[E-rundbrief] E-Rundbrief 2217 - IPPNW (D) warnt vor Einsatz von Uranmunition in der Ukraine

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Mi Mär 22 15:59:31 CET 2023


E-Rundbrief Info 2217 - Rundbrief: IPPNW warnt vor Einsatz von 
Uranmunition in der Ukraine

Bad Ischl, 22.3.2023

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at


https://www.ippnw.de/presse/artikel/de/aerztinnenorganisation-fuerchtet-lang.html

IPPNW-Pressemitteilung vom 22. März 2023


  Ärztliche Friedensorganisation IPPNW  fürchtet langfristige
  Gesundheits- und Umweltschäden für die Ukraine

Großbritannien liefert panzerbrechende Uranmunition

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW verurteilt den Beschluss der 
britischen Regierung, panzerbrechende Uranmunition (Depleted Uranium, 
DU) in die Ukraine zu liefern. Durch den Einsatz von DU entstehen 
zusätzlich weitreichende und anhaltende Umwelt- und Gesundheitsschäden 
für die Menschen, die bereits unter dem Krieg leiden. Die 
Ärzt*innenorganisation appelliert an die Bundesregierung, auf 
Großbritannien und die Ukraine einzuwirken mit dem Ziel, auf die Ausfuhr 
von Uranmunition zu verzichten. Die IPPNW verurteilt zudem den Einsatz 
von Uranmunition durch die russische Armee, den das Genfer 
Internationale Zentrum für humanitäre Minenräumung in einem Fall bereits 
bestätigt hat.

DU schädigt das Leben auf zweifache Weise: Als Schwermetall ist es ein 
chemisches Zellgift, als Alphastrahler verursacht es radioaktive 
Schäden. Beide Wirkungen potenzieren sich. Der Einsatz dieser Munition 
führt zu toxischen und radiologischen Langzeitschäden. Italien hat im 
Jahr 2009 den kausalen Zusammenhang von DU-Munition und bestimmten 
Krebserkrankungen anerkannt und 30 Millionen Euro als 
Wiedergutmachungsfonds für kranke Soldaten bereitgestellt.

„Munition mit abgereicherten Uran wurde in den Balkan-Kriegen, im 
Kosovo-Krieg und in den beiden Irakkriegen 1991 und 2003 eingesetzt. Es 
kam zu einem Anstieg der Fehlbildungen, sowie Krebs bei Kindern und 
Erwachsenen. Die Ukraine sollte nicht zulassen, dass Soldaten und 
Zivilbevölkerung im eigenen Land durch den Einsatz von DU-Munition 
langfristigen Gesundheits- und Umweltschäden ausgesetzt werden“, so die 
IPPNW-Vorsitzende Dr. med. Angelika Claußen.

Abgereichertes Uran entsteht bei der Anreicherung von Kernbrennstoff für 
Atomkraftwerke und von waffenfähigem Uran für Atombomben. Weltweit 
nutzen Militär und Rüstungsfirmen Waffen mit Uranmunition, zum Beispiel 
um Panzer zu zerstören oder Bunker zu sprengen. Unter anderem besitzen 
die USA, Großbritannien, Frankreich, Russland, Griechenland, die Türkei, 
Israel, Pakistan, Saudi-Arabien und Thailand diese Waffen.

„Bei der Explosion von Uranmunition bildet sich ein Aerosol mit 
Partikelgrößen im Nano-Bereich. Diese Partikel gelangen durch Einatmen, 
durch Aufnahme mit dem Wasser oder Nahrungsmitteln, aber auch über 
Wunden in den menschlichen Körper. Das Uran-Aerosol kann durch den Wind 
weiträumig verteilt werden. Im Blut gelöstes DU wird in wenigen Tagen 
über die Nieren ausgeschieden, aber im Skelett eingelagerte Uranpartikel 
liegen dort jahrelang und bestrahlen die umliegenden Zellen mit 
Alpha-Teilchen. Das verursacht Knochentumore und Leukämie. Eingeatmete 
Uranpartikel werden in der Lunge abgekapselt oder in regionale 
Lymphknoten transportiert, wo sie dauerhaft verbleiben und Krebs 
erzeugen können“, erklärt Claußen.

Die gesundheitlichen Schädigungen durch Uranmunition für 
Zivilbevölkerung, Soldaten und Umwelt sind nach Ansicht der IPPNW so 
gravierend, dass sie international geächtet werden muss.


/Den *Report „Die gesundheitlichen Folgen von Uranmunition* – Die 
gesellschaftliche Debatte um den Einsatz einer umstrittenen Waffe“ der 
internationalen Ärzt*innenorganisation IPPNW in Zusammenarbeit mit der 
International Coalition to Ban Uranium Weapons (ICBUW), finden Sie unter 
www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Frieden/IPPNW_ICBUW_Report_DU_Munition_2012.pdf 
<https://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Frieden/IPPNW_ICBUW_Report_DU_Munition_2012.pdf>
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Kontakt:*
Lara-Marie Krauße, IPPNW-Pressesprecherin, Tel. 030 / 69 80 74 15, 
Email: krausse[at]ippnw.de/

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     Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
     Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
     Center for Encounter and active Non-Violence
     Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Austria,
     fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
     Impressum in:http://www.begegnungszentrum.at
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