[E-rundbrief] Info 1435 - Claudia von Werlhof: Bergbilder und Bilderberger
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Do Mai 21 17:59:23 CEST 2015
E-Rundbrief - Info 1435 - Claudia von Werlhof: Bergbilder und
Bilderberger. Anfang Juni 2015, Hotel Interalpen, Buchen bei Telfs,
Tirol. (Kritik an dem "Bilderberger-Treffen" der politisch und
ökonomisch "Mächtigen").
Bad Ischl, 21.5.2015
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Claudia von Werlhof
Bergbilder und Bilderberger
Anfang Juni 2015, Hotel Interalpen, Buchen bei Telfs, Tirol.
Eine Gesellschaft, die geheim und polizeilich weiträumig gesichert
tagen darf und das mit Politikern, Wissenschaftlern und
„handverlesenen“ Medienleuten aus aller Welt, ist der Beweis dafür,
dass wir nicht in einer Demokratie leben. Denn, warum und wie schafft
es diese Organisation, dass niemand darüber spricht, was dort
vorgefallen ist? Ja, wie schafft sie es, dass die Eingeladenen
überhaupt kommen? Denn die wissen doch, dass es dabei nicht um ihre
schönen Nasen geht.
Hier ist man im Vorhof der Macht, der wirklichen Macht. Hierher wird
eingeladen, wer ins Visier dieser Macht geraten ist. Und als was wird
er/sie eingeladen? Als kommende/r VertreterIn dieser Macht,
selbstredend. Die wirklich Mächtigen wollen, dass „wir“ in Gestalt
derer, die dahin kommen, anschließend ihre Interessen vertreten: in
Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, sozialen Bewegungen und Medien. Sie
brauchen „uns“ als Erfüllungsgehilfen – denn sie können ja das nicht
alles persönlich und alleine tun.
Die Eingeladenen sind die dazwischen, zwischen ihnen und der Masse,
zwischen der Macht und den nicht Mächtigen. Aber offenbar können die
Mächtigen nicht mächtig sein, wenn es diese dritte, eine Art
Scharnierklasse nicht gäbe, die auf Befehl von oben sagt, was jeweils
Sache ist, und wo es lang zu gehen hat.
Sehr viele, wenn nicht fast alle wichtigeren PolitikerInnen hier und
in Deutschland sind dort gewesen, Vranitzky, Faymann..., Merkel, Trittin…
Was wäre eigentlich, wenn die Masse sich mit unabhängigen
PolitikerInnen, WissenschaftlerInnen und JournalistInnen ihre Meinung
selbst bilden würde? Ja, wo kämen die denn da hin, die da Oben?
Deshalb findet dort, bei diesem Geheimtreffen, nur eins statt -
Indoktrinierung und, falls noch nötig, Gehirnwäsche: Worum geht es im
Moment und überhaupt, was soll durchgesetzt, gesagt, vertreten,
legitimiert werden, und was und wie nicht…
Was sonst?
Also so geheimnisvoll ist das nun auch wieder nicht. Wir hören und
lesen es hinterher ohnehin: vom letzten Treffen dieser Art vielleicht,
dass Putin einen Krieg gegen die Ukraine führt, und nicht, dass die
ukrainische Armee die rebellischen Ostukrainer vertreibt und ermordet,
und dass die sich selbstredend dagegen zur Wehr setzen. Oder dass die
Ukraine mit Demokratie und in Freiheit leben solle, und nicht, dass
Monsanto mit GMOs und die Ölindustrie mit Fracking schon zur
neo-kolonialen Landnahme rüsten. Oder dass der IS eine
„mittelalterliche“ islamistische Terrororganisation sei, und nicht,
dass er von den USA, der Nato, Israel und Saudi Arabien seit Jahren
erschaffen, ausgebildet und finanziert worden ist und mit dem Islam
überhaupt nichts zu tun hat. Oder dass Griechenland „Hilfe“ von den
„Institutionen“ brauche und sich ihnen beugen müsse, und nicht, dass
es wie Zypern und Palästina über Erdgas vor der Küste, und ansonsten
Uran und Gold verfügt – bzw. solange es darüber verfügt. Oder dass es
einen „Plan B“ namens „Geoengineering“ brauche, um des angeblich durch
CO2-Emissionen verursachten Klimawandels Herr zu werden, falls der
Stopp dieser Emissionen nicht durchsetzbar bzw. folgenlos bleibt. Und
nicht, dass das CO2 mit dem Klima ziemlich wenig zu tun hat, sondern
nur ablenken soll von den Schäden, die das militärische Geoengineering
seit Jahrzehnten auf der Erde verursacht, und nun sogar als „Retter“
im Gewande eines angeblich zivilen Geoengineering auftauchen und damit
auch noch gerechtfertigt werden soll. Oder dass TTIP, TISA, CETA und
TPP wichtig für einen Wirtschaftsaufschwung seien, und nicht, dass sie
sie Europa zur Kolonie der US-Konzerne und des
Militärisch-Industriellen Komplexes machen sollen. Oder dass bewiesen
sei, wer die jüngsten Terroranschläge in Paris und Kopenhagen wirklich
durchgeführt hätte, und nicht, dass sie bestimmten Interessen wieder
mal sehr gut in den Kram passen, z.B. den Überwachungsdiensten, der
Antiislampropaganda und der Einschwörung auf die Ziele derer „da Oben“.
Jedenfalls: Wer zu den BB geht, stellt sich zur Verfügung, und das mit
Haut und Haar. Das wissen die, die das tun. Da gibt es kein Ver-Tun.
Die Macht ruft und diejenigen, die sie vertreten wollen, kommen in
Scharen. Vermutlich sind sie sogar stolz darauf. Sie werden dafür
ausgewählt, bezahlt, hinterher (wieder)gewählt und für den Rest ihrer
Tätigkeit im Dienste der Macht „gebrieft“. Bei Nichtgenügen können sie
– ganz objektiv gesehen – jederzeit erpresst, bedroht, entlassen und
vielleicht krank werden... Aber dem Ego ist gedient – oder was treibt
sie dahin? Und: was wäre, wenn sie ablehnten? Hat es das schon einmal
gegeben? Was waren die Folgen?
Macht ist immer nur die über Leben und Tod.
Wer in den Scheinwerfer der Macht gerät, sollte eins tun: Beine unter
den Arm und nichts wie weg, und dies so schnell und weit wie möglich.
Mir selbst ist es ein paar Mal passiert – auf der Ebene der
Diplomatie, irgendeines Bananenrepublik-Präsidenten, als Frau und als
Professorin – im Ausland und im Inland. Es stellt sich dabei ein
bestimmtes Gefühl ein, das sonst nicht vorhanden ist. Es meldet sich
auf einmal ein Instinkt, der warnt. Er sagt, Du darfst auf keinen Fall
in diesem Scheinwerfer bleiben. Denn dann wird es total
unübersichtlich, dann ist Gefahr im Verzug, auch wenn es sich nur um
eine Einladung zum Tee oder zu einem Empfang handelt. Denn die Regeln
für das, was dabei geschieht, bestimmen andere, deren Motive Du nicht
kennst, die aber keine guten sein können. Du weißt plötzlich, hier
verlierst Du vielleicht das einzige, was Du hast: die Überschaubarkeit
deines eigenen Lebens und - deine Eigenmächtigkeit.
Komischerweise scheinen diejenigen, die der Einladung einer solchen
Organisation Folge leisten, diesen Instinkt nicht zu haben. Sie gehen
wirklich hin. Wundern sie sich dann darüber, was es mit ihnen macht?
Mein Plädoyer, ob in Tirol oder anderswo: Stell dir vor, es ist BB und
keine/r geht hin!
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
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fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
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