[E-rundbrief] Info 1964 - Attac - Corona-Krise: Fette Gewinne für Aktionäre?
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Di Apr 7 16:51:47 CEST 2020
Bitte entschuldigt die falsche Nummerierung der letzten E-Rundbriefe.
Ab 1858 sollten sie 1958 nummeriert sein. Mein Alter - ich werde am
9.4.2020 78 Jahre alt - macht sich leider durch Fehler bemerkbar!
Matthias Reichl
7.4.2020
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E-Rundbrief Info 1964 - Attac (A): Corona-Krise: Fette Gewinne für
Aktionäre? Europäische Zentralbank übernimmt Attac-Vorschlag.
Attac-Webinar zur Corona-Krise.
Bad Ischl, 7.4.2020
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Corona-Krise: Fette Gewinne für Aktionäre?
Europäische Zentralbank übernimmt Attac-Vorschlag
Die Welt steuert auf die schwerste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten
zu. Die wichtigste Aufgabe der Banken ist es nun, Wirtschaft und
Gesellschaft weiter mit Geld zu versorgen und Kreditausfälle an
Menschen und Betriebe zu stunden. Und sie müssen hohe Kreditausfälle
verkraften können, um nicht selbst von der Allgemeinheit gerettet
werden zu müssen.
Doch anstatt alles dafür zu tun ihre Krisensicherheit zu verbessern,
planten einzelne Banken wie die Raiffeisen Bank International (RBI)
und die Oberbank sogar noch im März, die Gewinnausschüttungen an ihre
Aktionär*innen beizubehalten oder zu erhöhen - im Falle der RBI über
300 Millionen Euro. Das darf nicht sein.
Daher haben wir am 25. März die Europäische Zentralbank (EZB)
aufgefordert, für den gesamten Euroraum ein Verbot von
Gewinnausschüttungen, Bonuszahlungen sowie eine strenge Begrenzung der
Manager*innengehälter zu beschließen.
Und siehe da: Am 27. März hat die europäische Bankenaufsicht der EZB
unseren Vorschlag übernommen und die Banken angewiesen keine Gewinne
auszuschütten - im Notfall wolle man die Banken dazu zwingen. Etwaige
Ausnahmen sollten jedenfalls am absoluten Minimum gehalten werden. Die
Anweisung wird von immer mehr Banken in Europa umgesetzt. Und auch für
eine strenge Begrenzung der Boni gab es mittlerweile Unterstützung
durch die europäische Bankenaufsicht. Wir werden weiter genau
beobachten, ob sich die österreichischen Banken daran halten.
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Attac-Webinar zur Corona-Krise: Kommt die nächste große
Wirtschaftskrise? Jetzt anmelden!
Welche wirtschaftlichen Folgen hat die Corona-Pandemie? Welche Rolle
spielen Finanzmärkte und Welthandel? Und welche politischen
Auseinandersetzungen kommen nun auf uns zu?
Gemeinsam blicken wir im ersten öffentlichen Attac-Webinar
(Online-Seminar) in die Zukunft und stellen erste strategische
Überlegungen sowie Forderungen zur Krise vor.
Lisa Mittendrein führt dabei durch ein Gespräch mit dem Ökonomen und
ehemaligen Weltbank-Dirketor Kurt Bayer und Julia Litofcenko, Ökonomin
und Attac Vorstandsmitglied.
Das Webinar steht allen Interessierten offen!
Wann: Donnerstag, 9. April, 16:30-18:00 Uhr
Wo: Online (Zugangs-Link wird nach Anmeldung versendet)
Jetzt zum Attac-Webinar anmelden
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Ehemaliger Weltbank-Direktor Kurt Bayer unterstützt Attac als
Finanzexperte
Der ehemalige Weltbank-Direktor Kurt Bayer unterstützt Attac ab sofort
als Finanzexperte. Kurt Bayer war von 1971 bis 1995 als Finanzexperte
am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung und danach als
Gruppenleiter für österreichische und internationale
Wirtschaftspolitik im Finanzministerium tätig. Von 2002 bis 2004 war
er Exekutivdirektor der Weltbank und von 2008 bis 2012 als Board
Director in der Europäischen Bank für Wiederaufbau (EBRD) in London.
Er fungierte in den vergangenen Jahren zudem als Senior Research
Associate beim Wiener Institut für Internationale
Wirtschaftsvergleiche und als Emeritus Consultant am WIFO. Wir freuen
uns sehr über diesen prominenten "Neuzugang". Herzlich willkommen!
Corona-Krise: Die EZB muss dem Finanzsektor die Staatsfinanzierung
entziehen
In der EU spitzt sich der Streit über die Finanzierung der Kosten der
Corona-Krise zu. Neun Länder fordern die Ausgabe von sogenannten
"Eurobonds". Das sind Anleihen, mit denen EU-Staaten gemeinsam
Schulden am Kapitalmarkt aufnehmen und gemeinsam für die Rückzahlung
und Zinsen dieser Schulden haften. Deutschland, die Niederlande,
Finnland und Österreich verweigern eine solche solidarische Lösung.
Jene Länder, die besonders von der Krise betroffen sind, blieben so
weiterhin Zielscheibe von Finanzspekulationen und müssten für ihre
Staatsanleihen höhere Zinsen an Banken und Fonds bezahlen. Dies wird
die wirtschaftliche Krise weiter massiv verschärfen.
Wir fordern das Problem der staatlichen Abhängigkeit von den "Märkten"
an der Wurzel zu packen: Wir müssen die Finanzierung von Staaten
endlich den profitorientierten spekulativen Finanzmärkten entziehen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte Staaten direkt nahezu
zinsenloses Geld zur Verfügung stellen, wie dies auch andere
Zentralbanken wie die US-Notenbank tun. Dafür müsste aber das
EU-Verbot direkter Staatsfinanzierung durch die EZB fallen.
Gleichzeitig warnen wir davor, den sogenannten "Europäischen
Stabilitätsmechanismus" (ESM) für Kredite an die Krisenstaaten
einzusetzen. Denn damit ist der Zwang zu einer radikalen Kürzungs- und
Verarmungspolitik verbunden: Die dramatische medizinische Lage in
Südeuropa ist auch eine direkte Folge dieses Kaputtkürzens des
Gesundheitswesens und der öffentlichen Infrastruktur durch die
Auflagen von Troika und ESM.
Mehr Infos dazu auch in unserer Presseaussendung
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Jetzt online: Hunger.Macht.Profite. – 10. Filmtage zum Recht auf
Nahrung. 4. April bis 2. Mai 2020
Da die geplante Tour durch die Bundesländer aufgrund der Coronakrise
leider abgesagt werden musste, können die 10. Filmtage zum Recht auf
Nahrung von 4. April bis 2. Mai gegen freie Spende online angesehen
werden. Sie werden in der Mediathek „Filme für die Erde“ auf
Spendenbasis gestreamt.
Zusätzlich finden interaktive Filmgespräche statt, um gemeinsam mit
Expert*innen, Aktivist*innen und Zuschauer*innen darüber zu
diskutieren, was wir tun können, um nach der Krise ein demokratisches
Lebensmittel- und Ernährungssystem zu gestalten.
16. April 2020, 20 Uhr, Danke für den Regen
23. April 2020, 20 Uhr, Seeds of Profit
30. April 2020, 20 Uhr, Bittere Ernte – Bauern weltweit in Not
Gesprächspartner*innen und Links werden auf der Website von
Hunger.Macht.Profite. angekündigt
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
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