[E-rundbrief] Info 1851 - Armutskanzleramt 5.5.19, Wien - Umbenennung des BKA.
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Fr Apr 26 17:19:14 CEST 2019
E-Rundbrief - Info 1851 - SOS Mitmensch (A): Am 5. Mai (2019) 11:00 in
Wien: Bundeskanzleramt (BKA)d wird in „Armutskanzleramt“ umbenannt!
Bad Ischl, 26.4.2019
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Liebe UnterstützerInnen von SOS Mitmensch,
die Regierung und das Parlament haben das schlimmste
Armutsverschärfungspaket der Zweiten Republik beschlossen. Für
zahlreiche Bezugsgruppen wird die Sozialhilfe radikal gekürzt. Bei
Kindern werden bis zu 80 Prozent gestrichen, bei alleinstehenden
Erwachsenen bis zu 35 Prozent. Vielen Betroffenen wird regelrecht der
Boden unter den Füßen weggezogen.
Dabei ist Geld genug da, die Kassen der Regierung sind prall gefüllt!
Die Regierungsausgaben für Werbung und PR explodieren förmlich. Die
Parteienförderung wurde erhöht. Und während bei Armutsbetroffenen
gekürzt wird, schüttet die Regierung seit heuer zusätzlich mehrere
hundert Millionen Euro pro Jahr an Topverdiener-Familien aus.
Kein einziger Politiker und keine Politikerin wollte unsere Frage
beantworten, wem es denn nun besser geht, wenn es vielen im Land
schlechter geht. Niemand wollte sagen, wem es nützt, wenn es in
Österreich mehr Armut und Unsicherheit gibt. Die zehn Fragen, die wir
der Bundesregierung und den Abgeordneten des Parlaments zur
Sozialkürzung gestellt haben, blieben unbeantwortet.
Daher wollen wir jetzt ein Zeichen setzen! Wir werden das
Bundeskanzleramt umbenennen! Am Sonntag, den 5. Mai, werden wir um
11.00 Uhr das Schild „Bundeskanzleramt“ durch das Schild
„Armutskanzleramt“ ersetzen. Bitte pünktlich um 11.00 Uhr zum
Ballhausplatz kommen! Mehr Infos zur Aktion HIER.
https://www2.sosmitmensch.at/bundeskanzleramt-wird-in-armutskanzleramt-umbenannt
Bitte kommen Sie zu unserer Umbenennungs-Zeremonie! Zeigen wir
gemeinsam, dass wir es nicht gutheißen, dass Österreich zur
Armutsverschärfungs-Republik wird!
Vielen Dank!
Ihr SOS Mitmensch Team
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Folgende zehn Fragen zur „Sozialhilfe neu“ richtet SOS Mitmensch an
die Regierung und die Abgeordneten des Parlaments:
Wem geht es besser, wenn armutsbetroffene Kinder um bis zu 80
Prozent weniger Sozialhilfe als bisher erhalten?
Wem geht es besser, wenn vorwiegend ältere Personen, die
längerfristig keine Chance auf Arbeit haben, um 1.770 Euro weniger pro
Jahr erhalten, weil ihnen Sonderzahlungen gestrichen werden?
Wem geht es besser, wenn Arbeitende mit geringem Einkommen nicht
mehr auf die bisherige Höhe der Mindestsicherung aufstocken können und
dadurch genauso einen Verlust erleiden wie Menschen ohne Erwerbsarbeit?
Wem geht es besser, wenn es in der „Sozialhilfe neu“ keine
einheitlichen Untergrenzen und keine Mindeststandards mehr für ein
menschenwürdiges Leben gibt?
Wem geht es besser, wenn auch Menschen mit Behinderung von
Kürzungen betroffen sind und nur dann einen Bonus erhalten, wenn der
Grad der Behinderung 50 Prozent übersteigt?
Wem geht es besser, wenn Frauen, Männer und Kinder, die nicht
Deutsch auf Maturaniveau der zweiten Fremdsprache beherrschen, für
viele Monate, Jahre oder - wenn sie älter sind und Lernschwächen haben
– auf Dauer in tiefste Armut verbannt werden?
Wem geht es besser, wenn Frauen, Männer und Kinder, denen in
ihrem Herkunftsland Gefahr für Leib und Leben droht, gänzlich von der
Sozialhilfe ausgeschlossen werden, wenn sie subsidiären Schutz
erhalten haben?
Wem geht es besser, wenn Personen, die in
Erwachsenen-Wohngemeinschaften leben, drastische EInbußen bei der
Sozialhilfe erleiden?
Wem geht es besser, wenn durch die vielen neuen Schikanen die
Bürokratie in Österreich aufgebläht und verteuert wird?
Wem in Österreich geht es besser, wenn es vielen im Land
schlechter geht, wenn es mehr Unsicherheit und tiefere Armut gibt und
die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter auseinandergerissen wird?
Wem geht es besser, wenn es vielen schlechter geht?
„Wir haben zu den geplanten Sozialkürzungen von Seiten der Politik
viele Worthülsen wie „Fairness“ oder „neue Gerechtigkeit“ gehört, doch
niemand konnte bisher die Frage beantworten, wem es eigentlich besser
geht, wenn es vielen im Land schlechter geht. Das ist aber die
entscheidende Frage, die sich alle stellen sollten, bevor sie Frauen,
Männer und vor allem Kinder in Existenznöte stürzen“, so Alexander
Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch, in Richtung Politik.
Gut gefüllte Kassen der Regierung
„Wer darauf keine Antwort geben kann, sollte nicht mit dem Schicksal
von Menschen spielen. Wir sagen ganz klar nein zur Verschärfung von
Armut in Österreich, noch dazu in einer Zeit, in der die Kassen der
Regierung gut gefüllt sind und erst vor wenigen Tagen eine Erhöhung
der Parteienförderung beschlossen wurde“, so Pollak.
--> Jetzt Protestinitiative gegen Kürzung der Mindestsicherung
unterstützen
https://www2.sosmitmensch.at/zehn-fragen-zur-sozialhilfe-neu
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
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