jahrhundert für den Frieden" - anlässlich seiner Wiedergründung nach dem 2. Weltkrieg - 1953 und 50 Jahre leitende Tätigkeit von Hildegard Goss-Mayr. (IVB, Ledererg. 23/3/27, 1080 Wien, Tel. 01-4085332, e-mail: office at versoehnungsbund.at, www.versoehnungsbund.at)) 19. - 20.9. WIEN: Wiener Sommerakademie "Politik und Gefühl". (Renner-Insitut, Khleslpl. 12, 1120 Wien, Tel. 01-8046501, e-mail: post at renner-institut.at, www.renner-institut.at) 27.9. WIEN: Internationaler Antikriegstag mit Demonstration gegen militärische und wirtschaftliche Kriege und gegen die Besetzung Palästinas durch Israel. OKTOBER 2003 7.10. ÖSTERREICHWEIT: STOPP-GATS-Aktionstag. Aktionen zum Schutz "Bedrohter Zonen" in vielen Orten - in den Bereichen Verkehr, Soziales, Arbeit, Pensionen, Gesundheit, Wasser, Energie, Bildung, Kultur usw. (Koordinat: STOPP-GATS-Kampagne, www.stoppgats.at und regionale Plattformen - für das innere Salzkammergut u.a. im Begegnungszentrum) NOVEMBER 2003 6. - 7.11. SALZBURG (Bildungshaus St. Virgil): Tagung "Von der Unsichtbarkeit zur Eskalation. Gewaltdynamik in der psycho-sozialen Arbeit reflektieren (in persönlichen u. beruflichen Bereichen). (Friedensbüro, Steing. 47, 5020 Salzburg, e-mail: friedensbuero.salzburg at aon.at) 28. - 29.11. (sowie 23.-24.1.04 und 27.-28.2.04) GOLDEGG (Seminarzentrum Schloss Goldegg): Lehrgang "Kompetenzen im Umgang mit eskalierenden Konflikten entwickeln". (Eskalation und Konfliktanalyse, Selbstreflexion und Psychodrama, Intervention und Deeskalation). (Friedensbüro Salzburg) DEUTSCHLAND AUGUST 2003 1. - 6.8. MÃœNSTER: attac-Sommerakademie "Die Welt ist rund damit das Denken die Richtung ändern kann". Schwerpunkte: "Wer regiert die Welt?", "Arbeit ohne Grenzen", "Macht Demokratie!" (attac-Sommerakademie, Inst. f. Soziologie, Scharnhorstzstr. 121, D-48151 Münster, Tel. 0251-8324835, www.attac.de/sommerakademie) 8. - 12.9. BURGHAUSEN (Bay.)/ ST. RADEGUND (OÖ): Theologische Sommerwerkstatt 2003 Nein sagen und Ja sagen zur rechten Zeit" - von Pax Christi Deutschland im Gedenken an Franz Jägerstätter. (Herbert Fröhlich, Blumenstr. 23, D-69115 Heidelberg, Tel. 0049-6221-130218, e-mail: h.froehlich at oratorium-hd.de) 18. - 24.8. FRANKFURT/M.: 10. Ökodorf Festival. (Info: ÖKODORF-Institut für Wohnprojekte, Karl-Heinz Meyer, Im Wiesengrund 2, D-79691 Neuenweg, Tel. 07673-887886, e-mail: oekodorf at gemeinschaften.de) 22.8. BONN: Jubiläumsveranstaltung "15 Jahre EUROSOLAR". (Info: www.eurosolar.org) SEPTEMBER 2003 12. - 14.9. ARNOLDSHAIN: Jahrestagung "Eine Politik sozialer Menschenrechte in Zeiten von Verarmung und Repression". (Komitee für Grundrechte und Demokratie, Aquinostr. 7-11, D-50670 Köln, e-mail: Grundrechtekomitee at t-online.de, www.grundrechtekomitee.de) 14. - 16.9. LOCCUM: Tagung "Die Verflochtenheit und Verflechtung von äußerer und innerer Sicherheit". (Evang. Akademie Loccum, Postf. 2158, D-31545 Rehburg-Loccum, Tel. 05766-81-113, e-mail: eal at evlka) OKTOBER 2003 2. - 5.10. BONN (Haus Venusberg): Jahrestagung "Zwischen Untergang und Aufbruch. Gewalt und ihre Ãœberwindung im Herzen Afrikas". (Internat. Versöhnungsbund - Deutscher Zweig, Schwarzer Weg 8, D-32423 Minden, e-mail: versoehnungbund at t-online.de, www.versoehnungsbund.de) INTERNATIONAL AUGUST 2003 8. - 10.8. LARZAC (SÃœDFRANKREICH): Gathering on the Larzac against the World Trade Organisation (WTO) "The World Is Not For Sale!" in preparation for the WTO-Summit in Cancun (Mexico). With speeches, workshops, music, solidarity-actions for the farmers of Larzac and the imprisoned farmer José Bové... (Info: Construire une monde solidaire - 1, rue Droite - 12100 Millau, e-mail: accueil at monde-solidaire.org, www.monde-solidaire.org, www.larzac2003.org) SEPTEMBER 2003 4. - 6.9. RIVA DI GARDA (I): Alternatives Forum und Demonstration zum Treffen der EU-Aussenminister zur Festlegung ihrer Positionen bei der WTO-Konfgerenz in Cancun. (Info: www.stopwtoriva2003.org/) 7. - 13.9. WELTWEIT: Aktionswoche gegen neoliberale Globalisierung zur WTO-Konferenz in Cancun. In/ nahe CANCUN (MEXIKO): Alternativkonferenzen und gewaltfreie Protestaktionen zum/ gegen den WTO-Gipfel. (Details siehe auch unter Österreich). 10. - 14.9. CANCUN (MEXIKO): WTO-Ministerkonferenz. (Info: e-mail: enquiries at wto.org, http://www.wto.org/ 27.9. WELTWEIT: Internationaler Antikriegstag mit Demonstrationen gegen militärische und wirtschaftliche Kriege und gegen die Besetzung Palästinas durch Israel. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Österreichische Aktionswoche zu "WTO/ Cancun" 7. - 13.9.2003 Betrifft: Cancun "Gegen militärische Kriege und Handelskriege" Proteste dezentral gegen die WTO-Konferenz in Cancun (Mexiko), 10.-14.9.2003 Vom 10. - 14. September 2003 wird in Cancún, Mexiko, die 5. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation WTO stattfinden. Die WTO-Mitgliedstaaten werden dort eine Zwischenbilanz der laufenden Welthandelsrunde ziehen und über eine Machtausweitung der WTO entscheiden. In Cancún geht's bei folgenden Themen zur Sache: AoA (Landwirtschaft) GATS (Dienstleistungen) TRIPS (Geistige Eigentumsrechte) Singapore Issues (Investitionen, Wettbewerb, Handelserleichterung und öffentliches Beschaffungswesen) Aktivistinnen und Aktivisten haben untenstehende thematische Aktionstage in Cancun organisiert - die Proteste und Protestformen in Cancun sollten sich dezentral fortsetzen und in verschiedensten Orten der Welt wiederspiegeln, um dem Widerstand einen wirklich internationalen Charakter zu geben: 7./8. September: Gegengipfel mit inhaltlichen Veranstaltungen 9. September: Blockadetag (An diesem Tag sollen die Wirtschaftsstrukturen blockiert werden, um symbolisch den ökonomischen Kreislauf zu unterbrechen) 10. September: Aktionsschwerpunkt Genprodukte 11. September: "Trauertag" mit Demonstrationen in Schwarz für die Opfer des Krieges und des Hungers 12. September: Aktionsschwerpunkt Umwelt 13. September: Großdemonstrationen Um den Geist von Cancun auch in Österreich sichtbar zu machen und unseren Beitrag zu den Protesten gegen militärische Kriege und Handelskriege sind bei einem ersten Treffen folgende Ideen aufgetaucht: Samstag, den 13. September : Aktionen, die AktivistInnen in jeder Stadt in Österreich setzen können: Kurze, bunte, vielfältige Demonstration: ZB in Wien: 13 Uhr, Treffpunkt Europaplatz/Westbahnhof, Demo über die Mariahilferstr zum Stephansplatz Anschließend: "Cancun-Happening" im Stadtzentrum In Wien: Ab 15 Uhr, Stephansplatz mit Infoständen von allen NGOs, Initativen, entwicklungspolitischen Gruppen, AntiglobalisierungsaktivistInnen und organisationen, Friedensinitiativen, Gewerkschaften, AntikriegsaktivistInnen, politische Organisationen usw. (??)Symbolische Blockade des Wirtschaftsministeriums am 9. September 2003 (??) In Wien: Das Wirtschaftsministerium (ehemaliges Kriegsministerium!) befindet sich am Stubenring Diese Ideen sind bei einer ersten Besprechung am 10. Juli 2003 aufgetaucht, weitere Vorbereitungstreffen werden folgen. Leo Gabriel (Südwind) Gertrude Klaffenböck u.a. ================================== FIAN Food First Informations- und AktionsNetzwerk für das Menschensrecht sich zu ernähren Sektion Österreich Laudongasse 40 1080 Wien Tel: ++43/(0)1/405 55 15-316 Fax: ++43/(0)1/405 55 19 e-mail: fian-oe at oneworld.at web: www.fian.at ========================================= Diese Veranstaltungshinweise wurden zusammengestellt und redigiert von: Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at Ihr findet die Texte auch im Archiv unserer Homepage: http://www.begegnungszentrum.at/archiv/. Zusätzliche längere und fremdsprachige Texte stelle ich auch in unsere homepage. Wir bitten, uns einen Kostenbeitrag von EURO 11,- pro Jahr - und nach Möglichkeit eine Spende - zu überweisen. Die Spesen für Auslandsüberweisungen wurden nun jenen im Inland angeglichen, wenn ihr auf dem Formular auch die internationalen Bankcodes anführt: Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX From mareichl at ping.at Sun Aug 3 10:47:57 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 03 Aug 2003 10:47:57 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 2: Werlhof Claudia - Frauen-Streik gegen GATS Message-ID: <5.2.1.1.0.20030803104422.00a88b10@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 2 Was passiert, wenn Frauen nichts mehr tun? Frauen-Streik das letzte Mittel gegen GATS Claudia von Werlhof "Das Parlament ist wegen des Frauenstreiks beschlussunfähig. Es kann daher nicht über das GATS abstimmen!" "Börse wegen Frauenstreiks geschlossen". "Frauenstreik legt Zentren der Macht lahm!". "Alle Küchen bleiben kalt... Geschäfte schließen... Fließbänder stehen still... Kein Büro funktioniert... Niemand putzt.... Das Essen geht aus... Die Schule fällt aus... Krankenhäuser machen Notdienst... Die Kinder aus Kindergärten und Schulen sind mit ihren Betreuerinnen auf dem Marsch in die Innenstadt... Die Verwaltung bricht zusammen... Die Medien fallen aus... Männliche Streikbrecher sind höchstens ein Tropfen auf den heißen Stein... Sie schaffen es nicht... Nur eine einzige Boutique hat noch geöffnet... Eine Utopie? Keineswegs. So ähnlich sah es im Sommer 1975 aus, als ca. 95% aller Frauen in Island für nur einen Tag alle Arbeit niederlegten. Arbeiterinnen, Hausfrauen, Angestellte, Bäuerinnen, keine Frau tat mehr ihre alltägliche Arbeit. Kein Generalstreik der Gewerkschaften war jemals so effizient und unmittelbar wirksam wie der allgemeine Frauenstreik in Island. "Alle Räder stehen still, wenn Dein starker Arm es will!", dieses Motto der Gewerkschaftsbewegung könnte für Frauen lauten: "Alles Leben stehet still, wenn der Frauenstreik es will!". Worin besteht der Unterschied? Er besteht darin, dass Frauen alles Lebensnotwenige tun, also alles, was jeden Tag direkt und unmittelbar für die Fortsetzung des Lebens notwendig ist. Männer dagegen leisten eine für das unmittelbare Weiterleben offenbar verzichtbare Arbeit. Frauen sitzen an den "Scharnieren" zwischen privat und öffentlich, zwischen Bedürfnissen und ihrer Befriedigung, zwischen dem Hunger und dem Essen. Sie sind die Allround-Managerinnen des Alltags, vor allem auch die Krisenmanagerinnen. Wenn es sein muß, sind sie rund um die Uhr im Einsatz, manchmal auch, wenn es nicht sein muß. Frauen funktionieren wie eine Art allgemeiner Roh- und Klebstoff der Gesellschaft. Als Rohstoff sind sie vielfältig verwendbar, flexibel und wie ein Quasi-Naturstoff mehr oder weniger umsonst zu haben. Sie sind so etwas wie eine allgemeine Energie, ein freies "Naturvorkommen" an Kraft, über das verfügt werden kann und wird. Und die Sache ist so organisiert, dass die Frauen gewissermaßen automatisch immer genau das tun, und zwar auch "freiwillig", was man von ihnen erwartet. Intelligenz, Einsatzbereitschaft und Opfermut der Frauen sind darauf gerichtet worden, dass auch in Krisen und Katastrophen dennoch immer alles klappt. Mit den Frauen "passt es". Sie halten auch das noch zusammen, was auseinanderdriftet, "verbinden" - nicht nur Wunden. Auch Unzusammenhängendes fügen sie noch zusammen, sodaß es sogar noch einen Sinn macht. Sie sind der Kitt der Gesellschaft, ihre Grundlage und eigentlich auch ihre "Seele". Denn die Frauen schauen, dass das Leben weitergeht, selbst im Krieg, und Krieg ist eigentlich inzwischen überall. Der Ãœbergang zwischen Kriegsschauplatz und Alltag wird immer geringer. Und nicht zu vergessen -, Frauen arbeiten doppelt so viel wie Männer: nach UNO-Schätzungen leisten sie zwei Drittel aller Arbeit auf dieser Welt, wobei die nichtentlohnte Arbeit mitgerechnet ist. Sie bekommen dafür aber nur ein Zehntel aller Löhne, während Männer 90% davon für nur die halbe Leistung einstecken. Das ist zwar ein Skandal für die Frauen, die Menschenrechte und die Demokratie, nicht aber für die Arbeitgeber, insbesondere die Konzerne und auch nicht für den Staat. Denn wegen der Billigkeit der Frauen, dem Billiglohngeschlecht, hat man enorme Kostenvorteile und entsprechend hohe Gewinne. Was liegt also näher, als den neuzeitlichen Ausgangspunkt des gesamten Phänomens, nämlich die umsonst arbeitende Hausfrau zum Modell nicht nur der weiblichen Lohnarbeit, also der Arbeit von Frauen außerhalb des Hauses, sondern auch zum Modell der männlichen Arbeit zu machen? Die Idee ist nicht neu, in den ehemaligen Kolonien hat sich Sklaven- und Zwangsarbeit immer schon bewährt. Schließlich kommen daher der Fortschritt, die Entwicklung, die Industrialisierung und der Wohlstand des Nordens, von der Kapitalakkumulation ganz zu schweigen. Die Globalisierung, also die neueste, bis an die Grenze des Globus und seiner Möglichkeiten gehende Phase der Profitmacherei, hat nun logischerweise zum Ziel, die wunderbaren Eigenschaften der Frauen als Hausfrauen nicht nur auf die Männer des Südens, sondern auch auf die Männer des Nordens auszudehnen. Das hat zwar seine Grenzen insofern, als Männer eben nicht "fruchtbar" sind wie Frauen. Denn Frauen bringen ja bei all dem immer noch das hervor, ohne das jede Gesellschaft innerhalb einer Generation verschwunden wäre: das neue Leben. Gratis und fruchtbar. Etwas Besseres kann sich wirklich kein Kapitalist ausdenken. Wenn also die Männer schon nicht fruchtbar sind, so können sie doch wenigstens auch mehr oder weniger gratis arbeiten. Das ist die neue Gleichberechtigung. Nur, für die Frauen wird inzwischen die Grenze des Möglichen überschritten. Denn die Männer werden das bißchen an Bezahlung, was noch übrig bleibt, an sich reißen. Und die Frauen werden nicht nur den Traum von der Emanzipation zu Grabe tragen, sondern sie werden es auch zu spüren bekommen, dass die Folgelasten allesamt auf sie zurückfallen werden. Es wird nicht gehen. Mußte man sich sowieso schon fragen, wie die Frauen das eigentlich alles schaffen, und warum sie nicht schon längst damit aufgehört haben, es überhaupt noch zu versuchen, so wird mit dem GATS, diesem unsäglichen "Allgemeinen Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen" der Welthandelsorganisation WTO, eine Situation eintreten, die alles Bisherige noch weit in den Schatten stellt. Denn das so harmlos klingende Abkommen soll dazu führen, dass nicht nur so viel Arbeit wie irgend möglich im genannten Sinne "hausfrauisiert" wenn nicht überhaupt wegrationalisiert - wird, sondern daß gleichzeitig jede Art von öffentlicher Versorgungsleistung entfallen wird, nachdem sie wie alle anderen sogenannten Dienstleistungen auch durch "Privatisierung" in Konzernhände übergegangen ist. Es wird also nicht nur immer mehr Lohn wegfallen, sondern gleichzeitig auch jede Leistung der sogenannten Daseinsvorsorge, z.B. im Bereich Gesundheit, Bildung, Kultur, Wohnen, Wasserversorgung, Energie, Kommunikation, Transport, Freizeit etc. kosten, und zwar immer mehr und v.a. da, wo sie vorher umsonst oder durch öffentliche Versicherungsleistungen abgedeckt war. Das Leben wird auf einmal nicht mehr bezahlbar sein. GATS geht ohne weiteres über Leichen. Es stellt unverblümt den Profit direkt über das Leben. Dies ist eigentlich der Moment, wo Frauen vermutlich aktiv zu werden beginnen. In der Geschichte war dies immer dann der Fall, wenn z.B. der Brotpreis so hoch stieg, daß sie ihre Kinder und Familien nicht mehr ernähren konnten. Sie wurden aktiv, wenn der Wahnsinn der Männerwelt ihre Bemühungen, das Leben dennoch zu erhalten, unmittelbar angriff. Sie wurden aktiv, wenn das Leben, das sie unter so großen Mühen erhalten hatten, geopfert werden sollte. Alle großen Revolutionen begannen mit derart motivierten Frauenaufständen. Es ist an der Zeit, einen solchen Aufstand gerade heute wieder für möglich zu halten, noch dazu, wo das Problem ein globales ist und immer mehr sein wird. Denn überall auf der Welt tritt zur Zeit der patriarchale Antagonismus zwischen Frauen und Männern in eine neue Phase. Heute sind gerade die meisten Frauen auf der Welt im Prozeß der Verarmung, ja Verelendung und sehen sich zusammen mit den verarmten Männern als große Mehrheit einer winzigen Minderheit von herrschenden Männern und einer Handvoll Frauen gegenüber, die ihren noch nie dagewesenen Reichtum gerade aus ihrer, der Frauen Ausbeutung, ja Ausplünderung gewonnen haben. Die Arbeit der Frauen sind das Geld und die Macht in den Händen der Männer. Heute wird so klar wie nie zuvor: Die Akkumulation des Kapitals (des Geldes, der Maschinerie, des "Kommandos über Arbeit") beruhte darauf, die Natur wie die Frauen auszuräumen wie die Bergwerke. Das Kapital in den Händen der Männer ist vor allem aus dem Blut, dem Schweiß und den Tränen der Frauen gemacht. Sie sind eigentlich das "Kapital". Sie sind eigentlich der "Reichtum", der "Schatz", aus dem das Kapital "geschlagen" wird. Ohne sie haben die Männer eigentlich nichts. Es ist also alles umgekehrt. Eigentlich haben die Frauen Macht. Ihre Ohnmacht wird ihnen nur eingebläut, eben, damit sie ihre Macht nicht spüren. Die Frauen haben im Grunde das Heft in der Hand. Wenn sie nicht mittun, geht gar nichts. Wissen sie es wirklich nicht? Sind sie so gehirngewaschen? Sind sie so verängstigt? Fürchten sie die immer drohende Männergewalt? Steckt ihnen die Hexenverfolgung noch in den Knochen? Sind sie froh, wenn sie bloß überleben? Dazu kommt, dass die Frauenlebenskraft, die "Gynergie", nicht nur geraubt und angeeignet wurde und wird, woraus am Ende das geraubte Eigentum, das Privateigentum entstand und entsteht. Sondern die Gynergie wurde auch missbraucht. Sie wurde dazu benutzt, die Welt in Akkumulierbares zu verwandeln, d.h. zu zerstören. Denn am Ende des Prozesses ist hie das Kapital und da das Nichts. Die Ökologiefrage ist das Ergebnis dieses Missbrauchs. Was die Natur angeht, geht also immer auch die Frauen an. Daher ist die Kombination aus beiden Fragen, der sogenannte Ökofeminismus, heute der Teil der Frauenbewegung, der sich am klarsten gegen die Globalisierung wendet als den Prozeß, der die Plünderung und Verwüstung des Globus und seiner Menschen, insbesondere der Frauen, auf die Spitze und über alle Schranken treibt. Daher ist es vor allem heute nicht nur dumm, wenn Frauen immer noch mitmachen, sondern auch kriminell. Denn das Mitmachen der Frauen bedeutet nicht nur ihren eigenen Untergang, sondern auch den der Natur, ist nicht nur der ihrer heutigen Kinder, sondern auch der ihrer zukünftigen. Wann, wenn nicht jetzt ist die berühmte Mutterwut, der Muttermut notwendig, notwendend? Zu gewinnen ist im globalen Patriarchat jetzt nichts mehr. Die Frauen können sich nur noch an ihrer eigenen Abschaffung und derjenigen der Zukunft ihrer Kinder beteiligen. Der Verrat an den Frauen, die Verhöhnung der Frauen, der Betrug an ihnen, der wird jetzt immer mehr sichtbar. Wie wurden die Frauen belogen, als man ihnen sagte und man sagt es ihnen erneut dass ihr Opfer gut für andere wäre. Es ist ja nicht wahr, schlecht für andere ist es gewesen! Was haben Frauen nicht schon alles gegeben: ihr Glück, ihren Mut, ihren Eros, ihre Gebärfähigkeit, ihren Leib, ihre Gedanken, ihr Wissen, ihre Gefühle, ihre Traditionen, ihre Zusammenhänge, ihre Solidarität, ihre Tatkraft. Und jetzt nimmt man ihnen noch die Kinder, die Lebensmöglichkeiten, ja das Leben selber... Es geschieht "schleichend". Da ist nicht ein Knall, und alles ist anders. Das GATS verwandelt nach und nach einen Bereich nach dem anderen in kommerzialisierbare "Dienste" und "privatisiert" sie. Es geschieht eine "feindliche Ãœbernahme" nach der anderen. Die Kontrolle über die Vorgänge ist der Öffentlichkeit längst entzogen. Demokratische Mechanismen greifen gegenüber Konzernen nicht. Die Folgen sind: Alles kostet viel mehr, die Frauen verdienen - wenn überhaupt viel weniger und müssen gleichzeitig immer mehr arbeiten, um die eigene Versorgung und die ihrer Familien aufrecht zu erhalten. Last auf Last wird auf die Frauen getürmt, bis sie zusammenbrechen. Es ist ein letzter Krieg gegen die Frauen, der da kommt. Das GATS stellt nicht nur Geld über Leben, sondern tut das bei Strafe! Denn wer sich gegen Konzerninteressen wehrt, wird kriminalisiert. GATS ist Terror gegen Frauen und Kinder. Es ist das Herzstück der Globalisierung, das zentrale Projekt, das alle bisherigen "Verwertungs"-Grenzen niederreißt und den Kommerz, den Profit und die Ausbeutung in die letzten, bisher geschützten Winkel des öffentlichen und privaten Lebens trägt. Es läßt keine Moral, keine Liebe, keine Zuwendung, keine Mütterlichkeit und kein Versorgen um des Leben willens mehr zu. Nur mehr Geld wird im Mittelpunkt stehen, und zwar überall, immer und in jeder Hinsicht. Das GATS führt in einen "monetäre Totalitarismus", in dem auch noch aus dem letzten Atemzug ein Geschäft gemacht werden soll. Das ist der Angriff auf das Leben überhaupt. Denn das Leben, das für seine Existenz nicht zahlt, ist dem GATS nichts wert. Es ist ihm im Prinzip "unwertes Leben". Daher sollte es nicht nur einen "Weltmarsch der Frauen gegen Armut und Gewalt" geben wie in den letzten Jahren , sondern einen Weltstreik der Frauen gegen GATS. Dies würde der Logik der Ereignisse entsprechen. Aber während diese Ereignisse längst stattfinden und sich überall ausbreiten, haben die meisten Frauen von GATS überhaupt noch nie etwas gehört! Kaum ein Mensch ist informiert, kaum eine Frau weiß, was auf sie zukommt, worin sie schon mittendrin steckt! Die Medien berichten nichts. Die Politiker sagen schon gar nichts, und die Gewerkschaften, die eigentlich den Frauenstreik überall zu organisieren hätten, winken ab. Bei GATS herrscht Entwarnung. Es sei "noch zu früh", um etwas zu tun! Und Frauen, was die schon damit zu tun hätten! Die Unterzeichnung des GATS ist für Anfang 2005 geplant. Sie wird bei der WTO-Konferenz in Cancún in Mexiko jetzt im September verhandelt. Die einzelnen Regierungen innerhalb der EU haben die Möglichkeit, sich dem GATS zu verweigern, bereits aufgegeben. Sie hätten dies nur bis Ende März 2003 tun können. Danach verhandelt die EU für alle ihre Mitglieder allein bei der WTO. Wie also sollen die Diktatur, die da kommt, die Kolonisierung auch des Nordens, die verordnete Unterentwicklung, die brutale Umverteilung von unten nach oben, die Entmündigung der Menschen, der unsichtbare und auch der sichtbare Krieg, der ja schon überall stattfindet und sich ausbreitet, die Entdemokratisierung, die Konkurrenz aller gegen alle, die Plünderung der letzten Ressourcen, die Zerstörung der letzten Paradiese, das Opfer des Lebens gestoppt werden? Die Methoden des Patriarchats sind immer dieselben: Aneignung, Verkehrung, Vernichtung, Verleugnung, Verhöhnung. Die angeblich mögliche Ersetzung des Zerstörten hat noch nirgendwo stattgefunden. Wir, die Trümmerfrauen des Patriarchats, werden die Trümmer, die heute anstehen, nicht mehr wegräumen können., und wir wollen vielleicht auch gar nicht mehr. Allein der Versuch, dies überhaupt noch zu tun, macht uns heute bereits mitschuldig, schuldig am Patriarchat. Schuldig am Kapitalismus. Schuldig, obwohl wir nicht, wie die meisten Männer, einen Anteil an der Beute bekamen, da wir sie ja selber waren.... Es ist an der Zeit, das nur Beteiligt-Werden-Wollen, die Partizipation, die Mitbestimmung beim Falschen, die Versorgung der Gewalttäter, das Zurverfügungstehen in den Krisen und Kriegen und das gute- Mine- zum- bösen Spiel- Machen endlich aufzugeben. Wenn wir, als Frauen, etwas für die Welt tun wollen, dann müssen wir mit dem aufhören, was wir gerade jetzt machen! Frauenstreik. Die Frauen lassen die Arme fallen und legen die Hände in den Schoß. Sie denken nach. Sie versammeln sich. Sie sagen: So geht es nicht weiter. Erst, wenn diese Geisteshaltung unter den Frauen Platz greift, fängt etwas an. Etwas Neues, etwas ganz anderes. Nebel lichten sich. Es wird etwas sichtbar. Es ist die Alternative zum patriarchalen Wahnsinn. Und diese Alternative heißt: 1. Das GATS muß weg. 2. Wir tun nichts mehr für die Interessen, die dem Leben schaden. 3. Wir tun nur noch, was dem Leben nützt. 4. Wir sind uns unserer Macht bewusst. 5. Wir erinnern uns unserer Frauenkultur, unserer Würde und unserer Weisheit. Hunderttausende von Jahren haben wir gewusst, wie es geht. 6. Wir hören mit dem Streik erst auf, wenn die Männer uns folgen und anfangen, dem Leben zu dienen. Der Frauenstreik in Island hier kaum bekannt geworden. Ich hatte davon durch einen Zufall erfahren und war ein Jahr später auf der Insel, um zu recherchieren. Die Frauen hatten ein Jahr lang den Streik organisiert. Sämtliche Frauengruppen und die Familien der Frauen waren involviert. Die radikaleren wie die Rotsokkar, die roten Socken (vgl. unsere Blaustrümpfe), wollten unbefristet streiken, die konservativen Frauengruppen zögerten, sich überhaupt zu beteiligen. Am Ende einigten sich die Frauen auf einen Tag. Sie versammelten sich in Reikjavik, der Hauptstadt, und forderten Gleichberechtigung, bessere Entlohnung und bessere Lebensbedingungen. Sie haben einige ihrer Forderungen auch durchgesetzt. Mit heute verglichen waren die Zeiten damals geradezu harmlos. Dennoch war ein kollektiver Frauenstreik möglich. Es wurde in anderen Ländern versucht, die Erfahrung zu wiederholen, aber es gelang nicht. Denn einen Frauenstreik zu organisieren hieße, alle Trennungen und Spaltungen zwischen den Frauen zu überwinden, die Hausfrauen zu erreichen und diejenigen Frauen, die dem System insgesamt zustimmen. Die praktischen Möglichkeiten, einen Frauenstreik heute zu organisieren, sind zumal in Österreich -sehr gering. Daher ist es wichtig, die Logik eines Frauenstreiks zunächst in die Debatte zu bringen, und zwar überall, wo wir sind. Es muß das Fenster für diese Idee geöffnet werden, damit etwas beginnt und weitergehen kann. Bald werden die Zeiten kommen und für alle da sein, in denen der Frauenstreik die einzig mögliche Antwort ist. Ohne Frauen kein GATS und mit Frauen erst recht nicht! From mareichl at ping.at Mon Aug 4 18:13:50 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 04 Aug 2003 18:13:50 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 3 - Termine August 2003 (Stand 6.8.03) Message-ID: <5.2.1.1.0.20030804181012.00a95ec0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 3 Bad Ischl, 6.8.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at TERMINE AUGUST 2003 ÖSTERREICH bis 21.9. WIEN: Ausstellung "Attack!" Kunst und Krieg in den Zeiten der Medien. (Kunsthalle Wien, Museumspl. 1, 1070 Wien, Tägl. 10 - 19) 6.8. WIEN: Hiroshima-Tag. 17.00 Kundgebung am Stephanspl. 20.30 Laternenmarsch zum Karlsplatz. (Wiener Friedensbewegung, Hiroshima-Gruppe Wien, www.hiroshima.at) 9. - 10.8. OSTERMIETHING/ ST. RADEGUND (O.Ö.): Gedenktagung und internationale Begegnung zum 60. Jahrestag des Todes von Franz Jägerstätter "Selig, die Frieden stiften". (Info: Erna Putz, Pfarrweg 5, 5121 Ostermiething, Tel. 06278-6235) 15. - 17.8. WASSERSCHLOSS POTTENBRUNN (Lernwerkstatt / NÖ.): Open space Sommergespräche und Start eines 7Generationen Netzwerks "Frieden und offene Gesellschaftssysteme - wie sie erhalten und totalitären Tendenzen in Richtung geschlossene Systeme begegnet werden kann." (Dr. Markus Distelberger, Jubiläumsstraße 1, 3130 Herzogenburg, Tel. 02782-824 44, e-mail: info at 7generationen.at, www.7generationen.at) 28.-31.8. BAD RADKERSBURG (Stmk.): Grüne Sommerakademie 2003 "Vision Europa - vom Nationalstaat zu einem europäischen Gemeinwesen" (Grüne Akademie, Paulustorg. 3/1, 8010 Graz, Tel. 0316-822557-0, e-mail: sommerakademie at gruene.at, www.gruene-akademie.at) DEUTSCHLAND 8. - 12.8. BURGHAUSEN (Bay.)/ ST. RADEGUND (OÖ): Theologische Sommerwerkstatt 2003 Nein sagen und Ja sagen zur rechten Zeit" - von Pax Christi Deutschland im Gedenken an Franz Jägerstätter. (Herbert Fröhlich, Blumenstr. 23, D-69115 Heidelberg, Tel. 0049-6221-130218, e-mail: h.froehlich at oratorium-hd.de) 8. 8. - 14.8. WENDELSHEIM bei Alzey: 10. Interspirituelles ÖKODORF-Festival. (Info: ÖKODORF-Institut für Wohnprojekte, Karl-Heinz Meyer, Im Wiesengrund 2, D-79691 Neuenweg, Tel. 07673-887886, e-mail: oekodorf at gemeinschaften.de) 9.8. STUTTGART-VAIHINGEN: Inspektion des EUCOM und Konzertblockade mit "Lebenslaute". (Info: www.gaaa.org) 22.8. BONN: Jubiläumsveranstaltung "15 Jahre EUROSOLAR". (Info: www.eurosolar.org) 29. - 31.8. HANNOVER: 2. Friedenspolitischer Kongress "Militärmacht Europa? Friedenspolitische Alternativen". (Info: www.friedenskongress-hannover.de) 29.8. - 1.9. BÃœCHEL/ ULMEN: Friedens-Aktionscamp zum 20. Jahrestag der "Prominentenblockade" in Mutlangen. Mit Inspektionsversuch am 1.9. (Antikriegstag) an der Atomwaffenbasis Büchel "Wir verlangen Einlass". (Kontakt: Gewaltfreie Aktion Atomwaffen abschaffen/ GAAA, Roland Blach, Tel. 07154-22026, e-mail: roblach at s.netic.de) INTERNATIONAL 2. - 15.8. COULPORT (near Glasgow/ Scotland/ GB): International Coulport Disarmament Camp against the Trident nuclear warheads, loaded onto submarines. (Info: Tel. ++41-8454588366, e-mail: tp2000 at gn.apc.org, www.tridentploughshares.org/coulport) 8. - 10.8. LARZAC (SÃœDFRANKREICH): Gathering on the Larzac against the World Trade Organisation (WTO) "The World Is Not For Sale!" in preparation for the WTO-Summit in Cancun (Mexico). With speeches, workshops, music, solidarity-actions for José Bové and the other farmers of Larzac... (Info: Construire une monde solidaire - 1, rue Droite - F-12100 Millau, e-mail: accueil at monde-solidaire.org, www.monde-solidaire.org /larzac-2003/diffuser.htm, www.larzac2003.org) 20.8. - 3.9. in den KARPATHEN (UKRAINE): Ecotopia 2003 - All-European environmental summer camp. (Info: Dan Miner-Nordstrom, PO Box 218-2, Kiev, 02099, Ukraine, Tel. 380 44 566-2355, www.eyfa.org/ecotopia2003.htm) 24. - 31.8. CATTENOM - BURE (F): Anti-Atom-Marsch vom AKW Cattenom zum geplanten Atommülllager Bure. (Réseau "Sortir de nucléaire", 9, rue Dumenge, F-69317 Lyon Cedex 04, Tel. ++33-4-72077004, www.sortirdunucleaire.org) 27. - 30.8. HONOLULU (HAWAI'I/ via USA): CNHA's 2nd Annual Native Hawaiian Conference "Me Ho'okahi Leo Wale No - With Just One Voice". (Council for Native Hawaiian Advancement, 33 South King Street, Suite 513, Honolulu, Hawaii 96813, via USA, Tel. ++1-808-521-5011 www.hawaiiancouncil.org/) 29.8. - 6.9. ISLAND OF VIS (CROATIA): Summer Source:Software Camp For NGO's. Open Source solutions for civil-society organizations. (Info.: Tactical Technology Collective Amsterdam/ Multimedia Institute Croatia/ Open Society Institute, www.tacticaltech.org/) ========================================= Diese Veranstaltungshinweise wurden zusammengestellt und redigiert von: Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at Ihr findet die Texte auch im Archiv unserer Homepage: http://www.begegnungszentrum.at/archiv/. Zusätzliche längere und fremdsprachige Texte stelle ich auch in unsere homepage. From mareichl at ping.at Mon Aug 4 21:33:03 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 04 Aug 2003 21:33:03 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 4 - Termine September 2003 (Stand 6.8.03) Message-ID: <5.2.1.1.0.20030804181642.021b9ec0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 4 Bad Ischl, 6.8.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at TERMINE SEPTEMBER 2003 ÖSTERREICH ab September WIEN (Depot): Diskussionsreihe "Politik von unten - aber wie?" (Depot, Kunst und Diskussion, Breiteg. 3, 1070 Wien, Tel. 01-5227613, www.depot.or.at) 1.9. 10.00 - 13.30 WIEN (Parlament): Parlamentarische Enquete von GBW und Grünen Klub im Parlament zu "WTO-Ministerkonferenz in Cancún, Mexiko - Fair-handlungen oder das Recht des Stärkeren?" Themen: "Dienstleistungen und Investitionen" sowie "Landwirtschaft und Patentregelungen". (Anmeldung bis 31.8. bei: Britta Dolenc: Tel. 01-40110-6804, e-mail: britta.dolenc at gruene.at) 3. - 5.9. BAD ISCHL (OÖ): OÖ. Umweltkongress 2003 "Natürlich - künstlich - chemisch - Wo bleibt die Lebensqualität!?" (Oö. Akademie für Umwelt und Natur, Stockhofstr. 32, 4020 Linz, e-mail: uak.post at ooe.gv.at, www.ooe.gv.at/veranstaltung) 6. - 11.9. LINZ: Ars Electronica 2003 "CODE - The Language of Our Time" (u.a. digitale Codes oder Gesetze, zur gesellschaftsregulierenden und -normierenden Macht der Software-Monopole und des Widerstandes dagegen). (ars electronica, Hauptstr. 2, 4040 Linz, Tel. 0732-7272-0, e-mail: info at aec.at, www.aec.at/code) 7. - 13.9. WIEN/ ÖSTERREICHWEIT: Aktionswoche zur WTO-Konferenz in Cancun. (Details siehe unten). 8. - 10.9. STROBL (Sbg./ BIfEb): Österreichtagung "BILDUNG (er)Leben. Erwachsenenbildung für Menschen mit und ohne Behinderung." (Integrativer Bildungsverein für Menschen mit - mehr oder weniger - Behinderung, Längenfeldg. 13-15, 1120 Wien, Tel. 01-8921504, e-mail: office at biv-integrativ.at, www.biv.integrativ.at) 11. - 14.9. GRAZ: Internationaler feministischer Kongress "frauen macht sichtbar" Globalisierung feministisch hinterfragt. (feministATTAC, e-mail: femconference at attac-austria.org, www.attac-austria.org) 12. - 14.9. MARKT ALLHAU (Bgld.): Symposium "Formen des Wohnens - Formen wir das Wohnen!". (Anmeldung: BUNGIS, z.H. Gottfrieda Kaiser, 7411 Markt Allhau 312; Info: www.nachhaltig.at/sol/symposium) 13. - 14.9. DORNBIRN (Vbg.): Festveranstaltung des Internationalen Versöhnungsbundes - Österr. Zweig "Ein halbes Jahrhundert für den Frieden" - anlässlich seiner Wiedergründung nach dem 2. Weltkrieg - 1953 und 50 Jahre leitende Tätigkeit von Hildegard Goss-Mayr. (IVB, Ledererg. 23/3/27, 1080 Wien, Tel. 01-4085332, e-mail: office at versoehnungsbund.at, www.versoehnungsbund.at)) 13.9. ab 13.00 WIEN: Internationale Solidarität mit den Protesten gegen die WTO-Konferenz in Cancun/ Mexiko "Gegen militärische Kriege & Handelskriege". 13.00 ab Europaplatz: Demozug, 15.00 Stephansplatz: Cancun-Happening. (Info u.a. bei: FIAN-Büro, Laudong. 40, 1080 Wien, Tel: 01-405 55 15-316, e-mail: fian-oe at oneworld.at, www.fian.at) 19. - 20.9. WIEN: Wiener Sommerakademie "Politik und Gefühl". (Renner-Insitut, Khleslpl. 12, 1120 Wien, Tel. 01-8046501, e-mail: post at renner-institut.at, www.renner-institut.at) 25.9. 16.30 WIEN: Podiumsdiskussion "Zivilgesellschaft als Akteur in militärischen Auseinandersetzungen" - als Teil der VIII. Wiener Konferenz für Mediation "Culture meets Culture". (Info u.a. beim Begegnungszentrum, Tel. 06132-24590, e-mail: mareichl at ping.at) 27.9. WIEN: Internationaler Antikriegstag mit Demonstration gegen militärische und wirtschaftliche Kriege und gegen die Besetzung Palästinas durch Israel. DEUTSCHLAND 1.9. AACHEN: Verleihung des "Aachener Friedenspreises 2003" an die Initiative "Ordensleute für den Frieden" und Reuven Moskovitz (Israelischer Friedensaktivist). (Infl: www.aachener-friedenspreis.de/preistraeger/2003/) 12.10., 11.00, MÃœNCHEN (Altes Rathaus): Verleihung der Nuclear-Free Future Award 2003 in den Kategorien Widerstand, Aufklärung und Lösungen und für ein Lebenswerk. (Nuclear-Free Future Award . Schellingstr. 24, Rgb., D-80799 München, www.nuclear-free.com) 12. - 14.9. ARNOLDSHAIN: Jahrestagung "Eine Politik sozialer Menschenrechte in Zeiten von Verarmung und Repression". (Komitee für Grundrechte und Demokratie, Aquinostr. 7-11, D-50670 Köln, e-mail: Grundrechtekomitee at t-online.de, www.grundrechtekomitee.de) 14. - 16.9. LOCCUM: Tagung "Die Verflochtenheit und Verflechtung von äußerer und innerer Sicherheit". (Evang. Akademie Loccum, Postf. 2158, D-31545 Rehburg-Loccum, Tel. 05766-81-113, e-mail: eal at evlka) 20.9.GAMMERTINGEN: Feier 10 Jahre Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie. (Kontakt: Michael Schmid, Lebenshaus Schwäbische Alb, Bubenhofenstr. 3, D-72501 Gammertingen, Tel. 07574-2862, e-mail: info at lebenshaus-alb.de, www. lebenshaus-alb.de). INTERNATIONAL 2. - 15.8. COULPORT (near Glasgow/ Scotland/ GB): International Coulport Disarmament Camp against the Trident nuclear warheads, loaded onto submarines. (Info: ++41-8454588366, e-mail: tp2000 at gn.apc.org, www.tridentploughshares.org/coulport) 8. - 10.8. LARZAC (SÃœDFRANKREICH): Gathering on the Larzac against the World Trade Organisation (WTO) "The World Is Not For Sale!" in preparation for the WTO-Summit in Cancun (Mexico). With speeches, workshops, music, solidarity-actions for José Bové and the other farmers of Larzac... (Info: Construire une monde solidaire - 1, rue Droite - F-12100 Millau, e-mail: accueil at monde-solidaire.org, www.monde-solidaire.org /larzac-2003/diffuser.htm, www.larzac2003.org) 20.8. - 3.9. in den KARPATHEN (UKRAINE): Ecotopia 2003 - All-European environmental summer camp. (Info: Dan Miner-Nordstrom, PO Box 218-2, Kiev, 02099, Ukraine, Tel. 380 44 566-2355, www.eyfa.org/ecotopia2003.htm) 24. - 31.8. CATTENOM - BURE (F): Anti-Atom-Marsch vom AKW Cattenom zum geplanten Atommülllager Bure. (Réseau "Sortir de nucléaire", 9, rue Dumenge, F-69317 Lyon Cedex 04, Tel. ++33-4-72077004, www.sortirdunucleaire.org) 27. - 30.8. HONOLULU (HAWAI'I/ via USA): CNHA's 2nd Annual Native Hawaiian Conference "Me Ho'okahi Leo Wale No - With Just One Voice". (Council for Native Hawaiian Advancement, 33 South King Street, Suite 513, Honolulu, Hawaii 96813, via USA, Tel. ++1-808-521-5011 www.hawaiiancouncil.org/) 29.8. - 6.9. ISLAND OF VIS (CROATIA): Summer Source:Software Camp For NGO's. Open Source solutions for civil-society organizations. (Info.: Tactical Technology Collective Amsterdam/ Multimedia Institute Croatia/ Open Society Institute, www.tacticaltech.org/) ========================================= Diese Veranstaltungshinweise wurden zusammengestellt und redigiert von: Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at Ihr findet die Texte auch im Archiv unserer Homepage: http://www.begegnungszentrum.at/archiv/. Zusätzliche längere und fremdsprachige Texte stelle ich auch in unsere homepage. From mareichl at ping.at Mon Aug 4 21:31:50 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 04 Aug 2003 21:31:50 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 5 - Termine Oktober 2003 (Stand 6.8.03) Message-ID: <5.2.1.1.0.20030804181800.021b8b10@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 5 Bad Ischl, 6.8.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at TERMINE OKTOBER 2003 ÖSTERREICH 4.10. SALZBURG: Konferenz zum Friedensvolksbegehren "Soziale Sicherheit statt Aufrüstung". (Friedenswerkstatt Linz, Waltherstr. 15b, 4020 Linz, e-mail: friwe at servus.at, www.friwe.at) 7.10. ÖSTERREICHWEIT: STOPP-GATS-Aktionstag. Aktionen zum Schutz "Bedrohter Zonen" in vielen Orten - in den Bereichen Verkehr, Soziales, Arbeit, Pensionen, Gesundheit, Wasser, Energie, Bildung, Kultur usw. (Koordinat: STOPP-GATS-Kampagne, www.stoppgats.at und regionale Plattformen - für das innere Salzkammergut u.a. im Begegnungszentrum) 16.10. 19.00 WIEN (Europasaal, Türkenstr. 25): Panel Discussion "Beyond purchasing power" - 10 years after the Vienna UN-World Conference on Human Rights: "Human Rights instead of Poverty Traps" and 17.10. 10.00 - 17.00 (Universität, Dr. Karl Lueger-Ring 1; Auditorium 16): Conference "Participatory strategies for Poverty Reduction" (Info: FIAN Austria, Tel. 01-40555-316, e-mail: fian-oe at oneworld.at) 23.10. 19.00 WIEN: Gedenkabend "Erinnerungen an ... Dorothee Sölle". (kardinal könig haus, Lainzer Str. 138, 1130 Wien, Tel. 01-8047593, www.kardinal-könig-haus.at) 23. - 24.10. SALZBURG: Tagung "Freie Fahrt für die Alpenkonvention?! - Umsetzung am Beispiel Verkehr". (CIPRA-Österreich, Alser Str. 21/1/5, 1080 Wien, Fax 01-40113-50, e-mail: cipra at umweltdachverband.at) 24.10. 19.30 SALZBURG: Diskussion "Es grünt so grün - Zur Frage der Patentierung von Pflanzen". (Bildungshaus St. Virgil, Ernst-Grein-Str. 14, 5026 Salzburg, Tel. 0662-65901-514, e-mail: office at virgil.at, www.virgil.at) 25. - 26.10. WIEN: Österreich_Forum.Frieden & Gewaltfreiheit #2 "(Welt)Frieden & (Welt)Wirtschaft". (Info: www.friedensnetzwerk.at/friedensforum.html) DEUTSCHLAND 2. - 5.10. BONN (Haus Venusberg): Jahrestagung "Zwischen Untergang und Aufbruch. Gewalt und ihre Ãœberwindung im Herzen Afrikas". (Internat. Versöhnungsbund - Deutscher Zweig, Schwarzer Weg 8, D-32423 Minden, e-mail: versoehnungbund at t-online.de, www.versoehnungsbund.de) 3. - 5.10. LUDWIGSBURG: DFG-VK-Bundeskongress "Pazifismus im Zeitalter der Globalisierung". (DFG/ VK, Schwanenstr. 16, D-42551 Velbert, www.dfg-vk.de) 10. - 12.10. BAD BOLL: Tagung "Frieden ohne Gerechtigkeit? - im Spannungsverhältnis von Menschenrechtsschutz, Entwicklungszusammenarbeit und Ziviler Konfliktbearbeitung". (Evang. Akademie Bad Boll, www.ev-akademie-boll.de) 16. - 19.10. HAMBURG: Konferenz über Waffen mit abgereicherten Uran "Die Trojanischen Pferde atomarer Kriege". (Kontakt: Marion Küpker, e-mail: marionkuepker at compuserve.com) 17. - 18.10. FRANKFURT/ M.: Tagung "Europa: Militarisierung und Flüchtlingsabwehr. Erfahrungen, Gegenstrategien und Perspektiven". (Info: www.Connections-eV.de/Tagung) 29. - 31.10. LOCCUM: Tagung "Füllhorn oder Büchse der Pandora? GATS, der europäische Binnenmarkt und die Liberalisierung öffentlicher Dienstleistungen in Deutschland". (Evang. Akademie Loccum) INTERNATIONAL 1. - 14.10. NEW DELHI/ BIJA VIDYAPEETH CAMPUS (INDIEN): The International College for Sustainable Living "Food First: Food, Famine, & Freedom from Hunger Faculty" (with Frances Moore Lappé, Dr. Vandana Shiva) at the organical farm Navdanya (Bija Vidyapeeth/ Navdanya, A-60, Hauz Khas, New Delhi, India 110 016, Tel: 91 11 26561868, 26562093, Fax: 91 11 26562093, e-mail: bijavidyapeeth at vsnl.net, www.bijavidyapeeth.org) 1. - 5.10. DEVONPORT (GB): Trident Ploughshares Disarmament-Camp. (Info: www.trident-ploughshares.org) 4. - 5.10. LAKENHEATH (GB): Nonviolent inspection and blockade at the military-airport. (Info: www.lakenheathaction.org) 5. - 24.10. DARTINGTON (GB): Course "Seeing with new eyes: An introduction to holistic science" with Brian Goodwin, Stephan Harding, Chris Clarke, Mae-Wan Ho and Craig Holdrege. (Schumacher College, The Old Postern, Dartington, Totnes, Devon TQ9 6EA, GB, Tel: ++44-1803 865934; Fax: 866899; e-mail: schumcoll at gn.apc.org) 21.10. - 3.11.03 (bzw. 9.11.) PALÄSTINA/ ISRAEL: Alternative Begegnungsreise "Auf den Spuren Jesu solidarisch mit bedrohten Menschen". Unterstützung von Palästinensern bei ihrer Olivenernte in bedrohten Gebieten, Begegnung mit israelischen und palästinensischen Friedensinitiativen und Besuch biblischer Stätten. Obligates Vorbereitungstreffen: 20.9. in Deutschland. (DMFK - Deutsches Mennonitisches Friedenskomitee, Wolfgang Krauss, Hauptstr. 1, D-69245 Bammental, Tel ++49-6223-5140, e-mail: dmfk.menno.peace at t-online.de) 18.10. WORLDWIDE: Media Democracy Day - f.e. to connect critical and creative media projects with social movements. (Info: www.mediademocracyday.org/index.htm) 25.10., 11.00, MONS (B): Nonviolent inspection - Bomspotting action at the NATO military Headquarter "Get in SHAPE". (Bomspotting/ Vredesactie/ For Mother Earth, www.motherearth.org/bomspotting/en/home_en.php) 26. - 31.10. DARTINGTON (GB): Course "The roots of learning: reconnecting to nature" with Alan Dyer and Jon Cree. (Schumacher College) ========================================= Diese Veranstaltungshinweise wurden zusammengestellt und redigiert von: Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at Ihr findet die Texte auch im Archiv unserer Homepage: http://www.begegnungszentrum.at/archiv/. Zusätzliche längere und fremdsprachige Texte stelle ich auch in unsere homepage. From mareichl at ping.at Mon Aug 4 21:06:11 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 04 Aug 2003 21:06:11 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 6 - Termine November 2003 (Stand 6.8.03) Message-ID: <5.2.1.1.0.20030804181855.0219b9d0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 6 Bad Ischl, 6.8.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at TERMINE NOVEMBER 2003 ÖSTERREICH 4.11. LINZ (Altes Rathaus): Zwentendorf-Symposium "In eine hellere Zukunft - Strategien für eine Welt ohne atomaren Wahnsinn!" (u.a. mit Dr. Helen Caldicott, Dr. Edmund Lengfelder, Dr. Hermann Scheer). 5.11. 9.00 LINZ: Arbeitssitzung der NGOs "Gemeinsam für ein Europa ohne atomaren Wahnsinn!" (25 Jahre nach der erfolgreichen Volksabstimmung "Stoppt das AKW Zwentendorf!"). (Anmeldung: post at atomstopp.at) 6. - 7.11. SALZBURG (Bildungshaus St. Virgil): Tagung "Von der Unsichtbarkeit zur Eskalation. Gewaltdynamik in der psycho-sozialen Arbeit reflektieren (in persönlichen u. beruflichen Bereichen). (Friedensbüro, Steing. 47, 5020 Salzburg, e-mail: friedensbuero.salzburg at aon.at) 28. - 29.11. (sowie 23.-24.1.04 und 27.-28.2.04) GOLDEGG (Seminarzentrum Schloss Goldegg): Lehrgang "Kompetenzen im Umgang mit eskalierenden Konflikten entwickeln". (Eskalation und Konfliktanalyse, Selbstreflexion und Psychodrama, Intervention und Deeskalation). (Friedensbüro Salzburg) DEUTSCHLAND 7. - 9.11. FRONHAUSEN: 8. Jahrestagung der Gewaltfreien Aktion Atomwaffen abschaffen. (Info: www.gaaa.org) 9. - 19.11. BUNDESWEIT: Ökumenische Friedensdekade "Teufelskreise verlassen". (Info.: www.friedensdekade.de) 12. - 14.11. LOCCUM: Tagung "Wenn es in der Heimat um Krieg und Frieden geht... Die Rolle von Exil-/ Diasporagemeinschaften in Krisenentwicklung und ziviler Konfliktbearbeitung". (Evang. Akademie Loccum) INTERNATIONAL 9. - 28.10. DARTINGTON (GB): Course "Simplicity and social change" with Vicki Robin, Sulak Sivaraksa and John de Graaf. (Schumacher College) 12. - 15.11. PARIS/ SAINT-DENIS/ BOBIGNY/ IVRY (F): 2nd European Social Forum. (FSE-ESF, Boîte Postale 6594, F-75065 Paris cedex 02, Fax : 01 44 55 38 55, www.fse-esf.org) ========================================= Diese Veranstaltungshinweise wurden zusammengestellt und redigiert von: Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at Ihr findet die Texte auch im Archiv unserer Homepage: http://www.begegnungszentrum.at/archiv/. Zusätzliche längere und fremdsprachige Texte stelle ich auch in unsere homepage. From mareichl at ping.at Fri Aug 8 11:01:28 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 08 Aug 2003 11:01:28 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 7 - Peter Schmidt - Irak-Reisebericht Message-ID: <5.2.1.1.0.20030808105816.00a8f8e0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 7 Bad Ischl, 8.8.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at Der Irak-Krieg und seine Folgen Bericht über eine Begegnungsreise nach Bagdad und Basra im Juni 2003 Peter Schmidt 1. Juli 2003 'Das nach dem Sturz von Diktator Saddam Hussein entstandene Vakuum in Verwaltung und allen öffentlichen Einrichtungen wird aufgefüllt von erstarkenden und gut organisierten verbrecherischen Strukturen...Beratungen mit hohen US - Offizieren und Beamten ergeben eine komplett differierende Sicht der Probleme und deren Lösungen in unserem Land...' Treffender könnte wohl niemand die Situation beschreiben, als dieser Oberarzt des Universitäts - Spitals in Bagdad, der seine Lagebeurteilung sogar am schwarzen Brett im Foyer des Palestine - Hotels in Bagdad ausgehängt hat. Gleich daneben hängt ein scharfer Protestbrief gegen die andauernder Ãœbergriffe der US -Army, unterzeichnet von einem "Local Council of Al - Jihad - Neighbourhood Bagdad". Al Jihad - wie gefährlich klingt das! Aber was heißt denn 'Jihad' wirklich? Jihad bedeutet "Campaign", Einsatz, Engagement z.B. gegen den Hunger, gegen Unrecht, und nicht (nur) 'Heiliger Krieg', womit die westliche Propaganda den Islam als eine Religion der Fanatiker abqualifiziert. Und gerade dieser Zusammenschluß, Zusammenhalt vieler muslimischer Gemeinden zu 'local councils', zumeist um ihren Pfarrer, ihren Imam, scheint den US - Truppen und deren Geheimdienst extrem verdächtig und gefährlich. Mit unserem irakischen Freund Ahmed - er lebt seit Jahren in Wien - besuchen wir seine Großfamilie in der Gemeinde Dabash im Nordwesten Bagdads. Die Tage und Gespräche werden exemplarisch für Verzweiflung und Erbitterung im Irak: Gleich nach unserer Ankunft in Baghdad ist Ahmed zu seinen Angehörigen nach Dabash gefahren um Wiedersehen zu feiern. Zurückgekommen ist er spät abends verstört und fassungslos: US - Kampfflugzeuge vom Typ A 10 hätten Anfang April unter den flüchtenden Zivilisten ein Massaker veranstaltet, er bittet uns dort zu recherchieren, seine Angehörigen und Freunde seien bereit, alles zu bezeugen. Die Bezirke Al Huria und Al Utafia im Norden Bagdads sind arm, die Familie Achmeds, zwei Brüder mit Frauen und Kindern, drei Schwestern, Eltern und Verwandte haben mit Unterstützung Achmeds - er arbeitet als Maschinenbauingenieur in Wien - bessere Chancen. Wir fahren nach Norden in Richtung Tarmiya, die breite Straße nach Mosul ist gesäumt von verbrannten Autowracks, Schutt, Müllbergen, überall US - Checkpoints mit Panzern und maschinengewehrbestückten Sandsackbarrikaden; immer wieder begegnen uns US - Konvois , vorn und am Ende gepanzerte Humber-Geländewagen mit MG - Schützen in den Dachluken. Hier wären im April hunderte flüchtende Familien von den A 10 - Kampfflugzeugen zusammengeschossen worden, trotz ihrer weißen Fahnen an den Autos und Häusern, berichtet Ahmed. Am Straßenrand im Sand finden wir noch immer einzelne Gräber, gekennzeichnet mit großen Palmwedeln, andere Tote sind schon exhumiert. Aber die meisten der Getöteten hätten die US - Truppen weggeschafft, berichten die zurückgekehrten Ãœberlebenden. Man zeigt uns den LKW mit der arabischen Aufschrift 'Leichenwagen' in einer Seitengasse, zwei zerschossene Ambulanzen in der Nähe der Rot-Kreuz-Station, durchlöchert von den hier eingesetzten Clusterbomben, zerstörte Einfamilienhäuser hinter gekappten und geknickten Palmen, schwarze Fahnen auf den Ruinen. Langsam ergibt sich das Bild der Ereignisse vom 9. bis 11. April 2003: Gleichzeitig mit den vorrückenden Panzerspitzen wären die A 10 gekommen. In Panik flüchteten die Familien mit Autos, zu Fuß, mit Karren aus ihren Häusern. Offensichtlich fürchteten die US - Panzerbesatzungen, von angeblich Bewaffneten aus der flüchtenden Menge angegriffen zu werden und die A 10 führten aus, was im Militärjargon als "Luftunterstützung" bezeichnet wird - ein Massaker an Zivilisten mit uran-angereicherten Geschossen, mit 4000 Schuß pro Minute. Zusätzlich hätten US - Scharfschützen von Minaretts aus in die Menschen geschossen und dann die Moscheen gesprengt, wird uns versichert. In Dabash erwartet uns im Haus des Gemeindepfarrers, des Imam, eine große Versammlung. Der zuständige Gemeindearzt ist da, kirchliche Mitarbeiter, Angehörige der Opfer, Kinder. Was hier geschehen war, seien keine Einzelfälle wird uns versichert, manches sei von arabischen TV - Sendern berichtet worden, vieles aber bis heute unbenannt, unbekannt, die Opfer namenlos. Nach Norden. Nordost, Südost seien viele Menschen aus der Stadt geflüchtet vor den US - Panzern, Apache-Hubschraubern und A 10, die vom Flughafen her, vom Western angegriffen hätten. Die genaue Höhe der Opfer würde niemals bekannt werden. Allein in Dabash schätzt der Imam die Opfer der US - Angriffe aud ca 300 bis 350. Er zeigt uns das Totenbuch der Pfarre: Namen, Datum, Alter und Todesart sind aufgelistet, Ahmed übersetzt uns eine Seite: Im Auto verbrannt, von Clusterbomben zerrissen...etwa die Hälfte der Toten sei nicht identifizierbar, andere hätte man sofort am Straßenrand begraben, oder seien von den US-Army fortgeschafft worden. Sein Nachbar Yass Kuthair verlor sechs Angehörige, sie waren zu acht im PKW, Tochter und Vater hätten schwer verletzt überlebt. Assil Tabra aus Dabash, prominentes Mitglied des Irakischen Olympischen Komitees hätte 17 seiner Angehörigen verloren. Gemeindearzt Dr. Mustafa Abdullah Ali berichtet als Augenzeuge von den Angriffen: ein einziger Raketenangriff hätte 45 Tote gekostet, er hätte Opfer mit Schußverletzungen in seiner Privatwohnung versorgt, viele hätten die Aufforderung der US - Soldaten "hands up" nicht verstanden und seien erschossen worden. __________ Gespräch mit Imam Dr. theol.Ahmed Hussein Dabash (Ãœbersetzung: Dipl. Ing. Ahmed Hameed): SP: Sie heißen wie der Name Ihrer Gemeinde - Dabash?... I: Meine Familie lebt seit Generationen hier, früher hatten sie große Besitzungen, daher der Name. Ich selbst konnte an der Theologischen Universität in Bagdad studieren, wollte aber als Imam hierher zurück in meinen Heimatort. SP: Wie ist die Situation jetzt? I: Wir haben uns zu einer Art Hilfsgemeinschaft zusammengeschlossen, aber die US - Verwaltung hat Versammlungen verboten. Wir haben demonstriert, hier stehen unsere Transparente, wo wir in arabisch und englisch auch Sicherheit vor Plünderungen und Hilfe gefordert haben, denn unsere Lebensmittellager und die Medikamente der Ambulanz sind ungeschützt... zweimal wurde ich von der US-Army verhaftet. Sie kamen mit Apache-Hubschraubern und Panzern hierher - alle Leute waren geschockt... SP: Was war der Grund? I: Sie denken, unser 'Imam - Komitee' wäre eine Terrororganisation. sie haben mich ins Militärgefängnis des ehemaligen Geheimdienstes von Saddam Hussein gebracht und verhört...dann haben sie sich entschuldigt und mich wieder nach Hause entlassen - aber wenige Tage später wieder verhaftet mit Apache und Panzern und später wieder freigelassen... SP Schikanen? I: Ich denke, sie wollen uns einschüchtern, denn bei Kontrollen gehen sie sehr brutal vor, holen dir Leute aus den Autos, zwingen sie stundenlang am Boden zu liegen...sie haben Angst vor allem was mit dem Islam zu tun hat, haben völlig falsche Vorstellungen - und schüren damit Haß und Gewalt und Racheakte... Meine kleine Tochter steht bis heute unter Schock und braucht ständig Valium und so geht es vielen Kindern hier... Gemeindearzt Dr. Mustafa dazu: : Warum können die US - Militärs nicht einige Offiziere schicken, die mit uns vernünftig verhandeln hier in der Gemeinde - wir sind für jedes Gespräch bereit! Zu mir ist ein Major Anderson der US-Army gekommen und hat mir 400 US-Dollar pro Tag angeboten, wenn ich für ihn spionieren würde - und Anderson hat unseren Imam immer nur 'Osama' genannt... SP: Das müßte doch alles der US .- Verwaltung gesagt werden...es müßte massive Beschwerden geben.. I: (lacht): Sie verkennne die Situation vollkommen! Wo sollen wir und beschweren? Bei der US-Army? Die lassen uns doch nicht einmal hinein ins Hauptquartier... Bei uns hat ca. jede zehnte Familie Opfer zu beklagen - aber zu wem sollen wir da gehen, wo sollen wir uns beschweren?.. Die Stadt Falludscha in der Nähe Bagdads ist ein Paradebeispiel, wie die US- Army selbst die Eskalation der Gewalt geschürt hatte: Ein Komitee der Stadt hatte Unterhändler zu den Amerikanern geschickt, die US-Army rückte kampflos Anfang April ein. Die Stadt wurde militärisch besetzt, mit Sperren, Stützpunkten, schwer bewaffneten Konvois, überall kreisenden Apaches, Scharfschützen auf den Dächern, brutalen Kontrollen - aber keine Zusammenarbeit mit der neu gebildeten lokalen Verwaltung im Stadtkomitee. In 'legitimer Selbstverteidigung' hätten US-Marines auf Demonstranten geschossen, hieß es, es gab tote und verletzte Irakis. Die US-Army setzte Explosivgeschosse und Gewehrgranaten ein. Die Folge waren Anschläge mit Toten und Verletzten auf beiden Seiten, Zernierung der Stadt und Panzer vor jeder Moschee. Seither gibt es täglich Kämpfe in Falludscha, die Hauptverbindungsstraße Jordanien - Bagdad ist fast täglich bei Falludscha gesperrt. Die USA bezichtigen generell Anhänger Saddam Husseins, hinter den immer häufigeren Angriffen und gewalttätigen Demos zu stehen. Es ist aber die massive Enttäuschung der Irakis, nach der Befreiung von der Saddam- Diktatur nunmehr dem Diktat, den Ãœbergriffen und Schikanen der Besatzer ausgeliefert zu sein: Am 12. Juni fährt ein US - Panzer durch das Tunnel Hai Algamia im Bezirk Al Shurta in Bagdad, zermalmt einen Klein - PKW und tötet Frau Ing. Abd al Qadar und ein mitfahrendes Kind, ihr Onkel und ein zweites Kind überleben schwer verletzt. Iraker springen aus den Autos, laufen zur Unfallstelle, stellen den Panzerkommantanten zur Rede. "I am sorry" hören die Umstehenden noch, bevor er die Luke schließt und davonfährt. Vor dem Hotel Palestine im Zentrum - dort wo die meisten Journalisten logieren - überfällt ein Bewaffneter ein irakischen Ehepaar: Fordert den Autoschlüssel, reißt der Frau die Halskette herunter und rennt davon. Beim Hotel sind US - Panzer postiert, stehen Posten, der Ãœberfall passierte am hellichten Tag, aber kein US - Soldat greift ein... Ahmeds Neffe gerät in eine Sperre: US - Soldaten winken sein Auto zur Seite, beginnen es zu durchsuchen. Als sie eine Brieftasche finden, fordern sie den Besitzer auf, sich zu entfernen. Nach beendetem Check darf er zurück zum Wagen und weiterfahren - die Brieftasche, in der ca. 1000 US - Dollar waren, ist leer... Dr. Al D., ein früher in Wien praktizierender, mir gut bekannter irakischer Arzt fährt täglich in sein am gegenüberliegenden Tigrisufer liegendes Spital. An der Brücke eine Sperre, ein US - Soldat und ein Dolmetsch (nach seiner Aussprache zu schließen, ein Kuweiti, wie sie häufig als 'Hilfspolizisten' bei der US-Army angestellt sind) sperren die Durchfahrt. Der Arzt erklärt dem Dolmetsch, daß im Spital dringende Fälle auf ihn warten, er müsse unbedingt in Dienst. Das Gespräch - zugegebenermaßen immer heftiger werdend - endet damit, daß der Kuweiti dem Arzt sein Gewehr dermaßen brutal über den Rücken prügelt, daß Dr. Al. D. wochenlang schmerzende Blutergüsse davonträgt und schließlich umdreht. Bei den Waffensuche (Abgabe - Stichtag war Sonntag, der 14. Juni) dringen US - Truppen bis in die Schlafzimmer ein, tasten Frauen ab, verwüsten Zimmer und bedrohen und mißhandeln die Bewohner. Es sind kaum Waffen abgegeben worden - wie sollen sich die Menschen vor Banden von Plünderern schützen ohne Waffen? Ein Kalaschnikov-Maschingewehr ist am Schwarzmarkt für 5o US Dollar erhältlich, Hangranaten schon im 25 US-Dollar, Pistolen um 100 USD, erfahren wir von Ahmeds Freunden. Wir sind im Haus von Ahmeds Familie in Dabash zum Essen eingeladen. Im Haus des Imam war es drückend heiß, Stromausfälle sind häufig, Kühlschränke und Klimaanlagen stehen still. Aber Ahmed hat seiner Familie einen Generator gespendet, der die vielen Stromausfälle überbrückt -aber wer sonst kann sich einen Generator leisten und die gehorteten Lebensmittel verderben. Ahmeds Schwester Leila hat an der Universität Bagdad Architektur studiert, sie hatte lange im Stadtplanungsbüro in Bagdad gearbeitet. Nun ist sie arbeitslos: Vor wenigen Wochen hat eine (protegierte) US - Firma den Wiederaufbau übernommen, die irakischen Fachleute sind entlassen worden, Architektur made in USA ist nunmehr angesagt in Bagdad. Schwester Sara ist PC - Ingenieurin, auch für sie gibt es keinen Job unter der neuen US - Verwaltung. Jasmin, Ahmeds kleine Nichte ist schwer herzkrank. Vor Krieg und Embargo hatten die Kliniken Bagdads den besten Ruf im Nahen Osten, zu schwierigen Operationen kamen Patienten aus den Nachbarländern angereist in den Irak. Die Herzoperation für Jasmin wäre damals in Bagdad kein Problem gewesen. Für unser Spitalsprojekt in Basra haben wir mit unserer österreichischen Ärztin viele Kliniken besucht: Wissen und Ausbildung der Ärzte sei beeindruckend, so Dr. Hobiger aus Wien, unsere Projektleiterin. Aber seit 1991 sei das Land völlig isoliert, das Embargo verhinderte seit zwölf Jahren jede medizinische Fortbildung und die Lieferung von Medikamenten und Geräten. Hunderttausende, Kinder vor allen, mußten sinnlos sterben, weil - wie in unserem Fall - die USA alle medizinische Hilfe blockierten. Jetzt haben die Besatzer die Blockade aufgehoben, obwohl Beweise für Massenvernichtungswaffen - ein Argument für die Blockade und den völkerrechtswidrigen Angriff - noch immer nicht gefunden wurden. Jetzt ist es der österreichisch - arabischen Gesellschaft gelungen, Jasmin zur Operation ins AKH nach Wien zu bringen. Ahmed und Jasmins Mutter, Ahmeds Schwägerin, werden mit uns nach Wien zurückfliegen. Ahmed zeigt uns in einem Hinterzimmer die Säcke mit Bohnen und Mehl, Behälter mit Öl und allen Lebensmitteln, die im "Oil for food" - Programm der UNO monatlich an jede Familie im Irak verteilt wurden. Knapp vor Kriegsbeginn verteilten die irakischen Stellen alle eingelagerten Lebensmittel, etwa die Rationen für fünf Monate. "Ohne dem könnten die meisten Menschen hier nicht überleben", erklärt Ahmed. So wie alles, sei auch die Versorgung im Krieg zusammengebrochen und die Verteilung gestoppt worden. Etwa 6o Prozent der Irakis seien völlig von den Rationen abhängig, müßtem ansonsten buchstäblich verhungern. Die Arbeitslosigkeit ist enorm, die Löhne extrem niedrig und Lebensmittel extrem teuer. Eine dünne Oberschicht profitiert - wie in jedem Krieg - von Armut und Abhängigkeit. Die zweite Reihe der Nomenklatura Saddam Husseins, also jene, die nicht auf den US 'wanted' - Spielkarten als verdächtig ausgewiesen sind und teilweise. schon verhaftet wurden, soll inzwischen die mafiosen Strukturen im Irak bestimmen. Reichtum und Verbindungen haben viele in die Nach - Saddam - Zeit herübergerettet, letztlich sind viele auch für den Aufbau einer Verwaltung für die USA unentbehrlich. Diese mächtigen Gruppen seien "schlimmer als die US - Mafia", so ein Restaurantbesitzer in Bagdad. "Wenn jetzt jemand hereinkommt, mich niederschießt und das Restaurant einfach übernimmt und weiterführt - er würde nicht verfolgt, niemand würde dagegen Einspruch erheben, bei wem auch?" setzt er hinzu. Zusammenstöße mit Kriminellen sind alltäglich, es kommt dabei zu grotesken Situationen: Ein Freund Ahmeds wurde am Weg nach Amara mit seinem Auto von einer bewaffneten Bande gestoppt. Bevor es noch ans Ausrauben ging, erblickte der Freund einen alten Bekannten unter den Bandenmitgliedern: Das Wiedersehen war herzlich und nach einem kurzen eindringlichen Appell des Bekannten an seine Spießgesellen ließen die unseren Freund unbehelligt weiterfahren... Zumeist enden die Ãœberfälle aber brutal und man riet uns wiederholt ab, zumindest nach Einbruch der Dunkelheit menschenleere Straßen zu meiden. Es soll einen schwunghaften Drogenhandel der Irakis mit den US - Truppen geben: Spezielle Drogen der US-Army bewirken eine starke Reduktion der Emotionen, unterdrücken Ängste und machen gefühl- und gewissenlos. Kaum ein US - Bomberpilot oder Soldat in Bodeneinsatz soll darauf verzichten können. Für unter solchen Drogeneinfluß stehende Räuber ("Ali Baba" in arabisch) zählt dann ein Menschenleben wenig. Für einen ehemaligen Pädagogen ist es interessant, mit den jungen amerikanischen und britischen Soldaten im Irak zu sprechen. Die US - Soldaten vor allen stammen zum Großteil aus Unterschichten, sind Südamerikaner - vor allen aus Mexiko - und Schwarzafrikaner. Für die meisten bedeutet der (freiwillige) Eintritt in die US - Army die einzige Chance eines sozialen Aufstiegs. Politisch - kritisches Denken ist weder vorhanden, noch gefragt. Die verheerenden Interventionen der Marines z.B. in Lateinamerika zur Sicherung der US - Hegemonie und US - Wirtschaft sind für sie Teil ihres Heldenepos. Einen Ex - Major der "Marines" stellte ich einmal die Frage, ob denn der Drill bei der sog. "Elitetruppe" der Marines tatsächlich so sadistisch - unmenschlich sei wie im Film "Full Metal Jacket" von Oliver Stone. "Even worst", war die Antwort, also noch schlimmer. Letztendlich seien aber alle stolz, die Ausbildung durchgestanden zu haben und Angehörige der "Marines" zu sein. Ähnlich ist es bei den im Südirak um Basra stehenden Briten. Die schottische "Black Watch" mit ihren roten Quasten am Barett kämpfte schon vor hundert Jahren unter Kitchener im Sudan. Im britischen Hauptquartier in Basra will der für die Presse zuständige Captain der "Black Watch" zunächst diese Heldenepen seines Regiments aufrollen. Tatsächlich war die Schlacht von Omdurman aber ein Massaker und die meisten Verluste erlitt die Truppe durch die Cholera und fehlende medizinische Versorgung. Aber jede große Armee hält sich solche Eliteeinheiten und ihre Mythen. Wie bei den "Marines" oder den "Old Ironsides" der US - Army in Bagdad überspielt die renommierende Zugehörigkeit zu 'Eliteeinheiten' Ängste und Unsicherheit gerade bei den achtzehn - neunzehnjährigen Soldaten. Die boulevardträchtige Vermarktung der Medien trägt dazu bei, im Sinn eines verlogenen "Korpsgeistes" Brutalität und Töten als schätzenswerte Eigenschaften dieser jungen Soldaten einzubringen. Sie sind aber auch die Opfer der fast täglichen Anschläge verbitterter Iraker - und danach die Opfer verlogenen militärischen Heldengedenkens. Wer konkrete Fragen hat und nicht auf die Pressebriefings der Amerikaner angewiesen sein will, dem steht ein aufreibender Weg durch Kontrollen, Stacheldrahtsperren und intensiven Befragungen bevor. Schließlich steht man in einem dunklen Gang in Saddams alten Konferenzpalast nahe des schwer bewachten und nunmehr von US - Verwaltungsbeamten belegten Rashid - Hotels. Hinter einem großen Schreibtisch sitzen mehrere Uniformierte mit Stößen von Formularen. Alle persönlichen Daten werden eingetragen, alle Papiere nochmals gecheckt und schließlich schreibt ein älterer GI unsere Fragen in die entsprechenden Rubriken. E- mail, Telefon wird verlangt, Hotelanschrift und Aufenthaltsdauer. Internet funktioniert nicht im Irak, ebenso keine Telefonleitung und wir fahren schon am nächsten Tag nach Basra. Also bleiben unsere Fragen nach Sicherheitslage, Ãœbergriffen, Verlusten, Zukunftsplanung unbeantwortet - vielleicht zur Erleichterung aller Beteiligten, denn Konkretes hatten wir nicht erwartet. TEIL 2: Basra - Projekt, Situation der Schiiten, Bischof Kassab usw... Basra im Südirak am Schatt el Arab war die wohl von den Kriegen am meisten betroffene Stadt: Im Krieg gegen den Iran (198o - 88) im Kampf um die Halbinsel Fao schwer mitgenommen, war sie als erste Großstadt im Visier der USA und ihrer Verbündeten im Golfkrieg 1991. Von den USA ermutigt erhob sich die schiitische Mehrheit des Südirak gegen Saddam Hussein. Als die USA befürchteten, der schiitisch - islamische Nachbar Iran würde einen ähnlichen Mullah - Staat wie den der Ayatollas im Südirak aufbauen, ließen sie die Aufständischen im Stich: Eine unruhige Bürgerkriegsszene bzw ein islamisch - fundamentalistisches Regime in der hochsensiblen Ölregion fürchteten die USA mehr als einen militärisch - außenpolitisch geschwächten Saddan Hussein. Zehnrausende Schiiten im Süden fielen den Rachefeldzügen von Saddams Garden zum Opfer - die übrigens schon von der US - Army eingekesselt waren, aber mit ihren schweren Waffen und Kampfhubschraubern gemäß den höheren Interessen der USA freigingen. Zwölf Jahre später bezahlten die Briten vor Basra diesen Verrat: Tausende abgeworfene Flugblätter zeigen einen britischen Soldaten beim Händeschütteln mit einem Schiiten."We will not abandon you" - "w i r werden Euch nicht im Stich lassen" steht in der Sprechblase in englisch und arabisch. Aber die Schiiten trauten den Versprechen nicht mehr und um Basra mußten die Engländer schwere Kämpfe bestehen. Einer ähnlichen Politik von Bush senior fielen übrigens auch Tausende von Kurden im Nordirak zum Opfer. ------------------------- Ein Lichtblick auf unserer Fahrt ist das Projekt "Aladins Wunderlampe" im Mutter - Kind - Spital in Basra: Die Projektleiterin, unsere Krebsärztin Dr. Eva Maria Hobiger aus Wien hat mit enormen Engagement durch viele Zeitungsberichte und Fernsehauftritte - vor allem im Deutschen TV - die Finanzierung von Medikamenten und medizinischen Geräten für die krebskranken Kinder in Basra organisiert. Unter größten Schwierigkeiten gelangten die Hilfslieferungen nach Basra, der letzte 1o - Tonnen - LKW mußte zunächst wegen der Kämpfe bei Falludscha wieder nach Amman zurückkehren, erst beim zweiten Anlauf kam er trotz Straßensperren und Ãœberfällen bis Basra durch. Die Leiterin der Kinderklinik, Dr. Jenan Hassan, war im letzten Dezember zur weiteren Ausbildung - das Embargo gegen den Irak verhinderte jegliche ärztliche Fortbildung im Land - in Wien. Die Wiedersehensfreude im Spital war groß und es war wunderbar und berührend zu sehen, wie all die im Lauf des Projekts eingelangten Geräte, Einrichtungen und Medikamente für das Spital eine ungeheure Hilfe bedeuten. Welch ein Unterschied zu unserem Besuch zwei Jahre vorher, als Dr. Hobiger das Projekt startete! Heute lächelnde hoffnungsvolle Mütter, Kinder deren Behandlung gesichert ist - vor zwei Jahren waren a l l e Fälle rettungslos zum Tod verurteilt! Aber der Angriff und die Eroberung von Basra hat die Stadt wieder furchtbare Opfer gekostet: Wie 1991 setzten die Allierten Uranmunition ein, berichtet Dr. Jenan, die Krebsrate wird weiter steigen, vor allen bei den Kindern. Diemal sei auch in und um Bagdad Tonnen von Uranmunition verschossen worden - eine düstere Zukunft für den gesamten Irak. Die meisten Spitäler wurden geplündert, sie selbst hätte die britischen Besatzer - wie üblich erfolglos - um Schutz gebeten, ihre Ärzte hätten sich dann bewaffnet und Tag und Nacht das Spital bewacht. Basra selbst, das einstige "Venedig" des Nahen Ostens ist schwer bombardiert worden, Strom funktioniert nur wenige Stunden am Tag und die defekten Wasserleitungen führen zu massiv ansteigenden Fällen von Typhus und Cholera. Die Jubelberichte der Besatzer über funktionierende Infrastruktur seien glatte Propagandalügen, so Dr. Jenan, was w ir nach unseren Erfahrungen in Bagdad und Basra nur bestätigen können. Britische Soldaten fahren ohne Helm und Kugelweste im offenem Landrover durch die Straßen und verteilen Lebensmittelpakete. Das sei viel zu wenig für eineinehalb Millionen Einwohner, erklärt Dr.Jenan, es seien großteils Propagandaaktionen, die zumeist gestoppt wurden, wenn die Kamerateams abgedreht hatten...Ähnlich seien die - z. T. aus Kuweit mitgebrachten - sog. "Jubeltruppen" die die Besatzer begrüßt hätten, aufgetreten, so Dr. Jenan. Unsere Ärztin Dr. Hobiuger, die zur Zeit des britischen Einmarsches in Basra war, hat das bestätigt. Unter Saddam wäre Sicherheit gewesen und die Basisversorgung hätte funktioniert, man hätte gewußt, wie man sich zu verhalten hatte, daß alles mit Spitzel infiltriert sei, es Repression, politische Gefangene und Folter und Hinrichtungen gäbe - wer sich politisch nicht betätigte war aber relatiov sicher. Kann man diese Haltunmg den Irakis übelnehmen? Ãœberall hängen große Portraits bärtiger Turbanträger: Ãœber 15o Parteien sind dzt im Irak gemneldet, in Basra besonders viele schiitische, die mit Unterstützung des Iran wahlwerben.. . aber wann und wie sollen freie Wahlen stattfinden in einem Land das Jahrzehnte in einer Diktatur lebte? UInd würden die USA einen schiitischen Wahlsieg akzeptieren? Jetzt gäbe es eine enorme Teuerung und schon drei Monate keine Gehälter, sagen unsere Freunde in Basra. Die Sicherheitslage sei erbärmlich, es 5 bis 6 Tote Irakis täglich. So seien auch die großen Demos in Basra zu verstehen, die oft in Gewalt ausarteten und in den letzten Tag sechs Briten das Leben kosteten. Die Engländer hatten die Banken geöffnet (sie hatten genaue Stadtpläne mitgebracht ) und mit dem üblichen "Ali Baba come in" die Banken plündern lassen. Die jetzt wertlosen Saddam - Portrait -Geldscheine sind übrigens zu einem begehrten Souvenir -Artzikel geworden, irakische Freunde überreichten uns die Banknoten mit daraufgeschriebenen Widmungen und Dank.... Die Riesenfigur Saddams und seiner im Iran - Krieg gefallenen Generäle auf den Sockelsteinen am Kai des Schatt el Arab in Basra, die stolz mit ausgestreckter Rechten zum Iran - Ufer wiesen, sind gestürzt. Stattdessen steht an Saddams Platz nunmehr die Figur jenes Generals, der Kritk an Saddams Iran - Krieg geübt hatte: Saddam ließ ihn und seine ganze Familie ermorden. Beim abendlichen Gang entlang der schattigen Ufermauer am Schatt el Arab lädt uns eine Familie in ihren Garten ein: Es sind Schiiten, die ihr Haus erst nach dem Sturz Saddams zurück erhalten konnten. Die Tochter zeigt, wie 1991 ihr Neffe und Onkel nachts von den Schergen Saddams mit Würgegriffen und gefesselt verschleppt wurden, niemals mehr hat man von ihnen gehört - wenige Tage später holten sie noch den Vater. Dier Frauen und Kinder sind bei Verwandten untergekommenm, lebten jahrelang in Angst und Trauer - für sie ist der Sturz Saddams eine echte Befreiung und sie sind bereit, mit den Besatzern - für sie natürlich "Befreier" - zu kooperieren. Während unseres Besuches kommt ein US - Amerikaner in Zivil mit seinem riesigen Geländewagen zu Besuch. "Da kommt wieder unser Freund", rufen alle und die Kinder hängen sich an seine Arme. Unsere Gegenwart ist ihm sichtlich peinlich, überhaupt als wir Journalisten ihn über seine Anwesenheit hier ausfragen wollen. Er sei von einer Hilfsorganisation, erklärt er, der Wagen aber vom US - Verteidigungsministerium... politischen Fragen weicht er aber aus. In das Büro des Intertnationalem Roten Kreuzes kommen immer mehr Angehörige Verschwundener: Menschen, die unter Saddam verhaftet und verschollen sind wie z. B. viele Schiiten oder politisch Verdächtige; Menschen die während des ersten und nunmehr zweiten Golfkrieges im Kampf vermißt sind. Dzt ist das IKRK überfordert, Ärzteteams müssen angefordert werden um die Massengräber zu untersuchen, die Formulare mit den "anti mortal dates", letzte Nachrichten, letzte Spuren, ausgefüllt von den verzweifelten Angehörigen werden immer mehr. Die Tragödien im Irak nehmen kein Ende. ---------------------------------- Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at Ihr findet die Texte auch im Archiv unserer Homepage: http://www.begegnungszentrum.at/archiv/. From mareichl at ping.at Sat Aug 16 11:45:04 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 16 Aug 2003 11:45:04 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 8 - RB Nr. 109/110 - Inhalt, Einleitungen, Vereinsinformationen Message-ID: <5.2.1.1.0.20030816111721.00a03a90@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 8 Bad Ischl, 16.8.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at 109. und 110. Rundbrief (2 und 3/2003) 27. Jhg. Doppelnummer Frühling und Sommer 2003 August 2003 Teil 1: Erweitertes Inhaltsverzeichnis mit Titeln und Untertiteln Seite (bezieht sich auf die gedruckte Ausgabe!) 1 Einleitung Maria Reichl. Einige Änderungen 2 Einleitung Matthias Reichl 3 Generalversammlung des Vereins "Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Bad Ischl" am 26.4.2003 4 "Begegnungs-Wege".Rundfunksendung des Begegnungszentrums (seit 10. 6. 2003) 4 Unabhängiges Hawai'i ( Matthias Reichl) 5 Krieg gegen Konsumenten. GATS-Vortrag in Bad Ischl (Matthias Reichl) 5 Friedensvolksbegehren jetzt unterschreiben! Volksbegehren für Friedenspolitik durch aktive Neutralität 6 Zum Tod von Dorothee Sölle: Dinge tun, weil wir sie für richtig und wahr halten - Darüber nachdenken, was Erfolg eigentlich bedeutet! 7 BUCHTIPPS. Neue Bücher und Materialien in unserer Bibliothek 11 Vom Wirtschaftskrieg zur Kriegswirtschaft. Die Waffen der "Neuen-Welt-Ordnung". Vortrag zum "Austrian Social Forum" 30.5.2003, Hallein. "Was passiert, wenn Frauen nichts mehr tun? Frauen-Streik das letzte Mittel gegen GATS". Claudia von Werlhof 14 FRAUEN STOPPT GATS! Bericht von Maria Mies über den Internationalen Frauenkongress in Köln, 12. Mai 2003 16 Allen war klar geworden: Das GATS muss weg! Es lässt sich nicht verbessern. 16 Bechtel und Blut für Wasser: Krieg als Ausrede für die Ausweitung der Herrschaft der Konzerne. Dr.Vandana Shiva, 2 18 Verheugen plant Europäische Wassergemeinschaft. Fadenscheinige Argumente für Konzerninteressen 18 Tschechen wollen keinen Ausbau der Atomkraft 19 Volksbegehren "Atomfreies Europa" 19 Alternativen zum EU-Gipfel. Qualitätssprung der globalisierungskritischen Bewegungen nach Thessaloniki. Leo Gabriel 20 José Bové verließ Gefängnis. Ãœber 30 Jahre Larzac-Bewegung 21 TERMINE (Siehe Infos 3 - 6) 21 Dezentrale Proteste gegen die WTO-Konferenz in Cancun/ Mexiko (v. 7.-14. September) 23 Am Ende werden wir das Ziel erreichen: in Frieden nebeneinander zusammenleben. Der bi-nationale Staat *. "Da wird der Wolf beim Lamm wohnen". Uri Avnery 25 Der Irak-Krieg und seine Folgen. Waffenarsenal. Geplündertes AKW (Vollständiger Bericht von Peter Schmidt siehe Info 7) 26 Atomare Kollaborateure (Matthias Reichl) Einige Änderungen auf der Homepage und beim e-Rundbrief. Seit 15. 7. 2003 gibt es einige Änderungen auf unserer Homepage und beim e-Rundbrief: Der elektronischen Infobrief enthält aktuelle Texte, Termine oder Hinweise und ist nicht mehr identisch mit unserem gedruckten Rundbrief. Alle Texte, die als e-Rundbrief versendet wurden, können im Archiv angeschaut bzw. runtergeladen werden. Wer diese aktuelle Infos per Email erhalten will, kann sich auf unserer Homepage www.begegnungszentrum.at selber eintragen. Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX Jährlicher Mitgliedsbeitrag inkl.Rundbrief: (Neu seit 26.4.2003) für ordentliche Mitglieder: € 38,- Erwerbstätige und Familien, € 15,- Erwerbslose für unterstützende Mitglieder: in freiwilliger Höhe Empfohlener Kostenbeitrag für Rundbrief : Jahresabo inkl. e-Rundbrief € 14,-/ nur elektronischer Infobrief (e-Rundbrief) € 11,- / Einzelexemplare € 3,80 Liebe Freunde! Spät aber doch bekommt ihr unseren Frühlingsrundbrief dieses mal - erstmalig seit Beginn unserer Vereinstätigkeit - gleich als Doppelnummer im Sommer. Bedingt durch eine längere Rekonvaleszenz nach meiner Knieoperation (Anfang Mai), war es uns nicht möglich euch schon wie geplant im Juni über die Generalversammlung zu berichten (siehe Seite 3). Einen Tag nach unserer Generalversammlung verstarb plötzlich Dorothee Sölle. Wir bringen einen Nachruf auf Seite 6. Bedingt durch meine Gehunfähigkeit musste der Matthias mich bei einigen Veranstaltungen, die ich lieber auch selber besucht hatte, vertreten. Zum Vortrag und über die Diskussion zur STOPP-GATS-Kampagne mit Christian Felber (ATTAC), den wir in Kooperation mit diverse Gruppen hier in Bad Ischl organisiert hatten, berichtet er auf Seite 5. Ich freue mich, dass Claudia von Werlhof uns ihren Vortrag beim "Austrian Social Forum" in Hallein (ab Seite 11) und Maria Mies ihren Bericht über den Internationalen Frauenkongress in Köln (ab Seite 14) zu Verfügung gestellt haben. Dank der Hilfe vieler Freunde und Freundinnen konnte ich - bequem im Klappbett im Garten - an unserem schönen Sommerfest teilnehmen, welches wir mit unserer Tochter Martina zu ihrem 30. und meinem kommenden 55. Geburtstag organisiert hatten. Bei dieser Gelegenheit möchte ich allen sehr herzlich danken die mir in den vergangenen Monaten geholfen haben. Insbesondere danke ich meinem Mann Matthias der neben meiner Arbeit im Büro auch noch meine Aufgaben im Haushalt übernommen hat und Antonia die mich, während meiner wochenlangen Therapiezeit im Unfallkrankenhaus Salzburg, immer wieder beherbergt und verwöhnt hat. Die vielen Zeichen der Freundschaft und Anteilnahme haben mich wieder aufgebaut. Ob es nun Einladungen, Besuche, Anrufe, Briefe oder Angebote waren mich mit nach Salzburg zu nehmen oder dort abzuholen. Die direkte Hilfe beim Einkaufen, Kochen oder Putzen, dies alles zusammen mit der ärztlichen Betreuung und Therapien halfen mir, die schwierige Zeit leichter zu bestehen und mich richtig zu erholen. Durch die vielen Gespräche während und nach meiner Bewegungstherapien fiel es mir leichter zu akzeptieren, dass ich einiges zurücklegen muss und mich schonen soll. Ohne die Solidarität und Hilfe vieler, wäre es jetzt auch noch nicht möglich diesen Rundbrief zu versenden. Herzlichen Dank euch allen! Obwohl ich möglicherweise nochmals operiert werden muss, und auch dem Matthias wieder eine Graue-Star-Operation bevorsteht, hoffe ich doch dass ich bald wieder voll bewegungsfähig sein werde und wir im Herbst unseren nächsten Rundbrief wieder normal herstellen können. Ich wünsche euch noch einen schönen Sommerausklang, Friede, Kraft und Freude Maria Reichl Liebe Freunde! Zwischen dem kühlen Frühling und einem überhitzten und ermüdenden Sommer ereignete sich mehr als ich in meiner Einleitung zusammenfassen kann. Die ganze Zeit beschäftigten - nicht nur - uns einige österreichweite und internationale Konflikte - und werden es auch weiterhin tun. Die voraussehbaren Auswirkungen der erneuerten ÖVP-FPÖ-Regierung sind leider im vollen Umfang eingetreten. Die in den 700 Seiten des Budgetgesetzes verpackten Weichenstellungen für einen Sozialabbau - vor allem bei den Bereichen Pensionen und Gesundheit - die in diesen Tagen in Kraft treten, treffen die gesamte Bevölkerung. Die massiven Proteste - mit den größten Streikaktionen der Gewerkschaften seit 50 Jahren - erzwangen zwar Kompromisse in einigen Details, konnten aber den Gesetzesbeschluß nicht verhindern. Dem Kauf der 18 Kampfflugzeuge und der Einbindung in die EU-Verteidigungsplanung, die die Militarisierung Österreichs (Soldaten als "Eurofighter") verstärkt, widersetzt sich u.a. ein "Friedensvolksbegehren" (siehe Seite 5). All dies und noch eine Menge anderer sozialer Probleme dominierten auch Ende Mai das "1. Österreichische Sozialforum" in Hallein mit einer mühsam zu bewältigenden Vielfalt (den ASF-Schlußbericht findet ihr unter "Texte" auf unserer Homepage). Was als gemeinschaftsstiftende Dynamik daraus weiterwirkt, wird der Herbst zeigen. (Ähnliches werde ich Mitte November in Paris bei dem 2. Europäischen Sozialforum eigenhändig erkunden. Auch die monatelang demonstrierenden Franzosen sind nun mit der beschlossenen "Pensionsreform" konfrontiert.) Die STOPP-GATS-Kampagne wird am 7. 10. 2003 österreichweit in einem Aktionstag auf die von der Privatisierung bedrohten Zonen der "öffentlichen Grundversorgung" aufmerksam machen. Auch wir werden mit der STOPP-GATS-Plattform des inneren Salzkammerguts unseren Protest ausdrücken. 130 Interessierte bei dem - von uns mitorganisierten - GATS-Vortrag von Christian Felber im Bad Ischler Pfarrheim zeigten, dass die Bereitschaft zur Unterstützung größer ist, als wir erwartet hatten (siehe Seite 5). Leo Gabriels Warnungen aus Bagdad - im "Rundbrief" Nr. 108 (S. 16 und in der homepage) - haben sich erschreckend bewahrheitet: die "Befreiung" durch das US-amerikanische und britische Militär (samt Alliierten) hat sich als unabsehbare Zerstörung demaskiert. Dass sich große Teile der Bewohner Iraks gegen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen (und ihrer Kulturgüter) mit passiven und teilweise aktiven Widerstand wehren, war vorauszusehen. Ein Ende und gewaltfreie Lösungen sind nicht abzusehen, genauso wenig wie die Ausweitung auf die ganze Region. (Uri Avnery schildert auf Seite 23 - 25 das Dilemma aus den palästinensisch-israelischen Erfahrungen.) Wir können auf Seite 25 aus Peter Schmidts Irak-Begegnungsbericht nur kurz zitieren (den Volltext findet ihr im Homepage-Archiv). Während ich in Salzburg - am Rande der "Armutskonferenz" bei einer Spontandemonstration am ersten Tag der Irakinvasion mitdemonstrierte, vertrat uns die Maria in Bad Ischl bei einer von Jugendlichen organisierten Demo und gestaltete eine Sendung im "freien" Regionalradio Salzkammergut dazu. Leo Gabriel brachte von einer internationalen Friedenskonferenz in Jakarta (Indonesien) deren "Jakarta Friedenskonsens" mit, der seine Kritik an der militärischen Interventionspolitik im Irak mit jener wirtschaftlichen auf dem gesamten Globus verknüpft (siehe unsere Homepage-Texte). Dieser Text könnte zu einer Grundlage für Kooperation und Kampagnen von Friedens- und globalisierungskritischen Bewegungen werden. Zwar werde ich nicht persönlich im mexikanischen Cancun mit den Globalisierungsgegnern an den Alternativen zur WTO mitarbeiten, jedoch bei der Verbreitung der Informationen (per Internet, Radio usw.) mitmachen (siehe Termine Seite 21 u. 23). Als Beitrag zum "Jahr des Wassers" will offensichtlich die EU-Führung dessen Privatisierung (u.a. im Rahmen des GATS) vorantreiben. Diese und weitere Gefahren des GATS erläutern Claudia von Werlhof, Maria Mies und Vandana Shiva in ihren Texten (Seite 11 - 18). (Im September erscheint im eva Verlag eine aktualisierte Ausgabe des Buches von Werlhof und Mies "Linzenz zum Plündern") Ich nahm an zwei interaktiven Diskursen zu diesen globalen Themen teil. Während bei einer österreichweiten Online-Konferenz zu GATS leider relativ wenige Experten und Interessierte aktiv teilnahmen, diskutierten in einem ähnlichen - von der UNO-Entwicklungsorganisation UNDP organisierten - Forum Experten aus allen Kontinenten (siehe "Fourth Discussion Forum" in www.gpgnet.net) Leo Gabriel berichtet über die Kritik in Thessaloniki am Entwurf der EU-Konvention (Seite 19/20). Der jahrelange Konflikt zwischen den US-Gentechnik-Lobbies und deren europäischen Gegnern - einer unter vielen ist José Bové - eskaliert nun mit der Erpressung durch die US-Regierung und dem schrittweisen Einlenken der EU-Kommission, deren Kommissar Fischler sich eine Koexistenz zwischen genmanipulierten und naturbelassenen Organismen vorstellen kann (siehe S. 5 und 20). Somit geht es auch um die Existenz der biologischen Landwirtschaft und der Lebensmittel, wie es uns am 12. April 2003 bei dem sehr intensiven Gedenkseminar für José Lutzenberger deutlich wurde. Mehr über unsere Aktivitäten in den vergangenen Monaten - u.a. in einer Sendereihe von Radio Salzkammergut - findet ihr im folgenden Bericht zu unserer Generalversammlung. Ich bitte euch um Verständnis für den verzögerten - und dafür umfangreicheren - Rundbrief. Einige der Veranstaltungstermine sind leider schon vorbei. Das Larzac-Treffen versammelte über 100 000 Engagierte (siehe S. 20). Im elektronischen Infobrief "[E-rundbrief] - Info" findet ihr die aktualisierten Termine und weitere - auch fremdsprachige - Texte welche hier keinen Platz haben. Wir hoffen, dass frischer Wind nicht nur das überhitzte Wetter sondern auch die Politik bald erträglicher macht und werden uns bei letzterem weiter mitmischen. Genießen wir auch die angenehmen Seiten dieses anstrengenden Lebens! Das wünscht sich und euch allen Matthias Reichl Einige Änderungen ! Die enorme Tariferhöhungen bei der Post ab 1. Juni 2003 zwangen uns die Mitglieds- und Abobeiträge leicht zu erhöhen (siehe oben). Wer vor seiner Adresse noch nicht Abo 2003 oder Austauschabo findet, bitten wir noch um einen Beitrag. Um unseren Rundbrief weiterhin als Info.Mail versenden zu können, mussten wir auch einige Kriterien für eine maschinelle Les- und Bearbeitbarkeit der Sendungen erfüllen. Ich habe daher versucht, in Absprache mit unserem Postbeamten, unser Rundbrief-Layout anzupassen, um nicht bis zu einem Drittel mehr zahlen zu müssen. Fürs Ausland können wir nur noch heuer die schon früher gedruckte Kuverts aufbrauchen. Damit diese passen müssen wir die Adresse verkehrt kleben. Seit 1. Juli gibt es auch neue Standards und Preise beim EU-Zahlungsverkehr. Damit für Ãœberweisungen in Euro innerhalb der EU die selben Preise wie für Inlandsüberweisungen gelten, müssen einige (zum Teil verwirrende) Kriterien erfüllt werden. Ein Kriterium ist die korrekte Angabe von IBAN (International Bank Account Number) des Empfängers und BIC (Bank Identifier Code) der Bank des Empfängers. Da ich auf den vorigen Rundbrief irrtümlich eine falsche BIC Nummer angegeben habe, bitte ich euch den neuen zu verwenden (siehe oben unter unserer Kontonummer) (Maria Reichl) Generalversammlung des Vereins "Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Bad Ischl" am 26.4.2003 Wie bei der Generalversammlung vor zwei Jahren war es auch dieses Mal eine kleine, aber engagierte Kerngruppe des Vereins, die sich bemühte, die vielfältigen Aufgaben der Vereinsarbeit, unter sich aufzuteilen. Auch wenn einige zusätzliche Unterstützer aus der Umgebung zeitweise mithelfen, tragen wir den überwiegenden Teil. Aus der Fülle von Informationen aus aller Welt berichten wir seit 26 Jahren im "Rundbrief", gestalten seit einigen Jahren auch die homepage (www.begegnungszentrum.at) und machen noch regelmäßige Aussendungen per e-mail. Einstimmig gewählt wurde das - fast unveränderte - Vorstandsteam: Maria Reichl Vorsitzende (Geschäftsführerin), Matthias Reichl Schriftführer, Vorsitzende-Stellvertreter und Pressesprecher und Ing. Gerhard Winkler Kassier. Und als Rechnungsprüfer: Gottfried Hochstetter und Dipl. Ing. Klaus Tscherne. Die bedrohlichen Auswirkungen von Krieg, Globalisierung und Sozialabbau auf allen Ebenen haben in den vergangenen Jahren auch die Arbeit im Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit geprägt. Gewaltfreier Widerstand gegen Krieg, Globalisierung und Sozialabbau bleiben daher auch weiterhin Arbeitsschwerpunkte. Trotz sparsame Umgang mit den Mitgliedsbeiträge und Spenden konnten noch keine Reserven erwirtschaftet werden und die Umstellung auf den E-Rundbrief brachte auch keine wesentliche Einsparungen. Im Gegenteil, nur langsam wird auch das zusätzliche Angebot eines "E-Rundbriefes" angenommen. Zusätzlich sollte demnächst der Computer von Matthias und die Programme erneuert werden. Allerdings haben bisher nur sehr wenige der 30 E-Rundbrief Abonnenten ihren Abo-Beitrag überwiesen. Offenbar ist der bei den gedruckten Exemplaren beigelegte Zahlschein zur Erinnerung nicht zu ersetzen. Um mühsame Mahnschreiben zu ersparen, bitten wir euch alle, nach Bedarf auch andere Zahlungsformen zu nützen. Sonst müssen wir diese zusätzliche Informationsschiene aus Kostengründen wieder reduzieren. (Siehe Seite 2). Nach eingehender Beratung wurde der Mitglieds- und Abobeitrag moderat erhöht (siehe Seite 1). Zu unseren anwachsenden internationalen Informationsnetzen nützen wir - nach ersten Versuchen zu Anfang des Jahres - nun das regionale "Freie Radio". Wir melden uns in "Begegnungs-Wege" mit Berichten und Kommentaren zu Wort - in einer eigenen monatlichen Rundfunksendung der Reihe "Radio Aus.Schlag" im "Radio Salzkammergut" (siehe S. 4). Dabei können wir endlich eigene Tonaufnahmen, aber auch Texte aus anderen Quellen (darunter von anderen "Freien Radios") verwenden. Auch wenn wir nur wenige direkte Reaktionen erhalten, ist die Verbreitung unserer Informationen auf diesem Wege nicht zu unterschätzen. Leider können wir euch die gute Stimmung nicht mitsenden die beim anschließenden internationalen Fest beim gemeinsamen Musizieren, Singen, Plaudern und Essen entstand. Matthias und Maria Reichl "Begegnungs-Wege". Rundfunksendung des Begegnungszentrums für aktive Gewaltlosigkeit (seit 10. 6. 2003). jeden zweiten Donnerstag im Monat von 20 bis 21 Uhr. Gestaltet von: Matthias und Maria Reichl, unterstützt durch David und Mario vom "Radio Aus.Schlag-Team" im Rahmen der Reihe "Radio Aus.Schlag" im "Radio Salzkammergut", Bad Ischl zu empfangen im Bezirk Gmunden sowie in Teilen der Bezirke Vöcklabruck und Wels. Frequenzen: 100.2 MHz (Raum Bad Ischl), 105.9 (Obertraun - Gosau), 107,3 bzw. 107.5 (Region Gmunden - Teile der Bezirke Vöcklabruck und Wels) Nächste Termine und voraussichtliche Themen: Donnerstag, 14.8.: Unabhängiges Hawai'i, Konferenz WasserLos, GATS usw., 11.9.: Aktions- und Protestwoche zur WTO-Konferenz, 9.10., 13.11., 11.12., jeweils von 20.00 bis 21.00 Uhr ================================================ Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at Ihr findet die Texte auch im Archiv unserer Homepage: http://www.begegnungszentrum.at/archiv/. Zusätzliche längere und fremdsprachige Texte stelle ich auch in unsere homepage. From mareichl at ping.at Sat Aug 16 13:10:46 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 16 Aug 2003 13:10:46 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 9 - RB Nr. 109/110 - Hawaii, GATS - Gentechnik, FriedensVB, Dorothee Sölle Message-ID: <5.2.1.1.0.20030816130135.00a8fda0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 9 Bad Ischl, 16.8.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at 109. und 110. Rundbrief (2 und 3/2003) 27. Jhg. Doppelnummer Frühling und Sommer 2003 August 2003 Teil 2: Unabhängiges Hawai'i Vor 14 Monaten hatte ich Freunde auf Hawai'i besucht und durch sie auch Aktivisten unterschiedlicher hawaiianischer Unabhängigkeitsbewegungen kennengelernt (siehe auch meine Berichte in den "Rundbriefen" Nr. 106, Seite 2/3 und 107, Seite 4). Darunter ist auch Niklaus Schweitzer, Schweizer Konsul, als Unterstützer der Initiativen zur Wiederherstellung des hawaiianischen Königreichs. 1893 - also vor 110 Jahren - wurde Hawai'i durch eine US-Militärintervention unrechtmäßig besetzt, wie auch US-Präsident Clinton 1993 in seiner Entschuldigung feststellen musste. Trotzdem blieb es der 50. US-Bundesstaat und wurde weiter politisch, ökonomisch und militärisch "kolonisiert". Nun haben endlich Nachkommen der letzten Könige in einer "Declaration of Independence" - am 24. Juni 2003 an US-Präsident Bush und am 26.6. an Kofi Annan und die UNO - die Unabhängigkeit des "Kingdom of Hawai'i" erklärt. In einer Presseaussendung vom 15.7.2003 informieren sie über die Verhandlungsbereitschaft des "Weißen Hauses" und das Verständnis seitens der UNO. Im November vorigen Jahres wurde Edmund Kelii Silva, Jr. - direkter Nachkomme von König Kamehameha the Great - zum Ali'i Nui (High Chief und König) und Samuel Keolamauloa Kaluna, Jr. zum Premierminister des wiedererstandenen Königreichs ernannt. Auf meine Frage nach weiteren Informationen teilte mir das Informationsbüro (Samuel Kaluna, Jr., Tel. ++1-808-928-6188, e-mail: newsdesk at kingdomofhawaii.org) mit: "Aloha Matthias Reichl, Mahalo for your interest and response to our Declaration of Independence. We are still in the process of forming our government and once we have our institutions in place and our decision making defined we will be able to respond to your request for more information. Your contact information is in our address book and we will keep you posted. Mahalo nui loa. At one with the Earth, Athena" Die "Declaration of Independence" - mit ausführlicher historischer und aktueller Kritik an der US-Besatzungspolitik und mit Alternativen für eine Unabhängigkeit - findet ihr auf der homepage www.kingdomofhawaii.org sowie weitere Infos auf http://hawaii-nation.org. Selbst Skeptiker gegenüber einer Rückkehr zur ursprünglichen hawaiianisch-polynesischen Form eines Gemeinwesens müssen zugestehen, dass deren gemeinschaftlichen und auf gewaltfreie Konfliktlösung orientierten Traditionen zwar einen radikalen Wandel in der Gesellschaft voraussetzen, aber sozialere Zukunftsperspektiven eröffnen. Die meisten Beispiele einer konstitutionellen Monarchie - wie die britische - sind allerdings abschreckende Beispiele einer ausgehöhlten und neoliberal unterwanderten Pseudodemokratie. Die Realisierbarkeit dieses riskanten Wechsels eines politischen Systems wird nicht zuletzt davon abhängen, ob diese von unten her durch zivilgesellschaftliche Initiativen und Organisationen mitgetragen - und auch kontrolliert - werden und diese gemeinsam dem Druck (und Erpressung) durch etablierte politische und ökonomische Mächte standhalten können. Dass viele der Gruppen unter sich über gemeinsame Wege und Ziele uneins sind und auch Schwierigkeiten haben, mit den Zugewanderten (aus Festland-Amerika, Japan und anderen Ländern) eine Koexistenz zu finden, erschwert diesen Prozeß zusätzlich. Neben vielen Basisinitiativen engagieren sich auch Teams an der University of Hawai'i, aber auch die Quäker (AFSC Hawai'i), die sich besonders auch gegen die Militarisierung wehren Doch auch die derzeitige Politik, die ökonomische und soziale Ungleichheiten eher verstärkt statt sie abzubauen bietet kaum Perspektiven. So ist die Verteilung des knappen Landes ungelöst. "Ceded land" - ursprünglich im (teils kollektiven) Besitz von Hawaiianern wurde später vom US-Staat enteignet uns soll nun schrittweise an private Investoren verkauft werden. Indianer und Eskimos vom Festland warnen - vereinfacht gesagt - vor einer Scheinautonomie als ein "indigenes Volk", wie sie durch die "Akaka bill" US-Gesetz werden soll. Negative Erfahrungen mit der Bundesverwaltung und der nationalen Politik - auch mit den herrschenden republikanischen und demokratischen Politiker - haben die davon Betroffenen skeptisch gemacht und ihre Forderung nach vollständiger Unabhängigkeit bestärkt. Darüber können auch großzügige Investitions-Versprechungen nicht hinwegtäuschen. Dazu kommt noch die fortschreitende Ausbeutung und Zerstörung des Landes (und Meeres), die ein Vielfaches der materiellen und ideellen Werte vernichtet. Die hartnäckigsten Verteidiger der Besetzung sind die Militärs (die auf Oahu 22% des Landes beanspruchen). Zwar haben sie z.B. die - den Ureinwohnern heilige - Insel Kaho'olawe geräumt, die ihnen von 1941 bis 1994 als Bombenabwurf- und Testgelände diente. Sie wurde aber nur teilweise von den explosiven und hochgiftigen Rückständen gesäubert. Trotzdem bemühen sich Experten in Ökologie, Naturschutz und hawaiianischen Traditionen gemeinsam mit Freiwilligengruppen, so weit als möglich in den gesäuberten Bereichen den ursprünglichen natürlichen Zustand wiederherzustellen. ... Das Militär will dessen weitere Trainingsgelände für den Dschungelkampf (und "Terroristenbekämpfung") und andere militärische Stützpunkte sowohl auf den 2500 km westlich gelegenen Midway-Inseln als auch auf Big Island, sowie der Ost- und Westküste von Oahu neu anlegen. Am 22.7.2003 hatte das Militär dort im Makua-Tal, einem Naturschutzgebiet, ein "kontrolliertes Feuer" gelegt, das einen Großteil des Tals bis zum Meeresstrand niederbrannte. Schon im Vorjahr, während meines Hawaiibesuchs hatten Friedensaktivisten vom Militär die Räumung des Tals (und der anderen Camps) sowie einen wirksamen Naturschutz eingefordert. Doch die strategische Lage von Hawai'i macht es militärisch (und ökonomisch) immer begehrter - u.a. auch für Bodenstationen des "Star-Wars"-Programms. Die unheilige Allianz zwischen Wirtschaft und Militär wird auch in diesem Erdteil sichtbar und wirksam. Dennoch ist der gewaltfreie Kampf für eine Unabhängigkeit unverzichtbar und schließlich auch erfolgreich. Matthias Reichl ========================================== Krieg gegen Konsumenten Nicht nur der "Ausverkauf im Geheimen" - wie die STOPP GATS-Veranstaltung mit Christian Felber am 15. Mai 2003 in Bad Ischl zeigte - bedroht unsere Grundversorgung mit lebenswichtigen und gesunden Dingen. Das folgende Beispiel zeigt auf, was wir in Zukunft "im Geheimen" einkaufen sollen: Der Handelskrieg der USA gegen die EU-Länder wird nun auch mit "biologischen Substanzen" geführt. Zurzeit drängt die US-Regierung - auf Druck der Gentech-Firmen - die EU-Behörden darauf, den Import von gentechnisch veränderten Pflanzen und Nahrungsmitteln nicht mehr zu behindern. Damit würden auch die strengen österreichischen Regelungen abgeschafft und die Forderungen des Gentechnik-Volksbegehrens endgültig abgeblockt . Wehrt sich die EU weiter, werden von der US-Regierung vor dem Schiedsgericht der Welthandelsorganisation WTO Zwangsmaßnahmen und Schadenersatzforderungen eingeklagt die für die europäischen Länder ruinös sein könnten. (Ähnliches mit Strafzöllen passierte schon im "Hormonfleischstreit".) Wenn es nach den WTO-Experten ginge, sollten sogar Kaufboykotte verboten oder zumindest nicht mehr praktizierbar werden. Umso notwendiger ist es, den politischen Druck von unten zu verstärken und vor den neoliberalen Globalisierern, die uns wirtschaftlich wie politisch und militärisch beherrschen wollen, nicht in die Knie zu gehen. Nicht nur dieses Beispiel sondern weitere aus den Bereichen "Bildung, Gesundheit, Wasser und Pensionen" zeigten uns, dass sich globale, bedrohliche Entwicklungen auch lokal verheerend auswirken. Matthias Reichl =================================================== Friedensvolksbegehren jetzt unterschreiben! Im April wurde auf einer bundesweiten Friedenskonferenz von einer Vielzahl von Friedensgruppen das überparteiliche FRIEDENSVOLKSBEGEHREN gestartet. Dieses Volksbegehren befindet sich nun in der Einleitungsphase. In dieser müssen wir über 8.000 Unterschriften sammeln. Diese müssen beim Hauptwohnsitzgemeindeamt beglaubigt werden. Wer sich nicht damit abfinden will, dass mit der neuen EU-Verfassung Österreich zu Aufrüstung und Neutralitätsdemontage verpflichtet werden soll, wer dagegen Widerstand leisten will, dass Milliarden für Eurofighter ausgegeben werden, während im Sozial-, Gesundheits- und Bildungsbereich gestrichen wird, den/die rufen wir auf, das Friedensvolksbegehren zu unterstützen. Nähere Informationen unter www.friedensvolksbegehren.at Text des Friedensvolksbegehrens Volksbegehren für Friedenspolitik durch aktive Neutralität NATO-Anbindung und Beteiligung an einer EU-Armee Wir beantragen gesetzliche Maßnahmen, mit denen die Bundesregierung zu einer Friedenspolitik im Sinne folgender Zielstellungen verpflichtet wird: - Die Republik Österreich bekennt sich im Sinne des Bundesverfassungsgesetzes über die Neutralität Österreichs BGBl 1955/211 zu einer aktiven Neutralitätspolitik. In diesem Sinne orientiert sich die Außen- und Sicherheitspolitik an den Prinzipien des Dialogs, der Konfliktvermeidung, der friedlichen Konfliktregelung und der internationalen Solidarität. - Die Republik Österreich darf keine SoldatInnen, keine Waffen, keinen Euro für eine EU-Armee bereitstellen. Sämtliche Zusagen der Bundesregierung in diesem Zusammenhang werden widerrufen. Die Republik Österreich wird keine militärische Beistandsverpflichtung in der Europäischen Union eingehen. Der Nationalrat streicht den neutralitätswidrigen Artikel 23f B-VG aus der Verfassung. - Die Republik Österreich beendet die Beteiligung an der "NATO-Partnerschaft für den Frieden" und wird auch der NATO nicht beitreten. Sämtliche gesetzliche und verwaltungsrechtliche Bestimmungen in diesem Zusammenhang werden außer Kraft gesetzt. - Alle Vorhaben, das Bundesheer in Richtung Angriffsfähigkeit umzurüsten, und die dazugehörenden Aufrüstungspläne (Kampfjets, Großraumtransporter, etc.) werden gestoppt und jegliche Vorbereitungshandlungen rückgängig gemacht. Wir fordern soziale Sicherheit statt Aufrüstung. Das Friedensvolksbegehren ist ein "Graswurzel-Volksbegehren", d. h. es lebt von Engagement und Initiativen vor Ort. Falter, Pickerl und Plakate für das Friedensvolksbegehren können bestellt werden unter: office at friedensvolksbegehren. at . Wer in seiner/ihrer Gemeinde als Kontaktperson für das Friedensvolksbegehren auftreten möchte, ersuchen wir ebenfalls um Rückmeldung an office at friedensvolksbegehren.at oder Tel. 0732/771094. Weil wir keine großen Geldgeber haben, sind wir auf viele "kleine" Spenden angewiesen. Bankverbindung des Friedensvolksbegehrens: Kt. Nr. 80006274146, BLZ: 34777, Raika Perg, Bankstelle Ried in der Riedmark. Auf Wunsch schicken wir gerne einen Erlagschein zu. Vielen Dank! Friedenswerkstatt Linz, Waltherstr. 15b, 4020 Linz, e-mail: friwe at servus.at, www.friwe.at ========================================================== Zum Tod von Dorothee Sölle Dinge tun, weil wir sie für richtig und wahr halten Wir trauern um die evangelische Theologin und Schriftstellerin Dorothee Sölle. Sie starb am 27. April 2003 in Göppingen. Als Friedensaktivistin wandte sie sich gegen den Vietnamkrieg und protestierte mit Blockadeaktionen in Mutlangen gegen die Stationierung der Atomraketen Pershing II .. (Paul Russmann in "Ohne Rüstung Leben" 3/2003). Auch uns geht Dorothees Tod sehr nahe. War sie für uns doch seit 20 Jahren nicht nur eine einflußreiche Inspiratorin sondern auch eine in tiefer Freundschaft verbundene Mitstreiterin. Ich erinnere mich noch an unsere erste Begegnung, 1984 bei der "European Nuclear Disarmament Convention" in Perugia als ich mit Dorothee auf einer Terrasse bei einem Glas Rotwein über unseren lokalen, kreativen und gewaltfreien Widerstand gegen die Militärapparate sprach. Sie mit ihren "Hexenkomitee von Hamburg" und ich mit meinen "Zwergerlkomitee von Bad Ischl". Vor der scheinbaren Ãœber- und Allmacht der "Riesen" nicht zu resignieren und kapitulieren und auch noch Energien für konstruktive Alternativen aufzubringen, das verband uns seither - und übrigens auch mit unserem gemeinsamen Freund Robert Jungk. (Weil sie mit "seiner" Bibliothek eng verbunden war, wurde sie vom Land Salzburg mit dem "Robert-Jungk-Zukunftspreis" geehrt). Sie wird auch weiterhin in unserer Arbeit - auch in unserem Begegnungszentrum - als solidarische Unterstützerin gegenwärtig sein und weiterwirken. Matthias und Maria Reichl Im Folgenden dokumentieren wir Auszüge aus einem Vortrag , den sie anlässlich eines Seminars über Steuerboycott gehalten hat und in "Ohne Rüstung Leben" Informationen 106 - 3/2003, abgedruckt wurden. Darüber nachdenken, was Erfolg eigentlich bedeutet! Die Abhängigkeit von den USA, die Verflochtenheit von Rüstungsprofiten und generellen Profiten an der Ausbeutung der armen Länder, all das bewirkt, daß unsere Politiker nicht umkehren. Und so haben viele Menschen ein Erlebnis der Ohnmacht, der Hoffnungslosigkeit, der undemokratischen Ausgeliefertheit an irgendwelche "da oben", die sich bereichern, ständig Skandale produzieren, die aber nicht in der Lage sind das Leben friedlicher zu gestalten, und wir "da unten" können gar nichts machen, wir sind dem ausgeliefert, wir haben keinen Erfolg. Ich möchte darüber nachdenken, was Erfolg eigentlich bedeutet, was diese Kategorie für uns heißt. Ich gehe von meinen Erfahrungen aus. Ich bin im Januar 1976 mit einer kleinen Widerstandsgruppe aus der katholischen Linken in den USA um Daniel Berrigan vor dem Pentagon gewesen, zu einer symbolischen gewaltfreien Aktion. Wir waren etwa 40 Leute, einige knieten nieder und begleiteten die Aktion durch Gebet. Als ich nach Hause kam, die Presse hatte nichts über unsere Aktion berichtet, und danach Daniel Berrigan traf, da fragte ich ihn: Wer hört uns denn, wer sieht uns denn, was ändern wir denn, wenn wir so was tun? "Daniel Berrigan hat lange geschwiegen, und dann hat er mir zwei Dinge gesagt. Das eine war: "War es eigentlich je anders?" Damit meinte er diese Grunderfahrung von Christen: in der Minderheit zu sein, nicht in der Mehrheit, nicht an der Macht, sondern unterlegen, wie Christus und kein bißchen besser dran. Das Zweite, das er mir sagte, war: "Du kannst den Erfolg nicht zu deiner letzten Kategorie machen. Wenn du nur das tust, was Erfolg verspricht, dann machst du dich selbst kaputt. Wenn für dich das Entscheidende bei deinem Handeln das Erfolghaben ist, dann zerstörst du deinem eigenen Anspruch auf Wahrheit, dann zerstörst du den Menschen, der du eigentlich bist.".... ... Der Erfolg kann dabei nicht unsere einzige Kategorie sein. Es gibt Dinge, die mußt du tun um deiner eigenen Würde willen, damit du dir noch ins Gesicht sehen kannst. Es gibt Dinge, die mußt du tun, damit du überhaupt ein Mensch bleibst. Und das meine ich das relativiert die Kategorie Erfolg und bringt uns auf einen festen Grund, wo wir nämlich Dinge tun weil wir sie für richtig und wahr halten. Auch dann wenn sie jetzt in unsere Stadt oder vielleicht in meiner Lebenszeit keinen Erfolg haben, werde ich sie trotzdem tun, auch wenn das Leben, das ich habe und zu geben habe für den Frieden, dabei vergeht. Dorothee Sölle, Bielefeld, den 24. August 1985 Gerade als wir den obenstehenden Beitrag fertig gestellt hatten erhielten wir von ihrem Mann Fulbert Steffensky aus Hamburg den folgendenr Brief: Liebe Freunde, es sind nun schon über zwei Monate, dass Dorothee gestorben ist. Es erreichte unsere Familie eine solche Flut von Briefen, dass wir nicht jedem einzelnen antworten können. Hunderte von Menschen schreiben, dass Dorothee ihnen dazu verholfen hat, Christ zu werden, Christ zu bleiben, in der Kirche zu bleiben, Theologie zu studieren, den Pfarrberuf zu ergreifen. Am Ende ihres Lebens hatte sie eine hohe Anerkennung auch bei den Kirchenleitungen. Am wenigsten haben sich deutsche Fakultäten und Theologen geäußert, ausländische dagegen in großer Zahl. Einige von ihnen haben nach den genaueren Umständen ihres Todes gefragt. Ich will sie kurz beschreiben. Dorothee hatte im Januar einen mittelschweren Herzinfarkt, den sie selber nicht sehr ernst nahm. Wir fuhren für drei Wochen zu einer Rehabilitation an die Nordsee. Unmittelbar danach hat Dorothee wieder gearbeitet. Sie saß an einem Buch, das sie unbedingt beenden wollte. Sein Thema "Mystik des Todes". Die Arbeit an diesem Buch war ihre Sterbevorbereitung. Am 25. April fuhren Dorothee und ich nach Bad Boll, einer Evangelischen Akademie in der Nähe von Stuttgart. Thema der Tagung war "Gott und das Glück". Sie hielt am Abend des 25. einen Vortrag mit dem Titel "Wer nur das Glück will, will nicht Gott". Am Abend des 26. las sie aus Ihren Gedichten und Texten. Der letzte Text, den sie las, war ein Brief an ihre Enkelkinder, dabei weinte sie. Danach sassen wir mit einigen Freunden zusammen, tranken Wein und waren guter Dinge. Am frühen Morgen des 26. dann bekam sie einen neuen Herzinfarkt. Wir brachten sie in ein nahegelegenes Krankenhaus. Dort starb sie nach drei Stunden. Wie sie es beim Sterben ihrer Mutter getan hatte, sang ich ihr Lieder und betete Psalmen. Dann ist sie sehr sanft gestorben. Die Beerdigung hielt ihre Freundin, die Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter. Ihre Predigt hänge ich diesem Brief an. Das Buch, das sie noch schreiben wollte, ist nicht fertig geworden. Wir werden es als Fragment veröffentlichen. Einer ihrer letzten Zeilen war ein Brief an den Tod. Er beginnt mit der Anrede "Dear Mister Death". Er schließt mit dem Satz: "Manchmal vermute ich, dass Liebe falls wir wissen, was wir mit diesem Wort sagen das einzige ist, wovor Sie Respekt haben." Ich grüße Euch alle herzlich Fulbert Steffensky (3. Juli 2003) Anschließend noch ein Gedicht und vier ermutigende Bücher - aus den über 80 Publikationen - von Dorothee Sölle: Ich finde in einer Endzeitverzweiflung, die wie gebannt auf die Katastrophe starrt, ohne den Kampf und die Auseinandersetzung noch wahrzunehmen, ein Stück Zerstörtheit, Zynismus und Menschenverachtung. Um kämpfen zu können, braucht man eine Hoffnung. Dorothee Sölle "Gegenwind. Erinnerungen" (1999, Piper TB 2688); "Mutanfälle. Texte zum Umdenken" (1993, Hoffmann & Campe); "Mystik und Widerstand. 'Du stilles Geschrei'" (1997, Hoffmann & Campe); (mit Fulbert Steffensky) "Nicht Ja und Amen." Von Christen im Widerstand (rororofuchs) =============================================== Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at Ihr findet die Texte auch im Archiv unserer Homepage: http://www.begegnungszentrum.at/archiv/. Zusätzliche längere und fremdsprachige Texte stelle ich auch in unsere homepage. From mareichl at ping.at Sat Aug 16 17:00:54 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 16 Aug 2003 17:00:54 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 10 - RB Nr. 109/110 Claudia von Werlhof - Vom Wirtschaftskrieg zur Kriegswirtschaft. Message-ID: <5.2.1.1.0.20030816165722.01f69d90@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 10 Bad Ischl, 16.8.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at 109. und 110. Rundbrief (2 und 3/2003) 27. Jhg. Doppelnummer Frühling und Sommer 2003 August 2003 Teil 3: Vom Wirtschaftskrieg zur Kriegswirtschaft. Die Waffen der "Neuen-Welt-Ordnung". Claudia von Werlhof Vortrag "Austrian Social Forum" 30.5.2003, Hallein Wir sind es eigentlich nicht gewöhnt - vielmehr, es ist tabuisiert, - einen Zusammenhang zwischen Krieg und Wirtschaft zu sehen. Für die meisten Männer zumal gilt der Krieg immer noch als ultima ratio, also als letzter Ausweg, der ihnen einfach zur Verfügung stehen muß. Sie lieben den Krieg geradezu, er ist sozusagen ihre vornehmste Erfindung und gilt als eine Kunst. Der Krieg soll also eine Kulturtat sein - oder aber, paradoxerweise, ein Naturereignis! Ich möchte im Gegensatz zu solcher beschönigenden und die Gewalt ästhetisierenden Irrationalität bzw. angeblichen Unabänderlichkeit des Krieges den Zusammenhang zwischen der Waren- oder Geldlogik und der Kriegslogik herstellen. Denn wir sind heute in der Situation, daß Demokratie, Friede und Wohlstand auch dort, wo sie nach dem letzten Weltkrieg wieder erstanden sind, vor unseren Augen zerrinnen und stattdessen eine Verarmung und Zerstörung begonnen hat, die immer kriegerischere Züge annimmt. Meine These: Die Logik des Krieges ist, ein neues Wachstum zu schaffen. Also immer dann, wenn unser System ökonomisch an seine Grenzen stößt, ist es bereit, den Krieg zur Durchbrechung dieser Grenzen einzusetzen. Der Krieg ist auf diese Weise eine Bedingung für neues Wachstum, das heißt, er ist die Fortsetzung nicht etwa nur der Politik, sondern gerade auch die Fortsetzung der Wirtschaft mit anderen Mitteln. Dabei ist zu unterscheiden zwischen einem ökonomischen Krieg, der im Wesentlichen darin besteht, eine neue Akkumulation durch Okkupation und Enteignung, das heißt Wachstum durch Raub - man könnte auch sagen, durch "fortgesetzte ursprüngliche Akkumulation" - zu schaffen. Die zweite Möglichkeit ist der unmittelbare Krieg, also die militärische Zerstörung eines Gebiets, um dann durch einen sogenannten Wiederaufbau des vorher Zerstörten neue Wachstumsraten zu beschaffen. Das Ganze kann man mit Hannah Arendt als die "Banalität des Bösen" bezeichnen. Denn: Wer ist schon gegen Wachstum oder kann es sich leisten, etwas anderes wichtiger zu finden, und das womöglich auch noch öffentlich zu vertreten? Würde sich so jemand nicht unendlich lächerlich machen? Was in diesem System jedenfalls nicht in Frage zu kommen scheint, ist eine Umverteilung nach unten, das heißt ein Verzicht auf Akkumulation, oder/und die Aufrechterhaltung bzw. neuerliche Ingangsetzung nicht lohnender, nicht genügend profitabel erscheinender Produktionen. Denn aus der Systemsicht ist nur das am Profit orientierte Geld akzeptabel, nicht aber der allgemeine soziale Wohlstand. Andererseits: Gänzlich unmöglich ist auf die Dauer jedoch das Wachstum auf Kosten der Ausbeutung von sog. Naturressourcen, vor allen Dingen derer, die sich nicht erneuern, weil sie irgendwann - und diesmal wirklich unausweichlich - an ihr Ende gelangen und damit auch vielleicht noch etwas verzögert durch eventuelle technische Erfindungen - das entsprechende System. Das heißt: Gegen die Endlichkeit der Erde wird auch der Krieg letztlich nichts vermögen, so viel er auch dazu beiträgt, die irdischen "Ressourcen" im und für den Krieg bzw. die Wirtschaft aufzuspüren, herzurichten, anzuhäufen, in Geld/Ware/Kapital zu transformieren und schließlich zu zerstören. Uns wird ja nun seit zwei Jahrzehnten immer wieder mit großem Nachdruck gesagt, daß es keine Alternative gäbe zum Neoliberalismus. "There is no alternative", das war der Spruch von Margaret Thatcher seit den 80er Jahren. Das heißt, die Wirtschaftspolitik des Neoliberalismus wird als eine Art "höhere Gewalt" definiert bzw. als eine Naturnotwendigkeit, eben: wie der Krieg. Ich würde sagen, daß das heute inzwischen regelrecht obszön wirkt, denn alle Gesellschaften, die diese Politik angewandt haben, befinden sich bereits mehr oder weniger überall auf der Welt "im freien Fall": Die Nationalstaaten lösen sich auf, politische Parteien sind nicht wiederzuerkennen, Regierungen mutieren zu Geheimgesellschaften, der Sozialstaat wird zerstört, Familien implodieren, der Einfluß der Gewerkschaften wird zersetzt, Unternehmen verschwinden im Rachen der Konzerne, öffentliche Güter werden an private Konzerne verscherbelt, und die Versorgung mit lebensnotwendigen Leistungen ist nicht mehr garantiert. Bildungseinrichtungen werden zertrümmert, die Verteuerung des Lebens hat enorm zugenommen, ohne daß dies zugestanden würde, und eine allgemeine Verelendung durch ein rapides Anwachsen der Arbeitslosigkeit ebenso wie nur mehr prekärer, hausfrauisierter, wenn nicht gar sklavenartiger Arbeitsverhältnisse ist überall und nun auch in den Industrieländern zu beobachten. Dieser sogenannten "höheren Gewalt" folgt dann gewissermaßen, angeblich ebenso notwendig, die so könnte man sagen - "niedere" Gewalt der unmittelbaren Kriegshandlung. Demnach befinden wir uns im Schritt eins auf dem Weg zum Krieg. Denn beim globalisierten Neoliberalismus handelt es sich um eine mutwillige Enteignung, Ausplünderung sowie Zerstörung der nicht konzerngesteuerten Wirtschaft, also vor allen Dingen des öffentlichen Sektors, aber auch der kleinen und mittleren, ja sogar der größeren "nationalen" Unternehmen. Auf der anderen Seite der Medaille haben entsprechend einige wenige transnationale Konzerne explosionsartig anwachsende Umsätze und Einkommen zu verzeichnen, ihr Reichtum ist skandalös und in der Welt von nie dagewesenem Ausmaß. Es ist aber dieser Reichtum zusätzlich auch noch mit Subventionen, Steuerbefreiungen und unseren Steuereinnahmen sowie Zinszahlungen mitbezahlt worden. Die Nutznießer sind Konzernchefs und Manager, Versicherungen, Banken und andere multinational engagierte und oft am Rande der Legalität oder gar mafios operierende Konzerne, die auch in der Untergrundwirtschaft des Waffenhandels, des Drogenhandels, des Menschenhandels und der sexuellen Versklavung tätig sind und anschließend ihre Gelder "weißwaschen", insbesondere auch bei "seriösen" Schweizer Banken, also gleich nebenan. Eine solche Politik hat zur Bildung von Oligopolen und Monopolen geführt, die längst die Märkte unter sich aufgeteilt und ihnen eine etwa noch bestehende Freiheit genommen haben. Zusammengefaßt: Die Riesen-Vermögen sind in den letzten Jahrzehnten immer mehr auf parasitäre Weise zustandegekommen, also ohne eigene Arbeit und Produktion, sondern durch Enteignung, Subventionierung, Geldverleihung gegen hohe Zinsen und Spekulation. Wir befinden uns aus dieser Sicht in einem Wirtschaftskrieg/ einer Kriegswirtschaft, die inzwischen in eine wahrhaftige Zivilisationskrise münden. Denn es ist absehbar, daß eine Fortführung dieser Umverteilungspolitik von unten nach oben zu einem Kollaps von Wirtschaft, Ökologie und Gesellschaft führen muß. Das wissen vermutlich auch die global players, denn sie sind zu einem Amoklauf gestartet, um die letzten Märkte, Investitionsfelder und Ressourcen der Welt so hemmungslos und ausgiebig und so lange wie noch möglich auszubeuten. Der Name dieses Projekts heißt WTO, Welthandelsorganisation bzw. Freihandel weltweit, unterstützt vom Internationalen Währungsfond, der Weltbank und den transnationalen Konzernvereinigungen. Zuletzt hat als Unterabkommen der WTO das GATS, das allgemeine Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen, zu diesem Projekt beigetragen. Es ist die erweiterte Form des multilateralen Abkommens über Investitionen, MAI. Dabei ist inzwischen deutlich geworden, daß das GATS zum Problem Nummer eins auch im Westen bzw. Norden geworden ist, ohne daß dies aber zugegeben würde. Das GATS ist sozusagen eine neue "Massenvernichtungs-Waffe" im Wirtschaftskrieg. Sie soll für ein neues Wachstum sorgen, indem praktisch der gesamte "non-profit"-Bereich nun auch in die Privatisierung und Kommerzialisierung einbezogen wird. Das GATS soll nämlich bewirken, daß die gesamte Reproduktion, der Rest von Subsistenz und die Hausarbeit, also die gesamte sog. Daseinsvorsorge bzw. -versorgung zu profitablen Warenproduktionen umgestaltet werden. Der gesamte Alltag soll durchkommerzialisiert und monetarisiert und die Rationalität des profitorientierten Geldes auch noch in die intimsten Winkel der Privatsphäre katapultiert, die letzten Momente von Moral, Rücksichtnahme, Mitleid, Altruismus oder liebevoller Zuwendung ausgemerzt werden. Die letzten öffentlichen Gemeingüter und Almenden sollen durch eine entsprechende Politik der Bildung von neuem Privateigentum mittels "Einhegungen", der Enklaven ("enclosures"), also durch eine Politik der gewaltsamen Privatisierung bzw. unmittelbaren Beraubung verschwinden. Nach und nach sollen damit alle öffentlichen Bereiche auch endgültig und irreversibel der demokratischen Kontrolle entzogen werden. Das GATS ist wie ein Krieg der Versuch, auch noch die letzte Grenze der Durchkapitalisierung aller Verhältnisse zu überwinden. Die bereits weltweit zu beobachtenden Folgen davon sind: Die neuen Dienste sind schlecht, teuer und knapp. Sehr viele Menschen sterben einfach, weil sie keine Gesundheits- oder keine Wasserversorgung mehr haben. Das geschieht bereits in den Ländern des Südens, wo diese Politik schon seit den 80er Jahren betrieben wird: Privatisierung geht jetzt schon buchstäblich über Leichen. Dabei ist das GATS als weltweiter Vertrag noch gar nicht unterschrieben. Wenn er nämlich unterschrieben wird, dann ist das GATS auch eine weltweite Verfassung. Es hat den Status des Völkerrechts, ein neues internationales Recht, das top down wirkt, nämlich nationales und kommunales Recht unwirksam macht. Renato Ruggiero, einstmals WTO-Chef, sagte bereits über das MAI : "Wir schreiben die Verfassung einer einzigen Weltwirtschaft". Es wäre zu ergänzen: "... einer einzigen Weltpolitik". Auf diese Weise ist das GATS Teil der Neuen-Welt-Ordnung, NWO, die schon der Vater von George W. Bush 1991 im ersten Golfkrieg als politisches Projekt propagiert hat. Mit dem GATS kann eine solche NWO nun also auch erzwungen werden, weil alle, die nicht mitmachen wollen, durch Schadensersatzklagen der interessierten Konzerne wegen sog. "indirekter Enteignung" welche eine groteske Verkehrung! vor dem WTO-Schiedsgericht, einer Art internationalem Konzerngerichtshof, gezwungen werden können, alle GATS- Regeln anzuerkennen, also den Konzernen ein zu ihren Gunsten völlig dereguliertes Feld zur Plünderung zu überlassen. Ich bezeichne die Politik mit dem GATS als eine Kolonialpolitik zum Zwecke fortgesetzter ursprünglicher Akkumulation und Enteignung: der Aneignung von Volksvermögen und Naturressourcen seitens der Konzerne in aller Welt. Das heißt, diese "Wirtschafts"- Politik ist eine gewalttätige und unmittelbar verknüpft mit dem anderen Gesicht der Globalisierung, nämlich dem Krieg. Hier bilden Krieg und Wirtschaft nicht mehr nur ein einziges Kontinuum, sondern werden immer ununterscheidbarer in ihrer Vermengung. Sie werden zu den zwei Seiten derselben Medaille. Daß Freihandel, Piraterie und Krieg zusammengehören, hat schon Goethe festgestellt. Wir haben es hier aber mit einer noch erweiterten Form davon zu tun, nämlich dem militärischen high-tech- Ãœberfall. Denn was heißt heute Krieg? Er ist eigentlich militärischer Ãœberfall oder sog. "Angriffskrieg" von Westmächten, bisher auf geopolitisch wichtige und ressourcenreiche Gebiete des Ostens und des Südens. Rosa Luxemburg hat diese Politik, wie sie gegenüber den Kolonien des 19. Jahrhunderts gang und gäbe war, folgendermaßen definiert: Der Militarismus sei "der Vollstrecker der Kapitalakkumulation". Der Krieg ist demnach eine Art Gerichtsvollzieher, der eine Zwangsvollstreckung durchführt, um sich alle vorhandenen bzw. die letzten Ressourcen mit Hilfe von Gewalt anzueignen. Das "Recht" dazu wird durch ein neues "Völkerrecht" perverserweise als Recht der Konzerne gegen die Völker "gesetzt". GATS ist ein Schritt auf diesem Weg, der die fehlende Legitimierung dieser Politik durch die Legalisierung eines neuen Un-Rechts ersetzen soll. "Frag Bechtel, wofür der Krieg gut ist", schrieb Bob Herbert in der Herald Tribune im April, denn Bechtel, der US-Wasserkonzern, bekam im Irak bereits Euphrat und Tigris für die Wasserprivatisierung zugesprochen. Das Öl wird indessen mit UNO-Zustimmung zur Finanzierung des "Wiederaufbaus" durch US-Konzerne an die Besatzungsmächte USA und Großbritannien übergeben. Auf diese Weise war der Krieg gegen den Irak, also der Ãœberfall auf den Irak, nicht nur ein Geschäft von Rüstungskonzernen und dem militärisch-industriellen Komplex, sondern auch ein platter Raub am Öl, am Wasser und anderen Ressourcen des Irak sowie die Aneignung der Verfügung über einen sog. Wiederaufbau nach der Zerstörung. Danach folgt die Durchsetzung neoliberaler Politik im Irak und in der Folge möglichst überall im Mittleren Osten, beginnend etwa mit Syrien und dem Iran, wie sich schon abzeichnet. Das Ganze wird uns auch noch verkauft als ein "humanitärer Akt" der Befreiung einer Bevölkerung von ihrem Tyrannen und seinen "Massenvernichtungswaffen", die bisher - im Gegensatz zu denen der Kriegsherren - nirgends aufgetaucht sind. Auf diese Weise wird der Irak-Ãœberfall zum Modell für die Zukunft. Globalisierung ist gewaltsame Durchsetzung des Neoliberalismus als einer "Lizenz zum Plündern" ebenso wie einer "Lizenz zum Töten" und bedeutet: Die Konzerne wollen alles, jeden Markt, jedes Investitionsfeld, jede Ressource für sich allein. Das ist des Pudels Kern der neoliberalen Wirtschaftspolitik, die uns immer aggressiver als angeblich "seriös" und alternativlos verkauft wird. Und wenn kein Investitionsfeld da ist, dann wird es eben geschaffen, nämlich als und durch Krieg bzw. als Krieg mit dem Krieg. So sehen wir, wie Michel Chossudovsky analysiert hat, daß z. B. sowohl die Taliban in Afghanistan wie auch die UCK im Kosovo mit westlichen Drogengeldern aufgebaut worden sind und am Ende die NATO gegen die vom Westen selbst organisierte UCK Krieg führte. Daß auch die EU eine Waffe der Neuen-Welt-Ordnung ist, zeigt der geplante und bereits laufende Aufbau einer Euro-Armee, die nicht zur Verteidigung gedacht ist, weil ja niemand Europa angreift, sondern zur Sicherung "unserer" Interessen in aller Welt sowie zur Bekämpfung eines inneren Aufstands, mit dem z.B. in der Folge der Privatisierungen wohl schon gerechnet wird. Schließlich war und ist dies doch im Süden schon längst der Fall. Er wird dort zynisch "der IWF-Aufstand", also der zu erwartende Aufstand der Bevölkerung gegen die Spar- und Priviatisiertungspolitik des Internationalen Währungsfonds, genannt. Solche Aufstände werden dann als "terroristische Akte" definiert (werden), um sie durch den neuen "gerechten" Krieg gegen den Terrorismus bekämpfen zu können, wofern das GATS zur Kriminalisierung seiner Gegner nicht ausreichen sollte, ist doch darin die Einschränkung der Rechte der Konzerne illegal. Zusammengefaßt: Wir haben es hier und heute mit einer bewußten Kolonisierung und Unter-Entwicklung auch im Norden bzw. Westen und einem Ende der Demokratie in allen Ländern der Erde zu tun. Die entsprechende Politik kommt daher im Gewand von Sparpaketen, Sozialabbau, schafft Armut und Ausgrenzung, bringt Oligarchen an die Macht und einen historisch bisher unbekannten "monetären Totalitarismus" in die Welt, wie es das GATS darstellt. Der "Subkommandante" Marcos von den indianischen Aufständischen gegen die Politik des Neoliberalismus, den Zapatisten von Chiapas in Mexico, hat den Liberalismus daher nicht nur - im Gegensatz zu seinem Namen - als Zwangssystem, sondern sogar als neuen "liberalen Faschismus" bezeichnet. Eins ist noch zu sagen zum 11. September 2001: Er wird immer als Rechtfertigung für die beschleunigt vorangetriebene Politik der Errichtung einer Neuen-Welt-Ordnung durch Krieg genommen. Ich muß daran erinnern, daß Michel Chossudovsky ein Buch darüber geschrieben hat, nämlich "War and Globalisation. The thruth behind september 11". In diesem Buch zeigt er auf, daß alle Daten im Zusammenhang mit dem 11. September darauf hinweisen, daß der Terrorismus gerade von denen begangen wurde, die heute den Krieg gegen ihn predigen. Das heißt, die US-amerikanische Regierung hat aller Wahrscheinlichkeit nach diesen Terrorakt selbst organisiert, um eine öffentliche Akzeptanz für den Krieg nach außen und im Inneren zu schaffen. Ich möchte das endlich einmal in die Diskussion werfen, weil viele Leute diese Möglichkeit und die Konsequenzen daraus immer noch nicht zur Kenntnis nehmen. Politik mit dem Terror, Terror als Politik würde das Bild der Entstehung der Neuen- Welt-Ordnung nur noch abrunden. Der Neoliberalismus kippt in den Krieg als dem Recht des Stärkeren überall auf der Welt, sei es auf der Ebene der "low-intensity-", also der "niedrig intensiven", wie auf der der" high-intensity-war-fare",also der "hoch intensiven" Kriegführung, wie das in der Fachsprache heißt (-"high-intensity-" ist allerdings von mir erfunden). Nach Paul Virilio geht es den Herrschenden um die Schaffung des Zustands des "reinen Krieges", nämlich eines Dauerkrieges mitten im Alltag, der alles Zivile und damit alles Demokratische, Zivilisierte, Humane und Lebensfreundliche aus der Gesellschaft verbannt, - also sozusagen aus allen Gesellschaften militarisierte, entzivilisierte - un -zivilisierte - Gesellschaften macht. Ich halte die mit "Wirtschaft" und Krieg erzwungene Durchkapitalisierung allen Lebens für eine neue Große Transformation "the great transformation" nach Karl Polanyj - , aber nach Robert Kurz auch für ein Mord- und ein Selbstmordprogramm, das auf die Dauer nicht durchführbar ist. Es wird längerfristig, wahrscheinlich schon mittelfristig scheitern. So finde ich es zum Beispiel sehr interessant, daß der Krieg als Modell für die Zukunft der Neuen Welt-Ordnung auch gleichzeitig das Modell der Vergangenheit ist, nämlich der Entstehung des Patriarchats vor 5000 Jahren eben im Irak. Dort ist nämlich damals das entstanden, was wir heute überhaupt als Krieg bezeichnen: Invasion, Okkupation, Aneignung von Ressourcen und Verbrauch zu Gunsten einiger weniger sowie totale Abhängigkeit der meisten. Es ist, als würde die im alten Mesopotamien oder Zweistromland, dem heutigen Irak, nach der Eroberung vor 5000 Jahren erfundene sog. "Orientalische Despotie" oder "Asiatische Produktionsweise", kurz APW - als einer, die auch mit einer Art zentralen Wasserverwaltungswirtschaft operierte - gerade heute neu erfunden, nämlich als "Amerikanische Produktionsweise", auch APW, bzw. als "Amerikanische Despotie." Damit kommt die Entwicklung an ihrem Ende an ihren historischen Ausgangspunkt zurück. Ich halte die Kurzfristigkeit der Perspektive dieser Politik für maßgeblich für ihr kommendes Scheitern. Denn es geht ihr allein um die Kapitalverwertung einiger weniger, die Angst haben, daß ihr Geld "verdunstet", wie Marx sagt, wenn es nicht profitabel angewendet werden kann. Man kann aber auf die Dauer keine Politik betreiben, die ausschließlich einigen Wenigen nützt und auf die Mehrheit lediglich mit Gewalt reagiert. Das hat die Geschichte immer wieder bewiesen. Dabei zeigt die absolute Priorität der Kapitalverwertung auch auf, daß die kapitalistische Wirtschaft im Prinzip an ihr Ende gekommen zu sein scheint und auch der sog. "Fortschritt" dieses Systems eine Lüge war, denn sonst gäbe es solche enormen Verwertungsprobleme nicht. Es stehen daher, wenn wir über Alternativen nachdenken, nicht nur 500 Jahre Kapitalismus, sondern 5000 Jahre Patriarchat in Frage. Die Zeit dieser Gesellschafts-"Ordnung", die sich im Kapitalismus womöglich in ihrer letzten Phase befindet, ist gerade wegen der Globalisierung, die die unüberwindbare Endlichkeit des Globus aufzeigt, ihrem Ende nahe. Die Methoden, die angewandt werden, funktionieren selbst für ihre Nutznießer letztlich immer weniger und nur noch unter Zurhilfenahme eines großen Aufwands an Gewalt und münden noch dazu in eine allgemeine Annihilation des schließlich Akkumulierten, also in dessen durchgehende Vernichtung. Indem dies aber gesehen werden kann, ist das kapitalistische Patriarchat geistig schon Vergangenheit. Es ist durchschaut, und die Menschen fallen bereits vom Glauben ab. Unsere Religion, unser "Glaube" ist der an die Gewalt. Nach Gandhi ist die Gewalt aber immer eine Lüge - die Wahrheit ist gewaltfrei. So frage ich mich, was Gandhi gesagt hätte zur Tatsache, daß inzwischen auch das Wasser von "Mother Ganga", also dem Heiligen Ganges in Indien, verkauft werden soll, nämlich an die Firma Suez aus Frankreich. "Killing the Ganga" nennt das Vandana Shiva. Für die Menschen in Indien heißt dies, daß inzwischen des Profits wegen auch die eigene Mutter verkauft und ermordet werden soll.. Dieses Beispiel zeigt, wo wir wirklich sind, was tatsächlich der Fall ist, und was wir deshalb zu tun haben. Denn wir müßten nun eigentlich unser verfassungsmäßig garantiertes Widerstandsrecht in Anspruch nehmen, öffentliche Räume wieder zurückerobern und insbesondere die Frauen zur allgemeinen Arbeitsniederlegung, zum "Frauenstreik", aufrufen. Denn das würde wie schon einmal in Island 1975 zeigen, daß ohne die Frauen nichts läuft auch keine Globalisierung, keine "Wirtschaft" und kein Krieg. Paul Virilio sagt: "Echte Zivilisten haben keine Angst", und wir sind die Zivilgesellschaft der Welt. Aber wir müssen klarer, glasklar, werden, uns vermehrt zusammenschließen und uns nicht spalten lassen. Wir haben die Wahrheit der Geschichte, der Zukunft der Welt und der Natur auf unserer Seite und alle guten Geister dazu! Aus: Nach dem Krieg ist vor dem Krieg. Broschüre der Friedenswerkstatt Linz zu Hintergründen und Folgen des Irak-Krieges. Mit Beiträgen von Claudia von Werlhof, Winfried Wolf, Noam Chomsky, Michel Chossudovsky u.a. 2003 Friedenswerkstatt Linz (Waltherstr. 15b, A-4020 Linz). € 3,50 + Porto "Was passiert, wenn Frauen nichts mehr tun? Frauen-Streik das letzte Mittel gegen GATS" Unter diesem Titel hat uns Claudia von Werlhof knapp vor Redaktionsschluß ihren Aufruf gemailt, der ihre Ãœberlegungen - und jene von Maria Mies, siehe folgenden Bericht - zu Widerstandsstrategien von Frauen präzisiert. Leider hat der Text in diesem "Rundbrief" keinen Platz mehr. Wir haben ihn jedoch im "e-Rundbrief" ausgesendet und damit ist er auch auf unserer homepage www.begegnungszentrum.at im Archiv unter "[E-rundbrief] Info 2: Werlhof Claudia - Frauen-Streik gegen GATS" allgemein zugänglich. Buchtipp: Claudia von Werlhof/ Maria Mies: Lizenz zum Plündern. Aktualisierte Neuauflage 2003, eva - Europ. Verlagsanstalt (erscheint im Sept. 2003) ====================================== Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at Ihr findet die Texte auch im Archiv unserer Homepage: http://www.begegnungszentrum.at/archiv/. Zusätzliche längere und fremdsprachige Texte stelle ich auch in unsere homepage. From mareichl at ping.at Sun Aug 17 17:16:47 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 17 Aug 2003 17:16:47 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 11 - RB Nr. 109/110, Maria Mies - Frauen stoppt GATS! Frauenkongress gegen Privatisierungen Message-ID: <5.2.1.1.0.20030817170848.00a011e0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 11 Bad Ischl, 17.8.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at 109. und 110. Rundbrief (2 und 3/2003) 27. Jhg., Doppelnummer Frühling und Sommer 2003 August 2003 Teil 4: FRAUEN STOPPT GATS! Bericht von Maria Mies über den Internationalen Frauenkongress in Köln, 12. Mai 2003 Dies war der Slogan des Internationalen Kongresses: "Dienste ohne Grenzen? GATS; Privatisierungen und die Folgen für Frauen" der am 11. Mai 2003 in der Fachhochschule in Köln zu Ende ging. Es war der erste Kongress zu diesem Thema weltweit. Obwohl Frauen die Mehrzahl aller Dienstleistenden stellen, wird diese Tatsache weder von den Betreibern noch den Kritikern des GATS berücksichtigt. Noch sind nur wenige Frauen selbst über diese Politik und ihre Folgen informiert. Dem wollte der Kongress abhelfen. Sein Ziel war Aufklärung, Mobilisierung/ Aktion und Vernetzung. 500 Frauen und einige Männer nahmen drei Tage lang von morgens bis abends an diesem Kongress teil. "Zeuginnen" berichteten darüber, wie sie durch die bereits laufende Privatisierungswelle marginalisiert und in Arbeitslosigkeit und Armut getrieben wurden. International renommierte Aktivistinnen und Wissenschaftlerinnen analysierten die Folgen der neoliberalen Privatisierung von Wasser, Gesundheit, Bildung und sozialen Diensten in ihren Ländern und international für die Mehrzahl der Menschen, insbesondere für Frauen. Der Kongress schlug so den Bogen von der persönlichen Betroffenheit bis zur globalen Ebene von WTO und GATS . Das, was die meisten "Opfer" dieser Politik bisher als persönliches Schicksal angesehen hatten, erschien so in einem globalen Kontext als verstehbar und auch als veränderbar. Dazu trug die ungeheure Fülle der Informationen und Analysen bei, die Frauen wie Maude Barlow (Kanada), Vandana Shiva (Indien), Christa Wichterich (Deutschland), Naila Khan (Bangladesh), Claudia von Werlhof (Österreich), Theresa Wolfwood (Kanada), Vera Morgenstern, (Deutschland) Maite Llanos (Argentinien) und Sarah Sexton (GB) in Plenumsbeiträgen vortrugen. Die Empörung aber auch die Ermutigung wuchsen von Vortrag zu Vortrag über das was Maude Barlow als die "neuen globalen Königshäuser" bezeichnete, die Multinationalen Konzerne, die sich, gestützt von WTO und den willfährigen Regierungen, die gesamten Wasserressourcen der Welt, die Gesundheits- und Pflegesysteme, die Bildung der Menschen, vom Kindergarten bis zur Universität als profitträchtige Investitionsbereiche unter den Nagel reißen wollen oder schon gerissen haben. Alle diese Geschäfte finden hinter dem Rücken der Bevölkerung statt. Am deutlichsten wurde dieser globale Raubzug in bezug auf die lebensnotwendige Resource Wasser. Vandana Shiva berichtete, dass in Kerala, einem der wasserreichsten Staaten Indiens, der Staat 1,5 Millionen Liter Wasser an Coca Cola verkaufte. Die Folge: In zwei Monaten sank der Grundwasserspiegel und Seen trockneten aus. 400 Frauen wurden verhaftet, die gegen diese Wasserprivatisierung protestierten. An dem schon verkauften Fluss Sheonath patrollieren Polizeikräfte im Auftrag des Privateigentümers und verhaften Männer und Frauen, die im Fluss fischen, baden, ihre Kleider waschen und das Wasser zur Bewässerung ihrer Felder nutzen wollen. Das gilt jetzt als Diebstahl. 100 000 Menschen, vor allem Frauen demonstrierten so lange, bis die Privatisierung zurückgenommen wurde. Der grösste Wasser-Multi der Welt, der französiche Konzern Suez und seine indische Tochter Degremont haben einen Vertrag der indischen Regierung, das Wasser der "Heiligen Mutter Ganges zu privatisieren. Im letzten Jahr protestierten Hunderttausende gegen diesen Wasserrraub. Vandana Shiva stellte den Zusammenhang her zwischen diesem Krieg um Wasser und dem Krieg im Irak. Dem seit der Wasserprivatisierung in Cochabamba (Bolivien) berüchtigten amerikanischen Multi Bechtel wurde nach dem Irak Krieg die Konzession erteilt, im Irak die Wasserversorgung zu privatisieren. Ihr Fazit: Was GATS nicht erreicht, erreichen Kriege. Naila Khan berichtete, wie die Armut, besonders unter Frauen in ihrem Land gestiegen ist, seit die Regierung im Zuge der neoliberalen Privatisierungspolitik das Gesundheitssystem "reformiert" hat. Die Basisgesundheitszentren wurden geschlossen und das Land für den freien Import von teuren Medizinen und Geräten geöffnet. Die Rate der Müttersterblichkeit ist gestiegen. Arme können sich die teuren Privatkliniken nicht mehr leisten. Sie berichtete auch, wie die Bevölkerung, insbesondere die Frauen sich sowohl gegen die neoliberalen Wirtschaftskrieger, die Multis wie gegen die Militärkrieger wehren, z.B. gegen den Krieg im Irak. Es fanden nicht nur 7000 Demonstrationen im ganzen Land statt, sondern eine breite Boykottbewegung gegen US-Produkte wie Coca Cola und Benson & Hedges Zigaretten hat den Umsatz dieser Konzerne drastisch reduziert. Dieser Boykott wird vor allem von den ärmeren Menschen wie kleine Straßenverkäufern befolgt. Sarah Sexton ergänzte diesen Bericht aus dem "armen" Bangladesh durch die Beschreibung der Zustände im Gesundheitssektor im "reichen" England. Obwohl GATS noch nicht zugeschlagen hat, folgt die britische Regierung seit Thatcher der neoliberalen Privatisierungspolitik. Dabei benutzt sie die Salamitaktik. Teile aus dem nationalen Gesundheitsdienst werden herausgebrochen und privatisiert. Die verbleibenden Teile müssen dann mit diesen konkurrieren. Die Folgen, besonders für Frauen im Gesundheitsbereich sind verheerend. Sie stellen die Mehrzahl der Arbeitskräfte in diesem Sektor und sind auch als Patientinnen negativ betroffen. Christa Wichterich (NRO-Frauenforum) betonte, dass es gerade für Frauen gute Gründe gibt, gegen GATS zu sein. Sie sind in besonderer Weise und stärker betroffen von der Privatisierung öffentlicher Güter und Dienstleistungen, weil das GATS ein Instrument "zum Wohle" der Unternehmen ist, wie die EU selbst sagt, nicht für das Gemeinwohl. Für Frauen bedeutet GATS wachsende Arbeitslosigkeit, mehr Arbeitshetze, mehr Jobunsicherheit, Billigjobs, mehr Konkurrenz. GATS ist ein Schlag ins Gesicht der Demokratie, bedeutet weniger Sorge um Qualität, weniger Rücksicht auf die Ökologie und größere gesellschaftliche Polarisierung zwischen denen, die sich die Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse noch leisten können und denen, die es nicht mehr können. Eva Hack berichtete, wie sämtliche Sozialeinrichtungen in Deutschland, die privaten, wie die öffentlichen, die profitträchtigen wie die gemeinnützigen Vereine eine sog. Qualitätskontrolle durchführen müssen. Maßstab für "Qualität" ist dabei die ISO-Industrienorm, die für Maschinen erfunden wurde. Hilfesuchende sind jetzt "Kunden". Der 1976 von Feministinnen gegründete Verein "Frauen helfen Frauen e.V." ist inzwischen eine GmbH., eine Firma, die nur nach Kosten-Nutzen-Erwägungen geführt wird. Viele der Plenumsvorträge waren begleitet von Berichten über den Widerstand gegen diese menschen- und naturverachtende Politik, die alles und jedes zur Ware auf einem globalen, kapitalistischen Markt macht. Dieser Widerstand beschränkt sich nicht nur auf die Länder des Südens, die schon seit langem diese Politik als Folge der Strukturanpassungsprogramme von Weltbank und IWF erfahren. Auch in Kanada wehren sich die Menschen mit Erfolg gegen GATS und die Privatisierungspolitik. Theresa Wolfwood berichtete, wie die Bevölkerung die Komplizenschaft der Regierung mit den amerikanischen Investoren aufdeckt und bekämpft z.B. mit Pepsi Cola im Schul- und Universitätssektor. "Befinden wir uns hier in einer Coca Cola oder einer Pepsi-Cola Universität?" fragte sie uns. Städte wie Vancouver und die Provinz British Columbia weigern sich, die GATS-Politik der Regierung in Ottawa mitzumachen. Sie haben sich zu "GATS-freien-Zonen" erklärt. Claudia von Werlhof zeigte auf, dass GATS und die Privatisierungen im Universitäts- und Wissenschaftsbereich nicht nur die grundgesetzlich geschützte Freiheit von Forschung und Lehre, sondern auch die grundlegenden Begriffe von Wissen und Erkenntnis zerstören. Was übrig bleibt ist maschinenhaftes Wissen, ohne Subjekte, ohne Hirn und Herz, das im Endeffekt nicht einmal für die Verwertungszwecke des privaten Kapitals nützlich ist. Die Folge: Es funktioniert bereits heute nichts mehr. Die Computer sind voll. Die Hirne und Herzen sind leer. Gegen diese Zerstörung des lebendigen Zusammenhangs, den die Universitätsreform in Österreich wie auch in Deutschland anstrebt, ist in Österreich eine starke Protestbewegung zunächst an der Universität Innsbruck entstanden. Sie umfasst nicht nur Studenten, sondern auch Professoren und hat darüberhinaus dazu geführt, dass sich auch in anderen Städten, sogar in Wien Widerstand rührt und dass inzwischen ein "Forum gegen GATS" existiert. Dieses Anti-GATS Forum hat bereits jetzt erreicht, dass sich, wie damals gegen das MAI, Städte und Länder, z.B. das Burgenland und Vorarlberg zu "GATS-freien-Zonen" erklären. Am Samstag Nachmittag fand eine Vertiefung und Erweiterung der angesprochenen Themen in Arbeitsgruppen statt. Dazu waren auch Referentinnen aus osteuropäischen Ländern eingeladen. Auf diese Weise brachte der Kongress Frauen aus dem Süden, dem Norden und dem Osten in einem intensiven Gedanken- und Erfahrungsaustausch zusammen. Er bedeutete für alle eine Bereicherung und Ermutigung. Am Sonntag Vormittag ging es um Widerstand, Perspektiven und Alternativen und mögliche langfristige und kurzfristige Aktionen . Der Abschluss des Kongresses war so etwas wie die Ernte der vorangegangen Tage. Es wurde deutlich, dass die "Andere Welt" von der Attac und viele andere seit den Sozialforen von Porto Alegre sprechen, nicht nur ein frommer Wunsch ist, sondern schon in vielfältiger Form Gestalt annimmt, z. T. als Ergebnis der Kämpfe gegen die neoliberale Bankrott-Politik. Eindrücklich berichtete Maite Llanos (Argentinien) wie sich die Menschen und wiederum besonders die Frauen erfolgreich gegen die neoliberale Politik von WB, IWF und WTO wehren, gegen die Regierungen, die diese Politik ohne Not in Argentinien durchgesetzt und dieses reiche Land in kurzer Zeit in Armut, Abhängigkeit und den Bankrott gestürzt haben. Frauen führten den Kampf gegen diese Regierungen mit ihren Casserolazzos an, den Topfdeckel-Demonstrationen. Sie zogen aus den Küchen aus und blockierten als "Piqueteras" mit den Männern die Straßen und Straßenkreuzungen, sodass der Abtransport der notwendigen Güter verhindert wurde. Sie nahmen Teil an den Volksversammlungen, bei denen über eine andere Wirtschaft und Politik diskutiert wurde. Die Mütter der Plaza de Mayo marschierten an der Spitze dieser Züge. Als die Unternehmer ins Ausland flüchteten, übernahmen die Arbeiter und Arbeiterinnen die Fabriken und produzierten weiter. Aber nicht mehr für den Export, sondern für die eigene Bevölkerung. Frauen übernahmen so eine Textilfabrik und führten die Produktion weiter, für den eigenen Markt. Als die Polizei sie rauswarf und auf die Straße setzte, nahmen sie die Nähmaschinen mit und nähten auf der Straße weiter. In dieser Widerstandsaktion wird symbolisch deutlich, dass jetzt auch für Frauen ein historisch neues Kapitel aufgeschlagen ist: Raus aus der Küche, raus aus Fabrik und Büro raus auf die Strasse! Dieses Motto bedeutet das Gegenteil der offiziellen Gender-Mainstreaming Strategie, die nichts anderes bezweckt, als die Frauen (Gender) in den "Mainstream" den neoliberalen, kapitalistischen, globalen Markt einzuführen, als Billiglohnarbeiterin, Ich-AGs, prekäre Dienstleisterin, Sex-Arbeiterin, Putzfrau, Dienstmädchen, Heimarbeiterin, Komputerarbeiterin. ...Gegen diese Perspektive der globalen kapitalistisch-patriarchalen Ausbeutung von frauen stellte Helena Norberg Hodge (England) den Ansatz: Lokalisieren statt Globalisieren, vor allem in Bezug auf Nahrungsproduktion und Vermarktung vor. Um diesen Ansatz herum ist in England eine starke Bewegung entstanden. Der Beifall aus dem Plenum, das bis zum Schluss voll besetzt war, zeigte, dass die Botschaft des Kongresses angekommen war. Die Konfrontation der Frauen mit dem Bankrott der derzeitigen Wirtschaftspolitik weltweit, die nur zu weiteren Kriegen wie im Irak führt, führte jedoch nicht zu Resignation und Lähmung. Im Gegenteil. Alle Frauen fühlten sich ermutigt und gestärkt durch die internationalen Beispiele des erfolgreichen Widerstands. Der Austausch untereinander war für alle eine große Bereicherung. In der Schlussrunde sprühten sie nur so von kreativen Aktionsvorschlägen langfristigen sowie kurzfristigen, auf der kommunalen wie der nationalen und globalen Ebene. Betont wurde die Notwendigkeit der Einmischung auf der lokalen Ebene, denn dort stehen die wichtigsten Veränderungen durch das GATS an: die Privatisierung von Wasser, Schulen, Gesundheitsdiensten und allgemein der öffentlichen Daseinsvorsorge. In einem globalen Aktionsaufruf wurden Frauen aufgerufen, offensiv bei ihren Kommunen und Regierungen gegen GATS und die Privatisierungspolitik zu protestieren. Die Frauen sollen nicht abwarten, bis hinter ihrem Rücken die kommunale Daseinsvorsorge privatisiert oder kommunales Eigentum durch CROSS BORDER LEASING GESCHÄFTE oder PPP Verträge verscherbelt worden ist. Sie sollen in ihren Kommunen, Ländern und bundesweit ein Verbot dieser dubiosen Geschäfte fordern. Vor allem wurde betont, dass Wasser ein kommunales Gut ist, das auf keinen Fall privaten Interessen ausgeliefert werden dürfe. Frauen sollten sich aktiv in den kommunalen und internationalen Kampf gegen die Privatisierung des Wassers einklinken. Da die meisten Frauen weder über GATS noch über die klammheimliche Privatsisierungspolitik Bescheid wissen und Politiker und Medien diese Aufklärung nicht leisten, war ein Vorschlag, die Medien und die Politiker nach GATS zu fragen. Auch der Arbeitsplatz sollte ein politischer Ort werden. Frauen sollten Kollegen und Kolleginnen nach GATS fragen und eine eigene Meinung dazu formulieren. Zur Aufklärung von Frauen sollten Studienkreise zu GATS und Privatisierung gebildet werden, wo Frauen sich selbst kundig machen sollten, damit sie als Multiplikatorinnen wirken könnten. Man müsse die Abhängigkeit von "Expertinnen" durchbrechen. Auf der webside von attac könne frau sich die wichtigsten Informationen besorgen: (www.gats-kritik.de) Auf globaler Ebene wurde ein sofortiger Aktionsaufruf für Frauen gegen die Privatisierung des Wassers vorgeschlagen. Frauen wurden aufgerufen, aktiv bei den Widerstandsaktionen gegen einzelne Konzerne, den G8 Gipfel ( 1. - 3. Juni in EVIAN ), gegen die nächste Ministerkonferenz der WTO im September in Cancun, Mexiko mitzumachen. Dort soll GATS weiter festgeklopft werden Auf europäischer Ebene solle die begonnene Vernetzung auf dem nächsten Europäischen Sozialforum am 2. November in Paris fortgesetzt werden. Das nächste Weltsozialforum findet im Januar 2004 in Mumbay (Indien) statt. Auch dazu wurden erste Kontakte geknüpft Gefordert wurde ein Moratorium für alle neuen Freihandelsabkommen. In allen Ländern müssten Referenden über diese Verträge stattfinden. Allen war klar geworden: Das GATS muss weg! Es lässt sich nicht verbessern. Das Fazit des Kongresses kann so formuliert werden: Wir sind viele und wir werden den Raub an unseren Lebensgrundlagen: Wasser, Wissen, Kultur, Gesundheit nicht zulassen. Unsere Solidarität mit allen Schwestern und Brüdern weltweit, mit allen Schwachen ist kein Dienstleistungsmarkt. Wir sind die Mehrzahl, wir haben Intelligenz und Kraft. Die Welt ist keine Ware, die Natur ist keine Ware, wir Frauen sind keine Ware. Der Kongress schloss mit der Erklärung von Ilona Plattner, Koordinatorin des Frauennetzes Attac, das den Kongress organisiert hatte: HEUTE HABEN WIR EINEN WESENTLICHEN SCHRITT GETAN EIN WELT-FRAUENSOZIALFORUM ZU REALISIEREN. Eine Spontandemonstration am Samstag Abend sorgte dafür, dass die Botschaft dieses Kongresses an der Öffentlichkeit gebracht wurde: FRAUEN STOPPT GATS ! (Aus "Der Ausverkauf des Lebens" - Infobrief Nr. 12, Juni 2003, Netzwerk gegen Konzernherrschaft und neoliberale Politik, c/o Jürgen Kummenerl, Richard-Wagner-Str. 12, D-50674 Köln, e-mail: netzwerk-gegen-neoliberalismus at gmx.net, http://come.to/netzwerk-gegen-neoliberalismus) ====================================== Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sun Aug 17 21:01:15 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 17 Aug 2003 21:01:15 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 12 - RB Nr. 109/110: Vandana Shiva: Wasserkonzerne und Krieg; EU-Wassergemeinschaft Message-ID: <5.2.1.1.0.20030817205554.00a119f0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 12 Bad Ischl, 17.8.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at 109. und 110. Rundbrief (2 und 3/2003) 27. Jhg., Doppelnummer Frühling und Sommer 2003 August 2003 Teil 5: Bechtel und Blut für Wasser: Krieg als Ausrede für die Ausweitung der Herrschaft der Konzerne Vandana Shiva 25.April 2003 Vandana Shiva ist eine weltbekannte Autorin und Aktivistin aus Indien, bekannt für ihre Kritik an der Gentechnik, an industrialisierter Landwirtschaft und an der Globalisierung. Englische Veröffentlichung im Zmagazine, Mai 2003 Einen Monat nach Beginn des Krieges gegen den Irak taucht der wirkliche Sieger auf. Bechtel hat einen 680 Millionen Dollar Vertrag für den Wiederaufbau des Irak erhalten. Der von der USA geführte Krieg bombte erst die irakischen Krankenhäuser, Brücken und Wasserwerke aus, und jetzt ernten die US-Konzerne die Profite des "Wiederaufbaus" einer Gesellschaft, die zuvor absichtlich zerstört wurde. Blut wurde nicht nur für Öl vergossen, sondern auch für die Kontrolle über Wasser und andere lebenswichtige Dienstleistungen. In einer Periode sinkenden Wirtschaftswachstums und einer Verlangsamung des Molochs Globalisierung wurde Krieg zu einer gebräuchlichen Entschuldigung für die Ausweitung der Herrschaft der Konzerne. Wenn die WTO nicht ausreicht führen wir Krieg. Dies scheint die zugrundeliegende ökonomische und politische Philosophie der herrschenden Neo-Konservativen der USA zu sein, die versuchen die Welt zu beherrschen. In den letzten Monaten hat sich die totale, faule Korruption gezeigt, auf die die neue Weltordnung aufgebaut ist. Bob Herbert stellt im Zeitungsartikel "Fragt Bechtel, wofür der Krieg gut ist" (International Herald Tribune, 22 April 2003, S.6) fest: "Warum George Shultz lächelt" Shultz, dessen Photo genauso gut neben irgendeiner Definition des militärisch-industriellen Komplex erscheinen könnte, war Staatssekretär unter Präsident Ronald Reagan. Er war das ewige Schwergewicht der mächtigen Bechtel-Gruppe aus San Franzisko. Früher regierte er die Gruppe als Präsident, inzwischen ist er Mitglied des Aufsichtsrats und Senior Berater. Edwin Starr, Sänger der Anti-Kriegswegung trat wie eine Ironie des Schicksals diesen Monat seine ewige Ruhe an, genau zu dem Zeitpunkt, als sich die US-Bodentruppen nach Bagdad wälzten. Im Gegensatz zu ihm behauptet Shultz zu wissen, wofür Krieg gut ist. Denn er wollte diesen Krieg mit dem Irak. Und wie er diesen Krieg wollte. Shultz war Vorsitzender des wildgewordenen Pro-Kriegs-Komitees für die Befreiung des Iraks. Dieses Komitee hatte sich neben der politischen Befreiung des ölreichen Landes dem gewinnbringenden "Wiederaufbau seiner Wirtschaft" verschrieben. Unter der Ãœberschrift "Jetzt Handeln, Gefahr ist im Verzug" schrieb Shultz im letzten September in einem Artikel in der Washington Post: "Es gibt einen starken Zusammenschluß Grundlage für eine sofortige Militäraktion gegen Hussein und für eine multilaterale Bemühung den Irak wieder aufzubauen, nachdem er weg ist." Ich frage mich, welches Unternehmen diese Bemühungen wohl in seinem Sinne ausführen würde? In der letzten Woche hat die Bechtel-Gruppe gezeigt, wofür Kriege gut sind. Die Bush-Regierung gab ihr den ersten großen Vertrag für den Wiederaufbau des Irak. Es handelt sich dabei um ein geschätztes 680 Millionen Dollar Geschäft mit einer 18-monatigen Laufzeit. Dadurch erhält Bechtel die Startposition für einen Langzeit-Wiederaufbau des Landes, der schätzungsweise 100 Milliarden Dollar oder mehr kosten wird. Bechtel wurde in erster Linie eine Lizenz zum Geldverdienen geschaffen. Diese Lizenz wurde hinter verschlossenen Türen gewährt und auf eine handvoll politisch verbündeter US-Unternehmen beschränkt." Saddams Diktatur wurde durch eine Diktatur der US-Konzerne ersetzt.- Dabei gibt es wenig Unterschiede zwischen denen, die in den Aufsichtsräten sitzen und denen, die im weißen Haus, im Pentagon und anderen Regierungsinstitutionen sitzen. Intransparenz und Korruption China´s Intransparenz wurde im Fall von SARS deutlich. Als Bechtel den ersten Vertrag für den Wiederaufbau des Iraks erhielt, war dies ein offensichtliches Beispiel für die Intransparenz, die Geheimhaltung und Korruption mit der die Herrschaft der Konzerne etabliert wird. Ob es sich um die Wasserprivatisierungsverträge in Bolivien oder Indien handelt, jedesmal kennzeichnen Geheimhaltung und mangelnde Demokratie die Methoden, mit denen man sich Märkte und Profite aneignet. "Freier Handel" ist in Wirklichkeit total unfrei. Er ist erzwungen, korrupt, betrügerisch und gewaltsam. Die Herrschaft der Konzerne ist keine Alternative zu Saddam´s Diktatur. Diese Herrschaft ersetzt die eine Diktatur durch die Diktatur der Konzerne, welche die Staatsmacht gekitnappt haben und mittels militärischer Gewalt Märkte an sich reißen. Die grundsätzliche Unehrlichkeit und der Betrug der Diktatur der Konzerne scheinen diejenigen, die sie im Namen der "Operation irakische Freiheit" mit Gewalt durchsetzen nicht wahrzunehmen. Dies kommt von einer tiefen Verwirrung darüber, was Freiheit und was Schöpfung bedeutet. Als die 7000-jährige Geschichte von Mesopotanien durch das US-Militär zerstört wurde, war der naive und verantwortungslose Kommentar von Donald Rumsfeld: "Freie Menschen haben die Freiheit Fehler zu machen, Verbrechen zu begehen und schlimme Dinge zu tun." Nach dieser Logik haben die Terroristen, die Flugzeuge in das World Trade Center gejagt haben, ihre legitime Freiheit wahrgenommen, "Verbrechen zu begehen und schlimme Dinge zu tun." Nach derselben Logik, nach der das US-Militär zu einem stummen Zuschauer der Plünderungen in Bagdad und der Plünderungen seiner historischen Schätze wurde, hatten die USA kein Recht nach dem 11.September einen Krieg gegen den Terror zu beginnen. Genauso, wie unter denjenigen, die versuchen "Freiheit" für andere mittels Krieg durchzusetzen, Verwirrung darüber besteht, was menschliche Freiheit erfordert, besteht Verwirrung über die Bedeutung von "Wiederaufbau" und "Zerstörung". Was im Irak passiert ist war Zerstörung. Es wird aber als Wiederaufbau bezeichnet. Unschuldige Menschen wurden getötet, tausende Jahre Zivilisationsgeschichte wurden zerstört und ausradiert. Dennoch sprach Jay Garner, pensionierter US-General, der ohne Rücksprache mit den Irakern zum Leiter des Büros für Wiederaufbau ernannt wurde, davon "ein neues System im Irak zu gebären." Mit Bomben "gebiert" man keine Gesellschaft. Sie vernichten Leben. Neue Gesellschaften werden nicht durch die Zerstörung des historischen und kulturellen Vermächtnis alter Zivilisationen geboren." Vielleicht war die Wahl der Zerstörung des historischen Erbe des Irak Voraussetzung für die Illusion der "Geburt" einer neuen Gesellschaft. Vielleicht nehmen die Herrschenden in den USA diese Gewalttätigkeit nicht wahr, weil ihre eigene Gesellschaft auf dem Genozid an den amerikanischen UreinwohnerIinnen aufgebaut wurde. Vernichtung des "anderen" scheint für die diejenigen, die die Kontrolle über die einzige Supermacht der Welt haben, als "natürlich" zu gelten. Vielleicht handelt es sich bei der Wahrnehmung einer offensichtlichen Zerstörung einer Zivilisation und tausender unschuldiger Leben als einen "Geburts-Prozess", um den Ausdruck einer westlichen patriachalischen "Illusion von Schöpfung", die Zerstörung mit Schöpfung und Vernichtung mit Geburt verwechselt. Diese "Illusion" der Schöpfung betrachtet Kapital und Maschinen, einschließlich der Kriegsmaschinen als Quellen der "Schöpfung" und die Natur und menschliche Gesellschaften, insbesondere nicht-westliche Gesellschaften als tot, träge, passiv oder gefährlich und kannibalisch. Diese Weltsicht führt zur Vorstellung von der "Bürde des weißen Mannes", der die Natur und unsere Gesellschaften mit Gewalt zu befreien hat und dies sogar als "Geburt" der Freiheit betrachtet. Was immer die tieferen Wurzeln von der Errichtung einer irakischen Wirtschaft des Plünderns und der Gewalt im Namen des "Wiederaufbaus" sind, Konzerne wie Bechtel machen mit dem Krieg Profite. Dies ist ein Beleg dafür, daß Krieg als Fortsetzung der Globalisierung mit anderen Mitteln geführt wird. Die Menschen auf der ganzen Welt sind nun herausgefordert, die Kräfte der Anti-Globalisierungsbewegung, der Friedensbewegung und der Bewegung für eine wahre Demokratie zusammen zu bringen. Wir sind herausgefordert, die wirkliche Bedeutung von Freiheit zu reklamieren und sie vor der Degradierung zu bewahren, der sie durch das irreführende Gerede vom "freien Handel" und dem Gerede von der "Operation irakische Freiheit" erfährt. Die "Freiheit", nach der in den Freihandels-Abkommen und den Regeln der WTO gestrebt wird, sowie die "Freiheit" die aus dem Irak-Krieg resultiert, ist die Freiheit für den Profit der Konzerne. Diese Freiheit besteht in einer Lizenz zum Plündern. Das Plündern durch Konzerne und die Freiheit der Konzerne zerstört die Demokratie und die Freiheit für Menschen und Gesellschaften. Weltweit streben die Menschen nach einer neuen Freiheit, nach der Freiheit von der Diktatur der Konzerne, die durch Militär und Krieg ermöglicht wird. Dies trifft auf die Menschen im Irak und auf die Menschen in anderen Ländern, die durch multinationale Konzerne unter Protektion des Militärs oder durch "Freihandels"-Abkommen besetzt wurden, genauso zu wie auf die Menschen in den USA. Der Vertrag des Bechtel-Konzerns und der Irak-Krieg, der Profite mit dem "Wiederaufbau" ermöglicht, haben Fragen aufgeworfen. Es sind Fragen nach dem Mangel an Demokratie, nach dem Mangel an Transparenz, und dem Mangel an Verantwortlichkeit, die in der Art und Weise liegen, wie die US-Regierung, die sich nicht mehr von den US-Konzernen unterscheidet, ökonomische und politische Entscheidungen trifft. Ein Regime, in dem Regierungen zu Werkzeugen der Konzerninteressen werden, ist keine Demokratie mehr. Anstelle einer Regierung "des Volkes, durch das Volk und für das Volk", entsteht eine Regierung "der Konzerne, durch die Konzerne und für die Konzerne". Für das Wohlergehen der Demokratie ist ein "Regime-Wechsel" in den USA, im Irak und in jedem Land, indem sich eine Diktatur der Konzerne einnistet, dringend erforderlich. Bechtel in Bolivien Die bekannteste Geschichte über die Wasser-Gier des Bechtel-Konzerns ist die Geschichte der Wasserprivatisierung in Cochabamba Bolivien. Wir haben hierüber bereits ausführlich in unsere Infobriefe Nr. 7 und 9 berichtet. Deshalb folgt an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung des Textabschnittes von Vandana Shiva. (zusammengefasst von der Ãœbersetzerin) Nachdem die bolivianische Regierung im Oktober 1999 die Wasserwerke der Stadt Cochabamba an den Bechtel-Konzern verkauft hat, stieg der monatliche Wasserpreis für die Bevölkerung bis auf 30 % des Durchschnittseinkommens. Daraufhin gründeten die Menschen in Cochabamba im Januar 2000 die "Koalition zur Verteidigung des Wassers und des Lebens". Nach monatelangen Protestaktionen, Kämpfen, Generalstreiks, Verhaftungen und Ermordungen von AktivistInnen, war die Regierung gezwungen, die Wasserprivatisierung rückgängig zu machen. Die Menschen gründeten daraufhin lokale Wasserkomitees zur Selbstverwaltung ihrer Wasserwerke.Bechtel hat die bolivianische Regierung zur die Herausgabe der entgangenen Profite verklagt. Von Bolivien haben wir gelernt, daß Bechtel versuchen wird nicht nur die Wasserwerke, sondern auch die Wasserressourcen zu kontrollieren. Wenn die internationale Gemeinschaft und die Iraker nicht aufpassen, könnte Bechtel versuchen, sich die Flüsse Tigris und Euphrat anzueignen, so wie sie versucht haben, die Quellen in Bolivien zu "besitzen". Bechtel und Indien Die private Firma Bechtel Enterprises ist das weltgrößte Bauunternehmen und war stark involviert in den Bauboom der Nachkriegszeit. Sie ist verantwortlich für über 19.000 Projekte in 140 Ländern und operiert auf allen Kontinenten (save Antarctica). Dazu ist Bechtel in über 200 Wasserwerken und Kläranlagen auf der ganzen Welt involviert, größtenteils über Tochtergesellschaften und Joint Ventures, wie beispielsweise International Water (eine Partnerschaft von Bechtel, Edison aus Italien und United Utilities in Großbritannien). In Indien war Bechtel zusammen mit Enron in die Dabhol-Werke involviert. Nun sind sie als Teil eines Konsortiums mit 'Mahindra und Mahindra´ und 'United International North West Water´ in die Wasserprivatisierung von Coimbatore/Tirrupur involviert. Genau wie bei anderen Wasserprivatisierungsverträgen wurde dieser Vertrag nicht öffentlich gemacht. Geschäfte, die nur hinter verschlossenen Türen im Geheimen abgeschlossen werden, fördern nicht die Freiheit. Sie schließen Freiheit und Demokratie aus. (Ãœbersetzung aus dem Englischen von Regina Schwarz. Aus "Der Ausverkauf des Lebens" - Infobrief Nr. 12, Juni 2003, Netzwerk gegen Konzernherrschaft und neoliberale Politik, e-mail: netzwerk-gegen-neoliberalismus at gmx.net, http://come.to/netzwerk-gegen-neoliberalismus) ============================================================ Verheugen plant Europäische Wassergemeinschaft Fadenscheinige Argumente für Konzerninteressen Scharf kritisiert wird von der KPÖ-Oberösterreich der Vorstoß von EU-Erweiterungskommissär Günther Verheugen (Deutschland), eine Europäische Wassergemeinschaft nach dem Modell der seinerzeitigen Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) oder der Atombehörde EURATOM einzurichten. Verheugen möchte mit einer solchen Einrichtung das Wasser als Wirtschaftsgut des 21. Jahrhunderts auf eine supranationale Behörde übertragen und damit der Kompetenz der Mitgliedsstaaten entziehen. Als Argument dafür führt er über weite Gebiete zu hohe Wasserpreise in Europa an. Wohlweislich verschwiegen wird dabei, dass in zahlreichen EU-Ländern als Ergebnis der bisherigen Liberalisierungspolitik öffentliche durch private Monopole ersetzt wurden und diese daher auch Preis, Qualität und Versorgungssicherheit beim Wasser verantwortlich sind. Das Negativbeispiel dafür, wohin die Liberalisierung führt, ist Großbritannien, wo sich die Wasserpreise massiv erhöht und die Qualität und Versorgungssicherheit drastisch verschlechtert haben. Der Hintergrund des Verheugen-Vorstoßes ist offensichtlich über eine EU-Wasserbehörde den Zugriff der großen Konzerne auf das Lebensmittel Wasser zu erreichen und die auf einer Vielzahl lokaler Wasserversorger ­ so gibt es etwa in Österreich derzeit rund 6.000 lokale Wasserversorger, vor allem Gemeinden und Genossenschaften ­ als Hindernis dafür auszuschalten. Ein Sprecher der EU-Wettbewerbsdirektion meinte dazu, Der Schutz des Wassers als "besonderes Gut" dürfe nur für die Quellen, also Grundwasser und Seen, gelten, während die Aufbereitung und Verteilung des Wassers als "wirtschaftliche Tätigkeit" zu sehen sei. Eine solche Trennung hält die KPÖ hingegen für absolut unzulässig, weil damit ein elementarer Bereich der Grundversorgung zum Spielball von Profitinteressen verkommt. Linker Pressedienst - Herausgegeben vom KPÖ-Landesvorstand Oberösterreich, Melicharstraße 8, 4020 Linz, Telefon (0732) 652156, Fax (0732) 604763, Mail kpoe.ooe at aon.at ­ Web www.kpoe.at - Ausgabe vom 17. Juli 2003 From mareichl at ping.at Tue Aug 19 16:56:15 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 19 Aug 2003 16:56:15 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 13 - RB Nr. 109/110: Buchtipps Message-ID: <5.2.1.1.0.20030819165141.00a016a0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 13 Bad Ischl, 19.8.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at 109. und 110. Rundbrief (2 und 3/2003), 27. Jhg., Doppelnummer Frühling und Sommer 2003 August 2003 Teil 6: BUCHTIPPS aus dem "Rundbrief" Nr. 109/ 110 Ergänzt durch Neuerscheinungen am 19.8.2003 Neue Bücher und Materialien in unserer Bibliothek 1. VERGANGENHEIT - GEGENWART - ZUKUNFT - PHILOSOPHIE Maria Rosa Menocal: Die Palme im Westen. Muslime, Juden und Christen im alten Andalusien. 2003 Kindler Verlag. € 24,90 Gavin Menzies: 1421. Als China die Welt entdeckte. 2003 Droemer-Knaur Verlag. € 24,90 Worldwatch Institute (Hg.): Worldwatch-Bericht. Zur Lage der Welt 2003. 2003 Verlag Westfälisches Dampfboot. € 19,90 Peter Schneider: Die Diktatur der Geschwindigkeit. Ausflüge, Zwischenrufe (zur deutschen, US-amerikanischen und globalisierten politisch-sozialen Lage). 2001 rororo Nr. 23039. € 7,90 Angela Steinmüller/ Karlheinz Steinmüller: Ungezähmte Zukunft. Wild Cards und die Grenzen der Berechenbarkeit. 2003 Gerling Akademie Verlag. € 24,90 Horst Kurnitzky: Die unzivilisierte Gesellschaft. Wie die Gesellschaft ihre Zukunft verspielt. 2002 Campus Verlag. € 24,90 2. POLITIK - MEDIEN - KULTUR Paolo Prodi: Eine Geschichte der Gerechtigkeit. Vom Recht Gottes zum modernen Rechtsstaat. 2003 C.H. Beck Verlag. € 44,90 Michael Albert: Parecon. Life After Capitalism. 2003 Verso Publishers. £ 16,- Martin Georg Köcher: Very Small Countries: Economic Success Against All Odds? Liechtenstein Politische Schriften Bd. 35. 2003 Verlag der Liechtensteinischen Akademischen Gesellschaft (Postfach 829, FL-9494 Schaan). sFr 55,- Rolf Raasch/ Hans Jürgen Degen (Hg.): Die richtige Idee für eine falsche Welt? Perspektiven der Anarchie. 2002 Oppo Verlag. Walther Borgius: Die Ideenwelt des Anarchismus. Neu hrsg. v. Ulrich Klemm. Espero-sonderheft Nr. 8. 2002 Edition Anares & espero. Noam Chomsky: Media Control. Wie die Medien uns manipulieren (als Propagandainstrumente der Regierungen). 2003 Europa Verlag. € 19,90 Tilmann P. Gangloff: Schlechte Nachrichten - schreckliche Bilder. Mit Kindern belastende Medieneindrücke verarbeiten. 2002 Herder TB 5291. € 8,90 Luis Bunuel/ Max Aub: Die Erotik und andere Gespenster. Nicht abreißende Gespräche (über Filme, Kultur und Gesellschaft). 2003 WAT 459. € 11,90 3. POLITISCH ARBEITEN UND ORGANISIEREN - ALTERNATIVE PROJEKTE Pierre Bourdieu: Ein soziologischer Selbstversuch. (Reflexion zur wissenschaftlichen Laufbahn des französischen Soziologen). 2003 es 2311. € 8,50 Hillary Wainwright: Reclaim the State. Experiments in Popular Democracy. (With addresses of organisations worldwide). 2003 Verso Books. £ 15,- Housmans Peace Diary with World Peace Directory 2003. (Taschenkalender mit 2000 Adressen von Friedens-, Ökologie- und Menschenrechts-Initiativen und Organisationen). 2002 Ed. by Housmans Bookshop (5 Caledonian Road, Kings Cross, London, N1 9DX, GB). £ 5.95 A Guide for NGOs. Contacts, Services, Resources, Publications & other Materials. 10th edition. January 2003. Ed. UN Non-Governmental Liaison Service NGLS (Palais des Nations, CH-1211 Geneva 10). Kostenlos European Address Book Against Racism. Edition 2003. (More than 2500 Addresses). 2003 Ed. by UNITED for Intercultural Action (Postbus 413, NL-1000 AK Amsterdam). Kostenlos Gundolf Herzberg/ Kurt Seifert: Rudolf Bahro - Glaube an das Veränderbare. Eine Biographie. 2002 Ch. Links Verlag. € 29,90 4. GEWALT - GEWALTFREIER WIDERSTAND Arbeitsgruppe Migrantinnen und Gewalt (Hrsg.): Migration von Frauen und strukturelle Gewalt. 2003 Milena Verlag. € 18,90 Rosa Logar/ Ute Rösemann/ Urs Zürcher (Hg.): Gewalttätige Männer ändern (sich). Rahmenbedingungen und Handbuch für ein soziales Trainingsprogramm. 2002 Paul Haupt Verlag. € 24,90 Evelyn Heinemann/ Udo Rauchfleisch/ Tilo Grüttner: Gewalttätige Kinder. Psychoanalyse und Pädagogik in Schule, Heim und Therapie. 2003 Patmos Verlag. € 19,90 5. FRIEDE - KRIEG - MILITÄR - WEHRDIENSTVERWEIGERUNG - RÃœSTUNG Widerstand dem globalen Krieg - Allianzen für den Frieden bilden. Dokumentation des Österreich_Forum.Frieden&Gewaltfreiheit#1 v. 26./ 27.10.2002 in Graz. 2003 Versand: ÖFD - Österreichische Friedensdienste (Mayfreddyg. 11, A-8010 Graz). € 5,- + Versand Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung/ Thomas Roithner (Hrsg.): Europa Macht Frieden. Die Rolle Österreichs. Dialog Bd. 42. 2003 Agenda Verlag. € 34,- Forum Ziviler Friedensdienst (Hg.): Frieden braucht Fachleute. Katalog zur Ausstellung. 2003 Meinhardt Text und Design Verlag. € 6,- Bernhard Zangl/ Michael Zürn: Frieden und Krieg. Sicherheit in der nationalen und postnationalen Konstellation. 2003 es 2337. € 13,- Dan Smith: The Atlas of War and Peace. 2003 Earthscan Publications. £ 11,99 Andreas Herberg-Rothe: Der Krieg. Geschichte und Gegenwart. 2003 Campus Verlag. € 12,90 Krieg - Niederlage der Menschheit. Tauwetter Nr. 1/2003 Hrsg. v. Missionszentrale der Franziskaner (Postf. 200953, D-53139 Bonn). Jenny Matthews: Women and War. (Bild-Textband.) 2003 Pluto Press. £ 19.99 Michael Helfferich: Knaurs Großes Handbuch der Homöopathie. 2002 Knaur Verlag. € 36,- Jürgen Grässlin: Versteck dich, wenn sie schießen. Die wahre Geschichte von Samiira, Hayrettin und einem deutschen Gewehr. (Opfer des internationalen Waffenhandels). 2003 Droemer-Knaur Verlag. € 22,90 Franz Leidenmühler (Hg.): Krieg gegen Terror? Konfliktszenarien im 21. Jahrhundert und ihre Konsequenzen für die Friedens- und Sicherheitspolitik. 2003 Meinhardt Text und Design Verlag. € 12,90 Goedard Palm/ Florian Rötzer (Hg.): MedienTerrorKrieg. Zum Kriegsparadigma des 21. Jahrhunderts. Telepolis. 2002 dpunkt.verlag. € 19,50 Norman Solomon/ Reese Erlich: Target Iraq: What the News Media didn't tell you. Introduction by Howard Zinn, afterword Sean Penn. 2003 Context Books, New York. $ 10,95 Karl-Heinz Harenberg/ Marc Fritzler (Hg.): No War. Krieg ist nicht die Lösung, Mr. Bush! 2003 Knaur TB Nr. 77711. € 7,90 Nach dem Krieg ist vor dem Krieg. Broschüre der Friedenswerkstatt Linz zu Hintergründen und Folgen des Irak-Krieges. Mit Beiträgen von Claudia von Werlhof, Winfried Wolf, Noam Chomsky, Michel Chossudovsky u.a. 2003 Friedenswerkstatt Linz (Waltherstr. 15b, A-4020 Linz). € 3,50 + Porto Helen Caldicott: Atomgefahr USA. Die nukleare Aufrüstung der Supermacht. 2003 Diederichs Verlag. € 22,- 6. BALKAN-KRIEGE Serbien und Montenegro: Wohin jetzt? Ost-West-Gegeninformationen Nr. 1/2003 (c/o Abt. f. Südosteuropäische Geschichte, Mozartg. 3, A-8010 Graz). € 3,- Peter Handke: Rund um das Große Tribunal. (Zum Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag). 2003 Suhrkamp Verlag. € 5,- 7. FASCHISMUS - NATIONALSOZIALISMUS - ZWEITER WELTKRIEG Herbert Dohmen/ Nina Scholz: Denunziert. Jeder tut mit. Jeder denkt nach. Jeder meldet. (Denunziation durch Österreicher im Dritten Reich). 2003 Czernin Verlag. € 27,- 8. POPULISMUS - NATIONALISMUS - RECHTSEXTREMISMUS - RASSISMUS Lubomir Bratic (Hg.): Landschaften der Tat. Vermessung, Transformation und Ambivalenzen des Antirassismus in Europa. 2002 SOZAKTIV (Schulring 18, A-3100 St. Pölten). Aktivitäten der Europäischen Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Jahresbericht 2002. 2003 Hrsg. v. EUMC - Europ. Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (Rahlg. 3, A-1060 Wien). Kostenlos 9. MENSCHENRECHTE - MINDERHEITEN - FLÃœCHTLINGE - MIGRANTEN- SICHERHEIT - TERROR amnesty international: Jahresbericht 2003. (U.a. zum "Krieg gegen den Terror" und Abbau der Bürgerrechte). 2003 Fischer TB 15872. € 12,90 Marc Vincent/ Brigitte Refslund Sorensen: Caught Between Borders. Response Strategies of the Internally Displaced. 2002 Pluto Press. £ 16.99 Ralf Grötker (Hg.): Privat! Kontrollierte Freiheit in einer vernetzten Welt. Telepolis. 2003 dpunkt.verlag. € 16,- Noam Chomsky: The Attack. Hintergründe und Folgen (des 11.9.2001). Mit Vorwort "Ein Jahr danach". 2002 Europa Verlag. € 9,90 Mathias Bröckers/ Andreas Hauß: Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11.9. Mit 60-Minuten-Film-Dokumentation von Daniel Hopsicker: Die Flugschulen der Terroristen, die CIA und die Mafia. (CD). 2003 Zweitausendeins Verlag. € 14,90 Andreas von Bülow: Die CIA und der 11. September. Internationaler Terror und die rolle der Geheimdienste. 2003 Piper Verlag. € 12,90 Harald Müller: Amerika schlägt zurück. Die Weltordnung nach dem 11. September. 2003 Fischer TB 15774. € 12,90 10. MANAGEMENT - WIRTSCHAFT - ARBEIT - LANDWIRTSCHAFT zukunftsfähig wirtschaften. Dossier 06/2003 Hrsg. v. KSÖ - Katholische Sozialakademie (Schottenring 35/DG, A-1010 Wien). € 4.36 Demokratisierung der Wirtschaftspolitik. Nachhaltigkeit - zwischen Vereinnahmung und Alternative. Kurswechsel Heft 1/2003. Verlag Sonderzahl. € 10,50 Blühende Bilanzen. (Ãœber Luftgeld, Kunstwerte, Korruption, Wirtschaftskriminalität, Kriegsbilanzen...). Hrsg. v. Ina Hartwig u. Tilman Spengler. Kursbuch 152, Juni 2003. Rowohlt - Berlin Verlag. € 10,- Robert Jakob: Wirtschaftsvampire. Selbstbereicherungsstrategien in Unternehmen. 2003 Gerling Akademie Verlag. € 19,90 Werner Rügemer: Colonia corrupta. Globalisierung, Privatisierung und Korruption im Schatten des Kölner Küngels. 2003 Verlag Westfälisches Dampfboot. € 15,- PROKLA 130: Gewerkschaften ... zur Sonne, zur Freiheit? (u.a. Positionen zur Globalisierung). 2003 Verlag Westfälisches Dampfboot. € 10,50 Dirk Kurbjuweit: Unser effizientes Leben. Die Diktatur der Ökonomie und ihre Folgen. (Ãœber die "McKinsey-Gesellschaft"). 2003 Rowohlt Verlag. € 17,90 Christa Prets (Hg.): Landwirtschaft im erweiterten EUropa. Mut zur Veränderung. 2003 Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Europas. Zukunfts- und Kulturwerkstätte (Schönlaterng. 9, A-1010 Wien). Kostenlos 11. SOZIALES - RANDGRUPPEN Sieglinde Rosenberger/ Emmerich Talos (Hg.): Sozialstaat. Probleme, Herausforderungen, Perspektiven. 2003 Verlag Mandelbaum. € 14,- Emmerich Talos (Hg.): Bedarfsorientierte Grundsicherung. 2003 Verlag Mandelbaum. € 18,- Grundeinkommen. Soziale Innovation für die Welt des 21. Jahrhunderts. Dossier 03/2003. Hrsg. v. KSÖ - Katholische Sozialakademie (Schottenring 35/DG, A-1010 Wien). € 4,36 Martin Schenk (Red.): "Und raus bist Du...!" Soziale und räumliche Ausgrenzung - inmitten einer reichen Gesellschaft. Vierte Österreichische Armutskonferenz Okt. 2000 Salzburg. 2001 Die Armutskonferenz. Österr. Netzwerk gegen Armut u. soziale Ausgrenzung (Radetzkystr. 27/2/14a, A-1030 Wien). € 8,50 + Versand Oberösterreichisches Armutsnetzwerk (Hrsg.): Armut als tägliche Herausforderung. Praxishandbuch zum OÖ. Sozialhilfegesetz. 2003 Plattform der OÖ. Sozialprojekte (Weingartshofstr. 38, A-4020 Linz). € 10,- Armut kann Ihre Gesundheit gefährden. Warnung der Armutskonferenz. Leseheft 2. Hg. v. OÖ Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung. 2003 Plattform der OÖ. Sozialprojekte. € 0,15 Armutsbericht. Armut im Wohlstand. Regionaler Armutsbericht für das Bundesland Salzburg/ Kurzfassung 2002. 2002 Hrsg. v. AK Salzburg (Markus-Sittikus-Str. 10, A-5020 Salzburg). Kostenlos Dagmar Aigner/ wissenschaftsagentur Salzburg: frauen.armut. bericht 2002 Salzburg. 2002 Büro für Frauenfragen und Gleichstellungsfragen des Landes Salzbg. (Postfach, A-5010 Salzburg). Kostenlos 12. STADT - WOHNEN - VERKEHR - FREMDENVERKEHR Wolfgang Rauh/ Georg Maierbrugger: Grenzen überwinden im Verkehr - Maßnahmen und Beispiele. Wissenschaft und Verkehr Nr. 1/2003 Verkehrs-Club Österreich (VCÖ) (Bräuhausg. 5-7, A-1050 Wien). € 15,- 13 UMWELT - NATURSCHUTZ - GENTECHNIK Michael Fusko u.a.: Gefährdung des Wassers durch Verkehr und Transport. Wissenschaft & Verkehr Nr. 4/2002 Verkehrs-Club Österreich (VCÖ), (Bräuhausg. 5-7, A-1050 Wien). € 15,- 14. GESUNDHEIT - ERNÄHRUNG Christoph Kranich/ Karl D. Virt (Hrsg.): Das Gesundheitswesen am Patienten orientieren. Qualitätstransparenz und Beschwerdemanagement als Gradmesser für ein patientenfreundliches Gesundheitssystem. Acht europäische Länder im Vergleich. 2003 Mabuse Verlag. € 17,90 Michael Helfferich: Knaurs Großes Handbuch der Homöopathie. 2002 Droemer-Knaur Verlag. € 36,- Herbert Kappauf: Wunder sind möglich. Spontanheilung bei Krebs. 2003 Herder Verlag. € 19,90 Helmut Clahsen: Mir fehlen die Worte... Aphasie nach Schlaganfall - ein Erfahrungsbericht. 2003 Mabuse Verlag. € 15,90 15. NATURWISSENSCHAFT - TECHNOLOGIE - COMPUTER Ian Stewart: Flacherland. Die unglaubliche Reise der Vikki Line durch Raum und Zeit. 2003 C.H. Beck Verlag. € 24,90 Stanislaw Lem: Die Megabit-Bombe. Essays zum Hyperspace. Telepolis. 2003 dpunkt.verlag. € 16,- Florian Rötzer (Hg.): Virtuelle Welten - reale Gefahr. Telepolis. 2002 dpunkt.verlag. € 16,- Gary R. Bunt: Islam in the Digital Age. E-Jihad, Online Fatwas and Cyber Islamic Environments. Critical Studies on Islam. 2003 Pluto Press. £ 14.99 Stefan Heijnk: Texten fürs Web. Grundlagen und Praxiswissen für Online-Redakteure. 2002 dpunkt.verlag. € 35,- 17. PÄDAGOGIK - BILDUNG Klaus-Peter Hufer/ Ulrich Klemm: Wissen ohne Bildung? Auf dem Weg in die Lerngesellschaft des 21. Jahrhunderts. 2002 AG SPAK Verlag. € 8,- Ulrich Klemm: Lernen ohne Schule. Argumente gegen Verschulung und Verstaatlichung von Bildung. 2001 AG SPAK Verlag. M 146. € 7,50 Lothar Heusohn/ Ulrich Klemm (Hg.): Bürgergesellschaft und Erwachsenenbildung. Werkstattbericht Weiterbildung - Bd. 2. 1999 Verlag Klemm & Oelschläger. Ulrich Klemm: Anarchisten als Pädagogen. Profile libertärer Pädagogik. 2002 Edition AV. € 9,- 18. PSYCHOLOGIE Erich Fromm: Die Antwort ist Liebe. Die Kunst des richtigen Lebens. Hrsg. v. Rainer Funk. 2003 Herder TB Nr. 5366. € 8,90 Nossrat Peseschkian: Klug ist jeder. Der eine vorher, der andere nachher. Geschichten und Lebensweisheiten. 2003 Herder TB Nr. 5370. € 8,90 Eva Neumann: Ich bin da anderer Meinung... Schwierige Gespräche leicht gemacht. 2003 Herder TB Nr. 5346. € 8,90 Jürgen vom Scheidt: Kreatives Schreiben. Texte als Wege zu sich selbst und zu anderen. 2003 Fischer TB 15680. € 8,90 Axel Braig: Warum es sich lohnt, faul, unpünktlich und unordentlich zu sein. Das Buch der Tugendlosigkeit (zwischen Satire und ernstzunehmenden Ratschlägen). 2003 Argon Verlag. € 17,50 19. FRAUEN - MÄNNER WIDERSPRUCH Nr. 44: Feminismus, Gender, Geschlecht. Geschlechterpolitik im Neoliberalismus; Gender mainstreaming und Gleichstellung; Finanzpolitik und Gender Budget; Frauenrechte und Vereinte Nationen; Feministische Gewerkschaftspolitik, Lohnungleichheit, Sozialversicherung; Frauenhandel und Freier Markt. 2003 Widerspruch (Postf. 652, CH-8026 Zürich). sFr 25,- Hans-Joachim Maas: Der Lilith-Komplex. Die dunklen Seiten der Mütterlichkeit. 2003 C.H. Beck Verlag. € 14,90 20. KINDER - JUGEND - FAMILIE Claudia Berker/ Hans-Martin Grosse-Oetringhaus (Hg.): Getäuscht, verkauft, missbraucht. (Kinderhandel weltweit). 2003 Rotpunktverlag. sFr 34,- Deutsche Shell (Hrsg.): Jugend 2002. Zwischen pragmatischem Idealismus und robustem Materialismus. 14. Shell Jugendstudie. 2002 Fischer TB 15849. € 13,30 22. CHRISTENTUM Libor Prudky/ Pero Arancic/ Krunoslav Nikodem/ Franjo Sanjek/ Witold Zdaniewicz/ Miklós Tomka: Religion und Kirchen in Ost(Mittel)Europa: Tschechien, Kroatien, Polen. 2001 Schwabenverlag. DM 48,- 23. ENTWICKLUNGSPOLITIK - GLOBALISIERUNG - DRITTE WELT Le Monde diplomatique: Atlas der Globalisierung. 2003 taz Verlag/ Le Monde Diplomatique (Kochstr. 18, D-10969 Berlin). € 10,- Jean Ziegler: Die neuen Herrscher der Welt und ihre globalen Widersacher. 2003 C. Bertelsmann Verlag. € 22,90 Susan George: WTO: Demokratie statt Drakula. Für ein gerechtes Welthandelssystem. AttacBasisTexte 1. 2003 VSA Verlag. € 6,50 Fatoumata Jawara/ Aileen Kwa: Behind the scenes at the WTO: the real world of international negotiations. 2003 Zed Books. £ 12.99 ATTAC (Hrsg.): Die geheimen Spielregeln des Welthandels. WTO - GATS - TRIPS - MAI. 2003 Promedia Verlag. € 15,90 Massimiliano Andretta/ Donatella della Porta/ Lorenzo Mosca/ Herbert Reiter: No Global - New Global. Identität und Strategien der Antiglobalisierungsbewegung. 2003 Campus Verlag. € 19,90 Naomi Klein: Ãœber Zäune und Mauern. Berichte von der Globalisierungsfront. 2003 Campus Verlag. € 17,90 Paul Klingsnorth: Global Attack! Der neue Widerstand gegen die Diktatur der Konzerne. 2003 Gustav Lübbe Verlag. € 22,- Andrian Kreye: Berichte aus der Kampfzone. Die globalisierte Welt und ihre Rebellen. 2002 Droemer-Knaur Verlag. € 19,90 Rüdiger Safranski: Wieviel Globalisierung verträgt der Mensch? 2003 Carl Hanser Verlag. € 14,90 Daniel Litvin: Weltreiche des Profits. Die Geschichte von Kommerz, Eroberung und Globalisierung. 2003 Gerling Akademie Verlag. € 29,60 Charles Derber: One World. Von globaler Gewalt zur sozialen Globalisierung. 2003 Europa Verlag. € 19,90 Thomas Fritz/ Christoph Scherrer: GATS: Zu wessen Diensten? Öffentliche Aufgaben unter Globalisierungsdruck. AttacBasisTexte 2 2003 VSA Verlag. € 6,50 Thomas Fritz: Die letzte Grenze - GATS: Die Dienstleistungsverhandlungen in der WTO. Sachstand, Probleme, Alternativen. 2003 WEED (Torstr. 154, D-10115 Berlin). € 7,50 Facts zum GATS. Informationen & Argumente zum General Agreement on Trade in Services. 2003 Hrsg. v. Grüne Bildungswerkstatt (Neubaug. 8, A-1070 Wien). Kostenlos Vandana Shiva: Der Kampf um das blaue Gold. Ursachen und Folgen der Wasserverknappung. 2003 Rotpunktverlag. sFr 30,- Globalisierung darf Umwelt und Soziales nicht überrollen! (GATS, ÖffentlicherVerkehr und LKW-Transit). Verkehr aktuell 2/2003 Verkehrs-Club Österreich (VCÖ) (Bräuhausg. 5-7, A-1050 Wien). Kostenlos Ulrich Duchrow/ Franz Josef Hinkelammert: Leben ist mehr als Kapital. Alternativen zur globalen Diktatur des Eigentums. 2002 Publik-Forum Verlagsges. € 14,90 Peter Wahl/ Peter Waldow: Tobin Steuer: Kapital braucht Kontrolle. AttacBasisTexte 3. 2003 VSA Verlag. € 6,50 Auslandsinvestitionen und Unternehmensveantwortung zwischen ökonomischer Liberalisierung und sozial-ökologischer Regulierung. Perspektiven und Strategien von NGOs und Gewerkschaften. Dokumentation. Hg. v. DGB-Bildungswerk, terre des hommes u. WEED. 2003 WEED (Torstr. 154, D-10115 Berlin). € 5,- Klaus Schilder: Lessons Learned? The Impact of Trade Liberalisation Policies on Countries and Regions in the South - A Collective of Evidence. Hg. v. WEED, terre des hommes. 2002 WEED. € 5,- Klaus Schilder: Aus Erfahrung klug? Die Auswirkungen von Handelsliberalisierungspolitiken auf Länder im Süden - Eine Analyse von Fallstudien. Kurzfassung. Hg. v. WEED, terre des hommes. 2002 WEED. € 2,- Die Umverteilungsmaschine - Finanzmärkte und Verschuldung. Fakten, Analysen, Alternativen. Schuldenreport 2002/2003. Hrsg. v. WEED. 2003 WEED. € 7,- Jean Ziegler: Wie kommt der Hunger in die Welt? Ein Gespräch mit meinem Sohn. 2000 C. Bertelsmann Verlag. € 17,01 Re-Imagining the Population Debate. Briefing 28. 2003 Ed. The Corner House (PO. Box 3137, Sturminster Newton, Dorset DT10 1YJ GB). Isidor Walliman/ Michael N. Dobkowski (Hg.): Das Zeitalter der Knappheit. Ressourcen, Konflikte, Lebenschancen. 2003 Paul Haupt Verlag. € 19,50 24. EUROPA - EU Giulietto Chiesa: Das Zeitalter des Imperiums. Europas Rolle im Kampf um die Weltherrschaft. 2003 eva Europäische Verlagsanstalt. € 15,90 Petra Schaper-Rinkel: Die europäische Informationsgesellschaft. Technologische und politische Integration in der europäischen Politik 2003 Verlag Westfälisches Dampfboot. € 29,80 Andreas Oldag/ Hans-Martin Tillack: Raumschiff Brüssel. Wie die Demokratie in Europa scheitert. 2003 Argon Verlag. € 19,90 Kairos Europa 1990 - 2002 - Action Solidarity Resistance - Unterwegs zu einem Europa für Gerechtigkeit. Englisch/ Deutsch/ Französisch/ Spanisch. 2002 Hrsg. v. Kairos Europa (Avenue Du Parc Royal 3, B-1020 Bruxelles). Kostenlos Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien (Hg.): Das Handbuch der Europaregion. Bratislava - Brno - Burgenland - Györ - Niederösterreich - Sopron - Wien. 2002 Falter Verlag. 26. SOZIALISMUS - MITTEL-OSTEUROPA - GUS WIDERSPRUCH Nr. 43: Linke und Macht. Mitte-Links-Projekt in Europa; Rotgrün, Arbeitslosigkeit und die Gewerkschaften; Wirtschaftsdemokratie, Sozialisierung der Märkte, Linke und Flexibilisierungspakt; Macht und Staat, Globalisierungskritik, ATTAC, Empire-Debatte; EU-Erweiterung ohne soziale Dimension usw. 2002 Widerspruch (Postf. 652, CH-8026 Zürich). sFr 25,- Ältere Menschen in Osteuropa: In der Armutsfalle. Dossier: Antiglobalisierungs-"Bewegung" (in Russland und Slowenien). Ost-West-Gegeninformationen Nr. 4/2002 (c/o Abt. f. Südosteuropäische Geschichte, Mozartg. 3, A-8010 Graz). € 3,- Margareta Mommsen: Wer herrscht in Rußland? Der Kreml und die Schatten der Macht. 2003 bsr 1413. € 14,90 27. NAHER OSTEN - ASIEN - AUSTRALIEN - OZEANIEN - HAWAI'I Wolfgang Haug (Hg.): Friedensaussichten im Nahen Osten. Israel und Palästina im Spannungsfeld internationaler Interessen. 2003 Trotzdem Verlag. € 7,- Israel und Palästina. Denkanstösse Nr. 48. 2003 Hrsg. v. Studiengesellschaft für Friedensforschung (Aldringenstr. 10, D-80639 München). € 0,50 + Porto Muna Hamzeh/ Todd May (eds.): Operation Defensive Shield. Witnesses to Israeli War Crimes. 2003 Pluto Press. £ 14.99 Amira Hass: Gaza. Tage und Nächte in einem besetzten Land. (Bericht einer israelische Journalistin). 2003 C.H. Beck Verlag. € 24,90 Wladimir Arsenjew: Der Taigajäger Dersu Usala. (Reisebericht über Naturschützer in Sibirien 1902). 2003 UT 250. € 9,90 North-East Asia. Peace News No. 2451, June - August 2003. Ed. by Peace Nes (5 Caledonian Rd., London N1 9DY, GB, www.peacenews.info). £ 3,- Ira Rohter: A Green Hawai'i. Sourcebook for Development Alternatives. Introduction by Jim Dator. 1992 Na Kane O Ka Malo Press (P.O. Box 970, Waipahu, Hawai'i 96797-0970 USA), ISBN 1-878751-13-1. $ 17,- 29. NORD- UND LATEINAMERIKA Gert Raeithel: Geschichte der nordamerikanischen Kultur (1600 bis 2002 - mit ihren sozialen und politischen Hintergründen und Auswirkungen). 3 Bd. 2003 Zweitausendeins Verlag. € 49,95 Morris Berman: Kultur vor dem Kollaps? Wegbereiter Amerika. 2002 Büchergilde Gutenberg. € 19,90 Hans-Jürgen Heinrichs: Die gekränkte Supermacht. Amerika auf der Couch. 2003 Patmos Verlag. € 16,- William Rivers Pitt: The Greatest Sedition is Silence. Four Years in America. 2003 Pluto Press. £ 18.99 Werner Biermann/ Arno Klönne: The Big Stick. Imperiale Strategie und globaler Militarismus - Die USA als Megamacht? 2003 PapyRossa Verlag Kleine Bibliothek 85. € 15,50 Malcolm Sylvers: Die USA - Anatomie einer Weltmacht. Zwischen Hegemonie und Krise. 2003 PapyRossa Verlag Kleine Bibliothek 79. € 16,90 Emmanuel Todd: Weltmacht USA. Ein Nachruf. Hörbuch. Sprecher: Helmut Winkelmann. 5 CDs. 2003 steinbach sprechende bücher. € 19,90 Peter Pilz: Mit Gott gegen alle. Amerikas Kampf um die Weltherrschaft. 2003 DVA. € 22,90 31. LITERATUR - KARIKATUREN Erna Pfeiffer (Hg.): In den Händen des Mondes. Texte lateinamerikanischer Frauen. 2003 Milena Verlag. € 15,90 Elena Garro: Erinnerungen an die Zukunft. Roman (über Unterdrückung in Mexiko). 2003 WAT 471. € 11,90 Malika Mokeddem: Die blauen Menschen. Roman. (Frauenschicksal bei den Tuaregs in Südalgerien). 2003 UT 249. € 9,90 Reinhold Schneider: Winter in Wien. Aus meinen Notzbüchern 1957/58. (Mit der Grabrede von Werner Bergengruen.) 2003 Herder Verlag. € 24,70 Simone de Saint-Exupéry: Fünf Kinder in einem Park. Die Kindheit des "Kleinen Prinzen". (Biographisches zu Antoine de Saint-Exupéry). 2003 Bastei-Lübbe TB 61520. € 8,- Urs Widmer: Das Geld, die Arbeit, die Angst, das Glück. Essays. 2003 Diogenes Verlag. € 20,50 György Konrad: Glück. (Autobiographischer) Roman. 2003 Suhrkamp Verlag. € 19,90 István Eörsi: Der rätselhafte Charme der Freiheit. Versuche über das Neinsagen. (Politische) Essays. 2003 es 2271. € 10,- George Tabori: Mutters Courage. Erzählungen. 2003 WAT 462. € 8,90 Tine Wittler: Parallelwelt. Roman (über eine Arbeitslose in Hamburg). 2003 Argon Verlag. € 17,90 Viktorija Kocman: Ein Stück gebrannter Erde. Roman (einer serbischen Migrantin). 2003 Milena Verlag. € 14,90 Gustav Ernst/ Karin Fleischanderl (Hg.): Zum Glück gibt's Österreich! Junge österreichische Literatur. 2003 WAT 456. € 9,90 Alan Bennett: Cosi fan tutte. Eine Geschichte. 2003 Wagenbach Verlag SALTO 114. € 11,90 Alberto Moravia: Ach, die Frauen. Die schönsten Erzählungen. 2003 Wagenbach Verlag SALTO 215. € 12,90 Jakob Arjouni: Idioten. Fünf Märchen. 2003 Diogenes Verlag. € 15,40 Gerhard Polt: Circus Maximus. Das gesammelte Werk (des philosophisch-politisierenden Kabarettisten aus Bayern). 2003 Zweitausendeins Verlag. € 14,95 ====================================== Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Tue Aug 19 18:09:10 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 19 Aug 2003 18:09:10 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 14 - RB Nr. 109/110, Atomare Kollaborateure, Irak-Krieg und Atomgefahren, Tschechen und AKWs Message-ID: <5.2.1.1.0.20030819171709.00a0b9e0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 14 Bad Ischl, 17.8.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at 109. und 110. Rundbrief (2 und 3/2003) 27. Jhg., Doppelnummer Frühling und Sommer 2003 August 2003 Teil 7: Atomare Kollaborateure Matthias Reichl Was verbindet den "Vater" der Wasserstoffbombe und anderer Atomwaffen, den Präsidenten der US-Waffenlobbyorganisation "National Rifle Association", den tschechischen Ex-Präsidenten und eine US-Fernsehköchin miteinander? Edward Teller, Charlton Heston, Vaclav Havel und Julia Childs wurden am 23.7.2003 von George W. Bush mit dem höchsten zivilen Orden der USA, der "Freiheitsmedaille" ausgezeichnet. Der "Standard" (vom 23.7.2003) zeigt Havel selig lächelnd an Bushs Schulter lehnend - beide mit verschlossenen Augen - der ihm die Entwicklung vom "guten Mann" zu "einem der größten Freiheitshelden" attestierte. War es Bushs Gegenleistung für Havels letzten Staatsakt, der Unterschrift unter den "Unterstützerbrief der acht Staatschefs" für die Irak-Besetzung? Mit einem vielfach höheren Einsatz von Urangeschossen und "intelligenten Bomben" als je zuvor. Lebensbedrohend für eine schutzlose Bevölkerung, die nicht nur dadurch sondern auch durch ungesicherte Ruinen und Lagerstätten ehemaliger Atomanlagen auf unabsehbare Zeit gefährdet werden. Teller kalkulierte dies bewusst in seine Planungen ein. Charlton Heston propagierte "nur" die zivile, konventionelle Aufrüstung - wie Mike Moore es in "Bowling for Columbine" treffend dokumentierte. Havel flüchtete sich angesichts des Widerstandes gegen das AKW Temelin immer wieder in sein blindes Vertrauen in "westliche Atomtechnologie". Was aber macht die US-Fernsehköchin in dieser Runde. Vielleicht soll sie jene "Medienköche" repräsentieren, die den hochexplosiven und giftigen (Polit-) Cocktail als ungefährlich oder sogar gesundheitsfördernd anpreisen und servieren. Noam Chomsky nannte diese medialen "Servierpraktiken" kürzlich "Collateral Language". Havel wurde als Menschenrechtsaktivist durch seinen Essay "Vom Versuch in der Wahrheit zu leben" international bekannt. Wie kann er in Bushs Gunst stehend, unter dem atomaren "Schutzschirm" Tellers, eingekreist von Hestons "gun-men" und den Mund verklebt durch Childs' TV-Fastfood "in der Wahrheit leben"? Wäre Havel den von ihm propagierten Werten treu, dann hätte er diese "Ehre" zurückweisen müssen. Nicht nur Chomsky, wir alle wollen den Spaltprodukten dieser inhumanen und absurden Logik wirksamen, gewaltfreien Widerstand entgegensetzen. (Erweiterte Fassung meiner Botschaft zum Wiener "Hiroshima-Tag", 6. 8. 2003) Tschechen wollen keinen Ausbau der Atomkraft Nach einer in dieser Woche veröffentlichten repräsentativen Umfrage (Altersverteilung, Geschlecht, Ausbildung, Wohnort und Region wurden dabei berücksichtigt) von TNS Factum (Prag) wollen die Tschechen keinen weiteren Ausbau der Atomenergie. Auftraggeber der Befragung war die Vereinigung Südböhmische Mütter (Budweis) Die Fragestellung lautete: Die neue Energiepolitik des Industrieministeriums sieht eine weiteren Ausbau der Atomenergie in Tschechien vor. Würden Sie diesem Ausbau zustimmen? 49,4% der befragten Tschechen sind dagegen, 25,8% sind dafür und ebenfalls ein Viertel ist unentschlossen oder hat dazu keine Meinung (24,8%). Bei den Frauen ist die Ablehnung höher (53%). Tschechen mit höherer Schulbildung und die Bevölkerungsschicht der 30- bis 44Jährigen neigen eher dazu, den Ausbau der Atomenergie zu forcieren - in beiden Gruppen überwiegt aber die Ablehnung der Atomenergie (47,3% bzw. 49,7%). "Für uns ist dieses Ergebnis keine große Ãœberraschung. Aus unseren persönlichen Gesprächen mit Tschechen wissen wir, dass es eine breite ablehnende Front gibt und dass die Tschechen mehrheitlich nichts von Atomenergie wissen wollen! Das Industrieministerium zeigt dieser Ablehnung der Atomenergie im eignen Land aber die kalte Schulter und will mit aller Vehemenz die nukleare Option mit der Verlängerung der Betriebszeiten des AKW Dukovany und dem Ausbau des AKW Temelin durchpeitschen!", so Mathilde Halla, Obfrau der OÖ Plattform gegen Atomgefahr. Besondere Betroffenheit und große Ablehnung herrscht natürlich unter der Bevölkerung, die sich durch die Atomkraftwerke Temelin und Dukovany gefährdet sehen, aber auch in jenen Gemeinden, die als mögliche Endlagerstätten für den Atommüll in Diskussion sind. "Viele der dort ansässigen Bürger fühlen sich vom Industrieministerium übergangen. Viele fühlen sich an die Zeiten vor der Samtenen Revolution (von 1989) erinnert, wenn sie aus der Zeitung von den Ausbauplänen der Atomenergie erfahren. Wird die neue Energiepolitik Tschechiens zur ersten Nagelprobe, in der zu beweisen ist, wie eine Bürgerbeteiligung aussieht?", fragt sich Mathilde Halla. Presseaussendung der OÖ Plattform gegen Atomgefahr am 17. Juli 2003. Weitere Informationen: Mathilde Halla +43 664 241 6806 Der Irak-Krieg und seine Folgen Peter Schmidt/ Matthias Reichl/ Greenpeace Aus dem Norden von Bagdad und aus Basra dokumentiert Peter Schmidt aus seiner Begegnungsreise im Juni 2003 Berichte von Irakern. Wir bringen zwei Ausschnitte: ...Offensichtlich fürchteten die US - Panzerbesatzungen, von angeblich Bewaffneten aus der flüchtenden Menge angegriffen zu werden und die A 10 führten aus, was im Militärjargon als "Luftunterstützung" bezeichnet wird - ein Massaker an Zivilisten mit uran-angereicherten Geschossen, mit 4000 Schuß pro Minute. Zusätzlich hätten US - Scharfschützen von Minaretts aus in die Menschen geschossen und dann die Moscheen gesprengt, wird uns versichert... ...Aber der Angriff und die Eroberung von Basra hat die Stadt wieder furchtbare Opfer gekostet: Wie 1991 setzten die Alliierten Uranmunition ein, berichtet Dr. Jenan, "die Krebsrate wird weiter steigen, vor allen bei den Kindern". Diesmal sei auch in und um Bagdad Tonnen von Uranmunition verschossen worden - eine düstere Zukunft für den gesamten Irak. Die meisten Spitäler wurden geplündert, sie selbst hätte die britischen Besatzer - wie üblich erfolglos - um Schutz gebeten, ihre Ärzte hätten sich dann bewaffnet und Tag und Nacht das Spital bewacht... 1. Juli 2003 (Der ganze Text steht als "[E-rundbrief] Info 7 - Peter Schmidt - Irak-Reisebericht" auf unserer homepage www.begegnungszentrum.at/archiv/) Waffenarsenal Medien berichten (am 8. 8. 2003), dass die US-Truppen bei Bagdad auch 30 Napalm-(Brand)Bomben eingesetzt hätten - obwohl diese seit dem Vietnamkrieg weiterentwickelten Waffen international geächtet sind. Ein US-Offizier zu ihrer Effektivität "We like them!" Wie viele Todes- und Verbrennungsopfer es gab, wurde bisher nicht bekanntgegeben. Zu den "Clusterbomben" mit breiter Streuwirkung und den vielen nicht explodierten Geschossen, den Urangeschossen mit langdauernder Strahlung und den tiefreichenden Sprengbomben (um tief angelegte Bunker zu zerstören) sollen bald noch wirksamere "Mini-Atombomben" kommen. In einer Geheimkonferenz von US-Militärs, Politikern und Rüstungsexperten - ab 4. 8. in Omaha (Nebraska) - soll diese Weiterentwicklung als geeignete Kampfmittel "gegen Schurkenstaaten und Terroristen" durch die US-Militärdoktrin abgesegnet werden. Helen Caldicott beschreibt in ihrem neuen Buch "Atomgefahr USA. Die nukleare Aufrüstung der Supermacht" (2003, Diederichs Verlag, € 22,-) detailliert diese - und weitere - Aufrüstungspläne und auch die davon profitierenden Firmen. Geplündertes AKW Ein Greenpeace-Team untersuchte Mitte Juni das Umfeld von Tuwaitha 18 km südöstlich von Bagdad. Der Atom-Komplex war nach dem Sturz des Regimes geplündert worden. Doch die Menschen wussten nicht, dass das Material höchst gefährlich ist und nutzten Fässer zur Aufbewahrung von Lebensmitteln. Die Strahlung gefährdet nun immer noch zehntausende Menschen in der Region, obwohl die Katastrophe schon einige Wochen bekannt ist. "Nichtsahnend entwendeten die Menschen radioaktives Pulver aus der Nuklearanlage, im Glauben, es sei Seife, oder sie nutzten strahlende Fässer als Trinkwasserbehälter", beschreibt Greenpeace-Sprecher Wolfgang Sadik seine Beobachtungen vor Ort. "Würde so ein nukleares Desaster in einem westlichen Land passieren, wären hier schon Schwärme von Experten und Entsorgungsteams am Werk und die Menschen erhielten medizinische Hilfe." Die gemessenen Werte liegen zum Teil um das 1000-fache über dem Normalwert. In einem bewohnten Haus nahe der Anlage sind sie sogar das 10.000-fache. Auf dem Gelände einer Grundschule für 900 Kinder beträgt der Wert das 3000-fache. Die Experten fanden in den Dörfern und Feldern zahlreiche Teile mit dem "Radioaktiv"-Zeichen. Vor einem solchen Szenario hatte die IAEO noch im April gewarnt und von den Besatzungsmächten verlangt, die Kontrolle der Anlage so schnell wie möglich zu übernehmen. Erst am 21. Mai 2003, sechs Wochen nach Kriegsende, haben die USA der IAEO erlaubt, einen Teil der Anlage zu prüfen, nicht jedoch auch die Bevölkerung und das gesamte Gebiet zu untersuchen. In Tuwaitha lagerten bis zum Sturz von Saddam Hussein im April 2003 Uran und andere nukleare Stoffe, die seit dem Golfkrieg 1991 von der UNO kontrolliert wurden. Am 4. 7. konfrontierten Greenpeace-Aktivisten den Chef der US-Zivilverwaltung, Paul Bremer, mit einem Faß voll radioaktiven "yellow cake", das sie auf freiem Feld bei Tuwaitha gefunden hatten. Trotzdem behaupten US-Militärs weiter, dass für die Bevölkerung keine radioaktive Gefahr bestehe und weigern sich, das Gebiet zu säubern und zu dekontaminieren. (Aus Greenpeace-Presseaussendungen v. 24. 6. und 4. 7. 2003, red. v. M.R.) Uri Avnerys Artikel "Am Ende werden wir das Ziel erreichen: in Frieden nebeneinander zusammenleben. Der bi-nationale Staat "Da wird der Wolf beim Lamm wohnen", den wir auch im "Rundbrief" Nr. 109/110 abgedruckt haben, findet ihr im Internet unter: http://www.uri-avnery.de/magazin/artikel.php?artikel=106&type=2&menuid=4&topmenu=4 ====================================== Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Wed Aug 20 21:53:28 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 20 Aug 2003 21:53:28 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 15 - RB Nr. 109/110, Jose Bove - Gentechnik - Larzac - Proteste gegen WTO Message-ID: <5.2.1.1.0.20030820214754.00a367a0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 15 Bad Ischl, 20.8.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at 109. und 110. Rundbrief (2 und 3/2003) 27. Jhg., Doppelnummer Frühling und Sommer 2003 August 2003 Teil 8: Larzac - Protestversammlung gegen WTO In Südfrankreich 300.000 gegen Globalisierung Matthias Reichl José Bové verließ Gefängnis - weiter aktiv gegen Gentechnik und WTO Ein Gericht in Montpellier (Südfrankreich) hatte der vorzeitigen Haftentlassung des französischen Bauernaktivisten und Globalisierungsgegners José Bové für den 2. August 2003 zugestimmt. Die verbleibende Strafe solle in gemeinnütziger Arbeit abgegolten werden, erklärte Bovés Anwalt Francois Roux. Bové war am 22. Juni nach einer gewalttätigen Aktion der Spezialpolizei wie ein Schwerverbrecher ins Gefängnis eingeliefert. Er sollte eine insgesamt zehnmonatige Haftstrafe wegen Zerstörung gentechnisch veränderter Pflanzen verbüßen. Ãœber 800.000 Protestschreiben von Sympathisanten an den Staatspräsidenten Chirac- im Rahmen einer europaweiten Kampagne - zeigten offensichtlich Wirkung. Mit seinen gewaltfreien Protestaktionen riskierte er immer wieder gerichtliche Sanktionen. Im vergangenen Jahr saß er wegen einer Aktion gegen eine McDonald's-Filiale in Millau 43 Tage im Gefängnis.(APA/AP, red. M.R.) Ist das Protestieren/ Demonstrieren gegen die Gefährdung durch Gentechnikprodukte und durch andere Auswirkungen der Globalisierung nicht eine vorrangig "gemeinnütziger Arbeit" - in Frankreich und europaweit gegen die EU-Entscheidung für eine "Koexistenz" von Genpflanzen neben gentechnikfreien? Jedenfalls konnten Bovés Freunde vom Larzac ihn bei ihrem Treffen auf dem Larzac vom 8. - 10.8. entsprechend feiern - dank der rechtzeitigen Entscheidung des Gerichts von Montpellier. In einem Protestbrief an die Botschaft Frankreichs in Wien erklärt Dr. Elisabeth Moser aus Salzburg die Beweggründe des gewaltfreien Widerstandes gegen die Gentechnik und ihre Lobbyisten: "...(Bovés) 10-monatige Inhaftierung steht in keiner Relation zu den Vorkommnissen. Er ist gegen die Gentechnik-Lobbies und ihre Manipulationsmaschinerie massiv und in französischer Tradition aufgetreten!! Einer Tradition übrigens, auf der sich die französische Demokratie begründet! Diese Inhaftierung erfolgte aus politischen Motiven und ist eines europäischen Staates unwürdig! Im Saatgutbereich Gentechnologie beherrschen bereits nur (!) 4 Firmen zu 100% den Markt! WEM NÃœTZT DIE GENTECHNOLOGIE IN DER LANDWIRTSCHAFT? WER HAT DIE VORTEILE? Wer eine Pflanze oder ein Tier gentechnisch verändert, kann sich seine Kreation patentrechtlich schützen lassen und wird damit zum Eigentümer einer ganzen Tier- und Pflanzenart, deren Reproduktion ihn anschließend keinen Cent kostet. Dann kauft er konkurrierendes Saatgut auf, lässt es sich ebenfalls patentieren oder nimmt es vom Markt - und schwingt sich auf diese Weise zum Eigentümer einer ganzen Gattung auf. Hier wird das Recht der Industrie, das Warenrecht, auf Leben angewandt. Die Gentechnik ist ein Mittel, um auch auf Lebewesen Lizenzgebühren erheben zu können. (José Bové und Francois Dufour: Die Welt ist keine Ware. Bauern gegen Agromultis., 2001, Rotpunktverlag) Das jahrtausendealte Bauernrecht, aus der Ernte Saatgut zu gewinnen um es selbst wieder anzupflanzen oder mit anderen Bauern zu tauschen wird durch Patente außer Kraft gesetzt und zu einem kriminellen Akt. Die Zusatzausgaben für Lizenzzahlungen und Nachbaugebühren werden die Ãœberlebensfähigkeit vieler Klein- und SubsistenzbäuerInnen in Frage stellen. In den Ländern des Südens mit einem überwiegenden Anteil an ländlicher, bäuerlicher Bevölkerung wird diese Entwicklung die Armutsspirale beschleunigen und die Landflucht verschärfen. Im Norden werden den kleinstrukturierten Landwirtschaftsbetrieben die Existenzgrundlagen entzogen werden. Wer sich gegen die Agrolobbies nicht zur Wehr setzt, will dass die Welt zur Ware wird." Dr. Elisabeth Moser Anuradha Mittal - Co-Direktorin der US-Basisbewegung für Ernährung "Food First" - charakterisiert die internationale Politik, die hinter diesen - und weiteren - Repressionen steht: "Die ist ein Teil einer fortschreitenden Kriminalisierung des weltweiten Dissenses, ein Prozess, der von der Bush-Administration geschürt wird. José Bové wurde aus politischen Gründen eingesperrt, um die gentechnik-förderndende US-Politik zu besänftigen und um die Aktivisten und Bauern zu warnen, dass ihre Ablehnung nicht toleriert wird." Die Antwort aus den Bewegungen ist unmißverständlich: "Diese repressiven Maßnahmen sind ungerecht und müssen daher gestoppt werden! Bovés muss ohne Bedingungen freigelassen werden!" Ãœber 30 Jahre Larzac-Bewegung Die Protestkampagnen von José Bové und seinen Mitstreitern haben ihre Wurzeln in der "Larzac-Bewegung" ("Gardarem lo Larzac", ) von 1971 bis 1981. Die Schafbauern verteidigten mit kreativen, gewaltfreien Aktionen und Kampagnen ihr Land gegen die Enteignung - zur Vergrößerung eines Militärcamps zu einem NATO-Stützpunkt - für Manöver und Waffentests. 1975 und '77 erlebten Maria und ich - mit unseren kleinen Kindern - den entschlossenen gewaltfreien Kampf und die Gemeinschaft der Larzac-Bewohner. Sie haben nicht nur eigenständige politische Aktionsformen entwickelt und ihre alte occitanische Kultur wiederbelebt sondern auch - unter anderem in ihrer "Larzac-Universität" - an landwirtschaftlichen Alternativen gearbeitet. Diese Erfahrungen haben auch uns in unserem Engagement geprägt. Anknüpfend an große "politische Festivals" vor 30 Jahren versammelten sich Bauern und Globalisierungskritiker vom 8. - 10. August wieder, diesmal "für eine solidarische Welt, die nicht käuflich ist". So wie 1973 und 1974 kamen an die 300.000 Aktivisten und Interessierte aus einer Vielfalt von Basisbewegungen. José Bové rief dazu auf, mit gewaltfreien Mitteln die WTO-Konferenz in Cancun wie jenes in Seattle (1999) zum Scheitern zu bringen. Am Samstag mussten die Veranstalter sogar die Gendarmerie bitten, die Straßen zu sperren weil für die unerwartet vielen Besucher die Versorgungseinrichtungen nicht ausreichten. Ein Beweis, dass sich ihre Initiativen landesweit ausgebreitet und vernetzt haben. Mehr zum Treffen unten im Bericht von "indymedia". Infos zu José Bové: Buch: José Bové und Francois Dufour, Die Welt ist keine Ware. Bauern gegen Agromultis. 2001, Rotpunktverlag. Homepages der Bauernbewegungen: www.confederationpaysanne.org www.foodfirst.org/action/2003/JoséBové.html Info zu Larzac: www.monde-solidaire.org, www.larzac2003.org, In der Rubrik "Antimilitarismus, Kritischer Konsum, Umweltschutz, Sozialismus, Dritte Welt" berichtete die Zeitschrift "graswurzelrevolution" in ihrer Nr. 0/1972 über die Anfänge der Larzac-Bewegung 1972 - im Internet archiviert: http://www.graswurzel.net/0/larzac.shtml ===================================== Larzac D'autres mondes sont possible von noglobal - 11.08.2003 20:54, geschrieben am Sonntag, 10 August 2003-11.41 +annähernd 300.000 bei der Versammlung auf dem Larzac++Motto: D'autres mondes sont possible (andere Welten sind möglich)++Protest gegen den WTO-Gipfel in Cancun/Mexiko++José Bové ruft zum verstärkten Wiederstand gegen gentechnisch verändertes Saatgut auf+ Viele der annähernd 300.000 Menschen, die am Wochenende auf dem Plateau von Larzac (100 km nördlich von Montepellier/Südfrankreich) waren, sind schon wieder auf der Heimreise. Das Hauptkonzert am Samstag dauerte bis in den frühen Morgen. Die Höhepunkte waren Manu Chau (Spanien) und eine kurze Rede des Auslandssprechers der Confédération paysanne, José Bové. "José Bové kennt in Frankreich jeder", so ein Journalist von indymedia Paris. Seine Inhaftierung im Mai, wegen des Abbrennens eines Versuchsfeldes mit Gen-Mais hat seine Popularitaet weiter erhöht. José Bové wurde am 02. 08. 2003 unter Auflagen und vorläufig aus der Haft in Montepellier entlassen. Seine Popularitaet führt dazu, daß die Themen der AnitGlobbewegung stärker in der öffentlichen Diskussion stehen. Protest hat in Larzac Tradition! Anfang der 70-er Jahre wollte die französische Zentralregierung einen bestehenden Lufftwaffenstützpunkt um einen Truppenübungsplatz erweitern. Die ersten Proteste lassen sich auf das Jahr 1973 also vor 30 Jahren- datieren. Die Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht waren teilweise heftig, führten aber 1981 dazu, daß auf das Projekt verzichtet wurde. Nur auf diesem Hintergund kann man verstehen, woher die Leute hier ihr Selbstbewußtsein und ihr Engagement, über den unmittelbaren Lebensbereich hinaus, haben. Die Leute sind es gewohnt, Kämpfe zu führen, von denen der Staat sagt, daß sie "aussichtslos" wären. Und das ist ein Grund, weshalb die Versammlung auf dem Larzac stattfindet. Es geht auch um den Protest gegen den im September in Cancun/Mexiko stattfindenden WTO-Gipfel. Schwerpunktthemen in den einzelnen Konferenzzelten waren: gentechnisch veränderte Organismen, Privatisierung (Wasser, Energie, Gesundheitsfürsorge, ), landwirschaftliche Themen wie Antibiotikaeinsatz bei Tieren. Das Programm fand auf acht Seiten gerade so Platz! Eine Vielzahl von Gruppen und Organisationen nutzten die Möglichkeit, ihre aktuellen Projekte vorzustellen. Die Organisation und Logistik war absolut professionell! Die OrganisatorInnen haben sich wirklich gut um ihre Gäste gesorgt! Ãœber fünfzig Organisationen haben die Versammlung ermöglicht. Die in Deutschland bekanntesten sind die Gewerkschaft cgt und Attac-Frankreich. Bei 40°C 30 Minuten am Wasserwagen anzustehen ist kein Spaß! Aber niemand drängelte, niemand schimpfte. Es war, wie überall, ein wirklich solidarischer Umgang miteinander. Und es war eine Abwechslung, die Leute einmal nicht bei irgendwelchen Gipfelprotesten, in einer, von Tränengas eingenebelten, Stadt zu treffen. Sondern dort, wo sich Menschen ein Stück Freiheit erkämpft haben: auf dem Plateau von Larzac. 10.8.2003 http:// germany.indymedia.org/2003/08/59375.shtml ====================================== Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Fri Aug 22 18:09:17 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 22 Aug 2003 18:09:17 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 16 - WTO out of Food and Agriculture - Priority to Peoples' Food Sovereignty - Our World Is Not For Sale Message-ID: <5.2.1.1.0.20030822175549.021c14c0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 16 Bad Ischl, 22.8.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= International Peoples' Food Sovereignty Statement OUR WORLD IS NOT FOR SALE Priority to Peoples' Food Sovereignty WTO out of Food and Agriculture Food and agriculture are fundamental to all peoples, in terms of both production and availability of sufficient quantities of safe and healthy food, and as foundations of healthy communities, cultures and environments. All of these are being undermined by the increasing emphasis on neo-liberal economic policies promoted by leading political and economic powers, such as the United States (US) and the European Union (EU), and realised through global institutions, such as the World Trade Organisation (WTO), International Monetary Fund (IMF) and the World Bank (WB). Instead of securing food for the peoples of the world, these institutions have presided over a system that has prioritised export-oriented production, increased global hunger and malnutrition, and alienated millions from productive assets and resources such as land, water, fish, seeds, technology and know-how. Fundamental change to this global regime is urgently required. People's Food Sovereignty is a Right In order to guarantee the independence and food sovereignty of all of the world's peoples, it is essential that food is produced though diversified, community based production systems. Food sovereignty is the right of peoples to define their own food and agriculture; to protect and regulate domestic agricultural production and trade in order to achieve sustainable development objectives; to determine the extent to which they want to be self reliant; to restrict the dumping of products in their markets, and; to provide local fisheries-based communities the priority in managing the use of and the rights to aquatic resources. Food sovereignty does not negate trade, but rather, it promotes the formulation of trade policies and practices that serve the rights of peoples to safe, healthy and ecologically sustainable production. Governments must uphold the rights of all peoples to food sovereignty and security, and adopt and implement policies that promote sustainable, family-based production rather than industry-led, high-input and export oriented production. This in turn demands that they put in place the following measures: I. Market Policies Ensure adequate remunerative prices for all farmers and fishers; Exercise the rights to protect domestic markets from imports at low prices; Regulate production on the internal market in order to avoid the creation of surpluses; Abolish all direct and indirect export supports; and, Phase out domestic production subsidies that promote unsustainable agriculture, inequitable land tenure patterns and destructive fishing practices; and support integrated agrarian reform programmes, including sustainable farming and fishing practices. II. Food Safety, Quality and the Environment Adequately control the spread of diseases and pests while at the same time ensuring food safety; Protect fish resources from both land-based and sea-based threats, such as pollution from dumping, coastal and off-shore mining, degradation of river mouths and estuaries and harmful industrial aquaculture practices that use antibiotics and hormones; Ban the use of dangerous technologies, such as food irradiation, which lower the nutritional value of food and create toxins in food; Establish food quality criteria appropriate to the preferences and needs of the people; Establish national mechanisms for quality control of all food products so that they comply with high environmental, social and health quality standards; and, Ensure that all food inspection functions are performed by appropriate and independent government bodies, and not by private corporations or contractors; III. Access to Productive Resources Recognise and enforce communities' legal and customary rights to make decisions concerning their local, traditional resources, even where no legal rights have previously been allocated; Ensure equitable access to land, seeds, water, credit and other productive resources; Grant the communities that depend on aquatic resources common property rights, and reject systems that attempt to privatise these public resources; Prohibit all forms of patenting of life or any of its components, and the appropriation of knowledge associated with food and agriculture through intellectual property rights regimes and Protect farmers', indigenous peoples' and local community rights over plant genetic resources and associated knowledge including farmers' rights to exchange and reproduce seeds. IV. Production-Consumption Develop local food economies based on local production and processing, and the development of local food outlets. Genetically Modified Organisms (GMOs) Ban the production of, and trade in genetically modified (GM) seeds, foods, animal feeds and related products; Ban genetically modified foods to be used as food aid; Expose and actively oppose the various methods (direct and indirect) by which agribusiness corporations such as Monsanto, Syngenta, Aventis/Bayer and DuPont are bringing GM crop varieties into agricultural systems and environments; and, Encourage and promote alternative agriculture and organic farming, based on indigenous knowledge and sustainable agriculture practices. Transparency of Information and Corporate Accountability Provide clear and accurate labelling of food and feed-stuff products based on consumers' and farmers' rights to access to information about content and origins; Establish binding regulations on all companies to ensure transparency, accountability and respect for human rights and environmental standards; Establish anti-trust laws to prevent the development of industrial monopolies in the food, fisheries and agricultural sectors; and, Hold corporate entities and their directors legally liable for corporate breaches of environmental and social laws, and of national and international laws and agreements. Specific Protection Of Coastal Communities Dependent On Marine And Inland Fish Prevent the expansion of shrimp aquaculture and the destruction of mangroves; Ensure local fishing communities have the rights to the aquatic resources; Negotiate a legally binding international convention to prevent illegal, unregulated and unreported fishing; Effectively implement international marine agreements and conventions, such as the UN Fish Stocks Agreement; and, Eradicate poverty and ensure food security for coastal communities through equitable and sustainable community based natural resource use and management, founded on indigenous and local knowledge, culture and experience. Trade Rules Must Guarantee Food Sovereignty Global trade must not be afforded primacy over local and national developmental, social, environmental and cultural goals. Priority should be given to affordable, safe, healthy and good quality food, and to culturally appropriate subsistence production for domestic, sub-regional and regional markets. Current modes of trade liberalisation, which allows market forces and powerful transnational corporations (TNCs) to determine what and how food is produced, and how food is traded and marketed, cannot fulfil these crucial goals. "No" to Neo-liberal Policies in Food and Agriculture The undersigned denounce the 'liberalisation' of farm product exchanges as promoted through bilateral and regional free trade agreements, and multilateral institutions such as the IMF, the World Bank and the WTO. We condemn the dumping of food products in all markets, and especially in Third World countries where it has severely undermined domestic production. We condemn the attempts by the WTO and other multilateral institutions to sell all rights of aquatic resources to transnational consortiums. Neo-liberal policies coerce countries into specialising in agricultural production in which they have a so-called "comparative advantage" and then trading along the same lines. However, export orientated production is being pushed at the expense of domestic food production, and production means and resources are increasingly controlled by large transnational corporations. The same is occurring in the fishing sector. Fishing communities are losing their rights of access to fisheries, because access has been transferred to industrial corporations, such as PESCANOVA. Those TNCs have consolidated a great part of the production and of the global fishing commerce. Rich governments continue to heavily subsidise export oriented agricultural and fisheries production in their countries, with the bulk of support going to large producers. The majority of taxpayers' funds are handed out to big business large producers, traders and retailers who engage in unsustainable agricultural, fisheries and trading practices, and not to small-scale family producers who produce much of the food for the internal market, often in more sustainable ways. These export-oriented policies have resulted in market prices for commodities that are far lower than their real costs of production. This has encouraged and perpetuated dumping, and provided TNCs with opportunities to buy cheap products, which are then sold at significantly higher prices to consumers in both the North and the South. The larger parts of important agricultural and fisheries subsidies in rich countries are in fact subsidies for corporate agri-industry, traders, retailers and a minority of the largest producers. The adverse effects of these policies and practices are becoming clearer every day. They lead to the disappearance of small-scale, family farms and fishing communities in both the North and South; poverty has increased, especially in the rural areas; soils and water have been polluted and degraded; biological diversity has been lost, and; natural habitats destroyed. Dumping Dumping occurs when goods are sold at less than their cost of production. This can be the result of subsidies and structural distortions, such as monopoly control over markets and distribution. The inability of current economic policy to factor in externalities, such as the depletion of water and soil nutrients and pollution resulting from industrial agricultural methods, also contribute to dumping. Dumping under the current neo-liberal policies is conducted in North-South, South-North, South-South and North-North trade. Whatever the form, dumping ruins small-scale local producers in both the countries of origin and sale. For example: Imports by India of dairy surpluses subsidised by the European Union had negative impacts on local, family based dairy production. Exports of industrial pork from the USA to the Caribbean proved ruinous to Caribbean producers; Imports by Ivory Coast of European pork at subsidised prices are three times lower than the production costs in Ivory Coast; Chinese exports of silk threads to India at prices far lower than the costs of production in India has been seriously damaging for hundreds of thousands of farmer families in Southern India; and, On one hand the import of cheap maize from the US to Mexico the centre of the origin of maize ruins Mexican producers; on the other hand the export of vegetables at low prices from Mexico to Canada ruins producers in Canada. Dumping practises must to be stopped. Countries must be able to protect their home markets against dumping and other trade practices that prove damaging to local producers. Exporting countries must not be allowed to dump surpluses on the international market, and should respond to real demands for agricultural goods and products in ways that do not undermine domestic production, but rather support and strengthen local economies. There is no 'World Market' of Agricultural Products The so called 'world market' of agricultural products does not exist. What exists is, above all, an international trade of surpluses of milk, cereals and meat dumped primarily by the EU, the US and other members of the CAIRNS group. Behind the faces of national trade negotiators are powerful TNCs, such as Monsanto and Cargill. They are the real beneficiaries of domestic subsidies and supports, international trade negotiations and the global manipulations of trade regimes. At present, international trade in agricultural products involves only ten percent of total worldwide agricultural production and is mainly an exchange between TNCs from the US, EU and a few other industrialised countries. The so called 'world market price' is extremely unstable and has no relation to the costs of production. It is far too low because of dumping, and therefore, it is not an appropriate or desirable reference for agricultural production. The Older Siblings of the WTO: The World Bank and The IMF The World Bank and the International Monetary Fund (IMF) are the older siblings of the WTO and serve as domestic arms of the WTO regime in developing countries. They have played significant roles in weakening agricultural autonomy, dismantling domestic self-sufficiency, creating famines and undermining food sovereignty. Their structural adjustment programmes now called poverty reduction programmes have created and entrenched policy induced poverty across the developing world. Hardest hit by these policies are those who rely on agriculture and the natural environment for their livelihood and survival. Despite mounting evidence to the contrary, the Bank and Fund are unchanged in their belief that "global integration" of domestic agriculture systems and "market access" are the best avenues to reduce poverty. Developing countries are exhorted to undertake reforms in their respective agriculture sectors, which include dismantling of agriculture subsidies, deregulation of pricing and distribution, privatisation of agriculture support and extension services, provision of greater market access to foreign producers and removing all barriers to international agriculture trade. However, the Bank and Fund are unable to force the rich countries of the OECD to the same. As a result, Bank-Fund policies entrench inequalities among the developed and developing world and reproduce colonial structures of production and distribution. Privatisation, liberalisation and deregulation are the hallmarks of the World Bank-IMF approach to development and are necessary conditions in all Bank-Fund lending programmes. Despite fierce criticism from numerous farmers' organisations, academics and independent researchers, the Bank continues to support "market-assisted land reform" and the creation of "functioning land markets" as a key rural development strategy. Bank-Fund policies mandate the transformation of subsistence based, community oriented and self-sufficient agriculture systems to commercial and market dependent production and distribution systems. Food crops are replaced by cash crops for export, and communities and societies are compelled to rely on external markets that they have no control over for food security. Furthermore, the emphasis on export crops has led to increased dependence on harmful and costly chemical inputs that threaten soil, water and air quality, biodiversity, and human and animal health, while providing greater profits for large agribusiness and chemical corporations. The commercialisation of agriculture has resulted in the consolidation of agriculture land and assets in the hands of agribusiness and other large commercial entities, displacing small-scale and family farmers off their lands to seek employment in off-farm activities, or as seasonal labour in the commercial agriculture sector. Most farmers in developing countries are steeped in debt as a result of increasing input costs and falling farm-gate prices for their products. Many have mortgaged their land and assets to repay old debts, and in several cases have lost their lands altogether. An equally large number have moved to contract farming for large agribusiness in order to hold on to whatever assets they have left. This has resulted in widespread migration of farming families, the creation of new pockets of poverty and inequality in rural and urban areas, and the fragmentation of entire rural communities. The World Bank and the IMF threaten the wealth, diversity and potential of our agriculture. Agriculture is not simply an economic sector, it is a complex of ecosystems and processes that include forests, rivers, plains, coastal areas, biodiversity, human and animal habitats, production, distribution, consumption, conservation, etc. Bank-Fund policies are creeping into every one of these areas. In order to protect our agriculture, the World Bank and the IMF must be removed from food and agriculture altogether. The World Trade Organisation Dismisses Calls for Reform The WTO is undemocratic and unaccountable, has increased global inequality and insecurity, promotes unsustainable production and consumption patterns, erodes diversity and undermines social and environmental priorities. It has proven impervious to criticisms regarding its work and has dismissed all calls for reform. Despite promises to improve the system made at the Seattle Ministerial Meeting in 1999, governance in the WTO has actually become worse. Rather than addressing existing inequities and power imbalances between rich and poor countries, the lobby of the rich and powerful in the WTO is attempting to expand the WTO's mandate to new areas such as environment, labour, investment, competition and government procurement. The WTO is an entirely inappropriate institution to address issues of food and agriculture. The undersigned do not believe that the WTO will engage in profound reform in order to make itself responsive to the rights and needs of ordinary people. The WTO is attempting to establish rules to protect foreign investments of fleets that operate in national waters, and is pressuring the governments to yield exclusive fishing rights to the international consortiums. Therefore, the undersigned are calling for all food and agricultural concerns to be taken out of WTO jurisdiction through the dismantling of the Agreement on Agriculture (AoA) and removing or amending the relevant clauses on other WTO agreements so as to ensure the full exclusion of food and agriculture from the WTO regime. These include: the Agreement on Trade Related Intellectual Property Rights (TRIPs), Sanitary and Phytosanitary measures (SPS), Technical Barriers to Trade (TBT), Quantitative Restrictions (QRs), Subsidies and Countervailing Measures (SCM) and the General Agreement on Trade in Services (GATS). Agriculture: A Deadlock at the World Trade Organization In February 2003, the WTO released the controversial and unacceptable Harbinson Draft proposal, written by General Council Chairman, Stuart Harbinson, to restructure world agricultural production and trade. Modalities are the terms of reference and conditions upon which member states will make binding commitments in the WTO of their agriculture sectors. However, trade-offs in this sector will be linked to other WTO negotiations. All member states were suppose to come to agreement on the Modalities text by March 25-31, but they did not. Members are also expected to draft their commitments in this agreement by the WTO Ministerial in Cancun in September 2003, but they may not be able to reach an agreement by then. The US and the Cairns Group (a bloc led by Australia and other developed countries, which never reflects the interest of developing countries) are lobbying for more aggressive cuts in agricultural tariffs, claiming that the Harbinson Text is inadequate, but both are content with the proposed domestic support. The European Commission (EC) has the most trouble with the domestic support cuts proposed. Although the European Union does not endorse the Harbinson modalities, there are some commonalties between it and the EC proposal to reform the Common Agriculture Policy. The lack of proposals to fundamentally address the level and nature of US domestic support has been forgotten, because of widespread criticism against the EC. India is in agreement with the EC on its caution against steep tariff reductions. As a result, India is finding itself squeezed from both the Cairns developing countries and the US. India is hoping for 1) a much milder tariff reduction formula; and, 2) a strong permanent Strategic Product (SP) provision and a temporary Special Safeguard Mechanism (SSM) against import surges, for developing countries only. The SP and the SSM are a major concern for many developing countries that simply cannot afford to liberalise many of their agriculture sectors and even wish to raise their tariffs in certain vulnerable areas. The proposed modalities still allow developed countries to retain significant levels of trade-distorting domestic support. The GATT-UR provisions on domestic support are maintained, providing protection to payments exempted under the Green Box, where a significant portion of the trade-distorting subsidies of developed countries have been transferred. For example, the direct payments under the Green Box, which have the same net effect of boosting farm production was not subjected to removal despite calls from developing countries for such. The modalities on market access did not address the main inequity in the provision that forced many developing countries to tariffy and lower their tariffs substantially, while developed countries retained high tariffs through tariff peaks and escalation. If developed countries reduce their high tariffs to an average of 60% over 5 years, and developing countries 40% over 10 years, the former will have higher tariff protection than developing countries whose tariffs have already been reduced to very low levels or even to zero at the start of implementation. Finally, the provisions for special and differential treatment for developing countries remain inconsequential, as they can hardly redress the existing inequities in trade stemming from the agreement, itself. The provision for a minimal tariff reduction of 10% for products specified by developing countries as strategic to food security and rural development ignores the fact that many of these countries have already bound their agricultural tariffs to very low levels. We, the undersigned, reject the Harbinson Text. Rather than redressing the imbalances and inequities inherent in the AOA, it enunciates modalities that will further intensify trade in agriculture; ensures protection of trade-distorting agricultural support and subsidies in developed countries; and entrenches control of transnational corporations in global agricultural production and trade. A Role for Trade Rules in Agricultural and Food Policies? Trade in food can play a positive role, for example, in times of regional food insecurity, or in the case of products that can only be grown in certain parts of the world, or for the exchange of quality products. However, trade rules must respect the precautionary principle to policies at all levels, recognise democratic and participatory decision making, and place peoples' food sovereignty before the imperatives of international trade. An Alternative Framework To compliment the role of local and national governments, there is clear need for a new and alternative international framework for multilateral regulation on the sustainable production and trade of food, fish and other agricultural goods. Within this framework, the following principles must be respected: Peoples' food sovereignty; The rights of all countries to protect their domestic markets by regulating all imports that undermine their food sovereignty; Trade rules that support and guarantee food sovereignty; Upholding gender equity and equality in all policies and practices concerning food production; The precautionary principle; The right to information about the origin and content of food items; Genuine international democratic participation mechanisms; Priority to domestic food production, sustainable farming and fishing practices and equitable access to all resources; Support for small farmers and producers to own, and have sufficient control over means of food production; Support for open access of traditional fishing communities to aquatic resources; Effective bans on all forms of dumping, in order to protect domestic food production. This would include supply management by exporting countries to avoid surpluses and the rights of importing countries to protect internal markets against imports at low prices; Prohibition of biopiracy and patents on living matter - animals, plants, the human body and other life forms - and any of its components, including the development of sterile varieties through genetic engineering; and, Respect for all human rights conventions and related multilateral agreements under independent international jurisdiction. The undersigned affirm the demands made in other civil society statements, such as Our World is Not for Sale: WTO-Shrink or Sink, and Stop the GATS Attack Now. We urge governments to immediately take the following steps: Cease negotiations to initiate a new round of trade liberalisation and halt discussions to bring 'new issues' into the WTO. This includes further discussions on such issues as investment, competition, government procurement, biotechnology, services, labour and environment. Cancel further trade liberalisation negotiations on the WTO's AoA through the WTO's built-in agenda. Cancel the obligation of accepting the minimum importation of 5% of internal consumption; all compulsory market access clauses must similarly be cancelled immediately. Undertake a thorough review of both the implementation, and the environmental and social impacts of existing trade rules and agreements (and the WTO's role in this system) in relation to food, fisheries and agriculture. Initiate measures to remove food and agriculture from under the control of the WTO through the dismantling of the AoA and through the removal or amendment of relevant clauses in the TRIPS, GATS, SPS, TBT and SCM agreements. Replace these with a new Convention on Food Sovereignty and Trade in Food, Agriculture and Fisheries. Revise intellectual property policies to prohibit the patenting of living matter and any of their components and limit patent protections in order to protect public health and public safety; Halt all negotiations on GATS, and dismantle the principle of "progressive liberalisation" in order to protect social services and the public interest; Implement genuine agrarian reform and ensure the rights of peasants to crucial assets such as land, seed, water and other resources; Promote the primary role of fish harvesters' and fish workers' organisations in managing the use of aquatic resources and oceans, nationally and internationally. Initiate discussions on an alternative international framework on the sustainable production and trade of food, agricultural goods and fisheries products. This framework should include: A reformed and strengthened United Nations (UN), active and committed to protecting the fundamental rights of all peoples, as being the appropriate forum to develop and negotiate rules for sustainable production and fair trade; An independent dispute settlement mechanism integrated within an international Court of Justice, especially to prevent dumping and GM food aid; A World Commission on Sustainable Agriculture and Food Sovereignty established to undertake a comprehensive assessment of the impacts of trade liberalisation on food sovereignty and security, and develop proposals for change. This would include agreements and rules within the WTO and other regional and international trade regimes, and the economic policies promoted by International Financial Institutions and Multilateral Development Banks. Such a commission could be constituted of and directed by representatives from various social and cultural groups, peoples' movements, professional fields, democratically elected representatives and appropriate multilateral institutions; An international, legally binding Treaty that defines the rights of peasants and small producers to the assets, resources and legal protections they need to be able to exercise their right to produce. Such a treaty could be framed within the UN Human Rights framework, and linked to already existing relevant UN conventions; An International Convention that replaces the current Agreement on Agriculture (AoA) and relevant clauses from other WTO agreements and implements within the international policy framework the concept of food sovereignty and the basic human rights of all peoples to safe and healthy food, decent and full rural employment, labour rights and protection, and a healthy, rich and diverse natural environment and incorporate trading rules on food and agriculture commodities. A Broad Alliance with an Agenda for Change! The impacts of the neo-liberal policies are all too evident and increasingly understood and challenged by civil society across the world. The pressure for change is increasing. In the run up to the next WTO Ministerial Meeting and in the coming years, the undersigned will continue to reveal the adverse effects of neo-liberal trade and economic policies on food, agriculture and fisheries, and to propose alternatives to the current global trade regime. This declaration is a clear sign of the determination that unites social movements and other civil society actors world-wide in their struggle to democratise international policies, and to work towards institutions that are capable of embracing and defending sustainable approaches to food, agriculture and fisheries. Signed by: A) International Networks and Movements Via Campesina (international farmers movements with over 80 organisations from over 40 countries) World Forum of Fish Harvesters and Fishworkers (WFF) World Forum Of Fisher Peoples (WFFP) B) Regional Networks and Movements Friends of the Earth Latin America & Caribbean COASAD - Africa C) Organisations Center for Encounters and Active Non-Violence, Austria CESTA- Friends of the Earth El Salvador CENSAT - Friends of the Earth Colombia COECOCEIBA- Friends of the Earth Costa Rica COHPEDA- Friends of the Earth Haiti Collectif Stratégies Alimentaires - Belgium Focus on the Global South - Thailand Friends of the Earth England, Wales and Northern Ireland Foodfirst/ Institute for Food and Development Policy - USA ETCgroup - Canada IBON Foundation Inc. - Phillipines Institute for Agriculture and Trade Policy - USA KMP (member of Via Campesina) - Philipines NBS (member of Via Campesina) - Norway NFFC (member of Via Campesina) - USA Public Citizen's Energy and Environment Program - USA REDES- Friends of the Earth Uruguay Sobrevivencia - Friends of the Earth Paraguay Small and Family Farms Alliance (SFFA) - United Kingdom National Fishworkers' Forum Of India (NFF) Contacts of the organisations that initiated this statement: COASAD Christine Andela POBox 11813, Yaounde, Cameroon Tel: +237-96 32 58, Fax: +237-22 86 55 Email: andelac at yahoo.com Collectif Stratégies Alimentaires Marek Poznanski 184 D, Boulevard Léopold II, 1080 Bruxelles, Belgique Tél. + 32-2- 412 06 61 / Fax: + 32 2 412 06 66 Email: csa at csa-be.org ETC Group (formerly RAFI) 478 River Avenue, Suite 200, WINNIPEG MB R3L 0C8, CANADA Tel: (1-204) 453-5259, Fax: (1-204) 284-7871 Email: etc at etcgroup.org Focus on the Global South Shalmali Guttal CUSRI, Chulalongkorn University, Phayathai Road, Bangkok 10330, Thailand Telephone: (66-2) 218 7363-5 Email: s.guttal at focusweb.org Food First/Institute for Food and Development Policy Peter Rosset 398 60th Street, Oakland, California 94618 USA tel: +1-510-654-4400 x224, fax: +1-253-295-5257 Email: rosset at foodfirst.org Friends of the Earth Latin America & Caribbean Alberto Villarreal San Jose 1423, 11 200 Montevideo, URUGUAY tel/fax: 5982 902 2355 or 5982 908 2730 Email: comerc at redes.org.uy Friends of the Earth England, Wales and Northern Ireland Tim Rice 26-28 Underwood Street, London N1 7JQ, United Kingdom tel - 44 20 7566 1603 Email: timr at foe.co.uk GRAIN Henk Hobbelink Girona 25, pral 08010 Barcelona, Spain Tel: +34-93-301 1381 Fax: +34-93-301- 1627 Email: grain at grain.org Institute for Agriculture and Trade Policy Mark Ritchie 2105 1st Ave. S., Minneapolis, MN, USA, 55404 tel: +1 612 870 3454 Email: mritchie at iatp.org IBON Foundation Inc. Rosario Bella Guzman, Antonio Tujan Jr. P.O. Box SM-447, Sta Mesa, Manila, Philippines tel +63-2-7142737 fax +63-2-7160108 Email: atujan at ibon.org Public Citizen's Energy and Environment Program Wenonah Hauter 215 Pennsylvania Ave. SE, Washington, DC 20003, USA phone 202-454-5150 Email: whauter at citizen.org Via Campesina Rafael Alegria, Paul Nicholson Colonia Alameda, Casa #2025, 11 Calle, 3 y 4 Avenidas, Tegucigalpa, Honduras Telefax: (504) 235 99 15, Telephone: (504) 239 4679 Email: viacam at gbm.hn Dear all, Please find hereby the updated and completed peoples' food sovereignty statement. This is already signed by a range of organisations (see the list at the end). If your organisations is not on but does want to support this statement please send your organisations signature to Andrianna Natsoulas: anatsoulas at citizen.org (The statement can only be signed by organisations, not by individual persons). We intend to give this text broad coverage in Cancun so we need your support to increase its impact! Thanks to pass this text on to those in your networks that would be interested to support this. With friendly greetings, Nico Verhagen Via Campesina ========================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sun Aug 31 21:24:23 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 31 Aug 2003 21:24:23 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 17 - Termine September 2003 (Stand 31.8.03) Message-ID: <5.2.1.1.0.20030831212022.00a69900@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 17 Bad Ischl, 31.8.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at (Bitte entschuldigt, dass wir bei der letzten Aussendung in der Eile irrtümlich bei den internationalen Terminen irrtümlich jene vom August statt vom September kopiert haben.) TERMINE SEPTEMBER 2003 ÖSTERREICH ab September WIEN (Depot): Diskussionsreihe "Politik von unten - aber wie?" (Depot, Kunst und Diskussion, Breiteg. 3, 1070 Wien, Tel. 01-5227613, www.depot.or.at) 1.9. 9.30 - 11.00 WIEN (Dr.-Karl-Renner-Ring/ vor dem Parlament): GLOBAL 2000-Aktion mit einem sechs Meter hohen aufblasbaren "Konzernriesen" demonstrieren Umweltaktivisten gegen den steigenden Einfluss der WTO. (Info: Andreas Baur, GLOBAL 2000, Tel. 0664/1032423) 1.9. 10.00 - 13.30 WIEN (Parlament): Parlamentarische Enquete von GBW und Grünen Klub im Parlament zu "WTO-Ministerkonferenz in Cancún, Mexiko - Fair-handlungen oder das Recht des Stärkeren?" Themen: "Dienstleistungen und Investitionen" sowie "Landwirtschaft und Patentregelungen". (Anmeldung bis 31.8. bei: Britta Dolenc: Tel. 01-40110-6804, e-mail: britta.dolenc at gruene.at) 1.9. 18:30 WIEN (AK Bildungszentrum, Theresianumg. 16-18): Podiumsdiskussion "WTO: Welche Reformen braucht die Welthandelsorganisation?" (mit Sektionschef Josef Mayr/ BMWA, Reinhold Mitterlehner/ Wirtschaftskammer, Werner Muhm/ AK Wien u.a.). (Anmeldg.: AK Wien, Fax: 01/501 65 2199, e-mail: vera.ableidinger at akwien.at) 2.9. 17.00 WIEN (Café-Restaurant "Bei Max", Landhausg. 2/Ecke Herreng.): AGEZ-Pressegespräch "WTO-Ministerkonferenz in Cancún: eine Entwicklungsrunde?" (Mag. Elfriede Schachner, AGEZ, Tel.: 01/317 40 16; 0699/107 66 216; e-mail: agez-office at utanet.at; www.agez.at/) 3.9. 9.00 - 15.00, WIEN (AK Bildungszentrum, Theresianumg. 16-18): Symposium "Die WTO auf dem Weg nach Cancun - Stand und Perspektiven der Doha Entwicklungsrunde". (Anmeldg.: AK Wien, Fax: 01/501 65 2199, e-mail: vera.ableidinger at akwien.at) 3.9. 18.00 WIEN (ORF-Radiocafe Argentinierstraße 30): Ökobüro- Podiumsdiskussion zur WTO: "Was kostet die Umwelt?" (Info: Andreas Baur, GLOBAL 2000, Tel. 0664/1032423) 3. - 5.9. BAD ISCHL (OÖ): OÖ. Umweltkongress 2003 "Natürlich - künstlich - chemisch - Wo bleibt die Lebensqualität!?" (Oö. Akademie für Umwelt und Natur, Stockhofstr. 32, 4020 Linz, e-mail: uak.post at ooe.gv.at, www.ooe.gv.at/veranstaltung) 4.9. 9.30 WIEN (Cafe Schottenring Schottenring 19): Ökobüro-Pressekonferenz zur WTO: "Der Koffer für Cancun - Die Forderungen der Umweltschutzorganisationen an die österreichische Delegation." (Info: Andreas Baur, GLOBAL 2000, Tel. 0664/1032423) 4.9. 16.00 - 20.00 LINZ (Landstraße zur VOEST): Menschenkette "Stopp dem Ausverkauf Österreichs" - zur Privatisierung. (Info: Kurt Klausner , ÖGB, Tel. 0732/665391-6026 u. - 6014) 4.9. 19.00 WIEN (Kino Imperial, Rotg. 9): Buchpräsentation und Streitgespräch mit Michel Reimon u. Christian Felber: "Schwarzbuch Privatisierung - Wasser - Schulen - Krankenhäuser - Was opfern wir dem freien Markt?" (Info: Christian Felber, ATTAC Austria, e-mail: Christian.Felber at gmx.at) 6. - 11.9. LINZ: Ars Electronica 2003 "CODE - The Language of Our Time" (u.a. digitale Codes oder Gesetze, zur gesellschaftsregulierenden und -normierenden Macht der Software-Monopole und des Widerstandes dagegen). (ars electronica, Hauptstr. 2, 4040 Linz, Tel. 0732-7272-0, e-mail: info at aec.at, www.aec.at/code) 6. - 11.9. LINZ: ATTAC-Aktionen gegen Globalisierung und WTO. (ATTAC-OÖ, e-mail: ooe at attac-austria.org) 7. - 13.9. WIEN/ ÖSTERREICHWEIT: Aktionswoche zur WTO-Konferenz in Cancun. (Details siehe unten) . 8. - 10.9. STROBL (Sbg./ BIfEb): Österreichtagung "BILDUNG (er)Leben. Erwachsenenbildung für Menschen mit und ohne Behinderung." (Integrativer Bildungsverein für Menschen mit - mehr oder weniger - Behinderung, Längenfeldg. 13-15, 1120 Wien, Tel. 01-8921504, e-mail: office at biv-integrativ.at, www.biv.integrativ.at) 9.9. ÖSTERREICHWEIT: Aktionen der STOPP GATS Kampagne im Rahmen des Internationalen Aktionstages "The Road to Cancun". (Kontakt: infos at stoppgats.at) 10.9. 18.30 WIEN: Buchpräsentation mit der Journalistin Amira Hass aus Palästina "Gaza - Tage und Nächte in einem besetzten Land". (Bruno Kreisky Forum für Internationalen Dialog, Armbrustergasse 15, 1190 Wien, Tel. 01-3188260/20 , e-mail: einladung.kreiskyforum at kreisky.org) 11. - 14.9. GRAZ: Internationaler feministischer Kongress "frauen macht sichtbar" Globalisierung feministisch hinterfragt. 11.9.: öffentliche Anti-WTO-Aktionen. (feministATTAC, e-mail: femconference at attac-austria.org, www.attac-austria.org) 11.9. 18.30-21.00 WIEN: Hearing "Österreichisches Asylgesetz - Novelle 2003. (Renner-Institut, Gartenhotel Altmannsdorf, Hoffingerg. 26-28, 1120 Wien, Anmeldung: Tel: (01) 804 65 01-30, e-mail: churavy at renner-institut.at) 12. - 14.9. MARKT ALLHAU (Bgld.): Symposium "Formen des Wohnens - Formen wir das Wohnen!". (Anmeldung: BUNGIS, z.H. Gottfrieda Kaiser, 7411 Markt Allhau 312; Info: www.nachhaltig.at/sol/symposium) 13. - 14.9. DORNBIRN (Vbg.): Festveranstaltung des Internationalen Versöhnungsbundes - Österr. Zweig "Ein halbes Jahrhundert für den Frieden" - anlässlich seiner Wiedergründung nach dem 2. Weltkrieg - 1953 und 50 Jahre leitende Tätigkeit von Hildegard Goss-Mayr. (IVB, Ledererg. 23/3/27, 1080 Wien, Tel. 01-4085332, e-mail: office at versoehnungsbund.at, www.versoehnungsbund.at) 13.9. BRAUNAU (OÖ): Straßentheater und Fest zur Internationalen Solidarität mit den Protesten gegen die WTO-Konferenz in Cancun (ATTAC Braunau, e-mail: braunau at attac-austria.org) 13.9. ab 13.00 WIEN: Internationale Solidarität mit den Protesten gegen die WTO-Konferenz in Cancun/ Mexiko "Gegen militärische Kriege & Handelskriege". 13.00 ab Europaplatz: Demozug, 15.00 Stephansplatz: Cancun-Happening. (Info u.a. bei: FIAN-Büro, Laudong. 40, 1080 Wien, Tel: 01-405 55 15-316, e-mail: fian-oe at oneworld.at, www.fian.at) 19. - 20.9. WIEN: Wiener Sommerakademie "Politik und Gefühl". (Renner-Insitut, Khleslpl. 12, 1120 Wien, Tel. 01-8046501, e-mail: post at renner-institut.at, www.renner-institut.at) 20.9. 11.00 - 18.00 KLAGENFURT (Volkshaus - Ljudski dom, Südbahngürtel 24): Arbeitstreffen des Austrian Social Forum (Info: Mirko Messner, e-mail: office at ikuc.at) 25.9. 16.30 WIEN: Podiumsdiskussion "Zivilgesellschaft als Akteur in militärischen Auseinandersetzungen" - als Teil der VIII. Wiener Konferenz für Mediation "Culture meets Culture". (Info u.a. beim Begegnungszentrum, Tel. 06132-24590, e-mail: mareichl at ping.at) 27.9. 14.00 WIEN (Europapl./ Westbahnhof): Internationaler Antikriegstag mit Demonstration gegen militärische und wirtschaftliche Kriege und gegen die Besetzung Palästinas durch Israel. DEUTSCHLAND 1.9. AACHEN: Verleihung des "Aachener Friedenspreises 2003" an die Initiative "Ordensleute für den Frieden" und Reuven Moskovitz (Israelischer Friedensaktivist). (Infl: www.aachener-friedenspreis.de/preistraeger/2003/) 12. - 14.9. ARNOLDSHAIN: Jahrestagung "Eine Politik sozialer Menschenrechte in Zeiten von Verarmung und Repression". (Komitee für Grundrechte und Demokratie, Aquinostr. 7-11, D-50670 Köln, e-mail: Grundrechtekomitee at t-online.de, www.grundrechtekomitee.de) 14. - 16.9. LOCCUM: Tagung "Die Verflochtenheit und Verflechtung von äußerer und innerer Sicherheit". (Evang. Akademie Loccum, Postf. 2158, D-31545 Rehburg-Loccum, Tel. 05766-81-113, e-mail: eal at evlka) 20.9.GAMMERTINGEN: Feier 10 Jahre Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie. (Kontakt: Michael Schmid, Lebenshaus Schwäbische Alb, Bubenhofenstr. 3, D-72501 Gammertingen, Tel. 07574-2862, e-mail: info at lebenshaus-alb.de, www. lebenshaus-alb.de). INTERNATIONAL 4. - 6.9. RIVA DI GARDA (I): Alternatives Forum und Demonstration and andere gewaltfreie Aktionen zum Treffen der EU-Aussenminister zur Festlegung ihrer Positionen bei der WTO-Konferenz in Cancun und für "ein anderes Europa". (Info: www.stopwtoriva2003.org/) 5. - 7.9. LUXEMBURG: Weltkongress für Matriarchatsforschung "Ein neues Jahrtausend. Eine neue Wissenschaft. Eine neue Politik" (u.a. mit Claudia von Werlhof, Veronika Bennholdt-Thomsen). (Internationale AKADEMIE HAGIA, Weghof 2, D-94577 Winzer, Tel. ++49-8545-1245, e-mail: akademieHagia at aol.com, www.hagia.de) 6. - 12.9. LONDON: Actionweek "Arms trade/ death trade" zur Rüstungsmesse "Defence Systems Equipment Intl.. (Disarm DSEi, c/o 11 Goodwin Street, London N4 3HQ, GB, e-mail: disarm at dsei.org, www.dsei.org) 7. - 13.9. WELTWEIT: Aktionswoche gegen neoliberale Globalisierung zur WTO-Konferenz in Cancun. In/ nahe CANCUN (MEXIKO): Alternativkonferenzen und gewaltfreie Protestaktionen zum/ gegen den WTO-Gipfel. (Details siehe auch unter Österreich). 10. - 14.9. CANCUN (MEXIKO): WTO-Ministerkonferenz. (Info: e-mail: enquiries at wto.org, www.wto.org/) 27.9. WELTWEIT: Internationaler Antikriegstag mit Demonstrationen gegen militärische und wirtschaftliche Kriege und gegen die Besetzung Palästinas durch Israel. Österreichweite Aktionswoche zu "WTO/ Cancun" vom 7. - 13.9. Dezentrale Proteste gegen die WTO-Konferenz in Cancun/ Mexiko (v. 10.-14. September) "Gegen militärische Kriege und Handelskriege" Vom 10.-14. September 2003 wird in Cancún, Mexiko, die 5. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation WTO stattfinden. Die WTO-Mitgliedstaaten werden dort eine Zwischenbilanz der laufenden Welthandelsrunde ziehen und über eine Machtausweitung der WTO entscheiden. In Cancún geht's bei folgenden Themen zur Sache: AoA (Landwirtschaft) GATS (Dienstleistungen) TRIPS (Geistige Eigentumsrechte) Singapore Issues (Investitionen, Wettbewerb, Handelserleichterung und öffentliches Beschaffungswesen) Aktivistinnen und Aktivisten haben untenstehende thematische Aktionstage in Cancun organisiert - die Proteste und Protestformen in Cancun sollten sich dezentral fortsetzen und in verschiedensten Orten der Welt wiederspiegeln, um dem Widerstand einen wirklich internationalen Charakter zu geben: 7./8. September: Gegengipfel mit inhaltlichen Veranstaltungen 9. September: Blockadetag (An diesem Tag sollen die Wirtschaftsstrukturen blockiert werden, um symbolisch den ökonomischen Kreislauf zu unterbrechen) 10. September: Aktionsschwerpunkt Genprodukte 11. September: "Trauertag" mit Demonstrationen in Schwarz für die Opfer des Krieges und des Hungers 12. September: Aktionsschwerpunkt Umwelt 13. September: Großdemonstrationen Aktionen und Veranstaltungen in Österreich - siehe Terminübersicht oben! Weitere Informationen (ab 20.8.) u.a. bei: FIAN - Food First Informations- und AktionsNetzwerk für das Menschensrecht sich zu ernähren - Sektion Österreich, Laudongasse 40, 1080 Wien , Tel: 01-405 55 15-316, e-mail: fian-oe at oneworld.at, www.fian.at Diese Veranstaltungshinweise wurden zusammengestellt und redigiert von: Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at Ihr findet die Texte auch im Archiv unserer Homepage: http://www.begegnungszentrum.at/archiv/. From mareichl at ping.at Sun Sep 7 18:46:46 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 07 Sep 2003 18:46:46 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 18 - WTO - Cancun - US-chief of delegation Zoellick to Meet EU's Lamy Message-ID: <5.2.1.1.0.20030907184230.00a67ec0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 18 Bad Ischl, 7.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= USTR Zoellick to Meet EU's Lamy, Others In Run-Up to WTO Ministerial Sept. 10-14 U.S. Trade Representative Robert B. Zoellick plans to meet privately with trade ministers from a wide range of countries, including European Trade Commissioner Pascal Lamy, in Cancun, Mexico, on Sept. 8-9, in a last-minute bid to narrow differences ahead of the five-day ministerial meeting of the World Trade Organization being held in Cancun beginning Sept. 10, officials said Sept. 5. A senior U.S. trade official, briefing reporters, said Zoellick's schedule was still "fluid," but he would hold one-on-one sessions with ministers from dozens of African, Caribbean, Latin American, and Asian nations, as well as the so-called Quad group of highly industrialized WTO members--the United States, Japan, Canada, and the European Union. Lamy said Sept. 4 that he will be meeting Zoellick in Cancun on Sept. 8. The U.S. official, who asked not to be identified, said that Zoellick had also met Mexican Foreign Minister Luis Ernesto Derbez, who will chair the WTO ministerial Sept. 10-14, in Washington, D.C. on Sept. 4. "We are at the midpoint in the negotiations," Zoellick said in a written statement Sept. 5, "and so our goal in Cancun is to provide the appropriate frameworks for us to negotiate real and ambitious trade reform ... But we can't do this alone--everyone must step up to the plate." The WTO ministerial conference--the fifth such meeting since the organization was launched in January 1995, replacing the General Agreement on Tariffs and Trade (GATT)--will be attended by trade and agriculture ministers from the WTO's 146 members, including, in addition to Zoellick and Lamy, U.S. Agriculture Secretary Ann M. Veneman and European Agriculture Commissioner Franz Fischler. Officials said that Cambodia and Nepal will be welcomed into the organization as the newest members at a ceremony in Cancun on Sept.11. Other WTO ministerials were held in December 1996 (Singapore), May 1998 (Geneva), November-December 1999 (Seattle), and November 2001 (Doha, Qatar). 15 U.S. Government Agencies Will Be at Talks USTR said that some 15 or so U.S. government agencies will be represented in Cancun including Agriculture; Commerce; the Environmental Protection Agency; the Federal Trade Commission; Health and Human Services; Homeland Security; Justice; Labor; the National Security Council; State; U.S. Trade and Development Agency; Treasury, and the U.S. Agency for International Development. Alan P. Larson, undersecretary of state for economic, business, and agricultural affairs, and Grant Aldonas, undersecretary of commerce for international trade, will be among the U.S. officials attending the meeting. USTR said that more than 40 senators and members of Congress from various committees including House Ways and Means; Senate Finance; House and Senate Agriculture; House and Senate Judiciary, and staff will also be in Cancun. Some 75 "cleared" business, labor, environmental, and consumer trade advisers, along with 237 U.S.-based non-governmental organizations have been accredited as well (for a total of more than 700 private sector representatives), USTR said. U.S. to Focus on Market Access The senior U.S. trade official who briefed reporters Sept. 5, speaking on condition of anonymity, said that the United States will focus in Cancun on improving market access for agriculture and nonagricultural products. "Our focus remains that of opening markets," the official said. Other officials have said that agriculture is key to the success of the Cancun ministerial, as well as to the overall WTO negotiations, due to conclude by the end of 2004. But the U.S. trade official said Sept. 5 that progress at the meeting in Cancun could also be frustrated by difficulties in reaching agreement on whether to begin negotiations on the four so-called Singapore issues: investment, competition policy, transparency in government procurement, and trade facilitation. "This is going to be a very difficult issue," the official said. He said that while the EU and Japan want to move ahead with talks on all four issues, many developing countries, including India and most African nations, are "very strongly opposed" to new talks, notably regarding investment and competition policy. Lamy said Sept. 4 that the EU wants the WTO to deal with the four issues as a package and will not agree to "unbundle" investment and competition policy, for example, from the rest as suggested by some members of Congress and USTrade, which groups some 350 pro-trade businesses and organizations. U.S. Opposes Extending Deadline for Talks The U.S. trade official who briefed reporters Sept. 5, meanwhile, said that the United States opposes extending the January 2005 deadline for completing the WTO talks, insisting that the United States "remains aggressive on the timetable" for wrapping up the negotiations. Brazilian Foreign Minister Celso Amorium, speaking in Rio de Janeiro, Sept. 5 was reported to have said that Brazil would support an extension of the negotiations if its demands were not met. Brazil has been urging the United States, the EU, and other industrialized WTO members as part of the so-called Group of 20 developing countries to sharply reduce or even eliminate subsidies to the agriculture sector beyond what they so far have committed to do. "I don't want it to happen," Amorium said. "But if we are faced with the dilemma of either extending a little bit or lowering ambitions, I would prefer to extend the timetable. It's important to avoid having to make concessions without getting anything in return on agriculture." But South African Trade and Industry Minister Alec Erwin reportedly said after meeting Amorium in Rio de Janeiro Sept. 5 that he would be reluctant to agree to an extension of the negotiations. "It's not in our interest to delay these deadlines," Erwin said. "It means that the adverse positions of developing countries are perpetuated." South Africa is also a member of the Group of 20, which also includes Argentina, Bolivia, Chile, China, Colombia, Costa Rica, Cuba, Ecuador, El Salvador, Guatemala, India, Mexico, Pakistan, Paraguay, Peru, Philippines, South Africa, Thailand, and Venezuela. More than half the group are also members of the Cairns Group of agricultural exporting nations. The G-20 group announced Sept. 2 that it will be holding a meeting in Cancun on Sept. 9 to coordinate their positions ahead of the WTO ministerial meeting that begins the following day. By Gary G. Yerkey =========================================== Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sun Sep 7 22:11:59 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 07 Sep 2003 22:11:59 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 19 - Termine Österreich Sept. 2003 (Stand 7.9.2003) Message-ID: <5.2.1.1.0.20030907220542.027cc710@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 19 Bad Ischl, 7.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= TERMINE ÖSTERREICH SEPTEMBER 2003 (Stand 7.9.2003): ÖSTERREICH ab September WIEN (Depot): Diskussionsreihe "Politik von unten - aber wie?" (Depot, Kunst und Diskussion, Breiteg. 3, 1070 Wien, Tel. 01-5227613, www.depot.or.at) 9.9. ÖSTERREICHWEIT: Aktionen der STOPP GATS Kampagne im Rahmen des Internationalen Aktionstages "The Road to Cancun". (Kontakt: infos at stoppgats.at) 10.9. 18.30 WIEN: Buchpräsentation mit der Journalistin Amira Hass aus Palästina "Gaza - Tage und Nächte in einem besetzten Land". (Bruno Kreisky Forum für Internationalen Dialog, Armbrustergasse 15, 1190 Wien, Tel. 01-3188260/20 , e-mail: einladung.kreiskyforum at kreisky.org) 11. - 14.9. GRAZ: Internationaler feministischer Kongress "frauen macht sichtbar" Globalisierung feministisch hinterfragt. 11.9.: öffentliche Anti-WTO-Aktionen. (feministATTAC, e-mail: femconference at attac-austria.org, www.attac-austria.org) 11.9. 18.30-21.00 WIEN: Hearing "Österreichisches Asylgesetz - Novelle 2003. (Renner-Institut, Gartenhotel Altmannsdorf, Hoffingerg. 26-28, 1120 Wien, Anmeldung: Tel: (01) 804 65 01-30, e-mail: churavy at renner-institut.at) 11.9. 20.00 HOHENEMS (Vbg., Erhohlungszentrum Rheinauen): Multimedialer Abend "Facts about GATS!" (ATTAC-Vorarlberg, e-mail: vorarlberg at attac-austria.org, Transmitter Festival: www.transmitter.at) 12.9. 19.00 LINZ (Posthof): Verleihung des Inter-Kultur-Preises 2003 als Aufforderung zum Engagement gegen sozialen Zynismus und gesellschaftliche Ausgrenzung. (Info: David Lechner, gesellschaft für kulturpolitik ooe, Landstr. 36/3, 4020 Linz Tel/fax.: 0732-70775214, e-mail: gfk.ooe at servus.at, www.gfk-ooe.at) 12. - 14.9. MARKT ALLHAU (Bgld.): Symposium "Formen des Wohnens - Formen wir das Wohnen!". (Anmeldung: BUNGIS, z.H. Gottfrieda Kaiser, 7411 Markt Allhau 312; Info: www.nachhaltig.at/sol/symposium) 13. - 14.9. DORNBIRN (Vbg.): Festveranstaltung des Internationalen Versöhnungsbundes - Österr. Zweig "Ein halbes Jahrhundert für den Frieden" - anlässlich seiner Wiedergründung nach dem 2. Weltkrieg - 1953 und 50 Jahre leitende Tätigkeit von Hildegard Goss-Mayr. (IVB, Ledererg. 23/3/27, 1080 Wien, Tel. 01-4085332, e-mail: office at versoehnungsbund.at, www.versoehnungsbund.at)) 13.9. BRAUNAU (OÖ): Straßentheater und Fest zur Internationalen Solidarität mit den Protesten gegen die WTO-Konferenz in Cancun (ATTAC Braunau, e-mail: braunau at attac-austria.org) 13.9. ab 13.00 WIEN: Internationale Solidarität mit den Protesten gegen die WTO-Konferenz in Cancun/ Mexiko "Gegen militärische Kriege & Handelskriege". 13.00 ab Europaplatz: Demozug, 15.00 Stephansplatz: Cancun-Happening. (Info u.a. bei: FIAN-Büro, Laudong. 40, 1080 Wien, Tel: 01-405 55 15-316, e-mail: fian-oe at oneworld.at, www.fian.at) 15.9. 18.00 WIEN (AUGE, Belvedereg. 10): Vernetzungstreffen zum österreichweiten Aktionstag "Bedrohte Zonen" am 7.10. (STOPP GATS-Kampagne, Margarethenstr. 166, 1050 Wien, Tel: 01-54641-431, www.stoppgats.at) 17.9. LIENZ (Osttirol): Informationsabend "CrossBorder Leasing" (Arbeitkreis STOPP GATS Osttirol, Kontakt: chriselda.kandler at direkt.at) 17.9. 19.00 u. 18.9. 10.00 - 18.00 WIEN (depot, Breite Gasse 3): Vortrag bzw. Workshop "Politik von unten - politischer Einfluss sozialer Bewegungen". (Anmeldung Tel. 01-522 76 13, e-mail: depot at depot.or.at, www.depot.or.at/programm.html) 18.9. 19.00 WIEN (MUMOK Hofstallung, Museumspl. 1): Vortrag, Buchvorstellung und Diskussion mit Jean Ziegler "Die neuen Herrscher der Welt und ihre globalen Widersacher". (Zukunfts- und Kulturwerkstätte, Schönlaterng. 9, 1010 Wien; Tel.: 01-513 86 82, e-mail: zuk at spoe.at, www.spoe.at/zuk) 18.9. 20.00 LAUTERACH (Vbg., Alte Seifenfabrik): Multimediales Projekt zum Jahr des Wassers 2003 "Wasser MACHT - MACHT durch Wasser - Öffentliches Gut oder privates Geschäft? (Kontakt: vorarlberg at attac-austria.org) 19.9. 18.00 WIEN (Botschaft der besorgten BuergerInnen, Donaukanal): Vortrag und Diskussion "Was war in Cancun". (Kontakt: infos at attac-austria.org) 19. - 20.9. WIEN: Wiener Sommerakademie "Politik und Gefühl". (Renner-Insitut, Khleslpl. 12, 1120 Wien, Tel. 01-8046501, e-mail: post at renner-institut.at, www.renner-institut.at) 20.9. 11.00 - 18.00 KLAGENFURT (Volkshaus - Ljudski dom, Südbahngürtel 24): Arbeitstreffen des Austrian Social Forum (Info: Mirko Messner, e-mail: office at ikuc.at) 22. - 23.9. STEYR (OÖ): Permakultur - Workshop: "Bauen und Wohnen" (mit Joe Polaischer/ Neuseeland). (Institut für Angewandte Umweltbildung/ IFAU, Wieserfeldpl. 22, 4400 Steyr www.IFAU.at) 22.9. 19.00 LINZ: Vortrag und Diskussion "Chile setzt auf Privatvorsorge - Ein neoliberales Modell mit Musterwirkung?" (AK-Bildungshaus Jägermayrhof, Römerstr. 98, 4020 Linz, Tel.: 050-6906-5472, e-mail: maroh.p at ak-ooe.at) 25.9. 16.30 WIEN: Podiumsdiskussion "Zivilgesellschaft als Akteur in militärischen Auseinandersetzungen" - als Teil der VIII. Wiener Konferenz für Mediation "Culture meets Culture". (Info u.a. beim Begegnungszentrum, Tel. 06132-24590, e-mail: mareichl at ping.at) 26. - 28.9. SALZBURG (Brunauer-Zentrum, Elisabethstr. 45a): Tagung "salzburg glokal - lokale Lösungen für globale Probleme" (mit den Alternativen Nobelpreisträgern 2002 und lokal-regional-internationalen Initiativen und Organisationen). (Info: e-mail: salzburg-glokal at gmx.at, www. salzburg-glokal.com) 27.9. 14.00 WIEN (Karlspl./ Oper - Stephanspl. oder Europapl./ Westbahnhof): Internationaler Antikriegstag mit Demonstration gegen militärische und wirtschaftliche Kriege und gegen die Besetzung Palästinas durch Israel. 30.9. 9.00 SCHWARZACH (Vbg.): Fachtagung zum Thema Opferschutz "Einmal Opfer - immer Opfer?" (IfS, Schedlerstr. 10, 6900 Bregenz; Tel.: 05574 45187, www.ifs.at) Diese Veranstaltungshinweise wurden zusammengestellt und redigiert von: Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at Ihr findet die Texte auch im Archiv unserer Homepage: http://www.begegnungszentrum.at/archiv/. From mareichl at ping.at Sun Sep 7 23:58:28 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 07 Sep 2003 23:58:28 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 20 - WTO-Cancun-Meeting - Globalisierungskritische Homepage-Liste Message-ID: <5.2.1.1.0.20030907235351.027fc540@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 20 Bad Ischl, 7.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= Die folgende globalisierungskritische Homepage-Liste zum WTO-Cancun-Meeting ist nicht vollständig: www.bienvenidacancun.org (Bienvenida Cancun ) www.iatp.org (Institute for Agriculture and Trade Policy/IATP, Alexandra Strickner u.a./ CH) www.omcmexico.org/forodelospueblos (Espacio Mexicano) www.focusweb.org (Focus on Global South, Walden Bello, Nicola Bullard, Aileen Kwa u.a. / Thailand) www.focusweb.org/civil-society-call/index.php (Cancun Democracy Challenge) www.foodfirst.org/wto/ (Food First, USA, Peter Rossett u.a.) www.fian-oe.at (FIAN, A) www.realworldradio.fm (Friends of the Earth/FoEI with World Communitarian Radios Association/AMARC) www.foei.org/cancun (Friends of the Earth/ FOE International) http://cancun.mediosindependientes.org/ (Indymedia Cancun) www.gruppe-basta.de http://chiapas.mediosindependientes.org/cancun/ www.chiapas.ch www.edinchiapas.org.uk http://de.indymedia.org/2003/08/60490.shtml www.unorca.org.mx/omc/ingles/ (Mexican campesinos and indigenous people) www.viacampesina.org (Via Campesina, Internat. Bewegung von Bauern und Konsumenten) www.starhawk.org (Starhawk, gewaltfreie Trainings u. Aktionen) www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/cancun/action (Europ. cancun action page) https://squat.net/mailman/listinfo/pga_europe_resistance (PGA-Europe Resistance) http://espora.org/cancun03 www.seatini.org/cancun (African Trade Network ATN) www.twnside.org.sg (Third World Network, Singapur, Martin Khor u.a.) www.tradewatch.org (Public Citizen's Global Trade Watch/ USA, Lori Wallach, Margrete Strand Rangnes u.a.) www.ibon.org (IBON Foundation/ Philippines) www.stopwto.tk www.gatswatch.org (Gatswatch, Eric Wesselius, NL) www.attac-austria.org/cancun www.agez.at (ARGE Entwicklungszusammenarbeit/ AGEZ, A) www.begegnungszentrum.at Globalisierungs-Befürworter: www.wto.org/english/thewto_e/minist_e/min03_e/brief_e/brief00_e.htm (Offizielle WTO-homepage zu Cancun) Einige MitarbeiterInnen von NGOs und alternativen Initiativen bzw. Medien werden ab 7.9. bis ca. 14.9. in Cancun/ Mexiko sein. Sie berichten über die verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen am Rande der WTO-Konferenz und sind daran interessiert, dass ihre Berichte v.a. auch in den österreichischen alternativen Medien - aber auch über andere Netze - verbreitet werden. Wir werden uns bemühen, diese auch weiterzusenden. Die Berichte von Gertrude Klaffenböck findet ihr auf der homepage www. fian-oe.at. Jene der ATTAC-MitarbeiterInnen auf www.attac-austria.org/cancun ================================================================== Diese Homepage-Liste wurde zusammengestellt - und wird aktualisiert - von: Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Mon Sep 8 18:18:59 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 08 Sep 2003 18:18:59 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 21 - Globalisierungskritische Homepage-Liste 2 Message-ID: <5.2.1.1.0.20030908181447.009f8e60@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 21 Bad Ischl, 8.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= Die OWINFS-Liste globalisierungskritischer Experten und Expertinnen, die sich an den alternativen Veranstaltungen um das WTO-Treffen in Cancun/ Mexiko beteiligen, habe ich auf die Liste der homepages reduziert weil die Mobiltelefon-Nummern nur für Kontakte in Cancun sinnvoll sind. Damit ergänze ich meine homepage-Liste vom 7.9.2003. Matthias Reichl VOICES OF DIVERSE, COUNTRY-BASED CAMPAIGNS AVAILABLE IN CANCUN THROUGH THE OUR WORLD IS NOT FOR SALE (OWINFS) NETWORK The Our World is Not For Sale (OWINFS) network is a collection of organizations, activists and social movements worldwide fighting the current model of corporate globalization embodied in the World Trade Organization (WTO). OWINFS is committed to a sustainable, socially just, democratic and accountable multilateral trading system. OWINFS grew out of the successful international campaigns against the Multilateral Agreement on Investment (MAI) and the 3rd WTO Ministerial in Seattle. Despite promises to improve the system made at the end of the Seattle ministerial aimed at countering the WTO's crisis of legitimacy, no improvements have taken place. "The time has come to acknowledge the crises of the international trading system and its main administering institution, the WTO," states the OWINFS "WTO: Shrink or Sink" statement http://www.ourworldisnotforsale.org/global.asp. "We need to replace this old, unfair and oppressive trade system with a new, socially just and sustainable framework for the 21stCentury."... General - Global Economy, Development and WTO, Alternatives Maude Barlow and Bill Moore-Kilgannon, Council of Canadians (Canada) www.canadians.org Walden Bello, Focus on the Global South (Thailand/Philippines) www.focusweb.org Tony Clarke, Polaris Institute (Canada) www.polarisinstitute.org Barry Coates, World Development Movement (UK) www.wdm.org.uk Kevin Danaher and Medea Benjamin, Global Exchange (U.S.) www.globalexchange.org Ronnie Hall, Friends of the Earth International (UK-based) www.foei.org Tetteh Hormeku-Third World Network (Africa) www.twnside.ord.sg Raoul Jennar and Thierry Kestelook, Oxfam (UK-based) www.oxfam.org/eng Sohi Jeon, KoPA (Korea) www.kopa.org Martin Khor, Third World Network (Malaysia) www.twnside.org.sg Victor Menotti, International Forum on Globalization (U.S.-based) www.ifg.org Raghav Narslay, Focus on the Global South (India) www.focusweb.org Meenakshi Raman, Consumers Association of Penang (Malaysia) www.jeef.or.jp/EAST_ASIA/malaysia/CAP.htm Dr. Vandana Shiva, Research Foundation for Science, Technology and Ecology (India) www.vshiva.net Tony Tujan, IBON Foundation (Philippines) www.ibon.org Asbjorn Wahl, Campaign for the Welfare State (Norway) www.velferdsstaten.no Lori Wallach, Public Citizen's Global Trade Watch (U.S.) www.tradewatch.org Agriculture Nadège Adam, Council of Canadians (Canada) www.canadians.org Maria Elena Martinez UNORCA-Via Campesina (Mexico) www.unorca.org.mx/omc/ingles/calltocancun.html Anuradha Mittal and Peter Rosset, FoodFirst (U.S.) www.foodfirst.org Silvia Ribeiro, ETC Group (Action Group on Erosion, Technology, and Concentration) (also genetically modified organisms (GMOs)) (Mexico) www.etcgroup.org Mark Ritchie, Institute for Agriculture and Trade Policy (IATP) (U.S.) www.tradeobservatory.org Bonnie Setiawan, Institute for Global Justice (Indonesia) www.globaljust.org Tony Tujan, IBON Foundation (Philippines) www.ibon.org Nico Verhagen, Via Campesina (Germany) www.viacampesina.org Alberto Villareal, Friends of the Earth (Uruguay) www.foei.org/groups/members/uruguay.html Alexandra Wandel, Friends of the Earth (Belgium) (also genetically modified organisms (GMOs)) www.foei.org/groups/members/belgium.html WTO process and politics Ronnie Hall, Friends of the Earth International (UK-based) www.foei.org Aileen Kwa, Focus on the Global South (Geneva, Switzerland) www.focusweb.org Shefali Sharma, Institute for Trade and Agriculture Policy (U.S.) www.tradeobservatory.org Trade and the Environment Miriam Behrens, Friends of the Earth (Switzerland) www.foei.org/groups/members/switzerland.html Anil Naidoo, Council of Canadians (Canada) (water privatization) www.canadians.org Marcos Orellano, Center for International Environmental Law (U.S./Switzerland) www.ciel.org Public Citizen's Critical Mass Environment Program (U.S.) www.citizen.org/cmep Wenonah Hauter and Maj Fiil Flynn (water privatization) Andrianna Natsoulas (food safety) Steven Shrybman, Polaris Institute (Canada) www.polarisinstitute.org Free Trade Area of the Americas (FTAA) Gonazalo Berron - Continental Campaign Against the FTAA (Brazil/regional) www.movimientos.org/noalca Timi Gerson, Public Citizen's Global Trade Watch (U.S.) .) www.tradewatch.org Pablo Solon, Fundación Solon (Bolivia) www.funsolon.org Alberto Villareal, Friends of the Earth (Uruguay) www.foei.org/groups/members/uruguay.html Services (GATS) Tony Clarke, Karen Cocq, Karl Flecker, Polaris Institute (Canada) www.polarisinstitute.org Peter Fuchs, World Economy Ecology Development/ WEED (Germany) www.weed-online.org Peter Hardstaff, World Development Movement (UK) www.wdm.org.uk Olivier Hoedeman, Corporate Europe Observatory (Netherlands) www.corporateeurope.org Benny Kuruvilla, Equations (India) www.equitabletourism.org Jean-Yves Lefort, Council of Canadians (Canada) www.canadians.org Patricia Ranald, Australia Fair Trade and Investment Network (Australia) www.aftinet.org.au Fair Trade Kari Hamerschlag, Institute for Agriculture and Trade Policy (U.S.) www.tradeobservatory.org Mobile: 044-998-107-2823 Deborah James, Global Exchange (U.S.) www.globalexchange.org Asbjorn Wahl, Campaign for the Welfare State (Norway) www.velferdsstaten.no Lori Wallach, Public Citizen's Global Trade Watch (U.S.) www.tradewatch.org David Waskow, Friends of the Earth (U.S.) www.foe.org Investment and the "Singapore Issues"/"New Issues" Adriano Campolina, Action Aid Brazil/REBRIP (Brazil) www.rebrip.org.br Peter Hardstaff, World Development Movement (UK) www.wdm.org.uk Martin Khor, Third World Network (Malaysia) www.twnside.org.sg Tony Tujan, IBON Foundation (Phillippines) www.ibon.org Alexandra Wandel, Friends of the Earth (Belgium) (also genetically modified organisms (GMOs)) www.foei.org/groups/members/belgium.html Corporate Globalization and Militarism Walden Bello, Focus on the Global South (Thailand/Philippines) www.focusweb.org Medea Benjamin, Global Exchange, (U.S.) www.globalexchange.org Steven Staples, Polaris Institute (Canada) www.polarisinstitute.org Tony Tujan IBON Foundation (Phillippines) www.ibon.org September 13Day of Action Ronnie Hall, Friends of the Earth International www.foei.org Deborah James, Global Exchange (U.S.) www.globalexchange.org Mary Lou Malig, Focus on the Global South (Thailand/Philippines) www.focusweb.org Maria Elena Martinez UNORCA-Via Campesina (Mexico) www.unorca.org.mx/omc/ingles/calltocancun.html Arturo Mosso and Juan Carlos Nuñez, Bienvenidos a Cancun (Mexico) www.cancuncommittee.org Margrete Strand, Public Citizen's Global Trade Watch (U.S.) www.tradewatch.org TRIPS and Access to Medicines Dot Keet, Alternative Information & Development Center (South Africa) www.tni.org/fellows/keet.htm Raghav Narslay, Focus on the Global South (India) www.focusweb.org Cecilia Oh, Third World Network (Switzerland) www.twnside.org.sg Mark Ritchie, Institute for Agriculture and Trade Policy (IATP) (U.S.) www.tradeobservatory.org Bonnie Setiawan, Institute for Global Justice (Indonesia) www.globaljust.org Tony Tujan IBON Foundation (Phillippines) www.ibon.org Fair Trade Kari Hamerschlag, Institute for Agriculture and Trade Policy (U.S.) www.tradeobservatory.org Deborah James, Global Exchange (U.S.) www.globalexchange.org ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Fri Sep 12 22:46:26 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 12 Sep 2003 22:46:26 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 22 - WTO - Cancun report from actions 10.9. Message-ID: <5.2.1.1.0.20030912224148.00aa3580@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 22 Bad Ischl, 12.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= cancun reports & pictures: www.nadir.org/cancun www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/cancun/action/cancun ---------------------------- Original Message ---------------------------- Subject: [caravan99] The fence at Kilometre Zero - Cancun report from Wednesday's actions From: "Katharine Ainger" Date: Thu, September 11, 2003 10:52 pm -------------------------------------------------------------------------- 11 September The fence at Kilometre Zero 'Soon after the Uruguay Round Agreement [of the WTO] was settled, Korean fellow farmers and myself realized that our destinies were out of our hands. We were utterly powerless. We could do nothing but look at the waves that destroyed our lovely rural communities, settlements hundreds of years old. To make myself brave, I have tried to search out the real reasons for and the major forces of those waves. Reaching my conclusionŠ at the front gate of the WTO, I am crying out my words to you that have been boiling for so long inside my body.' These are the words of Lee Kyung-Hae, of the Korean Farmers' League, in March 2003, on hunger strike at the gates of the WTO headquarters in Geneva, Switzerland as the Committee on Agriculture was drawing up its agenda this spring. Yesterday in Cancún after hanging a sign that read 'WTO kills farmers' on the security fence keeping ten thousand protesters from reaching the Convention Centre. Climbing up to the top of it and facing the direction of the WTO he cried out, drew out a Swiss Army Knife and stabbing himself in the heart, fell backwards into the arms of the crowd. Mr. Lee, who was 56 years old with a wife and two children, had spent a lifetime campaigning for farmer's rights. He suffered increasingly as the situation of farmers ­ 10 per cent of the South Korean population ­ had worsened. 'What would your emotional reaction be if your salary was suddenly cut in half, without you knowing the reason?' Lee had written during his March vigil. As elsewhere in the world, overproduction and cheap imports after Korean agriculture was liberalized resulted in massive price drops. He described abandoned, decaying villages of rural Korea: 'Some farmers just gave up farming and migrated to the urban slums. OthersŠ became bankrupted through debt. Some fortunate people continued ­ but not for much longer, I suspect. As for me, I could do nothing but look around their vacant and crumbling houses. I would check them, sometimes, hoping that they had come back. Once I ran to a house where a farmer had abandoned his life by drinking toxic chemicals because of his uncontrollable debts. I could do nothing but listen to the screams of his wife. If you were me, how would you feel?' Later, the Korean group described the wave of suicides that had gone through the farming community, and that Lee had said before he died that he did it because the WTO was killing farmers around the world. None had anticipated that Lee would take his own life, and the group were shocked and grieving. He was rushed to the General Hospital where he died three hours later from puncture wounds to the heart and lungs. Dusk fell over the vigil held by the Korean activist delegation outside the Hospital. Silently, indigenous peasant women from Chiapas wearing their bright red, pink, blue and orange dresses joined them, carrying candles with quiet dignity. *** No-one had expected the day to end this way. It had begun with the Farmer and Indigenous Forum's Declaration at the Via Campesina encampment. This global alliance of small and family farmers, peasants, landless and indigenous people, women and rural labourers, has a combined membership of over 100 million - the vast majority from poor countries. In a stadium filled with campesinos wearing their trademark green t-shirts and caps they called for food sovereignty, a ban on genetically modified foods, and for food and agricultural issues be removed from the remit of the WTO. From their point of view, food is a human right, not a commodity, and its production is fundamental to all human existence. This does not mean that they are 'anti-trade' but that a country needs to support its own food needs and production first. The gathering swelled until it numbered almost 10,000. Peasant women wearing white dresses decorated with bright floral patterns had brought the village to the city: dried fish were strung on lines between trees; cobs of smoked maize were piled in sacks. Tiny children wore green headscarves. A gang of kids wore dolphins made out of foam as hats in protest at the WTO ruling in favour of a Mexican trade complaint against rules on dolphin-friendly tuna fishing. The dolphins and the fishworkers unions uniting on the march was Cancún's answer to Seattle's teamsters and turtles, when unionists and environmentalists came together on the streets. An indigenous movement from the state of Oaxaca, CIPO-RFM, arrived with intricate, intensely coloured murals of their farms painted on sheets. Mexican indigenous call themselves ÂŒpeople of maize¹ and were the originators of corn as a crop. CIPO-RFM explained: ÂŒour ancient varieties are being destroyed by GM corn coming in from the US, cheaper than we can produce.¹ Last year university researchers discovered that between 20 and 60 per cent of traditional maize varieties of crops in CIPO-RFM¹s community are contaminated with modified genes from imported US corn, and for which Monsanto owns the patent. As one Mexican farmer said, 'the protest would have been ten times bigger if our farmers could have afforded to come to Cancún'. Those who could not lend their presence lent their support from afar. Recorded messages from the Zapatistas Comandancia rang around the encampment. Comandante David of the EZLN said, 'the land is ours, it belongs to the peasants and the indigenous peoples, and we should take it back and make it produce for all, not just for a handful of the wealthy who wouldn't even recognize the colour of the soil if you placed it before them.' Zapatista spokesperson Subcomandante Marcos said: 'This is not the first time nor the last that those who think they own the planet have to hide behind their high walls and pathetic security forces to make their plans. Just as in any war, the high command of this army of the transnationals, which seeks to conquer the world in the only way that it can be conquered - by destroying it - meets under a security system which is matched in size only by their fear.' *** Joined by Seattle's marching band the Infernal Noise Brigade, students from Mexico City, assorted anarchists and activists banging oil drums lodged in stolen Wal-Mart carts, the march headed towards that high wall protecting the luxury hotel zone. One group carried a puppet of Mayan God Kaluka, a feathered dragon invoked against the WTO's intellectual property rights regime. Another wheeled Chac, a stunning 12 foot high Mayan God, his arms raised towards the heavens, invoked against the privatization of water. Most spectacular of all were the 200 members of KOPA, a coalition of 40 South Korean social movements who walked, banged traditional drums, and sang together. Their procession was a mock Korean-style funeral march for the WTO, replete with multicoloured coffin carried on the shoulders of six and followed by people dressed as priests. We arrived at the heavily policed security fence blocking access to the causeway leading towards the Convention Centre. Some tied banners to it, and others scaled it. With the Koreans in the lead, the crowd began to push sections of the fence over. Then Koreans set fire to the coffin and threw it at the barrier. This was the moment when Lee fell from the fence ­ at the time the nature of his injury was not clear to the crowd, and he was quickly taken away in an ambulance. Then as the Infernal Noise Brigade's drums beat a driving rhythm, the crowd lifted up the fence bodily and toppled it. The heat was intense and people began to suffer from heatstroke. From out of nowhere, a dark grey cloud opened up right over our heads and showered the protesters with cooling rain. John Ross, veteran chronicler of the Zapatista rebellion emerged out of the crowd, grinned with broken teeth and shamanic stare, yelled 'It's Chac ­ the God of Rain!' ­ and dissolved once more into the crowd. A group of boys at the front, reluctant to push through the line of riot police, began to throw stones and sticks instead. The campesinos drew back, some of them hit by stones later blamed on provocateurs that had apparently been thrown from too far back to have been intended for police. The crowd, now fatally divided in tactics, began to lose momentum. Several hours passed in this manner. And then the news spread from person to person, that the Korean man was dying. *** And this was how the protest ended. The Koreans sat facing a line of riot police who had filled the space where the fence had been torn down, singing a song from the Guangzhou massacre of 1980 which recalled the faces of the dead looking back at those still struggling. Giant letters spelling out 'NO WTO' in golden corn lay at the police's feet. Above them the gaudy banner welcoming trade delegates to Cancún had been half pulled down, revealing a sophisticated culture jam: behind it on the billboard was a picture of the real Cancún ­ impoverished litter pickers combing the beach. The intersection where Lee died is known as Kilometre Zero. Today the Koreans returned to camp there until the WTO stops the meeting out of respect, and called for the Korean delegation to pull out of the meeting immediately. Via Campesina announced: 'We do not want any more deaths. We do not want people to die of hunger. We do not want our land to dieŠ At great cost we understand this sacrifice of life, this immolation committed by our friend Lee Kyung Hae has left us speechless and heartbroken. We do not want this death to be in vain; we want a solution to the despair in which a large number of farmers are living because of these international treaties.' Though both the official Korean trade delegation and WTO Director General Supachai Panitchpakdi expressed sadness at Lee's death, there is no sign that the demands will be met. KOPA remain steadfast: 'He didn't kill himself. The WTO killed him,' they said. KOPA's website: http://antiwto.jinbo.net Indymedia Cancun: http://cancun.mediosindependientes.org Notes from Nowhere editorial collective's new book about social movements We Are Everywhere: the irresistible rise of global anticapitalism is out now, published by Verso. www.WeAreEverywhere.org new address: caravan99 at lists.riseup.net ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Fri Sep 12 22:50:13 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 12 Sep 2003 22:50:13 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 23 - Biosafety Protocol Comes into Effect Message-ID: <5.2.1.1.0.20030912224721.00aa6ec0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 23 Bad Ischl, 12.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= September 11, 2003 Historic Cartagena Biosafety Protocol Comes into Effect Activists at WTO Meeting Vow to Protect it Against Bush Administration Attacks Cancun, Sept. 11- A major environmental treaty, the Cartagena Biosafety Protocol, comes into effect today, 90 days after receiving ratification by 50 nations. It recognizes the right of countries to impose conditions on allowing the import of any living organisms that have been genetically modified, including a full analysis of the risks that might be posed to the local ecosystems and human health. One of the Protocol's major provisions embodies the "Precautionary Principle", recognizing that a country can forbid importation when there is not sufficient information or research results to do an adequate assessment. The burden is on the exporting company or country to provide the proof of safety. The United States is not a party to the Protocol, and has stated that it has no intentions of joining it. However it appears that the Bush Administration is likely to threaten WTO action in order to blunt the thrust of its protective provisions. Nongovernmental organizations from around the world have vowed to resist any such attempt at international power politics that would compromise human well-being and environmental security. "We will not let the rules of biosafety in the Protocol be undermined by the rules of recklessness and greed on display at this WTO meeting" said Vandana Shiva of the Research Foundation for Science, Technology and Ecology of India. Because the US government has allowed genetically modified crops to be planted, and foods to be consumed, without any oversight assessment at all, it has strenuously resisted the drafting of the Protocol, and was able to weaken several provisions. Given the recent US attack in the WTO on the European Union's regulatory practices for genetic crops (which are generally consistent with Cartagena Protocol), citizen organization see the Protocol as a welcomed statement that environmental and health concerns cannot be relegated to second place after short term economic profits. "By means of the Protocol," notes Philip Bereano, who participated in its negotiations on behalf of several US group, "countries can use both science and the social preferences of their citizens to evaluate this new technology, which has received very little scrutiny and is already beginning to display troublesome consequences. From : Vandana Shiva Research Foundation for Science, Technology and Ecology A 60, Hauz Khas New Delhi 110001 Email: rfste at vsnl.com ----------------------------------------------------------------------------- OTS179 5 II 0207 FMB0012 AI 11.Sep 03 POLITIK GRÃœNE PIRKLHUBER CARTAGENA Pirklhuber: WTO muss Cartagena-Protokoll anerkennen Utl.: Österreich muss gentechnikfreien Kurs beibehalten = Wien (OTS) "Das Cartagena-Protokoll muss auch von den USA sowie im Rahmen der WTO-Abkommen anerkannt werden," fordert der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber, zum heute in Kraft tretenden Cartagena-Protokoll, das den grenzüberschreitenden Handel mit gentechnisch veränderten Organismen regelt. "Im Unterschied zu Österreich, hat die USA das Protokoll bisher nicht unterzeichnet. In diesem, auch als Biosafty-Protokoll bekannten Dokument, wird das Vorsorgeprinzip zum Schutz lokaler und internationaler Biodiversität vereinbart," so Pirklhuber. Mit heutigem Tag findet auch eine zentrale Diskussion im Agrarausschuss des Europaparlaments zu Fragen der gentechnikfreien Saatguterzeugung statt. Ein Vertreter Österreichs wird über die positiven Erfahrungen mit der strengen österreichischen Gentechnik-Saatgut-Verordnung, die eine Nulltoleranz für gentechnische Verunreinigung vorsieht, dem Ausschuss berichten. "Die Umweltorganisationen und die Grünen haben hart gekämpft, damit das Reinheitsgebot für Saatgut aufrecht bleibt, zum Schutz unserer heimischen genetischen Ressourcen, wie es das Cartagena-Protokoll vorsieht. Minister Pröll muss alles unternehmen, damit diese strenge Regelung EU-weit erreicht werden kann. Denn um die Wahlfreiheit für gentechnikfreie Produkte zu sichern, muss Saatgut auch wirklich gentechnikfrei produziert werden können. Dazu sind aber gentechnikfreie Bewirtschaftungsgebiete unabdingbar". Pirklhuber fordert Bundesminister Pröll auf, "endlich Konzepte zur Einrichtung von gentechnikfreien Zonen in Österreich vorzulegen". Rückfragehinweis: Pressebüro der Grünen im Parlament Tel.: (++43-1) 40110-6697 http://www.gruene.at mailto:presse at gruene.at ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at E-Rundbrief - Info 23 Bad Ischl, 12.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Fri Sep 12 22:53:08 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 12 Sep 2003 22:53:08 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 24 - Weltsozialforum/ WSF - Mumbai/ Indien 01/2004 Message-ID: <5.2.1.1.0.20030912225303.00abba90@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 24 Bad Ischl, 12.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= World Social Forum 2004 16-21 Januar 2004 Mumbai (Bombay), India Another World is Possible! Let's build it! http://www.wsfindia.org Event-Anmeldung für Organisationen bis 25.09.2003 Teilnahme-Anmeldung für Delegierte / Einzelpersonen bis 30.11.2003 Beitrag für TeilnehmerInnen: aus OECD-Staaten US$ 100 aus Lateinamerika, Afrika, Asien, Rest-Europa: US$ 25 Gruppe mit mehr als 50 pax: 1. Person zahlt voll, jede weitere je 25% Eine andere Welt ist möglich! Die Welt wird zunehmend von großen multinationalen Firmen regiert. Nationale Regierungen und Institutionen wie WTO, IMF und Weltbank schaffen optimale Bedingungen für diese Unternehmen, die beinahe uneingeschränktes Handeln am Weltmarkt geniessen. Viele Menschen bleiben dabei auf der Strecke. Besonders betroffen davon sind jene, die über keine Ressourcen für großes Lobbying verfügen. Jedoch: Another World is Possible! Das Welt Sozial Forum (WSF) bildet eine Plattform für alternative Ideen. Das WSF ist ein offenes, internationales Forum, wo alternative Ideen diskutiert Erfahrungen ausgetauscht und die Zusammenarbeit von Gewerkschaften, sowie großen Frauen-, Jugend-, Studenten-, Bauern- und Minderheitenorganisationen weltweit gestärkt werden. WSF Indien hat es sich zur Hauptaufgabe gemacht, eine Opposition zu folgenden Themen zu bilden: * Imperialistische Globalisierung * Patiarchismus & Aufrüstung * Themen, die besonders Indien betreffen: - Säkularismus & Fundamentalismus - Kastensystem & Rassismus (Unterdrückung, Ausschluss und Diskriminierung aufgrund von Herkunft und Arbeit) Diese Alternativen, die beim WSF vorgeschlagen werden, bilden eine Strategie, um das derzeitige Modell der Globalisierung zum Postitiven zu ändern. Die Grundprinzipien des WSF sind: * Respekt der universellen Menschenrechte * Soziale Gerechtigkeit * Wirtschaftliche & politische Souveränität Die letzten 3 Welt Sozial Foren fanden in Porto Alegre statt. 2004 wird der Gipfel das erste mal ausserhalb von Lateinamerika stattfinden. Es werden bis zu 100.000 Leute in Mumbai erwartet. Jede(r) die/der davon überzeugt ist , dass eine andere Welt möglich ist, soll zu diesem gemeinsamen Gedankenaustausch kommen. Je mehr Menschen an diesem Treffen im Jänner 2004 teilnehmen, desto wahrscheinlicher ist eine andere Welt! Join us! Alle Informationen finden Sie auf der Homepage: http://www.wsfindia.org Für Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung: ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Sep 13 12:58:54 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 13 Sep 2003 12:58:54 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 25 - WTO-Cancun, 12.9.- Power Balance Shift in the WTO Message-ID: <5.2.1.1.0.20030913125426.00a08d30@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 25 Bad Ischl, 13.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================== September 12, 2003 - Food First Daily Report from Cancún #5 "For Who Are You Negotiating Now?" A Vigil for Lee Kyung-Hae Power Balance Shift in the WTO Corporate Interest leads to Barring of NGOs from Press Briefings September 12, 2003 by Anuradha Mittal "For Who Are You Negotiating Now?" A Vigil for Lee Kyung-Hae In solidarity with the farmers who set up a shrine and an encampment at zero kilometers for Lee Kyung-Hae, the South Korean farmer who took his own life on Sept. 10 to demonstrate opposition to the WTO, a vigil was held inside the Convention Center at 4 pm on Sept. 11 to bring the concerns of campesinas inside the negotiations. The WTO secretariat and the Mexican government issued a statement expressing regrets at the death of Mr. Lee Kyung-Hae due to "self-inflicted wounds," ignoring the real problem of depravation and farm foreclosures which is forcing farmers to take such drastic actions. Around 4 pm, Paul Nicholson, a Basque farmer, representing Via Campesina and Changgeun Lee, International Director of the Korean Confederation of Trade Unions (KCTU), along with civil society representatives from around the world, set up a shrine for Mr. Lee outside the press center. During the day, over a 1,000 copies of Mr. Lee's statement on the impact of free trade policies, published in Korea AgraFood in April 2003, was distributed to the delegates and the press. The farmers delegation then marched across the convention center to an press conference room. In a solemn ceremony with social justice and environmental activists holding candles and flowers, the farmers delegation which included George Naylor from the National Family Farm Coalition and Ricarrdo Navarro, President of the Friends of the Earth International, along with Changgeun Lee from KCTU, addressed the television cameras and print media, who scrambled to take down every word. Messages of solidarity for Lee Kyueng-Hae and his family and colleagues in the Korean Federation of Farmers and Fishermen have poured in from around the world. And as the sun set over the city of Cancún, bringing rain and thunder, the candlelight vigil at the encampment continued with hundreds of youth and others joining in. The Mexican police and security forces watched behind the steel barricades, which have been doubled and strengthened using cement blocks after they were toppled by the protestors at the start of the ministerial on Sept. 9. The youths carried torches, and beat drums, pots and pans to sound their challenge to an institution that is destroying their future and their communities. And a young woman walked up to the barricade and asked the police, "We protest to build a better world for you and your children. Then WHY do you not join us? Why do you work for the oppressors." Power Balance Shift in the WTO Cancún is witnessing a historic event with so many developing countries, which represent over half the world population, uniting to stand up to the bullying by rich nations around crucial issues such as agriculture and investment. On Thursday, Sept. 11, Ministers representing seventy developing countries, including Bangladesh (on behalf of the LDC Group), Botswana, China, Cuba, Egypt, India, Indonesia, Jamaica (on behalf of the Carribean Community), Kenya, Malaysia, Nigeria, Philippines, Tanzania, Venezuela, Zambia and Zimbabwe, sent the strongest message yet to the EU to abandon its call for negotiations on the four 'new' issues of investment, competition policy, government procurement and trade facilitation at the WTO's Fifth Ministerial Conference in Cancún. Their statement said that there is no explicit consensus on starting negotiations on modalities on the Singapore Issues. Speaking on behalf of the group, Malaysai's trade minister Rafidah Aziz said "We will not agree to launch negotiations at this meeting." On agriculture, the Group of 21, a group of developing countries, is rejecting the text submitted by the General Council chairman as the basis of negotiations on agriculture. This text is based mainly on the U.S. and the EU proposal. The G21--which is growing in numbers--is insisting that its framework proposal, first submitted in Geneva in August and re-issued as a Ministerial document on Sept. 4, be at the center of the agriculture negotiations. Developing countries are demanding a major reduction in agricultural subsidies, which will lead to an elimination of these subsidies by rich nations as an essential part of an agricultural agreement. Joined by Brazil, India, and China, the group represents more than 60 percent of the world's farmers, whereas the EU and the U.S. account for less than 1 percent. However, subsidies to rich farmers in the U.S. and farmers in the EU amount to $1 billion a day which lead to dumping of cheap subsidized imports from the U.S. and the EU. The agriculture subsidies in the U.S. cost Third World nations $50 billion a year. Ironically it is the same amount that the rich nations give in aid to poor countries. G21 have made it clear that they don't want any surprises sprung on them as the ministerial conference shifts into the intensive negotiation phase and that they would not accept a text prepared by the Singapore Minister, George Yeo, appointed as the facilitator for agriculture negotiations, as fait accompli. Another group of developing countries, now numbering 32 nations, has formed an Alliance for Strategic Products (SP) and Special Safeguard Mechanism (SSM) to fight for the interests of "small vulnerable resource-poor farmers from developing countries" through strong SP and SSM mechanisms in the Cancún outcome on agriculture. The Alliance proposal is that: 1. Developing countries should have the flexibility to self designate a percent of tariff lines as special products (SPs) which shall not be subject to tariff reductions and no new commitments on tariff rate quota. 2. A special safeguard mechanism (SSM) shall be established for use by developing countries as a mechanism to protect their domestic markets against cheap and subsidized imports. 3. Products designated as SP shall also have access to the SSM. In response, the European Union criticized the G21 developing countries of being too focused on trying to keep its members united rather than starting the continuation of the Doha Round negotiations on Agriculture. "The time for wasting time should be over by now," declared Gregor Kreuzhuber, spokesman for EU agriculture commissioner Franz Fischler. "Because if we continue in this way, we'll never make it by Sunday," he added, when the five-day ministerial is scheduled to end. The US delegation's shocking response was to demand "compensation" from poor countries in the form of access to their markets for American farm products, for any eventual reduction in its agricultural subsidies. Brazilian foreign minister Celso Amorim called the American proposal for compensation "completely unacceptable" and that the developing countries have already "paid" a high price in previous trade negotiations in order to put agriculture in the WTO agenda. In the meanwhile, a secret document leaked on Sept. 11 containing the changes that the European Union wants to introduce in the draft ministerial text, clearly shows that while the EU insists on calling Cancún negotiations a "development round," in reality it wants more concessions in the area of services and further access to the markets of the least developed countries. It is seeking to remove all mention of eliminating export subsidies from the final declaration of the ministerial, enraging the developing countries and hopefully further uniting them in numbers and strength. Corporate Interest leads to Barring of NGOs from Press Briefings So far NGOs had been allowed into the press briefings at the Cancún Ministerial though they were not allowed to ask questions. Yesterday's USTR press briefing was interrupted by Greenpeace activists who delivered maize to Mr. Allgeier and Mr. Penin,from the USTR offices. A representative from Greenpeace Latin America then addressed the press briefly on the impact of genetic contamination of maize by GM crops in Mexico. Soon after other activists stood up with signs that said, "WTO Kills Farmers." This action was met with hostility and screaming at the protestors by a man wearing press credentials. The WTO secretariat then issued a statement, banning NGO entry into the press briefings. It was later discovered that the man wearing press credentials, William Dabaghi, works for Maximus International. Their website claims, ""Specializing in Agribusiness and Focusing on the WTO." Prior to this, he worked as a lawyer for Arter and Hadden for 17 years, and had also worked as the director of Congressional Affairs in the Dept. of Transport. Tom Hayden, a fellow at the Nation Institute, present at the conclusion of the briefing, reported that at the end of the briefing, William Dabaghi shook hands with the panelists from the USTR and said, "I will handle the hecklers for you or you would have to do it." © Food First/Institute for Food and Development Policy 398 60th Street, Oakland, CA 94618 USA Tel: 510-654-4400 Fax: 510-654-4551 Email: foodfirst at foodfirst.org ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Sep 13 15:11:11 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 13 Sep 2003 15:11:11 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 26 - WTO-Cancun - Korean Farmer's message Message-ID: <5.2.1.1.0.20030913145235.00a00a40@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 26 Bad Ischl, 13.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================== Lee Kyung-hae in his own words . . . In an article written for the periodical, Korea AgraFood (April 2003), Mr. Lee Kyung-hae talks about his own personal experiences and the reasons why he opposed the WTO. On the 23rd of February 2003 Mr. Lee Kyung-Hae, a farmer President of the Korean Advanced Farmers Federation, put up a tent in front of the WTO headquarters in Geneva, Switzerland and started a solo protest against the first draft modalities drawn up by Mr. Stuart Harbinson, who is the chairperson of the Committee on Agriculture of the WTO. From the 20th of March Mr. Lee began a hunger strike expressing his demands on picket boards, which read: WTO Kills Farmers.Stop your agricultural negotiations.And Exclude Agriculture from the WTO. I am 56 years old, a farmer from South Korea who have strived to solve our problems ourselves with a great hope in the ways to organize farmers unions, but is the one who have failed mostly as many other farm leaders elsewhere. Soon after the Uruguay Round (UR) Agreement was settled, we, Korean fellow farmers, and myself realized that our destinies are out of our hands already. Further, so powerlessly of ourselves, we could not do anything but just looking the waves destroy our lovely rural communities that had settle-downed over the hundred years. To make myself brave, I have tried to search the real reasons for and major forces of those waves. Reaching to my conclusion now here in Geneva, at the front gate of the WTO, I am crying out my words to you that have been boiled so long time in my body. It is true that Korean agricultural reform programs increased the productivity of individual farms. However it is also fact that increased productivity simply added another volume to over-supplied market in which imported goods occupied the lowest price portion. Since then, we never be paid over our production costs. Sometime, price drop recorded four-timers of normal trend in a sudden. How would it be your emotional reaction if your salary drops suddenly to a half without knowing clearly the reason. One part, those farmers who gave up earlier his farming went to urban slum. The others who had tried to escape from the vicious cycle had to meet bankruptcy with accumulated debts mostly. Of course, some fortunate peoples could come further but not all of them may go longer, I suspect. For me I couldnt do anything but just looking around this vacant house of old and eroded. What I could do was to check sometimes his house with hoping him back. Once I run to a house where a farmer abandoned his life by drinking a toxic chemical because of his uncontrollable debts. I also could do nothing but hearing the howling of his wife. If you were me, how would you feel? If you walk into Korean rural villages, we may firstly see many ruined structures mostly livestock shelters and green (mostly glass) houses, which swallowed such big amounts of money. If you get into some houses, you can easily meet old-aged-peoples who suffer from illness in most cases. Rural amenities can be felt, at a glance, only in riding on your car in the road. In fact, good road systems of being paved widely pulls large apartments (a thousand people live in it, usually), buildings and factories in Korea. Those lands paved now mostly were the paddies that constructed for the generations of thousand years and provided the daily lives foods and materials in the past. Now in the contemporary society, the environmental functions of paddies, ecologically and hydrologically are even more crucial. Who shall keep our rural vitality, community traditions, amenities and environment? By the help of a farmers union, I had the chance to travel abroad to see how farmers outside are doing for their competitiveness or for survival at least. It was good to see that European Union farmers kept their prides in keeping their community settings, foods, traditional heritages and cultures. To see their strong feelings of social responsibility, union loyalties and a high social support from their governments, I was aware that they would not easily give up tilling their lands. So far they were efficient enough to manage such size with limited family labor. But without such support, they may not continue farming and otherwise may go to tourism. Difficulties of small farmers were similar to that of ours. Farmers in the U.S. were looked upon as big and more calculating but also as more risky in other ways. While they wanted to export more, they always worried about their possible bankruptcy. I wondered why they were not content with their big farms and good machines. Many of them told me that the situation of prices dropping significantly had gone on for a long time and that they just barely earned their agricultural salaries no matter what the statistics said about ever-increasing exports. Besides, the stomachs of our business partners (grain dealers, agro-industries, processors) are just getting bigger and bigger, they said. In conclusion, they told me that many farmers in the U.S. will have to file for bankruptcy soon, especially if there are not any additional subsidies available because of their possible failures in paying the interests for the loan in increasing their size and inputs. I believe that farmers situation of many other developing countries is similar but may be from different sources of internal problems. However commonly, the problem of price-dumping imports continues to surge, lacking governmental budgets, and too many populations in the background. For them, protection by tariff would be the practical solution. I have felt so bad watching the TV and hearing news about starvation and that it is prevalent in many less developed countries, even though the price of international grains is so cheap. Earning money by trade would not be a way of securing food. But securing land and water resources would be their way, I think. Whenenver I watched this kind of disaster unto a human being, I naturally remembered the big and fat people in some urbanized countries of the North. Charity? No! Let them work again! My warning goes to all citizens that human beings are in an endangered situation that uncontrolled multinational corporations and a small number of big WTO official members are leading an undesirable globalization of inhumane, environmentally degrading, farmer-killing and undemocratic policies. It should be stopped immediately, otherwise the false logic of neo-liberalism will perish the diversities of global agriculture with disastrous consequences to all human beings. See also: http://antiwto.jinbo.net/eroom/index.html http://indymedia.org/front.php3?article_id=345100&group=webcast Kopa and KPS(Korean People's Solidarity) just made a website for memorial of Lee Kyung Hae: www.nowto.jinbo.net ------------------------------------------------------------------------------ P.S. Schon vor längerer Zeit begingen an die 600 indische Bauern kollektiven Selbstmord weil sie von Agrarmultis zum Anbau von patentierter Baumwolle verleitet wurden, der sie schließlich in den Ruin trieb. (M.R.) ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Mon Sep 15 09:49:38 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 15 Sep 2003 09:49:38 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 27 - WTO wurde "cancunisiert"! Message-ID: <5.2.1.1.0.20030915094807.0230f020@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 27 Bad Ischl, 15.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================== Liebe Aktive! Was wir und eine unübersehbare Zahl von WTO-Kritikern bzw. -gegnern erhofft und gefordert haben ist nun eingetreten. Die Ministerkonferenz im mexikanischen Cancun ist gescheitert. Ich würde es nennen - die WTO wurde "cancunisiert"! Ob sie noch zu retten, d.h. zu demokratisieren ist oder ob sie schon ein Stück neoliberaler Herrschaftsgeschichte ist, wird sich noch zeigen. Jene, die direkt in Cancun diesem globalisierten Spinnennetz unsere alternativen weltweiten Netze und unseren gewaltfreien Protest entgegengestellt haben und die vielen anderen - wie wir - die gleichzeitig in ihren Regionen Unterstützerarbeit geleistet haben, können sich gemeinsam darüber freuen. Der Sieg über das MAI im Jahr 1999 und dessen Reaktivierung als MIA innerhalb des GATS und als eine der "vier Singapur Themen" zeigt uns, dass wir weiter wachsam sein müssen. Es waren die EU-Verhandler - darunter v.a. Österreich und Deutschland - die als Hardliner diese in den Verhandlungen von Cancun durchdrücken wollten. Damit provozierten sie die absehbaren Opfer dieser Politik - die verarmten Länder des "Südens", aber auch die Vertreter der sozialen Bewegungen aus Nord und Süd. Die dafür verantwortlichen Politiker, Bürokraten und Wirtschaftsmanager werden nun neue Versuche starten, den WTO-Prozess in einem anderen Tarnanzug wiederzubeleben. Das müssen wir, die Basisbewegungen verhindern. Konkret bedeutet dies auch, dass wir mit den österreichischen Repräsentanten wie Fischler, Bartenstein, den Chefverhandler Sektionschef Mayer und weitere involvierte unser Mißtrauen aussprechen und deren Rücktritt fordern. So lange die neoliberalen Seilschaften auf allen Ebenen die Politik bestimmen, ist die Hoffnung auf eine grundlegende Reform des internationalen Wirtschaftssystems illusorisch! Weiters begrüße ich die Mehrheitsentscheidung der schwedischen Bevölkerung (den Ausschlag gaben die Frauen), den EURO abzulehnen. Gerade in der Art wie der Großteil der EU-Finanzminister - allen voran der erz-neoliberale Grasser - die ökonomische und soziale Krise nicht nur in Deutschland und Frankreich durch ihren harten EURO-Kurs verschärfen, wird auch in diesem Konfliktbereich den Widerstand gegen diese asoziale Politik verstärken. Freuen wir uns über unsere Erfolgslinie "Von Seattle bis Cancun" und kämpfen wir weiter! Solidarische Grüße und ich hoffe auf eure weitere Unterstützung unserer Netzwerkarbeit. Matthias Reichl Netzwerker und Multiplikator im weltweiten Netzwerk gegen Neoliberalismus und Herrschaft der Konzerne P.S. In getrennten e-mails werde ich aus der Menge von Berichten und Analysen einige dokumentieren. ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Mon Sep 15 13:53:03 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 15 Sep 2003 13:53:03 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 30 - Walden Bello: Phase out the WTO Message-ID: <5.2.1.1.0.20030915134425.02245460@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 30 Bad Ischl, 15.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================== Let's phase out the WTO. Interview mit Walden Bello zum Scheitern von Cancun Walden Bello, Direktor der auf den Philippinen ansässigen Nichtregierungsorganisation "Focus on the Global South" forderte seit Monaten ein Scheitern der Konferenz. Vor dem Hintergrund des sueffisanten Ausspruchs von Pascal Lamy im Anschluss an die Ministerkonfernz in Doha, die WTO sei zwar in Seattle beinahe vor die Wand gefahren, inzwischen aber wieder auf den Schienen, forderte Bello, die WTO von diesen Schienen wieder herunterzuholen. "Derail the WTO" hiess der internationale Aufruf. Kurz nach Bekanntgabe des Scheiterns Der Konferenz sprachen wir mit Bello ueber die Gruende und wagten einen Blick in die Zukunft. Weed: Walden, was denkst du war der Grund fuer das Scheitern der Ministerkonferenz? Bello: Ich denke, der Grund war, dass weder die USA noch die EU zu Konzessionen bereit waren. Beim Thema Agrarhandel haben sie keinerlei Zugeständnisse gemacht und gleichzeitig haben sie darauf beharrt, Verhandlungen zu den vier Singapur Themen aufzunehmen. Der zweite Entwurf der Ministererklärung, der gestern veroeffentlicht wurde, brachte das Fass dann zum Ueberlaufen, denn er war wesentlich schlechter als der erste, den Entwicklungsländer ja schon scharf kritisiert hatten. Das galt vor allem im Bereich Landwirtschaft. Weder bei den Exportsubventionen, noch bei den Zoellen der Industrieländer und den sogenannten "Green Box" Subventionen wurden die Anliegen der Entwicklungsländer aufgegriffen. Mit diesem Papier war klar, dass allein der Sueden Konzessionen hätte machen muessen, während die Länder des Nordens weiter in den Genuss der "besonderen und differenzierten Behandlung" gekommen wären, die eigentlich nur den Entwicklungsländern zusteht. Dass der Draft sich dann auch noch darum herumgeschlichen hat, bei den Singapur Themen einen expliziten Konsens zu verlangen, brachte die Entwicklungsländer zu der Einsicht, dass der Norden ihnen nicht zuhoeren wuerde. Das war der Grund fuer Korea und Kenia aufzustehen und darauf zu beharren, dass es ohne einen expliziten Konsens in der Frage der Singapur Themen keine Verhandlungen geben koenne. Letztendlich haben USA und EU durch ihr Verhalten das "Derail der WTO" verursacht, das wir immer gefordert haben. Sie haben es sich selbst zuzuschreiben. Weed: Welche Rolle hat die Zivilgesellschaft mit ihrer Botschaft "Derail the WTO" in diesem Prozess gespielt? Bello: Die Zivilgesellschaft war unglaublich wichtig. Sie hat Entwicklungsländer mit einer Menge Analysen und Informationen versorgt, sie unterstuetzt und gleichzeitig Druck auf die Verhandler ausgeuebt. Die Massenmobilisierung auf den Strassen, die Lobbyarbeit und die vielen Aktionen innerhalb der Hotelzone haben wesentlich dazu beigetragen, die reichen Länder zu isolieren. Aufgrund des Drucks von unten konnten auch die Entwicklungsländer nicht von ihrer Position abweichen. Die Zivilgesellschaft war also ganz klar der zentrale Akteur hier in Cancun. Weed: Wie bewertest du das Scheitern der Konferenz? Bello: Ich sehe das äusserst positiv. Eine Einigung auf Grundlage des Entwurfs fuer die Ministererklärung, den wir gestern zu Gesicht bekommen haben, hätte schreckliche Konsequenzen gehabt. Ihr wären alle Anliegen der Entwicklungsländer zum Opfer gefallen. Fuer uns ist kein Deal daher besser als ein schlechter Deal. Ein Scheitern der Konferenz war die beste Option. Weed: Welche Schritte stehen fuer die Zivilgesellschaft jetzt an? Bello: Sie muss alles daran setzten, die WTO zu einem Relikt der Vergangenheit zu machen. Ihre intransparenten und undemokratischen Regeln, die einseitig die Mächtigen beguenstigen, machen sie zu einer Organisation, die nicht ins 21. Jahrhundert gehoert. Wir brauchen Regelwerke oder Institutionen, welche die Interessen der Mehrheit der Mitgliedsländer repräsentieren. Wir brauchen die Institutionalisierung von Mehrheitspositionen. Das ist aber mit der WTO nicht moeglich. Nachdem wir im Vorfeld von Cancun auf ein Derail the WTO hingearbeitet haben, muessen wir uns jetzt ueberlegen, wie wir ein "phasing out", ein Auslaufen der WTO erreichen koennen. Das Interview fuehrte Pia Eberhardt Aus: WEED-News zur 5. WTO-Ministerkonferenz in Cancún Nr. 6 - 14./15. September 2003 - Der letzte Tag Infos: Christina.Deckwirth at weed-online.org www.weed.org ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Mon Sep 15 13:48:20 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 15 Sep 2003 13:48:20 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 28 - Ch. Felber aus Cancun - Another Seattle was possible Message-ID: <5.2.1.1.0.20030915134609.0224ba90@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 28 Bad Ischl, 15.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================== Liebe Aktive, In Kommentaren zu den Entwicklungen während des gestrigen Tages zeichnete sich das "Entgleisen" ("derail") der WTO-Konferenz ab. Meine Hoffnungen und Befürchtungen klärte als erster Christian Felber, der Pressemann von ATTAC-Österreich in Cancun, spätabends mit zwei e-mails (siehe unten). Seine sehr illustrativen Cancun-Berichte findet ihr auf der homepage www.attac-austria.at/ Cancun. Mit separatem e-mail erhaltet ihr einen Bericht von Food First/ Via Campesina, der ihren Eindruck von den letzten Protestaktionen und dem Scheitern der WTO vermittelt. Matthias Reichl, 15.9.03, 11:45 -------------------------------------------------------------------- Date: Sun, 14 Sep 2003 22:50:53 +0200 (MEST) From: Christian.Felber at gmx.at Subject: [team-austria] WTO-Runde gescheitert!!! Liebe alle, unglaublich, aber wahr: Soeben wurde bekannt, dass eine Gruppe von bis zu 90 Laendern: Afrikanische Union, AKP-Staaten und die am wenigsten entwickelten Laender (LDC) die WTO-Verhandlungen in Cancun verlassen haben. Die Position der EU und USA seien unakzeptabel und unnachgiebig gewesen, verkuendeten der Delegierte aus Kenia (Vorsitz Singapur-Themen) und aus anderen afrikanischen Laendern. mehr folgt lg christian ----------------------------------------- Date: Sun, 14 Sep 2003 23:49:15 +0200 (MEST) liebe leute, es wird immer fixer, aus iss, die total defintive bestaetigung fehlt noch wenn ihr nix mehr hoert, liegt das am Feiern, aus dem ich nimmer rauskomm hier... inzwischen noch die APA-Meldung von gestern: so sehr schein ich da nicht daneben gelegen zu haben .... im Unterschied zum Bartl *) lg christian *) gemeint ist der Wirtschaftsminister Bartenstein, der gestern noch an ein "herzeigbares Ergebnis einer Schlusserklärung" glaubte. Und der auf ein "richtig und gut gemachtes Investitionsschutzabkommen" (= MAI/ MIA) bestand. Eigentlich sollten wir ihn und seine Delegation bei seiner Rückkehr am Flughafen entsprechend (gewaltfrei) empfangen... (M.R.) --------------------------------------------------------------------------- Cancun-Update Nr. 7 ­ Another Seattle was possible Gibt's denn sowas? Grad waren sie noch allmaechtig, die Singapure-Issues, zu viert schwebten sie drohend wie ein Damoklesschwert ueber dem Konferenzzentrum, und ein paar Stunden spaeter ist dieses ein halbleeres Geisterhaus, die Sicherheitskontrollen wie weggeblasen, Stoesse von Papier, fuer die sich niemand mehr interessiert, einzelne JournalistInnen an den Computern tippen noch am kollektiven Tesament der 5th Ministerial - was ist da geschehen? Nun ja, passiert ist, was in einer demokratischen Organisation eigentlich selbstverstaentlich sein sollte: Die grosse Mehrheit laesst sich nicht von einer kleinen Minderheit die Spielregeln aufdruecken. Das funktionierte bisher so ­ mit Ausnahme von Seattle ­ doch in den letzten Tagen gewannen die Entwicklungslaender, in denen 80% der Menschheit leben, zunehmend an Selbstvertrauen und setzten dieses ausnahmsweise in politisches Gewicht um. Nicht ohne Symbolgehalt war es der brasilianische Aussenminister, der im Namen der G22, pardon, die heisst ab sofort G20+ (scheinbar sind da neue Mitglieder willkommen) das Ende der Verhandlungen verkuendete. Grund waren ganz klar die Singapur-Issues. Noch zu Mittag hatte die EU daran festgehalten, nicht nur bei zweien, wie im gestrigen Draft vorgesehen, sondern bei allen vieren sofort mit Verhandlungen zu beginnen. Obwohl 70 bis 90 Laender dagegen waren und die Doha-Deklaration einen ausdruecklichen Konsens (also null Gegenstimmen) fuer den Verhandlungsstart voraussetzte. Apropos: Ich habe gerade ein T-Shirt an, auf dem "explicit" und "consensus" wie in einem Lexikon erklaert warden. (Es gibt also nicht nur Bierdeckeln.) Wir waren aber beim Symbolgehalt des brasilianischen Aussenministers: Irgendwie stand der Satz im Raum: "Lula brachte die WTO zu Fall." Natuerlich brachte kein einzelnes Land die WTO zu Fall, wenn auch die USA wehleidig die Schuld fuer das Scheitern einigen "kleinen Entwicklungslaendern" in die Schuhe schoben. Korrekt reagierte hingegen Pascal Lamy auf die JournalistInnenfrage, welches Land als erstes die Verhandlungen verlassen haette: "No black game. No name." Namenlos war auch die Freude der NGO-AktivistInnen. Den Auftakt machte ein gellender Aufschrei aus Cafeteria-Naehe, nachdem Delegierte aus Kenia und Uganda das Aus verkuendet hatten. Den Aufruhr danach werde ich nicht vergessen. Wie ein Ameisengesellschaft fuetterten wir uns gegenseitig mit Infofetzchens, puzzelten uns aber trotz widerspruechlicher Meldungen doch nur die eine Botschaft zusammen: Der Spuk ist vorbei! Lieder wurden angestimmt (Old Mc Donalds had a farm auf GATS und TRIPS umgemuenzt), Freudentaumel fanden statt, die sauren Mienen von Zoellick und Fischler am Bildschirm wurden mit Haeme und Schadenfreude verfolgt. Walden Bello kreierte ein neues Motto. "Let's phase out the WTO!" (Fuer Nicht-Vertragskundige: "phase out" steht in der Doha-Erklaerung fuer das Auslaufen der Exportsubventionen). So ganz im Sinne der "progressive elimination". Was bedeutet Seattle II fuer die WTO? Formal ist nur die Konferenz in Cancun gescheitert, nicht aber die Doha-Runde. Diese wird in Genf zwar nicht ganz normal, aber doch mit Sicherheit weiterverhandelt. Brasilien hat bereits angekuendigt, dass sich die G20+ weiterhin gemeinsam fuer die Weiterverhandlung des Landwirtschaftskapitels einsetzen warden ­ und dass sie nicht geschwaecht, sondern gestaerkt aus dem Cancun-Debakel herausgingen. Auf einer Meta-Ebene koennte man natuerlich interpretieren, dass der Multilateralismus einen Rueckschlag erlitten hat. Diese Ansicht wuerde durch den hektischen Hinweis Zoellicks genaehrt, dass die USA bereits mit 6 Laendern bilaterale Freihandelsabkommen geschlossen haetten und mit weiteren 14 in Verhandlung stuenden. Andererseits koennte nun der Weg zu einem demokratischeren Multilateralismus, sei es in der WTO oder in der UNO, freigemacht sein. Entwicklungslaender koennten von Schattenexistenzen zu ebenbuertigen Playern warden. Mit diesem Wunsch, der keinen zwingenden Anspruch auf politologische Analyse erhebt, aber von der feinen Euphorie, die seit 14 Uhr in jeder Faser meines Koerpers vibriert, geboren wurde, wuensche ich aus Cancun eine gute Nacht! Another Seattle was possible! Ob ihrs glaub, oder nicht: We derailed the WTO! Danke, Chac! Christian Felber, Cancun, 15. September 2003 ----------------------------------------------------------------- P.S. Auch Christian spricht die Wachsamkeit gegenüber neuen Versuchen an, die WTO-Ziele durch multilaterale und bilaterale Abkommen schrittweise durchzusetzen. Auf meine heutige Aussendung "WTO 'cancunisiert'" beschrieb eine Politologin und WTO-Expertin, die mit uns zusammenarbeitet nicht nur ihre Freude, sondern auch die Sorge "...auch wenn die Gefahr bestehet, dass man sich nun vielleicht wieder auf OECD-Ebene zurückzieht, damit man diese 'lästigen' Entwicklungsländer umgeht." Ich freue mich über weitere engagierte Rückmeldungen, die laufend eintreffen. Matthias Reichl ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Mon Sep 15 13:51:10 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 15 Sep 2003 13:51:10 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 29 - Food First: WTO Derailed in Cancun Message-ID: <5.2.1.1.0.20030915134843.02253ba0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 29 Bad Ischl, 15.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================== WTO Derailed at "Second Seattle" in Cancun September 14, 2003 - 4:30 PM by Peter Rosset Food First http://www.foodfirst.org/wto/reports/2003-09-14PR.php We just returned from a very moving ceremony for Lee Kyung-hae, the Korean farmer who immolated himself in protest against the WTO last Tuesday. The ceremony was held at Camp Lee, formerly known as Kilometer Zero - the start of the security perimeter, the spot where Lee sacrificed himself, and the place where the Koreans and supporters from around the world have been camping ever since. Today his brother and one of his daughters were present, having just arrived from Korea -- his wife died ten years ago in a car accident. Speaker after speaker had the same message: "The sacrifice of Compañero Lee was not in vain, it gave us the energy to derail the WTO talks in Cancun, and his spirit of struggle will live on in our hearts as we keep fighting for that better world that is possible." Just a short time later the Via Campesina delegation got calls from inside the convention center announcing the collapse of the official talks. We were told that the Kenyan representative had just stood up during the official press conference at the Convention Center and emphatically declared: "This is over. We have just had a second Seattle," and walked out, followed in short order by the representatives of South Korea and India. Earlier that day we had been told by one of the official negotiators that the talks were on the verge of collapse because of agriculture and the so-called "new issues," and that it was all but over. He told us that the massive protests in the streets and the death of Mr. Lee had been key factors in creating a climate in which Third World countries felt they could once again stand up to pressure from the U.S. and the European Union, just like in Seattle. In fact yesterday, Saturday, was the most incredible day of protest any of us had ever experienced. From multiple actions by credentialed and non-credentialed protestors inside the security zone -- the latter after having "infiltrated" into the zone -- to the powerfully moving farmer-indigenous people-trade union-youth protest at the fence. After the violence triggered by paid provocateurs on Tuesday, the death of Mr. Lee, and a general climate of anger and repression, everyone feared the worst sort of confrontation on Saturday, and the police brought in massive reinforcements. They tripled the size of the metal barriers, and the provocateurs showed up in greater numbers, with shopping carts filled with stones and huge metal bars. But the diverse sectors of legitimate protestors came together in an amazing plan that produced the most beautiful, moving and symbolic protest imaginable, so powerful that we were all sure we had reached and passed the turning point viz-a-viz the WTO. Just when large-scale violence most seemed likely to erupt, the collective "we" created a show of unity and power that left even paid rock-throwers with no recourse but to stand down. All day and night Friday the Via Campesina and the Korean delegation led and/or participated in numerous internal and external meetings, using the moral authority of the farmer/indigenous peoples' cause and the sacrifice of Mr. Lee to forge a collective unity with students, black blocks, trade unions, NGOs, you name it. Saturday showed our strength when we work together. With the black blocks providing security from the provocateurs, and cordoning off the first 10 meters in front of the wire walls, more than a hundred women went forward with bolt cutters and began dismantling the walls, bit by bit. What a diversity of women it was! Indigenous women, punks, students, old women, young women, Mexican women, American and European women, African women. Once the wall was weakened, the Koreans supervised the attachment of 50 meter long, 4 inch circumference ropes to the top of the walls. Then thousands of people of all nations, races and cultures, punks, black blocks, peasants, etc., together pulled the walls down. Quite literally, the power of the people, united, pulled down the walls of the WTO. When the walls finally fell, there stood thousands of riot police clearly spoiling for a fight, big time. Just when they thought we would attack them, however, the Koreans who were on the front line turned their backs on them, everyone else sat down, hundreds of flowers appeared, and we had a mass memorial service for Mr. Lee. Marcial of the MST then sang John Lennon's Imagine for the crowd, the WTO was burned in effigy, and we got up and marched away. The police were left with their mouths hanging open in shock, with nobody to fight with. The hundreds of journalists who were present marveled at our collective ability to do the unexpected, to turn promised violence into moving peace, and to make a statement so powerful that the WTO could not hope to resist. Oh, and by the way. I just got a call on my cell phone that the whole interior of the security zone is paralyzed by multiple "inside actions" and traffic is stopped everywhere. Some chants from the march, for the newest martyr of the global farmers' movement, from Via Campesina: Todos somos Lee! We are all Lee! Lee, hermano, te has hecho Mexicano! Lee, our brother, you have made yourself Mexican. Lee, presente, hoy mañana y siempre! Lee, you are with us, today, tomorrow and always! Lee no murió, la OMC lo asasinó! Lee did not die, he was murdered by the WTO! To read Mr. Lee's own words, visit: http://www.foodfirst.org/media/news/2003/2003-09-11-lee.html ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Tue Sep 16 16:26:39 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 16 Sep 2003 16:26:39 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 31 - Oesterr. NGOs zum Scheitern der WTO Message-ID: <5.2.1.1.0.20030916162248.00abade0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 31 Bad Ischl, 16.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================== NGOs zum Scheitern der WTO Ministerkonferenz in Cancun "Aufforderung zum Umdenken!" Pressekonferenz am 15.9.2003 in Wien In einer Pressekonferenz nahmen heute VetreterInnen der STOPP GATS-Kampagne, GLOBAL 2000, Südwind-Entwicklungspolitik und ACUS zum gestern bekannt gewordenen Scheitern der WTO Verhandlungen in Cancun Stellung. Die demokratiepolitischen Versäumnisse der Welthandelsorganisation, das Landwirtschaftsabkommen, der Versuch, die Singapur Themen (Investitionen, öffentliche Beschaffung, Wettbewerb und Handelserleichterung) gegen den Willen vieler Mitgliedsländer durchzusetzen, sowie der Konflikt zwischen so genannten Industrie- und Entwicklungsländer standen dabei im Mittelpunkt. Die Ausweitung der WTO Verhandlungen auf die Singapur Themen hätte bestimmt dazu geführt, dass sich die Kluft zwischen Nord und Süd weiter verstärkt, so Cornelia Staritz von ATTAC Österreich, einer der TrägerInnenorganisationen der STOPP GATS-Kampagne. Dass die Entwicklungsländer zum jetzigen Zeitpunkt keine Verhandlungen dazu führen wollen, war bereits vor Cancun bekannt. Dennoch haben die Industrieländer, und hier besonders die Verhandlerteams aus Österreich und Deutschland darauf bestanden, so Staritz weiter. Sie ging auch auf das GATS ein. Auch wenn es in Cancun kein vorrangiges Thema war, war es im letzten Vorschlag der Abschlussdeklaration präsent.Dabei wurden nämlich alle Mitgliedsländer aufgefordert, progressive Liberalisierungsschritte zu unternehmen. Ausnahmen solle es dabei in keinem Bereich geben. Dass diesen Paragrafen ausgerechnet Pascal Lamy formulierte, lassen auch die bisherigen EU-Angebote in einem anderen Licht erscheinen.Bisher waren nach offiziellen Aussagen der Verhandler die Bereiche Bildung, Gesundheit und kulturelle Dienstleistungen ausgenommen. Iris Strutzmann, Agrarexpertin von GLOBAL 2000 hob besonders die Schieflage der Verhandlungen im Bereich der Landwirtschaft heraus. Auch in diesem Punkt, waren die Industrieländer nicht bereit, auf die Forderungen der Entwicklungsländer einzugehen. Der Abbau der Agrarsubventionen wäre ein entscheidender Schritt zu einem fairen Handel gewesen. Stattdessen werden nun weiterhin Steuergelder der EU verwendet, um die kleinbäuerlichen Strukturen in den Entwicklungsländern zu zerstören,so Strutzmann. Ein Wirtschaftsabkommen mit derart weitreichenden Auswirkungen auf alle gesellschaftlichen Schichten, darf nicht in der Form, wie es die WTO derzeit praktiziert, verhandelt werden, kritisiert Richard Schadauer von der AGEZ Christentum und Sozialdemokratie (ACUS). Das Scheitern der Verhandlungen kann als ein weiterer Schritt in den Bestrebungen gesehen werden, die neoliberale Globalisierung zu Fall zu bringen. Allein die Wirtschaft in den Mittelpunkt zu stellen und alle anderen Kriterien für ein faires Miteinander von Norden und Süden zu übergehen, kann nicht der richtige Weg sein. Leo Gabriel von Südwind Entwicklungspolitik erkennt vor allem im selbstbewussteren Auftreten der Entwicklungsländer eine positive Entwicklung. Durch das geschlossene Auftreten der Entwicklungsländer war es diesmal für die Industrieländer nicht möglich, einen von ihnen ausgearbeiteten Kompromissvorschlag, der zu ihren Gunsten ausgefallen wäre, durchzusetzen. Neben dem Selbstbewusstsein der Entwicklungsländer war es vor allem die Zivilgesellschaft, die gezeigt hat, dass sie eine wichtige Rolle spielt. Sowohl im Vorfeld, als auch bei den Verhandlungen selbst, war es für die WTO nicht möglich, diese zu übergehen. Alle VetreterInnen der NROs waren sich darin einig, dass es große Veränderungen braucht, um die Spielregeln der Welthandelsorganisation zu einem für alle Beteiligten sinnvollen Instrumentarium zu machen. Generell werden daher unter anderem die Ablöse des Freihandels durch nachhaltige Entwicklung und eine Evaluierung aller WTO Abkommen gefordert. Weiters der Vorrang von Umweltabkommen, wie zum Beispiel das Biosafety-Abkommen, und Arbeitsabkommen , wie die ILO-Verträge, vor Handelsabkommen. Rückfragehinweis: STOPP GATS-Kampagne Markus Stradner, Presse Tel.: 01/546 41 432 oder 0699/12 26 94 46 E-mail: presse at stoppgats.at sowie: Iris Strutzmann Global 2000 Tel. 01-8125730-0 e-mail: iris.strutzmann at global2000.at Leo Gabriel Tel. 01-4055515-325 e-mail: gabriel.lai at magnet.at ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Tue Sep 16 16:47:43 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 16 Sep 2003 16:47:43 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 32 - Europ. Greens: Cancun collapse a victory Message-ID: <5.2.1.1.0.20030916164618.023952e0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 32 Bad Ischl, 16.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================== THE GREENS/EFA IN THE EUROPEAN PARLIAMENT PRESS RELEASE - Brussels, 15 September 2003 Greens/EFA welcome opportunity to start again Cancun collapse is a victory for democracy and developing countries "After the 'Battle of Seattle' and the distraction of Doha, we now have the Collapse in Cancun," said Caroline Lucas MEP (Greens - UK), speaking directly from the scene of the failed WTO ministerial negotiations. "It is barely believable that the EU and US were still pursuing their one-sided trade agenda right up until the last minute despite being given vivid notice by the majority of developing countries, the Green movement and civil society that they were on a losing track. Their strategy of overloading the agenda with issues that only benefited the rich North has now been exposed as a spectacular failure and has helped to de-rail the WTO. The democratically expressed wishes of the majority of WTO members have been upheld at last. The challenge now is to build on the new-found alliances between developing, least developed and emerging economic nations and to harness their energies to move towards a truly fair and democratic trading system." Sounding a note of caution, Caroline Lucas, who is a member of the Parliament's delegation to Cancun, added: "There is real concern that the collapse of the talks - precipitated by the refusal of the Mexican Chair to extend the negotiations any further - has allowed the US to avoid any commitment on reducing its cotton subsidies. It overturns an understanding between the EU and the US that America would need to further reform its Farm Bill." Paul Lannoye MEP (Ecolo - BE), also a member of the Parliament's delegation, called for a complete over-haul of the international trading system. "Today we have seen a seismic shift in the trade paradigm. We must applaud the courage of the developing countries in resisting pressure and winning the right to have their voices heard and their votes counted. The arrogance of the rich North is staggering. Responding to a request from four of the world's poorest countries for a fair deal on primary cotton exports, they refused to move substantially on eliminating subsidies or applying real anti-dumping rules. It was an insult. The final straw was the North's insistence on launching negotiations on at least two of the four 'Singapore issues' as though the prior rejection of these proposals was merely one of the South's negotiating tactics. We have the opportunity now to start again. The present corporate-driven WTO structure is in terminal decline - we need to bury it and create an entirely new system based on the core values of equity, sustainable development, fair trade, ecological and social justice. Those are the trade rules of the future." For more information contact: Hannes Lorenzen, Adviser on Agriculture and Rural Development Issues, email hlorenzen at europarl.eu.int, Tel: +32-2-2843362 *************************************************** Press Service of the Greens/EFA Group in the European Parliament Helmut Weixler Head of Press Office **************************************************************** EUROPEAN FEDERATION OF GREEN PARTIES European Parliament - room PHS 2C85 rue Wiertz, 1047 Brussels, Belgium ph: 32 2 284 51 35, fax : 32 2 284 91 35 email : EFGP at europarl.eu.int http//: www.europeangreens.org From mareichl at ping.at Tue Sep 16 16:51:01 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 16 Sep 2003 16:51:01 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 33: Writers Bloc: Report from Cancun - We are winning Message-ID: <5.2.1.1.0.20030916164845.0239b290@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 33 Bad Ischl, 16.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= Report from Cancun We Are Winning By WRITERS BLOC http://www.counterpunch.org/cancun09152003.html By the time news that negotiations inside the WTO had imploded in the face of an open and unified insurrection by delegates of the global south, the party was in full swing. Members of the resistance Peasants from South Africa, Thailand, Central America and Korea with a large crowd of global justice activists still high from the success of the previous day's grande manifestation', danced around the fountain. At kilometer zero, the spot where Lee Kyung Have fell by his own hand just a few days earlier, ecstatic celebration mixed with memorial, an American hippie drummer joined the Korean percussionists. Mexican campesinos sported Korean headbands and a handsome schoolteacher from Seoul stood slightly apart from the joyous crowd in dark sunglasses and an embroidered ladies indigenous blouse. With tears in his eyes, the president of Via Campesino recounted the words of Lee's daughter when he presented her with a bouquet earlier in the day."My father is not dead," she said. "He lives in the heart of farmers allover the world". As people gathered around the memorial that had grown up at the junction, Cancunensas brought their children forward to light candles at the memorial, passing vehicles honked their horns in support, and in some of the weeks most surreal images, truckloads of Policia Federal gave the thumbs up as local cops tied white flags to the antennas of their cars. The previous day, thousands of resisters descended on the newly fortified security barrier near kilometer zero. Like the initial structure, this fortification was pulverized by the collective action of the demonstration. A couple of hundred women first massed along the fence and set about it with heavy bolt cutters. Mountains of wire were cut free and discarded by supporters as the women went into the 10 foot deep no man's land, thousands of riot police pressing at the other side. Bolts and chains which locked the wall together disappeared in a Fordist destruction line, the chains worn around the necks of the African women as trophies. During the gradual escalation of militant activity, Media Benjamin, CEO of Global Exchange, a San Francisco craft's importer and travel agency, was spotted on the outskirts of the demonstration. Obviously sensing an opportunity to increase her product visibility, she, like many other NGO boosters, crawled out from amongst the WTO delegates to rub elbows with the resistance. Nowhere to be seen at the second assault was the liberal mouthpiece and parliamentarian, Tom Haydan who outdid the rightwing media in his assessment that the movement was split by a mythical debate over'violence' as a tactic. Nothing could be further from the truth. The notorious black block, the same ones who keep Hayden awake at night,displayed a sophisticated and mature reading of the situation. They worked closely with the women at the front in securing the barricade from nutcases and provocateurs ensuring the success of the day. Next up, the Koreans. They had spent the morning weaving rope into long plaits. These were brought forward and attached to the top of the barricade. The throng lined up, took the three lines in hand and began to pull in time with the Korean chants of a work gang. During an incredible three hours, the barricade was destroyed and removed from the road by the steady collective action of the crowd. It took several turns and minor adjustments to tear the wall asunder. At one point, when it was about to tear into two parts for the first time, several journalists and photographers were gathered inside the collapsing structure. Warnings to vacate were given and the work teams paused, breaking the tempo of the operation. Nevertheless, as the steel caved towards the crowd 2 photographers went arse over tit inside as it rolled. Fortunately the work gangs were attentive enough that the signal went quickly along the line and these people were saved from grave injury. The atmosphere was otherworldly as the mammoth structure began to buckle and sway, the realization began pass through those assembled that this thing was really coming down. The crowd was silent as the drummers accompanied the heaves of those on the ropes and the barricade disintegrated. It was quickly moved from the road onto the median where youths mounted it for a better view of the front line, now a small open space between the riot cops, a throng of cameras, the Koreans and the women of the movement of the global south. In an unorthodox but tactically genius move, the crowd, flying high on this tremendous group achievement, which was ready to storm, to riot, to do almost anything- instead sat down. There was a ceremony and moment of silence for comrade Lee, and then the electrifying news that not only had a group of Korean companeros made it into the convention center, but the group of 21 developing nations had signed a document refusing the proposals of the U.S.A and E.U. We are winning. For days militants had infiltrated the "zona hoteleria" and caused mayhem,blocking traffic, confronting delegates and being chased around by a bewildered army of private security, conscripts and military policemen. In one of the weeks more comical actions, a 'reclaim the beach' party was reported on breathlessly by network correspondents as a demonstration.Video footage showed bathers bobbing, and waving while fifty odd security guards stood sweating on the sand scratching their heads. Due obviously to orders not to sully the image of the WTO with arrests or blood, these spontaneous demos would routinely end in a negotiated deal whereby the police would provide air conditioned coaches back to kilometer zero and parties at the Korean encampment. This is the real Cancun. On Sunday night at the fiesta around the memorial to Lee, the mood was triumphant. People from around the world celebrated the death of the WTO and the life of Kyung Hae Lee. His death had crystallized something very important. As one Campesino woman put it, he has given us a great gift; he has reminded us that the policies of the WTO are a matter of life and death. 9/15/2003 ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Thu Sep 18 21:26:50 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 18 Sep 2003 21:26:50 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 34 - Termine ab September 2003 Message-ID: <5.2.1.1.0.20030918212430.02086380@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 34 Bad Ischl, 18.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= Termine ab Ende September 2003 (Stand 18.9.2003): ÖSTERREICH: 23.9. 19.00 WIEN (depot, Breite Gasse 3): "Cancun ist gescheitert - Another Seattle was possible". Diskussionsveranstaltung zur WTO-Konferenz (mit Christian Felber, Gertrude Klaffenböck u.a.). (Kontakt: wien at attac-austria.org) 24.9. 10.30 - 12.00 WIEN (Nationalbank, Mehrzwecksaal/EG, Otto-Wagner-Pl. 3): Kolloquium "Europa braucht wieder Politik!" (mit Franz Vranitzky, Gertraud Knoll, Oliver Marchart, Ewald Nowotny). (Zukunfts- und Kulturwerkstätte, Schönlaterng. 9, 1010 Wien; Tel.: 01-513 86 82, e-mail: zuk at spoe.at, www.spoe.at/zuk) 25.9. 16.30 - 18.30 WIEN (Europahaus, Linzerstr. 429): Podiumsdiskussion "Zivilgesellschaft als Akteur in militärischen Auseinandersetzungen" - als Teil der VIII. Wiener Konferenz für Mediation "Culture meets Culture". (Info u.a. beim Begegnungszentrum, Tel. 06132-24590, e-mail: mareichl at ping.at) 26. - 28.9. SALZBURG (Brunauer-Zentrum, Elisabethstr. 45a): Tagung "salzburg glokal - lokale Lösungen für globale Probleme" (mit den Alternativen Nobelpreisträgern 2002 und lokal-regional-internationalen Initiativen und Organisationen). (Info: e-mail: salzburg-glokal at gmx.at, www. salzburg-glokal.com) 27.9. 14.00 WIEN (Karlspl./ Oper - Stephanspl.): Internationaler Antikriegstag mit Demonstration gegen militärische und wirtschaftliche Kriege und gegen die Besetzung Palästinas durch Israel. (Info: Friedensbüro Wien / Wiener Friedensbewegung, Kölblg. 18/1, Tel/Fax 01-796 50 21, E-mail: pax.vienna at aon.at) 30.9. 19.00 WIEN (Renner-Institut): Podiumsdiskussion "WTO-Konferenz Cancun - Ergebnisse und Aussichten". (Anmeldung: Renner Institut, Tel: 01-804 65 01-0, e-mail: churavy at renner-institut.at) 30.9. 9.00 SCHWARZACH (Vbg.): Fachtagung zum Thema Opferschutz "Einmal Opfer - immer Opfer?" (IfS, Schedlerstr. 10, 6900 Bregenz; Tel.: 05574 45187, www.ifs.at) OKTOBER 2003 3.10. 15:00-19:00 WIEN (Diplomatische Akademie): Politikberatungsseminar "Der 'Transit' bzw. die 'Alpenquerung' im Spannungsfeld von österreichischen Wahrnehmungen und Konturen einer gesamteuropäischen Verkehrspolitik". (Info: Dr. Brigitte Marcher, Renner-Institut, Khleslpl. 12, 1120 Wien, T. 01-8046501-24, e-mail: marcher at renner-institut.at) 4.10. SALZBURG: Konferenz zum Friedensvolksbegehren "Soziale Sicherheit statt Aufrüstung". (Friedenswerkstatt Linz, Waltherstr. 15b, 4020 Linz, e-mail: friwe at servus.at, www.friwe.at) 5.10. 11.00 WIEN (Nationalbibliothek): Podiumsdiskussion "Föderalismus schafft Bürgernähe und Identität. Eine These auf dem Prüfstand". (Institut für eine offene Gesellschaft, Wohllebeng. 6, 1040 Wien, Tel: 01-5030900, e-mail: jeris.semmelrock at ioge.at, www.ioge.at) 7.10. ÖSTERREICHWEIT: STOPP-GATS-Aktionstag. Aktionen zum Schutz "Bedrohter Zonen" in vielen Orten - in den Bereichen Verkehr, Soziales, Arbeit, Pensionen, Gesundheit, Wasser, Energie, Bildung, Kultur usw. (Koordinat: STOPP-GATS-Kampagne, www.stoppgats.at und regionale Plattformen - für das innere Salzkammergut u.a. im Begegnungszentrum) 16.10. 19.00 WIEN (Europasaal, Türkenstr. 25): Panel Discussion "Beyond purchasing power" - 10 years after the Vienna UN-World Conference on Human Rights: "Human Rights instead of Poverty Traps" and 17.10. 10.00 - 17.00 (Universität, Dr. Karl Lueger-Ring 1; Auditorium 16): Conference "Participatory strategies for Poverty Reduction" (Info: FIAN Austria, Tel. 01-40555-316, e-mail: fian-oe at oneworld.at, www.fian.at) 23.10. 19.00 WIEN: Gedenkabend "Erinnerungen an ... Dorothee Sölle". (kardinal könig haus, Lainzer Str. 138, 1130 Wien, Tel. 01-8047593, www.kardinal-könig-haus.at) 23. - 24.10. SALZBURG: Tagung "Freie Fahrt für die Alpenkonvention?! - Umsetzung am Beispiel Verkehr". (CIPRA-Österreich, Alser Str. 21/1/5, 1080 Wien, Fax 01-40113-50, e-mail: cipra at umweltdachverband.at) 24.10. 19.30 SALZBURG: Diskussion "Es grünt so grün - Zur Frage der Patentierung von Pflanzen". (Bildungshaus St. Virgil, Ernst-Grein-Str. 14, 5026 Salzburg, Tel. 0662-65901-514, e-mail: office at virgil.at, www.virgil.at) 25. - 26.10. WIEN: Österreich_Forum.Frieden & Gewaltfreiheit #2 "(Welt)Frieden & (Welt)Wirtschaft". (Info: www.friedensnetzwerk.at/friedensforum.html) DEUTSCHLAND: 27. - 28.9. DORTMUND: Strategiekonferenz "Wider den permanenten Krieg. Kooperation für den Frieden." (Netzwerk Friedenskooperative, Römerstr. 88, D-53111 Bonn, Tel. 0228-6929-04, e-mail: koop.frieden at gmx.de) 2. - 5.10. BONN (Haus Venusberg): Jahrestagung "Zwischen Untergang und Aufbruch. Gewalt und ihre Ãœberwindung im Herzen Afrikas". (Internat. Versöhnungsbund - Deutscher Zweig, Schwarzer Weg 8, D-32423 Minden, e-mail: versoehnungbund at t-online.de, www.versoehnungsbund.de) 3. - 5.10. LUDWIGSBURG: DFG-VK-Bundeskongress "Pazifismus im Zeitalter der Globalisierung". (DFG/ VK, Schwanenstr. 16, D-42551 Velbert, www.dfg-vk.de) 10. - 12.10. BAD BOLL: Tagung "Frieden ohne Gerechtigkeit? - im Spannungsverhältnis von Menschenrechtsschutz, Entwicklungszusammenarbeit und Ziviler Konfliktbearbeitung". (Evang. Akademie Bad Boll, www.ev-akademie-boll.de) 12.10., 11.00, MÃœNCHEN (Altes Rathaus): Verleihung der Nuclear-Free Future Award 2003 in den Kategorien Widerstand, Aufklärung und Lösungen und für ein Lebenswerk. (Nuclear-Free Future Award . Schellingstr. 24, Rgb., D-80799 München, www.nuclear-free.com) 16. - 19.10. HAMBURG: Konferenz über Waffen mit abgereicherten Uran "Die Trojanischen Pferde atomarer Kriege". (Kontakt: Marion Küpker, e-mail: marionkuepker at compuserve.com) 17. - 18.10. FRANKFURT/ M.: Tagung "Europa: Militarisierung und Flüchtlingsabwehr. Erfahrungen, Gegenstrategien und Perspektiven". (Info: www.Connections-eV.de/Tagung) 29. - 31.10. LOCCUM: Tagung "Füllhorn oder Büchse der Pandora? GATS, der europäische Binnenmarkt und die Liberalisierung öffentlicher Dienstleistungen in Deutschland". (Evang. Akademie Loccum) INTERNATIONAL: 27.9. WELTWEIT: Internationaler Antikriegstag mit Demonstrationen gegen militärische und wirtschaftliche Kriege und gegen die Besetzung Palästinas durch Israel. 1. - 5.10. DEVONPORT (GB): Trident Ploughshares Disarmament-Camp. (Info: www.trident-ploughshares.org) 4. - 5.10. LAKENHEATH (GB): Nonviolent inspection and blockade at the military-airport. (Info: www.lakenheathaction.org) 18.10. WORLDWIDE: Media Democracy Day - f.e. to connect critical and creative media projects with social movements. (Info: www.mediademocracyday.org/index.htm) 25.10., 11.00, MONS (B): Nonviolent inspection - Bomspotting action at the NATO military Headquarter "Get in SHAPE". (Bomspotting/ Vredesactie/ For Mother Earth, www.motherearth.org/bomspotting/en/home_en.php) 12. - 15.11. PARIS/ SAINT-DENIS/ BOBIGNY/ IVRY (F): 2nd European Social Forum. (FSE-ESF, Boîte Postale 6594, F-75065 Paris cedex 02, Fax : 01 44 55 38 55, www.fse-esf.org. Für Österreich: Zur Anmeldung von Unorganisierten für den Zug wird in Kürze ein Anmeldeformular auf der http://socialforum.at geschaffen.) JÄNNER 2004 16. - 21.1.2004 MUMBAI/ BOMBAY (Indien): World Social Forum 2004 "Another World is Possible! Let's build it!". Anmeldung für Organisationen bis 25.09.2003, Teilnahme-Anmeldung für Delegierte / Einzelpersonen bis 30.11.2003, Beitrag für TeilnehmerInnen: aus OECD-Staaten US$ 100, aus Lateinamerika, Afrika, Asien, Rest-Europa: US$ 25, Gruppe mit mehr als 50 pax: 1. Person zahlt voll, jede weitere je 25%. (Info in Österr.: e-mail: katharinalind at gmx.at, generell: www.wsfindia.org) Diese Veranstaltungshinweise wurden zusammengestellt und redigiert von: Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at Ihr findet die Texte auch im Archiv unserer Homepage: http://www.begegnungszentrum.at/archiv/. From mareichl at ping.at Tue Sep 30 12:06:52 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 30 Sep 2003 12:06:52 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 36 - Pepe Escobar: The mean streets of Baghdad Message-ID: <5.2.1.1.0.20030930113754.00a42370@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 36 Bad Ischl, 30.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= The mean streets of Baghdad By Pepe Escobar 09/22/03: (Asia Times) BAGHDAD - Ahmad, a 23-year-old Jordanian student, stepped out of his apartment in Haifa Street this past Saturday morning to hail a taxi, but he was confronted by a US checkpoint. "Move your ass from here," a GI ordered him. "Don't talk to me like that. I'm not your slave," answered Ahmad. "Aren't you? taunted the GI. Ahmad rose to the bait and answered back, so the outcome was inevitable. He was arrested. Ahmad was kept in a Hummer for two hours, and then taken to the main building at Baghdad (former Saddam) International Airport. A translator said to him, "Are you crazy? Never talk to these people, whatever they say to you." Ahmad finally managed to show the translator his Jordanian identity card. The Americans were not convinced. "What are you doing in Iraq? Are you a fedayeen [paramilitary]?" Ahmad replied that he was a student, and showed his university papers. The Americans said these might be fake. Ahmad was then taken to a big hall inside the airport crammed with about 400 people. "They look like killers, or probably looters," Ahmad thought to himself. The "killers" then began talking behind his back: "He looks like a fedayeen. There's no future for him." Ahmad remembered that many foreign fedayeen - especially in Basra and Najaf - had been killed by Iraqis. Then a soldier arrived in the hall and read a list of 10 names: these people were taken away. After a few hours, an Iraqi soldier came to talk to Ahmad. "You're lucky they [other detainees] didn't hurt you. Because they don't care. You're Jordanian, you have no family here. If they kill you, who cares about you?" Ahmad argued that he was not carrying his passport because there's no security in the city, and muggings are rife. The Iraqi soldier went out to plead Ahmad's case to the US commander. He came back half an hour later: "You can go. But don't do this again. And if you see an American tank or vehicle driving in the street, don't go near them." Ahmad's experience is positively mild compared with what happens daily to others in Baghdad - and he managed to get away just because he is a foreigner. A curfew in the capital starts every night at 11. But in many places everything has stopped by as early as 2 in the afternoon because there's no security in the city. Last month, Nudir, a young engineer, was arrested with two friends in a BMW because GIs found a revolver in the glove compartment: practically every Iraqi carries a gun for self-defense. Nudir says he was beaten up by the soldiers and then spent 16 days in Camp Cropper, the prison inside the airport grounds that Ahmad was lucky not to see. US repression is relentless. Red Cross officials confirm that more than 20,000 people have been arrested in Baghdad in the past few months. Most come and go - but there's no way to keep tabs on all the cases: there are no functioning courts and judges. Amnesty International has already denounced cases of "torture", and an unknown number of Iraqi civilians have been gunned down by US search patrols. The bunkered-down Coalition Provisional Authority simply refuses to mention how many Iraqi civilians are being shot or killed every day - either victims of crime or victims of US repression. Like the Iraqi interpreter killed by an American soldier in the front seat of a car occupied by Pietro Cordone, the Italian diplomat who is the official adviser to the new Iraqi Ministry of Culture. Baghdadis take for granted that American soldiers are now free to shoot civilians in any Iraqi civilian vehicle if they look even remotely suspicious. Iraqi police now man several checkpoints in Baghdad - but they don't seem to have been trained well enough. On Saturday, two "Ali Babas" - thieves - stole a battered Toyota and managed to cross a checkpoint close to the Palestine-Sheraton hotel complex, slaloming through a hail of bullets from the agitated guards. They were only stopped near the hotel entrance. Cynics speculate that this was a trial run for a car bombing, as the Palestine remains a key target for the Iraqi resistance. But while ordinary Iraqis may be treated like cattle, VIP Iraqis - for propaganda purposes - receive red-carpet treatment, even if they are included in the US 55-most-wanted pack of cards. That's the case of General Sultan Hashim Ahmed, the former minister of defense, who surrendered to Major-General David Petraeus. This US general in charge of northern Iraq has written a letter to Hashim describing him as "a man of honor and integrity". That's not the word in Baghdad. It's an open secret that Hashim was instrumental in Saddam Hussein's bloody repression of Shi'ites and Kurds immediately after the 1991 Gulf War - a repression that the Americans did nothing to prevent. And many know that Hashim was the northern coordinator of the so-called "Saddam network" - the Saddam-sponsored faction of the resistance that includes "remnants of the regime" and disgruntled, unemployed former army officers. The Iraqi perception is that by treating Hashim with velvet gloves, the Americans may expect to defuse at least this faction of the resistance. "They are desperate. Now they are doing deals with anybody," says a retired army officer. The more exalted factions of the resistance are far from being appeased. And they proved it by their assassination attempt on Akila al-Hashemi, a woman, a Shi'ite, a diplomat and one of the only members of the 25-member Iraqi Governing Council actually enjoying the respect of the general population. The council is called "the imported government" by practically everybody in the bazaars and kebab shops of Baghdad. Hashemi, shot in the abdomen, is in critical condition in a US Army hospital. (She died within a day. M.R.) She would have been one of the members of the Iraqi delegation attending the United Nations General Assembly that opened in New York on Monday. The only possible way out for the Iraqi quagmire lies at the United Nations. The US draft resolution to be presented to the UN in essence means that President George W Bush needs money and blue helmets - but is unwilling to surrender any US control of Iraq. France, on the other hand - followed by Germany, and in a certain measure by China and Russia, and arguably by most of the UN - wants a swift transfer of sovereignty to an Iraqi provisional government: not in the next few years, but in the next few months. That's exactly what the Iraqi Governing Council itself demanded last week in Baghdad. France wants a key role for the UN Security Council (the United States, Russia, China, the United Kingdom and France). And it wants a constitutional convention for Iraq, as soon as possible, followed by general elections in the spring of 2004. If the plan is approved by the UN, the European Union, as well as Muslim countries such as Turkey, Pakistan and Indonesia, would certainly participate in a UN-mandated, perhaps US-led peacekeeping force. Baghdadis tend to consider this a rational, sensible plan - although they would prefer the UN totally in charge. But the hardcore faction of the Iraqi resistance has once again made clear that it will not compromise. That's the message of the car-bombing on Monday against the already badly damaged UN headquarters in Baghdad, which killed two and injured eight. Practically everybody in Baghdad heard the blast - which is nothing but a metaphorical warning to both Bush and UN Secretary General Kofi Annan, who insists on security guarantees for UN staff in the event of a more substantial role in Iraq. The car-bombing proves once again that the Americans cannot guarantee anyone's security. A solution for the Iraqi situation might be around the corner, this week in New York. But many in Baghdad see the future as nothing but bleak, even in the unlikely event of Bush and the Pentagon seeing the light. http://www.informationclearinghouse.info/article4800.htm ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Tue Sep 30 12:36:01 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 30 Sep 2003 12:36:01 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 35 - Selbstmord-Proteste von Farmern weltweit Message-ID: <5.2.1.1.0.20030930121707.023aba90@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 35 Bad Ischl, 30.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= Selbstmord-Proteste von Farmern weltweit Mr. Lee Kyung Hae by Luis Hernández Navarro La Jornada, (Mexico), September 23, 2003 Before Lee Kyung Hae set out to meet his death in Cancun, he visited his wife's grave and mowed his lawn. On September 9th, along with his Korean companions, he carried a symbolic coffin of the World Trade Organization (WTO) along the streets of the "viper's nest" [what the name "Cancún" means in the Mayan language], while delivering his political will and testament. The following day -- Chusok day (the date that commemorates the dead in Korea) -- he climbed the police barricade which separated the multitude from the palatial meeting place of the WTO, addressed the crowd, and plunged a small Swiss Army knife into his chest. He was wearing a sign that said: "The WTO Kills Farmers." Mr. Lee chose his time to die, in the same way that he chose his mission in life. According to his older sister, Lee Kyang, "the most important things for him were the farmers, his parents, and his three daughters". His immolation was an exemplary act: a dramatic representation of the fact that the WTO actually murders peasants around the world. Although suicides among family farmers around the world are common, very few members of the mass media seem to be concerned about it. More than a thousand peasants committed suicide in India between 1998 and 1999, for example. Many of them did it by drinking pesticides. In England and Canada the suicide rate among farmers is twice the national average. In Wales one farmer commits suicide every week. In the U.S. Midwest suicide is the fifth largest cause of death among farmers. In China peasants are the social group with the highest suicide rate. In Australia the frequency of farmer immolations is roughly equal to the rate of accidental death. Mr. Lee had to take his own life so that the media would recognize what is happening to farmers in our world. Sadly his sacrifice has been judged in general with a lack of understanding and consideration. The weight of the Christian tradition has impeded some people from seeing his true generosity.* Just as religious rites began before our own individual existence, and have a life of their own, Mr. Lee's immolation is an act which transcends a simple individual decision. By taking his own life, Mr. Lee has greatly strengthened the global struggle for the survival of a millenarian culture now threatened by free trade policies: the culture of rice. Korean culture is based on rice. In Mesoamerica we say we are the "people of maize" - thus we can say that Koreans are the "people of rice." Rice is much more than a commodity for the rural people of Korea: it is an ancestral way of life. The Korean word bap is used both for cooked rice as well as for food in general. If you ask a Korean child what they see on the Moon, they will tell you they see rabbits milling rice in a giant mortar. A large proportion of the total labor force in Korea is dedicated to the cultivation of rice. Because of rice, rural villages are located in the midst of the very rice paddies where villagers work. Rice represents 52% of agricultural production. At the end of the 1980s, South Korea started to reduce agricultural subsidies and open its markets to food imports, thanks to the agricultural reforms of the Uruguay Round [which later became the WTO] which put a culture more than a million years old in grave danger. Just twelve years ago South Korea had a population of 6.6 million farmers. Today this number has dropped to just 3.6 million. Subsidized rice exports to Korea from the U.S. are four times cheaper than the rice produced by Korean farmers. Opening the Korean market under the WTO to Washington's exports is proving to be the ruin of farmers in this Asian country. Mr. Lee's death must be seen as an attempt to defend his culture. A final attempt after having exhausted many other paths. Earlier he built a demonstration farm of twenty hectares. He wanted to show how farmers could survive, increase their production and compete despite falling crop prices. But in 1999 he lost the farm to foreclosure by the bank. On thirty separate occasions he protested with hunger strikes, and even tried to take his life once before as an act of protest against the WTO and the Uruguay Round. He was elected to his state legislature three times as a farmer representative. Yet none of these efforts succeeded in defending farmers from free trade. The meaning of his immolation is this: it is an act to stop the further suffering of his people. As part of his last will and testament he left a note saying: "It is better that a single person sacrifices their life for ten people, than ten people sacrifice their lives for just one." As the philosopher Carl Jaspers once wrote: "suicide is a testament to the dignity of men, it is an expression of their freedom". Mr. Lee's sacrifice reminds us that, in times of crisis, hope comes from those who, through their example of human dignity as part of a larger movement, become our unique role models. ------- * It was only after the French Revolution that suicide was eliminated from the list of official crimes. Before that the bodies of those who had committed suicide were dragged through the streets and buried without any ceremony. In the Canonical Law of the Catholic Church (since 1917, but not legally recognized until 1983), a person that commits suicide is deprived of an ecclesiastical burial and funeral because, as Saint Thomas Aquinas said in Summa: "The transit from this life to a happier one is not subject to man's free will, but to divine will, and for this reason it is not licit for men to kill themselves in order to go to a happier life". In Catholic reasoning, suicide usurps the divine right over life and death. Since the Arbes Council, in 452 A.D., suicide has been considered a crime, and later on, during the Prague Council in 562 A.D, it was declared that whoever took his own life would not be honored with a mass, and no psalms would be allowed during their burial. Furthermore, Vatican Council II established that suicide is "a despicable act and a dishonor to whom commits it". Translated from Spanish by Gisela Sanchez, Paulina Novo, Ana Mateos and Peter Rosset (Food First). Original Spanish version at: http://www.foodfirst.org/media/news/2003/jornada-lee.html ------------------------------------------------------------------------------------------ In einem Artikel hatte Barbara Demick - in der "Los Angeles Times" vom 19.9.03 - die Hintergründe von Lee's Selbstmord oberflächlich dargestellt. Hier ein - bisher unveröffentlichter - Leserbrief von Phil Bereano dazu: I don't think it's such a good article, actually. It isn't clear on the REASON for his suicide. Here's a letter I sent to the "Seattle Times" after they ran this article (they have not yet run my letter): Editor: As an accredited participant at the World Trade Organization meeting last week, I was glad you carried an extensive article about the Korean farmer, Lee Kyung-hae, who committed suicide (Sept. 19). This action certainly commanded attention throughout Cancun. However, the article fails to explain his actual reasons for such a dramatic act, saying that it was "to protest efforts to further open agricultural markets to competion." This phrase is meaningless to me, and I am involved in WTO processes; what can your readers possibly make of it? In the past few years, thousands of farmers in Third World countries have committed suicide because they cannot sustain the lives of their families. Others merely sell a kidney. They are driven to such extremes because the huge subsidies the US and the EU pay to our farmers make, for example, US rice cheaper than Thai rice in Thailand, US corn cheaper than Mexican corn in Mexico, US wheat cheaper than Indian wheat in India. Last year's farm bill continued subsidies of unprecedented magnitude. We claim we are for "free trade" but practice protectionism for many products. Cancun was covered with posters pointing out that each cow in the EU receives over $3,000 in government subsidies, while a family in most of sub-Saharan Africa earns less than $600. The US public is being shielded from such unpleasant realities, although our tax dollars are causing this instability to be perpetuated. And our ignorance means that we will never understand "why they hate us so" when an anti-American activity occurs. Lee's suicide was meant to draw attention to these concrete facts, not some unintelligible abstraction. Very truly yours, Phil Bereano ********************************************** Philip L. Bereano Professor Department of Technical Communication University of Washington Seattle, Wash 98144 USA ph: (206) 543-9037 fx: (206) 543-8858 pbereano at u.washington.edu ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Tue Sep 30 21:33:12 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 30 Sep 2003 21:33:12 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 37 - USA, WTO-negotiations and bilaterialism Message-ID: <5.2.1.1.0.20030930212822.00a48af0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 37 Bad Ischl, 30.9.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= USA, WTO-negotiations and bilaterialism ------------------------------------------------------------ DOWN TO EARTH A boost for bilateralism That's what the US wants to push countries into trade deals of its convenience, says Sunita Narain Business Standard, India Published : September 30, 2003 The proposed deal in Cancun had to be rejected. What was proposed at the World Trade Organisation (WTO) talks would have been a deadly price for developing countries to pay. Therefore, for once, our leaders did well. They were prepared to negotiate together and they stood united in the face of the disgraceful, utterly indefensible positions of the subsidised North. But I am not cheering loudly. I believe the failure of Cancun is a victory, not for the world's poor, but for the machiavellian strategies of the world's richest the US. Because, as against a multilateral framework based on rules and regulations for all, Cancun's failure is a boost to bilateralism. That's what the US wants. It has been busy making bilateral trade agreements Jordan, Chile, Singapore, Mexico, Canada and Israel are in its pocket, so to say. Now it says it will "aggressively pursue bilateral and regional trade agreements with countries committed to opening markets and undertaking economic reform". In other words, it will use its enormous economic and political clout to squeeze countries into trade agreements of its convenience (the operative adjective it uses is "mutual"). This is a well-heeled foreign policy objective of the US. Take climate change. When the US walked out of the Kyoto Protocol, it rejected a multilateral agreement that would have limited the emissions of the rich world, so that the poor would get ecological space to grow, and the earth's climate system would be able to recover. But it did not just reject the protocol, it made it clear that it would work overtime to destroy it as well. It says it will prove that its strategies for "voluntary measures" to switch to cleaner technologies and "bilateral agreements" (selling energy-efficient technologies to other developing countries) will be more effective than a multilateral rule-bound agreement. Forget that what it is promising is that instead of the 5.2 per cent cut in emissions from its 1990 levels as demanded by the Kyoto Protocol, it will increase its emissions by over 30 per cent by 2012 the agreement period. Where is the EU in all this? Its leaders never miss a chance to extol multilateralism, global rule-making and consensus. But its negotiators do the exact opposite. They ensure, again and again, that developing countries are left with no choice but to accept the bilateral fare the US offers. At the last climate change convention, EU negotiators obnoxiously pushed developing countries to take on legally binding commitments on emission reductions, instead of focusing on the effective implementation of the convention and sidelining the US. This ridiculous demand slapped on them, developing countries found merit in the US proposal to reject the Kyoto way. At Cancun, the EU perversely pushed for negotiations on the Singapore issues, which the South detests. Why? Shortsightedness? Stupidity? Or deliberate strategy? Understand that the EU is moving to become a confederation of states, with a powerful centrist bureaucracy. This might explain why even as US officials negotiate like mature politicians, pushing government strategy EU office-bearers negotiate like clerks and bookkeepers lost in petty and arcane details, so that they miss the political opportunities to win friends and gain coalitions. It is clear that the EU has changed. At the Rio summit, European leaders were propelled by the fact that environment was hard politics; in Europe, the green vote comprised 5 to 15 per cent of the total vote. Today, green votes don't seem to count as much. Civil society pressure has become almost as marginalised in European politics, as it is in the US where business dominates. It is no wonder that civil society groups find it more effective to lobby developing country governments than their own. This sad fact may also provide the key to the future. We know what the US is offering will take us straight to hell. We also know that the EU is a washout. Where do we go? We have no choice but to engage. In climate change, we are the most vulnerable. In trade, we have already given away too much since the Uruguay Round. We need multilateral rules that protect our interests. We have no option but to stay and fight. And it is here that we could strengthen the coalition that was born in Cancun between governments of the South and people of the world. A coalition brought together in common outrage and desire for justice. It is a slim chance. But it is our only chance. We cannot let the US win. Because then we will all lose. Lose all. ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Thu Oct 2 17:57:39 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 02 Oct 2003 17:57:39 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 38 - RLA - "Alternative Nobelpreise" 2003 Message-ID: <5.2.1.1.0.20031002174741.01f4c270@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 38 Bad Ischl, 2.10.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= "Alternative Nobelpreise" 2003 2003 Right Livelihood Awards (RLA) to Pioneers for a Saner World. (RLA Press Release, Stockholm 2.10.2003 ) The 2003 Right Livelihood Awards go to individuals and organisations from New Zealand, the Philippines, South Korea and Egypt working for disarmament, justice, partnership and environmental sustainability. The 2003 Right Livelihood Honorary Award honours New Zealand's former Prime Minister David Lange, whom the Jury recognises "for his steadfast work over many years for a world free of nuclear weapons". Four recipients share the 2003 Right Livelihood cash Award of SEK 2 million: Walden Bello and Nicanor Perlas from the Philippines play crucial and complementary roles in developing the theoretical and practical bases for a world order that benefits all people. The Jury honours Bello and Perlas "for their outstanding efforts in educating civil society about the effects of corporate globalisation, and how alternatives to it can be implemented". The Citizens' Coalition for Economic Justice (South Korea) has since 1989 worked successfully to make Korean economic development more just, inclusive and democratic. The Jury commends "the rigour with which it has developed and disseminated its wide-ranging reform programme, based on social justice and accountability and the skill with which it is now applying the same values to promoting reconciliation with North Korea". SEKEM (Egypt) shows how a modern business can combine profitability and engagement in world markets with a humane and spiritual approach to people and respect for the natural environment. The Jury sees in SEKEM "a business model for the 21st century in which commercial success is integrated with and promotes the social and cultural development of society through the ëeconomics of love'". Further details about the work of these recipients is given on a separate datafile. Founded in 1980, the Right Livelihood Awards are presented annually in the Swedish Parliament and are often referred to as "Alternative Nobel Prizes". They were introduced "to honour and support those offering practical and exemplary answers to the most urgent challenges facing us today". Jakob von Uexkull, a Swedish-German philatelic expert, sold his valuable postage stamps to provide the original endowment. Alfred Nobel wanted to honour those whose work "brought the greatest benefit to humanity". Von Uexkull felt that the Nobel Prizes today ignore much work and knowledge vital for our world and future. * * * A Press Conference with the recipients will be held in Stockholm on Thursday, December 4th. The award presentation ceremony in the Swedish Parliament will be held on December 8th. . NB. German Press: All recipients will be in Berlin December 9th to 12th. Contact: Heinrich-Böll-Stiftung, Rosenthaler Str. 40-41, D-10178 Berlin, Tel. 0049-30-28534-0, Fax -108, e-mail: info at boell.de For further information and photos of the 2003 Award recipients, including contact addresses: Kerstin Bennett, Administrative Director Right Livelihood Award, Stockholm Telephone: +46 (0)8-702 03 40 Fax: +46 (0)8-702 03 38 E-mail: info at rightlivelihood.se Internet: www.rightlivelihood.org ------------------------------------------------------------- The RLA-laureates 2003 - detailled portraits: DAVID LANGE (Honorary Award) -- New Zealand David Lange was born in 1942 and practised as a lawyer before being elected to the New Zealand Parliament. He is known as the New Zealand Prime Minister whose government, in 1984, passed legislation which banned nuclear-powered and armed vessels (including aircraft) from New Zealand (NZ) territory, and promoted the South Pacific Nuclear Free Zone Treaty. The US reacted to this policy against weapons of mass destruction by cancelling all defence exercises, cutting intelligence sharing and demoting NZ from ally to "friend", effectively making the ANZUS security alliance inoperable. David Lange personally defended the policy and promoted nuclear disarmament nationally and internationally. He spoke extensively around the world, including an address to the Conference on Disarmament and the UN General Assembly. In 1985 he won a debate at the Oxford Union against the US fundamentalist Christian Rev. Jerry Falwell, arguing in the affirmative that "nuclear weapons are morally indefensible". This was televised throughout the US along with other interviews for various TV programmes. He became the champion of peace groups around the world and spoke at many peace conferences. He joined Parliamentarians for Global Action delegations to world leaders to discuss key disarmament issues. To their credit, subsequent New Zealand Governments have persevered with the anti-nuclear policy, which remains in place today. Lange told his story about the policy in his book, "Nuclear Free: The New Zealand Way", published in 1990. The nuclear-free policy was not a one-off for Lange. Back in 1975 he defended peace activists in the courts, after they were arrested for protesting against the visits of nuclear powered and armed warships entering Auckland. As Prime Minister he also negotiated a settlement with France, brokered by the UN Secretary General, as compensation after the French government admitted that its secret service agents had detonated a bomb which sank the Greenpeace Flagship "Rainbow Warrior" in Auckland harbour in 1985, killing one person. In 1991 he sent a statement about the importance of "demonstration as an instrument of international political betterment" to be read at the trial of New Zealander Moana Cole during her trial in the US for action taken against US bombers during the Gulf War. He travelled to Iraq in 1999 negotiated and gained the release of NZ hostages. He was an advocate for the World Court Project and wrote the foreword for the booklet outlining the case. The Project resulted in the qualified judgement of the World Court in 1996 that the threat or use of nuclear weapons is against international law. Most recently Lange was emphatic in his support for the current NZ Prime Minister, Helen Clark, when she criticised the US over the Iraq War. Contact Details: Rt Hon David Lange PO Box 59120 Mangere Bridge Auckland, NEW ZEALAND Tel work: +64 9 622 0382 Fax: +64 9 622 0382 E-mail: lange at hudcorp.co.nz ------------------------------------------------------------ WALDEN BELLO -- Philippines Walden Bello is one of the leading critics of the current model of economic globalisation, combining the roles of intellectual and activist. As a human rights and peace campaigner, academic, environmentalist and journalist, and through a combination of courage as a dissident, with an extraordinary breadth of published output and personal charisma, he has made a major contribution to the international case against corporate-driven globalisation. Bello was born in Manila in the Philippines in 1945. He was studying in Princeton for a sociology Ph.D in 1972 when Ferdinand Marcos took power, and plunged into political activism, collecting his Ph.D, but not returning to the university for another 20 years. Over the next two decades, he became a key figure in the international movement to restore democracy in the Philippines, co-ordinating the Anti-Martial Law Coalition and establishing the Philippines Human Rights Lobby in Washington. He was arrested repeatedly and finally jailed by the US authorities in 1978 for leading the non-violent takeover of the Philippine consulate in San Francisco. He was released a week later after a hunger strike to publicise human rights abuses in his home country. While campaigning on human rights he saw how the World Bank and IMF loans and grants were supporting the Marcos regime in power. These provided the material for his book "Development Debacle" (1982), which became an underground bestseller in the Philippines and helped create the citizen's movement that eventually deposed Marcos in 1986. After the fall of Marcos, Bello joined the NGO Food First in the USA, and began to expand his coverage of the Bretton Woods institutions, in particular studying the "newly industrialised countries" of Asia. His critique of the Asian economic "miracle", "Dragons in Distress", was written six years before the financial collapse that swept through the region. His recent work has been criticising the financial subjugation of developing countries and promoting alternative models of development that would make countries less dependent on foreign capital. In 1995, he was co-founder of "Focus on the Global South", of which he is now executive director. Focus seeks to build grassroots capacity to tackle wider regional issues of development and capital flows. When the Asian Financial Crisis struck two years later, Focus played a major role advocating a different way forward. Bello argues that "what developing countries and international civil society should aim at is not to reform the WTO but, through a combination of passive and active measures, to radically reduce its power and make it simply another international institution co-existing with and being checked by other international organisations, agreements and regional groupings'. It is in such a more fluid, less structured, more pluralistic world with multiple checks and balances that the nations and communities of the South will be able to carve out the space to develop based on their values, their rhythms, and the strategies of their choice." At the abortive WTO meeting in Seattle in 1999, Bello played a leading role in the teach-ins around the protest events and was later beaten up by the Seattle police. He was detained again by the Italian police at the 2001 G-8 summit in Genoa. Bello played a leading role in elaborating the strategy of the South at the recent Cancun WTO summit - which derailed the meeting in the face of US/EU intransigence. He has also played a leading role as an environmentalist, and is former chairman of the board of Greenpeace Southeast Asia. His 1998 book "A Siamese Tragedy", documenting the environmental destruction of Thailand, became a bestseller there and won praise from former Thai Prime Minister Anand Oanyarachun. It received the Chancellor's Award for best book from the University of the Philippines (2000). Bello has campaigned for years for the withdrawal of US military bases in the Philippines, Okinawa and Korea, and was instrumental in setting up the Council for Alternative Security in the Asia-Pacific in 1997 and the South Asian Peace Coalition in 2000 - both dedicated to denuclearisation and demilitarisation, and a new kind of security plan based on meeting people's needs. After September 11 2001, he was a leading voice from the South urging the USA not to resort to military intervention - which he believed would exacerbate the problem - but to tackle the root causes of terrorism in poverty, inequality, injustice and oppression. In March 2002, he led the peace mission to the southern Philippine island of Basilan. He also led the peace mission of parliamentarians and civil society leaders to Baghdad in March 2003 in a last-ditch effort to prevent the US invasion. Bello's current roles include: National Chair Emeritus of Akbayan, one of the fastest growing parties in the Philippines. Professor of sociology and public administration at the University of the Philippines. Executive director of Focus on the Global South. Visiting Professor in Southeast Asian Studies at the University of California at Los Angeles. Board member of Food First, the International Forum on Globalisation, the Transnational Institute and the Nautilus Institute. Bello has won praise for his writing, as the author or editor of 11 books on Asian issues and a range of articles, notably "American Lake: The nuclear peril in the Pacific" (1984) (co-authored with Peter Hayes and Lyuba Zarsky), "People and Power in the Pacific" (1992), "Dark Victory: The United States and Global Poverty" (1999), "Global Finance: Thinking on regulating speculative capital markets" (2000) and "The Future in the Balance: Essays on globalisation and resistance" (2001). He won the New California Media Award for Best International Reporting in 1998. The Belgian newspaper "Le Soir" recently called Bello "the most respected anti-globalisation thinker in Asia". Contact details: Walden Bello Focus on the Global South (FOCUS) c/o CUSRI, Chulalongkorn University Bangkok 10330 THAILAND Tel: 662 218 7363/7364/7365/7383 Fax: 662 255 9976 E-mail: admin at focusweb.org Internet: www.focusweb.org --------------------------------------------------------- NICANOR PERLAS -- Philippines Nicanor Perlas was born in 1950, and graduated with highest honours in agriculture from Xavier University. He gave up his masterís degree after being drawn into the struggle against the Marcos-promoted Baataan nuclear plant in 1978 and had to leave the Philippines after organising a conference to expose its dangers. After the fall of Marcos Perlas was able to return to the Philippines, founding the Centre for Alternative Development Initiatives (CADI). He became a consultant to the Aquino Government on the troubled nuclear power plant, and contributed to the decision to mothball it, despite it being very near completion, and having cost $2.1 billion. At the same time he engaged in a campaign against the abuse of pesticides, founding the Sustainable Agriculture Coalition. This (and very often Perlas personally) gave training and technical assistance in 23 provinces in the Philippines. Perlas also became a member of the government's Pesticides Technical Advisory Committee, which eventually banned 32 of the most damaging pesticides and caused the government to invest $ 760 million in integrated pest management, which trained more than 100,000 farmers. For this work Perlas won the Global 500 Award from UNEP, and one of the TOFIL Awards to outstanding Filipinos, both in 1994. In the substantial press coverage that accompanied these awards, Perlas was often referred to as "a farmer" and his work with CADI still helps farmers to shift away from chemical-intensive agriculture. By this time Perlas was already one of the Philippines' environmental leaders. He had set up student environmental groups and his work on nuclear power and sustainable agriculture had given him a national profile. He was one of the Philippines' NGO delegation to the 1992 Earth Summit. He later became heavily involved in the post-Rio process in the Philippines, not least through the Philippine Council for Sustainable Development (PCSD), of which he has been Civil Society Co-Chair, and helped to formulate and implement at the local level Philippine Agenda 21 (PA21). Later in the 1990s he became Co-Chair of the Green Forum of environmental groups, and he has been a member of Mikael Gorbachovís Commission on Globalisation. Perlas explicitly sought to use PA 21 as a counter-weight to the trade liberalisation that was being pushed through the Uruguay Road of the GATT, in what he described as a "creative response to the challenge of Èlite globalisation." A major practical expression of the PA 21 approach is the micro-credit initiative Lifebank, of which Perlas is a Board member. Lifebank has so far reached 15,000 families. Perlas has evolved a "tri-sector" approach to policy-making, which he calls "threefolding": "In social threefolding the three global powers - government, representing political concerns, business, representing economic concerns, and civil society, representing cultural concerns, can come together, where appropriate and feasible, to join efforts in solving major world problems." This is the subject of Perlas' most recent book, "Shaping Globalisation: Cultural Power and Threefolding", (2000). These ideas are said to have been important in the process that led to the toppling of President Estrada in 2000. Perlas took the book to the "State of the World Forum 2000", and has co-founded two networks to take the ideas forward globally: "GlobeNet 3" and the "Global Institute for Responsible Leadership", which seeks to promote innovative thinking and collaboration across traditional boundaries - departments, organizations, sectors, and cultures. For the past five years Perlas' focus has almost exclusively been on social movements and their power to change the world. He counts as one of his major achievements that, with Walden Bello, he convinced the Philippine NGO scene in 1996, through major talks, the formation of networks and a big civil society conference that the issue for the future of the Philippines, is the value system underpinning globalisation. Perlas warns that the developments we are facing demand a deeper, ethical and spiritual response: we face a system not just a management crisis. Thus he asks how our sense of identity and humanity will be affected by current technological advances (in genetic engineering, nanotechnology and artificial intelligence) which could lead to the proliferation of half-human half-machine "silicone beings" in the near future. Contact details: Nicanor Perlas Center for Alternative Development Initiatives Unit 718 Cityland Megaplaza Garnet rd cor. ADB Avenue Ortigas Center, Pasig City, 1605 Metro Manila PHILIPPINES Tel work: +63 2 687 7481 Fax: +63 2 687 7482 Email: cadi @info.com.ph Internet: www.cadi.ph ---------------------------------------------------------- CITIZENS' COALITION FOR ECONOMIC JUSTICE (CCEJ) -- South Korea The CCEJ is a Korean citizens' movement working for economic justice, environmental protection, democratic and social development and reunification of the divided Korean peninsula. Founded in 1989, it was Korea's first fully-fledged citizens' organization and is now one of its most influential. It has 35,000 members and 35 local branches, and its work is carried out by about 50 staff nationwide, with the guidance and support of about 150 specialists who serve on the 17 subcommittees of the Policy Research Committee. The subcommittees cover subjects such as Banking, Local Autonomy, Finance and Taxation and Welfare. The founding principles of CCEJ were that it should 1) be led by ordinary citizens, 2) use legal and non-violent methods, 3) seek workable alternatives, 4) speak for the interests of all people regardless of economic standing, and 5) work to overcome greed and egoism in order to build a sharing society. Its methods consist of research and development of policy alternatives, and lobbying for their enactment into law; public education and consensus-building through seminars, conferences, public hearings and discussion meetings; keeping the media informed about citizens' concerns through press conferences, interviews and constant information-sharing; signature campaigns and rallies; publications; and organization of members for special activities. The most recent development is the establishment of CCEJ Inernational to work for the realization of economic justice on the global level. Despite the broad scope of this citizens' movement, it has been able to accomplish significant results in a relatively short time. Among other achievements it has: Successfully got a law enacted to prevent rampant real estate speculation and promote housing stability for renters and urban poor people (1989-90); Led a successful campaign for establishment of the 'real-name system' for all financial transactions and property registration (overturning the practice of using false names to avoid taxation) (1993); Proposed the following additional legislation for political and economic reform and got it passed by parliament: · a law to democratize government administration and make it more transparent; · a freedom of information act; · amendment of election laws related to political funds and political party operations. Organized a nationwide 'People's Coalition to Protect Agriculture', a network of 190 organizations, which pressured the government to slow its agricultural market opening in order to protect farmers' minimum survival (1993-94); Inaugurated and continuously leads a Citizens' Legislative Movement to monitor parliament and lobby for reform legislation; Successfully mediated civil society conflicts (for example, one between Korean traditional medicine practitioners and western-medicine pharmacists in 1993); Established the Right Farming Cooperative, a network of organic farmers, which aims to promote wider production and use of organic produce, by linking producers and consumers, compiling textbooks and other publications, launching a 'Save our soil and water' campaign and holding various special events; Established the Urban Reform Centre, which carries out a public education program for the purpose of creating sustainable cities; Worked continuously for economic reforms, especially for reform of the chaebol (giant family-owned business groups which dominate the Korean economy), tax reform, establishment of corporate ethics and improvement of labour rights; Played a key role in the establishment of the local autonomy system, i.e. the restoration of local democratic structures; Organized the Asia-Pacific Civil Society Forum...for the purpose of identifying problems in the region...and in particular to challenge the dominant development model and work to replace it with 'people-centered, community-centered and life-centered' development. In addition it: Was the first organization to call public attention to the situation of foreign migrant workers in Korea and propose legislation for their protection; Operates the Anti-Corruption Center, which investigates citizens' reports on business and government irregularities and has worked to clean up corruption in the judicial system; Carries out a broad and active environmental protection movement through the local CCEJ branches and in cooperation with other Korean and international environmental organizations; Works to educate the public for reunification of divided Korea, especially through the 'Reconciliation Academy', a lecture series on North Korean realities and desirable reunification policies; In 1999 CCEJ also spun off its "Center for Environment and Development" to become the independent "Citizen's Movement for Environment Justice". The CMEJ aims to bridge the gap between social and environmental groups in the Korean NGO movement; its rationale is that social and environmental problems must be treated as one continuum if real solutions are to be found. It is also setting up an 'Environmental Justice Forum' to conduct research, to work to get its findings adopted and to hold monthly meetings with other Korean environmental organisations. In 2001 CCEJ established the 'Best Foreign Corporation Award', to be awarded to the trans-national corporation which scored highest on criteria of law observance, ethics and achievement. On the Korean reunification, CCEJ's Position is as follows: North Korea's possession of nuclear weapons must not be allowed to be a reason for war. All peaceful means are required to solve the nuclear issue, but no military sanctions should be allowed. Humanitarian aid should go on. South Korea should maintain its policy of reconciliation and co-operation with the North and seek to persuade the North without abandoning talks. Contact details: Citizens' Coalition for Economic Justice Soh Kyung-suk Pierson Bldg. 2nd Fl., 89-27, Shinmoonro 2-ga Jongro-gu, Seoul 110-761 KOREA REP. Tel work: +82 2 757 7380 Fax: +82 2 757 7382/3 Email: mmm at ccej.or.kr Internet: www.ccej.or.kr -------------------------------------------- SEKEM / DR. IBRAHIM ABOULEISH -- Egypt Dr. Ibrahim Abouleish was born in Egypt in 1937. In the year 1956, at the age of 19, he began his studies in chemistry, medicine at the University of Graz, Austria, receiving his Ph.D. in Pharmacology in 1969. Thereafter he then engaged in pharmaceutical research, taking on the position as Head of Division for pharmaceutical research until 1977. In 1975, on a visit to Egypt together with his family, he was overwhelmed by the country's pressing problems in education, overpopulation and pollution. His admiration for his country led him to establish in 1977 a comprehensive development initiative, which he called SEKEM. The Innovation: SEKEM is establishing the blueprint for the healthy corporation of the 21st century. Taking its name from the hieroglyphic transcription meaning 'vitality of the sun', SEKEM was the first entity to develop biodynamic farming methods in Egypt. These methods are based on the premise that organic cultivation improves agro-biodiversity and does not produce any unusable waste. All products of the system can be either sold or re-used in cultivation, thereby creating a sustainable process. Background: Egypt's problems are interrelated and include overpopulation, environmental degradation, inadequate education and health care. Agriculture involves 40% of the workforce and remains the least developed sector of the economy. Cost of agricultural production has increased while the resource base has shrunk. Today, Egypt has become one of the world's largest importers of food. Because the country's problems are interrelated, SEKEM has built a thriving social and cultural base to address Egypt's crumbling health, educational and cultural preservation capacities. Strategy: SEKEM is formed by three closely interrelated entities: The SEKEM Holding Company comprising six companies, each responsible for an aspect of SEKEM's business value proposition, the Egyptian Society for Cultural Development (SCD), responsible for all cultural aspects, and the Cooperative of SEKEM Employees (CSE), responsible for human resource development. Working together, they have created a modern corporation based on innovative agricultural products and a responsibility towards society and environmental sustainability. The six companies of Sekem Holding Company are: ATOS - produces and markets phyto-pharmaceuticals and health products; LIBRA - works with farmers to cultivate fresh fruit, vegetables and herbs; HATOR - produces and packs fresh fruit and vegetables from Libra; CONYTEX - manufactures and sells organic textiles to local and export markets; ISIS - production of processed organic foodstuffs; SEKEM - prepares and pre-processes herbs and spices. SEKEM has grown exponentially in the last decade to a nationally renowned enterprise and market leader of organic products and phyto-pharmaceuticals. It has established reliable links with European and U.S. customers in the export trade. Moreover, 55% of its sales are domestic - an essential element for SEKEM's long-term sustainability. Its strong commitment to innovative development led to the nation-wide application of biodynamic methods to control pests and improve crop yields. However, SEKEM's most important impact on Egyptian society has generally and most probably been achieved through the Egyptian Biodynamic Association (EBDA), an NGO established in 1990 as a means of conducting R & D into biodynamic agriculture in Egypt and training framers in its methods. In collaboration with the Ministry of Agriculture, SEKEM deployed a new system of plant protection in cotton, which led to a ban of crop dusting throughout Egypt. By 2000, according to UN and FAO reports, pesticide use in Egyptian cotton fields had fallen by over 90%, while prior to the ban 35,000 tons of chemical pesticides were sprayed yearly. Furthermore nearly 80% of Egyptian cotton was being grown organically and average annual yields had increased by nearly 30%. The SEKEM "mother farm" and processing facilities are located on 300 hectares of land near the town of Belbeis, 60 kms from Cairo. After the successful implementation of the biodynamic method in this area, other farmers, stunned by the results, started to cooperate with SEKEM. Today, approximately 800 farmers from Aswan to Alexandria are applying the international guidelines for biodynamic agriculture on 8,000 hectares. In 1990 SEKEM facilitated the establishment of the Center of Organic Agriculture in Egypt (COAE) as a regulatory and certification body, according and adhering to DEMETER guidelines and the European Regulations for Organic Agriculture. The SCD is SEKEM's way of reaching out beyond its commercial activity in pursuit of its goal to contribute to ìthe comprehensive development of Egyptian societyî. It employs approximately 200 people in four main domains of activity. A kindergarten, primary and secondary school, and a special needs education program for the children of employees and the neighboring community. A work-and-education program for children from poorer families in need of further income, a vocational training center, literacy classes and a training institute for adults. A Medical Center providing modern medical services and an outreach program, treating 30,000 people yearly from the general vicinity. An Academy for Applied Arts and Sciences to promote scientific research in the areas of medicine, pharmacy, biodynamic agriculture, sustainable economics and arts. A number of its social initiatives in the arts and other fields contribute to the development of Egyptians, raising their self-esteem and promoting mutual respect. In addition, increasingly Egypt's younger generation seeks to pursue tertiary education. In response, SEKEM is founding a private University offering undergraduate and graduate degrees in arts, science and technology. Today, 2,000 people work in SEKEM. Revenues have grown from 37 million Egyptian pounds in 2000 to 100 million in 2003. In 1997, Sekem was awarded ISO 9001 certification, was selected "World Wide Project" of the Hannover EXPO 2000, and in 2002, it secured a loan from the International Finance Corporation of the World Bank. Through cooperation on projects with sister organizations in Germany and the Netherlands, SEKEM has received support from institutions such as the European Commission, Ford Foundation, USAID, and the Acumen Fund. SEKEM is increasingly seeking to share its experience and acquired knowledge with other countries (including India, Palestine, Senegal and Turkey), and has a partnership for this purpose with the "Fountain Foundation" in South Africa. In an article, which appeared in "Business Today Egypt", the Sekem Group was described as "an economic powerhouse", but the Group differs from most companies in various aspects: The training of its employees in social awareness and creative arts, as well as professional skills "to awaken a person's senses, encourage creativity, and foster a sense of social responsibility and ethical awareness." Employees are organized in a 'co-operative of SEKEM employees'. Its management of the value-adding chain from the farmers to the consumers based on partnership and transparency, an approach SEKEM calls the 'economics of love'. There is also a deep aesthetic commitment. In 2000 the "Cairo Times" wrote: "Aesthetically speaking, it is almost eerily organized and clean for a farm. The same kind of pastel-colored buildings that comprise the company's administrative center are strewn around the farm, connected to each other by neat paths lined with flowerbeds and trees. Beyond the central square fields of swaying grass and fragrant herbs give the impression that one has reached the gates of paradise." Dr. Ibrahim Abouleish is clearly an important leadership figure in SEKEM. He was elected as one of the distinguished Social Entrepreneurs by the "Schwab Foundation" to participate within the renowned "World Economic Forum". Increasingly though leadership seems to be passing to the next generation. The Managing Director of the SEKEM Group is his son Helmy Abouleish, born in 1961. Notwithstanding the influence of modern science, Dr. Abouleish, who has always been a Muslim, is at pains to stress the consistency of SEKEM's approach with Islam: "All the different aspects of the company, whether the cultural ones or the economic ones, have been developed out of Islam. We believe that it is possible to derive guiding principles for everything from pedagogics, to the arts, to economics from Islam." Contact details: SEKEM Intiative Ibrahim Abouleish 3, Belbeis Desert Road POB 2834 El Horreya Cairo EGYPT Tel work: +20 2 656 41 24 Fax: +20 2 656 41 23 Internet: www.sekem.com ================================================= Aus der RLA-Presseaussendung zusammengestellt von: Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Thu Oct 2 18:02:51 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 02 Oct 2003 18:02:51 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 39 - Termine Oktober 2003 Message-ID: <5.2.1.1.0.20031002175809.01f48340@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 39 Bad Ischl, 2.10.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= TERMINE OKTOBER 2003 4.10. 11:00 - 18:00 SALZBURG (KHG, Wr. Philharmonikerg. 2): Arbeitskonferenz "Soziale Sicherheit statt Aufrüstung". (Friedenswerkstatt Linz, www.friedensvolksbegehren.at) 5.10. 11.00 WIEN (Nationalbibliothek): Podiumsdiskussion "Föderalismus schafft Bürgernähe und Identität. Eine These auf dem Prüfstand". (Institut für eine offene Gesellschaft, Wohllebeng. 6, 1040 Wien, Tel: 01-5030900, e-mail: jeris.semmelrock at ioge.at, www.ioge.at) 7.10. ÖSTERREICHWEIT: STOPP-GATS-Aktionstag. Liste der Aktionen: www.stoppgats.at 7.10. 19.00 GRAZ (Cafe Stockwerk, Jakominipl. 18/1): Diskussion "WTO: Die Liberalisierung geht weiter! Landwirtschaft-Gentechnik-TRIPS". (Grüne Akademie und ATTAC Stmk) 8.10. 19.30 LINZ (Sky Media Loft - ARS Electronica Center Linz): Vortrag und Diskussion "Cancun - was nun? Warum scheiterte die Welthandelsorganisation (WTO)?" mit Mag. Christian Felber (ATTAC-Ö). (Veranstalter: ATTAC-OÖ) 8.10. 20.00 SALZBURG (Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, Robert-Jungk-Platz 1 (Haus Corso): Buchvorstellung und Diskussion "Nachhaltig aber wie? - Nachhaltig leben. 25 Vorschläge für einen verantwortungsvollen Lebensstil." mit Hans Holzinger. 8.10. 18.30 WIEN (Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog, Armbrusterg. 15): Buchpräsentation und Diskussion "Kriegs-Gründe Versuch über den Irak-Krieg" mit Gudrun Harrer. (Anmeldung: Tel. 01-31 88 260/20 (Band), Fax: 3785111, e-mail: einladung.kreiskyforum at kreisky.org) 9.10. 19.30 SALZBURG (Univ. Inst.f. Gesellschaftswissenschaft, Rudolfskai 42, HS 383): Buchpräsentation mit Diskussion über "Die Praxis der Entwicklungszusammenarbeit. Akteure, Interessen, Handlungsmuster". (Veranst.: AAI u.a.) 15.10. 19.00 LINZ (AK, Raum 204, Volksgartenstr.40): Vortrag und Diskussion "Europa der Konzerne und Generäle? Die EU-Verfassung aus der Sicht von Friedens- und globalisierungskritischen Bewegungen." 16.10. 19.00 WIEN (Europasaal, Türkenstr. 25): Panel Discussion "Beyond purchasing power" - 10 years after the Vienna UN-World Conference on Human Rights: "Human Rights instead of Poverty Traps" and 17.10. 10.00 - 17.00 (Universität, Dr. Karl Lueger-Ring 1; Auditorium 16): Conference "Participatory strategies for Poverty Reduction" (Info: FIAN Austria, Tel. 01-40555-316, e-mail: fian-oe at oneworld.at) 17.10. 19.00 WIEN (WUK-Museumsräume, Währingerstr. 59): Diskussion und Buchpräsentation "Subsistenz & Widerstand - Alternativen zur Globalisierung" mit Claudia von Werlhof und Veronika Bennholdt-Thomsen. Moderation: Peter Huemer, Stegreiftheater Hubsi Kramar. Das Buch mit Beiträgen von 16 AutorInnen (u.a. Maria Mies) im Promedia Verlag. 20.10. 19.00 WIEN (Rathaus): StadtexpertInnengespräch "Entmilitarisierung der Stadt? Kasernen raus aus Wien?" (Infos über die Grüne Alternative) 21.10. 16.00 WIEN (Bergg. 7, Seminarraum EG): Informationstreffen von WIDE "Nach Cancun: Was ist drin für die Frauen?" 23.10. 18.00 WIEN (Tschechisches Zentrum, Herreng.17): Podiumsdiskussion: "1968 in der Tschechoslowakei" 23.10. 19:00 LINZ (AK-Bildungshaus Jägermayrhof, Römerstr. 98): Diskussion mit GewerkschafterInnen aus Kolumbien "Im Fadenkreuz der Multis - Gewerkschaftsarbeit in Kolumbien". 23.10. 19.00 WIEN: Gedenkabend "Erinnerungen an ... Dorothee Sölle". (kardinal könig haus, Lainzer Str. 138, 1130 Wien, Tel. 01-8047593, www.kardinal-könig-haus.at) 23. - 24.10. SALZBURG: Tagung "Freie Fahrt für die Alpenkonvention?! - Umsetzung am Beispiel Verkehr". (CIPRA-Österreich, Alser Str. 21/1/5, 1080 Wien, Fax 01-40113-50, e-mail: cipra at umweltdachverband.at) 24.10. 19.30 SALZBURG: Diskussion "Es grünt so grün - Zur Frage der Patentierung von Pflanzen". (Bildungshaus St. Virgil, Ernst-Grein-Str. 14, 5026 Salzburg, Tel. 0662-65901-514, e-mail: office at virgil.at, www.virgil.at) 24.10. 19.00 WIEN (Stiegls Alte Ambulanz im Alten AKH): Grünes Oktoberfest: "Waffen raus aus Wien" 24.10. LINZ: Aktion des Friedensvolksbegehren: Soziale Sicherheit statt Aufrüstung. (Friedenswerkstatt Linz, www.friedensvolksbegehren.at) 25. - 26.10. WIEN (Aula der Universität Wien, Universitätscampus, Altes AKH, Hof 1): Österreich-Forum.Frieden&Gewaltfreiheit#2 "Strategien des globalen Krieges und die 'neue' Friedensbewegung". (Friedenswerkstatt Wien, Tel. 01-7965021, e-mail: pax.vienna at aon.at) 26.10. WIEN (Vor dem Parlament): Aktion des Friedensvolksbegehrens: Soziale Sicherheit statt Aufrüstung. (Infos www.friedensvolksbegehren.at) 30.10. 19.00 GRAZ (Cafe Stockwerk, Jakominiplatz 18/1): Buchpräsentation "Schwarzbuch: Privatisierung. Wasser, Schulen, Krankenhäuser - was opfern wir dem freien Markt?" (Grüne Akademie & ATTAC). ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Fri Oct 10 21:06:17 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 10 Oct 2003 21:06:17 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 40 - Walden Bello: Its Time for Global Civil Society - WTO failed Message-ID: <5.2.1.1.0.20031010210352.00a65e90@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 40 Bad Ischl, 10.10.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= The WTO Cancun Ministerial has Failed. It's Time for Global Civil Society to Work for Bigger Victories By Walden Bello* (This article appears in Bangkok Post, Perspective Section, Sept. 21, 2003.) When the chair of the World Trade Organization's Fifth Ministerial, Mexican Foreign Minister Luis Derbez, declared that there was no consensus and abruptly ended the meeting in mid-afternoon on September 14, his act had momentous consequences. First, the collapse of the WTO meeting represented a victory for people throughout the world, not a "missed opportunity" for a global deal between North and South. The so-called Doha Round initiated in Qatar during the fourth ministerial in November 2001 was never a "development round." And what little promise it offered for the poor countries had been betrayed long before Cancun. Emblematic of this state of affairs was Washington's refusal to live up to the Doha Declaration's placing public health concerns over the patent rights of its pharmaceutical corporations up till the eve of the ministerial and its agreeing only after it got the developing countries to agree to a cumbersome procedure that would make cheap imports of life-saving drugs for people suffering from HIV-AIDS and other dreaded diseases extremely difficult. Not even the most optimistic developing country came to Cancun expecting some concessions from the big rich countries in the interest of development. Most developing country governments came to Cancun with a defensive stance. The big challenge was not that of forging a historic "New Deal" but one of preventing the US and the EU from imposing new demands on the developing countries while escaping any multilateral disciplines on their trade regimes. In this regard, it was not the developing countries that brought about the collapse, as US Trade Representative Robert Zoellick implied in his final press conference. That responsibility lies squarely with the United States and Europe. When the second revision of the draft of the ministerial text appeared early on Saturday, Sept. 13, it was clear that the US and the European Union were not willing to make any significant cuts in their high levels of agricultural subsidization even as they continued to intransigently demand that the developing countries bring down their tariffs. It was also clear that the EU and US were determined to disregard the Doha Declaration's stipulation that the explicit consensus of all member states was required to begin negotiations on the so-called "new issues" of investment, competition policy, government procurement, and trade facilitation. Negotiate on our terms or not at all: that was the meaning of the second revision. Not surprisingly, developing countries could not lend their consensus to a framework of negotiations so detrimental to their interests. Second, the WTO has been severely damaged. Two collapsed ministerials (Seattle, Cancun) and one that barely made it (Doha) recommends the institution to no one. For the trade superpowers, it is no longer a viable instrument for imposing their will on others. For the developing countries, membership has not brought protection from abuses by the powerful economies, much less serve as a mechanism of development. This is not to say that the WTO is dead. There will be efforts to bring the WTO back from the brink, like the US and the EU did at Doha. But the likelihood is that, with lack of momentum from a successful ministerial, the machinery will slow down significantly. Zoellick was correct in doubting that the Doha Round will be finished by its deadline of January 2005 and European Union Trade Commissioner Pascal Lamy was simply trying to put a bright face to a bad situation when he said that the WTO had completed 30 per cent of the Doha agenda. Aside from the loss of momentum and the impairment of the basic functioning of the organization's machinery, growing protectionism in the rich countries, a global economy plagued by long-term stagnation, and the unraveling of the Atlantic Alliance owing to political differences on issues such as Iraq do not provide a favorable climate for the WTO's serving as the main mechanism for trade liberalization and globalization. The WTO may eventually suffer the fate it helped inflict on the UNCTAD (United Nations Conference on Trade and Development): surviving but increasingly ineffective and irrelevant. This raises the question: even was we approve of the failure of a ministerial that was loaded against the interests of the developing countries, should we welcome the institutional weakening of the WTO? After all, some have argued, the WTO is a set of rules and machinery that, with the appropriate balance of forces, can be invoked to protect the interests of the developing countries. Partisans of this view say that one is better off with the WTO than with the bilateral trade deals that US Trade Representative Robert Zoellick said at his final press conference would now receive Washington's priority after the failure of Cancun. The truth is that this is a false choice. The WTO is not a neutral set of rules, procedures, and institutions that can be used defensively to protect the interests of weaker players. The rules themselvesthe main ones being the supremacy of the principle of free trade, "most favored nation" principle (that countries must provide to all partners the privileges they provide their most favored partner) and the principle of "national treatment" (that foreign service providers must have the same rights and privileges as domestic providers)institutionalize the current system of global economic inequality. What weapons the weak countries have are few. The principle of special and differential treatment for developing countries (that they must have a different set of rules from developed countries owing to historical and structural differences), which was institutionalized in the predecessor of the WTO, the General Agreement on Tariffs and Trade, has a very weak status in the World Trade Organization.. Indeed, in Cancun, the US and the EU completely banished from negotiations the special and differential treatment agenda that had been mandated by the Doha Declaration. The arrogant attitude toward such demands was exemplified in one US trade spokesman's dismissive statement that the WTO was "not a welfare organization but a trade organization." The WTO is not a truly multilateral organization. It is a mechanism to perpetuate the US-EU condominium in the global economy. Third, global civil society was a major player in Cancun. Since Seattle, the interaction between civil society and governments on trade issues has intensified. Non-governmental organizations have assisted developing country governments in the political and technical aspects of negotiations. They have mobilized international public opinion against the retrograde stands of rich country governments, as in the drug patents and public health issue. They have emerged as strong domestic coalitions that put their governments' feet to the fire to stiffen them against any further concessions to the rich countries. If many developing country governments resisted pressure from the US and the EU in Cancun, it was because they feared political retribution from civil society groups back home. With peoples' movements marching in the city center and NGO's demonstrating hourly inside and outside the convention hall from the opening session on, Cancun became a microcosm of the global dynamics of states and civil society. The suicide of Korean farmer Lee Kyung Hae at the police barricades warned everyone at the convention center that they could no longer take the plight of the world's small farmers for granted, and this was acknowledged by the governments with the one-minute moment of silence they observed in his memory. Truly, the collapse of the Cancun ministerial was another confirmation of the New York Times' observation that global civil society is the world's second superpower. Fourth, the Group of 21 is a significant new development that could contribute to altering the global balance of forces. Led by Brazil, India, China, and South Africa, the new grouping stalemated the EU and US drive to make Cancun one more sad episode in the history of underdevelopment. The potential of this group was indicated by Celso Amorin, the Brazilian Trade Minister who has emerged as its spokesman, when he said that it represented over half the world's population and over 63 per cent of its farmers. Amorin reflected the stance and potential of the new formation in his address to the ministerial: "We stand united, we will remain united. We sincerely hope that others will hear our message and, instead of confronting us or trying to divide us, will join forces in our endeavour to inject new life into the multilateral trading system. To bring it closer to the needs and aspirations of those who have been at its marginsindeed the vast majoritythose who have not had the chance to reap the fruit of their toils. It is high time to change this reality. This should be the spirit of Cancun." Not surprisingly, US trade negotiators saw the Group of 21 as representing a resumption of the South's push for a "new international economic order" in the 1970's. However, much lies in the realm of possibility, and the potential of this new formation must not be overestimated. It is now mainly an alliance focused on radically reducing the subsidies of northern agriculture. And it still has to meaningfully address the desire for comprehensive protection of smaller farmers in the smaller countries that are mainly focused on production for the domestic production. The reservations of some of the smaller countries is understandable since the Group of 21's most vocal members are large agro-exporters, though most have significant domestic-market-oriented, peasant based production as well. Nevertheless, there is no reason that a positive agenda of small-farmer-oriented sustainable agriculture cannot be placed at the center of the group's advocacy. There is also no reason why the Group cannot extend its mandate to forging a common program on industry and services as well. Even more exciting is the possibility that the Group of 21 can serve as the engine of South-South cooperation that goes beyond trade to coordination of policies on investment, capital flows, industrial policy, social policy, environmental policy. Such forms of South-South cooperation centered on the priority of development over trade and markets provide the alternative to both the WTO and the bilateral free trade agreements now being pursued by the US and the EU. In articulating its agenda, the Group of 21 will find a natural ally in global civil society. With the US and the EU determined to defend the status quo and with both seeking to sow divisions among governments in the group, this alliance with civil society must be moved from potential to reality as soon as possible. It will not be easy of course. Progressive civil society groupings may be comfortable dealing with the Brazilian government headed by the Workers' Party, but they will be ill at ease with the Indian government, which is fundamentalist and neo-liberal or free-market oriented, and with the Chinese government, which is authoritarian and tilting towards neo-liberalism. Nevertheless, alliances are forged in practice and no government must be automatically categorized as impossible to win over to the side of people-oriented sustainable development. To conclude, shortly after the Doha Ministerial, a number of civil society organizations said that the interests of the developing world would be best served by derailing the coming ministerial in Cancun instead of trying to convert the ministerial into a forum for reforming the WTO. As Cancun approached, the intransigence of the powerful countries stalemated discussions with the South on almost all fronts. By the time Cancun came around, there was no more talk of reform. Things had become crystal clear. With the EU and US determined to get their way, no agreement was better than a bad agreement, a failed ministerial was better than a successful one that merely served as one more nail in the coffin of underdevelopment. After Cancun, the challenge for global civil society is to redouble its efforts to dismantle the structures of inequality and to push for alternative arrangements of global economic cooperation that would truly advance the interests of the poor, the marginalized, and the disempowered. Can't Buy the World But the opponents of doctrinaire liberalization and corporate-driven globalization do deserve a brief pause to celebrate the collapse of the Fifth Ministerial. Perhaps they might want to sing the adaptation of the Beatles' "Can't Buy Me Love" that their comrades at the ground floor of the convention center in Cancun belted out upon hearing of the breakdown of the negotiations: Our world is not for sale, my friend Just to keep you satisfied. You say you'll bring us health and wealth Well we know that you just lied. We don't care too much for Zoellick Zoellick can't buy the world. Can't buy the wo-orld, listen while we tell you so Can't buy the wo-orld, no no nooo! No new issues in Cancun You know that's just not right. No arm-twisting delegates Or Green Rooms through the night. We don't care too much for bullies Business can't rule the world. Can't rule the wo-orld, listen while we tell you so Can't rule the wo-orld no no nooo!~! *Professor of sociology and public administration at the University of the Philippines and executive director of the Bangkok-based research and advocacy organization Focus on the Global South. ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Oct 11 23:13:03 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 11 Oct 2003 23:13:03 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 42 - David Lange: Bombs away - The perverse nuclear umbrella Message-ID: <5.2.1.1.0.20031011225745.01f89de0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 42 Bad Ischl, 11.10.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= BOMBS AWAY The perverse nuclear umbrella Essay by David Lange (New Zealand's former Prime Minister till 1989, promoted Nuclear-Free-Zone in South-Pacific, advocate, defends antinuclear activists, RLA/ Alternative Nobelprice 2003 - see Info 38) It does no harm to wonder why people not unlike us should have chosen to shelter under the nuclear umbrella. Why do populations with which we have much in common allow their governments to build or deploy nuclear weapons, or actively seek the protection of powers which have nuclear weapons? It is on the face of it irrational to build an arsenal whose use would make the whole planet uninhabitable, to base a defence on a professed willingness to risk the lives of every last one of us, and to underpin international relationships with fear of the unthinkable. This is the essence of nuclear armament. For all its perversity, the necessity of nuclear weaponry is accepted, or argued, by many who are not otherwise out of touch with reality. Indeed, when New Zealand first adopted its nuclear free policy, the most common rebuke from the policy's critics, both foreign and domestic, was that New Zealand's exclusion of nuclear weapons from its territory was unrealistic. Its supposed idealism was the quality for which the nuclear free policy was most frequently faulted. This view was not the exclusive property of a political elite. Support for nuclear deterrence was, and is, common among people with whom many in New Zealand might easily identify. Many of us have close ties with the United Kingdom, a country in which the Labour party finally accepted that it could not win a general election until it abandoned its policy of unilateral nuclear disarmament. The Australian Labor party discarded its commitment to nuclear arms control after it came to office, and became the sternest critic of New Zealand's policy. Exactly why people in the United Kingdom and Australia should support nuclear armament, or why voters in many democratic societies should allow their governments to spend countless billions arming themselves with weapons of mass destruction, is complex, but fear lies at the bottom of it. In the cold war era, fear was palpable in Europe. Nobody could escape the tension between the great power blocs. Fear that enemies might use nuclear weapons against civilian populations was genuine, whatever its source. Insecurity allowed, or perhaps demanded, an acceptance of the doctrines of nuclear deterrence. Although their use might be threatened, there was consolation in the assumption that the weapons might never be used. The risks of deterrence were lesser in this view than the risks of disarmament. There was far less immediate cause for fear in this country, but it was present nonetheless. There was considerable attachment to the ANZUS alliance, and some doubt that the nuclear free policy would prevail once it became clear that its price was the end of the active alliance relationship. While alliance membership was most often presented in political and diplomatic circles as a means of getting a hearing from the powerful and promoting our wider international interests, public support for the alliance was more visceral. It rested on the belief that New Zealand needed a powerful protector. This belief lost currency only gradually. Events in the 1980s saw the popularity of the nuclear free policy come to outweigh any lingering sense of insecurity. The end of the cold war put an end to much of the fear which had shaped international relations. The nuclear powers were accordingly able to reduce their stockpiles of nuclear weapons and limit their deployment. But nuclear deterrence is far from abandoned. It is still the foundation of military strategy among the nuclear powers. There remain active deployments of nuclear weapons. Nuclear weapons are not routinely deployed on surface vessels, but the right to deploy them is reserved. Strategic doctrines allow for the first use of nuclear weapons or for their use against countries not themselves armed with nuclear weapons. Technological refinement of weapons and weapons systems continues. In a climate where the need to openly threaten the use of nuclear weapons has diminished, their possession is more easily tolerated. There seems, for the time being, small chance of their use. They are seen as insurance against some unspecified future risk. Recent interest in New Zealand in reviving a form of active alliance with the United States feeds on something of this complacency. Because nuclear deterrence is no longer obtrusive, the nuclear free policy may be presented as something of purely symbolic value which could usefully be traded off in exchange for the benefits of a closer relationship with the United States. The advantages of such a closer relationship are rightly a matter for debate, but there is no doubting the price, as a recent episode confirms. New Zealand is still formally, if not actively, allied with the United States. It responded to the terrible events of September 11 with uncalculated sympathy. It sent members of its armed forces into danger in support of the war against terrorism. For all of that we are allowed the overweening condescension of being not an ally but a "very very very good friend". Much foreign policy debate in the future will revolve around whether there is more we can, or should do, in exchange for a different form of words, and what such words might actually be worth. New Zealand's commitment to its nuclear free policy was tested in many ways in the 1980s, but we were to a great extent distant from the insecurity which led others to embrace nuclear deterrence. We are not in the same way immune from the complacency which allows many to believe that nuclear weapons are no longer a danger simply because their use is no longer openly threatened. The weapons are still with us, and there are still those who justify their presence. Complacency and indifference may in the end prove a greater threat than insecurity to the nuclear free policy. David Lange This essay originally appeared in Bombs Away- the catalogue Published June 2002 $10.00 ISBN# 0-9582359-2-9 http://www.physicsroom.org.nz/space/2002/bombsaway/lange/ ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Oct 11 22:43:52 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 11 Oct 2003 22:43:52 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 41 - Horst.-Eberhard Richter: Gefangen im eigenen Hass Message-ID: <5.2.1.1.0.20031011223731.00a9eb30@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 41 Bad Ischl, 11.10.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= Horst-Eberhard Richter Gefangen im eigenen Hass DIE ABSURDITÄT DES IRAK-KRIEGES Auch der Mächtigste bleibt stets mit einem Rest Ohnmacht an einen Rest Macht des Ohnmächtigsten gefesselt Wenn ich zur Zeit von Schulen eingeladen werde, um mit Jugendlichen der höheren Klassen, also mit 16- bis 20-Jährigen, über Krieg und Frieden zu sprechen, so freue ich mich sehr darüber, dass in diesen Jahrgängen wieder ein Verantwortungsbewusstsein mit weiterem Horizont heranreift. Kürzlich habe ich bei einer dieser Einladungen erlebt, dass auf einer großen Leuchttafel, unter der wir uns versammelt hatten, die Mahnung meines verehrten Freundes Joseph Weizenbaum zu lesen war: Jeder Einzelne müsse so handeln, als ob die Zukunft der Menschheit von ihm abhinge. Und weiter: "Alles andere ist ein Ausweichen vor der Verantwortung und selbst wieder eine enthumanisierende Kraft und bestärkt den Einzelnen in seiner Vorstellung, lediglich Figur in einem Drama zu sein, das anonyme Mächte geschrieben haben, und sich weniger als eine ganze Person anzusehen, und das ist der Anfang von Passivität und Ziellosigkeit." Eine erhabene Wahrheit. Wie kann sie als innerer Antrieb wirksam werden? Werde ich von Schülern danach gefragt, erwähne ich manchmal eine kleine Begebenheit: Als ich mit 18 Jahren als Soldat an die Russlandfront versetzt war, konnte ich während einer kurzen Ruhestellung das Leben in einer russischen Bauernfamilie beobachten, das sich in dem einzigen Raum ihres kleinen Holzhauses abspielte. Ich war so angerührt von der Wärme und Empfindsamkeit, wie ein junges Paar mit seinen kleinen Kindern und der Großmutter umging, und wie man selbst mir entgegenkam, dass ich davon bewegt wurde und zugleich erschrak. Ich schämte mich zutiefst, zum Ãœberfall auf diese Russen, die nicht meine Feinde waren, gezwungen worden zu sein. Dieses Gefühl von Unerträglichkeit hat in mir viel bewirkt. Es war das Leiden an meinem, wenn auch aufgezwungenen menschlichen Versagen, zugleich die positive Entdeckung der Nähe zu Menschen, denen ich beistehen wollte, anstatt ihr Feind zu sein. Dass es mich später immer wieder zu Ausgegrenzten hinzog, um in persönlicher Nähe Spaltungen zu überwinden, ist sicher durch diese Kriegserfahrungen sehr gefördert worden. Erst sehr viel später habe ich Sätze gefunden wie den von Emmanuel Lévinas: "Dem Anderen von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen - das bedeutet, nicht töten zu können". "Selbst in den schlimmsten Zeiten im Gefängnis" - schrieb Nelson Mandela im Rückblick auf 27 Jahre Haft - "als meine Kameraden und ich an unsere Grenzen getrieben wurden, sah ich einen Schimmer von Humanität bei einem der Wärter, vielleicht nur für eine Sekunde, doch das war genug, um mich wieder sicher zu machen und mich weiterleben zu lassen. Die Güte des Menschen ist eine Flamme, die zwar versteckt, aber nicht ausgelöscht werden kann." In dieser unmittelbaren Nähe zu seinen Unterdrückern entdeckte Mandela ein Mitgefühl mit ihnen und eine Gemeinsamkeit im Leiden. Es ging ihm auf, wie er schreibt, dass der Unterdrücker und der Unterdrückte beiderseits ihrer Menschlichkeit beraubt sind, der Unterdrücker durch seine Erniedrigung in der Gefangenschaft des Hasses und der Unterdrückte durch die entwürdigende Ohnmacht. Also mussten beide von ihrem jeweiligen Leiden befreit werden. Längst hatten die Medien in aller Welt einen blutigen Rachekrieg nach der weißen Apartheidherrschaft in Südafrika für unvermeidlich erklärt. Da brachten Mandela und Bischof Tutu das scheinbar Unmögliche zustande. Sie wagten das einzigartige Experiment der Wahrheitskommissionen, um mit Tätern und Opfern von Angesicht zu Angesicht die von Weißen, aber auch die von Schwarzafrikanern während der Apartheid verübten Verbrechen zu verhandeln. Ein Experiment mit mancherlei Schwierigkeiten. Dennoch setzte es ein weit ausstrahlendes Zeichen. Man kann nur bedauern, dass Mandelas Weg zu keiner erkennbaren Orientierungshilfe für den Umgang etwa mit den Problemen in Israel/Palästina und im Irak geworden ist. Warum aber ist das so? Diese Frage ist nicht weniger wichtig als jene nach den Motiven der Streiter für eine Humanisierung. Es muss erklärt werden, warum es so schwer fällt, große politische Erfolge für die Menschlichkeit, wie sie in Südafrika zu Stande kamen, fest im Bewusstsein zu verankern und daraus Grundsätze für künftiges Handels abzuleiten. Die Menschen feierten Gorbatschow für seine Initiative zur Ãœberwindung des Kalten Krieges, und sie bewunderten Mandela für sein Versöhnungswerk. Für kurze Zeit fühlten sich Millionen mit erhoben auf ein höheres moralisches Niveau. Sie identifizierten sich mit den Triumphen, als wären es die ihrigen. Aber dann fielen sie bald wieder zurück in Skepsis und Passivität, sie rafften sich nicht auf, den eröffneten Wegen zu folgen. Sie ließen Gorbatschow im Stich, als dieser weitsichtig erkannte, dass die angehäuften Atomwaffen einer auf Vertrauen gegründeten Friedensordnung auf ewig den Weg versperren würden. Wieder und wieder verlangte er seit 1987 fast flehentlich eine totale nukleare Abrüstung bis zum Jahr 2000. Aber die Besitzer dieser Waffen rührten sich nicht. Man applaudierte Gorbatschow, wenn er davon sprach, dass nie wieder das Gleichgewicht oder Ungleichgewicht der Waffen, vielmehr allein die Verständigung unter den Menschen, über den Frieden entscheiden dürfe. Doch man tat das bereits wie eine Selbstverständlichkeit ab. Weil die Ost-West-Spannung abgeebbt war, schien es so, als seien damit auch die atomaren Bestien für alle Zeit sicher verwahrt und unschädlich gemacht. Ich habe in jenen Jahren in einem kleinen internationalen Kreis, den Gorbatschow betreute, die tiefe Enttäuschung dieses Mannes über die Uneinsichtigkeit besonders der amerikanischen Partner miterlebt. Kaum jemand mochte damals voraussehen, dass die USA zu Beginn des neuen Jahrtausends die Welt mit einer sogenannten "Nationalen Sicherheitsstrategie" konfrontieren würden, durch die sie jeden, der ihre Ãœberlegenheit anzutasten wagt, mit einem Angriffskrieg bedrohen. Sie möchten durch ein Raketenschutzschild selbst unverwundbar sein und sich in die Lage versetzen, alle anderen Völker gefügig machen zu können, das heißt, eine hegemoniale Weltordnung auf der Basis militärischer Erpressung zu errichten. Das wird ringsum fast unbewegt und sprachlos zur Kenntnis genommen, als hätte man eine solche Situation längst erwartet. Diese Gleichgültigkeit verstärkt die Vermutung, dass die verkündete Strategie auf einem kaum mehr kritisch befragten Wege liegt. Das hieße, die USA zögen nur eine normale Konsequenz aus ihrer überlegenen Stärke. In der Tat hofiert unser neoliberales System das Prinzip, wonach es gelte, in unerbittlichem Wettbewerb um Machtvorteile einen endgültigen Vorsprung zu erringen, um sich schließlich zu maximaler Unabhängigkeit aufzuschwingen. Das amerikanische Vorhaben ist illusorisch, aber weil es auf der Linie des kulturell eingewurzelten Bemächtigungswillens liegt, behauptet es sich vorerst eigensinnig, obwohl der 11. September und die Tragödie in Israel/Palästina so augenfällig wie nur möglich beweisen, dass auch die gewaltigste militärische Ãœbermacht nichts gegen die Gegengewalt von Selbstmordanschlägen ausrichten kann. Der Stärkste kann Schwächere noch und noch besiegen, aber in einer Welt, in der wir alle wechselseitig aufeinander angewiesen sind, kann er nie durch Unterdrückung der anderen unabhängig werden. Auch der Mächtigste bleibt stets mit einem Rest Ohnmacht an einen Rest Macht des Ohnmächtigsten gefesselt. Die Macht des Ohnmächtigsten kann jederzeit in Terror explodieren, wenn die Unterdrückung unerträglich wird. Das hat der amerikanische Politikwissenschaftler Benjamin Barber in einem Brief an Präsident Bush in einem einzigen lapidaren Satz klargestellt: "Der Terrorismus ist nur die negative und verzerrte Form der gegenseitigen Abhängigkeit, die wir in der positiven und nützlichen Form nicht anzuerkennen bereit sind." Einst hatten sich die Amerikaner dem frommen Jimmy Carter in die Arme geworfen, als ihnen die Schmach und die Schande von Vietnam auf der Seele brannten. Auch Carter verdankte somit seinen kurzfristigen Aufstieg dem Verlangen nach einem Läuterungshelfer in einer nationalen Selbstachtungskrise. Nun spricht vieles dafür, dass der Westen gerade wieder in eine von den USA ausgelöste moralische Krise hineintaumelt, die an jene von Vietnam erinnert, diesmal indessen zugleich unsere Weltordnung bis in die Grundfesten zu erschüttern droht. Wir stehen vor dem Scherbenhaufen, den ein absurder Irak-Krieg mit erlogener Begründung hinterlassen hat. Die vermeintliche Befreiungstat hat die Befreiten zu Hass und Guerilla-Widerstand gegen die angeblichen Erlöser getrieben. Das schon nahe geglaubte Ziel der Amerikanisierung des gesamten islamischen Mittleren Ostens ist in weite Ferne gerückt. Und die atomaren Bestien Saddam Husseins, vor denen die Welt gerettet werden sollte, erweisen sich als Projektion eines Alptraums des Angreifers selbst. Das innerlich verfolgende Böse, das ersatzweise als Bedrohungspotenzial in der Hand des Monsters von Bagdad ausgetilgt werden sollte, entlarvt jetzt den vermeintlichen Verfolgten als den eigentlichen Verfolger. Nun mögen die GIs den irakischen Wüstensand noch so oft umgraben, sie werden kein Entsorgungslager für die eigene Gewissenslast finden. Kürzlich hatte Hiroshimas Bürgermeister Tadatoshi Akiba noch gemeint, die Amerikaner huldigten ihren Nuklearbomben wie einem Gott. Das war gewiss für lange Zeit so. Sie hatten sogar geglaubt, in Gottes eigenem Land zu leben und mit diesem Gott eins zu sein. So hatten sie den Hiroshima-Bomber christlich einsegnen lassen. General Thomas Farrel war beim Anblick des atomaren Infernos 1945 in Japan sogar die Strafe des Jüngsten Gerichtes eingefallen, die nun die Amerikaner mit den Kräften vollzogen hätten, die zuvor dem Allmächtigen vorbehalten gewesen seien. So hatte er es Präsident Truman berichtet. Nun aber stehen die Amerikaner im Irak - wie in einem klassischen psychiatrischen Lehrbuchfall - vor dem Spiegelbild eigener Destruktivität, gefangen im eigenen Hass, moralisch isoliert, nämlich von der Erkenntnis geschlagen, dass das vermeintliche Heldenstück à la High Noon sie in Schmach und Schande zu stürzen im Begriff ist. Aber es gibt auch die anderen Amerikaner, die am 15. Februar zu Hunderttausenden in New York und Boston, in Detroit und Chikago zusammen mit Millionen in Sydney und Rom, in Kapstadt, London, Madrid, Berlin und anderen Metropolen auf die Straße gegangen waren. Es gibt also so etwas wie eine große friedenswillige internationale Gemeinschaft - bereit, das andere Amerika zu unterstützen, das einmal 1945 maßgeblich dafür eingetreten war, dass in der UNO das Prinzip der Ebenbürtigkeit und Gleichheit aller Nationen festgeschrieben wurde. Der Bankrott des Kolonialkrieges im Irak - so hat ihn der einstige UN-Generalsekretär Boutros Boutros Ghali genannt - bietet nunmehr die große Chance zu einem Wandel des Denkens. Dieser Wandel muss von unten ausgehen, vom Willen der Menschen, sich nicht länger künstlich in Gute und Böse spalten zu lassen, nachdem sich herausstellt, dass sich fundamentalistisch selbstmörderischer Terror mit staatlichem militärischem Terror immer mehr zu einer paradoxen Komplizenschaft entwickelt. Die Gut-Böse-Spaltung erfolgt unter der Regie der nuklearen Massenvernichtungswaffen, denn mit diesen zu drohen, verlangt zur Gewissensbetäubung eine absolute Selbst-Idealisierung und eine ebenso absolute Dehumanisierung der Bedrohten. Deshalb hatten US-Medien vor Hiroshima die Japaner nicht selten als Ratten, Affen oder schlicht als Tiere etikettiert. Aber eine Nation, die alle anderen in nukleare Geiselhaft nimmt, beraubt sich auch selbst der Menschlichkeit und verleugnet, dass sie sich einer Waffe unterwirft, die schon als Bedrohung Terror ausübt, indem sie die wichtigste soziale Bindungskraft der zwischenmenschlichen Beziehungen zerstört, nämlich das Vertrauen. Der Irak-Krieg war für eine große Zahl von Amerikanern nur möglich, weil in ihren Köpfen die Iraker mit Saddam Hussein verschmolzen. Sie durften und wollten deshalb auch gar nicht genau wissen, wer diese Menschen waren und was sie fühlten. Als die damalige Außenministerin Madeleine Albright 1996 gefragt wurde, ob es angemessen sei, für die Wirtschaftssanktionen den Tod von über einer halben Million irakischer Kinder in Kauf zu nehmen, antwortete sie prompt: "Wir meinen, das ist ein angemessener Preis." Tatsächlich lagen die offiziellen Schätzungen der Opferzahlen durch WHO und UNICEF in dieser Höhe. So ist die momentane Entwicklung einer vierten Generation von Nuklearwaffen durch die USA nur möglich, weil die Vorstellung darüber unterdrückt wird, was mit den Menschen geschieht, die ins Visier dieser Destruktivität geraten. "FREITAG", Nr. 42, Berlin, 10. 10. 03 ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Tue Oct 14 17:04:31 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 14 Oct 2003 17:04:31 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 43 - The Global Citizens GMO Challenge Message-ID: <5.2.1.1.0.20031014170312.00a90230@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 43 Bad Ischl, 14.10.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= The Global Citizen's GMO Challenge (on Genetically Modified Organisms) Sign-on Declaration A Citizen's Intervention in the US-EU GMO Dispute at the WTO Publicly launched on the occasion of the WTO ministerial in Cancun, this citizens' challenge will be a major mobilizing tool for protecting people's right to safe and healthy food. Sign this challenge to declare your support for: 1. An amicus intervention in the GMO dispute as a global solidarity network of citizens. 2. The international movement to keep our food systems and ecosystems GM free, and to defend our freedom to choose. To sign on to the GMO Challenge Please send your details (including a preferred way to contact you) to the email address below. PLEASE specify if it is an individual or organizational endorsement that you are making. gmochallenge at yahoo.com Signatorees include: Mae-wan Ho, Institute of Science in Society (I-SIS) Andrew Kimbrell, International Centre for Technology Assessment Caroline Lucas, Member of the European Parliament, Green Party, UK Pat Mooney, Action Group on Erosion, Technology and Concentration (ETC Group) Vandana Shiva, Research Foundation for Science, Technology, and Ecology (RFSTE) Brian Tokar, Institute for Social Ecology Berne Declaration Food First/Institute for Food and Development Policy Friends of the Earth International Institute for Agriculture and Trade Policy (IATP) SAFeAGE Southeast Asia Regional Initiatives for Community Empowerment (SEARICE) The Global Citizen's GMO Challenge Sign-on Declaration A Citizen's Intervention in the US-EU GMO Dispute at the WTO 1) Citizen's Around the World Say NO At the 7th annual Biodevastation conference, a broad grassroots gathering of concerned citizens from around the world, it was decided to mobilize a people's intervention into the US-EU dispute over Genetically Modified (GM) Foods. Seven years after the first commercial introduction of genetically modified (GM) foods, most people around the world still firmly reject this technology. Only four countries are growing nearly all of the world's genetically modified crops, with the US alone accounting for over 75%. More than 35 countries around the world, including the entire European Union, have taken steps to restrict the growing and importation of GM crops, and require labeling of all foods with genetically modified ingredients. The U.S. administration response has been to bring a suit at the level of the World Trade Organization (WTO) to pressure the European Union to lift its five-year de facto moratorium on new GM food varieties and strict limits on imports of GM products. Once again, US-based agribusiness companies, the biotechnology industry, and their political allies in Washington are seeking to force this hazardous technology on the peoples of the world. 2) Citizen's Have Standing We assert the right and duty of citizens to participate in the setting of international rules and regulations regarding trade. The WTO claims to be a multilateral institution, where each country (and by extension, each citizen) has an equal vote. However in practice, the WTO is a "multinational" institution, where multinational corporate interests use governments as proxy to push their interests unilaterally. The people of the United States are not demanding an end to the EU moratorium, they are demanding clear labeling of GM foods. In many states Americans are demanding a moratorium of their own. The US trade representative is representing a handful of biotech corporations, not US citizens, in demanding that the EU change its policies against the will of its own citizens. This case is not just an assault on the rights of EU citizens to make their own food choices, it is also a threat to all citizens of the world who want safe food. This case demonstrates why citizens must have clear standing in any legitimate global trade regime. Current WTO rules and dispute mechanisms embody corporate unilateralism, and must be changed to reflect democratic multilateralism on the basis of citizen's rights 3) Scientific evidence: Instability and Uncertainty From erosions (early ulcers) in the stomachs of rats fed GM tomatoes in the lab, to triple-herbicide resistant oilseed rape volunteers plaguing Canadian fields, scientific evidence points to the dangers of GMOs. Biotech proponents fund numerous studies to try and show that their GMO products are safe, but the scientific evidence points conclusively to two things about genetic engineering; uncertainty and instability. Uncertainty - Contrary to the image projected by the biotech industry, biologists do not fully understand what causes a trait to be exhibited in a living organism. What is clear is that they are not determined by DNA alone, but through complex interactions within a cell. It is not surprising that the vast majority of attempts to "genetically engineer" living matter usually fail. Almost every major report on GMO's cites the need for further study. Instability - There is significant evidence that Genetic Modification brings transgenic instability. When foreign genes inserted into a living organism they behave in volatile and unstable ways. Often they fail to produce the expected result, which would explain crop failures of GM crops like the ones seen in India last year. Even more frightening, the genes can be functional and "break free." These genes can stack up, as in the case of triple herbicide-tolerant oilseed rape volunteers appearing in Canada within two years of the planting of single-herbicide tolerant crops. These genes can even be transmitted to other organisms. Genes for herbicide resistance have been transferred from GM crops to weeds, creating potential "super weeds." In 22 years the only agricultural products that have been commercialized are herbicide resistant and BT crops. The science at the genetic level is still in its infancy and commercialization is obviously premature. 4) Precautionary Principle The precautionary principle is the antidote to short-term thinking and the excesses of unaccountable industry. This basic premise is that when (on the basis of available evidence) an activity may harm human health or the environment, a cautious approach should be taken in advance. It recognizes that in complex biological systems, direct cause-and-effect proof of harm is not easy to demonstrate until irreversible damage is done. In the past people have been exposed to deadly doses of radiation, bio-accumulative pesticides like DDT, and countless other toxins and pollutants long after serious health concerns had been documented. The precautionary principle is based on these experiences, and has been enshrined in numerous international environmental treaties, conventions and political declarations, including the Biosafety Protocol (see below). There are serious concerns about the threat of GMO's to human health, and there is conclusive proof of the dangers of "genetic pollution" in the environment. The US is taking the opposite of a precautionary approach with its "Don't look, don't find" approach to monitoring GMO's after commercial release. The US Department of Agriculture, from 1992 to 2002, spent only 1% of is biotech research budget on risk-related research. The US is globalizing a culture of scientific irresponsibility by initiating this dispute against Europe, and by refusing to become a member of the Convention on Biological Diversity and the Biosafety Protocol. 5) Biosafety Protocol The Biosafety Protocol is an international framework for dealing with GMO's, which was the outcome of over 10 years of negotiations under the convention on biological diversity. It is designed to protect biodiversity and its sustainable use from the potentially negative effect of the transboundary movement of GMOs, defined as Living Modified Organisms (LMOs). The protocol also refers to human health and socio-economic impacts. It allows countries to invoke the precautionary principle and prevent the import of GMOs in certain cases. Justifying US opposition to a strong biosafety protocol, Rafe Pomerance, head of the US delegation at the negotiations in Cartagena stated: "This is about a multimillion dollar industry." The Biosafety Protocol is in essence about regulating trade in GMOs by giving primacy to safety. Any WTO jurisdiction in this area should clearly be limited by this. For the US to claim that the EU moratorium is an unfair barrier to trade is to deny the existence of the biosafety protocol, and to deny the world community the right to set basic health and environmental standards. 6) Socio-Economic Failures The primary reason cited for pushing GM crops on unwilling citizens is that they will produce more food and thus will remove hunger and increase incomes of poor farmers. However independent evaluations show that they are no socio-economic advantages to GM crops. In fact there are serious socio-economic costs because GM seeds are more expansive and require payment of royalty and technology fees. Under field conditions GM crops have often performed much worse than their non-GM counterparts. In 2002, the first commercial planting of Bt cotton in India was wiped out while non-GM varieties performed well, leaving GM planting farmers facing serious financial losses. The Strategy Unit of the UK Cabinet Office also showed that GM crops have no socio- economic advantages but could create ecological risks and political unrest. (Field Work: Weighing up the Costs and Benefits of GM Crops Strategy Unit of the Cabinet Office, UK) Even the United States Department of Agriculture has had to recognise that GM crops do not bring exceptional benefits to farmers. 7) There Are Alternatives For every application for biotechnology in agriculture offered by industry so far there are safer and more sustainable alternatives available. Ecological management of pests and weeds is a proven option to genetically modified herbicide resistant and Bt crops. 208 sustainable agriculture projects in 52 developing countries have shown productivity increases from 50 to 100%. (Reducing Food Poverty by Increasing Agriculture Sustainability in Developing Countries, J. N. Pretty et al.) In Latin America rotations, green manures and cover crops have increased yield from 20% 250%. (Applying Agro-ecology to Enhance the Productivity of Peasant Farming System in Latin America, Miguel Altieri, 2001). Even proposed future crops, such as the genetically modified Golden Rice and the Protein Potato, are inferior to natural alternatives for meeting the nutritional needs of the poor. 8) Conclusion Given the abundance of alternatives, the risks that GM crops pose to the environment and human health, the existing Biosafety Protocol, the scientific uncertainty, and the lack of any socio economic advantages, we declare that this use of the WTO dispute settlement system for imposing GM food on the world is totally illegitimate. We also declare our support for the right of all citizens to choose safe food, and the duty of governments to protect the health of their people and their environments by refusing GM food. (Siehe auch "E-Rundbrief" - Info 23) ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Wed Oct 15 11:08:00 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 15 Oct 2003 11:08:00 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 44 - BITE BACK: Protest gegen Genfood-Importe Message-ID: <5.2.1.1.0.20031015110358.00a77cb0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 44 Bad Ischl, 15.10.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= FYI / SPREAD / SIGN IN BITE BACK: Protestschreiben gegen Genfood-Importe US-Präsident Bush hat wegen den Importbeschränkungen genmanipulierter Nahrung durch die EU vor der WTO geklagt. Wenn diese Klage Erfolg hat, werden die EU und andere Staaten gezwungen, diese Importe zuzulassen. Dagegen sammelt bite-back.org (c/o Friends of the Earth) Unterschriften: BITE BACK: WTO HANDS OFF OUR FOOD! Sign the Citizens' Objection to the WTO! or Email your US Ambassador http://www.foe.co.uk/campaigns/global_trade/press_for_change/email_us_embassy/ http://www.bite-back.org/ George Bush is using the World Trade Organisation to force-feed you genetically modified food. You can help stop them: Bite Back - Sign the Citizens' Objection. Biotech companies have invested billions into GMO products that nobody needs and nobody wants. Such products take away consumer choice, make farmers dependent on big business and undermine food security in developing countries. Nobody knows what risks they pose to people's health and the environment. To force GMO products into global markets, George Bush has filed a legal dispute at the WTO, accusing the European Union of blocking trade by restricting GMOs. If successful, not only will the EU have to accept genetically modified food and farming but so will the rest of the world. You can help stop them: Bite back and sign the Citizens' Objection to the WTO today! http://www.bite-back.org "Bite Back" has been initiated by Friends of the Earth International, ActionAid Alliance, Confédération Paysanne, International Gender & Trade Network, Public Citizen, Public Services International, Research Foundation for Science, Technology and Ecology; and many other groups. (Siehe auch "E-Rundbrief" - Info 43) ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Mon Oct 20 21:31:16 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 20 Oct 2003 21:31:16 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 45 - Termine Ergänzung Okt. - Dez. 2003 Message-ID: <5.2.1.1.0.20031020213055.00aac8e0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 45 Bad Ischl, 20.10.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= Terminergänzungen Oktober - Dezember 2003 (siehe auch e-Rundbrief Info 39) NOVEMBER 2003 3.11. 10:00 WIEN (Parlament): Aktion der Eisenbahner: Alles geht FLOeTEN. 4.11. LINZ (Altes Rathaus): Zwentendorf-Symposium "In eine hellere Zukunft - Strategien für eine Welt ohne atomaren Wahnsinn!" (u.a. mit Dr. Helen Caldicott, Dr. Edmund Lengfelder, Dr. Hermann Scheer). 5.11. 9.00 LINZ: Arbeitssitzung der NGOs "Gemeinsam für ein Europa ohne atomaren Wahnsinn!" (25 Jahre nach der erfolgreichen Volksabstimmung "Stoppt das AKW Zwentendorf!"). (Anmeldung: post at atomstopp.at) 5.11. 15:30 WIEN (Vienna International Centre, C-Building, 3rd floor, Press Briefing Room): Information and discussion meeting "BRIDGES for PEACE/ Brücken für den Frieden" - mit Beispielen aus Kroatien - Serbien, Bosnien - Kroatien, Israel - Palestine. (Anmeldung bis 4.11. bei: Thomas Schönfeld, Tel.01-60 43 987, Fax. 60 49 117, e mail: Thomas.Schoenfeld at univie.ac.at) 6. - 7.11. SALZBURG (Bildungshaus St. Virgil): Tagung "Von der Unsichtbarkeit zur Eskalation. Gewaltdynamik in der psycho-sozialen Arbeit reflektieren (in persönlichen u. beruflichen Bereichen). (Friedensbüro, Steing. 47, 5020 Salzburg, e-mail: friedensbuero.salzburg at aon.at) 6.11. 14:00 - 18:00 LINZ (Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung, Hauptpl. 8): Studienhalbtag zum 20. Jahrestag von Alfred Dallingers "Experimenteller Arbeitsmarktpolitik" - Das "Salz in der Suppe" - oder die "Letzten Mohikaner"? Die Zukunft "unabhängiger" Sozialeinrichtungen im Rahmen einer "flächendeckenden kostenoptimierten Sozialplanung". (Sozialplattform OÖ, Weingartshofstr. 38, 4020 Linz, Tel. 0732-667594, e-mail: info at sozialplattform.at) 8.11. 9.00 - 17.00 ST. GEORGEN/ Längsee (Ktn.): Seminar "Die Erde aber war... voller Gewalttat - Christentum und Gewaltfreiheit". (IVB u. Bildungshaus St. Georgen, 9313 St. Georgen, Tel. 04213-2046, e-mail: office at bildungshus.at) 8. - 9.11. WIEN (MuseumsQuartier, Museumspl. 1): International Symposium "Cultural Diversity - the Quest for Common Moral Ground and the Public Role of the Media". (Inst. f. d. Wissenschaft vom Menschen/ IWM, Spittelauer Lände 3, 1090 Wien, Tel. 01-31358-0, www.iwm.at) 13. -14.11. SALZBURG (Universität): Seminar "Die Ökonomisierung der Lebenswelten, der neoliberale Gesellschafts- und Kulturentwurf". (Zu "Bildung als Ware" u. "Wasser als Ware - Auswirkungen auf die Lebenszusammenhänge der Frauen in den Ländern des Südens"). (AAI Sbg., Tel. 0662-841413-12, e-mail: elisabeth.moser at aai-salzburg.at, daniela.molzbichler at sbg.ac.at) 13.11.19:30 WIEN (Albert-Schweitzer-Haus, Schwarzspanierstr. 13): Diskussionsabend "Der Ohnmacht widerstehen" Vertreter von Friedensinitiativen aus Israel/ Palästina geben Auskunft. (14.11. 9.30 - 14:00: Studientag "Begegnung zwischen Feinden?"). (Evang. Akademie, Tel. 01-4080695-0) 15.11. ab 13.00 BAD ISCHL (OÖ): Seminar der österr. Bergbauern und Bergbäuerinnen Vereinigung (ÖBV) - Wege für eine bäuerliche Zukunft "Wasser - gefährdete Ressource und politischer Spielball". (ÖBV, Herklotzg. 7/21, 1150 Wien, Tel. 01-8929400, e-mail: OEBV at eunet.at, www.bergbauern.org) 15.11. 9.30 - 17.00 WIEN (Renner Institut, Khleslplatz 12): Symposium "Globalisierung ist kein Schicksal. Ein Nord-Süd-Dialog. Globalisierung ent-wickeln - ein entwicklungspolitischer Reflexionsvorgang" (Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik an den Österreichischen Universitäten, Währinger Str. 17/104, 1090 Wien, Tel.: 01-4277-18340, e-mail: gerald.faschingeder at univie.ac.at, www.entwicklungstagung.at) 16. - 20.11. WIEN (Bruno-Kreisky-Forum, Armbrusterg. 15): International Symposium des Israel-Palestine Project/ IPP "Child Psychology and the Impact of Armed Conflict - Children's Rights in Israel and Palestine". (Info: Dagmar Lassmann, e-mail: dagmar.lassmann at diakonie.at) 17.11. - 12.12. GRAZ (Ausbildungszentrum für Sozialberufe, Wielandg. 31): Fotoausstellung der Guatemala Solidarität Österr. "Guatemala - ¡Nunca más! - Auf der Suche nach der Wahrheit - späte Aufdeckung von Kriegsverbrechen". 20.11. 9:00 - 17:00 LINZ (Pädagog. Akademie des Bundes, Kaplanhofstr. 40): Seminar (im Rahmen der "Global Education Week") "Welt Neu Denken - Welt Fair Handeln". (Südwind Agentur, Bismarckstr. 16, 4020 Linz) 21. 14:00 - 22.11. 15:00 LINZ (Pädagog. Akademie des Bundes, Kaplanhofstr. 40): Symposium "Wirtschaft - Konflikt - Migration". (Anmeldg.: Südwind Agentur) 22.11. 10:00 - 17:00 WIEN (Don Bosco Haus, St. Veit G. 25): Studientag des Österr. Netzwerks f. Frieden u. Gewaltfreiheit u. d. Ökumen. Kirchenrates "Gewalt überwinden - mit Sprache verantwortlich umgehen". 27.11. 17.00 WIEN: Präsentation des "Ökumenischen Sozialworts" von 14 christlichen Kirchen. (30.11. 16:00 Stephansdom: Vesper). (Ökumen. Rat der Kirchen, Info: Tel. 01-4080695) 27.11. GMUNDEN (Toscana-Congress -Zentrum): Tagung "enorm in form - 10 jahre plattform gegen die gewalt in der familie" (kids united!, Glacisstr. 1, 8010 Graz, Tel&Fax - 0316-3478020, 0676-3478023, e-mail: martin.heranig at kids.united.at, www.kidsunited.at) 28.11. 20.00 ROHRBACH (OÖ): Vortrag und Diskussion "GATS und wir" - mit Hans-Peter Martin. (ÖBV u.a.) 28. - 30.11. SEITENSTETTEN (NÖ): Seminar "Deep in the Jungle" - Teil 1: Weltsicht (u.a. zur Globalisierung, Teil 2 v. 16. - 18.1.2004).( Enchada Entwicklungspolitiches Bildungsreferat der Kath. Jugend Österr., Tel: 01-5121621-36, email: enchada at kath-jugend.at, www.kath-jugend.at/enchada) 28. - 29.11. (sowie 23.-24.1.04 und 27.-28.2.04) GOLDEGG (Seminarzentrum Schloss Goldegg): Lehrgang "Kompetenzen im Umgang mit eskalierenden Konflikten entwickeln". (Eskalation und Konfliktanalyse, Selbstreflexion und Psychodrama, Intervention und Deeskalation). (Friedensbüro Salzburg) 30. - 31.11. WIEN: Internationale Konferenz des Renner Instituts u. der Österr. Liga für Menschenrechte "Migration and Minorities". (Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien). DEZEMBER 2003 4.12. 19:30 SALZBURG (AAI, Clubraum, Wiener-Philharmoniker-G. 2/2): Dia/ Film-Vortrag und Gespräch "Die UN-endliche Geschichte der Westsahara. Ein Nomadenvolk behauptet sich - von der Welt weit gehend unbeachtet - gegen Fremdherrschaft und völkerrechtliche Willkür". (AAI u.a.), 5. - 7.12. GRAZ (Universität): 2. Gesamtösterreichische Entwicklungstagung 2003 "Globalisierung ist kein Schicksal - Globalisierung wird gemacht! Globalisierung ent-wickeln". (Info: www.entwicklungstagung.at) DEUTSCHLAND NOVEMBER 2003 1.11. BERLIN: Bundesweite Demonstration gegen Sozialabbau (Infos: www.demo-gegen-sozialabbau.de) 7. - 9.11. FRONHAUSEN: 8. Jahrestagung der Gewaltfreien Aktion Atomwaffen abschaffen. (Info: www.gaaa.org) 9. - 19.11. BUNDESWEIT: Ökumenische Friedensdekade "Teufelskreise verlassen". (Info.: www.friedensdekade.de) 12. - 14.11. LOCCUM: Tagung "Wenn es in der Heimat um Krieg und Frieden geht... Die Rolle von Exil-/ Diasporagemeinschaften in Krisenentwicklung und ziviler Konfliktbearbeitung". (Evang. Akademie Loccum) 28. - 29.11. TUTZING (Bay.): Workshopserie "Kleine Schritte gegen rechte Tritte" mit konkreten "Konzepten gegen Rechtsextremismus". (Petra-Kelly-Stiftung u. Akademie für Politische Bildung, Renate Heinz, Buchensee 1, D-82327 Tutzing, Tel: 08158/256-50, e-mail: R.Heinz at apb-tutzing.de, wwwapb-tutzing.de) DEZEMBER 2003 5. - 7.12. GESEKE: Streitschlichtungskongress 2003. (Infos: www.streitschlichtungskongress.de) 12. - 14.12. LOCCUM: Tagung "Friedenstheorie. Orientierung für Friedenspolitik und Friedensarbeit". (Evang. Akademie Loccum) INTERNATIONAL NOVEMBER 2003 9. - 28.10. DARTINGTON (GB): Course "Simplicity and social change" with Vicki Robin, Sulak Sivaraksa and John de Graaf. (Schumacher College) 9.11. INTERNATIONAL: International Day against Fascism and Antisemitism "Who shall we blame now?" (Info: UNITED, www.unitedagainstracism.org) 12. - 16.11. PARIS/ SAINT-DENIS/ BOBIGNY/ IVRY (F): 2nd European Social Forum. (FSE-ESF, Boîte Postale 6594, F-75065 Paris cedex 02, Fax : 01 44 55 38 55, www.fse-esf.org. Für Österreich: Zur Anmeldung von Unorganisierten für den Zug ein Anmeldeformular auf der http://socialforum.at.) DEZEMBER 2003 6. - 7.12. AMSTERDAM (NL): Triple Bottom Line Konferenz zu "Sozial verantwortliches Investment". (www.tbli.org) 10. - 12.12. GENF (CH): UN-Weltgipfel zur Informations- und Wissensgesellschaft. (Info: www.gipfelthemen.de, www.worldsummit2003.de) ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Oct 25 10:53:52 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 25 Oct 2003 10:53:52 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 46 - Kurzinfos zu Frieden und Umwelt Message-ID: <5.2.1.1.0.20031025104204.00ab4a30@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 46 Bad Ischl, 25.10.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= Kurzinfos zu Frieden und Umwelt Aktionen gegen Handel mit Kleinwaffen Amnesty international, Oxfam und das Internationale Aktionsnetzwerk zu Kleinwaffen (IANSA) starteten eine weltweite Kampagne für eine verschärfte Kontrolle des Waffenhandels. Bei der "Millionen-Gesichter-Petition" geht es um eine neue Aktionsform. Das Ziel ist es, eine Million Fotos und Selbstportraits von Menschen aus der ganzen Welt zu sammeln. Daraus soll eine riesige online-Petition entstehen, mit der an die Regierungen appelliert werden soll, schnellstmöglich aktiv zu werden, um die katastrophalen Folgen unkontrollierter Rüstungstransfers in den Griff zu bekommen. Ausserdem sind unter dieser URL Arbeitsmaterialien zum internationalen Waffenhandel in englischer und deutscher Sprache abrufbar: www.controlarms.at ----------------------------------------------------------------------------------------------- Ehemalige Kindersoldaten ohne Asyl Ehemalige Kindersoldaten haben im deutschen Asylverfahren keine Chance. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie »Ehemalige Kindersoldaten in Deutschland«, die vom entwicklungspolitischen Kinderhilfswerk terre des hommes und dem Bundesfachverband "Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge" vorgestellt wurde. Die Studie stützt sich auf die Erfahrungen ehemaliger Kindersoldaten, die in Deutschland derzeit das Asylverfahren durchlaufen oder bereits durchlaufen haben. Dabei wird deutlich, dass das hiesige Asylrecht in keiner Weise auf die besondere Situation dieser Flüchtlingsgruppe eingeht. »Das internationale Völkerrecht ist eindeutig: Kindersoldaten sind Opfer schwerster Kriegsverbrechen. Dennoch vertritt das Bundesamt für die Anerkennung politischer Flüchtlinge die Meinung, dass es sich bei ehemaligen Kindersoldaten um Fahnenflüchtige ohne politische Verfolgung handelt,« so Andreas Rister, Sprecher von terre des hommes. Fluchtgründe wie die Rekrutierung als Minderjähriger oder die Ermordung der Eltern würden nicht als asylrelevant anerkannt. »Hier besteht dringender Handlungsbedarf.« Albert Riedelsheimer vom Bundesfachverband ergänzt: »Die Studie hat zudem ergeben, dass die Kinder normalerweise stark traumatisiert sind. Weil Sprachschwierigkeiten noch hinzukommen, sind die Kinder kaum in der Lage, ein Asylverfahren erfolgreich durchzustehen. Wir fordern, im Asylverfahren die Situation der Kinder besser zu berücksichtigen«, so Riedelsheimer weiter. terre des hommes engagiert sich seit vielen Jahren in Hilfsprojekten für ehemalige Kindersoldaten. Die Studie, die von der Journalistin Michaela Ludwig erstellt wurde, setzt sich mit der bisher kaum wahrgenommenen Problematik dieser Flüchtlinge in Deutschland auseinander. Sie ist ab sofort gedruckt oder als Download unter www.tdh.de kostenlos bei terre des hommes zu beziehen. Michaela Ludwig: Ehemalige Kindersoldaten als Flüchtlinge in Deutschland »I'm living like somebody that's lost in the war.« Im Auftrag von terre des hommes Bundesrepublik Deutschland e.V. und Bundesfachverband Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge e.V. (Als pdf zum Herunterladen: www.tdh.de) Pressemitteilung von terre des hommes vom 16.10.2003 -------------------------------------------------------------------------------------- "Balkane moj ..." 10 Jahre Österreichische Friedensdienste in Südosteuropa Vor 10 Jahren - im September 1993 - begannen die ersten sechs FriedensdienerInnen aus Österreich ihren Einsatz im ehemaligen Jugoslawien, um einen Beitrag zur Ãœberwindung von Gewalt und Krieg an der Seite lokaler Friedens- und Menschenrechtsgruppen zu leisten. Im Flüchtlingslager Postojna in Slowenien und im Projekt für sozialen Wiederaufbau des UN Office Vienna in Pakrac/Kroatien machten die Österreichischen Friedensdienste (ÖFD), eine Plattform von 15 Friedensorganisationen, erste Erfahrungen mit der Entsendung und dem Einsatz von Freiwilligen in diesen vom Krieg betroffenen Regionen. Seither sind insgesamt rund 120 FriedensdienerInnen aus Österreich in Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, Kosovo, Mazedonien und Albanien im Einsatz gewesen. Sie unterstützten dort zumeist lokale Organisationen, die in den Bereichen Friedens- und Menschenrechtsarbeit, Jugend- und Sozialarbeit, Bildungsförderung und Frauenarbeit für die Verständigung zwischen verschiedenen Volksgruppen, den Aufbau einer demokratischen Zivilgesellschaft und für gewaltfreie, zivile Konfliktbearbeitung eintreten. Ein Grossteil dieser vorwiegend jungen Menschen leistete den Friedensdienst als "Dienst im Ausland gemäss §12b Zivildienstgesetz", stets waren aber auch Frauen und nicht-zivildienstpflichtige Männer in den diversen Projekten engagiert. In den letzten Jahren ist die Finanzierung durch öffentliche Stellen, v.a. im Rahmen des "Auslandszivildienstes", wegen Budgetkürzungen und des abnehmenden Interesses am ehemaligen Jugoslawien zunehmend schwieriger geworden, dennoch werden auch im Projektjahr 2003/04 wiederum 5 FriedensdienerInnen einen Einsatz leisten können. (ÖFD / gek.) Info: Österreichische Friedensdienste (ÖFD), Maiffredygasse 11, A-8010 Graz; Tel. 0316-382258; e-mail: oefd at eunet.at , www.oefd.at ----------------------------------------------------------------------- Schäden durch Atomanlagen Die ungerechtfertigte Bevorzugung der Atomenergie soll mit der Ausnahme von der EU-Umwelthaftungs-Richtlinie einen weiteren Höhepunkt feiern! In den nächsten Wochen wird diese Richtlinie im Europäischen Parlament beschlossen werden. Nach weiteren Beratungen wird die Abstimmung im Plenum in der Woche vom 15.12. stattfinden. Wir müssen jetzt klar unsere Forderungen festlegen!! Man muss sich vorstellen: Die EU-Umwelthaftungs-Richtlinie wird die Stromerzeugung aus Wasserkraft, Wind, Solar und Biomasse betreffen - Umweltschäden, die durch diese Anlagen verursacht werden, unterliegen der Haftung! Schäden aber, die durch Atomanlagen verursacht werden, bleiben ausgenommen!! Bitte schreibt unseren EU-Abgeordneten emails, dass sie sich gegen diesen unerträglichen Freibrief für die Atomindustrie aussprechen! Inhaltlich verantwortlich für die Ausschussarbeit im Europäischen Parlament sind: Dr. Maria Berger: e-mail: maberger at europarl.eu.int; Mercedes Echerer: e-mail: mecherer at europarl.eu.int; Dr. Gerhard Hager: e-mail: ghager at europarl.eu.int; Mag. Othmar Karas: e-mail: okaras at europarl.eu.int; Dr. Marilies Flemming: e-mail: mflemming at europarl.eu.int; Dr. Hans Kronberger: e-mail: hans.kronberger at fpoe.at; Mag. Karin Scheele: e-mail: kscheele at europarl.eu.int; Info: OOE Ueberparteiliche Plattform gegen Atomgefahr A-4020 Linz, Landstr. 31 Tel.: +43 732 774275 Fax: +43 732 785602 post at atomstopp.at post at temelin.at http://www.atomstopp.at http://www.temelin.at -------------------------------------------------------------- Protest gegen Genfood-Importe US-Präsident Bush hat wegen den Importbeschränkungen genmanipulierter Nahrung durch die EU vor der WTO geklagt. Wenn diese Klage Erfolg hat, werden die EU und andere Staaten gezwungen sein, diese Importe zuzulassen. Dagegen sammelt bite-back.org (c/o Friends of the Earth) Unterschriften. http://www.foe.co.uk/campaigns/global_trade/press_for_change/email_us_embassy/ http://www.bite-back.org/ ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Oct 25 11:14:03 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 25 Oct 2003 11:14:03 +0200 Subject: [E-rundbrief] Info 47 - GATS: 8 Gruende dagegen; Rede Klestils Message-ID: <5.2.1.1.0.20031025110526.021bec60@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 47 Bad Ischl, 25.10.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= Acht Gründe gegen das GATS Christian Felber, ATTAC-Österreich (Aktualisiert im Oktober 2003) 1. Geheimverhandlungen Es ist für eine Demokratie unverzeihlich, dass so weitreichende globale Wirtschaftsverhandlungen hinter verschlossenen Türen stattfinden. Die Mehrheit der österreichischen ParlamentarierInnen wusste vom GATS bis Mitte September 2002 nichts. In den Aussendungen der Austria Presse Agentur (APA) kam das Wort "GATS" von September 2001 bis September 2002 gezählte 11mal vor. (Das Wort "Hollywood" 1209mal.) Auf der Homepage des Wirtschaftsministeriums finden sich bis heute (Mitte 2003) weder die genauen Forderungen noch die genauen Angebote Österreichs/ der EU. "Details" wie die Forderung der EU an 72 WTO-Mitglieder, die Trinkwasserversorgung für EU-Konzerne zu öffnen, wissen die GATS-KritikerInnen nur aufgrund durchgesickerter Geheimdokumente. Es ist eine Mindestanforderung an die Demokratie, globale Wirtschaftsverträge öffentlich zu verhandeln (und im Zweifelsfall einer Volksabstimmung zu unterziehen). 2. Bruch des Subsidiaritätsprinzips Seit dem EU-Beitritt hat kein Abkommen so massive Auswirkungen auf Gemeinden, Städte und Länder gehabt wie das GATS. Durch ihre massive Betroffenheit (Trinkwasserversorgung, Nahverkehr, Schulen, Krankenhäuser, Kindergärten, Seniorenheime, Energieversorgung, Post, Abwasser, Müllabfuhr, ...) müsste das GATS eigentlich von den Gemeinden verhandelt oder zumindest die nationale Position unter ihrer aktiven Mitbestimmung gebildet werden. Bisher waren die Gemeinden jedoch vom demokratischen Meinungsbildungsprozess weitgehend ausgeschlossen. Das legt den Verdacht nahe, dass sie bewusst ausgespielt werden sollten, um die kommunale Daseinsvorsorge schleichend an multinationale Konzerne zu übertragen. 3. Angriff auf die Demokratie Im GATS sind gleich mehrere Prinzipien enthalten, welche den politischen Gestaltungsspielraum von Gemeinden, Ländern und Parlamenten dramatisch einschränken. · Die zwingende Gleichbehandlung von lokalen und ausländischen Anbietern (Prinzip der "Inländerbehandlung") macht Regionalpolitik oder die Förderung von Nahversorgung unmöglich. · Die zwingende Gleichbehandlung von armen und reichen Ländern ("Meistbegünstigung") z. B. Ghana und USA macht entwicklungspolitische Zielsetzungen zunichte. · In denjenigen Sektoren, in denen Verpflichtungen eingegangen wurden, dürfen Gesetze, Verordnung und Normen (z. B. zum Schutz der Gesundheit oder der Umwelt) nur noch dann erlassen werden, wenn sie den freien Dienstleistungshandel "nicht mehr als nötig" beschränken. Andernfalls können diese Regulierungen vor dem WTO-Gericht geklagt und zu Fall gebracht werden. Die Nichtbehinderung des Freihandels wird somit zum übergeordneten Verfassungsprinzip, dem sich die gesamte nationale Gesetzgebung unterordnen muss. Ein veritabler Sachzwang wird geschaffen. WTO-Recht steht über nationalem Recht und sogar über EU-Recht. In einigen Gerichtsurteilen hat die WTO bereits EU-Gesetze außer Kraft gesetzt. · Liberalisierungseinbahn: Wie alle WTO-Abkommen unterliegt das GATS dem Prinzip der "fortschreitenden Liberalisierung". Artikel XIX verpflichtet zur ständigen Erhöhung des Liberalisierungs-grades in allen Bereichen und zur Tilgung von Ausnahmen. Endziel ist die totale Liberalisierung. · Irrtum ist im GATS verboten: Artikel XXI verbietet 3 Jahre lang die Rücknahme einer eingegangenen Liberalisierungsverpflichtung, danach geht es nur mit Zustimmung der Handelspartner und unter schmerzhaften Kompensationen. Im Lichte historischer Liberalisierungspleiten ist dieser Einbahncharakter inakzeptabel. In Wien wurden bereits im 19. Jahrhundert die privaten Energieversorger (nach seriellen Gasexplosionen), die privaten Straßenbahnen (aufgrund überfüllter, desolater und unpünktlicher Züge) und sogar die privat betriebenen Toiletten an der Ringstraße "kommunalisiert". Diese, aber auch die Rückverstaatlichung der britischen Eisenbahnen, die der Wasserversorgung in Bolivien oder die Rettung der privatisierten britischen und französischen Stromversorger wären unter GATS nicht mehr möglich. 4. Daseinsvorsorge in Gefahr Ziel des GATS ist es, langfristig alle Dienstleistungssektoren zu liberalisieren. Erschreckender Weise gilt dies auch für den gesamten Bereich der öffentlichen Grundversorgung: Gesundheit, Bildung, Pensionen, Wasserversorgung Post, Strom, Telekommunikation, Öffentlicher Verkehr. Fast alle Erfahrungen mit Liberalisierung/ Privatisierung in diesen Bereichen zeigen jedoch, dass die Preise und Tarife steigen, dass ein zunehmender Teil der Bevölkerung von der Versorgung ausgeschlossen wird, dass Versorgungsqualität und -sicherheit abnehmen, dass die Verfolgung politischer Ziele wie Umweltschutz, Chancengleichheit oder Nahversorgung zugunsten des ausschließlichen Ziels der Profitmaximierung aufgegeben wird und dass sich die Arbeitsbedingungen in den liberalisierten Bereichen dramatisch verschlechtern. Im Bereich der Daseinsvorsorge sind öffentliche Systeme billiger, sozial gerechter und demokratischer. Hier haben der Markt und globaler Konzernhandel nichts zu suchen. 5. GATS verschlechtert weltweit die Situation der Frauen · Frauen sind im Dienstleistungssektor besonders stark vertreten und von der globalen Verschärfung der Konkurrenz und der damit einhergehenden Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen und der Maximierung des Shareholder Value umso mehr betroffen. · Wenn öffentliche Bereiche privatisiert werden, ist es aus mit der Gleichbehandlung, und die Lohnschere zwischen Männern und Frauen öffnet sich. · Wenn Sozialsysteme beschnitten und privatisiert werden, fallen soziale Aufgaben in den Schoß der Familie zurück: Alten-, Kranken- und Kinderbetreuung wird üblicherweise und unentgeltlich von Frauen verrichtet. 6. GATS vertieft die Nord-Süd-Kluft Nicht kambodschanische Telekom-, Finanz-, Energie- und Wasserkonzerne drängen auf den EU- und US-Markt, sondern umgekehrt. Westliche Konzerne werden sich die Märkte in den armen Ländern einverleiben, bevor diese in der Lage sind, eigene Dienstleistungsindustrien aufzubauen. Die große Mehrheit der Menschen wird damit in die Abhängigkeit der Global Players getrieben wenn sie sich deren "Dienste" überhaupt leisten können: Drei Milliarden Menschen haben ein Tageseinkommen von weniger als zwei US-Dollar. Wie sollen sie sich bei profitorientierten Aktiengesellschaften Gesundheit, Trinkwasser, Energie, Kommunikatikon, Mobilität oder Bildung leisten können? Die Konzerne würden sich nur die "Rosinen" herauspicken und die große Mehrheit der Menschen unversorgt lassen. Die Entwicklungsländer wollten keine Dienstleistungsverhandlungen innerhalb der WTO, sie wurden aber von den Industrieländern zum Teil mit Drohungen und Erpressungen (Streichung der Entwicklungshilfe) K.O.-verhandelt. Wer Interesse am GATS hat, zeigt sich an den Forderungen: Bis Mitte 2003 haben nur 16 Entwicklungsländer Forderungen an die EU gerichtet. Die EU hat hingegen 93 Entwicklungs- und Schwellenländer mit umfangreichen Forderungen von der Krankenversicherung bis zur Wasserversorgung konfrontiert. Die indische NGO Equations bezeichnet dies als "frontale Attacke" auf die indische Verfassung. 7. GATS ist unvereinbar mit Nachhaltiger Entwicklung · Die WTO ist nicht Teil des UN-Systems und nimmt keine Rücksicht auf "handelsfremde" Politikfelder wie Umweltschutz, Menschenrechte oder soziale Sicherheit. Die GATS-Verhandlungen sind weder mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) noch mit Interregierungsorganisationen (IGOs) wie dem Umwelt- oder dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNEP, UNDP) oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) abgestimmt. Der Ansatz ist Freihandel pur. · Folglich werden bedenkenlos hochproblematische Dienstleistungen der Liberalisierung preisgegeben: Müllverbrennung, Ölförderung, Pipelinebau, Abfallbehandlung, Abwasserentsorgung u. a. "Umweltschutz" findet nur am Ende der Verschmutzungskette statt ("end of the pipe"), wodurch eine Vermeidung der verschmutzenden Aktivitäten verhindert wird. Und wie funktioniert profitorientierter Artenschutz? · Die einseitige Liberalisierung z. B. des Strommarktes ohne gleichzeitige ökologische, soziale und kartellrechtliche Flankierung Grundgebührbefreiung für sozial Schwache, progressives Tarifmodell, verpflichtender Mindestanteil und kostendeckende Einspeisetarife für Ökostrom, strenge Fusionskontrolle widerspricht zutiefst einer nachhaltigen Entwicklung. · Die oben beschriebene Knebelung der Demokratie Umweltschutzgesetze dürfen nur dann erlassen werden, wenn sie den Freihandel mit Dienstleistungen nicht mehr als nötig behindern , stellt einen inakzeptablen Stolperstein für nachhaltige Entwicklung dar. 8. Falscher Ansatz Der (neokoloniale) GATS-Ansatz lautet: Wie kann ich "meinen" Konzernen neue Absatzmärkte (im Süden) und neue Profitsektoren (in der öffentlichen Daseinsvorsorge) erschließen. Ein UNO-würdiger Ansatz für eine globale Politik zum Thema Dienstleistungen müsste lauten: "Wie können alle Menschen mit essentiellen Dienstleistungen wie Trinkwasser, Gesundheit, Bildung, Alterssicherheit, Mobilität, Energie, Post, Telefon und Internet versorgt werden?" Die Ziele dahinter wären Armutsbekämpfung, Herstellung von Chancengleichheit, Einlösung von Menschenrechten. Die Mittel dazu wären Schuldenstreichung der armen Länder, Tobinsteuer, Erhöhung der Entwicklungshilfe auf die versprochenen 0,7 Prozent, zinsenfreie Kredite für Investitionen in die Daseinsvorsorge und Technologietransfer im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit. www.attac-austria.org ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Kritik an Privatisierung und Liberalisierung der Grundversorgung Rede von Bundespräsident Thomas Klestil vor dem Bundeskongress des Österr. Gewerkschaftsbundes (ÖGB) am 14.11.2003 in Wien (Auszug) ...Der zweite - vermehrt an mich herangetragene - Fragenbereich betrifft die Sorge vieler, dass die öffentliche Verpflichtung zur Grundversorgung der Menschen an Gewinn orientierte Unternehmen im In- und Ausland abgegeben wird - das heißt abverkauft werden könnte. Nun ist die sogenannte Globalisierung ein weltweiter Prozess, der von einem kleinen Industriestaat allein nur schwer beeinflusst werden kann. Aber das, was man mit Recht "nationalen Schatz" nennen kann, das sollten wir Österreicher gerade in der derzeitigen weltwirtschaftlichen Situation keinesfalls abgeben. Wobei nicht nur das Wasser und andere Naturschätze zu diesem nationalen Schatz gehören. Auch Einrichtungen der Infrastruktur, öffentliche Dienstleistungen im Sozial- und Gesundheitsbereich sowie gewinnbringende Branchen in unserer Wirtschaft dürfen nicht zum Schaden der Bevölkerung abgegeben werden. Bedauerlicherweise werden derzeit im Rahmen der Welthandelsorganisation Vorstellungen für ein allgemeines Abkommen über Handel und Dienstleistungen entwickelt. Und dieses zielt auf die Privatisierung und Liberalisierung sämtlicher öffentlicher Dienstleistungen ab. Tatsächlich sind aber die bisherigen Beispiele aus dem Ausland alles andere als ermutigend. Ich warne daher eindringlich davor, Vermögenswerte und Einrichtungen, die unsere Vorfahren mühsam geschaffen haben, aufzugeben - weil wir sie damit jenen entziehen, die darauf angewiesen sind. Und weil wir auch für die Zukunft außer Streit stellen sollten, dass die wirtschaftspolitischen Leitmotive Österreichs auf eine Vermehrung - und nicht Verringerung - von Volksvermögen gerichtet sind. Dass der ÖGB in diesem und anderem Zusammenhang als Mahner auftritt, verstehe ich als Sorge um das Land und seine Menschen; und ich habe großen Respekt vor dieser Einstellung. Ich sehe nicht, dass es irgendwo eine "Lust am Verhindern" gibt. Die Gewerkschaftsbewegung ist nicht der Hemmschuh einer modernen Wirtschafts- und Sozialpolitik, sie ist deren Gewissen. Denn weder über die Köpfe der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hinweg - noch gegen ihren Willen - kann eine nachhaltige Entwicklung zum Wohle unseres Landes stattfinden.. . Aus: Aussendung der STOPP-GATS-Kampagne, 14.10.2003, www.stoppgats.at ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sun Oct 26 17:56:52 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 26 Oct 2003 17:56:52 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 48 - Divide in peace- and social activism Message-ID: <5.2.1.1.0.20031026162700.00a89900@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 48 Bad Ischl, 26.10.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= Divide in peace- and social activism - between "middle-class" and "working-class" Die Spannung zwischen politischen und sozialen Aktivierungsbemühungen der "Mittelschicht"-Aktivisten bei den "arbeitenden Unterschicht"-Leuten haben zwei US-Sozialwissenschafter Linda Stout und David Croteau treffend analysiert. Die "Unteren" sind sehr wohl über die sozialen und politischen Probleme ihres Landes informiert, geben sich aber mit informierenden und pädagogischen Beiträgen aus der "Mittelschicht" nicht zufrieden sondern fordern gemeinsamen Aktivismus zur Änderung der politischen Verhältnisse ein. Sonst wird die "Kluft der Klassen" und jener zwischen Resignation und verzeifeltem Aktionismus noch breiter und tiefer. Matthias Reichl --------------------------------------------------- The Class Divide By Cynthia Peters In her book, "Bridging the Class Divide", Linda Stout mentions an incident when low-income activists created a brochure that included the quote, "Something has got to be wrong when the government spends so much money on the military and nothing on me!" Somewhere in the production process, the quote was "corrected" to read, "I don't understand why the government spends so much money on the military and nothing on me." When the creators of the brochure saw the change, they were angry: "What do you mean we don't understand? Of course we understand! Do you think we're stupid or something?" (p. 119). When middle-class activists approach organizing with the assumption that they need to enlighten and educate the duped and the unaware, they may be contributing to the class divide that exists in current social change movements. As David Croteau, an academic from a working-class background, argues in "Politics and the Class Divide", "Workers are aware of the existence of significant social and political problems and issues." But social movement activists do not "fully recognize this awareness on the part of workers" (p. 151). He quotes an activist as saying, "If you're really gonna understand [the issues], you've got to read a lot of alternative sources." In his excellent study of "working people and the middle-class left," Croteau shows that "this is not necessarily true. Workers have a good grasp of major issue areas and recognize the need for change in the political sphere" (p. 152). Linda Stout, one of the founders of the Piedmont Peace Project, a grassroots organization based in low-income communities in North Carolina, describes middle class organizers going door-to-door with her as being "surprised to discover that folks in our area paid close attention to national issues. When we asked them what they thought was the biggest issue facing our country today, many of these low-income folks said that military spending and government waste were the cause of our local problems. We didn't have to explain the connection to them. They had already made the link, while many middle-class people miss those connections" (pp. 108-109). What makes someone middle class? The term refers not just to income, but to the level of decisionmaking power a person enjoys in his or her work, which brings with it the reward of a certain amount of power, privilege, and perks in society. A better term for "middle class" may be "coordinator class" (see the work of Michael Albert). Stout and Croteau use "middle class," however, and so for the purposes of this commentary, I will too. Authored by progressives from working-class backgrounds, both of these excellent books help illuminate the class divide that is typical in today's social change movements. What else, besides middle-class people assuming that working-class people "don't understand," contributes to the class divide? Trying to build on disillusionment and despair When David Croteau interviewed middle-class peace and justice activists, he found that "the shock that activists felt at `discovering' injustice served as a strong catalyst for action" (p. 54). Many of these activists naturally assume that others will find the same shock and subsequent disillusionment and anger to be motivating as well. But the working people that Croteau talked to had never "bought the `bill of goods' about democracy that was being sold to them by teachers, politicians, and the media." Rather than being motivated by injustice, working people respond to it with a "weary fatalism" (p. 55), says Croteau. Focusing on knowledge rather than action Perhaps hoping to replicate in others their own experience of discovering injustice, middle-class activists focus too much on education. Linda Stout says, "Many groups give educational programs without any actions assigned, believing that knowledge about a particular issue is enough to make people work for change. But I believe that if folks leave a program without understanding what to do with the knowledge they have gained, they frequently feel even more disempowered" (p. 138). Meanwhile, David Croteau argues, setting up educational forums to reveal to people all the terrible injustice in the world is akin to asking people to learn the details of horrible but fixed aspects of life -- things we have no chance of changing, like the weather. "A lot of times I don't like the weather," says one worker that Croteau interviewed, "but I don't wrack my brain trying to think up a way to change it... If it's raining...I go inside. I don't try to stop it from raining." Insufficiently valuing effectiveness Perhaps middle-class social change movements do not focus enough on what they do manage to win and so they appear even more ineffectual than they actually are. David Croteau asked Tom, a telephone company line worker, what might motivate him to get involved in a social change organization. He answered, "I suppose if I thought it would make a difference, I might. But I'd really have to see how it would work -- how it was gonna change things. I'm not one to go out and do things just to make myself feel better, you know. I need to see some results. With what I know about these kinds of things, they usually just kind of fade away. Nothing really gets changed." Linda Stout agrees that a challenge for progressives is to find ways to show people that change is possible, that it is a realistic goal. "It is important when reaching out to low-income folks, or anyone else for that matter, that meetings be about accomplishing something. It is important to give people an `action' assignment in every meeting. Low-income people especially need to see concretely that they are making a difference before they will believe it" (p. 138). Settling for the "good fight" as opposed to winning It may not be obvious to many middle-class activists to be this goal-oriented since, as David Croteau discovered, for many of them, their political work offers intrinsic rewards. They say that activism is "fulfilling," "interesting," and just plain "fun" (p. 123). "To put it bluntly, much of middle-class politics is comfortable. That is, since participation brings its own rewards and middle-class activists generally are not working for their own immediate interests, it often makes little difference whether such movements are always a success for those who choose to participate. To outsiders like the workers I interviewed, however, continued pursuit of apparently futile efforts can seem baffling. Not participating in social movements is similar to not voting. It is, in part, the realization that such activities will not provide benefits" (p. 125). Stout's and Croteau's books were published in 1996 and 1995 respectively, but the insights they yield are not reflected in how middle-class peace and justice movements orient their activism. In this commentary, I offer only a small portion of what middle-class activists can learn from these books. I urge activists to buy them and study them and incorporate their lessons. People will find various ways of taking these lessons forward into their work, but a key question to ask yourself is whether you have a way to listen to what working-class people are saying. Many middle-class activists do not. Or they actively block out the message because it doesn't fit with their agenda. This is one of the ways social change movements are classist, and therefore one of the ways we dehumanize our own movements and decrease their chances of success. "Bridging the Class Divide" and "Politics and the Class Divide" provide activists with a way to begin to listen to working-class voices. Linda Stout and Howard Zinn : Bridging the Class Divide. 1997, Beacon Press, $16.00 David Croteau : Politics and the Class Divide. Working People and the Middle Class Left. 1994 Temple University, $24.95 Contemplating the future of social movements, Croteau explores how lack of diversity hurts the effectiveness of what have become isolated middle-class movements, and proposes solutions that would increase the future political participation of working people in social movements. This message has been brought to you by ZNet (http://www.zmag.org). Visit our site for subscription options. ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sun Oct 26 23:55:19 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 26 Oct 2003 23:55:19 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 50 - CCEJ: No Korean Troops for Iraq Message-ID: <5.2.1.1.0.20031026234454.025aec50@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 50 Bad Ischl, 26.10.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= CCEJ: No Korean Troops for Iraq (Porträt - siehe unten und "Info 38") Korea Should Send Not Combat Troops, But Civil Support Teams Citizens' Coalition for Economic Justice/ CCEJ 19.9.2003 At present, Korean society is in turmoil over the request from the US to dispatch additional troops to Iraq. The situation in March when the Korean government decided to send troops was quite different from this time; the troops that the US is asking for are combat troops, a possible loss of lives would be more and more likely and 200 billion Korean won per year might be needed at Korea's own expense. However, it is difficult for the Korean government to reject the request from the US for no good reason because this time our long-time ally which is now in a difficult situation because of the Iraqi war, is asking for help. Moreover, if the rejection may ruin the relationship between Korea and the US, it will bring negative effects on the economic benefits possibly accruing from Iraq and on the situation of the American troops stationed in Korea. However, the problems regarding the sending troops are much larger. First, if Korea enters the unreasonable Iraqi war at this time, the international society would harshly criticize our decision. Second, there is the high possibility that the Islamic society might be upset with our decision to send troops and this could damage the Korean business as a whole in Islamic countries. Therefore, in a pragmatic point of view, sending combat troops has more negative effects than positive ones. Furthermore, sending combat troops will not generate positive results always, even for the US, because Korea is a country that can carry out a more important role in Iraq than as a security keeper. It is time for the US to pay attention to the birth of a democratic society with assistance from the Iraqi civil society as well as a restoration of the nation. And, if Iraq is reborn as a democratic country, not like the case of Iran, all actions taken by the US will be evaluated as a historic movement by the Iraqi people. For accomplishing this, the US should assist the birth of civil society in Iraq by awakening the people of Iraq who do not like the US or military dictatorship. If the US continues to make effort to establish the US favored power in Iraq, it will result in the strengthening of another military dictatorship. However, to lay the foundation of democracy as mentioned cannot be done by the U.S. which is the occupating force but by countries like Korea. There is no rejection by the Iraqis of Koreans. In addition, Korea ended their military dictatorships of the last 27 years and has reached the full growth of civil society through an active civil movement. It is Korea which has the experience to help Iraq the most, a country who should develop democracy by promoting civil society after the 35 years of Hussein dictatorship. Korea is one of the Asian countries whose NGOs have participated in the greatest number of restoration works in the war-torn Iraq with great interest. Korea should develop her specialities and work for the revitalization of Iraqi civil society by promoting an economic reconstruction movement like the Saemaul Movement, by stressing education for democracy, and by developing civil movements. These could bring Iraq a hope of democracy. However, if Korea will be defined by the Iraqis as a perpetrator of U.S. policies, she cannot do anything. The most valuable Korean contribution could be ruined by sending troops as public security keepers only. If Korea spends a large sum of money for the activity of Iraqi civil society, Iraq can be stabilized soon thanks to Korea. To achieve this stabilization quickly, the need to fight against the U.S. must be eliminated. We want the Korean government to send civil support teams to assist the activity of Iraqi civil society, not to send additional combat troops. In order to do that, the Korean government should work hard to persuade the U.S. of this course of action. This is the only way to prevent the division of public opinion and also for the U.S. and Korea to win together. http://www.ccej.or.kr/english/news_view.html?num=57 ----------------------------------------------------------------------- CCEJ HISTORY The Citizens' Coalition for Economic Justice was formed in response to the extremely unjust structure of Korean economic life today. Rapid economic development over the past 30 some years has brought wealth to the giant "chaebol" business groups singled out by the government for preferential treatment, and has raised the per capita GNP to more than $10,000. In this process, however, equitable distribution has been forgotten, the environment gravely damaged, and democratic development postponed. The priority on industrialization and urbanization has alienated large groups and areas and created wide structural gaps, even risking collapse of the economic system. Above all, the "chaebol" monopoly system has brought undeserved suffering to many citizens: small-business owners, workers, farmers, fishing people and all the others who were the main producers of the "economic miracle." Regardless of the impressive GNP, these ordinary citizens see their economic capacity shrinking day by day. Before CCEJ came into being, there was no organization to point out the structural problems in the Korean economy and to engage citizens in a movement for economic reform. There was, however, a base of critical consciousness developed through the people's resistance to three decades of military dictatorship, and it was this awareness, brought to a focus in the nationwide demonstrations of June 1987, that turned the nation to civilian political rule. CCEJ was founded in 1989 by 500 some persons representing various walks of life: economics professors and other specialists, lawyers, housewives, students, young adults and business people. Their slogan, "Let's achieve economic justice through citizens' power," reflected their belief that the deep-rooted economic injustices could not be cured by government alone, but ultimately must be solved by the organized power of citizens. They believed that the fruits of economic development should be shared by all the common people, not just the small group of "haves;" and they proposed a new methodology of gradual but thorough reform of the economic system. They founded CCEJ as a movement that would 1) be led by the ordinary citizens, 2) use legal and nonviolent methods, 3) seek workable alternatives, 4) speak for the interests of all people, regardless of economic standing, and 5) work to overcome greed and egoism in order to build a sharing society. While still young, the CCEJ movement has achieved several important successes, most notably the establishment of the "real name system" for all financial transactions and for the registration of property; and its active program of forums, seminars and public discussions has elevated public awareness about economic issues. Since 1989, CCEJ's movement has grown to include also the areas of environmental protection, democratic development and national reunification. According to the issue at hand, it has lobbied government officials for policy changes, pressed for amendment of related laws, issued statements, demonstrated and held press conferences. Many of its activities have been carried out in cooperation with other citizens' organizations. For example, in 1993-4, CCEJ helped to form the "People's Coalition to Protect Korean Agriculture," a network of 190 organizations which pressured the government to impose conditions on the agricultural market opening to protect Korean farmers and the Korean food system from the negative effects of the Uruguay Round. Another important area of networking has been the Fair Election Campaign, which mobilizes dozens of civic groups at each election time to promote voter awareness about the candidates' policies and to press the candidates themselves to present good social and economic reform platforms. Following the reinstitution of local democratic structures in 1995, the nationwide network of CCEJ branch organizations has played an active role in educating local political leaders and citizens for effective political participation and sustainable local development. At the end of the '90s CCEJ enjoys a membership in the tens of thousands, but recognizes the need to educate and activate its members for better support of its goals. Thus more emphasis is being placed on localization of the CCEJ movement through citizens' autonomous organization around their own specific community needs, while maintaining the highly effective strategy of alternative policy development for national-level reforms. During the 1990s, Korean citizens' movements have contributed greatly to the development of civil society and democratic order through the expansion of citizens' participation in the public sector. Through the presentation of rational alternatives they are shaping the popular consensus to meet the needs of the times, constructively monitoring and criticizing the existing social systems and applying pressure for the sound development of all areas of Korean society. http://www.ccej.or.kr/english/ccej.html Citizens' Coalition for Economic Justice/ CCEJ Peirson Bldg, 201 89-27, Sinmoonro 2-ga, Jongro-gu Seoul 110-761, Korea Email: mmm at ccej.or.kr www.ccej.or.kr ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Mon Oct 27 01:03:54 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Mon, 27 Oct 2003 01:03:54 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 49 - Nicanor Perlas: Globalization, Post-Materialism, Threefolding Message-ID: <5.2.1.1.0.20031027000058.025bd140@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 49 Bad Ischl, 26.10.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= (Biographie - siehe Info 38!) GLOBALIZATION, POST-MATERIALISM AND THREEFOLDING[1] By Nicanor Perlas[2] Abstract The September 11, 2001 terrorist attacks in New York and the Battle of Genoa in July 2001 in Italy captures the present power configuration of the world. Three worldviews are struggling for control over the future of the planet. These three worldviews are characterized and labeled, broadly, as Jihad, McWorld, and Civitas. McWorld is the world of the dominant materialistic modernity that governs the world. Jihad is the fundamentalist response of tradition, not just Islam, to McWorld. The world of Civitas is the world of post-materialism seeking a more spiritual approach, different from McWorld and Jihad, to world challenges. An elite form of globalization associated with McWorld has taken over the planet with disastrous consequences. This elite form of globalization is forcing humanity to ask fundamental questions about the nature and meaning of human existence, about societies and civilizations, and about the nature of nature and humanity's relationship with it. The questions of McWorld cannot be answered from the consciousness of McWorld nor Jihad. It requires a post-material consciousness, perspective and action to address the problems spawned by elite globalization today. Fortunately, there is a massive awakening throughout the world today in connection with a more spiritual approach and response to the challenge of McWorld. Ronald Inglehart documents the broad contours of this new awakening. Paul Ray details the identity dynamics in the construction of new identities within Civitas and the expression of these re-framed identities as the new social movements. Thus we see that these value shifts are not only active in the head. They also find behavioral and social expression in the world as new social movements and, ultimately, as civil society. With this development, postmaterialism has entered a new phase in its expression in the world. For the values may be there but, without the freeing of the spiritual energies latent in cultural life, the values of Civitas will remain unrealized in society. With the rebirth and activism of civil society, comes the effective liberation of cultural life from the domination of economic and political powers (and their media and academic allies in cultural life) driving elite globalization. The Battle of Seattle and the Battle of Genoa is understood in this way; that, from now on, it is no longer the economic and political institutions of McWorld, nor the cultural institutions of Jihad that will shape globalization. The cultural institutions of Civitas, expressed in its civil society, now also becomes its own effective force in world affairs and provides an alternative mode of cultural presence as compared with the fundamentalist culture of Jihad which aims to dominate society in its own way. Global civil society is now a third global force joining the state and the market in a tri-polar struggle for the future of the world. Jihad is the cultural equivalent of McWorld's economy. Both seek to dominate all aspects of social life, albeit in different ways. The civil society of Civitas seeks to avoid both these extremes. It recognizes the importance of the respective autonomy of culture, polity, and the economy and strives to find a meaningful integration of these different realms of society towards the attainment of comprehensive and authentic sustainable development. This activism of the global civil society of Civitas is resulting in introduction of a new social process potent enough to transform the elite globalization of McWorld. This process is threefolding. In essence, threefolding means the interaction of the three autonomous realms of society (culture, polity, and economy), through any of its three institutional powers or three key institutions (civil society, government, and business, respectively), to advocate for or to achieve genuine or comprehensive sustainable development. The paper provides an extensive discussion of the scope of threefolding, the kinds and phases of threefolding, its relationship to worlds of Jihad, Civitas and McWorld, and its tremendous potential for realizing the spiritual culture of Civitas in all realms of society. The paper concludes with a picture. As humanity enters into the 21st century, it finds itself engaged in a battle for three different kinds of future: the world of Jihad, McWorld, and Civitas. This is the battle among the fundamentalist world of Jihad, the materialistic globalization process of McWorld, and the new, post-modern spirituality of Civitas. No one can predict the outcome of this battle which will be intense. The outcome will depend to what extent humanity can wake up to its post-material potentials, incorporate the positive elements of Jihad and McWorld, and consciously work with vigilance to attain the world of Civitas. o O o The Setting Globalization, its nature and its direction, is one of the most contentious issues today. The conflict over globalization is not only philosophical and scientific, existing not only in the halls of academe and the universities. This conflict is writ large in the structure and dynamics of the world as different worldviews of globalization compete for the minds, hearts, and hands of billions of human beings throughout the planet. This conflict has deep relevance for the emerging discourse on modernity and post-materialism.[3] One of the contending worldviews that aim to shape globalization and the future of the earth is increasingly a post-materialist worldview, one that I call, Civitas, for reasons to be explained below. But beyond its deep and concrete relevance to the post-materialist discourse, we need to understand what is at stake in the conflict of worldviews that stirs the planet today. For what we envision, individually and globally, so we shall be. September 11 and the Battle of Genoa Before the September 11, 2001 terrorist attack on New York City, one of the most debated events in world affairs was the tragic Battle of Genoa A little over two months before September 11, the Presidents and/or Prime Ministers of the powerful G-8 countries met in the Italian city of Genoa to discuss how to further advance their neo-liberal economic and materialistic version of modernity. They were surrounded by around three hundred thousand (300,000) activists who were protesting G-8 policies and initiatives in the world. The vast majority of the protestors was peaceful and espoused active non-violent resistance against G-8 policies and programs. However, the protests ended up in violence and a major tragedy. The Italian police shot and killed a young protestor. Millions watching the television were horrified to see how the police then ran their vehicle over the dead body of the young activist. The police said that a small group of violent anarchists provoked the police. Activists said the police, pretending to be activists, infiltrated the ranks of the protestors and provoked the violence themselves.[4] The Battle of Genoa was only one of a series of massive street demonstrations that have rocked the normally placid world of decision makers in such institutions as the World Economic Forum (WEF), the World Bank), the International Monetary Fund (IMF), the World Trade Organization (WTO), the Asian Development Bank (ADB), the UN Commission on Trade and Development (UNCTAD), and others. The world has seen the Battle of Seattle, the Battle of Washington DC, of Melbourne, of Prague, of Quebec, and other major cities in the different continents of the world. The tragedy of the Battle of Genoa merely emphasized the new phase that the debate over globalization had reached. Thousands of activists clearly sent a very powerful signal that they were ready to die for their values, for their version of a different planet, one that, among others, is more spiritual, free, just, equitable, sustainable, compassionate, and tolerant of cultural differences, and based on an economy of solidarity, instead of competition. Shortly thereafter, the tragedy of September 11 struck. Terrorists hijacked two airplanes and smashed them into the twin towers of the World Trade Center, symbol of American economic power. A related group of terrorists hijacked another plane and plowed it through the Pentagon, symbol of American political power. The attacks on these two icons of US economic and political power in the world killed over five thousand Americans. Shortly therefore, George W. Bush, Jr., President of the United States, declared war on terrorism all over the world. The September 11 tragedy surfaced another key front in the battle of worldviews that has engulfed the world. This time traditional and religious fundamentalism challenged the prevailing and dominant materialistic neo-liberal economic conception of modernity Whose World: Jihad, McWorld, or Civitas? These two events, occurring almost simultaneously from the perspective of history, clearly illustrate the three world views and the attendant value systems that are waging "war" against each other for the future of the planet.[5] I must emphasize that these three worldviews have their own internal diversity within them. And that, also, in the case of one world view (Civitas), it is possible to find elements in the other world views that are of value to it. However, there is enough of a convergence on basic principles that one can characterize the different perspectives into the three world views that are now contending for the future of the planet. The September 11 tragedy dramatically displayed the fault lines between the world of "Jihad" and "McWorld". This is the clash between the world of tradition and religious fundamentalism versus the materialistic modernity of the world economy, respectively. Barber (1996) already pointed to the deep conflict between these two world views and approaches to the world.[6] "Jihad" refers to any worldview that would resist the onslaught of the modern global economy by reasserting the primacy of religious and indigenous traditions. In its resistance, "Jihad" often takes the form of "fundamentalism" where there is often a one-sided exposition and practice of tradition in its attempt to resist the modern world. Thus "Jihad", although it comes from the Islamic word for "holy war" is not only about fundamentalist Islam. It is also about fundamentalist Christianity, Hinduism, and so on. It refers to any form of fundamentalist reaction of the onslaught of the modern world economy. Because "Jihad" feels overly oppressed by modernity, it often feels the need to resort to violence to protect its world and to gain the attention of the world. McWorld refers to the worldview implicit in the modernity of neo-liberal economics and liberal democracy. The term, "McWorld" is derived from the MacDonald fast food outlets found in most countries in the world. However, the MacDonald food chain is only one of many such western economic powerhouses that dot the world, a symbol of McWorld. It is a powerful testimony to the success of McWorld and its neo-liberal materialistic worldview, before which the different civilizations and religions of the world must now bow before its power. McWorld is the world of Francis Fukuyama (The End of History) and Thomas Friedman (The Lexus and the Olive Tree)[7] There are many variations within this worldview. However they are inwardly unified in their radical belief in the reality of a competitive "free market" that can churn out endless and cheap products and services to satisfy the demands of hyper-consumerism that has been created by the billions of dollars of advertisements of the believers of this "free" market. They also believe that liberal democracy is the best form of governance despite widespread criticisms of its failure and the need to distinguish between formal and effective democracy.[8] The Battle of Genoa and its predecessor battles starting in the Battle of Seattle revealed the other major fault line in the battle of worldviews for the shape of tomorrow. This time it was the battle between McWorld and "Civitas". I derive the word "Civitas" from global "civil society" that has been active in the various battles against the forces of materialistic modernity in the past two and a half years and beyond. Civitas is the world view of tens of millions around the world who are alienated from both McWorld and Jihad. They see McWorld as the rough and tough world of social Darwinian competition where the rich get richer, the poor get poorer, the powerful more powerful, and the weak more oppressed. They have little faith in what they see as the mania for "economic growth" At the same time, Civitas is not attracted to the fundamentalist world of Jihad which they see as a repression of human individuality and freedom and as a return to the past which can no longer exist in a world of globalization dominated by transnational corporations and their elite partners in politics and culture. Civitas criticizes the many kinds of "undesirable forms of growth"[9] that accompany the economic growth of McWorld. The McWorld's form of globalization, from the perspective of Civitas, is "elite globalization"[10] which benefits a few and harms the many. They criticize McWorld for mass producing "ruthless" growth which increases the disparity between the rich and the poor. Ruthless growth means that the income of around 400 billionaires is equivalent to the income of around 3 billion of the worlds poor. Civitas criticizes the "jobless" growth in McWorld, where automation and the migration of factories to cheaper locations is displacing millions of workers. Civitas is also concerned about the "voiceless" growth in McWorld where governance and democracy in McWorld is declining at an alarming rate and where more and more citizens do not effectively participate in decisions that affect their future. Civitas criticizes the "rootless" growth of McWorld, where world culture is increasingly homogenized and more and more a reflection of the materialism of the West, especially of the USA. They do not believe with McWorld that the answer to the disappearance of over 700 indigenous peoples around the world due to modernization is to collect their genetic materials and store these in a human gene bank.[11] Civitas is alarmed with the "futureless" growth of McWorld, the rampant destruction of nature which increasingly threatens the future of humanity. Civitas is asking McWorld, for one of many examples, how it will solve the problem of global warming which is spawning weather destructive of human property and agriculture around the world. In place of McWorld's competitive neo-Darwinian economy, Civitas want to install an economy of solidarity or an economy of association. Instead of liberal democracy, they want to have true, effective, and direct democracy as the true means to achieve justice and equality in the planet. Instead of consumerist materialism, Civitas wants a more spiritual and free culture which respects the diversities of culture around the world. Civitas wants to develop a deeper and more sacred respect for the Earth, and not view it as mere resource that can used and disposed of in an unsustainable manner like McWorld. Civitas believes that the earth is a living being and should not be subject to military domination as intended in the Star Wars project of United States of America, whose elite powers are the prime animators of McWorld. The Spiritual Challenge of McWorld's Elite Globalization From the post-materialist perspective of Civitas, there is an even deeper challenge coming from the elite globalization of McWorld. The current debate is not simply about perspectives and beliefs. It is about McWorld's total rejection of all previous spiritual understandings of the meaning of human existence, the human condition, and the very essence of nature. It is about the total transformation of the planet to a materialistic paradise (or nightmare, from the point of view of Civitas), devoid of any sacred dimension McWorld is taunting Civitas and Jihad. "Advance a more spiritual conception of nature, society, and the human being. If not, I will realize, before your very eyes, a world of genetically engineered nature, a cyborg humanity, and a society where human beings are reduced to the status of satiated and entertained animals." A cover issue[12] of Newsweek entitled "The Stem Cell Wars" is symptomatic of the future that McWorld wants to create and which Civitas is resisting with great effort. It is the battle of McWorld and Civitas over the embryo, over the future of the human being. It is a battle where, tactically, Jihad is joining forces with Civitas. Stem cells are those cells in the developing human embryo that have the potential to become different kinds of tissues - brain tissues, heart tissues, muscle tissues and so on. McWorld sees the potential of stem cells for curing a range of illnesses through the replacement of damaged tissues with genetically engineered stem cell tissues. But Civitas says that McWorld medicine is the beginning of a slippery slope where the human being is becoming a commodity. In the words of Jeremy Rifkin, quoted by Newsweek: "the child becomes the ultimate shopping experience in the post modern world." Civitas perceives itself as opposing a new kind of eugenics. It is no longer political eugenics like the one that the Nazi's practiced. For Civitas it is a kind of eugenics of the marketplace. Civitas sees that, piece by piece, the parents of the near future will be making decisions of what kind of genes their children will have. McWorld's biological science believes that phenotypic traits are totally encoded in the genes. So that genetic transfers can produce its corresponding phenotypic including behavioral expression.[13] In this "stem cell wars" we clearly see a battle of worldviews. McWorld says that the human being is just genetic material, and, therefore does not see ethical problems with the biotech procedure. "What's the ethical problem?! The human being is just a biochemical machine. Its parts get worn out so we are merely replace it with spare parts derived from stem cells. So what's the big deal?" Civitas, of course, will say. "No, human beings are not biochemical machines. They are spiritual beings which cannot be reduced to genetic sequences. There is a very interesting footnote in this battle. The apologist of McWorld, Francis Fukuyama, has written a more recent book. In the book, The End of History, Fukoyama wrote that humanity has now reached the end of history. Why? The epochal battle between communism and capitalism is finished. Capitalism and the liberal form of democracy won. There is no more history, because all of history was just a struggle between that, those social forms. This is a bit of a simplification of Fukuyama's view but this is it in essence. But in his recent work, Fukuyama re-adjusts his views. He admits that he has made a mistake. He writes that miscalculated the rapid evolutionary trajectory of gene technology. Specifically Fukuyama was concerned about the impacts of germline therapy in medicine. In germline genetic therapy, the traits achieved through genetic manipulation are transferred to the next generation. Fukuyama writes that he has made a mistake because the end of history will come from another arena of life. In essence he is concerned that the end of history is coming because, with genetic manipulation of the human being, it will be the end of human beings as we know them. With this radical transformation of the human being, then it will be the end of history as we conventionally know it. [14] This is a shocking statement from a prophet of the neo-liberal capitalist McWorld. For him the end of history would not come through capitalism as we understood it but it's going to become the end through biotechnological manipulation of the human being. We will no longer have the human being as we understand what human being to be. So there is in humanity today a battle not only a battle of stem cells. What we are seeing is a battle for the very soul and spirit of humanity. For Civitas this is the essence of their whole challenge to the elite globalization of McWorld. They see that McWorld suppresses the true human spirit and individuality. They resist McWorld in the latter's attempt to banish the human spirit to a biochemical mechanical prison. Combined with the rights to patent human life[15], for Civitas, McWorld is imposing a high tech, modern form of slavery. It is clear that McWorld's elite globalization is issuing a spiritual challenge to humanity. In this particular case, it is asking the question: What does it mean to be a human being? If Jihad or Civitas do not answer this question, at all the different levels in which this question has been answered by McWorld, then to that extent will we all slowly lose our humanity, including those who inhabit McWorld, in the process of elite globalization. We can apply a similar methodological examination of the other issues under debate among Jihad, McWorld and Civitas. What is society? What kind of society do we want? Do we want a society dominated by economic forces that fuel the commodification of nature and human beings to be sold for a price? Or do we want an economy that's embedded in the larger more spiritual values of society? Do we want to live in a society that has a just and sustainable economy of solidarity? Or do we want to live in a society that is a pure expression of the economic logic of neo-liberal capitalism which forces us to live in despair amidst the other kinds of undesirable growth that inevitably accompany it? What does it mean to inhabit a planet as humanity? What does it mean to have planetary consciousness? Do we want, with Civitas, to develop an experience of the planet that nurtures our latent spiritual and compassionate potentials? Or do we want, with McWorld, to develop the means for the totalitarian control and militarization of outer space? Meanwhile, McWorld, courtesy of the US Department of Defense, is developing "Star Wars", its version of planetary consciousness. Star Wars is not about developing a consciousness of our full humanity. It is about "full spectrum dominance" of outer space and the planet. It is about control of "rogue states" and networks which are moving away in rebellion against the interests of McWorld. It is about using dozens of military technological innovations, including the use of massive laser guns stationed in outer space capable of destroying a pin-pointed target on the surface of the earth.[16] What is the nature of nature? Is there, as Civitas thinks, a sacred dimension to nature and deep relationship between the spirit in nature and the spirit in the human being? Or is nature, as McWorld sees it, simply raw material for its giant machines, material to extracted, pulverized, transformed, used and thrown away as waste and material to alter, clone and patent for profits? Is the vast web of nature simply a biochemical machine that produced its diversity of life forms through the survival of its fittest in the struggle for existence? Can the worldview of McWorld justify its attempt to re-engineer the genetic code of the biosphere on the basis of its fetish for materialistic, one-sided search for efficiency and profits? What is essential to realize is that, in all such questions, McWorld is forcing tradition-breaking, unprecedented materialistic answers to a world often powerless to resist its instruments of power. We are at the threshold of an utterly new world, one basically alien to human history and the human spirit. For McWorld is ready to move from the materialism of cognition to the materialism of the will and its technological projections. It is ready to speed up the process of exosomatic evolution where the human gradually externalizes itself into all kinds of technological artifacts. It is ready to remake human beings, nature, and society into its image of technological utopia where humanity is basically chained to a purely material existence devoid of any meaning and compassion. And this is and will continue to be labeled as "progress". McWorld's is actually digging the grave of traditional humanity. Even aspects of McWorld, which are blind to the coming technological utopia of cyborgs, nanotechnology, and genetically engineered nature, will enter the grave of civilization together with Jihad.[17] For McWorld cannot solve the problems created but its own framework and consciousness. Only those aspects of McWorld totally attuned to becoming part of cyborg humanity, dominated society, and engineered nature will not mind the mechanization of their soul and spirit. Nor can Jihad have the inner strength to put the genie of "instrumental reason" back into its technological bottle. For Jihad has not learnt to deal with egotistic individuality and its instrumental reason that now dominate the world. It will take the Civitas to usher in a different world and heal the shattering and destructive legacy of McWorld. Civitas, Cultural Creatives, New Social Movements, and Civil Society The emergence of Civitas reveals that there is a will to address the fundamental questions about human existence that McWorld is forcing the world to answer. So the question arises. Is there world of Civitas sustainable? Will it have lasting power in the face of the powerful challenges that McWorld is spewing into the world? Fortunately, the world of Civitas rides on the crest of a massive awakening throughout the planet. This spiritual awakening tens of millions of individuals has profound and creative responses to the urgent and threatening questions being asked by McWorld. On a broad level, Inglehart (1990) describes the emergence of post-materialistic values that indicate the unease of tens of millions of humanity over the direction that McWorld has taken.[18] However, at the level where values transform themselves to action, to an actual encounter of Civitas with McWorld, then the researches of Paul Ray on "cultural creatives" become crucial. Paul Ray and Sherry Andersen (2001) recently published their work on cultural creatives by a ground-breaking book of that title: Cultural Creatives; How 50 Million People Are Changing the World ". In this book, Ray and Andersen, on the basis of 15 years of research interviewing over a hundred thousand people, identified 50 million Americans who are "cultural creatives". From preliminary data in Europe, Ray says that there may be as many as 70 million or more cultural creatives in Europe. And why cultural creatives? Because the values of this group of individuals have helped shaped the social history of the United States and Europe. These values were not just privately held. Individuals who held these post-materialist values mobilized them, in many diverse ways, to change the world. So these were cultural values that became creative of and in the larger society. One central discovery of this book that is germane to this whole discourse on globalization and post-materialism is this. There is a very large overlap in the values structure of those cultural creatives involved in social movements and those active in the consciousness movements. Cultural creatives tend to become key participants and/or leaders in so-called new social movements. Cultural creatives have been and continue to be active in the various new social movements that have surfaced since the end of the Second World War. These new social movements include the civil rights movement, the environmental movement, the student movement, the women's movement, the anti-war movement, the New Age movement, the human potential movement, the anti-nuclear energy movement, the alternative health movement, the sustainable agriculture movement, the alternative development movement, the solidarity movement, the anti-elite globalization movement, and so on. There is an important characteristic of these new social movements (NSMs). They are all based on the reframing of existing dominant or received realities and new identities are constructed out this reframing of the world. In the environmental movement, for example, Rachel Carson, in Silent Spring, reframed the issue of pesticide pollution as an issue dealing with the death of nature.[19] Readers of her book who then became environmentalist reconstructed their identity on the basis of this framework of viewing nature. This process is the essence of activist understanding of post-materialistic consciousness. McWorld frames the world in a specific way. The activist in Civitas rejects this frame, constructs an alternative frame, and constitutes his or her identity within the context of that new frame. Individual activists and other activists interact in a similar way to construct a collective identity which is basically in opposition to McWorld. As this process continues to scale up, more and more individuals construct their identity along the lines of their alternative framework. Ultimately, the stage is reached wherein the various groups, with convergent identities, come together to form a new social movement. [20] Civitas, essentially, is made up of many social movements where various facets of McWorld have been re-framed and alternative modes of cognition and behavior, based on new identities, have been constructed. When this process of coming together is strong enough in a country or specific issue area, then we see the emergence of what we call, "civil society" or, in its global expression, "global civil society". Civil Society as Third Global Power It is at the level of global civil society that the culture of Civitas becomes visible as third global power. With the Battle of Seattle and thereafter, global civil society has joined the state and the market as one of the three global powers that now shape the world. [21] Let us recall the Battle of Seattle. At the end of the 20th century, news of this watershed event flashed around the world. The global media reported the dramatic details of an unusual confrontation to hundreds of millions of listeners and readers. Some immediately saw that the event was a global social earthquake of the highest magnitude. Others understood only gradually that the foundations of the world's social life had been shaken. Afterwards, important national and international gatherings would pay homage to the event, justifying their own visions, programs and activities in light of it. This event continues to haunt those responsible for the most powerful version of materialistic modernity that has ever expressed itself on this planet. This historic event is now known as the "Battle of Seattle." Participants of the World Trade Organization (WTO) summit had arrived in Seattle confident to the point of complacency. Arriving along with them, however, were 50,000 demonstrators from all over the world and all walks of life, ready to offer well-organized, articulate resistance. By the waning moments of the last day of the WTO summit, as economic and government leaders from 135 countries tried desperately, but in vain to hammer out a new trade agreement, an unforgettable lesson had been etched in the psyches of the participants of the battle and the journalists who covered it. The lesson was this: the fate of the world would no longer be determined by a bi-polar power struggle between business or the private sector (especially large transnational corporations) and the governments of nation states. The WTO had reflected this bi-polar power structure to its very core. Now, a third global force had emerged with elemental strength to contest the monopoly of the two other powers (economics and politics) over the fate of the earth. The third force is global civil society. We now live in a tri-polar world where the forces, capacities, and resources to change the world are clustered in the hands of business, government, and global civil society. In many countries, cities and towns are also characterized by this constellation of forces. Three global powers are now determining the understanding and fate of burning social issues. Civil society understands that society as a whole has three realms: the economic, the political, and the cultural. It realizes that it dwells in the cultural realm just as naturally as business dwells in the economic realm and government dwells in the political realm. It sees that it can wield cultural power to achieve its ends just as effectively as governments wield political power and businesses wield economic power to achieve their ends. In Seattle, global civil society used cultural power to counterpoise principled cultural values against the narrow profit motive and economic power of many in the private sector and the control motive and political power of most government agencies. The outcome of the WTO talks was thus determined by civil society's advocacy for such fundamental values as freedom, justice, democracy, respect for nature, spirituality, fair trade, and human rightsespecially the rights of indigenous peoples and minorities. The Battle of Seattle, during its time, was the latest and most prominent expression of an ongoing global struggle that has become more and more visible in the past several years before the event. Previous to Seattle, global civil society had, through well targeted consumer boycotts, neutralized the operations of selected transnational corporations. Pepsi, for example, had to withdraw from Myanmar after students in the United States called for a global boycott of Pepsi. Similarly, global civil society had defeated the secret plans of the Organization for Economic Cooperation and Development (OECD), the club of rich governments of the world, to have a Multilateral Agreement on Investments (MAI). This MAI was to have been even more powerful than the WTO Agreement and would have conferred on transnational corporations tremendous powers over nation states. The battles, before and after Seattle, are about globalization and the global powers that are contending to shape it. The outcome of these struggles will determine how globalization will unfold on the earth in the coming decades of the 21st century. Threefolding and the Realization of the Civitas World McWorld's worldview and values permeate the economic, political, and cultural realms of the societies that it influences. If Civitas wants to achieve a similar expression in the world, it must come to grips with the expression of its worldview and values in the cultural, political, and economic realm of societies around the planet without collapsing the three realms of society into one. In McWorld, the economy strives to subjugate polity and culture to its own ends. In Jihad, culture strives to achieve external control over the economy and polity. In Civitas, there is a healthy respect for the autonomous but interactive and mutually dependent realms of society and, therefore, Civitas tries to harmonize these three in pursuit of sustainable and human development. To achieve this, Civitas has to use a transformative social process, one that is potent enough to transform elite globalization of McWorld into its image of comprehensive sustainable development. Civitas has, in fact, found this potent social transformative approach. It is a process that goes by the name of social threefolding. And in achieving this, Civitas relies on its vibrant culture, expressed in global civil society, to start the process moving. In social threefolding, individuals, active in the realms of the three major powers of the worldbusiness, government and civil society, come together, where appropriate, and mobilize their unique economic, political and cultural perspectives, talents, and resources to create a vastly different and more beneficial kind of globalization. However, as seen in the case of the Battle of Seattle and Genoa, the possibility of this coming together, unfortunately, often has to be preceded by the confrontation of the global civil society of Civitas with the governmental and market powers of McWorld. To fully appreciate threefolding, we need to understand further why our world is now tri-polar in a number of ways. Initially we saw, there are now three contending powers that reside in the worldglobal civil society, government, and business. But there is something else that makes our world tri-polar. It is now tri-polar because global civil society has now enabled culture to emerge with enough force to actual countervail the power of the economy and polity. Though its emergence, civil society also simultaneously gives birth, consciously or not, to cultural life as an autonomous realm within larger society. Without the autonomy of cultural life, vis a vis the state and the market, it is not possible to have a socially transformative expression of the post-materialist world of Civitas. Therefore it is important to realize that the emergence of global civil society not only means the emergence of a third global force that has joined the state and the market in their attempt to shape the world. It also means that, with global civil society, the free and spiritual cultural life of humanity, connected with Civitas, has now freed itself from the domination of McWorld's political and economic dynamics. Therefore we now need to connect, with more rigor, the three global institutional powers (government, business, and civil society) with the three realms of society (polity, economy, and culture) if we want to know how Civitas can actually successfully contend with both McWorld and Jihad for the future of the world. From social science, we learn that there are three realms in social life or three subsystems in societycultural, political, and economic. The interactions of these three realms determine what kind of social life or society we have. We live in a healthy society if the three realms mutually recognize and support each other and develop their initiatives with awareness of their potential impacts on the other realms. We live in an unhealthy society if one realm dominates and tries to subjugate the others. For example, in that destructive form of globalization of McWorld which we call "elite" or "corporate globalization," one sphere of society, the economic, dominates over the justified concerns of the political and cultural realms. In addition, economic and political institutions, in general, have only a vague understanding and appreciation of culture and the role it plays in social life. Businesses as institutions derive their force from their work, destructive or otherwise, in the economy. Their natural habitat is the economy. Governments as institutions gain their power, legitimate or not, from political life. They naturally inhabit the realm of polity. And the institutions of civil society derive their strength, deserved or not, from their defense and articulation of the worldviews and values of cultural life. Their natural habitat is culture. Businesses have economic power. Governments have political power. And civil society organizations have cultural power. None has a monopoly of power. This is the reason why we can now say that civil society, government, and business are the three key institutions of social life. Each of these powerful institutions has the potential to "represent," in its own way, the realm of society from which each is activecivil society represents culture; government represents polity; and business, the economy. The three institutions may be "institutional powers of a tri-polar world," but they are not necessarily aware what social realms actually constitute this "tri-polar" world. Nor do the institutional powers necessarily know which social realms they inhabit and have affinity with. They may only be aware of their opposition to each other and not necessarily whether they come from the economy, polity, or culture. For example, if a civil society activist thinks that civil society belongs to the political realm, then this indicates a usage reminiscent of being an "institutional power" in a tri-polar world. Civil society, in this case, is merely aware of its power but not which social realm it comes from. Or worse, none of the three may think that the cultural realm is of any importance and all three would therefore prefer to inhabit either the political or economic realms only. The term key institutions of social life, on the other hand, implies that the actors within these institutions have a definite and clear idea as to what the three social realms are and which one their institution belongs to. Business, for example, is aware that the three social realms are economy, polity and culture and that its realm is the economy. In terms of time sequence, it is normal for civil society and the other institutions to be aware first that they are an institutional power in a tri-polar world. Later on, they become aware that they are key institutions of social life. And, as we shall see, this makes a big difference in societal transformation and evolution, in general, and in threefolding, in particular. We can now understand how the different worlds work. Civitas, Jihad, and McWorld would like to organize there three realms of society in their own way. They organize culture, polity, and the economy to fully express its post-materialist, or traditional, or materialistic modern worldviews and values. The different worlds of Civitas, Jihad, and McWorld are different ways of aligning culture, polity, and the economy in a society to ensure their alignment with the worldviews and values inherent in their own worlds. When these three worlds clash, their conflict often begins at the level of culture and then gradually spreads to the other realms of society, to a struggle over the economic and political direction of the world. Operational Considerations in Social Threefolding Generally speaking, threefolding means the autonomous interaction of the three realms of society, through any of its three institutional powers or three key institutions, to advocate for or to achieve genuine or comprehensive sustainable development. Conventional sustainable development often just means environmentally sound economic development, which entails the almost impossible attempt to make McWorld's neo-liberal economic models of development compatible with the environmental concerns of Civitas. Granted that this attempt is doable, success is highly unlikely because of structural defects in neo-liberal economic theory. This synthesis is still not enough and is too narrow. Often business concerns dominate the discourse on conventional "sustainable development." Comprehensive sustainable development of Civitas, on the other hand, starts with the premise that there are three key institutions that represent the three realms of society, and thereby potentially the wholeness of social life. These three realms will bring perspectives appropriate to the realm to which they belong. Business will bring economic concerns. Government will bring political concerns. Civil society will bring cultural, social, ecological, human, and spiritual concerns. Comprehensive sustainable development therefore considers seven dimensions of development: economic, political, cultural, social, ecological, human, and spiritual. Because of this requirement for a more comprehensive conception of development, threefolding succeeds more easily when the cultural creatives in the civil society of Civitas meet the cultural creatives in the business and government institutions of McWorld.[22] There is inherent understanding at the level of worldviews and values, thereby facilitating the development of trust and mutual respect. However, in the battle of ideas, the civil society of Civitas often faces the governments and businesses of McWorld in threefolding efforts. Two Aspects of Threefolding: Process and Substance Having clarified the general idea of threefolding, we can now focus on an important related aspect of threefolding: the connection between threefolding process and threefolding substance. The autonomous interaction of the three institutions (process) is just a means to the end of genuine or comprehensive sustainable development (substance). No abstract program (substance) can be created by any one institution of society. In threefolding, the concrete program is created in conflict, dialogue, or partnership, that is, in active processes between the three institutions of society. Out of these processes will come the concrete measures needed to achieve genuine or comprehensive sustainable development. Threefolding is first and foremost a social process. Out of this social process, the substance of threefolding emerges. Without a genuine threefolding process, there can be no authentic threefolding substance. This is the reason why the term, threefolding, is used in an active sense denoting a process, a social activity, not a finished social product. A threefolding process is complete and authentic if there is meaningful and true participation by all three key institutions of society, all of which are aware of the social realm from which they come. A multi-stakeholder process is not necessarily a threefolding process, since all three key institutions are not always represented in such a process. There can even be a multi-stakeholder process whose participants belong to various sectors of the same realmgovernment, for instance, or business. But this is not a threefolding process, because all three key institutions are not represented. The very term multi-stakeholder leads to fuzziness and an unhealthy mixing of the representatives of the different realms of society. In threefolding, substance is complete if the different dimensions of development are present. As we have seen, business brings in the economic dimension. Governments bring in the political dimension of development. And civil society brings in the cultural, social, ecological, human, and spiritual dimensions of development. Of course, all the dimensions of development cannot be achieved in the very beginning. But they must be consciously taken into account in the process and substance of threefolding. Kinds of and Stages in Threefolding Threefolding cannot manifest in a complete way during its first appearance in social life. There are different kinds of threefolding and there are different stages through which authentic threefolding will have to pass. Threefolding, like a human being, passes through the stages of childhood, adolescence, and adulthood and therefore the actual concrete manifestations of threefolding can vary with time and place, depending on the actual conditions of social life. According to this analogy, advanced threefolding (adult phase) will have to first pass through two earlier phases: de facto threefolding (childhood phase) and conscious threefolding (adolescent phase). De facto threefolding results when one of the three global institutional powers asserts its autonomy and defends its realm from perceived or real invasions from the two other powers and realms of society. In recent history, de facto threefolding initiatives came almost exclusively from civil society. In the past decade, the civil society of Civitas has been defending the cultural realm from the increasingly totalitarian tendencies of McWorld's various governments and businesses as well as Jihad's cultural totalitarianism. In any region, country, or global arena where civil society successfully asserts its autonomy, de facto threefolding emerges. In de facto threefolding, civil society is in a critical and often "rejectionist" mode. The Battle of Seattle is one of the best examples of de facto threefolding. While de facto threefolding may not be perfect, it is, however, an important sign that a real possibility for threefolding has emerged and that there are inherent possibilities in the situation that can be harnessed for the greater ends of humanity. Furthermore, de facto threefolding is often a first necessary step for Civitas, especially in situations where McWorld governments and businesses are often too full of their political and economic power to genuinely listen and do something about the concerns of Civitas. Conscious threefolding results when the three institutional powers recognize that society has three realms and that they themselves are the three key institutions of these three social realms. In conscious threefolding, the three key institutions are aware that they have consciously entered into a social process that mobilizes the unique perspectives, strengths, resources and capacities of the cultural, political, and economic realms of society. The three key institutions know that, in conscious threefolding, they place their respective talents towards the pursuit of comprehensive sustainable development, balancing economic, political, and cultural, social, ecological, human, and spiritual imperatives of development. The substance of conscious threefolding will increasingly include consideration of the seven dimensions of development. Politics and economics will remain as important considerations. But increasingly ecological, social, cultural, human and spiritual considerations will enter into the program details of comprehensive sustainable development efforts. In conscious threefolding, civil society is in a critical engagement mode. Philippine Agenda 21 (PA21) is an exemplar of conscious threefolding at work. PA21 articulates a conscious threefolding image of society and has an understanding of the three key institutions of society and the realms from which they are active in. Civitas in the Philippines, through its civil society, convinced the McWorld government of the Philippines to officially adopt PA21 as its framework of sustainable development for the country. The slow and uneven implementation of PA21, however, is an object lesson of what can happen when the worldview of Civitas tries to find expression in the governments and businesses of McWorld. Most of the agencies of the McWorld government in the Philippines actively or passively resist PA21even if there are several directives from the Office of the President to mainstream PA21. The few in McWorld government or business that see the value of PA21 have conceptual and operational difficulties in translating PA21 in action. Increasingly, however, civil society in the Philippines are starting to undertake pro-active actions to make the Civitas worldview in PA21 into a reality. Essentially the strategy is to strengthen the presence of Civitas in culture, polity, and the economy and then create conscious threefolding partnerships between these Civitas institutions in the three realms of society. Or, as an alternative, the strategy is to find cultural creatives with enough decision-making power in the three realms of society and create threefolding partnerships among them.[23] Conscious threefolding is more difficult to achieve than de facto threefolding. "Rejectionists" within Civitas civil society, whose identity is deeply defined by the protest mode, do not want to have anything to do with business and government institutions of McWorld. Similarly even "Critical engagers" within the civil society of Civitas are hesitant to engage in conscious threefolding because they have to discern whether the "tri-sector partnerships" proffered by government and business are opportunities for transforming McWorld or traps by McWorld to co-opt civil society to its mode of working. The United Nations, the World Bank and other such McWorld organizations are now launching initiatives to solve poverty and other social issues using the tri-sector partnership approach. Civil society of Civitas has to judge these proposals one by one to determine the authenticity of these efforts in wanting to achieve a better world. Advanced threefolding is the adult phase of threefolding viewed from a developmental or evolutionary perspective. In advanced threefolding, mutual trust and respect are established and institutionalized, something that still has to be continuously worked for in conscious threefolding. In advanced threefolding, the substance of the different realms represented by the three key institutions is so well understood that creative, albeit radical new initiatives start to increasingly determine the substance of the threefolding process. For example, in conscious threefolding, many aspects of McWorld's neo-liberal economics will still be active in the debates on threefolding substance. And the same will be true with many conventional approaches to governance. In advanced threefolding, only true empirical discoveries of neo-liberal economics will be retained, and these will be placed within the context of an economics of solidarity or associative economics and not an economics of competition that are characteristic of Civitas. Thus the concept of an open market will be retained, but price and profits as signals for economic decision-making will be removed from their central position. Instead, price and profits will be among the considerations for economic associations as they try to ensure that the human needs of all are adequately satisfied by the economic system. In advanced threefolding, process concerns are mostly understood, implemented, and institutionalized. Thus advanced threefolding is preoccupied with mobilizing threefolding processes to further elaborate and implement advanced threefolding substance. One test for entry into the phase of advanced threefolding is whether the government of McWorld voluntarily removes its control over education, which is the responsibility of the cultural realm. Another test is whether businesses of McWorld stop the commodification of labor and stop speaking of "labor markets," as if the work capacities of human beings were just like dead commodities to be bought and sold in the market and subject to the "law" of supply and demand. A further test, a tough one indeed, is whether nature, including land, is no longer commodified in the economic system of McWorld. Instead, in advanced threefolding, the far-reaching vision of land trusts as advocated by Civitas is understood and implemented on a wide scale. In advanced threefolding, civil society is not only critically engaged. Its role and task is widely recognized and institutionalized by Civitas, McWorld, and Jihad. Increasingly the worldviews and values of Civitas begin to provide the framework context for integrating whatever worldview elements and values of McWorld and Jihad can be harnessed for comprehensive sustainable development Because of this, for example, gift money from surplus of the McWorld economy, goes directly to civil society as a right, not out of the arbitrary kindness of business institutions. Both business and government of McWorld and Jihad fully understand and appreciate the role of civil society in, among others things, the formation of social, human, and ecological capital that is so essential for the continued vitality of both business and government. In the end it may be that it would be impossible for key aspects of McWorld and Jihad's culture, polity, and economy to integrate with those of Civitas. However, it is part of the inherent worldview and values of Civitas to be inclusive and respectful of diversity and, therefore, attempt to harmonize conflicting situations within a larger unifying context. Kinds of Threefolding Not Mutually Exclusive There is no inherent conflict between the three different kinds of threefolding. De facto threefolding is an essential task of civil society. Just as, without a child, there would be no adolescent; without de facto threefolding, conscious threefolding cannot take place. Existing business, government and cultural powers of McWorld and Jihad often have to be forced to yield the cultural space that they long to occupy. These political, economic and cultural powers often need to be awakened by a demonstration of the cultural power of Civitas in order to appreciate the reality of civil society and the free cultural realm. Even when conscious threefolding is being undertaken, de facto threefolding often still needs to take place and is taking place. Because institutions are inhabited by people, there are such things as institutional habits. And problematic institutional habits often die hard and need to be countered by the activism of civil society. Similarly, when de facto threefolding has been achieved, it is important to try to work towards conscious threefolding, where appropriate. For no amount of de facto threefolding can create a new world that moves towards the comprehensive sustainable development of Civitas. There has to be a genuine understanding that there are three realms in society and that none of the key institutions can dominate the other whether in McWorld, Jihad, and especially in Civitas. This understanding is fundamental to conscious threefolding and, in turn, the pursuit of comprehensive sustainable development. Only conscious threefolding has the power to truly shape globalization away from elite globalization and towards comprehensive sustainable development. Again, the maturing process is similar to that of a child. He or she must pass on to the adolescent phase and not want to remain in the phase of childhood. Otherwise, all kinds of psychological pathologies manifest themselves and the child cannot fully mature as a productive, loving, and creative adult Table 1 summarizes the similarities and differences of the kinds of, and phases in, threefolding. Table 1. Characteristics of the different types of threefolding Characteristic De Facto Conscious Advanced Autonomy of culture established, consciously or unconsciously. Yes Yes Yes Consciously recognizes the 3 realms of society. No Yes Yes Consciously recognizes the 3 key institutions in the 3 realms of society. No Yes Yes Consciously includes the substance of the 3 realms although not completely harmonized. No Yes Yes Consciously alters substance of 3 realms towards comprehensive sustainable dev't. Substance of 3 realms finally harmonized. No No Yes Threefolding As Permanent Revolution in the Creation of a New World Threefolding is a permanent revolution because the citizens of society are mobilized actively in the three realms to restructure the mode of operations so as to create a better and newer world. Threefolding is a balanced way to bring about social structural change through healing and social wholeness instead of an undirected or totalitarian destruction or control of society. Threefolding brings in an integral and holistic approach to the process and substance of development. As a social process, threefolding can either initially increase conflict but ultimate harmonize the fault lines between the three global forces that inhabit the tri-polar world. The quality of the social interaction of the three global forcesnow understood in threefolding as the three key institutions of social lifewill determine the directions of globalization and whether or not this interaction will be able to resolve the burning social issues of our times and those of the generations to come. The Future of Planet Earth As humanity enters into the 21st century, it finds itself engaged in a battle for three different kinds of future: the world of McWorld, Jihad, and Civitas. McWorld's materialistic modernity is rushing towards the creation of the human cyborg, genetically engineered nature and a world dominated by a few superpowers with weapons of mass destruction. Jihad fundamentalism, whether Muslim, Christian, Hindu, or whatever, is appalled by this utter neglect of the sacred traditions of humanity but spawns of its breed of violence and intolerance. In this struggle joins the post-modern spirituality of Civitas. Jihad views Civitas as inconsequential. The real battle is with McWorld. For McWorld, the battle is with both Jihad and Civitas. Both stand in the way of world conquest. McWorld has launched an all out war against the terrorist aspects of Jihad. In this way, McWorld unsuccessfully tried to characterize the civil society of Civitas as identical with the terrorist groups of Jihad. As an alternative, McWorld seeks to co-opt and incorporate the vital aspects of Civitas and nuance its culture, polity, and economy with trappings of Civitas. Civitas is engaged in a struggle with both Jihad and McWorld. As a first stage, Civitas, through its civil society, resists the aggressions of McWorld and Jihad and establishes cultural spaces for it to flourish. Once achieved, it seeks to win over elements of Jihad and McWorld to its new conception of society and the different possibilities for culture, polity, and economy within Civitas society. The convening by Civitas of its World Social Forum as a direct challenge to the World Economic Forum of McWorld is a signal to both Jihad and McWorld that Civitas is not only about opposition. It is also about alternatives, a more human and spiritual approach to globalization and the shaping of societies.[24] In this process, Civitas will need to draw deeper on its inner resources, which is the basis of its strength. Civitas understands the force of its presence is intimately connected with its more advanced capacity to construct newer and more meaningful identities for humanity. But Civitas cannot be a preacher in this regard. It must undertake the painful inner journey necessary to construct new social identities for a world torn between Jihad's rigid dogmatism of tradition and the exuberant and destructive materialism of McWorld. Civitas knows that amidst the thousands of artificial identities that are possible in the global village of cyberspace, the individual has to encounter its own spirit. If not, then the identity of that individual will be fused with the artificial identities of McWorld and the fundamentalist identity of Jihad. Civitas does not have the institutional control of governments and businesses that Jihad and McWorld have. However, it is tapped into the power of the free human spirit and the latter's capabilities to construct a different world. Civitas knows, in this regard, a deep irony embedded in the process of elite globalization. It realizes that, at this very point in the history of humanity when McWorld's elite globalization has launched the most powerful attack on the human spirit, that just at this very point, the human spirit can globalize itself and re-shape elite globalization. Through civil society, Civitas has the power to mobilize the spiritual values of tens of millions of individuals around the world, spiritual values won through inner struggles and pain. Through social threefolding, Civitas can mobilize its civil society to be a force not only of for the liberation of the cultural spaces of societies, but also a force for mobilizing strategic allies in governments and business, and, together, to create a new world from out of the delegitimized sheaths of McWorld and Jihad. No one can predict the outcome of this battle which will be intense. The outcome will depend to what extent humanity can wake up to its post-material potentials, incorporate the positive elements of Jihad and McWorld, and consciously work with vigilance to attain the world of Civitas. Posted September 26, 2002 [1] This article will appear in Volume 6 of the series on Post-Materialism edited by Roland Banedikter and published by Passagen Publishing House, based in Vienna, Austria. [2] Nicanor Perlas is President of the Center for Alternative Development Initiatives (CADI) (www.cadi.ph) based in Metro Manila, Philippines. He is also co-convener of the Global Network on Social Threefolding (GlobeNet3) which has members and partners in the different continents of the world. He is author over a 100 articles, monographs, and books including Shaping Globalization: Civil Society, Cultural Power, and Threefolding which has been translated into over 7 languages. Nicanor Perlas can be contacted at cadi at info.com.ph. [3] See, for example, the series of volumes on post-materialism edited by Roland Benedikter for Passagen Publishing House based in Vienna, Austria. [4] http://italy.indymedia.org/ [5] As Welzel, Inglehart and Klingernann (2002) point out, this worldview differentiation does not necessarily conflict with the civilizational differentiation of the world. Welzel, C., Inglehart, R. and Klingernann, H-D. 2002. Human Development as a Theory of Social Change: A Cross-Cultural Perspective. Obtainable through the Internet. [6] Barber, Benjamin R.. 1996. Jihad vs. McWorld: How Globalism and Tribalism Are Reshaping the World. New York: Ballantine Books. [7] Fukuyama, Francis. 1993. The End of History and The Last Man New York: Free Press. Friedman, Thomas. 1999. The Lexus and the Olive Tree: Understanding Globalization. New York Farrar, Straus, and Giroux [8] See, for example, Habermas, Jurgen. 2001. The Postnational . Constellation: Political Essays. Cambridge, Mass.: The MIT Press. [9] The forthcoming description of the different undesirable forms of growth is taken from the UNDP Human Development Report for 1996 which is a ground-breaking empirical study of the human, social, and ecological impacts of neo-liberal capitalism around the world. [10] See Perlas, N. 2001. Shaping Globalization: Civil Society, Cultural Power, and Threefolding. 2nd Edition. Metro Manila: Center for Alternative Development Initiatives and Saratoga Springs, New York: Global Network for Social Threefolding.. Factual details which follow are found in this book. [11] See http://www.rafi.org/text/txt_article.asp?newsid=148. [12] This is the July 9, 2001 issue of Newsweek. [13] For a quick overview on genes and behavior, see http://www.stormwind.com/common/genbehav.htoml and related sites. [14] Fukuyama, Francis. 1999. The Great Disruption: Human Nature and the Reconstitution of Social Order. New York: The Free Press [15] The ominous legal beginnings of this journey towards the commodification of the human being can be found in Article 27 of the TRIPS, the Trade Related Intellectual Property Rights Agreement which forms part of a number of agreements contained in the World Trade Organization. [16] See the over two dozen articles and newsclips contained in, Protecting the Heavens from War; Preserving the Sanctity of Space, A Briefing Guide. Prepared by the Global Security Institute for a Conference on the "Future of Space: Weaponization or Cooperation", December 1, 2001. [17] Joy, Bill. 2000. "Why The Future Doesn't Need Us", Wired. 6 August 2000. URL. http://www.wired.com/wired/archive/8.04/joy.html. This article easily became the most debated article in the history of Wired magazine. It generated thousands of comments. [18] Inglehart, Ronald. 1990. Culture Shift in Advanced Industrial Societies. Princeton University Press. See also Ioannis Kyvelidis 2000. Measuring Post-materialism in Post-Socialist Societies. European Integration online Papers (EIoP) Vol. 5 (2001) N° 2; http://eiop.or.at/eiop/texte/2001-002a.htm: [19] Carson, Rachel. 1962. Silent Spring. Boston: Houghton Mifflin Company [20] Among dozens of references in this active field of research and discourse, see New Social Movements: From Ideology to Identity. 1994. Larana, E., Johnston, H. and Joseph Gusfield (eds.).Philadelphia: Temple University Press. Melucci, Alberto. 1989. Nomads of the Present: Social Movements and Individual Needs in Contemporary Society. Philadelphia: Temple University Press. Snow, David. 1992. "Master Frames and Cycles of Protest". In Frontiers in Social Movement Theory. Edited by Aldon D. Morris and Carol McClurg Mueller, pp. 133-155. New Haven: Yale University Press. [21] See Perlas, N. 2001. Shaping Globalization, op.cit., for detailed references to the Battle of Seattle, related events, and related analysis. [22] Most of the cultural creatives are found in civil society. However, an increasing number of either starting their own businesses or are joining businesses which they view as having the potential to move towards Civitas. A smaller number of cultural creatives are also found in the governments of McWorld. They, together with cultural creatives in conventional McWorld businesses, are faced with the more difficult task of trying to achieve change from within. [23] More details on PA21 can be found in Perlas, N. 2001. Shaping Globalization: Civil Society, Cultural Power, and Threefolding. Metro Manila: CADI and GlobeNet3 and Perlas, N et al. 1999. PA21 Handbook. Metro Manila: CADI. [24] The World Economic Forum (WEF) meets annually starting the end of January in Davos, Switzerland. In 2002, the WEF met in New York to ponder on the global implications of the September 11 terrorist attacks on the United States. Simultaneously, the Social Economic Forum met in Porto Alegre, Brazil, to demonstrate that "Another World is Necessary", "Another World is Possible". For a glimpse of some aspects of the Porto Alegre perspective, see, International Forum on Globalization. 2002. A Better World Is Possible! Alternatives to Economic Globalization. Report Summary. San Francisco: International Forum on Globalization. GlobeNet3 Global Secretariat Unit 718 CityLand MegaPlaza Ortigas, Pasig City, PHILIPPINES Tel: +63-2-687-7481 Telefax: +63-2-687-7482 ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at --- M. Reichl, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr.26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon/fax: +43 6132 24590 http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Tue Oct 28 22:47:46 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Tue, 28 Oct 2003 22:47:46 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 51 - RB Nr.111 - Termine Okt. 2003 - Maerz 2004 Message-ID: <5.2.1.1.0.20031028223837.00ac56d0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 51 Bad Ischl, 28.10.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at 111. Rundbrief (4/2003), 27. Jhg., Oktober 2003 TERMINE OKTOBER 2003 - MÄRZ 2004 TERMINE ÖSTERREICH OKTOBER 2003 29.10. 19:30 SALZBURG (Inst. f. GESWI, HS 383, Rudolfskai 42): Vortrag "Wirtschaftskriminalität und Korruption - Gefahr für Sozialstaat und Demokratie" mit Prof. Dr. Hans See (Bürger- und Menschenrechtsorganisation "Business Crime Control" (Ãœberparteiliche Salzburger Plattform Sozialstaat Österreich - Netzwerk Zivilcourage, Afro-Asiatisches- Institut, ATTAC, AUGE, ÖH) 29.10. 19:00 WIEN (Altes AKH, Hof 1 AULA, Spitalg.2): Diskussion zur Buchpräsentation "Ami go home": Zwölf gute Gründe für einen Antiamerikanismus. (Promedia Verlag) 30.10. 21.00 - 22:00 ÖSTERREICHWEIT IM ORF - Ö1: "Im Gespräch" Interview von Renata Schmidtkunz mit Jean Ziegler. 30.10. 19:00 SALZBURG (Geswi-Fakultät Uni Sbg, HS 380): salzburg social forum-Podiumsdiskusion "Neutralität: Opfer der EU-Verfassung? Oesterreichs Weg zur Weltmacht. NOVEMBER 2003 3.11. 10:00 WIEN (Parlament): Aktion der Eisenbahner: Alles geht FLOeTEN. (Info u.a.: www.bahnstirbt.at) 3.11. 19:30 WIEN (Palmenhaus, Schloss Schönbrunn, Eing. Hietzing): Festveranstaltung von Ökobüro, Umweltdachverband u. Umweltministerium: "25 Jahre Volksabstimmung Zwentendorf - 25 Jahre Vernunft". 4.11. 19:00 WIEN (Österr. Gesellschafts- u. Wirtschaftsmuseum, Vogelsangg.36): Manfred Jochum: Vortrag und Diskussion "Bis uns Sehen und Hören vergehen - Stolpersteine auf dem Weg in eine neue Medienwirklichkeit" mit Manfred Jochum. 4.11. LINZ (Altes Rathaus): Zwentendorf-Symposium "In eine hellere Zukunft - Strategien für eine Welt ohne atomaren Wahnsinn!" (u.a. mit Dr. Helen Caldicott, Dr. Edmund Lengfelder, Dr. Hermann Scheer). 5.11. 9.00 LINZ: Arbeitssitzung der NGOs "Gemeinsam für ein Europa ohne atomaren Wahnsinn!" (25 Jahre nach der erfolgreichen Volksabstimmung "Stoppt das AKW Zwentendorf!"). (Anmeldung: post at atomstopp.at) 5.11. 19:00 LINZ (AK Volksgartenstr. 40, Raum 204): Vortrag und Diskussion "EU-Verfassung contra Neutralität?" mit Dr. Michael Geistlinger (Friedenswerkstatt Linz, Tel. 0732-771094) 5.11. 15:30 WIEN (Vienna International Centre, C-Building, 3rd floor, Press Briefing Room): Information and discussion meeting "BRIDGES for PEACE/ Brücken für den Frieden" - mit Beispielen aus Kroatien - Serbien, Bosnien - Kroatien, Israel - Palestine. (Anmeldung bis 4.11. bei: Thomas Schönfeld, Tel.01-60 43 987, Thomas.Schoenfeld at univie.ac.at) 6. - 7.11. SALZBURG (Bildungshaus St. Virgil): Tagung "Von der Unsichtbarkeit zur Eskalation. Gewaltdynamik in der psycho-sozialen Arbeit reflektieren (in persönlichen u. beruflichen Bereichen). (Friedensbüro, Steing. 47, 5020 Salzburg, friedensbuero.salzburg at aon.at) 6.11. 19:00 WIEN (AERA, Gonzagag. 11): Ganz schön 3st. Attac Österreich feiert 3. Geburtstag. (www.attac-austria.org) 6.11. 14:00 - 18:00 LINZ (Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung, Hauptpl. 8): Studienhalbtag zum 20. Jahrestag von Alfred Dallingers "Experimenteller Arbeitsmarktpolitik" - Das "Salz in der Suppe" - oder die "Letzten Mohikaner"? Die Zukunft "unabhängiger" Sozialeinrichtungen im Rahmen einer "flächendeckenden kostenoptimierten Sozialplanung". (Sozialplattform OÖ, Weingartshofstr. 38, 4020 Linz, Tel. 0732-667594, info at sozialplattform.at) 6.11. 18.30 WIEN: Podiumsdiskussion: "Frauen in der islamischen Welt. Wege in die Moderne". (Bruno-Kreisky-Forum, Armbrusterg. 15, 1190 Wien, Tel.: 01-3188260/20, einladung.kreiskyforum at kreisky.org) 6.11. 19.00 WIEN: Podiumsdiskussion "Politik, ein einziges Theater?" mit: Dr. Josef Cap, Alfred Dorfer, Univ.Prof. Dr. Walter Ötsch, Günter Traxler, Eva Weissenberger (Veranstaltungskeller der Zukunfts- und Kulturwerkstätte, Schönlaterng. 9, Tel. 01/513 86 82, zuk at spoe.at, www.spoe.at/zu) 7. - 9.11. WIEN (Austria Center, Bruno-Kreisky-Pl. 1): INST-Konferenz "Das Verbindende der Kulturen". (Info: www.inst.at) 7. - 8.11. WIEN: Zur Konferenz "Das Verbindende der Kulturen": Internat. Gespräch über Elektronische Kooperation und die Arbeit an Lebensräumen. (www.adastra.at/cultura/neuwelt/tuac00.htm) 7.11. 19:00 WIEN (Dreiklang, Wasag. 28): Diskutier-Abend "Movement Action Plan" (Nach Bill Moyers). (Anmeldg: markus.schallhas at khg-heim.uni-linz.ac.at) 8.11. 9.00 - 17.00 ST. GEORGEN/ Längsee (Ktn.): Seminar "Die Erde aber war... voller Gewalttat - Christentum und Gewaltfreiheit". (IVB u. Bildungshaus St. Georgen, 9313 St. Georgen, Tel. 04213-2046, office at bildungshaus.at) 8. - 9.11. WIEN (MuseumsQuartier, Museumspl. 1): International Symposium "Cultural Diversity - the Quest for Common Moral Ground and the Public Role of the Media". (Inst. f. d. Wissenschaft vom Menschen/ IWM, Spittelauer Lände 3, 1090 Wien, Tel. 01-31358-0, www.iwm.at) 10. - 12.11 WIEN (Theresianumg.16-18): 1. Internat. Alfred Dallinger Symposium "Die Zukunft der Bildung in einer veränderten Welt". (Anm: AK Wien, Tel. 60118-4040) 10.11. 19:00 WIEN (Altes Rathaus, Wipplingerstr. 8): Festvortrag von Oskar Lafontaine "Die Zukunft der Bildung in einer veränderten Welt" 13. -14.11. SALZBURG (Universität): Seminar "Die Ökonomisierung der Lebenswelten, der neoliberale Gesellschafts- und Kulturentwurf". (Zu "Bildung als Ware" u. "Wasser als Ware - Auswirkungen auf die Lebenszusammenhänge der Frauen in den Ländern des Südens"). (AAI Sbg., Tel. 0662-841413-12, elisabeth.moser at aai-salzburg.at, daniela.molzbichler at sbg.ac.at) 13.11.19:30 WIEN (Albert-Schweitzer-Haus, Schwarzspanierstr. 13): Diskussionsabend "Der Ohnmacht widerstehen" Vertreter von Friedensinitiativen aus Israel/ Palästina geben Auskunft. (14.11. 9.30 - 14:00: Studientag "Begegnung zwischen Feinden?"). (Evang. Akademie, Tel. 01-4080695-0) 13.11. 20:00 - 21:00 SALZKAMMERGUT (OÖ): Radiosendung des Begegnungszentrums im "Radio Salzkammergut" 100,2 MHz - "BegegnungsWege" im "Radio AusSchlag" - u.a. zum 2. Europ. Sozialforum, zu Globalisierung, Friede... (Info: Begegnungszentrum, Tel. 06132-24590, mareichl at ping.at, www.begegnungszentrum.at) 15.11. ab 13.00 BAD ISCHL (OÖ): Seminar der österr. Bergbauern und Bergbäuerinnen Vereinigung (ÖBV) - Wege für eine bäuerliche Zukunft "Wasser - gefährdete Ressource und politischer Spielball". (ÖBV, Herklotzg. 7/21, 1150 Wien, Tel. 01-8929400, OEBV at eunet.at, www.bergbauern.org) 15.11. 9.30 - 17.00 WIEN (Renner Institut, Khleslplatz 12): Symposium "Globalisierung ist kein Schicksal. Ein Nord-Süd-Dialog. Globalisierung ent-wickeln - ein entwicklungspolitischer Reflexionsvorgang" (Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik an den Österreichischen Universitäten, Währinger Str. 17/104, 1090 Wien, Tel.: 01-4277-18340, gerald.faschingeder at univie.ac.at, www.entwicklungstagung.at) 16. - 20.11. WIEN (Bruno-Kreisky-Forum, Armbrusterg. 15): International Symposium des Israel-Palestine Project/ IPP "Child Psychology and the Impact of Armed Conflict - Children's Rights in Israel and Palestine". (Info: Dagmar Lassmann, dagmar.lassmann at diakonie.at) 17.11. 19.00 WIEN (Depot, Breite Gasse 3): Diskussion "Politik von unten - Kampagnen Manöverkritik", (Anmeldg: markus.schallhas at khg-heim.uni-linz.ac.at) 17.11. - 12.12. GRAZ (Ausbildungszentrum für Sozialberufe, Wielandg. 31): Fotoausstellung der Guatemala Solidarität Österr. "Guatemala - ¡Nunca más! - Auf der Suche nach der Wahrheit - späte Aufdeckung von Kriegsverbrechen". 20.11. 20.00 WIEN (Volkstheater): Michael Moore live. 20.11. 9:00 - 17:00 LINZ (Pädagog. Akademie des Bundes, Kaplanhofstr. 40): Seminar (im Rahmen der "Global Education Week") "Welt Neu Denken - Welt Fair Handeln". (Südwind Agentur, Bismarckstr. 16, 4020 Linz) 21. 14:00 - 22.11. 15:00 LINZ (Pädagog. Akademie des Bundes, Kaplanhofstr. 40): Symposium "Wirtschaft - Konflikt - Migration". (Anmeldg.: Südwind Agentur) 22.11. 10:00 - 17:00 WIEN (Don Bosco Haus, St. Veit G. 25): Studientag des Österr. Netzwerks f. Frieden u. Gewaltfreiheit u. d. Ökumen. Kirchenrates "Gewalt überwinden - mit Sprache verantwortlich umgehen". 27.11. 17.00 WIEN: Präsentation des "Ökumenischen Sozialworts" von 14 christlichen Kirchen. (30.11. 16:00 Stephansdom: Vesper). (Ökumen. Rat der Kirchen, Info: Tel. 01-4080695) 27.11. GMUNDEN (Toscana-Congress -Zentrum): Tagung "enorm in form - 10 jahre plattform gegen die gewalt in der familie" (kids united!, Glacisstr. 1, 8010 Graz, Tel&Fax - 0316-3478020, 0676-3478023, martin.heranig at kids.united.at, www.kidsunited.at) 28.11. 20.00 ROHRBACH (OÖ): Vortrag und Diskussion "GATS und wir" - mit Hans-Peter Martin. (ÖBV u.a.) 28. - 30.11. SEITENSTETTEN (NÖ): Seminar "Deep in the Jungle" - Teil 1: Weltsicht (u.a. zur Globalisierung, Teil 2 v. 16. - 18.1.2004).( Enchada Entwicklungspolitiches Bildungsreferat der Kath. Jugend Österr., Tel: 01-5121621-36, enchada at kath-jugend.at, www.kath-jugend.at/enchada) 28. - 29.11. (sowie 23.-24.1.04 und 27.-28.2.04) GOLDEGG (Seminarzentrum Schloss Goldegg): Lehrgang "Kompetenzen im Umgang mit eskalierenden Konflikten entwickeln". (Eskalation und Konfliktanalyse, Selbstreflexion und Psychodrama, Intervention und Deeskalation). (Friedensbüro Salzburg) 30. - 31.11. WIEN: Internationale Konferenz des Renner Instituts u. der Österr. Liga für Menschenrechte "Migration and Minorities". (Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien). DEZEMBER 2003 4.12. 19:30 SALZBURG (AAI, Clubraum, Wiener-Philharmoniker-G. 2/2): Dia/ Film-Vortrag und Gespräch "Die UN-endliche Geschichte der Westsahara. Ein Nomadenvolk behauptet sich - von der Welt weit gehend unbeachtet - gegen Fremdherrschaft und völkerrechtliche Willkür". (AAI u.a.), 5. - 7.12. GRAZ (Universität): 2. Gesamtösterreichische Entwicklungstagung 2003 "Globalisierung ist kein Schicksal - Globalisierung wird gemacht! Globalisierung ent-wickeln". (Info: www.entwicklungstagung.at) 5.12. 18:00 WIEN (Dreiklang, Wasag. 28): Workshop "Empowerment - Wissensmanagement - Politik sozialer Bewegungen". (Anmeldg: markus.schallhas at khg-heim.uni-linz.ac.at) 6.12. WIEN: Fachtagung "Menschenrechte in Osteuropa". (Renner Institut, Tel. 01-8046501-30, churavy at renner-instiut.at) 11.12. WIEN: Diskussion "Kann der globalen Kinderarbeit ein Ende gesetzt werden?" (Renner Institut, Tel. 01-8046501-30, churavy at renner-instiut.at) 11.12. 20:00 - 21:00 SALZKAMMERGUT (OÖ): Radiosendung des Begegnungszentrums im "Radio Salzkammergut" 100,2 MHz - "BegegnungsWege" im "Radio AusSchlag" - u.a. zum 2. Europ. Sozialforum, zu Globalisierung, Friede, Alternative Nobelpreisträger... (Info: Begegnungszentrum, Tel. 06132-24590, mareichl at ping.at, www.begegnungszentrum.at) JÄNNER 2004 im JÄNNER: Begegnungsreise mit Bäuerinnen und Bauern (und Interessierte) in Äthiopien. (ÖBV, Herklotzg. 7/21, 1150 Wien, Tel. 01-8929400, e-mail: OEBV at eunet.at, www.bergbauern.org) 16. - 18.1.2004 GEBOLTSKIRCHEN (OÖ): Seminar "Deep in the Jungle" - Teil 2: "WeltWIRtschaft" (u.a. zur Globalisierung).( Enchada Entwicklungspolitiches Bildungsreferat der Kath. Jugend Österr., Tel: 01-5121621-36, email: enchada at kath-jugend.at, www.kath-jugend.at/enchada) ab 23.1.2004 bis 1.5. PUCHBERG b. Wels (OÖ): 4 Seminarwochenende - Grundkurs Politik "Damit wir gerechter leben". Mit Severin Renoldner u. Edeltraud Koller. (Bildungshaus Puchberg, Puchberg 1, 4600 Wels, Tel. 07242-46558) FEBRUAR 2004 6.2. 19.30 ROHRBACH (OÖ): Vortrag und Diskussion "Ãœber die Grenzen schauen... Erkundungen in unserer Nachbarschaft" - mit DI Jiri Urban (PRO-BIO Tschechien). (ÖBV) 14.2. 9:00 - 17:00 PUCHBERG b. Wels (OÖ): Seminar "Die beste aller Welten". Wohin bewegt sich die Gesellschaft im 21. Jahrhundert? Mit Gerhard Schulze. (Bildungshaus Puchberg) TERMINE DEUTSCHLAND NOVEMBER 2003 1.11. BERLIN: Bundesweite Demonstration gegen Sozialabbau. (Infos: www.demo-gegen-sozialabbau.de, www.projektgruppe-agenda2010.de/demo) 1.11. FRANKFURT/M: Tagung "Von der pazifistischen Utopie zur Strategie zur Strategie: Kann es eine 'Pazifistische Realpolitik' geben?" - zu Ehren von Andreas Buro. (Komitee für Grundrechte und Demokratie, Aquinostr. 7 - 11, D-50670 Köln, Tel. 0221-9726930, info at grundrechtekomitee.de, www.grundrechtekomitee.de) 3. - 7.11. BERGNEUSTADT: Tagung "Der Traum der 'Global Players'". Versagt die Politik im Kampf gegen die Globalisierung? (Friedrich Ebert Stiftung, Alfred Nau Akademie, Friedrich Ebert Str. 1, D-51207 Bergneustadt, Tel. 02261-4641) 7.11. BERLIN: Fachtagung "Krisenprävention und Internationaler Naturschutz" - Gouvernance-Fragen nach dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung. (Heinrich-Böll-Stiftung, Rosenthaler Str. 40-41, D-10178 Berlin, Tel. 030-28534-0, info at boell.de, www.boell.de) 7. - 9.11. FRONHAUSEN: 8. Jahrestagung der Gewaltfreien Aktion Atomwaffen abschaffen (GAAA). (GAA, Roland Blach, Lenzhalde 53, D-70806 Kornwestheim, Tel. 05694-22026, roblach at s.netic.de, www.gaaa.org) 7. - 8.11. KASSEL: Ökumenischer Ratschlag. (Ökumenische Initiative Eine Welt, Mittelstr. 4, D-34474 Diemelstadt. Tel. 05694-1417, aufbruch at anders-besser-leben.de) 8.11. 13.00 DANNENBERG (Wendland): Auftaktdemo zum Castortransport nach Gorleben 2003. (Koordination: BI umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Drawehner Str. 3, D-29439 Lüchow, Tel. 05841-4684, bi-luechow at t-online.de, Infos: www.x1000malquer.de, www.castor.de, www.widersetzen.de, www.baeuerlichenotgemeinschaft 9. - 19.11. BUNDESWEIT: Ökumenische Friedensdekade "Teufelskreise verlassen". (Info.: www.friedensdekade.de) 10. - 13.11. WENDLAND: Castortransport nach Gorleben und Gegenaktionen (siehe 8.11.) 10. - 14.11. KOCHEL am See (Bay.): Tagung "Globalisierung der Wirtschaft und der "Kampf der Kulturen". (Georg von Vollmar Akademie, Am Aspensteinbichl 9-11, D-82431 Kochel am See, Tel. 08851-780) 12. - 14.11. LOCCUM: Tagung "Wenn es in der Heimat um Krieg und Frieden geht... Die Rolle von Exil-/ Diasporagemeinschaften in Krisenentwicklung und ziviler Konfliktbearbeitung". (Evang. Akademie Loccum, Postf. 2158, D-31545 Rehburg-Loccum, Tel. 05766-81-113, eal at evlka) 16.11. 11:00 KÖLN (Kreissparkasse, Neumarkt 18a): Verleihung des Lew-Kopelew-Preises 2003 an Uri Avnery (israelischer Friedensaktivist). (Lew Kopelew Forum, Tel. 0221-2576767, info at kopelew-forum.de, www.kopelew-forum.de) 21. - 23.11. BAD HERSFELD: 19. FIFF-Jahrestagung "Die e-lektrische Gesellschaft". (Forum InformatikerInnen für Frieden/ FIFF, Goethepl. 4, D-28203 Bremen, Tel. 0421-33659255, fiff at fiff.de, www.fiff.de) 21. - 23.11. SCHMITTEN: DIAK-Jahrestagung "Wilder Westen im Nahen Osten?" - Israel, Palästina, die USA und Deutschland. (DIAK, Tobias Kriener, Irmgardstr. 6, D-40235 Düsseldorf, Tel. 0211-6802328, info at diak.org, www.diak.org) 22. - 23.11. TÃœBINGEN: 6. IMI-Kongress "Globalisierung und Krieg". (Infostelle Militarisierung/ IMI, Hechingerstr. 203, D-72072 Tübingen, Tel. 07071-49154, imi at imi-online.de, www.imi-online.de) 28. - 29.11. TUTZING (Bay.): Workshopserie "Kleine Schritte gegen rechte Tritte" mit konkreten "Konzepten gegen Rechtsextremismus". (Petra-Kelly-Stiftung u. Akademie für Politische Bildung, Renate Heinz, Buchensee 1, D-82327 Tutzing, Tel: 08158/256-50, R.Heinz at apb-tutzing.de, www.apb-tutzing.de) DEZEMBER 2003 5. - 7.12. GESEKE: Streitschlichtungskongress 2003. (Infos: www.streitschlichtungskongress.de) 6. - 7.12. KASSEL (Universität, Wilhelmshöher Allee 73): 10. Friedenspolitischer Ratschlag "Perspektiven einer friedlichen Welt". (Bundesausschuß Friedensratschlag, c/o DGB-Kreis Kassel, Spohrstr. 6, D-34117 Kassel, Tel. 0561-72095-0, strutype at hrz.uni-kassel.de, www.friedensratschlag.de) 12. - 14.12. LOCCUM: Tagung "Friedenstheorie. Orientierung für Friedenspolitik und Friedensarbeit". (Evang. Akademie Loccum) TERMINE INTERNATIONAL NOVEMBER 2003 9.11. INTERNATIONAL: International Day against Fascism and Antisemitism "Who shall we blame now?" (Info: UNITED, www.unitedagainstracism.org) 9. - 28.10. DARTINGTON (GB): Course "Simplicity and social change" with Vicki Robin, Sulak Sivaraksa and John de Graaf. (Schumacher College, The Old Postern, Dartington, Totnes, Devon TQ9 6EA, GB, Tel: ++44-1803 865934; e-mail: schumcoll at gn.apc.org) 12. - 16.11. PARIS/ SAINT-DENIS/ BOBIGNY/ IVRY (F): 2nd European Social Forum. (FSE-ESF, Boîte Postale 6594, F-75065 Paris cedex 02, Fax : 01 44 55 38 55, www.fse-esf.org. Für Österreich: Zur Anmeldung von Unorganisierten für den Zug wird in Kürze ein Anmeldeformular auf der http://socialforum.at geschaffen.) 17. - 22.11. MIAMI (USA): Protests against the FTAA-conference (Free Trade Association of America). DEZEMBER 2003 6. - 7.12. AMSTERDAM (NL): Triple Bottom Line Konferenz zu "Sozial verantwortliches Investment". (www.tbli.org) 10. - 12.12. GENF (CH): UN-Weltgipfel zur Informations- und Wissensgesellschaft. (Info: www.gipfelthemen.de, www.worldsummit2003.de) JÄNNER 2004 11. - 18.1.2004 ANDALO (Trento/ I): 17th Winter Course "Violence by Armed Non-State Groups and International Security". (International School on Disarmament and Research on Conflicts/ ISODARCO, Prof. Carlo Schaerf, Dept. Of Physics, University of Rome "Tor Vergata", Via della Ricerca Scientifica 1, I-00133 Rome, E-mail: isodarco at roma2.infn.it, www.isodarco.it) 11. - 30.1.2004 DARTINGTON (GB): Course "Indigenous Wisdom" with Hugh Brody, Gregory Cajete and Rebecca Hossack. (Schumacher College) 16. - 21.1.2004 MUMBAI/ BOMBAY (Indien): World Social Forum 2004 "Another World is Possible! Let's build it!". Anmeldung für Organisationen bis 25.09.2003, Teilnahme-Anmeldung für Delegierte / Einzelpersonen bis 30.11.2003, Beitrag für TeilnehmerInnen: aus OECD-Staaten US$ 100, aus Lateinamerika, Afrika, Asien, Rest-Europa: US$ 25, Gruppe mit mehr als 50 pax: 1. Person zahlt voll, jede weitere je 25%. (Info in Österr.: e-mail: katharinalind at gmx.at, generell: www.wsfindia.org) FEBRUAR 2004 8. - 27.2. DARTINGTON (GB): Course "Fairness in a Fragile World: Globalisation And Equity" with Martin Khor, Ann Pettifor and Wolfgang Sachs. (Schumacher College) MÄRZ 2004 14.3. - 2.4. DARTINGTON (GB): Course "Agri-Culture and Agro-Ecology: A New Future for Rural Systems" with Tewoldge Egziabher, Jules Pretty and Miguel Altieri. (Schumacher College) 30.3.2004 bis März 2006 an verschiedenen Orten in Europa: Internationale Ausbildung von TrainerInnen in ziviler, gewaltfreier Konfliktbearbeitung. 10 Seminare an 51 Tagen, Kurssprache: Englisch. (KURVE Wustrow, Bildungs- und Begegnungsstätte für gewaltfreie Aktion e.V., Kirchstr.14, D-29462 Wustrow; Tel.: 05843/9871-31, Fynn Lüdtke, training at kurvewustrow.org, www.kurvewustrow.org. Bewerbungsschluss: 15.12.2003) ==================================== Zusammengestellt von Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Nov 1 14:39:10 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 01 Nov 2003 14:39:10 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 52 - RB Nr.111 - Inhaltsverzeichnis Message-ID: <5.2.1.1.0.20031101143847.00a961d0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 52 - Inhaltsverzeichnis E-Rundbrief Nr. 111 Bad Ischl, 1.11.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= Info-Nr. E-Rundbrief Nr. 111. Titel Info 52 - Inhaltsverzeichnis Info 53 - Maria und Matthias Reichl: Einleitung Info 54 - Kurzmeldungen 1: Nachruf auf Helmut Eisendle, EU-Verfassung und Wasser, Genpflanzen in Brasilien und USA Info 55 - Matthias Reichl: Alternative Nobelpreise 2003 - Presseaussendung in Englisch siehe Info 38 Info 56 - Walden Bello zum Scheitern der WTO Info 57 - Nuclear-Free Future Award 2003 Info 58 - Friedensnobelpreis 2003 für Shirin Ebadi Info 47 - Christian Felber: Acht Gründe gegen das GATS Info 47 - Thomas Klestil: Kritik an Privatisierung und Liberalisierung der Grundversorgung Info 66 - Buchtipps - Neue Bücher und Materialien in unserer Bibliothek Info 59 - Lutz Rathenow: "Doppelgänger ein Beruf mit Zukunft" Info 46 - Aktionen gegen Handel mit Kleinwaffen - Ehemalige Kindersoldaten ohne Asyl - "Balkane moj ...10 Jahre österreichische Friedensdienste in Südosteuropa" - Schäden durch Atomanlagen - Protest gegen Genfood-Importe - Info 51 - Termine Oktober 2003 - März 2004 Info 60 - Matthias Reichl: Die Macht der Gewaltlosen. Info 61 - Mairead Corrigan Maguire: Lektionen aus Nordirland. Info 62 - Adolfo Pérez Esquivel: Eine andere Welt ist möglich. Info 63 - Hildegard Goss-Mayr: Gewaltfreiheit als Voraussetzung für Frieden Info 64 - Matthias Reichl: WTO "cancunisiert"! Info 65 - Elisabeth Baumhöfer: Widerstand der Bauern in Cancun ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Nov 1 14:39:52 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 01 Nov 2003 14:39:52 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 53 - RB Nr.111 - Maria und Matthias Reichl: Einleitung Message-ID: <5.2.1.1.0.20031101143927.00a9bda0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 53 - Maria und Matthias Reichl: Einleitung Bad Ischl, 1.11.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= Wenn ihr den E-Rundbrief weiter erhalten wollt und das Abo 2003 bzw. 2004 noch nicht überwiesen habt, bitten wir euch dringend um Mitteilung bzw. um Einzahlung - unbedingt mit Angabe eurer e-mail-Adresse: Jahresabo € 10,- Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX ---------------------------------------------------------------------------------------- Liebe Freunde, Während Matthias sich schon auf das Europäische Sozialforum in Paris vorbereitet, muss ich mich an den Gedanken gewöhnen dass ich nicht mitfahren kann. Ich will mich weiterhin schonen und am 9. Dezember wegen einer zweiten Knieoperation wieder ins Unfallkrankenhaus Salzburg gehen. Ich hoffe sehr dass ich diesmal keinen Rückfall erleide, sodass ich dann wenigstens wieder auf den Beinen sein kann bis Matthias am 16. Jänner am linken Auge den Grauen Star operieren lassen muss. Es war uns leider auch nicht möglich bei der Festveranstaltung des internationalen Versöhnungsbundes"Ein halbes Jahrhundert für den Frieden" im September in Dornbirn teilzunehmen. Viele internationale Freunde die, so wie wir, auch von Jean und Hildegard Goss Mayr in ihren Engagement inspiriert wurden, trafen sich dort. Wir bringen einige Auszüge aus ihren Ansprachen ab Seite 14. Nach wie vor ist die Problematik um das GATS weiterhin aktuell. Gerade im Gesundsheitsbereich, mit dem ich derzeit etwas mehr konfrontiert bin, sind die Auswirkungen der Privatisierungen verheerend (siehe Info 47). Zum Schluss habe ich noch eine große Bitte an alle Mitglieder. Da es mir und Matthias derzeit nicht möglich ist alle Arbeiten im Büro und Haus (z.B. Reinigung) selber zu machen und unsere Finanzen es derzeit nicht erlauben die Arbeiten zu bezahlen, bitten wir alle, die einige Stunden mithelfen können, nach telefonischer Anmeldung zu kommen oder zusätzlich einen Betrag zu spenden damit wir Hilfe organisieren können. Ich würde mich auch freuen, wenn einige in Salzburg lebende Freunde mich ab dem 9. 12. 2003 im Unfallkrankenhaus Salzburg besuchen könnten. Ich danke für jede Unterstützung und wünsche euch allen einen schönen Herbst und Winter und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Friede, Kraft und Freude Maria Reichl --------------------------------------------------------------------------------------------- Liebe Freunde! Auch ich will Platz sparen um dringende Meldungen unterzubringen. Eigentlich sollte ich seit gestern in Wien am Treffen des Österreich_Forum.Frieden & Gewaltfreiheit #2 "(Welt)Frieden & (Welt)Wirtschaft" und an der Aktion des "Friedensvolksbegehrens" vor dem Parlament mitmachen. Doch der Zeitdruck, die zusätzliche Hausarbeit und eine Erkältung halten mich zu Hause fest. So bemühe ich mich, beim Redigieren der Texte zwischendurch per e-mail zusätzliche, aktuelle Informationen auszusenden. Ähnlich erging es mir während der WTO-Konferenz in Cancun, bei deren spektakulären und erfolgreichen Protestaktionen ich gerne mitgemacht hätte. So konnte ich wenigstens die hereinströmenden Informationen teilweise per e-Rundbrief-Infos weiter vermitteln (siehe Info 56). Ich erinnere mich an ein Schlüsselerlebnis bei dem alternativen Forum zur UNO-Konferenz für Menschenrechte, 1993 in Wien. Erstmals erlebte ich direkt das Geschick der Aktiven aus Ländern, die meist als "unterentwickelt" abqualifiziert wurden. Die sich im Computerraum mit des Basis in ihrer Heimat vernetzten, neueste Informationen holten und basisdemokratisch gemeinsam ihre Entscheidungen trafen. Die Spannungen zwischen den jetzt in ihrer Existenz gefährdeten Aktivisten und jenen, die informierend, pädagogisierend und reformierend auf schrittweise Verbesserungen zielen, werden unübersehbar (z.B. Info 48). Das wird auch im Ringen führender gewaltfreier Aktivisten aus Nordirland, Argentinien und Österreich mit der strukturellen Gewalt der politisch und sozial Mächtigen deutlich (siehe Info 60 - 63). Der Text auf Seite 17 führt mich zurück zur internationalen Konferenz "Friedensfeier 1968" in Salzburg, initiiert durch Pfarrer Wesenauer. Maria und ich lernten damals als Sekretäre nicht nur viele internationale Akteure in den Bereichen Frieden und Entwicklung - darunter Hildegard Goss-Mayr und Jean Goss - kennen sondern auch die Mühe mit verfestigten Institutionen umzugehen. Ähnliches erwarte ich im 2. Europäischen Sozialforum in Paris, über das ich - auch für unser "Freies Radio Salzkammergut" berichten werde (siehe Termine Info 51). Ich freue mich aber auch auf ein Wiedersehen mit alten und neuen Freunden in Paris und werde daher einige "Besuchstage" bei ihnen anhängen. Knapp vorher werden wir in Linz mit einer Tagung zu den Gefahren der Atomtechnologie den 25. Jahrestag des Sieges über das AKW Zwentendorf feiern (zur neuen Kampagne Info 46). Damals gelang es erstmals aktive Leute mit sehr unterschiedlichen politischen Ansichten zur Zusammenarbeit zu bewegen. Völlig vergessen ist leider, dass sich im Sommer 1978 in unserem Begegnungszentrum Aktivisten trafen, um das erste Alternativen-Treffen (eine Woche nach dem Zwentendorf-Sieg, in Graz) vorzubereiten. Dabei ging es vorrangig um die Vernetzung und gegenseitige Unterstützung bei der Pionierarbeit in Stadt und Land. Nicht aber um Parteigründungen, Machthierarchien und koalierenden Polittaktikern - ohne Rücksicht auf Verluste an Glaubwürdigkeit. Können solche "Zellen der Hoffnung" als homöopathische Therapie den rasant wachsenden Krebs "überentwickelter" Gesellschaften (und Nationen) zurückdrängen oder gar heilen? Wie jedes Jahr freuen wir uns über die wachsende Gemeinschaft von ausgezeichneten Alternativen. Walden Bello, einer von ihnen, bekräftigte in seiner Antwort auf unsere Glückwünsche die weitere Zusammenarbeit mit uns und wird gerne im nächsten Jahr nach Salzburg kommen (siehe Info 56). Besonders erfolgreich war der österreichweite STOPP-GATS-Aktionstag am 7.10.2003 mit fast 300 Aktionen zu "Bedrohten Zonen". Mein Blick ins neue Jahr ist am linken Auge (noch) getrübt. Ich hoffe, dass er nach dem 16.1. so klar wie am rechten ist - und ohne den mich irritierenden schwarzen Partikel. Drückt mir bitte die Daumen, dass alles gut geht! Ich wünsche auch euch einen klaren Weitblick ins neue Jahr und alles Gute euer Matthias Reichl ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Nov 1 15:15:23 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 01 Nov 2003 15:15:23 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 55 - RB Nr.111 - Alternativer Nobelpreis 2003 Message-ID: <5.2.1.1.0.20031101151346.00a88130@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 55 - RB. Nr 111 - Alternativer Nobelpreis 2003 Bad Ischl, 1.11.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= Alternativer Nobelpreis 2003 Globalisierungskritische Netzwerke und wirtschaftliche Alternativen verbinden die fünf Preisträger des "Right Livelihood Award 2003" ("Alternativer Nobelpreis"), der am 9.12.2003 in Stockholm durch den Gründer Jakob von Uexküll überreicht wird. Die Presseaussendung der "Right Livelihood Foundation" findet ihr auf deren Homepage www.rightlivelihood.org und in unserem Homepage-Archiv im "e-Rundbrief-Info 38". Ein Interview mit Walden Bello, ein Philippino, der in Bangkok das Netzwerk "Focus on the Global South" leitet und weltweit als Globalisierungsgegner aktiv ist, findet ihr anschließend. Sein Landsmann Nicanor Perlas teilt seine globalisierungskritische Haltung, fundiert sie allerdings aus dem Geist der Anthroposophie (siehe "e-Rundbrief Info 49"). Mit dem "Centre for Alternative Development Initiatives (CADI)" und der "Sustainable Agriculture Coalition" bringt er diese der Bevölkerung nahe. Die "Bürgerkoalition für wirtschaftliche Gerechtigkeit (CCEJ)" aus Südkorea verbindet die sozio-ökonomische Bewußtseinsbildung der Bürger mit politischem Lobbying. Sie setzt sich auch für eine Aussöhnung mit Nordkorea ein, ist gegen ein Entsendung von Soldaten in den Irak und will stattdessen den sozialen Aufbau der Zivilgesellschaft fördern (siehe Info 50). Dr. Ibrahim Abouleish, ein Ägypter, der an der Grazer Universität studierte, baute in Ägypten ein "SEKEM-Netz" von biologisch-dynamischen Landwirtschaftsbetrieben und das "Center of Organic Agriculture in Egypt (COAE)" - nach DEMETER-Standards - mit vollständigen Stoffkreisläufen auf, die er durch Gesundheits-, Sozial- und Bildungseinrichtungen ergänzte. David Lange, bis 1989 Premierminister Neuseelands, hatte die atomwaffenfreie Zone Südpazifik durchgesetzt. Als Advokat verteidigte er vor Gericht Atomgegner und bemüht sich als Delegierter von "Global Action" Staatsmänner von der Atomwaffenfreiheit zu überzeugen, an die sich Neuseeland bis heute hält (siehe Info 42). Matthias Reichl ------------------------------------------------------------------------------ Buchtipps: Aurel Croissant: Von der Transition zur defekten Demokratie. Demokratische Entwicklung in den Philippinen, Südkorea und Thailand. 2002 Westdeutscher Verlag. € 34.90 Leopold Kohr: Die überentwickelten Nationen. 2003 Otto Müller Verlag. € 20,- ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Nov 1 15:07:23 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 01 Nov 2003 15:07:23 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 54 - RB Nr.111 - Kurzmeldungen 1 Message-ID: <5.2.1.1.0.20031101150608.00aa8c40@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 54 - RB. Nr 111 - Kurzmeldungen 1 Bad Ischl, 1.11.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= Nachruf auf Helmut Eisendle Am 19.9.2003 starb in Wien - im 64. Lebensjahr - ein ungewöhnlicher Schriftsteller. Irgendwann in den späten 80er Jahren als ich mich aus einer Friedenskonferenz in ein Amsterdamer Café flüchtete lotste mich der Barkeeper zum "Österreich-Flüchtling" Eisendle. Einiges aus unserer oppositionellen Auseinandersetzung mit den politischen Realitäten finde ich in seinen Texten zu "Ideologiekritik" und "Europa" wieder (im Internet in http://members.chello.at/helmut.eisendle1/ideologiekritik.html). --------------------------------------------------------------------- EU-Verfassung und Wasser Eine Münchner Aktionsgruppe bemüht sich um die Vernetzung von lokalen Initiativen zum Schutz der Wasserversorgung vor dem Ausverkauf an private Spekulanten und Profiteure. Der lokale Widerstand dagegen soll sich sowohl national wie auch international vernetzen - voraussichtlich auch bei einem Treffen im Februar. Dazu kommt auch noch die Auseinandersetzung mit den Privatisierungsbestrebungen in Dokumenten und Politik der EU-Kommission und schließlich auch mit der vorgelegten EU-Verfassung als Ganzes. Engagierte und Interessierte können sich bei uns im Begegnungszentrum melden (Tel. ++43-6132-24590, mareichl at ping.at). ------------------------------------------------------------- Genpflanzen in Brasilien und USA Gentechnisch verändertes Soja darf, nach einer Regierungsentscheidung von Ende September 2003, ab der nächsten Saison in Brasilien ausgesät werden. Dies trotz der Proteste der Umweltministerin Marina Silva, des Nationalen Umweltrates, der katholischen Bischofskonferenz und von NGOs. Die Landlosenbewegung MST versuchte das Landwirtschaftsministerium zu besetzen. Und die nationale Juristenvereinigung will gegen die Entscheidung beim Obersten Gerichtshof Einspruch erheben. 1999 betonte José Lutzenberger stolz die Vorbildwirkung seines gentechnikfreien Bundesstaates Rio Grande do Sul, der damit seine Exportchancen nach Europa vergrößern konnte (www.spectrezine.org/global/Brazil.htm) Winona LaDuke, eine indigene Anishinaabeg Bäuerin und politische Aktivistin aus dem Norden der USA kämpft mit ihren Leuten - und den traditionellen Hopi, Iroquois und Mandan - für ihr vielfältiges Saatgut, das durch die Gensaaten gefährdet ist. (Kontakt: www.honorearth.com, siehe auch Info 46) ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Nov 1 15:22:17 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 01 Nov 2003 15:22:17 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 56 - RB Nr.111 - Walden Bello: Scheitern der WTO Message-ID: <5.2.1.1.0.20031101151604.00a948d0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 56 - RB. Nr 111 - Walden Bello: Scheitern der WTO Bad Ischl, 1.11.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= Scheitern der WTO Mit Walden Bello sprach Pia Eberhardt (WEED) 15.9.2003. Die Welthandelsorganisation hat gestern eine Riesen-Schlappe erlebt. Aber was bedeutet das für die globalisierungskritischen Bewegungen? Walden Bello, Direktor des globalisierungsgegnerischen Netzwerkes "Focus on the Global South" mit Sitz in Bangkok (Thailand) forderte seit Monaten ein Scheitern der Konferenz. Vor dem Hintergrund des süffisanten Ausspruchs von Pascal Lamy, im Anschluss an die Ministerkonferenz in Doha, die WTO sei zwar in Seattle beinahe vor die Wand gefahren, sei aber inzwischen wieder auf den Schienen, forderte Bello, die WTO von diesen Schienen wieder herunterzuholen. "Derail the WTO" hiess der internationale Aufruf. Kurz nach Bekanntgabe des Scheiterns der Konferenz sprachen wir mit Bello über die Gründe und wagten einen Blick in die Zukunft. Weed: Walden, was denkst du war der Grund für das Scheitern der Ministerkonferenz? Bello: Ich denke, der Grund war, dass weder die USA noch die EU zu Konzessionen bereit waren. Beim Thema Agrarhandel haben sie keinerlei Zugeständnisse gemacht und gleichzeitig haben sie darauf beharrt, Verhandlungen zu den vier Singapur Issues aufzunehmen. Der zweite Entwurf der Ministererklärung, der gestern veröffentlicht wurde, brachte das Fass dann zum überlaufen, denn er war wesentlich schlechter als der erste, den Entwicklungsländer ja schon scharf kritisiert hatten. Das galt vor vor allem im Bereich Landwirtschaft. Weder bei den Exportsubventionen, noch bei den Zöllen der Industrieländer und den sogenannten "Green Box"-Subventionen wurden die Anliegen der Entwicklungsländer aufgegriffen. Mit diesem Papier war klar, dass allein der Süden Konzessionen hätte machen müssen, während die Länder des Nordens weiter in den Genuss der "besonderen und differenzierten Behandlung" gekommen wären, die eigentlich nur den Entwicklungsländern zusteht. Dass der Draft sich dann auch noch darum herumgeschlichen hat, bei den Singapur Issues einen expliziten Konsens zu verlangen, brachte die Entwicklungsländer zu der Einsicht, dass der Norden ihnen nicht zuhören würde. Das war der Grund für Korea und Kenia, aufzustehen und darauf zu beharren, dass es ohne einen expliziten Konsens in der Frage der Singapur Themen keine Verhandlungen geben könne. Letztendlich haben USA und EU durch ihr Verhalten das "Derail der WTO" verursacht, dass wir immer gefordert haben. Sie haben es sich selbst zuzuschreiben. Weed: Welche Rolle hat die Zivilgesellschaft mit ihrer Botschaft "Derail the WTO" in diesem Prozess gespielt? Bello: Die Zivilgesellschaft war unglaublich wichtig. Sie hat Entwicklungsländer mit einer Menge Analysen und Informationen versorgt, sie unterstützt und gleichzeitig Druck auf die Verhandler ausgeübt. Die Massenmobilisierung auf den Strassen, die Lobbyarbeit und die vielen Aktionen innerhalb der Hotelzone haben wesentlich dazu beigetragen, die reichen Länder zu isolieren. Durch den Druck von unten, konnten auch die Entwicklungsländer nicht von ihrer Position abweichen. Die Zivilgesellschaft war also ganz klar der zentrale Akteur hier in Cancun. Weed: Wie bewertest du das Scheitern der Konferenz? Bello: Ich sehe das äusserst positiv. Eine Einigung auf Grundlage des Entwurfs für die Ministererklärung, den wir gestern zu Gesicht bekommen haben, hätte schreckliche Konsequenzen gehabt. Ihr wären alle Anliegen der Entwicklungsländer zum Opfer gefallen. Für uns ist kein Deal daher besser als ein schlechter Deal. Ein Scheitern der Konferenz war die beste Option. Weed: Welche Schritte stehen für die Zivilgesellschaft jetzt an? Bello: Sie muss alles daran setzten, die WTO zu einem Relikt der Vergangenheit zu machen. Ihre intransparenten und undemokratischen Regeln, die einseitig die Mächtigen begünstigen, machen sie zu einer Organisation, die nicht ins 21. Jahrhundert gehört. Wir brauchen Regelwerke oder Institutionen, welche die Interessen der Mehrheit der Mitgliedsländer repräsentiert. Wir brauchen die Institutionalisierung von Mehrheitspositionen. Das ist aber mit der WTO nicht möglich. Nachdem wir im Vorfeld von Cancun auf ein Derail the WTO hingearbeitet haben, müssen wir uns jetzt überlegen, wie wir ein "phasing out", ein Auslaufen der WTO, erreichen können. (www.weed-online.de) Siehe auch Info 30 u. 40! ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Nov 1 15:26:00 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 01 Nov 2003 15:26:00 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 57 - RB Nr.111 - Nuclear-Free Future Award 2003 Message-ID: <5.2.1.1.0.20031101152324.00a8e450@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 57 - RB. Nr 111 - Nuclear-Free Future Award 2003 Bad Ischl, 1.11.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= Nuclear-Free Future Award 2003 Mit dem Nuclear-Free Future Award werden seit 1998 weltweit Menschen geehrt und gefördert, die sich für eine Welt ohne Atomwaffen und Atomenergie erfolgreich einsetzen. Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert. Dieses Jahr fand die feierliche Verleihung unter Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Christian Ude am 12. Oktober im Alten Rathaus in München statt. Die internationale Jury (u.a. Till Bastian, Angela Davis, Johan Galtung, Monika Griefahn, Val Kilmer, Christine v. Weizsäcker) hat die Preisträger 2003 in den drei Kategorien Widerstand, Aufklärung und Lösungen ausgewählt. Außerdem gibt es einen Ehrenpreis für Lebenswerk. Wie letztes Jahr in St. Petersburg konnten auch diesmal nicht alle Preisträger ihren Preis persönlich entgegen nehmen - weil sie im Gefängnis sitzen. Der Wind, der konsequenten Atomgegnern ins Gesicht bläst, wird mancherorts deutlich schärfer. Die Ordensschwestern Drei Dominikanerinnen nahmen Bushs Aufruf, Massenvernichtungsmittel zu zerstören, wörtlich: Im Oktober 2002 drangen sie in ein Atomraketensilo in Colorado ein und hämmerten symbolisch auf die Minuteman-Raketen ein. Sie zeigten der Welt, dass es auch ein anderes Amerika gibt, und sitzen dafür jetzt im Gefängnis. Mit ihrer Ehrung soll ein wichtiges Element der amerikanischen Friedensbewegung - The Ploughshares Movement - gewürdigt werden. Carol Gilbert (2 Jahre, 9 Monate Haft), Jackie Hudson (2 1/2 Jahre) und Ardeth Platte (3 Jahre, 5 Monate) erhalten den Preis für Widerstand. Die Wissenschaftlerin Die irakische Geologin Dr. Souad Al-Assaf hat sich eines Themas angenommen, das in den europäischen Medien kaum vorkommt: abgereichertes Uran (Depleted Uranium). Es gehört zum Abfall der Kernkraft und wird wegen seiner extremen Dichte zum Härten von Munition verwendet. Durchbohrt ein damit gehärteter Sprengkopf ein gepanzertes Ziel, so explodiert er. Radioaktive Partikel mit einer Halbwertzeit von 4 ½ Milliarden Jahren werden freigesetzt. Der moderne Krieg ist automatisch ein radioaktiver Krieg. Seit dem ersten Golfkrieg strahlt der südliche Irak, und keiner spricht davon. Nicht so Dr. Souad Al-Assaf. Sie erhält den Preis für Aufklärung. Der Medizinmann Der indianische Älteste Corbin Harney (er ist weit über 80) ist ein Medizinmann der Western Shoshone Nation, der "most bombed nation of the world", wie er selbst sagt. Auf dem Land der Western Shoshone liegt die berühmt-berüchtigte Nevada Test Site. Hier sind fast 500 Atombomben detoniert, hier ist am Yucca Mountain ein riesiges Endlager für Atommüll in Planung. Das Land gehört vertraglich den Indianern, die aber für den Landraub und die Zerstörung nie entschädigt wurden. Corbin Harney betritt immer wieder das verbotene Gelände, um mit Friedensaktivisten aus aller Welt Zeremonien abzuhalten. Er will das Land heilen und wieder in indianischen Besitz zurück bringen. Er war einer der ersten Indianer Nordamerikas, die sich für eine atomfreie Welt zu Wort meldeten. Er erhält den Preis für Lösungen. Die Physikerin Inge Schmitz-Feuerhake war von 1973 bis zu ihrer Eremitierung Professorin für Experimentalphysik an der Universität Bremen. Ihre Studien in der Elbmarsch lösten die bis heute anhaltende Diskussion über die Leukämiehäufigkeit bei Kindern in der Nähe von Kernkraftwerken aus. Von Universitätskollegen angefeindet, von der Atomindustrie geschmäht und in den Medien lächerlich gemacht, ließ sie sich nie von ihrem Weg als verantwortungsvolle Wissenschaftlerin abbringen. Inge Schmitz-Feuerhake erhält den Ehrenpreis für ihr Lebenswerk. Nuclear Free Future Award, Schellingstr. 24/RGbd., D-80799 München, Tel. ++49-89-28659714, e-mail: cb at nuclear-free.com, www.nuclear-free.com ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Nov 1 15:28:45 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 01 Nov 2003 15:28:45 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 58 - RB Nr.111 - Friedensnobelpreis 2003 für Shirin Ebadi Message-ID: <5.2.1.1.0.20031101152750.00a89970@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 58 - RB. Nr 111 - Friedensnobelpreis 2003 für Shirin Ebadi Bad Ischl, 1.11.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= Friedensnobelpreis 2003 für Shirin Ebadi Nobelkomitee würdigt das Engagement der 54-jährigen iranische Anwältin und Menschenrechtlerin für Frauen und Kinder - Erst die elfte Frau, die diese Auszeichnung erhält Oslo - Das Nobelkomitee in Oslo hat die Vergabe des Friedensnobelpreises an die iranische Menschenrechtlerin Shirin Ebadi am 10.10.2003 wie folgt begründet: "Das Norwegische Nobelkomitee hat entschieden, dass der Friedensnobelpreis 2003 Shirin Ebadi für ihren Einsatz für Demokratie und Menschenrechte zuerkannt wird. Sie hat sich vor allem im Kampf um die Rechte von Frauen und Kindern engagiert. Ihre Stimme als Anwältin, Richterin, Dozentin, Autorin und Aktivistin ist in ihrem eigenen Land Iran und weit über ihre Heimat hinaus klar und deutlich erklungen. Sie ist mit professionellem Gewicht sowie großem Mut aufgetreten und ist vor Gefahren für ihre eigene Sicherheit niemals zurückgescheut. Ihre wichtigste Arena ist der Kampf für die grundlegenden Menschenrechte. Keine Gesellschaft verdient die Bezeichnung zivilisiert, ohne dass die Rechte von Frauen und Kindern respektiert werden. In einer Ära der Gewalt ist sie konstant für Gewaltlosigkeit eingetreten. Für sie ist von grundlegender Bedeutung, dass die höchste politische Macht einer Gesellschaft auf demokratischen Wahlen fußt. Sie legt großes Gewicht darauf, dass Aufklärung und Dialog der beste Weg zur Veränderung von Haltungen und zur Lösung von Konflikten sind. Ebadi ist eine bewusste Muslimin. Sie sieht keinen Gegensatz zwischen dem Islam und den grundlegenden Menschenrechten. Es ist wichtig für sie, dass der Dialog zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen auf der Welt seinen Ausgangspunkt in deren gemeinsamen Grundwerten hat. Es ist eine Freude für das Norwegische Nobelkomitee, den Friedensnobelpreis einer Frau zuzuerkennen, die Teil der muslimischen Welt ist und auf die diese Welt stolz sein kann - zusammen mit allen anderen, die für die Menschenrechte kämpfen, wo immer sie leben. Während der letzten Jahrzehnte haben Demokratie und Menschenrechte in verschiedenen Teilen der Welt an Stärke zugenommen. Mit ihren Vergaben des Friedensnobelpreises hat das Norwegische Nobelkomitee versucht, diesen Prozess zu beschleunigen. Wir hoffen, dass die Bevölkerung in Iran Freude darüber empfindet, dass zum ersten Mal einer ihrer Bürger den Friedensnobelpreis zuerkannt bekommen hat. Wir hoffen, dass der Preis eine Inspiration für die vielen sein wird, die in ihrem Land, in der islamischen Welt und in allen Ländern für Menschenrechte und Demokratie kämpfen, in denen der Kampf für Menschenrechte Inspiration und Unterstützung braucht." (APA/dpa/ red. M.R.) ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Nov 1 15:44:45 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 01 Nov 2003 15:44:45 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 59 - RB Nr.111 - Lutz Rathenow: Doppelgaenger - ein Beruf mit Zukunft Message-ID: <5.2.1.1.0.20031101154420.026db4b0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 59 - RB. Nr 111 - Bad Ischl, 1.11.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= Doppelgänger - ein Beruf mit Zukunft Realsatire aus Deutschland von Lutz Rathenow Kürzlich weilte der amerikanische Außenminister in Berlin. Der brauchte natürlich Sicherheit. Die Presse berichtete über Scheinkolonnen, die durch die Stadt bewegt worden sind. Polizeibegleitung, die abgedunkelten Wagen dahinter Terroristen oder Demonstranten sollten verwirrt werden. Vor allem Terroristen verlieren so ihre Lust auf Anschläge je mehr Scheinkolonnen sich real durch die Stadt bewegen, desto geringer die Chance, den echten Powell zu erwischen. Damit die Terroristen das begreifen und Opfer unter der Scheinkolonnenbevölkerung vermieden werden stand es in jeder Berliner Zeitung. Zum Glück konnten die potentiellen Attentäter Deutsch und lasen es. Denn Powell passierte nichts. Während die USA in fremden Ländern Drohkulissen aufbauen (eben gegen Syrien, jetzt gegen den Iran), entwickelt sich Deutschland zum Spezialist für Verwirrkulissen. Die müssen vor allem echt wirken. Jeder Polizeibegleiter eines vorgetäuschten Besucherkonvois braucht den Glauben, einen echten Promi zu schützen. Sonst fehlt der ernste überzeugend machtschützende Gesichtsausdruck. Und die Terroristen sehen das durch einen Blick in ihr Fernrohr und lassen die Finger vom Zünder. Obwohl: Wäre ein tödlicher Anschlag auf eine Scheinkolonne nun Erfolg oder Mißerfolg der Sicherheitskonzeption? Auf jeden Fall muß jemand da sein, der den amerikanischen Außenminister, die Sicherheitsberaterin des Präsidenten oder den Präsidenten selbst spielt. Da es mehrere Kolonnen sind, braucht es für jeden Staatsgast verschiedene Doubles. Und für die wichtigen einheimischen Politiker gelten die Sicherheitsprobleme auch. Aber wenn die alle mit Kolonnen durch die Gegend fuhren, wäre für andere auf den Berliner Straßen kein Platz mehr. Die deutlichere Präsenz von Doppelgängern würde das Problem auf eine bescheidenere organisatorische Ebene hieven. Von Saddam Hussein lernen heisst: Sicherheit herstellen lernen. Placebo-Politiker als mögliche Ziele sind eine wirksamere Ablenkung als Ströme von Wagen und Motorrädern. Bei der heutigen Situation auf dem Arbeitsmarkt und den Möglichkeiten der Gesichtsoperationen dürfte es kein Problem sein, Personal für solche Jobs zu gewinnen. Doppelgänger, ein Beruf mit Zukunft! Endlich haben Arbeitsämter in strukturschwachen Regionen wieder etwas anzubieten. Mitarbeiter prüfen anhand ausführlicher Fotolisten und brauchen Phantasie, wer einen Fischer oder eine Merkel abgeben könnte. Die Frage der Zumutbarkeit stellt sich kaum, da der Staat alle Ähnlichkeitsoperationskosten und mögliche Aufwendungen für die Beerdigung übernimmt. Sicher haben die Maßnahmen Rückwirkungen auf die Politik, mehr als bisher werden Politiker nach ihrer Austauschbarkeit gewählt. Wer leichter zu doubeln ist, hat Vorteile. Regelmäßige psychiatrische Gutachten unter den PPs (Placebo-Politikern) verhindern, daß sich der Ersatz für den Echten hält. So schafft der Kampf gegen den Terrorismus plötzlich wirklich Arbeitsplätze und aus amerikanischen Sicherheitsprogrammen sprudeln Fördergelder. Jeder Bundestagsabgeordnete hat ein Recht auf seinen Doppelgänger. Wahrscheinlich lief das Personenschutzentlastungsprogramm längst an. Fiel Ihnen nicht auf, wie merkwürdig manchmal Westerwelle den Arm bewegt, wie verändert die Stimme von Merz klingt und wie ungewohnt fröhlich Hans Eichel blickt? Unser Bundestag tagt er nur noch zum Schein? Zur Ablenkung für die Terroristen? Um die Demokratie besser zu schützen muß man eben manchmal auf sie verzichten. Aus: Lutz Rathenow: Auch Zweitausenddrei ist schon vorbei. Prosa zum Tage, Landpresse Verlag Weilerswist, 2003, ISBN 3-935221-28-2, € 14,- P.S.: Die "Stop the War Coalition Greece" berichtet erfreut, dass Powell seinen Athen-Besuch am 22.10.03 "aus Zeitmangel" kurzfristig absagen musste. Haben ihn die angekündigten Protestaktionen - oder etwa gar der Mangel an geeigneten Doppelgängern - abgeschreckt? Wer erinnert sich noch an die Illustriertenstories über Saddam Husseins Doppelgänger? Merkwürdig, dass noch keinen von ihnen gefasst wurde. Vielleicht sind sie wie (Zeitungs-) Enten als Zugvögel entflogen? Lutz Rathenow würde gerne wieder einmal in Österreich aus seiner Prosa und Lyrik lesen. Wer ihn einladen will, kann es im Begegnungszentrum (Tel. ++43-6132-24590, e-mail: mareichl at ping.at) bekanntgeben. Matthias Reichl Karikatur von Manfred Madlberger (nur im gedruckten Rundbrief) Die "Doppelgänger" von Lutz Rathenow inspirierten auch unseren Karikaturisten Manfred Madlberger ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Nov 1 15:46:11 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 01 Nov 2003 15:46:11 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 60 - RB Nr.111 - Matthias Reichl: Die Macht der Gewaltlosen Message-ID: <5.2.1.1.0.20031101154506.026cad60@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 60 - RB. Nr 111 - Kurzmeldungen 1 Bad Ischl, 1.11.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= Die Macht der Gewaltlosen Drei herausragende Aktive aus dem weltweit aktiven "Internationalen Versöhnungsbund (IVB)" berichteten vor kurzem über ihr Engagement in Gewaltlosigkeit und ihre Sicht der weltpolitischen Lage: Mairead Corrigan Maguire, begleitet als Basisaktivistin den Friedensprozeß von Nordirland und wurde - als Verantwortliche der Initiative "Peace People" - 1976 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Nach vielen Rückschlägen gab es bis vor wenigen Tagen eine Chance für die angestrebte Autonomie Nordirlands. Doch die "Ulster Unionists" mißtrauen den IRA-Kämpfern, ob diese wirklich einen Großteil ihrer Waffen vernichteten - Mitte Oktober 2003 wurde ein Drittel, das sind 100 Tonnen, zerstört. Mißtrauen auf der einen, Festhalten an den Waffen auf der anderen Seite verdeckt die viel tiefer liegenden sozialen und auch ökonomischen Schwierigkeiten des Landes, untrennbar verbunden mit den weltweiten Problemen. Adolfo Pérez Esquivel, ein Argentinier, baute seit 1974 das lateinamerikanische Netzwerk SERPAJ (Dienst für Frieden und Gerechtigkeit) auf und erhielt dafür 1980 den Friedensnobelpreis. Wie schwierig es ist, die Grundsätze der Gewaltfreiheit in den politischen und sozialen Aktionen umzusetzen, zeigt der verzweifelte Ãœberlebenskampf in seinem Land und auf dem ganzen Kontinent. Dennoch gelingt es den Bewegungen der Globalisierungskritiker und -gegner (darunter viele Bauern und Indigene) - trotz mancher Rückschläge - Gewaltfreiheit in die Praxis umzusetzen. Hildegard Goss-Mayr aus Wien hat - mit ihrem (inzwischen verstorbenen) Mann Jean - in ihren weltweiten Kontakten und Begegnungen mit den Opfern der Gewalt - aber auch mit Tätern - diese dazu gebracht, nicht zu resignieren sondern gemeinsam gewaltfreie Alternativen zu entwickeln und zu praktizieren. Vor 50 Jahren hat sie den "Österreichischen Versöhnungsbund" reaktiviert und jahrelang den IVB geleitet. Bei aller Betonung der Entscheidung des Einzelnen gegen Gewalt setzte sie sich schon 1968 - in ihrem ersten Buch - am Beispiel Lateinamerikas auch mit der strukturellen globalisierten Gewalt der Mächtigen in Politik, Wirtschaft und Militär - im Kleinen wie auch global - auseinander. Strukturen der Macht, die auch heute noch ungebrochen erscheinen. In diesem Jahr - also vor 35 Jahren - trafen Maria und ich (als Sekretäre einer internationalen Friedenstagung, der "Weltfriedensfeier 1968" in Salzburg) die beiden und wurden durch ihr Charisma und ihr Beispiel geprägt. Daraus - und auch aus den von ihnen vermittelten weltweiten Kontakten - schöpften wir beim Aufbau unseres "Begegnungszentrums für aktive Gewaltlosigkeit" Kraft zur Ermutigung, aber auch zur kritischen Auseinandersetzung. Matthias Reichl In den Infos 61 - 63 findet ihr Ausschnitte aus den Reden bei der Festveranstaltung "Ein halbes Jahrhundert für den Frieden" (13. und 14.9.2003 in Dornbirn) - Die vollständigen Texte - inklusive der Rede von Chantal Razafindravony (Madagascar) sind abgedruckt in: "Spinnrad" Nr. 3/ September 2003, Internationaler Versöhnungsbund, Österr. Zweig, Ledererg. 23/3/27, 1080 Wien, www.versöhnungsbund.at ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Nov 1 15:50:34 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 01 Nov 2003 15:50:34 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 61 - RB Nr.111 - Mairead Corrigan Maguire: Lektionen aus Nordirland Message-ID: <5.2.1.1.0.20031101154923.026caaf0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 61 - RB. Nr 111 - Mairead Corrigan Maguire: Lektionen aus Nordirland Bad Ischl, 1.11.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= Lektionen aus Nordirland Festrede von Mairead Corrigan Maguire ... Nordirland mit seinen 1,5 Millionen Menschen ist nur ein Mikrokosmos und spiegelt das, was auf der Welt passiert und weiterhin passieren wird, denn seit dem Fall der Berliner Mauer steigt die Zahl der ethnischen Konflikte. Wir als Weltfamilie müssen diese Konflikte studieren und lernen, damit umzugehen. In Nordirland selbst gibt es verschiedene Konflikte: ethnische, politische, soziale, historische und religiöse. Daher brauchen wir einen multidimensionalen Ansatz, um all diese Probleme zu lösen. Eines kann Nordirland der Welt zeigen: Dass Militarismus von Regierungen, das Beiseite-lassen von BürgerInnenrechten und die Gewalt paramilitärischer Organisationen die Probleme menschlicher Beziehungen und ungerechter Institutionen nicht lösen. Militarismus und Paramilitarismus funktionieren nicht. Als Bush und Blair die Welt gegen den Willen der Menschen in einen Krieg führten, war es für mich am tragischsten zu sehen, dass Premierminister Blair all das bei Seite ließ, was er aus dem Konflikt in Nordirland gelernt hatte, und den gegenteiligen Weg ging, um die Irakkrise zu lösen. Ich habe jetzt nicht die Zeit, um auf alle Details des Friedensprozesses in Nordirland, an dem wir arbeiten, einzugehen. Es genügt zu sagen, dass wir uns auf die Wiedereinsetzung unserer politischen Institutionen freuen, denn im Augenblick werden wir von London regiert. Wir freuen uns auf politische Reformen der Polizei und die Umsetzung der Menschenrechtsagenda. Und wir freuen uns auf den Tag, an dem die Menschen Nordirlands reif genug sind, um ihre eigenen politischen Institutionen zu organisieren und als Bevölkerung zusammenarbeiten. Am wichtigsten ist es, dass die BürgerInnen den Frieden selbst erarbeiten, das verloren gegangene Vertrauen zwischen den Gemeinschaften und Freundschaft aufbauen und das Vertrauen haben, dass eine entsprechende Politik und richtige Beziehungen möglich sind. Es ist dringend nötig, dass die Bewegung für den Frieden von allen einfachen Menschen getragen wird. Man baut kein Haus von oben nach unten, sondern vom Fundament zum Dach. Diese Arbeit an der Basis ist die Aufgabe der FriedensaktivistInnen... ... Auch die Zusammenarbeit mit Gruppen aus der ganzen Welt ist uns ein Anliegen, denn wir haben nur diese eine Welt. Es gibt ein Bewusstsein, dass wir als menschliche Familie in einem wundervollen neuen Weg miteinander verbunden sind. ... als der Krieg im März begann, wurden 60 FriedensaktivistInnen, u.a. auch der Präsident des US-amerikanischen Versöhnungsbundes, vor dem Weißen Haus verhaftet - mittlerweile bin ich müde vom Ãœberklettern von Zäunen. Ich erzähle euch dies ..., weil die Vernetzung und Solidarität, insbesondere mit US-amerikanischen FriedensaktivistInnen, besonders wichtig ist. In den USA führten letztes Jahr über 7.000 AktivistInnen Aktionen des zivilen Ungehorsams durch und heute sind hunderte AktivistInnen im Gefängnis, weil sie gegen ihre eigene Regierung gewaltfrei gegen den Krieg aufgestanden sind. Wir müssen diese AktivistInnen unterstützen, denn die Mainstream-Medien in den USA haben ihre Stimmen zum Schweigen gebracht ... ... Die derzeitige Politik der Regierung der USA ist darauf ausgerichtet, die Welt zu militarisieren, zu dominieren und die Ressourcen der Armen zu kontrollieren. Die Politik der präemptiven Kriege ist gegen den Willen der Vereinten Nationen und der Menschen. Mit vereinten Kräften müssen wir die USA und Großbritannien für ihren Völkerrechtsbruch zur Rede stellen. Die Welt sagte Nein, aber sie führten uns in den Krieg und wir müssen sie dafür zur Verantwortung ziehen. Wenn wir das nicht tun, wird es Krieg im Iran, in Nordkorea und im Sudan geben. Wir müssen mobilisieren und unsere Stimme erheben gegen die Politik präemptiver Kriege und für die Vereinten Nationen, für Dialog und Verhandlungen, um die Probleme der Welt zu lösen. Wir müssen unsere Stimmen auf gewaltfreie Weise erheben - und zwar lauter, als wir das bis jetzt getan haben. Wir haben zur Zeit die größte Friedensbewegung, die es jemals gab. Sie arbeitet für alternative Politik, doch die PolitikerInnen sind nicht mit den Gefühlen der Menschen an der Basis verbunden - wir möchten nicht, dass Kinder verhungern oder in Kriegen umkommen. Wir müssen die Menschen mit ihren PolitikerInnen in Beziehung bringen - PolitikerInnen sind nicht unsere Feinde, sondern unsere FreundInnen. Sie sind gute Menschen und haben selbst Familie und Enkel und möchten auch, dass unsere Welt überlebt. Wir müssen sie erreichen und ihre Denkweise verändern, damit ihre Politik eine ethische Grundlage bekommt. Das erreichen wir mit Gewaltfreiheit. Wir können nichts ausrichten, wenn wir ärgerlich werden und meinen, dass sie nicht so gute Menschen wären wie wir. Wir alle versuchen, eine bessere Welt aufzubauen und niemand hat alle Antworten. Lasst uns also mit den politischen und religiösen FührerInnen sowie den WissenschaftlerInnen zusammenarbeiten, damit wir Weisheit und Mut erreichen und Lösungen gemeinsam finden können ... ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Nov 1 15:57:07 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 01 Nov 2003 15:57:07 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 62 - RB Nr.111 - Adolfo Pérez Esquivel: Eine andere Welt ist möglich Message-ID: <5.2.1.1.0.20031101155444.026cf4a0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 62 - RB. Nr 111 - Adolfo Pérez Esquivel: Eine andere Welt ist möglich Bad Ischl, 1.11.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= Eine andere Welt ist möglich Festrede von Adolfo Pérez Esquivel ... Ich möchte nun über eine persönliche Erfahrung, die ich bei einer Veranstaltung in Chiapas in Mexiko gemacht habe, berichten. An dieser Veranstaltung nahmen ungefähr 1.200 Delegierte aus Lateinamerika und anderen Ländern der Welt teil. Es war die erste Veranstaltung, die sich mit der Militarisierung Lateinamerikas auseinander setzte. Wir sprachen vom "Imperator" Bush und von den Auswirkungen des Krieges auf die Völker dieser Welt. Und während einer kurzen Pause kam ich mit VertreterInnen des Volkes der Maya zusammen, die einer 1000-jährigen Kultur entstammen. Wir begannen, über Entwicklung zu sprechen, und wir erkannten, dass wir definieren müssen, welche Art von Entwicklung wir eigentlich wünschen. Es gibt die menschliche Entwicklung, die nachhaltige Entwicklung, die wirtschaftliche Entwicklung und noch zahllose andere Entwicklungen. Immer, wenn wir das Wort "Entwicklung" in den Mund nahmen, gingen die Augen der Mayas ganz weit auf. Ich fragte sie: "Was versteht denn ihr unter Entwicklung?" Sie gaben mir meine Frage zurück: "Was wollt ihr denn eigentlich entwickeln? Wollt ihr mehr Computer, mehr Autos, mehr Geld, mehr konsumorientierte Gesellschaft? Wollt ihr mehr Waffen haben?" Und ich fragte sie nochmals: "Was denkt ihr über Entwicklung? Was bedeutet Entwicklung für das Volk der Maya?" Sie antworteten: "In unserer Sprache gibt es das Wort ‚Entwicklung' überhaupt nicht. Obwohl es Entwicklung sehr wohl gibt. Aber wir bezeichnen sie als Gleichgewicht." Was ist nun dieses Gleichgewicht? Es bedeutet Harmonie, die wir in unserem Verstand und unserem Herzen tragen müssen. Das ist das Gleichgewicht, das wir unseren Mitmenschen gegenüber zeigen müssen. Dieses Gleichgewicht müssen wir auch gegenüber der Mutter Natur und gegenüber Gott haben. Es ist die Harmonie, in der wir uns mit Gott und dem Leben befinden müssen. Nur dann können wir erkennen, was Gewaltfreiheit, Friede und Beziehung zwischen den Völkern eigentlich bedeuten. Und das ist das, was wir in Lateinamerika zu realisieren versuchen, trotz der Gewalt und trotz aller herrschenden Konflikte. Wenn dieses Gleichgewicht zerstört wird, kommt es zu Gewalt. Es gibt dann Konflikte in unseren Gesellschaften, wenn wir auf unsere Mitmenschen vergessen, wenn wir dem Gott des Geldes Vorrang über die Menschlichkeit einräumen. Wenn die Menschen dadurch zu Objekten werden, anstatt Subjekte zu sein. Wir haben Militärdiktaturen überwunden und erleben jetzt ökonomische Diktaturen. Die Reichsten unterdrücken die Ärmsten. Unsere Arbeit in Lateinamerika beruht auf drei Säulen. Erstens arbeiten wir gegen die Militarisierung, die immer intensiver wird, indem die AmerikanerInnen Militärbasen auf dem ganzen Kontinent errichten. Wir arbeiten auch gegen ALCA (*), die Freihandelszone, die von freiem Handel überhaupt nichts vorzuweisen hat. Und schließlich arbeiten wir zur Auslandsverschuldung - die ‚externe' Verschuldung, die für uns eine ‚ewige' Verschuldung geworden ist. Im Zuge dieser Verschuldung wird Kapital aus den armen Ländern in die reichen Länder transferiert und den armen Ländern bleiben keine Mittel für das Bildungswesen, das Gesundheitswesen und soziale Einrichtungen. ... Zum Zeitpunkt, als die Zwillingstürme angegriffen wurden, gab es eine Information, die von der FAO (Welternährungsorganisation) weitergeleitet wurde: Die FAO gab bekannt, dass an diesem 11. September weltweit mehr als 35.000 Kinder an Hunger gestorben waren. Und wie stehen wir dazu? Dazu gab es keine Diskussion im Sicherheitsrat oder der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Auch der Generalsekretär erhob nicht seine Stimme. Mehr als 35.000 Kinder sterben täglich - in meinem eigenen Heimatland, das so reich ist, gibt es auch Kinder, die an Hunger und Krankheiten sterben - Krankheiten, die heilbar wären. Und wie bezeichnen wir nun diese Vorgänge? Für uns ist das ein ökonomischer Terrorakt. Ich glaube nicht an die Begriffe der "Ersten, Zweiten, Dritten und Vierten Welt". Das sind Lügen. Wir leben alle in einer einzigen Welt. Angesichts all dieser Ereignisse gibt es doch einen starken Widerstand von der Basis her. Frauengruppen, Gruppen der indigenen Völker sind im Begriff, eine neue Vision von der Welt und der Menschheit zu schaffen. Es gibt Basisorganisationen, die neue Antworten auf diese Situation der Ungerechtigkeit suchen. Es gibt eine ganz intensive Reaktion, die sich jetzt auch in Cancun manifestiert, wo die Menschen gegen die Globalisierung und die Ökonomisierung der Welt auftreten. Die USA haben sich zu einem Herrschaftsstaat entwickelt. Ein Land, das beherrscht, möchte immer all die unterdrücken, die sich gegen seine Interessen stellen. Sie machen das einerseits durch eine intensive Militarisierung, und andererseits zwingen sie uns die Freihandelszone ALCA in ganz Lateinamerika auf. Wir erkennen ganz deutlich, dass die gewaltfreien Bewegungen eine politische Dimension brauchen, um die Strukturen der Ungerechtigkeit zu durchbrechen. Deshalb sind einerseits die unmittelbaren gewaltfreien Aktionen notwendig, andererseits aber auch die politische Reflexion und das Finden von neuen Formen der politischen Auseinandersetzung. Diese Politik muss sich auf einer ethischen Dimension und auf den Basisorganisationen gründen. ... Eine der wichtigsten Säulen unserer Arbeit ist das weltweite Sozialforum, das in Porto Alegre in Brasilien zwei Mal stattfand, und das nächstes Jahr in Indien abgehalten werden wird. In diese Sozialforen bringen wir unsere Erfahrungen in Ökonomie, Politik und Kultur ein. Unser Leitspruch ist: "Eine andere Welt ist möglich!" Der Politik, die uns aufgezwungen wird, stehen wir sehr kritisch gegenüber - das ist nicht die Politik, die wir selbst wollen. Ich glaube, dass jede Person die Fähigkeit zur Bekehrung hat. Aber dieses ungerechte System kann nicht bekehrt werden, es kann nur umgewandelt werden. Das ist der Kampf, den wir im Rahmen unserer Organisation mit gewaltfreiem Widerstand, Bewusstseinsbildung und sozialer Bildung führen. Bei der Umwandlung in eine friedliche Gesellschaft müssen die Kirchen eine entscheidende Rolle spielen. Leider geben sich viele Kirchen mit dem Status quo zufrieden. Aber innerhalb der Kirchen gibt es auch Gruppen, die Veränderung wollen und mit uns gemeinsam gehen. In Lateinamerika wächst der Widerstand weiterhin. Er richtet sich immer mehr auf neue Paradigmen des Lebens aus. Die Revolution ist wie ein Rad, bei dem es kein Unten und Oben gibt - es gibt nur eine Veränderung des Bewusstseins. Und das ist die Vision, die uns hilft zu bestimmen, wohin wir gehen wollen. Ein Freund aus Afrika hat mir gesagt: Wenn du nicht weißt, wohin du gehen willst, dann gehe zurück und wisse, woher du kommst... (*) ALCA: Area de Libre Comercio de las Américas - panamerikanische Freihandelszone, die bis 2005 umgesetzt werden soll. Sie soll den gesamten amerikanischen Kontinent sowie die Länder der Karibik mit Ausnahme von Kuba umfassen. Die bisher ausgearbeiteten Vertragstexte zur ALCA weisen darauf hin, dass es sich dabei um eine erweiterte NAFTA (Freihandelsvertrag zwischen Kanada, Mexiko und den USA) handelt, weshalb auch von NAFTA-plus gesprochen wird. Der Vertrag ist der weltweit umfassendste Versuch einer totalen Liberalisierung der wirtschaftlichen Beziehungen und Regelungen ohne Rücksichtnahme auf soziale oder kulturelle Rechte oder nationale Interessen der einzelnen Staaten. Siehe auch "Aufbrüche" Nr. 34/Dezember 2002 und Nr. 35/März 2003. Textarchiv von Adolfo Pérez Esquivel: http://alainet.org/active/show_text.php ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Nov 1 16:13:43 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 01 Nov 2003 16:13:43 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 63 - RB Nr.111 - Hildegard Goss-Mayr: Gewaltfreiheit als Voraussetzung für Frieden Message-ID: <5.2.1.1.0.20031101161224.00a98d80@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 63 - RB. Nr 111 - Hildegard Goss-Mayr: Gewaltfreiheit als Voraussetzung für Frieden Bad Ischl, 1.11.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= Gewaltfreiheit als Voraussetzung für Frieden Festansprache von Hildegard Goss-Mayr Ehrenpräsidentin des Internationalen Versöhnungsbundes und des österreichischen Versöhnungsbundes ... wir haben in all diesen Jahren der Arbeit des Versöhnungsbundes gelernt, jeweils die Situation, in der sich die Weltgemeinschaft befindet, zu analysieren und uns dann gefragt, welchen bescheidenen, aber vielleicht wesentlichen Beitrag wir als kleine Bewegung, auch in Zusammenarbeit mit anderen, aus der Kraft der Gewaltfreiheit leisten können. Entscheidend dafür ist zu allererst die Arbeit an uns selbst. Auch Gandhi hat das immer betont, wenn wieder Gewalt ausgebrochen war: "Ich habe noch nicht genügend Umkehr gehalten, ich habe noch nicht genug Raum in mir gegeben für die Kraft der Liebe, dass sie von mir ausstrahlen könnte". Ich glaube, diesen Blick in uns hinein, in diesen Raum der Liebe, der Gerechtigkeit, der Wahrheit, dürfen wir nicht vergessen. Mit diesem Blick müssen wir unser ganzes Leben lang unterwegs bleiben. Entscheidend ist zweitens die Frage nach den Ursachen und Wurzeln der wachsenden Gewalt in unserer Gesellschaft hier in Europa, auch bei uns in Österreich, wie dem harten Wettbewerb und dem Konsumismus in einem neuen, radikalen Neoliberalismus, der die menschlichen Aspekte in uns zurückdrängt und uns in eine sehr kalte und inhumane Situation stellt. Deshalb ist die Erziehung zum Frieden ganz wesentlich für die Zukunft unserer Arbeit - angefangen in unseren Familien, in der Partnerschaft, in den Schulen und den verschiedenen Ebenen unserer Gesellschaft bis hin zum Mitwirken an dem Versuch, eine alternative Globalisierung, die den Menschen im Blick hat und nicht die Macht und das Geld, im Rahmen des Sozialforums zu entwickeln. Ganz wesentlich ist vielleicht auch, dass gerade wir als Gewaltfreie innerhalb dieser aufbrechenden Bewegung, die revolutionär ist, d.h., die der gegenwärtigen Form der Globalisierung etwas ganz Neues entgegenstellt, gegenwärtig sind, um zu verhindern, dass die revolutionäre Ungeduld neuerlich zu den traditionellen Formen der Revolution, also zu Gewalt oder Terrorismus führt. Wir müssen innerhalb dieser für die Zukunft so wichtigen Bewegung aufzeigen, dass es nur einen Weg gibt: den der gewaltfreien Veränderung. Wenn wir diesen Weg nicht gehen, dann ist dieser Versuch von Anfang an gescheitert und wird entweder im Chaos oder in der Verzweiflung enden... Aus: Spinnrad Nr. 3/ September 2003, Internationaler Versöhnungsbund, Österr. Zweig, Ledererg. 23/3/27, 1080 Wien ------------------------------------------------------------------------ Die Macht der Gewaltlosen Der Christ und die Revolution am Beispiel Brasiliens Hildegard Goss-Mayr "... Die Kirche, die Theologie, die Laien haben sich erst ganz wenig mit der Frage nach dem Beitrag des Christen zur Revolution beschäftigt; und schon wird die Antwort mit unerbittlicher Dringlichkeit gefordert, da sonst nichts bleibt als die Revolte, das gegenseitige Morden, aus dem die Gesellschaft wohl verändert, aber zerschlagen und ohne wirkliche Bewältigung der Gegensätze, in noch größeres Elend verstrickt, hervorgeht. (Seite 105) ... Das radikal Neue, das die wirtschaftlich-soziale Revolution in den Ländern der Dritten Welt hervorbringen will, verlangt in gleicher Weise die Umgestaltung der wirtschaftlichen und sozialen Strukturen wie ein neues Denken, eine neue Sicht vom Menschen. Da die Dritte Welt jedoch in engster Verstrickung mit der Welt der "Reichen", d.h. mit den industrialisierten Ländern lebt, muß dieser revolutionäre Prozeß auch auf diese Länder übergreifen und deren wirtschaftliche und soziale Strukturen sowie ihr Denken beeinflussen. Es handelt sich also nicht nur um ein lokales oder kontinentales Geschehen, sondern um einen Prozeß, in den die gesamte Welt verflochten ist. Man muß sich darüber klar sein, daß es sich um einen Umbruch handelt, der bis an die Strukturen der Gesellschaftsordnung in allen Teilen der Welt reichen muß, um diese neu zu gestalten. Die Frage der Mittel und der Wege, deren sich die Revolutionen bedienten und die in Zukunft beschritten werden, soll zunächst noch offen bleiben. Selbst wenn die bedeutendsten europäischen Revolutionen, die Französische und die Russische, von Gewalt, Haß, Vernichtung, Bürgerkrieg und Diktatur gekennzeichnet waren, so besagt das nicht, daß diese Modelle die einzig möglichen sind, daß sie für die Zukunft wünschenswert seien und den echten Bedürfnissen der Menschen, um derentwillen und unter deren Mitwirkung sie geführt werden, entsprechen. Es wird zu untersuchen sein, ob im Bereiche der menschlichen Möglichkeiten nicht noch andere Kräfte liegen als die der Zerstörung, um eine unabdingbare und historisch notwendige Umgestaltung zu vollziehen. ...(Seite 109) ... Es wird jedoch einer ungeheuren und konzentrierten Anstrengung bedürfen, um die Wirtschaftsgruppen der reichen Staaten für eine neue, solidarische Weltwirtschaftspolitik zu gewinnen. Denn das größte Hindernis auf dem Wege zu einer gerechten Wirtschaftspolitik ist das Eigeninteresse der Wirtschaftsmächte. Zweifellos ist eine Änderung der Wirtschaftspolitik zugunsten der Dritten Welt mit bedeutenden Opfern verbunden. Diese materiellen Opfer werden sich auf die gesamte Bevölkerung der hochindustrialisierten Länder auswirken, müssen jedoch in erster Linie von den Unternehmergruppen getragen werden, denen dank der billigen Rohstoffe der größte Gewinn zufließt. Ohne Gesinnungsänderung auf dieser Ebene werden die besten Vorschläge der Entwicklungstechniker und Wirtschaftsexperten wirkungslos bleiben. Genauso wie die gewaltlose Aktion an der Basis befinden sich auch die gewaltlosen Bemühungen um die Umgestaltung der internationalen Wirtschaftskonzeptionen in der ersten Phase ihrer Entwicklung und auf der Suche nach einer wirksamen Strategie. Auch auf diesem Gebiet gilt, daß hinter dem System der Marktwirtschaft, hinter wirtschaftlichen Exzessen, die von Konzernen und Großfirmen verübt werden, Menschen stehen, die ein Gewissen besitzen, an das appelliert werden kann und muß. Es müssen die rechten Wege und Mittel gefunden werden, um auf diese Kreise Einfluß zu nehmen, um Druck auszuüben. Daß diese Initiativen, die sich in Westeuropa anbahnen, vor allem und ganz besonders in den Vereinigten Staaten, der größten Wirtschaftsmacht der Welt, aufgebaut werden müssen, braucht nicht betont zu werden. Hier könnte ein geeintes Europa, das nicht nur den Eigeninteressen ergeben ist, sondern als neue Wirtschaftsmacht sich der Sache der Dritten Welt annimmt, einen hervorragenden Dienst leisten. Die Tatsache, daß in dem Kampf um die Ãœberwindung neokolonialer und kapitalistischer Wirtschaftskonzeptionen noch kaum ein sichtbarer Erfolg nachzuweisen ist, darf nicht zur Verzweiflung führen, sondern soll im Gegenteil dazu anspornen, daß viel mehr menschliches Wissen und menschliche Energie in den Dienst der Entwicklung gewaltloser Methoden zur Veränderung auch komplizierter wirtschaftlicher Konflikte gestellt werden. Denn gelingt es nicht, diese Umgestaltung in friedlicher Weise durchzusetzen, so werden die Armen gegen die Reichen revoltieren und die Folgen werden für die gesamte Erdbevölkerung bitter sein... (Seite 176)" Aus: Hildegard Goss-Mayr : Die Macht der Gewaltlosen. Der Christ und die Revolution am Beispiel Brasiliens. 1968, Styria Verlag (Ausschnitte) ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Nov 1 16:18:26 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 01 Nov 2003 16:18:26 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 64 - RB Nr.111 - Matthias Reichl: WTO cancunisiert! Message-ID: <5.2.1.1.0.20031101161543.00a9dec0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 64 - RB. Nr 111 - Matthias Reichl: WTO "cancunisiert"! Bad Ischl, 1.11.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= WTO "cancunisiert"! Matthias Reichl Was wir - und eine unübersehbare Zahl von Kritikern bzw. Gegnern der Welthandelsorganisation WTO - erhofft und gefordert haben ist nun eingetreten. Die Ministerkonferenz im mexikanischen Cancun ist gescheitert. Ich würde es nennen - die WTO wurde "cancunisiert"! Ob sie noch zu retten, d.h. zu demokratisieren ist oder ob sie schon ein Stück neoliberaler Herrschaftsgeschichte ist, wird sich noch zeigen. Jene, die direkt in Cancun diesem globalisierten Spinnennetz unsere alternativen weltweiten Netze und unseren gewaltfreien Protest entgegengestellt haben und die vielen anderen die - wie wir - gleichzeitig in ihren Regionen Unterstützerarbeit geleistet haben, können sich gemeinsam darüber freuen. Der Sieg über das MAI im Jahr 1999 und dessen Reaktivierung als MIA innerhalb des GATS und als eines der "vier Singapur Themen" zeigt uns, dass wir weiter wachsam sein müssen. Es waren die EU-Verhandler - darunter v.a. Österreich und Deutschland - die als Hardliner diese in den Verhandlungen von Cancun durchdrücken wollten. Damit provozierten sie die absehbaren Opfer dieser Politik - die verarmten Länder des "Südens", aber auch die Vertreter der sozialen Bewegungen aus Nord und Süd. Die dafür verantwortlichen Politiker, Bürokraten und Wirtschaftsmanager werden nun neue Versuche starten, den WTO-Prozess in einem anderen Tarnanzug wiederzubeleben. Das müssen wir, die Basisbewegungen, verhindern. Konkret bedeutet dies auch, dass wir mit den österreichischen Repräsentanten wie den EU-Kommissar Fischler, Wirtschaftsminister Bartenstein, den Chefverhandler Sektionschef Mayer und weitere involvierte unser Mißtrauen aussprechen und deren Rücktritt fordern. So lange die neoliberalen Seilschaften auf allen Ebenen die Politik bestimmen, ist unsere Forderung nach einer grundlegenden Reform des internationalen Wirtschaftssystems ein idealistischer Wunsch! Weiters begrüße ich die Mehrheitsentscheidung der schwedischen Bevölkerung (den Ausschlag gaben die Frauen), den EURO abzulehnen. Die Strategien mit denen ein Großteil der EU-Finanzminister - allen voran der erz-neoliberale Österreicher Grasser - die ökonomische und soziale Krise - nicht nur in Deutschland und Frankreich - durch ihren harten EURO-Kurs verschärfen, werden auch in diesem Konfliktbereich den Widerstand gegen die asoziale Politik verstärken. Freuen wir uns über unsere Erfolgslinie "Von Seattle bis Cancun" und kämpfen wir weiter! Auf unserer homepage www.begegnungszentrum.at findet ihr im Archiv in den Infos Nr. 16, 18, 20 - 23, 25 - 33, 35, 37 und 40 weitere Berichte und Analysen zur WTO und zur Cancun-Konferenz. (Siehe auch Info 47 und 36) ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sat Nov 1 16:23:33 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sat, 01 Nov 2003 16:23:33 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 65 - RB Nr.111 - Elisabeth Baumhoefer: Widerstand der Bauern in Cancun Message-ID: <5.2.1.1.0.20031101161832.00a9dc50@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 65 - RB. Nr 111 - Kurzmeldungen 1 Bad Ischl, 1.11.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= Widerstand der Bauern in Cancun Gedenken an Lee Kyong Hae Elisabeth Baumhöfer Das Scheitern der WTO-Verhandlungen ist ein Sieg für die Zivilbewegung. NGOs haben die Entwicklungsländer mit Analysen und Informationen versorgt, sie unterstützt und Druck auf die Verhandler ausgeübt, dadurch konnten die Entwicklungsländer nicht von ihrer Position abweichen. Für uns ist kein Deal besser als ein schlechter Deal, so analysiert es Walden Bello, Direktor der NGO "Focus on the Global South" (Philippinen/ Thailand). Die Europäische Bauernkoordination CPE sieht jetzt die Chance gegeben, die Regeln des internationalen Handels zu evaluieren. Eine Gruppe von Agrarwissenschaftlern hat bereits ein Projekt für ein alternatives landwirtschaftliches Ãœbereinkommen, das auf der Ernährungssouveränität basiert, ausgearbeitet (www.tradeobservatory.org). Dieses liegt für Verhandlungen bereit. Die CPE kritisiert, dass die EU unglaubwürdige Positionen vertritt, indem sie behauptet, durch entkoppelte Direktzahlungen, die es ermöglichen, unter den Produktionskosten zu verkaufen, den Weltmarkt nicht zu stören. Die Reform der gemeinsamen Agrarpolitik hat sich mit diesem Scheitern als hinfällig erwiesen und ist daher auf einer anderen Grundlage neu zu gestalten. Wir alle haben großen Respekt vor den zahlreichen Bauern und Bäuerinnen, die große Anstrengungen angesichts der katastrophalen Lage aller KleinbäuerInnen weltweit auf sich genommen haben, um ihre Anliegen selbst in Cancun zu vertreten, öffentlich zu machen und sich für das Konzept der Ernährungssouveränität einzusetzen. Der Tod von Lee Kyong Hae aus Korea hat alle sehr bedrückt. Er war einer von den vielen koreanischen Bauern, die angesichts der drastisch sinkenden Preise für ihre Produkte vor dem Ruin standen. Er hat sein Leben geopfert, um auf die Notwendigkeit einer politischen Lösung dieser existentiell bedrohliche Situation aufmerksam zu machen. Wir wollen keinen weiteren Toten mehr und werden uns weiterhin für ein menschlicheres Leben und gegen das globale Bauernsterben einsetzen, so die Sprecher von Via Campesina. (Aus: "Wege für eine Bäuerliche Zukunft" Nr. 277, September/ Oktober 2003, ÖBV) (Siehe auch Info 26 u. 35) ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sun Nov 2 17:59:33 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 02 Nov 2003 17:59:33 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 66 - RB Nr.111 - Buchtipps Message-ID: <5.2.1.1.0.20031102175921.00aa6780@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 66 - RB. Nr 111 - Buchtipps Bad Ischl, 2.11.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ========================================= BUCHTIPPS Neue Bücher und Materialien in unserer Bibliothek 1. VERGANGENHEIT - GEGENWART - ZUKUNFT - PHILOSOPHIE Jürgen Habermas: Zeitdiagnosen. Zwölf Essays 1980 - 2001. 2003 es Nr. 2439. € 9,- Scheidewege. Jahresschrift für skeptisches Denken. Jhg. 33, 2003/2004. Verlag der Max-Himmelheber-Stiftung (Saarstr. 7, D-72270 BAIERSBRONN). € 19,50 + Porto Ueli Mäder/ Hans Saner (Hg.): Realismus der Utopie. Zur politischen Philosophie von Arnold Künzli. 2003 Rotpunktverlag. sFr 38,- Pravu Mazumdar: Die Macht des Glücks. 2003 dtv premium Nr. 25294. € 14,50 Michael Mary: Die Glückslüge. Vom Glauben an die Machbarkeit des Lebens. 2003 Gustav Lübbe Verlag. € 19,90 Friedrich Schorlemmer (Hrsg.): Knaurs Buch der Werte. 2003 Droemer-Knaur Verlag. € 19,90 Erich Fromm: Die Antwort der Liebe. Die Kunst des richtigen Lebens. 2003 Herder TB Nr. 5366. € 8,90 Dorothee Sölle: Mystik des Todes. Ein Fragment (Sölles letzte Texte, Dialog mit ihrem Mann u. Predigt von Bärbel Wartenberg-Potter). 2003 Kreuz Verlag. € 19,90 Dorothee Sölle/ Fulbert Steffensky: "Wenn du nur Glück willst, willst du nur Gott". Vortrag von Dorothee Sölle und Gespräch mit Fulbert Steffensky vom 25.4.2003 (Dorothees letztes Gespräch). 2003 eam 1. Evangelische Akademie Bad Boll (D-73087 BAD BOLL). € 6,50 Ãœber den Tod. Poetisches und Philosophisches von verschiedenen Autoren. Hg. v. Daniel Keel u. Isabelle Vonlanthen. 2003 Diogenes Verlag. € 12,90 2. POLITIK - SOZIALISMUS - MEDIEN - KULTUR - KUNST Leopold Kohr: Die überentwickelten Nationen. 2003 Otto Müller Verlag. € 20,- Heleno Sana: Macht ohne Moral. Die Herrschaft des Westens und ihre Grundlagen. Kleine Bibliothek 93. 2003 PapyRossa Verlag. € 15,90 Ulrich Schiller: Macht ausser Kontrolle. Geheime Weltpolitik von Chruschtschow bis Bush. 2003 Aufbau Verlag. € 19,90 Tomás Moulian: Ein Sozialismus für das 21. Jahrhundert. Der fünfte Weg (aus der Sicht eines Chilenen und Paulo Freire-Mitarbeiters). 2003 Rotpunktverlag. sFr 29,- Noam Chomsky: People without Rights. Kosovo, Ost-Timor und der Westen. 2000 Europa Verlag. € 12,90 Wer ist Noam Chomsky? Larissa McFarquhar: Des Teufels Buchhalter. Michael Haupt: "Die Wahrheit von den Dächern schreien": Chomsky und die Politik. 2003 Europa Verlag. € 9,90 Robert Islinger: Vom Abendland zum Disneyland. Wohin steuern unsere Medien? 2003 Edition Büchergilde. € 18,- Friedensreich Hundertwasser: Wenn einer alleine träumt... Text-Bildband. 2003 Pattloch Verlag. € 9,90 Friedensreich Hundertwasser: Gebt den Menschen die Häuser zurück. Text-Bildband. 2003 Pattloch Verlag. € 9,90 merrólyn monroe. marilyn monroe and her friends. (Ausstellungskatalog des gesellschaftskritischen Pop-Art-Malers ERRÓ). Galerie Hilger (Dorotheerg. 5/1, A-1010 Wien). € 15,- ERRÓ: L' ultima visita di Mao a Venezia. (Ausstellungskatalog des gesellschaftskritischen Pop-Art-Malers ERRÓ). Galerie Hilger. € 5,- 3. POLITISCH ARBEITEN UND ORGANISIEREN - ALTERNATIVE PROJEKTE Stefan Wachtel: Rhetorik und Public Relations. 2003 Gerling Akademie Verlag. € 24,90 Hilary Wainwright: Reclaim the State. Experiments in Popular Democracy. 2003 Verso Publishers. £ 15,- Georg Monbiot: United People. Manifest für eine neue Weltordnung. 2003 Riemann Verlag. € 21,- Rolf Kreibich/ Christian Trapp (Hrsg.): Bürgergesellschaft. Floskel oder Programm. ZukunftsStudien Bd. 28. 2002 Nomos Verlagsges. € 17,- Housmans Peace Diary with World Peace Directory 2004. (Taschenkalender mit 2000 Adressen von Friedens-, Ökologie- und Menschenrechts-Initiativen und Organisationen). 2003 Ed. by Housmans Bookshop (5 Caledonian Road, Kings Cross, London, N1 9DX, GB). £ 5.95 4. GEWALT - GEWALTFREIER WIDERSTAND Horst Kraemer: Das Trauma der Gewalt. Wie Gewalt entsteht und sich auswirkt. Psychotraumata und ihre Behandlung. 2003 Kösel Verlag. € 19,95 5. FRIEDE - KRIEG - MILITÄR - WEHRDIENSTVERWEIGERUNG - RÃœSTUNG Thomas Debiel: UN-Friedensoperationen in Afrika. Weltinnenpolitik und die Realität von Bürgerkriegen. Sonderband der Stiftung Entwicklung und Frieden. 2003 Dietz Verlag. € 14,80 Robert Hinde/ Joseph Rotblat: War No More. Eliminating Conflict in the Nuclear Age. 2003 Pluto Press. £ 10.99 Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (Hrsg.): Jihad vs. McWorld. Friedenspolitik im Spannungsfeld zwischen Globalisierung und fundamentalistischer Bedrohung. Friedensbericht 2003. 2003 Dialog Bd. 43. Agenda Verlag. € 24,- Nach dem Krieg ist vor dem Krieg. Hintergründe, Folgen und Lügen des Irak-Krieges. Aktionen der Friedensbewegung. guernica-spezial Nr. 3 2003 Hg. v. Friedenswerkstatt Linz (Waltherstr. 15b, A-4020 LINZ). € 3,50 + Versandkosten Milan Rai: Regime Unchanged. Why the War on Iraq Changed Nothing. 2003 Pluto Press. £ 10.99 Tariq Ali: Bush in Babylon. Die Re-Kolonialisierung des Irak. 2003 Diederichs Verlag. € 19,95 Nicole Schley/ Sabine Busse: Die Kriege der USA. Chronik einer aggressiven Nation. 2003 Diederichs Verlag. € 19,95 Robert B. Stinnett: Pearl Harbor. Wie die amerikanische Regierung den Angriff provozierte und 2.476 Bürger sterben ließ. 2003 Zweitausendeins Verlag. € 14,90 Helen Caldicott: Atomgefahr USA. Die nukleare Aufrüstung der Supermacht. 2003 Diederichs Verlag. € 22,- 7. FASCHISMUS - NATIONALSOZIALISMUS - ZWEITER WELTKRIEG Josef Kurz: "Aber Du warst doch Soldat!" War ich nicht auch ein Christ? Briefe, Tagebuchaufzeichnungen und Reflexionen des Soldaten Sepp K. 2003 Edition Kirchen-Zeit-Geschichte. Dr. Helmut Wagner (Schiffbaustr. 11, A-4020 LINZ). € 11,90 KZ Dachau - Aussenlager Hallein. (U.a. Bericht von der Befreiungsaktion der Agnes Primocic). Vorläufiger Bericht von Wolfgang Wintersteller. 2003 Mag. Wolfgang Wintersteller (Rehhofstr. 7, A-5400 HALLEIN). Armin A. Lehmann: Der letzte Befehl. Als Hitlers Botenjunge im Führerbunker. 2003 Gustav Lübbe Verlag. € 24,90 9. MENSCHENRECHTE - MINDERHEITEN - FLÃœCHTLINGE - MIGRANTEN- SICHERHEIT - TERROR EUMC Internet Guide on organisations combating racism and xenophobia in Europe. (Mit Internet-Adressen). 2003 Hg. v. EUMC - Europ. Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (Rahlg. 3, A-1060 WIEN). Kostenlos Peter Waldmann: Terrorismus und Bürgerkrieg. Der Staat in Bedrängnis. 2003 Gerling Akademie Verlag. € 21,50 Elmar Theveßen: Schläfer mitten unter uns. Das Netzwerk des Terrors und der hilflose Aktionismus des Westens. Droemer Verlag. € 19,90 Wolfgang Schmidbauer: Der Mensch als Bombe. Eine Psychologie des neuen Terrorismus. 2003 Rowohlt Verlag. € 19,90 Thomas Auchter/ Christian Büttner/ Ulrich Schultz-Venrath/ Hans-Jürgen Wirth (Hg.): Der 11. September. Psychoanalytische, psychosoziale und psychohistorische Analysen von Terror und Trauma. 2003 Psychosozial Verlag. € 24.90 Andreas von Bülow: Die CIA und der 11. September. Internationaler Terror und die Rolle der Geheimdienste. 2003 Piper Verlag. € 12,90 10. MANAGEMENT - WIRTSCHAFT - ARBEIT - LANDWIRTSCHAFT Fritz Maywald: Eulenspiegeleien für Manager. 2003 Gerling Akademie Verlag. € 19,90 Fritz Recheis: Entschleunigung. Abschied vom Turbokapitalismus. 2003 Riemann Verlag. € 20,- Hans Herbert von Arnim (Hg.): Korruption. Netzwerke in Politik, Ämtern und Wirtschaft. Knaur TB 77683. € 8,90 Kursbuch 152: Blühende Bilanzen. 2003 Rowohlt Berlin Verlag. € 10,- Reinhard Blomert: Die Habgierigen. Firmenpiraten, Börsenmanipulationen: Kapitalismus außer Kontrolle. 2003 Antje Kunstmann Verlag. € 17,90 Eva Joly: Im Auge des Zyklons. Der Elf-Aquitaine-Skandal und mein Kampf gegen internationalen Finanzbetrug. (Erfahrungen der französischen Untersuchungsrichterin). 2003 Riemann Verlag. € 18,- Beate Krais/ Margaret Maruani (Hg.): Frauenarbeit, Männerarbeit. Neue Muster der Ungleichheit auf dem europäischen Arbeitsmarkt. 2001 Campus Verlag. € 39,90 Hans Meister/ Gery Wolf: Agricultur - Menschen schaffen Landschaft. Bild-Textband. 2003 Leopold Stocker Verlag. € 24,90 11. SOZIALES - RANDGRUPPEN Die soziale Lage in der Europäischen Union 2003. Hg. v. Europäische Kommission, Generaldirektion Beschäftigung und Soziales. 2003 Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Union (EU), L-2985 LUXEMBURG. € 25,- Franz-Xaver Kaufmann: Varianten des Wohlfahrtsstaates. Der deutsche Sozialstaat im internationalen Vergleich. 2003 es 2301. € 12,- Reinhald Mohr: Generation Z oder Von der Zumutung älter zu werden. 2003 S. Fischer Verlag. € 18,- Helmut Geiger (Hrsg.): Die Würde des alten Menschen ist unantastbar. Rechtliche, medizinische, wirtschaftliche und soziale Probleme der letzten Lebensjahre. Dokumentation der Tagung v. 11.-13.10.2002. ea 3/2003 Evangelische Akademie Bad Boll (D-73087 BAD BOLL). € 10,- Alt werden wie und wo ich will! SeniorInnenwohnbedürfnisse in Oberösterreich 2003. Eine Studie von Jaksch & Partner. Hg. v. Grüne SeniorInnen. 2003 edition zuDritt/ Grüne Bildungswerkstatt O.Ö. (Salzburgerstr. 2, A-4690 Schwanenstadt). 13. UMWELT - NATURSCHUTZ - GENTECHNIK José Lutzenberger: Das Vermächtnis. "Wir können die Natur nicht verbessern". 2003 Retap Verlag (Postfach 150106, D-53040 BONN). € 12,90 Jay McGown/ Freida Morris: Biodiversity Mystery Theatre drawn from the files of the United States Patent and Trademark Office. 2003 gratuit (also on datafile www.edmonds-institute.org). The Edmonds Institute (20319-92nd Avenue West, EDMONDS, Washington 98020 USA). 14. GESUNDHEIT - ERNÄHRUNG Bernhard C. Kolster: Knaurs Atlas der Reflexzonentherapie. 2003 Droemer-Knaur Verlag. € 39,90 Udo Pollmer/ Gunter Frank/ Susanne Warmuth: Lexikon der Fitneß-Irrtümer. Mißverständnisse, Fehlinterpretationen und Halbwahrheiten von Aerobic bis Zerrung. Lexikon. 2003 Eichborn Verlag. € 22,90 15. NATURWISSENSCHAFT - TECHNOLOGIE - COMPUTER Gary R. Bunt: Islam in the Digital Age. E-Jihad, Online Fatwas and CyberIslamic Environments. 2003 Pluto Press. £ 14.99 17. PÄDAGOGIK - BILDUNG Nossrat Peseschkian: Klug ist jeder. Der eine vorher, der andere nachher. Geschichten und Lebensweisheiten. 2003 Herder TB Nr. 5370. € 8,90 Eva Neumann: Ich bin da anderer Meinung... Schwierige Gespräche leicht gemacht. 2003 Herder TB Nr. 5346. € 8,90 21. RELIGIONEN - SPIRITUALITÄT - SEKTEN Eugen Drewermann: Wozu Religion? Sinnfindung in Zeiten der Gier nach Macht und Geld. Im Gespräch mit Jürgen Hoeren. 2003 Herder TB Nr. 5380. € 9,90 Berührung mit den Entrechteten. Bibelarbeiten, Texte und Bilder zur Dalit-Theologie (Indigene in Indien). Weltmission heute Nr. 51. 2003 Evangelisches Missionswerk in Deutschland (Normannenweg 17-21, D-20537 HAMBURG). 22. CHRISTENTUM Jörg Zink: Die Urkraft des Heiligen. Christlicher Glaube im 21. Jahrhundert. 2003 Kreuz Verlag. € 22,- 23. ENTWICKLUNGSPOLITIK - GLOBALISIERUNG - DRITTE WELT Jerry Mander/ John Cavanough: Eine andere Welt ist möglich. Alternativen zur Globalisierung (konkretisiert vom Team des International Forum on Globalization). 2003 Riemann Verlag. € 22,- Claudia von Werlhof/ Veronika Bennholdt-Thomsen/ Nick Faraclas (Hg.): Subsistenz und Widerstand. Alternativen zur Globalisierung. 2003 Promedia Verlag. € 19,90 Massimiliano Andretta/ Donatella della Porta/ Lorenzo Mosca/ Herbert Reiter: No Global - New Global. Identität und Strategien der Antiglobalisierungsbewegung. 2003 Campus Verlag. € 19,90 Nicanor Perlas: Die Globalisierung gestalten. Zivilgesellschaft, Kulturkraft und Dreigliederung. Schriftenreihe Kontext Bd. 3. 2000 Info3-Verlag (Kirchgartenstr. 1, D-60439 FRANKFURT). € 12,68 Frank Kürschner-Pelkmann: Visionen und kleine Schritte. Auf dem Weg zu einer anderen Globalisierung. Weltmission heute Nr. 48. 2002 Evangelisches Missionswerk in Deutschland. Ulrich Beck: Macht und Gegenmacht im globalen Zeitalter. Neue weltpolitische Ökonomie. 2002 Suhrkamp Verlag. € 20,- Elmar Altvater/ Birgit Mahnkopf: Globalisierung der Unsicherheit. Arbeit im Schatten, schmutziges Geld und informelle Politik. 2003 Verlag Westfälisches Dampfboot. € 25.50 Fatoumata Jawara/ Aileen Kwa: Behind the scenes at the WTO: the real world of international trade negotiations. 2003 Zed Books Ltd. £ 12.99 Maria Mies/ Claudia von Werlhof: Lizenz zum Plündern. Das multilaterale Abkommen über Investitionen "MAI". 4. aktualisierte und erweiterte Auflage. 2003 eva TB Nr. 244. € 12,- Dienste ohne Grenzen? GATS, Privatisierung und die Folgen für die Frauen. Kongress - Referate - Widerstand und Alternativen - Berichte/Presse. Hrsg. v. Kongress-Team FrauenNetzAttac. 2003 ATTAC Bundesbüro Deutschland/ FrauenNetzAttac (Münchner Str. 48, D-60329 FRANKFURT/M.). gratis + Versandkosten € 3,- Michel Reimon/ Christian Felber: Schwarzbuch Privatisierung. Was opfern wir dem freien Markt? (Wasser, Schulen, Krankenhäuser...) 2003 Verlag Ueberreuter. € 19,95 Frank Kürschner-Pelkmann: Wasser - Gottes Gabe, keine Ware. Wasserwirtschaft in Zeiten der Globalisierung. Weltmission heute Nr. 47. 2002 Evangelisches Missionswerk in Deutschland. Siegfried Pater: Zuckerwasser. Vom Coca-Cola-Imperium. 2002 Retap Verlag (Postfach 150106, D-53040 BONN). € 9,90 Günter Amendt: No Drugs, No Future. Drogen im Zeitalter der Globalisierung. 2003 Europa Verlag. € 17,90 Markus Balser/ Michael Bauchmüller: Die 10 Irrtümer der Globalisierungsgegner - wie man Ideologie mit Fakten widerlegt. (Rechtfertigung der "Global Players" durch Journalisten des "Süddeutschen Zeitung"). 2003 Eichborn Verlag. € 19,90 25. DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH Günter Grass/ Daniela Dahn/ Johano Strasser (Hg.): In einem reichen Land. Zeugnisse alltäglichen Leidens an der Gesellschaft. 2003 G. Steidl Verlag. € 34,- Oswald Metzger: Einspruch! Wider den organisierten Staatsbankrott. (Forderungen eines deutschen Grünen-Realos). 2003 Riemann Verlag. € 19,- Frank Joestel (Hg.): Strafrechtliche Verfolgung politischer Gegner durch die Staatssicherheit im Jahre 1988. Der letzte Jahresbericht der Mfs-Hauptabteilung Untersuchung. 2003 Bundesbeauftragte f. d. Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehem. DDR (Postf. 218, D-10106 BERLIN). € 5,- Gerfried Sperl: Die umgefärbte Republik. Anmerkungen zu Österreich (unter dem Diktat einer rechtskonservativ-neoliberalen Regierung). 2003 Zsolnay Verlag. € 15,90 26. MITTEL-OSTEUROPA - BALKAN - GUS Das "Neue Europa", der Irakkrieg und die USA. Dossier: Baltikum. Ost-West-Gegeninformationen Nr. 2/2003 (c/o Abt. f. Südosteuropäische Geschichte, Mozartg. 3, A-8010 GRAZ). € 3,- Jürgen Roth: Die Gangster aus dem Osten. Neue Wege der Kriminalität. 2003 Europa Verlag. € 17,90 Norbert Mappes-Niedick: Balkan-Mafia. Staaten in der Hand des Verbrechens - Eine Gefahr für Europa. 2003 Ch. Links Verlag. € 14,90 27. NAHER OSTEN - ASIEN - AUSTRALIEN Noam Chomsky: Offene Wunde Nahost. Israel, die Palästinenser und die US-Politik. 2003 Europa Verlag. € 14,90 Judith Huber: Risse im Patriarchat. Frauen in Afghanistan. 2003 Rotpunktverlag. sFr 36,- Aurel Croissant: Von der Transition zur defekten Demokratie. Demokratische Entwicklung in den Philippinen, Südkorea und Thailand. 2002 Westdeutscher Verlag. € 34.90 28. AFRIKA Länderheft Mosambik. Weltmission heute Nr. 49. 2003 Evangelisches Missionswerk in Deutschland (Normannenweg 17-21, D-20537 HAMBURG). 29. NORD- UND LATEINAMERIKA Greg Palast: Shame on you! Die Wahrheit über Macht und Korruption in westlichen Demokratien. 2003 DVA. € 15,40 Conrad Schuhler: Unter Brüdern. Die USA, Europa und die Neuordnung der Welt. 2003 PapyRossa Verlag. € 11,- Manfred Budzinski (Hrsg.): America First? Die Bush-Doktrin und ihre Folgen. Dokumentation der Tagung v. 28.-30.4.2003. ea 4/2003 Evangelische Akademie Bad Boll (D-73087 BAD BOLL). € 10,- Geiko Müller-Fahrenholz: In göttlicher Mission. Politik im Namen des Herrn - Warum George W. Bush die Welt erlösen will. Vorwort v. Eugen Drewermann. 2003 Knaur TB Nr. 77722. € 7,90 Jürgen Fliege: Der falsche Prophet. Wie US-Präsident George W. Bush den Glauben vergiftet. 2003 Claudius Verlag. € 5,- Lotta Suter: Einzig und allein. Die USA im Ausnahmezustand. 2003 Rotpunktverlag. sFr 32,- Michael Moore: Querschüsse. "Downsize This!" 2003 Piper Verlag. € 12,90 "Nicaragua privatizada Wenn die Grundversorgung zur Ware gemacht wird" (Privatisiertes Nicaragua). Hg. v. Autorenkollektiv Nicaragua (c/o Ökumenisches Büro, Pariser Straße 13, D-81667 München). Download der Broschüre u. Aktualisierungen auf der homepage: http://nica.open-lab.org, Kontakt: e-mail: nica at open-lab.org. 2003 € 3,- + Porto Herbert Berger: Solidarität mit Chile. Die österreichische Chile-Solidaritätsfront 1973 - 1990. 2003 Edition Volkshochschule (Hollerg. 22, A-1150 WIEN). € 10,- + Versand Hartwig Weber/ Sor Dara Sierra Jaramillo: Narben auf meiner Haut. Straßenkinder fotografieren sich selbst (in Kolumbien). 2003 Edition Büchergilde. € 24,90 30. INDIGENE VÖLKER Lebenszeichen Kalender 2004. Thema "Kulturen im Wandel". A3 Querformat, 14 Farbbilder, Texte mit zahlreichen S/W Bildern auf den Rückseiten der Monatsblätter. 2003 Hg. v. Gesellschaft für bedrohte Völker Österr. (Untere Viaduktg. 53/7a, A-1040 WIEN). € 17,90 (+3,30 Versand) 31. LITERATUR - KARIKATUREN 's ist Krieg! Geschichten verschiedener Autoren. Einleitung v. Albert Einstein "Für einen militanten Pazifismus". Hg. v. Daniel Keel. 2003 Diogenes TB Nr. 23373. € 9,90 Kiana Davenport: Haifischfrauen. Roman (Ãœberlebenskampf hawaiianischer Frauen im und gegen das US-System). 1996 Knaur TB Nr. 60568. Paulo Coelho: Elf Minuten. Roman (einer brasilianischen Prostituierten in Genf). 2003 Diogenes Verlag. € 20,50 Leila Marouane: Entführer. Roman (aus Algerien). 2003 Haymon Verlag. € 17,90 Laszlo Darvasi: Eine Frau besorgen. Kriegsgeschichten (aus dem Balkan). 2003 es 2448. € 10,- Panait Istrati: Das Haus Thüringer. Roman (über Arbeiterkämpfe im Rumänien der 30er Jahre). 2003 Edition Büchergilde. € 19,90 Tatjana Tolstaja: Kys. Roman (aus einem diktatorischen, bücher-fanatischen Moskau). 2003 Rowohlt Berlin Verlag. € 22,90 Helmut Eisendle (Hg.): Österreich lesen. Texte von Artmann bis Zeemann. 1995 Deuticke Verlag. Raimund Bahr: Einander zwei. Roman. Notizen eines Marodeurs. Essay (über eine Reise durch Lateinamerika). 2003 Edition Art & Science - (Au 93, 5360 St. Wolfgang Tel. 0664/395 20 61, werkraum.abersee at aon.at). € 15,- inkl. Versand Horst Ehmke: Privatsache. Roman (über den Menschenhandel aus Afrika). 2003 Eichborn Verlag. € 22,90 Hartmut Lange: Leptis Magna. Zwei Novellen (über Beziehungskrisen). 2003 Diogenes Verlag. € 16,90 Tine Wittler: Parallelwelt. Roman (über Arbeitslose in Deutschland). 2003 Argon Verlag. € 17,90 Anstatt als Beschützer des Lebens aufzutreten, um die Gesetze und den Reichtum der Erde zu wahren, anstatt sich hinter ökologische Schranken zurückzuziehen, damit die Erde sich regenerieren kann, spielt der Mensch Zauberlehrling mit der Kernenergie, mit Hormonen, Giftstoffen, mit der Herstellung von Abfallstoffen, mit psychologischer Versklavung, der Bejahung der Abhängigkeit, der Versklavung durch die großen Konzerne, der Diktatur der Hässlichkeit und mit unzähligen Arten der Massenzerstörung. Aus: Hundertwasser: Wenn einer alleine träumt... Text-Bildband. 2003 Pattloch Verlag. € 9,90 Wenn Menschen in einer menschengerechteren Umwelt wohnen können, diese mitgestalten können, anstatt in einer anonymen, feindlichen, aggressiven Betonwüste, dann fliehen sie nicht bei jeder Gelegenheit wie aus einem Konzentrationslager aufs Land oder in Mittel, die die feindliche Umwelt vergessen machen oder übertönen. Aus: Friedensreich Hundertwasser: Gebt den Menschen die Häuser zurück. Text-Bildband. 2003 Pattloch Verlag. € 9,90 ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at _______________________________________________ E-rundbrief mailing list E-rundbrief at horus.at http://webmail.horus.at/cgi-bin/listinfo/e-rundbrief --- M. Reichl, Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit Center for Encounter and active Non-Violence Wolfgangerstr.26, A-4820 Bad Ischl, Austria, fon/fax: +43 6132 24590 http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Fri Nov 21 16:05:05 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Fri, 21 Nov 2003 16:05:05 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 67 - Walden Bello - FTAA-meeting Miami Message-ID: <5.2.1.1.0.20031121155638.009e5b50@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 67 - Walden Bello about FTAA-meeting in Miami/ USA Bad Ischl, 21.11.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= ORIGINAL FTAA VISION SCRAPPED AS PEOPLE POUR INTO MIAMI FOR ANTI-FREE TRADE PROTEST By Walden Bello* Miami, Nov. 20. The United States will try to paint the Miami meeting of the Free Trade of the Americas (FTAA) as a success, but the reality is that the anti-FTAA side has pulled off a victory. This was the assessment of movement leaders as thousands of protesters from all over the Americas converged on this city for Friday¹s March for Global Justice and the Miami-Dade Country police mounted a massive show of force to intimidate the opposition. Protesters not Intimidated That the people were not cowed was evident at the "Gala for Global Justice" on the evening of Wednesday, November 19. Opposition to the FTAA and people coming together for "another world" was the theme of event, which featured a program of music and speeches from activists from throughout the Americas. Representing the US labor movement in the program, Leo Girard, president of the United Steelworkers Union, declared, "We will not let them steal our sovereignty. This is not just about trade but also about investment and privileges for greedy investors and financiers. This fight is a fight for our children and grandchildren." He singled out the contribution of student activists against sweatshops, telling the story of how earlier in the afternoon, "on the way to Guzman Park to attend the People¹s Forum, we saw a group of students surrounded by cops and searched. And guess what, hundreds of steelworkers surrounded the cops and told them to let the students go. And they did." And that brought the crowd to its feet. Washington Retreats on FTAA The big news on Wednesday, however, was the scrapping of the original FTAA vision. "The US wanted a binding comprehensive agreement with disciplines all the way through," said one official delegate from a Latin American country who has participated in the negotiations. "The draft ministerial declaration coming out of the Trade Negotiations Committee clearly is a retreat from that." Instead, the draft proposes a "flexible" process where governments can decide to exclude some areas from FTAA negotiations for liberalization even as other governments negotiate liberalization in these areas. As the declaration unambiguously states, "Ministers recognize that countries may assume different levels of commitmentsŠIn addition, negotiations should allow for countries that so choose, within the FTAA, to agree to additional obligations and benefits." This will allow Brazil and the other members of the Mercosur trade area to withdraw from negotiations on investment, intellectual property, government procurement, services, investment, competition policy, and other areas they do not wish to subject to mandatory liberalization. At the same time, it will allow the US to continue its policies of massive subsidization of its agriculture by not joining negotiations on agriculture. The result is what pundits have called "FTAA lite" or "FTAA a la carte." Essentially, the ministerial declaration is the one tabled by Brazil at the Trade Negotiating Committee meeting in San Salvador last July. As the Latin American negotiator put it, "Brazil was saying, look, 2003 is different from 1994, when Clinton launched the FTAA negotiations. Free trade policies has brought about bad results throughout Latin America. People have ousted neoliberal governments. There was no way the US was going to get the comprehensive free trade agreement it wanted today." To the surprise of many, the US agreed to the Brazilian compromise a few weeks before Miami. But, according to the Latin American negotiator, the alternative was another Cancun, referring to the collapse of the fifth ministerial of the World Trade Organization, owing to widely disparate positions between Brazil and its allies and Washington, Canada, and their supporters. This was not another high-profile setback the Bush administrator could afford coming into an election year. Despite the US stand-down, says Timi Gerson, a trade campaigner with Public Citizen, it will paint Miami as a success. "They¹ll say the train has not be derailed, as in Cancun, that it is leaving Miami with nine boxcars or negotiating areas intact. What they¹ll try to conceal is that those boxcars are empty because people throughout the Americas have refused to go aboard." Activists Caution Vigilance To counter Washington¹s spin on events while calling for continued vigilance among FTAA forces, the broad alliance Continental Campaign against the Americas issued the following statement on Wednesday, May 19, shortly after the appearance of the draft declaration: "We are witnessing in Miami the failure of the original FTAA project, and at the same time the emergence of a new and perhaps more dangerous proposal for negotiations. "The United States will try and present the ÂŒflexible¹ proposal to move the negotiations forward as a success of the Ministerial Meeting. But this is only a façadeŠMiami has revealed that the United States has lost its capacity to convince people of the virtues of its ÂŒfree¹ trade project, and is using force to impose its objectives, trying to isolate the governments of the continent that are proposing a different vision." To Brazilian trade organizer Fatima Mello, although the original FTAA vision has been disrupted, "So long as the FTAA¹s framework and basic principles remain intact, the imposition of neoliberal trade policies will remain a threat, so it is important to oppose even this watered-down version of the FTAA." To cover its tactical retreat on the FTAA, US Trade Representative Robert Zoellick announced on Wednesday that Washington would launch negotiations for bilateral free trade pacts with the Dominican Republic, Panama, Bolivia, Colombia, Ecuador, and Peru. To Sarah Anderson, trade analyst of the Institute for Policy Studies in Washington, the US move is a confession of weakness. "They¹re admitting they can¹t get what they want via the FTAA, and that¹s because people and governments are resisting throughout the Americas." *Walden Bello is executive director of Focus on the Global South and a member of the Board of Food First. -- Focus on the Global South (FOCUS) c/o CUSRI, Chulalongkorn University Bangkok 10330 THAILAND Tel: 662 218 7363/7364/7365/7383 Fax: 662 255 9976 Mobile: +6695215702 (in bangkok) +639167860215 (in manila) Email: marylou at focusweb.org Website: www.focusweb.org ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sun Nov 23 19:04:03 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 23 Nov 2003 19:04:03 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 68 - Jochen Stay - Renaissance der Protestbewegungen Message-ID: <5.2.1.1.0.20031123185811.033af7b0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 68 - Jochen Stay zur Renaissance der Protestbewegungen (in Deutschland) Bad Ischl, 23.11.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= Die Renaissance der Protestbewegungen von Jochen Stay 2003 war ein Jahr der Massenproteste und des neuen Selbstbewusstseins politischer Basis-AktivistInnen Galten Straßenproteste und Bürgerinitiativen lange als Relikt der 60er bis 80er Jahre, so hat sich inzwischen eine muntere und mutige neue Protestgeneration auf den Weg gemacht, die etablierte Politik aufzumischen. Zwei Wochen im November 2003: Großdemonstration gegen den Sozialabbau in Berlin, anhaltende Proteste gegen Castor-Transporte nach Gorleben und die globalisierungskritische Bewegung trifft sich zum Europäischen Sozialforum in Paris. So geht ein Jahr zu Ende, das bereits mit einer Massenbewegung begonnen hatte: Von Januar bis März waren bundesweit Hunderttausende fast jedes Wochenende mit bunten PACE-Fahnen gegen den Irak-Krieg unterwegs, mit dem Höhepunkt der größten Demonstration in der Geschichte der Bundesrepublik - am 15. Februar waren in Berlin 500.000 Menschen auf der Straße. Was da in den letzten Jahren entstanden ist, lässt sich mit "Generation Attac" umschreiben, ohne diese Generation damit auf die Organisation Attac zu beschränken. Diese Protestgeneration besteht einerseits aus vielen jungen Menschen, aber auch aus erstaunlich vielen, die nach Jahren der Resignation neu aktiv geworden sind - im Osten wie im Westen der Republik. Diese Generation ist über die Grenzen von Staaten und auch über die Grenzen unterschiedlicher politischer Milieus und Kulturen hinweg kooperativer als alles, was es in den Jahrzehnten davor gegeben hat. Und diese "Generation Attac" überwindet auch mühelos die thematischen Grenzen traditioneller Protestbewegungen. Sie wendet sich gegen Krieg, Umweltzerstörung, globale Ungerechtigkeit und Sozialabbau, ist immer dort aktiv, wo es gerade am Nötigsten ist. Die Zeit der Ein-Punkt-Bewegungen ist vorbei - zumindest was die aktive Basis angeht. Noch nie war die Teilnahme an einer Protestveranstaltung so normal wie heute. War das Demonstrieren in der "alten" Bundesrepublik noch ein Ausdruck von Gegenkultur zum herrschenden Mainstream und führte vielerorts zu heftigen Familienkonflikten, so werden heute viele Jugendliche von ihren Eltern geradezu ermuntert, auf die Straße zu gehen. Das verbessert einerseits die Situation von Protestbewegungen, nimmt ihnen aber auch einen Teil ihrer Wirkung. Wer nicht mehr provoziert, wird auch in der Öffentlichkeit weniger wahrgenommen. Fünf Jahre nach dem Regierungseintritt der einstigen "Bewegungspartei" Bündnis 90/Die Grünen haben sich die sozialen Bewegungen davon erholt, dass ihnen vormals wichtige MitstreiterInnen abhanden gekommen sind. Längst wurde aus dem Jammern über grünes Umfallen in der Militär-, Atom- oder Sozialpolitik ein neues Selbstbewusstsein. In vielen Politikfeldern sind die Aktionsgruppen, Initiativen und NGOs wieder zu einer Art außerparlamentarischer Opposition geworden. Das muss kein Nachteil sein und so wird diese Rolle von vielen AktivistInnen offensiv angenommen. Sie sind dabei zu lernen, wie sich trotzdem politische Erfolge erzielen lassen, spielen immer öfter professionell auf der Klaviatur zwischen Lobbying, Massenprotest und Zivilem Ungehorsam. Die erstaunlichste Entwicklung der letzten Jahre ist, dass sich die Protestbewegungen wieder zutrauen, dicke Bretter zu bohren. Zwar existiert bei vielen Aktiven von heute im Gegensatz zur früheren westdeutschen Bewegungs-Linken kein anderer Gesellschaftsentwurf mehr im Hintergrund. Aber wenn beispielsweise Attac heute mit dem einerseits diffusen aber andererseits ehrgeizigen Slogan "Eine andere Welt ist möglich" agiert, dann zeigt dies schon, das man bereit ist, sich mit den Mächtigen in Wirtschaft und Regierungen anzulegen, auch wenn ein kurzfristiger Erfolg nicht in Reichweite ist. Dass gerade auch junge AktivistInnen bereit sind, sich trotz revolutionärer Ungeduld auf den langwierigen Weg des Ringens um wirkliche Veränderungen zu machen, ist eine der ermutigenden Eigenschaften aktueller Bewegungen. Noch vor Jahren wäre es undenkbar gewesen, dass in unzähligen deutschen Städten bunte Aktionen gegen einen Vertrag der Welthandelsorganisation (WTO) zur Liberalisierung von Dienstleistungen (GATS) stattfinden. Neben der Mehrheitsmeinung in der Gesellschaft "Wir kleinen Leute können ja doch nichts ändern" gibt es immer mehr Menschen, die bereit sind, für Veränderungen einzutreten, nach dem Motto: Besser ich mache den Versuch, etwas zu bewegen, als einen schlechten Zustand unwidersprochen hinzunehmen. Sprengkraft könnte diese Tendenz dann entwickeln, wenn ein relevanter Teil der Betroffenen des aktuellen Sozialabbaus sich dieser Haltung anschließt. Jochen Stay, ist Anti-Atom- und Friedensaktivist, Bewegungsarbeiter und im Stiftungsrat der Bewegungsstiftung. Der Beitrag erscheint am kommenden Freitag, den 14.11. in einer Beilage zur taz, die die Bewegungsstiftung herausgibt. Die Bewegungsstiftung - Anstöße für soziale Bewegungen Artilleriestr. 6, 27283 Verden Tel.: 04231-957-540 Fax 541 Bürozeiten: Di + Mi 10.00 - 16.00 Uhr Do + Fr 9.30 - 13.00 Uhr www.bewegungsstiftung.de ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Wed Dec 3 16:48:10 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 03 Dec 2003 16:48:10 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 69 - WTO-Verhandlungen - Kritik an EU-Zustimmung Message-ID: <5.2.1.1.0.20031203164324.00a23310@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 69 - WTO-Verhandlungen - EU-Kommission - Grünes Licht für Lamy - Kritik von Grünen und NGOs Bad Ischl, 3.12.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= THE GREENS/EFA IN THE EUROPEAN PARLIAMENT PRESS RELEASE Brussels, 2 December 2003 No EP consent on re-launch of WTO negotiations Greens/EFA decry lack of proper consultation on WTO talks The Greens/EFA Group in the European Parliament strongly criticised the European Commission for a lack of proper democratic consultation over its new strategy paper on restarting failed WTO trade talks. EU Trade Ministers will discuss the issue today at an informal meeting in Brussels. Luxembourg MEP Claude Turmes said: "Neither the European Parliament nor national Parliaments have had the opportunity to react to this paper, which was only released last week. It looks like the document will be formally approved at the General Affairs Council on 8/9 December without our contributions because the draft council conclusions, endorsing the Commission's "business as usual" Communication, have already been circulated to Member States. The Commission is claiming that the European Parliament general supports its stance but in reality there has been no opportunity for us to give any formal response. Trade Commissioner Lamy cannot claim that we have endorsed or consented to it. Basically he is proposing to re-launch negotiations on the general basis of his existing mandate which dates from the middle of 1999. We believe that this mandate requires substantial revision. The democratic deficit is getting wider, national parliaments have been totally sidelined and there will in effect be no informed debate on a new strategic direction." Caroline Lucas MEP (UK), Green/EFA Group spokesperson on international trade in the Parliament's Industry Committee, said: "After the collapse in Cancun, we all expected the Commission to have a serious strategic re-think. What we have instead is tactical repositioning whereby some or maybe even all of the contentious Singapore issues will be taken off the immediate multilateral negotiating agenda but not removed from the WTO's table. This ignores the overwhelming opposition expressed by developing countries in Cancun and risks again provoking deadlock when the WTO General Council meets later this month. Commissioner Lamy has a well-developed process of presenting himself before the parliament's various committees, as he will do today, but this is no substitute for a serious in-depth scrutiny and policy critique by parliamentarians." *************************************************** Press Service of the Greens/EFA Group in the European Parliament Helmut Weixler phone: 0032-2-284.4683 fax: 0032-2-284.4944 mobile phone: 0032-475-67 13 40 e-mail: hweixler at europarl.eu.int website: www.greens-efa.org ======================================================================= If you have broadband internet, you can listen/view the press conference by Lamy and Urso given after their presentation in the European Parliament via http://europa.eu.int/comm/ebs/schedule_old.cfm?jour=3&semaine=49 Just search for Lamy on that page and click on the time in the left column Lamy and Urso both said that the Commission proposal is supported consensually by the Council and the European Parliament. So it looks like the EU is heading for another defeat in the WTO on the 15th of December. The EC continues trying to start negotiations on all four Singapore Issues in the WTO, either within or outside the single undertaking. This objective is completely at odds with the position of many developing countries that no negotiations on any of the Singapore Issues should be started in the WTO. At the end of the press conference in the European Parliament Dave Timms asked Lamy the following questions: "Commissioner Lamy has said he has the mandate to proceed on the Singapore Issues in a new way. Can he clarify: does this apply to all of the Singapore Issues and that none are being struck off the EU ambitions? And just secondly, briefly: How does the Commissioner expect developing countries to respond when he returns in December seeking negotiations on issues which I think many of them might have thought they saw the last of when he offered to get rid of them in Cancun." Lamy: "The position we are suggesting on Singapore Issues is more sophisticated than the one we suggested in Cancun. Cancun was meant to be a negotiation, and with some sort of dynamic of the negotiation and you have to take quick simple decisions and by that time we suggested this compromise or more exactly: we agreed to that compromise which was tabled by the chair, that we could keep two and decide on the start of negotiations on these two and remove two -- investment and competition would have been removed, trade facilitation and transparency in government procurement would have started right after Cancun. Now this didn't work and we went back to sort of square one and we now are coming back with a more sort of sophisticated position which is offering a menu: either removing one or two or three or four of these issues from the single undertaking, which has the benefit of alleviating the pressure linking these topics with the others in the negotiations, so we agreed that they could be delinked, or, and, depending on the menu which our interlocutors would want to choose, switching from multilateral agreement to plurilateral agreements, as we did it for instance for ITA and for the Government Procurement Agreement, which is a plurilateral agreement. So what we are tabling is flexibilities in various directions so that we can address the sensitivities of our trade negotiating partners and we can also take into account in the negotiations the position of other WTO members who have been staunch supporters of Singapore issues, all the four, in the negotiations, like Japan, like Korea or like Costa Rica for instance." Erik Wesselius Corporate Europe Observatory 3.12.2003 =============================================== Green light for Lamy mandate Pascal Lamy has got the go-ahead for a controversial mandate aimed at reviving world trade talks in a fortnight's time. The commissioner's new-look trade package, unveiled last week, found favour with the European Parliament and EU trade ministers on Tuesday despite angering developing countries and NGOs. "They were all in support of the document," said Italian trade minister Adolfo Urso, calling the mandate "appropriate given the experiences of Cancun". The EU took two months to review its negotiating mandate after the current round of development talks was left in suspended animation when ministers failed to agree a deal in Mexico on dismantling the barriers to trade. The most significant change to the mandate concerns what Lamy calls a "more sophisticated position" for rules on investment, competition, trade facilitation and government procurement - known collectively as the 'Singapore Issues'. Lamy took flak in Cancun for his doggedness on the four rules - judged far too complex by fledgling developing economies - and has therefore offered a new "plurilateral" 'pick and choose' approach to the rules, no longer insisting they are negotiated as a package. "The changed configuration without any fundamental upheavals got the support of the parliament and trade ministers," he said. "We are now offering a menu, either removing one or two or three or four [of the Singapore Issues]." "This has the benefit of alleviating the pressure of linking these topics with others." The EU's stance has been greeted with consternation by developing countries who fear they will be left with a 'Catch 22' choice. Developing countries can either take part reluctantly in negotiations on the topics which they already cold-shouldered in Cancun, or they can leave themselves in the vulnerable position of being forced into an agreement they have not negotiated at a later date. Lamy sees this "switch from multilateralism to plurilateralism" as a way to keep countries such as Japan and South Korea happy while not letting developing countries black ball a deal. The trade liberalisation talks ­ known as the Doha Development Agenda ­ are set to be given the kiss of life on December 15 when trade officials meet at the WTO headquarters in Geneva. Even with the EU's revised position, it is unlikely developing countries will be enticed back into negotiations when they see no changes to the more fundamental questions of protectionism in agriculture and industrial goods. EUpolitix, 3.12.2003 ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Wed Dec 3 17:08:06 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Wed, 03 Dec 2003 17:08:06 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 70 - Martin Luther King: Hoffnung auf Nonkonformisten Message-ID: <5.2.1.1.0.20031203165925.00a23b90@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 70 - Martin Luther King: Hoffnung auf Nonkonformisten Bad Ischl, 3.12.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= Friedensarbeit , Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden , Martin Luther King, Kirchen und Frieden Martin Luther King: Die Hoffnung ruht auf entschiedenen Nonkonformisten Die meisten Menschen fürchten nichts so sehr, als eine Stellung zu beziehen, die sich klar von der vorherrschenden Meinung unterscheidet. Sie haben das Bestreben, sich eine Ansicht zu bilden, die so umfassend ist, dass sie alles umschließt, und so populär wird, dass jedermann sie teilt. Martin Luther King ist in einer Ansprache auf dieses Phänomen eingegangen. In einem glühenden Plädoyer hat er klar gemacht, dass die Hoffnung auf eine sichere und lebenswerte Welt auf disziplinierten Nonkonformisten ruhe, die für Gerechtigkeit, Frieden und Geschwisterlichkeit eintreten. Ein Text, der in seinen Kernaussagen auch heute noch aktuell ist. Diese Ansprache gehört zu jenen Predigten, die Martin Luther King während des Busstreiks von Montgomery (1955/56) und unmittelbar danach hielt. Sie wurden 1963 unter dem Titel "Strength to Love" (deutsche Ausgabe: "Kraft zum Lieben") veröffentlicht. - (Ãœbersetzung: Hans-Georg Noack.). Zur Erinnerung an den Beginn der gewaltfreien Proteste in Birmingham/ Alabama 1963 und an Martin Luther Kings Ermordung 1968. Die Hoffnung ruht auf entschiedenen Nonkonformisten Von Martin Luther King Stellet euch nicht der Welt gleich, sondern verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes (Römer 12,2). "Stellet euch nicht dieser Welt gleich" ist eine schwierige Forderung in einer Zeit, da der Druck der Masse uns unmerklich daran gewöhnt hat, nach dem rhythmischen Trommelschlag der Tradition zu marschieren. Viele Stimmen und Kräfte drängen uns, den Weg des geringsten Widerstands zu wählen, niemals für eine unpopuläre Sache zu kämpfen und sich niemals zu zweit oder zu dritt in einer kläglichen Minderheit zu befinden. Selbst einige Wissenschaften versuchen, uns von der Notwendigkeit des Konformismus zu überzeugen. Manche Soziologen behaupten, Moral sei nur Gruppenübereinkunft, und die Wege der Masse seien die rechten Wege. Manche Psychologen lehren, geistige und seelische Ausgeglichenheit sei der Lohn dafür, dass wir wie alle anderen Menschen denken und handeln. Erfolg, Anerkennung und Konformismus sind die Beiwörter der modernen Welt, in der anscheinend jeder nach der einschläfernden Sicherheit strebt, mit der Mehrheit identifiziert zu werden. I Trotz dieser vorherrschenden Tendenz zum Konformismus haben wir als Christen die Aufgabe, Nonkonformisten zu sein. Der Apostel Paulus, der die inneren Wahrheiten des christlichen Glaubens kannte, riet: "Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch die Erneuerung eures Sinnes." Wir sollen überzeugte Menschen sein, nicht Mitläufer: Menschen des moralischen Adels, nicht der sozialen Ehrbarkeit. Uns ist aufgetragen, anders und nach höheren Maßstäben zu leben. Jeder wahre Christ ist ein Bürger zweier Welten, der zeitlichen und der ewigen. Paradoxerweise sind wir in der Welt und doch nicht von der Welt. Paulus schrieb an die Philipper: "Unser Bürgertum ist im Himmel." Sie verstanden, was er meinte, denn ihre Stadt Philippi war eine Kolonie. Wenn die Römer eine Provinz romanisieren wollten, so sandten sie eine kleine Kolonie von Menschen aus, die nach römischen Gesetzen und Sitten lebten und auch im fremden Land an ihrer Treue zu Rom festhielten. Diese starke, schöpferische Minderheit verbreitete die römische Kultur. Wenn der Vergleich auch unvollkommen ist (die römischen Siedler lebten unter ungerechten, ausbeuterischen Verhältnissen, nämlich im Kolonialismus), so weist der Apostel damit doch auf die Verantwortung des Christen hin, eine unchristliche Welt mit den Idealen einer höheren und edleren Ordnung zu durchdringen. Wir leben in der Kolonie des Zeitlichen und sind dem Reich des Ewigen verpflichtet. Als Christen dürfen wir unsere höchste Treue niemals aufgeben für eine zeitgebundene Sitte oder eine erdgebundene Idee; denn im Herzen des Weltalls ist eine höhere Wirklichkeit: Gott und sein Reich der Liebe, mit dem wir eins werden müssen. Der Befehl, uns nicht der Welt anzupassen, stammt nicht nur von Paulus, sondern auch von Jesus Christus, dem entschiedensten Nonkonformisten der Welt, dessen ethischer Nonkonformismus noch immer das Gewissen der Menschheit herausfordert. Wenn eine wohlhabende Gesellschaft uns einreden will, das Glück bestehe in der Größe unserer Autos, in eindrucksvollen Häusern und kostspieligen Kleidern, so erinnert uns Jesus: "Niemand lebt davon, dass er viele Güter hat." Wenn wir den Versuchungen einer Welt erliegen wollen, die voll ist von sexuellen Ausschweifungen und vernarrt in ihre Philosophien der Eitelkeit, so sagt uns Jesus: "Wer eine Frau ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen." Wenn wir uns weigern, für die Gerechtigkeit zu leiden und lieber dem Pfad der Bequemlichkeit als dem der Ãœberzeugung folgen, so hören wir Jesus sagen: "Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolge werden, denn das Himmelreich ist ihrer." Wenn wir in unserer geistlichen Ãœberheblichkeit prahlen, den Gipfel moralischer Vollkommenheit erreicht zu haben, so warnt Jesus: "Die Zöllner und Huren mögen wohl eher ins Reich Gottes kommen als ihr!" Wenn wir durch kaltherzige Mitleidlosigkeit und anmaßenden Individualismus versäumen, die Not der Bedürftigen zu lindern, so sagt der Herr: "Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan." Wenn wir dem Funken der Rachsucht in uns erlauben, zum Hass gegen unsere Feinde aufzuflammen, dann lehrt Jesus: "Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen." Immer und überall ist die Liebe Jesu ein strahlendes Licht, das die Hässlichkeit unseres abgestandenen Konformismus enthüllt. Trotz des klaren Auftrages, anders zu leben, haben wir eine Art Herdengefühl entwickelt und sind vom Extrem des primitiven Individualismus in das Extrem des primitiven Kollektivismus verfallen. Wir machen nicht mehr Geschichte; wir werden von der Geschichte geformt. Longfellow sagte: "In dieser Welt muss der Mensch entweder Amboss oder Hammer sein", und er meinte damit, dass er entweder die Gesellschaft formt, oder sich von der Gesellschaft formen lässt. Wer kann bezweifeln, dass heute die meisten Menschen Amboss sind und nach dem Muster der Mehrheit geformt werden? Oder, um ein anderes Bild zu gebrauchen, die meisten Menschen, und ganz besonders Christen, sind Thermometer. Sie zeigen die Temperatur der Mehrheitsmeinung an. Aber sie sind keine Thermostaten. Sie ändern und regeln die Temperatur der Gesellschaft nicht. Die meisten Menschen fürchten nichts so sehr, als eine Stellung zu beziehen, die sich klar von der vorherrschenden Meinung unterscheidet. Sie haben das Bestreben, sich eine Ansicht zu bilden, die so umfassend ist, dass sie alles umschließt, und so populär, dass jedermann sie teilt. Zugleich ist eine Art Anbetung des Großen entstanden. Wir leben in einem Zeitalter des Gigantismus. Menschen suchen Sicherheit im Großen und Ausgedehnten - in großen Städten, großen Häusern, großen Gesellschaften. Diese Vergötterung des Großen hat dazu geführt, dass viele fürchten, mit den Ideen einer Minderheit identifiziert zu werden. Viele Menschen, denen edle und hohe Ideale lieb und teuer sind, verbergen sie sorgfältig, weil sie fürchten, als "anders" zu gelten. Viele anständige weiße Menschen in den amerikanischen Südstaaten sind insgeheim gegen Rassentrennung und -diskriminierung, aber sie fürchten, deswegen öffentlich angegriffen zu werden. Millionen von Mitbürgern sind tief beunruhigt, weil militärisch-wirtschaftliche Gesichtspunkte zu häufig die nationale Politik bestimmen, aber sie wollen nicht als unpatriotisch gelten. Viele ehrliche Staatsbürger meinen, dass ein Land wie Rotchina zu den Vereinten Nationen gehören müsste, aber sie fürchten, als Kommunistenfreunde verdächtigt zu werden. Eine Legion nachdenklicher Menschen erkennt, dass der traditionelle Kapitalismus sich nach und nach wandeln muss, wenn unser nationaler Reichtum gerecht verteilt werden soll, aber sie fürchten, dass ihre Kritik sie als unamerikanisch erscheinen lassen könnte. Zahlreiche junge, anständige Menschen lassen sich in verwerfliche Unternehmen ziehen, die sie selbst nicht billigen und an denen sie keine Freude haben; aber sie schämen sich, nein zu sagen, wenn die anderen ja sagen. Wie wenige Menschen haben den Mut, ihre Ansichten öffentlich zu bekennen, und wie viele lassen sich einschüchtern. Wenn ein Mensch sagt, was er wirklich glaubt, dann lässt uns blinder Konformismus so misstrauisch werden, dass wir nur zu geneigt sind, seine bürgerlichen Freiheiten anzutasten. Wenn ein Mann, der überzeugt an den Frieden glaubt, närrisch genug ist, um in einer öffentlichen Demonstration ein Spruchband zu tragen, oder wenn ein weißer Amerikaner aus den Südstaaten an den amerikanischen Traum von Würde und Wert des Menschen glaubt und deshalb einen Neger in sein Haus einlädt und sich an seinem Freiheitskampf beteiligt, so muss er damit rechnen, vor den Richter geladen zu werden. Und gewiss wird er als Kommunist gelten, wenn er sich zur Brüderlichkeit unter den Menschen bekennt. Thomas Jefferson schrieb: "Ich habe vor Gottes Angesicht ewige Feindschaft gegen jede Tyrannei über das menschliche Gewissen geschworen." Den Konformisten und den konformistischen Meinungsmachern muss das sehr gefährlich und radikal erscheinen. Haben wir wirklich zugelassen, dass das Licht des unabhängigen Denkens und des Individualismus so trüb geworden ist, dass Thomas Jefferson festgenommen und verhört werden könnte, wenn er diese Worte heute schreiben und nach ihnen leben wollte? Wenn wir uns nicht gegen die Gedankenkontrolle, Geschäftskontrolle und Freiheitskontrolle zur Wehr setzen, dann werden wir ganz sicherlich im Dunkel des Faschismus enden. II. Nirgends ist die tragische Tendenz zum Konformismus deutlicher als in der Kirche, einer Institution, die oft genug dazu gedient hat, eine Mehrheitsmeinung zu bilden, zu erhalten und sogar zu segnen. Die ehemalige Zustimmung der Kirche zur Sklaverei, zur Rassentrennung, zum Krieg und zur wirtschaftlichen Ausbeutung bezeugt, dass die Kirche sich mehr nach weltlichem als nach göttlichem Gebot gerichtet hat. Anstatt die moralische Wächterin der Gesellschaft zu sein, hat die Kirche zuzeiten das unterstützt, was unmoralisch und unanständig ist. Anstatt soziale Missstände zu bekämpfen, hat sie sich hinter ihren bunten Fenstern still verhalten. Anstatt den Menschen auf die Höhen der Brüderlichkeit zu führen und ihn zu lehren, sich über die engen Grenzen der Rassen und Klassen aufzuschwingen, hat sie rassische Trennung gelehrt und ausgeübt. Auch uns Prediger hat der ansteckende Kult des Konformismus in Versuchung geführt. Von den Erfolgsmaßstäben der Welt verblendet, messen wir unsere Leistung an der Größe unserer Pfarreien. Wir sind Schausteller geworden, die den Wünschen und Launen der Menschen gerecht werden wollen. Wir halten erquickliche Predigten und vermeiden es, irgendetwas von der Kanzel herab zu sagen, was die ehrbaren Ansichten unserer ehrbaren Gemeindemitglieder erschüttern könnte. Haben wir Diener Christi die Wahrheit auf dem Altar des Eigennutzes geopfert und, wie Pilatus, unsere Ãœberzeugungen den Wünschen der Menge untergeordnet? Wir müssen die Glut des Evangeliums der ersten Christen wieder finden, die im wahrsten Sinne des Wortes Nonkonformisten waren und sich weigerten, ihr Zeugnis den Gewohnheiten ihrer Umwelt anzupassen. Willig opferten sie Ruf, Reichtum und Leben für eine Sache, die sie als richtig erkannt hatten. An Zahl gering, waren sie Riesen an Wirkung. Ihr mächtiges Evangelium setzte so barbarischen Sitten wie Kindermorden und blutigen Gladiatorenkämpfen ein Ende. Zum Schluss gewannen sie das römische Reich für Christus. Allmählich aber hüllte die Kirche sich so sehr in Reichtum und Pomp, dass sie sich den strengen Forderungen des Evangeliums entzog und der weltlichen Lebensweise anpasste. Seither war die Kirche nur noch eine schwache, unwirksame Posaune, die unsichere Laute von sich gab. Wenn die Kirche Jesu Christi ihre Kraft, ihre Botschaft und ihre Glaubwürdigkeit zurückgewinnen will, so muss sie sich ausschließlich nach den Forderungen des Evangeliums richten. Die Hoffnung auf eine sichere und lebenswerte Welt ruht auf disziplinierten Nonkonformisten, die für Gerechtigkeit, Frieden und Brüderlichkeit eintreten. Die Wegbahner der menschlichen, akademischen, wissenschaftlichen und religiösen Freiheit sind immer Nonkonformisten gewesen. Wo es um den Fortschritt der Menschheit geht, muss man den Nonkonformisten vertrauen! In seinem Werk "Selbstvertrauen" schrieb Emerson: "Wer Mensch sein will, muss Nonkonformist sein." Der Apostel Paulus erinnert uns daran, dass ein Christ Nonkonformist sein muss. Jeder Christ, der die Mehrheitsmeinungen blind übernimmt und den ausgetretenen Pfaden ' der Trägheit und der allgemeinen Zustimmung folgt, ist ein geistiger und seelischer Sklave. Merkt euch diese Worte von James Russell Lowell: "Ein Sklave ist, wer nicht wagt, für die Gefallenen und Schwachen einzutreten; ein Sklave ist, wer nicht lieber Hass, Spott und Hohn auf sich nimmt, als dass er die Wahrheit verschwiege; ein Sklave ist, wer sich fürchtet, mit zwei oder drei Gefährten auf der Seite des Rechts zu stehen." III. Nonkonformismus braucht aber nicht immer gut zu sein. Bisweilen wird er weder ändern noch bessern. Nonkonformismus allein besitzt noch keinen helfenden Wert. Manchmal ist er vielleicht nur eine Form des Zurschaustellens. Paulus gibt uns im zweiten Teil unseres Textes eine Formel für schöpferischen Nonkonformismus: "Verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes." Nonkonformismus ist erst dann schöpferisch, wenn er von einem veränderten Leben kontrolliert und geleitet wird; er ist schöpferisch, wenn er sich mit einer neuen Art verbindet, die Welt zu betrachten. Wenn wir unser Leben für Gott öffnen, werden wir neue Geschöpfe. Diese Erfahrung, von der Jesus als von einer neuen Geburt sprach, ist wichtig, wenn wir verwandelte Nonkonformisten sein wollen, die frei sind von kalter Hartherzigkeit und Selbstgerechtigkeit, die so oft mit dem Nonkonformismus einhergehen. Jemand hat gesagt: "Ich liebe Reformen, aber ich hasse Reformer." Ein Reformer kann ein unverwandelter Nonkonformist sein, dessen Rebellion gegen die Missstände der Gesellschaft ihn hat streng und ungeduldig werden lassen. Nur durch eine geistliche Wandlung gewinnen wir die Kraft, die Ãœbel der Welt demütig und liebend rücksichtslos zu bekämpfen. Der verwandelte Nonkonformist erliegt niemals der passiven Geduld, die ein Vorwand ist, nichts zu tun. Seine eigene Wandlung bewahrt ihn davor, verantwortungslos trennende anstatt vereinende Worte zu sprechen, und voreilige Urteile zu fällen, die blind sind für die Notwendigkeiten des gesellschaftlichen Fortschritts. Er weiß, dass soziale Veränderungen nicht über Nacht kommen können, und trotzdem arbeitet er so, als sei es möglich. Die Gegenwart braucht einen entschlossenen Kreis verwandelter Nonkonformisten. Unser Planet schwankt am Abgrund atomarer Zerstörung. Hass, Stolz und Selbstsucht, diese gefährlichen Eigenschaften, sitzen auf dem Thron unseres Lebens. Die Wahrheit siecht auf namenlosen Leidenswegen dahin. Die Menschen verneigen sich vor den falschen Göttern des Nationalismus und des Materialismus. Die Rettung der Welt wird nicht aus der Anpassung der konformistischen Mehrheit kommen, sondern aus der schöpferischen Auflehnung der nonkonformistischen Minderheit. Vor einigen Jahren erinnerte uns Professor Bixler an die Gefahren eines allzu angepassten Lebens. Jedermann versucht, sich nach Kräften anzupassen. Natürlich müssen wir uns anpassen, wenn wir weder neurotisch noch schizophren werden wollen. Aber es gibt auch Dinge auf der Welt, denen Menschen guten Willens sich niemals anpassen dürfen. Ich bekenne, dass ich nicht die Absicht habe, mich jemals an die Ãœbel der Rassentrennung und die lähmenden Wirkungen der Diskriminierung zu gewöhnen, an die moralische Entartung religiöser Bigotterie, an die zersetzende Wirkung engherzigen Sektierertums, an wirtschaftliche Bedingungen, die den Menschen Arbeit und Brot vorenthalten, an krankhaften Militarismus und an die selbstzerstörerischen Auswirkungen körperlicher Gewalt. Menschliche Rettung liegt in den Händen des schöpferischen Nonkonformisten. Wir brauchen heute Menschen wie Sadrach, Mesach und Abednego, die sich auf Befehl König Nebukadnezars vor einem goldenen Götzenbild verneigen sollten und unerschütterlich erklärten: "Unser Gott kann uns wohl erretten ... Wo er's nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, dass wir deinen Gott nicht verehren." Wir brauchen Männer wie Thomas Jefferson, der in einem Zeitalter der Sklaverei schrieb: "Folgende Wahrheiten erachten wir als selbstverständlich: dass alle Menschen gleich geschaffen sind; dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten ausgestattet sind; dass dazu Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehören." Wir brauchen Männer wie Abraham Lincoln, der die Weisheit hatte zu erkennen, dass unsere Nation nicht leben kann, wenn sie zur Hälfte aus Sklaven, und zur Hälfte aus Freien besteht. Und wir brauchen Menschen wie unseren Herrn, der inmitten der mächtigen und eindrucksvollen römischen Militärmacht seinen Jüngern sagte: "Wer das Schwert nimmt, der soll durch das Schwert umkommen." Durch solchen Nonkonformismus kann eine schon zum Niedergang verurteilte Generation zu den Dingen zurückfinden, die den Frieden bedeuten. Ich muss zugeben, dass ein solcher verwandelter Nonkonformismus, der immer Opfer verlangt und nie bequem ist, uns in die dunklen Täler des Leidens führen kann. Durch ihn können wir unsere Arbeitsplätze verlieren. Vielleicht fragt uns unsere sechsjährige Tochter: "Vati, warum musst du so oft ins Gefängnis?" Aber wir irren uns, wenn wir meinen, das Christentum bewahre uns vor den Schmerzen und der Not unserer irdischen Existenz. Das Christentum hat immer gelehrt, dass wir das Kreuz tragen müssen, ehe wir die Krone erringen. Wenn wir Christen sein wollen, so müssen wir unser Kreuz auf uns nehmen und es tragen, bis es uns wieder auf den besseren Weg hilft, der nur durch Leiden zu erreichen ist. In unserer Zeit weltweiter Verwirrung werden dringend Menschen gebraucht, die mutig für die Wahrheit kämpfen. Wir brauchen Christen, die jene Worte wiederholen, die John Bunyan nach zwölfjähriger Gefangenschaft seinen Peinigern sagte, als sie ihm die Freilassung versprachen, wenn er hinfort nicht mehr predigen wolle: "Wenn ich mein Gewissen zu einem Schlachthaus machen soll, wenn ich mir die eigenen Augen ausreißen soll, damit mich die Blinden führen müssen, wie es anscheinend von manchen gewünscht wird, so will ich mit Gottes Hilfe lieber leiden, bis Moos auf meinen Augenbrauen wächst, als meinen Glauben und meine Grundsätze verraten." Wir müssen uns entscheiden. Wollen wir nach dem Trommelschlag des Konformismus weitermarschieren, oder wollen wir auf den Schlag einer anderen, ferneren Trommel lauschen und nach ihrem Takt ausschreiten? Wollen wir unseren Schritt der Musik der Welt anpassen, oder wollen wir trotz Hohn und Spott der die Seele rettenden Musik der Ewigkeit folgen? Mehr als je zuvor werden wir heute von den Worten herausgefordert, die aus dem Gestern zu uns herüber klingen: "Stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes!" Quellenvermerk: (c) Gütersloher Verlagshaus GmbH, Gütersloh Diese Ansprache wurde unter dem Titel "Gewandelte Nonkonformisten" veröffentlicht in: Martin Luther King: Schöpferischer Widerstand. Hrsg. Von Heinrich W. Grosse. 1. Aufl. der Taschenbuchausgabe. - Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus Mohn. 1985 Wir danken dem Verlag für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung dieser Rede. Dieser und weitere Texte von und über Martin Luther King und die Bürgerrechtsbewegung sowie zahlreiche Hinweise finden sich auf der Website des Lebenshauses unter King, Martin Luther: http://www.lebenshaus-alb.de/mt/archives/001990.html ================================================= Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Thu Dec 18 00:43:13 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 18 Dec 2003 00:43:13 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 71 - Termine Dezember 2003 - Februar 2004 (Stand 17.12..03) Message-ID: <5.2.1.1.0.20031218003910.00a25880@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 71 - Termine Dezember 2003 - Februar 2004 (Stand 17.12..03) Bad Ischl, 17.12.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= Termine Dezember 2003 - Februar 2004 (Stand 17.12..03) DEZEMBER 2003 bis 31.12.03, 10:00 - 22:00 WIEN (Museumsquartier, Monochromraum): Ausstellung bei freiem Eintritt: NIX KAUFEN, viel sparen? Ausgehend vom KAUF NIX- Tag (war heuer am 29.11.) gibt es ein Rahmenprogramm, Info: http://www.nixkaufen.at.tc und Tel.0650/20 40 451 18. - 21.12.2003 (18. - 20. 12.: 20:30, 21. 12.: 16:00) WIEN (Museumsquartier, Tanzquartier, Halle G ): Lebender Adventkalender 2. Die letzte Konsequenz des Konsums ist der Kannibalismus. (Inszenierung: Hubert Kramar) 21.12. 11:00 WIEN (Volkstheater): Matinee: Globalisierung und Gewalt -Perspektiven nach dem 11. September, Vortrag: Alexander Kluge: Die Lücke, die der Teufel lässt JÄNNER 2004 9.-11.1.2004 MÃœNCHEN (DGB-Haus, Schwanthalerstr. 64): Antikriegs-Kongress "fortsetzung folgt!" Antikapitalismus globalisieren - gegen die Kriegspolitik von Nato, Militärmacht EU und USA. Infos und Anmeldung im Kongressbüro: Telefon: 089/44 22 97 58 (Mo-Fr: 13:00 -17:00), e-mail: anti-kriegs-kongress at gmx.de 10.1.2004, 10:00 - 18:00, LINZ (Bildungshaus Betriebsseminar, Kapuzinerstr. 49):, Studientag "Soziale Sicherheit am Ende? - Die Zukunft der Sozialversicherung", "Grundlagen des österreichischen Sozialversicherungsrechts", Johanna Naderhirn (Uni Linz), "Sozialstaatliche Sicherung - notwendiger denn je", Emmerich Talos (Uni Wien), "Solidarität jenseits des Sozialstaats", Harald Steindl (WKÖ), "Stinkreich und bitterarm - oder sozial gerecht", Gerald Reiter (AK-OÖ), Sozialreferat Diözese Linz 11. - 18.1.2004 ANDALO (Trento/ I): 17th Winter Course "Violence by Armed Non-State Groups and International Security". (International School on Disarmament and Research on Conflicts/ ISODARCO, Prof. Carlo Schaerf, Dept. Of Physics, University of Rome "Tor Vergata", Via della Ricerca Scientifica 1, I-00133 Rome, E-mail: isodarco at roma2.infn.it, www.isodarco.it) 16. - 21.1.2004 MUMBAI/ BOMBAY (Indien): World Social Forum 2004 "Another World is Possible! Let's build it!". Anmeldung für Organisationen bis 25.09.2003, Teilnahme-Anmeldung für Delegierte / Einzelpersonen bis 30.11.2003, Beitrag für TeilnehmerInnen: aus OECD-Staaten US$ 100, aus Lateinamerika, Afrika, Asien, Rest-Europa: US$ 25, Gruppe mit mehr als 50 pax: 1. Person zahlt voll, jede weitere je 25%. (Info in Österr.: e-mail: katharinalind at gmx.at, generell: www.wsfindia.org) 16. - 18.1.2004 GEBOLTSKIRCHEN (OÖ): Seminar "Deep in the Jungle" - Teil 2: "WeltWIRtschaft" (u.a. zur Globalisierung).( Enchada Entwicklungspolitiches Bildungsreferat der Kath. Jugend Österr., Tel: 01-5121621-36, email: enchada at kath-jugend.at, www.kath-jugend.at/enchada) 17.1.2004 14:00 PARIS (F/ Place de la Republique): European demonstration "No new nuclear reactor in Europe, For saving energy and for renewable energies. (Contact : Reseau "Sortir du nucléaire" 9 rue Dumenge, F-69004 Lyon, Tel : 00 33 478 28 29 22 ou : 00 33 664. 100.333, www.sortirdunucleaire.org) 21. - 25.1.2004 DAVOS (CH): World Economic Forum (WEF). Infos zu Protestaktionen u.a. bei: Anti-WTO Coordination Berne, www.formosa.ch/you-know-what/wef/ ab 23.1.2004 bis 1.5. PUCHBERG b. Wels (OÖ): 4 Seminarwochenende - Grundkurs Politik "Damit wir gerechter leben". Mit Severin Renoldner u. Edeltraud Koller. (Bildungshaus Puchberg, Puchberg 1, 4600 Wels, Tel. 07242-46558) 24.1.2004 10.30 - 16.30 REGENSBURG (Kolpinghaus, Adolph-Kolping-Str. 1): Tagung "Alles im Fluss!?" Perspektiven einer ökologischen Flusspolitik. (Petra-Kelly-Stiftung Reichenbachstr. 3a, D-80469 München, info at petra-kelly-stiftung.de, www.petra-kelly-stiftung.de/sites/termin.pl) 30.1.2004 14.00 - 18.00 WIEN (Diplomat. Akademie): Politikberatungsseminar Europapolitik "EU-Regierungskonferenz: Die Ergebnisse am Prüfstand!" (Renner Institut, Gabriele Buchinger, IDM, Fax: 319 72 58-50, Email: g.buchinger at idm.at) 31.1.2004, 10:00 - 18:30 LINZ (Altes Rathaus, Hauptpl. 1): Aktions- und Informationskonferenz "EU-Verfassung: Europa der Konzerne und Generäle?". (Friedensvolksbegehren, Friedenswerkstatt Linz, Waltherstr. 15b, 4020 Linz, www.friedensvolksbegehren.at) 31.1. - 1.2.2004 NEW DELHI (INDIEN): Conference on the disastrous world situation and about a consensus on measures to be adopted for restoring peace and nonviolence in the global society. (Gandhi Smriti and Darshan Samiti, 5 Tees January Marg, New Delhi-110011, India, Tel: 91-11-23012843,23392710, e-mail: mkgandhi at del2.vsnl.net.in) FEBRUAR 2004 6.2. 19.30 ROHRBACH (OÖ): Vortrag und Diskussion "Ãœber die Grenzen schauen... Erkundungen in unserer Nachbarschaft" - mit DI Jiri Urban (PRO-BIO Tschechien). (ÖBV) 7. - 8.2. REICHENAU (OÖ/ Seminarhotel Seyrlberg): Seminar "EU-Verfassung: Wohin geht die EU?". (KPÖ-OÖ., e-mail: kpoe.ooe at aon.at) 8. - 27.2. DARTINGTON (GB): Course "Fairness in a Fragile World: Globalisation And Equity" with Martin Khor, Ann Pettifor and Wolfgang Sachs. (Schumacher College, The Old Postern, Dartington, Totnes, Devon TQ9 6EA, GB, Tel: ++44-1803 865934; e-mail: schumcoll at gn.apc.org) 14.2. 9:00 - 17:00 PUCHBERG b. Wels (OÖ): Seminar "Die beste aller Welten". Wohin bewegt sich die Gesellschaft im 21. Jahrhundert? Mit Gerhard Schulze. (Bildungshaus Puchberg) ========================================= Diese Veranstaltungshinweise wurden zusammengestellt und redigiert von: Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at Ihr findet die Texte auch im Archiv unserer Homepage: http://www.begegnungszentrum.at/archiv/. Zusätzliche längere und fremdsprachige Texte stelle ich auch in unsere homepage. From mareichl at ping.at Thu Dec 18 21:14:36 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Thu, 18 Dec 2003 21:14:36 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 72 - Walden Bello: The Future in the Balance, RLA speech 2003 Message-ID: <5.2.1.1.0.20031218210731.00a81140@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 72 - Walden Bello: The Future in the Balance, RLA speech 2003 ("Alternativer Nobelpreis") Bad Ischl, 18.12.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= The Future in the Balance Walden Bello Acceptance speech, Right Livelihood Award ceremonies, Swedish Parliament, Stockholm, Dec.8, 2003 I would like, first of all, to express my profound gratitude to the Right Livelihood Foundation for selecting me as one of the awardees of this prestigious prize for 2003. I would also like to thank the Parliament of Sweden for hosting these beautiful ceremonies today. My gratitude also goes to my comrades-in-arms and fellow travelers in the movement against corporate-driven globalization, including my wife Marilen, who is here with me today. Whenever friends, comrades, and colleagues have congratulated me on the occasion of this award, I have told them that in recognizing me, the Foundation is really recognizing the work of everyone in this burgeoning, diverse movement. The World Trade Organization (WTO) is the supreme institution of corporate-driven globalization, and the collapse of its fifth ministerial in Cancun on Sept. 14 this year has dramatically underlined the deepening crisis of legitimacy of the globalist agenda. Less than 10 years ago, our movement was marginalized. The founding of the WTO in 1995 seemed to signal that globalization was the wave of the future, and that those who opposed it were destined to suffer the same fate as the Luddites that fought against the introduction of machines during the industrial revolution. Globalization was going to bring prosperity in its wake, and how could one oppose the promise of the greatest good for the greatest number that the transnational corporations, guided by the invisible hand of the market, were going to shower the world? But the movement stood firm in the face of the scorn of the establishment during the 1990's, when the boom in the world's mightiest capitalist enginethe US economyappeared to be destined to go on and on. It was steadfast in its prediction that, driven by the logic of corporate profitability, the liberalization and deregulation of trade and finance would bring about crises, widen inequalities within and across countries, and increase global poverty. The Asian financial crisis in 1997 provided sudden, savage proof of the destabilizing impact of eliminating controls from the flow of global capital. Indeed, what could be more savage than the fact that the crisis would bring 1 million people in Thailand and 22 million people in Indonesia below the poverty line in the space of a few weeks in the fateful summer of 1997? The Asian financial crisis was one of those momentous events that removed the scales from people's eyes and enabled them see cold, brutal realities. And one of those realities was the fact that the free market policies that the International Monetary Fund and the World Bank imposed on some 100 developing and transitional economies between 1980 aand 2000 had induced, in all but a handful of them, not a virtuous circle of growth, prosperity, and equality but a vicious cycle of economic stagnation, poverty, and inequality. The year 2001 brought us not only Sept. 11. 2001 was also the year for reckoning of free-market fundamentalismthe year that the Argentine economy, the poster boy of neoliberal economics, crashed, and the US stock market collapsed owing to the contradictions of finance-driven, deregulated global capitalism, wiping out $4.6 trillion in investor wealthhalf of the US' gross domestic productand inaugurating a period of stagnation and rising unemployment. As global capitalism moved from crisis to crisis, people organized in the streets, in work places, in the political arena to counter its destructive logic. In December 1999, massive street resistance by over 50,000 demonstrators combined with a revolt of the developing governments inside the Seattle convention center to bring down the third ministerial of the WTO. Global protests also eroded the legitimacy of the IMF and the World Bank, the two other pillars of global economic governance, albeit in less dramatic fashion. Anti-neoliberal regimes came to power in Venezuela, Argentina, Brazil, and Ecuador. The fifth ministerial meeting in Cancun, an event associated in many people's minds with the altruistic suicide of the Korean farmer Lee Kyung-Hae at the barricades, became Seattle II. And, just three weeks ago, in Miami, the same alliance of civil society and developing country governments forced Washington to retreat from the neoliberal program of radical liberalization of trade, finance, and investment that it had threatened to impose in the western hemisphere via the Free Trade Area of the Americas (FTAA). Justice and equity has been one thrust of our movement. The other has been peace. For we never believed the pro-globalization argument that accelerated globalization would bring about the reign of "perpetual peace." Indeed, we warned that as globalization proceeded, its economically and socially destabilizing effects would multiply conflicts and insecurities. Driven by corporate logic, globalization, we warned, would herald an era of aggressive imperialism that would seek to batter down opposition, seize control of natural resources, and secure markets. It gave us no pleasure that we were proved right. Instead, the movement swung into action, becoming a global force for justice and peace that mobilized tens of millions of people throughout the world on Feb. 15 of this year against the planned invasion of Iraq. We did not succeed in stopping the American and British invasion, but we have surely contributed to delegitimizing the Occupation and made it increasingly difficult for invaders that brazenly violated international law and many rules of the Geneva Convention to remain in Iraq. The New York Times, on the occasion of the Feb. 15 march, said that there are only two superpowers left in the world today, the United States and global civil society. Let me add that I have no doubt that the forces of justice and peace will prevail over the contemporary incarnation of empire, blood, terror, and greed that is the USA. Our movement is on the ascendant. But our agenda is massive, our tasks formidable. To name just a few: We have to drive the US out of Iraq and Afghanistan. We must stop Israel from destroying the Palestinian people. We must impose the rule of law on outlaw, rogue states like the US, Britain, and Israel. But above all, we must change the rules of the global economy, for it is the logic of global capitalism that is the source of the disruption of society and of the environment. The challenge is that even as we deconstruct the old, we dare to imagine and win over people to our visions and programs for the new. Contrary to the claims of the ideologues of the establishment, the principles that would serve as the pillars of a new global order are present. The primordial principle is that instead of the economy, the market, driving society, the market must be--to use the image of the great Hungarian Social Democrat Karl Polanyi"reembedded" in society and governed by the overarching values of community, solidarity, justice, and equity. At the international level, the global economy must be deglobalized or rid of the distorting, disfiguring logic of corporate profitability and truly internationalized, meaning that participation in the international economy must serve to strengthen and develop rather than disintegrate and destroy local and national economies. The perspective and principles are there; the challenge is how each society can articulate these principles and programs in unique ways that respond to their values, their rhythms, their personality as societies. Call it post-modern, but central to our movement is the conviction that, in contrast to the belief common to both neoliberalism and bureaucratic socialism, there is no one shoe that will fit all. It is no longer a question of an alternative but of alternatives. But there is an urgency to the task of articulating credible and viable alternatives to the global community, for the dying spasms of old orders have always presented not just great opportunity but great risk. At the beginning of the 20th century, the revolutionary thinker Rosa Luxemburg made her famous comment about the possibility that the future might belong to "barbarism." Barbarism in the form of fascism nearly triumphed in the 1930's and 1940's. Today, corporate-driven globalization is creating so much of the same instability, resentment, and crisis that are the breeding grounds of fascist, fanatical, and authoritarian populist movements. Globalization not only has lost its promise but it is embittering many. The forces representing human solidarity and community have no choice but to step in quickly to convince the disenchanted masses that, indeed, as the banner of World Social Forum in Porto Alegre proclaims, "Another world is possible." For the alternative is, as in the 1930's, to see the vacuum filled by terrorists, demagogues of the religious and secular Right, and the purveyors of irrationality and nihilism. The future, dear friends, is in the balance. Thank you. http://www.tni.org/archives/bello/future.htm Transnational Institute Paulus Potterstraat 20 1071 DA Amsterdam The Netherlands Tel: +31 20 662 6608 fax: +31 20 675 7176 http://www.tni.org Weitere Informationen zu den Preisträgern und Preisträgerinnen des Right Livelihood Award ("Alternativer Nobelpreis") auf: http://www.rightlivelihood.org ==================================================== Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at From mareichl at ping.at Sun Dec 28 21:55:52 2003 From: mareichl at ping.at (Matthias Reichl) Date: Sun, 28 Dec 2003 21:55:52 +0100 Subject: [E-rundbrief] Info 73 - Andreas Buro: Pazifistische Politik von unten Message-ID: <5.2.1.1.0.20031228215048.009f7ec0@pop.ping.at> E-Rundbrief - Info 73 - Andreas Buro: Pazifistische Politik von unten erforderlich - Ãœberlegungen zur Friedensarbeit heute Bad Ischl, 28.12.2003 Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit www.begegnungszentrum.at ============================================================= Einer, der seit Jahrzehnten ebenso zu den Vordenkern der Friedensbewegung wie zu ihren engagiertesten Aktiven gehört, Andreas Buro, stellt in seinem Beitrag Ãœberlegungen zur heutigen Friedensarbeit an. Er setzt auf eine pazifistische Politik von unten, die von der Utopie friedlichen Konfliktaustrages ausgehend, Wege aufzeigt und beschreitet, auf denen aus der Gesellschaft heraus für dieses Ziel gearbeitet werden kann. Dann führt er verschiedene Sektoren oder Säulen an, die im Rahmen von pazifistischen Strategien entwickelt werden müssen. Dem folgen grundsätzliche Anmerkungen zur Friedensarbeit. Unter anderem betont er dabei, dass die Friedensbewegung ihre Unabhängigkeit von Parteien und Regierungen sehr sorgfältig bewahren müsse. Schließlich geht es um verschiedene Ebenen, auf denen das "Frieden-schaffen" als Kampf um Hirne, Herzen und Politikgestaltung zu führen sei. >> Pazifistische Politik von unten erforderlich - Ãœberlegungen zur Friedensarbeit heute Von Andreas Buro Nach der großartigen Mobilisierung der Friedensbewegung in Deutschland und der ganzen Welt vor dem Beginn des US-Angriffskrieges - die New York Times sprach sogar von der Weltöffentlichkeit als zweiter Weltmacht - ist die Mobilisierung der Friedensbewegten wieder sehr viel schwieriger geworden. Auch in den Jahren davor war Mobilisierung nur in geringem Maße möglich. Das gilt für den NATO-Angriffskrieg gegen Jugoslawien, den so genannten Kosovo-Krieg, wie auch für den Afghanistan-Krieg der USA. Was sind die Ursachen hierfür? Haben die offiziellen Gründe für die Fortsetzung der qualitativen Aufrüstung nach dem Ende des Ost-West-Konflikts und dem Fortfall militärischer Bedrohung die friedensbewegten BürgerInnen überzeugen können? Genannt wurden schon 1992 in den Verteidigungsrichtlinien die globalen nationalen Interessen und die Interessen an Globalisierung gemäß den Interessen der Triade der großen Industriestaaten, welche angeblich der militärischen Absicherung und einer neuen militärischen Ausrichtung 'out of area' bedürften. Ferner sollte Deutschland ein vollwertiges Mitglied in der NATO werden, deshalb durfte die Einsetzbarkeit der Bundeswehr nicht mehr geographisch begrenzt sein. Dabei ging es in Wirklichkeit um die weitere Stärkung der deutschen Position in der EU durch vollwertige Einbringung der Bundeswehr. Offiziell wies man immer wieder auf die Gefahr der Abkoppelung Deutschlands von der technischen Entwicklung durch Nicht-Beteiligung an Rüstungsprojekten hin. Vermutlich waren jedoch diese "realpolitischen" Gründe nicht sehr wirksam gegenüber den erheblichen Teilen der Gesellschaft, die aus friedens- und zukunftspolitischen Gründen eine De-Militarisierung der Politik und nicht eine Militarisierung wünschten. Für viel bedeutsamer halte ich die Wirkung der Legitimationsideologien, die von der Regierung vorgebracht wurden. Hier spielte das Theorem von dem "Kampf der Kulturen" des US-amerikanischen Politologen Samuel Huntington eine sehr wichtige Rolle. Sie ist heute in den Hintergrund getreten, da man vermutlich zumindest in EU-Europa begriff, welchen Mißgriff die auf Export und Globalisierung ausgerichtete westliche Politik mit dieser Legitimationsideologie getan hatte. An ihre Stelle trat - freilich mit zeitlichen Ãœberschneidungen - die Legitimation von Aufrüstung und Militäreinsatz durch den Westen das Argument der 'Humanitären Intervention'. Außenminister Fischer sprach vor Beginn des Krieges im Zusammenhang mit der Situation im Kosovo von Auschwitz, und Verteidigungsminister Scharping erfand ein KZ in Pristina. Die Schlussfolgerung war, es handele sich um eine solche Ausnahmesituation der Verletzung der Menschenrechte, dass zur Sicherung dieser aus humanitären Gründen militärisch eingegriffen werden musste. Diese Legitimation hatte, unabhängig davon, dass sie völlig unangemessen oder gar erlogen war, enorme Auswirkungen auf die Öffentlichkeit und auch auf viele Friedensbewegte. Sie konnten ihre Ablehnung von Krieg und ihre humane Zuwendung zu den Konfliktopfern nicht mehr in Einklang bringen. Dies führte zu einer erheblichen Dämpfung der Mobilisierung gegen diesen Krieg. Für eine breitere Öffentlichkeit vermittelte die Ideologie von der 'Humanitären Intervention' ferner: "Wir sind die Guten, Reichen und Starken, die für Menschlichkeit eintreten". Ein solches Gefühlsangebot ist schon sehr verführerisch. In jüngerer Zeit tritt in der Diskussion der alte Begriff des "Gerechten Krieges" in manchen Verkleidungen in den Vordergrund. Bei näherer Betrachtung ist er der Sache nach identisch mit dem der 'Humanitären Intervention'. Im Kampf um Hirne und Herzen der Menschen ist er mit allen seinen Auswirkungen von überragender Bedeutung. Der Begriff des Gerechten Krieges diente politisch gesehen im 4. Jahrhundert n. C. zur Ãœberwindung der pazifistischen Haltung der damaligen Christen, die weitgehend den Militärdienst als unchristlich ablehnten. Die Behauptung von der Möglichkeit eines Gerechten Krieges hatte also von Beginn an den Charakter einer Legitimationsideologie. Diese haben die Aufgabe, Motivation für selbstbestimmtes Handeln zu verhindern und die Menschen in ihrem Denken in Richtung der Regierungspolitik zu dirigieren. Die Aufgabe der sozialen Bewegungen ist es deshalb, solche Ideologien abzuwehren und zu erklären, was sie wirklich bedeuten. Aus diesen Vorüberlegungen ziehe ich drei Schlußfolgerungen: Erstens können diejenigen, die ständig in der Friedensbewegung arbeiten, nicht davon ausgehen, dass die durchaus "friedensbewußten" BürgerInnen stets mobilisiert sind oder werden können. Der "Normalzustand" ist die nur geringe Mobilisierbarkeit bei gleichzeitigem erheblichen Bewusstsein über die Notwendigkeit der Ablehnung militärgestützter Politik. Es muß also darum gehen, diese Menschen zu erreichen und sie mit Informationen und Argumentationen zu versorgen, damit sie in ihrem täglichen Umfeld friedenspolitisch bestehen und wirken können. Zweitens ist es notwendig, immer wieder die von der Politik und den Medien vorgetragenen Legitimationsideologien, deren Wirksamkeit von der Friedensbewegung nach wie vor unterschätzt wird, anzugreifen und zu delegitimieren. Die herrschende Politik setzt drittens nach wie vor auf militärische Gewaltpotentiale, was sich immer wieder in Kriegen nieder schlägt. Friedenspolitische Fortschritte sind in der Staatenwelt oft kaum auszumachen. Friedensbewegte haben deshalb immer wieder Schwierigkeiten diese "Rückschläge" zu verkraften und nicht darüber zu resignieren. Deshalb müssen wir immer wieder das Gespräch über die folgenden Prämissen unserer Arbeit führen: Pacem facere (Frieden zu machen) ist die Menschheitsaufgabe, den gewaltträchtigen Konfliktaustrag zugunsten ziviler Konfliktbearbeitung zu überwinden, nicht aber der Spleen einer 'idealistischen' Sekte. Die Möglichkeiten hierzu werden von den jeweiligen historischen Konstellationen maßgeblich bestimmt. Konflikte friedlich zu lösen, ist also nicht allein ein anthropologisches Problem, sondern auch eines der gesellschaftlichen Systeme und ihrer Formen der Reproduktion. Ein Herrschaftssystem, das vorwiegend auf der Eintreibung von Tributen beruht, und dazu immer neue Gebiete zu unterwerfen trachtet, wird nicht auf Gewalt verzichten können, um nicht zusammen zu brechen. (Beispiel: Osmanisches Reich) Entgegen der oft verbreiteten These, parlamentarische Demokratien seien besonders friedlich, stellt sich so einerseits die Frage, nach dem systemimmanenten "Gewaltbedarf" der hoch industrialisierten Länder, deren Wohl und Wehe von dem Fetisch "Wachstum" abzuhängen scheint - und andererseits nach den Spielräumen für zivile Konfliktbearbeitung. Meine These hierzu ist: Die Spielräume sind gegenwärtig groß, werden aber von der "Staatenwelt" viel zu wenig genutzt. Dafür sind in erster Linie traditionelle Denkstrukturen, der große Druck des weitgehend internationalisierten militärisch-industriellen Komplexes und die Ansätze von global governance blockierende Hegemonialpolitik der USA verantwortlich. Wir können nicht damit rechnen, dass die Welt von heute auf morgen auf Waffen verzichtet. Pacem facere heißt deshalb, die Welt in einem Prozess friedlicher zu machen. Das bedeutet Strategien so zu konzipieren, um eine Verschiebung von der gewaltsam-militärischen zur zivilen Konfliktbearbeitung zu erreichen. Dabei gehe ich von der Annahme aus, dass dieser Prozess sich innerhalb der gegenwärtig dominierenden bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaftsordnung abspielen wird. Es geht also um System immanente Spielräume, in denen sich pacem facere zu bewegen hat. Langfristige Strategien für Friedensarbeit sind also gefragt. Dabei kann man nicht von einer ständig mobilisierten Friedensbewegung ausgehen, wohl aber von kontinuierlichen Bemühungen in wechselnden Organisationsformen aus den Gesellschaften heraus. Dies erfordert sicherlich weitere Veränderungen gesellschaftlichen Bewusstseins, geht jedoch nicht ohne eine Veränderung der Politik der Staaten. Diese sind nach wie vor die wichtigsten, wenn auch nicht die alleinigen Träger von Aufrüstung, Kriegsdrohungen, Verherrlichung militärischer Gewalt und militärischer Unterdrückung. Sie sind vorherrschend in fast allen wichtigen internationalen Gremien wie den UN, OSZE, IWF, Weltbank, WTO usw. Die in den staatlichen Handlungen sich ausdrückenden Interessen, sind oft nicht identisch mit den Interessen der jeweiligen Gesellschaften und ihrer Bevölkerungsmehrheiten. Pazifistische Arbeit kann jedoch in der Regel die staatliche Ebene nur auf dem Umweg über die Einwirkung auf die Gesellschaften erreichen, muß sich aber trotzdem immer wieder an sie wenden. Pazifistische Politik von unten besteht auch darin, ausgehend von der Utopie friedlichen Konfliktaustrages, die Wege aufzuzeigen und zu beschreiten, auf denen aus der Gesellschaft heraus für dieses Ziel gearbeitet werden kann. Dieses gerade auch, um eine Änderung der erwähnten graduellen Verschiebung staatlicher Politik in Richtung zivile Konfliktbearbeitung zu erreichen. Dabei bin ich mir sehr wohl bewußt, dass nicht nur manifeste Gewalt, sondern auch strukturelle Gewalt den friedlichen Konfliktaustrag in Frage stellt. Sie muß als eine Ursache von manifester Gewalt immer in den auszuarbeitenden Strategien mit bedacht werden. Diese Problematik verbindet in wichtiger Weise Friedensbewegung und Globalisierungskritiker. Pazifistische Strategien müssen für verschiedene Sektoren oder Säulen, die dem Frieden dienen, entwickelt werden. Die wichtigsten sind: * Präventive Zivile Konfliktbearbeitung (ZKB) an möglichst vielen Orten der Erde. Bereitstellung der erforderlichen staatlichen Mittel, die für ZKB benötigt werden, vorwiegend durch Abbau von Militär und Rüstung: Kapazitäten von Zivilen Friedensdiensten für Arbeit vor Ort im In- und Ausland und für Vermittlungs- und Ãœberwachungsaufgaben z. B. für OSZE und UN. Kofi Annan weist auf das eklatante Missverhältnis von Ausgaben für Militär zu Friedensaufgaben hin: "... sollten wir nicht wenigsten 1-2 Mrd. für Frieden ausgeben?" * Internationales Recht, Internationale Regime und Institutionen mit der Aufgabe der Verrechtlichung der internationalen Beziehungen und der Bearbeitung von Konfliktursachen. Diese sollten nicht unbedingt als hierarchische Konstruktionen, sondern vor allem als Netzwerke gedacht werden. Hier sollten wir auch an den verbreiteten Begriff der 'Weltinnenpolitik' anknüpfen. * Regionale Integrationen: EU, Ausbau der OSZE im Sinne einer europäischen Friedensordnung, aber auch Stabilitätspakte für bestimmte Regionen als Vorstufen für Befriedung und Aussöhnung. * Akzeptanz für ZKB in den Gesellschaften und eine Kultur des Friedens. Hierzu gehört auch Sozialisationsarbeit, um eine kooperative Lösung von Konflikten im innergesellschaftlichen Bereich einzuüben. Hierzu gehört auch sich gegen nationalistische und rassistische Tendenzen zu wehren. * Abrüstungskontrollsysteme, die über den Weg der Defensivierung der Waffensysteme Bedrohung vermindern und weitere Schritte der Abrüstung und Konversion ermöglichen. Einige grundsätzliche Anmerkungen zur Friedensarbeit Die Ausbildung von lokalen Gruppen, in denen Menschen sich engagieren können, ist von zentraler Bedeutung für die Verankerung in der Bevölkerung. Für die Gruppen vor Ort gilt es Projekte vorzuschlagen und exemplarisch zu entwickeln. Wir müssen verstärkt, die Motivationen der Menschen zu erkennen suchen, um sie erreichen zu können. Friedensarbeit hat sich auf die Motivationen der Menschen zu richten, die wir überzeugen wollen. Protest-Demonstrationen und Aktionen des zivilen Ungehorsams - beides sind ja nur unterschiedliche Formen symbolischer Handlungen - haben sich an dieser Forderung auszurichten. Die Friedensbewegung muss sich auf eine auf- und abschwellende Mobilisierbarkeit der Friedensbewegten einstellen. Soziale Bewegungen sind nicht tot, bloß weil nicht ganz viele auf die Strasse gehen. Auch bei Demobilisierung ist eine zielgerichtete Arbeit notwendig. Die Friedensbewegung muss ihre Unabhängigkeit von Parteien und Regierungen sehr sorgfältig bewahren, auch und gerade, wenn sie punktuell mit ihnen kooperiert. Parteien spielen in einer ganz anderen Rolle und stehen unter anderen Zwängen als soziale Bewegungen. Alle NGOs und sozialen Bewegungen, die sich in der Menschenrechts-, Entwicklungs-, Frauen- und der Friedensarbeit engagieren, laufen Gefahr, in die herrschenden Strategien der militärisch gestützten Globalisierung integriert zu werden. Dies kann in der Regel nicht durch Abbruch der Beziehungen zu staatlichen Organisationen beantwortet werden. Gerade im internationalen Feld kann häufig nicht ohne Verbindung zu diesen und die Mittel von ihnen gearbeitet werden. Ein erster Schritt besteht darin, sich das Problem überhaupt einzugestehen. So bedeutsam die Medien für die Meinungsbildung der Öffentlichkeit auch sein mögen, die Friedensbewegung kann darüber nur einen sehr begrenzten Einfluss ausüben. Es ist deshalb dringend, alle Möglichkeiten der direkten Kommunikation zwischen den Friedensbewegten zu stärken. Pacem facere als Kampf um Hirne, Herzen und Politikgestaltung auf vielen Ebnen * Nach wie vor geht es darum, die verheerenden Folgen des militärischen Konfliktaustrages ständig zu brandmarken. Dazu gehört selbstverständlich die Analyse der Rüstung, Strategien und Konflikte. Dies muss auch in Konfrontation mit den eigenen Normen der Kriegführenden geschehen. Krieg ist Rückfall in die Barbarei! Der Terror-Begriff ist konsequent auch auf militärisch-kriegerisches Vorgehen anzuwenden. Kriegführung ist Terror. Der Kampf um Begriffe ist sehr wichtig! * Analyse und Bekanntmachung von Konfliktursachen, damit die Bereitschaft zu Veränderungen in den Triade-Staaten wächst. Die wirklichen Konfliktursachen müssen benannt werden. Darunter sind die wichtigsten: Strukturelle Gewalt, mangelnde soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Ausbeutungsinteressen (Umwelt-, Ressourcen- und Arbeitsausbeutung), Globalisierung nach westlich kapitalistischen Muster, und direkte brutale Unterdrückung. Diese Ebene ist die Grundlage für die Kooperation zwischen Friedensbewegungen und Globalisierungskritikern. * Strategieentwicklung im Sinne von ZKB für konkrete Konflikte und von Aussöhnungsprozessen. Diese Alternativen ziviler Konfliktbearbeitung müssen glaubhaft sein und nicht nur unter Spezialisten , sondern gerade auch in der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Unsere Alternativen dürfen nicht auf kleine Basis-Projekte reduziert werden, die einen Paradigmenwechsel nicht überzeugend vermitteln können. * Entwicklung von Strategien zur Umorientierung von Gruppen mit unmittelbaren Interessen an der Aufrechterhaltung und am Ausbau von Gewaltpotentialen (Militär, Rüstungsindustrie), und bei denen Kriege zur Reproduktionsgrundlage geworden sind (War Lords, private Söldneragenturen, Ressourcenausbeutung - z.B. Diamanten, Opiumanbau -) Wie kann denen der Boden für die Fortführung von Krieg entzogen werden? * Eine an- und aufregende Dramaturgie für die zivile, gewaltfreie Bearbeitung von Konflikten entwickeln und in der Öffentlichkeit verbreiten. * Entfaltung der Zusammenarbeit zwischen Friedensbewegung, Globalisierungskritik und ökologischer Bewegung. * Internationalisierung der Friedensarbeit insbesondere "von unten". Dabei könnten Partnerschaften von lokalen oder fachspezifischen Gruppen über Grenzen hinweg eine wichtige Rolle spielen. Solche Partnerschaften zu den USA wären von besonderer Wichtigkeit. * Kampf gegen die oben schon erwähnten Legitimationsideologien, welche verhindern sollen, dass die BürgerInnen ihr eigenes Interesse an Frieden und Abrüstung erkennen. Letztlich laufen alle hier gängigen Ideologien auf die Behauptung des Gerechten Krieges hinaus. Auch die Formel von der "humanitären Intervention" bedeutet letztlich nichts anderes. Selbstverständlich gilt es auch sich gegen nationalistische, rassistische und religiös-kulturelle Legitimationsideologien zu wenden. Wir brauchen dazu Kampagnen, die unter die Haut gehen. Zur Erinnerung: Die Auseinandersetzung über den Satz "Soldaten sind Mörder" war eine solche. * Sozialisationsaufgabe: Ãœberwindung der manichäischen Denkweise (Gut und Böse), der Gewaltverherrlichung und Entwicklung eines Gefühls für Solidarität der Menschen untereinander auf der Basis der Menschenrechte. Von dieser Basis aus lässt sich auch die Forderung nach größerer sozialer, globaler Gerechtigkeit wirksam vertreten. Meine aktuellen Schwerpunkte im Kampf um einen pazifistischen Weg in Kurzformeln: "Es gibt keinen 'gerechten Krieg', also auch keine zu rechtfertigende Rüstung. Krieg ist Terror!" "Die Weichenstellung EU-Europas zu einer Angriffsarmee ist eine katastrophale Fehlentscheidung und muss verhindert werden." "Die Lösung von Konflikten mit zivilen Mitteln liegt im Interesse der europäischen Gesellschaften. Sie ist möglich, wenn dies politisch gewollt wird." "Eine enge Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Friedensbewegung ist dringend geboten, damit dem militaristisch-imperialistischen Kurs Washingtons besser Paroli geboten werden kann." Diese Schwerpunkte zu setzen, heißt selbstverständlich nicht, sich auf sie zu beschränken. Andreas Buro ist friedenspolitischer Sprecher des Komitees für Grundrechte und Demokratie. Wir bedanken uns bei Andreas Buro für die freundliche Veröffentlichungsgenehmigung dieses Artikels, der für FriedensForum 5-6/2003 verfasst wurde. Weitere Artikel von bzw. zu Andreas Buro auf der Lebenshaus-Website: - Der Mentor der deutschen Friedensbewegung wird 75 - Herzlichen Glückwunsch, Andreas Buro! - Kongo-Intervention soll EU-Aufrüstung 'humanitär' legitimieren - Friedensbewegung in Protest - Zur politischen Situation und den Aufgaben der Friedensbewegung - Belli-Pazifismus? Ohne uns! Veröffentlicht am 22.12.03 aus: http://www.lebenshaus-alb.de/mt/archives/002040.html ==================================================== Matthias Reichl Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit Wolfgangerstr.26 A-4820 Bad Ischl Tel. +43-6132-24590 e-mail: mareichl at ping.at http://www.begegnungszentrum.at