[E-rundbrief] Info 1486 - Oeffnet Bethlehem - Mahnwache Wien

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Fr Dez 11 10:13:47 CET 2015


E-Rundbrief - Info 1486 - Frauen in Schwarz (Wien): OPEN BETHLEHEM - 
ÖFFNET BETHLEHEM. Mahnwache in Wien, Graben, 12.12.2015.

Bad Ischl, 11.12.2015

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Mahnwache der Frauen in Schwarz (Wien)

Samstag, 12. Dezember 2015

14 bis 16 Uhr

Graben/Ecke Kohlmarkt, 1010 Wien

OPEN BETHLEHEM - ÖFFNET BETHLEHEM

Vor mehr als 2000 Jahren kamen Maria und Joseph auf ihrer Reise von 
Nazareth auch über die knapp 7 Kilometer lange Straße zwischen 
Jerusalem und Bethlehem. Heute ist es fast unmöglich, diesen berühmten 
Weg zu gehen, weil dort Israels sog. „Sicherheitszaun“ gebaut wurde. 
In Wirklichkeit ist dieser Zaun eine 8-14 Meter hohe Betonmauer, die 
weit innerhalb der Palästinensischen Gebiete gebaut wurde und quer 
über die Hauptstraße zwischen den beiden biblischen Städten führt, und 
Bethlehem faktisch abriegelt.

Auch an diesem Weihnachtsabend 2015, wo Christen den Geburtstag Jesu 
feiern, kann nicht verborgen bleiben, dass Israel die heilige Stadt 
längst in ein Freiluftgefängnis verwandelt hat.

In seinem Buch „Palästina, Frieden nicht Apartheid!“ erzählt der 
frühere US-Präsident Jimmy Carter von einer Kirche, die durch die 
Mauer von ihrem Garten und ihrer Gemeinde abgeschnitten wird.

Nach Unterlagen der UN wird Bethlehem von 78 Hindernissen, 
einschließlich 10 militärischen Kontrollpunkten und 55 Straßensperren 
umgeben (Stand 2012). Die Mauer, die mit Milliarden Dollar 
amerikanischer Steuerzahler bezahlt wurde, schneidet Bethlehems 
Bevölkerung von wichtigen sozialen Diensten, Krankenhäusern, Schulen 
und Arbeitsplätzen ab. Dr. Desmond Tutu, der frühere Erzbischof 
Südafrikas, erklärte: „Es ist unglaublich, dass man die Stadt 
Bethlehem durch Strangulierung langsam sterben lässt“.

Außerdem wurde das ganze Areal rund um Rachels Grab – mitten in 
Bethlehem – illegal von der israelischen Regierung enteignet und mit 
einer Mauer umgeben. Die palästinensischen Bewohner der daneben 
liegenden Häuser und Geschäfte sind vertrieben worden, um einer 
geplanten jüdischen Schule und Siedlung Platz zu machen. Die 
israelische Regierung hat dies vorher auch schon in Hebron gemacht – 
mit voraussehbaren gewalttätigen Folgen.

Wer ist für diese Situation im Heiligen Land verantwortlich? Wir alle 
sind dafür verantwortlich. Die USA liefert das Geld und ignoriert die 
Proteste der palästinensischen christlichen Gemeinden. Israel hat 
diese Mauer gebaut, die ein Hindernis für den Frieden ist, während die 
Welt schweigt. Während alle Welt an Weihnachten Lieder singen wird, in 
denen Bethlehem als Geburtsort Jesu eine Rolle spielt, scheint es ihr 
nicht klar zu sein, dass die Stadt jetzt von Mauern, militärischen 
Wachtürmen und illegalen jüdischen Siedlungen umgeben ist. Bethlehem 
ist im Begriff zu sterben. Die Folge der Unterdrückung wird nur zu 
noch mehr Gewalt führen. Victor Batarseh, der frühere Bürgermeister 
von Bethlehem, erklärt: „Unsere Stadt riskiert, eine Stadt von 
Spannungen und Leiden zu werden, anstelle einer Stadt des Friedens.“

Tatsächlich ist Jesu Geburtsort nicht mehr ein Fanal der Hoffnung, 
sondern wird immer mehr zu einem Symbol für das, was mit Israels 
Besatzung des palästinensischen Landes falsch läuft.

Eine Mauer zu bauen oder einseitig Lösungen durchzuführen, wird keinen 
Frieden bringen.

Es ist an der Zeit, dass alle Menschen guten Willens, Christen, Juden 
und Muslime zusammen kommen, um die israelische militärische Besatzung 
des palästinensischen Landes zu beenden. Es ist an der Zeit, Mauern 
einzureißen und nicht neue aufzubauen, die die Zentren religiöser 
Gemeinden im Heiligen Land umgeben und in Gefängnisse verwandeln.

Es ist an der Zeit, statt Mauern Brücken zu bauen!


(Dt. Ellen Rohlfs)


Bei Interesse: Link zu dem preisgekrönten Film „Open Bethlehem“ 
(Regie: Leila Sansour) www.openbethlehem.org


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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
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