[E-rundbrief] Info 1326 - Rundbrief Nr. 151 - pdf-Datei

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
Do Jun 5 18:14:39 CEST 2014


E-Rundbrief - Info 1326 -

Bad Ischl, .2014

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

================================================

Download:
http://www.begegnungszentrum.at/rundbriefe/Rundbrief151.pdf

151. Rundbrief (2/2014), 38. Jhg., Ende Mai 2014

Aus dem Inhalt
Seite

1 Adresse, Konto Nr.,  Mitgliedsbeiträge, Maria Reichl: Einleitung

2 Matthias Reichl: Einleitung

3 Europäische Bürgerinitiative gegen TTIP, Matthias Reichl: Unter dem 
Doppeladler wüten Kriege - Die bedenkliche Seite der Militärnostalgie

4 Die Waffen nieder in der Ukraine! Stoppt die NATO!
Wir trauern um Ulli Thiel. Michael Schmid: Ideengeber und engagierter 
Friedensaktivist

5 Amnesty International: Israel soll Mordechai Vanunu gehen lassen, 
Neues Denken für eine Welt im Umbruch - Zum Tode von Hans-Peter Dürr

7 Buchtipps, Impressum

9 Links zu pdf-Dokumenten, kostenloser Download

10 Ilija Trojanow: Widerstand im Zeitalter des Digitalen

12 Gerhard Heilingbrunner: Mir is‘ nimmer wurscht! Mareike
Paulus: Samantha Hargreaves – Kampf gegen Extraktivismus

13 Mareike Paulus: Kritischer Blick auf die Praxis des
Extraktivismus, Politische Erklärung der Versammlung zu Extraktivismus

15 Termine

16 Radiosendungen "Begegnungswege", E-Rundbriefe

-----------------------

Liebe Freunde! Liebe Freundinnen!

Wir danken den ca. 40 von euch die seit Erscheinen des letzten 
Rundbriefes Kostenbeiträge überwiesen haben. Damit schaffen wir es 
diesen Rundbrief zu finanzieren.

Der Tod zweier Freunde und Mitstreiter, Ulli Thiel und Hans Peter Dürr 
ging uns nahe. Damit ihr Lebenswerk auch noch andere inspirieren kann, 
bringen wir Nachrufe auf den Seiten 4 und 5.

Wir danken Walter Spielmann, der das Interview mit Ilija Trojanow, 
welches Matthias im Dez. 2013 in Salzburg aufgenommen hat, für die 
Zeitschrift „Pro Zukunft 2014_1“ transkribiert und uns diesen Text zur 
Verfügung gestellt hat. (Siehe Seite 10 - 12)

Wir freuen uns mit Gerhard Heilingbrunner und dem Umweltdachverband 
dass die Petition „Mir is' nimmer wurscht“ zu einen positiven Resultat 
geführt hat (siehe Seite 12). Das spornt uns an weiter gemeinsam gegen 
Ungerechtigkeiten aufzutreten, auch wenn es manchmal, wie in der 
Flüchtlings- und Menschenrechtsarbeit, aussichtslos erscheint. Über 
die Möglichkeiten bei Menschenrechtsverletzungen besser zusammen zu 
arbeiten, hoffe ich nächstes Mal mehr berichten zu können, wenn der 
Lehrgang Menschenrechtsarbeit vor Ort, an dem Klaus Tscherne und ich 
mich in Salzburg beteiligen, abgeschlossen sein wird.

Was Extraktivismus ist und warum wir dagegen sein sollten, findet ihr 
ab Seite 12. Viele andere wichtige Themen können wir auch dieses Mal 
nicht genügend berücksichtigen und wir verweisen daher wieder auf 
unsere Radiosendungen und E-Rundbrief-Infos auf Seite 16.

Ich bedauere es, dass sich nur wenige der bisherigen 
RundbriefleserInnen bereit erklärt haben, wenn wir keinen Rundbrief 
mehr ausschicken, unsere Arbeit regelmäßig zu unterstützen. Aus den 
Rückmeldungen auf den letzten Rundbrief geht hervor das einige den 
gedruckten Rundbrief doch gerne weiter erhalten möchten. Es gibt 
unterschiedliche Gründe. Einige brauchen die Aktionsaufrufe und 
Termine, andere schätzen die Buchtipps oder die Grundsatzartikel und 
insbesondere diejenigen, die uns einen Ruhestand gönnen, lesen 
hauptsächlich unsere persönlichen Briefe.

So fällt es uns schwer einzelne Rubriken zu kürzen. Ohne eure 
Unterstützung können wir allerdings wenig machen. Daher senden wir 
diesen Rundbrief an alle die 2011, 2012 bzw. 2013 den Rundbrief 
erhalten haben, sowie an einige neue, mit der Bitte um einen 
entsprechenden Kostenbeitrag. Wir danken euch für jede Unterstützung!

Ich wünsche euch einen schönen Sommer, Frieden,
Kraft und Freude

Maria Reichl

-----------------

Liebe Freunde,

gerne hätte ich mit manchen von euch bei Veranstaltungen, 
Arbeitstreffen und ähnliches Erfahrungen ausgetauscht, die Mitarbeit 
an gemeinsamen Projekten und Kampagnen überlegt. In den vergangenen 
Monaten war das leider aus verschiedenen gesundheitlichen und 
organisatorischen Gründen nur eingeschränkt möglich (z.B. der fehlende 
Spätabendbus). So blieben mir die (zu) vielen Stunden am Computer, die 
natürlich das physische Beisammensein nicht ersetzen
können.

In der Einleitung zum vorigen Rundbrief schrieb ich noch 
hoffnungsvoll, dass auch der öffentliche Busverkehr zwischen Salzburg 
und Bad Ischl verbessert wird. Die Organisationsprobleme im Salzburger 
Verkehrsverbund haben dies bisher verhindert. Einer von vielen 
Faktoren, die (nicht nur) uns das „Leben auf dem Lande“ erschweren und 
die der österreichweiten Kampagne für einen verbesserten Öffentlichen 
Verkehr entgegenwirken. Dazu kommt auch noch eine weitere Tariferhöhung!

Unter den vielen Gedenktagen in diesem Jahr ragt jener von 1914 heraus 
- gerade auch in Bad Ischl. Denn am 28. Juni 1914 hat Kaiser Franz 
Joseph I. von seiner Ischler Kaiservilla mit seinem „Appell an meine 
Völker“ praktisch den 1. Weltkrieg provoziert. Das wäre Grund genug 
für eine (selbst)kritische Auseinandersetzung mit den Verursachern des 
Krieges, ihrer Propaganda und deren verheerende Folgen. (Die 
dazugehörige Ausstellung - siehe „Termine“ Seite 15).

Die Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner hat mit ihren 
Botschaften „Die Waffen nieder!“ weltweit Friedensaktivisten 
angesprochen und mobilisiert. Der österreichische Kaiser und sein 
kriegerischer Beraterstab zeigte ihr die kalte Schulter. (Siehe 
Brigitte Hamann: Bertha von Suttner. 2014, Ch. Brandstätter, Seite 
250/51.) Am 21.6.1914 bewahrte sie der Tod davor, die Kriegserklärung 
mitzuerleiden. Die Kriegspolitik verhinderte eine für September
1914 geplante internationale Friedenskonferenz. Ihr Mitarbeiter 
Hermann Fried wurde ins Exil getrieben. Wir haben in den 
Radiosendungen „Begegnungswege“ mit Berta Wagner und Andreas Landl 
über die beiden berichtet.

Doch die touristische Vermarktung des „kaiserlich-majestätischen“
- auch militaristischen - Mythos in Bad Ischl, die mit allen 
„Franz-Sisi“ Klischees arbeitet, will sich ihre Heile-Welt-Kulissen 
nicht demontieren lassen. Trotz der Kriege von damals und heute gilt 
bei ihnen eine Operettenmelodie „Glücklich ist, wer vergisst, was 
nicht mehr zu ändern ist...“ auch, dass der kaiserliche Doppeladler - 
längst vor 1914 - zu einem "doppelköpfigen Pleitegeier" geworden ist. 
Dazu habe ich in der „Ischler Woche“ einen Kurzkommentar verfasst. 
(Siehe Seite 3.)

Vom 6. bis 9. Juni werden sich im bosnischen Sarajewo 
Friedensaktivisten aus vielen Ländern treffen, um den militärischen 
und ökonomischen Kriegen friedliche und konfliktlösende Alternativen 
entgegenzusetzen (www.peaceeventsarajevo2014.eu/ ). Tragische 
Kriegsaktualität haben die Überschwemmungen gezeigt, die zwischen 
Sarajewo und Belgrad einen Teil der 120.000 Landminen angeschwemmt 
haben. Unsichtbar bleiben die radioaktiven Reste von Uran-Geschossen.

Zu der politmilitaristischen Propaganda in den herrschenden Medien - 
damals wie heute - gab und gibt es leider relativ wenige kritische 
Gegeninformationen mit einer Breitenwirkung. Das zeigen auch die 
aktuellen Ukraine-Berichte! Dabei werden die geschickte Eroberung des 
Landes durch westliche Kräfte ebenso verdrängt wie auch die Tatsache, 
dass das radioaktive Atomruine in Tschernobyl und ihre Region Teil des 
Landes mit seinen kaum lösbaren Problemen ist. Unsere Kritik dazu 
findet ihr auf Seite 4 und in unseren E-Rundbriefen.

So sehr auch ich mich über Gerhard Heilingbrunners Erfolg (siehe Seite 
12) freue, dürfen wir die Erkenntnisse aus dem Prozess gegen 
Tierrechtsaktivisten mit seinen 13 Freisprüchen nicht übersehen. Die 
insgesamt sechs Jahre U-Haft und Prozess hat den Betroffenen 
hunderttausende Euro an Kosten aufgebürdet, die der Staat nicht 
abdecken will. Für manche in herrschenden Kreisen ist dies eine 
willkommene Warnung „wollt/ könnt ihr das bei eurem gewaltfreien 
Widerstand riskieren?“.

Amnesty International fordert nun auch, dass Mordechai Vanunu, ein 
internierter israelischer Atomgegner, endlich sein Land verlassen darf 
(siehe S. 5).

Als passende Ergänzung finde ich mein Gespräch mit meinem Freund, dem 
Schriftsteller Ilija Trojanow, der sich mit anderen in einem 
erfolgreichen, internationalen Appell „Die Demokratie verteidigen im
digitalen Zeitalter“ den globalen Überwachungssystemen entgegenstellt. 
(Siehe Rundbrief Nr. 150, S. 13).

Bevor ich's vergesse vor 25 Jahren hat im bayerischen Wackersdorf die 
letzte Stunde der halbfertiggestellten atomaren 
Wiederaufbereitungsanlage (WAA) geschlagen. Auch wir haben - wie viele 
Atomgegner aus Deutschland, Österreich und anderen Ländern -
beim gewaltfreien Widerstand mitgemacht und uns über unseren 
gemeinsamen Erfolg gefreut.

Etwas erschöpft und mit einer Flut von dringenden Informationen und 
Appellen eingedeckt danke ich euch für eure Solidarität und wünsche 
euch und uns genügend Zeit um den Frühling zu genießen

euer Matthias Reichl

--------------

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl
Tel. +43613224590
Email: info at begegnungszentrum.at
www.begegnungszentrum.at
ZVRZahl: 716580903

Jährlicher Mitgliedsbeitrag inkl. Rundbrief: (ab 23.2.2013)
für ordentliche Mitglieder, Erwerbstätige, Lebensgemeinschaften und 
Familien: € 40,-
Erwerbslose: € 18,-
für außerordentliche Mitglieder: mindestens € 100,-
für unterstützende Mitglieder: in freiwilliger Höhe
Beitrittsgebühr:
Einmaliger Beitrag in gleicher Höhe wie der jährlicher
Mitgliedsbeitrag. (Siehe oben - gilt als 1. Mitgliedsbeitrag)
Empfohlener Kostenbeitrag für e-Rundbrief-Infos und Rundbrief: 
freiwillige Spenden von 2,- bis 5,- € monatlich
Konto Nr. 0600970305 (Blz. 20314)
IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX

-- 

Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl, Austria,
fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
Impressum in: http://www.begegnungszentrum.at
Spenden-Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Salzkammergut,
Geschäftsstelle Pfandl
IBAN: AT922031400600970305 BIC: SKBIAT21XXX

--

Ausgezeichnet mit dem (österr.) "Journalismus-Preis von unten 2010"

Honoured by the (Austrian) "Journalism-Award from below 2010"






Mehr Informationen über die Mailingliste E-rundbrief