[E-rundbrief] Info 1404 - Steueroasen: Schluss mit lustig
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Di Feb 3 18:52:41 CET 2015
E-Rundbrief - Info 1404 - Fabio De Masi: "Steueroasen: Schluss mit
lustig".
Bad Ischl, 3.2.2015
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Fabio De Masi: "Steueroasen: Schluss mit lustig"
Presseerklärung
3.3.2015
"Die GroKo im EP muss jetzt Farbe bekennen und alle Beteiligten
inklusive Jean-Claude Juncker durch ein starkes Untersuchungsgremium
zur Aufklärung zwingen. Alles andere wäre fortgesetzter Rechtsbruch
und Verrat an Europas Steuerzahlern," kommentiert der
Europaabgeordnete Fabio De Masi (DIE LINKE) die Debatte der
Fraktionsvorsitzenden im Europaparlament (EP) über einen
Untersuchungsausschuss zu Steueroasen, sowie die Ankündigung der
EU-Kommission Regeln zur Anrechnung von Gewinnüberschüssen in Belgien
ebenfalls umfassend zu untersuchen.
Das Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Währung weiter: "Der
bisherige Antrag auf Einrichtung des Untersuchungsausschusses wurde
kritisch durch den juristischen Dienst des Parlaments analysiert. Es
wird allerdings kein Problem sein, ein starkes Gremium unabhängig vom
genauen Format sauber zu begründen. Die Tatbestände sind
offensichtlich und eine Untersuchung des EP käme auch den Ermittlungen
der EU-Kommission nicht in die Quere. Steuerbescheide, die zu
Gewinnverlagerungen durch Konzerne führen oder Steuermindereinnahmen
in einem Mitgliedsstaat zur Folge haben, verpflichten nach EU-Recht
seit 1977 zum automatischen Informationsaustausch zwischen den
Behörden der Mitgliedstaaten. Den offensichtlichen Rechtsbruch durch
Nicht-Einhaltung dieser Bestimmung durch Mitgliedsstaaten ignorierte
die EU-Kommission seither. Abgesehen von Juncker hat sich die halbe
EU-Prominenz wie z.B. der aktuelle Chef der EURO-Gruppe und
niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem oder der
langjährige belgische Premier und aktuelle Chef der Liberalen im EP
Guy Verhofstadt systematische Verstöße gegen das EU-Recht zuschulden
kommen lassen. DIE LINKE hält daran fest, dass Juncker als
EU-Kommissionspräsident nicht tragbar ist, aber auch das gesamte
System Juncker zum Wohle der Allgemeinheit beerdigt werden muss. Dabei
müssen nicht nur einzelne Köpfe rollen, sondern allgemein die
politische gedeckte organisierte Kriminalität im Bereich
Steuervermeidung und -hinterziehung beendet werden.
Aus diesem Grund besteht DIE LINKE ebenso darauf, auch das legale
Steuerdumping in der EU grundlegend anzugehen. Dies geht nur über neue
EU-Verträge, die Mindeststeuern für Konzerne auf breiter und
harmonisierter Bemessungsgrundlage ermöglichen sowie ein
veröffentlichungspflichtiges Country by Country Reporting.
Auf Ebene der Mitgliedsstaaten fordert DIE LINKE folgende Maßnahmen:
Doppelbesteuerungsabkommen mit Steueroasen sind zu bei Fortsetzung des
Steuerdumpings zu kündigen und Gewinne an der Quelle mit bis zu 50
Prozent zu besteuern. Banken die wiederholt Beihilfe zur
Steuerhinterziehung leisten ist die Lizenz zu entziehen. Patent- und
Lizenzgebühren sowie Zinsen, die im Empfängerstaat nicht mindestens
mit 25 Prozent besteuert werden, sollten steuerlich nicht mehr
abzugsfähig sein.
Brüssel, 03. Februar 2015
Kontakt: Büro Fabio De Masi, MdEP DIE LINKE, Tel.: +32 228 45667,
fabio.demasi at ep.europa.eu
Pressestelle DIE LINKE. im EP, Sonja Giese, Mobil: +32 486945021
www.dielinke-europa.eu www.fabiodemasi.de
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
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