[E-rundbrief] Info 1128 - RLA: Nukleare Zweiklassengesellschaft - Warnung
Matthias Reichl
info at begegnungszentrum.at
Fr Aug 17 23:01:34 CEST 2012
E-Rundbrief - Info 1128 - The Rightlivelihood Award (RLA): Chico
Whitaker warnt vor "nuklearer Zweiklassengesellschaft".
Bad Ischl, 17.8.2012
Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit
www.begegnungszentrum.at
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The Rightlivelihood Award
Pressemitteilung, 17. August 2012
Chico Whitaker warnt vor "nuklearer Zweiklassengesellschaft"
Seit Monaten prüft die Deutsche Bundesregierung die Bewilligung einer
Hermes-Bürgschaft für den Bau des brasilianischen Atomreaktors Angra
3. Chico Whitaker, Träger des "Alternativen Nobelpreises" (2006),
appelliert an die Bundesregierung, auf weitere Prüfungen zu
verzichten: "Die Bundesregierung soll nicht auf weitere Tests und
Prüfungen warten, sondern dem folgen, was sie nach Fukushima verkündet
hat: den deutschen Ausstieg aus der Atomkraft. Dieser deutsche
Ausstieg aus der Atomkraft heißt auch ein Ausstieg aus der Förderung
der internationalen Atomkraft. Alles andere führt zu einer nuklearen
Zweiklassengesellschaft."
Angra 3 läge zwischen den beiden am dichtesten bevölkerten Städten
Brasiliens - Rio de Janeiro und Sao Paolo - in einer
erdrutschgefährdeten Region, so Whitaker: "Der
Mindestevakuierungsabstand in Fukushima war doppelt so hoch wie der
Abstand zwischen dem geplanten Atomkraftwerk und der Stadt Angra dos
Reis."
Bereits im Februar hatten mehr als 50 Preisträger und Mitglieder des
World Future Council die Bundesregierung aufgefordert, keine
Hermes-Bürgschaften für den Bau von Angra 3 zu gewähren
(http://www.rightlivelihood.org/2587.html).
Ole von Uexküll, Geschäftsführer des Right Livelihood Award
("Alternativer Nobelpreis") unterstützt den Appell der Preisträger:
"Deutschland hat sich mit seinem Entschluss zum Atomausstieg viel
Ansehen verschafft und eine internationale Vorreiterrolle eingenommen.
Sollten Hermes-Bürgschaften für Angra 3 oder andere Atomkraftwerke wie
Jaitapur in Indien übernommen werden, hätte die deutsche Energiewende
international jede Glaubwürdigkeit verloren."
Chico Whitaker hofft auf ein Einlenken der Bundesregierung - und auf
den Druck der deutschen Öffentlichkeit: "Wir hoffen auf die
Solidarität der Menschen in Deutschland, um uns von den Gefahren durch
Angra 3 zu befreien".
Hintergrund
Über das AKW Angra 3
Eine Grundsatzzusage für eine Bürgschaft über 1,3 Milliarden Euro
wurde bereits im Februar 2010 von der Bundesregierung erteilt, jedoch
noch nicht in eine endgültige Bürgschaft umgewandelt. Im September
2011 wurde die Grundsatzzusage verlängert unter der Voraussetzung,
dass geprüft wird, wie Brasilien auf die Erkenntnisse aus der
Katastrophe in Fukushima reagiert. Die entsprechende Studie sollte im
Februar 2012 vorgelegt werden. Bis heute konnten jedoch keine
unbedenklichen Sicherheitsprüfungsergebnisse präsentiert werden. Auch
französische Banken, die finanzieren sollen, haben weitere
Sicherheitsanalysen gefordert.
Neben der Bürgschaft für Angra 3 prüft die Bundesregierung weitere
Atombürgschaften, unter anderem auch für das indische Kraftwerk Jaitapur.
Neben einem Ende von Hermes-Bürgschaften hatte eine Allianz von
Trägern des „Alternativen Nobelpreises“ bereits 2011 den globalen
Ausstieg aus der Atomkraft gefordert
(http://www.rightlivelihood.org/2318.html).
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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
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