[E-rundbrief] Info 1548 - Brasil. Staudammprojekt Tapajós gestoppt?
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Sa Aug 6 18:35:10 CEST 2016
E-Rundbrief - Info 1548 - Rettet den Regenwald (D), Greenpeace (A):
Staudammprojekte São Luiz do Tapajós am Fluss Tapajós (Amazonas/
Brasilien) vorläufig gestoppt.
Bad Ischl, 6.8.2016
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Staudammprojekt am Fluss Tapajós (Amazonas/ Brasilien) vorläufig gestoppt.
Millionen Bäumen sollen in Amazonien für Staudämme abgeholzt werden.
Der Fluss Tapajós und der Wald der Mundurukú werden zerstört. Das
Projekt wurde zwar jetzt gestoppt – es kann aber jederzeit
weitergehen. Wir kämpfen dafür, den Wald dauerhaft zu schützen.
Millionen Bäume sind vom Staudamm São Luiz do Tapajós bedroht, Dörfer
sind dem Untergang geweiht. Brasiliens Regierung will rücksichtslos
Amazoniens Flüsse zähmen, um die Wirtschaft mit billigem Strom zu
versorgen. Die Natur und die Rechte der Einheimischen zählen wenig.
Doch die Mundurukú kämpfen mutig wie Jaguare um ihr Land. Ihre
Aktivisten nennen sich „Guerreiros“ – Krieger – und machen klar, dass
sie nicht klein bei geben werden.
Jetzt feiern die Staudammgegner einen Etappensieg: Brasiliens
Umweltbehörde IBAMA hat dem Projekt am 19. April die Genehmigung
entzogen. Hintergrund ist offenbar, dass endlich das Land der
Indigenen Mundurukú demarkiert werden soll. Das hat die
Indianerschutzbehörde FUNAI verfügt.
Jahrelang hatte die Regierung die Rechte der Mundurukú verletzt. Seit
Beginn des Projekts mit zahlreichen Dämmen weigerte sie sich, die
Indigenen anzuhören, obwohl die Verfassung und internationale
Konventionen Mitbestimmungsrechte garantieren. Die Demarkation ihres
Territoriums wurde, offenbar auf Druck der Staudammlobby, verschleppt.
Der Wald und das Land der Mundurukú sind aber trotz des Stops noch
lange nicht gerettet. Der neue Präsident Michel Temer gilt als enger
Freund der Agrar- und Industriekonzerne. Er hat ausgerechnet Blairo
Maggie, der als „Soja-König“ einer der größten Regenwaldvernichter des
Landes ist, zum Agrarminister ernannt. Mit einem Handstreich könnte
Temer das Projekt wieder vorantreiben.
Deshalb forcieren wir unsere Petition, bis Brasiliens Präsident
Staudamm-Projekte in Amazonien endgültig aufgibt.
https://www.regenwald.org/aktion/977/bitte-unterschreibt-millionen-baeume-endgueltig-retten?av=1&utm_expid=1136158-7.FUMEAhPvTZS0kpHoMYJ0Ag.1&utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.regenwald.org%2Ferfolge%2F7489%2Fder-regenwald-am-fluss-tapajos-ist-gerettet
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Ergänzende Informationen (Zusammengestellt von Matthias Reichl) aus:
http://orf.at/stories/2352619/2352620/ ,
http://www.greenpeace.org/austria/de/News/Aktuelle-Meldungen/Urwalder-News/2016/Aus-fur-Megastaudamm-im-Amazonas/
:
Der São-Luiz-do-Tapajós-Damm wäre nur der erste von insgesamt 43
Staudämmen, die im Tapajós-Einzugsgebiet geplant sind. Trotz der
verheerenden Folgen für Mensch und Natur setzt die brasilianische
Regierung weiterhin vor allem auf Wasserkraft zur Stromerzeugung,
obwohl das Land ein hohes Potenzial an Solar- und Windenergie besitzt.
Die brasilianische Umweltbehörde IBAMA verweigert die notwendige
Umweltlizenz, wie in der Nacht auf Freitag (5.8.16) bekanntgegeben wurde.
Kostenschätzungen für das Tapajos-Projekt: Steigerung umgerechnet von
4,3 Mrd. auf 7,2 Mrd Euro.
Belo Monte: Beim noch größeren, ebenfalls umstrittenen Staudammprojekt
Belo Monte zog die Regierung gegen einen ebenfalls von IBAMA
ausgesprochenen Baustopp vor Gericht und erreichte die Aufhebung des
behördlichen Bescheides. Seit dem Frühjahr 2016 läuft das
11.000-MW-Kraftwerk im Probebetrieb.
IBAMA http://www.ibama.gov.br/
Brasilianische Regierung http://www.brasil.gov.br/
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
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fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
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Geschäftsstelle Pfandl
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