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<font size=3><br>
</font><font face="Times New Roman, Times" size=3>E-Rundbrief - Info 609
- Frankreich: Gemeinsamer Appell gegen das neue
EU-Vertragsprojekt.<br><br>
</font>Bad Ischl, 11.11.2007<br><br>
<font size=3>Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit<br><br>
<a href="http://www.begegnungszentrum.at/" eudora="autourl">
www.begegnungszentrum.at<br><br>
</a>
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<br>
Frankreich: Gemeinsamer Appell gegen das neue Europäische
Vertragsprojekt<br><br>
Im Jahr 2005 haben die Bürgerinnen und Bürger in unserem Land und in den
Niederlanden die von den Staats- und Regierungschefs bereits beschlossene
Europäische “Verfassung” abgelehnt. In mehreren Ländern ist sie bisher
nicht ratifiziert worden. Ende Juni 2007 haben die Staats- und
Regierungschefs im Eiltempo ein Europäisches Vertragswerk auf den Weg
gebracht, ohne öffentliche Debatte in der Bevölkerung, ohne
Referendum.<br><br>
Entgegen den Äußerungen von Nicolas Sarkozy handelt es sich dabei nicht
um einen “Mini-Vertrag”. Unter anderem Namen und in anderer Form wird die
Substanz der seinerzeit zurückgewiesenen Verfassung erneut
präsentiert.<br><br>
Entgegen den Äußerungen von Nicolas Sarkozy bleibt die “Anerkennung der
offenen Marktwirtschaft, in der sich der Wettbewerb frei entfalten kann”,
der Eckpfeiler des Europäischen Gebäudes, von dem alles andere abhängig
ist. Keine der grundlegenden Forderungen, die in der Debatte um den
Verfassungsvertrag erhoben worden waren, wurde berücksichtigt:
Öffentlicher Dienstleistungssektor, Gleichheit von Mann und Frau,
Trennung von Kirche und Staat, Erhalt und Schutz der Umwelt und der nicht
erneuerbarer Ressourcen, ein soziales Europa, Ablehnung von freiem
Kapitalverkehr und Steuerdumping, Vormachtstellung und Mission der
Europäischen Zentralbank (EZB), Politik des Friedens, demokratisches
Funktionieren der Europäischen Union. Nichts von allem. Die öffentlichen
Dienstleistungen werden weiterhin beherrscht von den Gesetzen der
Konkurrenz. Der Verweis auf das “religiöse Erbe” bleibt erhalten. Keiner
der Punkte, die eine Verbesserung der sozialen Regelungen verhindern, ist
entfernt worden. Umweltpolitik wird mittels ultra-liberalistischer
ökonomischer Prinzipien wirkungslos gemacht. Die Kompetenz der EZB bleibt
die gleiche. Die Einbindung der europäischen Verteidigung in die Politik
der NATO, das heißt die Unterordnung unter die Vereinigten Staaten und
die Militarisierung Europas, wird bekräftigt. Die Charta der
“Grundrechte”, die an sich schon recht unzureichend ist, bleibt ohne
jegliche praktische Relevanz. Und, wie durch den Verfassungsvertrag
beabsichtigt, wird das gegenwärtige zutiefst undemokratische
institutionelle System, nicht wirklich umgewandelt. Kurz gesagt, man
findet alles, was dazu angetan ist, aus Europa eine Freihandelszone und
ein Fördergebiet neoliberalistischer Politik zu machen anstatt dass es
sich demokratisch gestaltet und auf einen neuen Weg hinweist, weg von der
uneingeschränkten Herrschaft der Multis und der Finanzmärkte.<br><br>
Wir sind entschiedene Verfechter eines Europa, das sich von der Kontrolle
der Finanzmächte frei macht, das aggressive Herrschaftsdoktrinen und
militärische Interventionen ablehnt und sich einsetzt für einen Wandel in
den internationalen Beziehungen, insbesondere zu den Ländern des Südens.
Wir wollen ein Europa, das basiert auf der Zurückweisung jeglicher
Diskriminierung, auf der Anerkennung der kulturellen Vielfalt und auf der
Angleichung nach oben der sozialen Rechte, der Umweltnormen und des
Verbraucherschutzes. Wir wollen ein Europa, das gegründet ist auf den
Willen und die Souveränität seiner Völker. Aus diesen Gründen lehnen wir
den neuen Vertrag ab. Und wir schlagen folgendes Verfahren vor: Es soll
ein Grundlagentext erarbeitet werden im Ergebnis eines demokratischen,
breiten und transparenten Prozesses. Diesem folgt dann die Ratifizierung
per Referendum in den einzelnen Staaten.<br><br>
Wir rufen all diejenigen, die ein solches Europa wollen, auf, aktiv zu
werden, ihre Initiativen zu bündeln und die Kräfte zu vereinen, um so den
tatsächlichen Inhalt des neuen Vertrages deutlich zu machen, um dieses
Täuschungsmanöver anzuprangern und um eine neue Perspektive zu schaffen
für ein wahrhaft demokratisches, soziales ökologisches und solidarisches
Europa.<br><br>
Um zu verhindern, dass das Volk ‚mauert’, will Sarkozy den neuen Vertrag
auf parlamentarischem Wege beschließen lassen. Nichts spricht dafür, dass
er das schafft. Die Bürger und die Abgeordneten, wie immer sie am 29. Mai
2005 auch gestimmt haben mögen, müssen verhindern, dass die Demokratie
und der Volkswillen brüskiert werden und ein neuerliches Referendum
verlangen.<br><br>
16. Oktober 2007<br><br>
Erstunterzeichner: AC ! - AlterEkolo - Alternatifs - ATTAC - Cactus La
Gauche - Confédération Paysanne - Coordination des Groupes de Femmes
Égalité - Coordination nationale des collectifs antilibéraux - Démocratie
& Socialisme - Fondation Copernic - Forces Militantes - LCR - Marches
européennes - MARS Gauche Républicaine - PCF - PCOF - Pour la République
Sociale - Réseau Féministe Ruptures - Union des Familles Laïques - Union
syndicale Solidaires ...<br><br>
Französischer Text:
<a href="http://www.france.attac.org/spip.php?article7603" eudora="autourl">
www.france.attac.org/spip.php?article7603<br><br>
</a>Übersetzung: Annegret Seiffert, coorditrad.attac.org und
SiG-Redaktion<br><br>
Weitere Internet-Adressen:<br><br>
<a href="http://www.traite-simplifie.org/" eudora="autourl">
www.traite-simplifie.org<br><br>
</a></font><font size=3 color="#0000FF"><u>
<a href="http://www.collectifdu29mai.org/" eudora="autourl">
www.collectifdu29mai.org<br><br>
</a></u></font><font size=3>Aus: Sand im Getriebe/ SiG 62 (08.11.2007) -
Deutschland<br><br>
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,<br>
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit<br>
Center for Encounter and active Non-Violence<br>
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,<br>
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,<br>
Impressum in:
</font><a href="http://www.begegnungszentrum.at/" eudora="autourl">
<font size=3 color="#0000FF"><u>http://www.begegnungszentrum.at<br>
</a></u></font><font size=3>Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314)
Sparkasse Bad Ischl, Geschäftsstelle Pfandl<br>
</font><font size=2>IBAN: AT922031400600970305 BIC:
SKBIAT21XXX</font></body>
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