[E-rundbrief] Info 1951 - EU-Verhandlungen - MERCOSUR
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Mo Mär 2 16:09:51 CET 2020
E-Rundbrief Info 1951 - Dieter Murmann (weact, campact.de):
EU-Verhandlungen zum MERCOSUR, TTIP 2.0-Verhandlungen mit USA - Frau
von der Leyen und der Green Deal, Petitionen.
Bad Ischl, 2.3.2020
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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EU-Verhandlungen zum MERCOSUR und zu TTIP 2.0 mit den USA.
Dieter Murmann
https://weact.campact.de/petitions/kein-handelsabkommen-mercosur-mit-brasiliens-prasident-bolsonaro
Ich habe im Dezember 19, nachdem die neue Kommissionspräsidentin einen
Green Deal angekündigt hat, Frau von der Leyen angeschrieben, und sie
gebeten, den Mercosur-Vertrag zurückzuziehen. Es kann nicht angehen,
dass mit einem Präsidenten Bolsonaro, der Menschenrechte und
Klimaschutz mit Füssen tritt, ein Handelsvertrag abgeschlossen wird.
Leider habe ich, obwohl ich Mitte Februar noch einmal nachgefasst
habe, bis dato keine Antwort erhalten. So wie es aussieht, müssen wir
leider davon ausgehen, dass dem propagierten „Green Deal“ jegliche
Substanz fehlt und es sich nur um greenwashing handelt. Es wäre gut,
wenn noch mehr Bürger Frau von der Leyen zu diesem Thema anschreiben
würden. Vielleicht erhöht das den Druck und wir können Frau von der
Leyen eine Erklärung entlocken. Zumindest wäre es gut, wenn wir eine
offizielle Stellungnahme zu diesem Thema bekommen könnten. Eine
lesenswerte „Analyse des Abkommens zwischen der Europäischen Union und
dem Mercosur“ befindet sich hier:
https://power-shift.de/analysis-of-the-agreement-between-the-european-union-and-the-mercosur/
Nicht nur das Mercosur-Abkommen, bei dem ganz offensichtlich wird,
dass die EU-Handelspolitik weder auf Menschenrechte, noch auf
Umweltschutz Rücksicht nimmt, bringt für die Bürger und Umwelt viele
Nachteile.
Insgesamt wird die EU Handelspolitik, trotz des von Frau von der Leyen
angekündigten „Green Deal“, so fortgeführt wie bisher. In aller Stille
wurde das Freihandelsabkommen mit Vietnam am 12.2.20 vom EU-Parlament
abgesegnet. Der separate Vertragsteil zum Investitionsschutz muss
noch, wie auch bei CETA, von den Parlamenten der Mitgliedsstaaten
ratifiziert werden.
Seit dem vorläufigen Inkrafttreten von CETA werden zwischen der EU und
Kannada Details ausgehandelt. Die Verhandlungen finden wie immer im
Geheimen statt. Die EU-Kommission gibt, trotz aller
Transparenzversprechungen, keine Informationen weiter. Aus
Protokollen, die die kanadische Regierung zur Verfügung gestellt hat,
geht hervor, dass das europäische Vorsorgeprinzip, das bei
Pestizidrückständen in Lebensmittel strenger ist, als die Rechtslage
in Kanada, aufgeweicht werden soll.
Wer sich genauer informieren möchte kann dies tun:
http://www.umweltinstitut.org/aktuelle-meldungen/meldungen/2020/freihandel/verbotene-pestizide-bei-importen-erlaubt.html
Außerdem beginnen wieder Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten von
Amerika. Bei TTIP 2.0 geht es u.a. ebenfalls um die
EU-Lebensmittelstandards, die der USA ein Dorn im Auge sind.
Nehmen wir Frau von der Leyen beim Wort, und fordern eine bürger- und
umweltgerechte Handelspolitik, die selbstverständlich auch die
Menschenrechte achtet. Nur dann kann sie ihr Versprechen eines „Green
Deal“ einlösen.
Liebe Freundinnen und Freunde,
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Wenn Sie meine Petition weiter unterstützen wollen, helfen Sie mit,
sie zu verbreiten: Senden Sie den Link zur Petition an Ihre
Freund/innen und Bekannte!
https://weact.campact.de/petitions/kein-handelsabkommen-mercosur-mit-brasiliens-prasident-bolsonaro
Vielen Dank
Dieter Murmann
--
Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
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