[E-rundbrief] Info 1805 - Aus für Finanztransaktionssteuer
Matthias Reichl
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Mo Dez 3 17:00:02 CET 2018
E-Rundbrief Info 1805 - Attac (A): Aus für Finanztransaktionssteuer:
Die Finanzlobbys haben sich durchgesetzt.
Bad Ischl, 3.12.2018
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Aus für Finanztransaktionssteuer: Die Finanzlobbys haben sich durchgesetzt
Die Profite des Finanzsektors stehen über den Interessen der Mehrheit
Das Aus für die Finanztransaktionssteuer (1) ist für Attac Österreich
ein weiterer Beweis dafür, dass die politische Macht des Finanzsektors
ungebrochen ist. „Letztlich haben sich nicht die Interessen der
Mehrheit der Menschen durchgesetzt (2), sondern jene Regierungen,
denen die Profite des Finanzsektors wichtiger sind als seine
Stabilisierung und Beteiligung an den Krisenkosten“, erklärt Lisa
Mittendrein von Attac Österreich.
Entscheidung kommt nicht überraschend
So schlecht die Entscheidung auch ist, sie kommt nicht überraschend.
Schon seit dem Vorstoß von Frankreichs Präsident Macron vom September
2017 (3) war klar, dass nur noch eine minimale Chance für die Steuer
besteht. Auch ein offener Brief tausender europäischer Organisationen
(4) vergangene Woche wurde seitens der Finanzminister ignoriert.
Weiteres Beispiel für den fehlenden Willen der Regierungen für
Finanzregulierung
Das Aus für die Finanztransaktionssteuer ist für Attac ein weiteres
Beispiel für den fehlenden Willen der Regierungen bei der Regulierung
des Finanzsektors seit der Krise 2008. „Egal ob die Zerteilung
systemrelevanter Banken, die Trennung von Geschäfts- und
Investmentbanken, die Regulierung von Schattenbanken oder ein Verbot
riskanter Finanzprodukte und Geschäftspraktiken – keine dieser
Mindestanforderungen für eine strengere Regulierung des Finanzsektors
wurde umgesetzt. Auch die Eigenkapitalanforderungen für Großbanken
sind nach wie vor viel zu niedrig. Das Risiko einer schweren
Finanzkrise ist heute nicht geringer als 2008. Und im Ernstfall müssen
dann wieder wir die Kosten tragen“, kritisiert Lisa Mittendrein von Attac.
(1) Der aktuelle deutsch-französische Vorschlag sieht vor, statt
der Finanztransaktionssteuer in der gesamten EU eine reine
Aktiensteuer einzuführen. Das ist zugleich der Ausstieg aus den
bisherigen Vereinbarungen jener 10 EU-Länder, welche die Steuer bisher
verhandelt haben. Eine reine Aktiensteuer ist keine
Finanztransaktionssteuer sondern ihr Ende. Nicht erfasst wären damit
aber genau jene Finanzinstrumente, die der Spekulation dienen und die
Wirtschaft destabilisieren - darunter Derivate und alle
außerbörslichen Transaktionen. Damit würde auch die erhoffte
Lenkungsfunktion der Steuer völlig entfallen.
(2) In vielen europäischen Ländern ist laut Umfragen die Mehrheit
der Menschen für die Finanztransaktionssteuer, in Österreich und
Deutschland sind es rund zwei Drittel.
(3)
https://www.attac.at/news/detailansicht/datum/2017/09/27/macron-killt-die-finanztransaktionssteuer.html
(4)
https://www.attac.at/news/detailansicht/datum/2018/11/30/finanztransaktionssteuer-3000-organisationen-machen-noch-einmal-druck.html
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David Walch
Pressesprecher Attac Österreich
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
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