[E-rundbrief] Info 1381 - Israelische Gewalt gegen Palaestinenser

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Mi Nov 19 20:44:23 CET 2014


E-Rundbrief - Info 1381 - Israelisches Komitee gegen Hauszerstörungen 
(ICAHD) (IL): Israel sät Verzweiflung und sinnlose Gewalt. 
Stellungnahme des ICAHD.

Bad Ischl, 19.11.2014

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

================================================

"Israel sät Verzweiflung und sinnlose Gewalt"

Eine Stellungnahme des Israelischen Komitees gegen Hauszerstörungen 
(ICAHD) vom 18.11.2014

  Die ‘zionistische Antwort’ auf die Abwärtsspirale sinnloser Gewalt, 
in der sich Jerusalem zur Zeit befindet, lautet: Hauszerstörungen, 
Massenverhaftungen, Widerrufung des Aufenthaltsrechts eingeborener 
Jerusalemer, Abriegelung palästinensischer Viertel mit Betonblocks, 
Bewaffnung jüdisch-israelischer Milizen, und Bemerkungen unterhalb der 
Gürtellinie für den Letzten, der noch an eine Zwei-Staaten-Lösung 
glaubt, Abu Mazen. Sie versuchen alles, nur nicht die Beendigung der 
Besatzung und eine gerechte politische Lösung.

So etwas passiert, wenn ein mächtiges Land auf jegliche Anstrengung 
verzichtet, sich um die Bedürfnisse und Sorgen eines Volkes unter 
seiner Kontrolle zu kümmern und sich hinunter begibt auf die Ebene 
roher Unterdrückung.

Israel befindet sich nicht ‘in den Fängen eines terroristischen 
Ansturms’, wie Premierminister Nethanyahu heute Abend im Rahmen einer 
Pressekonferenz feststellte; es befindet sich vielmehr im Griff 
sinnloser Gewalt, verursacht durch Verzweiflung und Unterdrückung.

Die Palästinenser, die jegliche Hoffnung auf das Ende der Besatzung 
und einen winzigen eigenen Staat verloren haben, sind gefangen in 
kleinen Inseln auf ihrem eigenen Land, schikaniert, verarmt, ohne 
minimalste individuelle und kollektive Rechte, vertrieben, ihre 
einzigen Zufluchtsorte, ihre Häuser, zerstört (Seit 1967 sind ca. 
48000 palästinensische Häuser zerstört worden) und können nur noch um 
sich schlagen. Bedrohungen der Al Aqsa Moschee – und es gibt spürbare 
Drohungen, die von der israelischen Rechten kommen, die die heiligen 
Stätten teilen wollen, so, wie es mit der Ibrahimi-Moschee in Hebron 
geschehen ist – erhöhen die Gefahr, dass das, was bislang ein lösbarer 
politischer Konflikt gewesen ist, sich in einen unkontrollierbaren 
religiösen Krieg verwandelt.

Israel hat jeden Anschein der Suche nach einer gerechten Lösung 
aufgegeben. Es beantwortet palästinensische Verzweiflung mit reiner, 
primitive Repression. Wieder ist die Analyse Nethanyahus grundfalsch: 
die ‘Ursache der Gewalt’ – wie er es nennt – ist nicht die Weigerung 
der Palästinenser, Israel als jüdischen Staat anzuerkennen (sie 
erkannten den Staat Israel, der auf 78% des historischen Palästina 
entstanden ist, bereits vor 26  Jahren an) sondern Israels Weigerung, 
die nationalen Rechte der Palästinenser auch nur anzuerkennen, 
geschweige denn sich um sie zu kümmern. Seine ‘zionistischen 
Antworten’ weiterer Unterdrückung entbehren jedes politischen 
Ansatzes, der den Konflikt abmildern könnte; nicht nur sind sie keine 
Abschreckung, wie eine IDF- Kommission bereits im Jahre 2005 
feststellte, sondern sie heizen die Situation noch weiter an und 
führen in eine endlose Abwärtsspirale der Gewalt. Die israelische 
politische Szenerie ist zu roher Rache verkommen – eine Rache sowohl 
für kriminelle Taten als auch für Akte des Widerstandes, die hätten 
vermieden werden können, wenn es Israel wirklich an einer gerechten 
Lösung gelegen wäre.

In der Zwischenzeit leiden die Menschen und Hass herrscht vor, 
angestachelt von der einzigen Partei, die stark genug ist, das Ganze 
zu beenden, nämlich der Besatzungsmacht Israel.


Jeff Halper

Director

The Israeli Committee Against House Demolitions (ICAHD)

P.O. Box 2030

91020 Jerusalem, Israel

Cell: +972 (0)54-303-9170

ICAHD website: www.icahd.org


-- 

Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Salzkammergut,
Geschäftsstelle Pfandl
IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX

--

Ausgezeichnet mit dem (österr.) "Journalismus-Preis von unten 2010"

Honoured by the (Austrian) "Journalism-Award from below 2010"






Mehr Informationen über die Mailingliste E-rundbrief