[E-rundbrief] Info 1235 - Gegen Apartheidmauer im Westjordanland
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Do Jul 4 20:05:12 CEST 2013
E-Rundbrief - Info 1235 - Frauen in Schwarz (Wien): 9 Jahre nach dem
Gutachten des Internationalen Gerichtshof (IGH); Gegen den Bau der
„Apartheidmauer“ im Westjordanland. The Wall must fall!
Bad Ischl, 4.7.2013
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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Frauen in Schwarz (Wien)
www.fraueninschwarz.at
Samstag, 6. Juli 2013, 14 bis 16 Uhr
Graben/Kohlmarkt, Wien 1
9 Jahre nach dem Gutachten des Internationalen Gerichtshof (IGH)
GEGEN DEN BAU
DER „APARTHEIDMAUER“ IM WESTJORDANLAND
THE WALL MUST FALL!
Im Jahre 2004 entscheidet der Internationale Gerichtshof in Den Haag
(IGH), dass „…der Bau einer Mauer in den besetzten palästinensischen
Gebieten durch Israel und das damit in Zusammenhang stehende Regime
internationalem Recht widerspricht“:
„…Israel ist verpflichtet, den Bruch internationalen Rechts zu
beenden; es ist verpflichtet, unverzüglich die Arbeiten am Bau der
Mauer, die in den besetzten palästinensischen Gebieten gebaut wird,
einschließlich in und um Jerusalem herum, zu beenden, unverzüglich die
ihr innewohnenden Strukturen abzubauen und unverzüglich alle Gesetze
und Erlasse, die sich damit befassen, aufzuheben oder außer Kraft zu
setzen“
„…Israel ist verpflichtet für den Schaden, der durch den Bau der Mauer
in den besetzten palästinensischen Gebieten, einschließlich in und um
Jerusalem herum, entstanden ist, Schadenersatz zu leisten“.
„…Alle Staaten sind verpflichtet, die illegale Situation, die das
Ergebnis des Baus der Mauer ist, nicht anzuerkennen und keine Hilfe
dabei zu leisten, die Situation aufrecht zu erhalten, die durch den
Bau der Mauer entstanden ist“.
9 Jahre nach dem historischen Gutachten es International Gerichtshofs
(IGH), welches den israelischen Mauerbau in den besetzten
palästinensischen Gebieten für illegal befunden hatte, setzt Israel
den Bau der Mauer, entgegen der Entscheidung des IGH, fort.
Vierunddreißig Jahre nachdem Israel die Westbank (inklusive
Ost-Jerusalem), den Gaza-Streifen und die syrischen Golanhöhen besetzt
hat, wird der Ausbau von jüdischen Siedlungen vorangetrieben. Israel
hat einseitig das besetzte Ost-Jerusalem und die Golanhöhen
annektiert, und annektiert nun, durch den Mauerbau, de facto auch
große Teile der Westbank.
Israel hat ebenfalls viele neue (illegale) Siedlungen in der Westbank
gebaut und bereits bestehende erweitert. Zweiundsechzig Jahre nachdem
der Staat Israel größtenteils auf Land gegründet wurde, das zuvor von
seinen palästinensischen BesitzerInnen ethnisch gesäubert wurde, sind
die meisten dieser PalästinenserInnen Flüchtlinge ohne
Staatszugehörigkeit.
Ferner wächst Israels rassistische Diskriminierung seiner eigenen
arabisch-palästinensischen StaatsbürgerInnen.
Die Lage der PalästinenserInnen verschlechtert sich von Tag zu Tag
dramatisch. Dem palästinensischen Volk wird Land, Wasser,
Lebensunterhalt geraubt, medizinische Versorgung und Schulbesuch oft
vorenthalten – und das alles geschieht im Namen der Sicherheit Israels.
Neue, schärfere Einschränkungen der Bewegungsfreiheit in den besetzten
Gebieten, zusätzliche Verbote der Benützung palästinensischer Autos,
das Verbot für palästinensische Bauern, ihr Land zu bearbeiten, falls
es jenseits der „Barriere“ liegt, die weitere Zerstörung von Straßen –
dies sind nur einige der Maßnahmen der israelischen Regierung.
Der Bau der Mauer schreitet voran, sie reicht oft sechs bis sieben
Kilometer tief in die Westbank, um Hinterland für Siedlungen zu
sichern. Niemand kann ernsthaft glauben, dass die Zerstörung
der Existenzgrundlagen eines ganzen Volkes, das Verbot, die Oliven zu
ernten, die Schule zu besuchen, oder zum Arzt zu gehen, der Sicherheit
Israels dient. Täglich werden Menschen getötet und verletzt –
darunter auch viele Kinder. Das Leiden wird täglich schrecklicher.
Angesichts Israels anhaltender Verstöße gegen internationales Recht; und
Aufgrund der Tatsache, dass seit 1948 hunderte von UN Resolutionen
die koloniale und diskriminierende Politik Israels als illegal
verurteilt und sofortige, adäquate und effektive Maßnahmen gefordert
haben; und
Aufgrund der Tatsache, dass sämtliche internationale Interventionen
und Friedensbestrebungen nicht in der Lage waren, Israel zu überzeugen
oder zu zwingen, den Konventionen des Humanitären Rechts genüge zu
leisten, die grundlegenden Menschenrechte anzuerkennen und die
Besatzung und Unterdrückung der palästinensischen Bevölkerung zu
beenden; und
In Anbetracht der Tatsache, dass in der Geschichte aufrichtige
Menschen in der internationalen Gemeinschaft immer wieder die
moralische Pflicht übernommen haben, gegen Unterdrückung zu kämpfen,
wie es im Kampf gegen Apartheid in Südafrika die verschiedenen Formen
von Boykott, Investitionsentzug und Sanktionen gezeigt haben;
Inspiriert vom Kampf der Südafrikaner gegen Apartheid, und im Sinne
der internationalen Solidarität, moralischen Standfestigkeit und des
Widerstands gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung,
Rufen wir die österreichische Regierung, die Europäische Union und
alle rechtschaffenden Menschen weitgreifend auf, Boykotts,
Investitionsentzug und Sanktionen gegen die israelische Besatzung
durchzusetzen, ähnlich wie die Maßnahmen gegen Südafrika während
Apartheid.
Diese gewaltlosen Strafmaßnahmen müssen solange aufrechterhalten
bleiben, bis Israel seiner Verpflichtung nachkommt, den
PalästinenserInnen das unveräußerliche Recht der Selbstbestimmung
zuzugestehen, und zur Gänze den Maßstäben internationalen Rechts
entspricht, indem es:
1) Die Besetzung und Kolonisation allen arabischen Landes beendet und
die Mauer abreißt;
2) Das Grundrecht der arabisch-palästinensischen BürgerInnen Israels
auf völlige Gleichheit anerkennt; und
3) Die Rechte der palästinensischen Flüchtlinge, in ihre Heimat und zu
ihrem Eigentum zurückzukehren, wie es in der UN Resolution 194
vereinbart wurde, respektiert, schützt und fördert.
Nur ein Ende der Besatzung, eine gerechte Lösung, entsprechend
internationaler Vereinbarungen, kann einen gerechten Frieden für beide
Seiten bringen.
Menschen in aller Welt hören von dem Leiden des palästinensischen
Volkes – und lassen es schweigend geschehen; Menschen in aller Welt
müssen ihre Stimme erheben, um mitzuhelfen, diesem Leiden ein Ende zu
setzen!
Frauen in Schwarz (Wien)
www.fraueninschwarz.at
fraueninschwarzwien [ at ] gmail.com
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
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fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
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