[E-rundbrief] Info 1337 - Friedenserklaerung, 3.7.2014, Bad Ischl - An alle Voelker
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Do Jul 10 11:13:39 CEST 2014
E-Rundbrief - Info 1337 - FRIEDENSERKLÄRUNG, 3. JULI 2014 – Bad Ischl
(Österreich) - An a l l e Völker!
Bad Ischl, 10.7.2014
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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FRIEDENSERKLÄRUNG, 3. JULI 2014 – Bad Ischl (Österreich)
An a l l e Völker!
Vor hundert Jahren, am 28. Juli 1914 unterzeichnete Kaiser
Franz-Josef hier in Bad Ischl die Kriegserklärung an Serbien. Unter
Berufung auf die göttliche Vorsehung richtete er sich gleichzeitig “an
meine Völker” für Gott, Kaiser und Vaterland “zum Schwerte zu greifen”.
Was folgte war der erste weltumfassende, moderne Krieg mit 17
Millionen Toten, Abermillionen Vertriebenen und Flüchtlingen, die
Verwüstung des Kontinents und der Zerfall der Imperien.
Die Wurzeln des Krieges waren nicht bloß in einer
nationalistischen Zuspitzung der Gegensätze zwischen den europäischen
Ländern zu suchen. Sie gründeten vielmehr im Vorherrschaftsstreben der
Dynastien, im Wettlauf um eine Neuaufteilung der Territorien mitsamt
ihren Ressourcen - und nicht zuletzt auch in vertiefter sozialer
Ungleichheit, Ausbeutung und Entrechtung ihrer 'Untertanen'.
Die Erinnerung an den Beginn des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren
soll uns einmal mehr aufmerksam und wachsam machen, wie leicht
nationalistische Hetze instrumentalisiert werden kann um Zwietracht im
Volk und unter den Völkern zu säen bis hin zum gewalttätigen Konflikt
und mörderischen Kriegstreiben.
Seit Jahrzehnten kennt Europa kriegerische Auseinandersetzungen
nur noch in seinen Randgebieten wie auf dem Balkan, aktuell in der
Ukraine oder auf benachbarten Kontinenten. Aber selbst die Einigung
Europas ist als grosse Errungenschaft der Nachkriegszeit und als
Friedensprojekt in Gefahr durch Nationalismen, Hegemoniestreben und
wachsende soziale Gegensätze erneut aufs Spiel gesetzt zu werden.
Europa gilt heute für zehntausende Flüchtlinge und MigrantInnen
als Fluchtpunkt vor Verfolgung und Not. Aber es verliert durch
Fremdenfeindlichkeit und Abschottung zunehmend die moralische
Autorität für die Wahrung der universellen Menschenrechte, gerade auch
des Rechts auf Asyl einzutreten. Es ist unverständlich und
unakzeptabel, daß in einem der reichsten Länder des Kontinents die
staatlichen Aufwendungen für humanitäre und Entwicklungshilfe weiter
gekürzt sowie Verpflichtungen der Länder im Asylwesen nicht
eingehalten werden.
Wir wollen den Gang der Dinge nicht den Mächtigen überlassen und
treten gegen chauvinistische Engstirnigkeit und die Abschottung
Europas auf. Wir fordern einen weltoffenen Austausch, Freizügigkeit
und Solidarität. Für einen human geregelten Zugang und Umgang mit
Flüchtlingen und MigrantInnen, der ihre Würde und die unteilbaren
Menschenrechte respektiert.
Wir treten auf gegen die Aufrüstung und Militarisierung in
Europa, aber auch gegen den Krieg der Worte und chauvinistische Hetze.
Für ein sozial gerechtes Europa, das seiner Jugend und allen
Schutzsuchenden eine faire Chance und menschengerechte Zukunft bietet.
Es gilt wie vor hundert Jahren die Losung der großen
Österreicherin und Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner - die
Waffen nieder!
HOPE MASiK / KV DER KELLER / FREIES RADIO SKGT / ARGE ZIMBABWE
FREUNDSCHAFT
Proponenten + Teilnehmer*innen am Kulturaustausch am 3. Juli 2014
auf dem Siriuskogl
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Nachbemerkung:
Maria Reichl hat als eine der Teilnehmerinnen am Kulturaustausch die
Friedenserklärung als Vertreterin des Begegnungszentrums für aktive
Gewaltlosigkeit mitunterstützt.
Ergänzend zur Friedenserklärung:
Wesentliche Gründe für Flucht und Migration sind auch der Landraub
durch Spekulanten und Agrarkonzerne und die - oft dauerhafte -
Zerstörung der ökologischen Lebensgrundlagen.
Matthias Reichl
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Salzkammergut,
Geschäftsstelle Pfandl
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