[E-rundbrief] Info 1479 - COP21 Paris - Klimaschutzaktionen behindert

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Fr Nov 20 22:32:19 CET 2015


E-Rundbrief - Info 1479 - Attac Frankreich (F): Stellungnahme "Nach 
den Massakern von Paris: Entsetzen, Empörung, Handeln!",
Paris: Aktionen für Klimagerechtigkeit ermöglichen! Klimaproteste in 
Österreich, Weitere Informationen und Links.

Bad Ischl, 20.11.2015

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Nach den Massakern von Paris: Entsetzen, Empörung, Handeln!

Stellungnahme von Attac Frankreich

14.11.2015

Nach den Massakern von Paris fühlen die Mitglieder und 
UnterstützerInnen von Attac gemeinsam mit der französischen 
Gesellschaft Entsetzen und Empörung über diesen blinden und 
mörderischen Hass.

Attac bekundet seine Solidarität mit den Opfern und ihren Angehörigen. 
Die am Freitagabend ermordeten Menschen wollten mit guten Recht 
einfach nur Geselligkeit, Kunst und ein freies Leben genießen - Dinge, 
die diese Mörder im Namen eines fanatischen Verständnisses von 
Religion auslöschen wollen.

Bei all unserer Ergriffenheit und Trauer: Wir weigern uns, dem Terror 
nachzugeben! Wir lehnen eine Gesellschaft der Angst, der 
Stigmatisierung und der Suche nach Sündenböcken ab. Wir bekräftigen 
unsere Entschlossenheit, uns weiterhin frei zu bewegen, zu arbeiten, 
uns zu unterhalten, uns zu treffen und zu kämpfen.

"Frankreich ist im Krieg" wird uns gesagt. Aber das ist nicht unser 
Krieg: Nach dem amerikanischen Desaster im Irak und in Afghanistan 
tragen die aktuellen französischen Interventionen im Irak, in Libyen, 
Syrien, Mali, Tschad, Niger und in der Zentralafrikanischen Republik 
dazu bei, diese Regionen zu destabilisieren. Sie lösen die Flucht 
jener MigrantInnen und Flüchtlinge aus, die gegen die Festung Europa 
prallen und deren Leichen an unseren Küsten stranden. Ungleichheiten 
und Raubzüge zerreißen die Gesellschaften und bringen sie 
gegeneinander auf.

Al-Qaida oder Dschihad beziehen ihre unmenschliche Stärke aus diesen 
Ungerechtigkeiten. Dieser Krieg führt zu keinem Frieden, weil es 
keinen Frieden ohne Gerechtigkeit gibt. Um diesen Krieg zu beenden, 
werden unsere Gesellschaften mit ihrer Gier nach Macht, Waffen, Öl, 
Uran und seltenen Metallen Schluss machen müssen.

Jenseits der sozialen und wirtschaftlichen Ursachen, die Verzweiflung 
und wahnsinnige Handlungen nähren, bleibt die "Banalität des Bösen": 
Ein Rückfall in die Barbarei ist nie ausgeschlossen, wenn einige 
beschließen sich über den Respekt vor der Menschlichkeit hinwegzusetzen.

Mehr denn je müssen wir gegen den Imperialismus kämpfen, gegen den 
„humanitären“ Imperialismus, gegen den zerstörerischen Produktivismus 
– und für Gesellschaften, in denen Besonnenheit, Freiheit und 
Gleichheit herrschen.

Wir lehnen schon im Voraus jegliche Beschränkung des 
Demonstrationsrechts ab sowie unseres Rechts gegen diese zugrunde 
gehende Welt und für Alternativen zu kämpfen, welche die Menschen des 
Südens und des Nordens zusammenbringen.

Von 29. November bis 12. Dezember werden wir in Paris anlässlich der 
COP 21 mit unseren Mobilisierungen der BürgerInnen zeigen, dass eine 
andere Welt möglich und dringend notwendig ist.

Attac Frankreich, 14/11/2015

http://www.attac.at/news/detailansicht/datum/2015/11/16/nach-den-massakern-von-paris-entsetzen-empoerung-handeln.html

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Paris: Aktionen für Klimagerechtigkeit ermöglichen!

Nach den Terroranschlägen in Paris hat die französische Regierung 
einen dreimonatigen Ausnahmezustand verhängt, in Folge dessen alle 
öffentlichen Kundgebungen verboten werden können. Davon sind die 
geplanten Proteste zu den UN-Klimaverhandlungen betroffen wie die 
Demonstrationen am 29. November und 12. Dezember.

Wir teilen die Sorge um die Sicherheit aller Beteiligten. Gleichzeitig 
kann nicht akzeptiert werden, dass grundlegende demokratische Rechte 
so massiv eingeschränkt werden. Der Klimagipfel darf nicht ohne die 
Beteiligung von sozialen Bewegungen und der Zivilgesellschaft 
stattfinden. Ihre legitimen Kundgebungen zu verbieten, ist eine 
falsche Reaktion auf die Anschläge. Damit werden genau jene 
demokratischen Rechte preisgegeben, die wir verteidigen müssen. Wir 
müssen entschlossener denn je für Gerechtigkeit und Solidarität 
einstehen und entschlossener denn je gegen Ausbeutung, Krieg und 
Klimachaos kämpfen.

Umso wichtiger ist es deshalb, dezentral für Klimagerechtigkeit auf 
die Straße zu gehen.

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28. + 29.11. Klimaproteste in Wien, Graz, Linz

Am letzten Novemberwochenende – und damit direkt vor der dem 
Klimagipfel COP 21 in Paris – gehen weltweit Hunderttausende auf die 
Straße. Denn wir wissen, dass die internationale Klimapolitik in der 
Sackgasse steckt und wir von der COP 21 leider keine adäquaten 
Lösungen erwarten können. Jetzt sind wir dran!

Aufgrund der Terror-Attentate in Paris und dem Verbot der großen 
Demonstrationen vor Ort, ist es umso wichtiger, dezentral zu protestieren.

In Österreich gibt es in Wien (29.11.), Linz (28.11.) und Graz 
(28.11.) Climate Marches! Alle Infos findet ihr unter
http://www.attac.at/index.php?id=2495

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Weitere Infos zum Klimagipfel (zusammengestellt von Matthias Reichl):

http://www.cop21paris.org/

http://350.org/global-climate-march/

Corporate influence & the UN climate summit in Paris: 
http://corporateeurope.org/cop21

Don't Nuke the Climate COP21 Paris 2015:
http://www.sortirdunucleaire.org
http://www.wiseinternational.org/campaign
http://www.nirs.org/cop21/dontnuketheclimate.htm

Aus der Radiosendung "Begegnungswege" im Freien Radio Salzkammergut v. 
19.11.2015, Download: http://cba.fro.at/301502

Interview mit Reinhard Uhrig, Global 2000 - u.a. zur Position der 
Atomkraft bei der UN-Klimakonferenz COP21 in Paris, Auswirkungen der 
Pariser Terroranschläge, Verbot gewaltfreier Kundgebungen und Aktionen 
in Paris, Staatsschutzgesetz....
https://www.global2000.at/www.global2000.at/anmeldung-zum-weekend-action-bei-der-klimakonferenz 
.

Don't Nuke the Climate COP21 Paris 2015: 
http://www.wiseinternational.org/campaign

Einige weitere Infos:
http://www.coalitionclimat21.org ,

http://350.org/global-climate-march/ ,

Demo in Berlin 29.11.15: http://globalclimatemarch.de/de/

Hansgeorg Hermann: Härter und schärfer. 
http://www.jungewelt.de/2015/11-18/027.php ,

Heiner Flassbeck: Der Tod in Paris und unsere Schuld. 
http://www.infosperber.ch/Artikel/Gesellschaft/Terroristen-Der-Tod-in-Paris-und-unsere-Schuld 
.

Maude Barlow (Kanada, Alternative Nobelpreisträgerin) zur Auswirkung 
der Terroranschläge in Paris auf die Veranstaltungen und Aktionen zur 
UN-Klimakonferenz und zu weltweiten Kampagnen.
Gus Van Harten: Eine ISDS-Ausnahmeregelung zur Unterstützung von 
Klimaschutzmaßnahmen. Maude Barlow: Schutz eines multilateralen 
Abkommens zum Klimaschutz vor der Bedrohung durch Kampfansagen von 
Unternehmen. 2015, http://canadians.org/vanharten .
Maude Barlow: Der Kampf gegen TTIP, CETA und ISDS. Erfahrungen aus 
Kanada. 2015, Kostenloser Download: 
http://canadians.org/transatlantic-deutsch .

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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Salzkammergut,
Geschäftsstelle Pfandl
IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX

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Honoured by the (Austrian) "Journalism-Award from below 2010"






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