[E-rundbrief] Info 1316 - Ostermaersche 2014 in Deutschland
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Mo Apr 21 21:23:28 CEST 2014
E-Rundbrief - Info 1316 - Netzwerk Friedenskooperative (D): Bilanz der
Ostermärsche 2014 in Deutschland.
Bad Ischl, 21.4.2014
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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An Friedensinitiativen und weitere Aktive und Interessierte
Liebe Mitstreiter_innen,
wir übersenden zur Kenntnis unser Resümee der gerade zu Ende
gehenden Ostermärsche und ermuntern zu weiterem Engagement.
Weitere Infos zu den Ostermärschen, frühere Pressemitteilungen
und viele der interessanten Redebeiträge bei den Kundgebungen
finden sich unter
http://www.friedenskooperative.de/netzwerk/om2014.htm
Es gibt bei unserer allgemeinen Terminübersicht im Internet auch
die Möglichkeit, Eure eigenen Veranstaltungen einzutragen.
Für die in der Pressemitteilung erwähnten Veranstaltungen zum
Gedenkjahr sammeln wir z.B. eine Übersicht unter:
http://www.friedenskooperative.de/1914ndx.htm
Beste Grüße aus dem Bonner Büro
Kathlenn Bostroem, Kristian Golla, Philipp Ingenleuf, Marvin Mendyka
und Mani Stenner
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PM Bilanz Ostermaersche
An die Presse
Ostermontag, 21.04.2014
Positive Bilanz der Ostermärsche
Deeskalation in der Ukraine vorrangig
Das Netzwerk Friedenskooperative zieht eine positive Bilanz der mehr
als 80 Ostermärsche. Netzwerk-Geschäftsführer Manfred Stenner:
"Die Ostermärsche zeigen eine lebendige, politisch hellwache und
sachkundige Bewegung, die engagiert vor den Gefahren
eskalationsträchtiger Machtpolitik warnt und friedenspolitische
Alternativen zu Säbelrasseln und militärischer Intervention aufzeigt".
Pfarrer Friedrich Laker bewertete das Ostermarsch-Engagement bei der
Abschlusskundgebung in Dortmund: "Selten in unserem Land sind Menschen
so unentwegt und konsequent über mittlerweile mehr als ein halbes
Jahrhundert für Demokratie und Abrüstung, gegen Rassismus und Krieg
unterwegs wie die Ostermarschierer und das vor allem auch hier bei uns
im Ruhrgebiet" und mahnte in den aktuellen Krisen eine Verstärkung des
kirchlichen Engagements:
"Insbesondere die orthodoxen Kirchen in den Krisengebieten müssen viel
stärker für einen Gewaltverzicht und Verhandlungen in der Ukraine
eintreten, die möglichst viele Bevölkerungsgruppen einbeziehen".
Die Beteiligung ist laut Friedenskooperative in vielen Orten im
Vergleich zum Vorjahr nur leicht gestiegen. Erfreut zeigt sich die
Friedenskooperative über ein stärkeres Engagement von Gewerkschaften
als Mitveranstalter und in Redebeiträgen sowie über die klaren
Friedensbotschaften aus den christlichen Kirchen. Im Magdeburger
Dom hatte die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in
Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, sogar explizit zur Beteiligung an
den Ostermärschen aufgerufen.
Mit dabei seien auch zunehmend junge Menschen aus dem
globalisierungskritischen Netzwerk attac sowie Studierende, die
Zivilklauseln gegen Rüstungsforschung an ihren Universitäten fordern.
Auch das Interesse über Informationen zu den Ostermärschen sei
offenbar allgemein sehr groß. "Der Server bei
www.friedenskooperative.de, auf dem nicht nur alle Termine sondern
auch die Redetexte der Kundgebungen abgerufen werden können, ging über
die Ostertage öfters fast in die Knie", heißt es aus dem Bonner Büro.
Vor der Kaserne der Deutsch-Französischen Brigade in Müllheim
erinnerte Sprecher Ulrich Rodewald am Ostermontag an die
tiefverwurzelte Ablehnung von Krieg und Militär in der deutschen
Gesellschaft: "Doch trotz aller Bemühungen des Bundespräsidenten
Gauck, von Kriegsministerin von der Leyen, Außenminister Steinmeier,
Kriege als "Normalität" hinzustellen, die Mehrheit der Menschen in
unserem Land will diese Kriege nicht. Die Mehrheit der Menschen sagt
heute - 69 Jahre nach Endes des 2. Weltkrieges: Wir pfeifen auf Eure
Kriege!"
Beim Ostermarsch am Fliegerhorst Büchel in der Eifel kritisierte Bernd
Hahnfeld von der Ärzteorganisation IPPNW das Festhalten der
Bundesregierung an der sogenannten "nuklearen Teilhabe" und die
geplante Modernisirung der dort gelagerten US-Atombomben vehement:
"Deutschland hat durch den Atomwaffensperrvertrag auf jegliche
Verfügungsgewalt über Atomwaffen verzichtet und das mit dem 2+4-
Vertrag bekräftigt. Der Atomwaffen-Einsatz mit Hilfe deutscher
Tornados ist damit illegal. Er ist nach dem Völkerstrafgesetzbuch
sogar kriminell".
Eindringlich erinnerte der evangelische Gemeindepfarrer Ulrich
Schaffert bei der Abschlusskundgebung in Frankfurt/Main an das oft an
Europas Grenzen scheiternde Schicksal von Flüchtlingen und forderte
Solidarität: "Denn woher und aus welchen Beweggründen auch immer diese
Menschen zu uns kommen - sie sind für mich Botschafterinnen und
Botschafter des Elends, das in vielen Teilen der Welt herrscht, in
Form von Krieg und Gewalt, von Armut und Ungerechtigkeit. Und an dem
Umgang mit ihnen entscheidet sich, wie menschlich und auch wie
friedensfähig und solidarisch eine Gesellschaft ist".
Die Themenvielfalt der Ostermärsche von Atomwaffen und -anlagen,
Rüstungsexporten, Militarisierung der EU, Auslandseinsätzen der
Bundeswehr, Drohnenkrieg, regionale Militärstützpunkte oder
Übungsplätze, Rekrutenwerbung an Schulen und im öffentlichen Raum,
Solidarität mit Flüchtlingen, Engagement gegen Rassisten und Neonazis
auch im Blick auf die Europawahlen sowie den grassierenden Kriegen und
Konflikten in Syrien, Afghanistan, Irak, Mali oder Zentralafrika und
der akuten Sorge um Eskalationen in der Ukraine sei notwendig
und leicht auf einen Nenner zu bringen, betont das Netzwerk.
"Es geht bei all diesen Themen darum, friedenspolitisches Denken und
Handeln gegen macht- und militärorientierte Konzepte einzufordern -
meist von beiden oder vielen beteiligten Seiten. Gerade auch die
Bundesregierung und die NATO spielen da oft eine fatale Rolle".
Erneut fordert die Friedenskooperative energische Einflussnahme des
Westens auf die Entwaffnung des ukrainischen "Rechten Sektors" und die
Umsetzung bisher nur verbal angekündigter Berücksichtigung der
Interessen der russischen bzw. russisch-sprachigen
Bevölkerungsanteile. Gleichermaßen müsse die russische Regierung
ernsthaften Einfluss auf die Aktivisten und Milizen im Osten der
Ukraine ausüben, das Genfer Abkommen umzusetzen. Zur Befriedung der
politischen Konflikte mit Russland gehöre auch das Abrücken der NATO
von der größeren Militärpräsenz im Baltikum und Polen, Verzicht auf
die sogenannte Raketenabwehr und Verhandlungen zwischen EU, Ukraine
und Russland zu einer für die Menschen nützlichen Brückenfunktion
einer neutralen Ukraine zwischen West und Ost.
Viele der derzeitigen brutalen Kriege werden nach Ansicht von
Friedensorganisationen von geopolitischen Interessen bestimmt.
Insbesondere in Syrien sei die Rolle der westlichen Staaten als
sogenannte "Freunde Syriens" besonders destruktiv. Vor dem Hintergrund
der Einflusssphären im Nahen und mittleren Osten finde dort ein
Stellvertrterkrieg statt. Die Friedenskooperative fordert von der
Bundesregierung die großzügigere Aufnahme syrischer Flüchtlinge und
massivere humanitäre Hilfe für die Millionen Flüchtlinge innerhalb
Syriens und in den benachbarten Ländern.
Vor allem aber müsse die Unterstützung dschihadistischer Milizen durch
u.a. Katar, Saudi-Arabien und die Türkei beendet werden. Die kurdische
Region im Norden Syriens als föderales Experiment verdiene Unterstützung.
Die Friedenskooperative sieht die Ostermärsche auch als gelungenen
Auftakt zu vielen weiteren Aktionen und Veranstaltungen, die
Friedensorganisationen aus Deutschland und Europa im "Gedenkjahr zu
100 Jahren Krieg und Aufbegehren dagegen" planen, darunter ein großes
"Peace Event" über Pfingsten in Sarajewo.
Die gesamte Terminübersicht, Erklärungen von Organisationen, Aufrufe
der lokalen Veranstalter und Redebeiträge der Kundgebungen im Wortlaut
finden sich unter:
http://www.friedenskooperative.de/netzwerk/om2014.htm
Manfred Stenner
Geschäftsführer des Netzwerks Friedenskooperative
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Netzwerk Friedenskooperative
Römerstr. 88, D- 53111 Bonn
Tel. 0228/692904, Fax: 0228/692906
friekoop at friedenskooperative.de
www.friedenskooperative.de
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
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fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
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