[E-rundbrief] Info 1728 - Fell: IRENA - Ausbau der Erneuerbaren Energien

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Mo Apr 23 18:21:08 CEST 2018


E-Rundbrief Info 1728 - Hans-Josef Fell (D): IRENA verlangt eine 
Versechsfachung des aktuellen Ausbautempos der Erneuerbaren Energien; 
dagegen bringt Altmaier ein Ende der Förderung der Erneuerbaren 
Energien ins Spiel.

Bad Ischl, 23.4.2018

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

================================================

IRENA verlangt eine Versechsfachung des aktuellen Ausbautempos der 
Erneuerbaren Energien; dagegen bringt Altmaier ein Ende der Förderung 
der Erneuerbaren Energien ins Spiel

Die mahnenden Stimmen, dass zur Erreichung der Pariser Ziele die 
Weltgemeinschaft wesentlich mehr tun muss, häufen sich. Doch Minister 
Peter Altmaier kümmert das gar nicht und verunsichert weiter die 
wichtigste Klimaschutzbranche.

So hat die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) 
letzte Woche im Rahmen des Berlin Energy Transition Dialogue der 
Bundesregierung einen neuen Fahrplan für eine zielführende globale 
Energiewende mit drastischer Erhöhung der Ausbaugeschwindigkeit für 
Erneuerbare Energien vorgestellt: „Global Energy Transformation: A 
Roadmap to 2050“ 
(http://irena.org/publications/2018/Apr/Global-Energy-Transition-A-Roadmap-to-2050)

Der internationalen Regierungsorganisation IRENA mit Sitz in Abu Dhabi 
gehören 180 Mitgliedsnationen an, der Anstoß zur Gründung kam von 
EUROSOLAR und 2004 aus dem Deutschen Bundestag.

Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, verlangt die IRENA heute ein 
Umdenken in der Weltwirtschaft, mit einer drastischen Erhöhung des 
weltweiten Einführtempos von Erneuerbaren Energien. "Die Ausbaurate 
bei den Erneuerbaren muss sich versechsfachen, wenn wir die 
Erderwärmung gemäß des Pariser Klimaabkommens deutlich unter 2 Grad 
Celsius halten wollen", so Adnan Amin, IRENA-Generaldirektor. Schon 
heute seien 90 Prozent der nötigen CO2-Einsparungen mit den bereits 
etablierten Technologien und durch Energieeffizienz realisierbar.

Für die Umsetzung müssten bis 2050 aber 30 Prozent mehr als bisher 
geplant in Erneuerbare und Energieeffizienz kumulativ investiert 
werden. Insgesamt muss der Anteil der Erneuerbaren an der 
Gesamtenergie bis 2050 mindestens zwei Drittel betragen, so der 
Fahrplan der IRENA.

Dabei sind sich viele Klimaschützer einig, dass bereits deutlich vor 
2050 eine 100%ige Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien geschafft 
sein muss und nicht nur zwei Drittel. Dies bedeutet, dass die 
Ausbaugeschwindigkeit sogar mehr als versechsfacht werden müsste.

Neben Beiträgen zum Klimaschutz haben diese Maßnahmen laut IRENA auch 
sehr positive soziale und wirtschaftliche Implikationen: Globales 
Wirtschaftswachstum um 1% bis 2050, Verbesserung des globalen 
Wohlstands um 15% (u.a. durch Gesundheitsvorteile aufgrund von 
geringerer Luftverschmutzung und weniger Klimaauswirkungen), sowie 
knapp 12 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze in der Energiebranche, 
womit der Verlust von Arbeitsplätzen in der fossilen Energiewirtschaft 
vollständig ausgeglichen sein wird. Gleichzeitig wird durch diese 
Entwicklungen die Energieunabhängigkeit erhöht und die Energiearmut 
bekämpft.

Eigentlich hätte Wirtschaftsminister Altmaier, der zusammen mit 
Außenminister Maas zum Berliner Energy Transition Dialogue der 
Bundesregierung Teilnehmer aus vielen Nationen eingeladen hatte, 
eingestehen müssen, dass Deutschland weit von dieser notwendigen 
Erneuerbare Energien-Ausbaugeschwindigkeit entfernt ist. Nach Jahren 
des Rückschrittes und der Drosselung hätte Altmaier endlich wieder ein 
Aufbruchssignal für die arg gebeutelte Branche der Erneuerbaren 
Energien geben und Maßnahmen für eine Versechsfachung der 
Ausbaugeschwindigkeiten ankündigen müssen.

Doch Minister Altmaier verunsicherte die Branche zusätzlich, indem er 
behauptete, dass die Erneuerbaren Energien in drei bis vier Jahren 
ohne Subventionen auskommen müssten. Was er damit im Klartext meinte, 
ließ er offen. 
(http://www.deutschlandfunk.de/erneuerbare-energien-bundeswirtschaftsminister-altmaier-in.2932.de.html?drn:news_id=872830)

Es wird befürchtet, dass er damit die Einspeisevergütungen für neue 
Anlagen abschaffen wolle. Dabei ist das EEG nach EuGH-Urteil von 2001 
ja keine Subvention, und gegen deren Subventionseinordnung durch die 
EU-Kommission ist sogar eine Klage der Bundesregierung anhängig.

Erinnert sei in diesem Zusammenhang auch daran, dass der damalige 
Umweltminister Altmaier am 14. Februar 2013 grundgesetzwidrige 
Eingriffe in das Eigentum vorgeschlagen hatte, indem er sogar 
rückwirkend die Einspeisevergütung bei Bestandsanlagen kürzen wollte. 
(https://www.hans-josef-fell.de/content/index.php/presse-mainmenu-49/schlagzeilen-mainmenu-73/594-roesler-und-altmaier-die-totengraeber-der-energiewende)

Minister Altmaier ignoriert die erdrückende Wissenslage, wonach der 
Ausbau der Erneuerbaren Energien aus Klimaschutzgründen massiv 
beschleunigt werden muss. Er bleibt stattdessen seinen bisherigen 
Taten und Vorschlägen treu, verunsichert weiter die Erneuerbare 
Energien-Branche und missachtet damit komplett alle 
Klimaschutznotwendigkeiten.

Hammelburg, den 23. April 2018

Ihr Hans-Josef Fell
www.hans-josef-fell.de

Den Beitrag auf der Homepage finden Sie hier: 
https://www.hans-josef-fell.de/content/index.php/presse-mainmenu-49/schlagzeilen-mainmenu-73/1200-irena-verlangt-eine-versechsfachung-des-aktuellen-ausbautempos-der-erneuerbaren-energien-dagegen-bringt-altmaier-ein-ende-der-foerderung-der-erneuerbaren-energien-ins-spiel

Bei mir werden Erneuerbare Energien groß geschrieben!

-- 

     Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
     Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
     Center for Encounter and active Non-Violence
     Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Austria,
     fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
     Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at


Mehr Informationen über die Mailingliste E-rundbrief