[E-rundbrief] Info 1499 - Konstantin Wecker gegen NATO-Sicherheitskonferenz
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Mo Feb 15 13:36:51 CET 2016
E-Rundbrief - Info 1499 - Konstantin Wecker und Gesellschaft Kultur
des Friedens (GKF): Aufruf zu Demonstrationen, Kundgebungen und
Konferenzen der Friedensbewegung in München, anlässlich der
sogenannten NATO-Sicherheitskonferenz (SIKO) am 13.2.2016 in München.
Bad Ischl, 15.2.2016
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Aufruf zu Demonstrationen, Kundgebungen und Konferenzen der
Friedensbewegung in München, anlässlich der sogenannten
NATO-Sicherheitskonferenz (SIKO) am 13.2.2016 in München.
Konstantin Wecker und Gesellschaft Kultur des Friedens (GKF):
12.02.2016
http://www.wecker.de/de/weckers-welt/item/693-Kommt-zur-Demo-in-Muenchen.html
Liebe Freunde,
gemeinsam mit Mitgliedern der Gesellschaft Kultur des Friedens (GKF)
werden wir morgen, Samstag, den 13. Februar 2016, an den
Demonstrationen, Kundgebungen und Konferenzen der Friedensbewegung in
München, anlässlich der sogenannten NATO-Sicherheitskonferenz (SIKO),
mitwirken.
Eine jetzt ausgehandelte Feuerpause unter der Federführung der USA und
Russland soll humanitäre Hilfe für die Menschen in Syrien ermöglichen
und die ausgesetzten Friedensverhandlungen zwischen den Konflikt- und
Kriegsparteien in Genf befördern.
Die Friedensbewegung fordert den Stopp aller Waffenlieferungen in
diese Kriegsregion als Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden.
Dazu findet nach der Umzingelung des Tagungsortes der SIKO eine
internationale Friedenskonferenz zum Thema Krieg, Armut, Flucht im
Münchener Gewerkschaftshaus statt.
Wir erleben eine dramatische Zunahme von kriegerischen
Auseinandersetzungen wie z.B. in Syrien, Libyen, Irak, Türkei,
Afghanistan, Jemen. Mehr als 60 Millionen Flüchtlinge weltweit sind
Opfer von Krisen und Kriegen, viele darunter befeuert durch
Rüstungsexporte und Kriegseinsätze auch von den NATO-Staaten. Kriege
um Ressourcen - auch um den Rohstoff Öl - haben blutige Spuren vor
allem im Nahen und Mittleren Osten, sowie in den Nordafrikanischen
Ländern gezogen.
Weltweite dramatische Klimaveränderungen, verursacht auch durch
neoliberale Globalisierung, haben beim UNO-Klimagipfel in Paris alle
Staaten gezwungen, den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern wie
Kohle und Öl zu vereinbaren.
Die Lebensgrundlagen in vielen Teilen der Welt sind zerstört und
werden ohne grundlegende Änderung der Weltwirtschaftsordnung noch mehr
Menschen zur Flucht treiben. Der seit 2001 ausgerufene sogenannte
„Krieg gegen den Terror“ hat laut der internationalen
Ärzteorganisation IPPNW allein in den Ländern Irak, Afghanistan und
Pakistan mindestens 1,3 Millionen Menschen das Leben gekostet.
Nun werden statt Fluchtursachen Flüchtlinge militärisch bekämpft, so
z.B. durch geplante Militäreinsätze im Mittelmeer.
'Die existierende Weltwirtschaftsordnung trägt zu weltweiter Armut und
Perspektivlosigkeit bei, ein Nährboden für Terrorismus. Religiöser
Fanatismus und Gewalt greifen um sich, wie wir leidvoll in Paris,
Istanbul und in anderen Städten erleben mussten. Deshalb setzen wir
uns für eine solidarische Welthandelsordnung, für eine ökologische und
aktive Friedenspolitik ein. Wir brauchen eine Politik die sich an den
(Über)-Lebensinteressen aller Menschen orientiert.
Mit einem gigantischen Rüstungsprogramm von 130 Milliarden Euro will
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen die Bundeswehr
hochrüsten. Noch höhere Rüstungsausgaben, mehr und bessere
Waffensysteme für die Bundeswehr heißt nichts anderes als mehr Krieg.
Das werden wir nicht widerstandslos hinnehmen.
Kommt zur Demo in München und zeigen wir den Herrschaften, dass wir
ihre Kriegspolitik nicht unterstützen.
http://sicherheitskonferenz.de
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Konstantin Weckers Redebeitrag zur Kundgebung und Demo gegen die
sogenannte SIKO - die NATO-Sicherheitskonferenz (am 13.2.2016 in München).
13.02.2016
http://www.wecker.de/de/weckers-welt/item/694-Nicht-in-unserem-Namen.html
Liebe Freunde,
ich wurde mehrfach gebeten, meinen heutigen kurzen Redebeitrag in
München zur Kundgebung und Demo gegen die sogenannte SIKO - die NATO-
Sicherheitskonferenz - ins Netz zu stellen:
Zum selben Zeitpunkt, als Frau Merkel letzte Woche die
blutverschmierten Hände von Recep Tayyip Erdoğan schüttelte und ein
Ende des Bombardements der russischen Luftwaffe gegen die
Zivilbevölkerung von Aleppo forderte, bombardierte die türkische Armee
kurdische Städte - hunderte ZivilistInnen starben bei Kriegsverbrechen
und Massakern allein in den letzten Monaten in der Türkei. Sie teilen
die Opfer auf in nützliche und störende - je nachdem, ob sie den
deutschen Interessen gerade nutzen oder ob sie als Kollateralschaden
in Kauf genommen werden.
Wenn die deutsche Bundesregierung zu diesen Verbrechen ihres
Bündnispartners schweigt, macht sie sich mitschuldig: denn
Menschenrechte sind unteilbar! Und Kriegsverbrecher wie Donald
Rumsfeld oder Recep Tayyip Erdoğan gehören vor Gericht gestellt. Das
haben wir hier immer klar gestellt.
Europa taumelt dem Abgrund entgegen und droht faschistisch zu werden,
das spüren wir alle. Und es braucht jetzt eine einige
antifaschistische Linke, die sich dem drohenden Putsch entgegenstellt.
Wir können gerne unterschiedlicher Meinung sein, das ist auch wichtig,
aber wir müssen aufhören uns zu zerfleischen, wie wir das Ende der
70er schmerzlich miterleben mussten.
In einer Sache müssen wir an einem Strang ziehen:
kein Fußbreit mehr den Rassisten und Faschisten, kein Zugeständnis ,
kein Entgegenkommen aus taktischen Gründen.
Wir müssen aufpassen, dass das Meinungsklima in Deutschland nicht
dermaßen vergiftet wird, dass sich die Menschlichkeit gegenüber der
Unmenschlichkeit rechtfertigen muss – wie es heute schon teilweise der
Fall ist, wenn Pressezyniker gegen „Gutmenschen“ und „Versteher“
geifern. Wenn man keinen Artikel mehr posten kann, der um Verständnis
für Flüchtlinge wirbt, ohne dass einen Think-Tank-geschulte Rechts-
und Rechthaber belehren, Mitgefühl ohne ihre sogenannte Vernunft sei
doch eher schädlich. Und ohne dass braune Pöbler einen auf Facebook
kampagnenartig beschimpfen und bedrohen. Als seien einfache ethische
Grundsätze – Menschen aller Hautfarben sind von gleichem Wert und
Hilfsbedürftigen muss man helfen – nur überholte Marotten von ein paar
„Alt-68ern“. Mehr und mehr kann ich die Gefühlslage Thomas Manns
nachvollziehen, der im Exil seine „Trauer über den Abfall der Epoche
vom Humanen“ zum Ausdruck brachte.
Zeigen wir den Waffenhändlern und Lobbyisten und Kriegstreibern im
Bayrischen Hof deutlich, laut und unmissverständlich, dass sie nicht
in unserem Namen handeln.
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Ergänzungen zum E-Rundbrief Info 1498:
Aufruf und Infos: http://sicherheitskonferenz.de
Radioberichte im freien Radio Lora 924: http://lora924.de/?p=33323
und in den "Begegnungswegen 18.2.2016" im Freien Radio Salzkammergut
ab 18.2.2016: http://cba.fro.at/series/begegnungswege (mit Konstantin
Weckers Texten)
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
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