[E-rundbrief] Info 1454 - Warnung vor einem Atomkrieg ist mehr als aktuell
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Fr Jul 17 18:30:52 CEST 2015
E-Rundbrief - Info 1454 - IPPNW D: Warnung vor einem Atomkrieg ist
mehr als aktuell, 60 Jahre nach dem Russell-Einstein-Manifest.
Bad Ischl, 17.7.2015
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Warnung vor einem Atomkrieg ist mehr als aktuell
60 Jahre nach dem Russell-Einstein-Manifest
IPPNW - Pressemitteilung vom 08.07.2015
Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW erinnert anlässlich der
Veröffentlichung des "Russell-Einstein-Manifests" vor 60 Jahren, am 9.
Juli 1955, an die wieder wachsende Gefahr, die von den Atomwaffen für
die Menschheit ausgeht. Der Philosoph Bertrand Russell und der
Physiker Albert Einstein warnten damals gemeinsam mit neun weiteren
namhaften Wissenschaftlern vor den Gefahren eines Krieges mit
Nuklearwaffen. Sie forderten die Regierungen der Welt auf, im
Zeitalter der Atomwaffen gemeinsame Wege für eine friedliche Lösung
all ihrer Kontroversen zu finden.
60 Jahre nach seiner Veröffentlichung hat der Aufruf nichts von seiner
Aktualität und die Atomwaffen nichts von ihrer Bedrohlichkeit
eingebüßt. Zwar ist die Zahl der Atomwaffen auf 16.000 gesunken, aber
das ist immer noch mehr als genug, um die Erde zigfach zu zerstören.
Auf deutschem Boden befinden sich nach wie vor US-amerikanische
Atomwaffen - auch das seit 60 Jahren. Angesichts der Spannungen im
Zusammenhang mit dem Ukainekrieg werden den Atomwaffen von beiden
Seiten eine stärkere Rolle zugeteilt. US-Experten haben aktuell davor
gewarnt, dass die US-Präventivstrategie zu einem Weltkrieg führen
könnte. Russland hat seine Militärdoktrin neu aufgesetzt und den
Konflikt in der Ukraine und die Nato-Osterweiterung als Gefahr für die
eigene Sicherheit eingestuft. Und die NATO plant offenbar, den
Atomwaffen in ihrer Doktrin wieder eine größere Bedeutung zu geben.
Noch in diesem Jahr ist ein vorgezogenes Treffen ihrer Nuklearen
Planungsgruppe vorgesehen.
Das Friedensforschungsinstitut SIPRI konstatiert in seinem letzten
Bericht, dass die von nuklearen Sprengköpfen ausgehende Gefahr trotz
ihrer abnehmenden Gesamtzahl wächst. Denn die in Einsatzbereitschaft
vorgehaltenen Waffensysteme sind auf 4.300 angestiegen. Ca. 1.800
Atomwaffen sind sogar in höchster Alarmbereitschaft. Sie können binnen
weniger Minuten zum Einsatz kommen. Der SIPRI-Bericht erläutert, dass
alle atomwaffenbesitzenden Staaten die Lebensdauer und militärische
Nutzbarkeit ihrer Atomwaffenbestände und der dazugehörigen
Trägersysteme weiter entwickeln.
Sich für die Sicherheit und das Überleben der "Spezies Mensch"
einzusetzen, dieser humanitäre Imperativ treibt friedensbewegte
Menschen noch immer an. So haben 159 Staaten dieses Jahr, dem 70. Jahr
nach den Abwürfen der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki, gemeinsam
erklärt: "Es ist im Interesse des Überlebens der Menschheit, dass
Atomwaffen unter keinen Umständen wieder eingesetzt werden."
In dieser "Humanitären Selbstverpflichtung" (Humanitarian Pledge)
heißt es auch: "Wir verpflichten uns, mit allen relevanten Akteuren,
Staaten, internationalen Organisationen, der internationalen Rotkreuz-
und Rothalbmondbewegung, Abgeordneten und Zivilgesellschaft, zusammen
zu arbeiten, um die Stigmatisierung, das Verbot und die Eliminierung
von Atomwaffen angesichts ihrer inakzeptablen humanitären Folgen und
einhergehenden Risiken voran zu bringen."
Die IPPNW engagiert sich seit ihrer Gründung national und
international für das Ziel der endgültigen Abschaffung der Atomwaffen.
Das Manifest finden Sie in deutscher Sprache unter:
www.pugwash.de/rem.pdf
Quelle: IPPNW - Pressemitteilung vom 08.07.2015.
http://www.lebenshaus-alb.de/magazin/009284.html
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
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