[E-rundbrief] Info 1089 - Atommülllager in Tschechien - 4 Standorte

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Do Jun 11 16:58:16 CEST 2020


E-Rundbrief Info 1989 - Anti Atom Komitee u.a. (A): Presseaussendung 
11.6.2020: Atommülllager in Tschechien – mögliche Standorte auf vier 
reduziert – Gemeinden von Entscheidung ausgeschlossen.

Bad Ischl, 11.6.2020

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Presseaussendung 11.6.2020


Atommülllager in Tschechien – mögliche Standorte auf vier reduziert – 
Gemeinden von Entscheidung ausgeschlossen.

Die tschechische Regierung hat die möglichen Standorte für ein 
Atommülllager von neun auf vier reduziert. Betroffene Gemeinden sind 
weitgehend von der Entscheidungsfindung ausgeschlossen. Minister 
Havlicek wollte Veröffentlichung der vier Standorte verhindern.

Österreichische NGOs kritisieren die intransparente Vorgangsweise der 
tschechischen Regierung und fordern Unterstützung der tschechischen 
Gemeinden seitens der österreichischen Bundesregierung.



Wie bekannt wurde, hat das Expertengremium der tschechischen Regierung 
die Zahl der möglichen Standorte von neun auf vier, nämlich Janoch 
(bei Temelin), Horka, Hradek und Brezovy potok reduziert. Diese 
Entscheidung war schon seit langem überfällig, wurde aber wegen des 
Widerstandes der betroffenen Gemeinden immer wieder verschoben.

„Die nun getroffene Entscheidung erfolgte weitgehend unter Ausschluss 
der betroffenen Gemeinden, obwohl den Gemeinden ein gesetzlich 
verankertes Mitspracherecht zugesagt wurde. Aber ein solches Gesetz 
wurde gegen den Protest der Gemeinden bis heute nicht verabschiedet. 
Damit wird jede Transparenz in der Standortwahl immer mehr 
unterbunden. Laut tschechischen Medien hat Minister Havlicek versucht, 
die Veröffentlichung dieser Entscheidung vorerst zu verhindern und das 
spricht Bände“, kritisiert Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee.



„Die Auswahl von vier Standorten und das Verbleiben der restlichen 
fünf als Reservestandorte ist aus unserer Sicht ein Versuch, das Thema 
Atommüll von offizieller Seite als „gelöst“ darzustellen. Bezeichnend 
dafür ist aber auch, dass die Kriterien für die Auswahl nicht klar 
sind und man als Beobachter den Eindruck gewinnen muss, dass Standorte 
mit möglichst wenig Widerstand große Chancen haben, im Rennen zu 
bleiben. Darüber hinaus arbeiten wir daran, das Bewusstsein für 
erneuerbare Versorgung mit Energie ohne teure und gefährliche Hypothek 
für uns und die Generationen nach uns zu stärken“, unterstreicht 
Renate Brandner-Weiß vom Waldviertler Energiestammtisch.



„Dies Standorte alle befinden sich in großer Nähe zur österreichischen 
Grenze. Ein Atommüll-Endlager quasi „vor der Haustüre“ bedeutet 
verminderte Lebensqualität und Gefahr für die Gesundheit vieler 
Generationen. Niemand kann garantieren, dass die hochgiftigen 
radioaktiven Abfälle viele Hunderttausendjahre sicher verwahrt werden 
können, wie es aber notwendig ist“, betont Paula Stegmüller von der 
Wiener Plattform atomkraftfrei.

Diese intransparente Vorgangsweise wird auch von Heinz Stockinger von 
der Salzburger Plattform gegen Atomgefahren vehement abgelehnt.

Auch Matthias Reichl vom Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit 
in Bad Ischl stellt sich gegen dieses Projekt, weil nicht nur die 
tschechische Bevölkerung, sondern auch die in benachbarten Ländern in 
ihrer Existenz gefährdet sind.

„Wir unterstützen daher die online Petition des Anti Atom Komitees 
gegen ein grenznahes Atommülllager und erklären uns mit den Menschen 
in Tschechien solidarisch, die den bisherigen Prozess aufgrund seiner 
mangelnden Qualität ablehnen und fordern von der österreichischen 
Bundesregierung, die tschechischen Gemeinden zu unterstützen und von 
Tschechien eine transparente Lösung mit Bürgerbeteiligung 
einzufordern“, so die Organisationen abschließend.


Rückfragehinweis: Anti Atom Komitee, DI Manfred Doppler +43(0)664 45 
05 015


                 Logo
Plage, Wiener Plattform Atomkraftfrei,
Waldviertler Energie-Stammtisch,           Begegnungszentrum für 
aktive Gewaltlosigkeit,

Mag. Heinz Stockinger    Mag. Paula Stegmüller      Mag. Renate 
Brandner-Weiß                  Matthias Reichl


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Dipl. Ing. Manfred Doppler

www.anti.atom.at


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     Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
     Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
     Center for Encounter and active Non-Violence
     Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Austria,
     fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
     Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at


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