[E-rundbrief] Info 1119 - Tschechiens Atomplaene Temelin, Endlager

Matthias Reichl info at begegnungszentrum.at
So Jul 22 11:32:16 CEST 2012


E-Rundbrief - Info 1119 - atomstopp_oberoesterreich (A): Tschechischer 
Präsident will für das AKW Temelin 3 & 4 russische Atomreaktoren; 
Temelín-Beauftragter hinderlich für die Ambitionen des Präsidenten; 
Protest gegen Atommüllendlager in westböhnischer Gemeinde.

Bad Ischl, 22.7.2012

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit

www.begegnungszentrum.at

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Presseaussendung von atomstopp_oberoesterreich am 22.07.2012

atomstopp: Tschechischer Präsident will für Temelin 3&4 russische 
Atomreaktoren
Temelín-Beauftragter hinderlich für die Ambitionen des Präsidenten

Der Beauftragte für den Temelín-Ausbau Václav Bartuška dürfte bald 
schon der ehemalige Beauftragte sein. Dass er sich den Unmut des 
tschechischen Präsidenten zugezogen hat, war anlässlich dessen Besuchs 
im Atomkraftwerk Temelín nicht zu übersehen. Die tschechischen Medien 
- unter anderem die renommierte Tageszeitung Lidové Noviny - 
berichteten in ihren Samstags-Ausgaben ausführlich darüber.

"Es sieht ganz danach aus, dass der tschechische Präsident russische 
Atomreaktoren in Temelín haben will und der Temelín-Beauftragte 
Bartuška als ehemaliger Dissident da für die Ambitionen des 
Präsidenten einfach hinderlich ist!", kommentieren Roland Egger und 
Gabriele Schweiger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich und 
Bernhard Riepl, Obmann des östcrreichisch-tschechischen Vereins Sonne 
und Freiheit/Slunce a Svoboda.

Schon im Oktober 2011 hat Bartuška den Ausbau Temelins in Frage 
gestellt, weil ihn keiner der Anbieter überzeugen würde.

Bartuška hat im Feber 2012 anklingen lassen, dass der Ausbau Temelíns 
unter Umständen verschoben wird und im März 2012 wurde er noch 
deutlicher, als er gegenüber der Tageszeitung Lidové Noviny in den 
Raum stellte, dass es vier Möglichkeit gäbe, wer das Bieterrennen um 
den Ausbau Temelíns gewinnen kann: Areva, Westinghouse, das 
tschechisch-russische Konsortium oder keiner von ihnen.

Dem glühenden Atombefürworter Václav Klaus müssen diese ständigen 
Negativ-Meldungen zum Temelin-Ausbau direkt vom Beauftragten für den 
Temelín-Ausbau ziemlich nerven, dass er vergangenen Freitag den 
Journalisten der Tageszeitung Lidové Noviny fragte: "Bartuška? Wer 
soll das sein? Kenne ich nicht!"

"Ganz Tschechien weiß, dass der tschechische Präsident nicht nur ein 
großer Atomlobbyist und Russland-Freund ist. Es deutet vieles darauf 
hin, dass er den russischen Anbieter Atomstroyexport favorisiert! 
Bartuška ist dem tschechischen Präsidenten bei seinen Ambitionen also 
äußerst ungelegen und fiel schon mehrmals dadurch auf, dass er seine 
Rolle kritischer sieht, als Klaus das offenbar lieb ist. Es wäre also 
kein Wunder, wenn Herr Bartuška seinen Job früher los wäre, als Václav 
Klaus, dessen zweite und letzte Amtsperiode Anfang 2013 endet!", so 
Egger, Schweiger und Riepl abschließend, die am Samstag als 
Vertreter_innen der Anti-Atombewegung aus Österreich in Westböhmen zu 
Gast waren.

Dort fand in einer der 6 möglichen tschechischen 
Atommüllendlagergemeinden ein schon alljährliches Protesthappening 
statt. Bürgermeister Miroslav Panuška von der betroffenen 
Kleingemeinde Maòovice bei Horaždóvice versicherte dabei, dass die 
Gemeinde sich trotz der schlechten ökonomischen Situation in der 
Region nicht kaufen lassen wird. Ein Endlager vor Ort wäre das Ende 
der Existenz der Gemeinde, meinte er und dankte auch den 
österreichischen Anti-Atom-Aktivist_innen für deren Unterstützung.

Weitere Informationen:
Roland Egger + 43 680 23 93 019
Gabriele Schweiger + 43 680 33 33 625
Bernhard Riepl + 42 077 53 83 750

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Matthias Reichl, Pressesprecher/ press speaker,
Begegnungszentrum fuer aktive Gewaltlosigkeit
Center for Encounter and active Non-Violence
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fon: +43 6132 24590, Informationen/ informations,
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