[E-rundbrief] Info 1358 - STOPP-TTIP - EU-Kommission lehnt Initiative ab
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Fr Sep 12 13:36:06 CEST 2014
E-Rundbrief - Info 1358 - Europäische Kommission will Bürgereinfluss
bei TTIP und CETA ausschalten. Europäische Bürgerinitiative gegen TTIP
abgelehnt/ Bündnis kündigt Widerstand an.
Bad Ischl, 12.9.2014
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Europäische Kommission will Bürgereinfluss bei TTIP und CETA ausschalten
Europäische Bürgerinitiative gegen TTIP abgelehnt/ Bündnis kündigt
Widerstand an
(Infos aus Deutschland und Österreich, 12.9.2014)
Das Bündnis Stop TTIP für eine Europäische Bürgerinitiative (EBI)
gegen die internationalen Handels- und Investitionsverträge TTIP und
CETA hat Widerstand gegen die heute verkündete Entscheidung der
EU-Kommission angekündigt, die EBI nicht zuzulassen. „Jetzt geht die
Auseinandersetzung erst richtig los“, erklärt Michael Efler,
Kontaktperson der Europäischen Bürgerinitiative, für das mittlerweile
knapp 230 Organisationen aus 21 EU-Ländern umfassende Bündnis. „Die
Ablehnung der Bürgerinitiative reiht sich ein in die Strategie der
EU-Kommission, Bevölkerung und Parlamente aus den Verhandlungen um
CETA und TTIP rauszuhalten. Statt Bürgerinnen und Bürgern werden hier
lieber Lobbyisten gehört.“
Die Ablehnung der EBI wird damit begründet, die Verhandlungsmandate zu
TTIP und zum CETA seien keine Rechtsakte, sondern interne
Vorbereitungsakte zwischen den EU-Organen und insofern durch eine
Bürgerinitiative nicht anfechtbar. „Die Auffassung der Kommission,
dass nur Rechtsakte mit Wirkung auf Dritte durch eine EBI berührt
werden dürfen, ist offensichtlich rechtsfehlerhaft. Das
Verhandlungsmandat der Kommission ist ein förmlicher Beschluss des
Rats und ein Rechtsakt. Würde die Rechtsauffassung der Kommission
Bestand haben, hieße das im Klartext: Der Bevölkerung sind bei der
Entwicklung internationaler Verträgen jeder Art die Hände gebunden –
eine Auskunft, die ebenso erschreckend wie skandalös ist“, so Efler.
Darüber hinaus, so die Begründung, könne die Kommission keine
negativen Ratifizierungsvorschläge machen und insofern der
EBI-Forderung, die Verhandlungen über CETA und TTIP nicht
abzuschließen auch nicht nachkommen. „Im Umkehrschluss heißt das,
internationale Verhandlungen der Kommission dürfen durch Bürgerinnen
und Bürger nur bejubelt, nicht aber kritisiert werden“, fasst Efler
zusammen. Das EBI-Bündnis, das vor Einreichung der Bürgerinitiative
ein eigenes Rechtsgutachten eingeholt hatte, erwägt nun rechtliche
Schritte und will den für diesen Fall vorgesehenen Weg vor dem
Europäischen Gerichtshof prüfen.
„Statt auf die Bedenken angesichts einer bürgerfernen Handelspolitik
einzugehen, verweigert die Kommission die Auseinandersetzung“, so
Efler. „Das erscheint aus Bürgersicht als Akt der Willkür, verprellt
engagierte Menschen in Europa und ist Wasser auf die Mühlen der
Europa-Gegner.“ Vor diesem Hintergrund fordert das Bündnis auch den
neuen Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker auf, den
undemokratischen Kurs der EU-Kommission zu korrigieren und sein
Versprechen wahrzumachen, Demokratie und Transparenz herzustellen.
„Offenbar fürchtet die Kommission diese EBI, die das Potential hat,
zur bisher erfolgreichsten Bürgerinitiative zu werden“, sagt Efler.
„Wenn die Brüsseler Bürokratie glaubt, die Bürgerproteste gegen die
Investitionsverträge mit dieser Ablehnung stoppen zu können, hat sie
sich geirrt. Wir werden es nicht auf sich beruhen lassen, dass die
Kommission versucht, Bürgerinnen und Bürgern die Hände zu binden.“
Begründung der EU-Kommission zur Ablehnung:
http://ec.europa.eu/citizens-initiative/public/initiatives/non-registered/details/2041
Rechtsgutachten von Prof. Dr. Bernhard Kempen:
http://stop-ttip.org/wp-content/uploads/2014/09/EBI-Gutachten20140430.pdf
Kontakt: Presse-Team Stop TTIP, press at stop-ttip.org, Tel.: 030-420 823
79, Mobil: 0178-816 3017
http://stop-ttip.org/europaeische-kommission-will-buergereinfluss-bei-ttip-und-ceta-ausschalten/
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Infos aus Österreich
12.09.2014, Attac kritisiert EU-Kommission für Ablehnung der EBI zu
TTIP und CETA
Jetzt erst recht! Europäischer TTIP-Aktionstag am 11. Oktober
Die Europäische Kommission hat die Europäische BürgerInneninitiative
(EBI) gegen die geplanten transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP
und CETA abgelehnt. Attac Österreich ist eine von mehr als 230
Organisationen aus 21 EU-Ländern, die diese EBI unterstützen.
Vertreter des Bündnisses für eine EBI haben bereits angekündigt, diese
zutiefst undemokratische Entscheidung der EU-Kommission nicht auf sich
beruhen zu lassen und sich weiterhin mit unseren BündnispartnerInnen
für eine EBI stark zu machen - notfalls vor Gericht.
"Die Ablehnung der BürgerInneninitiative reiht sich ein in die
Strategie der EU-Kommission, Bevölkerung und Parlamente aus den
Verhandlungen um CETA und TTIP rauszuhalten. Statt Bürgerinnen und
Bürgern werden hier lieber Lobbyisten gehört", so Alexandra Strickner
von Attac Österreich.
Unser Widerstand geht weiter!
Anstatt die Bedenken der BürgerInnen ernst zu nehmen entzieht sich die
Kommission einer demokratischen Auseinandersetzung. Diese
intransparente Vorgehensweise schwächt das Vertrauen der Menschen in
die EU.
"Wenn die Brüsseler Bürokratie glaubt, die BürgerInnenproteste gegen
TTIP und CETA mit dieser Ablehnung stoppen zu können, hat sie sich
geirrt. Wir werden es nicht auf sich beruhen lassen, dass die
Kommission versucht, Bürgerinnen und Bürgern die Hände zu binden.
Unser Widerstand gegen TTIP und CETA geht weiter. Wir werden unseren
Protest gegen das undemokratische und unsoziale Freihandelsabkommen
gemeinsam mit vielen anderen Menschen aus ganz Europa auf die Straße
tragen - beim europäischen TTIP-Aktionstag am 11. Oktober" meint
Strickner abschließend.
Weitere Informationen auf www.ttip-stoppen.at
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
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